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Public Relations für Existenzgründer coach academy Für die Führungskräfte von morgen! eBooklet # 5

PR fuer Existenzgruender

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Der Entschluss, eine eigene Existenz zu gruenden, bringt viele Aufgaben mit sich. Nicht nur, dass man die eigene Dienstleistung oder das Produkt auf die Beine stellen muss - ebenso wichtig ist es, diese bekannt zu machen. Hier gibt es Tipps, wie Sie mit konsequenter Oeffentlichkeitsarbeit Ihr Unternehmen und Ihre Geschaeftsidee bekannt machen können - und dabei Ihr Marketingbudget schonen ...

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Public Relations für Existenzgründer

coachacademyFür die Führungskräfte von morgen!

eBooklet # 5

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Was ist die CoachAcademy?

CoachAcademy ist ein Projekt des Stuttgarter Bil-dungsträgers Perspektive GmbH, der seit 1996 junge Menschen berät, trainiert und coacht.

Auf den Internetseiten der CoachAcademy stehen Studenten, Absolventen und Berufseinsteigern mehr als 800 redaktionelle Beiträge zu den The-men Beruf, Karriere und Unternehmen zur Verfü-gung - und jeden Monat kommen weitere hinzu.

Jährlich nehmen mehr als 2.000 junge Frauen und Männer die Gelegenheit wahr und trainieren für ihren beruflichen Erfolg: CoachAcademy bietet Karriereberatungen und Einzelcoachings sowie Se-minare zu Managementtechniken, Führungstech-niken und Kommunikationstechniken an und er-gänzt somit die akademische Ausbildung um wichtige Schlüsselqualifikationen.

Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom Arbeitgeberverband Südwestmetall, der IHK Heil-bronn-Franken und dem Würth-Konzern.

Weitere Infos unter www.coachacademy.de

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Inhalt

Vorwort 2

News to use – Existenzgründer als Nachrichtenlieferanten 3

Wer, was und wo sind Ihre Relations? 6

Wer sind Ihre Medien- und Ihre Ansprechpartner? 10

Wie aus Ihrer Existenzgründung eine Story wird 14

Bringen Sie Ihre Story in die richtige Form 18

„Verkaufen“ Sie ihre Story an die Redaktionen. 22

Was Existenzgründer Redaktionen auch anbieten können. 25

Impressum 29

Publ ic Relat ions für Ex istenzgründer 1

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!

Die Bundesregierung hat mit der Schaffung so ge-nannter „Ich AGs“ die Weichen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit gestellt. Wer selbständig ist oder vielleicht seine berufliche Existenz unter dem Mantel der Ich AG bereits gegründet hat, der weiß mit welchen vielschichtigen Aufgaben der „Selb-ständige“ konfrontiert wird.

Er oder sie hat schon nach kurzer Zeit festgestellt, dass die berufliche Herausforderung „Selbstän-digkeit“ vor allem viel mit dem „selbst“ zu tun hat. Was er oder sie nicht „selbst“ anpackt, das läuft

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meistens nicht. Genauso verhält es sich auch bei der Kommunikation: Was Sie „selbst“ regeln, das wissen Sie und halten die Fäden in der Hand.

Deshalb ist es besonders für Existenzgründer enorm wichtig, über ihre Produkte und Leistungen zu spre-chen, und zwar nicht nur mit potenziellen Kunden sondern auch mit den Medien. PR – public rela-tions, hat jeder schon einmal gehört, aber diese Form der Kommunikation anzuwenden wird doch gerade bei kleinen und mittelständischen Unter-nehmen vernachlässigt. Dieses eBooklet No. 5 soll Denkanstöße geben, Denkanstöße zur eige-nen PR, zur PR für Existenzgründer...

Viel Erfolg wünschen Ihnen

Heiko Lüdemannund das Team der www.coachacademy.de

Andreas Ryllund das Team von www.ryllrelations.de

Publ ic Relat ions für Ex istenzgründer

„Der Autor: Andreas Ryll arbeitet als freier PR Berater, Hörfunkmoderator und Sprecher. Er verfügt über lang-jährige Erfahrung in der PR Arbeit im Sport- und Freizeitbereich sowie als leitender Redakteur eines Privatsen-ders im NRW-Hörfunk.“

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News to use – Existenzgründer als News-Lieferanten

Radio, Fernsehen, Tageszeitung, Magazine, New-sletter, Internet - alle haben eins gemeinsam - sie veröffentlichen Nachrichten. Aber woher kommen diese Nachrichten?

Die Antwort: Aus dem alltäglichen Geschehen, aus aller Welt, aber auch aus der Straße bei uns um die Ecke. War früher noch der Reporter em-sig unterwegs sein Gebiet zu durchforschen, um neue Nachrichten zu schreiben, so hat sich heute vieles in der Nachrichtenbeschaffung und -über-mittlung verändert.

Die Zahl der Medien, die heute Nachrichten ver-öffentlichen, hat sich im Wandel der vergangenen 30 Jahre exponentiell vervielfacht, und mit ihnen auch die schier unübersichtliche Flut von Nach-richten. Selbst kleinste Lokalredaktionen werden heute mit Nachrichten überschüttet, von den Ge-meinden, Städten, von Agenturen und nicht zu vergessen von den vielen Vereinen.

3Publ ic Relat ions für Ex istenzgründer

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Was bedeutet „News to use“?

„News to use“ steht für eine Schlagformel in der täglichen Redaktionsarbeit. Sie bedeutet, Nach-richten so zu schreiben, dass Sie für den Leser einen Wert haben. „News to use“ steht aber auch für ein Ausscheidungskriterium einer Nachricht, die in einer Redaktion eintrifft.

Türöffner bei Redaktionen

Warum soll eine Pressemitteilung eines Vereins veröffentlicht werden, in der es heißt: „Baby-schwimmkurs beginnt am Montag um 15.15 Uhr im städtischen Schwimmbad“. Die Pressemittei-lung bekäme aber Nachrichtenwert (news to use), wenn es hieße „Turnverein auf Nachwuchssuche: Babyschwimmen entwickelt Fähigkeiten schnel-ler“. Unterschwellig wird mit dieser Schlagzeile an die Eltern appelliert, die bei ihren kleinen Sprößlin-gen früh etwas erreichen wollen.

„News to use“ kann somit als Türöffner in die Redaktion verstanden werden, zumal der Perso-nalstamm in den Redaktionen immer kleiner wird - vor allem in den Lokalredaktionen (vgl. Spiegel Artikel Ausgabe 43/2003 S.116 ff „Nur noch Bil-ligjournalismus“).

Nachrichtenwert vermitteln

Eine Pressemitteilung, die den Redaktionen „Nachrichtenwert“ anbietet, hat große Chancen auch veröffentlicht zu werden. Eine Pressemittei-lung mit deutlich erkennbarem Gebrauchswert für den Leser und einem guten Stil muss nicht stark korrigiert werden und kostet somit kaum Zeit.

So entsteht auch für Existenzgründer eine Mög-lichkeit, mit ihrer Leistung, ihrem Produkt im heiß begehrten redaktionellen Umfeld aufzutauchen.

Aktualität mit Gesprächswert ist gefragt

Eine Redaktion steht immer wieder aufs Neue un-ter Druck, aktuelle Nachrichten zu veröffentlichen und nicht nur aktuelle, sondern vielmehr auch Nachrichten mit Gesprächswert. Dieser könnte in der Pressemitteilung eines jeden Existenzgründers stehen, denn jeder Existenzgründer wohnt in ei-ner „lokalen“ Region, die wiederum lokale Medien hat, die wiederum lokale Nachrichten suchen. Der Existenzgründer wird zum Nachrichtenlieferanten - natürlich unter der Vorgabe „News to use“.

4News to usePubl ic Relat ions für Ex istenzgründer

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Lokale Medien nutzen und Kettenreaktionen auslösen

„Namen sind Nachrichten“ steht für eine weitere Formel, warum lokale Medien gerne über ihre Mit-bürger berichten. Auch wenn eine Region, in der ein Existenzgründer lebt, noch so klein ist, wie soll-te eine Redaktion gerade ihn kennen und über ihn berichten. Die Redaktion weiß noch nicht einmal, daß es diesen Existenzgründer gibt, der vielleicht in seinem Keller einen neuartigen Graffitischutz entwickelt hat.

Vermutlich weiß noch nicht einmal der Nachbar die-ses besagten Existenzgründers, was der in seinem Keller arbeitet. Erst eine Veröffentlichung in der lo-kalen Presse oder im lokalen Radio sorgt zunächst für einen Gesprächswert - ein Gesprächswert, der durchaus auch über die lokale Ebene hinausgeht.

Schließlich wohnt in der Nachbarschaft des Exis-tenzgründers der Abteilungsleiter eines renom-mierten Lackherstellers, der an dem Produkt des Existenzgründers interessiert ist. Es kommt zu ei-nem Treffen und sogar zu einer geschäftlichen Zu-sammenarbeit.

Im Zuge der Abwicklung des Auftrags berichtet eine bundesweit erscheinende Zeitung über die Kooperation. Der Existenzgründer hat nie eine

5News to use

Anzeige geschaltet, erfreut sich aber doch regen Zuspruchs, der lediglich durch die Veröffentlichung einer Pressemitteilung zustande kam.

Nachrichtenwert hat jeder!

Aus obigem Beispiel sind zwei Dinge zu schließen: Auch wenn für den Existenzgründer gerade am Be-ginn seines Wirkens die Beschäftigung mit seinem Produkt, seiner Leistung an sich sehr hoch ist, sollte nicht vergessen werden, über diese Arbeit zu reden, das heißt, darüber die Medien zu informieren.

Meistens unterschätzt der Existenzgründer sei-nen eigenen „Nachrichtenwert“, was oftmals eben dazu führt, dass keine Berichterstattung stattfin-det. Und der zweite Aspekt: Eine Veröffentlichung in einem lokalen Anzeigenblatt oder einem lokalen Radio darf niemals unterschätzt werden.

Wagen Sie den Versuch!

Es sollte grundsätzlich immer der Versuch einer Pressemitteilung unternommen werden, nicht nur wegen der Initialveröffentlichung, sondern auch wegen der Beziehungen zu den Redaktionen für das weitere Unternehmerdasein des Existenz-gründers.

Publ ic Relat ions für Ex istenzgründer

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Um also PR zu verstehen, sollte erst einmal die Begrifflichkeit erläutert werden. Zunächst existiert der deutsche Begriff „Öffentlichkeitsarbeit“. Or-dentlich wie wir Deutschen nun mal sind, heben wir gerne den Begriff „Arbeit“ hervor. Eine Arbeit für die Öffentlichkeit? Oder eine Arbeit mit der Öf-fentlichkeit?

Was steckt in „Public Relations“?

Eigentlich Arbeit in der Öffentlichkeit, denn Öffent-lichkeitsarbeit hat zum Ziel, die Arbeit des Unterneh-mers oder einer Einrichtung öffentlich zu machen. Ein guter Ansatz, aber im angloamerikanischen Be-griff „Public Relations“ steckt weitaus mehr.

Die Komponente der Öffentlichkeit verbirgt sich hinter dem Adjektiv „public“ und die Summe der Aktivitäten wird durch das Substantiv „relations“ -Verbindungen – ausgedrückt. Und genau darum geht es: Verbindungen zu Menschen und Instituti-onen aufbauen und pflegen.

Fangen Sie als Existenzgründer oder Jungunter-nehmer nicht an, Ihre PR darauf aufzubauen, sich die zehn goldenen Regeln „Wie schreibe ich eine

Wer, was und wo sind Ihre Relations?

Publ ic Relat ions für Ex istenzgründer

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Pressemitteilung?“ zu besorgen. Das Verfassen einer Pressemitteilung oder gar das Zusammen-stellen von mehreren Informationen zu einer aus-sagekräftigen Mappe wird in einem der nächsten Teile unserer Serie beschrieben, ist aber erst ein-mal zweitrangig. Denn für Sie sind die „relations“ - die Verbindungen - enorm wichtig, die Verbin-dungen zu den Medien.

Wichtig: „Vitamin B“...

Sie alle haben schon von „Vitamin-B“ gehört. Vor allem die B-Vitamine sind an den Stoffwechsel-vorgängen im menschlichen Körper stark beteiligt, also ohne Vitamin-B erfolgt eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit.

Auch in den PR kann das Vitamin „Beziehung“ den Erfolg einer Veröffentlichung beeinträchtigen. Zum Beispiel, weil Sie jemanden kennen, der bei der lokalen Zeitung arbeitet. Stecken Sie also Ihr Umfeld ab: Schreiben Sie Ihren Namen zentral auf ein Blatt Papier und notieren Sie um sich herum Namen von Verwandten, Bekannten, Freunden und Freundesfreunden. Überlegen Sie, wer Ihnen von diesen Personen weiterhelfen könnte, einen „Draht“ zu den Medien aufzubauen.

7Wer, was und wo s ind Ihre re lat ions?

Bei einigen wird als Ergebnis herauskommen, dass keiner der notierten Namen etwas mit den Medien zu tun hat. Dann hilft nur eins: Bauen Sie Verbindungen und Beziehungen auf und pflegen Sie sie.

Beziehungen aufbauen – ein Beispiel

Zum Beispiel: Möchten Sie einem Wirtschaftsre-dakteur begegnen, dann besuchen Sie doch in Ih-rem Wohnort oder Kreis - je nachdem - den Haus-halts- und Wirtschaftsausschuss. Dieser hat meist einen öffentlichen und einen nichtöffentlichen Teil.Dem öffentlichen Teil dürfen Sie beiwohnen, genau wie die Redakteure der lokalen Medien. Die sitzen da und verfolgen die politische Diskussion, um daraus die Artikel für die kommende Ausgabe zu schreiben. Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit, mit dem Redakteur ins Gespräch zu kommen. Ihr erster Draht in eine Redaktion ist gespannt.

Da dieser Wirtschaftsbereich gerade für Exis-tenzgründer wichtig ist, gibt es eine weitere Mög-lichkeit in diesem Feld Beziehungen aufzubauen: Besuchen Sie einen Neujahrsempfang. Parteien, Institutionen, Stadt oder Kreis laden dazu meist zu Beginn des Jahres ein, und warum sollten Sie als Existenzgründer nicht dabei sein.

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8Wer, was und wo s ind Ihre re lat ions?

Eine willkommene Gelegenheit, um über die aktu-elle Lage zu plaudern und natürlich beiläufig dar-über, was man selbst dazu beisteuert mit seiner neuen Unternehmung. Bei den Neujahrsempfän-gen sind natürlich auch meistens die Journalisten der Region vertreten. Wieder Möglichkeiten Kon-takte zu den Redaktionen zu knüpfen.

Was aber werden Sie sich fragen, macht man, wenn zum Beispiel die Neugründung im Sommer startet und die Beziehungen möglichst schnell ge-knüpft werden sollen. Wenn Sie wirklich im Som-mer starten sollten, dann möchte ich Ihnen herzlich gratulieren, denn bei den Redaktionen herrscht im Sommer meist „Saure-Gurken-Zeit“.

KISS!

Die einfachste Form, hier eine Verbindung zu den Medien aufzubauen ist die folgende: Suchen Sie sich die Adressen der lokalen Medien heraus und gehen Sie persönlich zu den Redaktionen hin. Ja, persönlich. Im heutigen Zeitalter der elektroni-schen Post wirkt ein persönlicher Besuch weitaus nachhaltiger, als in der Flut von E-Mails gefunden zu werden.

Machen Sie aus Ihrem Redaktionsbesuch keinen Staatsbesuch. „KISS“ - Keep it simple and stupid – gehen Sie zu den Redaktionen und erkundigen Sie sich nach dem für Ihr Anliegen zuständigen Mitarbeiter. Führen Sie jetzt kein inhaltliches Ge-spräch mit dem Mitarbeiter, sondern fragen Sie danach, wie Sie Informationen über Ihr neues Un-ternehmen einreichen sollen.

Es gibt nämlich gerade bei lokalen Redaktionen noch eine Vorliebe für das Fax oder sogar den Postweg. Sollte E-Mail möglich sein, dann erkun-digen Sie sich nach der richtigen Adresse, bes-ser noch nach einer zweiten Adresse. Allein durch dieses kurze Nachfragen haben Sie ebenfalls ei-nen ersten Draht in die Redaktion gelegt.

Parallel zu diesen Aktivitäten empfiehlt es sich im beruflichen wie auch im privaten Umfeld neue Verbindungen anzubahnen. Eine Mitgliedschaft im Verein kann sehr nützlich sein, da Vereine eng mit den Medien zusammenarbeiten. Vielleicht hören Sie sich auch einmal in Ihrer Nachbarschaft um, möglicherweise wohnt ein Journalist sogar bei Ih-nen um die Ecke?

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9Wer, was und wo s ind Ihre re lat ions?

Zu guter Letzt

Sie sehen, dass alles, was mit dem Aufbau oder der Pflege von Verbindungen oder Beziehungen Mühe und Anstrengung kostet. Es ist nicht leicht „relations“ zu knüpfen, aber Sie werden sehen, es fällt Ihnen später immer leichter, etwas über Ihre Unternehmung berichtet zu wissen.

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Eine schier unübersehbare Flut von Informationen stürzt heute auf uns ein. Fast 450 Minuten täglich nutzen Bundesbürger nach einer aktuellen Studie der ARD audiovisuelle Medien. Was bedeutet das für den Existenzgründer?

Der Existenzgründer und Jungunternehmer muss sich auf die wesentlichen Medien, die entschei-denden Redaktionen beschränken. Natürlich er-reichen Sie über „Focus“, „Der Spiegel“ oder „Tagesschau“ und „RTL Aktuell“ sehr viele Men-schen, jedoch sind diese Medien vorerst für Sie zweitrangig.

Für Existenzgründer empfiehlt sich die PR-Arbeit nach dem Schneeballsystem, fangen Sie klein an, der Rest entwickelt sich von selbst. Eine Veröf-fentlichung in einem lokalen Anzeigenblatt, einer lokalen Tageszeitung oder einer lokalen Radiosta-tion sollte Ihr Ziel sein.

Wer sind Ihre Medien- und Ihre Ansprechpartner?

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1 1Wer s ind Ihre Medien- und Ihre Ansprechpartner?

Erstellen Sie einen Presseverteiler

Erstellen Sie Ihren persönlichen „Presseverteiler“ aus den Medien Ihrer Region. Wie groß Sie den Kreis ihrer Region ziehen, hängt ganz entschei-dend davon ab, ob Sie eher ländlich wohnen oder in einem Ballungsraum.

Über die Branchenbücher erhalten Sie die Adres-sen oder über die Internetseiten Ihrer jeweiligen Städte oder Kreise. Meist halten sie eine Aufstel-lung aller Redaktionen vor, die Sie übernehmen können.

Je nach Region oder Stadt können allein im lo-kalen Bereich durchaus bis zu 20 Redaktionen zusammenkommen. Lassen Sie keine Redaktion aus, auch wenn Sie Ihnen noch so „klein“ vor-kommt, oder weil Sie glauben, dass dieses Blätt-chen doch gar nicht gelesen wird.

Zum Vergleich: Die Bild-Zeitung wird auch nach Aussagen vieler Menschen nicht gelesen, doch warum ist sie dann so erfolgreich? Dazu kommt noch beim Beispiel der Bild-Zeitung, dass die-se Zeitung nicht einmal im Abonnement verkauft wird, sondern nur frei am Kiosk erhältlich ist.

Faktor Gleichbehandlung

Ein weiterer Grund, warum Sie gerade im lokalen Bereich alle Redaktionen in ihrem Presseverteiler aufnehmen sollten - der Neid. Es könnte durch-aus passieren, dass Redaktionen, die eine Pres-semitteilung von Ihnen nicht bekommen haben, sie aber dennoch gerne gehabt hätten, weil sie die Geschichte spannend fanden.

Eine Gleichbehandlung ist von vornherein vorteil-haft, denn es kann zum Beispiel sein, dass Ihre Pressemitteilung in dem ganz kleinen Anzeigen-blatt (DIN A4 Format, 16 Seiten) veröffentlicht wird. Erst dadurch wird eine größere Tageszeitung oder ein Radiosender auf die Geschichte aufmerksam und möchte auch etwas darüber berichten.

In dem Fall können Sie sagen, dass Sie die Infor-mation an alle verschickt haben und befinden sich somit in einer argumentativ besseren Position. Denn schließlich hat die Redaktion Ihre Pressein-formation für nicht so wichtig gehalten oder völlig übersehen und Sie als Existenzgründer, können vielleicht sogar noch eine „fettere“ Aufmachung erwarten.

Ein letzter enorm wichtiger Grund alle Redaktio-nen mit seinen Informationen zu bedienen liegt bei den Mitarbeitern. Denn der freie Journalist, dem

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1 2Wer s ind Ihre Medien- und Ihre Ansprechpartner?

Sie Ihre Pressemitteilung angeboten haben, könn-te in Zukunft ein fest angestellter Redakteur einer großen Tageszeitung sein, oder - vielleicht sogar Chefredakteur. Und damit kann aus dem ehemali-gen freien Mitarbeiter eine noch wichtigere „Rela-tion“ für Sie werden.

Wichtiges Hintergrundwissen

Wenn Sie mit Redaktionen zu tun haben, dann ist es auch sinnvoll sich in der Struktur und Arbeits-weise dort auszukennen. Eine Redaktion besteht normalerweise aus Praktikanten, freien Mitarbei-tern, Redaktionsassistenz, Redakteuren, einem Chefredakteur und einem Chef vom Dienst.Wichtig für Ihre Pressemitteilung sind im Grunde genommen alle Mitarbeiter, jedoch entscheidend für die Veröffentlichung einer Geschichte ist meist der Chef vom Dienst und dann in letzter Instanz der Chefredakteur. Der Chef vom Dienst kann eine einzelne Person sein oder eine täglich oder wöchentlich wechselnde Position, also könnte es sein, dass Sie immer mit verschiedenen Men-schen sprechen, wenn Sie nach dem „CvD“ fra-gen. Notieren Sie sich deshalb immer den Namen und es ist jederzeit nachvollziehbar, mit wem Sie wann gesprochen haben.

Persönlicher Kontakt verbindet

Sie erinnern sich an den vorigen Teil unserer Serie? Nehmen Sie sich die Zeit und gehen Sie persönlich zu den Redaktionen, um sich und Ihre „Geschich-te“ vorzustellen. Das hat nachhaltige Wirkung, weil sich ein Gesicht und der Mensch dazu besser in Erinnerung rufen lässt, als ein Blatt Papier, das per Fax oder E-Mail in der Redaktion gelandet ist. Wenn Sie einem Redaktionsmitarbeiter Ihre Pres-semitteilung bzw. Ihre Existenzgründungsstory mitgeteilt haben, so hat er es wiederum leichter „sein“ Thema in der Redaktionskonferenz vorzu-stellen.

Warum Ihre Geschichte eine gute Chance auf eine Veröffentlichung hat

Täglich finden in den Redaktionen Konferenzen statt, in denen Redakteure, freie Mitarbeiter und Praktikanten, Ihre Themen „verkaufen“. Mit ande-ren Worten: Dort wird über die aktuellen Themen einer Ausgabe gesprochen und bewertet, ob sie veröffentlicht werden und in welchem Umfang.Ihre „Geschichte“ als Existenzgründer hat für eine Redaktion mehrere Gründe, warum sie in einer neuen Ausgabe veröffentlicht würde. Zum einen

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1 3Wer s ind Ihre Medien- und Ihre Ansprechpartner?

schafft der Existenzgründer zumindest einen neu-en Arbeitsplatz, wenn nicht sogar mehr. Unter wirtschaftlichen Aspekten gesehen, sorgt er mit seiner neuen Unternehmung für Umsatz in der Re-gion und auch für Einnahmen in der städtischen Kasse.

Und nicht zu vergessen: Ein Existenzgründer si-chert seinen Lebensstandard und meist auch den einer ganzen Familie alleine. Setzen Sie Ihren Schwerpunkt zunächst auf Lokalität, auf die Medi-en in Ihrer Region, vernachlässigen Sie aber nicht das Internet.

Darüber hinaus: To Do

Hinterlegen Sie Ihre Pressemitteilung auf Ihrer Webseite und tragen Sie sie in die gängigen Such-maschinen (z.B. Google, Yahoo) ein.

Sobald Sie eine Veröffentlichung haben, scannen Sie den Artikel und hinterlegen auch ihn wieder auf ihrer Webseite (Pressespiegel).

Achten Sie bitte auch auf die Fachpresse, sofern diese für den Bereich Ihrer Existenzgründung in Frage kommt: Bieten Sie beispielsweise eine ab-solute Neuheit für ihre Branche? Wenn Ja, dann könnte ein Fachmagazin für Ihre PR Aktivitäten von großem Interesse sein.

Zwei Empfehlungen mit Veröffentlichungsgarantie

Zum Schluss möchte ich Ihnen zwei Internetpor-tale empfehlen, die ihre Pressemitteilung auf je-den Fall veröffentlichen: Bei www.presseportal.de können Sie Ihre Pressemitteilung, gegebenenfalls mit Bildern, Grafiken und anderem kostenpflich-tig einstellen. Tausende von Journalisten bezie-hen aus den gesamten Einstellungen eine tägliche Übersicht und erfahren aus diesem Agenturdienst von Ihrer Existenzgründung.

Eine andere Möglichkeit, ihre Pressemitteilung sogar kostenlos einzustellen, besteht bei www.pressrelations.de. Auch hier wiederum beziehen Tausende von Journalisten die Information, dass Sie ein neues Unternehmen gegründet haben. Sie können natürlich auch andere Informationen über Ihrer Unternehmung als Pressemitteilung dort ein-stellen.

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Vermutlich werden Sie es schon oft festgestellt haben, entweder beim Lesen der Zeitung, im Ra-dio oder im Fernsehen. Sie verfolgen eine Nach-richt und sagen sich am Schluss - ja und? Was nutzt mir das? Natürlich gibt es verschiedene Geschmäcker und die Interessen der Menschen sind schon lange nicht gleich, aber es gibt einen gemeinsamen Nenner, der alle Geschichten oder Nachrichten verbindet - der Mensch und sein Um-feld...

Worüber unterhalten Sie sich? Darüber, dass Poli-tiker sich streiten und keine Einigung finden? Oder darüber, dass Ihr Nachbar seinen Müll nicht trennt? Oder reden Sie darüber, dass Abba eventuell wie-der zusammen singen könnten? Oder vielleicht darüber, dass ein bedeutender Betrieb Ihrer Regi-on einen Großteil seiner Belegschaft entlässt?

Was macht „Geschichten“ interessant?

Hinter allen Geschichten stecken Menschen und Schicksale, Glück und Pech, Niederlage oder Erfolg. Also Werte, die für uns alle sehr wichtig sind.

Wie aus Ihrer Existenzgründung eine Story wird

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1 5Wie aus Ihrer Ex istenzgründung e ine Story wird

Ein Beispiel: Wenn Ihre Existenzgründung ein Senfsalon ist, dann fallen Sie alleine dadurch auf, dass Ihr Angebot sehr außergewöhnlich ist und können daraus Ihre Story entwickeln. Sollten Sie einen Büroservice gründen, so können Sie nicht auf Ihr außergewöhnliches Angebot setzen. Denn ein Blick in das lokale Telefonbuch wird vermutlich einige weitere Dienstleistungen dieser Art ausfin-dig machen. In beiden Fällen sollte an erster Stel-le die Suche nach einem „Aufhänger“ stehen und daraus ergibt sich dann die Antwort auf die Fra-ge, „Wie aus Ihrer Existenzgründung eine Story wird“.

Der „Aufhänger“ Ihrer Story

Der „Aufhänger“ einer Story lässt sich am besten aus dem „ear catcher“ herleiten, ein Fachaus-druck aus dem Hörfunkbereich. Der „ear catcher“ bedeutet nichts anderes, als für eine Story eine Begriffsbildung zu finden, die sich so schnell wie möglich beim Zuhörer im Ohr wiederfindet.Der Grund: Es gibt beim Radiohören keine Mög-lichkeit noch einmal „zurück zu hören“ wie bei der Zeitung. Haben Sie einen Artikel gelesen und eine Passage nicht ganz verstanden, so blättern Sie einfach zurück. Das geht beim Radiohören nicht. Der Hörfunkjournalist sollte also seine Story möglichst so verpacken, dass sie beim Hörer im

Ohr ankommt. Mit dem „ear catcher“ gelingt es, den Hörer sensibel zu machen, für das, was jetzt kommt.

Ähnlich verhält es sich bei den Zeitungen. Eine Schlagzeile dient hier als Aufhänger einer Ge-schichte und den zu finden, verlangt Kreativität und die Fähigkeit, über den Tellerrand blicken zu können. Wenn Sie sich einen neuen Bodenbelag zulegen wollen, dann recherchieren Sie auch vor-her am Markt, welche Arten von Belag es gibt und wie dieser Belag verlegt wird. Erst dann sind Sie in der Lage sich ein Urteil über die Preise zu ma-chen.

So sieht es auch in den Medien aus: Damit Ihre Pu-blic Relations zum Ziel führen, ist es sinnvoll, sich mit der Arbeits- und Denkweise der Journalisten zu befassen. So werden Sie in die Lage versetzt, für Ihre Existenzgründungsstory einen Aufhänger finden zu können.

Mit der „Ein-Satz-Methode“...

Die erste Methode einen guten Aufhänger für sei-ne Geschichte zu suchen, besteht darin, in einem prägnanten Satz genau das zu beschreiben, was man macht - also die Dienstleistung, den Service, das Unternehmen - das Besondere, was Ihr Un-

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Page 18: PR fuer Existenzgruender

1 6Wie aus Ihrer Ex istenzgründung e ine Story wird

ternehmen auszeichnet, in einem Satz zu formu-lieren. Stellen Sie sich hierbei einen Journalisten vor, der Ihnen sein Mikrofon hinhält und Sie nach Ihrem Unternehmensinhalt bzw. -ziel fragt.

An dieser Fragesituation sind schon viele Firmen-inhaber gescheitert und haben ausschweifend begonnen, Romane zu erzählen ohne das We-sentliche gesagt zu haben. Wenn Sie sich nicht vorstellen können, dass Sie ein Journalist in-terviewt, dann denken Sie daran, dass ein alter Freund, den Sie zwanzig Jahre nicht gesehen haben, Sie anruft und fragt, „Du, was machst Du beruflich?“. Schildern Sie in kurzen Worten Ihr Un-ternehmen und – was Ihr Angebot von anderen Unternehmen der Branche abgrenzt.

...oder durch Brainstorming...

Bestimmt haben Sie schon von „Brainstorming“ gehört. Vielleicht sagen Sie jetzt auch - das ist doch ziemlich überholt. Aber da muss ich wider-sprechen: Durch Brainstorming erhalten Sie schnell vorzeigbare Ergebnisse, Sie können es alleine durchführen und es verleiht Ihnen ein positives Ge-fühl, weil Sie Bereiche entdecken werden, an die Sie vorher nie gedacht haben. Um Ihren Aufhänger für Ihre PR-Story zu ermitteln, können Sie positives oder negatives Brainstorming betreiben.

Grundvoraussetzung für beide Techniken: Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie sich nicht stören. Beim positiven Brainstorming schreiben Sie alle Dinge, die Ihr Unternehmen anbietet oder anbieten will, auf ein großes Blatt. Schreiben Sie grundsätzlich alles auf, Sie werden sehen, wie Ihr Gehirn Ihnen zwischendurch einflößt, dass bestimmte Dinge unrealistisch seien. Also – alles aufschreiben, es gibt beim Brainstorming kein „Wenn“ und „Aber“.

Beim negativen Brainstorming schreiben Sie all das auf, was Ihr Unternehmen auf keinen Fall macht und auf keinen Fall machen kann oder will. Schrei-ben Sie wirklich alles auf. Sie werden sehen, dass unter Anwendung von beiden Methoden, Ansätze zum Vorschein kommen, die für eine Entwicklung Ihrer Story von entscheidender Bedeutung sind.

Um wieder auf den eingangs erwähnten Büroser-vice sprechen zu kommen, könnte der Betreiber dieser Existenzgründung durch ein Brainstorming darauf kommen, dass ein Bekannter von ihm in einem Sportverein Mitglied ist. Und dieser Sport-verein verwaltet sich aus der „Zigarrenkiste“, also könnte aus dem Brainstorming für den Büroser-vice eine Zielgruppe (Vereine) entwickelt werden, die dazu noch entscheidend für Ihre Story ist. Stellen Sie sich folgende Schlagzeile vor – „Büro für Body“ – würden Sie den dazu gehörenden Ar-tikel nicht auch gerne lesen wollen?

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1 7Wie aus Ihrer Ex istenzgründung e ine Story wird

...kommen Sie ans Ziel!

Wenn Sie sich über einen Aufhänger klar sind, dann fangen Sie an zu schreiben. Das ist doch Schöne an den Textverarbeitungsprogrammen, schreiben Sie erst einmal drauf los, lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf, schreiben Sie Din-ge, die Ihnen während des Schreibens einfallen, wovon Sie aber glauben, dass sie nicht passen, unten auf Ihre Textseite. Das stört nicht und Sie haben immer noch die Möglichkeit, diese Notizen später aufzurufen. Kümmern Sie sich während des Schreibens auch nicht um die Form. Stellen Sie ih-ren Text fertig, lassen Sie ihn einen oder zwei Tage liegen und lesen ihn dann noch einmal. Wenn er jetzt zusagt, dann geht es daran, den Inhalt in eine adäquate Form zu bringen und das lesen Sie im nächsten Teil unserer Serie „PR für Existenzgrün-der“.

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Page 20: PR fuer Existenzgruender

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Der Text steht, Sie haben einen interessanten Auf-hänger für Ihre Existenzgründungsstory gefunden und jetzt geht es darum, den Inhalt in eine adäqua-te Form zu bringen. Denken Sie dabei grundsätz-lich an das Prinzip: „Sie bekommen keine zweite Chance für ein erstes Mal“...

Dieser Spruch lehnt sich an die Tatsache, dass zum Beispiel bei Vorstellungsgesprächen der ers-te Eindruck eines Bewerbers oft entscheidend ist. Ähnlich verhält es sich auch bei Pressemitteilun-gen. Eine unübersichtliche Anordnung des Textes kann dazu führen, dass Ihre Pressemitteilung gar nicht erst gelesen wird.

Erinnern Sie sich, dass ich Sie auf die Flut von Informationen aufmerksam gemacht habe, die in den Redaktionen eintreffen? Nehmen Sie den Re-dakteuren Arbeit ab und erleichtern Sie ihnen die Auswahlmöglichkeiten. In einem klar übersichtli-chen Text finden sich direkt die nötigen Informa-tionen.

Bringen Sie Ihre Story in die richtige Form

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1 9Br ingen Sie Ihre Story in d ie r icht ige Form

Kleider machen Leute.... und Texte!

„Kleider machen Leute“ ist ein altes Sprichwort, das Sie auch auf Ihren Text anwenden können. „Kleiden“ Sie Ihre Pressemitteilung so, dass sie die Mitarbeiter der Redaktionen förmlich anspringt. Auch wenn Sie zum persönlichen Gespräch in die Redaktion gehen, um Ihren Text persönlich zu überreichen und noch einiges dazu erläutern wollen, auch dann sollte Ihr Text die äußere Form wahren. Zum Beispiel für den Fall, dass der Re-dakteur zu Ihnen sagt, lassen Sie die Unterlagen hier, ich schau sie mir später an.

Wichtig: Die äußere Form Ihrer Pressemitteilung

Wie bereits eingangs erwähnt ist der erste Ein-druck einer Pressemitteilung entscheidend. Ver-suchen Sie, Ihren Text auf eine Seite (DIN A4) zu schreiben. Stimmt - Sie haben ja schon alles zu-sammengeschrieben und es sind sogar drei DIN A4 Seiten geworden...

• Für diesen Fall fertigen Sie bitte aus dem langen Text eine Kurzfassung. Es ist übrigens durchaus üblich, Redaktionen zwei Presse- mitteilungen anzubieten, eine Kurzform und eine Langform. Rein äußerlich beachten Sie

dabei bitte, dass sie einen breiten Rand haben sollte und einen großzügigen Zeilenabstand. Kein Journalist wird eine Pressemitteilung „ablehnen“, weil der Rand nicht genau vier Zentimeter beträgt. Aber ein Text mit breitem Seitenrand und genügend Raum zwischen den Zeilen liest sich leichter, auch sind Korrekturen leichter anzubringen.

• Kennzeichnen Sie Ihre Pressemitteilung mit dem Wort „Pressemitteilung“ oder „Presse- information“ und dem aktuellen Datum.

• Verwenden Sie außerdem eine fette Überschrift (Schriftgröße 18-20), die maximal ein bis zwei Zeilen lang sein sollte und setzen Sie noch einen Untertitel darunter, also eine nähere Er- klärung zur Überschrift.

• Der eigentliche Text sollte bei Schriftgröße 11 oder 12 liegen.

• Beenden Sie ihre Pressemitteilung mit dem wichtigsten Teil überhaupt - Ansprechpartner und eine Telefonnummer für Rückfragen. Wenn Sie den Redaktionen noch eine Pressemit- teilung in Langform präsentieren, dann achten Sie darauf, dass Ihre Kontaktdaten auf allen Seiten stehen und dass Ihre Seiten durch- numeriert sind.

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Page 22: PR fuer Existenzgruender

2 0Br ingen Sie Ihre Story in d ie r icht ige Form

Was ist besser: kurz oder lang?

Vermutlich werden die meisten von Ihnen dazu neigen, zunächst lange Pressemitteilungen zu schreiben, da es ja auch viel zu erzählen gibt aus Ihrer Existenzgründung, aus Ihrem Unternehmen und Ihren Zielen. Der Journalist hat sich vorher aber möglicherweise mit diesem speziellen Be-reich noch nie vorher beschäftigt, geben Sie ihm gerade deshalb auch eine Pressemitteilung in Kurzform, damit er sich dem Thema nähern kann und wirklich das Wichtige zuerst erfährt.„In der Kürze liegt die Würze“, will heißen, dass auch die Satzlänge für Ihre Pressemitteilung von großer Bedeutung ist. Ich habe in einem der vor-angegangen Teile schon einmal „BILD“ als Beispiel angeführt und möchte es hier noch einmal tun mit folgendem Zitat aus Wolf Schneider „Deutsch für Profis“. Dort heißt es wörtlich, „Der Erfolg der Bild-zeitung beruht darauf, dass ihre Redakteure mehr arbeiten. Sie arbeiten an den Nachrichten, sie set-zen sie um, knapp und korrekt. Der Leser versteht beim Hinschauen, um was es geht.“

Im Wesentlichen geht es um den Punkt der Ver-ständlichkeit. Nachweislich belegen Studien, dass kurze Sätze von Lesern und Hörern deutlich besser aufgenommen werden können, als lange Sätze. Besonders in der deutschen Sprache ten-dieren wir dazu, Sätze regelrecht zu bauen, mit

Haupt- und Nebensätzen, Einschüben und Verb-konstruktionen, die manchen Ausländer erschre-cken lassen.

Bei Schneider heißt es daher weiter, „Um kurze Sätze schreiben zu können, muss man erst ge-arbeitet haben. In langen Sätzen bleibt die Un-wissenheit des Autors leichter verborgen.... kurze Sätze kann man nicht schreiben, wenn man nicht genau Bescheid weiß.“ 47 Prozent der Sätze in der Bildzeitung haben vier Wörter oder weniger, laut dpa (Deutsche Presse Agentur) liegt die Ober-grenze der optimalen Verständlichkeit bei neun Wörtern pro Satz, zitiert Schneider.

So überprüfen Sie Ihre Schreibart- und länge

Für Ihre Pressemitteilung bedeutet das nicht, dass Sie jetzt anfangen Wörter zu zählen, sondern le-diglich Ihren Text mal grob überprüfen, ob nicht doch aus diesem oder jenem Satz eventuell zwei oder drei Sätze gebildet werden können.

Ich zeige es Ihnen an meinem vorherigen Satz. Aus diesem Gebilde mit 37 Wörtern bilde ich zwei Sätze: 1. Für Ihre Pressemitteilung bedeutet das nicht, dass Sie jetzt anfangen Wörter zu zählen. 2. Überprüfen Sie lediglich Ihren Text, ob nicht doch aus diesem oder jenem Satz eventuell zwei oder

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2 1Br ingen Sie Ihre Story in d ie r icht ige Form

drei Sätze gebildet werden können. Der aufgelös-te Satz ist eindeutig verständlicher. Sie erreichen in Ihrer Pressemitteilung eine bessere Verständ-lichkeit und vergrößern Ihre Chance auf eine Ver-öffentlichung.

Zu guter Letzt...

Zum Schluss dieser kleinen Form- und Stilkunde noch der Tipp: Denken Sie daran, dass Sie alle Details Ihrer Unternehmung und des Produkts bis ins kleinste kennen. Meist führt das dazu, dass Dinge weggelassen werden, weil man sie selbst als wissend voraussetzt, oder es werden bei-spielsweise technische Dinge zu ausschweifend beschrieben.

Und – bei der Darstellung von technischen Vor-gängen wird oft passiv formuliert. Betrachten Sie folgendes Beispiel aus einer Bedienungsanleitung: „Vor der Datenübertragung werden die eigentli-chen Transaktionsdaten über ein ausgeklügeltes Verfahren verschlüsselt“, es könnte aber auch aktiv so formuliert werden „Ein ausgeklügeltes Verfahren verschlüsselt die eigentlichen Transak-tionsdaten vor der Datenübertragung“. Durch die Umstellung bekommt die wichtige Information „ausgeklügeltes Verfahren“ außerdem noch einen besseren Stellenwert durch seine erste Position im Satz.

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Prima. Ihre Pressemitteilung ist übersichtlich an-geordnet auf einer Seite und der Stil leicht ver-ständlich geschrieben. Doch bis zur Veröffentli-chung bedarf es noch Überzeugungsarbeit. Im Unterschied zur einer Anzeige, die Sie ja jederzeit schalten können und bei der Sie auch bestimmen, wo und wie sie veröffentlicht wird, haben Sie bei einer Pressemitteilung keinerlei Einwirkung darauf, ob, wo und wie Ihr mühsam erarbeitetes Gedan-kengut veröffentlicht wird.

Sie sollten jedoch versuchen, die Redaktionen so gut es geht zu überzeugen - mit anderen Worten „verkaufen“ Sie Ihre Geschichte so gut es geht. Vielleicht fällt es Ihnen leichter das zu tun, wenn Sie bedenken, dass Sie eine Geschichte liefern, die die Redaktion nichts kostet – eine Geschichte, die mundgerecht serviert wird und auch noch von lokalem Interesse ist.

Wichtig: „ear catcher“

Was einen Journalisten vorrangig interessiert sind Fakten, Fakten und nochmals Fakten. Sie haben bereits gelesen, wie Sie Ihren „Aufhänger“ finden können. Bevor Sie die Redaktionen kontaktieren,

„Verkaufen“ Sie ihre Story an die Redaktionen.

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2 3„Verkaufen“ Sie ihre Story an d ie Redakt ionen.

entwerfen Sie bitte eine prägnante Schlagzeile für Ihre Pressemitteilung. Ich weiß, Sie haben schon eine Überschrift und einen Untertitel. Jetzt geht es um eine Schlagzeile, eine Art Ohrwurm, ein der bei Ihrem Gesprächspartner direkt „hängen bleibt“ ohne vergessen zu werden in der Flut von Infor-mationen. Würden Sie beispielsweise gerne einen Artikel über eine „Luftnummer zum Geldverdienen“ lesen? Das hört sich interessant an, weil man Luft eigentlich nicht mit Geld verbindet. Hinter dieser „Luftnummer“ verbirgt sich ein tatsächlicher Handel mit Emissionszertifikaten. Unternehmen, die Luft verschmutzen, und die produktionstechnischen Auflagen nicht erfüllen, können sich mit dem Er-werb dieser Zertifikate sozusagen freikaufen. Also tatsächlich ein Handel mit sauberer Luft, wie das Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ im Januar berich-tete. Das geflügelte Wort „Luftnummer“ beschreibt also schon ganz gut die Idee des Unternehmers, der aktuell die Emissionszertifikate Unternehmen anbietet und einer aussichtsreichen Zukunft entge-gensteuert.

Lust auf mehr!

Eine Schlagzeile soll also den Appetit anregen, den Informationsappetit auf mehr, auf weiterführende Informationen. Sie werden selbst schon festge-stellt haben - bewusst oder unbewusst - dass

in den Medien oft von dieser „Appetitfunktion“ Gebrauch gemacht wird. In den Zeitungen zum Beispiel wird ein Artikel auf Seite eins begonnen und schon nach wenigen Zeilen folgt der Hinweis „lesen Sie mehr auf Seite 3“. Auch in Radio und Fernsehen wird damit gearbeitet, die Hörer und Zuschauer auf einen bestimmten ausführlichen Sendetermin aufmerksam zu machen.

Also warum sollten nicht auch Sie den Journalisten neugierig machen auf das, was noch auf ihn zu-kommt. Und das ist wichtig bei den folgenden verschiedenen Vorgehensweisen. Sie können eine Redaktion persönlich aufsuchen, Sie können sie an-rufen, ein Fax schicken oder eine E-Mail senden.

Persönlich: Man hat Ihnen am Telefon einen Ge-sprächstermin eingeräumt, worauf Sie sich freuen. Als Sie ankommen, ist jedoch der Redakteur (mit dem Sie gesprochen haben) erkrankt und keiner in der Redaktion weiß Bescheid. Hier empfiehlt es sich also, Ihre knackige Schlagzeile aus dem Hut zu ziehen und einem Mitarbeiter der Redaktion zu präsentieren.

Anruf: Sie ziehen ein Telefonat aus zeitlichen Gründen vor. Sie spüren schon bei der Begrü-ßung, dass Ihr Gesprächspartner am anderen Ende sehr kurz angebunden wirkt, vielleicht sogar genervt. Wenn Sie in dieser Situation ein falsches

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Wort sagen, fangen Sie sich eine Abfuhr ein. Mit einer Schlagzeile wecken Sie direkt Interesse und sorgen vielleicht sogar dafür, dass Ihr Gesprächs-partner bessere Laune bekommt.

Fax: Wer schreibt, der bleibt. Alles, was schwarz auf weiß erscheint, wirkt erst einmal glaubhafter. Sie ziehen das Fax vor, aber bitte nicht mehr mit Deckblatt, auf dem Sie vermerken, dass noch vier Seiten folgen. Senden Sie Ihre Pressemitteilung so, dass das erste Blatt mit der fetten Überschrift auch tatsächlich oben liegt. Dazu müssen Sie ver-mutlich in umgekehrter Reihenfolge faxen.

E-Mail: Stimmt, Sie gehen mit der Zeit und die Pressemitteilung per E-Mail zu senden ist für Sie selbstverständlich. Die E-Mail hat den entschei-denden Vorteil, dass Ihre Texte so ankommen, dass sie direkt im Computer der Redaktion wei-terverarbeitet werden können. Vorausgesetzt der Journalist erkennt Ihre E-Mail überhaupt. Setzen Sie Ihre Schlagzeile in das „BETREFF-Feld“ und klären Sie eventuell vorher ab, ob die Redaktion erstens nicht irgendwelche Spam-Filter einsetzt und zweitens, ob die E-Mail Adresse nicht ein to-ter Briefkasten ist.

Stößt Ihre Geschichte in der Redaktion auf Inter-esse, dann möchte ich Ihnen gratulieren. Versäu-men Sie jedoch nicht nachzufragen, wie und wann

Ihre Geschichte veröffentlicht werden soll. Wird Ihnen gesagt, dass Ihre Existenzgründungsstory ganz gut in die Samstagsausgabe passt, dann warten Sie die Ausgabe ab und schauen, ob sie wirklich veröffentlicht ist. Falls nicht, wundern Sie sich bitte nicht, denn es braucht nur ein aktueller Vorfall dazwischen zu kommen, und schon kann Ihre Geschichte verschoben werden. Rufen Sie an und fragen Sie nach dem Grund.

Notfalls: Nachfragen

Falls Ihnen der Zeitraum zwischen Abgabe und Ver-öffentlichung merkwürdig lange vorkommt, fragen Sie in der Redaktion nach, ob noch Informationen benötigt werden, oder ob Sie noch etwas erläutern sollen. Wird Ihre Geschichte wider Erwarten nicht veröffentlicht, tragen Sie es mit Fassung. Eine Ver-öffentlichung kann wie gesagt nicht erzwungen werden. Eine Nicht-Veröffentlichung oder eine Ab-lehnung bedeutet auch nicht zwangsläufig, dass niemals mehr eine Pressemitteilung von Ihnen veröffentlicht wird. Wählen Sie vielleicht ein ande-res Medium, sprechen Sie auch mit Ihrem lokalen oder regionalen Radio- oder TV-Sender. Auch die öffentlich-rechtlichen Sender verfügen meist über regionale Studios mit regelmäßigen Nachrichten. Warum sollte Ihre Existenzgründungsstory nicht darin einen Platz bekommen?

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Der Weg von der Erstellung einer Pressemitteilung bis zur Veröffentlichung kann sehr lang sein. Ob sie nämlich veröffentlicht wird, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel von der Story an sich oder auch der aktuellen Lage, das heißt, ist in der kommenden Zeitungsausgabe überhaupt Platz, um Ihren Artikel zu veröffentlichen? Falls es Ihnen so vorkommt, als ob Sie um eine Veröffentlichung kämpfen müssen, dann kann das durchaus so sein. Es gibt nun aber auch andere Zugänge, um seine Existenzgründung in die Medien zu bringen. Das sind Zugänge, die nicht unbedingt einfacher sind, Ihnen möglicherweise aber leichter fallen.

Gewinnspiele

Stellen Sie sich bitte vor, Sie haben eine ICH AG gegründet mit dem Ziel, Tee zu verkaufen. Tee war schon immer Ihr Hobby, Sie haben schon von klein an Tee getrunken und haben jetzt Ihr Hobby zum Beruf gemacht: Der kleine feine Teeladen mit Bestellmöglichkeit, Lieferservice, Internetseite und allem, was dazu gehört. Aus Ihrer Begeisterung für Tee und den Genuss des Teetrinkens entwi-ckeln Sie eine Idee, bei anderen Menschen auch das Feuer für das Teetrinken zu entfachen. Schrei-

Was Existenzgründer Redaktionen auch anbieten können.

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2 6Was Existenzgründer Redakt ionen auch anbieten können.

ben Sie ein Konzept für ein Gewinnspiel und bie-ten Sie es den lokalen Redaktionen an. Die Idee dieses Gewinnspiels könnte zum Beispiel sein: Eine Woche lang erraten die Leser oder Hörer ein Land, aus dem ein ganz bestimmter Tee kommt, oder es gilt, eine bestimmte Frucht zu erraten, die für den Geschmack des Tees verantwortlich ist. Als Gewinn wird ein von Ihnen zusammengestell-tes Teeset ausgelobt. Zu Ihrem Konzept könnte außerdem gehören, dass täglich ein Heilpraktiker nach der Wirkung von bestimmten Tees auf den Organismus befragt wird - also ein zusätzlicher Service für die Leser oder Hörer. Das wäre eine Möglichkeit.

Informationsabende

Eine weitere Idee in Anlehnung an den Teeladen wäre folgende: Sie veranstalten einen Informati-onsabend rund um das Thema Tee. Gestalten Sie das Programm mit einer breit angelegten Facet-te zum Tee, also Herkunft, Inhalte, Wirkung oder Genuss. Laden Sie einen oder zwei Experten ein, die über Tee sprechen, am besten einen, der über die gesundheitlichen Aspekte spricht und einen, der erklärt, wie Tee am besten zubereitet wird. Zu diesem Informationsabend laden Sie natürlich In-teressenten ein und das Wichtigste: Sie schicken eine Pressemitteilung dazu an die örtlichen Me-

dien, sprich Tageszeitung, Lokalradio, Anzeigen-blätter. Laden Sie die Redaktionen zu dieser Ver-anstaltung ein, formulieren Sie ausdrücklich, dass Sie „sich über eine Berichterstattung in Schrift und Bild freuen würden“ (oder ähnlich formulie-ren). Was haben Sie und Ihr Unternehmen davon? Im Rahmen der Berichterstattung können Sie mit einer Nennung Ihres Unternehmens rechnen und einem erheblichen Multiplikatoren-Effekt durch die anwesenden Teilnehmer und die Leute, die aus den Medien von dieser Veranstaltung erfahren.

Wenn Sie Ihre Medienwirkung noch mehr inten-sivieren wollen, dann versuchen Sie doch, die Teeveranstaltung mit einer bekannten Institution durchzuführen, vielleicht mit dem heimischen En-ergie- bzw. Wasserversorger? In Verbindung mit einer anderen Einrichtung können Sie auch auf den „Presseapparat“ dieses Unternehmens zu-rückgreifen. Am Anfang kann das mit Sicherheit sehr hilfreich sein, bis Ihre eigenen Kontakte und „Relations“ aufgebaut sind.

Und wozu...?

Was bedeuten diese Beispiele nun für Ihre PR-Ar-beit? Um im redaktionellen Umfeld der Medien zu erscheinen, sollten Sie eine Art Nebenprodukt kre-ieren, das für die Medien interessant ist. Sowohl

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Radiosender wie auch Zeitungen führen Gewinn-spiele durch, weil sich die Hörer oder Leser dann aktiv mit dem Medium beschäftigen. Die Veran-staltungen genießen auch eine gewisse Attraktivi-tät, weil sie einmal angekündigt werden und dann noch einmal darüber berichtet werden kann.

Vielleicht werden Sie jetzt denken, bei einem Tee-laden könnte das funktionieren, aber bei einem Dachdecker, einer Näherin, einem Nagelstudio oder anderen Jungunternehmen sieht die Lage anders aus. Stimmt! Tatsächlich liegen die Mög-lichkeiten bei allen Existenzgründern woanders. Die Aufgabe besteht also darin, nach einem ge-eigneten Konzept zu suchen. Gehen Sie dabei so vor, dass Sie für Ihr Unternehmen einen gedank-lichen „Überbau“ schaffen, ähnlich wie beim Bei-spiel „Teeladen“. Bilden Sie um Ihr Produkt Ver-flechtungen zunächst auf dem Papier, später in Realität. Wie könnte zum Beispiel ein Gewinnspiel aussehen? In welchem Ambiente könnte man das Unternehmen präsentieren? Hierzu noch ein Bei-spiel, wie hilfreich die Kreativität Ihnen sein kann. Eine Wette, war für einen Unternehmer aus Viersen bei Düsseldorf vor vielen Jahren ein Startschuss für enorme Popularität. Er wettete, dass er jedes Türschloss aufbekommt in einer gewissen Zeit-vorgabe. In der Fernsehshow „Wetten, dass...“ bei Frank Elstner löste er die Wette erfolgreich ein. Nach Ausstrahlung der Sendung gab es eine enor-

me Berichterstattung - regional und überregional. Der Unternehmer mit seinem Schlüsseldienst war auf einmal bekannt wie ein bunter Hund. In der Schlussfolgerung bedeutet dass lediglich, Grün-den Sie und reden Sie darüber. Setzen Sie Ihr Pro-dukt in ein neues Ambiente. Wenn Sie zum ersten Mal diese Taktik einschlagen, dann versuchen Sie bitte nicht das Mega-Event zu planen, sondern ar-beiten Sie nach der KISS-Formel: Keep it simple and stupid!

Aber wie gesagt, das ist nur ein Beispiel. Ein Bei-spiel, dass zu einem bestimmten Menschen und zu einem bestimmten Unternehmen passt. Legen Sie nicht Ihre Persönlichkeit und Ihr Unternehmen in eine Schablone. Es gibt überall Möglichkeiten, Anreize und Verbindungen (relations), die Ihre Existenzgründung in einem besonderen Licht er-scheinen lassen.

Wie man Konzepte formuliert...

Um noch einmal auf das Gewinnspiel zu sprechen zu kommen: Wenn Sie diesbezüglich ein Konzept schreiben, dann formulieren Sie in erster Linie Ihre Idee und die Abläufe. Schauen Sie darauf, dass Ihr Spiel keine Werbeslogans oder ähnliche Um-schreibungen beinhaltet (gilt übrigens für alle In-halte, die Sie Redaktionen anbieten), wie z.B. „...

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dieser Tee ist der beste, den Sie finden können, ..so ein einzigartiger Geschmack...“, oder „...nach diesem Genuss erleben Sie den Himmel auf Er-den....“. Schreiben Sie bitte keine Abhandlungen, sondern skizzieren Sie das Spiel. Dann heißt es, die Redaktion zu kontaktieren und ihr Konzept durchzusetzen.

Wir hoffen, dass Sie neue Anreize entdeckt ha-ben, auch für Ihre Unternehmung, auf sich auf-merksam zu machen. Sobald Sie im redaktionel-len Umfeld landen wollen, müssen Sie denken wie ein Journalist. Denn er weiß, wie Inhalte so dargestellt werden, damit sie von den Lesern, Hörern oder Zuschauern aufgenommen werden. Natürlich können Sie nicht in der kurzen Zeit das lernen, was der Journalist in jahrelanger Erfahrung erworben hat. Aber wenn Sie Ihre Existenzgrün-dungsstory anbieten wollen, haben Sie mit einem Basiswissen auf jeden Fall die Möglichkeit, sich mit ihm auf einem gemeinsamen Nenner zu tref-fen. Beschäftigen Sie sich mit „Public Relations“, dann beschäftigen Sie sich auch mit Journalismus und haben damit einen richtigen und wichtigen Schritt getan, Ihr Unternehmen nachhaltig ins Ge-spräch zu bringen.

Viel Erfolg!

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