View
969
Download
2
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Jahresbericht 2009 des Virtual Dimension Centers (VDC): Leistung, Kompetenz, Netzwerk
Citation preview
Leistungen | Projekte | netzwerk
Virtual Dimension Center Fellbach w.V.
2009
Inhalt
3 Grußwort des Vorstandsvorsitzenden Oberbürgermeisters Christoph Palm MdL
4 Vorwort des kaufmännischen Geschäftsführers Jens Mohrmann: Erfolgreich im Netzwerk
5 Vorwort des technischen Geschäftsführers Dr. Christoph Runde: Den Anschluss nicht verpassen!
6 Leistungen
7 Dienstleistungsangebot
8 Veranstaltungen und Workshops des VDC (Auswahl)
9 Impressionen von VDC-Veranstaltungen
10 Wie fit sind Sie in 3D? FitnessCheck für KMU
11 Mitglieder des VDC Fellbach (Stand September 2009)
13 Projekte
14 Ricarda – Wissensbilanzierung für Technologienetzwerke
15 CoVES – Kollaborationsplattform für KMU
16 BeLCAR – Lernen im Cluster
17 VIPROF – Durchgängige Virtualisierung der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen
18 CoSpaces – Innovative kollaborative Arbeitsumgebungen zur Individual- und Teamarbeit
19 simKMU – Internetbasierte Simulationsanwendungen für KMU
20 Neue Fachzeitschrift – Virtual Reality Magazin
21 Berichte aus dem netzwerk
22 Bitmanagement und IPL schließen Vertriebsvereinbarung für CAVE Systeme
23 Weiterbildung bei CADFEM – Die „Krise“ nutzen
24 Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
Bauherrenkino – Virtuelle Bemusterung im Massivhausbau
26 VRlab an der Hochschule Reutlingen – Studierende entwickeln Lösungen für Virtuelle Umgebungen
28 Virtuelle Realität aus dem Koffer – IMSYS bietet Lösungen für den Mittelstand
30 madness sorgt für Messe-Highlight
32 Virtuelle Bilder für effizientere Prozesse – RTT setzt Eurocopter in Szene
33 Das Working Committee Manufacturing im Exzellenzcluster Simulation Technology (SimTech)
an der Universität Stuttgart
34 VISENSO produziert für die Einführung der neuen E-Klasse von Mercedes Benz 3D-Stereo-Filme
ImpressumHerausgeber: Virtual Dimension Center Fellbach, Kompetenzzentrum für virtuelle Realität und Kooperatives Engineering w.V.Vorstandsvorsitzender: Oberbürgermeister Christoph Palm MdL · Geschäftsführer: Jens Mohrmann, Dr.-Ing. Christoph RundeAuberlenstraße 13, 70736 Fellbach · Telefon 0711 / 585309-0 · [email protected] · www.vdc-fellbach.deRedaktion: Achim Czaykowska, Daniel Kühner · Layout und Gestaltung: Franc Arh
3
Die Stadt Fellbach inmitten der wirtschaftsstarken Region Stuttgart hat
sich zu einem innovativen, attraktiven und modernen Wirtschaftsstand-
ort entwickelt, der sich durch einen gesunden mittelständisch geprägten
Branchen mix auszeichnet. Auch das Virtual Dimension Center (VDC) Fell-
bach zeichnet sich durch eine sehr gute mittelständisch geprägte Mischung
aus. Als Kompetenzzentrum- und Innovationsnetzwerk für Virtual-Enginee-
ring-Technologien bündelt es das Wissen und die Kompetenzen führender
Forscher, Entwickler, Anbieter und Anwender von 3-D-Visualisierungs- und
Simulationstechnologien sowie Technologien der Virtuellen Realität. Rund
60 Institutionen, Hochschulen, Universitäten, Bildungseinrichtungen und
Unternehmen – zumeist klein- und mittelständische – tragen zur bereits
siebenjährigen Erfolgsgeschichte des VDC bei.
Nicht erst mit der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise hat sich das VDC
dem Thema mittelstandsorientierte Wirtschaftsförderung verschrieben. Die
derzeit viel bemühte Bezeichnung des (innovativen) Mittelstands als „Rück-
rad und Herzstück unserer Wirtschaft“ ist für das VDC und seine Partner
nichts Neues. Schon zu Beginn der Tätigkeit des VDC lag der klare Fokus
auf der Förderung kleiner- und mittelständischer Unternehmen, um diese
durch neue Virtual-Engineering-Technologien innovativer und auf den glo-
balen Märkten wettbewerbsfähiger zu machen. Die Unternehmen und
Forschungs einrichtungen im VDC-Netzwerk zeichneten sich schon jeher
durch ihren Ideenreichtum und ihre Innovationsfreude aus. Hiervon bekom-
men Sie auf den nachfolgenden Seiten einen hervorragende Eindruck und
einen guten Überblick.
Wichtig für ein Kompetenznetzwerk ist aber auch der politische Rück-
halt. Die Stadt Fellbach unterstützt das Virtual Dimension Center ideell
und finanziell. Auch auf Bundes- und Landesebene hat man das Thema
„ Cluster“ auf der Agenda nach oben gesetzt, wie die zuletzt ausge schrie-
benen Clusterwettbewerbe gezeigt haben. Mit der Wirtschaftsförderung
Region Stuttgart und dem Rems-Murr-Kreis, in dem eine Vielzahl innova-
tiver Maschinenbauer und Engineeringdienstleister ansässig ist, hat das
Virtual Dimension Center weitere starke Partner an seiner Seite.
Ich bin mir sicher, dass das Virtual Dimension Center auch in Zukunft
zur Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und zur Attraktivität des
Wirtschafts standortes beitragen wird und wünsche ihm und seinen Mit-
gliedern weitere erfolgreiche Jahre.
Grußwort des Vorstandsvorsitzenden Oberbürgermeisters Christoph Palm MdL
Christoph Palm MdL
Oberbürgermeister
4
Vorwort des kaufmännischen Geschäftsführers Jens Mohrmann: Erfolgreich im Netzwerk
Cluster und Netzwerke sind momentan in aller Munde. Schon seit 2002
bündelt das Virtual Dimension Center Fellbach (VDC) als wirtschaftlicher
Verein das Wissen und die Kompetenz führender Akteure aus dem Bereich
des Virtual Engineerings. Das VDC schafft Kommunikationsplattformen
zum gegenseitigen Austausch von Virtual-Engineering-Anbietern und
-anwendern, erzeugt Synergien und unterstützt den Ausbau innovations-
fördernder Strukturen. Von der Arbeit des VDC profitieren somit alle Betei-
ligten. Und genau das ist unser Ziel.
Durch einen intensiven Informationsaustausch werden die Voraussetzun-
gen für die systematische, aber auch für die spontane (Weiter-)Entwicklung
gemeinsamer Aktivitäten geschaffen. Diese reichen von der Präsentation
bei potentiellen Kunden, kooperativ erarbeiteten Markt- und Technologie-
studien bis hin zur Bearbeitung von Projekten unterschiedlicher Komplexität.
Die stark ausgeprägte Kooperationskultur und das aktive Clustermanage-
ment durch die VDC-Geschäftsstelle ermöglichen die Entstehung von Netz-
werkvorteilen, gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Das VDC
pflegt intensive Kontakte mit wichtigen Institutionen und Entscheidungs-
trägern auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene und erweitert so den
Handlungsspielraum und Einfluss seiner Mitglieder. An mehreren Anträ-
gen des Spitzenclusterwettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung war das VDC beteiligt. Mit dem Produktions technik-Cluster
Manufuture BW befindet sich das VDC gerade in der finalen Wettbe-
werbsphase. Von besonderer Bedeutung ist zudem die Unterstützung der
Standortgemeinde Fellbach und die enge Zusammenarbeit mit der Wirt-
schaftsförderung Region Stuttgart.
Neue Möglichkeiten eröffnet das VDC sich und seinen Mitgliedern durch die
Kooperation mit anderen Netzwerken im In- und Ausland und die Akquise
öffentlicher Mittel. Einige Projekte, die von der Europäischen Union geför-
dert wurden, konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden, andere
laufen derzeit noch. Zudem gelang es erstmals, Projekte auf Bundesebene
anzuwerben. Auf attraktiven Veranstaltungen haben die VDC-Mitglieder
die Gelegenheit, sich und ihre Produkte und Dienstleistungen der Fachwelt
zu präsentieren. In diesem Zusammenhang sei besonders auf Deutschlands
größten internationalen VR-Kongress, den Virtual Efficiency Congress, ver-
wiesen, den das VDC zusammen mit mehreren Mitgliedern am 5. und 6.
November im SpOrt im Stuttgarter NeckarPark veranstalten wird.
Dieser Geschäftsbericht erlaubt Ihnen, verehrte Leser, einen Einblick in die
Arbeit des VDC der beiden vergangenen Geschäftsjahre. Beispielhafte Pro-
jekte verdeutlichen die Leistungsfähigkeit des Netzwerkes und seiner Mit-
glieder. Lassen Sie sich davon beeindrucken und inspirieren!
Jens Mohrmann
Kaufmännischer Geschäftsführer VDC
5
Vorwort des technischen Geschäftsführers Dr. Christoph Runde: Den Anschluss nicht verpassen!
Es bewegt sich viel zurzeit: Noch nie war Virtual Reality kleiner, billiger,
leistungsfähiger – smarter – als heute. Endgültig vorbei sind die Zeiten,
als Anwender ihre Aufgaben mit prototypischen VR-Systemen zu lösen
hatten. Hochprofessionelle Software und Anlagen, eingebettet in Abläufe
der Entwicklung, Planung, Ausbildung sowie des Marketings und Vertriebs,
unterstützen heute diejenigen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben.
Die Multimediaindustrie springt massiv auf den Zug Stereoskopie auf: Her-
steller von Entertainmentsystemen, Kinos und Spieleentwickler rüsten auf.
Auch wir als berufliche VR-Anwender können davon profitieren: Die Preis-
degression des Massenmarkts, der uns in der Vergangenheit schon kosten-
günstige Rechner, Grafikkarten und Projektoren beschert hat, wird nun
auch stereoskopische Ausgabesysteme erfassen und in bislang ungeahnte
Preisregionen drücken. Eine weitere Bastion bröckelt: Eingabe systeme
von Spielekonsolen, sei es die Nintendo Wii oder Microsofts Projekt Natal,
ermöglichen unter Umständen in nicht allzu ferner Zukunft preisgüns-
tiges Tracking, die Basis jeder räumlichen und intuitiven Interaktion mit
3-D-Modellen. LED-Projektoren schließlich versprechen Lampen-Brenn-
dauern von bislang nicht gekannter Länge, was sich ebenfalls mittelfristig
auszahlen dürfte.
Viele Unternehmen im Mittelstand sind momentan noch unschlüssig, wie
sie mit den Chancen aber auch mit den Herausforderungen, die die VR
bietet, umgehen sollen. Den allermeisten ist klar, dass nicht nur die richtige
Systemauswahl und das Aufbringen der Anschaffungskosten die Erfolgs-
faktoren sind, sondern vielmehr die Prozessintegration, die Qualifikation
der Mitarbeiter und die Änderungen in der Unternehmenskultur. Aktives
Vorleben visionärer Unternehmenslenker ist auch hier gefragt. Wo die eine
oder andere Information fehlt, sind wir als Netzwerk gerne Ansprechpart-
ner und unterstützen nach Kräften den erfolgreichen Start mit VR. Denn
eines hat sich auch bereits bei uns im Netzwerk gezeigt: Allein die Unter-
nehmensgröße ist nicht der kritische Punkt. Auch kleinen Unternehmen
gelingt es mittels VR, Prototypen einzusparen, Design und Konstruktion
digital abzusichern, Fehlerfolge- und Reisekosten zu reduzieren, Mitarbeiter
„offline“ zu trainieren oder Produkte über begeisterndes 3-D-Marketing an
den Markt zu bringen. Angepasste Lösungen, bedarfsgerechte Intensität
des VR-Einsatzes und nicht zuletzt die richtigen Partner sind der Schlüssel
zum Erfolg.
Die Berichte unserer Mitglieder in der Broschüre, die Sie in Ihren Händen
halten, decken nahezu alle diese Aspekte ab. Ich wünsche Ihnen viel Spaß
beim Lesen.
Dr.-Ing. Christoph Runde
Technischer Geschäftsführer VDC
Lei
stu
ng
en
PRO
JEK
TE
NET
ZWER
K
6
Berichte aus dem
netzwerk
Leistungen
Digitale Werkzeuge sind inzwischen feste Bestandteile der unterschied-
lichsten Produktentwicklungs- und Produktionsplanungsprozesse. Gerade
für kleine und mittelständischen Unternehmen sind sie jedoch oftmals nur
schwer zugänglich und mit weitreichenden strategischen Entscheidungen
verbunden.
Das VDC Fellbach hat es sich zur Aufgabe gemacht, Erfahrungen von
Entwicklern und Anwendern zusammenzuführen und Virtual-Enginee-
ring-Technologien nachhaltig in viele Bereiche der Wirtschaft zu integrie-
ren. Neben der Erstberatung und der fachkundigen Weitervermittlung an
professionelle und vor allem kompetente Dienstleister aus dem Netzwerk
bietet das VDC Fellbach in seinem Demozentrum den neusten Stand der
Technik. Gemeinsam mit den Netzwerkmitgliedern und -partnern ist das
VDC Fellbach in der Lage, als kompetenter Berater Betrieben wirksame
Hilfe stellungen zu geben und Lösungswege aufzuzeigen. Das VDC Fellbach
ist damit eine zentrale Anlaufstelle für Themen des Virtual Engineerings.
Zudem bietet das VDC Fellbach seinen Mitgliedern eine Plattform mit
einem weit über die Region Stuttgart reichenden Wirkungsgrad und unter-
stützt so deren Außendarstellung. Auf zahlreichen Veranstaltungen in ganz
Deutschland und dem europäischen Ausland präsentiert das VDC Fellbach
sich und seine Mitglieder. Und auch in der VDC-Geschäftsstelle sind regel-
mäßig Besucher zu Gast. Neben vielen kleinen und mittleren Unternehmen
aus dem Großraum Stuttgart wurden dort auch Delegationen aus Kroatien,
Frankreich, der Schweiz und aus Südafrika begrüßt.
Mit dem Start der neuen Webseite www.vdc-fellbach.de hat das VDC Fell-
bach sein Informationsangebot beschleunigt und deutlich ausgebaut. Der
Nachrichtenbereich der neuen Webseite aggregiert Neuigkeiten aus der
Welt des Virtual Engineerings. Tagesaktuell finden sich dort Meldungen
über Hardware- und Softwarethemen, Analysen, Projekte und Erkennt-
nisse aus der Wissenschaft. Zudem gibt der Veranstaltungskalender einen
weltweiten Überblick über Vorträge, Messen, Workshops und sonstige
Termine rund um Virtual-Engineering-Themen. Wer nicht regelmäßig im
Nachrichtenbereich des VDCs recherchieren möchte, hat die Möglich-
keit, sich über den kostenfreien, monatlichen VDC-Newsletter auf dem
Laufenden zu halten. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über das
Dienstleistungs angebot und Veranstaltungen des VDC Fellbach sowie eine
aktuelle Mitgliederliste.
1
7
Leis
tun
gen
1
dienstleistungsangebot der Vdc-geschäftsstelle:
Sammlung und Aufbereitung aktueller Informationen
zum Methodologie-und Technologiebereich
Kontaktmanagement
Leitung von Facharbeitsgruppen
Erstberatung zu Virtual Engineering:
Systeme, Einführung, Organisation
Vermietung des Demonstrations- und Dienstleistungszentrums
Projektvermittlung und Projektentwicklung
Identifikation öffentlicher Ausschreibungen
Projektmanagement für geförderte Regional-,
Bundes- und EU-Projekte
Verbreitung von Projektergebnissen
Marketing und Veranstaltungen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kommunikation des Leistungsangebots unserer Mitglieder
Unterstützung bei der Fachkräfterekrutierung und der
Aus- und Weiterbildung
Unterstützung unserer Mitglieder bei Internationalisierungs aktivitäten
Das VDC Fellbach steht für Lösungsorientiertes Wissen. Denn nur so macht Wissen Sinn.
Lei
stu
ng
en
PRO
JEK
TE
NET
ZWER
K
8
Veranstaltungen und Workshops des VDC (Auswahl)
datum name der Veranstaltung Veranstaltungsort
04.03.2008 3. Fachkongress Design Prozess Schwabenlandhalle, Fellbach
18.-19.03.2008 1. Tuttlinger Fachkongress Virtuelle Realität und Simulation in der Medizintechnik
Tuttlingen
16.07.2008 Dialogveranstaltung „High Speed Processes and Services“
EMAG, Salach
01.10.2008 AG Optik-Design und Simulation mit Photonics BW
VDC
15.10.2008 CoVES - Workshop: Neuer Ansatz für kollaboratives Arbeiten für mobile Ingenieure
VDC
24.10.2008 Preisverleihung Pininfarina-Förderpreis Ludwigsburg
21.01.2009 Siemens PLM-Workshop: „FEM im Mittelstand“
VDC
18.02.2009 Unternehmenserfolg in Netzwerken Business-Haus, Göppingen
29.04.2009 4. Fachkongress Design Prozess Alter Kelter, Fellbach
21.07.2009 Dialogveranstaltung: Anlaufmanagement und virtuelle Inbetriebnahme
PEC, Waiblingen
22.07.2009 AG Optik in der Medizin und Biotechnologie mit Photonics BW
VDC
23.07.2009 Industrieworkshop Mehrfachverwendung von 3D-Daten
VDC
5.- 6.11.2009 Virtual Efficiency Congress SpOrt, Stuttgart
19.11.2009 TOP-Veranstaltung: Virtuelle Technologie und Simulation im Entwicklungsprozess
VDC
25.11.2009 Dialogveranstaltung: Die neue Maschinen-richtlinie: Herausforderungen und Lösungen
PEC, Waiblingen
9
Leis
tun
gen
1Impressionen von VDC-Veranstaltungen
Lei
stu
ng
en
PRO
JEK
TE
NET
ZWER
K
10
Wie fit sind Sie in 3D? – FitnessCheck für KMU
Die gegenwärtig verfügbaren Simulations- und Visualisierungstechniken
in der 3-D-CAD/VR-Umgebung helfen, typische Entwicklungsprobleme
wie geringe Flexibilität, lange Entwicklungszeiten und Kommunikations-
probleme zu überwinden. Jedoch arbeiten viele kleine und mittelgroße
Unternehmen (KMU) immer noch mit 2-D-CAD-Systemen. Obwohl die
Systemlieferanten eine effiziente und problemlose Arbeit mit 3-D-CAD und
VR-Systemen versprechen, lassen die negative Erfahrungen vergleichbarer
Unternehmen vor einer Systemmigration zurückschrecken. Diese negativen
Erfahrungen beruhen meist auf einem unvorbereiteten Wechsel zu den
neuen Technologien.
Aus diesen Gründen besteht ein dringender Bedarf an einer unab hängigen
und kompetenten Beratungsleistung. Sie muss die Erwartungs haltungen
der betroffenen KMU und die technischen Möglichkeiten in Einklang
bringen.
Das Virtual Dimension Center Fellbach hat im Rahmen eines interregionalen
EU-Projekts (REGINS) und in Zusammenarbeit mit dem Steinbeis Transfer-
zentrum Innovation und Organisation, dem Institut für Mikro- und Infor-
mationstechnik HSG-IMIT und der Fachhochschule Oberösterreich (Campus
Wels) den „3D-FitnessCheck“ entwickelt. Dieses unabhängige Beratungs-
instrument ermöglicht Unternehmen einen leichten Zugang zur Überprü-
fung ihrer Fähigkeiten und Voraussetzungen für einen effektiven Gebrauch
von 3-D-CAD-Anwendungen und Systemen der Virtuellen Realität.
Im ersten Schritt haben interessierte Unternehmen die Möglichkeit, eine
erste Bedarfs- und Potentialanalyse über einen Online-Fragebogen selbst-
ständig und kostenlos zu erstellen. Der im unmittelbaren Anschluss an das
Ausfüllen des Fragebogens zugesandte Report gibt dem Anwender Auf-
schluss über die Stärken, Potentiale und auch über die Grenzen der Anwen-
dung von 3-D-CAD und VR-Systemen sowie über eventuell notwendige
Prozessänderungen.
Darüber hinaus bietet das VDC Fellbach mit Unterstützung der Wirtschafts-
förderung Region Stuttgart kleinen und mittleren Unternehmen ein halb-
tägiges individuelles Beratungsgespräch an.
Den „3D-FitnessCheck“ haben bereits über hundert Unternehmen aus
ganz Deutschland absolviert.
www.3D-fitnesscheck.com
11
Leis
tun
gen
1
aed Verein zur Förderung von Architektur, Engineering und Design in Stuttgart e.V.
Akademie für Kommunikation in Baden-Württemberg
Albert Eisele GmbH & Co.
Andreas Stihl AG & Co. KG
Barco GmbH
Bernd Kußmaul GmbH
Berner Fachhochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach
Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart
Bitmanagement Software GmbH
Bundesanstalt für Wasserbau
Christa Papsdorf
CADFEM GmbH
Ceetron GmbH
Dassault Systèmes Delmia GmbH
[dav]it data audio video it
Dr. Grosch Consulting GmbH
Dortmunder Initiative zur rechnerintegrierten Fertigung (RIF) e.V.
Fellbacher Bank eG
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Hochschule Aalen - Technik und Wirtschaft
Hochschule Esslingen
Hochschule Reutlingen - Fakultät Informatik
Holo 3
iason AG
ICIDO GmbH
Iconoval
IHK Pècs-Baranya
IHK Bezirkskammer Rems-Murr
imsys immersive systems GmbH & Co. KG
Mitglieder des VDC Fellbach
Stand September 2009
IndustrieHansa Consulting & Engineering GmbH
Industrievereinigung Fellbach
INFITEC GmbH
Käser + Reiner Ingenieurbüro für Vermessung und Geoinformation
KET Technik
Kompetenznetzwerk Mechatronik BW e.V.
KOP Real Estate Solutions
Kreissparkasse Waiblingen
Landratsamt Rems-Murr-Kreis
Lauer & Weiss GmbH
madness GmbH
Pininfarina Deutschland GmbH
Realtime Technology AG
Virtual Reality Center Aachen
Schenk Engelhardt Lindner Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
SIBKA Studentische Ingenieursberatung Karlsruhe
Siemens PLM
Stadt Fellbach
Stadt Stuttgart
Stadtwerke Fellbach GmbH
Steinbeis Transferzentrum Innovation und Organisation
Tridelity Display Solutions GmbH
Universität Stuttgart - Institut für Steuerungstechnik der
Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW)
Universität Stuttgart - Institut für Umformtechnik (IFU)
Universität Stuttgart - Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS)
Universität Stuttgart - Höchstleistungsrechenzentrum (HLRS)
Universität zu Köln - Zentrum für Angewandte Informatik (ZAIK),
Regionales Rechenzentrum Köln (RRZK)
VISENSO GmbH
WIN-Verlag GmbH & Co. KG
Mitglieder des VDC Fellbach
Fortsetzung
Lei
stu
ng
en
PRO
JEK
TE
NET
ZWER
K
12
2
Pro
jek
te
Ein Netzwerk lebt vom Wir-Gedanken. Es ist immer nur so effizient und
erfolgreich wie seine Mitglieder. Durch ihre Kooperationsfreude tragen sie
maßgeblich zur Lebendigkeit des Netzwerkes bei. Das VDC Fellbach vereint
Global Player, Spitzenforschungs-Institutionen, Hochschulen und eine Viel-
zahl mittelständischer Unternehmen mit den Schwerpunkten Automobil,
Maschinenbau und Bauwesen und deckt die gesamte Wertschöpfungs-
kette im Bereich Virtual Engineering ab. Das Netzwerk schafft Synergien
und fördert den Ausbau innovationsfördernder Strukturen, auf die die Mit-
glieder jederzeit zurückgreifen können.
Neben den Mitgliedern tragen auch die Partner des VDC Fellbach zum
Erfolg des Netzwerkes bei. Das VDC Fellbach kooperiert mit themenäqui-
valenten Netzwerken wie dem Kompetenznetzwerk Mechatronik BW, dem
Automotive Simulation Center Stuttgart (ASCS), dem Packaging Excellence
Center (PEC) und dem Kompetenznetzwerk Photonics BW. Zudem ist das
VDC Fellbach Mitglied der Initiative Kompetenznetze Deutschland des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie sowie der Kompetenz-
zentren-Initiative der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart. Seit 2007
engagiert sich VDC als „Living Lab” der EU im European Network of Living
Labs.
Rund 60 Mitglieder zählen inzwischen zum VDC-Netzwerk. Eine Auswahl
davon stellt auf den Folgeseiten einzelne Projekte und Produkte vor und
gibt so einen Einblick in die Arbeit im Netzwerk.
Projekte
2
13
LEI
STU
NG
EN
Pr
oje
kte
N
ETZW
ERK
14
Ricarda – Wissensbilanzierung für Technologienetzwerke
Das EU-Projekt Ricarda (Regional Intellectual Capital Reporting Develop-
ment and Applications of a Methodology for European Regions) befasst
sich mit den Möglichkeiten und der Methodologie der Wissensbilanzierung
für regionale Cluster- und Netzwerkinitiativen. Das VDC Fellbach war daran
als eines von vier Pilotclustern beteiligt.
Wissensbilanzen ergänzen herkömmliche Bilanzierungsverfahren indem
sie das intellektuelle Kapital von Organisationen auf strukturierte Art und
Weise analysieren und bewerten. In Unternehmen ist die Erfassung und
Bilanzierung dieses immateriellen Wertes bereits üblich, nicht aber in (Kom-
petenz-)Netzwerken. Doch gerade für solche kann die Erfassung besonders
gewinnbringend sein. Denn ihre Arbeit hat oft die Entstehung und Verbrei-
tung von Wissen zum Ziel. Im Rahmen des EU-Projekts Ricarda wurde daher
ein Leitfaden zur Übertragung von Methoden der Wissensbilanzierung auf
Netzwerke und Cluster entwickelt.
Grundsätzlich werden darin drei Dimensionen intellektuellen Kapitals unter-
schieden: Das Humankapital umfasst das Wissen, das die an einem Netz-
werk beteiligten Organisationen einbringen. Das Strukturkapital umfasst
die Strukturen und Instrumente des Netzwerks, die dem Austausch und
der Dokumentation von Wissen dienen. Das Beziehungskapital schließt
alle Ressourcen ein, die mit den Beziehungen des Netzwerkmanagements
zu anderen Forschungseinrichtungen, Netzwerken, Firmen sowie zur Politik
und Verwaltung verbunden sind.
Der im Rahmen des EU-Projektes Ricarda entwickelte Leitfaden führt durch
die einzelnen Schritte der Wissensbilanzierung. Sie umfasst unter anderem
Gruppenarbeit, Datenerhebung, beispielsweise in Form einer Mitglieder-
befragung, und die Auswertung von Materialien und Statistiken.
Der Nutzen einer solchen Wissensbilanz ist vielfältig. Sie informiert das
Management und die Mitglieder des Netzwerkes über den Umfang und
die Qualität des intellektuellen Kapitals eines Netzwerkes. Darüber hinaus
zeigt sie den Beitrag des intellektuellen Kapitals zur Erreichung der Ziele
eines Netzwerks auf und weist auf Verbesserungsmöglichkeiten hin. Nicht
zuletzt kann eine Wissensbilanz den Nutzen eines Netzwerkes illustrieren
und dessen Außendarstellung unterstützen.
www.ricarda-project.org
2
Pro
jek
te
15
CoVES – Kollaborationsplattform für KMU
Eine traditionelle Stärke von kleinen und mittelständischen Unternehmen ist
das flexible und kooperative Arbeiten, meist in firmeninternen Teams. Sie
ermöglichen schnelle Entscheidungen durch kurze Wege. Jedoch erfordern
die zunehmende Globalisierung der Märkte und die sich schnell ändern-
den Wettbewerbsbedingungen vermehrt die unternehmensübergrei-
fende Zusammenarbeit mit Partnern, Kunden und Lieferanten. Auch über
regionale Grenzen hinaus. Ein Schlüsselfaktor für den Erhalt und Ausbau
der Wettbewerbsfähigkeit ist der Einsatz von Informations- und Kommu-
nikationstechnologien zur mobilen Unterstützung der Zusammenarbeit in
virtuellen, vernetzten Teams.
Dies ist Ausgangspunkt des Projektes CoVES (Collaborative Virtual Enginee-
ring for SMEs), das von der Europäischen Union gefördert wird. Ziel von
CoVES ist die Entwicklung einer flexiblen Plattform für die kollaborative
virtuelle Produktentwicklung, die speziell auf die Bedürfnisse von KMU
zugeschnitten ist. Sie ermöglicht eine Kommunikation über das Internet,
die qualitativ nahe an eine lokale Besprechung kommt. Gesprächspartner
haben Zugriff auf die gleichen Daten und Applikationen. Sie können sich
sehen und hören, haben die gleichen Gesprächsgegenstände im Blickfeld
und die gleichen Folien, Texte oder CAD-Daten am Bildschirm zur Ver-
fügung. Auch andere externe Anwendungen können unter geringem Auf-
wand integriert werden. Die Kommunikation ist damit deutlich reichhaltiger
als die über klassische Kanäle wie Telefon, Fax oder E-Mail.
Um neue Vorgehensweisen und Methoden für effizientes mobiles Zusam-
menarbeiten zu entwickeln, hat das Projektteam von CoVES drei typische
Anwendungsszenarien definiert: Den „Manager auf Geschäftsreise“, die
„Ingenieure vor Ort“ (zum Beispiel beim Kunden oder Partner) und die
„ Virtuelle Teamzusammenarbeit“. Diese Szenarien wurden in einer offenen
und erweiterbaren Kollaborationsplattform umgesetzt, die Unternehmens-
applikationen (z. B. PDM, ERP, SCM) sowie Projektmanagement und
Kommu nikationsdienste (z. B. VoIP, Chat) integriert. Der Zugriff auf diese
Plattform ist vor allem auf den mobilen Einsatz ausgerichtet und ermöglicht
daher den Einsatz von Smartphones und Laptops.
Das VDC Fellbach führte im Rahmen des Projektes Interviews zur Bedarfs-
ermittlung durch und organisierte Workshops für KMU in Deutschland,
Spanien und in der Türkei.
Sicherlich kann diese Technologie nicht überall eingesetzt werden. Doch
überall dort, wo flexible und schnell realisierbare Integrationen ohne hohe
Kosten gefragt sind, bietet CoVES großes Potenzial.
www.coves-project.org
LEI
STU
NG
EN
Pr
oje
kte
N
ETZW
ERK
16
BeLCAR – Lernen im Cluster
Der Automobilsektor ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige Euro-
pas. Gleichwohl sieht er sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert:
Dem globalen Wettbewerb, veränderten gesellschaftlichen Ansprüchen,
wie der Nachfrage nach umweltschonenderen Automobilen und nicht
zuletzt auch dem steigenden Innovationsdruck. Oft werden diese Heraus-
forderungen als Gefahr für die europäische Automobilindustrie verstanden.
Sie bieten jedoch auch Chancen und Möglichkeiten für zusätzliche Wert-
schöpfung und Beschäftigung.
Netzwerke und Clusterinitiativen helfen dabei, die gegenwärtigen Heraus-
forderungen zu bewältigen und so die Erfolgsgeschichte der europäischen
Automobilindustrie fortzuschreiben. Sie unterstützen nicht nur einzelne
Unternehmen, sondern alle Elemente des Wertschöpfungsnetzwerkes.
BeLCAR (Bench learning in cluster management for the automotive sector
in European regions) ist ein Netzwerk von sechs europäischen Regionen,
darunter auch die Region Stuttgart. Hauptziele des Projektes ist Steige-
rung der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft von europäischen Auto-
mobilclustern und die Etablierung einer Kommunikationsplattform. Über
diese werden gemeinsame Innovationsstrategien koordiniert und Erfahrun-
gen und Praxiswissen ausgetauscht. Weiterhin werden neue Innovations-
projekte im Automobilsektor angeregt. Die teilnehmenden Unternehmen
sind in der Lage, ihre Innovationskapazität durch gemeinsame grenzüber-
schreitende Projekte zu verbessern.
Das VDC Fellbach hat in diesem Projekt internationale Koopera tions börsen
(„Matchmaking Events“) für Firmen im Bereich Automotive organisiert.
Diese Kooperationsbörsen fanden in Stuttgart, Oberösterreich, Ungarn,
Ost-England und Spanien statt. Viele VDC-Mitglieder haben daran teil-
genommen und die Möglichkeit, sich zu präsentieren und europäische
Partner zu finden, genutzt.
www.europe-innova.org
2
Pro
jek
te
17
VIPROF – Durchgängige Virtualisierung der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen
Die Verknüpfung von Produktentwicklung und Fertigungstechnik zu einer
durchgängigen, digitalisierten und kooperativen Entwicklungs- und Produk-
tionsplanung. Das ist das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) geförderten Projektes VIPROF.
Viele Unternehmen setzen bei der Entwicklung und Produktion bereits
Simulations- und Virtualisierungstechnologien ein. In der Regel fehlt
aber eine durchgängige Prozesskettensimulation über den gesamten
Produktions prozess hinweg. Diese integrierte Virtualisierung von Entwick-
lung und Produktion verfolgt das Ende 2008 gestarteten Forschungs- und
Entwicklungsprojekt VIPROF.
Das VDC Fellbach spezialisiert sich auf die Kopplung der Prozesse Umfor-
men, Fügen und Lackieren, für die Referenzprozesse entwickelt werden,
die beim Karosseriebau des Automobilherstellers Volkswagen zum Einsatz
kommen.
Es gilt, die verschiedenen CAE-Systeme zu integrieren, sodass Informa-
tionen über das Produkt- und Anlagenverhalten in einem frühen Stadium
in die Produkt- und Prozessentwicklung einbezogen werden können. Ein
Modulcockpit sichert jeden Teilprozess ab und ermittelt die Herstellbarkeit
für jedes relevante Einzelteil, bevor durch eine „grüne Ampel“ der nächste
Fertigungsprozess freigegeben wird. Mit seiner benutzerfreundlichen
Darstellung wird das Modulcockpit wesentlich zur späteren industriellen
Umsetzbarkeit der Projektergebnisse beitragen.
Zusätzlich werden im Rahmen von VIPROF neue Techniken der Zusammen-
arbeit wie die Multi-Site-Technik an einer virtuellen Prozesskette weiter-
entwickelt und erprobt. So wird Mitarbeitern verschiedener Standorte die
gemeinsame Arbeit an Prozesssimulationen sowie der Online-Austausch
von Ergebnissen ermöglicht. Damit lassen sich kleine und mittelständische
Zulieferer direkt in die Prozesskettensimulation einbinden.
Kleine und mittelständische Unternehmen stehen auch im Fokus des Indus-
triearbeitskreises Virtualisierung, den das VDC Fellbach im Rahmen von
VIPROF leitet. Eine Umfrage des Industriearbeitskreises wird die Bedarfe
kleiner und mittelständischer Unternehmen bei der Entwicklungs- und
Produktionsplanung ermitteln. Das VDC Fellbach führt diese Umfrage
durch, analysiert die Ergebnisse und stellt sie den Projektmitgliedern zur
Verfügung.
www.projekt-viprof.de
LEI
STU
NG
EN
Pr
oje
kte
N
ETZW
ERK
18
CoSpaces – Innovative kollaborative Arbeitsumgebungen zur Individual- und Teamarbeit
Im Projekt CoSpaces (Innovative Collaborative Work Environments for
Indi viduals and Teams in Design and Engineering), das innerhalb des 6. For-
schungsrahmenprogramms der Europäischen Union realisiert wird, werden
Organisationsmodelle und Technologien für kooperative beziehungsweise
verteilte Arbeitsplätze entworfen. Hierzu werden innovative Ansätze ent-
wickelt, die die Kommunikationsabläufe im Unternehmen und zwischen
Unternehmen verbessern und dabei auch auf Technologien der Virtuellen
Realität zurückgreifen.
Die Projektergebnisse sollen Personen und Projektteams innerhalb (virtuel-
ler) Unternehmen eine effektivere Zusammenarbeit ermöglichen, indem sie
den kommunikativen Austausch vereinfachen, Kreativität unterstützen und
letzen Endes die Produktivität erhöhen.
Der Kern des CoSpaces-Projekts liegt darin, organisatorische Modelle
und Technologien zu entwickeln, die es möglich machen, auf einfache
Weise innovative kollaborative Applikationen für Einzelne und Teams zu
entwickeln.
Zur Validierung der Anwendbarkeit der entworfenen Modelle und
Techno logien werden drei Demonstratoren für die Bereiche Automobil-
industrie, Luftfahrt und Bauwirtschaft entwickelt. Dabei entsteht jeweils
eine Arbeitsumgebung für verteilte Entwicklung an verschiedenen Orten
( Distributed Design Workspace), gemeinsame Entwicklung an demselben
Ort (Co-located Design Workspace) und mobile Wartungsarbeiten (Mobile
Maintenance Workspace). Der Nutzen der Projektergebnisse wird aber über
die drei genannten Branchen hinausgehen.
www.cospaces.org
2
Pro
jek
te
19
simKMU – Internetbasierte Simulationsanwendungen für KMU
simKMU – diese Kurzbezeichnung steht für das Projekt „Entwicklung
unternehmensübergreifender, prozessintegrierter und webbasierter
Simula tionsdienstleistungen und Geschäftsmodelle für KMU“. Kernele-
ment des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
geförderten Projekts ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner
und mittlerer Unternehmen durch die Bereitstellung neuer, internet-
basierter Simulationsbausteine für unterschiedlichste Anwendungen und
Geschäftsmodelle. Die computergestützte, internetbasierte Visualisierung
von Prozessen, sei es in der Konstruktion- und Produktionsplanung, der
Logistik oder der Model lierung von Geschäftsprozessen, spart einerseits
Zeit, Kosten und Ressourcen und unterstützt andererseits das betriebliche
Wissensmanagement.
Der Einsatz innovativer, IT-gestützter Planungs- und Simulationswerkzeuge
bleibt oft nur größeren Unternehmen vorbehalten, die sich die damit ver-
bundenen Anschaffungs- und Betriebskosten leisten können und die Inves-
titionen auf Grund abzusehender Auslastung der Software auch für sinnvoll
erachten. Viele KMU verzichten jedoch aus Kostengründen auf den Einsatz
von Simulationsprogrammen. Die aktuelle Wettbewerbssituation zwingt
allerdings auch diese Unternehmen, immer frühzeitiger Vorhersagen für
unternehmerische Entscheidungen zu treffen, insbesondere in den Berei-
chen industrieller Ablaufprozesse und größerer Investitionsvorhaben. Das
Risiko eines unnötigen Einsatzes von Material, Personal und Betriebsmitteln
wächst mit dem Entscheidungs- und Handlungsdruck im operativen Tages-
geschäft. SimKMU will an dieser Stelle mit webbasierten Anwendungen
konkrete Simulationslösungen und Dienstleistungen anbieten.
www.simkmu.de
LEI
STU
NG
EN
Pr
oje
kte
N
ETZW
ERK
20
Neue Fachzeitschrift – Virtual Reality Magazin
Ende Juli 2009 war es soweit: Die erste Ausgabe des Virtual Reality Maga-
zins wurde veröffentlicht. Die Fachzeitschrift wird vom WIN-Verlag her-
ausgegeben, einem Verlag der auf Publikationen spezialisiert ist, die den
Lesern die Umsetzung komplexer technischer Lösungen in der Praxis aufzei-
gen. Redaktionell und organisatorisch unterstützt wird das neue Magazin
durch das Virtual Dimension Center Fellbach.
Das Virtual Reality Magazin soll Verbreitung und Anwendung von Technolo-
gien der virtuellen Realität, insbesondere in mittelständischen Unternehmen,
fördern und unterstützen. Die Publikation dient als branchenübergreifende
Kommunikationsplattform für alle an der Entwicklung und Vermarktung
der Technologie beteiligten Akteure.
Verbreitet wird das Magazin, das sechsmal pro Jahr mit einer Auflage von
ca. 12.000 Exemplaren erscheinen wird, unter anderem als Teilbeilage der
WIN-Verlag-Magazine DIGITAL ENGINEERING Magazin, AUTOCAD Maga-
zin, Inventor Magazin, e-commerce Magazin und digitalbusiness. Außer-
dem wird es auf Messen, Veranstaltungen und durch das VDC Fellbach
verteilt und lässt sich im Abonnement direkt beziehen.
www.virtual-reality-magazin.de
2
Pro
jek
te
Ein Netzwerk lebt vom Wir-Gedanken. Es ist immer nur so effizient und
erfolgreich wie seine Mitglieder. Durch ihre Kooperationsfreude tragen sie
maßgeblich zur Lebendigkeit des Netzwerkes bei. Das VDC Fellbach vereint
Global Player, Spitzenforschungs-Institutionen, Hochschulen und eine Viel-
zahl mittelständischer Unternehmen mit den Schwerpunkten Automobil,
Maschinenbau und Bauwesen und deckt die gesamte Wertschöpfungs-
kette im Bereich Virtual Engineering ab. Das Netzwerk schafft Synergien
und fördert den Ausbau innovationsfördernder Strukturen, auf die die Mit-
glieder jederzeit zurückgreifen können.
Neben den Mitgliedern tragen auch die Partner des VDC Fellbach zum
Erfolg des Netzwerkes bei. Das VDC Fellbach kooperiert mit themenäqui-
valenten Netzwerken wie dem Kompetenznetzwerk Mechatronik BW, dem
Automotive Simulation Center Stuttgart (ASCS), dem Packaging Excellence
Center (PEC) und dem Kompetenznetzwerk Photonics BW. Zudem ist das
VDC Fellbach Mitglied der Initiative Kompetenznetze Deutschland des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie sowie der Kompetenz-
zentren-Initiative der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart. Seit 2007
engagiert sich VDC als „Living Lab” der EU im European Network of Living
Labs.
Rund 60 Mitglieder zählen inzwischen zum VDC-Netzwerk. Eine Auswahl
davon stellt auf den Folgeseiten einzelne Projekte und Produkte vor und
gibt so einen Einblick in die Arbeit im Netzwerk.
Berichte aus dem netzwerk
21
3
22
LEI
STU
NG
EN
PRO
JEK
TE
net
zwer
k
Bitmanagement
software gmbh
Peter Schickel
Oberlandstr. 26
82335 Berg
www.bitmanagement.com
Bitmanagement und IPL schließen Vertriebsvereinbarung für CAVE Systeme
Das Institut für Produktionsmanagement und Logistik GmbH (IPL) in Germe-
ring bei München und das VDC-Mitglied Bitmanagement Software GmbH
in Berg bei München haben einen Kooperationsvertrag für die internatio-
nale Vermarktung von Virtual Reality CAVE-Systemen geschlossen. Sie
werden vom IPL entwickelt und mit der stereoskopischen 3D-Software von
Bitmanagement ausgerüstet und sind bis zu 75 % kostengünstiger als her-
kömmliche Lösungen. So können auch mittelständische Unternehmen die
Vorteile dieser Technologie nutzen.
Mit der CAVE (CAVE Automatic Virtual Environment) bietet das Institut ein
Kommunikationssystem zur Wiedergabe von Objekten und Umgebungen
in einer echten räumlichen Darstellung. Bei dem System handelt es sich um
eine sogenannte Rund-CAVE. Sie erlaubt dem Betrachter einen Rundblick
von 260°. Dadurch wird der dreidimensionale Tiefeneffekt verstärkt, der
sich durch die Projektionen auf die Rundflächen ergibt.
Mit der neuen Entwicklung konnte vor allem deshalb ein preisgünstiges
CAVE-System entwickelt werden, weil im Gegensatz zu herkömmlichen
CAVE-Installationen marktübliche Standard-Hardwarekomponenten ver-
wendet werden. Das erlaubt auch kleineren und mittelständischen Unter-
nehmen, die vielfältigen CAVE-Anwendungen zu nutzen. Die Bandbreite
des Einsatzes reicht von medizinischen Simulationen, über Designstudien
und Konstruktionen, bis hin zu Marketing und Vertrieb. Dadurch können
beispielsweise chirurgische Eingriffe optimal vorbereitet und Prototypen
digital ersetzt werden.
Herzstück der CAVE ist eine stereoskopische 3D-Software. Sie ist für die
Visualisierung von Szenen und Gegenständen in der virtuellen Umgebung
verantwortlich, ermöglicht dem Benutzer aber auch das Interagieren mit
den gezeigten Objekten. Mit dem 3-D-Software-Paket „BS Cave“ kann
beispielsweise eine geplante Fabrik mit einer CAVE-Lösung vor ihrer eigent-
lichen Realisierung simuliert werden. Bis zu fünf Betrachter können die
CAVE begehen und dabei Details wie Funktionalitäten in der geplanten
Fabrik testen.
Für die gemeinsame Vermarktung haben sich beide Partner zusätzlich zur
klassischen Vermarktung auf ein Online-Modell geeinigt: Dem Kunden sind
dabei detaillierte Aufbauanleitungen und notwendige Daten zur Beschaf-
fung der Bauelemente unentgeltlich und frei zugänglich. Die erforderliche
Software kann der Kunde, wo immer auf der Welt, im Internet zu Test-
zwecken herunterladen.
3
net
zwer
k
23
Die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit und Auftragsflaute wird von vielen
Firmen bewusst zur Weiterbildung der Mitarbeiter genutzt. Bei CADFEM
finden Praktiker aus Forschung und Entwicklung ein vielschichtiges Ange-
bot an Seminaren zum Thema Simulation und einen berufsbegleitenden
Masterstudiengang.
Weiterbildung ist eine Möglichkeit, die Zeit der mangelnden Auslastung
sinnvoll und nachhaltig zu nutzen. In wirtschaftlich guten Zeiten wird oft
gesagt, dass nicht die Höhe der Seminargebühren das Problem ist. Vielmehr
fehlt das für die Fortbildung erforderliche Zeitbudget. Also warum sollte
man nicht die Zeiten der Krise für Weiterbildung nutzen?
CADFEM bietet ein breit gefächertes Seminarangebot, den berufsbegleiten-
den Masterstudiengang „Applied Computational Mechanics“ und den in
der Endphase der Entwicklung befindlichen Kurs „eFEM für Praktiker“.
Der zweijährige, berufsbegleitende Masterstudiengang „Applied Compu-
tational Mechanics“ richtet sich insbesondere an Berechnungsingenieure,
die die theoretischen Grundlagen der Simulationstechnik besser verstehen
wollen. Im Fokus steht dabei der praxisbezogene Transfer in den Ingenieur-
alltag. Zusätzlich werden ausgewählte Managementthemen einbezogen.
Ein hoch qualifiziertes Dozententeam mit Experten aus Wissenschaft und
Industrie bringt sich hier ein. Getragen wird das Studium von den Fach-
hochschulen Landshut und Ingolstadt, an denen auch die Präsenzblöcke
stattfinden.
Der praktisch orientierte Einführungskurs in die Finite-Elemente-Methode
(FEM) „eFEM für Praktiker“ richtet sich an Absolventen von Techniker-
schulen und an Konstrukteure. In 200 Stunden Lernzeit werden Grund-
kenntnisse der Simulation im Bereich der linearen Strukturmechanik
vermittelt. Konzipiert als „Blended Learning“ bietet er eine größere Flexi-
bilität in der Zeitplanung – nur ein Drittel der Zeit entfallen auf Präsenz-
seminare. Den verbleibenden Lernstoff erarbeiten sich die Teilnehmer
mittels e-Learning. Starten wird das Angebot Ende 2009.
Weiterbildung bei CADFEM – Die „Krise“ nutzen
cadFem
seminare
Marc Vidal
Tel.: +49 8092 7005-18
www.cadfem.de/seminare
masterstudiengang
& eFem für Praktiker
Anja Vogel
Tel.: +49 8092 7005-52
www.esocaet.com
24
LEI
STU
NG
EN
PRO
JEK
TE
net
zwer
k
Bauherrenkino – Virtuelle Bemusterung im Massivhausbau
Die Bemusterung im Hausbau verlangt dem Vorstellungsvermögen des
Bauherrn bislang einiges ab: Anhand von Mustertafeln und Grundrissen
muss er über die endgültige Ausstattung seines neuen Heims entscheiden.
Eine kleine Erleichterung können dabei zwar Musterhäuser oder Ausstel-
lungen bieten – allerdings auch nur dann, wenn sie zufällig die für den
Bauherrn infrage kommenden Materialien zeigen.
Eine Entlastung schafft die vom VDC-Mitglied Fraunhofer-Institut für
Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und der Firma Softwareparadies
GmbH realisierte und vom Land Sachsen und der EU geförderte „Virtuelle
Bemusterung“. Bei dieser kann der Bauherr sein Wohnhaus dank Virtual
Reality (VR) bereits in der Planungsphase räumlich und maßstabsgetreu
erleben, sich frei darin bewegen und live die Kombination verschiedener
Materialien im Haus vergleichen.
Planungssicherheit
dank integrierter
Kalkulationssoftware.
Quelle: Bauunion 1905
3
net
zwer
k
Ausgestattet mit 3-D-Brille und Fernbedienung kann
der Bauherr bei der Virtuellen Bemusterung von
einem bequemen Sofa aus virtuell durch seine Räume
wandern und per Klick das Material der Oberflächen
verändern. Das exakte virtuelle Abbild des geplanten
Hauses wird von einer Stereo-Projektionseinheit auf
einem großen Display im Originalmaßstab darge-
stellt. Diese 3-D-Projektionstechnik stellt ein weite-
res VDC-Mitglied, die Firma IMSYS, zur Verfügung.
Über eine Menüfläche am Bildschirmrand wählt der
Bauherr die unterschiedlichen Materialen, Farben
und Verlegearten aus. Im unteren Bereich des Aus-
wahlmenüs wird der stets aktualisierte Gesamtpreis
angezeigt. Diese Integration einer Kalkulationssoft-
ware schafft zusätzliche Planungssicherheit.
Der Bauherr hat das Gefühl, nicht vor einer großen Projektionsfläche zu
stehen, sondern sich tatsächlich frei durch sein neues Haus zu bewegen. Er
erlebt sein künftiges Heim so anmutungsgetreu, als wäre er schon einge-
zogen – mit dem entscheidenden Vorteil, beliebig viele Änderungen vor-
nehmen zu können.
Das Projekt zeigt, dass die VR-Technik mittlerweile dem Elfenbeinturm
wissen schaftlicher und rein industrieller Anwendungen entwachsen und
beim Endkunden angekommen ist. Das Competence Center „Virtual
Environ ments“ am Fraunhofer IAO unterstützt Unternehmen dabei, die
damit verbundenen Potenziale für sich zu nutzen.
Die Virtuelle Bemusterung ist ein wichtiger Baustein im Forschungs- und
Entwicklungsthema „Immersive Gebäudeplanung“ am Fraunhofer IAO, in
dem auch die klassische Architekturvisualisierung mit Virtual Reality ange-
siedelt ist.
Mit der Virtuellen Bemusterung von Einfamilienhäusern hat sich das Fraun-
hofer IAO eines Teilbereichs der Bauindustrie angenommen, um exempla-
risch die Möglichkeiten einer integrierten Planung zu erforschen. Ziel ist es,
die Ergebnisse später der ganzen Baubranche zugänglich zu machen, um
auch hier die Umsetzung eines einheitlichen Standards voranzutreiben.
Seit September 2008 bietet die Bauunion 1905 GmbH ihren Kunden die
Virtuelle Bemusterung im Bauherrenkino im Massivhauspark in Netzen/
Brandenburg standardmäßig an. Weitere Unternehmen aus dem Fertig-
und Massivhausbereich werden sich dem Projekt in kommenden Projekt-
phasen anschließen. 25
Virtuelle Bemusterung
mit dem Bauherrenkino.
Quelle: Bauunion 1905
Fraunhofer-institut
für arbeitswirtschaft und
organisation iao
Dipl.-Ing. Günter Wenzel
Tel.: +49 711 970-2244
www.ve.iao.fhg.de
26
LEI
STU
NG
EN
PRO
JEK
TE
net
zwer
k
Im Rahmen des Masterstudiengangs Medien- und Kommunikations-
informatik der Hochschule Reutlingen beschäftigen sich Studierende
bereits seit mehreren Semestern mit dem Projekt VRlab im Umfeld Vir-
tueller Umgebungen. Das VRlab ist ein reales Labor mit verschiedenen
stereoskopischen 3D-Projektionssystemen. Ziel des Projektes ist es, die Stu-
dierenden forschungs orientiert an die Thematik Virtuelle Umgebungen
und Interaktion heranzuführen. Dazu entwickeln sie Ideen und Konzepte
für Projekte im Umfeld des VRlabs. Zum großen Teil wird ganz bewusst auf
vorgefertigte Lösungen verzichtet. Die Studierenden lernen so nicht nur die
Anwendungen von Hardware und Software kennen, sondern auch deren
Entwicklung mit allen Problemen.
Ein Teilprojekt beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Fernsteuerung der
Projektionsanlage über einen PDA. Aktuell ist es möglich, den Präsentations-
rechner, die Beamer und die Audioanlage drahtlos fernzusteuern. Auch
an der Steuerung der Lichtanlage wird momentan gearbeitet. Weiterhin
entwickeln die Studierenden eine kostengünstige Lösung im Bereich des
Trackings. Basierend auf handelsübliche Webcams, aktiven Infrarotmarkern
und Open-Source-Bibliotheken wird ein Low-Cost-Trackingsystem aufge-
baut. Das Tracking mehrerer Marker ist mit der gegenwärtigen Entwicklung
möglich. In weiteren Teilprojekten werden innovative Arten der Präsenta-
tion und Interaktion entwickelt, zum Beispiel 3D-Modellhandbücher.
VRlab an der Hochschule Reutlingen – Studierende entwickeln Lösungen für Virtuelle Umgebungen
Andreas Kreim
entwickelt neue
Interaktionsformen
im Rahmen seiner
Masterthesis im VRlab.
3
net
zwer
k
27
Teile der Projektergebnisse wurden am 18. März 2009 bei der ersten
„ Informatics Inside“ der Fakultät für Informatik präsentiert. Bei dieser Fach-
konferenz stellten Studierende die Ergebnisse ihres Forschungspraktikums
vor und Firmen und Studentengruppen präsentierten ihre Projekte. Am
Projektstand der VRlab-Gruppe, an dem sich die Besucher die Steuerung via
PDA demonstrieren lassen konnten, herrschte reger Andrang. Die nächste
Informatics Inside findet am 5. Mai 2010 statt. Auch hier wird das Thema
VR sicher wieder eine große Rolle spielen.
Neben den Projektarbeiten im VRlab erhalten die Studierenden die
Möglichkeit, sich auch weitergehend mit dem Thema zu beschäftigen.
Beispiels weise in Form wissenschaftlicher Vertiefungen. In verschiedenen
Masterarbeiten wird weiter an dem Thema VR geforscht und gearbeitet
(z.B.: direkte virtuelle Interaktion, Einsatz von VR in Schulen, Untersuchung
des Marktpotentials von VR im Bereich Medizin). Der Aufbau eines VR-
Labors für die praktische Nutzung in der Lehre hat sich bewährt. Es soll in
Zukunft weiter ausgebaut werden.
Jürgen Grüninger aus dem
VRlab-Team zeigt einem
Besucher bei der Informatics
Inside 09 die Steuerung
virtueller Welten über einen
Multitouchtisch.
hochschule reutlingen
Fakultät informatik
Prof. Dr. Uwe Kloos
Tel.: +49 7121 271-4040
Prof. Dr. Gabriela Tullius
Tel.: +49 7121 271-4004
www.vrlab.reutlingen-university.de
28
LEI
STU
NG
EN
PRO
JEK
TE
net
zwer
k
Mit standardisierten Komplettlösungen treibt der Leonberger Hardware-
Experte IMSYS einen alltäglichen Einsatz der VR-Technologie im Mittel-
stand voran.
VR-Systeme werden heute bereits in vielen Bereichen erfolgreich einge-
setzt. Die Anzahl der installierten Lösungen ist jedoch vergleichsweise
gering. Bislang sind es vor allem Großunternehmen, die die Technologie
einsetzen. Die größte Hürde für eine breite Nutzung immersiver Systeme
und Applikationen waren bislang die hohen Einstiegskosten. IMSYS und
das IT-Systemhaus BORGWARE haben jetzt eine VR-Initiative gestartet, die
die innovative Technologie in ihrer gesamten Breite auch für den Mittel-
stand erschließt. Speziell auf die Bedürfnisse von KMU zugeschnittene
Lösungen zu einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis sollen den Weg
ebnen.
Mit dem mobilen 3-D-Stereo-Komplettsystem smart 3D hat IMSYS eine
Lösung entwickelt, die einen schnellen Einstieg in die Virtuelle Realität
ermöglicht. Auf der Basis eines CAD-fähigen Laptops mit Aktivstereo-
Projektor, Stereo-Brillen und 3-D-Maus können digitale Daten im Hand-
umdrehen in einer ebenso beeindruckenden, wie leicht nachvollziehbaren,
Virtuelle Realität aus dem Koffer – IMSYS bietet Lösungen für den Mittelstand
3
net
zwer
k
29
räumlichen Darstellung präsentiert werden. smart 3D integriert alle Kom-
ponenten, die für eine professionelle Stereoprojektion benötigt werden, in
einem Koffertrolley. Damit eignet sich das System ideal für Projektmeetings
in unterschiedlichen Räumlichkeiten, Kundenpräsentationen vor Ort, den
Einsatz auf Messen und als mobile Arbeitsplatzlösung. Der neue Aktiv-
stereo-Projektor AS3D von Projectiondesign erlaubt eine Projektion auf
jede helle Oberfläche (zum Beispiel eine weiße Wand). Auch Monoinhalte
können durch einfachstes Umschalten von Stereo- in Monodarstellung in
die Präsentation eingebunden werden.
Die vollintegrierte, mobile VR-Komplettlösung office stellt IMSYS jetzt
auch mit einer Bildschirmdiagonale von 1,50 x 1,20 m bei gleicher, mini-
maler Bautiefe bereit. Alle Komponenten einer leistungsfähigen VR-Lösung
sind bei office_190 in einem mobilen, geschlossenen Gehäuse raum-
sparend untergebracht. Eine Abdunkelung der Arbeitssituation ist nicht
erforderlich. Die Projektionsfläche ist auf die durchschnittliche Höhe eines
Schreibtisches abgestimmt. So kann die Lösung auch optimal in einen
CAD-Arbeitsplatz integriert werden. Durch die stabile Integration der Kom-
ponenten in einem Gehäuse entfällt die erneute Kalibrierung von Kameras
und Projektoren nach einem Ortswechsel.
imsys
immersive systems
gmbh co. kg
Tankred Magg
Hertichstraße 81
71229 Leonberg
Tel.: +49 7152 906 307-0
www.imsys-vr.com
30
LEI
STU
NG
EN
PRO
JEK
TE
net
zwer
k
Zur Hannover Messe 2009 wurde das VDC-Mitglied madness von SEW-
Eurodrive mit einem ganzen Paket an 3-D-Visualisierungen beauftragt.
madness erstellte innerhalb eines multimedialen Gesamtkonzeptes einen
neuen Imagefilm, verschiedene 3-D-Animationen für Produktpräsenta-
tionen sowie mehrere Touch-Anwendungen. Die Messebesucher waren
begeistert, wie die außerordentlich positive Resonanz zeigt.
Ein zentraler Baustein des Auftrags war der neue Imagefilm, der unter Ein-
satz modernster und aufwendiger 3-D-Technologie produziert wurde. Zur
aufmerksamkeitsstarken Darstellung von Menschen beispielsweise wurden
Daten des sogenannten Motion-Capture-Verfahrens in 3-D umgesetzt.
Dadurch werden menschliche Bewegungsabläufe exakt abgebildet. So
entstehen verblüffende Effekte in einem einzigartigen und unverwechsel-
baren Stil.
madness sorgt für Messe-Highlight
3
net
zwer
k
31
Zur Positionierung der Industriegetriebe konzipierte madness einen
eigenständigen Film mit dem Projektnamen „Transformer“. In der Art
der bekannten Spielzeugfiguren Transformers verwandeln sich kubische
Elemente in Maschinen und Anlagen, in denen die Industriegetriebe zum
Einsatz kommen, wie riesige Kräne und Bulldozer. Für diese Animation
wurde madness mit einer der weltweit wichtigsten Designauszeichnungen,
dem iF communication design award in der Kategorie digital media/Ani-
mation ausgezeichnet.
Bei der Visualisierung von Dienstleistungen tun sich die meisten Unter-
nehmen bisher schwer. Auch hierbei gingen SEW-Eurodrive und madness
neue Wege. Die 3-D-Filme von madness zeigen, wie einfach und präg-
nant der Nutzen von Dienstleistungen transportiert werden kann. Um das
äußerst breite Angebot von SEW-Eurodrive auf dem Messestand möglichst
umfassend zu präsentieren, wurden neben zwei riesigen Videowänden
auch mehrere Themeninseln mit Einzelbildschirmen installiert. Auf diesen
wurden teilweise schon früher produzierte 3-D-Filme gezeigt. Hier wird der
Vielfachnutzen von 3-D-Visualisierungen deutlich. Aufgrund ihrer Zeitlosig-
keit lassen sie sich schnell und kostengünstig aktualisieren.
Die Erfahrungen der Hannover Messe 2009 zeigen deutlich, dass 3-D-Ani-
mationen prädestiniert dazu sind, kostengünstig und auf einfache, gleich-
zeitig aber visuell anspruchsvolle Art und Weise schwierige und komplexe
Sachverhalte auch Nicht-Fachleuten verständlich zu vermitteln.
madness gmbh
Axel Berne
Hölderlinweg 9-11
73033 Göppingen
Tel.: +49 7161 506866
32
LEI
STU
NG
EN
PRO
JEK
TE
net
zwer
k
Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte: Bei der Entwicklung und
Vermarktung von Produkten spielen Bilder eine immer größere Rolle. Sie
bieten die Möglichkeit, komplexe Sachverhalte auf einen Blick begreiflich
zu machen. Seit 2008 nutzt die Eurocopter Deutschland GmbH deshalb
Lösungen des VDC-Mitglieds Realtime Technology (RTT) AG, um ihre stark
individualisierten Helikopter hochrealistisch in Szene zu setzen. Die Koope-
ration mit dem Stuttgarter Office von RTT markiert für Eurocopter den
Einstieg in die Technologie der 3-D-Echtzeitvisualisierung. Im Fokus der
Zusammenarbeit stehen Effizienzvorteile in der Produktentwicklung sowie
die Optimierung von Abstimmungs- und Beratungsprozessen in Entwick-
lung, Marketing und Verkauf.
Der Schritt in die Virtualität bedeutet deutlich geringeren Aufwand beim
Bau von Modellen und Prototypen: Auf Basis vorhandener Konstruktions-
daten wird mit der Visualisierungssoftware RTT DeltaGen ein virtueller
Prototyp erschaffen. Er lässt sich interaktiv in Echtzeit steuern, verändern,
in unterschiedliche Umgebungen integrieren und hochrealistisch abbilden.
Auf derselben Datenbasis entstehen Visualisierungen für sämtliche Phasen
des Produktzyklus: von Entwurfsvarianten für Designentscheidungen über
Visualisierungen physikalischer Zusammenhänge bis zu High-End-Bildern
für Marketinganwendungen wie Prospekte, 3-D-Monitorpräsentationen
und Helikopter-Konfiguratoren.
Die faszinierenden neuen Möglichkeiten der Technologie werden von den
beratenden Verkäufern ebenso begeistert aufgenommen wie seitens der
Kunden. Erstmals können diese bei der Produktwahl Exterieur und Innen-
räume ihres individuell ausgestatteten Hubschraubers in atemberaubend
hochwertigen Bildern, Animationen und Filmen betrachten und verglei-
chen. So können sie die Ausstattung nach ihren persönlichen Vorlieben
zusammenzustellen.
Realismus in Perfektion:
Die Visualisierungslösungen von RTT
schaffen überzeugende Bilder für
effiziente Abstimmungsprozesse
Virtuelle Bilder für effizientere Prozesse – RTT setzt Eurocopter in Szene
rtt ag
Ralf Schimmele
Zettachring 10
70567 Stuttgart
Tel.: +49 711 49097-131
www.rtt.ag
3
net
zwer
k
Simulationstechnologien sind heute unentbehrlich geworden. Sie unterstüt-
zen den Menschen und seine Arbeit in vielfältiger Weise. Die Universität
Stuttgart verfügt über weitreichendes Know-How auf dem Gebiet der
Simulationstechnologien und bündelt dieses im Exzellenzcluster Simulation
Technology (SimTech). Zahlreiche Institute aus den Bereichen der Informatik,
Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Mathematik und Geistes-
wissenschaften sind daran beteiligt. So wird der gegenwärtige Status Quo
mit Einzel-Strategien aus den verschiedenen Disziplinen, Theorien und
Diskretisierungskonzepten überwunden. Entstehen soll eine integrative
Simula tionsumgebung, die alle Aspekte vom Modell bis hin zum inter-
aktiven System umfasst.
Viel Wert wird im Exzellenzcluster SimTech auf den Transfer der Forschungs-
ergebnisse in die industrielle Anwendung gelegt. Dazu wurde eigens der
gemeinnützige Verein IC SimTech gegründet. Ein wesentliches Transfer-
element dieses Vereins sind die Working Committees. Das sind Arbeits-
kreise zu unterschiedlichen Anwendungsthemen. Das VDC-Mitglied Institut
für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtun-
gen (ISW) koordiniert mit Unterstützung des Instituts für Systemtheorie und
Regelungstechnik (IST) und des Instituts für Technische und Numerische
Mechanik (ITM) das Working Committee Manufacturing. Dieses befasst
sich mit der Simulation im Bereich der Produktionstechnik. Ziel darin ist
der Dialog zwischen Anbietern, Anwendern und Universitäts instituten.
Betrachtet werden Themen für die durchgängige Simulation über alle
Lebensphasen eines Produktionssystems. Die Schwerpunkte setzen dabei
Industrievertreter. Sie bringen ihre Problemstellungen und Interessen aus
der Praxis ein und stellen so auch neue Themen zur Diskussion. So wird
eine Brücke zwischen wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen und
der industriellen Praxis geschlagen.
Das ISW versteht die Simulation als Querschnittsthema, welches sich über
alle Fachbereiche des Instituts erstreckt. Neben den Projekten im Rahmen
von SimTech werden daher auch noch weitere über Drittmittel finanzierte
Projekte mit Simulationsbezug bearbeitet.
33
Das Working Committee Manufacturing im Exzellenzcluster Simulation Technology (SimTech) an der Universität Stuttgart
working committee manufacturing
Jun.-Prof. Dr.-Ing. Sascha Röck
Tel.: +49 711 685-82445
www.isw.uni-stuttgart.de
Verein ic simtech
Dr. Dr. Dietmar Wechsler
Tel.: +49 711 685-60111
www.simtech.uni-stuttgart.de
34
LEI
STU
NG
EN
PRO
JEK
TE
net
zwer
k
Die Virtuelle Realität bietet die Möglichkeit, Konsumenten innovative Pro-
dukte auf eine völlige neue Art und Weise nahezubringen. Neben Styling
und Design können auf einer „Erlebnisreise durch das virtuelle Produkt“
auch physikalische Eigenschaften und damit zusätzliches Wissen vermit-
telt werden. Nicht immer eignet sich eine interaktive Visualisierung für die
Präsentation eines neuen Produktes. Dies gilt beispielsweise für Dauer-
Präsentationen außerhalb des Unternehmensstandortes oder eine große
Zuschauergruppe. 3-D-Stereo-Filme bieten hier eine ebenso spannende wie
lohnende Alternative.
Um ein komplexes Produkt in einem Stereofilm nicht nur realitätsgetreu
sondern auch spannend in Szene zu setzen, ist eine breite Expertise erfor-
derlich. Das VDC-Mitglied VISENSO ist langjähriger Partner der Daimler
AG in den Bereichen Simulation und Virtuelle Realität. Durch die intensive
Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Teildisziplinen der Produkt-
entwicklung und dem Produktmarketing hat VISENSO das nötige Know-
how zur korrekten Interpretation der technischen Produktdaten und der
komplexen Berechnungsergebnisse erworben. Die Anforderungen an
eine emotionale Präsentation des Designs und der technischen Fakten des
Gesamtfahrzeuges lernten die VR-Experten unter anderem bei der Pro-
duktion eines Digitalfilmes zur Einführung der C-Klasse kennen. Sowohl
Fahrdynamik als auch Crashverhalten und Aerodynamikfragen wurden ein-
drucksvoll der Fachpresse präsentiert. Schon bevor das erste Modell vom
Band gelaufen war.
VISENSO produziert für die Einführung der neuen E-Klasse von Mercedes Benz 3-D-Stereo-Filme
3
net
zwer
k
35
Im Fall der E-Klasse Präsentation verantwortete VISENSO die vollständige
Abwicklung des Gesamtprojektes (Auswahl der Perspektiven, Auswahl und
Anordnung der Szenen, d.h. die 3-D-Dramaturgie und die Abstimmung
der Inhalte des Filmes mit den Fachabteilungen) sowie die Auswahl und
Zusammenstellung der technischen Komponenten, wie der eingesetzten
Projektionstechnik und der Stereobrillen. Für die technische Umsetzung
der Filmaufnahmen wurde ein spezielles Kamera-Rigg eingesetzt. Zwei
Kameras filmten in einem für den Stereoeindruck entscheidenden, speziell
festgelegten Augenabstand jeweils ein Bild für das linke und rechte Auge.
Die Stereo-Realbildaufnahmen der E-Klasse sind ein absolutes Novum. Erst-
mals wurde das Gesamtfahrzeug – also auch der Innenraum – in Stereo-
HD-Qualität gefilmt.
Neben dem Realbildfilm wurde auch ein Film des digitalen Prototypen
erstellt. Er zeigt die physikalischen Eigenschaften des Fahrzeugs anhand
numerischer Simulationen. Mehr als ein halbes Jahr lang begleitete
VISENSO die Produktentwicklung in den Bereichen Aerodynamik, Crash,
Klimatisierung und Fahrdynamik, um die Entwicklungsschritte und Ergeb-
nisse im Bild festzuhalten.
Visenso gmbh
Dr. Andreas Wierse
Tel.: +49 711 849700-0
www.visenso.de
Auberlenstraße 13
70736 Fellbach
Tel.: +49 (0) 711 / 585309-0
Fax: +49 (0) 711 / 585309-19
www.vdc-fellbach.de
wird unterstützt von
ist Mitglied bei