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Mag. Rudolf Nastl
ALLGEMEINE TRAININGSLEHRE
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LiteraturempfehlungenSportphysiologie
Horst de Marées (2002): Sportphysiologie. Köln: Sport und Buch Strauß.
Hans-Hermann Dickhuth (2000):Einführung in die Sport- und Leistungs-
medizin. (Sport und Unterricht, Bd. 16). Schorndorf: Hofmann.
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LiteraturempfehlungenTrainingslehre
Jürgen Weineck (2009): Optimales Training. Balingen: Spitta.
Hohmann, Lames & Letzelter (2014): Einführung in die Trainingswissenschaft.
Wiebelsheim: Limpert.
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GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG
• Meisterlehren
• Spezielle
• Trainingslehren
• Allgemeine
• Trainingslehre
• Trainings-wissenschaft
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Aussagen der Trainingslehre
• Trainingswissenschaft: wissenschaftlich abgesichertes Wissen
• Trainingslehre:verallgemeinertes handlungsrelevantes Wissen
• Trainingspraxis: handlungsrelevantes Wissen
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Trainingslehre zwischen Theorie und Praxis
Trai
ning
s-w
isse
nsch
aft Sportpraxis
Praxiswissen außerhalb der Trainingslehre
Nicht unmittelbar handlungsrelevantes
Wissen der Trainingswissenschaft
Trainings-lehre
Wissenschaftlich bewährtes Wissen der
Trainingslehre
Nicht wissenschaftlich bewährtes Wissen der
Trainingslehre
Quelle: Hohmann, Lames, Letzelter, 2002
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• Modelle sind Abbildungen des Originals zu einem bestimmten Zweck
• Modellbildung erster Schritt der Theoriebildung
• Verkürzungsmerkmal, Abbildungsmerkmal, pragmatisches Merkmal
• Zweck hier: Systematisierung, abstraktes Rahmenkonzept
• Fragen: Subsysteme und funktionelle Wechselwirkungen vorhanden?
Modelle der sportlichen Leistungsfähigkeit
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Kondition Sportler-persönlichkeit
Leistungs-zustand Intelligenz
Psyche
KoordinationMartin, 1980
Modelle ohne Kriterium
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SportlicheHöchst-leistung
Materiell-techn.Bedingungen Wettkampf-
bedingungen
KonstitutionPsychischeEigenschaften
Taktik Koordination/Technik Kondition
Bauersfeld & Schröter, 1987
Modelle ohne Kriterium
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Kondition
KraftSchnellig-
keitAus-
dauerFlexi-bilität
Technik
KoordinativeFähigkeiten
Bewegungs-fertigkeiten
Taktisch-kognitiveFähigkeiten
SportlicheLeistung
(GROSSER, 1986)
Äußere Bedingungen(Umgebung, Familie,
Beruf, Trainer)
PsychischeFähigkeiten
Rahmenbedingungen(Talent, Gesundheit,
Material, Konstitution)
Modelle ohne Kriterium
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Handlungssystem
Bedingung
Steuerung
OrganischesSystem
Persönlichkeits-system
SozialesSystem
KulturellesSystem
Umwelt MESSING & LAMES, 1991
Modelle ohne Kriterium
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SportlerLeistungsvollzug
Leistungs-voraussetzungen
Mech. Bewegung Körperl. Mechanik.
Konstitution
Energiestoffwechsel Energiebereitstellung Kondition
Sensomot. Steuerung Bewegungsregulation
Bewegungs -
Koord./Technik
Wahrnehmen, Denken Handlungsregulation Taktik
Umwelt Medium-Geräte-Sportstätte, Partner-Gegner, Trainer
Vollzugsebenen
Modelle ohne Kriterium
Mod
. n. G
undl
ach,
198
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Weitsprungleistung
Teilweite 3Teilweite 2Teilweite 1
V0 horiz. V0 vertik. KSPAbsprung-Land.
Modelle mit Kriterium
Deduktionsketten-Modell, BALLREICH, 1983www.vitalakademie.at © 2015
WK-Leistung
WK-Handlungen
Spez. Leistungsvorauss.
Kondition Technik Taktik
Allgemeine LeistungsvoraussetzungenPsychische, physiologische, soziale, anthropom., ...
UmweltGegner, Wetter, Zuschauer, Schiedsrichter, Verlauf
Pyramidenmodell, Hohmann & Brack
Modelle mit Kriterium
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KON
DIT
ION
TECH
NIK
TAKT
IK
SportlicheLeistungsfähigkeit
3 Grundpfeiler der Leistungsfähigkeit
Quelle: Hohmann, Lames, Letzelter, 2002 www.vitalakademie.at © 2015
Motorik
• Ist die Gesamtheit der willkürlich gesteuerten Bewegungsvorgänge
KONDITION KOORDINATION
primär morphologisch-energetisch bestimmt
primär von Steuer- und Regelvorgängen
bestimmt
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• Ausdauer
• Kraft
• Schnelligkeit
• Beweglichkeit
Konditionelle Fähigkeiten
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Koordinative Fähigkeiten
Modell nach Meinel/Schnabel 1987, 258
Que
lle: W
eine
ck 2
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Fähigkeitskomplexe
Ausdauer KoordinativeFähigkeiten
i.e.S.
Schnellig-keit
Beweg-lichkeit
Kraft
Sportmotorische Fähigkeiten
Konditionelle(energetische)
Fähigkeiten
Koordinative(informationelle)
Fähigkeiten
Quelle: Hohmann, Lames, Letzelter, 2002 www.vitalakademie.at © 2015
Que
lle: G
ross
er/ S
taris
chka
1997
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Der Trainingsbegriff
• Ein Quiz
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Trainingsbegriff, Vorläufer
• Systematische Wiederholung gezielter überschwelliger Muskelanspannungen mit morphologischen und funktionellen Anpassungserscheinungen zum Zwecke der Leistungssteigerung.
• Quelle: Lehrbuch der Sportmedizin (1980)
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Trainingsbegriff, Vorläufer
• Komplexer körperlicher und geistiger Prozess,der von Kondition, Technik, Taktik, Motivationund ihrer Beziehung zu sportlicher Begabung,intellektuellen Fähigkeiten und psychischenEigenschaften bestimmt wird.
• Quelle: Kirsch, Sportpädagoge (1972)
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Trainingsbegriff, Vorläufer
• Der nach wissenschaftlichen Erkenntnissen geführte pädagogische Prozess der sportlichen Vervollkommnung,der durch systematisches Einwirken auf die sportliche Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft darauf hinzielt,Sportler zu hohen und höchsten sportlichen Leistungen zu führen.
• Quelle: Harre, Standardwerk der DDR (1972)
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Trainingsbegriff, Vorläufer
• Planmäßiges, systematisches Handeln zur Einwirkung auf die sportliche Leistungs-fähigkeit
• Quelle: Lames, Vorlesungen bis 1997
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Trainingsbegriff: Die Definition
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Begriffsbestimmung: Training
• Training ist – die planmäßige und systematische
– Realisation von Maßnahmen(Trainingsinhalte und Trainingsmethoden)
– zur nachhaltigen Erreichung
– von Zielen (Trainingsziele)
– im und durch Sport.
Hohmann, Lames & Letzelter, 2002, S. 15
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Begriffsbestimmung Training
• Planmäßig und systematisch:– Maßnahmen begründbar, legitimierbar– Berufung auf wissenschaftliches Wissen oder
praktische Erfahrungen– Trainingsplanung/-steuerung– Systematik von Trainingszielen
Training ist die planmäßige und systematische Realisation von Maßnahmen (Trainingsinhalte und Trainings-methoden) zur nachhaltigen Erreichung von Zielen (Trainingsziele) im und durch Sport.
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Begriffsbestimmung Training
• Offenes Trainingsverständnis– Ziele: Olympiasieg bis Spaß haben– Inhalte: Kennenlernspiel, Meditation bis intensives
Intervalltraining– Niveau: Leistungs-, Freizeit-, Breitensport– Anwendungsfeld: Leistungssport, Schulsport,
Gesundheitssport, Seniorensport, Sport zur Gewaltprävention
Training ist die planmäßige und systematische Realisation von Maßnahmen (Trainingsinhalte und Trainings-methoden) zur nachhaltigen Erreichung von Zielen (Trainingsziele) im und durch Sport.
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Begriffsbestimmung Training
• Nachhaltigkeit– Abgrenzungskriterium zum „Spaßsport“– Training ist kein Selbstzweck (!?)
Training ist die planmäßige und systematische Realisation von Maßnahmen (Trainingsinhalte und Trainings-methoden) zur nachhaltigen Erreichung von Zielen (Trainingsziele) im und durch Sport.
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Begriffsbestimmung Training
• Im und durch Sport– Trainingsziele im Sport
• Sportl. Erfolge• Sportl. Leistungszustand
– Trainingsziele durch Sport• Körperlicher Leistungszustand• Gesundheitszustand• Erziehungsziele der Schule• Ziele des Sports im Strafvollzug, ...
Training ist die planmäßige und systematische Realisation von Maßnahmen (Trainingsinhalte und Trainings-methoden) zur nachhaltigen Erreichung von Zielen (Trainingsziele) im und durch Sport.
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Begriffsbestimmung: Trainierbarkeit
Gibt den Grad der Anpassung an Trainingsbelastungen wieder.
Abhängig von:
- endogenen Faktoren (Alter, Körperbautyp,...)
- exogenen Faktoren (Ernährung, ...)
Kann bei ein und derselben Person in unter-schiedlichen Bereichen verschieden sein!
Begriffsbestimmungen
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Begriffsbestimmung: Trainingsziel= Zielsetzung des Trainings.
- Übergeordnete Ziele (Grobziele)- Teilziele (Feinziele)- Zielfaktoren (Feinstziele)
psychomotorische - kognitive - affektive Trainingsziele
Begriffsbestimmung: Trainingsinhalt(Synonym: Trainingsübung)= die Tätigkeit, die im Training ausgeübt wird, um die Trainingsziele zu erreichen.
Begriffsbestimmungen
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Begriffsbestimmung: TrainingsmittelGerät oder Maßnahme, die den Trainingsablauf unterstützen:
- organisatorischer - gerätemäßiger- informativer Art
Begriffsbestimmungen
Begriffsbestimmung: Trainingsmethode
= planmäßiges Verfahren, das gemäß dem Trainingsziel die Trainingsinhalte, Trainingsmittel und die Belastungsweise festlegt.
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BEISPIEL
TRAININGSZIEL: Maximalkraftentwicklung der KniestreckerTRAININGSINHALT: z.B.: Kniebeugen
TRAININGSMITTEL: z.B.: Scheibenhantel
TRAININGSMETHODE: z.B.: MQM-Standardmethode
Begriffsbestimmungen
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Begriffsbestimmung: BelastungskomponentenSynonym: Belastungsnormative, Belastungsmerkmale;
= maßgebende Größen für die Festlegung (Dosierung) der Trainingsbelastung.
Begriffsbestimmungen
Que
lle: W
eine
ck 2
000
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Begriffsbestimmung: ReizintensitätSynonym: Trainingsintensität, Belastungsintensität;
= Stärke des Belastungsreizes; Anstrengungsgrad, mit dem eine Übung ausgeführt wird.
- Zeiten, Geschwindigkeiten
Angegeben in:
- Physiologische Parameter (Herzfrequenz, Laktatkonzentration)
- Subjektives Belastungsempfinden
Begriffsbestimmungen
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Begriffsbestimmung: ReizdichteSynonym: Belastungsdichte;
= zeitliches Verhältnis von Belastungs- und Erholungsdauer.
Begriffsbestimmung: Reizdauer
Synonym: Belastungsdauer;
= Einwirkungsdauer eines einzelnen Reizes bzw. einer Reizserie.
- Zeitangaben (Sekunden, Minuten, Stunden)
- Wiederholungszahl
Begriffsbestimmungen
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Begriffsbestimmung: ReizumfangSynonym: Belastungsumfang, Trainingsumfang;
= Gesamtmenge an Belastungsreizen in einer Trainingseinheit (oder auch über längere Trainings-abschnitte).
Begriffsbestimmung: Trainingshäufigkeit= Anzahl der Trainingseinheiten (meist pro Woche angegeben).
Begriffsbestimmungen
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DIE RICHTIGE DOSIERUNG
Auch Erholung / Regeneration optimieren!
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TRAININGSPRINZIPIEN... sind allgemeine Grundsätze, die als Orientierung für die Planung und Durchführung des sportlichen Trainings dienen.
Zu beachten ist, dass sie nicht isoliert, sondern aufgrund ihrer unlösbaren Zusammenhänge komplex betrachtet und in ihrer Gesamtheit beherrscht und angewandt werden müssen.
... stellen verbindliche Handlungsaufforderungen für den Sportler / Trainer dar.
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TRAININGSPRINZIPIEN
Quelle: Weineck 2000
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TRAININGSPRINZIPIEN
Que
lle: G
ross
er/ S
taris
chka
1997
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TRAININGSPRINZIPIENZUR AUSLÖSUNG DER
ANPASSUNG
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ADAPTATION
• Def.: Anpassung des Organismus an spezifische Anforderungen der Umwelt
– morphologische A.: Muskelhypertrophie
– funktionelle A.: Stoffwechselparameter
– informationelle A.: Koordination, Technik, Taktik
• Training = Setzen von Anforderungen, um Anpassungen zu bewirken
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Reizstärke Reizwirkung
UnterschwelligKeine
Wirkung
überschwellig,schwach
Funktionerhaltend
überschwelligoptimal
Funktionverbessernd
überschwellig,überlastend
Funktion zerstörend
Prinzip des wirksamen Belastungsreizes (Reizstufenregel)
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Prinzip der progressiven Belastungssteigerung
Que
lle: G
ross
er/ S
taris
chka
1997
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Quantitätsgesetz des Trainings
Trainingsaufwand
Leistung
Quelle: Hohmann, Lames, Letzelter, 2002
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Langfristige Trainingsbeanspruchung
Zeit
Funk
tions
kapa
zitä
t
Individuelle Adaptationskapazität
Maxim
ale Funktionskapazität
Aktuelle Beanspruchung
Aktuelle Reserve
Quelle: Hohmann, Lames, Letzelter, 2002 www.vitalakademie.at © 2015
Prinzip der Variation der Trainingsbelastung
Bei ständig gleichgearteter Stimulierung unterliegt auch der Sympathikus gewissermaßen der Reizstufenregel.
Variation der Belastungskomponenten, Trainingsmethoden, Bewegungsdynamik, ...
Que
lle: G
ross
er/ S
taris
chka
1997
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TRAININGSPRINZIPIENZUR SICHERUNG DER
ANPASSUNG
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Prinzip der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung -Superkompensation
Leistungs-fähigkeit
Zeit
Regeneration
Superkompensation
Beanspruchung
Belastung
Quelle: Hohmann, Lames, Letzelter, 2002
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Superkompensation am Beispiel Ausdauertraining
Que
lle: G
ross
er/ S
taris
chka
1997
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Abhängigkeit der Superkompensation vom Zeitpunkt der gesetzten Be-lastungsreize
Erhaltung Aufbau
Übertraining „summierte Wirksamkeit“
Quelle: Grosser / Starischka 1997
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Diskussion Superkompensation
• Vorteile: • Biologische Evidenz aus Glycogen- (Jakowlew, 1955)
und Enzym-Stoffwechsel• Heuristik, an der spezielle Phänomene/Probleme
veranschaulicht werden können!• Nachteile:
• Keine präzisen Zeitangaben (nur im Labor)• nur für (einige) physiologische Parameter
nachgewiesen, Prinzip noch schlecht verstanden• Gleichzeitige Wirkung mehrerer Reize nicht erfasst• Keine Gültigkeit für Informationsverarbeitung,
strukturelle Anpassungen
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Heterochronizität der Regenerationsprozesse
Quelle: Grosser / Starischka 1997
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6
Heterochronizität der Regenerationsprozesse
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Auch richtig gesetzte muskuläre Belastungsreize können langfristig das Binde- u. Stützgewebe schädigen!
Die Anpassung der Sehne bedarf mehr als der dreifachen Zeit der muskulären Hypertrophie!
Geiger 1997
Heterochronizität der Regenerationsprozesse
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• Schrittfrequenz Profi = 180/min• Impact = je nach Laufgeschwindigkeit ca. 3-4fache
Körpergewicht
• Bsp. Anfänger: 90 kg x 3 x 60 Schritte x 30 min =
IMPACTBELASTUNG LAUF
486 000 kg pro Bein
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Superkompensation
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Stabilisierungsphasen notwendig, damit Binde- und Stützgewebe in Anpassungs-reaktion nachziehen können!
Umso länger, je intensiver die vorhergehende muskuläre Entwicklung
Geiger 1997
Neumann et al. 2004
Heterochronizität der Regenerationsprozesse
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Regenerationszeiten bei Leistungssportlern
Que
lle: G
ross
er/ S
taris
chka
1997
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• Metabolische und enzymatische Umstellungen: 2-3 Wochen
• Strukturelle (morphologische) Umstellungen: mindestens 4-6 Wochen
• Steuernde und regelnde Strukturen des ZNS: Monate
Prinzip der Wiederholung und Kontinuität
Für eine Stabile Anpassung des Organismus ist es notwendig, die Belastung mehrfach zu wiederholen:
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Prinzip der Wiederholung und Kontinuität
Que
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997
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Prinzip der Wiederholung und Kontinuität
... am Beispiel Ausdauertraining (nach Neumann 1993, 11)
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Prinzip der Periodisierung und Zyklisierung
Aus biologischen Gründen kann die Belastung nicht ganzjährig im Grenzbereich der individuellen Belastbarkeit bleiben!
Der Phasencharakter der Adaptation verlangt sowohl lang- als auch mittelfristig nach Einteilung in Steigerungs-, Stabilisierungs- und Reduktionsphasen.
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• Vorbereitungsperiode(n): Ziel ist die Entwicklung der Leistung --> Erhöhung von Belastungsumfang und -intensität.
• Wettkampfperiode(n): Ziel ist die maximale Leistungsfähigkeit; Trainingsumfang reduziert, z.T. sehr hohe Intensitäten.
• Übergangsperiode(n): Umfassende physisch-psychische Regeneration; Deutliche Entlastung, aber keine völlige Passivität!
1. Abschnitte eines Jahres
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Monat 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
1-fach VP WP ÜP
Modelle der Periodisierung
Que
lle: H
ohm
ann,
Lam
es, L
etze
lter,
2002
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Monat 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
1-fach VP WP ÜP
2-fach VP I WPI
ÜPI
VP II WP II ÜPII
Modelle der Periodisierung
Que
lle: H
ohm
ann,
Lam
es, L
etze
lter,
2002
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• Makrozyklen (Etappen): 1-4 Monate• Mesozyklen: 2-6 Wochen• Mikrozyklen: 7-10 Tage • Tageszyklus: 1-X Trainingseinheiten• Trainingseinheit: 1-X Stunden
2. Unterteilung der Perioden
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MakrozyklenMesozyklen
Periode (12 Wochen)
Mikrozyklen
Zyklisierung des Trainings
Que
lle: H
ohm
ann,
Lam
es, L
etze
lter,
2002
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Beispiele für Mesozyklen im Ausdauertraining
Mesozyklus mit 6 Wochen und 2:1 Rhythmus („Welle“)
„Säge“
Quelle: Haber, 2001
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• Einleitung: Aufwärmen zur physischen und psychischen Vorbereitung
• Hauptteil: Technik/Koordination vor Kondition• spezielle Kondition vor allgemeiner • Schnelligkeit - Kraft - Ausdauer• Beweglichkeit extra
• Schlussteil: Abwärmen (z.B.: Auslaufen, Dehnen) zur Einleitung der Wiederherstellungs-prozesse
Aufbau einer Trainingseinheit
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TRAININGSPRINZIPIENZUR SPEZIFISCHEN STEUERUNG DER
ANPASSUNG
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Prinzip der Individualität und Altersgemäßheit
Belastung vs. Beanspruchung
Objektive Stärke des Reizes gemessen in:
Zeiten, Geschwindigkeiten, Lasten, Wiederholungen, etc.
Subjektive Wirkung des Reizes gemessen in:
physiologischen Parametern (Herzfrequenz, Laktatkonzentration,
...), subjektives Belastungsempfinden
Abhängig u.a. von: Alter, Geschlecht, Trainingszustand, ...
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Lebens-bedingungen
Individuum
Das streßtheoretische Gesundheitsmodellvon Pearlin
Gesundheits-zustand
Ressourcen
Belastungen
Gesundheitsmodell
Quelle: Hohmann, Lames, Letzelter, 2002
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Ressourcen
Körperliche Ressourcen: Fitness, Beschwerden, Konstitution
Psychische Ressourcen: Selbstbild, Kontrollüberzeugungen, Wohlbefinden, Verhalten
Soziale Ressourcen: Soziale Unterstützung, Soziale Strukturen
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Prinzip der Individualität und Altersgemäßheit
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!
- Psyche: spielerisches Training
- Stoffwechsel: Bau-/Betriebsstoffwechsel; anaerober Stoffwechsel
- Geringere Belastbarkeit des passiven Beweggungsapparates (Mark-Jansen-Gesetz)
Quelle: Grosser / Starischka 1997
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Prinzip der Individualität und Altersgemäßheit- Kalendarisches vs. Biologisches Alter
- Ausnutzen der sog. sensitiven Phasen:
Frühes SKA:
Spätes SKA:
Pubeszenz und Adoleszenz:
Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten und Erwerb mot. Fertigkeiten
Bestes Lernalter für das zielgerichtete Üben sportlicher Grundtechniken
Entwicklung der konditionellen Fähigkeiten
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Der langfristige Leistungsaufbau im Kindes-und Jugendalter (am Beispiel Tennis)
Que
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ross
er/ S
taris
chka
1997
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Trainierbarkeit im Altersgang
Quelle: Weineck 2000
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Gesundheits- und Leistungs-faktoren im Altersverlauf
1: inaktiv 2: aktiv 3: trainiert
Schwelle zu Behinderung und Abhängigkeit1
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20 8040 60Alter in Jahren
2
Ausd
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ft,
Knoc
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Körperlich aktive Menschen sind in der Jugend leistungsfähiger und im Alter länger selbständig
Quelle: Martin BW, Marti B. Ther. Umschau, 1998.
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Gesundheits- und Leistungs-faktoren im Altersverlauf
Es ist nie zu spät, um körperlich aktiv zu werden!
Schwelle zu Behinderung und Abhängigkeit1
3
20 8040 60Alter in Jahren
Ausd
auer
, Kra
ft,
Knoc
henm
asse
Beginn Training
Ende Training
Beginn Training
1: inaktiv 2: aktiv 3: trainiert
Quelle: Martin BW, Marti B. Ther. Umschau, 1998.
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Altersgang der Adaptationsreserve
0 10 4020 30 70 80 9050 60
Maximale Funktionskapazität
Normale Belastung
Altersleistungssport
Que
lle: H
ohm
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es, L
etze
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• Zunehmender Anteil des speziellen Trainings innerhalb der Trainingsstufen.
• Zunehmend sportartbezogene Ausrichtung im Verhältnis Konditions-, Technik- und Taktiktraining.
Prinzip der zunehmenden Spezialisierung
Eine rechtzeitige Spezialisierung ist notwendig, da die Anpassungskapazität des Organismus beschränkt ist!
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• Die verschiedenen Elemente des Trainings können sich positiv und negativ beeinflussen.
• Bei spezifischer Anpassung läuft die hochgradige Ausbildung eines Systems in der Regel auf Kosten anderer Bereiche ab.
• Zum Erreichen und zum Erhalt eines hohen sportlichen Leistungsniveaus sind spezielle und allgemeine Trainingsbelastungen im Wechsel notwendig.
Prinzip der regulierenden Wechsel-wirkungen der einzelnen Trainingselemente
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Probleme des langfristigen Aufbaus
• Jüngere oder Leistungsschwächere:– Überschreiten der aktuellen Funktions-
kapazität (=Übertraining, Overtraining)– Verfrühtes Ausschöpfen der
Adaptationsreserve (z.B. Frühspezialisierung)• Hochleistungssportler:
– Wie setze ich neue Anpassungsreize?
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Fragen zur Lernkontrolle• Definiere die Begriffe Motorik, Kondition und
Koordination und führe Beispiele an. • Definiere den Begriff Training und wie es sich von „Sport
treiben“ unterscheidet. • Erkläre das Superkompensationsmodell – wie kann man
damit Übertraining leicht verständlich machen?• Was versteht man unter Periodisieren und Zyklisieren und
warum wird es gemacht?• Was ist der Unterschied zwischen Belastung und
Beanspruchung?• Wie sollte eine Trainingseinheit aufgebaut werden?• Was muss beim Training mit Kindern beachtet werden?
Welche Trainingsinhalte sind mehr/weniger geeignet?