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Die Zielsetzung des GesundheitsmonitorsUm die Wirkung des Gesundheitsmonitors angemessen beurteilen zu können, ist es erforderlich, seine unterschiedlichen Zieldimensionen und Einzelziele herauszustellen. Zu den Zielen des Gesundheitsmonitors gehört es, auf der Basis von Befragungen und Routinedaten das gesundheitliche Versorgungssystem und geschehen aus der Perspektive der Bürgerinnen und Bürger zu analysieren und zu bewerten. Er hat hierfür in den vergangenen 15 Jahren fundierte Informationen über gesundheits bezogene Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung, über Versorgungsprobleme und wahrgenommene Fehlentwicklungen sowie zur Akzeptanz und Zufriedenheit mit dem Versorgungssystem geliefert.
Zu den Zielgruppen des Gesundheitsmonitors gehörten und gehören politische Akteure, Institutionen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen sowie Patientenvertreter und Einrichtungen der Wissenschaft. Die Ergebnisse wurden über vielfältige Kommunikationsaktivitäten an Entscheidungsträger in Politik und Gesundheitswesen übermittelt. Der Gesundheitsmonitor hat in den eineinhalb Jahrzehnten sowohl Reformvorschläge für das deutsche Gesundheitswesen gefördert und umsetzungsorientiert entwickelt als auch bestehende Regelungen und Reformen sowie einzelne Maßnahmen und Veränderungen mit Blick auf ihre Wirkung hinterfragt.
Die Meinungsbildung mit dem Instrument des Gesundheitsmonitors sollte sich dabei nicht allein auf die politischen Entscheidungen in Form konkret formulierter und bereits vorliegender Gesetze beziehen. Sie sollte darüber hinaus auch ermöglichen, dass bereits im Vorfeld – also in der Phase vor einer konkreten Gesetzesformulierung – gesundheitspolitische Themen auf der Agenda der Zielgruppen verankert werden können.
Editorial(tb) „Alles andere ist Schnulli-Bulli“ – so hat die Sportreporter-legende Werner Hansch den Erfolg beim Fußball treffend aus-gedrückt, der mehr oder weniger darin liegt, am Ende erfolgreich abzuschließen, also Tore zu schießen.
Der vorliegende Newsletter stellt den Gesundheitsmonitor diesmal selbst auf das Spielfeld und bewertet Aufbau, Strategie, Erreichtes und vor allen Dingen die Wirkungen, die von diesem Instrument ausgingen und ausgehen: Worum ging es bei der Arbeit mit den Daten des Gesundheitsmonitors? Welche Erkenntnisse konnten gewonnen werden? Welchen Stellenwert haben Befragungen? Welchen Stellenwert hat die Versorgungsforschung? Wie kann ein guter Methoden- und Instrumentenmix erreicht werden? Diese und weitere Fragen bestimmen das Programm dieses News-letters, der zum Schluss auch danach fragt, welche Wirkungen der Gesundheitsmonitor in 15 Jahren ins gesamt entfaltet hat.
Hat der Gesundheitsmonitor seine selbst gesteckten Ziele erreicht? Die Antwort könnte im übertragenen Sinne auch zu der Erkenntnis führen: Wer Gesundheitspolitik kenntnisreich beurteilen, kritisch bewerten und eventuell auch beeinflussen will, steht vor einer ähn-lichen Herausforderung, wie Hansch sie beschrieben hat. Es braucht eine trainierte Mannschaft, eine gute Aufstellung, eine passende Strategie, viele Daten und gute Statistiken, die entsprechende Kondition sowie langes Durchhaltevermögen, durchdachtes Zuspiel und am Ende den sicheren Abschluss – „alles andere ist Schnulli-Bulli“. Dieses Spiel ist in die Verlängerung gegangen: Am Ende sind es 15 Jahre Gesundheitsmonitor geworden.
Gesundheitsmonitor 15 Jahre Datenanalysen und wissenschaftliche Studien zum deutschen GesundheitswesenJan Böcken, Thomas Brechtel, Rüdiger Meierjürgen
N e w s l e t t e r
04|2016
R R R
2
„Die Studien des Gesundheitsmonitors haben die Diskussion um den Nichtraucherschutz von Kindern in Autos maßgeblich vorangebracht!“
So resümiert Dr. Martina PötschkeLanger, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention, Deutsches Krebsforschungszentrum, die Wirkungen des Gesundheitsmonitors.
Monitoring von Bevölkerungs einstellung und GesundheitsversorgungBetrachtet man unter dem Blickwinkel der Zielsetzung des Gesundheits monitors seine empirischen Befunde zum deutschen Gesundheitswesen, werden anhand langer Zeitreihen zu bestimmten thema
15 Jahren deutlich gestärkt worden. Das Patien tenrechtegesetz oder die Rolle der Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundes ausschuss (GBA) sind Ausdruck dieser Entwicklung. Im Gesundheitsmonitor wurden dazu zahlreiche Analysen präsentiert und die Entwicklung zentraler Themen wurde mit Auswertungen unterstützt. Dazu zählten das Informationsverhalten der Bürger und Ärzte, Defizite im Gesundheits wissen und Gesundheitsverhalten, Themen der Prävention oder der Belastung am Arbeitsplatz. An einigen Stellen, wie beim Thema „Nichtraucherschutz“, lässt sich klar nachvollziehen, dass die Studien des Gesundheitsmonitors ein entscheidender Faktor des AgendaSettings waren.
Die Ziele des Gesundheitsmonitors um fassen also die folgenden Aspekte:n Stärkung der Bürgerorientierung im
Gesundheitswesenn AgendaSetting für die Gesundheits
politikn Monitoring von Bevölkerungseinstel
lung und Gesundheits versorgungn Evaluation gesundheitspolitischer
Reformen und einzelner gesetzlicher Regelungen
Kernergebnisse des GesundheitsmonitorsStärkung der Bürgerorientierung und Agenda-SettingDie Bürgerorientierung ist im deutschen Gesundheitswesen in den vergangenen
Urteile über die Gerechtigkeit der Solidarprinzipien in der GKV (2001 bis 2015)
Herbst Herbst Herbst Herbst Herbst Herbst Herbst Frühjahr Frühjahr Frühjahr Sommer 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2009 2011 2012 2015
Abbildung 1
Quelle: Marstedt und Reiners: Gesundheitsmonitor 2016, Antwortkategorien „vollkommen gerecht“ oder „überwiegend gerecht“; Angaben in Prozent
Junge unterstützen Ältere Alleinstehende unterstützen Familien Gutverdienende unterstützen NiedrigverdienerGesunde unterstützen Kranke
90
80
70
60
50
3 Ein Newsletter der Bertelsmann Stiftung und der BARMER GEK
Auch für die Urteile zum Reformbedarf und die Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung lässt sich festhalten, dass die Einschätzungen der Bevölkerung zwischen 2001 und 2015 sehr stabil sind.In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass sich die Suche nach Gesundheitsinformationen über die Zeit eher rückläufig entwickelt hat – das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass wir in einer Zeit leben, in der fast täglich neue Gesundheitsinformationen über die verschiedensten Medien angeboten werden (Abbildung 2).
(GKV) erfährt insgesamt und über die Zeit großen Rückhalt in der Bevölkerung. Zentrale Ausgleichsmechanismen werden von mehr als drei Viertel der Befragten als gerecht bewertet. Lediglich der „Familien lastenausgleich“ (Alleinstehende unterstützen Familien) findet weniger Zustimmung. Hervorzuheben ist, dass etwa seit 2008 die Zustimmung zu den Solidarprinzipien wächst. Ein zentrales Element, nämlich die solidarische Finanzierung der GKV, genießt seit dem Jahr 2001 eine breite Unterstützung bei den Bürgern (Abbildung 1).
tischen Schwerpunkten eine Reihe bedeutsamer Kernergebnisse sichtbar.
Mit den Studien und den empirischen Ergebnissen des Gesundheitsmonitors kann illustriert werden, wie sich die Einstellungen der Bevölkerung über die Zeit entwickelt haben. Mit Blick auf das Solidaritätsprinzip in der GKV konnten diese Zeitreihen Anstiege, unerwartete Variationen und Ausreißer, aber vor allem Stabilität deutlich machen (Abbildung 1).
Das grundlegende Solidarprinzip in der gesetzlichen Krankenversicherung
„Ich versuche Informationen über Gesundheitsthemen zu bekommen, die mich betreffen.“
Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Frühjahr Frühjahr Frühjahr Winter Sommer Sommer 2002 2002 2003 2003 2004 2005 2005 2006 2006 2007 2009 2011 2012 2012 2014 2015
Abbildung 2
Quelle: Gesundheitsmonitor 2016; Angaben in Prozent
40–59 Jahre 60–79 Jahre Gesamt18–39 Jahre
70
60
50
40
30
20
10
4
Der Gesundheitsmonitor hat über 15 Jahre mit seinen Befragungen und Daten das Echo der vielen Gesundheitsreformen bei den Versicherten verfolgt. Eine sichtbare Reaktion der Bevölkerung auf politische Kontroversen zeigte sich immer dann, wenn es um die Befürchtungen zur künftigen Entwicklung der gesundheit lichen Versorgung ging. Die Angst, im Alter nicht ausreichend medizinisch versorgt zu sein, hatten Anfang der 2000er Jahre auf dem Höhepunkt der öffent lichen Debatte über einen angeblich nicht zu finanzierenden Sozialstaat fast 80 Prozent der Befragten des Gesundheitsmonitors. Dieser Anteil liegt aktuell bei unter 40 Prozent.
Der Anteil derjenigen, die das deutsche Gesundheitswesen für grundlegend reformbedürftig beziehungsweise einschneidende Maßnahmen für erforderlich halten, war vor allem Anfang der 2000er Jahre sehr hoch. Wenn man mit dem Gesamturteil der Versicherten zum Gesundheitswesen auch die Frage nach den Leistungs und Finanzierungsaspekten berücksichtigt, fällt in den Jahren 2007/2008 die verhaltene Kritik und danach eine steigende Zufriedenheit ins Auge. Bei der letzten Erhebung des Gesundheitsmonitors gibt es über 60 Prozent zufriedene oder sehr zufriedene Versicherte (Abbildung 3). Als sehr unzufrieden zeigt sich umgekehrt seit Beginn der Befragung Anfang der 2000er Jahre nur eine kleine Minderheit von unter fünf Prozent. Damit wird der Gesundheitspolitik nach den Daten des Gesundheitsmonitors in Deutschland über einen sehr langen Zeitverlauf ein eher gutes Zeugnis ausgestellt.
Evaluation gesundheitspolitischer Reformen und einzelner gesetzlicher RegelungenDie Studien und Beiträge des Gesundheitsmonitors zu den zahlreichen Gesundheitsreformen hierzulande haben ihre Wirkungen nicht verfehlt. Dabei konnte
einiger Begründung vermutet werden, dass es einen sehr engen Zusammenhang zwischen den Analysen des Gesundheitsmonitors und vollzogenen Veränderungen durch zuständige Instanzen gegeben hat.
Aus Sicht der Bevölkerung wurde beispielsweise in verschiedenen Beiträgen zum Wissen über Nutzen und Risiken der Krebsfrüherkennung deutlich, wie systematisch Menschen zwar (sehr) gut den Nutzen bestimmter Maßnahmen
immer wieder auf schwerwiegende Defizite in der Versorgung hingewiesen werden. Beispiele sind die Überversorgung in der Schwangerschaft oder Defizite in den Versorgungsstrukturen, etwa am Beispiel der Organspende oder im Bereich des Ärztemangels auf dem Land. Die Analysen hatten jeweils eine breite mediale Resonanz, konnten aber natürlich nicht unmittelbar zu Veränderungen der zugrunde liegenden Regelungen führen. In einigen wenigen Fällen darf jedoch mit
Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung insgesamt bei GKV-Versicherten (2001 bis 2015)
Herbst 2001
Herbst 2002
Herbst 2003
Herbst 2004
Herbst 2005
Herbst 2006
Herbst 2007
Herbst 2008
Frühjahr 2011
Frühjahr 2012
Sommer 2015
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Abbildung 3
Quelle: Gesundheitsmonitor 2016; Angaben in Prozent der Befragten, je nach Erhebungswelle n = 1.418 bis n = 1.785; „Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Deutschland? Denken Sie dabei bitte nicht nur an Ärzte und andere Gesundheitsberufe, sondern auch an die Verfügbarkeit von Behandlungseinrichtungen, an die Qualität der Versorgung im Krankheitsfall, an die Finanzierung des Gesundheitswesens usw.“
zufrieden teils, teils etwas unzufrieden sehr unzufriedensehr zufrieden
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
5 Ein Newsletter der Bertelsmann Stiftung und der BARMER GEK
gen der Bevölkerung zu Kernelementen des deutschen Gesundheitswesens beurteilbar machen, hat der Gesundheitsmonitor auch immer die Politik beratung und gestaltung aktiv verfolgt. Um seine Aktivitäten, Daten, Studienergebnisse und Wirkungen einordnen zu können und ihren Wert auch für den gesundheitspolitischen Kontext zu ermessen, ist es wichtig zu wissen, wie relevant Studien und Datenanalysen generell für gesundheitspolitische Experten sind – und wie bedeutsam die öffentliche Meinung für Gesundheitsexperten und die Gestaltung der Gesundheitspolitik ist. Vor diesem Hintergrund lässt sich die Frage beantworten, ob es einen erkenn baren Bedarf für ein Instrument wie den Gesundheitsmonitor sowie für Studien gibt, deren Zielsetzung die Politikgestaltung ist.
Allzu viel ist nicht darüber bekannt, wie Gesundheitspolitiker und Experten im Gesundheitswesen generell den Stellenwert von empirischen Studien und Um fragedaten einordnen. Welche Bedeutung haben Gutachten und Studien für politische Entscheidungsträger und welchen Einfluss haben diese Studien auf Gesetze, Regelungen und Verordnungen sowie die Steuerung der Gesundheitsversorgung insgesamt? Ergebnisse einer aktuellen Befragung (TNS Emnid 2016) dazu geben Einblick in die Sichtweise deutscher Gesundheitsexperten. Befragt wurden Schlüsselpersonen im Gesundheits wesen, mit denen insgesamt 213 Interviews als personalisierte OnlineBefragung zwischen dem 17. Juni und 5. Juli 2016 realisiert werden konnten.
Informationen zur Gesundheits-versorgungEs ging dabei um die Frage nach der Bedeutung der öffentlichen Meinung für den Arbeitsalltag: „Wie wichtig ist die öffentliche Meinung für Ihre tägliche Arbeit?“ Die Daten zeigen, dass für Gesundheitsexperten die öffentliche Meinung sehr wichtig und eher wichtig
bewerten konnten – gleichzeitig kannten die Befragten oft jedoch nicht in gleichem Ausmaß die damit verbundenen Risiken. Speziell für das MammografieScreening konnte gezeigt werden, dass es starke Wissensdefizite in Bezug auf Chancen und Risiken des Verfahrens aufseiten der Frauen gab, sodass die offiziellen Informationsmaterialien entsprechend überarbeitet wurden. Auch bei der politischen Entscheidung, die Praxisgebühr abzuschaffen, war ein entscheidender Einfluss der GesundheitsmonitorAnalysen zu beobachten.
„Die Abschaffung der Praxisgebühr ist mit auf den Gesundheits monitor zurückzuführen, weil er deren Wirkungslosigkeit nach gewiesen hat.“
Dieses Fazit zieht Hartmut Reiners, ehemaliger Referats leiter im Gesundheitsministerium Branden burg.
Wie der oft sehr komplexe und vielfältige politische Entscheidungsprozess tatsächlich verläuft, bleibt für Außenstehende zumeist im Verborgenen. Der Politikzyklus aus Problemwahrnehmung, AgendaSetting, Maßnahmenformulierung, Entscheidung, Gesetzgebung und Implementierung ist nicht immer in allen Aspekten transparent. Daher hat sich in diesem Jahr eine Sonderbefragung des Gesundheits monitors dieses Themas angenommen.
Politikentwicklung und Entscheidungsfindung von gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern – Kernergebnisse einer TNS-Emnid-Befragung 2016Neben wertvollen Ergebnissen des Gesundheitsmonitors, die in den langen Zeitreihen für bestimmte Fragestellungen sichtbar werden, und die die Einstellun
ist (74 %, Abbildung 4). Zur Frage, welche Kanäle zur Bestimmung der öffentlichen Meinung genutzt werden, gaben die Befragten an, dass knapp jeder zweite Gesundheitsexperte (46 %) Umfragedaten als Informationsquelle nutzt. Themenanstöße für eine eigene Agenda kommen über die Politik, den direkten Kontakt und die eigene Beobachtung (zu jeweils über 70 %).
Studien zur VersorgungsforschungDie am häufigsten genutzten Quellen sind wissenschaftliche Studien. Studien (und deren Ergebnisse) (85 %) von Stiftungen nutzen lediglich zwei Drittel (66 %, Abbildung 5). Wichtigste Kriterien für die Studienauswahl sind die Aspekte der Belastbarkeit (82 %) und der Repräsentativität der Quellen. Dies ist den Gesundheitsexperten wichtiger als deren Unabhängigkeit (66 %).
BefragungsstudienDie beste Grundlage zur Analyse der Versorgungssituation ist eine Kombination aus Befragungs und Abrechnungsdaten (82 %). Dieser Datenmix gilt den Experten als eine besonders geeignete Grundlage (Abbildung 6).
Umgang mit unbequemen ForschungsergebnissenWenn Gesundheitsexperten auf Forschungs ergebnisse stoßen, die eher im Widerspruch zu den Zielen oder Auf gaben der eigenen Institution stehen – es sich also gewissermaßen um unbequeme oder unerwartete Ergebnisse handelt, so nehmen sie auch diese Ergebnisse zunächst einmal ernst. Was den Zugang zu Daten mit Blick auf eine evidenzbasierte Politikgestaltung angeht, wünschen sich die Befragten mehr Transparenz und bessere Verfügbarkeit. Ihnen ist aber in jedem Fall die Unabhängigkeit von Studien wichtig. Eine zentrale Steuerung der Studien wird deutlich abgelehnt. Der Einfluss der universitären Forschung auf die reale
6
Versorgung („Wie viel Einfluss hat die universitäre Versorgungsforschung auf die tatsächliche Versorgungsgestaltung in Deutschland?“) wird von über zwei Dritteln der Experten als gering bewertet (67 %).
Meinungen zu Studien zur VersorgungsforschungDie befragten Gesundheitsexperten wurden auch gebeten, ihre Meinung zur Versorgungsforschung und zur Studienlage zu äußern. Aus ihrer Sicht ist es ganz wesentlich, dass Studien von unabhängigen Akteuren durchgeführt werden (84 %). Auch wird begrüßt, wenn sich ein Wettbewerb um Studien unterschiedlicher Auftraggeber entwickelt (64 %). Die Be fragten lehnten dagegen eine zentrale Steuerung von Studien über den GBA vehement ab – mit 40 %, einem bemerkenswert hohem Anteil (Abbildung 7).
Lessons learned
Der Gesundheitsmonitor hat in erster Linie das Ziel verfolgt, die Bürgerperspektive im Gesundheitswesen auf der Grundlage empirischer Daten und fundierter Analysen zu stärken. Die Generierung von Primärdaten bot dabei die Chance, unabhängig von anderen Datenquellen eine analytische Kompetenz zu entwickeln, um sich damit in der gesundheitspolitischen Debatte zu positionieren.
Hat der Gesundheitsmonitor im deutschen Gesundheitswesen politisch etwas bewegt? Diese Frage lässt sich vor dem Hintergrund der vielen Studien und empirischen Ergebnisse mit einem „Ja“ beantworten. Denn die Tatsache, dass der Blick des Gesundheitsmonitors auf die Meinungen und Einstellungen der Versicherten und der Bevölkerung gerichtet war und diese Perspektive auch öffentlich gemacht wurde, hat oft dazu geführt, dass die Gesundheitspolitik interessiert auf die Ergebnisse blickte. Der Gesundheitsmonitor war mit seinen Daten über die
„Wie wichtig ist die öffentliche Meinung für Ihre tägliche Arbeit?“
Abbildung 4
Quelle: TNS-Emnid-Befragung von Entscheidungsträgern und Entscheidungsvorbereitern im Gesundheitswesen; Angaben in Prozent
eher wichtig gar nicht wichtigeher unwichtig weiß nicht, keine Angabesehr wichtig
32
42
21
3 1
„Auf welche Studienquellen stützen Sie sich in Ihrer Arbeit?“
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
Abbildung 5
Quelle: TNS-Emnid-Befragung von Entscheidungsträgern und Entscheidungsvorbereitern im Gesundheitswesen; Angaben in Prozent
universitäre, wissenschaftliche Studien
Studien aus Instituten derSelbstverwaltung
Studien von Stiftungen
Studien von Kasseninstituten
Studien von Leistungsanbietern
andere
85
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7 Ein Newsletter der Bertelsmann Stiftung und der BARMER GEK
Zeit seines Erscheinens sowohl Instrument zum AgendaSetting neuer Themen als auch FeedbackInstrument zu gesundheitspolitischen Reformen. Und auch für Journalisten waren seine Daten oft eine wichtige Primärquelle. Zu den Themen, die medial vom Gesundheitsmonitor stark beeinflusst worden sind, gehören die Studien zu den Fragen Krebsfrüherkennung, selbstgefährdendes Verhalten und psychische Belastungen am Arbeitsplatz, medizinische Versorgung bei Schwangerschaft und Geburt, Organspende, Versorgung auf dem Land, Umgang der Ärzte mit informierten Patienten, Versorgungsunterschiede zwischen GKV und PKVPatienten sowie der Nichtraucherschutz.
15 Jahre Gesundheitsmonitor haben aber auch deutlich gemacht, dass dieses Konzept und die Vorgehensweise praktisch umsetzbar waren und einen dauerhaften Platz im Spektrum einer Gesundheits berichterstattung eingenommen haben. Was daraus folgt, ist die Gewissheit darüber, dass die Arbeit des Gesundheitsmonitors nun von anderen Instituten, Einrichtungen und Unter nehmen übernommen und fortgeführt werden kann. Am zweckmäßigsten für die Versorgungsforschung und für die Übertragung ihrer Ergebnisse in politische Entscheidungen wäre es sicherlich, die vom Gesundheitsmonitor begonnene Datenreihe fortzuschreiben. Auch zu künftig werden Daten und fundierte Informationen darüber erforderlich sein, wie sich die Bevölkerung zu bestimmten Versorgungsproblemen und Entwicklungen im Versorgungs system positioniert. Das Erfahrungs wissen dazu liegt mit dem Gesundheitsmonitor vor.
„Was ist Ihrer Ansicht nach die beste Grundlage für die Analyse der tatsächlichen Versorgungssituation?“
Abbildung 6
Quelle: TNS-Emnid-Befragung von Entscheidungsträgern und Entscheidungsvorbereitern im Gesundheitswesen; Angaben in Prozent
Befragungsdaten in Kombination mit Abrechnungsdaten weiß nicht, keine AngabeAbrechnungsdatenBefragungsdaten
82
6
102
„Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu Studien zur Versorgungsforschung zu?“
Studien sollten primär von unabhängigen Akteurendurchgeführt werden.
Studien, die von unterschiedlichen Auftraggeberndurchgeführt werden, fördern den Wettbewerb
um Positionen zur Gesundheitsversorgung.
Die Organisation, Durchführung und Analyse von Studien durch mehrere Akteure
sollten stärker gebündelt werden.
Studien sollten zentral über den G-BA gesteuert werden.
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Abbildung 7
Quelle: TNS-Emnid-Befragung von Entscheidungsträgern und Entscheidungsvorbereitern im Gesundheitswesen; Angaben in Prozent
stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu weiß nicht, keine Angabestimme voll und ganz zu
46 38 9 2 3
14 50 24 4 8
14 41 27 8 10
2 14 36 40 7
8
Rund 150 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Selbstverwaltung und Gesundheitspolitik diskutierten darüber, wie wissenschaftliche Studien Wirkung im gesundheitspolitischen Raum entfalten.
In drei Diskussions- und Expertenrunden wurden im Rahmen der Berliner Tagung die Wirkungen von Datenanalysen und Studien in der Art des Gesundheitsmonitors mit Blick auf die Politikge-staltung erörtert.
„Was lernen wir aus 15 Jahren Gesundheitsmonitor?“ Unter dieser Fragestellung ging es in einer ersten Diskussionsrunde darum, Antworten zu erhalten auf die Fragen: Worum ging es bei der Arbeit mit den Daten des Gesundheitsmonitors? Welche Erkenntnisse waren neu? Wo haben die Beiträge in der Fach-szene Wirkung hinterlassen? Prof. Dr. Dr. Marlies Ahlert (Universi-tät Halle), Dr. Martina Pötschke-Langer (Vorstandsvorsitzende des Aktionsbündnisses Nichtraucherschutz e.V.), Prof. Dr. Petra Kolip (Universität Bielefeld) und Prof. Dr. Marie-Luise Dierks (MHH Hannover) hoben vor allem die mediale Wirkung des Gesund-heitsmonitors hervor. Die Veröffentlichungen hätten immer wieder hohe Aufmerksamkeit erzeugt. Auch dadurch konnten die Beiträge an vielen Stellen Politik und Fachöffentlichkeit sensibilisieren – wie etwa bei Analysen zum Thema „Geburtsme-dizin und gesundheitliche Versorgung in der Schwangerschaft“. Resultat ist hier beispielsweise die Einrichtung runder Tische zur Geburtsmedizin in den Bundesländern. Die Untersuchungen zur Organspende(bereitschaft) haben sehr eindrucksvoll gezeigt: Die Methodik und die Analysen am Beispiel des Organspende-/Transplantationsskandals konnten wichtige Erkenntnisse zur Spendebereitschaft und zum Vertrauen der Bevölkerung in die Organspende liefern.
Ein zweites Podium mit Dr. Bernard Braun (ZES, Universität Bremen), Dr. Ursula Marschall (BARMER GEK), Dr. Bärbel Maria Kurth (Robert Koch-Institut) und Hans-Dieter Nolting (IGES Insti-tut Berlin) widmete sich Fragen des zukünftigen Umgangs mit Daten in der Versorgungsforschung: Wie ist noch mehr Wirkung oder gar Veränderung in der Versorgungslandschaft zu erreichen? Welchen Stellenwert haben Befragungen, welchen Stellenwert hat die Versorgungsforschung? Und wie könnte die Bedeutung erhöht werden? Herausgestellt wurde die große Bedeutung einer gemeinsamen Datennutzung von Krankenkassen- und Routineda-ten zusammen mit Umfragedaten. Hier entstehen Möglichkeiten
zur Kooperation etwa zwischen Krankenkassen und Wissen-schaft. Ein starkes Augenmerk müsse aber auch darauf gelegt werden, dass Ergebnisse dieser Untersuchungen kommuniziert werden – sowohl in die Fachöffentlichkeit als auch in die Politik sowie in die breite Bevölkerung.
Das dritte Podium widmete sich den folgenden Fragen: Wie bewerten Entscheidungsträger den Nutzen von Studien? Wie kommt man von der wissenschaftlichen Evidenz zu einer Veränderung von versorgungsrelevanten (politischen) Entschei-dungen? Welche Potenziale gibt es bei der Kooperation verschie-dener Datenhalter und warum bleiben diese (häufig) ungenutzt? Die Diskussion wurde von Aart de Geus, dem Vorstandsvor-sitzenden der Bertelsmann Stiftung und Dr. Christoph Straub, dem Vorstandsvorsitzenden der BARMER GEK geführt. Das Bundes ministerium für Gesundheit war mit Dr. Ulrich Orlowski (Abteilungsleiter Gesundheitsversorgung Krankenversicherung) vertreten. Konsens bestand in der Auffassung, dass nur belast-bare Studien eine tragfähige Grundlage für versorgungsrelevante Entscheidungen sein können. Benötigt werden vor allem aktuelle Daten. Die Ergebnisse der Datenanalysen gehören ihrerseits in den politischen Prozess – mit dem Ziel, den breiten Zugang zu Gesundheit für die Bevölkerung zu verbessern. Doch nicht alle Ergebnisse müssen unmittelbar in die Gesetzgebung einfließen – dennoch sollten sie in der Öffentlichkeit sichtbar und zugänglich werden. Eine Öffnung des Datenzugangs sowie eine stärkere Datenbasierung als Grundlage für politische Entscheidungen wurden als wünschenswert erachtet.
15 Jahre Gesundheitsmonitor Tagung in der Bertelsmann-Repräsentanz „Unter den Linden 1“ am 20. September 2016 in Berlin
9 Ein Newsletter der Bertelsmann Stiftung und der BARMER GEK
Die Website www.gesundheitsmonitor.de stellt unter den vier großen Themenclustern „Wie Bürger … … Informationen suchen … Versorgung erleben … Reformen beurteilen … Zukunft denken“
15 Jahre Gesundheitsmonitor zusammen. Dort finden sich die 196 Studien, die den Gesundheitsmonitor ausmachen – vollständig recherchierbar anhand von Schlagworten und über eine Suchfunktion nutzbar sowie mit Text, Abstracts und Grafiken dokumentiert. Die bevölkerungsrepräsentativen Daten des Gesundheitsmonitors (Analysen der Daten von über
80.000 Befragten) sind frei zugänglich. Der Datensatz des Gesundheitsmonitors liegt als sogenannter PublicUseFile vor. Forschung, Wissenschaft, interessierte Institutionen und Einzelpersonen können die Daten nutzen, um damit weitere Analysen durchzuführen und neue Fragestellungen zu bearbeiten. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, die Bürgerperspektive auch weiterhin in die gesundheitspolitische Diskussion einzubringen.
Der Gesundheitsmonitor in Zahlen – ein Überblick
n 15 Jahre empirische Studien zum Gesundheitswesen in Deutschlandn 80.000 befragte Bürgerinnen und Bürger (Versichertenbefragung)n 4.500 Ärztinnen und Ärzte (Ärztebefragung)n 213 Fachautorinnen und -autorenn 15 Reader mit insgesamt über 3.900 Seitenn 196 Studienn 56 Newslettern zahlreiche Fachartikel, Konferenz- beiträge, Pressemitteilungen …
Der Gesundheitsmonitor im Web: www.gesundheitsmonitor.de
10
Diese unterliegen besonderen datenschutzrechtlichen Anforderungen und sind deshalb nicht als Rohdatensatz zugänglich.
Die Autoren und Autorinnen des Gesundheitsmonitors sind unabhängige Sachverständige, die in ihrem Arbeitsfeld ein hohes Ansehen genießen. Sie haben vom Instrument „Gesundheitsmonitor“ die Befragungsdaten erhalten und diese
aus gewertet. Dabei bringen sie ihr Fachwissen sowie ihre eigenständige Perspektive ein und sind allein für die getroffenen Abwägungen und Wertungen in den jeweiligen Beiträgen verantwortlich.
In alphabetischer Reihenfolge finden sich auf www.gesundheitsmonitor.de alle Autoren und Autorinnen zusammen mit ihren Beiträgen übersichtlich aufgelistet.
Der Service des Gesundheitsmonitors: Studien und Datensätze
Auf www.gesundheitsmonitor.de können alle dort abgelegten und verschlagworteten 196 Studien des Gesundheitsmonitors systematisch durchsucht werden. Die Freitextsuche ermöglicht die gezielte Angabe bestimmter Suchbegriffe; mehrere Suchbegriffe können gleichzeitig eingegeben werden. Über einen Filter kann eingegrenzt werden, ob nach „News und Pressemeldungen“ und/oder nach „Studien“ des Gesundheitsmonitors gesucht werden soll. Als Ergebnisprotokoll der Suche erscheinen die entsprechenden GesundheitsmonitorStudien mit dem vollständigen Titel, der Angabe der Autoren, einem kurzen Einleser in den Inhalt und die Fragestellung der Studie sowie ein interner Link zur vollständigen Studie mit einem deutschsprachigen Abstract.
Die Befragungsdaten des Gesundheitsmonitors stehen als PublicUseFile für die Statistikprogramme SPSS und SAS zum Download zur Verfügung. Der gesamte Datensatz hat einen beträchtlichen Umfang, da die einzelnen Fragebögen zum Teil 25 bis 30 DINA4Seiten lang sind. Aus Aktualitätsgründen und aufgrund eines Wechsels in der Erhebung (Befragungswelle 16 auf 17) werden die Daten erst ab der 17. Befragungswelle dargestellt.
Seit dem Jahr 2011 werden zusätzlich Sonderbefragungen spezieller Versichertengruppen der BARMER GEK durchgeführt.
11 Ein Newsletter der Bertelsmann Stiftung und der BARMER GEK
Dr. rer. pol. Rüdiger Meierjürgen studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Bielefeld und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Freien Universität Berlin. Dort promovierte er zu Verteilungsfragen in der Krankenversicherung. Nach einer Tätigkeit als sozialpolitischer Referent bei einem Industrieverband wechselte er 1989 zur BARMER Ersatzkasse und war dort langjährig für den Bereich Gesundheitsförderung und Prävention zuständig. Seit vier Jahren betreut er das Projekt Gesundheitsmonitor bei der BARMER GEK.
Dr. Thomas Brechtel ist Geschäftsführer der 37 Grad Analyse und Beratung GmbH in Köln. Nach einem sozialwissenschaftlichen Studium in Köln und Mannheim arbeitete er in unterschiedlichen Forschungsprojekten und Einrichtungen im Themenfeld Gesundheit. Seit über zehn Jahren ist er als Geschäftsführer unter anderem verantwortlich für den Gesundheitsmonitor und weitere Jahrespublikationen zum deutschen Gesundheitssystem.
Die Autoren des Newsletters
Dr. Jan Böcken ist Betriebswirt und Politikwissenschaftler. Er begann seine gesundheitspolitische Arbeit 1997 mit dem EUProjekt „Patientenrechte und Patientenunterstützung in Europa“. Ab 1998 arbeitete Jan Böcken im Vertragsbereich der Barmer Ersatzkasse in Wuppertal und ist seit 1999 in der Bertelsmann Stiftung tätig. Dort ist er als Senior Project Manager im Programm „Versorgung verbessern – Patienten informieren“ für gesundheitspolitische Themen verantwortlich. 2009 promovierte er am Institut für Allgemein medizin und Familien medizin der Universität Witten/Herdecke.
Bertelsmann StiftungProgramm Versorgung verbessern – Patienten informieren Carl-Bertelsmann-Str. 25633311 Gütersloh www.bertelsmann-stiftung.dewww.gesundheitsmonitor.de
BARMER GEK Lichtscheider Str. 89–9542285 Wuppertalwww.barmer-gek.de
IllustrationGabriele Heinzel
RedaktionDr. Jan Böcken
AutorenDr. Jan BöckenDr. Thomas Brechtel Dr. Rüdiger Meierjürgen
KontaktNadine Pollklas Tel.: (05241) 81-8 11 39 Fax: (05241) 81-68 11 39 nadine.pollklas @bertelsmann-stiftung.de
Jan Böcken, Bernard Braun, Rüdiger Meierjürgen (Hrsg.)Gesundheitsmonitor 2016 Bürgerorientierung im Gesundheitswesen340 Seiten, 28 Euro (D)ISBN 978-3-86793-751-1
Die Buchpublikationen des Gesundheitsmonitors bündeln seit 2002 die Studien, die im jeweils zurückliegenden Jahr im Projekt Gesundheitsmonitor entstanden sind. Auch im 15. und letzten Buch informiert der „GeMo“ aus der Perspektive von Versicherten und Patienten über den Status quo und die Defizite in der deutschen Gesundheitsversorgung. Die Grundlage bilden repräsentative Befragungen der deutschen Bevölkerung, die durch Sonderbefragungen von BARMER GEKVersicherten sowie eine Ärzte befragung ergänzt werden. Die Ergebnisse sollen auch diesmal helfen, gesundheitspolitische Informationslükken zu schließen und Reformkonzepte zu entwickeln, die von den Versicherten mitgetragen werden.
Der diesjährige Gesundheitsmonitor umfasst wie immer ein breites Themenspektrum. Den Ausgangspunkt bilden Überblicksbeiträge, von denen ein kleiner Ausschnitt der Ergebnisse bereits
Eingang in diesen Newsletter gefunden hat. Diese zwei Überblicksbeiträge, die mit den Daten aus 15 Jahren Gesundheitsmonitor arbeiten, umfassen den Blick der Bevölkerung sowohl auf das Gesundheitssystem als Ganzes als auch speziell auf die hausärztliche Versorgung. Es folgen Beiträge zu zentralen Reformthemen: dem Ärzte mangel auf dem Land, dem Patientenrechtegesetz, der elektronischen Gesundheitskarte, dem Zweitmeinungsverfahren sowie zu Palliativversorgung und Sterbehilfe. Indikationsspezifische Artikel beschäftigen sich mit der kieferortho pädischen Versorgung, der Darmkrebsfrüherkennung sowie mit Notfalldiagnosen im Krankenhaus am Beispiel der RückenOP. Analysen auf Basis einer Ärztebefragung gehen der Frage nach dem Umgang von Ärzten mit informierten Patienten nach, bevor abschließend das Thema „Gesundheitsängste“ behandelt wird.
LiteraturTipp Gesundheitsmonitor 2016