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Gesellschaftswissenschaftenan der Hermann-von-Helmholtz-Schule
Fachleiter: Dirk C. Müller
Die Unterrichtsfächer Geschichte, Sozialkunde / Politikwissenschaft, Erdkunde und Ethik sind an der Hermann-von-Helmholtz-Schule im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften zusammengefasst, um die Zusammenarbeit zwischen den Fächern besser abstimmen zu können. So gibt es thematisch viele Überlappungen zwischen Ethik, Sozialkunde und Geschichte. Auch das Fach Erdkunde befasst sich mit der Geschichte und mit ethischen und sozialen Fragestellungen.
Im Zeugnis gibt es insgesamt vier Noten: eine Note für Geschichte, eine Note für Erdkunde, eine Note Gesellschaftswissenschaften (Zusammenfassung der Noten in Geschichte und Erdkunde) und eine Note für Ethik.
Politikwissenschaftliche Themen werden in Geschichte behandelt und die Themen der Sozialkunde finden sich hauptsächlich im Lehrplan für Ethik wieder. Was in den einzelnen Unterrichtsfächern gemacht wird, soll nun vorgestellt werden. Da das Fach Ethik für die Schülerinnen und Schüler im Jahrgang 7 neu ist, fällt die Vorstellung dieses Faches ausführlicher aus.
1. EthikZum Unterrichtsfach Ethik gibt es im Internet eine Seite der Senatsverwaltung für Bildung und Wissenschaft. Die wichtigsten Aspekte sind hier zusammengefasst worden.
Hier der Link: www.berlin.de/sen/bildung/unterricht/ethik/)
Das Fach Ethik wird seit 2006/2007 als ordentliches Schulfach mit zwei Stunden pro Woche in den Jahrgangsstufen 7-10 unterrichtet.
a) Was versteht man unter „Ethik“?
Ethik (von Ethos = „Sitte, Gewohnheit“) ist ein Teilbereich der Philosophie.
Die „Philosophie“ (von philosophia = „Liebe zur Weisheit“) beschäftigt sich mit dem Sinn und Zweck des Lebens und wie Menschen denken und handeln. Zur Philosophie, die in den Jahrgängen 11-13 und an der Universität unterrichtet wird, gehören die Teilbereiche Logik (als die Wissenschaft vom folgerichtigen Denken), die Metaphysik (die sich mit den Ursachen und Gründen, dem Sinn und Zweck der gesamten Wirklichkeit und des Seins beschäftigt), die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie (die sich als Wissenschaft mit den Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns befasst) und schließlich die Ethik (als die praktische Wissenschaft vom rechten Handeln).
Im Unterrichtsfach Ethik geht es also darum, das Verhalten des Menschen zu untersuchen (beobachten, beschreiben, bewerten …) und zu fragen, welche Werte und Normen (= Verhaltensweisen, Einstellungen und Ideale, die mir und/oder der Gesellschaft wichtig sind) dem Verhalten des Menschen zugrunde liegen. Dabei wird das Unterrichtsfach bekenntnisfrei – also religiös und weltanschaulich neutral – unterrichtet. Eine festlegende oder indoktrinierende Darstellung einer einzelnen Position unterbleibt.
Dennoch ist der Unterricht nicht wertneutral. Die Jugendlichen sollen im Geiste der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit erzogen werden. Dazu gehören Toleranz und Achtung anderer Überzeugungen, Verantwortung für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und Vermeidung gewaltsamer Konfliktlösungen.
b) Kompetenzen im Ethikunterricht Dabei erwerben die Schülerinnen und Schüler wichtige Kompetenzen, die in der nachfolgenden Übersicht dargestellt sind
Besonders die Übernahme unterschiedlicher Perspektiven ist dabei wichtig. Für jedes Unterrichtsthema, das zu einem oder mehreren von insgesamt 6 Themenfeldern gehört, werden drei Perspektiven übernommen: die individuelle Perspektive, die gesellschaftliche Perspektive und die ideengeschichtliche Perspektive.
Die Themenfelder und die Perspektiven, die zu einem Unterrichtsthema gehören, werden nachfolgend dargestellt:
c) Sprachförderung im Ethikunterricht
Die kommunikative Kompetenz spielt gerade im Fach Ethik eine besondere Rolle. Daher gibt es an der Hermann-von-Helmholtz-Schule für Ethik und für alle anderen Unterrichtsfächer ein Konzept zur Förderung der Sprachentwicklung. Auch im Rahmenplan für Ethik werden folgende jahrgangsübergreifenden kommunikativen Kompetenzen genannt:
Die Schülerinnen und Schüler … beschreiben ihre eigene Gefühlslage, drücken ihre Gedanken
wörtlich aus und machen auf diese Weise Gedanken und Gefühle für die anderen zugänglich,
setzen sich mit kontroversen Deutungen sachlich und tolerant auseinander,
bringen sich mit eigenen Beiträgen sinnhaft in eine ethische Diskussion ein,
stellen die eigene Position und die eigene Lösung für ethische Probleme zur offenen Diskussion und lassen Kritik zu,
zeigen sich in der Lage, kulturelle Unterschiede in einer ethischen Diskussion zu beachten und zu respektieren,
sind bereit, ihre eigenen Wertmaßstäbe den anderen zugänglich zu machen,
sind bereit, im Dialog die eigene Position zu reflektieren und ggf. zu revidieren,
würdigen im Dialog die Menschenrechte und die Prinzipien der Freiheit und Gleichheit,
präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit adressatenbezogen.
d) Fachbegriffe im EthikunterrichtIm Rahmen der Sprachförderung gibt es für jedes Unterrichtsfach eine Wortschatzliste / Liste mit Fachbegriffen, deren Bedeutung die Schülerinnen und Schüler im Fachunterricht erlernen und auch anwenden können und die so Teil des aktiven Sprachschatzes werden. Hier eine Übersicht der Begriffe, die im Ethikunterricht regelmäßig verwendet werden:
1. Philosophie (griech. philo und sophia: „Liebe zur Weisheit“): ... ist eine Wissenschaft, die sich damit beschäftigt, wie wir denken und handeln und die den Sinn und Zweck des Lebens studiert.
2. Weltanschauung / Weltbild: ... ist die Vorstellung, die sich jemand von der Welt, den Menschen und den Sinn des Lebens macht.
3. Religion: ... ist eine Weltanschauung mit einem Jenseitsglauben, Glaube an transzendente Wesen (Wesen jenseits unseres menschlichen Verstandes und Bewusstseins wie z.B. Gott, Götter, Engel, wiedergeborene Erleuchtete ...), einer Heilslehre, Ritualen und Symbolen.
4. Theologie: ... ist eine Wissenschaft, die die Inhalte und Geschichte von Religionen untersucht.
5. Naturalistisches Weltbild: ... ist eine Vorstellung, die die Welt als naturhaftes Geschehen versteht. Die Welt wird wissenschaftlich (naturwissenschaftlich) erklärt. Übernatürliche (transzendente) Wesen, spirituelle Erkenntnisse und Wunder werden abgelehnt.
6. Ideologie (griech. die Lehre von den Ideen): ... ist im heutigen Sprachgebrauch ein geschlossenes System mit Werten, Anschauungen und Vorstellungen über die Welt. Sie dient häufig der Machterhaltung von Personen (Diktaturen) und gesellschaftlichen Gruppen (z.B. einer politischen Partei).
7. Ethik (griech. ethos: Sitte, Gewohnheit): ... ist die Gesamtheit der Werte und Normen in einer Gemeinschaft. Unter Ethik versteht man die Grundsätze einer Gemeinschaft nach denen die Menschen handeln (die Werte der einzelnen Menschen) und die Grundsätze einer Gemeinschaft nach denen die Menschen handeln sollen (die von der Gesellschaft aufgestellten Regeln: die Normen), damit die Gemeinschaft auch funktioniert.
8. Werte: ... sind Verhaltensweisen, Eigenschaften und Ideale, die für mich persönlich wichtig (von Wert oder wertvoll) sind und die mein Handeln bestimmen.
9. Normen: ... sind Verhaltensweisen, Eigenschaften und Ideale, die andere (z.B. Gemeinschaften wie Familie, Schule oder Staat) von mir erwarten.
Die Unterrichtsthemen in Ethik
7. Jahrgang / Ethik
Lehrwerk: „Wege finden 2“, Klett Verlag
7 / UE 1: Wer bin ich ?- Ich und die anderen- Mein Zuhause / mein Kiez:- Wer bin ich?- Meine guten Eigenschaften- Mein Lebensweg – meine Ziele- Vorbilder- Ich und die anderen:• In eine fremde Haut schlüpfen• Mädchen und Jungen• Alles tun, um in die Gang zu kommen
7 / UE 2: Gruppe und Regeln- Gruppenzugehörigkeit;- Gruppen brauchen Regeln:• Warum?• Welche Regeln gelten wo und welchen Sinn machen sie?• Begriffe: Ethik, Philosophie, Werte, Normen …
7 / UE 3: Konflikte und Konfliktlösungen – Was tun, wenn’s kracht?- Was sind Konflikte?- Wie kann ich mich in Konfliktsituationen verhalten?- Vorurteile- Mobbing- Gewalt in der Schule - Mediation
7 / UE 4: Feste und Feiern / Religionen- Feste gibt es überall: religiöse und staatliche Feiertage- Der Jahreskreis- Fremd oder vertraut?- Gastfreundschaft ist ein hohes Gut- Meine – deine – unsere Kultur- Überblick der Religionen, ihre grundlegenden Vorstellungen und Feste
7 / UE 5: Freundschaft braucht Zeit- Wie Freunde sein sollten- Bester Freund und beste Freundin- Darf Freundschaft auch nützlich sein?- Soll man einen Freundschaftstest machen?- Können Tiere Freunde sein?
7 / UE 6 (Zusatz): Auf das Gewissen hören – verantwortlich handeln- Gewissensbisse- Wenn die Kontrolllampe leuchtet- Muss ich immer die Wahrheit sagen?- Verantwortung übernehmen- Leben mit Behinderungen- Mitfühlen - mitleiden
7 / UE 7 (Zusatz): Glücklich sein ist nicht so einfach!- Glück – Misserfolg, Begriffserklärung- Wie gehe ich mit Glück/Misserfolg um?- Wieder mal Pech gehabt- Das große und das kleine Glück- Lebensbejahung: • Bausteine eines guten Lebens- Welche Rolle spielt das Geld beim Glück?- Können Tiere glücklich sein?
8. Jahrgang / EthikLehrwerk: „Wege finden 2“, Klett-Verlag
8 / UE 1: KommunikationKommunizieren:- Ich-Botschaften- Konstruktive Kritik üben und akzeptieren können- Mitleid und Mitgefühl ausdrücken
Quellen: Projektwoche: „Kommunikationstraining“ (PSE-Materialsammlung)
8 / UE 2: Spielräume und Grenzen der Freiheit- Meine Würde, deine Würde- Verantwortlich sein- Regeln und Absprachen
8 / UE 3: Gerechtigkeit und Rechte- Gerecht ist ...- Die einen haben viel, die anderen wenig- Gesichter der Armut- Gibt es eine gerechte Welt?- Die Geschichte der Menschenrechte- Recht bekommen- Kinder haben Rechte- Die Grundrechte in unserem Grundgesetz
8 / UE 4: Miteinander klar kommen- Familie – Clique – Schule - Klasse- In der Familie leben: Familie – früher und heute; Singles, Paare, Familien, Wohngemeinschaften- Familie: Wie viel Behütung ist notwendig?- Erziehung- Leben in der Clique- Vom Miteinander in Schule und Klasse
8 / UE 5 (Zusatz): Angst als Kehrseite der Freiheit- Angst gehört zum Leben- Die Angst besiegen
8 /
UE 6 (Zusatz): Und leise kommt die Sucht- Ess-Störungen ... was ist das?- Die Angst besiegen- Rauchen und Alkohol – nein danke
- Illegale Drogen- Im Griff der Medien
8 / UE 7 (Zusatz): Die Natur bracht uns nicht – aber wir die Natur- Ehrfurcht vor der Natur oder Beherrschung der Natur- Haben Tiere Rechte?- Verantwortlicher Umgang mit der Natur
9. Jahrgang / EthikLehrwerk für 9 / 10: „Wege finden 3“, Klett Verlag
9 / UE 1: Arbeit und Freiheit
- Was ist Arbeit? (Definition)
- Die Geschichte der Arbeit
- Arbeit und Sinnerfüllung - Praktikum und Berufsvorbereitung- Bin ich frei?- Richtige Freiheit gibt es nicht- Freiheit - Freie Wahl oder Zufall?- Legt das Gehirn fest, was wir tun?
9 / UE 2: Gerechtigkeit-Solidarität-Verantwortung- Gerechtigkeit als Tugend- Prinzipien der Gerechtigkeit- Kann der Staat einen sozialen Ausgleich schaffen?- Gerechtigkeit als Fairness- Eingreifen oder lieber doch nicht?- Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit- Kein Mitleid?- Solidarität mit Tieren
- Immanuel Kant: Wohltätigkeit als Pflicht- Helfende Berufe- Verantwortung in der Gesellschaft- Was heißt Klonen?- Das optimierte Kind- Embryonenforschung – Hoffnung für kranke Menschen?
9 / UE 3: Altern, Sterben, Tod- Jenseitsvorstellungen- Das Alter erleben – Vergleich der Lebenssituation von Jugendlichen und alten Menschen- Den Tod erfahren: Phasen des Sterbens - Abschied nehmen- Jenseitsvorstellungen im Vergleich und Rituale
9 / UE 4: Gewissen: Schuld-Strafe-Sühne (Heilslehren)
- Wie lassen sich Handlungen bewerten?- Bewerten und begründen- Wenn sich das Gewissen meldet- Ein Wegweiser, der Orientierung gibt- Lassen sich Gewissensentscheidungen bewerten?- Kann sich das Gewissen irren?- Muss Strafe sein?- Gibt es gerechte Strafen?- Strafe muss sein – Das Schülergericht- Todesstrafe – Pro und Kontra- Warum die Todesstrafe dem Grundgesetz widerspricht- Müssen auch Feinde fair behandelt werden?- Wie sieht es mit Schuld, Strafe und Sühne in den Religionen aus?- Heilslehren unterschiedlicher Religionen und Weltanschauung
10. Jahrgang / Ethik
10 / UE 1: Philosophieren - macht das Sinn?- Sokrates in Athen- Gespräche führen- In Gedanken durchspielen- Texte verstehen- Philosophen und ihre Erkenntnisse
10 / UE 2: Seinen Weg ins Leben finden- Heißt jung sein Spaß haben?- Aus zwei mach eins: Freundschaft – Liebe Sexualität- Zwangsheirat (oder unter Thema 3)- Ich träume, also bin ich
10 / UE 3: Diskriminierung, Gewalt, Toleranz- Definitionen der Begriffe Diskriminierung, Gewalt und Toleranz- Beispiele von Diskriminierung heute- Gleichberechtigung von Mann und Frau- Zwangsheirat (oder unter Thema 2)- Regiert Gewalt die Welt?- Du gegen mich – wir gegen euch- Mein Mut, meine Kraft – meine Wut, meine Macht- Formen von Gewalt- Maßnahmen gegen Gewalt- Was Vorurteile bewirken- Wer anders denkt, wird umgebracht- John Locke: Ein Brief über Toleranz- Fremde Kulturen sind ein Gewinn
10 / UE 4: Wissen - glauben - hoffen- Vom Mythos zum Logos
- Religionen deuten die Welt- Religionen der Welt- Okkultismus, Satanismus und Sekten- Träume von einer besseren Welt
Die oben genannten Unterrichtsthemen dienen zur Orientierung und sind Vorschläge, die von den Fachlehrern durch andere, z.B. aktuelle Themen, ersetzt oder ergänzt werden können. Häufig reicht nicht die Zeit, alle Themen in der Klasse ausführlich zu behandeln. Daher werden einige Themen auch gerne von einzelnen Schülerinnen und Schülern oder von Gruppen bearbeitet und dann im Ethikunterricht präsentiert.
Bei Durchsicht des Lehrplans fällt auf, dass viele Themen darunter sind, die sonst im Fach Sozialkunde behandelt werden. Dies ist so beabsichtigt, weil für die Fächer Erdkunde und Geschichte nur jeweils eine Unterrichtsstunde im Berliner Lehrplan vorgesehen ist. Wer an diesen Fächern besonders interessiert ist, sollte sich im Wahlpflichtunterricht Erdkunde oder Geschichte einwählen, wenn entsprechende WPU-Kurse angeboten werden.
Nachfolgend sollen die Lehrpläne für Erdkunde und Geschichte vorgestellt werden.
2. Geografie
Unterrichtsthemen
Lehrwerk für Geschichte und Geografie: „Projekt G 7/8“, Klett Verlag
7. Jahrgang / Geografie7 / UE 1: Osteuropa, Nord- und Mittelasien
7 / UE 2: Asien
8. Jahrgang / Geografie8 / UE 1: Naher und Mittlerer Osten – ein Raum voller Spannungen
8 / UE 2: Afrika
9. Jahrgang / GeografieLehrwerk für Geschichte und Geografie: „Projekt G 9/10“, Klett Verlag
9 / UE 1: Amerika – Kontinent der Gegensätze
9 / UE 2: Leben in den Tropen
10. Jahrgang / Geografie10 / UE 1: Globale Zukunftsszenarien - Nachhaltigkeit auf lokaler und globaler Ebene
10 / UE 2: Deutschland in Europa (EU)
3. Geschichte Unterrichtsthemen
7. Jahrgang / GeschichteLehrwerk für Geschichte und Geografie: „Projekt G 7/8“, Klett Verlag
7 / UE 1: Mittelalter- Epochen der Geschichte - eine Übersicht- Daten von der Ur- und Frühgeschichte des Menschen über die Antike bis ins Mittelalter- Leben im Mittelalter- Glaube und Herrschaft im Mittelalter
7 / UE 2: Neuzeit: Aufbruch in eine neue Welt- Entdeckungsfahrten- Kolonialismus in Amerika- Dreieckshandel- Reformation- Religionskriege 1618-1648
8. Jahrgang / Geschichte8 / UE 1: Herrschaft und Legitimation- Absolutismus und Französische Revolution
8 / UE 2: Industrialisierung und gesellschaftlicher Wandel
9. Jahrgang / GeschichteLehrwerk für Geschichte und Geografie: „Projekt G 9/10“, Klett Verlag
9 / UE 1: Kaiserreich- 1871- Imperialismus - Erster Weltkrieg
9 / UE 2: Demokratie und Diktatur- Weimarer Republik- Machtergreifung Hitlers und Nationalsozialismus
10. Jahrgang / Geschichte10 / UE 1: Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg
10 / UE 2: Deutschland von 1945 bis heute- Besatzungszeit- Teilung Deutschlands (BRD und DDR) * Leben im geteilten Deutschland- Konfrontation der Blöcke und die deutsche Frage- Wiedervereinigung Deutschlands- aktuelle deutsche und weltpolitische Problemfelder
Zeittafel zur Geschichte
1. Epochen der Geschichte
Altertum / Antike von der Ur- und Frühgeschichte (prähistorische Zeit) bis 500 n. Chr.
Mittelalter 500-1500
Neuzeit 1500-1900
Moderne Zeit 1900-heute
2. EreignisseAltertum / Antike von der Ur- und Frühgeschichte / prähistorische Zeit bis 500 n. Chr.)
13 Milliarden v. Chr. Weltall, Urknall
5 Milliarden v. Chr. Sonnensystem, Erde
3,5 Milliarden v. Chr. erstes Leben auf der Erde
900 Millionen v. Chr. erste mit Sauerstoff atmende Lebewesen
7 Millionen v. Chr. Toumai-Schädel wurde 2002 im Tschad /Afrika gefunden
4 Millionen v. Chr. erste aufrecht gehende Lebewesen: Australopithecus = südlicher Affenartiger, in Äthiopien, Afrika 1974 gefunden
2,5 Millionen v. Chr. erste Werkzeuge herstellende Lebewesen: Homo habilis = geschickter Mensch, Werkzeuge aus Holz und Stein
1,5 Millionen v. Chr. erste Lebewesen, die das Feuer nutzen konnten: Homo erectus = aufrecht gehender Mensch,stellte bessere Geräte für die Jagd her, baute Unterstände und nutze das Feuer und breitete sich über Afrika hinaus aus.
600 000 v. Chr. ältester Fund eines Lebewesenskeletts in der Gegend des heutiges Deutschlands in Heidelberg gefunden: homo heidelbergensis
500 000 v. Chr. Steinzeit: älteste Funde von Werkzeug und Waffen aus Stein in Mitteleuropa
120 000 v. Chr. erste Lebewesen, die ihre Toten bestatteten:
Homo sapiens = vernunftbegabter Mensch, Neandertaler, Ausbreitungsgebiet in Afrika, Europa und Asien
40 000 v. Chr. erstes Lebewesen, das sich in allen Kontinenten der Welt ausbreitet: Homo sapiens sapiens = moderner Mensch,Neandertaler stirbt 30 000 v. Chr., aus.
8 000 v. Chr. erste Lebewesen, die aus Samen neue Pflanzen gezielt anbauen und wilde Tiere (Schafe, Ziegen und Schweine) zähmen und aufziehen. Bis dahin waren sie Jäger und Sammler (Nomaden), jetzt konnten sie Ackerbau und Viehzucht betreiben und sesshaft werden.
5 000 v. Chr. Landwirtschaft in China, Ägypten und Europa heimisch, erster Webrahmen
4 400 v. Chr. Pferde werden erstmals gezähmt und aufgezogen (domestiziert) und als Reittiere genutzt.
4 300 v. Chr. Kupferzeit (Mitteleuropa)
4 000 v. Chr. nach den religiösen Vorstellungen des Judentums, Christentums und Islam Zeit von Adam und Eva, die als direkte Vorfahren („erste Menschen“) des heutigen Menschengeschlechts betrachtet werden.
1 800 v. Chr. Bronzezeit (Mitteleuropa)
800 v. Chr. Eisenzeit (Mitteleuropa), Zeit der Kelten: indogermanischer Stamm in Europa mit gemeinsamer Sprache und Religion, Siedlungszentren lagen in Württemberg und am Mittelrhein; sie wurden später von den Germanen verdrängt.
Antike Hochkulturen:
1. MesopotamienIm Zweistromland / Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris im heutigen Irak entwickelten sich die ersten Hochkulturen der Welt.
5000 v. Chr. besiedeln die Sumerer den Süden Mesopotamiens.
2. Ägypten: 5000 – 664 v. Chr.
664-332 v. Chr. die Perser regieren in Ägypten.
332-323 v. Chr. Alexander der Große (Griechenland) kontrolliert Ägypten und gründet Alexandria.
323-30 v. Chr. Herrschaft der Ptolemäer (Makedonien, Griechenland bis zum Selbstmord Kleopatras 30 v. Chr., Ägypten wird danach eine römische Provinz).
3. Assyrer:2000 v. Chr. Nordmesopotamien
4. Babylonier: 1800-500 v. Chr. Südmesopotamien. König Hammurapi (1728-1686 v. Chr. erweitert Babylonien um Summer und Akkat und macht Babylon zur Hauptstadt).
5. Israel: 1400 v. Chr. Besiedlung Palästinas durch die 12 Stämme von Jakob (der später den Namen Israel erhielt) in der späten Bronzezeit 1300 – 1400 v. Chr.
Exkurs zur Geschichte Israels
Jerusalem wird nach biblischer Überlieferung etwa 1000 v. Chr. als Hauptstadt von Davids Königreich Israel gegründet; dieses zerfällt nach dem Tod seines Thronfolgers Salomo in zwei Reiche. Das Nordreich Israel geht 722 v. Chr. im Kampf gegen die Assyrer unter, das Südreich Juda wird 587 v. Chr. von Babylon erobert. Das Land wird in weiterer Folge Teil des Perserreichs, dann des Reiches von Alexander dem Großen, zuletzt des Reichs der Seleukiden.
Der Aufstand der Makkabäer 165 v. Chr. bringt Israel noch einmal für etwa 100 Jahre staatliche Unabhängigkeit. 63 v. Chr. beginnt die Zeit der römischen Oberherrschaft. Die Römer gliedern das Gebiet in zwei Provinzen auf: Syria im Norden, Judäa im Süden. 70 n. Chr. werden Jerusalem und der Tempel vollkommen zerstört. Der letzte jüdische Aufstand in Israel gegen die römische Herrschaft (Bar-Kochba-Aufstand) wird 135 n. Chr. niedergeschlagen. Die Juden werden über die ganze Welt verstreut (Diaspora).Das Land selbst wird seitdem „Palästina“ genannt. Diesen Namen, der auf das seinerzeit bereits verschwundene Volk der Philister zurückgeht, erhielt das Land aufgrund eines Erlasses von Kaiser Hadrian, um die Erinnerung an die judäischen Bewohner zu tilgen, deren Aufstand er niederschlug. Von 636 bis 1099 folgt die arabische Herrschaft. Seit dieser Zeit wird Palästina mehrheitlich von Arabern bewohnt. Die Kreuzfahrer regieren von 1099 bis 1291 das Land unter dem Namen „Lateinisches Königreich Jerusalem“. Es folgen die Mamluken von 1291 bis 1517 und dann die Osmanische Herrschaft von 1517 bis 1918.
Durch den Sieg der Briten im Ersten Weltkrieg wird 1917 die osmanische Herrschaft beendet. 1922 überträgt der Völkerbund auf der Friedenskonferenz von Paris Großbritannien das Mandat für Palästina mit dem Gebiet, das heute gemeinsam von Israel und Jordanien eingenommen wird. Bereits 1937 legt die britische Peel-Kommission einen Teilungsplan vor. Gemäß der prozentualen Bevölkerungsverteilung sieht dieser Galiläa und einen Küstenstreifen als israelischen und den größeren Rest als arabischen Teil vor. Am 29. November 1947 stimmt die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit für den Teilungsplan, der Westpalästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat teilen soll. Mit dem Ziel, tatsächlich einen unabhängigen jüdischen Staat zu gründen und den Überlebenden der Shoa eine Heimat zu schaffen, akzeptiert die jüdische Bevölkerung den Plan. Die Araber lehnen den Plan dagegen ab, da sie die jüdische Präsenz in der Region als Provokation empfinden. Vor allem meinen sie, die UNO drücke ihnen ein Mandat auf, ohne ihre Interessen zu wahren (Siedlungspolitik Israels). Sie lehnen in der Folge das Existenzrecht Israels ab, was noch bis zum heutigen Tag Folgen für die Region hat.
6. Griechenland: 800 v. Chr. – 146 v. Chr.
776 v. Chr. die ersten olympischen Spiele
508 v. Chr. Einführung der Demokratie in Athen.
431 v. Chr. Sparta besiegt Athen.
338 v. Chr. Griechen werden von den Makedoniern (König Philipp II von Makedonien) geschlagen, Ende der Unabhängigkeit Griechenlands. Sein Sohn Alexander wird 336 v. Chr. nach seinem Tod mit 20 Jahren König.
336-30 v. Chr. Zeit des Hellenismus: durch Alexanders Eroberungen breitet ich die griechische und persische Kultur aus.
331 v Chr. Alexander hat ganz Persien erobert und wird ihr König. Er nimmt Perser in seine Verwaltung auf, trägt persische Kleidung und heiratet die persische Prinzessin Roxane.
323 v. Chr. Alexander stirbt in Babylon, Teilung des Reiches.
146 v. Chr. Griechenland wird Teil des römischen Reiches.
7. Kelten: 800 v. Chr. – 50 v. Chr.
50 v. Chr die Römer erobern unter Julius Cäsar Gallien (Frankreich). Ein Aufstand der Kelten unter Vercingetorix 52 V. Chr. wird von den Römern niedergeschlagen.
8. Römer: 753 v. Chr. – 476 n. Chr
395 n. Chr. Teilung des römischen Reiches in West- und Oströmisches Reich
274 – 337 n. Chr. Konstantin der Große war Roms erster christlicher Kaiser. Er verlegte die Hauptstadt des Reiches von Rom nach Byzanz und taufte die Stadt in Konstantinopel um (das heutige Istanbul, Türkei). Byzanz wird das Zentrum des Oströmischen Reiches und Zentrum der christlichen Ostkirche. Das Byzantinische Reich bewahrte und überlieferte die griechische und römische Kunst: Byzantinische Zeit. Das Byzantinische Reich endet mit der Eroberung der Türken im Jahre 1453. Das Weströmische Reich ist schon tausend Jahre früher untergegangen.
476 n. Chr. Ende des Weströmischen Reiches
Mittelalter500 – 1500
330 –1453 Byzantinisches Reich: 330 wird Byzanz (Konstantinopel / Istanbul).
Hauptstadt des römischen Reiches und nach der Reichsteilung ab 395 des Oströmischen / Byzantinischen Reiches.
1453 Die Türken erobern Konstantinopel.
Germanen
Germanische Volksstämme (Sachsen, Langobarden, Sweben, Friesen)leben schon 2000 v. Chr. in Nord- und Mitteleuropa.
300 v. Chr. bewohnen sie ganz Nord- und Mitteldeutschland und haben sich bis
100 v. Chr. immer weiter nach Süden und Westen ausgebreitet, so dass die Kelten bis zum Rhein und zur Donau verdrängt werden.
Die Germanen werden erstmals vom griechischen Geschichtsschreiber Poseidonius, 80 v. Chr. erwähnt.
Unser Wissen über die frühen Germanen haben wir von den Römern (Cäsar: Der Gallische Krieg, 51 v. Chr. und Tacitus: Über den Ursprung und den Lebensraum der Germanen, 98 n. Chr.).
Das römische Reich geht nach der Eroberung Galliens 58 v.Chr. bis zum Rhein. Kaiser Augustus beschließt Germanien ganz zu erobern und kommt 12 v. Chr. bis zur Elbe.
9 n. Chr. schlägt Arminius (Hermann der Cherusker) 20 000 römische Soldaten. 8 Jahre später ziehen sich die Römer aus Germanien zurück und bauen zum Schutz vor germanischen Überfallen 84 n. Chr. eine Befestigung (Limes), der 548 km lang wird.
200germanische Schriftzeichen (Runen)
375 Einfall der Hunnen (Reitervolk aus dem Osten) nach Europa. König Attila (434-453)
400 – 600 Völkerwanderung
256 – 817 Frankenreich
256 Franken durchbrechen den römischen Limes und besetzen Teile von Gallien.
482 Chlodwig vertreibt die letzten Römer aus Nordgallien und wird König des Frankenreiches.
540 Franken beherrschen fast Gallien, und Teile des heutigen Deutschlands.
751 Der Sohn des Hausmeiers Karl Martell (höchster Beamter in Frankreich, Adelsgeschlecht der Karolinger) verbannt den König ins Kloster und lässt sich selbst zum König ausrufen. Er heißt Pippin III. Sein Sohn Karl vereint alle germanischen Stämme und erhält den Beinamen „der Große“.
800 Karl der Große wird vom Papst zum Römischen Kaiser und Herrscher des Frankenreiches gekrönt. Das Reich Karls des Großen bestand zunächst aus Austrien (Frankreich und Deutschland), das er von seinem Vater Pippin und seinem Bruder Karlmann erbte, wurde aber durch Eroberungen immer größer.
814 Karl der Große stirbt und sein Sohn Ludwig der Fromme wird sein Nachfolger.
843 Nach dem Tod Ludwigs wird das Reich im Vertrag von Verdun zunächst zwischen Ludwigs drei Söhnen (Lothar-Mitte, Ludwig der Deutsche-Osten, Karl der Kahle-Westen) aufgeteilt.
880 Nach dem Tod von Lothar wird das Frankenreich dann 880 in zwei Reiche aufgeteilt in das Westfrankenreich (das spätere Frankreich) und das Ostfrankenreich, das den Namen Regnum Teutonikum (Reich der Deutschen) erhält. Das Ostreich besteht zunächst aus dem Stammesherzogtümern Bayern, Sachsen, Schwaben (Alemannien), Franken und Lothringen.
936 Die Stammesfürsten machen Otto I. zu ihrem Kaiser. Das deutsche Kaiserreich wird „Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation“ genannt.
1206 Temudschin vereint die monglolischen Stämme (Mongolei / Nordchina) wird Khan aller Mongolen, nimmt den Namen Dschinges Khan (= Herr über alle) an und vergrößert in einem lebenslangen Feldzug ein Reich, das vom Pazifik bis zur Donau reichte.
Neuzeit 1500 – 1900Zeit der Entdeckungen und Erfindungen.
Loslösung von der katholischen Kirche
Zeit des Renaissance-Humanismus
Humanismus ist eine Denkrichtung / Philosophie, die sich vom lateinischen Wort humanus („menschlich“) ableitet. Es gehört zu den humanistischen Grundüberzeugungen, dass jeder Mensch eine Würde und eigene Persönlichkeit besitzt, die er frei entfalten können soll.Renaissance (franz. „Wiedergeburt“) ist der Name für eine Zeit, in der die Ideen der griechischen und römischen Antike zu neuer Wertschätzung kommen: In der Antike strebten die Gelehrten nach Wissen, ohne durch den Glauben und Kirchen beschränkt zu werden. Und so wollte man auch in der Neuzeit die Welt neu verstehen.
1400 – 1468 Johannes Gutenberg: Erfindung des Buchdrucks; immer mehr Menschen konnte so Bildung und Wissen erlangen.
1452 – 1519 Leonardo da Vinci, Renaissance-Genie: Maler, Naturwissenschaftler, Philosoph und Erfinder.
1469 – 1536 Erasmus von Rotterdam: der berühmteste und einflussreichste Humanist der Neuzeit. Erasmus von Rotterdam gilt als Vorreiter der Reformation, da er die katholische Kirche kritisiert, die er für die Unterdrückung, Unmündigkeit und Unwissenheit der Menschen im Mittelalter verantwortlich machte.
1473 – 1543 Nikolaus Kopernikus (polnischer Astronom) erkennt, dass die Erde um die Sonne kreist und nicht umgekehrt.
1459 – 1525 Jakob Fugger, gründet eine Bank, bei der sich um 1500 viele Königshäuser verschuldeten. Als Gegenleistung für verliehenes Geld erhält er Handelsrechte. Er wird bald der einzige Europäer, der mit Erz, Gold, Silber Eisen, Blei und Zinn handeln darf.
1492 Kolumbus erreicht Amerika.
1517 Beginnende Eroberung der Mayagebiete durch die Spanier. Die dort lebenden Indianer werden ausgebeutet. Die Ureinwohner Amerikas leben schon 3372 v. Chr. dort (erstes Datum im Mayakalender) und befinden sich von 200 – 900 n. Chr. auf dem Höhepunkt ihrer Macht.
1517 Reformation: Martin Luther protestiert gegen den Ablass-Handel der Katholischen Kirche mit „95 Thesen wider den Ablass“. Friedrich der Weise (Kurfürst von Sachsen) setzt sich für Luther ein. Auf der Wartburg (Burg über der Stadt Eisenach) übersetzt er die Bibel.
1525 Bauernkriege
1555 Augsburger Religionsfrieden: beide christliche Glaubensrichtungen (evangelisch-protestantische und katholische Glaubensrichtung) werden als rechtmäßig anerkannt. Der Landesfürst bestimmt über die Religion seiner Untertanen.
1564 – 1642 Galileo Galilei (italienischer Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom) bestätigt die Erkenntnisse von Kopernikus. Die Kirche sah damit ihr Weltbild auf den Kopf gestellt und bekämpfte dieses Wissen.
1600 – 1700 Barock – Zeitalter (Kunstrichtung der damaligen Zeit: z.B. die Schlösser der absolutistischen Herrscher waren in einem barocken, verschnörkelten Stil erbaut.
1618 Prager Fenstersturz: Protestantische Adelige werfen zwei kath. Statthalter des künftigen kath. Kaisers Ferdinand II. aus dem Fenster der Prager Burg.
1618 – 1648 Dreißigjähriger Krieg auf dem Gebiet des Deutschen Reiches
1648 Westfälischer Frieden: Friedensverträge zwischen dem Deutschen Kaiser und seinen Gegnern (Deutschland verliert Gebiete an Frankreich und Schweden).
ab 1648 Das Deutsche Reich ist nur noch ein lockerer Verbund von über 300 weitgehend selbständigen Einzelstaaten mit eigenen Gesetzen.
1683 Die Türken dringen bis nach Wien vor.
1688 – 1740 Aufstieg Preußens: Friedrich Wilhelm I. macht aus Preußen die drittgrößte Militärmacht Europas. Er wird auch „Soldatenkönig“ genannt.
1717 – 1780 Maria-Theresia aus dem Hause Habsburg wird 1740 Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen.
1740 Friedrich II. / Alter Fritz (Sohn des Soldatenkönigs) wird preußischer König und Gegenspieler von Maria-Theresia. Preußen mit den preußischen Hohenzollern im Norden wird zur Großmacht.
Exkurs: Die Neuzeit – von der Monarchie zur Demokratie
Vorstellungen über die Monarchie:
1. König als Herrscher des Volkes (von Gottes Gnaden)
2. König als Diener des Volkes: gebunden an Gesetze
England
1215 „Magna Carta“ (großer Freibrief): Rechte des Adels gegenüber dem König
1689 „Bill of Rights“ (Gesetz der Rechte): Rechte des Parlaments gegenüber dem König
USA
1773 Bosten Tea Party: Aus Protest gegen die Steuern werfen amerikanische Siedler Teeladungen britischer Schiffe über Bord.
1775 Unabhängigkeitskrieg (bis 1781)
1776, 4. Juli Unabhängigkeitserklärung der 13 britischen Kolonien Nordamerikas von Großbritannien.
Frankreich
1643-1715 Ludwig XIV (14.): „Sonnenkönig“,
Merkantilismus
Zeit des Absolutismus
1754-1793 Ludwig der XVI (16.)
1789 Französische Revolution
1793 Robbespierre und die Partei der Jakobiner errichten in Paris eine Schreckensherrschaft in der viele Tausend Menschen getötet werden.
1799 Napoleon beendete die Revolution und krönt sich selber zum Kaiser.
1804 Code Civil (Bürgerliches Gesetzbuch) auf Veranlassung von Napoleon geschrieben.
1806 Besetzung Deutschlands durch Napoleon. Das erste deutsche Kaiserreich 962 unter Otto I. gegründete „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ wird aufgelöst. 16 süd- und mitteldeutsche Staaten werden aus dem Reichsverband ausgegliedert und zum „Rheinbund“ von Napoleon zusammengeschlossen.
Der Kaiser Franz II. muss die Krone niederlegen
1813 – 1814 Befreiungskriege: 1814 wird Napoleon endgültig entmachtet.
1814 – 1815 Wiener Kongress: Neuordnung Europas nach dem Befreiungskrieg.
Deutschland
1618-1648 nach dem 30-jährigen Krieg ist Deutschland in über 300 Einzelstaaten
1688 – 1740 Aufstieg Preußens: Friedrich Wilhelm I. (protestantisch / evangelisch) macht aus Preußen die drittgrößte Militärmacht Europas. Er wird auch „Soldatenkönig“ genannt.
1740 Maria-Theresia (katholisch) aus dem Hause Habsburg wird 1740 Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen.
1740 Friedrich II. / Alter Fritz (Sohn des Soldatenkönigs) wird preußischer König und Gegenspieler von Maria-Theresia. Preußen mit den preußischen Hohenzollern im Norden wird zur Großmacht.
1756-1763 siebenjähriger Krieg auch Dritter Schlesischer Krieg genannt, kämpften mit Preußen und Großbritannien / Kurhannover einerseits sowie Österreich, Frankreich und Russland andererseits alle europäischen Großmächte ihrer Zeit.
1806 Besetzung Deutschlands durch Napoleon. Das erste deutsche Kaiserreich 962 unter Otto I. gegründete „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ wird aufgelöst. 16 süd- und mitteldeutsche Staaten werden aus dem Reichsverband ausgegliedert und zum „Rheinbund“ von Napoleon zusammengeschlossen.
Kaiser Franz II. muss die Krone niederlegen.
1813 – 1814 Befreiungskriege: 1814 wird Napoleon endgültig entmachtet.
1814 – 1815 Wiener Kongress: Neuordnung Europas nach dem Befreiungskrieg.
1815 – 1866 Gründung des Deutschen Bundes. Er folgt dem 1806 schon aufgelösten „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ und dem napoleonischen „Rheinbund“ und ist ein lockerer Zusammenschluss von Einzelstaaten: 39 Mitgliedsstaaten, 35 Fürstentümer und vier freie Städte.
1832 Hambacher Fest: Die Forderungen der Festteilnehmer nach deutscher Einheit, Freiheit und Demokratie.
1841 Hoffmann von Fallersleben schreibt die 3. Strophe unser heutigen Nationalhymne: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland“.
1862 Bismarck wird Ministerpräsident von Preußen, das neben Österreich das mächtigste Land im Deutschen Bund ist.
1866 Preußen besiegt Österreich.
1871 Durch Bismarcks Politik und Kriegsführung wird 1871 das Deutsche Kaiserreich (ohne Österreich) gegründet. König Wilhelm I. wird Kaiser. Das Deutsche Kaiserreich besteht aus 25 Bundesländern. Das größte Bundesland ist Preußen (gefolgt von Bayern und Württemberg).
Der preußische König ist nach der Verfassung auch der deutsche Kaiser.
Die Zeit nach 1871 nennt man auch die Gründerjahre.
1883 – 1889 Bismarcks Arbeiterschutzgesetze
1859 – 1941 Kaiser Wilhelm II. wird Kaiser, Streit mit Bismarck
1890 Bismarck tritt zurück.
Exkurs: Industrialisierung
1736 – 1819 James Watt: schottischer Erfinder, Verbesserung der Dampfmaschine.Voraussetzung für die industrielle Revolution (spätes 18. Jahrhundert und ab 1900).
ab 1800 Industrialisierung
1835 erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth (6 km)
1847 Kommunistisches Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels (veröffentlicht in London 1848).
1848 Märzrevolution: Als die Franzosen ihren König stürzen, kommt es auch in den deutschen Ländern zu Unruhen. Forderungen: Pressefreiheit, Vereinsfreiheit, bundesweites Parlament. Frankfurter Nationalversammlung (in der Paulskirche) scheitert mit dem Versuch eine gemeinsame Verfassung zu verabschieden.
1883 – 1889 Bismarcks Arbeiterschutzgesetze
Moderne Zeit 1900 – heute
1914 Attentat in Sarajevo (Hauptstadt Bosniens) auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand durch einen serbischen Studenten, der die Unabhängigkeit Serbiens von Österreich erreichen wollte.
1914 – 1918 1. Weltkrieg
1917 Der Kommunist Lenin wird von der deutschen Heeresleitung nach Russland geschleust. Sie hoffen, er würde dort eine Revolution starten und Russland als Kriegsgegner schwächen.
1917 – 1921 Russischer Bürgerkrieg: Gründung der Sowjetunion 1922
1918 Novemberrevolution von 1918: Im Flottenstützpunkt Wilhelmshaven weigern sich die Matrosen am Ende des 1. Weltkrieges noch mit Schiffen gegen England zu ziehen. Ausrufung der Republik vom Sozialdemokraten Philipp Scheidemann und vom Spartakisten Karl Liebknecht.
1919 Vertrag von Versailles
1919 – 1933 Ende der Kaiserzeit und Beginn Zeit der Weimarer Republik.
1929 Weltwirtschaftskrise
1933 – 1945 Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland (Diktatur Adolf Hitlers)
1939 – 1945 2. Weltkrieg
1945 – 1949 Teilung Deutschlands und Berlins in vier Besatzungszonen (England, Frankreich, USA, Sowjetunion)
1949 Gründung der Bundesrepublik Deutschland auf dem Boden der drei Besatzungszonen Englands, Frankreichs und der USA am 23. Mai. Am 14. August 1949 wird die DDR auf dem Boden der SBZ (Sowjetischen Besatzungszone) gegründet.
1961 Mauerbau zwischen der DDR und der BRD
1980 – 1988 Krieg zwischen Iran und Irak (1. Golfkrieg)
8. Nov. 1989 Fall der Mauer
3. Okt. 1990 Vereinigung von DDR und BRD
1990 / 1991 Irak besetzt Kuwait, 2. Golfkrieg
1998 Kanzler Helmut Kohl (CDU) wird nach der Bundestagswahl 1998 durch Gerhard Schröder (SPD) abgelöst.
11. Sept. 2001 Terroranschlag auf das World Trade Center in New York, USA. Besetzung Afghanistans und Sturz des Taliban-Regimes.
2002 Einführung des Euro
2003 Sturz Husseins im Irak (3. Golfkrieg)
2005 Angela Merkel (CDU) wird erste Bundeskanzlerin Deutschlands
17. Sept. 2008 Finanzkrise: Schwarzer Montag an der Wallstreet: Die Aktienkurse rauschen in den Keller. Mit dem Zusammenbruch der Investmentbank "Lehman Brothers" am 15. September 2008 erreicht die Finanzkrise ihren Höhepunkt - tausende Angestellte müssen die viertgrößte Investmentbank der Welt räumen. Als Auslöser der Finanzkrise gilt das Platzen der Immobilienblase in den USA.
2009 Mit Staatsschuldenkrise im Euroraum (auch Schuldenkrise oder Euro-Krise genannt) werden Verschuldungskrisen einiger Mitgliedstaaten der Eurozone bezeichnet, die den Zahlungsverpflichtungen aus ihrer Verschuldung ohne Unterstützung Dritter nicht mehr nachkommen können.
Als Beginn dieser Krise wird der Zeitraum von Oktober 2009 bis April 2010 gesehen, in dem Griechenland nach einer neuen Regierungsbildung das tatsächliche Ausmaß seiner bisher verschleierten Haushaltsdefizite und seines Schuldenstandes offenlegte und dann EU sowie IWF um Hilfe bat, um eine Staatsinsolvenz abzuwenden (Griechische Finanzkrise). Nach Griechenland konnten auch Irland und Portugal aus eigener Kraft nicht mehr ihre Schulden bedienen. In geringerem Maße haben auch Italien und Spanien teilweise Probleme, am Kapitalmarkt Kredite aufzunehmen und werden genauso zu den Krisenstaaten gezählt.
2010 Arabischer Frühling Arabischer Frühling (arabisch العربي (DMG ar-Rabīʿ al-ʿArabī ,الربيعoder auch „Arabellion“[1] bezeichnet eine im Dezember 2010 beginnende Serie von Protesten, Aufständen und Revolutionen in der arabischen Welt, welche sich, ausgehend von der Revolution in Tunesien, in etlichen Staaten im Nahen Osten (Maschrek/Arabische Halbinsel) und in Nordafrika (Maghreb) gegen die dort autoritär herrschenden Regime und die politischen und sozialen Strukturen dieser Länder richten.
Exkurs: Arabischer Frühling
Ausgehend von der Revolution in Tunesien seit dem 17. Dezember 2010 begannen am 5. Januar 2011 Unruhen in Algerien. Am 25. Januar 2011 kam es in Ägypten zu Protesten, die schließlich zur Revolution in Ägypten 2011 führten; dieser Umsturz war mit einer Machtübernahme des Militärs verbunden. Im Zuge dieser Ereignisse kam es auch in anderen arabischen Ländern zu Protesten, unter anderem protestierten Regierungsgegner im Jemen, in Jordanien, in Libyen, in Bahrain und in Syrien.
Die Massenproteste führten bisher zur Absetzung und Flucht des tunesischen Machthabers Zine el-Abidine Ben Ali und zum Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak. Der Präsident Jemens, Ali Abdullah Salih, kündigte nach über 30-jähriger Herrschaft an, für keine weitere Amtsperiode zu kandidieren. In Jordanien wurde Maruf al-Bachit, wie bereits 2005, von König Abdullah II. mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. In Algerien wurde die Aufhebung des seit 19 Jahren bestehenden Ausnahmezustands durch den Präsidenten Abd al-Aziz Bouteflika angekündigt. In Bahrain wurden am 16./17. Februar 2011 Demonstrationen von der Polizei niedergeschlagen. In Libyen kam es zu einem Bürgerkrieg, bei dem Rebellen mit Unterstützung durch die NATO Staatschef Muammar al-Gaddafi stürzten. Über die Arabische Welt hinaus kam es in einzelnen weiteren Ländern zu Protesten.
2010 und 2012 Horst Köhler und Christian Wulf legen ihr Amt als Bundespräsidenten nieder. Neuer Bundespräsident wird Herr Joachim Gauck.
2012 Wirtschaft- und Finanzkrise weitet sich aus.
2013Bundestagswahl am 22. September 2013. Bildung einer Großen Koalition mit der SPD: Frau Merkel bleibt Bundeskanzlerin.
Kabinett Merkel III
Mit dem Begriff Kabinett Merkel III wird die seit dem 17. Dezember 2013, dem Tag ihrer Vereidigung, amtierende deutsche Bundesregierung in der 18. Legislaturperiode bezeichnet. Die Zusammensetzung des neu gebildeten Kabinetts der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD wurde am 15. Dezember 2013 bekanntgegeben. Es ist das 23. Kabinett der Bundesrepublik Deutschland.Der Koalitionsvertrag trägt den Titel Deutschlands Zukunft gestalten.
Die geänderten Zuständigkeiten der Ministerien ergeben sich aus dem Organisationserlass der Bundeskanzlerin vom 17. Dezember 2013.[1]
Im Vorfeld der Bundestagswahlen und während der Koalitionsverhandlungen etablierte sich in der Medien- und Alltagssprache als Abkürzung für Große Koalition der Begriff GroKo, der schließlich zum Wort des Jahres gewählt wurde.
Amt oder Ressort Bild Name ParteiParlamentarische Staatssekretäre bzw.Staatsminister
Partei
Bundeskanzlerin Angela Merkel CDU
Helge BraunMonika GrüttersAydan Özoğuz
CDUCDUSPD
Stellvertreter der Bundeskanzlerin
Sigmar Gabriel SPD
AuswärtigesFrank-Walter Steinmeier
SPD Maria BöhmerMichael Roth
CDUSPD
Inneres Thomas de Maizière CDU Günter Krings
Ole Schröder CDU
Justiz und Verbraucherschutz
Heiko Maas SPD Ulrich Kelber
Christian Lange SPD
Finanzen Wolfgang Schäuble CDU Steffen Kampeter
Michael Meister CDU
Wirtschaft und Energie
Sigmar Gabriel SPD
Uwe BeckmeyerIris GleickeBrigitte Zypries
SPD
Arbeit und Soziales
Andrea Nahles SPD Anette Kramme
Gabriele Lösekrug-Möller SPD
Ernährung und Landwirtschaft
Hans-Peter Friedrichbis 17. Februar
CSU Peter BleserMaria Flachsbarth
CDU
2014
Christian Schmidtab 17. Februar 2014
CSU
Verteidigung Ursula von der Leyen CDU Ralf Brauksiepe
Markus Grübel CDU
Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Manuela Schwesig SPD Elke Ferner
Caren Marks SPD
Gesundheit Hermann Gröhe CDU Ingrid Fischbach
Annette Widmann-Mauz CDU
Verkehr und digitale Infrastruktur
Alexander Dobrindt CSU
Dorothee BärEnak FerlemannKatherina Reiche
CSUCDUCDU
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Barbara Hendricks SPD Florian Pronold
Rita Schwarzelühr-Sutter SPD
Bildung und Forschung
Johanna Wanka CDU Stefan Müller
Thomas RachelCSUCDU
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Gerd Müller CSU
Hans-Joachim FuchtelChristian Schmidtbis 17. Februar 2014Thomas Silberhornab 17. Februar 2014
CDUCSU
CSU
Bundesminister für besondere Aufgaben undChef des Bundeskanzleramtes
Peter Altmaier CDU — —
Veränderungen
Am 14. Februar 2014 erklärte Hans-Peter Friedrich (CSU) im Zusammenhang mit dem Skandal um den Politiker Sebastian Edathy (SPD) seinen Rücktritt vom Amt des Bundeslandwirtschaftsministers.[2] Sein Nachfolger als Bundeslandwirtschaftsminister wird der bisherige Staatssekretär imEntwicklungsministerium Christian Schmidt (CSU),[3] dessen Nachfolger als Staatssekretär im Entwicklungshilfeministerium Thomas Silberhorn (CSU).[4]
22.-25. Mai 2014 8. Europawahlen
WahlergebnisSitzverteilung nach Fraktionen
Zusammensetzung des Parlaments bei der
Konstituierung am 1. Juli 2014[1]
EVP Christdemokraten, Kons. 221
S&D Sozialdemokraten 191
EKR Konservative, EU-Skeptiker 70
ALDE Liberale, Zentristen 67
GUE-NGL Linke, Kommunisten 52
Grüne/EFA Grüne und Regionalisten 50
EFDD EU-Skeptiker, Rechtspop. 48
Fraktionslose 52
Wer eine noch ausführlichere Übersicht zur Geschichte haben möchte, der kann auf den nachfolgenden Link gehen:
www.teachersnews.net/mediathek/file/wika- geschichte .pdf