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RESTEK EPOS CD-Player Testbericht in HIFI Stars Maerz 2009

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Testbericht des CD-Spielers RESTEK EPOS in der Zeitschrift HIFI Stars Ausgabe März 2009

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fen und den Karton vorsichtig damit geöffnet,offenbarte sich mir der sorgfältig mit eingeklebtenFixier-Absorbern gesicherte CD-Player. Ein rotumrandeter Warnhinweis �Achtung, vor Inbe-triebnahme bitte die Transportsicherungsschraubeauf der Unterseite des CD-Payers entfernen� ließein heiteres Lächeln auf meinem Gesicht zurück -was mag da wohl schon alles geschehen sein?Auspacken, schnell noch anschließen � wir sinddoch schließlich ausgebuffte Profis, die schon alleszu wissen glauben und dann: �Äh, ja, oh - viel-leicht doch zur Abwechslung lieber mal einenBlick in die Bedienungsanleitung werfen�, dieGott sei Dank keine Bibelstärke aufweist. Wie sooft im Leben ist weniger trotzdem mehr - und soauch hier. Kurz, bündig und zielsicher wird der

Ein Läuten an der Tür - der Postbote bringtunter zweifelsfrei gequältem Gesichtsaus-druck ein größeres Paket: �Was is�n da

drin, seltene Erze?� Ich lese die Herstellerauf-schrift und antwortete grinsend: �Ein CD-Playermit 14 kg Lebendgewicht.� �Was, so schwer sinddie Geräte heute noch? Ich denke die wiegen dochnichts mehr!?� �Doch, doch�, antwortete ich, �einrichtiges Gerät wiegt auch heute noch etwas.�Mit einer Unterschrift quittierte ich den Erhalt desPaketes. Ein kurzer fragender Blick des Postbotenließ mich einen Moment überlegen, ob ich ihmetwas über die klanglich schädliche Wirkung vonMikrophonie auf audiotechnische Gerätschaftenerzähle. Aber nein, soviel Zeit hat er wohl nicht,das Thema ist länglich... Das Cutter-Messer gegrif-

CD-Player RESTEK EPOS

Qualität und Stil

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Käufer des Restek EPOS durch alle notwendigenFunktionen geführt. Ach ja - die Transportsiche-rung noch herausschrauben...

Der HerstellerZunächst einige Anmerkungen zur Firma Restekund den Konstruktionsprinzipien. Die Gründungder Firma geht auf das Jahr 1975 zurück, seit 1977befindet sich Restek am Standort Fuldabrück beiKassel. Das Ziel war es, dort von Anfang an lang-lebige und trotzdem bezahlbare hochwertige Wirt-schaftsgüter zu produzieren. Früh war man bereitsinnovativ und lagerte Ersatzteile unter Stickstoff,um für die Zukunft jede Reparatur bereits produ-zierter Geräte zu ermöglichen. Die Designlinie,die Restek noch heute auf dem Markt hat, geht aufdas Jahr 1987 zurück. Das hat den handfestenVorteil für Restek-Kunden, daß sich ein aktuellerVorverstärker ohne weiteres mit einem bereits1987 produzierten UKW-Tuner auch optisch pas-send kombinieren läßt. Zeitloses, neutrales undgeradliniges Design ohne Spielereien macht esmöglich. Restek-Komponenten waren schon im-mer auf einfachen, selbsterklärenden Umgangausgelegt und hatten von daher nur wenige Be-dienungselemente; selbige wurden aber mit hoheninternen Bedienungs- und Ansteuerungsmöglich-keiten ausgelegt. Auf diese Weise ließen und lassensich zukünftige weitere Funktion nachträglich indas Gerät integrieren, ohne daß es dazu neuerSchalter bedarf.Die elektronische Entwicklung und Funktions-überprüfung der Geräte erfolgt bei Restek übri-gens mit Hilfe hochwertigen Meßequipments vonRohde & Schwarz. Eine derartige Sorgfalt ist inder Branche längst nicht überall selbstverständlich,stellt dabei aber notwendige Grundvoraussetzungfür die Entwicklung und den Bau von audiotech-nisch tatsächlich höchstwertigen Geräten dar. Umdie - wie gesagt - hochwertig ausgelegte High-End-Technik letztendlich in bezahlbaren Be-reichen zu halten, entschloß man sich bereits vor20 Jahren, die Fertigung und den Aufbau der Ge-räte zu modularisieren. Als Beispiel sei dabei ge-nannt, daß z.B. die Frontblenden, Bodenwannenund Seitenteile des EPOS, EDITOR und ERGObaugleich sind (somit mißt auch das Gehäuse desEPOS [B x H x T] = 483 x 196 x 365mm). Ähnli-che Grundprinzipien kennen wir aus der Auto-

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industrie. Ich möchte aber nicht allzusehr aus-schweifen und komme nun direkt zum Objekt derBegierde.

Der EPOS an sich...Aus der kurz, sachlich und gut gemachten Be-triebsanleitung entnehme ich, daß die Geräteent-wicklung mit der Produktion des EPOS im März2000 - also vor ca. neun Jahren - vorerst abge-schlossen wurde. Das Alter ist dem Design desGerätes absolut nicht anzusehen, da seine Zeit-losigkeit sich aus dem sachlichen Bauhaus-Stil her-leitet. Heutzutage, da neun Jahre zuweilen wie einhalbes Jahrhundert auf uns wirken können (mitden mittlerweile üblichen viertel-, halb- und jähr-lichen Updates, weil jeden Tag die Welt mit ihrenGesetzen wohl neu erfunden werden muß), siehtman das bei der Firma Restek anders und geht ei-gene Wege. Sollte es hier noch das gute alte nach-haltige Handeln und Denken geben, das wir unsdoch alle wünschen und hoffen, bereits beim Erst-erwerb eines Gerätes eine sorgfältig bis zum Endedurchdachte und entwickelte Konstruktion zu er-halten, die nicht scheibchenweise sofort nachge-bessert werden muß? Ganz klar: Ja! Restek liefertLangzeitqualität, die - selten genug - auch vieleJahre später gegebenenfalls bauteiletechnischnachgerüstet werden kann. Und sollte, was selbstin den besten Familien vorkommt, nach etlichenJahren mal ein Defekt auftreten, bietet der Her-steller selbst für älteste Geräte aus seinem HauseErsatzteil- und natürlich Reparaturservice. Hatman einen solchen Eingriff, neudeutsch �update�,vornehmen lassen, gewährt Restek abermals Ga-rantie. Schauen Sie bitte diesbezüglich mal auf dieWebsite - es lohnt sich in jeder (auch pekuniärer)Weise.Hinsichtlich des Stichwortes �durchdachte Kon-struktion� sei noch erwähnt: Der Restek EPOS istein Toplader. Damit entfallen die Schublade, derenAntrieb und die Steuermimik; muß ich noch aus-drücklich erwähnen, daß damit potentielle Fehler-quellen und deren eventuelle Reparatur á prioriausgeschlossen sind? Betrachtet man die Ab-deckung des CD-Schachtes ebenso wie die Ge-samtkonstruktion, fällt allerorten präzise, stabileund vertrauenerweckende Bauweise auf. Bei Re-stek CNC-gefräste und -gedrehte Teile - nirgendsvermag ich den Rotstift des Sparkalkulators zu

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entdecken. Übrigens stellt Restek in hoher Ferti-gungstiefe die mechanischen Bauteile selbst her.Der Blick ins Innere offenbart dem Technikerakribische Verarbeitung: Selten habe ich derartsauber und exakt aufgebaute Konfigurationengesehen; Mechanik und Elektronik auf gleicher-maßen hohem Niveau. Made in Germany nachalter Tradition.Das gilt gleichermaßen für die Fernbedienung,welche den einprägsam-sinnigen Namen �Diri-gent� trägt. Logisch angeordnete Tasten, sicherverpackt in einem schweren, ebenfalls höchst sta-bilen Ganzmetallgehäuse - Qualität wiegt, und dieVokabel �waffenscheinpflichtig� schoß mir durchden Kopf, erzeugte ein Schmunzeln und anschlie-ßend tiefe Zufriedenheit mit diesem Teil ... Metallstatt Plastik, heutzutage ... Zeugnis kompromißlo-ser Konsequenz.

Ein Blick auf die elektrischen Parameter desPlayers läßt mich aufhorchen: Die Ausgangsimpe-danz der analogen Ausgangsstufe beträgt 50 Ohm.Bravo! Das hört sich schon einmal nach einerKonstruktion an, die auch in der Lage ist, linearund symmetrisch Lasten in Form von Kabelkapa-zitäten bzw. längeren Kabelstrecken ohne klangli-che Beeinflussung durch eben diese zu treiben.Kabelvoodoo ade... Genial - da war gewiß ein

kompetenter Elektroingenieur an Planung undAuslegung des Gerätes beteiligt, ohne dabei in denoftmals zu engen Fesseln des Zielpreises gefangengewesen zu sein. Solche haben schon oft eigentlichrundherum gelungene Geräte auf den letztenZentimetern der Leiterbahnen doch noch lahmge-legt - dies ist hier nicht der Fall. Schön, daß es sienoch gibt, die guten Dinge, die unser doch manch-mal ach so grausames Leben heute erhellen kön-nen. Sage täglich �Ja� zur Perfektion ohne Reue ...und mögen die anderen ramschen, was sie wollenund meinetwegen im Dutzend oder gleich bessernoch auf Europalette. Die Liebe, die Hoffnungund die Qualität sterben zuletzt.

Primat der FunktionDer EPOS besitzt ein großes, auch aus drei Me-tern Entfernung gut ablesbares, in drei Stufendimmbares Schönschrift-Display. Zwei Bedienele-mente in Chrom zieren die sachlich-schlichte, zeit-lose Frontfläche des stabilen, in unterschiedlichenAusführungen lieferbaren Metallgehäuses des CD-Players. Anzunehmen, daß das Gerätedesign inweiteren 30 Jahren noch genauso frisch wie heutewirkt. Rechts der Ein/Aus-Schalter und links da-neben der große Multifunktionsdrehknopf, mitdem durch Drücken und Drehen alle Funktionendes Players einwandfrei und mit dauerhaft niedri-

Weniger ist mehr - so lehrt es uns die Restek-Designlinie. Auch beim EPOS!

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gem Streßpegel übersichtlich zu steuern sind ...mehr braucht�s nicht. Zahlreiche verstreute micro-tastergroße Bedienelemente auf der Geräteober-fläche sind out, selbst wenn diese hinter einerDeckklappe versteckt werden. Voilá, Klappe auf -und schon sind wir mitten im Gefilde ingenieur-studiumerforderlicher, fragezeichenfördernder�Knöpkes�... Muß nicht sein - daß es auch sehrangenehm ohne den sogenannten Handling-Su-per-Gau geht, beweist dieser Player mit seinemeinzigen Multifunktionsknopf, über den durchaufzählendes Hineindrücken Funktionen wie Skip,Volume, Repeat, Wiedergabe kontinuierlich undShuffle, Art der Zeitanzeige, Display Aus/Ein,Helligkeit der Anzeige, Lautstärke Ein/Aus, Ba-lance, 24bit- oder 20bit-Mode der D/A-Wandler,eine Regulierungsmöglichkeit des Wandler-Dithe-rings in sieben Stufen sowie eine Phasenumschal-tung des Audiosignals anwählbar ist; und im jewei-ligen gewünschten Menüpunkt angekommen, läßtsich durch ein haptisch angenehmes sattes Drehendes Multifunktionsschalter nach links bzw. rechtsdie gewünschte Einstellung schließlich vorneh-men.Die Rückseite enthält wie üblich die erforderlichen

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Anschlußbuchsen; diese sind sowohl in Form vonasymmetrischen koaxialen Cinch als auch symme-trischen XLR vorhanden - folglich nimmt derEPOS mit praktisch jeder Vorstufe den passendenKontakt auf.

Hervorhebenswert scheint mir die Unempfind-lichkeit des Restek gegenüber äußeren Schwin-gungseinwirkungen; selbst einen unbeabsichtigtenStoß ans Gehäuse (während des Betriebs) steckt erungerührt weg. Keinen Moment lang setzt dieWiedergabe aus - das ist wohl vollendete Stoßab-sorbertechnik. Es verdichtet sich hier die Wahr-nehmung der guten Grundsätze, nach denen die-ses Gerät aufgebaut ist, zudem die genanntenmechanischen Störeinwirkungen von außen wieauch solche durch Schallwellen, die wir zwangsläu-fig beim Hören von Musik erzeugen, keine klang-lichen Einflüsse auf das Gerät ausüben. Und inder Tat bedarf der EPOS keinerlei unterstützen-der Maßnahmen oftmals finanziell ruinierenderEinsätze von Matten, Unterstellfüßchen oder gardeckenstatikgefährdender quarzsandgefüllter Su-per-Racks, Beton-Formsteinen und was es sonstnoch alles geben mag. So etwas nennt man einen

So sieht es aus, wenn der EPOS die Klappe aufmacht...

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resonanzoptimierten Geräteaufbau. Das im Porte-monnaie behaltene Geld können wir folglich inordentliche, den Player umgebende Gerätetechnikinvestieren - und die gesparte Zeit ins Hören vonMusik.

TechnischesFür unsere technisch interessierten Leser möchteich noch einiges über den Signalfluß des EPOS er-wähnen. Als Laufwerk kommt das solide PhilipsCDM Pro 2 M zum Einsatz, welches ermöglicht,die digitalen Daten über eine serielle I2S-Ver-bindung einem Digitalfilter von Pacific Microso-nics direkt dem D/A-Wandler PCM 1704 K wei-terzuleiten. Hier sei noch interessanterweise er-wähnt, daß viele heute oft in CD-Playern einge-setzte CD-Laufwerke Computerlaufwerke sind,die eine I2S-Anbindung nicht mehr ermöglichenund die Daten stattdessen im SPDIF (Sony-Philips-Digital-Interface)-Format ausgeben. Sollder CD-Player dann noch höchsten Klangan-sprüchen genügen, muß eine technisch aufwendi-ge und sorgfältige Taktrückgewinnung aus demSPDIF-Signal erfolgen. Geschieht dieses nur tech-nisch unzureichend, �klingt� der CD-Player dannzumindest nicht richtig. Übrigens ist im gegebenenZusammenhang hier noch einmal zu erwähnen,daß im High-End-Segment professioneller Wand-ler zur Taktrückgewinnung an dieser Stelle nichtselten aufwendige Schaltungen zum Zuge kom-men, die dabei Eurokartengröße (100 mm x 160mm) aufweisen. Viele Tuningfirmen setzten genau

an dieser Stelle an, um dem werksseitigen Klangvon CD-Playern auf die Sprünge zu helfen. Hinterdem D/A-Wandler sorgen beim EPOS als I/V-Konverter (Strom-/Spannungswandler) ein Pär-chen Burr&Brown OPA 627 für den guten Klangdes Players. Einen Blick in meine Bauteiledaten-bank ließ schnell erkennen, daß der verwendeteI/V-Konverter-Typ auch die höchste Stromliefer-fähigkeit von ca. 70mA aufweist. Dieser wäre tech-nisch sogar in der Lage, Gleichstrom �wiederzuge-ben� - wenn auf der CD vorhanden. Um mög-lichen neuen Spekulationen über �Gleichstrom-CDs� von vorneherein Einhalt zu gebieten, seihier nochmal erwähnt, daß unterhalb 30 Hz sinn-vollerweise bei Musikaufnahmen mittels Hoch-paßfilterung bereits von der aufnahmeprodukti-onstechnischen Seite her der Frequenzbereich be-grenzt wird. Die sorgfältige Auswahl eines hoch-qualitativen Operationsverstärker-Typs an dieserStelle hat wesentlichen Einfluß auf das Klang-verhalten eines CD-Players. Die Firma Restek gibtdort ferner die Möglichkeit, anstelle des verbautenOPA 627 den Burr&Brown OPA 604 oder auchden Analog-Devices-Pendant AD 797 einzuset-zen. Daß dort allerdings häufig andere Typen alsder OPA 627 anzutreffen sind, hängt nicht seltenmit dem Preis dieses OPA-Bausteins zusammen.Die Preisunterschiede zwischen den diversen I/V-Konvertern sind allerdings nicht unerheblich.Zwischen dem OPA 627 und dem AD 797 liegtfast ein Preisfaktor von 2,5 und zum OPA 604 einPreisfaktor von 9 (!). Zum Preis von drei OPA 627sollen Sparfüchse in Baumärkten schon einenkompletten DVD-Player gesichtet haben... Späte-stens nach diesen Ausführungen können Sie er-kennen, daß die Frage nach dem grundsätzlichrichtigen Klangverhalten eines Gerätes meist keineentscheidende solche des Kabels ist - sofern be-kannte Qualitätskabeltypen zum Einsatz kommen-, sondern vielmehr in der soliden Konstruktionund Auslegungen des Gerätes seine Ursprüngehat. Ich verwendete für diesen Klangtest zum ei-nen das sehr bewährte EMT 2111, heute nachge-baut von der Schweizer Firma Gotham (GAC-2111, Meterpreis 2,10 Euro), mit dem ich übrigensmeine komplette Wiedergabeeinrichtung im Ana-logbereich verkabelt habe sowie den Sommer-Cable-Mikrophonkabeltyp Carbokab 225 (Meter-preis 8,65 Euro) in symmetrischer Verbindungsart

Ohne Deckel - Einblicke...

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und XLR-Stecker der Firma Neutrik.Für die experimentierfreudigen Leser, die dieSache mal etwas grundlegender angehen wollenals durch das einfache aber manchmal zuweilensehr teure Austauschen von Kabelverbindungen,hat Adrianus Elschot, Entwickler des hier bespro-chenen CD-Players, mit den genannten I/V-Kon-vertern bereits während der Entwicklung desEPOS experimentiert und berichtet, daß bei derVerwendung des OPA 604 sich im Klangbild einscheinbar tieferer Baß, der sich dabei aber auch als�schwammiger� herausstellte, und für den Fall derVerwendung des AD 797 eine höhere Mitten-präsenz des Klangbildes ergab. Sein Entschluß,doch den teuersten der I/V-Konverter-Typen andieser Stelle einzusetzen, kann ich nach ausgiebi-gem Hören des Gerätes nur mit Beifall goutieren.Denn weder ein schwammiger Baß (OPA 604),noch eine erhöhte Mittenpräsenz (AD 797) wäreder Originalreproduktion des auf CD angeliefer-ten Musikmaterials weiter dienlich bzw. klangrich-tig gewesen. Apropos klangrichtig: Die vielfältigenEinstellmöglichkeiten der Digitalsektion gewähr-leisten nahzu optimale Anpassung an alle persön-lichen und technischen Bedingungen. Nähereshierzu entnehmen Sie bitte der Betriebsanleitung,da dieser Bericht zum Roman würde, wollte ichdas alles im Detail ausführen. Damit dürfte an die-ser Stelle genug zur Technik gesagt sein und ichmöchte nun zur Beantwortung der Frage kom-men, auf die wir alle doch gespannt warten: Wieklingt der EPOS denn nun?

Auf die Ohren geschautNach dem bei mir grundsätzlich ausgiebig stattfin-denden Warmlaufen des Gerätes war ich sehr an-genehm berührt durch das mir vom EPOS darge-botene Klangbild - über sehr weite Strecken desHörens von verschiedensten mir gut bekannten

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CDs aus nahezu allen Musikrichtungen kann undmuß ich dem EPOS eine an der Praxis orientierteMasterband-Reproduktionsfähigkeit attestieren.Hatte ich doch vorher noch nie einen derart kor-rekt wiedergebenden High-End-CD-Player erlebt- und die Kette der von mir bereits gehörten High-End-CD-Player (ohne Rücksichtnahme auf dasdaran klebende Preisschild) ist lang und geht zu-weilen sehr deutlich über das hinaus, was an Eurosfür den EPOS aufgerufen wird.In der vertikalen und horizontalen Ausdehnungdes Klangbildes erlaubt sich der EPOS keinerleiSchwächen. Breite, Höhe und Tiefe werden, wieauf der CD angeliefert, dargestellt. Exemplarischnenne ich die digital remasterte CD der Eagels�Greatest Hits� (Asylum 7559-60511-2) und hierden Titel �Desperado�. Bei dieser aus dem Jahre1978 stammenden Produktion wird die StimmeDon Henleys fein säuberlich umrissen. Dazu er-scheint sie glaubhaft freigestellt im nachvollzieh-bar werdenden Raum des Aufnahmestudios. Icherwähne dies deshalb explizit, weil oftmals geradedie remasterten Aufnahmen im Studioumfeld zugedämpft klingen, oder im anderen Extremfall mitzu viel (künstlichem) Hall versehen werden. Aberhier ist es wie so oft: �Eine tolle Aufnahme ergibteine tolle Wiedergabe seitens des CD-Players� -wenn der es kann. Und der Restek EPOS kann es!

Betrachten wir weitere Details: Auf Gianluigi Tro-vesi Nonet �Round about a midsummer�s Dream�erlebe ich mit Track 8 ein Kontrabaßsolo erstaun-lich intensiv - das hat Gänsehautfaktor. Fast un-glaublich - beinahe greifbar erlebe ich die Instru-mente der Barockmusik, die mit Unterstützungder SWR-Jazzband �modernisiert� wird. DasSchlagzeug verbindlich, voluminös, satt und mit�drive�, kurz und trocken, dabei doch klar defi-niert. Die Violinen kommen weiträumig rüber, das

SchlichteEleganz

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Violoncello erklingt körperhaft. Beim Akkordeonspüre ich sozusagen den inneren Winddruck desInstrumentes - Augen zu, das ist Musikgenuß pur.Gleich darauf folgt Luqman Hamza �With hisVoice� - um der Kürze willen möchte ich nicht inausufernden Wortschwall verfallen - diese Dar-bietung mit hohem �Live-Faktor� muß man ein-fach selbst gehört haben...Weiter vorne benutzte ich den Begriff �Master-band-Reproduktionsfähigkeit�. Sozusagen derSelbstkontrolle wegen überprüfte ich diese Aus-sage nochmals mit der CD �Original Instru-ments�, BIS CD-220. Unter der Leitung von ClasPehrsson erklingen Werke von Telemann, Vivaldi,Quantz und Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel, einabwechslungsreiches Musikprogramm aus derBarock-Ära. Zu �Testzwecken� ist die BIS CD-220 sehr aussagefähig, da die Werke mit unter-schiedlicher Tontechnik aufgenommen wurden.Der Restek EPOS zeigt zweifelsfrei, daß die miteiner Revox A-77 (38,1 cm/s) aufgezeichnetenTakes 14 - 17, bei aller Wertschätzung der A-77, inpunkto Weiträumigkeit und tonaler Präzision demansonsten verwendeten Profi-Equipment (identi-sche Mikrophone Sennheiser MKH 105) unterle-gen sind. Ein CD-Spieler, der solches darstellenkann, gehört ohne Frage zu den Spitzenprodukten- ja, der EPOS spielt mit Masterbandqualität undempfiehlt sich damit als zuverlässiges Arbeitsgerät.Abschließend kommt eine der bestaufgenomme-nen Scheiben in den Player. Aus der (zumindest infrüheren Jahren) hervorragend gemastertenWorld-Network-Reihe mit Live-Aufnahmen desWDR höre ich die CD �Argentina� (52.988) mitdem Sexteto Mayor, eine der �Referenzaufnah-men� unserer Redaktion. Auch wenn�s abgedro-schen klingt, aber mit so frappierender Live-An-mutung kam das hier Gehörte nur selten zu Ohr!Gerade bei den argentinischen Klängen, derenwunderschöne Instrumentierung einfach mitreißt,brilliert der EPOS: Sei es das ausdrucksvolle, fürArgentinien typische Bandoneon, die exakt imRaum positionierte Percusión, die links stehendeVioline, wie alle Partner genau in Raum und Am-biente integriert und plaziert ... ist das zu steigern?Ja: Der über weite Passagen melodieführendegroße Konzertflügel wird durchhörbar bis in diefiligransten Einzelheiten; hinzu kommen saubereDurchzeichnung der sehr schwer reproduzierba-

ren Anschlagimpulse: Der EPOS zeichnet nichtnur deren Aufbau, sondern sogar das Ausschwin-gen von Saiten und Korpus vorbildhaft nach - da-mit beherrscht er folglich die �Königsdisziplin�digitaler Gerätschaft, beweist nicht zuletzt seineFähigkeiten in Sachen Dynamik und (wichtiger!)innerdynamischer Differenzierung. Hören Siebitte genau hin, es lohnt sich.

Die Musik- und Klangbeschreibung könnte ich�unendlich� lange weiterführen, doch wie man mirzu verstehen gab, unterliegt HiFi-STARS einergewissen Begrenzung der Seitenzahl... Daher nurnoch dies: Herzlichen Glückwunsch, Herr Elschot- mit dem EPOS ist Ihnen ein außergewöhnlichesStück Technik �Handmade in Kassel, Germany�gelungen!

SVEN BAUER

InformationCD-Player Restek EPOSPreis: ca. 4000.- Euro

Hersteller/VertriebRestek AGUntere Feldstr. 13D-34277 FuldabrückTel.: 0561/42089Fax: 0561/42080E-Mail: [email protected]: www.restek.de

Auf den Punkt gebrachtAus der Gesamtperspektive ein abso-lutes Top-Gerät, dessen Perfektion im

sehr überzeugend gemachten resonanzarmen Auf-baukonzept sowie aufwendiger, sinnig entwickel-ter und korrekt ausgelegter Elektronik seinesglei-chen sucht - und auch herausfordert. Wer heuteeinen der besten CD-Player erwerben möchte, dergreife ruhigen Gewissens zu - mit dem EPOS wirder in den Zielhafen der digitalen Wünsche (mitdrei Jahren Garantie) einlaufen können.