Zur Bestimmung von Jod in Blut

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298 Berieht: Spezielle unulytische Methoden.

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

Von

t{. F a ~ v ~ i o . A. T~o~n~ow

Zur Bes t immung von Jod in Blut besehreiben A. C. CoN~o~, ROY E. SWENSSON, CH. W. PARK, 0. GANGLOFF, ~ , LIEBERMANN u n d G. M. CvRTIs i eine flit kl inische Labora tor ien brauehbare Methode. Das Veff~hrenis t rasch u n d v e r h i l t n i s m i 2 i g einfach durchfi ihrbar. Es wurden dunach im normalen Blu t se rum 4 - - 6 # g % pro te ingebundenes Jod ge- funden, wahren4 der Gehalt an n ich t an P ro te in gebundenem Jod 1 3 #g~/o betragt . Gemessen wird der Jodgehal t an dem ka ta ly t i schen Effekt, den das Jod auf die Re~kt ionen zwischen Cer(IV)-sulfat u n d arseniger S iu r e ausfibt.

Fiir die Ausffihrung des Verfuhrens wesentlieh ist die unmittelbar vorungehende Waschung aller Glasger~te mit Seife und warmem Wasser. Man spfilt 6real mit Leitungs- und 2 real mit destilliertem Wasser. 9 nil Blur werden im W i s s ~ M i ~ - RShrehen 24 Std lung zur Serumubscheidung im Ktihlschrunk uufbewuhrt. Naeh d~m Zentrifugieren werden 3 ml Serum in dus 250 ml-Reuktionsgef~l~ pipettiert. Durch Zugube yon 24 ml S o ~ o ~ - I - und 3 ml -II-LSsung wird der Iqiederschlag von proteingebundenem Jod vervollst~ndigt. Man schfittelt dus Gemisch und zen- trifugiert mit 1500 Umdrehungen/min 5 rain lang. Der fiberstehende, etwa 15 ml betrugende Anteil stellt die proteinf~eie Yraktion dur und enthi~lt dus nicht gebun- dene Jod. 5 ml duvon werden in das EvwL~-Col0rimetergl~sehen pipe~tiert und wie das spitere Destillat behundel~. Der im Reuktionsgef~I~ verbleibende Niederschlag enth~lt das physiologiseh bedeutsame proteingebundene Jod. Ihm werden 20 ml destitliertes Wusser zugesetzt; dann wird umgeriibrt und zentrifugie~t. Die fiber- stehende Flfissigkeit wird verworfen und der Niedersehlug dureh ein Gemisch yon Chromsiure (2000 g CrO 3 teehn. Reinheit in 1200 ml destilliertem Wusser gelSst) und Sehwefelsiure (500 nil anulyseurein werden mit 5 ml ebensolcher Sulzsiure 2 Std lung gekoeht uad nueh Abkfihlung mit destilliertem Wusser auf 70% ver- dfinnt). ]:)us Gemisch besteht uus 3 ml Chrom- und 25 m] Schwefels~ure. Der Oxyda- tionskolben wird mit einem doppelt gebohrten Gummistopfen versehlossen. Die kleinere Bohrung nimmt das in die L6sung tauchende Thermometer uuf, die breitere dient dem Entweichen der Dimpfe. Mit einer Heizplatt wird das t~euktionsgefill ruseh uuf 218 ~ C erhitzt. Dana reguliert man die Temperatur auf 210 ~ C ein und er- hitzt hierbei 7 rain lung. Nunmehr lil~t man uus 70 ~ C ubkiihlen uad ffigt 15 nil de- stilliertes Wusser zu, woruuf die Temperu~ur auf 185 ~ C unsteigt. Erneut l~]t mun_ uuf 70 ~ C abkiihlen und wiederholt diesen Vorgung, um simtliche s Sub- stanzen zu entfernen. Die Reuktion vervollstindigt man mit 50% iger Phosphorsiure und setzt 30 ml destilliertes Wasser zu. Nun wird der Kolben an dus I)es~illutions- gerit angeschlossen.

Man pipettier$ 1 nil der l%igen ](ulilauge in ein Ev~L~-Colorimeterrohr, dus mittels Schlfffverbindung an das Destillationsgerit angeschlossen und in dem das Destillut aufgefangen wird. ]:)as Gergb selbst montiert man fiber einer Heizplatte, so dab sie sieh unter dem Reaktionsgef~$ befindet und sein Inhalt zum Sieden gebraeht wird. Nuch LSsung wird dus Koehen abgestellt, der Dampf kondensiert und die grfingefirbte L6sung steigt im Reugensrohr empor. In diesem Augenblick se~zt man

i Surgery St. Louis 25, 510 (1949).

4. Auf Physiologie und Pathologie beziigHehe. 299

5 ml der 50~/oigen Phosphorsi~ure aus dem Ftilltrichter zu, was e~wa 20 see bean- sprucht. Es werden noch 2 ml destilliertes Wasser zugeffigt mad die Destillation 10 rain lang fortgesetzt. Man entfernt die Heizplatte, 5finer den VersehluB des Frill- triehters und loekert das Colorimeterrohr am Glasschliff. Der Destillationsvorsto]~ wird einmal abgespiilt, das Colorimeterrohr abgenommen, verkorkt mad in ein Wasserbad yon 29 ~ C gestellt. Genau so behandelt man das Colorimeterrohr, in dem sich das Jod des proteinfreien Filtrats befindet. Die InhMte verdiinnt man vorher auf 9 ml. Mikrobtiretten entnimmt man 0,5 ml 0,2 n LSsung von arseniger SS, ure, 0,26 ml 2,4n Salzsgure und 0,5 ml 0,1 n Cer(IV)-sulfatlSsung in 30 sec-IntervMlen. Der Zeitpunkt der Cer(IV)-sulfatzugabe wird festgehalten. Die colorime~risehe Ablesung erfolgt jede Minute w~hrend eines Zeitraums yon 5 rain. Das Colorimeter wird auf die BlindlSsung so eingestellt, dab 10 ml destilliertes Wasser die Ablesung 100 ergeben. Der Jodgehalt wird dureh Vergleieh mi~ einer LSsung bestimmt, die 1/~g/ml enthi~lt.

R~ume, in denen JodlSsungen, J0dessigs~ure, Jodkrystalle usw. often an d e r Luft stehen, sind fiir die Dureh[tihrung der Methode ungeeignet. Die stSrenden Ionen yon Os, ~g, Ag, l~hodanid, Cyanid und Citrat kommen kaurn vor. Chloride und Bromide wirken Ms schwache Katalysatoren, Fluoride hemmen die l~eaktion. Ein Chloridfiberschul~ verlangsamt die Reaktion, Oxydations- mad Reduktions- mittel stSren. H. FREYTAG.

Mit dem Nachweis yon Bromat in Blur und ] t a r n besch~ftigten sich A. L. DUNlV und A. 1%. M c I ~ u 1 wegen des wei tverbre i te ten Ge- brauchs yon ]3romat15sungen zur ~ i ede rve r f e s t i gung der Haare beim KMtwellen. Die Methode beruh t auf der seiekt iven E n t f ~ l b u n g eines Azofarbstoffes, EvANs-:Blau, du tch das :Bromat-Ion in saurer L0sung. EvA~s-Blau ha t gegeniiber dem zum Bromat-i~achweis gewShnlich ver- wende ten )/Iethyiorange den Vorzug der t ieferen Farbe , so da]~ das Aus- bleichen auch in gef~rb~en Fliissigkeiten zu beob~chten ist. Chloral, Jo- dat , l~itrat , Arsenat beeint r~cht igen den B r oma t - l ~ c hw e i s mi t EvAns- Blau nicht , salpetrige S~ure ent f~rbt den Farbstoff .

Aus/iihrung: Zu 2 ml Blutplasma oder Ham fiigt man 1 ml 3 n oder 4 n SMzs~ure Beim Plasma ist zur Abscheidung der Proteine Zentrifugieren erforderlich. Dann versetzt man mit 0,1 ml (2 Tropfen) einer wasserigen 0,01~oigen L5sung yon EvA~s-Blau. Sofortiges Ausbleichen zeigt Anwesenheit yon Bromat an. Liegt Ver- daeht auf gleiehzeitige Anwesenheit yon Nitrit-Ion vor, so zerst5rt man dieses vorher mit 0,25 g Harnstoff. Ist Bromat in einer 1 mg~o KBrO 3 entspreehenden Menge vor- handen, so verl~ngert sieh die Entf~rbungszeit in Gegenwart yon ttarnstoff um 10--15 see. H. ~I~EYTAG.

Die Hikrobes t immung des Gesamtsehwefels in biologischem Material k a n n nach W. G. KLIM:~NKO ~ durchgeffihrt werden, i ndem m a n die Subst~nz Mkalisch hydrolys ier t und den reduzier~en Schwefel anschlie- Bend zu Sulfur oxydiert , d~s mix B~CrO 4 gef~llt wird. Der CrO4"-~ber- schul~ wird jodometrisch ermit te l t .

1 j . Labor. a. olin. Med. 84, 425 (1949). 2 Bioehimija 14, 1 (1949) (l~ussisch).

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