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KOMMENTAR Motorist 5/10 3 B ei den Recherchen rund um das The- ma hat der Autor dann einen eigent- lich unzumutbaren Zustand für den Handel vorgefunden und dargestellt (s. den Beitrag ab S. 47). Es geht darum, dass der Motorist heute ohne EDV eigentlich gar nicht mehr arbeiten kann. Aber wie er damit arbeiten muss, ist vorsintflutlich, beinhaltet jede Menge Fehlerquellen und verursacht ihm letztlich enorme Kosten. Das Fazit des Beitrages: Dieses „Babel-Problem“ müsste nicht sein, ja es ließe sich sogar mit einer Reihe von Kostenvorteilen lösen. Von Anfang an wurden in unserer Bran- che im EDV-Bereich keine Standards ge- setzt. Es gab anfangs Ansätze, ja sogar bereits Beispiele aus anderen Industriebereichen, z.B. aus der Autoindustrie, deren führende Köpfe sehr schnell erkannten, dass Allein- gänge oder Vorbehalte in Richtung „dann kann mir ja jeder in die Karten schauen“ im EDV-Bereich nur schaden. Nun gut, die Situation in der Motorge- rätebranche ist, wie sie ist. Aber das heißt ja nicht, dass es so weitergehen muss oder sollte. Der Beitrag schiebt hoffentlich eine breite Diskussion darüber an, wie das Problem für alle Seiten bestmöglich zu lösen ist. Derzeit ist ein Trend zur neuen Zusammenarbeit zwischen Handel und Industrie (Stichwort: Qualifizierung) in unserer Branche erkenn- bar. Es wäre doch toll, wenn eine Lösung des „Babel“-Problems als weiteres gemein- sames Thema zur Qualifizierung hinzukä- me. Denn in Zukunft wird die gemeinsame Sprache immer wichtiger. Besser jetzt die Fehler der Vergangenheit korrigieren, als weiter an einem Konstrukt werkeln, das sich auf Dauer immer schwerer aufrecht erhalten lassen wird. Schade wäre es, wenn die Chance ver- tan würde, wie es in einer anderen Branche schon einmal geschehen ist. Wir berichten im Beitrag auch darüber. Aber vielleicht hat man ja dort das Problem nicht richtig er- kannt? Ein Beharren auf „alten“ Positionen oder solchen, die nur von Eigennutz geprägt sind, würde jedenfalls dem Ganzen schaden. Die Motoristen, die schon vor Jahren ihren Unmut über die falschen Entwicklungen in unserer Branche hier im Heft äußerten, lassen mit ihren heutigen Kommentaren schon ein wenig Resignation durchklingen. Es wird Zeit, dass hier von Handel und In- dustrie an einem Strang gezogen wird. Ihr Jürgen Krieger Chefredaktion Da muss sich was ändern • • • Einmal im Jahr steht das Thema „EDV“ auf der Agenda von „Motorist“. Es ist sicher ein Thema, das von vielen Händlern eher als notwendiges Übel, denn mit Begeisterung aufgenommen wird. Aber es muss heute einfach sein! • • • KOMMENTAR 05-2010 Jürgen Krieger Chefredaktion Motorist

Krieger, Motorist: EDV Kommentar

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Page 1: Krieger, Motorist: EDV Kommentar

KOMMENTAR

Motorist 5/10 3

Bei den Recherchen rund um das The-ma hat der Autor dann einen eigent-lich unzumutbaren Zustand für den

Handel vorgefunden und dargestellt (s. den Beitrag ab S. 47). Es geht darum, dass der Motorist heute ohne EDV eigentlich gar nicht mehr arbeiten kann. Aber wie er damit arbeiten muss, ist vorsintflutlich, beinhaltet jede Menge Fehlerquellen und verursacht ihm letztlich enorme Kosten. Das Fazit des Beitrages: Dieses „Babel-Problem“ müsste nicht sein, ja es ließe sich sogar mit einer Reihe von Kostenvorteilen lösen.

Von Anfang an wurden in unserer Bran-che im EDV-Bereich keine Standards ge-setzt. Es gab anfangs Ansätze, ja sogar bereits Beispiele aus anderen Industriebereichen, z.B. aus der Autoindustrie, deren führende Köpfe sehr schnell erkannten, dass Allein-gänge oder Vorbehalte in Richtung „dann kann mir ja jeder in die Karten schauen“ im EDV-Bereich nur schaden.

Nun gut, die Situation in der Motorge-rätebranche ist, wie sie ist. Aber das heißt ja nicht, dass es so weitergehen muss oder sollte.

Der Beitrag schiebt hoffentlich eine breite Diskussion darüber an, wie das Problem für alle Seiten bestmöglich zu lösen ist. Derzeit ist ein Trend zur neuen Zusammenarbeit zwischen Handel und Industrie (Stichwort: Qualifizierung) in unserer Branche erkenn-bar. Es wäre doch toll, wenn eine Lösung des „Babel“-Problems als weiteres gemein-sames Thema zur Qualifizierung hinzukä-me. Denn in Zukunft wird die gemeinsame

Sprache immer wichtiger. Besser jetzt die Fehler der Vergangenheit korrigieren, als weiter an einem Konstrukt werkeln, das sich auf Dauer immer schwerer aufrecht erhalten lassen wird.

Schade wäre es, wenn die Chance ver-tan würde, wie es in einer anderen Branche schon einmal geschehen ist. Wir berichten im Beitrag auch darüber. Aber vielleicht hat man ja dort das Problem nicht richtig er-kannt?

Ein Beharren auf „alten“ Positionen oder solchen, die nur von Eigennutz geprägt sind, würde jedenfalls dem Ganzen schaden. Die Motoristen, die schon vor Jahren ihren Unmut über die falschen Entwicklungen in unserer Branche hier im Heft äußerten, lassen mit ihren heutigen Kommentaren schon ein wenig Resignation durchklingen. Es wird Zeit, dass hier von Handel und In-dustrie an einem Strang gezogen wird.

Ihr

Jürgen Krieger Chefredaktion

Da muss sich was ändern• • • Einmal im Jahr steht das Thema „EDV“ auf der Agenda von „Motorist“. Es ist sicher ein Thema, das von vielen Händlern eher als notwendiges Übel, denn mit Begeisterung aufgenommen wird. Aber es muss heute einfach sein! • • •

KOMMENTAR 05-2010

Jürgen KriegerChefredaktion Motorist