Zur Cyanidbestimmung in biologischem Material

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4. Analyse yon biologisehem l~Iaterial 383

den isoe]ektrischen Punkt der Verbindung M-2 (die neben dem Mucoprotein M-l, den Globulinen A, B, C und Albumin im Serum vorkommt) festzustellen. Die Durchfiihrung der Versuehe geschieht im wesentlichen nach der yon V. KALOUS 1 bereits beschriebenen Arbeitsweise. - - Es ergibt sich, dab die Abhi~ngigkeit der Beweglichkeit der Verbindung M-2 yore p~-Wer~ den Charakter einer Dissoziations- kurve besitzt. Der isoelektrische Punkt entspricht p~ 4,33. Die Verbindung M-2 ist also saurer als Albumin und Globulin. Ihr elektrophoretisehes Verhalten ~hnelt dem des %-Glucoproteins im Blur. H. FREYTAG

Zur Bestimmun~ yon despezifiziertem Rhlderserum in biologischem Material besehreiben V. F~ISovX und T. 1. PftISTOVPIL 2 in einer kurzen lgitteilung ein turbidimetrisehes Verfahren, das einfaeher durehzufiihren ist als die bisher emp- fohlenen Verfahren. - - Aus/i~hrung. Man versetzt 0,2 ml verdiinntes Kaninchen- plasma [Blur mit Antikoagulationsl6sung (0,3 g Natriumoxalat d-0,9 g NaC1 in 100 ml) 1 : 5 verdiinnt] mit 3 ml Aeetatpuffer p~ 4,2, schiitte!t und mil3t die Trtibung naeh 15 rain Stehen bei 18--22~ C mit dem Pulfrich-Photometer gegen Wasser. Vom Resultat ist ein Blindwert abzuziehen, den man mit dem Blur des gleichen Tieres vor Zugabe des despezifierten Serums erh/~lt. A. KU~TEN.aC~;En

Zur Bestimmung der Kohlenoxydgehalte yon Blur in Fallen yon akuter und chroniseher Kohlenoxydvergiflung benutzen H. MottoES, P. CHovI~-, L. TnUFFE~T und J. L~BB~ 3 ein handelsiibliches Uras-Ger/~t. Dabei gelingt es den Verff. mit Itilfe der nachstehend beschriebenen, allgemein anwendbaren Anordnung, das fiir die Bestimmung notwendige Blutvolumen auBerordentlich klein zu halten (~ 1 ml). Die zu untersuchende Blutprobe wird zunachst in einer speziellen Extraktions- apparatur, deren Einzelheiten man dem Original entnehmen m6ge, unter verminder- tem Druck entgast. Das extrahierte, samtliches CO enthaltende Gasvolumen wird in einer Ampulle gesammelt, deren Volnmen um ein Mehrfaehes kleiner ist als das der Mel~kiivette im Uras-Gerat. Aus dieser Ampulle wird es dutch einen langsamen Strom eines geeigneten Tr/~gergases (z. B. Stickstoff) in die Kiivelbte des meBbereiten Gerates iiberfiihrt. Die Str6mungsgesehwindigkeit des Tragergases ist so einzurieh- ten, dab sich wahrend einer gewissen Zeit das gesamte zu untersuchende Gas in der Mel~kiivette beflndet, so dal3 das Anzeige- bzw. Registrierinstrument wahrend die- ser Zeit einen konstanten Wert angibt. Zur Fiillung der Vergleichskiivette dient das reine Tragergas. Die Empfiinger werden mit Kohlenoxyd geftillt. Zur Eichung miBt man in der gleiehen ~%ise die bei bekannten vorgegebenen Kohlenoxydmengen re- sultierenden Maximalwerte. Das Verfahren ist auch bei Gehalten yon weniger als 0,4% Kohlenoxyd im Blur (Normalwert bei Grol?stadtbev61kerung) anwendbar. Seine Gm~.auigkeit entspricht der der Eiehmessungen. Eine Einzelbestimmung er- fordert 12--15 rain. - - Das gleiehe Verfahrensprinzip lal~t sich zur quantitativen Bestimmung ldeiner Mengen anderer Gase benutzen. H. SPECXER

Zur (~yanidbestimmung in biologischem Material verwenden V. Mu~I( und J. MATOU~KOVi t das photometrisehe Verfahren yon E. As.~Ius und H. GAR- SCI~AGEN, 5 das auf der Oberfiihrung des Cyanidions in Chloreyan und dessen Farb- reaktion mit Barbiturs/~ure in PyridinlSsung beruht. Aus dem biologischen Material

1 KALOUS, V. : Chem. List), 48, 747 (1954); Collect. czechos]ov, chem. Commun. 19, 1039 (1954); vgl. diese Z. 149, 229 (1956).

Chem. Listy 51, 385--386 (1957) [Tschechiseh]. Inst. f. IIamatologie und Blut- transfusion, Prag.

Chim. analytique 39, 3--9 (1957). Lab. municipal Paris. ~eskoslov. Farmae. 6, 252--255 (1957) [Tseheehiseh]. (Mit dtsch., engl. u. russ.

Zus.fass.). Forseh.-Inst. Lebensmitteltechnol. Prag (~SR). As~us, E., und H. GARSCS~OESr, diese Z. 138, 414 (1953).

384 Ber icht : Spezielle analytische Methoden

wird das Cyanid zuni~chst durch Wasserdampfdestillation in Form yon Blaus~.ure isoliert. 2 #g CN- k6nnen auf diese Art in I--5 g Probe mit der Genauigkeit 100% =L 2 % bes t immt werden. - - Aus~i~hrung. Man br ingt 1--5 g Probe in den Destillierkolben eines einfachen Apparates zur Destillation im Wasserdampfstrom (Abb. im Orig.), fiigt einige Tropfen Methylorange]Ssnng und etwa 20 ml Wasser zu und beginnt mi t dem Durchlei ten yon Wasserdampf. Sowie die Luft ausgetrieben ist, ]aBt man 1 m Schwefelsaure zur Probe bis zum Farbumschlag des Indicators zutropfen und destilliert in die mi t 20 ml 0,01n NaOH-LSsung beschickte Vorlage, bis sich darin 70--75 Destfllat angesammelt haben. Man fiillt dann mit Wasser auf 100 ml auf und benutz t einen 2 - -30#g CN- entspreehenden aliquoten Tefl zur photo- metr iscben Best immung nach 2. Die Eichkurve wird mi t NaCN-LSsungen yon bekann tem Gehalt aufgestellt. Z. STESSKAL

Zur Jodidbes t immung im H a m haben H. L. I-I~.LWIG, W. A. R~ILLu und J. N. CASTLE 1 ein Verfahren entwickelt, bei dem das Jodid zunaehst angereichert wird, indem man es du tch Austauschreakt ion mi t AgC1 auf einor AgC1-Cellulose- saule bindet. Das Jod wird ansehlieBend mi t Brom in Form yon Joda t eluiert, im Eluat mi t Alkalijodid umgesetzt und als freies Jod eolorimetrisch best immt. Zur Korrektur der bei den verschiedenen Oporationen auftrotenden V e r h s t e (die einige Prozente betragen) dienon Radioaktivit&tsmossungen yon zugesetztem l~lj. Eine Einzelbest immung dauert 2 Std, es k6nnen aber 4 - -6 Bes t immungen in 3 Std ausgefiihrt werden. - - Aus/i~hrung. 200 ml H a m (es k6nnen 50--2000 ml benutz t werden) versotzt man mi t soviel tr~gerfreiem radioakt ivem Jod, das mi t Natr ium- sulfit reduziert worden ist, dai~ etwa 500 Impulse/sec/ml resultieren. Sie werden genau goz~tflt. Die 200 ml H a m werden mi t Schwefels~ure auf pn 5 gebracht nnd schnell auf 95~ erhitzt . Man filtriert (etwa vorhandenes Eiweil~ wird dabei entfernt) , kt ihlt und setzt unter Rtihren 0,5 ml konz. Schwefels~uro zu, so dal~ der I-Iarn 0,1 n an Schwefelsi~ure ist. Dutch einen mi t Schlaueh versehenen Trichter gibt man den H a m auf die Silbercb]orid-Celluloses~ule (s. unten) und verwirft den Durch- fluid, der weniger als 10% der Jodradioakt iv i t~ t enthi~lt. Man w~scht mi t 200 ml 0,1 n Schwefels~ure und verwirft die Waschfltissigkeit ebenfalls. Das Jod wird mi t 15 ml einer ges~ttigten LSsung yon jodfreiem Brom in 0,05 n Schwefels~ure eluiert. (Urn das k~ufliche Brom yon Jodspuren zu befreien, destilliert man es unter Kupfer- sulfatl6sung.) Dus Elua t wird zur Vertreibung des Bromiiberschusses 1 Std im Wasserbad auf 70 ~ C erhitzt . I n die welter erw~rmte LSsung gibt man 1 Tropfen gesi~ttigte w ~ r i g e Kal iumpermanganat lSsung, u m etwa vorhandene reduzierende Substanzen zu oxydieren. Nach 10 rain beseitigt man die h6heren Manganoxyde mi t 1 - -2 Tropfen 10~ Natr iumni t r i t l6sung und zerstSrt nach weiteren 10 rain die Nitr i t reste mi t Harnstoff. W~hrend der ganzen Zeit wird welter erw~rmt und verdampftes Wasser ersetzt. Man br ingt dann mi t Nat r iumhydrogencarbonat auf pH 2,8 und versetzt mi t 1 ml Citrat-Phosphatpuffer (16,83 ml 0,1 n Citronens~ure-

3,17 ml 0,2 m Dinatr iumhydrogenphosphat lSsung). E inen aliquoten Tefl gibt man in eino Photometerki ivet te , stellt die Ex t ink t ion bei 352 m # auf Null ein, setzt 1 Tropfen 50%ige Natr ium- odor KaliumjodidlSsung zu, mischt und miBt die Ext ink t ion des freigewordenen Jods. Die Jodwerte en tn immt man einer mi t Jod- s tandardlSsungen angefert igten Eichkurve. 1 ml des Reaktionsgemisches gibt man in eine I( i ivet te und bes t immt die ~adioakt iv i t~ t . Berechnung: Harnjodgeh~lt in #g/ml ~ /tg Jod /ml in der ~ i ive t t e • F ; E = lalJ-Impulse �9 see -1 �9 m1-1 im Harn] la lJ- Impulse �9 sec -1- m1-1 in der Kiivette. Der Fehler betr~gt :1: 5%. - - Silberchlorid-Celluloses&'ule. Ein 1 em weites und 10 cm langes Glasrohr, das eine kurze Spitze mi t 1 m m Lumen tr~gt, wird yon der Spitze aufw~rts folgendermal]en

1 j . Lab. d in . Med. 4:9,490--493 (1957). Radioisotope Service, San Francisco, Cal.

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