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SIRIUS Systemhandbuch GWA 4NEB 430 0999-01c 1-1 1 Systemübersicht Abschnitt Thema Seite 1.1 Bestimmungen/Vorschriften/Approbationen 1-3 1.2 Gerätespektrum 1-5 1.3 Systemmerkmale 1-12 1.3.1 Umweltbedingungen 1-13 1.3.2 Umweltschutz 1-13 1.4 Komponenten und Kombinationen 1-14 1.5 Montage und Anschluss 1-18 1.5.1 Montage 1-18 1.5.2 Schraubanschluss 1-20 1.5.3 Cage Clamp-Anschluss 1-21 1.5.4 Anschlussquerschnitte 1-23 1.6 Kommunikation 1-24 1.6.1 Kommunikationsfähige Niederspannungsschalttechnik 1-24 1.6.2 Parametrierung des PROFIBUS-DP und der busfähigen Niederspannungs-Schaltgeräte 1-25 1.6.3 Aktuator-Sensor-Interface (AS-Interface) 1-26 1.6.4 Kommunikationsfähige Motorstarter SIRIUS NET 1-31

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  • 1Systembersicht

    Abschnitt Thema Seite

    1.1 Bestimmungen/Vorschriften/Approbationen 1-3

    1.2 Gertespektrum 1-5

    1.3 Systemmerkmale 1-12

    1.3.1 Umweltbedingungen 1-13

    1.3.2 Umweltschutz 1-13

    1.4 Komponenten und Kombinationen 1-14

    1.5 Montage und Anschluss 1-18

    1.5.1 Montage 1-18

    1.5.2 Schraubanschluss 1-20

    1.5.3 Cage Clamp-Anschluss 1-21

    1.5.4 Anschlussquerschnitte 1-23

    1.6 Kommunikation 1-24

    1.6.1 Kommunikationsfhige Niederspannungsschalttechnik 1-24

    1.6.2 Parametrierung des PROFIBUS-DP und der busfhigen Niederspannungs-Schaltgerte 1-25

    1.6.3 Aktuator-Sensor-Interface (AS-Interface) 1-26

    1.6.4 Kommunikationsfhige Motorstarter SIRIUS NET 1-31SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-1

  • SystembersichtEinleitung

    Siemens ist einer der bedeutendsten Hersteller von Schaltgerten. Das Produktspektrum reicht von Gerten, die wenige mA schalten, bis zu Leistungsschaltern zur Energieverteilung.

    Bei der Weiterentwicklung dieser Produkte wurde stets Wert darauf gelegt, dass die gewnschten Anforderungen bezglich der wesentlichen Leis-tungsmerkmale, der elektrischen und mechanischen Lebensdauer, der Abmessungen sowie der Montage- und Wartungsfreundlichkeit erfllt oder gar bertroffen werden.

    Dem besonders im letzten Jahrzehnt gewachsenen Umweltbewusstsein wurde durch die Entwicklung und den Einsatz von umweltfreundlichen und recyclingfhigen Werkstoffen Rechnung getragen. So entstanden gerade auf dem Gebiet der Niederspannungsschaltgerte moderne Industrieschalt-gerte, die alle Anforderungen im Hinblick auf Umweltfreundlichkeit erfl-len.

    Aufbauend auf die jahrzehntelange Erfahrung wurde fr die groe und stndig steigende Zahl von motorischen Antrieben im Bereich bis 250 kW eine vllig neue Generation von Leistungsschaltern, Schtzen, Hilfs-schtzen, berlastrelais, Koppelschtzen, Zeitrelais und Halbleiter-Motor-Steuergerten (im Folgenden Sanftstarter genannt) 3RW3 unter dem Namen SIRIUS geschaffen.

    Diese neuen SIRIUS-Gerte erfllen alle aus der Praxis bekannten Anforderungen fr den Einsatz als Einzelgert, als Baustein fr komplette Verbraucherabzweige oder fr den Einbau in Niederspannungsverteiler oder Niederspannungsschaltanlagen.SIRIUS Systemhandbuch

    1-2 GWA 4NEB 430 0999-01c

  • Systembersicht1.1 Bestimmungen/Vorschriften/Approbationen

    ALPHA/LOVAG Das Geschftsgebiet Niederspannungs-Schalttechnik der Siemens AG ist Mitglied der Gesellschaft zur Prfung undZertifizierung von Niederspan-nungsgerten e.V. ALPHA, Frankfurt am Main.

    Die Eigenverantwortung der Hersteller und die Absicherung hoher Produkt-qualitt wird von ALPHA gefrdert durch untersttzende Verfahrensrichtli-nien fr die Prfung der Gerte nach geltenden Normen. Bei Erfllung bestimmter Voraussetzungen stellt ALPHA im Bedarfsfall auch staatlich anerkannte Produktzertifikate aus. ALPHA wirkt auerdem als Mitglied bei LOVAG auf die internationale Anerkennung der Konformittserklrungen und Zertifikate hin.

    In LOVAG (Low Voltage Agreement Group) arbeiten internationale Fachleute aus Zertifizierungsstellen und Industrie zusammen, um ein einheitliches europisches Zertifikat zu schaffen.

    Liste der LOVAG-Mitglieder

    ALPHA Deutschland ASEFA Frankreich ACAE Italien CEBEC Belgien CESI Italien KEMA Niederlande SEMKO Schweden

    Ex-Schutz Motorschutzgerte, die einen im Ex-Bereich stehenden Motor vor berlast schtzen, mssen besonderen Anforderungen entsprechen. Diese Anforde-rungen sind in folgenden Normen festgelegt:

    DIN EN 60947-1 DIN EN 60079-14 DIN EN 60947-4-1 DIN EN 50014 DIN EN 50019

    Zertifizierung

    Am 1. Juli 2003 hat eine neue ra im Explosionsschutz begonnen. Seitdem drfen innerhalb der Europischen Union fr den Einsatz im explosionsge-fhrdeten Bereichen nur noch nach der Richtlinie 94/9/EG zertifizierte Gerte und Schutzsysteme in den Verkehr gebracht werden.

    Nur noch Motorschutzgerte, die nach den oben genannten Normen gebaut sind und eine Konformittserklrung des Herstellers auf Basis einer Bau-musterprfbescheinigung besitzen, drfen in den EU-Mitgliedsstaaten in den Verkehr gebracht werden.

    Dabei unterliegt auch das QM-Systen des Herstellers bestimmten Anforde-rungen und es muss ein QM-Zertifikat einer benannten Stelle fr den Her-steller vorliegen.SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-3

  • SystembersichtZertifizierung des QM-Systems

    Mit der Nummer der DMT 1) 02 ATEX ZQS/EM wurde von der DMT 1) ein Zertifikat ber die Anerkennung der Qualtitssicherung Produktion gem Richtlinie 94/9/EG ausgestellt.

    Dieses Zertifikat gilt fr die Gertegruppen I und II und dieKategorien M2 und 2: Sicherheits-, Steuer- und Regeleinrichtungen fr elektrische Betriebs-mittel.

    Zertifikate

    Fr die Motorschutzgerte 3RV, 3RU, 3RB, 3UF5 und 3RN stehen entspre-chende Konformittserklrungen und Baumusterprfbescheinigungen der Katagorie 2G und teilweise 2D zur Verfgung und knnen bei Bedarf ange-fordert werden.

    Kennzeichnung

    Alle Gerte mssen gem ATEX-Richtlinie gekennzeichnet sein. Das ATEX.Kennzeichen enthlt die Gertegruppe, den Zulassungsbereich, die Nummer der zertifizierenden Stelle und andere technische Angaben, die in der Typprfung ermittelt wurden.

    1) DMT Die Zertifizierungsstelle der Deutschen Montan Technologie GmbH, be-nannte Stelle Nr. 0158 gem Artikel 9 der Richtlinie 94/9/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 23. Mrz 1994, bescheinigt,dass Siemens Amberg und Cham ein Qualittssicherungssystem fr dieProduktion unterhlt, das dem Anhang IV dieser Richtlinie gengt.SIRIUS Systemhandbuch

    1-4 GWA 4NEB 430 0999-01c

  • Systembersicht1.2 Gertespektrum

    SIRIUS System Die Produktreihe SIRIUS besteht aus Leistungsschaltern 3RV, Schtzen 3RT, Hilfs- und Koppelschtzen 3RH/3RT, thermischen berlastrelais 3RU, elek-tronischen berlastrelais 3RB10/3RB12, Zeitrelais 3RP, Halbleiter-Motor-Steuergerten (im Folgenden Sanftstarter genannt) 3RW3 und aus Kombina-tionen dieser Gerte, den Verbraucherabzweigen 3RA.

    Die einzelnen Gerte sind so entwickelt und gebaut, dass sie sehr einfach zu Verbraucherabzweigen zusammengebaut werden knnen. Dies ist mglich, da alle Gerte elektrisch und mechanisch aufeinander abgestimmt sind.

    Bild 1-1: SIRIUS System

    SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-5

  • SystembersichtLeistungsschalter der Baugre S00 mit anbaubarem Zubehr:

    Bild 1-2: Leistungsschalter, Zubehr (Baugre S00)

    Leistungsschalter der Baugre S0, S2 und S3 mit anbaubarem Zubehr:

    Bild 1-3: Leistungsschalter, Zubehr (Baugren S0, S2 und S3)

    Anbaubares Zubehr fr die Baugren S00, S0, S2 und S3:1.1) Querliegender Hilfsschalter mit 1 Wechsler1.2) Querliegender Hilfsschalter mit 1S + 1 oder 2S2) Seitlicher Hilfsschalter mit 2 Kontakten3) Seitlicher Hilfsschalter mit 4 Kontakten4) Spannungsauslser5) Unterspannungsauslser6.1) Unterspannungsauslser mit voreilenden Hilfskontakten (S00)6.2) Unterspannungsauslser mit voreilenden Hilfskontakten (S0 bis S3)

    SIRIUS Systemhandbuch

    1-6 GWA 4NEB 430 0999-01c

    7) Meldeschalter (S0 bis S3)8) Trennerbaustein (S0 und S2)

  • SystembersichtSchtze der Baugre S00 mit Zubehr:

    Bild 1-4: Schtze, Zubehr (Baugre S00)

    1) Schtz2) Koppelschtz3) Elektronischer Zeitrelaisblock, ansprechverzgert4) Elektronischer Zeitrelaisblock, rckfallverzgert5) Hilfsschalterblock, elektronisch verzgert

    (ansprech- oder rckfallverzgert oder Stern-Dreieck-Funktion)6) 1-poliger Hilfsschalterblock, Leitungseinfhrung von oben7) 2-poliger Hilfsschalterblock, Leitungseinfhrung von oben8) 1-poliger Hilfsschalterblock, Leitungseinfhrung von unten9) 2-poliger Hilfsschalterblock, Leitungseinfhrung von unten10) 4-poliger Hilfsschalterblock

    (Anschlussbezeichnungen nach DIN EN 50 012 oder DIN EN 50 005)11) 2-poliger Hilfsschalterblock, Standardausfhrung oder elektronikgerechte

    Ausfhrung (Anschlussbezeichnungen nach DIN EN 50 005)12) Ltstiftadapter fr Schtze mit 4-poligem Hilfsschalterblock13) Ltstiftadapter fr Schtze und Koppelschtze14) Zusatzverbraucher-Baustein, zur Erhhung des zulssigen Reststroms15) berspannungsbegrenzer mit LED16) berspannungsbegrenzer ohne LED17) 3-Phasen-Einspeiseklemme18) Parallelschaltverbindung (Sternpunktbrcke), 3-polig, ohne Anschlussklemme19) Parallelschaltverbindung, 3-polig, mit Anschlussklemme20) Parallelschaltverbindung, 4-polig, mit Anschlussklemme

    NSB

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    5

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    SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-7

  • SystembersichtSchtze der Baugren S0 bis S3 mit Zubehr:

    Bild 1-5: Schtze, Zubehr (Baugren S0 bis S3)

    1) Schtz, Baugre S02) Schtz, Baugre S23) Schtz, Baugre S3Fr Baugren S0 bis S3:4) Elektronischer Zeitrelaisblock, ansprechverzgert5) Elektronischer Zeitrelaisblock, rckfallverzgert6) Hilfsschalterblock, elektronisch verzgert (ansprech- oder rckfallverzgert oder Stern-Dreieck-Funktion)7) 2-poliger Hilfsschalterblock, Leitungseinfhrung von oben8) 2-poliger Hilfsschalterblock, Leitungseinfhrung von unten9) 4-poliger Hilfsschalterblock

    Anschlussbezeichnungen nach DIN EN 50 012 oder DIN EN 50 005)10) Parallelschaltverbindung (Sternpunktbrcke), 3-polig, ohne Anschlussklemme11) Parallelschaltverbindung, 3-polig, mit Anschlussklemme12) 2-poliger Hilfsschalterblock, seitlich rechts oder links anbaubar

    (Anschlussbezeichnungen nach DIN EN 50 012 oder DIN EN 50 005)13) 1-poliger Hilfsschalterblock (max. 4 aufschnappbar)

    NSB

    0044

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    3SIRIUS Systemhandbuch

    1-8 GWA 4NEB 430 0999-01c

    14) Mechanische Verriegelung, seitlich anbaubar15) Mechanische Verriegelung, frontseitig aufsetzbar

  • Systembersicht16) Verdrahtungsbausteine oben und unten (Reversierbetrieb)17) berspannungsbegrenzer (Varistor, RC-Glied, Diodenkombination),

    oben oder unten anbaubar (unterschiedlich fr S0 und S2/S3)18) Koppelglied zum direkten Anbau an die Schtzspule19) LED-Baustein zur Anzeige der Schtzfunktion

    Nur fr Baugren S2 und S3:20) Spulenwiederholklemme zum Bau von Schtzkombinationen21) Klemmenabdeckung fr Rahmenklemmen

    Nur fr Baugre S3:22) Anschlussabdeckung fr Kabelschuh- und Schienenanschluss23) Hilfsleiterklemme, 3-poligSIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-9

  • SystembersichtSchtze der Baugren S6 bis S12 mit Zubehr:

    Bild 1-6: Schtze, Zubehr (Baugren S6 bis S12)

    1) Luftschtz 3RT10 und 3RT14, Baugren S6, S10 und S123) Hilfsschalterblock, elektronisch verzgert

    (ansprech- oder rckfallverzgert oder Stern-Dreieck-Funktion)4) 4-poliger Hilfsschalterblock

    (Anschlussbezeichnungen nach DIN EN 50 012 oder DIN EN 50 005)5) 2-poliger Hilfsschalterblock, Leitungseinfhrung von oben6) 2-poliger Hilfsschalterblock, Leitungseinfhrung von unten7) 1-poliger Hilfsschalterblock (max. 4 aufschnappbar)8) 2-poliger Hilfsschalterblock, seitlich rechts oder links anbaubar

    (Anschlussbezeichnungen nach DIN EN 50 012 oder DIN EN 50 005) (gleich fr S0 bis S12)9) berspannungsbegrenzer (RC-Glied), oben an Einschubspule ansteckbar10) Mechanische Verriegelung, seitlich anbaubar11) Verdrahtungsbausteine oben und unten (Reversierbetrieb)12) Parallelschaltverbindung (Sternpunktbrcke), 3-polig, mit Durchgangsloch,

    unterschiedlich fr Baugren S6 und S10/1213) Anschlussabdeckung fr Kabelschuh- und Schienenanschluss,

    unterschiedlich fr Baugren S6 und S10/1214) Klemmenabdeckung fr Rahmenklemme, unterschiedlich fr Baugren S6 und S10/1215) Rahmenklemmenblock, unterschiedlich fr Baugren S6 und S10/12

    3 - 8 Gleiches Zubehr fr Baugren S0 bis S129 - 10 Gleiches Zubehr fr Baugren S6 bis S12

    SIRIUS Systemhandbuch

    1-10 GWA 4NEB 430 0999-01c

    11 - 15 Zubehr unterschiedlich je nach Baugre

  • SystembersichtBild 1-7: Luftschtz (Baugren S6 bis S12) und Vakuumschtz (Baugren S10 und S12)

    1) Luftschtz, Baugren S6, S10 und S122) Vakuumschtz, Baugren S10 und S123) Einschubspulen fr Schtze mit konventionellem Antrieb 3RT1...-.A..

    Baugre S10: unterschiedlich zwischen Luftschtzen 3RT10/3RT14 und Vakuumschtzen 3RT12)Baugre S12: gleich fr Luft- und Vakuumschtze

    4) Einschubspulen fr Schtze mit elektronischem Antrieb 3RT1...-.N..(Baugre S10: unterschiedlich zwischen Luftschtzen 3RT10/3RT14 und Vakuumschtzen 3RT12)Baugre S12: gleich fr Luft- und Vakuumschtze

    5) Einschubspulen und seitliches Aufbaumodul (aufsteckbar) fr Schtze mit elektronischem Antrieb und Restlebensdauermeldung 3RT1...-.P.. und 3RT1...-.Q.. (Baugren S10 und S12: unterschiedlich zwischen Luftschtzen 3RT10/3RT14 und Vakuumschtzen 3RT12)

    6) berspannungsbegrenzer (RC-Glied), steckbar an Einschubspulen - mit konventionellem Antrieb 3RT...-.A.. - mit elektronischem Antrieb 3RT...-.N.. (gleich fr Baugren S6 bis S12)3 - 5 Unterschiedlich je nach Baugre

    SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-11

  • Systembersicht1.3 Systemmerkmale

    Das gesamte SIRIUS-Gertespektrum ist in nur sieben Baugren (S00 bis 5,5 kW, S0 bis 11 kW, S2 bis 22 kW, S3 bis 45 kW, S6 bis 90 kW, S10 bis 160 kW und S12 bis 250 kW bei 400 V) mit sechs unterschiedlichen Baubrei-ten (45 mm fr S00 und S0, 55 mm fr S2, 70 mm fr S3, 120 mm fr S6, 145 mm fr S10 und 160 mm fr S12) unterteilt und verfgt ber ein einheit-liches Zubehrprogramm fr alle Baugren.

    Baukastensystem Die einzelnen Komponenten des SIRIUS-Programms sind Module eines Baukastensystems, die sowohl in ihrer Baugre als auch in ihren techni-schen Daten so aufeinander abgestimmt sind, dass individuelle Anforderun-gen schnell und kostengnstig erfllt werden knnen.

    Einheitlichkeit Die Gerte sind in ihren Bemessungen und technischen Daten aufeinander abgestimmt: die gleiche Baubreite gewhrleistet eine schnelle Montage. die Anschlusstechnik ist vereinheitlicht, Gerte gleichen Bemessungs-

    stroms haben die gleichen Klemmen.

    Leistungsfhigkeit Alle SIRIUS-Gerte knnen dicht an dicht montiert, ohne Derating bis zu einer Umgebungstemperatur von 60 C eingesetzt werden.

    Zubehr Alles Zubehr, wie zum Beispiel Hilfsschalter und berspannungsbegrenzer, ist ohne Werkzeug montier- und demontierbar.Fr den Zusammenbau von Gertekombinationen und sicherungslosen Ver-braucherabzweigen stehen Verbindungsbausteine zur Verfgung, welche die mechanische und elektrische Verbindung der Gerte bernehmen.

    Kommunikation Die Anbindung der SIRIUS-Schaltgerte an bergeordnete Steuerungssys-teme ist neben der konventionellen Verdrahtung auch ber Feldbus mglich:

    AS-Interface PROFIBUS-DP

    ber diese Feldbussysteme werden SIRIUS Schaltgerte in das Siemens Automatisierungskonzept Totally Integrated Automation eingebunden. Totally Integrated Automation bietet dem Anwender eine dreifache Durch-gngigkeit in Projektierung/Programmierung, Datenhaltung und Kommunika-tion.

    Sicherheitstechnik SIRIUS Schaltgerte werden hufig in sicherheitsrelevanten Anlagenteilen eingesetzt. Mit dem Safety Integrated-Konzept knnen Lsungen vom Sicherheitsrelais bis hin zur fehlersicheren Kommunikation ber AS-Interface oder PROFIBUS-DP durchgngig realisiert werden.SIRIUS Systemhandbuch

    1-12 GWA 4NEB 430 0999-01c

  • Systembersicht1.3.1 Umweltbedingungen

    Die SIRIUS-Schaltgerte sind klimafest und fr den weltweiten Einsatz geeignet und erprobt.Die zugehrigen Umweltbedingungen sind in DIN EN 60721-3-3 Klassifizie-rung von Umweltbedingungen/ Teil 3: Klassen von Umwelteinflussgren und deren Grenzwerte/ Hauptabschnitt 3: Ortsfester Einsatz, wetterge-schtzt, beschrieben.Wichtige Umweltbedingungen:Umgebungstemperatur: -25 bis +60 CLuftfeuchtigkeit relativ: 10 bis 100 % (Betauung nur gelegentlich)Weiterfhrende Angaben zum Thema Umweltbedingungen sind im Hand-buch Schalten, Schtzen, Verteilen in Niederspannungsnetzen (1997), S. 73 ff, dargestellt.

    1.3.2 Umweltschutz

    Die SIRIUS-Schaltgerte enthalten keine Halogene, kein Asbest, kein Cad-mium. Die Fertigung der SIRIUS-Gerte entspricht als eine der ganz wenigen Ferti-gungssttten den strengen Forderungen der EU-ko-Audit-Verordnung.Alle SIRIUS-Gerte arbeiten energiesparsam und sind nahezu vollstndig recycelbar. SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-13

  • Systembersicht1.4 Komponenten und Kombinationen

    Dieses Kapitel beschreibt die Komponenten des Systems SIRIUS und die Gertekombinationen, die mit diesen Komponenten mglich sind.

    Komponenten des Systems SIRIUSDie folgende Tabelle enthlt eine Aufstellung der Komponenten des Systems SIRIUS und des wichtigsten Zubehrs:

    Komponenten Kurzbeschreibung/Merkmale Zubehr

    Leistungsschalter 3RV1 - Schalten und Schtzen von Motoren und anderen Verbrauchern bis 100 A

    - Hilfsschalter (querliegend, seitlich)- Unterspannungsauslser- Spannungsauslser- Meldeschalter- Gehuse- 3-Phasen-Sammelschienensystem

    Motorschtze 3RT1 - Schalten von Motoren bis 250 kW und Strmen bis 500 A

    - Ausfhrungen: 3-polig zum Schalten- 4-polig, mit 4 S und 2 S + 2 - Ltstiftadapter- Kondensatorschtze- Wende und Stern-Dreieck-Kombinationen

    - Hilfsschalterblcke- berspannungsbegrenzer- Parallelschaltverbindungen- Zeitrelaisblcke- Verbindungsbausteine- Verdrahtungsbausteine

    Hilfsschtze 3RH11 - Bauform wie 3RT1 (Baugre S00)- Grundausfhrung: 4-polig, erweiterbar durch

    Hilfsschalterblcke auf 8 Pole- hohe Kontaktsicherheit 1 mA; 17 V

    Koppelschtze 3RT10/3RH11

    - Schtze zum Schalten von Motoren und Hilfsschtzen mit erweitertem Arbeitsbe-reich 17 bis 30 V

    berlastrelais 3RU11 - Auslseklasse CLASS 10- Phasenausfallempfindlichkeit- Serienmige Hilfskontakte 1 S + 1 - Baugre S00: Wiederholklemme fr Hilfs-

    kontakt und Spulenanschluss bei Schtzan-bau

    - Integrierte, transparente und plombierbare Abdeckung fr Einstellknopf und Test-Funk-tion

    - Fern-RESET, elektrisch- mechanisches RESET- Anschlusstrger fr Einzelaufstel-

    lung

    berlastrelais 3RB10 - geringe Varianz- Auslseklassen CLASS 10 und CLASS 20- Schnelle Auslsung bei Phasenausfall (< 3s)- Serienmige Hilfskontakte 1 S + 1 - geringe Verlustleistung, energiesparend- weite Einstellbereiche fr einfache Projektie-

    rung

    - Fern-RESET, elektrisch- mechanisches RESET- Anschlusstrger fr Einzelaufstel-

    lung

    Tabelle 1-1: Komponenten und Kombinationen mit ZubehrSIRIUS Systemhandbuch

    1-14 GWA 4NEB 430 0999-01c

  • Systembersichtberlastrelais 3RB12 - Auslseklassen CLASS 5 bis CLASS 30 ein-stellbar

    - Phasenausfallempfindlichkeit- 2 Ausgnge je 1 S + 1 - integrierte Stromwandler bei allen Gren- Motorschutz durch Anschluss eines

    Thermistor-Fhlerkreises- Erdschlussberwachung- berlastwarnung- Fern-und Automatikreset mglich- hohe Auslsegenauigkeit- groe Einstellbereiche- Selbstberwachung

    - Summenstromwandler zur exter-nen Erdschlusserfassung

    - Gleichspannungsvorsatz- Klemmenabdeckung

    Verbraucherabzweige 3RA1

    - Sicherungsloser Verbraucherabzweig aus Leistungsschalter und Schtz

    - einfacher Aufbau durch Verbindungs- und Verdrahtungsbausteine

    - Wendekombination (Verbindungsbausteine)- Stern-Dreieck-Kombination

    - Zubehr der Grundgerte (Schtze und Leistungsschalter)

    - Spezielles Zubehr: Hilfsschalter von oben oder unten anschliebar

    Elektronische Zeitrelais 3RP10/15

    - 8 umstellbare Zeitbereiche von 0,05 s bis 10 h

    - Gleichbleibend hohe Wiederholgenauigkeit- Kombispannungsausfhrung DC 24 V und

    AC 110 bis 240 V- 2 Gerteausfhrungen: ansprechverzgert

    und Multifunktion (7 Funktionen)- Hohe mechanische und elektrische Lebens-

    dauer

    - Codiersteckerstze- Abschlievorrichtung

    Sanftstarter 3RW30/31 - Reduzierung des Anlaufstroms ohne Ein-schaltruck

    - Sanftauslauffunktion- nur 3 Motorzuleitungen notwendig- Anpassung an die Anlage durch Einstellmg-

    lichkeiten: Anlaufzeit, Startspannung, Aus-laufzeit

    - Lfter

    Kommunikationsfhige Verbraucherabzweige

    Komplett vorverdrahtete Verbraucherab-zweige/Motorstarter

    - fr AS-Interface in Schutzart IP 20: AS-Interface Verbraucherabzweig 3RA5

    - AS-Interface Systemzubehr

    - fr AS-Interface in Schutzart IP 65: AS-Interface Kompaktstarter

    - Energiestecker /-leitungen / AS-Interface Systemzubehr

    - fr PROFIBUS-DP in Schutzart IP 20: dezentrales Peripheriesystem ET 200S

    - Systemzubehr ET 200S

    - fr PROFIBUS-DP in Schutzart IP 65: dezentrales Peripheriesystem ET 200X

    - Energiestecker /-leitungen / Sys-temzubehr ET 200X

    - fr AS-Interface und PROFIBUS-DP in Schutzart IP 65: ECOFAST Motorstarter

    - Energiestecker /-leitungen / Sys-temzubehr ECOFAST

    Komponenten Kurzbeschreibung/Merkmale Zubehr

    Tabelle 1-1: (Forts.) Komponenten und Kombinationen mit ZubehrSIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-15

  • SystembersichtGertekombinationen Folgende Darstellungen zeigen am Beispiel der Baugre S00 die mglichen Gertekombinationen:

    Leistungs-schalter 3RV10

    Verbindungs-baustein 3RA19

    Schtz 3RT10

    Schtz 3RT10

    berlastrelais 3RU11

    SicherungsloserVerbraucherabzweig

    SicherungsbehafteterVerbraucherabzweig

    Wendekombination 3RA13

    Stern-Dreieck-Kombination 3RA14SIRIUS Systemhandbuch

    1-16 GWA 4NEB 430 0999-01c

    Bild 1-8: Gertekombinationen

  • SystembersichtSchtzkombination zum Reversieren der Baugre S00 mit Zubehr:

    Bild 1-9: Schtzkombination zum Reversieren

    Einzelteile:1/2) Schtze4/5/6) Bausatz

    Der Bausatz enthlt:4) Mechanische Verriegelung5) 2 Verbindungsclips fr 2 Schtze6) Verdrahtungsbausteine oben und unten zur Verbindung der Hauptstrombahnen mit elektrischer

    Verriegelung (ffnerverriegelung, kann bei Bedarf entfernt werden)

    Anbaubares Zubehr:13) Ltstiftadapter14) Hilfsschalterblock, frontseitig (nur Hilfsschalterblock nach DIN EN 50005 verwendbar)16) berspannungsbegrenzer

    2

    6

    1

    6

    4

    5

    NSB

    0045

    9

    131414

    1414

    1416

    13SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-17

  • Systembersicht1.5 Montage und Anschluss

    1.5.1 Montage

    Die Befestigungsmglichkeiten innerhalb der einzelnen Baugren sind ein-heitlich.

    Schraubbefestigung Die SIRIUS Schaltgerte knnen auf eine ebene Flche geschraubt werden.Folgende Besonderheiten bestehen bei einigen Gerten: Leistungsschalter 3RV1, Baugren S00/S0: Einstecklaschen zur Schraub-

    befestigung sind erforderlich Zeitrelais 3RP15: Einstecklaschen zur Schraubbefestigung sind erforder-

    lich Koppelglieder: keine Schraubbefestigung Sanftstarter: keine Schraubbefestigung

    Schnappbefestigung Die SIRIUS Schaltgerte werden ohne Werkzeug auf 35-mm-Hutschienen nach DIN EN 50 022 geschnappt.Die Gerte der Baugre S3 bentigen eine Hutschiene mit 15 mm Bau-hhe. Alternativ knnen die Gerte der Baugre S3 auch auf 75-mm-Hut-schienen geschnappt werden.

    Baugre Montage Demontage

    S00 bis S3 Schraubbefestigung Demontage erfolgt mit Schraubendreher

    S00, S0 Schnappbefestigung auf 35-mm-Hutschiene (nach DIN EN 50 022)

    Demontage erfolgt ohne Werkzeug

    S2 Schnappbefestigung auf 35-mm-Hutschiene (nach DIN EN 50 022)

    Die Schnappbefestigungsfeder kann mit einem Schraubendreher geffnet werden

    S3 Schnappbefestigung auf 35-mm-Hutschiene (nach DIN EN 50 022)Schnappbefestigung auf 75-mm-Hutschiene

    Die Schnappbefestigungsfeder kann mit einem Schraubendreher geffnet werden

    S6 bis S12 Schraubbefestigung Demontage erfolgt mit Schraubendreher

    Tabelle 1-2: BefestigungSIRIUS Systemhandbuch

    1-18 GWA 4NEB 430 0999-01c

  • SystembersichtFolgende Tabelle zeigt die Hutschienenmontage:

    Folgende Tabelle zeigt die Demontage von der Hutschiene:

    Besonderheiten zur Hutschienenmontage der einzelnen Gerte knnen Sie den einzelnen Kapiteln unter dem jeweiligen Unterkapitel n.5, Montage

    Baugre Vorgehensweise Darstellung

    S00/S0 Setzen Sie das Gert auf die obere Kante der Hutschiene und drcken Sie es nach unten, bis es auf der unteren Kante der Hutschiene auf-schnappt.

    S2/S3 Setzen Sie das Gert auf die obere Kante der Hutschiene und schwenken Sie es zur Hutschiene, bis es auf der unteren Kante der Hutschiene auf-schnappt.

    Tabelle 1-3: Hutschienenmontage

    Baugre Vorgehensweise Darstellung

    S00/S0 Drcken Sie das Gert entgegen dem Zug der Befestigungsfe-der nach unten und nehmen Sie das Gert mit einer Schwenkbe-wegung ab.

    S2/S3 Drcken Sie mit einem Schlitzschrau-bendreher die Lasche an der unteren Rck-seite des Gertes ent-gegen dem Zug der Befestigungsfeder nach unten (1) und nehmen Sie das Gert mit einer Schwenkbe-wegung (2) ab.

    Tabelle 1-4: Hutschiene Demontage

    2

    1

    11

    2SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-19

    und Anschluss entnehmen.

  • Systembersicht1.5.2 Schraubanschluss

    Innerhalb einer Baugre sind die Klemmen gleich. Der Strom, den die unterschiedlichen Gerte einer Baugre schalten, ist ebenfalls gleich. Bei Leistungsschaltern, Schtzen und berlastrelais einer Baugre kann somit mit dem gleichen Werkzeug, Drehmoment und Leitungsquerschnitt gearbei-tet werden. Auch die Abisolierlngen sind gleich. Dies ist wichtig bei vorkon-fektionierten Leitungen.

    Schraubklemmen Alle Gerte bis Baugre S3 besitzen Schraubklemmen, die je nach Baugre als Klemme mit Dachscheibe oder Rahmenklemme ausgefhrt sind.Die Gerte der Baugren S00 und S0 haben Klemmen mit unverlierbaren Schrauben und Anschlussscheiben, die einen Anschluss von 2 Leitern auch mit unterschiedlichen Querschnitten zulassen.Die Rahmenklemmen der Baugren S2 bis S12 knnen ebenfalls 2 Leiter mit unterschiedlichen Querschnitten aufnehmen. (Fr die Baugren S6 bis S12 sind die Rahmenklemmen als Zubehr erhltlich.)

    Anschlusswerkzeug Verwenden Sie fr den Anschluss folgende Werkzeuge: Baugren S00 bis S2: die Schrauben sind bis zu Bemessungsstrmen

    von 50 A fr Pozidriv2-Schraubendreher ausgefhrt. Baugren S3 bis S12: Um die erforderlichen Drehmomente bei diesen

    Baugren bis 500 A aufbringen zu knnen, sind die Schrauben in den Rahmenklemmen mit einem Innensechskant versehen. - Baugren S3 bis S6: Innensechskant SW4 - Baugren S10 und S12: Innensechskant SW5

    Die Schraubendreherfhrungen ermglichen den Einsatz von Maschinen-schraubern.

    Kabelschuh- und Schie-nenanschluss

    Zum Anschluss von Leitern mit Kabelschuhen oder Anschlussschienen sind die Rahmenklemmen der Gerte der Baugre S3 abnehmbar. Als Berh-rungsschutz und zur Sicherstellung der erforderlichen Luft- und Kriechstre-cken bei abgenommenen Rahmenklemmen steht eine entsprechende Anschlussabdeckung zur Verfgung. Eine detaillierte Beschreibung finden Sie in den einzelnen Kapiteln unter der jeweiligen Kapitelnummer n.4, Zubehr.SIRIUS Systemhandbuch

    1-20 GWA 4NEB 430 0999-01c

  • Systembersicht1.5.3 Cage Clamp-Anschluss

    Erstmals gibt es bei Leistungsschaltern, Schtzen, berlastrelais und Zeit-relais die Cage Clamp-Anschlusstechnik.Kfigzugfeder-Klemmstellen, bei den SIRIUS-Produkten Cage Clamp-Anschlsse genannt, ermglichen eine schnelle und wartungsfreie Verdrah-tung.

    Aufbau Der Cage Clamp-Anschluss besteht aus zwei Teilen: Stromschiene zur Stromleitung Kfigzugfeder zur Erzeugung der Klemmkraft

    Bild 1-10: Kfigzugfeder

    Leiter Die Kfigzugfeder an den Schaltgerten klemmt alle Kupferleiter (ein-, mehr- und feindrhtig) von 0,25 mm2 bis 2,5 mm2. Die Leiter knnen direkt oder mit Leitervorbehandlung als Spleischutz geklemmt werden. Hierzu knnen die Leiterenden mit Aderendhlsen oder Stiftkabelschuhen versehen wer-den. Die eleganteste Lsung sind ultraschallendverdichtete Leiter.

    Kfigzugfeder

    Stromschiene

    eindrhtig

    mehrdrhtig

    feindrhtig

    feindrhtig mit AderendhlseSIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-21

  • SystembersichtSicherheit Die Gerte sind mit einem Zweileiter-Anschluss ausgerstet, das bedeutet zwei unabhngige Anschlsse je Strombahn. An jede Klemmstelle wird nur je ein Leiter angeschlossen.Die Kfigzugfeder drckt den Leiter gegen die an dieser Stelle durchge-wlbte Stromschiene. Die dadurch erreichte hohe spezifische Flchenpres-sung ist gasdicht.Die Kfigzugfeder drckt flchig gegen den Leiter, ohne ihn zu beschdigen. Die Federkraft der Kfigzugfeder ist so ausgelegt, dass sich die Klemmkraft automatisch dem Durchmesser des Leiters anpasst. Dadurch werden Leiter-verformungen, die durch Setz-, Kriech- oder Flieerscheinungen auftreten knnen, ausgeglichen. Ein Selbstlockern der Klemmstelle ist nicht mglich.Diese Verbindung ist rttel- und schocksicher. Derartige Beanspruchungen beschdigen weder den Leiter, noch verursachen sie eine Kontaktunterbre-chung.Besonders geeignete Einsatzgebiete sind Maschinen und Anlagen, bei denen derartige Belastungen auftreten, wie z. B. Rttler, Schienenfahrzeuge und Aufzge.

    bertragungs- genauigkeit

    Der Kontaktdruck zwischen Leiter und Stromschiene ist optimal, so dass sich diese Klemmverbindung sowohl fr Starkstromanwendungen als auch fr die bertragung von Spannungen und Strmen im mV- bzw. mA-Bereich in der Messtechnik und Elektronik eignet.

    Werkzeug Als Bettigungswerkzeug werden zum ffnen der Cage Clamp-Anschlsse Schraubendreher im Niederspannungsschalttechnikkatalog (NSK) angebo-ten.

    Montageschritte Folgende Tabelle zeigt die Montageschritte beim Cage Clamp-Anschluss:

    Schritt Montageschritte

    1 Stecken Sie den Schrau-bendreher bis zum Anschlag in die rechte-ckige Bettigungsffnung.Die Schraubendreher-klinge hlt die Kfigzugfe-der selbstttig geffnet.

    2 Stecken Sie den Leiter in die ovale Anschlussff-nung.

    3 Ziehen Sie den Schrauben-dreher wieder heraus.Die Klemme schliet sich dadurch und der Leiter ist sicher geklemmt.

    NSJ

    000

    01N

    SJ 0

    0002

    SJ 0

    0003SIRIUS Systemhandbuch

    1-22 GWA 4NEB 430 0999-01c

    Tabelle 1-5: Montageschritte beim Cage Clamp-Anschluss

    N

  • SystembersichtKleine Leiterquer-schnitte

    Bei Leiterquerschnitten, die 1 mm2 sind, sollten Sie einen Isolierstopp ver-wenden, um ein Klemmen auf die Leiterisolierung zu verhindern.Folgende Grafik zeigt die Anwendung:

    Bild 1-11: Leiterquerschnitte 1 mm

    1.5.4 Anschlussquerschnitte

    Die Anschlussquerschnitte sind aufgrund des Baukastensystems von SIRIUS bei allen Gerten einer Baugre gleich.Die folgende Tabelle gibt die zulssigen Leiterquerschnitte fr Haupt- und Hilfsleiteranschlsse am Beispiel der Baugre S0 an:

    Baugre S0

    1mm

    3RT1916-4JA02

    Steuerleiter: A1/A2Hilfsleiter: NO/NC

    Hauptleiter

    SchraubanschlussCage Clamp-

    AnschlussL1 L2 L3T1 T2 T3

    5 ... 6 mm / PZ20,8 bis 1,2 Nm7 bis 10,3 lbin

    2 bis 2,5 Nm18 bis 22 lbin

    2 x (0,5 bis 1,5 mm)2 x (0,75 bis 2,5 mm)

    2 x (0,25 bis 2,5 mm)2 x (1 bis 2,5 mm)2 x (2,5 bis 6 mm)

    2 x (0,5 bis 1,5 mm)2 x (0,75 bis 2,5 mm)

    2 x (0,25 bis 1,5 mm)2 x (1 bis 2,5 mm)2 x (2,5 bis 6 mm)

    2 x (0,25 bis 2,5 mm)

    AWG 2 x (18 bis 14) 2 x (24 bis 14) 2 x (14 bis 10)

    Tabelle 1-6: Anschlussquerschnitte (Baugre S0)

    10

    10

    10SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-23

  • Systembersicht1.6 Kommunikation

    Bild 1-12: Kommunikation

    1.6.1 Kommunikationsfhige Niederspannungsschalttechnik

    Die kommunikationsfhige Schaltgertefamilie von Siemens sichert dem Anwender eine durchgngige Automatisierungslsung vom Feld bis in den Schaltschrank. Mit AS-Interface und PROFIBUS-DP basiert das Konzept auf zwei genormten und offenen Feldbussystemen, die an nahezu alle Steue-rungssysteme namhafter Hersteller angebunden werden knnen.

    Aktuator-Sensor-Inter-face (AS-Interface)

    Das AS-Interface ist ein genormtes, herstellerunabhngiges Vernetzungs-system (IEC 62026-2) fr einfache, meist binre Aktuatoren und Sensoren. ber verschiedene Masterbaugruppen ist die Anbindung an die gngigen Automatisierungssysteme aus der SIMATIC-Familie mglich. Mit einem DP/AS-Interface Link ist auch die direkte Einkopplung in ein PROFIBUS-DP-Netz gewhrleistet bzw. ber Koppler an andere Feldbusse anschliebar. An ein AS-Interface Netzwerk knnen bis zu 248 Sensoren und 186 Aktoren ber maximal 500 m vernetzt werden. Mit AS-Interface knnen jetzt auch sicher-heitsgerichtete Signale vernetzt werden, welches die bisher bliche Verdrah-tung von NOT-AUS Signalen berflssig macht.

    PROFIBUS PROFIBUS ist ein genormtes, herstellerunabhngiges Feldbussystem (IEC 61158). In einem Bussegment knnen bis zu 125 Teilnehmer zusam-mengefasst werden. Dabei knnen Entfernungen von bis zu 9,6 km mit Kup-

    S7-300

    M3

    M3

    M3

    NSA00001bAS-Interface

    M3

    LOGO!

    PROFIBUS-DP

    NT NT

    Sicherheits-monitor

    CP 343-2

    Nherungs-schalterBERO

    Befehls-gerteSIGNUM

    AS-InterfaceKompaktstarter

    Signalsule

    DP/AS-InterfaceLink

    AntriebssystemeMASTERDRIVES

    DezentralesPeripheriesystemET 200X

    SIRIUS Verbraucher-abzweige 3RA5

    Motorschutz- und Steuergert SIMOCODE-DP 3UF50

    Leistungsschalter SENTRON WL/VL

    HMI/VisualisierungCOROS/WIN CCSIMATIC S7/C7

    Eingabe-Ausgabe-Module in IP 20

    analogdigital

    Folientastatur 3SB4

    Eingabe-Ausgabe-Module in IP 67sichere Eingangsmodule, digital

    Dezentrales Peripheriesystem ET 200SSIRIUS Systemhandbuch

    1-24 GWA 4NEB 430 0999-01c

    ferleitung und bis zu 100 km mit Lichtwellenleiter berbrckt werden.

  • SystembersichtPROFIBUS-DP Der PROFIBUS-DP (Dezentrale Peripherie) wird bei Schaltgerten mit hhe-ren Kommunikationsanforderungen, z. B. bertragung groer Datenmengen bei gleichzeitig schnellsten Reaktionszeiten verwendet. Er dient ferner zur Verbindung einzelner AS-Interface-Segmente.

    PROFIsafe ber den PROFIBUS-DP knnen auch sichere Signale bertragen werden. ber das PROFIsafe-Protokoll kommunizieren sichere Ein- und Ausgnge mit einer fehlersicheren Steuerung.

    1.6.2 Parametrierung des PROFIBUS-DP und der busfhigen Niederspannungs-Schaltgerte

    Vor der Inbetriebnahme muss PROFIBUS-DP projektiert und die einzelnen Busteilnehmer parametriert werden. Bei der Projektierung und Parametrie-rung wird der Anwender durch benutzerfreundliche Werkzeuge untersttzt.

    Parametrierwerkzeuge Fr SIMATIC S7-Master sind smtliche Funktionen in der Programmier-sprache STEP 7 integriert.

    Fr SIMATIC S5-Master und verschiedene Fremdmaster wird die Parame-triersoftware COM PROFIBUS bentigt.

    Von verschiedenen Fremdmaster-Herstellern werden weitere Programme zur Projektierung und Parametrierung angeboten.

    Um Niederspannungs-Schaltgerte mit umfangreichen Funktionen einfach parametrieren und diagnostizieren zu knnen, stehen verschiedene ger-tespezifische Softwarepakete zur Verfgung: COM SIMOCODE fr das Motorschutz- und Steuergert SIMOCODE-DP, SWITCH ES Motorstarter fr ECOFAST Motorstarter und ET 200S Motorstarter High Feature.Diese Softwarepakete sind entweder komplett in STEP 7 eingebunden, kommunizieren via PROFIBUS-DP oder ber eine serielle Schnittstelle direkt mit dem jeweiligen Feldgert

    Anwendungen Mit den oben genannten Programmpaketen knnen der PROFIBUS-DP und seine Teilnehmer auf einfache Weise konfigurieren parametrieren dokumentieren in Betrieb nehmen testen diagnostizieren

    Weitere Informationen zu kommunikationsfhigen Niederspannungs-Schalt-gerten, sowie Systemkomponenten und -zubehr siehe Kataloge: NSK Niederspannungs-Schalttechnik IK PI Industrielle Kommunikation und Feldgerte CA01 Automatisierungs- und Antriebstechnik (CD-ROM) SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-25

  • Systembersicht1.6.3 Aktuator-Sensor-Interface (AS-Interface)

    Das Aktuator-Sensor-Interface (AS-Interface) ist ein modulares Vernetzungs-system fr Sensoren und Aktuatoren im untersten Feldbereich.Fr das Programm in der Steuerung macht es keinen Unterschied, ob Paral-lelverdrahtung mit Eingabe-Ausgabe-Baugruppen oder AS-Interface einge-setzt wird. Aus diesem Grund ist es mglich, auch in bestehenden Anlagen auf AS-Interface umzusteigen, da die Programme weiter verwendet werden knnen. Das gesamte System kann ohne Zusatzsoftware betrieben werden. Kenntnisse ber den internen Ablauf von AS-Interface sind nicht erforder-lich.

    Ersatz fr den Kabel-baum

    Prozesssignale, die vor Ort entstehen, werden normalerweise mit umfang-reicher Parallelverdrahtung und Eingabe-Ausgabe-Baugruppen in die Steue-rung bertragen. Dies bedeutet, dass jeder Sensor oder Aktuator im Feld durch eine eigene Leitung mit den Eingabe-Ausgabe-Baugruppen verbunden ist. Durch AS-Interface ist es mglich, diesen Kabelbaum durch eine einfa-che, fr alle Sensoren oder Aktuatoren gemeinsame Zweidrahtleitung zu ersetzen.

    Daten und Energie auf einer Zweidrahtleitung

    ber die AS-Interface Leitung kommuniziert der Master mit den Teilneh-mern. Zustzlich zum Datenaustausch wird auch die Versorgungsspannung fr die Elektronik und Sensorik ber diese Leitung bertragen. Die Span-nung wird von einem speziellen AS-Interface Netzteil mit Datenkopplung in die AS-Interface Leitung eingespeist.

    Aufbau beliebiger Strukturen

    Die AS-Interface Leitung wird wie bei der Elektroinstallation verlegt. Ein neuer Abzweig kann an jeder Stelle eingefgt werden. Dadurch ist es mg-lich, Netzstrukturen (z. B. Baum-, Stern- oder Linienstrukturen) aufzubauen. Es werden keine Schirmung oder Abschlusswiderstnde bentigt. Die Ver-drahtung kann individuell an die jeweilige Anlage oder Maschine angepasst werden.

    Maximaler Systemaus-bau

    Die detaillierten Aufbau- und Montagerichtlinien sind in der Aufbaurichtlinie Montage des Vernetzungssystems AS-Interface aufgefhrt.An die AS-Interface Leitung knnen bis zu 62 Teilnehmer angeschlossen werden. Ein Teilnehmer ist z. B. ein AS-Interface Modul (digital oder analog) oder ein BERO (Nherungsschalter) mit integriertem AS-Interface Chip. An ein AS-Interface Modul knnen max. 4 binre Standardsensoren und/oder 4 Aktuatoren angeschlossen werden.Damit ergibt sich ein Maximalausbau von 248 Sensoren und 186 Aktuatoren (62 Teilnehmer x 4 Eingnge und 3 Ausgnge).

    Schutzart AS-Interface ist ein Vernetzungssystem fr den Einsatz direkt an der Maschine. Die AS-Interface Kompaktmodule haben Schutzart IP 67. Sie kn-nen ohne Kapselung vor Ort eingesetzt werden.Es gibt auch AS-Interface Module fr den Einsatz im Schaltschrank oder in SIRIUS Systemhandbuch

    1-26 GWA 4NEB 430 0999-01c

    dezentralen Schaltksten in Schutzart IP 20.

  • SystembersichtMontagetechnik Alle Kompaktmodule werden auf eine Montageplatte gesetzt. Die Montage-platte nimmt die AS-Interface Leitung auf und fixiert sie. Durch das Profil der Leitung ist eine Verpolung ausgeschlossen. Die Kompaktmodule werden einfach oben an der Montageplatte eingehngt und mit einer einzigen Schraube befestigt. Durch das Aufschrauben wird gleichzeitig die AS-Inter-face Leitung kontaktiert. Ein Abisolieren oder Anschrauben der Leitung ist nicht notwendig.

    Codierung verhindert Fehler

    Alle Module sind mechanisch und elektrisch codiert.Die Codiereinrichtung schliet Fehler beim Austausch von vornherein aus. Bei einem Austausch kann immer nur ein Modul gleichen Typs montiert wer-den. So ist es nicht mglich, digitale oder analoge Module (auch nicht Ein- oder Ausgnge) zu vertauschen.

    Adressierung Um am Datenaustausch mit dem Master teilnehmen zu knnen, muss jedem Teilnehmer vor Inbetriebnahme des AS-Interface Netzes eine Adresse zugewiesen werden. Hierzu stehen Adressiergerte zur Verfgung.

    Adressierung im einge-bauten Zustand

    Ein weiteres Merkmal macht die Handhabung mit allen neuen Modulen von Siemens noch anwenderfreundlicher: die Adressierbuchse.

    ber diese Buchse ist es mglich, die Adresse eines Moduls im eingebau-ten Zustand zu adressieren. Ein Abschrauben des Moduls ist nicht notwen-dig. Die Installationsphase in der Anlage kann somit von Personal ausge-fhrt werden, auch wenn dieses keine AS-Interface-Kenntnisse hat. Die Adressierung der Module kann vom Inbetriebnehmenden leicht im einge-bauten Zustand durchgefhrt werden.

    Diagnose auf einen Blick

    Die neue Generation von AS-Interface Modulen (Kompaktmodule, Analog-module und SlimLine-Module) hat die von Siemens neu entwickelte Anzei-genphilosophie.

    Der Status eines Moduls wird ber zwei LED durch Dauer- oder Blinklicht angezeigt.Diese einfache Diagnosemglichkeit direkt am Modul ermglicht dem Anwender eine schnelle und effiziente Fehlersuche. Damit werden Still-standzeiten minimiert.

    Zertifikate des AS-Inter-face Vereins

    Alle AS-Interface Produkte von Siemens sind nach den entsprechenden Pr-fordnungen in einem akkreditierten Prflaboratorium geprft und vom AS-Interface Verein zertifiziert.SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-27

  • SystembersichtKompaktmodule, digi-tal, in Schutzart IP 67

    Die AS-Interface Module der Kompaktbaureihe zeichnen sich durch opti-mierte Bedieneigenschaften und vergrerte Anwenderfreundlichkeit aus.Damit knnen Montage- und IBS-Zeiten von AS-Interface um bis zu 40 % gesenkt werden. Zustzliche LED informieren ber die wichtigsten Betriebs-zustnde des Moduls und erhhen somit die Verfgbarkeit der Anlage wesentlich.Die Module der Kompaktbaureihe bestehen aus zwei Komponenten:Montageplatte und Kompaktmodul.Hierbei dient die Montageplatte zur mechanischen Fixierung der AS-Inter-face Profilleitungen, zur Aufnahme des Kompaktmoduls und als Bohrscha-blone.Das Kompaktmodul enthlt die Kommunikationselektronik und die M12-Standardanschlsse fr Ein- und Ausgnge. ber M12-Standardstecker kn-nen bis zu vier Sensoren und vier Aktuatoren einfach und zuverlssig an das Kompaktmodul angeschlossen werden.Montageplatte und Kompaktmodul werden nur ber eine Schraube mitein-ander verbunden, wobei gleichzeitig die Kontaktierung mit der AS-Interface Leitung in der bewhrten Durchdringungstechnik erfolgt.AS-Interface Module der Kompaktbaureihe mit M12-Anschluss verfgen ber eine Anschlussmglichkeit fr Schutzleiter (PE).ber eine im Kompaktmodul integrierte Adressierbuchse kann die Adress-vergabe auch im eingebauten Zustand vorgenommen werden.

    Kompaktmodule, ana-log, in Schutzart IP 67

    Das Design der Analogmodule ist an die Kompaktmodule angepasst. Die analogen Eingabe- und Ausgabe-Module haben jeweils zwei Kanle. Der Anschluss von Messwertgebern und analogen Aktuatoren erfolgt ber Stan-dard M12-Stecker. Es gibt folgende Gruppen von Analogmodulen: Eingabemodul fr zwei Stromgeber Eingabemodul fr zwei Spannungsgeber Eingabemodul fr zwei Thermowiderstandsgeber Ausgangsmodul fr zwei Strom-Aktuatoren Ausgangsmodul fr zwei Spannungs-Aktuatoren

    Alle Messwerte - bis auf den Messwert Thermowiderstand Pt 100 nicht linear - stehen in linearisierter Form zur Verfgung. D. h. die nichtlineare bertragungskurve der Thermowiderstandsgeber wird automatisch im Ana-logmodul linearisiert und die Messwerte knnen direkt in der SPS verarbei-tet werden.Die Eingangs- und Ausgangskanle sind potentialfrei aufgebaut. Es knnen Zweidraht- und Vierdrahtsensoren angeschlossen werden. Differenzein-gnge bewirken eine hohe Unterdrckung von Gleichtaktstrungen. Der integrierende Sigma-Delta-Wandler sorgt fr eine hohe Messgenauigkeit.SIRIUS Systemhandbuch

    1-28 GWA 4NEB 430 0999-01c

  • SystembersichtMit Sicherheit... NOT-AUS ber AS-Inter-face

    AS-Interface ist ein System, das sowohl Standardsignale als auch sicher-heitsgerichtete Eingangssignale (z. B. NOT-AUS) ber dieselbe Leitung ber-trgt.Um AS-Interface als Sicherheitsbus zu verwenden, sind ein zustzlicher Sicherheitsmonitor und sichere Module notwendig. Damit kann die Kategorie 4 nach EN 954-1 erreicht werden. Eine fehlersichere SPS bzw. Sondermaster sind nicht notwendig. Konzept und Realisierung von AS-Interface Safety at Work (AS-Interface SaW) wurden durch den TV geprft und zertifiziert.Damit kann der Anlagenbauer die bisher aufwndige, separat zu realisie-rende NOT-AUS Verdrahtung einsparen und auf das flexiblere, bereits vor-handene AS-Interface Netzwerk umstellen.Dazu stehen folgende Komponenten zur direkten Einbindung in AS-Interface zur Verfgung: Sicherheitsmonitore sichere Module NOT-AUS-Gerte Lichtgitter LaserscannerSIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-29

  • SystembersichtA/B-Technik Die neue AS-Interface-Spezifikation ermglicht die Verdopplung der Netzteil-nehmer von 31 auf 62. Die 31 Adressen, die in einem AS-Interface-Netz mglich sind, knnen in zwei voneinander unabhngigen Unteradressen, z. B. in 1A und 1B aufgeteilt werden.Nutzt man diese Mglichkeit fr alle 31 Slaves, so sind maximal 62 Teilneh-mer in einem AS-Interface-Netz mglich. Die sogenannten A/B-Slaves kn-nen maximal ber vier Ein- und drei Ausgnge verfgen.Eine weitere Funktionalitt der neuen AS-Interface -Spezifikation V2.1 ist die integrierte Analogwertbertragung. Integriert heit hierbei, dass keine spe-ziellen Funktionsbausteine bentigt werden, um auf die Analogwerte zugrei-fen zu knnen. Der Datenzugriff auf Analogwerte ist dabei genauso einfach, wie der auf Digitalwerte. Die Nutzung der integrierten Analogwertbertra-gung ist mit Analog-Slaves mglich, die die Profile 7.3 und 7.4 untersttzen.

    Bild 1-13: A/B-Technik

    NSA00004

    Slave 1 Slave 2A Slave 2B Slave 31

    Slave 1 Slave 31

    Slave 1A Slave 1B Slave 31BSlave 31A

    Auch Mischbetrieb ist zulssig:

    Mit A/B-Slaves max. 62 Teilnehmer:

    Bisher 31 Teilnehmer:SIRIUS Systemhandbuch

    1-30 GWA 4NEB 430 0999-01c

  • Systembersicht1.6.4 Kommunikationsfhige Motorstarter SIRIUS NET

    Mit SIRIUS NET wird die Familie der kommunikationsfhigen Motorstarter von Siemens bezeichnet. SIRIUS NET Motorstarter sind verfgbar mit AS-Interface und PROFIBUS-Schnittstelle, in Schutzart IP 20 zum Einsatz im Schaltschrank oder dezentralen Schaltkasten und in Schutzart IP 65 zum schaltschranklosen Aufbau direkt an der Maschine. SIRIUS NET Motorstarter bestehen aus komplett vorverdrahteten SIRIUS Verbraucherabzweigen. Dadurch reduziert sich der Montage- und Verdrah-tungsaufwand auf ein Minimum. Alle notwendigen Ein- und Ausgnge sind bereits an Bord. Je nach Ausfhrung untersttzen umfangreiche Diagnose-funktionen den Anwender und Betreiber. Stillstandszeiten werden somit reduziert, die Verfgbarkeit der Anlage steigt.

    AS-Interface Verbrau-cherabzweig 3RA5

    Der AS-Interface Verbraucherabzweig 3RA5 wird bevorzugt in zentralen Schaltschrnken eingesetzt (Schutzart IP 65). Sein Sammelschienenadapter fr 40 mm- und 60 mm-Systeme erlaubt schnelle Montage. Durch den Anschluss via Sammelschiene knnen auch ganze Reihen von Verbraucher-abzweigen 3RA5 an einer Lastgruppe versorgt werden. AS-Interface und Hilfsenergie werden einfachst ber Stecker mit Schneidklemmtechnik ange-schlossen. Die Motorabgangsleitung kann ber einen 5-poligen Stecker ohne Klemmleiste direkt am Starter angeschlossen werden. Durch die kon-sequente Steckertechnik kann ein Verbraucherabzweig 3RA5 schnell getauscht werden. Verbraucherabzweige 3RA5 stehen als Direkt- oder Wen-destarter bis 7,5 kW zur Verfgung. Grere Abzweige knnen aus den ent-sprechenden SIRIUS- und AS-Interface Standardkomponenten leicht kun-denseitig konfektioniert werden.SIRIUS Systemhandbuch

    GWA 4NEB 430 0999-01c 1-31

  • SystembersichtAS-Interface Kompakt-starter

    Der AS-Interface Kompaktstarter ist ein Starter zum Einsatz direkt an der Maschine (Schutzart IP 65). Das stabile Kunststoffgehuse erlaubt auch den Einsatz in rauester Industrieumgebung. Mit nur zwei Schrauben wird er mit geringstem Aufwand auf einer Montageplatte befestigt - gleichzeitig kontak-tiert die AS-Interface- und Hilfsenergieflachleitung durch die bewhrte AS-Interface Durchdringungstechnik. Auf der Hauptstromkreisseite muss ledig-lich die Energiebusleitung und der Motorabgang gesteckt werden. Sonstiger Verdrahtungsaufwand entfllt. Ausfhrungen mit Schtz und Leistungsschal-ter stehen bis 5,5 kW und die mit elektronischem Schaltglied und elektroni-schem berlastrelais bis 2,2 kW jeweils als Direkt- und als Wendestarter zur Verfgung. Zwei Eingnge knnen am Starter via M12-Buchse Prozesssig-nale aufnehmen und an die SPS weiterleiten. Optional sind die Starter auch mit Kontakten fr elektrische Federkraftbremsen ausgestattet.

    ET 200X Das dezentrale Peripheriesystem ET 200X bietet mit einer Vielzahl von Erweiterungsmodulen die Mglichkeit, komplette Maschinenfunktionen direkt an der Maschine - in Schutzart IP 65 bzw. IP 67 - abzubilden. Ob Motorstarter, Frequenzumrichter, Pneumatik- oder Ein-/Ausgabemodul, ob harte Umgebungsbedingungen, extrem zeitkritische Applikationen oder eine Vielzahl von Signalgebern und Verbrauchern an einem Ort - das modulare Peripheriesystem SIMATIC ET 200X bietet die passende dezentrale Lsung fr jede Aufgabe im Feld. Via PROFIBUS-DP sorgt es durchgngig fr die optimale Kommunikation mit der bergeordneten Steuerung. Ein einziges Basismodul erlaubt den Anbau von bis zu 6 bzw. 7 Erweiterungsmodulen. Mit dem AS-Interface-Mastermodul in der ET 200X knnen sehr einfach gemischte Bus-Architekturen preiswert aufgebaut werden. So knnen auch die in der Anlage verteilten Signale optimal und mit geringstem Montageauf-wand eingebunden werden. Mit der intelligenten Basisstation fr Datenvor-verarbeitung und Steuerung knnen unabhngig von der bergeordneten SPS autarke und zeitkritische Funktionen dezentral realisiert werden. ber den PROFIBUS werden dann nur noch die wichtigsten Steuerungssignale und Diagnosedaten gesandt. Dies entlastet sowohl den Bus als auch die bergeordnete Steuerung. Die Programmierung und Projektierung derartiger Stationen erfolgt ber das SIMATIC Standardtool STEP7.

    ET 200X Motorstarter ET 200X Motorstarter stehen in den gleichen Ausfhrungen wie die AS-Interface Kompaktstarter zu Verfgung. Das heit, elektromechanische Star-ter bis 5,5 kW, elektronische bis 2,2 kW. Weitere Details siehe oben. Zur Ansteuerung bei Vorinbetriebnahme und zu Servicezwecken steht ein Hand-bediengert zur Verfgung, das auch bei beiden Motorstarterfamilien zum Einsatz kommen kann.

    ET 200S Das dezentrale Peripheriesystem ET 200S bietet am PROFIBUS-DP feinmo-dular eine Vielzahl von 2- und 4-kanaligen Ein-/Ausgabemodulen, Technolo-giemodule, sowie Motorstarter Standard, Motorstarter High Feature und Sicherheitstechnik, die nahezu beliebig gemischt aufgebaut werden knnen. Eingesetzt werden die Module in IP 20 sowohl in zentralen Schaltschrnken als auch in dezentralen Schaltksten. Alle Spannungspotentiale mssen nur einmalig eingespeist werden. Durch einfaches Aneinanderreihen der Termi-nalmodule werden sowohl die Hilfs- als auch die Hauptstromkreisspannun-gen automatisch weitergereicht. Die rein passiven Terminalmodule sind die Basis fr die daraufzusteckenden Elektronikmodule. Diese knnen auch im SIRIUS Systemhandbuch

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    laufenden Betrieb gezogen und gesteckt werden. Dies sichert besonders die Verfgbarkeit von Maschinen und Anlagen.

  • SystembersichtET 200S Motorstarter Die Motorstarter der ET 200S sind komplett vorverdrahtete Verbraucherab-zweige mit Kurzschluss- und berlastschutz. Die zur Ansteuerung und ber-wachung notwendigen Ein- und Ausgnge sind bereits im Motorstarter inte-griert. Auch wird die richtige Funktion des Motorstarters ohne zustzlichen Programmieraufwand berwacht und bei Bedarf eine eindeutige Fehlermel-dung via PROFIBUS-DP ausgelst.

    ET 200S SIGUARD Die Motorstarter knnen bei sicherheitstechnischen Anwendungen (EN 954-1) mit Powermodulen SIGUARD ergnzt werden. An diesen Modu-len werden Not-AUS-Taster, Sicherheitsendschalter oder sonstige potential-freie Kontakte von Sicherheitseinrichtungen zweikanalig angeschlossen. Die Funktion auf der Sensorseite wird normgerecht unter anderem auf Quer- oder Kurzschluss berwacht. Die integrierten Sicherheitsrelais kontrollieren auch die korrekte Abschaltung der nachfolgenden Motorstarter. Bei ET 200S Motorstarter Standard muss dazu ein sogenanntes F-Kit - ein frontseitig zu montierender Hilfsschalter - ergnzt werden (Rckfhrkreis). Der Motorstar-ter High Feature hat diese Kontakte bereits werkseitig integriert. Zum Abschluss eines Sicherheitssegments mit einem oder mehreren Motorstar-tern ist ein sogenanntes Connectionmodul zu setzen. An diesem muss dann fr Anwendungen der Kategorie 3 oder 4 (EN 954-1) das redundante Ein-speiseschtz angeschlossen werden (Ansteuerung und berwachung). Bei Anwendungen der Kategorie 2 wird der Rckfhrkreis am Connectionmodul mit einer Drahtbrcke abgeschlossen.

    ET 200S Motorstarter Standard

    ET 200S Motorstarter Standard bestehen aus einer Leistungsschalter-Schtzkombination aus der SIRIUS S00-Baureihe. Bei einer Leistung von maximal 5,5 kW greifen die Motorstarter ber die Terminalmodule auf den selbstaufbauenden Energiebus zu (40 A). Pro Motorstarter verbleiben somit lediglich die drei Adern der Motorabgangsleitung und optional der PE-Anschluss. Rangierverdrahtung auf vorgelagerte Klemmenreihen werden berflssig, da die Terminalmodule bereits diese Funktion wahrnehmen.

    ET 200S Motorstarter High Feature

    Mit ET 200S Motorstarter High Feature wurde eine neue Klasse von Ver-braucherabzweigen bis 7,5 kW eingefhrt. Starterschutzschalter fr den Kurzschlussschutz, elektronisches berlastrelais fr den berlastschutz und Schtz oder Sanftstarter zum Schalten des Abzweiges bieten eine Reihe neuer Features: Mit den Schaltgerten der Baugre S0 wird ber den gesamten Leis-

    tungsbereich bis 16 Ampere (7,5 kW) die Zuordnungsart 2 erreicht. Das heit, dass selbst nach einem Kurzschluss in Hhe von 50 kA der Motor-starter nicht zerstrt werden darf und wieder in Betrieb genommen wer-den kann. Lediglich leichte Verschweiungen der Kontakte, die ohne nen-nenswerte Verformung durch den Anwender wieder gelst werden kn-nen, sind zulssig.

    Die Strommessung in allen drei Phasen dient sowohl der berlastauswer-tung als auch der Weiterverarbeitung in der bergeordneten Steuerung. Alternativ zur zyklischen Stromwertbertragung ist auch die Parametrie-rung je eines oberen und eines unteren Grenzwertes mglich. Diese kn-nen zum Beispiel zur lastabhngigen, autarken Abschaltung des Starters SIRIUS Systemhandbuch

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    verwendet werden.

  • Systembersicht Alle Parameter, so auch der Motornennstrom werden im Falle eines Aus-tausches automatisch von der bergeordneten Steuerung an den neuen Starter bertragen.

    Im Austauschfall muss nur zwischen 2 Startertypen gewhlt werden. Das elektronische berlastrelais bietet einen auergewhnlich weiten Stellbe-reich (0,3 bis 3,0 A und 2,4 bis 16 A).

    Bei kritischen Anwendungen kann der Prozess wichtiger als der Schutz des Motors sein. Deswegen besteht beim Motorstarter High Feature die Mglichkeit, im Ermessen und unter Aufsicht des Anwenders die ber-lastabschaltung zu unterdrcken und mit der Notstartfunktion den Motor-starter weiter zu betreiben.

    Schnellster Aufbau durch komplette Vorverdrahtung und einfache Stecktech-nik werden somit ergnzt um eine Reihe von Funktionen zu Steigerung der Verfgbarkeit. Dies prdestiniert die Starter besonders fr Anwendungen mit zeitkritischen und wertvollen Prozessen.

    ET 200S Motorstarter Failsafe

    Mit dem ET 200S Motorstarter Failsafe werden die Vorteile des Motorstar-ter High Feature um Anforderungen aus der Sicherheitstechnik ergnzt. Eine integrierte berwachungsfunktion kontrolliert bei der Abschaltung des Motorstarters, ob das Schtz ordnungsgem abgeschaltet hat. Sollte die-ses z. B. verschweit sein und daher nicht abschalten knnen, wird automa-tisch mit Hilfe des Starterschutzschalters sicher getrennt. Damit ist die in EN 954-1 fr Kategorie 4 geforderte Redundanz ohne zustzlichen Montage- und Verdrahtungsaufwand gegeben. Mit jedem vorgeschalteten Powermo-dul knnen so bis zu 6 getrennte Sicherheitskreise verschiedenen Motor-startern innerhalb einer Station zugeordnet werden. Die Ansteuerung erfolgt entweder ber eine Sicherheitssteuerung, z. B. SIMATIC S7-300F und PRO-FIBUS-DP (PROFIsafe) oder ber externe Sicherheitsschaltelemente, z. B. den Sicherheitsmonitor von AS-Interface Safety at Work.Der Vorteil dieser Lsung mit Motorstarter Failsafe liegt in der flexiblen Zuordnung unterschiedlicher Sicherheitskreise und der in jedem Starter inte-grierten Schaltredundanz. Der Aufwand zur Realisierung derartiger Anlagen mit konventioneller Technik ist ungleich hher. Werden dagegen grere Gruppen von Motorstartern in einem Sicherheitssegment bentigt, kann eine Lsung mit ET 200S SIGUARD die gnstigere sein.Der Motorstarter Failsafe bentigt fr seine Sicherheitsfunktion die galvani-sche Trennung der Schtzkontakte. Daher ist eine Variante mit Sanftstarter-funktionalitt nicht verfgbar.

    Switch ES Motorstarter Mit Switch ES Motorstarter, dem komfortablen Parametrier- und Diagnose-tool lassen sich die Motorstarter High Feature vor Ort mit einer Punkt zu Punkt-Verbindung nicht nur bequem im laufenden Betrieb parametrieren und diagnostizieren, sondern auch eine Reihe von Zusatzinformationen, wie zum Beispiel Statistikdaten auslesen. So knnen Betriebsstunden oder der Motorstrom der letzten berlastauslsung herangezogen werden, um wich-tige Informationen zum Zustand der Anlage abzuleiten. Mit der Steuerfunk-tion lsst sich der Motorstarter auch bequem ohne bergeordnete Steue-rung testen bzw. vorinbetriebnehmen.SIRIUS Systemhandbuch

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    1 Systembersicht1.1 Bestimmungen/Vorschriften/Approbationen1.2 Gertespektrum1.3 Systemmerkmale1.3.1 Umweltbedingungen1.3.2 Umweltschutz

    1.4 Komponenten und Kombinationen1.5 Montage und Anschluss1.5.1 Montage1.5.2 Schraubanschluss1.5.3 Cage Clamp-Anschluss1.5.4 Anschlussquerschnitte

    1.6 Kommunikation1.6.1 Kommunikationsfhige Niederspannungsschalttechnik1.6.2 Parametrierung des PROFIBUS-DP und der busfhigen Niederspannungs-Schaltgerte1.6.3 Aktuator-Sensor-Interface (AS-Interface)1.6.4 Kommunikationsfhige Motorstarter SIRIUS NET