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Anja Regensky "International Days" Schweiz Soziales Arbeiten in Europa International Days Schweiz

„ Soziales Arbeiten in Europa International Days

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Schweiz . „ Soziales Arbeiten in Europa International Days. Aktuelle Probleme Berufliche Stellung der Fachkräfte Ausbildung Diplomanerkennung Arbeiten in der Schweiz . Soziales Arbeiten in der Schweiz. Geschichtliche Entwicklung Grundzüge der sozialpolitischen Gegebenheiten - PowerPoint PPT Presentation

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Schweiz

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Soziales Arbeiten inder Schweiz

1) Geschichtliche Entwicklung

2) Grundzüge der sozialpolitischen Gegebenheiten

3) Träger- und Organisationsstrukturen

4) Wichtige Arbeitsfelder und ihre Rechtsgrundlagen

5) Methoden und Arbeitsansätze

6) Aktuelle Probleme

7) Berufliche Stellung der Fachkräfte

8) Ausbildung

9) Diplomanerkennung

10) Arbeiten in der Schweiz

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1. Geschichtliche Entwicklung

• Französische Schweiz: travail social; ähnlich wie in Frankreich (umfasst verschiedene soziale Berufe)

• Deutsche Schweiz: klare Trennung zwischen Sozialarbeit und Sozialpädagogik

• Erste Verfassung 1874• 1911 erste allgemeinverbindliche

Arbeitsverträge Europas• 1885 Gesetz über das Versicherungswesen

(Vorbild Bismarck)

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1. Geschichtliche Entwicklung

• Schweiz war Vorreiter in der Sozialpolitik, aber Nachzügler, wenn es um die soziale Sicherheit geht

• 1912 entstand das Zivilgesetzbuch; Kinderschutz, Vormundschaft (Entwicklung der professionellen Sozialarbeit wurde so gefördert)

• 1908 und 1918 entstehen in verschiedenen Städten Soziale Frauenschulen

• 1914 -1918 kam es zu großer Armut• 1937 Friedensabkommen zwischen

Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften

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1. Geschichtliche Entwicklung

• Während dem 2-ten Weltkrieg wurden Maßnahmen zur sozialen Sicherung ergriffen

• Rascher wirtschaftlicher Aufschwung, da die Schweiz vom Krieg verschont blieb

• Alle Bereiche der sozialen Sicherung konnten abgedeckt werden

• Mitte der 70-iger Jahre: Wirtschaftskrise– Rückgang der Arbeitsplätze

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2. Grundzüge der sozialpolitischen Gegebenheiten

• Sozialpolitik liegt in der Kompetenz der Kantone; außer Sozialversicherungen

• Föderalismus– 26 Kantone verfügen über eine eigene Regierung,

Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit– Kompetenzen in den Bereichen Erziehung, Gesundheit und

Sozialwesen– Bund: Finanzierungsregelung und Erlass von Rahmengesetzen– Konferenz der Kantonalen Fürsorgedirektoren (zur Wahrung der

kantonalen Kompetenzen gegenüber dem Bund)

– Innerhalb der Kantone sind die ca. 3000 Gemeinden autonom» Diversifizierung der Leistungen im sozialen Bereich

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2. Grundzüge der sozialpolitischen Gegebenheiten

• Konkordanzprinzip– Landesregierung: alle großen Parteien– BundesrätInnen sind an das Loyalitätsprinzip

gebunden – Landesregierung wird von 7 BundesrätInnen gebildet

• Direkte Demokratie– Politische Opposition über Initiativen und Referendum

in einzelnen Sachgeschäften– Abstimmungsniederlagen haben den Erlass von

Sozialgesetzen verzögert– Verfassungsinitiativen haben zur Beschleunigung der

Gesetzgebung beigetragen

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2. Grundzüge der sozialpolitischen Gegebenheiten

• Subsidiaritätsprinzip

– Hierarchie der Zuständigkeit für Sozialhilfe– Priorität der individuellen und kollektiven

Selbsthilfe– Hauptsächlich private Einrichtungen, die mit

öffentlichen Mitteln unterstützt werden

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2. Grundzüge der sozialpolitischen Gegebenheiten

• Milizprinzip

– Ämter werden freiwillig und neben einer beruflichen Tätigkeit besetzt (Ausnahme: Bundesräte, Behördenvertreter in größeren kantonen und städt. Gemeinden)

– Freiwilligenhilfe hat im sozialen Bereich große Bedeutung

– SozialarbeiterInnen müssen mit Freiwilligen und Selbsthilfegruppen zusammenarbeiten können

– Insgesamt ist das System sehr komplex und für Laien schwer zugänglich

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3. Träger- und Organisationsstrukturen

• Direkte Träger der Sozialdienste:– Kantone– Gemeinden– Gemeindeverbände

• ¾ aller soz. Einrichtungen werden von Kirchen oder privatrechtl. (Vereine, Stiftungen) geführt

• Mischfinanzierungen sind häufig• Spenden sind eine wichtige

Finanzierungsgrundlage• Mittelbeschaffung ist ständige Leitungsfunktion

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3. Träger- und Organisationsstrukturen

• Bildung von gesamtschweizerischen Organisationen

• Öffentliche Sozialdienste:– Materielle und persönliche Hilfe– Sozialhilfe und Vormundschaft: allgemeiner

Sozialdienst• Dezentrale Dienste• Zusammenfassung aller Dienste:

Jugendsekretariat• Verbindung von Sozial- und

Gesundheitsdiensten: services medico-sociaux

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4. Wichtige Arbeitsfelder und ihre Rechtsgrundlagen

• Arbeitsfelder von Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Animation überschneiden sich häufig

• Aufgaben von SozialarbeiterInnen:– Sozialdienste– Spezialisierte soziale Einrichtungen für bestimmte

Bevölkerungsgruppen– Soziale Einrichtungen im Gesundheitswesen– Sozialdienste im Straf- und Maßnahmenvollzug– Besondere Einrichtungen wie Informationszentren,

Gemeinschaftszentren, Sozialadministration und Planung

– (schlecht für “Auswanderer”, da diese kaum Kenntnisse über Schweizer gesetze haben)

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4. Wichtige Arbeitsfelder und ihre Rechtsgrundlagen

• Aufgaben der Sozialpädagogen:– Schulheime, Jugendheime,

Drogeneinrichtungen,Wohnheime und geschützte Werkstätten

– Sozialpädagogische Familienhilfen, Unterstützung in Schulen und Betrieben, Beratungsstellen

– Krippen, Horte, Tagesschulen und Schülerclubs– (meist Chancen für Auswanderer und Berufsanfänger, die in die Schweiz wollen)

• Aufgaben der soziokulturellen Animation: • (Diplomanerkennung ist etwas schwieriger)

– Quartierzentren, Jugendhäuser, Gassenarbeit und Arbeitseinsatzprogramme

– Kinderheime, Asylzentren, Notschlafstellen und Behindertenheime

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4. Wichtige Arbeitsfelder und ihre Rechtsgrundlagen

• Rechtsgrundlagen– Sozialhilfe liegt in der Regelungskompetenz der

Kantone; 26 verschiedene Gesetze der Sozialhilfe– Sozialhilfe soll ein soziales Existenzminimum

garantieren– Auf kantonaler und kommunaler Ebene gibt es noch

Spezialgesetze (Alimentinkasso, Wohnbeihilfen, Kindertagesstätten, Suchtprävention usw.)

– Sozialarbeiter sollen Abklärung und Betreuung übernehmen, haben aber keine Entscheidungsbefugnis

– Teilweise Rechtsunsicherheit– Verpflichtung der Kantone zur Schaffung spezieller

Gesetzesgrundlagen

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5. Methoden und Arbeitsansätze

• Sozialpädagogischer Ansatz (deutscher Ansatz)

• Sozialedukativer Ansatz (französischer Ansatz)

• Lange Tradition in der Armenpflege und -erziehung, Frauenbewegung

• Starke Impulse aus den USA, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland

• Klassische Arbeitsformen (Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit, Gemeinwesensarbeit)

• Integration der unterschiedlichen Methoden und verschiedenen Ebenen der Problemanalyse

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5. Methoden und Arbeitsansätze

• Handlungs- und Systemtheoretische Konzepte überwiegen

• Zunehmend Projektarbeit• Ressourcenorientierte Arbeit• „Soziallohn – Zahlungen“• Präventive Arbeitsformen• Interkulturelle, transkulturelle, ethnospezifische

Sozialarbeit

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6. Aktuelle Probleme

• Arbeitslosenquote:liegt im Sozialen Bereich bei 2,6 %• Zunehmende Sozialhilfeabhängigkeit

– Starke Belastung des Sozialversicherungssystems• Rückgang der Kaufkraft• Zunahme der Einkommensungleichheiten• Armut rückt wieder verstärkt in das Bewusstsein

der Öffentlichkeit• Einsparungen im sozialen Bereich• „New Public Management“• Suchtkranke (repressive Drogenpolitik)

• Asylbewerber (Abwehr und Beschränkung bei gleichzeitiger Sicherung des Arbeitskräftebedarfs)

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7. Berufliche Stellung der Fachkräfte

• Ausbildungskapazität deckt den Bedarf nicht ganz– Nur geringe Arbeitslosigkeit unter SozialarbeiterInnen,

SozialpädagogInnen und AnimatorInnen• Viele Teilzeitstellen• Lohneinstufungen im privaten Sektor sehr gut• Nicht so gute Aufstiegschancen• Professionalisierungsgrad kann je nach

Arbeitsfeld und Kanton stark variieren• Ansehen: sehr gut; Lehrern und Medizinern

gleichgestellt

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8. Ausbildung

• 3 höhere Fachschulen– Soziale Arbeit– Sozialpädagogik– Soziokulturelle Animation

• Abschluss: jeweils Diplom (Anerkennung durch Kantone); teilweise Doppeldiplome

• Es werden wissenschaftlich fundierte Berufsausbildungen in sozialer Arbeit angeboten

• Möglichkeit von Vollzeit- oder Teilzeitstudium; häufig berufsbegleitend

• Dauer: 3 – 4 Jahre

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8. Ausbildung

• Eintrittsqualifikationen:– Maturitätsabschluß– 3- jährige Mittelschule– Abgeschlossene Berufsausbildung und 1 Jahr

Arbeitserfahrung– Mindestalter: 20 Jahre

• 2 – 3 Praktika

• Besonders wichtig ist die Einübung beruflicher Methoden und Techniken

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8. Ausbildung

• Abschlüsse:

– Diplom SozialarbeiterInn (dt.) / Assistant Social(e) (frz.)– Diplom SozialpädagogInn / Educateur specialise /

Maitre socio-professionnel – Diplomierte(r) soziokulturelle(r) AnimatorInn /

Animateur

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9. Diplomanerkennung

• 3 Anerkennungskriterien:1) Ausbildung (inklusive schulische Grundausbildung) sollte

mindestens die gleiche Dauer haben wie in der Schweiz2) Studium, praktische Ausbildung und Berufsschule sollten

mit einer anerkannten Prüfung abgeschlossen sein3) Studium muss in der Schweiz existieren und einen Beruf

betreffen, der durch das Bundesgesetz für Berufsausbildung geregelt ist

» Alle 3 Kriterien werden von deutschen SozialpädagogInnen/SozialarbeiterInnen erfüllt

• Anerkennungsstelle: – Schweizerische Konferenz der kantonalen

Erziehungdirektoren (EDK)– Kontaktadresse: www.edk.ch– (Diplom kann man an der Uni Zürich umschreiben lassen; Kosten: ca. 80 SFR)

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10. Arbeiten in der Schweiz

• Erst Arbeitsvertrag von einem Schweizer Arbeitgeber, dann Aufenthaltsbewilligung

• Man bezahlt weniger Steuern, dafür sind Lebenshaltungskosten und soziale Absicherung teurer

• Gehalt von Sozialarbeitern: ca. 5000 SFR (ca. 3175

Euro) / Monat bei 45 h / Woche und 20 Tagen Urlaub im Jahr

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Quellenverzeichnis

• Buch: Ria Puhl: Soziale Arbeit in Europa; Juventa Verlag; München 1997• Jacob Kornbeck: Sozialpädagogische Inhalte,unterschiedliche Formen – 3

Ansätze zum Standort der Sozialpädagogik in Europa• www.jobwinner.ch / Arbeitsplätze in der Schweiz für Sozialpädagogen;

Stichwort: Sozialpädagoge• www.seco.admin.ch - Staatssekretariat für Wirtschaft – Die Lage auf dem

Arbeitsmarkt – März 2006• www.edk.ch• www.cdip.ch• FH – Argau• www.soziale-dienste-in-europa.de / Veröffentlichungen / Arbeitspapiere• www.treffpunkt-arbeit.ch• www.europa.eu.int / Liste für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse