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Zahn, Mund und Zahnersatzpflege in der Altenpflegeausbildung Kennwort: Mundhygiene bei Pflegebedürftigkeit Autoren Dr. Elmar Ludwig Referent für Alterszahnheilkunde und Vorsitzender des Arbeitskreises Alterszahnheilkunde und Behindertenbehandlung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Praxisadresse Neue Straße 115 89075 Ulm Kammeradresse Albstadtweg 9 70567 Stuttgart In Kooperation mit der Konferenz der Altenpflegeschulen in Baden-Württemberg (KAS) Vorsitzender Hr. Wolfgang Hahl, Heinrich-Lanz-Straße 5, 68165 Mannheim Nr. Altenpflegeschulen Zahnärztliche Referenten 01 Altenpflegeschule Mannheim Dr. Ute Hensmann, 68782 Brühl 02 AfG - Evangelische Fachschule für Altenpflege, Heidelberg ZA Reinhold Haas, 74363 Güglingen 03 Eigenbetrieb Leben und Wohnen – Altenpflegeschule, Stuttgart Dr. Thomas Herzig, 74420 Oberrot 04 Altenpflegeschule der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart Dr. Renate Kurz, 93489 Schorndorf 05 Grossheppacher Schwesternschaft – Fachschule für Altenpflege, Weinstadt-Beutelsbach ZÄ Ineza Loejnik-Odwald, 71332 Waiblingen 06 Berufsfachschule für Altenpflege am Institut für Soziale Berufe, Schwäbisch Gmünd Dr. Sandra Stodal, 89522 Heidenheim 07 Berufsfachschule Altenpflege Der Ese e.V., Mosbach ZA Reinhold Haas, 74363 Güglingen 08 Fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe Siloah, Pforzheim ZA Torben Wenz, 75180 Pforzheim 09 Die Zieglerschen - Gotthilf-Vöhringer-Schule, Friedrichshafen Dr. Werner Ströbele, 88697 Bermatingen 10 Diakonisches Institut für soziale Berufe, Altenpflegeschule Dornstadt Dr. Horst Gebhardt, 89182 Bernstadt Weitere an der Vorbereitung und Begleitung maßgeblich beteiligte Personen: Dr. Klaus-Peter Rieger †, Dr. Guido Elsäßer, Dr. Horst Gebhardt, Frau Andrea Mader, Pflegepädagogin Sabrina Jungmann, Pflegeexpertin Dorothea Kleinknecht. Die Bedingungen für die Vergabe des Wrigley-Preises werden anerkannt. Ulm, den 26.02.2012 Dr. Elmar Ludwig

02 Altenpflege Autoren Wrigley - lzk-bw.de · Die Bedingungen für die Vergabe des Wrigley-Preises werden anerkannt. Ulm, den 26.02.2012 Dr. Elmar Ludwig Immer mehr immer ältere

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Zahn-­‐,  Mund-­‐  und  Zahnersatzpflege  in  der  Altenpflegeausbildung  

Kennwort:  Mundhygiene  bei  Pflegebedürftigkeit  

Autoren  

Dr. Elmar Ludwig

Referent für Alterszahnheilkunde und Vorsitzender des Arbeitskreises Alterszahnheilkunde und

Behindertenbehandlung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg

Praxisadresse

Neue Straße 115

89075 Ulm

Kammeradresse

Albstadtweg 9

70567 Stuttgart

In Kooperation mit der Konferenz der Altenpflegeschulen in Baden-Württemberg (KAS)

Vorsitzender Hr. Wolfgang Hahl, Heinrich-Lanz-Straße 5, 68165 Mannheim

Nr. Altenpflegeschulen Zahnärztliche Referenten

01 Altenpflegeschule Mannheim Dr. Ute Hensmann, 68782 Brühl

02 AfG - Evangelische Fachschule für Altenpflege, Heidelberg ZA Reinhold Haas, 74363 Güglingen

03 Eigenbetrieb Leben und Wohnen – Altenpflegeschule, Stuttgart Dr. Thomas Herzig, 74420 Oberrot

04 Altenpflegeschule der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart Dr. Renate Kurz, 93489 Schorndorf

05 Grossheppacher Schwesternschaft – Fachschule für Altenpflege, Weinstadt-Beutelsbach ZÄ Ineza Loejnik-Odwald, 71332 Waiblingen

06 Berufsfachschule für Altenpflege am Institut für Soziale Berufe, Schwäbisch Gmünd Dr. Sandra Stodal, 89522 Heidenheim

07 Berufsfachschule Altenpflege Der Ese e.V., Mosbach ZA Reinhold Haas, 74363 Güglingen

08 Fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe Siloah, Pforzheim ZA Torben Wenz, 75180 Pforzheim

09 Die Zieglerschen - Gotthilf-Vöhringer-Schule, Friedrichshafen Dr. Werner Ströbele, 88697 Bermatingen

10 Diakonisches Institut für soziale Berufe, Altenpflegeschule Dornstadt Dr. Horst Gebhardt, 89182 Bernstadt

Weitere an der Vorbereitung und Begleitung maßgeblich beteiligte Personen:

Dr. Klaus-Peter Rieger †, Dr. Guido Elsäßer, Dr. Horst Gebhardt, Frau Andrea Mader,

Pflegepädagogin Sabrina Jungmann, Pflegeexpertin Dorothea Kleinknecht.

Die Bedingungen für die Vergabe des Wrigley-Preises werden anerkannt.

Ulm, den 26.02.2012

Dr. Elmar Ludwig

Immer mehr immer ältere und auch pflegebedürftige Menschen in Deutschland haben immer mehr eigene Zähne oder Implantate. In der bundeseinheitlichen Altenpflegeausbildung werden für den Mundbereich lediglich Soor- und Parotitisprophylaxe nicht aber Karies- und Parodonti-tisprophylaxe erwähnt. Ziel dieser Studie ist die Entwicklung und Evaluation eines Gesamtkonzeptes für die Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege in der Pflegeausbildung und Pflegefortbildung, das den veränder-ten Verhältnissen in der Mundhöhle pflegebedürftiger Menschen gerecht wird. Für das Lernfeld 1.3 der Altenpflegeausbildung (Alte Menschen personen- und situationsge-recht pflegen) wurden zwischen 2007 und 2009 drei Ausbildungsmodule sowie ein Fortbil-dungsmodul mit jeweils theoretischen und praktischen Schulungseinheiten erarbeitet. Die Lehr- und Lernmittel (Schulungsvorträge, Skripte, Pflegefilm, Übungsmodell und Phantomkopf) be-rücksichtigen dabei in besonderem Maße die Anforderungen der Pflegepraxis. Der Unterricht wird im 1. Ausbildungsjahr durch Fachlehrer der Pflegeschulen durchgeführt. Im 2. und 3. Aus-bildungsjahr wie auch in der Fortbildung übernehmen Zahnärzte aus der Praxis die Schulungen. Nach einer einjährigen Erprobungsphase folgte zwischen April 2011 und Februar 2012 die ei-gentliche Studie mit insgesamt 10 Schulen. Begleitende Lernzielkontrollen vor und nach den Schulungen sollten den theoretischen Lerngewinn dokumentieren. Evaluationen durch die Schüler und Teilnehmer sowie durch die Referenten ermöglichten zudem eine weitere kritische Prüfung der Lehr- und Lernmittel. Von 836 Datensätzen aus 42 Klassen konnten 672 Datensät-ze zur Auswertung herangezogen werden. Der theoretische Lerngewinn erreichte nach Jahrgängen ausgewertet bis zu 24,6 % (2. Ausbil-dungsjahr). Einzelne Klassen konnten einen Lerngewinn von bis zu 38 % erreichen und bei der Auswertung einzelner Aussagen betrug der Lerngewinn bis zu 57 %. Dass andererseits im 3. Ausbildungsjahr der Lerngewinn nur 9,4 % erreichte, einzelne Klassen gar keinen Lerngewinn erzielten oder auch Einzelaussagen mit Lernverlust zu beobachten wa-ren, kann nur teilweise auf materialbedingte Schwächen zurückgeführt werden. Bei einem Pro-jekt dieser Art spielen die Motivation der Schüler und Teilnehmer sowie die äußeren Rahmen-bedingungen und nicht zuletzt die pädagogische Lernkurve bei diesem für alle Referenten noch unbekanntem Thema eine große Rolle. Die Evaluationen haben zudem wichtige Hinweise für eine weitere Überarbeitung und Optimierung der Lehr- und Lernmittel gegeben. In allen Jahr-gängen sowie in der Fortbildung wird eine deutliche Steigerung der subjektiv empfundenen Kompetenz angegeben – die Grundvoraussetzung für die Durchführung einer adäquaten Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege bei pflegebedürftigen Menschen. Die Lehrer und zahnärztlichen Referenten sind mit den Inhalten der Schulungen nahezu einstimmig einverstanden und bestä-tigen die Durchführbarkeit des Konzeptes in der Praxis. Es ist geplant, die Ergebnisse dieser Studie im Rahmen der aktuell angestrebten Harmonisie-rung der Ausbildung zum(r) Altenpfleger(in), der Kinder- und Gesundheits- sowie Krankenpflege dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (Bundesverband) vorzustellen.

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Abbildung 1: Beispiele für Mundhygienesituationen

pflegebedürftiger Menschen

Immer mehr immer ältere und auch pflegebedürftige Menschen in Deutschland haben immer mehr eigene Zähne oder Implantate – ein Erfolg der zahnärztlichen Präventionsbemühungen der letzten 30 Jahre und ein wichtiger Einflussfaktor der mundgesundheitsbezogenen Lebens-qualität [15,16]. In der Altersgruppe der 65-74jährigen hat die Zahl der fehlenden Zähne von durchschnittlich 17,6 im Jahr 1997 auf 14,2 im Jahr 2005 abgenommen. Gleichzeitig haben be-handlungsbedürftige Erkrankungen des Zahnhalteapparates von 64,1 % auf 87,8 % sowie die Wurzelkaries von 15,5 % auf 45,0 % zugenommen [17]. Bei Bewohnern stationärer Pflegeeinrichtungen in Frankfurt waren 43 % der Zähne kariös bzw. zerstört und bei 74 % der Bewohner ließen sich Beläge auf der Zunge (eine der Ursachen für

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Mundgeruch) feststellen [19]. Bei einer aktuellen Untersuchung eines Modellprojektes in Berlin war von rund 300 Vollprothesen pflegebedürftiger Menschen nur jede vierte Prothese frei von harten Belägen [12]. Insgesamt verschlechterte sich der Mundhygienezustand pflegebedürftiger Menschen in stationären Einrichtungen nach 1-2 Jahren signifikant [11]. Beläge, Karies, Parodontitis, Verletzungen und nicht erkannte Veränderungen der Mund-schleimhäute können Schmerzen verursachen. Die Schmerzwahrnehmung ist auch im hohen Alter nicht eingeschränkt, und die Folgen sind Chronifizierung, Angst und Depressionen [31]. Die meist pharmazeutischen Therapiestrategien dieser Symptome führen zu Mundtrockenheit. So nimmt die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität der betroffenen Menschen weiter ab, und die erschwerte Symptomkontrolle verschlechtert schließlich die Pflegesituation. Essen eingeben und die Reinigung der Zähne sowie der Mundhöhle sind dann nur unter Schmerzen und zum Teil bei starker Abwehr möglich. Ständiges lautes Knirschen mit den Zähnen, autoaggressives und fremdaggressives Verhalten den ganzen Tag und auch in der Nacht mindern in erhebli-chem Maße die Motivation und die Lebensqualität der Pflegekräfte sowie der pflegenden Ange-hörigen. Darüber hinaus besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Mundgesundheit und Allge-meinerkrankungen wie Pneumonien, Diabetes, Herz-Kreislaufproblemen, Gastritis und Rheuma [3,10,13,30]. Sogar Zusammenhänge der Mundgesundheit mit der Alzheimer-Erkrankung werden aktuell diskutiert – sowohl infektionsbedingt [20,24] als auch indirekt, wenn durch den Verlust der Kaufähigkeit die Aktvierung kognitiver Zentren ausbleibt [27]. Dies gewinnt vor allem Bedeutung vor dem Hintergrund, dass bei schlechtem Zahnstatus oder schlechter Mundgesundheit meist passierte Kost verabreicht wird [34] und dann z.B. nicht mehr gekaut wird. Konsequente gute Mundpflege und gute zahnärztliche Betreuung senken nicht nur die Kosten, sondern verbessern, wie es im Rahmen des Münchner Teamwerk Projektes gezeigt werden konnte, bei über der Hälfte der untersuchten Bewohner die Mundhygiene signifikant. Die Zahl der Notfallbehandlungen nahm innerhalb von zwei Jahren um 65 % und die Zahl notwendiger Zahnextraktionen sogar um 70 % ab [7]. Pneumonien als zweithäufigste Infektionserkrankung, als häufigster Grund für eine Krankenhauseinweisung [9] und häufigste Todesursache bei stati-onär untergebrachten pflegebedürftigen Menschen [25] lassen sich durch konsequente gute Mundhygiene und gute zahnärztliche Betreuung um bis zu 40 % [1,2,4,21,30,32] reduzieren. Die individuelle mechanische Reinigung der Mundhöhle und der Prothesen sind dabei rein pharma-zeutischen Pflegestrategien überlegen [18]. Für eine gute Mundgesundheit pflegebedürftiger Menschen bedarf es einer guten zahnärztli-chen Versorgung. In einer kritischen Würdigung der bereits vorliegenden Studien kommt Reiß-mann zu dem Ergebnis, dass diese zahnärztliche Versorgung aktuell noch als unzureichend anzusehen ist [29]. Allerdings muss angemerkt werden, dass verschiedene Landeszahnärzte-kammern und auch die Standesvertretung der Zahnärzte auf Bundesebene zusammen mit den politischen Verantwortungsträgern in den letzten Jahren deutliche Anstrengungen unternom-men haben, die Versorgungsstrukturen zu verbessern [7,5,14,22,23]. Zahnerhaltende präventionsorientierte Therapiemaßnahmen machen jedoch nur Sinn, wenn eine kompetente Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege gewährleistet ist. In der Ausbildung ist die Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege mit ca. 6 h in 3 Jahren Ausbildung nicht ausreichend ver-ankert. Generell ist davon auszugehen, dass Pflegekräfte in der Pflege von Zähnen und Zahn-ersatz und vor allem auch im Umgang mit kompliziertem Zahnersatz wie Teilprothesen oder implantatgetragenen Versorgungen nicht adäquat ausgebildet sind [26,34].

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In der bundeseinheitlichen Altenpflegeausbildung werden für den Mundbereich lediglich Soor- und Parotitisprophylaxe nicht aber Karies- und Parodontitisprophylaxe erwähnt [35]. Selbst in umfangreichen Nachschlagewerken für Pflegekräfte werden beispielsweise Zahnprothesen und ihre Pflege nicht befriedigend erläutert [8]. In Berlin gaben 93,1% von insgesamt 320 befragten Mitarbeitern aus 54 stationären sowie 49 ambulanten Pflegeeinrichtungen an, während der Anstellung in der Einrichtung nicht in mund-, zahn- und prothesenhygienischen Pflegemethoden fortgebildet worden zu sein [33]. Dabei ist durch konsequente Schulungen der Pflegekräfte eine nachhaltige Verbesserung der Mundgesundheit möglich [6,11,19,34]. So konnten in der Frankfurter Studie Beläge und Zahn-fleischentzündungen nach 4, 8 und 12 Monaten stetig reduziert werden. 82 % der Studienteil-nehmer wiesen nach 12 Monaten eine saubere Zunge auf – 26 % waren es bei der Basisunter-suchung. Und nur noch 10 % der Prothesen waren zum Zeitpunkt der letzten Stichprobe unzu-reichend gereinigt (55,6% bei der Basisuntersuchung) [19]. Im Jahr 2009 lebten in Deutschland 2,34 Millionen Pflegebedürftige, davon waren 717.000 (31 %) vollstationär, also in einer Einrichtung versorgt, 1,62 Millionen (69 %) waren in häusli-chem Umfeld betreut [28]. Für das Jahr 2050 ist bei der Pflegebedürftigkeit eine weitere Zunah-me auf bis zu ca. 4,4 Millionen Menschen zu erwarten. Im geplanten Gesetz zur Neuausrich-tung in der Pflege wird dieser Entwicklung durch die Förderung häuslicher Versorgungskonzep-te Rechnung getragen. Die nachhaltige Verbesserung der Pflegekompetenz ist daher in allen Versorgungsbereichen zu fordern. Impulsschulungen in stationären Pflegeeinrichtungen reichen nicht aus, sondern es müssen die Ausbildungs- wie auch die Fortbildungsangebote in der Zahn-, Mund- und Zahner-satzpflege insgesamt grundlegend überarbeitet und erweitert werden. Ziel dieser Studie ist die Entwicklung und Evaluation eines Gesamtkonzeptes für die Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege in der Pflegeausbildung und Pflegefortbildung. Hauptzielkriterien dabei sind einerseits der theoretische Lerngewinn und andererseits die subjektive Steigerung der Kompetenz in der praktischen Umsetzung – nur so kann Zahn-, Mund- und Zahnersatzpfle-ge in der Praxis nachhaltig etabliert werden.

In dem Zeitraum vom 18.07.2007-26.06.2009 wurden Lernziele definiert und anhand dieser Lernziele Lehr- und Lernmittel für das Lernfeld 1.3 der Altenpflegeausbildung (Alte Menschen personen- und situationsgerecht pflegen) erarbeitet. Im Vordergrund stand dabei die praxisnahe und anschauliche Vermittlung der wesentlichen Lerninhalte der Zahn-, Mund- und Zahnersatz-pflege. An der Erarbeitung der Lehr- und Lernmittel waren zwei Zahnärzte maßgeblich beteiligt, die einerseits große Erfahrung in der zahnärztlichen Betreuung pflegebedürftiger Menschen haben und andererseits regelmäßig auf Wunsch Seminare und Schulungen durchführen. Ein dritter Zahnarzt ergänzte diesen Horizont durch seine langjährige verantwortliche Tätigkeit für die Entwicklung des Berufsbildes der zahnmedizinischen Fachangestellten. Die Lehrinhalte wurden für die dreijährige Altenpflegeausbildung in drei Module eingeteilt und beinhalten sowohl theoretische Aspekte wie auch die praktische Umsetzung für den Pflegeall-tag. Für die Altenpflegefortbildung wurden die wichtigsten Inhalte auf eine achtstündige Schu-lungsveranstaltung gekürzt.

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• 1. Ausbildungsjahr: Basiswissen Zahn- und Mundpflege - Orientierung in der Mundhöhle, Karies, Parodontitis, Zahn- und Mundpflege

• 2. Ausbildungsjahr: Aufbauwissen Zahnersatz - Zahnersatzarten, Umgang mit Zahnersatz, Pflege von Zahnersatz

• 3. Ausbildungsjahr: Aufbauwissen Schwerstpflege - (besondere) orale Erkrankungen, (besondere) Maßnahmen, (besondere) Pflegemittel

• 1.-3. Ausbildungsjahr: Pflegesystematik & Pflegeritual – am Rollstuhl und am Bett

• Zähneputzen und Mundpflege • Inspektion der Mundhöhle • Ein- und Ausgliedern sowie Reinigung von Zahnersatz

in allen Ausbildungsjahren.

• Praxisorientierte PowerPoint-Präsentationen mit vielen (klinischen) Bildern

• Zahnersatz-Übungsmodell und Phantomkopf

• Pflegefilm – Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege in bewegten Bildern siehe Abbildung 2 bis Abbildung 6

Abbildung 2: Screenshots - 1. Jahr Abbildung 3: Screenshots - 2. Jahr Abbildung 4: Screenshots - 3. Jahr

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Abbildung 5: Übungsmodell...im Phantomkopf Abbildung 6: Pflegefilmsequenzen - Kommentierung

Im Rahmen einer Konferenz privater Pflegeschulen am 10.04.2008 wurde das Interesse für ei-ne Kooperation unter Einsatz der entwickelten Materialen bestätigt. Im Anschluss erfolgte eine eintägige Vorstellung der einzelnen Lehr- und Lernmittel gegenüber Fachlehrern für Altenpflege interessierter Pflegeschulen am 09.05.2009. Ziel dabei war, die Praxistauglichkeit durch die Fachlehrer kritisch zu hinterfragen. Nach weiteren Gesprächen begann am 26.06.2009 eine erste Pilotphase an 6 Schulen. Auf Seiten der Zahnärzte wurden nach und nach weitere Referenten mit den Lehr- und Lernmit-teln vertraut gemacht. Diese haben dann an den beteiligten Schulen sowohl in der Ausbildung als auch in der Fortbildung Erfahrungen gesammelt. Die Inhalte konnten so weiter abgestimmt werden. Für die praktischen Übungen wurden bei den Pilotschulungen Filmsequenzen aufgenommen und daraus zur besseren Anschaulichkeit für die praktischen Lernziele ein Kurzfilm zusammen-geschnitten. Dieser Kurzfilm wurde in der Pflegefilm-DVD ebenfalls implementiert. Einige der Pflegefilmsequenzen wurden nochmals überarbeitet.

In Kooperation mit einer Diplom-Pflegepädagogin wurden die Skripte für die drei Module der Ausbildungsjahre erarbeitet, um eine zeitgemäße lernpädagogisch orientierte Aufbereitung der Lerninhalte zu gewährleisten.

Bei einer weiteren Konferenz am 18.11.2010 konnte der aktuelle Projektstand vorgestellt wer-den. Nun sollte für die eigentliche Studie der Kreis der beteiligten Schulen erweitert werden. Insgesamt wurden 15 Fachlehrer sowie 15 zahnärztliche Referenten zu einer eintägigen Kalib-rierungsveranstaltung am 09.04.2011 eingeladen. Neben der detaillierten Vorstellung der über-arbeiteten und neuentwickelten Materialien wurden der Ablauf und die Zeiteinteilung der einzel-

Pflegefilm – Zahn-, Mund- & Zahnersatzpflege Stand 04/2011

03 Zahnpflege – fremd

- wo immer möglich, eigene Pflege fordern/fördern - Bewegungen teilweise unterstützt bzw. geführt - gute Ausleuchtung, Brille - Spiegel erlaubt visuelle Kontrolle

- wo immer möglich, im Sitzen - Handtuch auf der Brust - Putzen von hinten – nicht von vorne stochern - mit dem freien Arm den Kopf stützen - evtl. die Wange abhalten

- Zahnpflege am Bett - Abstützung mit dem Knie erleichtert die

Reinigung - wenig Zahnpasta - Handtuch auf der Brust - Ausspülen evtl. mit Nasenausschnittsbecher

- Mehrkopfbürsten – gleichzeitige Reinigung der Außen-, Innen- & Kauflächen

- bei langen Zähnen – Bürste nach außen/innen kippen – nicht ideal, aber besser als nichts

- Interdentalraumhygiene vor dem Zähneputzen - Interdentalbürste mehrmals je Interdentalraum - Größe entspricht Interdentalraum - kurzer Griff ohne Montage für manuell

eingeschränkte Menschen besser geeignet - Bürsten etwa alle 2-4 Wochen wechseln

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nen Schulungen mit Lernzielkontrollen sowie Evaluationen abgestimmt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten die Vorträge, Skripte, eine Kommentierung des Pflegefilms, die Lern-zielkontrollen und Evaluationen sowie Vorlagen für einen Ausschreibungstext und Teilnahme-bescheinigungen der Fortbildungsveranstaltung auf einer Arbeitsmittel-CD (Abbildung 7). Eine DVD mit dem Pflegefilm wurde ebenfalls zur Verfügung gestellt.

Abbildung 7: Zusammenstellung der Lehr- und Lernmittel der Arbeitsmittel-CD – HTML-Inhaltsverzeichnis zur Navigation

Im ersten Ausbildungsjahr übernahmen demnach allein die Fachlehrer die Schulungen. Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr wiederholten die Fachlehrer verkürzt die Inhalte vom ersten Jahr. Die zahnärztlichen Referenten übernahmen im zweiten und dritten Ausbildungsjahr die vertiefenden Aufbauthemen Zahnersatz und Schwerstpflege. Die eintägigen Fortbildungen im Rahmen der Altenpflegefortbildung wurden allein von den zahnärztlichen Referenten durchge-führt (Abbildung 8). Dieses Konzept ermöglichte es, die besondere Kompetenz der Zahnärzte in

2.

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den Unterricht mit aufzunehmen, ohne die Schulen finanziell zu überfordern. Das Honorar für die Zahnärzte durch die Schulen wurde im Vorfeld vereinbart. Alle beteiligten zahnärztlichen Referenten haben sich zuvor im Bereich Alterszahnmedizin fortgebildet.

Abbildung 8: Ablaufpläne für die Altenpflegeausbildung (links) und Altenpflegefortbildung (rechts) – Zeitraster & Einteilung der Referenten – Altenpflegelehrer (Lehrer) & Zahnärzte (ZA-Team)

Die Lernzielkontrollen (Anhang Tabelle 10ff, S. 17ff) und Evaluationen dienten der wissen-schaftlichen Auswertung des theoretischen und praktischen Lerngewinns sowie zur Klärung von Fragen nach dem Eindruck über die Lehr- und Lernmittel (Vorträge, Pflegefilm, Skripte), die Stoffauswahl, den Stoffumfang wie auch den Praxisbezug. Die Lernzielkontrollen wurden vor und nach den Schulungen, die Evaluationen nur nach den Schulungen durchgeführt. Evaluation Ausbildungsjahre 1-3 sowie Fortbildung Kompetenz in der Zahn-, Mund- & Zahnersatzpflege vor der Schulung? 2 3 4 5 6 7 8 9 Kompetenz in der Zahn-, Mund- & Zahnersatzpflege nach der Schulung? 2 3 4 5 6 7 8 9 Powerpoint-Vorträge? 2 3 4 5 6 7 8 9 Pflegefilm? 2 3 4 5 6 7 8 9 Praktische Übungen? 2 3 4 5 6 7 8 9 Handouts? 2 3 4 5 6 7 8 9 Stoffmenge? 2 3 4 5 6 7 8 9 Praxisbezug? 2 3 4 5 6 7 8 9 Tabelle 1: Fragen zur Evaluation durch die Schüler & Teilnehmer

Ablaufschema – Altenpflegeausbildung (Stand: 04/2011)

Jahr Wer Was Zeit

1 Lehrer Einführung AKABe BWBasiswissen Zahn- & Mundpflege

4 h

Lehrer Pflegeritual & Pflegefilm bis MundpflegePraktische Übungen

- Zahn- & Mundpflege gegenseitig- Inspektion der Mundhöhle

2 h

2 Lehrer Wdh Basiswissen Zahn- & Mundpflege 2 h

ZA-Team Einführung AKABe BWAufbauwissen Zahnersatz

2 h

ZA-Team Pflegeritual & Pflegefilm komplettPraktische Übungen

- Zahn- & Mundpflege gegenseitig- Inspektion der Mundhöhle- Ein- & Ausgliedern Zahnersatz

2 h

3 Lehrer Wdh Basiswissen Zahn- & Mundpflege 2 h

ZA-Team Einführung AKABe BWAufbauwissen Schwerstpflege

2 h

ZA-Team Pflegeritual & Pflegefilm komplettPraktische Übungen

- Zahn- & Mundpflege gegenseitig- Inspektion der Mundhöhle- Ein- & Ausgliedern Zahnersatz- Interdentalhygiene am Phantomkopf

2 h

Zeitangaben (h) meinen Schulstunden à 45 Minuten (4 h = 4 x 45 min).

Ablaufschema – Altenpflegefortbildung (Stand: 04/2011)

Zeit Was Zeit

9.00-9.15 Einführung AKABe BW 15 min

9.15-9.45 *Basiswissen Zahn- & Mundpflege 1,5 h

10.00-11.00 *Aufbauwissen Zahnersatz 1 h

11.30-13.00 Aufbauwissen Schwerstpflege Teil 1 bis Pathologie

1,5 h

13.00-13.30 Mittagspause 0,5 h

13.30-15.00 Aufbauwissen Schwerstpflege Teil 2 ab Pathologie

1,5 h

15.00-16.00 Pflegeritual & Pflegefilm 1 h

16.00-17.00 Praktische Übungen - Zahn- & Mundpflege gegenseitig - Inspektion der Mundhöhle - Ein- & Ausgliedern Zahnersatz - Interdentalhygiene am Phantomkopf

1 h

*die Vorträge sind der Altenpflegeausbildung entnommen und gekürzt

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Evaluationen für die Fachlehrer und die zahnärztlichen Referenten zur Beurteilung der Lehr- und Lernmittel (Analogskalen und Freitextkommentare) sowie zur praktischen Durchführbarkeit des Konzeptes wurden ebenfalls durchgeführt (Tabelle 2).

Evaluation Ausbildungsjahre 1-3 sowie Fortbildung – Theorieschulung Verständlichkeit? 2 3 4 5 Umfang? 2 3 4 5 Praxisrelevanz? 2 3 4 5 Skript? 2 3 4 5 Inhalte einverstanden? Ja Nein Anmerkung: Evaluation Ausbildungsjahre 1-3 sowie Fortbildung – Praktische Übungen Zähne bürsten? 2 3 4 5 Inspektion der Mundhöhle? 2 3 4 5 Übungen mit dem Phantomkopf? 2 3 4 5 Zeitbudget? 2 3 4 5 Inhalte einverstanden? Ja Nein Anmerkung: Evaluation Ausbildungsjahre 1-3 sowie Fortbildung – Allgemeine Überlegungen Das Konzept funktioniert? 2 3 4 5 Anmerkung: Tabelle 2: Fragen zur Abschlussevaluation durch die Fachlehrer und die zahnärztlichen Referenten

Die Daten der Lernzielkontrollen und der Evaluationen wurden mit Hilfe spezieller Eingabemas-ken in Microsoft Excel für Mac 2011 übertragen. Die Prüfung sowie Auswertung der Daten er-folgte über eigens programmierte Makrofunktionen (MS Visual Basic 14.1.3). Die zusammenge-fassten Daten wurden schließlich in Tabellen, Säulendiagrammen und Boxplots deskriptiv dar-gestellt.

Bis zum Einsendeschluss am 15.02.2012 wurden von 10 der teilnehmenden Schulen Lernziel-kontrollen und Evaluationen von insgesamt 42 Klassen und 836 Teilnehmern zurückgesandt (Anhang Tabelle 7, S. 16). 164 Datensätze konnten in der Auswertung nicht berücksichtigt wer-den, da hier die Lernzielkontrollen vor oder nach der Schulung nicht vorhanden waren. So stan-den für die Auswertung 672 Datensätze zur Verfügung. Die Lernzielkontrollen und Evaluationen wurden in der Regel unmittelbar vor bzw. nach der je-weiligen Schulung durchgeführt. Im 1. Ausbildungsjahr wurden die Schulungen in den meisten Fällen geteilt und erfolgten dann innerhalb von sieben Tagen.

9

Die Auswertung der Fragenkomplexe in den einzelnen Ausbildungsjahren und in der Fortbil-dung zeigt einen durchschnittlichen Lerngewinn zwischen 9,4 und 24,6 % (Tabelle 3). Fragensumme & Fragenkomplexe n

∑F+[%] Δ [%]

10 Fragenkomplexe

vor nach MW+v/n SA+v/n Min+v/n Max+v/n

1. Ausbildungsjahr 298 19,8 42,9 23,1 2,0 4,3 1,5 2,1 0,0 0,0 7,0 9,0 2. Ausbildungsjahr 153 30,3 55,0 24,6 3,0 5,5 2,0 2,2 0,0 0,0 9,0 10,0 3. Ausbildungsjahr 141 31,9 41,3 9,4 3,2 4,1 1,5 1,8 0,0 0,0 7,0 8,0 Fortbildung 80 20,1 34,6 14,5 2,0 3,5 1,4 1,8 0,0 1,0 6,0 9,0 Tabelle 3: Auswertung der Fragenkomplexe – n = Anzahl aller ausgewerteten Teilnehmerdatensätze – „∑F+ [%] vor/nach“

= Summe aller richtig beantworteten Fragenkomplexe aller Teilnehmer eines Jahrgangs bzw. der Fortbildung vor/nach der Schulung in %, „Δ[%]“ = Differenz in %. „MW+v/n“ = Mittelwert aller richtig beantworteten Fragen-komplexe je Teilnehmer (v=vor, n=nach), „SA“ = Standardabweichung, „Min“ = Minimum, „Max“ = Maximum

Abbildung 9: Darstellung der jeweils 10 Fragenkomplexe für einzelne Schulklassen – prozentualer Anteil der richtigen Antwor-

ten nach unten (gelb) vor der Schulung und nach oben (grün) nach der Schulung. Oben: Ergebnisse von zwei Schulklassen des 1. Ausbildungsjahres – Unten: Ergebnisse je einer Schulklasse aus dem 2. Ausbildungsjahr (links) und 3. Ausbildungsjahr (rechts)

Bei differenzierter Betrachtung der einzelnen Klassen fällt auf, dass der Lerngewinn zum Teil erheblich schwankt. So gibt es Klassen, die praktisch keinen Lerngewinn erzielen, andere dafür erreichen Werte bis 38 %, obwohl sie teilweise bereits über ein gutes Grundwissen verfügen (Abbildung 9 oben links und Anhang Tabelle 8, S. 16). Zudem bestehen auch zwischen den jeweils 10 Fragenkomplexen mit 3 bis 6 Einzelaussagen – große Unterschiede, sowohl vor als auch nach den Schulungen. Daher wurden nachfolgend – für die Ausbildungsjahre 1, 2, 3 und für die Fortbildung – einerseits die absolute Zahl der richtig beantworteten Fragenkomplexe und andererseits die insgesamt richtig beantworteten Einzelaussagen prozentual dargestellt (Abbildung 10).

-100 -80 -60 -40 -20

0 20 40 60 80

100

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 -100

-80 -60 -40 -20

0 20 40 60 80

100

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

-100 -80 -60 -40 -20

0 20 40 60 80

100

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 -100

-80 -60 -40 -20

0 20 40 60 80

100

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Kla

sse

- Ric

htig

e A

ntw

orte

n je

Fra

genk

ompl

ex [%

]

1. Ausbildungsjahr – Basiswissen – Klasse 4 1. Ausbildungsjahr – Basiswissen – Klasse 14

Kla

sse

- Ric

htig

e A

ntw

orte

n je

Fra

genk

ompl

ex [%

]

2. Ausbildungsjahr – Zahnersatz – Klasse 6 3. Ausbildungsjahr – Schwerstpflege – Klasse 6

10

252 252 245 250 199 228 250 245

145 145 145 141 130 145 145 141

139 139 139 121 103 129 136 137

78 78 77 64 69 71 79 78

Abbildung 10: Boxplot-Darstellung differenziert nach den Ausbildungsjahren 1, 2, 3 und der Fortbildung

– Minimum, 25%-Quartil, Median, 75%-Quartil, Maximum

Links: Anzahl aller richtig beantworteten Fragenkomplexe vor (gelb) und nach (grün) der Schulung aller Schüler/Teilnehmer eines Jahrgang bzw. in der Fortbildung

Mitte: Anzahl aller richtig beantworteten Einzelaussagen vor (gelb) und nach (grün) der Schulung aller Schüler/Teilnehmer eines Jahrgangs bzw. in der Fortbildung

Rechts: Evaluationen nach der Schulung – im Diagramm der Median-Wert zusätzlich in den Säulen eingetragen – „Ko vor“ = Kompetenz vor der Schulung, „Ko nach“ = Kompetenz nach der Schulung, „PPT“ = Powerpoint-Vorträge, „Film“ = Pflegefilm, „Praxis“ = praktische Übungen, „Skript“ = Handouts, „Menge“ = Stoffmenge, „Bezug“ = Relevanz für den Pflegealltag

0

2

4

6

8

10

vor nach 0

25

50

75

100

vor nach 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Ko vor Ko nach PPT Film Praxis Skript Menge Bezug

0

2

4

6

8

10

vor nach 0

25

50

75

100

vor nach 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Ko vor Ko nach PPT Film Praxis Skript Menge Bezug

0

2

4

6

8

10

vor nach 0

25

50

75

100

vor nach 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Ko vor Ko nach PPT Film Praxis Skript Menge Bezug

0

2

4

6

8

10

vor nach 0

25

50

75

100

vor nach 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Ko vor Ko nach PPT Film Praxis Skript Menge Bezug

10 F

rage

nkom

plex

e

Vis

uelle

Ana

logs

kala

1. Ausbildungsjahr

45 E

inze

laus

sage

n [%

]

10 F

rage

nkom

plex

e

Vis

uelle

Ana

logs

kala

2. Ausbildungsjahr

43 E

inze

laus

sage

n [%

]

10 F

rage

nkom

plex

e

Vis

uelle

Ana

logs

kala

3. Ausbildungsjahr

45 E

inze

laus

sage

n [%

]

10 F

rage

nkom

plex

e

Vis

uelle

Ana

logs

kala

Fortbildung

46 E

inze

laus

sage

n [%

] 5 3 3 3 3 3 3 3

4 2 2 2 3 2 3 22

3 2 2 3 3 2 3 2

4 2 2 2 2 2 3 2

9 Schulen - 16 Klassen – 298 Teilnehmer

7 Schulen - 10 Klassen – 153 Teilnehmer

7 Schulen - 9 Klassen – 141 Teilnehmer

5 Schulen - 6 Klassen – 80 Teilnehmer

11

Die Boxplots für die Fragenkomplexe zeigen im 1. Ausbildungsjahr eine Zunahme des Median-wertes von 2 auf 5 richtig beantwortete Fragenkomplexe. Im 2. Ausbildungsjahr ist die Zunahme von 3 auf 6 sogar noch deutlicher. Für das 3. Ausbildungsjahr und für die Fortbildung fällt die Zunahme mit 3 auf 4 bzw. 2 auf 3 richtig beantwortete Fragenkomplexe weniger deutlich aus. Bemerkenswert ist dabei aber die Tatsache, dass einzelne Teilnehmer in der Fortbildung mit bis zu 9 richtig beantworteten Fragenkomplexen nach der Schulung gegenüber 6 richtig beantwor-teten Fragenkomplexen vor der Schulung einen ebenfalls beachtlichen Lerngewinn um 50 % erzielen konnten. Die Mittelwerte, Standardabweichungen sowie Minima und Maxima sind der Tabelle 3 auf Seite 9 zu entnehmen. Die prozentualen Mittelwerte der richtig beantworteten Einzelaussagen nehmen zwar nur zwi-schen 5-13 % zu, die unteren Quartil-Werte werden aber sowohl in den Ausbildungsjahren 1-3 wie auch in der Fortbildung um 21-23 % gesteigert (Anhang Tabelle 9, S. 16). Die nachfolgende Tabelle gibt am Beispiel ausgewählter Einzelaussagen einen noch detaillier-teren Überblick hinsichtlich des prozentualen Lerngewinns (grüne Markierungen Tabelle 4 und Anhang Tabelle 10ff, S. 17ff). Vereinzelt gibt es auch Lernverluste (rote Markierungen). 1. Ausbildungsjahr (n = 298) – Basiswissen v% n% ∆% 02.) Was ist das Parodontium? 27 68 41 + Zahnhalteapparat.

03.) Welche Ziele hat Prophylaxe im Mundbereich? 10 58 48 + Vorbeugung von Allgemeinerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Pneumonien.

05.) Welche Aussagen sind richtig? 36 87 51 + Bakterien + Zucker = Säure.

08.) Welche Aussagen sind richtig? ...freiliegende Zahnhälse aus. 68 47 -21 - Eine Gingivitis ist eine bakterielle Zahnfleischentzündung und zeichnet sich durch hellrosa Zahnfleisch und ... 2. Ausbildungsjahr (n = 153) – Aufbauwissen Zahnersatz v% n% ∆% 01.) Welche Aussagen zu Zahnersatz sind richtig? 42 88 46 + Teilprothesen unterscheidet man ... in Klammer-, Geschiebe-, oder Teleskopprothesen.

02.) Welche Aussagen zu Komplikationen bei Zahnersatz sind richtig? 43 84 41 + Nach dem Auftragen 10 Minuten mit Essen und Trinken warten.

04.) Effektive Prothesenreinigung ... 50 84 34 + erfolgt sicher über mit etwas Wasser gefülltem Waschbecken.

06.) Für die Inspektion der Mundhöhle gilt: 61 47 -14 - Kann am besten mit Hilfe trockener Holzspatel durchgeführt werden. 3. Ausbildungsjahr (n = 141) – Aufbauwissen Schwerstpflege v% n% ∆% 03.) Welche Mittel/Methoden eignen sich gut zum Feuchthalten der Mundschleimhaut? 55 88 33 + Öl / Margarine / Butter. 67 33 -35 - Glandosane-Spray ist für alle Patienten gut geeignet.

04.) Welche Aussagen zu Zahnbürsten sind richtig? 50 87 37 + Die Zahnbürste sollte einen kurzen Kopf und weiche Borsten haben.

07.) Welche Aussagen treffen zu? 14 72 57 + ein zahnärztlicher Sauger aus Kunststoff ist als Mundsperrer sehr geeignet. Fortbildung (n = 80) – ... weitere, oben noch nicht genannte Aspekte... v% n% ∆% 01.) Welche Aussagen sind richtig? 56 83 26 + Für die Reinigung der Zahnzwischenräume werden Interdentalbürsten verwendet.

03.) Mundtrockenheit erkennen Sie zum Beispiel an ... 40 68 28 + Schmerzen des Patienten bei Nahrungsaufnahme und Zahnpflege.

10.) Was sehen Sie? 44 85 41 + Teleskopkronen an den Zähnen 14, 13, 23. 85 59 -26 - Stark gerötetes Zahnfleisch am Zahn 23. Tabelle 4: Prozentualer Lerngewinn ausgewählter Einzelaussagen der Lernzielkontrollen in den Ausbildungsjahren 1-3

sowie in der Fortbildung – n = Teilnehmerzahl, v%/n% = richtige Beurteilung vor/nach der Schulung in % der Teil-nehmerzahl, ∆% = Lerngewinn in %

12

Evaluationen 1. Ausbildungsjahr 2. Ausbildungsjahr 3. Ausbildungsjahr Fortbildung n MW SA n MW SA n MW SA n MW SA Kompetenz vor 252 4,7 1,9 145 4,1 1,6 139 3,7 1,6 78 4,4 1,6 Kompetenz nach 252 2,9 1,4 145 2,6 1,1 139 2,6 1,3 78 2,5 1,1 PPT-Vorträge 245 3,2 1,7 145 2,6 1,4 139 2,6 1,4 77 2,0 1,0 Pflegefilm 250 3,3 1,9 141 2,8 1,4 121 2,9 1,7 64 2,6 1,5 Praktische Übungen 199 3,2 2,0 130 2,9 1,6 103 3,6 2,0 69 2,9 1,7 Handouts 228 3,2 1,8 145 2,6 1,4 129 2,6 1,2 71 2,6 1,4 Stoffmenge 250 3,9 2,0 145 3,1 1,6 136 3,1 1,5 79 2,6 1,2 Praxisbezug 245 3,4 1,8 141 2,6 1,4 137 2,5 1,3 78 2,6 1,7 Tabelle 5: Evaluationen der Schüler und Teilnehmer – Beurteilung der Lehr- und Lernmittel mittels visueller Analogskalen

von 1-10. Ausbildungsjahre 1-3 sowie Fortbildung – n = Teilnehmeranzahl, MW = Mittelwert, SA = Standardab-weichung

In Ergänzung zur Darstellung der Evaluationsergebnisse der Schüler und Fortbildungsteilneh-mer der Abbildung 10 auf Seite 10 sind in Tabelle 5 zusätzlich die Mittelwerte und Standardab-weichungen aufgelistet. Da nicht alle Teilnehmer, bei denen Lernzielkontrollen vor und nach den Schulungen vorliegen, auch die Evaluationsfragen beantwortet haben, schwanken hier die Zahlen der auswertbaren Evaluationsbögen. Am deutlichsten fällt die Verbesserung der subjek-tiv empfundenen Kompetenz für die Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege in allen Ausbildungs-jahren und in der Fortbildung auf – nicht nur bei der Betrachtung der Medianwerte, sondern auch bei den 25%- und 75%-Quartilen. Erwartungsgemäß fällt dieser Unterschied im 1. Ausbil-dungsjahr (MW von 4,7±1,9 vor auf 2,9±1,4 nach der Schulung) am deutlichsten aus. Im 1. Ausbildungsjahr ist die Evaluation insgesamt etwas uneinheitlicher. Die Stoffmenge wird in allen Gruppen mit einem Medianwert von 3 tendenziell kritisch gesehen, und auch die Organisation der praktischen Übungen wird vereinzelt als verbesserungsbedürftig angesehen.

Gemäß der Abstimmung und Aufteilung der Schulungen, erfolgten der theoretische Unterricht und die praktischen Übungen im 1. Ausbildungsjahr nur durch die Fachlehrer – im 2. und 3. Ausbildungsjahr nur durch die zahnärztlichen Referenten (Abbildung 11). Im 1. Ausbildungsjahr wurde von den Fachlehrern vor allem der Stoffumfang bei der Theorie-schulung kritisch gesehen. Bei der Notengebung von 1-6 liegt hier die Durchschnittsnote bei 2,7. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Noten hier von 1-5 auch einer großen Schwan-kung unterliegen. Bei der Beurteilung der Praxisrelevanz gehen die Meinungen mit Noten von 1-4 ebenfalls auseinander. Insgesamt aber wird mit der Durchschnittsnote 2 die Wichtigkeit der theoretischen Grundkenntnisse anerkannt. Im 2. Ausbildungsjahr zeigt sich ein ähnliches Bild aus der Sicht der zahnärztlichen Referenten. Die Evaluation für das 3. Ausbildungsjahr und für die Fortbildung spiegelt hinsichtlich der Mittelwerte bis auf vereinzelte Ausreißer eine gute Beur-teilung der theoretischen Lehr- und Lernmittel wieder. Die Verständlichkeit und das Skript wer-den als gelungen angesehen. In allen Jahrgängen und in der Fortbildung sind je 9 von 10 Fach-lehrern und zahnärztlichen Referenten mit den Inhalten einverstanden. Die praktischen Übungsinhalte werden noch positiver bewertet. Allein beim Zeitbudget für die praktischen Übungen sehen die Zahnärzte Korrekturbedarf. Zur näheren Erläuterung hier zwei Zitate: „Praktische Übungen scheitern am Willen und an der Zeit – psychologische Einstim-mung“ und „Zeitvorgabe für praktische Übungen zu lang – Teilnehmer wollen oft kein Eindrin-gen in Intimbereich der Mundhöhle“. Die Kritik am Zeitbudget ist demnach unterschiedlich moti-viert. In allen Jahrgängen und in der Fortbildung sind 9 von 10 Fachlehrern und 10 von 10 zahnärztlichen Referenten mit den Inhalten einverstanden. Bei der Frage, ob das Konzept ins-gesamt funktioniert, geben die Fachlehrer die Durchschnittsnote 1,9 (Einzelnoten 1-2), die zahnärztlichen Referenten die Durchschnittsnote 1,7 (Einzelnoten 1-2, einmal die Note 3).

13

Evaluation Ausbildungsjahre 1-3 sowie Fortbildung – Theorieschulung

1. Ausbildungsjahr

Fachlehrer 2. Ausbildungsjahr

Zahnärzte 3. Ausbildungsjahr

Zahnärzte Fortbildung Zahnärzte

MW SA Min Max MW SA Min Max MW SA Min Max MW SA Min Max Verständlichkeit? 2,0 0,0 2 2 1,4 0,7 1 3 1,3 0,5 1 2 1,2 0,4 1 2 Umfang? 2,7 1,3 1 5 2,1 1,0 1 4 1,9 0,6 1 3 2,1 0,8 1 3 Praxisrelevanz? 2,0 0,9 1 4 2,3 0,9 1 4 1,8 0,6 1 3 1,7 0,9 1 3 Skript? 2,1 0,6 1 3 1,7 0,7 1 3 1,7 0,9 1 4 1,8 0,7 1 3 Inhalte einverstanden! 9 von 10 9 von 10 9 von 10 9 von 10 Evaluation Ausbildungsjahr 1-3 sowie Fortbildung – Praktische Übungen

Fachlehrer Zahnärzte

MW SA Min Max MW SA Min Max Putzen? 1,8 0,4 1 2 2,0 0,7 1 3 Inspektion Mundhöhle? 1,7 0,5 1 2 2,0 0,7 1 3 Modell & Phantomkopf - Übungen? 1,9 0,3 1 2 2,0 0,7 1 3 Zeitbudget? 1,8 0,4 1 2 2,3 1,2 1 4 Inhalte einverstanden! 9 von 10 10 von 10 Evaluation Ausbildungsjahr 1-3 sowie Fortbildung – Allgemeine Überlegungen

Fachlehrer Zahnärzte

MW SA Min Max MW SA Min Max Das Konzept funktioniert? 1,9 0,3 1 2 1,7 0,7 1 3 Abbildung 11 & Tabelle 6: Ergebnisse der Abschlussevaluation durch die Fachlehrer und die zahnärztlichen Referenten

MW = Mittelwert, SA = Standardabweichung, Min = Minimum, Max = Maximum – L = Lehrer / Z = Zahnärzte, A1-A3 = Ausbildungsjahre 1-3, F = Fortbildung, V = Verständlichkeit, U = Umfang, R = Praxisrelevanz, S = Skript, P = Putzen, I = Inspektion, M = Modell & Phantomkopf - Übungen, Z = Zeitbudget

43 Anmerkungen und Vorschläge für Verbesserungen wurden von den Fachlehrern (17) und zahnärztlichen Referenten (26) gemacht. Viele Vorschläge zielen auf inhaltliche Kürzungen und Vereinfachungen sowie auf die Reduzierung der Mitschreibanteile im Skript. Einige Zitate und Anregungen der Fachlehrer: • Inhalte werden von den Auszubildenden sehr gut angenommen. • Pflegefilm sehr gelungen – vielseitige Möglichkeiten, lustige Sequenzen, lockert sehr auf. • Bei den Begleitungen der Auszubildenden in der Praxis ist erkennbar, dass sie mit weniger

Scheu an die Zahnpflege/Mundpflege gehen. • Insgesamt super & praxisorientiert & wichtig - für das 3. Jahr „was zum Bearbeiten“ wäre toll. • Fragestunde?

0 1 2 3 4 5 6

LA1V LA1U LA1R LA1S ZA2V ZA2U ZA2R ZA2S ZA3V ZA3U ZA3R ZA3S ZFV ZFU ZFR ZFS LP ZP LI ZI LM ZM LZ ZZ

Not

en

Lehrer A1 Zahnärzte A2 Zahnärzte A3 Zahnärzte F Lehrer/Zahnärzte Praxis

14

Zunächst sollte hervorgehoben werden, dass in allen Ausbildungsjahren und in der Fortbildung die Hauptzielkriterien Lerngewinn und subjektive Steigerung der eigenen Kompetenz als Grundvoraussetzung für die Durchführung der Zahn-, Mund und Zahnersatzpflege bei pflege-bedürftigen Menschen erfüllt wurden. Das Verfahren mit der Aufteilung der Schulungen unter Hinzuziehung externer Expertise stellt in der Umsetzung vor allem am Anfang eine Herausforderung dar. Für eine gute Vermittlung der differenzierten theoretischen Lerninhalte sowie der praktischen Übungen ist die Einbeziehung der Zahnärztinnen und Zahnärzte aus den Praxen nicht nur sinnvoll, sondern notwendig. Durch fortgesetztes Engagement der Fachlehrer sowie der zahnärztlichen Referenten können die Ab-läufe weiter harmonisiert werden. Die pädagogische Lernkurve lässt für zukünftige Jahrgänge in der Aus- wie auch in der Fortbildung weiter deutlich bessere Ergebnisse beim Lerngewinn er-warten. Denn weder die Pflegefachlehrer noch die Zahnärzte haben in ihrer Ausbildung bzw. ihrem Studium das Thema der Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege bei pflegebedürftigen Men-schen selbst in der hier umfassenden Art und Weise gelernt.

Sicherlich spielen neben dem Interesse der Schüler bzw. der Teilnehmer die Motivation und die pädagogischen Fähigkeiten der Referenten, die Skriptunterlagen und die räumlichen Bedingun-gen für die teilweise sehr guten Ergebnisse eine wichtige Rolle. Die unbefriedigenden Ergeb-nisse mancher Klassen lassen demgegenüber aber keinen grundsätzlichen Zusammenhang mit einer einzelnen Schule oder einzelnen Referenten – egal ob Fachlehrer oder Zahnarzt – erken-nen. In den meisten Fällen wurden die Lernzielkontrollen unmittelbar im Anschluss an den Un-terricht durchgeführt. Eine Gelegenheit zur Nacharbeitung des Stoffes war also nicht gegeben. Dass bereits vor den Schulungen Einzelaussagen korrekt beurteilt wurden, sollte nicht überbe-wertet werden, da bei Multiple Choice-Fragen teils allein aus der Formulierung auch ohne Wis-sen richtige Schlüsse gezogen werden können. Vor allem bei wichtigen Fragen für die Pflege-praxis, die aktives und gelerntes Wissen wiederspiegeln, konnten Steigerungen beim Lernge-winn von bis zu 57 % erreicht werden (Tabelle 4, S. 11 und Anhang Tabelle 10ff, S. 17ff).

Abbildung 12: Schwierigkeiten in der Beantwortung von Bildfragen abhängig von der Druckqualität. Oben für das

Ausbildungsjahr 2 (Frage 5), unten für das Ausbildungsjahr 3 & die Fortbildung (jeweils Frage 10)

15

Die vereinzelt beobachteten Einzelaussagen mit Lernverlust können zum Teil auf Flüchtigkeit im Lesen oder auf mangelnde Bildqualität im Ausdruck zurückzuführen sein (Abbildung 12). Auf Bildfragen sollte aber nicht verzichtet werden. Eventuell empfiehlt sich hier zusätzlich die Pro-jektion über Folie oder Beamer. Manche Aussagen waren auch irritierend formuliert: z.B. der Einsatz „steriler Einmalhandschu-he“ für die Mundpflege als richtig, wobei „steril“ nicht zwingend notwendig ist (2. Ausbildungs-jahr, Frage 7), oder „Blutung auf Sondierung“ zur Erkennung einer Zahnfleischentzündung als richtig, obwohl diese Maßnahme nicht pflegerelevant ist und auch nicht von Pflegekräften aus-geführt werden sollte (1. Ausbildungsjahr, Frage 8). In jedem Fall sollten die Einzelaussagen mit Lernverlust im Rahmen des Unterrichts stärker be-rücksichtigt werden. Eventuell ist die gemeinsame Erarbeitung der Lernzielkontrollen zum Schluss des Unterrichts hilfreich. Im 3. Ausbildungsjahr und in der Fortbildung werden auch die Inhalte aus dem Basiswissen und dem Aufbauwissen Zahnersatz mit aufgenommen. Die Themen sind hier also insgesamt vielsei-tiger und werden im Einzelnen nicht so zeitintensiv abgehandelt wie die Inhalte in den ersten beiden Ausbildungsjahren. Unter Umständen ist dies der Grund für den auffallend geringeren Lernzielgewinn vor allem im 3. Ausbildungsjahr. Die zeitlich verkürzte Vorstellung des Basiswis-sens ersetzt demnach nicht die ausführlichen Schulungen in den vorangegangenen Jahren, sondern wird in Zukunft allein als Wiederholung sinnvoll sein.

Auf der Grundlage der konstruktiven Anmerkungen der Referenten im Rahmen der Abschluss-evaluation sollte die Stoffmenge kritisch überprüft und gegebenenfalls reduziert werden. Auch wenn im 1. Ausbildungsjahr die Evaluationen tendenziell etwas schlechter ausfallen, so ist es um so beachtlicher, dass die Schüler dieses Jahrgangs trotzdem eine deutliche Steigerung ihrer eigenen Kompetenz im Bereich der Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege feststellen. Das Vorgehen für die praktischen Übungen sollte dahingehend modifiziert werden, im Vorfeld geeignete Schüler anzusprechen, die Inspektion der Mundhöhle und das Zähneputzen bei sich durchführen zu lassen. Dies könnte helfen, die unangenehme Situation mancher Schüler oder Teilnehmer, sich nicht in den Mund schauen lassen zu wollen, zu vermeiden und insgesamt die Akzeptanz und Begeisterung für die so wichtigen praktischen Übungen zu steigern.

Das Konzept ermöglicht einen deutlichen theoretischen Lerngewinn sowie eine subjektive Stei-gerung der eigenen Kompetenz für die Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege. Die praktische Durchführbarkeit des Schulungskonzeptes wurde nahezu einstimmig bestätigt. Die Lernzielkontrollen und Evaluationen sowie die Kommentare der Fachlehrer und zahnärztli-chen Referenten werden genutzt, um gezielt die Lehr- und Lernmittel einer weiteren Überarbei-tung und Optimierung zu unterziehen. Es ist geplant, die Ergebnisse dieser Studie im Rahmen der aktuell angestrebten Harmonisie-rung der Ausbildung zum(r) Altenpfleger(in), der Kinder- und Gesundheits- sowie Krankenpflege dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (Bundesverband) vorzustellen.

Der Autor dankt allen Beteiligten, die teilweise mit großem persönlichen Einsatz für das Gelin-gen dieser Studie beigetragen haben.

16

Schulen 1. Ausbildungsjahr 2. Ausbildungsjahr 3. Ausbildungsjahr Fortbildung Nr. Klassen Teilnehmer Klassen Teilnehmer Klassen Teilnehmer Klassen Teilnehmer 01 4 73 3 60 2 31 1 13 02 1 22 2 45 1 19 0 0 03 2 21 0 0 0 0 0 0 04 2 25 1 10 0 0 1 5 05 1 16 1 10 1 8 1 16 06 0 0 1 5 1 15 1 18 07 1 25 0 0 0 0 0 0 08 1 21 1 10 1 12 0 0 09 1 26 0 0 2 41 2 28 10 3 69 1 13 1 15 0 0 ∑ 16 298 10 153 9 141 6 80

Tabelle 7: Anzahl und Verteilung der Schulen, Klassen und Teilnehmer nach Ausbildungsjahren bzw. Fortbildungsveranstal-tungen

Fragenkomplexe

1. Ausbildungsjahr 2. Ausbildungsjahr 3. Ausbildungsjahr Fortbildung

Klasse n F+v [%]

F+n [%]

Δ [%] n F+v

[%] F+n [%]

Δ [%] n F+v

[%] F+n [%]

Δ [%] n F+v

[%] F+n [%]

Δ [%]

01 14 15,0 45,7 30,7 10 14,0 43,0 29,0 15 36,0 46,7 10,7 5 28,0 46,0 18,0 02 11 27,3 41,8 14,5 20 28,0 48,5 20,5 16 38,8 51,9 13,1 13 15,4 32,3 16,9 03 16 23,1 48,1 25,0 12 30,8 60,0 29,2 21 32,4 41,0 8,6 10 18,0 36,0 18,0 04 19 31,6 69,5 37,9 28 47,1 64,6 17,5 20 23,5 30,0 6,5 18 21,7 38,3 16,7 05 22 24,1 42,7 18,6 19 29,5 48,9 19,5 19 31,1 31,1 0,0 16 18,8 28,8 10,0 06 16 18,1 36,3 18,1 26 23,5 60,8 37,3 8 32,5 31,3 -1,3 18 22,2 33,9 11,7 07 26 16,5 40,4 23,8 10 30,0 49,0 19,0 15 35,3 46,0 10,7 08 22 27,7 53,6 25,9 13 33,1 56,2 23,1 15 32,7 43,3 10,7 09 16 24,4 49,4 25,0 5 20,0 36,0 16,0 12 26,7 55,0 28,3 10 18 15,6 35,0 19,4 10 25,0 57,0 32,0 11 21 17,6 32,4 14,8 12 30 15,0 37,7 22,7 13 25 16,8 46,4 29,6 14 11 18,2 18,2 0,0 15 21 13,3 49,0 35,7 16 10 17,0 22,0 5,0 ∑ / Ø 298 19,8 42,9 23,1 153 30,3 55,0 24,6 141 31,9 41,3 9,4 80 20,1 34,6 14,5 Tabelle 8: Auswertung der Fragenkomplexe – n = Anzahl aller ausgewerteten Teilnehmerdatensätze je Klasse – F+v/n

[%] = Summe der richtig beantworteten Fragenkomplexe vor/nach der Schulung in %, Δ[%] = Differenz in % - unten: Summen (Spalte n) und Durchschnittswerte der Teilnehmer für die Ausbildungsjahre 1-3 und in der Fortbildung

Einzelaussagen n MW-v

[%] MW-n

[%] SA-v [%]

SA-n [%]

Min-v [%]

Min-n [%]

Q1-v [%]

Q1-n [%]

Med-v [%]

Med-n [%]

Q3-v [%]

Q3-n [%]

Max-v [%]

Max-n [%]

1. Ausbildungsjahr 45 65,8 79,2 27,1 18,4 6,4 11,1 47,3 69,5 73,8 83,9 90,3 93,0 98,0 99,0 2. Ausbildungsjahr 43 73,1 85,3 17,8 12,5 36,6 45,8 59,8 83,0 75,2 88,2 87,6 94,4 100,0 99,3 3. Ausbildungsjahr 45 77,7 83,1 20,6 17,5 14,2 22,0 62,4 75,9 87,2 90,1 92,2 95,0 100,0 99,3

Fortbildung 46 73,1 82,5 18,3 16,3 36,3 40,0 57,5 76,6 76,3 86,3 88,1 95,9 100,0 100,0

Tabelle 9: Boxplotergebnisse der Einzelaussagen für die Ausbildungsjahre 1-3 sowie die Fortbildung – n = Anzahl der Einzelaussagen – v/n = vor/nach – MW = Mittelwerte, SA = Standardabweichung, Min = Minimum, Q1 = 25%-Quartil, Med = Median, Q3 = 75%-Quartil, Max = Maximum

17

v% n% ∆% 01.) Was bezeichnet man als Dentin? 47 61 14 - Zahnschmelz. 24 53 30 + Zahnbein. 91 99 8 - Keramische Zahnfüllung. 92 95 3 - Fluoridhaltige Zahnpasta.

02.) Was ist das Parodontium? 93 97 4 - Zahnnerv. 86 95 9 - Zahnwurzel. 27 68 41 + Zahnhalteapparat. 56 76 20 - Zahnfleischentzündung.

03.) Welche Ziele hat Prophylaxe im Mundbereich? 95 96 1 + Vorbeugung von Karies und Zahnfleischentzündungen.

6 11 5 + Bessere Verdauung. 58 73 15 + Erhaltung/Wiedererlangung der Mundgesundheit. 10 58 48 + Vorbeugung von Allgemeinerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Pneumonien.

04.) Aufgaben des Speichels? 86 90 4 + Feuchthalten der Schleimhäute. 91 89 -3 - Liefern von Geschmacksstoffen. 26 53 27 + Neutralisieren von Säuren. 47 66 19 + Reinigung und antibakterielle Wirkung. 98 97 -1 - Seine Spülfunktion ersetzt das Zähneputzen.

05.) Welche Aussagen sind richtig? 59 69 10 - Plaque besteht aus Speiseresten. 36 87 51 + Bakterien + Zucker = Säure. 83 91 9 - Bakterien + Fett/Eiweiß = Zahnstein. 29 79 50 + Moderne 3-D-Zahnbürsten erreichen 95 % der Zahnoberflächen. 76 88 12 - Zahnzwischenräume reinigt man am besten mit der Munddusche. 50 78 28 + Für die Reinigung der Zahnzwischenräume werden Interdentalbürsten verwendet.

06.) Fluoride ... 69 80 11 + machen die Zähne säurebeständiger. 18 44 26 + hemmen den Bakterienstoffwechsel. 98 98 0 - sind in Verbindung mit Fructose vor allem in Apfelmus enthalten. 35 61 26 + remineralisieren Karies im Anfangsstadium. 98 97 0 - helfen bei der Verdauung.

07.) Welche Zahnflächen sind besonders kariesgefährdet? 51 69 18 + Fissuren und Grübchen der Backenzähne. 78 84 6 + Zahnzwischenräume. 90 94 3 - Glattflächen der Zähne. 48 77 29 + Zahnhälse und Füllungsränder.

08.) Welche Aussagen sind richtig? 93 93 0 - Unter Gingivitis versteht man starke Zahnschmerzen und Kariesbefall. 68 47 -21 - Eine Gingivitis ist eine bakterielle Zahnfleischentzündung und zeichnet sich durch ... 1 74 82 8 + Eine Zahnfleischentzündung erkennt man an gerötetem, geschwollenem Zahnfleisch ...2 98 98 0 - Bläulich verfärbtes Zahnfleisch & eine vergrößerte Zunge kennzeichnen eine Parodontitis. 63 78 15 + Parodontitis ist eine bakterielle, entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. ...3

09.) Welche Aussagen sind richtig? 98 99 1 - Bei Patienten mit Magensonde kann auf Zahnreinigung verzichtet werden. 66 84 17 + Bei Nichtentfernung von Belägen länger als 2 Tage beginnt die Entstehung von Karies. 82 91 9 + Viele Medikamente können Mundtrockenheit als Nebenwirkung haben. 77 87 10 - Bei Mundtrockenheit empfiehlt sich häufiges Befeuchten der Schleimhäute mit gesüßtem Tee.

10.) Der Zahn 16 ist der ... 89 92 4 - ... obere mittlere Schneidezahn vom Bewohner aus auf der linken Seite. 79 90 11 - ... untere zweite kleine Backenzahn vom Bewohner aus auf der rechten Seite. 38 65 27 + ... erste große Backenzahn vom Bewohner aus oben rechts. 85 82 -4 - ... erste große Backenzahn vom Bewohner aus oben links.

∆% > +25 % 1 ... hellrosa Zahnfleisch und freiliegende Zahnhälse aus. ∆% < -10 % 2 ... und Blutung auf Sondierung. 3 ... Eine Parodontitis erkennt man in der Regel an entzündetem Zahnfleisch, in fortgeschrittenem Stadium an

gelockerten Zähnen. Tabelle 10: 1. Ausbildungsjahr - Ergebnisse Lernzielkontrollen – 45 Einzelaussagen mit Antworten (+ = ja, - = nein) – Darstellung der

richtigen Antworten in % vor der Schulung (v%) und nach der Schulung (n%) sowie prozentuale Differenz (∆%) 1. Ausbildungsjahr

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v% n% ∆% 01.) Welche Aussagen zu Zahnersatz sind richtig? 71 75 3 + Festsitzender Zahnersatz sind Kronen / Brücken auf eigenen Zähnen oder Implantaten. 96 96 0 - Nur Totalprothesen sind herausnehmbar. 88 88 1 + Teil-, Totalprothesen und abnehmbare Brücken sind herausnehmbarer Zahnersatz. 42 88 46 + Teilprothesen unterscheidet man nach den Verbindungselementen in Klammer-, Geschiebe- ...1

02.) Welche Aussagen zu Komplikationen bei Zahnersatz sind richtig? 69 84 16 + Aufgrund von Knochenschwund können Passungenauigkeiten bei Prothesen auftreten. 92 97 5 + Durch mechanisches Trauma oder mangelnde Mundhygiene sind Druckstellen, Pilzbefall ...2 96 97 1 - Metallische Brücken brechen nie, da sie sehr stabil sind. 58 84 26 + Kauflächenabrieb durch langjährigen Gebrauch, Verblendabplatzungen, Prothesensprünge ...3 51 76 25 + An Kronenrändern kann Sekundärkaries auftreten.

03.) Wie wird Haftcreme richtig angewendet? 89 99 10 - Haftcreme in einem Streifen auf ganzer Unterseite auftragen und kurz antrocknen lassen. 88 97 10 + Eine Menge von 3 erbsengroßen Tupfen genügt. 45 83 38 + Haftcreme 10 Sekunden antrocknen lassen und 10 Sekunden kräftig anpressen.

100 95 -5 - Patient 10 Minuten zubeißen lassen und 1 Stunde nichts essen. 43 84 41 + Nach dem Auftragen 10 Minuten mit Essen und Trinken warten.

04.) Effektive Prothesenreinigung ... 99 99 0 - erfolgt am besten mit Waschbenzin. 75 86 12 + erfolgt mit Zahnpasta und Zahnbürste. 84 95 10 - mit chemischer Reinigung (Tabs im Glas) ist ausreichend. 50 84 34 + erfolgt sicher über mit etwas Wasser gefülltem Waschbecken. 37 46 9 - wird mit speziellen Prothesenbürsten mit extra-weichen Borsten erreicht, ...4

05.) Welche Aussagen zu diesem Bild sind richtig? 71 90 19 - Das Zahnfleisch an 11 ist gerötet und geschwollen. 62 88 25 + Das Zahnfleisch an 21 ist gerötet und geschwollen. 48 61 12 + Am Kronenrand an 13 ist eine dunkle Stelle zu sehen. 77 84 7 - Am Kronenrand an 43 ist eine dunkle Stelle zu sehen.

06.) Für die Inspektion der Mundhöhle gilt: 88 97 9 + Sie sollte bei guter Ausleuchtung vorgenommen werden (Taschenlampe). 61 47 -14 - Kann am besten mit Hilfe trockener Holzspatel durchgeführt werden. 99 99 0 - Inspektion des Mundbodens und der Zunge nur, wenn der Bewohner Schmerzen hat. 81 90 8 + Die Zunge soll an den Gaumen gelegt, nach rechts und links bewegt sowie ...5

07.) Das benötige ich, um den Arbeitsplatz vorzubereiten: 76 84 8 + Kleine Taschenlampe, Handtuch und Einmalhandschuhe. 79 82 3 - Kleinen Taschenspiegel und Waschlappen. 89 93 5 + Zahnpasta auf Zahnbürste sowie Mundspülbecher mit Wasser. 82 89 7 - Zahn- und Mundpflege ist ohne Nierenschale nicht möglich.

08.) Welche Aussagen zu Teilprothesen sind richtig? 60 91 31 + Zu den Verbindungselementen zählen u.a. Klammern, Geschiebe und Teleskope. 75 89 14 - Implantate sind Teile der Prothese und werden zum Putzen mit herausgenommen. 49 70 21 + Zahnersatz mit rosafarbenem Kunststoff ist in der Regel herausnehmbar. 59 62 3 - Teilprothesen lassen sich am besten mit einer Hand herausnehmen.

09.) Welche Aussagen zur Zahnpflege sind richtig? 85 94 9 + Wenn möglich im Sitzen und mit Handtuch auf der Brust. 74 80 7 - Putzen wegen der besseren Sicht am besten von vorne. 67 92 25 + Mit dem freien Arm den Kopf stützen und evtl. die Wange abhalten. 93 95 1 - Um den Patienten zu fördern, sollte die Systematik immer wieder verändert werden.

10.) Welche Aussagen treffen zu? 83 90 7 - Wenn sich abnehmbarer Zahnersatz nicht leicht herausnehmen lässt, sollte man einen ...6

54 80 26 + Gaze- oder Stofftaschentücher erleichtern das Ausgliedern von abnehmbaren Brücken. 69 83 14 - Wenn sich abnehmbarer Zahnersatz nicht herausnehmen lässt, sollte er nur noch im Mund ...7 87 87 0 - Bei Eingliederung von Klammerprothesen lassen sich Verletzungen der Wange nicht vermeiden.

∆% > +25 % 1 ... oder Teleskopprothesen. ∆% < -10 % 2 ... oder Entzündungen möglich. 3 ... und Prothesenbrüche sind gängige Komplikationen. 4 ... die den Kunststoff nicht angreifen.

5 ... herausgestreckt werden, um den Mundboden und die Zunge beurteilen zu können.

6 ... Löffel zum Hebeln zu Hilfe nehmen.

7 ... gereinigt werden.

Tabelle 11: 2. Ausbildungsjahr - Ergebnisse Lernzielkontrollen – 43 Einzelaussagen mit Antworten (+ = ja, - = nein) – Darstellung der richtigen Antworten in % vor der Schulung (v%) und nach der Schulung (n%) sowie prozentuale Differenz (∆%)

2. Ausbildungsjahr

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v% n% ∆% 01.) Mögliche Ursachen von Mundtrockenheit sind ... 50 82 31 + Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich. 62 60 -1 - Bettlägerigkeit. 92 98 6 + Medikamentennebenwirkungen (z. B. Antidepressiva). 89 89 -1 - Übertriebene Mundpflege. 89 95 6 + Mundatmung.

02.) Mundtrockenheit erkennen Sie zum Beispiel an ... 96 97 1 + Trockener, rissiger Mundschleimhaut – Lippen kleben. 90 80 -10 - Zähem, grünen Speichel und Fieber. 53 73 20 + Schmerzen des Patienten bei Nahrungsaufnahme und Zahnpflege.

100 98 -2 - Ständigem Hunger. 89 95 6 + Durstgefühl.

03.) Welche Mittel/Methoden eignen sich gut zum Feuchthalten der Mundschleimhaut? 70 92 22 - Alle 1/2 Stunde eine Zitronenscheibe lutschen. 67 33 -35 - Glandosane-Spray ist für alle Patienten gut geeignet. 91 91 -1 - Regelmäßiges Spülen mit Limonade. 94 98 4 + Trinken und tränken vor allem mit Wasser und Tee. 55 88 33 + Öl / Margarine / Butter.

04.) Welche Aussagen zu Zahnbürsten sind richtig? 87 91 4 - Zahnbürsten mit Naturborsten reinigen besonders schonend. 50 87 37 + Die Zahnbürste sollte einen kurzen Kopf und weiche Borsten haben. 35 22 -13 - Elektrische Zahnbürsten reinigen auch die Zahnzwischenräume sehr gut. 84 89 4 + Speziell geformte Bürstengriffe können das Festhalten der Zahnbürste erleichtern. 76 56 -20 - Mit Dreikopfbürsten werden drei Zahnflächen gleichzeitig geputzt, weshalb diese Bürsten ...1

05.) Zahnpasta sollte ... 93 99 6 + fluoridhaltig sein. 80 65 -15 - einen möglichst niedrigen pH-Wert haben. 48 77 28 + bei freiliegenden Zahnhälsen wenig bzw. nicht abrasiv sein.

06.) Welche Reihenfolge bei Zahn- und Mundpflege ist sinnvoll? 90 90 0 - Inspektion der Mundhöhle, dann Prothesen entnehmen, reinigen & wieder einsetzen. 96 94 -2 - Prothesen entnehmen, reinigen & wieder einsetzen und dann Inspektion der Mundhöhle. 87 89 1 + Entnahme der Prothesen, Inspektion der Mundhöhle, reinigen & einsetzen der Prothesen.

07.) Welche Aussagen treffen zu? 93 96 4 + Für die Zungenpflege eignen sich stabile Zungenschaber, die vom Zungengrund zur Zungenspitze ...2

68 75 7 - Löffel zum Reinigen der Zunge sind grundsätzlich nicht geeignet. 98 97 -1 - Borken auf der Zunge lassen sich am besten mit Essigessenz lösen. 86 90 4 - Mundsperrer aus Holz sind kostengünstig und unbedenklich. 14 72 57 + ein zahnärztlicher Sauger aus Kunststoff ist als Mundsperrer sehr geeignet.

08.) Welche Aussagen zur Zahnreinigung bei Schwerstpflegebedürftigen sind richtig? 99 99 0 - Zügig mit der Zahnreinigung beginnen und das Überraschungsmoment nutzen. 84 96 11 + Langsame Annäherung über Hand-Arm-Schulter-Kopf. 55 81 26 - Reinigung am besten von vorne. 96 94 -1 + Die Inspektion der Mundhöhle umfasst Zähne, Schleimhaut, Zunge u. Lippen. 98 96 -1 - Prothesen bei der Zahnpflege im Mund lassen, um den Bewohner nicht zu beunruhigen.

- 72 -16 - Um Aspirationen zu vermeiden, den Kopf überstrecken, ggf. Absaugzahnbürsten nutzen. 09.) Wann ist ein Zahnarztbesuch erforderlich?

89 84 -4 - Eine Kontrolluntersuchung durch einen Zahnarzt alle 24 Monate ist ausreichend. 62 76 13 + Wenn Zahnstein sichtbar ist, da er sich nicht mit der Zahnbürste entfernen lässt. 53 60 7 + Bei Zahnfleischbluten z. B. während des Zähneputzens. 91 92 1 + Bei Mängeln am Zahnersatz z. B. Prothesenbruch/-sprung oder abgebrochene Klammer. 92 96 4 + Bei Veränderungen in der Mundhöhle wie z. B. Entzündungen, Schwellungen, Druckstellen, ...3

88 91 4 + Wenn Nahrungsaufnahme bzw. Zähneputzen schmerzhaft ist oder verweigert wird. 10.) Was sehen Sie?

37 50 13 + Teleskopkronen an den Zähnen 14, 13, 23. 90 94 4 - Klammerkronen an den Zähnen 14, 13, 23. 74 75 1 - Stark gerötetes Zahnfleisch am Zahn 23. 85 80 -5 - Schleimhautveränderung im 1. Quadranten. 28 26 -3 + Schleimhautveränderung im Oberkiefer links.

∆% > +25 % 1 ... in jedem Fall bevorzugt eingesetzt werden sollten. ∆% < -10 % 2 ... bewegt werden. 3 ... Pilzbefall, Karies, gelockerte oder abgebrochene Zähne. Tabelle 12: 3. Ausbildungsjahr - Ergebnisse Lernzielkontrollen – 45 Einzelaussagen mit Antworten (+ = ja, - = nein) – Darstellung der

richtigen Antworten in % vor der Schulung (v%) und nach der Schulung (n%) sowie prozentuale Differenz (∆%) 3. Ausbildungsjahr

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v% n% ∆% 01.) Welche Aussagen sind richtig? 61 79 18 - Plaque besteht aus Speiseresten. 56 91 35 + Bakterien + Zucker = Säure. 74 78 4 - Bakterien + Fett/Eiweiß = Zahnstein. 45 55 10 + Moderne 3-D-Zahnbürsten erreichen 95 % der Zahnoberflächen. 78 96 19 - Zahnzwischenräume reinigt man am besten mit der Munddusche. 56 83 26 + Für die Reinigung der Zahnzwischenräume werden Interdentalbürsten verwendet.

02.) Welche Aussagen sind richtig? 91 98 6 - Unter Gingivitis versteht man starke Zahnschmerzen und Kariesbefall. 53 41 -11 - Eine Gingivitis ist eine bakterielle Zahnfleischentzündung und zeichnet sich durch hellrosa Zahnfleisch ...1

86 90 4 + Eine Zahnfleischentzündung erkennt man an gerötetem, geschwollenem Zahnfleisch und Blutung auf Sondierung.

99 99 0 - Bläulich verfärbtes Zahnfleisch & eine vergrößerte Zunge kennzeichnen eine Parodontitis. 81 91 10 + Parodontitis ist eine bakterielle, entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. ...2

03.) Mundtrockenheit erkennen Sie zum Beispiel an ... 96 99 3 + Trockener, rissiger Mundschleimhaut – Lippen kleben. 89 89 0 - Zähem, grünen Speichel und Fieber. 40 68 28 + Schmerzen des Patienten bei Nahrungsaufnahme und Zahnpflege. 99 99 0 - Ständigem Hunger. 71 78 6 + Durstgefühl.

04.) Welche Mittel/Methoden eignen sich gut zum Feuchthalten der Mundschleimhaut? 83 94 11 - Alle 1/2 Stunde eine Zitronenscheibe lutschen. 60 40 -20 - Glandosane-Spray ist für alle Patienten gut geeignet. 96 98 1 - Regelmäßiges Spülen mit Limonade. 90 99 9 + Trinken und tränken vor allem mit Wasser und Tee.

36 83 46 + Öl / Margarine / Butter. 05.) Welche Aussagen zu Teilprothesen sind richtig?

43 85 43 + Zu den Verbindungselementen zählen u.a. Klammern, Geschiebe und Teleskope. 83 90 8 - Implantate sind Teile der Prothese und werden zum Putzen mit herausgenommen. 55 85 30 + Zahnersatz mit rosafarbenem Kunststoff ist in der Regel herausnehmbar. 60 59 -1 - Teilprothesen lassen sich am besten mit einer Hand herausnehmen.

06.) Welche Aussagen zu Zahnbürsten sind richtig? 84 99 15 - Zahnbürsten mit Naturborsten reinigen besonders schonend. 55 88 33 + Die Zahnbürste sollte einen kurzen Kopf und weiche Borsten haben. 39 44 5 - Elektrische Zahnbürsten reinigen auch die Zahnzwischenräume sehr gut.

68 84 16 + Speziell geformte Bürstengriffe können das Festhalten der Zahnbürste erleichtern. 75 55 -20 - Mit Dreikopfbürsten werden drei Zahnflächen gleichzeitig geputzt, weshalb diese Bürsten in jedem Fall ...3

07.) Welche Aussagen treffen zu? 85 91 6 - Wenn sich abnehmbarer Zahnersatz nicht leicht herausnehmen lässt, sollte man einen Löffel zum Hebeln ...4

58 63 5 + Gaze- oder Stofftaschentücher erleichtern das Ausgliedern von abnehmbaren Brücken. 73 75 3 - Wenn sich abnehmbarer Zahnersatz nicht herausnehmen lässt, sollte er nur noch im Mund gereinigt werden. 93 89 -4 - Bei Eingliederung von Klammerprothesen lassen sich Verletzungen der Wange nicht vermeiden.

08.) Welche Aussagen zur Zahnreinigung bei Schwerstpflegebedürftigen sind richtig? 100 98 -3 - Zügig mit der Zahnreinigung beginnen und das Überraschungsmoment nutzen.

71 95 24 + Langsame Annäherung über Hand-Arm-Schulter-Kopf. 58 76 19 - Reinigung am besten von vorne. 81 90 9 + Die Inspektion der Mundhöhle umfasst Zähne, Schleimhaut, Zunge u. Lippen. 98 99 1 - Prothesen bei der Zahnpflege im Mund lassen, um den Bewohner nicht zu beunruhigen. 80 74 -6 - Um Aspirationen zu vermeiden, den Kopf überstrecken, ggf. Absaugzahnbürsten nutzen.

09.) Wann ist ein Zahnarztbesuch erforderlich? 81 85 4 - Eine Kontrolluntersuchung durch einen Zahnarzt alle 24 Monate ist ausreichend. 56 83 26 + Wenn Zahnstein sichtbar ist, da er sich nicht mit der Zahnbürste entfernen lässt.

61 65 4 + Bei Zahnfleischbluten z. B. während des Zähneputzens. 93 96 4 + Bei Mängeln am Zahnersatz z. B. Prothesenbruch/-sprung oder abgebrochene Klammer. 91 100 9 + Bei Veränderungen in der Mundhöhle wie z. B. Entzündungen, Schwellungen, Druckstellen, ...5

85 85 0 + Wenn Nahrungsaufnahme bzw. Zähneputzen schmerzhaft ist oder verweigert wird. 10.) Was sehen Sie?

44 85 41 + Teleskopkronen an den Zähnen 14, 13, 23. 90 98 8 - Klammerkronen an den Zähnen 14, 13, 23. 85 59 -26 - Stark gerötetes Zahnfleisch am Zahn 23. 79 61 -18 - Schleimhautveränderung im 1. Quadranten. 29 44 15 + Schleimhautveränderung im Oberkiefer links.

∆% > +25 % 1 ... und freiliegende Zahnhälse aus. ∆% < -10 % 2 ... Eine Parodontitis erkennt man in der Regel an entzündetem Zahnfleisch, in fortgeschrittenem Stadium an gelockerten Zähnen. 3 ... bevorzugt eingesetzt werden sollten. 4 ... zu Hilfe nehmen.

5 ... Pilzbefall, Karies, gelockerte oder abgebrochene Zähne.

Tabelle 13: Fortbildung - Ergebnisse Lernzielkontrollen – 45 Einzelaussagen mit Antworten (+ = ja, - = nein) – Darstellung der richtigen Antworten in % vor der Schulung (v%) und nach der Schulung (n%) sowie prozentuale Differenz (∆%)

Fortbildung

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