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© by Zeix 2014 Contextual Inquiry: Weshalb beobachten besser ist als fragen.

Contextual Inquiry - Weshalb beobachten besser ist als fragen

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Haben Sie alle relevanten User bei der Erhebung der Anforderungen einbezogen und trotzdem sind diese sind am Schluss unzfrieden mit dem Resultat? Meistens liegt es daran, dass die Anwender ihre Anforderungen selbst formulieren, sei es in Workshops oder in Textdokumenten. Genau das aber fällt Anwendern schwer: Sie verstehen sich zwar ausgezeichnet auf ihre Arbeit, aber sie können nur unzureichend erklären, was sie tun und was sie benötigen. Die Methode der Contextual inquiry nimmt sich genau dieses Problems an: Statt Mitarbeiter zu befragen, werden diese bei ihrer Arbeit beobachtet. Wir führen in die Methode ein und zeigen anhand von Beispielen aus dem Projektalltag, wie damit vollständige Anforderungen erhoben werden und die Falle des «Wunschkonzerts» von Anforderungen vermieden wird.

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Contextual Inquiry: Weshalb beobachten besser ist als fragen.

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Software …

> Nervt. > Ist unintuitiv.

> Ist mühsam zu bedienen. > Zwingt die Nutzer zu unnötigen Schritten.

> Führt dauernd zu Fehlern und stürzt laufend ab.

> Unterstützt die Nutzer beim Erledigen ihrer täglichen Arbeit. > Vereinfacht den Nutzern die Arbeit. > Hilft beim Vermeiden von Fehlern. > Steigert die Effizienz. > Macht Freude. > Hilft.

Leider oftmals die Realität

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Um benutzerfreundliche Software zu entwickeln …

… müssen die Benutzer in den Entwicklungsprozess mit einbezogen werden.

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User einbeziehen im Projektverlauf

Anforderungs-erhebung /

Analyse

Konzeption/Design/

Prototyping Umsetzung Betrieb &

Optimierung

Heute Fokus auf die Anforderungserhebung

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Die User fragen a) schriftlich

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Die User fragen b) In Bedürfnisworkshops

?

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User im Arbeitsalltag beobachten

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Erfahrungen mit den Methoden

Die User fragen a) schriftlich

Die User beobachten

Die User fragen b) Bedürfnisworkshops

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> … können oftmals ihre Bedürfnisse nur ungenügend formulieren.

> … formulieren ihre Anforderungen so, dass sie von anderen Personen (z.B. den Requirements Engineers oder UX Architects) > falsch verstanden werden oder > unterschiedlich verstanden werden.

> … priorisieren eigennützig.

Einzelne User …

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> … sind oft politisch ausgewählt.

> … sind selber nicht oder nur begrenzt Nutzer der Software.

> … verwechseln «Anforderungen» mit «Beschreiben der IST-Situation»

> Meist dominieren einzelne Individuen die Meinung in der Gruppe.

Die Teilnehmer von Bedürfnisworkshops …

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> Andere Menschen > Arbeitsteilung, Unterstützung, Kommunikation, Hierarchien

> Die Arbeitskultur > Gesamte Arbeitsabläufe

> Für eine Aufgabe zwischen Personen, für alle Aufgaben einer Person

> Einbezug von Hilfsmitteln > Arbeitsumgebung

> Äussere Bedingungen, Lichtverhältnisse, Platz, Lärm

Der Kontext ist relevant

Deshalb heisst die Methode «Beobachten am Arbeitsplatz» auch «Contextual Inquiry»

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> Wieso der gesamte Arbeitsprozess relevant ist für das Applikationsdesign.

Projektbeispiel

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Projektbeispiel

> Vereinheitlichung der Geschäftsprozesse nach Integration eines neuen Unternehmens

Ausgangslage

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Projektbeispiel

> Portal mit benutzerfreundlicher Darstellung der Geschäftsprozesse und Links auf Zusatzinformationen.

> Beschaffung einer Software für die Abbildung und Verwaltung der Geschäftsprozesse.

Projektziele

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Projektbeispiel

> «Remote-Beobachtung» mit 7 Personen. > Mit Screen-Übertragung und per Telefon wegen räumlicher Distanz. > Befragung zur Art der Arbeit, Zusammenarbeit, Stärken und

Schwächen der aktuellen Prozesse und Tools. > Details zu den verwendeten Tools und Systemen.

Erhebung der Anforderungen

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Projektbeispiel

> Erfahrung ist zentral für die Erledigung der Arbeit. > Information ist schwer auffindbar und oft nicht aktuell. > Regelmässiger Austausch und persönlicher Kontakt sind die

wichtigsten Arbeitsinstrumente. > Workflow-Funktionalitäten sind eher sekundär.

> Empfehlung: Ein zentraler Zugang zu den Systemen,

Weisungen etc. , visualisiert gemäss dem Geschäftsprozess.

Ergebnisse Anforderungsanalyse

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Projektbeispiel

> Umsetzung der Systemanforderungen in einem klickbaren Prototyp.

> Usability Tests (remote) mit 6 Personen.

Überprüfung der Anforderungen

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Visualisierung macht urteilsfähig …

… und vereinfacht die Kommunikation.

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Projektbeispiel

> Anforderungen waren richtig verstanden und umgesetzt. > Erfüllung der Anforderungen konnte besser gewichtet werden.

> Eine Anforderung, die in den Interviews als eher nebensächlich bewertet worden war, wurde durchgehend als sehr wichtig eingestuft.

> Viele Details können optimiert werden, z.B. > Benötigte Tiefe der Information. > Unterschiedliches Verständnis von Prozessen und Definitionen. > Viele wichtige Zusatzinformationen am Ende des Nachinterviews.

> Gewisse Diskrepanz zwischen Stärken des eingesetzten Tools und Benutzerbedürfnissen.

Ergebnisse Usability Test

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Die User fragen a) schriftlich

+ Kostengünstig + Hoher Abdeckungsgrad

unterschiedlicher User − Heterogenität von Qualität

und Detaillierungsgrad der Anforderungen

− Missverständnisse & Fehlinterpretationen

− Führt zu Wunschkonzert

Der Vergleich

Die User beobachten + Arbeitskontext fliesst in die

Anforderungen mit ein + Bessere Erfassung

individueller Bedürfnisse + Bessere Gesamtprozess-

betrachtung und –optimierung

+ Sehr gute Kooperation − Im Vergleich aufwändiger − Allenfalls die Arbeit

störend

Die User fragen b) Bedürfnisworkshops + Relativ kostengünstig − Einbezug der falschen

Personen − Dominanz einzelner

Personen − Falsche Priorisierung der

Anforderungen − Häufig Kompromiss-

Anforderungen − Führt zu Wunschkonzert

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Danke. Fragen können Sie nicht nur jetzt.

Gregor Urech [email protected]

Andrea Rosenbusch [email protected]