Zur Untersuchung von Sennablättern

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458 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Die Streifen werden an der Luft getrocknet, mit Aluminiumchloridl6sung und Kaliumacetatl6sung bespriiht und lufttrocken im UV-Licht untersucht. 1 /tg Quercetin ist auf diese Art noch nachzuweisen. Bei der alkoholisehen Extraktion aus den Tabletten tr i t t weder eine Hydrolyse noch eine Spaltung ein und zugesetztes Quercetin wird stets gesondert wiedergefunden. Versnche, Rut in aus dem Chro- matogramm quantitativ zu extrahieren, ergaben jedoch nur 65% der eingesetzten 50 ,ag t~utin. W. I-IENNIG.

Eine colorimetvische Methode zur Bestimmung yen Uracil und Cytesin ist in Anlehnung an die yon H. L. W~ELEJ~ uwd T. B. JOHNSO• 1 gegebene Arbeits- weise yon M. SOODAK, A. PIRClO und L. R. CEREO~DO 2 ausgearbeitet worden. Das Verfabren beruht darauf, dab die Pyrimidinderivate nach Behandlung mit Bromwasser das Harns&urereagens nach E. J3. NEWTO~ 3, welches aus arsen- wolframsauremLithium besteht, reduzieren. Cytosin kann aus einer neutralen LSsung mit Amberlit II~-100-~ abgetrennt werden, besser ist aber der synthe- tische Zeolith Dccalso, welcher Cytosin selektiv absorbiert, ohne dab Uracil ver- loren geht. An Reagenzien braucht man 1. das Harns&urereagens nach NEWTOn, 2. eine 2,5%ige L6sung yon Natriumcyanid in 25%igem Harnstoff, gesgttigtes Bromwasser und Decalso, welcher 4real mit 3%iger Essigsgure, 1 mal mit 25%iger Kaliumchlorid-L6sung und schlicl]lich solange mit dest. Wasser gewaschen wird, bis er keinen Leerwert mehr gibt. Zur Bestimmung ffillt m~n die unbekannte neutrale LSsung, die 0,05--4),3 mikromolar in bezug auf Pyrimidin ist, mit Wasser auf 2 ml auf, 1/iBt nach Zusatz yon 7 Tropfen Bromwasser 5 min stehen, entfernt d~s iiberschiissige Brom durch einen Luftstrom, spfilt den Hals des Kolbens mit 3 ml Wasser ab, setzt dann 5 ml Natriumeyanid-tIanlstoffi6sung und 1,5 ml NEWTONS Reagens zu. Die Gls bleiben 1 Std stehen, werden dann auf 25 ml aufgeffillt und die Farbtiefe wird bei 660 oder 690 m/~ gemessen. Das BEERsche Gesetz ist erfiillt. Wenn Uracil die Farbtiefe 0,99 gibt, gibt Cytosin die Farbe 0,41, Iso- cytosin 0,39 und Thiouracyl 0,36. Thymin und 5-Methylcytosin geben keine Farbe. Bromuracfl und Dibromoxyhydrouracil geben fast die gleiche Farbe, auch nach Bromierung, wghrend Dichloroxyhydrouracyl nur eine Farbintensit/~t yon 0,14 und Bromeytosin von 0,27 nach Bromierung ergeben. Isobarbitursgure gibt vor der Bromierung die Farbintensitgt 1,05, nach der Bromierung 0,11. 5-Nitro- uracyI gibt nach tier Bromierung keine Farbe mehr, Barbiturs~ure nnd Alloxan st6ren nicht. Auch Adenin und Guanin geben keine Farbe. Die Methode ist anwend- bar auf Hydrolysate yon Nuelehlsauren, wenn die Purine mit PalladiumiII)- chlorid nach J. M. GULLA~D und T. F. MACl~A~ 4 ausgefallt werden. Zur getrennten Bestimmung yon Cytosin und Uracil bestimmt man erst beide zusammen, ab- sorbiert daRn an Decalso und bestimmt im Fil trat das Uracil allein. Die Ausbeuten an beiden Stoffen betragen fast 100% mit Schwankungen naeh oben und unten und es k6nnen 6--33 ~g der Stoffe bestimmt werden. K. HI~SB~R~.

Zur Untersuchung van Sennabl~ittern (Cassia Acuti[olia Ddile) geben B . V . CH~ST~SESr und I. A. A:BDEL-LATIF eine spektrophotometrische und eine fluoro- metrische Methode an. Der spektrophotometrischen Methode 5 liegt die BOR~rRAECER- sche Reaktion zugrunde. Die FarbintensitAt tier ammoniakalischen LSsung ist yon der Extraktkonzentration oder der Drogenmenge direkt abhgngig. Die spektro-

1 5. of biol. Chem. 8, 183 (1907). J. of biol. Chem. 181, 713 (1949).

3 j . of biol. Chem. 120, 315 (1937). 4 j . Chem. Soc. 1982, 2231. 5 j . Amer. pharmaceut. Assoc. Scient. Ed. 88, 589 (1949).

3. Auf Pharmazie beziigliche. 459

photometrische Messung erfolgt bei 670 m#, bei welcher Wellenlgnge sich eine Extinktionsspitze befindet. Das Verfahren ist rasch ausf~ihrbar, genau und empfindlich. Es ist auf alle Emodindrogen anzuwenden 1.

Man trocknet das Senna-Pulver bei 70 ~ C iiber Racht (bei 110 ~ C 3 Std lang), w/~gt 10 g ab und iibergieBt im E e L ~ M ~ E e - K o l b e n mit 75 ml frisch berei~eter, atkoholiseher 10O/oiger Kalilauge. Hierauf erhitzt man 30 rain unter P~fickiluB, saugt noch warm ab, wgscht Kolben und Filterriiekstand mit etwa 15 ml warmem Alkohol in 2 Portionen, fibertrggt alas Filtrat in einen 100 ml-MeBkolben, wgscht Kolben und Scheidetriehter mit einigen Millilitern Alkohol nach und ffillt auf. Diese LSsung kann im Kfihlschrank fiber Nacht aufbewahrt werden. Man versetzt hierauf 25,0 ml tier LOsung in einem 250 ml-Scheidetrichter mit 25,0 ml dest. Wasser und bringt mit verdfinnter Salzsgure auf pu 2,0. Die Ausschfittlung erfolgt mit Xther (zuerst 30 ml, dann 5 x 20 ml). Die gtherischen Extrakte werden ver- einigt und mit einem Gemisch yon 5 ml verdfinnter Salzsgure und 10 ml dest. Wasser gewasohen. Das Wasehwasser schiittelt man seinerseits mit 15 ml Ather aus und fiigt den Extrakt zum i~brigen. Er wird im 200 ml-MeSkolben nach Auf- fiillung zur Marke mit Xther ira Kfihlsehrank fiber Nachg aufbewahrt. 30 ml dieser LSsung schfittel~ man mit 10 ml frisch bereitetem Ammoniak, zuerst leicht, nach einigem Stehen stark und zentrifngiert etwa 5 min mit 5000 U/rain odor bis die Ammoniakschieht sich vSllig und scharf yon der Xtherschichg abgetrennt hat. Die Ammoniaksehieht l~gt sich gleichfalls fiber Naeht gu* versehlossen kfihl auf- bewahren. Die Blindprobe gewirmt man dutch Aussehfittlung yon 30 ml reinem Xther mit 10 ml des gleiehen Ammoniaks. Hierauf photometriert man bei 670 ms und entnimmt die Konzentration an An~hrachinonderivaten der Eiehkurve. Das BrE~sche Gesetz ist erffillt.

Be ide r fluoromstrischen Methode 2 wird. die Rosafluorescenz a des mit Ammoniak ausgesehfittelten gtherischen Extraktes der Sennabl/~tter in einem photoelektrischen Fluorometer gemessen. Die Fluoreseenz (%) ist umgekehrt proportional tier relativen Konzentration, die Kurven (Logarithmus der prozentualen Fluorescenz in Abh~ngigkeit yon der Konzentration) verlaufen linear.

Man kann also die gesuehte Konzentration C aus dem Logarithmus der Fluor- eseenz F der unbekannten Probe berechnen, wenn F~ und ]72 die Logarithmen der ]~'luorescenzen der L6sungen m it den bekannten Konzentrationen C1 und C2 sind:

C ::- (1~ - - F1) (C~ - - C~) ~- C 1 F2 - - ~'1

Der Febler bei Anwendung dieser Formel betr/s 2--7~o, was in Anbetracht der ver~encIeten Verdiinnung der Probe als geniigend genau betraehtet werden kann. Vergleiche zwischen spektrophotometrischen, und fluorometrisehen Werten ergaben gegenseitige Best~tigung. H. ]~REYTAG.

Zum empfh~dliehen ~ikronaehweis yon Anthraehinonderivaten kann nach B. V. Cm~IST~SE~r und I. A. A]~DEL-LATIF a die mit Kaliumhydroxyd entstehende Rotf~rbung dienen 5. Man versetzt einen Tropfen tier zu prfifenden LSsung auf der Tfipfelplatte mit einem Pl~tzchen KOH. Zur Sicherstellung des Ergebnisses

Vgl. dazu CHRISTE~SE2%, ~B. V., 11. I. A. ABDEL-LATIF: J. Amer. pharmaceut. Assoc. 38, 487, 490 (1949); vgl. diese Z. 181, 279, 401 (1950).

J. Amer. pharmaceut. Assoc. Seien& Ed. 88, 652 (1949). s g. Amer. pharmaeeut. Assoc. Seient. Ed. 88, 487 (1949); vgl. diese Z. 181,

401 (1950). 4 j . Amer. pharmaceut. Assoc. Scient. Ed. 88, 651 (1949).

C~R~S~SCCSE~, B. V., u. I. A. A~D~L-LA~s: J. Amer. pharmaceut. Assoc. Seient. Ed. 88, 487 (1949); vgl. diese Z. 181, 401 (1950).

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