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Das GIMP 2.8 Buch

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GIMP ist eine freie Bildbearbeitungssoftware, die vor allem für Hobby-Fotografen viel zu bieten hat. Kleinere Aufnahmefehler sind mit wenigen Klicks behoben, und sogar komplexere Aufgaben wie Fotomontagen und Bildretuschen lassen sich mit GIMP 2.8 sehr gut meistern. Dieses Buch richtet sich an alle, die einen verständlichen und zügigen Einstieg in die Arbeit mit GIMP suchen. Dank der vielen Abbildungen ist das Buch besonders anschaulich, sodass Sie sich schnell in GIMP zurechtfinden und sich ganz auf die Bearbeitung Ihrer Fotos konzentrieren können. Vom Import der Bilder auf Ihren Rechner bis hin zum Print-Abzug sowie zum digitalen Fotoalbum wird alles behandelt. Das Buch ist plattformübergreifend und eignet sich für Windows-, Mac- und Linux-Nutzer.

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InhaltsverzeichnisVorwort 9

Danksagung 11

1. Vorbereitungen 13Bilder auf den Rechner kopieren 15Bilderverwaltung für Linux, Mac OS

und Windows 17XnView herunterladen und installieren 19Mit XnView Bilder von der Kamera

importieren 21Scannen mit XnView 23Bilder mit Suchbegriffen versehen

und kategorisieren 25Bilder bewerten, sortieren und suchen 27GIMP herunterladen und installieren 29XnView mit GIMP verknüpfen 31

2. Einführung in GIMP 33Der erste Start: die Arbeitsoberfläche

von GIMP 35Werkzeuge auswählen und einstellen 37Dialoge im Dock anpassen 39Ein Foto in GIMP öffnen 41Bilder im GIMP-eigenen Format

speichern 43

Bilder als JPEG exportieren 45Geeignete Dateiformate für Pixelbilder 47Eine neue Datei erstellen 49Hilfe zu GIMP 51

3. Grundlegende Schritte bei der Bildkorrektur 53Die Bildqualität prüfen 55Den Bildausschnitt wählen 57Gestaltungsregeln in der

Fotokomposition 59Farben neutralisieren 61Den Kontrastumfang anpassen 63Lichter und Schatten verteilen 65Gezielte Farbänderungen vornehmen 67Das Foto nachschärfen 69

4. Farbkorrekturen 71Keine Angst vor Fehlern: das Journal 73Weißabgleich per Autokorrektur 75Der RGB-Modus: Bilder für den

Bildschirm 77Farbstiche mit dem Farbabgleich

anpassen 79Farbkontraste verbessern 81

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Farbsättigung aufbessern 83Einzelne Farben ändern 85Ein Foto einfärben 87Rote Augen entfernen 89Alte Fotos aufpolieren 91

5. Belichtung korrigieren 93Helligkeit und Kontrast schnell

korrigieren 95Unterbelichtete Fotos aufhellen 97Überbelichtete Fotos abdunkeln 99Dunkle Bereiche abwedeln 101Helle Bereiche nachbelichten 103Helligkeitsunterschiede ausgleichen 105Gradationskurven 107Einen Himmel optimieren 109

6. Mit RAW-Dateien arbeiten 111RAW-Dateien in GIMP öffnen 113Problemlösungen bei Fehlermeldungen 115Belichtungskorrektur 117Den Bildausschnitt wählen 119Einen Weißabgleich durchführen 121Die Gradationskurve anpassen 123Die Sättigung einstellen 125

7. Scharfe Bilder und Weichmacher 127Schnelle Schärfekorrektur 129Schärfen in einzelnen Bereichen 131Ebenen 133Fotos genauer schärfen 135Bilder weicher erscheinen lassen 137Schärfentiefe nachträglich verändern 139Bewegung simulieren 141Bildrauschen minimieren 143

8. Fotos retuschieren 145In Bildbereiche hineinzoomen 147Auswahlen mit der Schnellmaske 149Zähne weiß erstrahlen lassen 151Lippen nachkolorieren 153Augen betonen 155Augen zum Leuchten bringen 157Hautunreinheiten und Glanzlichter

beseitigen 159Störende Bildelemente entfernen 161Ein altes Foto restaurieren 163

9. Schwarz-Weiß-Fotos 165Graustufenbilder erzeugen 167Farbfotos entsättigen 169

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Silhouetten anfertigen 171Einen High-Key-Effekt erzielen 173Einen Low-Key-Effekt erzielen 175Schwarz-Weiß-Bilder einfärben 177Farbakzente im Schwarz-Weiß-Foto

setzen (Color Key) 179

10. Bildgröße und Bildbereiche verändern 181Die Fotogröße verändern 183Auflösung 185Ein Passepartout erzeugen 187Ein Bild drehen 189Objekte vergrößern und verkleinern 191Den Horizont begradigen 193Perspektivische Verzerrungen

ausgleichen 195Objekte spiegeln 197Spezialeffekte 199

11. Fotomontage 201Das Konzept entwerfen 203Bildebenen erzeugen 205Ein Bildelement hinzufügen 207Hilfslinien als Gestaltungshilfen 209Bereiche freistellen 211

Auswahlen speichern 213Bildebenen gegeneinander

verschieben 215Text integrieren 217Text bearbeiten und positionieren 219Die richtige Schrift- und Farbwahl 221

12.Drucken und präsentieren 223Bilder drucken 225CMYK: Fotos für den Druck 227Fotos in der Druckerei drucken lassen

(CMYK) 229CMYK-Umwandlung in GIMP 231CMYK-Modus speichern 233Ein Fotoalbum erstellen 235Kostenlose Webpräsentationen 237Bilder fürs Internet aufbereiten 239Bildershow mit XnView 241

Index 243

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KAPITEL 4 | FarbkorrekturenFarben sind für fast jedes Bild essenziell. Mit Farben können Sie die Stimmung lenken, und je nach Jahres- oder Tageszeit sorgen die Farben für eine bestimmte Atmosphäre in Ihrem Foto. Farben können den Betrachter aber auch verwirren, indem die natürliche Farbe verändert wird und somit ein Moment der Irritation entsteht. Mit Farbe lässt sich eine räumliche Wirkung erzeugen, denn warme Farben erzeugen Nähe und kalte Farben Distanz.

Wie bereits in Kapitel 3 erwähnt, wirken sich die vorherrschenden Lichtverhältnisse bei der Auf-nahme auf die Farben des Bilds aus. Mit GIMP können Sie hier Hand anlegen und die Wirkung eines Fotos mithilfe der eingesetzten Farben verändern. Von heiter bis wolkig ist hier alles drin.

In diesem Kapitel lernen Sie die Farbkorrektur mit GIMP kennen und erfahren, wie Sie

• nachträglich einen Weißabgleich durchführen,• Farbstiche mit dem Farbabgleich anpassen,• Farbkontraste und Farbsättigungen verbessern,• einzelne Farben ändern,• Fotos einfärben,• rote Augen entfernen und• alte Fotos aufpolieren.

TippDie Fotos, die in diesem Kapitel bearbeitet werden, können Sie von der Verlagswebsite herunterladen (http://examples.oreilly.de/german_examples/gimpbuchger/ ).

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Keine Angst vor Fehlern: das JournalWenn Sie sich einmal vergaloppiert haben und ein Bild nach der Bearbeitung nicht so aussieht, wie Sie es sich vorgestellt haben, können Sie mit dem sogenannten Journal jeden einzelnen Schritt rück-gängig machen, solange Sie die Datei noch nicht geschlossen haben!

Das Journal ist ein wichtiger Dialog, da Sie es in der Bildbearbeitung immer wieder verwenden müssen. Sollte Ihr Journal nicht eingeblendet sein, ist jetzt der Moment, dies nachzuholen! Gehen Sie dazu im Dock auf das kleine Dreieck � und blenden Sie es über Reiter hinzufügen Journal ein.

Es zeichnet jeden Schritt auf, den Sie während der Bearbeitung machen. Ein kleines Vorschaubild zeigt Ihnen, was Sie wann gemacht haben. Wenn Sie auf das entsprechende Bild klicken, wird dieser Zustand wiederhergestellt. Im Beispiel habe ich auf das Basisbild � geklickt, damit ich zum Ausgangsbild zurückkomme.

Eine Alternative, um Schritte rückgängig zu machen, bietet die Tastenkombination (Strg) + (Z) (bzw. (°) + (Z) auf dem Mac). Wiederholen Sie die Tastenkombination so lange, bis Sie wieder den Zustand haben, an dem Sie weiterarbeiten möchten.

TippWenn Sie ein Originalbild geöffnet haben, speichern Sie es direkt unter einem anderen Namen. Dann passiert dem Originalfoto nichts! Und denken Sie bitte an die Datensicherung .

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Weißabgleich per AutokorrekturÖffnen Sie die Datei Weißabgleich.jpg. In dem Bild fällt sofort der starke Blau-Rot-Stich ins Auge. Offensichtlich war bei der Aufnahme mit dem Weißabgleich der Kamera etwas nicht in Ordnung.

Führen Sie einen automatischen Weißabgleich durch (Farben Automatisch Weißabgleich). Das Bild wird schlagartig freundlicher, doch der Farbstich bleibt. Dies liegt daran, dass sich die Auto-matik an den Schwarz- und Weißwerten im Bild orientiert. Da weder ein richtiges Schwarz noch ein klares Weiß vorhanden ist, kann die Automatik nicht richtig arbeiten.

Mit dieser automatischen Korrektur ist es wie mit den meisten anderen, die Ihnen in GIMP zur Ver-fügung stehen: Das Ergebnis ist häufig nicht befriedigend. Probieren Sie bei Ihren Fotos die auto-matischen Farbkorrekturen ruhig aus, manchmal funktionieren sie. Besser ist es, die Farbstiche manuell zu entfernen, da GIMP bei den automatischen Korrekturen etwas grob vorgeht. Dazu sollten Sie wissen, wie GIMP mit Farben umgeht.

Machen Sie deshalb den Schritt rückgängig, indem Sie im Journal auf das Basisbild klicken.

TippProbieren Sie trotz der wenig überzeugenden Ergebnisse auch die anderen automatischen Farbkorrekturmöglichkeiten einmal aus. So bekommen Sie ein Gespür dafür, was welche Korrektur bewirkt.

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Der RGB-Modus: Bilder für den BildschirmGIMP arbeitet bei Farbbildern mit dem RGB-Farbmodell. RGB steht für Rot, Grün und Blau. Aus diesen drei Farben setzen sich Bilder bei digitalen Kameras, Scannern und Monitoren zusammen. Für jede Farbe ist ein Farbkanal vorhanden. Jede Farbe ist von 0 bis 255 über die GIMP-Farbauswahl � einstellbar, woraus sich 256 Werte ergeben, wenn Sie die Null als Einstellgröße dazurechnen. Bei drei Farben haben Sie 256 x 256 x 256 Einstellungsmöglichkeiten, zusammen also 16,7 Millionen Farben. Wenn alle drei Farben voll zu gleichen Teilen vorhanden sind, haben Sie die Farbe Weiß. Man spricht vom additiven Farbsystem. Ist keine der drei Farben vorhanden – stehen also alle Werte auf 0 –, haben Sie Schwarz. Sind alle Farben zu gleichen Teilen vorhanden zwischen den Werten 1 und 254 �, ergibt das unterschiedliche Graustufen.

Johann Wolfgang von Goethe entwickelte in seiner Farbenlehre einen Farbkreis, in dem es zu jeder Farbe eine Komplementärfarbe gibt. Das sind die Farben, die sich im Kreis gegenüber-liegen. Goethes Kreis kann allerdings nicht so ohne Weiteres auf den Computer übertragen werden, da diese Farben zum Mischen in der Malerei gedacht waren. Das RGB-Modell hingegen arbeitet mit Farben, die aus Licht erzeugt werden. Ich möchte Ihnen dennoch anhand eines vereinfachten Systems zeigen, was es damit auf sich hat.

In diesem Modell � liegt Rot gegenüber von Cyan, Grün gegenüber von Magenta, Blau gegen-über von Gelb. Jeder Farbkanal ist einzeln regelbar. Entweder können Sie Richtung Hauptfarbe Rot, Grün, Blau regulieren oder in die entsprechende Komplementärfarbe. Merken Sie bereits, worauf es hinausläuft? Wenn Ihre Bilder Farbstiche haben, können Sie diese durch die Komplementärfarben reduzieren.

Beispiel: Ihr Bild hat einen ordentlichen Blaustich. Dann können Sie diesen reduzieren, indem Sie das Blau in Richtung Gelb regeln. Wenn Sie dieses Prinzip verstanden haben, können Sie fast allen Farb-stichen zu Leibe rücken.

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Farbstiche mit dem Farbabgleich anpassenÖffnen Sie die Datei Farbstich.jpg. Man erkennt sofort, dass das Bild einen Grünstich hat. So etwas passiert oft, wenn Sie bei Mischlicht fotografieren. In diesem Fall bestand das Licht in dem Raum aus Tageslicht und Kunstlicht. Welche Farbe nehmen Sie, um den Grünstich zu neutralisieren? Genau, Sie brauchen die Komplementärfarbe. Das ist im Fall von Grün die gegenüberliegende Farbe Magenta.

Um Farbstiche in GIMP manuell zu entfernen, steht Ihnen der Farbabgleich zur Verfügung. Sie errei-chen ihn über Farben Farbabgleich. Im oberen Bereich des Farbabgleichs können Sie den Bereich wählen, den Sie bearbeiten möchten. Dabei wählen Sie aus, ob Sie die dunklen Bereiche, wie Schat-ten, oder die hellen Bereiche, wie Glanzlichter, anpassen wollen. Eine gute Wahl bieten die Farb-töne von mittlerer Helligkeit, die Mitten �. Sie regulieren damit die mittleren Farbtöne in einem Bild.

Unter Farbwerte anpassen � können Sie die Farben einstellen, die Regler lassen sich mit der Maus bewegen. Die Werte, die Ihnen angezeigt werden, stellen Prozente dar (0 liegt in der Mitte der Skala). Um den Grünstich zu entfernen, wählen Sie den mittleren Regler aus und schieben ihn in Rich-tung Magenta. Gehen Sie beim Anpassen der Farbwerte sehr fein vor. Ein Wert von -16 erzeugt in diesem Beispiel ein gutes Ergebnis.

Achten Sie darauf, dass bei Helligkeit erhalten und Vorschau Häkchen sind. Helligkeit erhalten bedeutet, dass GIMP beim Regeln nicht abdunkelt. Die Vorschau zeigt Ihnen sofort die Veränderung im Bild.

Bestätigen Sie Ihre Einstellung durch Klick auf OK, und Sie sehen, wie der Farbstich verschwindet.

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Farbkontraste verbessernÖffnen Sie die Datei Farbkontrast.jpg. Das Foto wirkt noch etwas mager, obwohl sehr viele Farben im Bild vorhanden sind. Indem Sie die Farbkontraste verbessern, bringen Sie das Bild zum Leuchten. Öffnen Sie dazu das Menü Farben Helligkeit/Kontrast.

Zur Erinnerung:

• Die Helligkeit entscheidet darüber, wie hell oder dunkel ein Bild insgesamt erscheint. Wenn Sie die Helligkeit erhöhen, gewinnen zwar die dunklen Bildbereiche an Detailzeichnung; gleichzeitig geht diese aber in den hellen Bereichen verloren.

• Mit dem Kontrast regeln Sie den Unterschied zwischen hellen und dunklen Bildbereichen. Wenn Sie den Kontrast erhöhen, werden dunkle Bildbereiche wie beispielsweise Schatten dunkler und helle Bildbereiche wie z.B. der Himmel gleichzeitig heller. Wird der Kontrast zu stark erhöht, wirkt das Foto silhouettenhaft, ist er zu schwach, wirkt es flau und grau.

Achten Sie darauf, dass das Häkchen bei der Vorschau aktiv ist, um die Veränderung direkt zu sehen.

Erhöhen Sie nun den Kontrast, indem Sie den Regler nach rechts schieben. Für mein Empfinden erzeugt ein Wert von 13 ein schönes Ergebnis. Vermindern Sie jetzt die Helligkeit, indem Sie den Regler nach links schieben. Ich habe mich für einen Wert von -10 entschieden. Bestätigen Sie wieder mit Klick auf OK.

TippEntfernen Sie den leichten Blaustich, bevor Sie die Farbkontraste verbessern (siehe dazu Seite 79).

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Farbsättigung aufbessernEine weitere Möglichkeit, Farben zum Leuchten zu bringen, erreichen Sie über die Farbsättigung. Sie steuert, wie kräftig eine Farbe erscheint. Das Spannende an dieser Korrektur ist, dass Sie zum einen die Sättigung einzelner Bildbereiche beeinflussen und zum anderen gezielt die Farbsättigung einer bestimmten Farbe regulieren können.

Öffnen Sie die Datei Farbsaettigung.jpg. Obwohl in diesem Bild viele Farben vorhanden sind, ist die Farbintensität hier noch nicht optimal. Ändern Sie das über das Einstellfenster Farben Farbton/Sättigung.

Im oberen Bereich � befindet sich ein Farbkreis, mit dem Sie die Sättigung einzelner Farben beeinflussen können. In der Mitte des Farbkreises können Sie Alle auswählen, damit alle Farben glei-chermaßen gesteuert werden. Wählen Sie diese Einstellung.

Im unteren Bereich � können Sie die Gewählte Farbe bearbeiten. Da Sie die Sättigung verändern bzw. verstärken möchten, schieben Sie den Regler nach links. Stellen Sie hier einen Wert von 30 ein und bestätigen Sie Ihre Einstellungen mit Klick auf OK.

TippGehen Sie beim nachträglichen Anpassen der Sättigung behutsam vor. Wenn Sie die Regler zu stark aufziehen, wirken die Farben sehr schnell künstlich.

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Einzelne Farben ändernSie haben gerade gesehen, wie Sie die Sättigung der einzelnen Farben verändern können. Mit dem gleichen Fenster (Farben Farbton/Sättigung) können Sie auch die Farbtöne verändern, indem Sie im Farbkreis eine Farbe auswählen und den Regler für den Farbton einstellen. Nachteil dieser Methode ist, dass bei dieser Auswahl beispielsweise alle Rottöne im Bild verändert werden. Möch-ten Sie nur einen bestimmten Bereich in Ihrem Bild ändern, müssen Sie ihn vorher auswählen. Dazu nutzen Sie die Auswahlwerkzeuge.

Öffnen Sie die Datei Einzelne Farben.jpg. Um nur die gelbe Blumenmitte auszuwählen, verwenden Sie den Zauberstab � aus dem Werkzeugkasten. Mit ihm können Sie gleiche Farben auswählen. Wie viele ähnliche Farben er auswählt, bestimmen Sie durch Regeln des Schwellwerts in den Werk-zeugeinstellungen � (die Skala reicht von 0 bis 255). Je nachdem, wie Sie mit dem Mauszeiger über den Regler fahren, verwandelt sich der Cursor in einen einfachen Pfeil. Wenn Sie die Maus nicht ganz im Reglerfeld platzieren, sondern leicht darunter, erscheint ein Doppelpfeil �. Mit dem einfachen Pfeil können Sie grob, mit dem Doppelpfeil fein regeln, wenn Sie bei gedrückter Maus-taste ziehen. Stellen Sie den Schwellwert auf ca. 50.

Klicken Sie anschließend auf den gelben Bereich in der Blume. Sie sehen jetzt so etwas wie eine Ameisenstraße. Diese zittrigen Linien zeigen Ihnen an, welcher Bildbereich ausgewählt ist. Je nachdem, welchen Gelbton Sie gerade beim Klicken mit der Maus erwischen, werden andere Bereiche ausgewählt (homogene Flächen sind naturgemäß etwas einfacher auszuwählen).

Öffnen Sie jetzt das Fenster Farbton/Sättigung (Farben Farbton/Sättigung), wählen Sie Gelb aus und stellen Sie den Farbton auf -40. Sie sehen, wie sich der Farbton verändert. Bestätigen Sie mit OK. Die immer noch aktive Auswahl heben Sie auf durch Auswahl Nichts.

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Ein Foto einfärbenUm eine besondere Stimmung im Bild zu erzeugen, können Sie die einzelnen Farbinformationen ent-fernen und das Bild insgesamt einfärben. Dadurch wird das Motiv stärker betont. Oder Sie geben einem Bild einen typischen „Anno-dazumal-Touch“, indem Sie es mit einem typischen Braun- bzw. Sepiaton versehen.

Öffnen Sie die Datei Einfaerben.jpg und gehen Sie anschließend in das Menü Farben Einfärben. Stellen Sie zuerst den gewünschten Farbton ein. Hier stehen Ihnen Werte von 0 bis 360 Grad zur Verfügung (die Gradzahlen beziehen sich auf einen kompletten Farbkreis). Jeder Farbe ist eine Grad-zahl zugeordnet. Um einen Braunton zu erreichen, stellen Sie einen Wert von 46 ein.

Erhöhen Sie anschließend die Sättigung, um die Intensität der Farben zu verstärken. In diesem Beispiel regeln Sie auf den Wert 59. Durch die erhöhte Sättigung werden auch die Weißanteile stär-ker dargestellt, deshalb wird das Bild insgesamt heller. Regeln Sie nun die Helligkeit durch die Ein-stellung -3 ein wenig nach unten und bestätigen Sie abschließend mit OK. Das altertümliche Motiv hat jetzt einen schönen Sepiastich bekommen.

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Rote Augen entfernenRote Augen entstehen, wenn Sie jemanden mit direktem Blitzlicht in schummriger Umgebung auf-nehmen. Die Pupillen haben dann keine Zeit, sich dem Lichtwechsel anzupassen, und die Netzhaut im Inneren des Auges reflektiert das Licht. Dadurch erscheinen die Pupillen rot. Um diesem Effekt vor-zubeugen, haben manche Blitzgeräte einen Vorblitz, damit sich die Pupille etwas schließen kann.

GIMP verfügt über eine automatische Funktion zur Korrektur roter Augen, allerdings wirkt sie sich auf das gesamte Bild aus. Deshalb ist es geschickter, die Augen vorher auszuwählen.

Öffnen Sie die Datei Rote Augen.jpg. Wählen Sie das Werkzeug Elliptische Auswahl � und ziehen Sie eine Auswahl um das linke Auge auf. Sobald Sie die Maustaste loslassen, verändert sich der Mauszeiger zu einem Kreuz mit Pfeilen an der Spitze. Damit können Sie die bestehende Auswahl verschieben und genau auf dem Auge platzieren. Drücken Sie jetzt die Umschalt-Taste und ziehen Sie eine weitere Auswahl auf dem rechten Auge auf. Justieren Sie auch hier die Auswahl, bis sie korrekt auf dem rechten Auge sitzt.

Öffnen Sie nun die automatische Korrektur über Filter Verbessern Rote Augen entfernen. Nun können Sie mithilfe des Schwellwertreglers � die rote Farbe entfernen. Über die beiden Lupen � lässt sich der Bildvorschaubereich vergrößern und verkleinern, damit Sie die Veränderung besser ver-folgen können. Wenn Sie mit der Maus in diesem Fenster über den Bildbereich gehen, können Sie den Ausschnitt intuitiv durch Ziehen bei gedrückter Maustaste wählen. Der Bildausschnitt muss dazu aber vergrößert sein. Stellen Sie den Schwellwert auf einen Wert von 45 und bestätigen Sie mit OK. Heben Sie zum Schluss die Auswahl mit Auswahl Nichts auf.

TippBei Korrekturen wie dieser müssen Sie genau arbeiten. Sie können mit der Plustaste in das Bild hineinzoomen. Mit der Minustaste zoomen Sie wieder heraus, und wenn Sie die Leer-taste drücken, können Sie mit der Maus im Bild navigieren.

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Alte Fotos aufpolierenZum Abschluss dieses Kapitels können Sie sich an einer Fotorestaurierung versuchen und alles bisher Erlernte anwenden, ohne dass ich Ihnen die Werte vorgebe. Öffnen Sie die Datei Aufpolieren.jpg und nehmen Sie folgende Bildbearbeitungsschritte vor:

1. Sehen Sie sich das Foto genau an. Sie werden bei dieser Sichtprüfung feststellen, dass farb-lich bei diesem 70er-Jahre-Foto nichts mehr stimmt. Es ist flau, hat einen ordentlichen Rotstich, und die Bildgestaltung ist auch nicht gerade überzeugend.

2. Legen Sie den Bildausschnitt mit dem Zuschneiden-Werkzeug fest. Greifen Sie dabei auf die Drittelregel � zurück, die Sie in den Werkzeugeinstellungen auswählen können.

3. Entfernen Sie nun den Farbstich mithilfe des Farbabgleichs. Korrigieren Sie diesmal den Rotstich sowohl für die Glanzlichter (helle Bereiche im Bild) als auch die Mitten (mittlere Farbtöne im Bild).

4. Erhöhen Sie den Kontrast und regeln Sie die Helligkeit nach unten.5. Abschließend rücken Sie die Person gezielt noch mehr in den Vordergrund, indem Sie den

Hintergrund etwas ausblenden. Wählen Sie als Auswahlwerkzeug die Magnetische Schere �. Sie hilft Ihnen dabei, Formen mit klaren Konturen auszuwählen. Klicken Sie nun oberhalb des lin-ken Schuhs und setzen Sie den nächsten Klick in Höhe des Knies. Sie sehen, dass sich eine Linie ans Bein legt. Fahren Sie fort, bis Sie die ganze Person erfasst haben. Klicken Sie am Schluss, wenn Sie um die Person herumgeklickt haben, in den Anfangspunkt, damit sich die Auswahlform schließt. Sie haben jetzt die Möglichkeit, die einzelnen Punkte noch zu verschieben, um die Form zu korrigieren. Ein weiterer Klick in die Mitte der Form erstellt die Auswahl. Da Sie den Bereich um die Person herum abschwächen wollen, muss die Auswahl über Auswahl Invertieren umge-dreht werden. Schwächen Sie nun bei aktiver Auswahl die Sättigung ab.

6. Zum Schluss heben Sie die Auswahl auf.

Vergleichen Sie das Ausgangsbild mit Ihrem Ergebnis. Sie können sich ruhig auf die Schulter klopfen. In der Bildbearbeitung sind Sie nämlich schon ganz schön weit gekommen. Bravo! Lesen Sie im nächsten Kapitel, wie Sie Belichtungen korrigieren.

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Kay Richter

1. Auflage November 2012, 256 SeitenISBN 978-3-86899-857-3

http://www.oreilly.de/catalog/gimpbuchger/

Print-Ausgabe: 17,90 € E-Book-Ausgabe: 14,00 €mit den Formaten EPUB und PDFDRM-frei