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Lehrgebiet Mediendidaktik
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Der Wille als Steuermann und seine Bedeutung für das Lernen im Fernstudium
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Annäherung an das Phänomen Wille Wikipedia
im Unterschied zu Trieb und Begehren ein geistiger Akt, von dem ein Impuls zur Verwirklichung bestimmter Ziele ausgeht.
das Vorhandensein eines mehr oder weniger starken Sehnens oder Begehrens
das Hegen von Wünschen oder Absichten aber auch das im Leben von erwachsenen Menschen außerordentlich
bedeutsame Anstreben von selbst festgelegten Zielen und damit das Umsetzen von persönlichen Entscheidungen in die Tat
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Sprichwörter, Weisheiten Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg Drei Dinge machen einen guten Meister:
Wissen, Können und Wollen Des Menschen Willen ist sein Himmelreich
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Wissenschaftliche Definition = bewusstes Steuern und Kontrollieren des eigenen Verhaltens Willentliche Veränderung spontanen Verhaltens, z.B. nach
Arbeit Fitness-Studio statt Kneipe Überwindung von motivationalen Konflikten: Lust vs. Leistung Ziel: spontane Reaktion unterdrücken und wünschenswerterer
Intention den Vorrang geben
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Abgrenzung zu Motivation Motivation erklärt die Initiierung und Ausrichtung von
Handlungen Warum wird eine bestimmte Handlung ausgeführt? Sagt weniger über die Qualität und Quantität der
Handlung aus (Performanz) Wille geht über Motivation hinaus zusätzlicher
Faktor
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Prinzipien der Willenssteuerung Ausgleich geringer Motivation Notfall-
Akku“, Notstromaggregat Energetisierung der Handlung Wille als
Muskel Steuerung des eigenen Verhaltens
Wille als Steuermann
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01.12.11 Lehrgebiet MediendidaktikFolie 7
Wille als Steuermann
Der Mensch als Triade (Dreiheit) bestehend aus: Kopf (Verstand) Bauch (Motivation) Herz (Gefühl, Emotion)
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Kleiner Exkurs: Die Bedeutung von Intuition Welche Stadt hat mehr Einwohner?
A) Milwaukee B) Detroit
Lösung A) 602.000 B) ca. 900.000
Worauf haben Sie Ihre Wahl begründet? Intuitive Entscheidungen sind nicht immer dem kühl-
rationalen Abwägen unterlegen Ziel: Unbewusstes Wissen zu Nutze machen Vorteil: Zeitersparnis, insbesondere in Stresssituationen
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Die Bedeutung des „Bauchs“ Bauchgefühl kann helfen z.B. bei der Stoffauswahl für
mündliche Prüfungen („Was soll ich lernen?“) Reduktion der Komplexität Weitere Verfahren:
Focussing – Emotionale Stimmigkeit
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Willensstrategien• Den Blick auf das Wesentliche richten:
• Aufmerksamkeitskontrolle • Sparsamkeit der Informationsverarbeitung
• Sich selbst aus dem Sumpf ziehen: Motivationskontrolle• Gefühle in Einklang bringen: Emotionskontrolle• Wahrnehmung auf äußere Umstände richten: Umweltkontrolle• Nicht den Kopf in den Sand stecken: Handlungsorientierte
Misserfolgsbewältigung
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Pädagogische Implikationen Volition spricht zentrale Herausforderungen moderner
Wissensgesellschaften an: Lebenslanges, selbstgesteuertes Lernen
Auslösebedingungen vielfach vorhanden: Lernen trotz konkurrierender Verpflichtungen (Familie, Beruf) Unlust durch drögen Lernstoff
Allgemein zunehmende Bedeutung: Wellness-Bewegung, Hedonismus, unmittelbare Bedürfnisbefriedigung (vgl. Shell-Studie, 2002)
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Bedeutung für autonomes Lernen (z.B. Fernstudium) Hohe Flexibilität (zeitlich, räumlich) Individualisiertes Vorgehen Selbständiges Lernen ist ein notwendiger und hinreichender
Erfolgsfaktor
Quelle: Miller, 1991
„Nicht-Pausieren-Können“
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Praktische UmsetzungLaufende Entwicklungsarbeiten (I): Der Willenstest
Instrument zur Diagnose individueller Willensstärke und zur Vorbereitung von Interventionen
Fundierte theoretische Grundlegung Erste Validierung mit 600 Studierenden Nach Modifizierungen, aktuell ca. 26000 TN aus ganz
Deutschland, Österreich und Schweiz Dekontextualisiert Papierversion & ONLINE
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Willenstest – Auswertung Drei Gruppen
(1) Grün =optimale Verhaltenskontrolle durch gut ausgeprägte Willensstärke
(2) Rot = zu geringe Verhaltenskontrolle; einzelne Komponenten der Willensstärke zu gering ausgeprägt
(3) Orange = zu hohe Verhaltenskontrolle, einzelne Komponenten der Willensstärke zu hoch ausgeprägt
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Aktuelle Forschungsergebnisse• Die vier Faktoren erklären zusammen 43,2% Varianz (hoher
Anteil für eine Feldstudie)• Mittelwertsvergleiche zwischen Bildungskontexten
Skala/Bildungskontext MK+ MK- EK KKFernUni (N=1870) 2.73 3.57 3.00 3.04
Präsens Universität (N=1829) 2.70 3.54 3.15 2.93
FH/BA (N=822) 2.70 3.59 3.18 3.06
Schule (N=187) 2.79 3.66 3.17 3.09
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