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0 Inhalt 1. Einleitung............................................................................................................................. 1 1.1 Einleitung und Ziel dieser BeLL .................................................................................... 1 1.2 Definition RC-Modellbau ............................................................................................. 2 2. Konstruktion/ Planung ........................................................................................................ 3 2.1 Anforderungen an das Modell ..................................................................................... 3 2.2 Erstellung eines 3D-Modells (CAD-Modell) ................................................................. 4 2.3 Erstellung einer Teileliste ............................................................................................ 6 2.3.1 Zugekaufte Teile ................................................................................................... 6 2.3.2 Teile aus Eigenfertigung ....................................................................................... 8 3. Herstellung/ Montage ....................................................................................................... 10 3.1 Fahrgestell .................................................................................................................. 11 3.2 Antriebsstrang ........................................................................................................... 13 3.3 Kipper ......................................................................................................................... 15 3.4 Karosserie .................................................................................................................. 19 3.5 Elektronik ................................................................................................................... 21 4. Funktionstest ..................................................................................................................... 29 4.1 Ermitteln von Eigenschaften...................................................................................... 29 4.1.1 Zugkraft............................................................................................................... 29 4.1.2 Höchstgeschwindigkeit....................................................................................... 30 4.1.3 Motordrehmoment ............................................................................................ 31 4.2 Erprobung/Praxiseinsatz............................................................................................ 33 5. Fazit ................................................................................................................................... 34 6. Eidesstaatliche Erklärung .................................................................................................. 35 7. Quellen .............................................................................................................................. 36 7.1 Bücher und Presseartikel ........................................................................................... 36 7.2 Onlinedokumente ...................................................................................................... 36 7.3 Bildnachweis .............................................................................................................. 36 8. Anhang ................................................................................................................................ 38

Inhalt · 24 RC-Car Servo 1 Lenkung Modelcraft 26 Zahnrad Modul 1, 30 mm 60 1 Getriebe Modelcraft . 7 27 Zahnrad Modul 1, 11 mm 20 1 Getriebe Modelcraft 28 Spezialkugellager für

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Inhalt 1. Einleitung............................................................................................................................. 1

1.1 Einleitung und Ziel dieser BeLL .................................................................................... 1

1.2 Definition RC-Modellbau ............................................................................................. 2

2. Konstruktion/ Planung ........................................................................................................ 3

2.1 Anforderungen an das Modell ..................................................................................... 3

2.2 Erstellung eines 3D-Modells (CAD-Modell) ................................................................. 4

2.3 Erstellung einer Teileliste ............................................................................................ 6

2.3.1 Zugekaufte Teile ................................................................................................... 6

2.3.2 Teile aus Eigenfertigung ....................................................................................... 8

3. Herstellung/ Montage ....................................................................................................... 10

3.1 Fahrgestell.................................................................................................................. 11

3.2 Antriebsstrang ........................................................................................................... 13

3.3 Kipper ......................................................................................................................... 15

3.4 Karosserie .................................................................................................................. 19

3.5 Elektronik ................................................................................................................... 21

4. Funktionstest..................................................................................................................... 29

4.1 Ermitteln von Eigenschaften...................................................................................... 29

4.1.1 Zugkraft............................................................................................................... 29

4.1.2 Höchstgeschwindigkeit....................................................................................... 30

4.1.3 Motordrehmoment ............................................................................................ 31

4.2 Erprobung/Praxiseinsatz............................................................................................ 33

5. Fazit ................................................................................................................................... 34

6. Eidesstaatliche Erklärung .................................................................................................. 35

7. Quellen .............................................................................................................................. 36

7.1 Bücher und Presseartikel ........................................................................................... 36

7.2 Onlinedokumente ...................................................................................................... 36

7.3 Bildnachweis .............................................................................................................. 36

8. Anhang ................................................................................................................................ 38

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1. Einleitung

1.1 Einleitung und Ziel dieser BeLL

Der Weg eines Produktes im modernen Maschinenbau, von der ersten Idee bis zur

Fertigstellung, ist häufig ein langwieriger Prozess, welcher oftmals von Rückschlägen geprägt

ist. In dieser Zeit müssen einige wichtige Faktoren, die sowohl für den Absatz, als auch für

die Konkurrenzfähigkeit des Herstellers maßgebend sind, beachtet werden. Dazu zählen zum

Beispiel die Entwicklungsdauer oder die Materialauswahl, welche zum einen aus finanzieller

und zum anderen aus produktionstechnischer Sicht zu betrachten ist, aber auch Faktoren,

wie eine mögliche zu große Konkurrenz und der Gewinn des Unternehmens am später

verkauften Produkt, sind nicht zu vernachlässigende Tatsachen. So werden beispielsweise im

Laufe der Konstruktion sehr innovative Entwicklungen hervorgebracht, welche sich dann

aber während den ersten Produktionsversuchen als zu umständlich oder nicht realisierbar

erweisen und anschließend verworfen werden müssen. Aber nicht nur bei der Entwicklung

eines Produktes innerhalb eines gewinnorientierten Unternehmens ist dieser Weg nach zu

verfolgen, sondern auch im privaten Bereich. So ist es auch im Modellbau erforderlich, auf

gewisse Kriterien zu achten. Hierbei spielen die Kosten und der Arbeitsaufwand die

vorrangige Rolle. Aber auch die Herstellungsverfahren und der Einsatz moderner Maschinen

und Methoden hat längst im Modellbau Einzug gehalten. Deshalb ist es möglich, den Prozess

von der Entwicklung bis zum fertigen Modell realitätsnah, als Pendant zum industriellen

Maschinenbau zu verfolgen. In der nachfolgenden besonderen Lernleistung mit dem Thema

„RC-Modellbau - Von der Idee zum fertigen Fahrzeug“ werde ich den Verlauf der Herstellung

eines ferngesteuerten LKW-Modells im Maßstab 1:16 dokumentieren. Dabei ist es mein Ziel,

die angewendeten Technologien beziehungsweise Programme zu beschreiben, sowie die

Probleme und deren Lösung, mit denen ich beim Bau konfrontiert wurde, zu erläutern.

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1.2 Definition RC-Modellbau

Als RC-Modellbau wird die Herstellung von Modellen verstanden, deren Funktionen mittels

einer Fernsteuerung bedient werden. Die Abkürzung RC, welche aus dem englischen

Sprachraum stammt, steht dabei für „Radio Controlled“ oder „Remote Controlled“1 und

bedeutet so viel, wie Funk-gesteuert beziehungsweise ferngesteuert. Der Begriff „radio“

weist auf die Übertragung der Signale per Radiowellen hin.

Unter Modellen versteht man dabei, die maßstabsgetreue Nachbildung eines realen

Objektes. Der Maßstab beschreibt dabei wie groß ein Modell im Verhältnis zum Original ist.

Ein Modell kann sowohl in verkleinerter Form, so zum Bespiel der im Rahmen dieser

besonderen Lernleistung angefertigte LKW, als auch in realer Größe, wie bei der

Prototypenfertigung im Automobilbau hergestellt werden. Des Weiteren findet man auch

Modelle in einem vergrößerten Maßstab im Vergleich zum Original, wie es beispielsweise bei

Nachbildungen von Insekten der Fall ist, um bauliche Besonderheiten aufzuzeigen.

1 „Technik und Begriffe“: http://www.mac-dannstadt.de/technik-begriffe.html: MAC Dannstadt

[Stand:14.11.2015]

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2. Konstruktion/ Planung

2.1 Anforderungen an das Modell

Am Anfang der Planung bestand die Frage, welcher Fahrzeugtyp als Vorbild dienen und

welche Eigenschaften das funktionstüchtige Modell haben soll. Da ich die Kabine eines

vorhandenen MAN-LKWs verwenden wollte, war seit Beginn klar, dass ein Typ aus dem

Programm dieses Herstellers gewählt werden soll. Auch sollte ein Baustellenfahrzeug

konstruiert werden, weshalb nur Typen mit zwei, drei oder vier Achsen zur Auswahl standen.

Ein Modell mit zwei Achsen schied aber aus, weil die Kabine dafür eingekürzt werden muss.

Dann kann allerdings die Elektronik nicht in der Kabine platziert werden und am relativ

kleinen Modell wäre es höchstwahrscheinlich nicht möglich gewesen, alle Komponenten

sachgemäß unterzubringen. Ein Vierachser schied ebenfalls aus. Hier ist zwar weder die

Kabine zu kürzen, noch hätte Platznot bestanden, aber Aufgrund des hohen Gewichts wären

zwei gelenkte angetriebene Vorderachsen und zwei angetriebene Hinterachsen notwendig

und damit wären hohe Kosten verbunden. Nun fiel die Wahl auf ein dreiachsiges Modell, bei

dem die Vorderachse gelenkt und gegebenenfalls angetrieben ist, sowie die Hinterachsen

angetrieben sind. Des Weiteren mussten die Funktionen, welche umgesetzt werden sollten,

festgelegt werden. Zunächst zählen hierzu die zwei Grundfunktionen: Lenken und Fahren.

Wobei das Fahren mehrere Möglichkeiten eröffnete, da es sowohl LKWs mit oder ohne

angetriebener Vorderachse gibt. Weil aber ein Baustellenfahrzeug auch geländetauglich sein

muss und somit bestenfalls über einen Allradantrieb verfügt, entschied ich mich, die

Vorderachse angetrieben zu gestalten. Die Geländetauglichkeit als solche ist ebenso eine

Funktion von großer Priorität, da das Modell auch in schwierigem Terrain, das heißt abseits

von glatter Straße, auf Sand und Erde mit Steigungen gut vorankommen soll. So muss die

Bodenfreiheit möglichst groß gewählt werden und die Achsen müssen so aufgehängt sein,

dass diese Unebenheiten im Boden ausgleichen können. Aus diesem Grund sollte jede Achse

mit Blattfedern und die Hinterachsen mit einer speziellen Achsaufhängung gelagert sein.

Eine weitere Funktion ist die kippbare Ladefläche, welche ebenfalls typisch für ein

Baustellenfahrzeug ist. Den letzten Part macht die Beleuchtung aus. Hierbei sollten Fahr-

licht, Blinker und Bremslicht, sowie eine Rundumleuchte umgesetzt werden.

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2.2 Erstellung eines 3D-Modells (CAD-Modell)

Die gesamte Konstruktion des LKW-Modells erfolgte mithilfe einer

computergestützten, sogenannten CAD-Software. Die Abkürzung

stammt aus dem Englischen und steht für „Computer Aided

Design“. Das hierbei verwendete Programm ist Autodesk Inventor

Professional 2015. Diese Software basiert auf einem

dreidimensionalen kartesischen Koordinatensystem mit den Achsen

X, Y und Z. Dabei bilden die jeweiligen Achsen die drei Ebenen XY,

XZ und YZ. Das verwendete Format ist für einzelne Bauteile „.ipt“,

für Baugruppen „.iam“ und für Zeichnungen „.dwg“.

Am Anfang nahezu jeder Konstruktion im Inventor steht das

Erstellen einer 2D-Skizze. Zuerst wählt man eine der drei Ebene aus,

auf der die Skizze erstellt werden soll. Anschließend kann man beim

Erstellen der Skizze zum einen Linien auf die Ebene legen und

diesen dann Abhängigkeiten zuweisen, wie zum Beispiel das

Festlegen der Abhängigkeit Lotrecht für die Rechtwinkligkeit zweier

Linien. Zum anderen ist es aber auch möglich, Formen zu

verwenden, die bestimmte Abhängigkeiten bereits besitzen. Dazu

gehört beispielsweise das Rechteck, dessen Linien bereits im

rechten Winkel zueinander stehen. In beiden genannten

Vorgehensweisen müssen den entstandenen Formen aber immer

Bemaßungen hinzugefügt werden, um die richtige Größe des zu

konstruierenden Objektes zu gewährleisten. Da die benötigten

Bauteile nach Plänen des Herstellers der Originalmaschine

entstehen sollten, wurden als Basis für einige Konstruktionen,

Zeichnungen eines echten LKWs verwendet (siehe Abbildungen 1

bis 4). Nachdem die Zeichnungen passend zum Maßstab skaliert

wurden, dienten sie als Grundlage für die Erstellung der 2D-Skizze.

Nach Fertigstellung der Skizze kann man mit der eigentlichen 3D-

Modellierung beginnen. Hierbei steht eine sehr große Anzahl von

verschieden Werkzeugen zur Verfügung. Das am meisten benutzte, Abbildungen 1 bis 4 „Von der Zeichnung zum Modell

der Kabine“

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ist dabei die Extrusion. Dabei wird aus der auf einer Ebene skizzierten Form in Richtung der

in der Ebene nicht enthalten Achse ein dreidimensionaler Körper erzeugt. So wird zum

Beispiel bei einer auf der XY-Ebene entstandenen Skizze, in Richtung der Z-Achse extrudiert.

Anschließend kann man dem Körper beispielsweise Bohrungen zufügen. Auch hier bildet die

Erstellung einer 2D-Skizze die Grundlage, in der man die Lage der Löcher festlegt. Hierbei

kann man zwischen einer Vielzahl von Bohrungstypen, wie einem Durchgangsloch oder

einem Innengewinde, wählen. Ebenso ist auch die Konstruktion von Blechteilen möglich.

Hierbei legt man zuerst durch eine 2D-Skizze die Größe des Blechs fest und anschließend

kann dieses gekantet oder gebohrt werden, um einige Beispiele zu nennen.

Nach Fertigstellung der einzelnen Bauteile können diese zu einer Baugruppe

zusammengefügt werden. Hierbei platziert man als Erstes die zu verwendenden Bauteile und

weist diesen dann Abhängigkeiten zu. Danach können jene durch Schweiß- oder

Schraubverbindungen bei Notwendigkeit fest verbunden werden. Wenn das Material der

einzelnen Teile festgelegt wurden ist, kann man nach Abschluss der Konstruktion das

Volumen, die Masse und die Festigkeit berechnen lassen. Hierbei lässt sich aus einer Vielzahl

von Metallen, Hölzern, Flüssigkeiten und Kunststoffen wählen.

Für die spätere Produktion eines Bauteils, beziehungsweise die Montage von mehreren

Bauteilen zu einer Baugruppe, ist die Erstellung einer technischen Zeichnung notwendig.

Wenn die Erstellung des Teils oder der Gruppe fehlerfrei erfolgte und alle Bemaßungen

richtig zugewiesen wurden, ist Inventor in der Lage, die technische Zeichnung nach Vorgabe

der gewünschten Ansichten selbstständig zu erstellen. Ebenso kann man auch gewünschte

Bemaßungen, entsprechend des Bauteils, auf der Zeichnung anzeigen lassen oder

Beschriftungen einfügen. Auch können bei Bedarf lediglich Ausschnitte oder

Unterbrechungen dargestellt werden. Falls man ein Blechteil erstellt hat, ist es nun möglich,

eine sogenannte Abwicklung auf der Zeichnung zu platzieren. Dies ist eine besondere

Ansicht des Bleches in seinem nicht gekanteten Urzustand. Dabei kann man abhängig von

dem im Bauteil festgelegten Biegeradius der Kante oder Lasche, die benötigte Fläche an

Material ohne umständliche Berechnungen anzeigen lassen. Des Weiteren wird eine

entsprechende Linie projiziert, die angibt, an welche Stelle das Blech kantet werden muss.

Page 7: Inhalt · 24 RC-Car Servo 1 Lenkung Modelcraft 26 Zahnrad Modul 1, 30 mm 60 1 Getriebe Modelcraft . 7 27 Zahnrad Modul 1, 11 mm 20 1 Getriebe Modelcraft 28 Spezialkugellager für

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2.3 Erstellung einer Teileliste

2.3. 1 Zugekaufte Teile

Pos. Bezeichnung Anz. Verwendung Hersteller

01 Bruder MAN TGA LKW mit Kippmulde

1 Kabine Bruder

02 Sonnenblende Halter Flachdach

4 Kabine Seitz-Modellbau

03 Sonnenblende 1 Kabine Seitz-Modellbau

04 Frontspiegel 1 Kabine Seitz-Modellbau

05 Rampenspiegel 1 Kabine Seitz-Modellbau

06 Baustellen Stoßstange 1 Kabine Seitz-Modellbau

07 LiPo 5000mAh 2S/7,4V

37 Wh 20C

1 Akku Hacker

08 Reflex Stick ultimate touch

2,4g transmitter

1 Sender Carson

09 Reflex Stick ultimate touch 2,4g receiver

1 Empfänger Carson

10 Zugmaul mit Deichsel RC-mechanisch

1 Anhängerkupplung Carson

11 Truck Puller 3 7,2V 1 Motor LRP

12 Truck-Achse mit Durchtrieb 1 Hinterachse Tamiya

13 Truck-Achse ohne Durchtrieb 1 Hinterachse Tamiya

14 Elektronischer Fahrregler TEU-105BK

1 Fahrregler Tamiya

15 Geländereifen breit 6 Bereifung Veroma

16 M3 x 8 Sechskantschraube 50 Befestigungsmaterial Reyher

17 M3 x 16 Sechskantschraube 50 Befestigungsmaterial Reyher

18 M4 x 25 Sechskantschraube 50 Befestigungsmaterial Reyher

19 M3 Sechskantmutter normal/selbstsichernd

jew. 100

Befestigungsmaterial Reyher

20 M3 Gewindestange 1 Befestigungsmaterial Reyher

21 M4 Sechskantmutter normal/selbstsichernd

jew. 50

Befestigungsmaterial Reyher

22 M5 Gewindestange V4A 1 Kippantrieb Reyher

23 Kugelkopf M3 Polyamid 10 Achsaufhängung Karvan

24 RC-Car Servo 1 Lenkung Modelcraft

26 Zahnrad Modul 1, 30 mm 60 1 Getriebe Modelcraft

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7

27 Zahnrad Modul 1, 11 mm 20 1 Getriebe Modelcraft

28 Spezialkugellager für RC-Cars 8

x 5 x 2.5

8 Getriebe bzw. Lagerung

vordere Felge

Modelcraft

29 Modellbau Getriebemotor 12V

120 U/min Gleichstrommotor

1 Kippantrieb kimke-wei-uk

30 Mitnehmer 3 Antriebsstrang REELY

31 Antriebswelle 2 Antriebsstrang REELY

32 Kardangelenk 2 Antriebsstrang fimobau2014

33 Mikro-Servo 2 Kipper Modelcraft

34 Truck Puller Regler 1 Fahrregler LRP

35 Truck Puller Vector K4 1 Motor LRP

36 Endschalter 1 Kippantrieb Conrad

37 Thor 14 Fahrregler 1 Kippantrieb CTI-Modellbau

28 ESM 2 (Endschaltermodul) 1 Kippantrieb CTI-Modellbau

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2.3. 2 Teile aus Eigenfertigung

Pos. Bezeichnung Anz. Verwendung Material

1 Hauptrahmen-Profil 2 Hauptrahmen Aluminium-Blech 1,5

2 Hauptrahmen-Querholme 4 Hauptrahmen Aluminium-Blech 1,5

3 Heckabschluss 1 Hauptrahmen Aluminium-Blech 1,5

4 Heckstoßstange-Aufnahme 2 Hauptrahmen Aluminium-Blech 1,5

5 Heckstoßstange-Stange(3-teilig) 1 Hauptrahmen Silberstahlwelle 8

6 Achs-Halter 2 Achsaufhängung Aluminium 8mm

7 Feder-Halter 2 Achsaufhängung Aluminium 6mm

8 Blattfeder hinten (6 Lagen) 4 Achsaufhängung Federstahl 0,6

9 Blattfeder vorn (6 Lagen) 2 Achsaufhängung Federstahl 0,6

10 Achs-Aufnahme 2 Achsaufhängung Stahl Blech 1

11 Kugelkopf-Aufnahme 4 Achsaufhängung Aluminium Blech 1,5

12 Dreieck-förmigen Anlenker 2 Achsaufhängung div. Messing-Profile

13 Motorhalter 1 Befestigung Motor Aluminium-Blech 1,5

14 Getriebe-Halter 2 Befestigung

Getriebe

Aluminium-Blech 1,5

15 Getriebe-Seitenwand 2 Getriebe Sandwich-Blech 4

16 Kommunalplatte-Rahmenverb. 2 Kommunalplatte Aluminium-Blech 2

17 Kommunalplatte-Platte 1 Kommunalplatte Aluminium-Blech 3

18 Kommunalplatte-Aufnahme 1 Kommunalplatte Aluminium 6 mm

19 Vorderachse 1 Vorderachse Aluminium 15 mm

20 Bordwand (links, rechts) je 1 Kippaufbau Aluminium-Blech 1,5

21 Bordwand (hinten) 1 Kippaufbau Aluminium-Blech 5

22 Kipper-Grundplatte 1 Kippaufbau Aluminium-Blech 2

23 Kipper-Vorderwand 1 Kippaufbau Aluminium-Blech 2; 5

24 Kipper-Holme (hinten) 2 Kippaufbau Aluminium-Blech 5

25 Kipper-Schutzblech 1 Kippaufbau Polystyrol

26 Kipper-Leiter-Holm(lang/kurz) je 1 Kippaufbau Kupfer rund 2

27 Kipper-Leiter-Stufe 3 Kupfer-Blech 1

28 Hilfsrahmen-Profil 2 Kippantrieb Aluminium-Blech 1,5

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29 Kippantrieb-Bock 1 Kippantrieb Aluminium-Profil 2 x

15

30 Kippantrieb-Schieber 1 Kippantrieb Aluminium-Profil 2 x

15

31 Kippantrieb-Klotz 1 Kippantrieb Aluminium-Blech 10

32 Hilfsrahmen-Querverbinder 1 Kippantrieb Aluminium-Blech 5

33 Hilfsrahmen-Motorhalter 2 Kippantrieb Aluminium-Blech 5

34 * Felge

6 Antriebsstrang Aluminium

Rundmaterial

*Im Anhang ist eine technische Zeichnung der Felge zu finden.

Abbildung 5 „Teile aus Eigenfertigung im lackiertem Zustand“

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3. Herstellung/ Montage

Die eigentliche Arbeit bestand nun darin, die am Computer entwickelten Teile gemäß den

Zeichnungen in der notwendigen Genauigkeit zu fertigen. Ebenso mussten die ausgewählten

Komponenten, wie zum Beispiel der Fahrmotor richtig eingebaut werden, um eine lange

Funktionstüchtigkeit des Modells zu gewährleisten. Da die Vorstellung der Produktion oder

Montage jedes einzelnen Bauteils den Rahmen dieser Arbeit überschreiten würde, erfolgte

eine Gliederung des LKWs in die nachfolgenden vier Sektionen. Diese sind in Abbildung 5,

durch die unterschiedlichen Färbungen der Komponenten des CAD-Modells zu sehen. Dabei

entspricht Orange dem Fahrgestell, Gelb dem Antriebsstrang, Grün dem Kipper, blau der

Elektronik und Rot der Karosserie sowie weiteren ästhetischen Bauteilen. Im Anhang ist eine

technische Zeichnung des Modells von verschiedenen Seiten zu finden. Anhand solcher

Pläne wurden alle selbstgebauten Teile hergestellt.

Abbildung 6 „Sektionen des Modells“

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3.1 Fahrgestell

Das Fahrgestell bildet, wie bei einem echten

LKW, die Grundlage des Modells, da er die

gesamte Last trägt und nahezu alle Aufbauten

an ihm angebracht sind. Aus diesem Grund ist

es umso wichtiger, eine große Stabilität zu

gewährleisten. Hierbei müssen jedoch auch

Gewicht, Bearbeitungsmöglichkeiten und

natürlich der Preis berücksichtigt werden.

Aufgrund der leichten Bearbeitung wurden die

Materialien Kupfer und Messing, wie zum

Beispiel dem Löten, ausgewählt. Da damit

allerdings auch ein sehr hoher Preis verbunden

ist, musste als Hauptmaterial eine Alternative

gesucht werden. Hierbei wurde das Metall

Aluminium, aufgrund des relativ niedrigen

Preises, in Betracht gezogen und ausgewählt.

Das Fahrgestell besteht im Wesentlichen aus

zwei U-förmigen Hauptrahmen-Profilen, welche durch 4 Querholme verbunden sind. Wegen

dieser Bauweise spricht man von einem für Lastwagen typischen Leiterrahmen. Diese Teile

wurden selbst gekantet und sollten nun miteinander verklebt werden. Da es jedoch trotz des

Einsatzes eines besonders festen 2-Komponenten-Epoxidharzklebers zum Bruch kam, wurde

auf eine klassische Schraubverbindung gesetzt. Am Rahmen ist auch eine sogenannte

Kommunalplatte angebracht worden, um den Einsatz eines Schneepfluges , getreu einem

echten LKW, zu ermöglichen. Aber viel wichtiger und arbeitsaufwändiger als die

Kommunalplatte, ist die Achsaufhängung. Diese stellte die erste größere Herausforderung im

Bau des Modells dar. Auch hier sollten alle Teile aus Aluminium gefertigt werden. Lediglich

die dreieckförmigen Anlenker für die beiden hinteren Achsen würden dem Plan nach aus

Messing-Profilen entstehen. Alle konstruierten Teile entstanden, bis auf einzelne wenige

Ausnahmen, in eigener Herstellung ohne den Einsatz von, der im Maschinenbau alltäglichen,

CNC-Technik. Jedoch konnte auf Dreh- sowie Bohrmaschine, diverse Sägen,

Schleifmaschinen und eine kleine Fräsmaschine zugegriffen werden. Des Weiteren standen

Abbildung 7 „Rahmen mit eingebautem

Getriebe“

Abbildung 8 „Hinterachsaufhängung im

Detail“

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viele Werkzeuge, wie Feilen oder Gewinde-Schneid-

Eisen zur Verfügung. Nach dem Zusammenbau ergab

sich aber, dass die hinteren Achsen nicht parallel

zueinander standen und der Abstand dieser nicht

ausreichen würde, um den Antriebsstrang

einzubauen. Nach mehrmaliger Montage und

Demontage konnten folgende Fehler entdeckt

werden, welche ich beheben musste:

einer der Achs-Halter war an einer Seite nicht

plan, sondern schräg. Ich stellte ihn neu her.

die Bohrungen mehrerer Achs-Aufnahmen

waren nicht genau und das gebogene Aluminium-Blech brach, weshalb ich alle Teile

aus Stahl-Blech neu fertigte.

auch die war Federung zu schwach. Hierzu wurden die bisher 3-lagigen Federpakete

auf 6 Lagen verdoppelt. Dazu schnitt ich, wie auch bei den ersten 3 Lagen, zuerst

Streifen aus Federstahl zu und bog diese so, dass die Federenden auf den Achsen

aufliegen und Druck ausüben.

die M3-Gewinde in den Kugelköpfen hielten nicht stand, da das Kernloch nur 3mm

maß und 2,4 mm üblich sind. Zur Erklärung: ein Kernloch ist die Bohrung, in welche

das Gewinde geschnitten wird. Damit sich das Schneideisen leichtgängig drehen lässt,

aber dennoch genügend Material für das Gewinde vorhanden ist, gibt es für jede

Gewindegröße eine bestimmte Kernlochgröße. Aus diesem Grund wurden die M3-

durch M4-Gewinde ersetzt.

die dreieckförmigen Anlenker waren nach der Erneuerung der Federung zu kurz.

Deshalb lötete ich einen weiteren Rundstab auf.

Nach den geschilderten Reparaturen erfolgte ein erneuter Zusammenbau und nun standen

die Achsen parallel und auch die Federung war zufriedenstellend. Ebenso konnte ich den

Abstand zwischen der zweiten und dritten Achse vergrößern, um den Einbau der

Gelenkwelle zu gewährleisten. Die komplette Vorderachse samt Aufhängung sollte fertig

gekauft werden. Aber auch diese konnte nicht problemlos montiert werden. Zum einen

entsprachen die Maße der Achse nicht den Ansprüchen, was im Detail heißt, dass diese viel

Abbildung 9 „Fehlende Parallelität der

Hinterachsen“

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13

zu breit war. Zum anderen war die Federung zu

schwach, weshalb der LKW nicht horizontal,

sondern geneigt stand. Ich musste eine

komplett neue Achse aus einem Stück sägen

und feilen. Das neue Federpaket entstand in

selber Bauweise, wie die Federung der

Hinterachsen. Im Anhang befindet sich eine

technische Zeichnung der Vorderachse.

3.2 Antriebsstrang

Der Antriebsstrang treibt den LKW an und ist,

als Herz des Modells zu betrachten. Im

Allgemeinen setzt sich jener aus einem

mechanischen Teil und einem Energiespeicher

zusammen. In diesem Fall ist ein Akku der

Energiespeicher und Motor, Getriebe sowie

eine oder mehrere angetriebene Achsen bilden

den mechanischen Teil. Der Motor wandelt elektrische, oder bei Verbrennungsmotoren

chemische Energie in mechanische Energie um, das heißt eine Rotationsbewegung. Hierbei

entschied ich mich, für einen im Truckmodellbau typischen, Elektromotor. Der Motor gibt

seine Bewegung auf ein Getriebe weiter, wobei die Drehbewegung, durch Übertragung auf

ein im Umfang größeres Zahnrad, verlangsamt wird. Man spricht deshalb von einer

Übersetzung i, welche in diesem Falle dem Verhältnis i=3 entspricht. Dieses lässt sich mit

folgender Formel berechnen:

Das Getriebe entstand im Eigenbau. Die zugekauften Zahnräder sind kugelgelagert und auf

Stahlwellen aufgehängt, um der Vielzahl von Umdrehungen pro Minute lange standzuhalten.

Die eigentliche Kraftübertragung auf den Boden, geschieht dann durch die Achsen und die

damit verbundenen Räder. Der drei-achsige LKW sollte zuerst als 6x6x2, auch 6WD (Six

Wheel Drive) umgesetzt werden. Dabei steht 6x6 für „die Zahl der Räder x Zahl der

Abbildung 10 „Getriebe im Detail (Blick von

oben)“

Abbildung 11 „Fahrgestell mit montierten

Achsen“

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angetriebenen Räder“ 2 x die Zahl der gelenkten Räder.

Das heißt, es werden alle drei Achsen mit jeweils 2

Rädern angetrieben und eine Achse, sprich 2 Räder,

werden gelenkt. Ich stellte aber fest, dass es nur sehr

schwer möglich ist, die Vorderachse anzutreiben, zu

steuern und sie gleichzeitig federnd zu lagern, weshalb

die vordere Achse nicht angetrieben, gestaltet wurde.

Der Lastwagen sollte also ein 6x4x2 werden. Die Achsen

wurden montagefertig eingekauft, da sich hier ein

Eigenbau, aus finanziellen und auch zeitlichen Gründen,

nicht gelohnt hätte. Diese Achsen besitzen auch ein

Differential, was heißt, die zwei Räder können somit

differential, also unterschiedlich zueinander, laufen.

Dies ist für die Kurvenfahrt notwendig. Des Weiteren

besitzen auch die Achsen eine Übersetzung von i=2,67.

Somit ergibt sich eine Gesamtübersetzung von i=8,01.

Die Räder, welche sich aus Felge und Reifen

zusammensetzen, übertragen die Kraft dann

schlussendlich auf den Boden. Da das Herstellen der Felgen auf der heimischen

Drehmaschine nicht sechs identische Werkstücke ergeben hätte, wurden diese extern

gefertigt. Die Reifen sind Kaufteile. Wie auch schon beim Fahrgestell gab es aber auch beim

Antriebsstrang mehrere Probleme beim ersten Zusammenbau, beziehungsweise den ersten

Testfahrten. So war es mir zuerst nicht möglich, die Verbindungen zwischen Motor und

Getriebe, Getriebe und zweiter Achse, beziehungsweise den beiden hinteren Achsen zu

schaffen. Dies sollte mit sogenannten Knochen geschehen, welche in den Mitnehmern von

Motor, Achse oder Getriebe stecken. Zwischen dem Getriebe und der zweiten Achse konnte

das Problem allerdings relativ leicht gelöst werden, indem ich zwei Kardangelenke einsetzt

2 Bremer, Arnd/ Buhmann, Milan(2009):Modell-Truck-Trial. Baukastenmodell-Selbstbau-Wettbewerb.1. Auflage. Baden-Baden: Verlag für Technik und Handwerk (2009:27)

Abbildung 12 „Kardangelenk 10 x 20

gebohrt“

Abbildung 13 „Konzept zum Antrieb der Hinterachse mit Drehrichtungs-umkehr“ (Ausschnitt aus „Verschie-dene Konzepte zum Antrieb zweier

Hinterachsen“)

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habe. Diese können zum einen die Drehbewegung übertragen und zum anderen in zwei

Richtungen, um jeweils einen gewissen Winkel, gedreht werden. Die Lösung zwischen

zweiter und dritter Achse war dagegen etwas schwieriger. Das Problem lag einerseits darin

begründet, dass die Achsen nicht parallel standen, andererseits auch im Antriebskonzept der

Hinterachsen. Die zweite Achse mit Durchtrieb kehrt dabei die Drehrichtung um und die

dritte Achse muss daher gedreht eingebaut werden. Da jedoch die Mitnehmer nicht mittig in

den Achsen sitzen, war eine gewisse Schräge durch den Knochen zu überwinden. Nach dem

Richten der Achsen vergrößerte sich der Abstand dieser und die Knochen mussten weniger

schräg eingebaut werden, was mir die Montage ermöglichte.

Abbildung 14 „Übersichtsplan Antriebsstrang“

3.3 Kipper

Der Kippaufbau und dessen Antrieb erweitern die Funktionalität und den Spielwert des

Modells immens. Aus diesem Grund hatte ich seit Beginn der Planung den festen Entschluss

gefasst, ein Baustellenfahrzeug mit entsprechend kippbarem Aufbau anzufertigen. Der

Kipper setzt sich aus dem im Hilfsrahmen montierten Kippantrieb (Abbildung 15a) und dem,

auf dem Hilfsrahmen aufliegendem Kippaufbau (Abbildung 15b) zusammen. Letzteres wird

auch als Mulde bezeichnet. Anfangs bestand der Wunsch, auch im Modell eine Hydraulik für

das Kippen einzusetzen, wie es im Original der Fall ist. Als ich allerdings die Preis e für die

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notwendigen Komponenten, das heißt eine

Hydraulikpumpe mit Öltank, einen Zylinder,

einen Ventilblock, Schläuche und weitere

Kleinteile recherchiert hatte,

musste ich diesen Plan verwerfen. Der Grund

hierfür war, dass die Kosten einer Hydraulik,

die Hälfte der Gesamtkosten beansprucht und

somit den finanziellen Rahmen gesprengt

hätten. Nun musste ich eine Alternative

suchen und fand diese in einem

Spindelantrieb. Bei dem Spindelantrieb wird

eine Gewindespindel durch einen Motor in

eine Drehbewegung versetzt. Auf dieser

Spindel sitzt ein Messingstück, welches mit

einem Innengewinde der Größe der Spindel versehen ist. An diesem Messingstück wiederum

ist an jeder Seite ein Aluminium-Flachprofil befestigt. Diese Profile bilden zusammen mit

dem Messingstück den sogenannten Schieber. Dieser Schieber ist drehbar gelagert und an

zwei weiteren gekanteten Profilen befestigt, welche am anderen Ende fest mit dem

Hilfsrahmen verbunden sind. Diese beiden Profile bilden den sogenannten Bock.

Abbildung 16 „Übersichtsplan Kippantrieb“

Abbildung 15a „Kippantrieb“

Abbildung 15b „Kippaufbau (Mulde)“

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Wenn nun der Motor die Spindel in Drehung

versetzt, bewegt sich das Messingstück, je nach

Drehrichtung, senkrecht zur Drehung der

Spindel, entweder vor oder zurück, da dieser

über den Bock mit dem Rahmen verbunden ist.

Wenn sich nun das Messingstück auf den

Motor zu bewegt, fährt der Schieber den Bock

auf und die Mulde bewegt sich nach oben.

Hierbei musste ich allerdings beachten, dass

der Schieber und der Bock auch in der Null-

Stellung, also vor dem Kippen, nicht horizontal

in einer Ebene liegen dürfen. Denn die Kraft die

nach oben drückt, ergibt sich als Resultierende

und ist umso größer, je spitzer der Winkel

zwischen Bock und Schieber ist. Je größer dabei

die Kraft am Anfang des Kippvorganges ist,

desto leichter bewegt sich der Aufbau nach oben und desto größere Massen können gekippt

werden. Der Hilfsrahmen, welcher wie der Hauptrahmen selbst gekantet worden ist, bildet

nun in gewisser Weise das Bindeglied zwischen Spindelantrieb und Mulde. Denn durch die

vier seitlich angebrachten Rundstäbe bestimmt er die Kipprichtung. So kippt der Aufbau

nach hinten, wenn die Mulde auf den beiden hinteren Rundstäben aufliegt, und zur Seite,

wenn der Aufbau an den Rundstäben einer Seite arretiert ist. Dazu muss ein Splint durch ein

Loch an der Unterseite der Mulde und den jeweiligen Rundstab geführt werden. Der

Kippaufbau ist zum Großteil aus Aluminium gefertigt worden. Lediglich die Plastikprismen

(Abbildung 15), welche der Optik dienen, wurden aus produktionstechnischen Gründen aus

Kunststoff gefertigt. Nun wurden die Bordwände zwar so gebaut, dass sie ohne Nachhelfen

öffnen, also leichtgängig schwingen. Aber diese sollen natürlich erst dann öffnen, wenn die

Mulde auch gekippt ist. Deshalb musste eine Verrieglung der Bordwände eingebaut werden.

Dabei bewegt an der hinteren Bordwand ein Micro-Servo ein Messingprofil, welches durch

die Grundplatte der Mulde ragt und so für ein Öffnen beziehungsweise Schließen der Mulde

sorgt. An der rechten Bordwand ist am Micro-Servo ein Metallstift befestigt, an welchem ein

Abbildung 17 „Verriegelung rechts“

Abbildung 18 „Verriegelung hinten“

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Messingstück von der Unterseite der Bordwand

anschlägt und beim Schwenken des Servos

dann diese Nase freigibt.

Auch beim Bau des Kippers traten mehrere

Schwierigkeiten auf, die aber alle behoben

werden konnten. So wurde der Kippaufbau an

den Holmen verschraubt und verklebt.

Dennoch verzogen sich, wie in Abbildung 19 zu sehen ist, die Holme und die Rückwand. Aus

diesem Grund wurden die fehlerhaften Bauteile gelöst und erneut angeklebt, wobei der

Aufbau nun fest eingespannt wurde. Allerdings war ersichtlich, dass ein Holm nicht halten

würde, so entschloss ich mich nur eine Seite als kippbar auszuführen und die linke Bordwand

fest zu verkleben. Ein weiteres Problem war die zu geringe Kippgeschwindigkeit. Anfangs war

im Spindelantrieb eine M5-Spindel eingebaut. Diese hat eine Steigung von 0,8, was

bedeutet, dass eine Strecke von 0,8 mm zurückgelegt wird, wenn man eine Mutter auf der

Spindel um 1 Umdrehung verändert. Bei M8 ist die Steigung hingegen 1,25. Somit legt die

M8-Spindel bei einer Umdrehung mehr Weg zurück:

Dieses Verhältnis bedeutet, dass die M8-Spindel pro Umdrehung 56% mehr Weg

zurücklegt. Nun muss ein Weg von etwa zurückgelegt werden und der Motor

leistet eine Drehzahl von etwa

, also lässt sich die Zeit zum Kippen, wie folgt

berechnen:

M5-Spindel: M8-Spindel:

≙ Anzahl der erforderlichen

Umdrehungen →

≙ Anzahl der erforderlichen

Umdrehungen →

Abbildung 19„verzogene Holme(l.+m.) und Rückwand(r.)“

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Die M8-Spindel braucht also wesentlich kürzer, um den Aufbau zu heben. Desweiteren

versuchte ich die Geschwindigkeit noch durch einen schneller drehenden Motor zu steigern,

aber dies blieb ohne Erfolg, da der schneller drehende Motor extrem schwach war und den

Aufbau nicht bewegen konnte.

3.4 Karosserie

Die Karosserie ist zwar aus rein funktioneller

Sicht eher von niederer Priorität, dennoch ist

ein noch so gut funktionierendes Modell mit

einem schlechten Aussehen, unter

Modellbauern genauso wenig geachtet, wie ein

Modell mit sehr gutem Aussehen, aber kaum

Funktionalität. Desweiteren ist es eines der

obersten Ziele im Modellbau, die Realität

möglichst genau abzubilden. Aus diesem Grund

versuchte ich, den LKW realistisch erscheinen zu

lassen.

Hauptbestandteil der Karosserie bildet die

Kabine, auch Führerhaus genannt. In dieser

findet, versteckt unter der Inneneinrichtung und

hinter einer Rückwand, die Elektronik ihren

Platz. Die Grundlage der Kabine bildet ein

Spielzeugmodell. Ich entschied mich auf einen

Eigenbau zu verzichten, weil sich eine

Eigenkonstruktion einerseits aufwandstechnisch

nicht lohnt und andererseits es nur schwer

möglich ist, eine exakte symmetrische

Abbildung zu schaffen. Die Kabine setzt sich aus

einem Unterteil und einem Oberteil zusammen,

was in Abbildung 20 zu erkennen ist. Das

Unterteil wurde dahingehend modifiziert, dass

eine für Baustellenfahrzeuge typische

Abbildung 20 „Oberteil und Unterteil der Kabine“

Abbildung 21 „Baustellenstoßstange (oben) und Fernverkehrsstoßstange“

Abbildung 22 „Spiegel an der Kabine“

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Baustellenstoßstange, anstatt der am

Ausgangsfahrzeug montierten Fernverkehrs-

stoßstange, (Abbildung 21) angebracht wurde.

Eine Baustellenstoßstange ermöglicht im Modell

aufgrund der geringeren Dimensionen mehr

Bodenfreiheit und verbessert somit neben dem

Aussehen auch die Funktion. Auch wurde die

Kabine um Spiegel und weitere optische

Modifizierungen erweitert. Ein Problem an der

Kabine war, dass nach dem Lackieren an

einzelnen Stellen der Lack nicht haftete und so

musste ich nachlackieren. Dazu schliff ich die betroffenen Stellen an und trug mit einer

kleinen Spritzpistole auf abgeklebte Bereiche Lack auf. Ein Abkleben von einzelnen

Bereichen, die lackiert werden, ist notwendig, da sich sonst der Sprühnebel auf das gesamte

Teil legt und ordentliche Oberflächen beschädigt. Die Grundierung und die erste Lackierung

wurden im Gegensatz zum Nachlackieren, mit einer im Kfz-Bereich üblichen Lackierpistole

durchgeführt. Auch ein Staukasten und Treibstofftank wurden nachgebildet. Hierzu setzte

ich Kunststoff ein, um zum einen Gewicht zu sparen und zum anderen ist dieser auch leichter

als Metall zu bearbeiten. Auch diese beiden Bauteile erfüllen eine funktionelle Aufgabe, da

in ihnen elektronische Bauteile einen sicheren Platz gefunden haben, weil diese in der

Kabine nicht untergebracht werden können. Darauf werde ich allerdings im Abschnitt 3.5

Elektronik näher eingehen. Ein letztes zu erwähnendes Bauteil der Karosserie sind die

hinteren Kotflügel. Diese wurden eigens aus profiliertem Blech gekantet. Die Wahl fiel dabei

auf Messing, weil es sich leicht löten lässt. Ein Problem stellte hierbei die Anbringung der

Gehäuse der Heckleuchten dar, weil zwar ein punktuelles Verlöteten der Biegekanten

möglich ist, aber ein großflächiges Arbeiten die Struktur des Bleches zerstört und somit der

Optik geschadet hätte. Aus diesem Grund klebte ich die Gehäuse mit 2-Komponenten-

Epoxidharz auf und erreichte nach dem Lackieren in Silber ein ansehnliches Ergebnis.

Abbildung 23 „Fehlstelle im Lack“

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3.5 Elektronik

Abbildung 24 „Schaltskizze“

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Da dieses Modell rein elektrisch betrieben wird, ist die Elektronik sehr wichtig, da sie alle

Energie liefert. Die Spannungsquelle, welche im LKW ein 7,4 V Lithium-Polymer-Akku

darstellt, versorgt dabei alle Nutzer, wie Motoren oder LEDs. Da die LiPo-Akkus im Vergleich

zu den klassischen Bleiakkus bei gleicher Baugröße mehr Leistung und eine geringere Masse

haben, entschied ich mich, einen Akkumulator dieses Typs einzusetzen. Der Akku ist im

Modell hinter einer Trennwand im Fahrerhaus untergebracht, da dieser Ort als einziger die

notwendigen Dimensionen hat. Um einen Überblick von der Anordnung der einzelnen

Elemente der Elektronik zu erhalten, ist mit Abbildung 24 eine Schaltskizze beigefügt. Dabei

spreche ich bewusst von einer Schaltskizze, weil zum einen nicht, wie es für einen

klassischen Schaltplan üblich ist, alle Leitungen und Widerstände dargestellt sind und zum

anderen eine untypische Anordnung gewählt wurde. So stellt der Schaltplan die Anordnung

dar, wie sie bei einer Draufsicht auf den LKW entstehen würde, da sich zum Beispiel die

Frontbeleuchtung ganz oben und der Motor des Fahrantriebs im oberen Drittel befinden.

Diese vereinfachte und besonders angeordnete Darstellung soll dazu führen, dass man

erstens sofort weiß wo man gegebenenfalls nach einem Fehler am System suchen muss . Das

heißt, es nicht nötig ist zuerst etwas zu demontieren, um anschließend festzustellen, dass

sich das Bauteil an einem anderen Ort im LKW befindet. So weiß man zum Beispiel mithilfe

der Schaltskizze bei einem Defekt der Kippfunktion, dass die entsprechenden Bautei le im

Tank, also rechts am Modell, zu finden sind. Zweitens soll man nicht von zu vielen Leitungen

abgelenkt werden, wobei der Anschluss durch Stecker meist sicher gegen Verpolung ist. Das

bedeutet, dass man nicht den negativen an den positiven Pol anbringen, also die Polarität

verwechseln kann. Die rot dargestellten Leitungen stehen für die Kabel, über welche die

Hauptleistung fließt, wohingegen schwarz dargestellte Leitungen geringere Leistungen

symbolisieren.

Alle Vorgänge im Modell werden durch den Empfänger angesteuert, welcher wiederum über

Funk seine „Befehle“ von dem Sender, also der Fernsteuerung erhält. Die Übertragung der

Informationen geschieht dabei mit dem 2,4-GHz-System. Dabei steht die Zahl für die

Frequenz in Hz, welche die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde angibt. Dieses System ist

noch relativ jung, da erst „um das Jahr 2007 [die] 2,4-GHz Technologie“3 am Markt in

3 „2,4 GHz Fernsteuerung“: http://www.rc-modellbau.de/24-ghz-fernsteuerung.html: RC Modellbau Blog [Stand:11.12.2015]

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Erscheinung trat. Zuvor waren „im Modellbau Frequenzen von 27, 35 oder 40 MHz üblich“3.

Es ist beim neuen System also eine Steigerung vom 40fachen bis zum knapp 90fachen der

Anzahl der Schwingungen pro Sekunde möglich, denn statt bisher 27 bis 40 Millionen

werden nun 2,4 Milliarden Schwingungen in einer Sekunde erzeugt. Mit dieser enormen

Erhöhung der Frequenz geht eine Steigerung der Menge an übertragenen Informationen

einher. Aber dies ist nicht der einzige Vorteil, da beim MHz-System für „jede Übertragung

von Sender zu Empfänger […] ein Kanal“3 benötigt wird. Dieser Kanal ist ein circa 10KHz

großer Ausschnitt aus dem ganzen Sendebereich. Folglich ist die Anzahl der Kanäle begrenzt,

was wiederum die Anzahl der Nutzer begrenzt. Denn bei Kanaldoppelbelegungen könnte es

dazu kommen, dass zwei Personen ein Modell steuern. Beim 2,4-GHz-System stehen nun

tausende dieser Kanäle zur Verfügung, somit sind Doppelbelegungen nicht mehr möglich,

„weil ein jeder Empfänger an seinen Sender gebunden wird“4. Die von mir gewählte

Kombination aus Sender und Empfänger verfügt über 10 Kanäle, das heißt, es können

maximal 10 verschiedene Funktionen am Modell angesteuert werden. Dabei stehen vier

Kreuzknüppel, Taster sowie diverse Zwei- und Dreikanal-Schalter zur Verfügung. Mit den

Kreuzknüppeln werden die Funktionen Fahren, Lenken, Kippen und Bordwand entriegeln

angesteuert. Über die Schalter werden hingegen das Licht, die Hupe und die Rundumleuchte

geschalten. Somit sind nicht alle zehn Kanäle belegt und es besteht die Möglichkeit drei

weitere Funktionen anzusteuern. Die Spannungsquelle für den Empfänger stellt zwar noch

der Akku dar, aber dies geschieht mithilfe des Fahrreglers vom Fahrmotor. Der Fahrregler

verfügt über ein sogenanntes BEC-System, was für „Battery Eliminator Circuit“5 oder zu

Deutsch „Batterie Abschaltung“. Das bedeutet, dass nicht, wie es vor der Entwicklung des

BEC der Fall war, ein separater Empfänger-Akku notwendig ist, um diesen zu versorgen. Das

BEC als Schaltung erledigt also diese Aufgabe, indem „aus der Eingangsspannung die

Spannung für die RC-Anlage herunter“5 geregelt wird. Somit setzt das BEC „je nach

benötigtem Strom und angelegter Eingangsspannung […] mehr oder weniger Energie in

dieser „Widerstandsschaltung“ in Wärme“5 um. Dabei speist der Fahrregler den Empfänger

mit 6 V über den gleichen Eingang, über den dieser wiederum vom Empfänger angesteuert

4 „2,4 GHz Fernsteueranlagen mit großem Vorteil“: http://www.rc-modellbau.de/24-ghz.html: RC Modellbau Blog [Stand:11.12.2015] 5 „Was unterscheidet ein SBEC von einem „normalen“ BEC“: http://www.hacker-motor.com/was-unterscheidet-ein-sbec-von-einem-normalen-bec/: Homepage der Hacker Motor GmbH [Stand:11.12.2015]

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wird, was im Schaltplan an der Leitung vom

Fahrregler zum Kanal 1 am Empfänger zu

erkennen ist.

Die Verbindung geschieht, wie auch bei allen

anderen vom Empfänger ausgehenden

Leitungen, per sogenanntem Servo-Kabel,

welches in Abbildung 25 zu sehen ist. Dabei ist

Braun die Minus-, Rot die Plus- und Orange die

Signalleitung. Wenn man nun den Kreuzknüppel

am Sender, über den das Fahren gesteuert

wird, um einen gewissen Weg ausschlägt, leitet

dieser per Funk die Information an den

Empfänger weiter. Anschließend wird das

empfangene Signal verarbeitet und an den

Fahrregler weitergegeben. Der Fahrregler ist im Grunde ein regelbarer Widerstand, also ein

Potentiometer. Er erhöht beziehungsweise vermindert, je nach empfangenem Signal, die

Spannung, welche an den Motor weitergegeben wird. Somit kann die Drehgeschwindigkeit

des Motors und damit die Fahrgeschwindigkeit des LKWs, stufenlos eingestellt werden und

bei negativem Ausschlag bewegt sich das Modell aufgrund der umgekehrten Polung dann

rückwärts. Zuerst wurde als Fahrantrieb ein Brushed-Motor verwendet. Bei einem Brushed-

Motor, was im Deutschen für Bürsten-Motor steht, „wird der Strom über Schleifkontakte

übertragen“6. Wie in Abbildung 26 zu sehen ist, besteht ein Gleichstrommotor aus einem

Stator, in welchem sich ein drehbarer Rotor befindet. Um den, von einer

stromdurchflossenen Spule umwickelten, Rotor bildet sich ein Magnetfeld. Der Stator,

welcher „meist ein Dauermagnet, der ein konstantes Magnetfeld erzeugt“7, ist, und der

Rotor stoßen sich nun voneinander ab, wenn sich gleichnamige Pole gegenüber stehen.

Allerdings würde sich der Rotor dadurch nur um eine halbe Umdrehung bewegen, bis sich

zwei ungleichnamige Pole gegenüberstehen. Somit muss sich das Magnetfeld nach einer

6 „Brushed - Brushless“: http://rc-automodellbau.jimdo.com/tips-und-tricks/unterschied-brushed-brushless/: RC-Automodellbau [Stand:11.12.2015] 7 „Aufbau Elektromotor“: http://motoren-technik.net/aufbau-elektromotor/: Motoren-Technik - Alles über Motoren [Stand:12.12.2015]

Abbildung 26 „Aufbau Brushed-Motor“

Abbildung 25 „Servo-Kabel“

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halben Umdrehung ändern. Der Kommutator

erledigt diese Aufgabe, indem er nun die

Richtung des Stromes tauscht und ein

Magnetfeld in umgekehrter Polung entsteht.

Als Folge kann sich der Rotor um eine Vielzahl

von Umdrehungen bewegen und es erfolgt

eine Umwandlung von elektrischer in

mechanische Energie. Die Bürsten haben bei

diesem Prozess die Aufgabe, den Rotor mit

Strom zu versorgen. Aufgrund höherer

Leistungen wurde allerdings ein Umbau auf

einen Brushless-Motor, zu Deutsch

bürstenloser Motor, durchgeführt. Diese

Motoren werden zwar „mit einer phasig

umlaufenden Spannung“8 betrieben und

ähneln sich somit den Wechselstrommotoren, aber eigentlich nutzt ein Brushless-Motor eine

Rechteck-Gleichspannung und ein Wechselstrommotor eine sinusförmige Wechselspannung

(siehe Abbildung 27a). Wie in Abbildung 27b zu sehen ist, verfügt ein solcher Motor über

drei Motorspulen und einen als Rotor dienenden Dauermagnet. Der spezielle Brushless -

Fahrregler, der ebenfalls über BEC verfügt, schaltet jeweils „der Reihe nach im Wechsel eine

Gleichspannung auf die Motorspulen und erzeugt so ein Drehfeld“8. Allerdings werden nur

zwei Motorspulen von einem Strom durchflossen und die dritte dient als Sensor, um die Lage

des Rotors festzustellen. Anschließend wird, wie beim Brushed-Motor, eine Drehbewegung

der Motorwelle erzeugt. Um die drei Motorspulen einzeln mit Strom zu versorgen, verfügt

der Brushless- im Gegensatz zum Brushed-Motor über drei statt zwei Anschlusskabel. Dies

wird auch in der Schaltskizze (Abbildung24) durch die Darstellung von drei beziehungsweise

zwei Leitungen deutlich. Denn der Motor für den Fahrantrieb, an drei Zuleitungen zu

erkennen, ist ein Bürstenloser-Motor. Der Bürsten-Motor des Kippantriebes verfügt über

zwei Zuleitungen.

8 „E- Motoren und Flugregler“: http://www.heli-planet.de/?section=motor_und_regler: Heli-Planet.de - Modellbau und Flugschule [Stand:12.12.2015]

Abbildung 27a „Sinusförmige Wechselspannung (oben) und Rechteck-Gleichspannung (unten)“ (Ausschnitt)

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Der Kippmotor wird über einen separaten Fahrregler gesteuert, welcher im Tank

untergebracht ist. Dieser Regler verfügt nicht über ein BEC, da pro Modell nur ein solches

System nötig ist. Um zu verhindern, dass der Kippmechanismus auf die Spindel auffährt, ist

ein Endabschaltmodul, kurz ESM, zwischen Empfänger und Fahrregler eingebaut. Dieses

sorgt dafür, dass ab einem bestimmten Punkt, der Motor den Mechanismus nur noch nach

oben bewegen kann, da das ESM eine Drehrichtung des Motors sperrt.

Die Lenkung erfolgt mittels Servo. Dieses Bauteil besteht aus einem Motor, welcher durch

eine Servo-Elektronik gesteuert wird. Sobald sich die Motorwelle um einen gewissen Betrag

dreht, wird diese Bewegung über ein Zahnradgetriebe an das Servo-Horn weitergegeben und

durch dieses kann dann, im Falle der Lenkung, ein Ausschlag der Räder erfolgen. Der Aufbau

ist in Abbildung 28 zu erkennen. Die Spannungsquelle für den Servo bildet die BEC-

Spannung, sodass keine separate Versorgung notwendig ist. Der Anschluss an den

Empfänger geschieht auch hier per Servo-Kabel. Aber nicht nur die Lenkung wird mittels

Servo gesteuert: auch die Bordwandentriegelung geschieht mit einem Servo. Hierbei

verfügen die hintere und rechte Bordwand

jeweils über einen Mikro-Servo. Da aber stets

nur ein Servo an das System angesteckt ist, ist

einer der beiden Servos mit einer gestrichelten

Zuleitung dargestellt. Eine wesentliche

Erweiterung der Funktionalität und ein Schritt

hin zur Realitätstreue ist die Beleuchtung. Diese

setzt sich im Wesentlichen aus der Heck- und

Frontbeleuchtung, sowie den Rundumleuchten

Abbildung 27b „Aufbau Brushless-Motor“

Abbildung 28 „Aufbau Servo“

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zusammen. Die Heckbeleuchtung setzt sich aus Blinker, Brems-, Rückfahr- und Schlusslicht

zusammen, wohingegen vorn nur Abblendlicht und Blinker installiert sind. Diese Beleuchtung

erfolgt per LED(Licht Emittierende Diode). Der Blinker wird über ein Blinkmodul gesteuert,

welches zwischen Empfänger und Lenk-Servo geschalten ist. Somit wird das Signal vom

Empfänger durch dieses Modul durchgeschleift und je nach Ausschlag blinken die orangen

LEDs auf der rechten beziehungsweise linken Seite. Für das Brems- und Rückfahrlicht wird

das gleiche Modul verwendet, wobei hier allerdings eine Brücke anders gesteckt ist und sich

somit die Funktionsweise ändert. Dieses Modul ist zwischen Empfänger und Regler des

Fahrantriebes geschalten. Bei Rückwärtsfahrt leuchten dann die weißen Rückfahrleuchten

und beim Bremsen, das heißt, wenn der Ausschlag des Knüppels verringert wird, leuchten

die roten Bremsleuchten. Da die LEDs aufgrund der verschiedenen ausgesendeten Farben

unterschiedliche technische Daten besitzen, ist es nötig verschieden Widerstände

einzusetzen. Für den Widerstand gilt allgemein:

Somit ergibt sich beispielsweise für Nachtbeleuchtung und die vorderen Blinkern folgender

Widerstandswert:

Abblendlicht: vordere Blinker:

Auch muss bei der Montage der Leuchtdioden auf den richtigen Anschluss von Katode und

Anode geachtet werden, da jene sonst irreparabel zerstört werden. Die Nachtbeleuchtung

setzt sich aus vier weißen LEDs in der Stoßstange zusammen. Diese werden durch eine n Kill-

Switch ein- und ausgeschalten. Diese Bauteile dienen eigentlich dazu, einen

Verbrennungsmotor im Modell notfalls abzuschalten, indem die Spannungsversorgung

gekappt wird. Allerdings lässt sich diese Schaltung auch einsetzen, um die

Spannungsversorgung anderer Verbraucher zu kappen. Durch das Umlegen eines Schalters

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am Sender kann ich so das Abblendlicht anschalten. Ein Problem bei der Installation dieser

weißen LEDs war, dass die zuerst vorgesehen Bauteile viel zu schwach leuchteten. Aus

diesem Grund wurden jene gegen Leuchtdioden mit einer größeren Lichtstärke getauscht.

Die neuen LEDs verfügen über einen Wert von 2600mcd, was eine enorme Steigerung zu den

700mcd der vorherigen Version ist. Der Wert in mcd (milli Candela) gibt dabei die Lichtstärke

eines lichtemittierenden Objektes an. Zum Vergleich 1 cd entspricht etwa der Lichtstärke

einer Kerze. Die Rundumleuchten werden im Gegensatz zur restlichen Beleuchtung mit

Glühlampen betrieben, daher spielt hier die Richtung des Anschlusses keine Rolle. Eine der

zwei Rundumleuchten setzt sich jeweils aus vier Glühlampen zusammen. Um die

Drehbewegung darzustellen, ist eine Lauflichtelektronik eingebaut. Diese lässt eine Lampe

nach der anderen leuchten, und so wird der Eindruck erweckt, es drehe sich eine einzelne

Lichtquelle. Diese Funktion wird ebenfalls über einen Kill-Switch gesteuert.

Eine letzte eingebaute Funktion ist die Hupe. Hierzu ist eine Dreiklang-Horn-Elektronik samt

Lautsprecher installiert. Über einen Taster am Sender wird durch einen Kill-Switch im Modell

ein Ton erzeugt.

Abbildung 29 „Blink, und Rück- und Bremslichtmodul; Kippregler; Frontbeleuchtung; Heckbeleuchtung (von oben links nach unten rechts)“

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4. Funktionstest

4.1 Ermitteln von Eigenschaften

4.1. 1 Zugkraft

Um Aufschluss darüber zu erhalten, ob der LKW

ausreichend Kraft hat, um sich im Gelände zu

aus eigenem Antrieb zu bewegen, bietet sich

eine Betrachtung der Größe der Zugkraft

besonders an. Hierbei habe ich auf ebenem

Boden einen Haken an der Heckstoßstange

befestigt und an diesen wiederum einen

Federkraftmesser. Nun habe ich das Modell

beschleunigt, bis es sich nicht mehr weiter bewegte. Anhand der Skala konnte ich nun die

Zugkraft ablesen. Dabei ergab sich mit dem Brushed-Motor eine Zugkraft von .

Nach dem Umbau auf den Brushless-Motor wiederholte ich den Versuch mit dem Ergebnis

von .

Abbildung 30 „Versuchsaufbau“

Abbildung 31a „Federkraftmesser vor Messung“

Abbildung 31b „Federkraftmesser während Messung“

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30

4.1. 2 Höchstgeschwindigkeit

Wie auch bei einem echten LKW ist eine große

Höchstgeschwindigkeit zwar nicht von oberster

Priorität, da ein gutes Vorankommen im

Gelände meist nur mit geringen

Geschwindigkeiten möglich ist, aber dennoch

ist es unrealistisch, wenn ein

schnell

fahrender echter Truck im Modell umgerechnet

fährt. Aus diesem Grund habe ich

die Geschwindigkeit in einem Experiment bestimmt. Hierzu habe ich auf einem ebenem

Straßenabschnitt eine Teststrecke von abgemessen. Anschließend habe ich das Modell

auf die maximale Geschwindigkeit beschleunigt, damit es sich gleichförmig bewegt und die

Zeit zum Passieren der Teststrecke gestoppt. Es ergaben sich folgende Messwerte:

Versuch Nr. 1 2 3 4 5

Zeit t in s 7,0 6,9 7,0 7,0 7,1

Nun habe ich aus den Zeiten den Mittelwert gebildet, um aufgetretene Toleranzen zu

minimieren.

Abschließend konnte ich die Höchstgeschwindigkeit mit folgender Gleichung errechnen:

Um diese, wie anfangs beschrieben, mit den Geschwindigkeiten eines Original-LKWs zu

vergleichen, habe ich den Wert in

umgerechnet und mit dem Maßstabsfaktor 16

multipliziert:

Abbildung 32 „LKW beim Rollstart“

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Eine Geschwindigkeit von

entspricht

dabei voll und ganz dem Original, die

Höchstgeschwindigkeit lässt sich als realistisch

betrachten und das Modell bewegt sich auch in

einem ansprechendem Tempo.

4.1. 3 Motordrehmoment

Das Drehmoment M ist eine physikalische

Größe, welche angibt „wie stark eine Kraft auf

einen drehbar gelagerten Körper wirkt.“9

Praktisch äußert sich dies darin, dass ein Motor

mit mehr Drehmoment „auch bei niedrigen

Drehzahlen […] kraftvoll durchbeschleunigt“10.

Um einen Vergleich zwischen den beiden

Motoren des Fahrantriebs zu ziehen, habe ich

neben der Zugkraft das Drehmoment

ausgewählt. Normalerweise wird das

Drehmoment im Datenblatt des Motors

angeben. Allerdings war dies in beiden Fällen,

das heißt sowohl bei dem Brushed-Motor, als

auch bei dem Brushless-Motor nicht der Fall.

Auch eine Anfrage an den Hersteller blieb ohne

Erfolg. Da ich dennoch nicht auf diese Größe

verzichten wollte, musste ich das Drehmoment

experimentell bestimmt werden. Hierzu habe

ich jeweils ein aus Plastik bestehendes Keilriemenrad mit dem Durchmesser von 27,4mm auf

die Motorwelle aufgesteckt und auf dieses einen Faden aufgewickelt. Am Ende des Fadens

9 „Drehmoment“: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik/artikel/drehmoment: Lernhelfer – das Lernportal für alle Schulfächer von der 5. Klasse bis zum Abitur [Stand:14.11.2015] 10 „Drehmoment“: http://ww2.autoscout24.de/glossar/drehmoment/179679/: Gebrauchtwagen und Neuwagen bei AutoScout24 [Stand:14.11.2015]

Abbildung 33 „Versuchsstrecke“

Abbildung 34 „Versuchsaufbau“

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habe ich Gewichte angebracht und die Masse nun so lange erhöht, bis der Motor gerade

noch in der Lage war, die Masse zu heben. Es ergaben sich folgende Messwerte:

Motor Masse m in kg

Brushed-Motor 0,6

Brushless-Motor 0,65

Nun lässt sich damit das Drehmoment wie folgt berechnen:

Brushed-Motor: Brushless-Motor:

Daraus ist zu erkennen, dass das Drehmoment des Brushless-Motors größer ist. Demzufolge

kann der neue Motor mehr Kraft an das Getriebe und somit die Achsen übertragen.

Anzumerken ist hierbei aber, dass durch den Einsatz des

Fahrreglers, das maximale Drehmoment der Motoren

gemindert wird. Der Regler ermöglicht zum einen ein

feinfühliges Ändern der Motordrehzahl, jedoch zum

anderen auch, dass der Motor vor einer Überlastung

geschützt wird. Da der Motor im Modell definitiv nur in

Kombination mit einem Fahrregler eingesetzt wird, ist

eine Drehzahl-Messung, wenn auch mit geringeren

Ergebnis, für mich passender.

Abbildung 35 „Versuchsaufbau (Schema)“

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4.2 Erprobung/Praxiseinsatz

Nach Abschluss der Bauphase standen neben dem Ermitteln von Fahreigenschaften auch

allgemeine Erprobungen statt, um das Verhalten des Modells kennenzulernen. Dabei

überprüfte ich, ob die am Anfang der Planung gesetzten Vorstellungen erfüllt wurden sind.

Die erste Hauptfunktion: das Lenken, ist erfüllt worden, da man das Modell mit einem,

maßstabsgetreuen Wenderadius, in verschiedene Richtungen steuern kann. Auch der

Wenderadius befindet sich in einem guten Bereich. Natürlich wurde auch das Fahren, die

zweite Hauptfunktion, grundlegend erfüllt, aber hier besteht noch Verbesserungsbedarf, da

trotz der Umrüstung auf den Brushless-Motor, das Vorankommen des Modells in

schwierigem Terrain noch verbesserungswürdig ist. Hierbei muss wahrscheinlich das

Getriebe umgebaut und gegebenenfalls eine angetriebene Vorderachse eingebaut werden.

Das Kippen entspricht nach der Veränderung des Kippantriebes, den zu Beginn gesetzten

Vorstellungen, da man ohne Probleme eine Ladung von etwas mehr als einem Kilogramm

abkippen kann und die Bordwandentriegelung zufriedenstellend funktioniert. Auch die

Beleuchtung erfüllt größtenteils die Vorstellungen, da hier nahezu alle vorgeschriebenen

Lampen am Modell zu finden sind und auch die Intensität der Beleuchtung weder zu

schwach noch zu stark ist. Ein Detail, welches eventuell verbessert werden könnte, ist die

Steuerrung des Blinkers. Da das Blinkmodul, immer dann ein Signal zum Blinken erhält, wenn

der Servo bewegt werden soll, leuchten die Blinker natürlich auch bei kleinen

Lenkeinschlägen. Allerdings gibt es Funktionen, welche eine zusätzliche optische und

spielerische Aufwertung vollziehen. Dazu gehören die Rundumleuchten und die Hupe.

Abbildung 36 „Praxiseinsatz

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5. Fazit

Am Ende eines so langwierigen und teilweise anstrengenden Projektes im privaten Bereich

steht meist die Frage: „Verwirkliche ich nochmals so ein Vorhaben?“. In meinem Fall würde

ich es aus mehreren Gründen wieder tun. Da wäre zuerst der Gewinn an Erfahrung,

technischen Kenntnissen und handwerklichen Fähigkeiten zu nennen. Im Laufe der Fertigung

und Montage des Modells wurde ich immer wieder vor Herausforderungen gestellt, die ich

anfangs als unlösbar ansah. Am Ende wurden sie, meist mit mehreren Fehlversuchen und

einer Menge Anstrengung, bewältigt. Auch konnte ich mich mit verschiedensten Verfahren

im Maschinen- beziehungsweise Modellbau vertraut machen. So habe ich beispielsweise

erste Erfahrungen beim Arbeiten an einer Drehmaschine sammeln können. Außerdem war

diese Besondere Lernleistung in gewisser Weise eine Vorbereitung auf ein Maschinenbau-

Studium, welches von mir angestrebt wird. Denn ich hatte die Möglichkeit, die Konstruktion

mit CAD-Programmen durchzuführen, die aus dem heutigen Maschinenbau kaum

wegzudenkenden sind. Auch ist nun der Weg eines Produktes von der Idee bis zum fertigen

Produkt besser nachvollziehbar. Ebenso wird im Studium das Verfassen wissenschaftlicher

Arbeiten, nicht zuletzt beim Schreiben einer Abschlussarbeit, einen wichtigen Platz

einnehmen. Nach meinem Erachten wird dies durch die Erstellung einer Besonderen

Lernleistung bereits geübt. Außerdem habe ich noch zwei weitere wichtige Dinge daraus

gelernt. Zum einen ist es bedeutend genau zu planen, das heißt sich Gedanken darüber zu

machen, was erreicht werden soll und wie man es erreichen kann. So wurden voreilig Käufe

getätigt, welche teuer und teilweise unnütz waren, weil die erworbenen Produkte

unbrauchbar sind. Aber ich habe auch Bauteile angefertigt, die ich später aufgrund

fehlerhafter Konstruktion oder Produktion, erneut bauen musste. Andererseits ist es unter

Umständen besser, schon zu Beginn einen größeren Betrag zu investieren, als erst im

zweiten Anlauf dieses Produkt zu kaufen, weil ein anderes zwar günstiger war, aber nicht

funktioniert. So hätte ich von Anfang an auf die leistungsfähigere Brushless-Technik setzen

sollen.

Letztendlich ist es beeindruckend, am Ende der Bauphase, von einem voll funktionsfähigen

Modell sagen zu können, dass man dieses nahezu komplett allein erdacht und aufgebaut

hat. Denn das ist es, was mir den Ansporn für den Modellbau gibt, nämlich etwas Handfestes

geschaffen zu haben.

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6. Eidesstaatliche Erklärung

Erklärung

„Ich versichere durch meine Unterschrift, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig

angefertigt habe. Alle Aussagen, die wörtlich oder sinngemäß aus Veröffentlichungen

entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Diese Arbeit hat in dieser Form noch

keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen.“

Limbach-Oberfrohna, den 17.12.2015

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7. Quellen 7.1 Bücher und Presseartikel

1. Bremer, Arnd/ Buhmann, Milan(2009):Modell-Truck-Trial. Baukastenmodell-

Selbstbau-Wettbewerb.1. Auflage. Baden-Baden: Verlag für Technik und

Handwerk (2009:27 ff.)

7.2 Onlinedokumente

1. „2,4 GHz Fernsteueranlagen mit großem Vorteil“: http://www.rc-

modellbau.de/24-ghz.html: RC Modellbau Blog [Stand:11.12.2015]

2. 2,4 GHz Fernsteuerung“: http://www.rc-modellbau.de/24-ghz-

fernsteuerung.html: RC Modellbau Blog [Stand:11.12.2015]

3. „Aufbau Elektromotor“: http://motoren-technik.net/aufbau-elektromotor/:

Motoren-Technik - Alles über Motoren [Stand:12.12.2015]

4. „Brushed - Brushless“: http://rc-automodellbau.jimdo.com/tips-und-

tricks/unterschied-brushed-brushless/: RC-Automodellbau [Stand:11.12.2015]

5. „E- Motoren und Flugregler“: http://www.heli-

planet.de/?section=motor_und_regler: Heli-Planet.de - Modellbau und

Flugschule [Stand:12.12.2015]

6. „Technik und Begriffe“: http://www.mac-dannstadt.de/technik-begriffe.html:

MAC Dannstadt [Stand:14.11.2015]

7. „Was unterscheidet ein SBEC von einem „normalen“ BEC?“:

http://www.hacker-motor.com/was-unterscheidet-ein-sbec-von-einem-

normalen-bec/: Homepage der Hacker Motor GmbH [Stand:11.12.2015]

7.3 Bildnachweis

1. Abbildung 12 „Kardangelenk 10 x 20 gebohrt“. http://www.afv-

model.com/4711shop/images/product_images/popup_images/3182_0.jpg:

Homepage der " AFV-Model GmbH"[Stand:24.11.2015]

2. Abbildung 13 „Verschiedene Konzepte zum Antrieb zweier Hinterachsen“.

Bremer, Arnd/ Buhmann, Milan(2009):Modell-Truck-Trial. Baukastenmodell-

Selbstbau-Wettbewerb.1. Auflage. Baden-Baden: Verlag für Technik und

Handwerk (2009:41)

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3. Abbildung 26 „Aufbau Brushed-Motor“. http://motoren-technik.net/aufbau-

elektromotor/: Homepage von Motoren-Technik - Alles über Motoren

[Stand:12.12.2015]

4. Abbildung 27a„Sinusförmige Wechselspannung (oben) und Rechteck-

Gleichspannung (unten)“ (Ausschnitt). http://people.ee.ethz.ch/~rolfz

/digiprakt/geraete/sinus_dreieck_rechteck.gif: Homepage von Dr. Rolf

Zinniker, ETH Zürich(Institut f. Elektronik) [Stand:12.12.2015]

5. Abbildung 27b „Aufbau Brushless-Motor“. http://www.heli-

planet.de/images/stern_innenlaeufer.png: Homepage von Heli-Planet.de -

Modellbau und Flugschule [Stand:12.12.2015]

6. Abbildung 28 „Aufbau Servo“ (um Beschriftung erweitert).

http://modellfluginfo.de/Modellflugzeug/bilder/servo-aufbau-schnitt.jpg:

Homepage von Modellflug - Hobby, Ausgleich und Spass

Alle anderen Abbildungen wurden selbst aufgenommen beziehungsweise selbst erstellt.

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8. Anhang Im Anschluss sind eine Zeichnung des Modells und Datenblätter ausgewählter Elektronik-

Komponenten in folgender Reihenfolge zu finden:

1. Datenblatt des Blink-, Brems- und Rückfahrlichtmoduls (Ausschnitt)

2. Datenblatt der Lauflichtelektronik (Ausschnitt)

3. Datenblatt des Dreiklanghornmoduls (Ausschnitt)

4. Datenblatt des Brushless-Reglers (Ausschnitt)

5. Technische Zeichnung des LKWs in DIN-A3-Format

6. Technische Zeichnung der Felge in DIN-A3-Format

7. Technische Zeichnung der Vorderachse in DIN-A4-Format

Quellen der Datenblätter:

1. „Automatisches Modellbau-Brems- und Rückfahrlicht, Blinker oder 2-Kanal-

Schalter“.http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-

199999/190306-an-01-de-

Automatisches_Brems_und_Rueckfahrlicht.pdf :[Stand:13.12.2015]

2. „SMD 4-Kanal-Lauflicht für Mini-Glühlampen

(Rundumlicht)“.http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-

199999/191523-an-01-de-

SMD_Baustein_4Kanal_Lauflicht.pdf:[Stand:13.12.2015]

3. „Baustein SMD-Dreiklanghorn fertig

aufgebaut“.http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/200000-

224999/224960-an-02-de-SMD_Dreiklanghorn.pdf:[Stand:13.12.2015]

4. „Truck Brushless Reverse Regler“. https://www.lrp.cc/fileadmin

/lrp_anleitungen/anl_27536_ra00288-truck-reverse-d-090925fv.pdf:

Homepage der LRP electronic GmbH [Stand:13.12.2015]

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Datenblatt des Blink-, Brems- und Rückfahrlichtmoduls:

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Datenblatt der Lauflichtelektronik:

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Datenblatt des Dreiklanghornmoduls:

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Datenblatt des Brushless-Reglers: