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Selbstadhäsiver universaler Composite-Befestigungszement RelyX Unicem TM Technisches Produktprofil

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Selbstadhäsiver universalerComposite-Befestigungszement

RelyXUnicem

TM

Technisches Produktprofil

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Einleitung.............................................................................................................................. 5

Historie............................................................................................................................ 5Motivation....................................................................................................................... 9

Werkstoffkundliche Übersicht.............................................................................................. 9

Klinische Anwendung von RelyX Unicem........................................................................ 14

Indikationen........................................................................................................................ 17

Farben................................................................................................................................. 17

Zusammensetzung.............................................................................................................. 17

Untersuchungsergebnisse................................................................................................... 18

Eigenschaften................................................................................................................ 18Haftuntersuchungen an Zahnhartsubstanz.................................................................... 18Scherhaftung an Humandentin...................................................................................... 19Scherhaftung an Rinderdentin...................................................................................... 19Microtensile Haftuntersuchung an Humandentin und -schmelz.................................. 20Haftuntersuchungen an Restaurationsmaterialien........................................................ 21Scherhaftung an Glaskeramik (IPS-Empress 2)........................................................... 21Scherhaftung an Zirkonoxidkeramik (Lava)................................................................. 22Scherhaftung an hochgoldhaltiger Legierung (Targis Gold)........................................ 23Randgüte nach Kausimulation...................................................................................... 24Randgüte von keramischen Inlays nach Kausimulation.............................................. 24Randgüte von keramischen Kronen und Brücken nach Kausimulation....................... 26Mechanische Eigenschaften.......................................................................................... 26

3M ESPE-interner Anwendungstest................................................................................... 29

Gebrauchsanweisung RelyX Unicem................................................................................. 32

Gebrauchsanweisung Aplicap / Maxicap System.............................................................. 34

Step-by-Step Karte RelyX Unicem.................................................................................... 37

Fragen und Antworten........................................................................................................ 38

Zusammenfassung.............................................................................................................. 41

Literatur............................................................................................................................. 42

Literatur zu RelyX Unicem........................................................................................... 42Allgemeine Literatur..................................................................................................... 43

Technische Daten............................................................................................................... 44

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Einleitung

RelyX Unicem ist ein dualhärtender, selbstadhäsiver universaler Composite-Befestigungs-zement in der Kapsel für die adhäsive Befestigung von indirekten Restaurationen ausVollkeramik, Composite oder Metall. RelyX Unicem ist für die universale Befestigungentwickelt, d.h. in Anwendung mit Keramik- und Metallarbeiten.

Bei Verwendung von RelyX Unicem sind das Bonding und die Konditionierung derZahnhartsubstanz nicht notwendig. Es wird ein Haftverbund zwischen Restauration undZahnhartsubstanz erreicht, wie er in der modernen mehrstufigen Adhäsivtechnologierealisiert ist, dies jedoch ohne jegliche Vorbehandlung. Die mechanischen Eigenschaftenvon RelyX Unicem übertreffen diejenigen der Zinkphosphat- und Glasionomerzementebei weitem, und das Risiko der Randspaltbildung ist extrem gering. Der Zement zeichnetsich durch Feuchtigkeitstoleranz aus, auf die Anwendung eines Kofferdams kann meistverzichtet werden. Bezüglich postpoperativer Sensitivitäten besteht ein extrem geringesklinisches Risiko. Zudem gibt RelyX Unicem Fluoridionen ab und ist in verschiedenenFarben erhältlich. Seine hohe Dimensionsstabilität, d.h. eine extrem geringe Quellung undWasseraufnahme bzw. Löslichkeit sind unabdingbare Voraussetzung für den breitenEinsatz im Bereich der Dentalkeramiken.

Historie

Die heutigen Dentalzemente gehen auf Grundlagen zurück, die in der Mitte des 19. Jahr-hunderts gelegt wurden. Bereits 1856 stellte Sorel eine Formulierung für einenMagnesiumchloridzement zusammen. Die Suche nach verbesserten Materialien führte zuzahlreichen Entwicklungen, die immer neuen Anforderungen gerecht werden sollten.Die Zemente werden nach ihrer chemischen Zusammensetzung unterschieden. Es wird imfolgenden nur auf die heute gebräuchlichen eingegangen:

Zementarten■ Zinkphosphatzemente■ Carboxylatzemente■ Glasionomerzemente■ Hybridzemente (kunststoffmodifizierte Glasionomerzemente und Compomere).■ Compositezemente

In jüngster Zeit werden immer mehr sogenannte Hybrid-Befestigungszemente zurBefestigung von Kronen und Brücken, aber auch von Inlay- und Onlay-Restaurationenverwendet. Hybridzemente sind vergleichsweise einfach zu verarbeiten und eignen sichspeziell zum Routineeinsatz bei metallbasierten Kronen- und Brückenarbeiten. Für denrein adhäsiven Einsatz von Keramikarbeiten mit geringer Retentionsfläche war ihr Einsatzbislang limitiert. Je nach Material waren die Haftung an Zahnsubstanz und indirekterRestauration zu niedrig, die Wasseraufnahme und Quellung zu hoch, sodass Frakturen vonZahn und Keramik nicht ausgeschlossen werden konnten.

Dem Zahnarzt stehen somit zur endgültigen Befestigung sowohl von Kronen, Brückenund Stiften als auch für die Inlay/Onlay-Versorgung eine Vielzahl von Materialien zurVerfügung, die sich in ihren materialspezifischen Eigenschaften zum Teil erheblichunterscheiden. Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Vergleich der zur Zeit üblichenDentalbefestigungszemente.

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Stärken Anwendungsbereich Schwächen

Zinkphosphat- Über 100 Jahre Gut für den Routine- ❖ GelegentlicheZement klinische Erfahrung einsatz bei metallge- Postsensibilitäten

stützten Kronen undBrücken ❖ Geringe Härte

❖ Hohe Löslichkeit

Polycarboxylat- ❖ 25 Jahre klinische ❖ Akzeptabel zur ❖ VergleichsweiseZement Erfahrung Retention von hohe Löslichkeit

metallgestützten❖ Geringe Fluorid- Kronen und ❖ Geringe Härte

ionenabgabe Brücken, aber mit der Zeit zu

❖ Molekulare Haftung erwartendeam Zahn Löslichkeit

❖ keine Postsensi- ❖ Langzeitprovi-bilitäten sorische

Zementierung

Glasionomer- ❖ 20 Jahre klinische ❖ Routineeinsatz bei ❖ GelegentlicheZemente Erfahrung metallgestützten Postsensibilität

Kronen und❖ Fluoridionenabgabe Brücken ❖ Während der

Aushärtung❖ Molekulare Haftung ❖ Eingeschränkt für empfindlich

am Zahn hochfeste gegenüber WasserKeramiken und mechanischer

❖ Minimale Volumen- Belastungänderung

❖ WenigeArbeitsschritte

❖ MittlereMaterialstärke

❖ GuterStandardzement

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Tabelle 1: Gängige Materialklassen von Befestigungszementen

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Stärken Anwendungsbereich Schwächen

Kunststoff- ❖ Guter ❖ Routineeinsatz bei ❖ Niedrige Haftungmodifizierte Standardzement metallgestützten an der Glasionomer- Kronen und Zahnhart-Zemente ❖ Fluoridionenabgabe Brücken substanz

❖ Mittlere Festigkeit ❖ Eingeschränkt für ❖ Feuchtigkeits-laborgefertigte empfindlich

❖ Niedrige Composite-Arbeitenmolekulare Haftung ❖ Quellverhaltenan der Zahnhart- ❖ Eingeschränkt fürsubstanz hochfeste ❖ Keine Indikation

Keramiken für die meisten ❖ Niedrige Löslichkeit Keramiken

❖ Weniger technik-sensitiv alsComposite

❖ WenigPostsensibilitäten

Compomer- ❖ Einfache ❖ Metallgestützte ❖ WenigZemente Verarbeitung Arbeiten Langzeiterfahrung

❖ Gute Haftwerte (mit ❖ Die meisten ❖ Feuchtigkeits-Vorbehandlung; Vollkeramiksysteme empfindlichÄtzen, Primen,Bonden) ❖ Laborgefertigte ❖ Niedrige

Composite- Fluoridionenabgabe❖ Geringe Löslichkeit Restaurationen

❖ Gute Mechanik ❖ Lining Material

❖ Notfall-Provisorium

Kunststoff- ❖ Über 10 Jahre ❖ Sämtliche metall- ❖ SchwierigeZemente erfolgreiche basierten, Handhabung(Composite) Anwendung keramischen und

laborgefertigten ❖ Zu hart für ❖ Hohe Haftwerte Composite-Arbeiten bestimmte

(mit AnwendungenVorbehandlung)

❖ Überschüsse❖ Hohe Härte können nur schwer

entfernt werden❖ Geringe Löslichkeit

❖ Keine Fluoridionen-abgabe

❖ GelegentlichepostoperativenSensitivitäten

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Vor allem Zinkphosphatzemente – aber auch die Carboxylat- und Glasionomerzemente –werden seit Jahren erfolgreich klinisch angewendet. Einschränkend muss jedochhinzugefügt werden, dass die Materialeigenschaften dieser Produkte zum Teil nicht mehrdem aktuellen Stand der Technik entsprechen.

Die Suche nach einem biokompatiblen Zahnersatz und die zunehmenden ästhetischenAnsprüche der Patienten bewirkten in den letzten Jahren die Entwicklung zahlreichervollkeramischer Systeme. Zur adhäsiven Befestigung von indirekten Vollkeramikarbeitensind vor allem Compositezemente hervorragend geeignet. Diese erfordern jedoch ein sehraufwändiges und techniksensitives Handling, welches den klinischen Erfolg einschränkenkann.

Unterscheidung von Befestigungsmaterialien

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Abbildung 1:UnterschiedlichenIndikationen undAnforderungen wird miteiner Vielzahl vonBefestigungsmaterialienbegegnet

Inlays

MetallMaterialien

Idealer Zement Zinkphosphat Composite CompositeCarboxylat Compomer CompomerGlasionomer

Indikationen

Keramik Composite

Onlays

Kronen

Brücken

StifteKohle-/Glasfaserstift

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Motivation

Das Ziel der Entwicklung von RelyX Unicem war es, das einfache Handling derkonventionellen Zemente mit den hohen mechanischen Eigenschaften, der guten Haftungund Ästhetik der Composite zu verbinden. Dabei sollte die Haftung an die Zahnhart-substanz ohne jeglichen Vorbehandlungsschritt, d.h. ohne Ätzen, Primen oder Bondenrealisiert werden. Es sollte ein universaler Zement, d.h. für die Zementierung von Metall-wie auch Keramikarbeiten entwickelt werden. Ganz klar herausgestellt werden muss, dassdies auf keinen Fall auf Kosten der Langzeit- oder der Dimensionsstabilität eines solchenidealen Materials geschehen sollte. RelyX Unicem sollte dualhärtend sein und eine sichereAushärtung unabhängig von Licht gewährleisten.

Vorteile konventioneller Zemente Vorteile adhäsiver Befestigungsmaterialien

☺ Einfaches Handling ☺ Hohe mechanische Eigenschaften

☺ Feuchtigkeitstoleranz ☺ Hohe Haftung bei entsprechender Vorbehandlung

☺ Keine Vorbehandlungsschritte ☺ Hohe Ästhetik / Transluzenz

☺ Routinezement für metallgestützte ☺ Auch für Keramik- und Composite-Arbeiten restaurationen geeignet

Werkstoffkundliche Übersicht

Die konventionelle Zementierung basiert auf rein retentiven Kräften. Dies ist vergleichbarmit den Wurzeln eines Baumes: durch mechanische Verankerung wird enormeStandstabilität erreicht. Der Zahnarzt schafft durch optimale Präparation wie z.B. langenaxialen Wänden und Präparationen von ca. 6°, sowie einer guten Passung (~ 30 – 100 μm)ideale Voraussetzungen für Retention. Der konventionelle Zement unterstützt diesenVerbund allein durch „Füllen“ des Spaltes und Versiegeln der Zahnsubstanz.Ganz anders die adhäsive Befestigung. Hier wird eine Restauration – in der Regel eineKeramikarbeit – im Sinne eines Klebeverbundes stabilisiert. Auch hier gibt es Vorbilder inder Natur, wie z.B. der Gekko, der sich an einer senkrechten Glaswand durch Adhäsionfortbewegen kann.

Die wesentlichen Unterschiede der konventionellen und adhäsiven Zementierung auschemischer Sicht lassen sich gut im sogenannten Glasionomer-Composite Kontinuumwiedergeben.

Tabelle 2: Vorteile der konventionellenund adhäsivenBefestigungsmaterialien

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Wesentliche Bestandteile der konventionellen Zemente, zu denen man sowohl Zink-phosphat wie auch konventionelle und kunststoffmodifizierte Glasionomere zählt, sindWasser und reaktive, basische Füllstoffe. Im Gegensatz dazu sind die adhäsiv zuverwendenden Compomer- und Composite-Befestigungsmaterialien wasserfrei undverfügen über silanisierte, unreaktive Füller.

Welchem Grundprinzip folgt die Chemie von RelyX Unicem?Die Kombination der Vorteile von konventionellen und adhäsiven Befestigungstechnikenwurde durch die optimale Zusammenführung verschiedener Komponenten aus allenMaterialklassen realisiert.

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Abbildung 2: Glasionomer – CompositeKontinuum;Zusammensetzung derMaterialklassen

Abbildung 3: Kombinieren der Vorteilekonventioneller undadhäsiver Befestigungs-zemente

GIZ-Composite KontinuumMaterialklassen:

Glasionomer-Zement(GIZ)

● Basische Füller● Säure● Flüssigkeit

● Basische Füller● Säure● Flüssigkeit● (Meth)acrylate● Initiatoren

● Silanisierte Füller● Saure

(Meth)acrylate● (Meth)acrylate● Initiatoren

● Silanisierte Füller● (Meth)acrylate● Initiatoren

Kunststoffmodifi-zierter GlasionomerZement (RMGIZ)

Compomere Composite

Glasionomer-Zement(GIZ)

● Basische Füller● Säure● Flüssigkeit

● Basische Füller● Säure● Flüssigkeit● (Meth)acrylate● Initiatoren

● Silanisierte Füller● Saure

(Meth)acrylate● (Meth)acrylate● Initiatoren

● Silanisierte Füller● (Meth)acrylate● Initiatoren

Kunststoffmodifi-zierter GlasionomerZement (RMGIZ)

Compomere Composite

Hybride

Hybride

konventionell adhäsiv

Kombination chemischer VorteileMaterialklassen:

● Basische Füller/Silanisierte basische Füller● (Meth)acrylate● Initiatoren● Saure (Meth)acrylate

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Bei genauerem Beleuchten des revolutionären Produktprofils ist es jedoch leichtverständlich, dass die Entwicklung des selbstadhäsiven universalen Composite-Befestigungszementes RelyX Unicem nicht allein durch Neukombination bekannter Stoffe geleistet werden konnte. Eine grundlegend neue Monomer-, Füller- und auchInitiatortechnologie war nötig, auf die im Folgenden etwas genauer eingegangen wird.

Neue Monomere

Selbstadhäsion kann prinzipiell durch den Einsatz von phosphorylierten (Meth)acrylatengeneriert werden. Doch erst durch komplexe Optimierung des Monomersystems und denEinsatz von mehrfach funktionalisierten Monomeren können schließlich wesentlicheAnforderungen wie hohe Ästhetik, geringe und hohe Mechanik gewährleistet werden.Diese Eigenschaften sind Grundvoraussetzungen für den Einsatz mit Dentalkeramiken.Charakteristisch für die Haftmonomere in RelyX Unicem sind das Vorhandensein vonPhosphorsäuregruppen wie auch mindestens zwei C=C-Doppelbindungseinheiten proMolekül. Dies liefert hohe Reaktivität und letztlich hohe Vernetzung der Matrix. Sokönnen hohe mechanischen Eigenschaften, ein adhäsiver Verbund ohne Vorbehandlungund ein Beitrag zur Langzeitstabilität des Systems generiert werden.

Füllstofftechnologie

Um die Langzeitstabilität eines zunächst sauren Systems erhalten zu können, musswährend der Abbindung ein pH-Anstieg auf neutrales Niveau realisiert werden.Hydrolyseprozesse wären ansonsten die unmittelbare Folge. Dies geschieht durch Anleihean die Glasionomer-Technologie. Durch Reaktion der sauren Funktionalitäten mitbasischen Füllkörpern erfolgt einerseits der gewünschte pH-Anstieg, andererseits eineFluoridionen-Auslösung ohne jeglichen Zusatz von löslichen Fluoridsalzen.

Abbildung 4:Schematische Darstellungder mehrfachfunktionalisiertenMonomere in RelyXUnicem

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Da die meisten für die chemische Härtung verantwortlichen Initiatorsysteme in derDentaltechnologie auf basischen Aminen beruhen, ergeben sich in saurem MilieuInkompatibilitäten. Dies ist bereits seit einiger Zeit im Zusammenhang mit selbstätzendenSystemen bekannt. Für die Entwicklung eines selbstadhäsiven, dualhärtenden Zementeswar es daher unabdingbar, ein komplett neues Initiatorsystem zu entwickeln. Dieses musssowohl in der Licht- als auch in der Selbsthärtung zuverlässig funktionieren. Toleranzgegenüber Feuchtigkeit ist ebenso wichtig wie die Funktionstüchtigkeit über einen breitenpH-Bereich. Zudem muss es einen hohen Vernetzungsgrad der Monomermatrix zulassen,um wiederum die Langzeitstabilität und starke Haftung auf Dauer zu ermöglichen. Einesehr komplexe Aufgabe, die mit RelyX Unicem erstmalig in dieser Form erfolgreichgelöst werden konnte.

Abbindereaktionen und Adhäsion an die Zahnhartsubstanz

Bei der vorherrschenden Abbindereaktion handelt es sich um eine radikalischePolymerisationsreaktion. Diese härtet das Material aus, ist für die hohen mechanischenEigenschaften verantwortlich und liefert zudem eine hohe Dimensionsstabilität. Der Startkann entweder durch Licht oder über ein Redoxsystem erfolgen, die Reaktion läuft ganzanalog zu derjenigen ab, wie sie für Composite-Materialien bekannt ist. Durch dieerwähnten speziellen Monomere wird ein hoher Vernetzungsgrad und damit ein hohesMolekulargewicht der Polymere generiert. Niedrige Löslichkeiten, niedrige Quellung undhohe Biokompatibilität sind daraus resultierende Vorteile.

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Abbildung 5:Schematische Darstellungdes Haftmechanismus undNeutralisationsreaktion inRelyX Unicem

Neutralisation

Neutralisation

Fluoridfreisetzung

Polymerisierung

KomplexbildungZahn-

struktur ReaktivesGlas

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Dennoch müssen für das Verständnis von RelyX Unicem weitere Reaktionen betrachtetwerden. Hierbei handelt es sich um eine Kaskade an Zementreaktionen, die vereinfacht infolgender Grafik wiedergegeben sind:

Die eingesetzten Monomere unterliegen nicht nur der beschriebenen Polymerisations-reaktion. Durch phosphorsäure-modifizierte funktionelle Gruppen im selben Molekülfindet eine Reaktion mit basischen Salzen einerseits und dem Apatit der Zahnhartsubstanzandererseits statt. Bei dieser Neutralisation wird Wasser freigesetzt. Dieser Schritt lieferteinen Beitrag zur Hydrophilie und damit zu einer guten Adaption des Zementes an dieZahnhartsubstanz, aber auch Feuchtigkeitstoleranz, die sich im praktischen Alltag beisubgingivalem Einsatz als vorteilhaft erweisen sollte.Durch Abreaktion des gebildeten Wassers mit überschüssigen Säurefunktionen undanschließender Zementreaktion mit den ionenauslösenden basischen Füllkörpern wirddieses wieder verbraucht. Zwei Vorteile liegen auf der Hand: ein intelligenter Wechsel(„Schalter“) zu einer hydrophoben Matrix und die nachweisbare Fluoridauslösung.

Abbildung 6: A) Polymerisationsreaktionvon RelyX Unicem undEinbindung dersilanisierten Füllkörper indie Harzmatrix

Abbildung 7: B) Zementreaktionen von RelyX Unicem

Polymere

MechanischeStärke

NiedrigeQuellung

• • •• • •

• • •• • •

Monomere

Abbindereaktionen und AdhäsionA) Radikalische Polymerisationsreaktion

Abbindereaktionen und AdhäsionB) Zementreaktionen

Phosphorsäure-Methylacrylat + basische Füller/Apatit ➡ - Adhäsion- Ansteigen des

pH-Werts

+ Ionen-freisetzendes Glas + „restliches“ Phosphorsäure-Methacrylat

➡ Fluoridauslösung

H2O „methacryliertes“ Kalziumphosphat

„methacrylierte“Phosphate

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Was ist der Unterschied zu Hybridsystemen?

Die kunststoffmodifizierten Glasionomer-Systeme bleiben aufgrund des Einsatzes vonhydrophilen Monomeren und der Anwesenheit von Wasser auch nach der Abbindung sehrhydrophil. Dies kann zu Nachteilen wie Quellung und Löslichkeit führen. Bei dieserMaterialklasse werden zudem monofunktionelle Monomere eingesetzt, die zu einervergleichsweise geringen Vernetzung führen.Die Compomere erlangen zwar einen höheren Vernetzungsgrad, jedoch wird dadurch dieReaktion der Polysäure mit Glasfüllern deutlich zurückgedrängt. Hierin liegt aber dieUrsache für eine unvollständige Neutralisation dieses Systems. Eine gewisse Anfälligkeitgegenüber Hydrolyseprozessen ist die Langzeitfolge.

Diese Nachteile sind durch die neuartige Chemie bei RelyX Unicem gezielt eliminiertworden.

Klinische Anwendung von RelyX Unicem

Wie bereits erwähnt, stellt die adhäsive Zementierung von Keramik- oder Composite-Restaurationen für den Zahnarzt und die Helferin immer wieder eine technischeHerausforderung dar. In folgender Tabelle sollen deshalb klinische Beispiele für dieseanspruchsvolle Indikation gezeigt werden. Die adhäsive Zementierung einerKeramikkrone mit RelyX Unicem wird der einer adhäsiven Zementierung mit einemmarktüblichen total-etch System gegenüber gestellt.

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Abbildung 8: Wechsel von hydrophilenEigenschaften zuhydrophoben Eigen-schaften nach derAbbindung von RelyXUnicem

Intelligenter „Schalter“

➡ Adaption an Zahnsubstanzhydrophil

➡ Niedrige Quellung

Polymerisationreaktionen+ Zementreaktionen

hydrophob

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Tabelle 3: Step-by-step Darstellungder adhäsiven Zementie-rung einer Keramikkronemit einem marktüblichentotal-etch Befestigungs-system und RelyX Unicemim Vergleich

Arbeitsschritte Adhäsive Zementierung Adhäsive Zementierungmit Composite mit RelyX Unicem

Ausgangssituation:Vom Provisorium befreiter und gereinigter Zahnstumpf

Ätzen mit einem entfälltphosphorsauren Ätzgel

Gründliches Spülen entfälltmit Wasser

Mit öl- und wasserfreier entfälltLuft trocknen; nicht übertrocknen!

Primer mit einem entfälltEinmal-Applikatorauftragen und gründlich einmassieren

Primer im sanften Luft- entfälltstrom trocknen. Direktes Verblasen mit der Gefahr zusammenlaufenderÜberschüsse vermeiden!

Bond mit einem Einmal- entfälltApplikator auftragen und gründlich einmassieren

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Bond im sanften Luftstrom entfälltgleichmäßig dünn aus-blasen. Zusammenlaufenvon Bonding (Pooling)unbedingt vermeiden.

Zement anmischen und in die Restauration und/oder Kavität applizieren.Mit Aplicap Kapselsystem keine Dosierung oder Hand-anmischung erforderlich; direktes Applizieren möglich.

Restauration auf den Stumpf aufsetzen

Überschüsse entfernen

Lichthärten Optional

Endsituation:Adhäsiv zementierte Keramikkrone nachAusarbeitung und Polierung

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Bilder wurden freundlicherweise bereitgestellt von:Priv.-Doz. Dr. Norbert Krämer, Universität Erlangen, Deutschland, 1999,Dr. Helga Schaffner, Universität Mainz, Deutschland, 2002.

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Indikationen

Bei RelyX Unicem handelt es sich um einen selbstadhäsiven universalen Composite-Befestigungszement zur adhäsiven Befestigung von■ Inlays■ Onlays■ Kronen■ Brücken■ Stifte und Schraubenaus Metall, Keramik und Composite (inklusive glasfaser- und kohlefaserverstärkte Stifte).

RelyX Unicem ist dualhärtend.

Farben

RelyX Unicem wird in folgenden Farben angeboten:■ A1■ A2 Universal■ A3 Opak■ Weiss-opak und■ Transluzent

Alle Farben sind röntgenopak.

Zusammensetzung

RelyX Unicem ist ein Pulver/Flüssigkeitssystem, welches in den Kapseln Aplicap undMaxicap angeboten wird.

■ Die organische Matrix von RelyX Unicem besteht aus neuentwickelten mehrfach funktionellen phosphorsauren (Meth-)acrylaten. Zum einen wird hierdurch ein hoher Vernetzungsgrad bei der radikalischen Polymerisation gewährleistet. Hohe mechanische und hohe Dimensions-Stabilität sind die Folge. Zum anderen dienen phosphorylierte Einheiten zur Konditionierung der Zahnhartsubstanz und Selbsthaftung.

■ Der Anteil anorganischer Füllkörper beträgt ca. 72 Gew.%, die Korngröße (d[90] = 90 %der Füllkörper) liegt bei <9.5 μm. Die Füllstoffe liefern zudem die Radiopazität des Zementes in allen verfügbaren Farben. Es handelt sich um basische Füllkörper, die eine Zementreaktion mit den Säurefunktionalitäten der Monomere eingehen. Hierdurch wirdHaftung an die Zahnhartsubstanz, ein pH-Anstieg auf neutrales Niveau im Verlauf der Abbindereaktion und die Fluoridionenabgabe gesteuert.

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Tabelle 4:Zusammensetzung vonRelyX Unicem

Die qualitative Zusammensetzung von RelyX Unicem ist in Tabelle 4 aufgelistet.

Pulver Flüssigkeit

Glaspulver (silanisiert) Methacrylierter Phosphorsäureester

Initiator Dimethacrylat

Kieselsäure (silanisiert) Acetat

Subst. Pyrimidin Stabilisator

Calciumhydroxid Initiator

Peroxo-Verbindung

Pigment

Untersuchungsergebnisse

Eigenschaften

Für den klinischen Erfolg einer indirekten Restauration trägt neben zahnärztlichemKönnen und der Leistungsfähigkeit der Restauration selbst der Befestigungszement einengroßen Anteil bei. Für einen universalen Zement, mit welchem Restaurationen aus Metall, Composite und Keramik eingegliedert werden, sind folgende Eigenschaften vonbesonderer Bedeutung:

■ Hohe Haftung an die Zahnhartsubstanz und Restauration■ Hohe Randgüte■ Hohe mechanische Eigenschaften■ Niedrige postoperative Sensitivitäten

Im Folgenden soll eine Auswahl an Studienergebnissen, die weltweit in Zusammenarbeitmit Experten erarbeitet wurden, vorgestellt und diskutiert werden. Die ersten Resultateklinischer Anwendung sind im Kapitel „3M ESPE interner Anwendungstest“ beschrieben.Darüberhinaus wurden im Literaturverzeichnis dieses Dossiers zahlreiche Publikationenzu RelyX Unicem wie auch allgemeingültige Literatur zum Thema Zementierung zitiert.Somit kann der Leser gezielt auf die eine oder andere für ihn interessante Primärliteraturzurückgreifen.

Haftuntersuchungen an Zahnhartsubstanz

Insbesondere zur Befestigung von Keramiken ist die Haftung an Schmelz, Dentin und anKeramik unabdingbare Voraussetzung für den klinischen Erfolg. Der Verbund Zahn-Zement-Restauration ist Garant für die Stabilisierung der Restzahnhartsubstanz undRestauration. Stand der Technik stellen heute zweifelsohne die Composite-Befestigungs-materialien in Kombination mit der recht aufwendigen und techniksensitiven „total-etch“Technik dar. Die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Studien zeigen ineindrucksvoller Weise, dass RelyX Unicem ohne jegliche Vorbehandlung der Zahnhart-substanz mit diesen Systemen vergleichbar ist.

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Abbildung 9: Scherhaftung anHumandentin, M. Irie et al.

Abbildung 10:Scherhaftung anRinderdentin,R. Hecht et al.

Scherhaftung an HumandentinM. Irie et al., Okayama University, J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-415.

In der Untersuchung an der Universität von Okayama, Japan, wurde die Scherhaftung vonRelyX Unicem untersucht. Es wurden hierzu Composite-Prüfkörper zur Simulation vonInlays auf Humandentin zementiert und nach eintägiger Wasserlagerung abgeschert. AlsVergleichsmaterialien dienten die im Markt etablierten Composite-Befestigungs-materialien Panavia F und Calibra, die in Kombination mit den zugehörigen Adhäsivenverwendet wurden. Alle Materialien wurden im Lichthärtemodus verwendet.

Die Ergebnisse zeigen, dass RelyX Unicem ohne Zahnvorbehandlung vergleichbareScherhaftung auf Humandentin liefert wie Composite-Zemente mit deren Adhäsiv-systemen. Mit RelyX Unicem wird somit das Handling deutlich vereinfacht und derZeitaufwand für die Zementierung erheblich verkürzt, ohne dass der Anwender auf diehohe Haftung von Composite Systemen verzichten muss.

Scherhaftung an RinderdentinR. Hecht et al., J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-75.

Um einen optimalen Verbund mit der Zahnhartsubstanz zu erzielen, ist nach derzeitigemWissensstand bei kunstoffbasierten Dentalmaterialien ein Conditioner oder Adhäsiv-system notwendig. In dieser Studie wurde RelyX Unicem (ohne Zahnkonditionierung) mit jeweils einem handelsüblichen Vertreter der Materialklassen kunststoffbasierterGlasionomer, Compomer und Composite verglichen. Als Methode wurde die für denRoutinetest geeignete Scherhaftung an Rinderdentin gewählt.

RelyX Unicem Calibra Panavia F

16,2 12,1 13,4

Dyract Cem Plus (sc)

Fuji Plus (sc) Variolink II lc

0,9 1,6 3,4

RelyXUnicem (lc)

4,4

Scherhaftung

5

0

10

15

20

[MPa]

Scherhaftung

0,50

1

1,52

2,5

3

3,5

4

4,5

[MPa]

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Abbildung 11:Schematische Darstellungder Probenpräparation fürMicrotensile Haftunter-suchung

RelyX Unicem liefert ohne jegliche Vorbehandlung der Zahnhartsubstanz vergleichbarbzw. höhere Haftwerte an Rinderdentin als kommerziell erhältliche Produkte. Hierauskann abgeleitet werden, dass RelyX Unicem als erster selbstadhäsiver, universalerComposite-Befestigungszement für den Zahnarzt eine anwenderfreundliche und zeit-sparende Alternative zum Stand der Technik darstellt.

Microtensile Haftuntersuchung an Humandentin und -schmelzB. van Meerbeek, J. De Munck, P. Lambrechts, Leuven BIOMAT Research Center,Catholic University of Leuven, Belgien, Industriereport 2002.

Mit Dentinadhäsiven der letzten Generationen werden im Zug- und Scherversuch oftmalsso hohe Haftwerte generiert, dass der Bruch nicht mehr adhäsiv an der Grenzfläche,sondern direkt im Dentin erfolgt. Weiterhin haben Zug- und Scherversuch oftmals denNachteil, sehr hohe Streuverteilungen zu liefern. Die verschiedenen Varianten desMicrotensile Versuchs haben zum Ziel, diese beiden Nachteile zu vermeiden (sieheschematische Darstellung in Abb. 11). Hierzu werden aus einem präparierten und miteiner direkten oder indirekten Restauration (retentionsfreie, plane Präparation) versorgtenZahn gleichzeitig mehrere Prüfkörper gewonnen. Nach erneuter Reduktion der Grenz-fläche erhält man den endgültigen Prüfkörper, der dann im Zugversuch gebrochen wird.

a. Für die Dentinproben wurde das okklusale Drittel der Krone unter Verwendung einer langsamdrehenden Diamantsäge entfernt; danach wurde mit einer Diamantfräse eine zusätzliche Dentinschichtentfernt; für die gefrästen Schmelzproben wurde der Schmelz mit derselben Diamantfräse geglättet. b. An Schmelz und Dentin wurde anschließend mit RelyX Unicem ein Z100 Composite-Block zemen-tiert. c. Rechteckige Stäbe wurden mit einer Diamantsäge präpariert. An der Grenzfläche wurde einerunde Verengung zu einem individuell gefertigten Drehpunkt gefräst. (Iowa Microspecimen Former)

Die Ergebnisse der Untersuchungen von B. van Meerbeek et al. sind in folgender Grafik(Abb.12) wiedergegeben. Die Proben für diesen Versuch wurden durch Zementierung vonZ100 Composite-Blöcken generiert. RelyX Unicem liefert am Humandentin erneutHaftwerte in der Größenordnung von Panavia F. Die vergleichsweise niedrigen Haftwertevon Variolink II deuten auf eine unvollständige Polymerisation des Materials unter dersimulierten indirekten Restauration hin. Diese könnte durch limitierte Lichteinstrahlungaufgrund der Schichtstärke der simulierten Versorgung bedingt sein.

Am Schmelz liefert RelyX Unicem niedrigere Werte als die mit Phosphorsäure (Variolink II)bzw. dem ED Primer (Panavia F) geätzten Proben der Vergleichsgruppen. Dies ist für einselbstkonditionierendes Material nicht überraschend. Vor diesem Hintergrund sind Haft-werte von ca. 20 MPa am präparierten Schmelz beachtlich. Es kam zu lediglich einem„pretreatment failure“ (aus vierzehn).

Z 100

Z 100Schmelz

Dentin

b.RelyX Unicem

RelyX Unicem

c.9 mm2 mm

2 mm

a.

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21

Abbildung 12:Microtensile Haftunter-suchung am Humandentinund –schmelz, van Meerbeek et al., 2002

RelyX Unicem

Variolink II*Panavia F

RelyX Unicem

Variolink IIPanavia F

Microtensile Scherhaftung Dentin

Microtensile Scherhaftung Schmelz5

0

10

15

20

[MPa]

10

0

20

30

40

50

[MPa]

Haftuntersuchungen an Restaurationsmaterialien

Um einen optimalen Haftverbund zwischen Zahnhartsubstanz, Zement und Restaurationzu erzielen, muss das Befestigungsmaterial nicht nur eine hohe Haftung zu Schmelz undDentin, sondern auch zur indirekten Restauration liefern. Selbstverständlich erscheint diesbei der adhäsiven Zementierung von ätzbaren Keramiken. Aber auch der adhäsiveVerbund zu hochfesten Aluminiumoxid oder Zirkonoxid-Keramiken wie auch zu unter-schiedlichen Metalllegierungen spielt eine immer größere Rolle. Nicht nur in derrestaurativen direkten Zahnheilkunde, auch in der indirekten Versorgung geht der Trendeindeutig zu minimalinvasiven Präparationen. Ein erheblicher Zahnhartsubstanzverlustinfolge der Präparation von Retentionsflächen wird immer weniger toleriert. Somit ändernsich auch die Anforderungen an das Befestigungsmaterial. RelyX Unicem, das ohneVorbehandlung einfachstes Handling liefert, könnte einen wesentlichen Beitrag in dieseRichtung liefern. Im folgenden sind einige Studien zusammengefasst, die sich mit demHaftverbund von Befestigungssystemen an indirekte Restaurationsmaterialienbeschäftigen.

Scherhaftung an Glaskeramik (IPS-Empress 2)A. Piwowarczyk, J. Sorensen et al., Universität Frankfurt und Portland (Orgegon),Deutschland und USA, J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-401.

Hochästhetische Vollkeramikrestaurationen werden innerhalb ihres Indikationsbereichsvorrangig aus Glaskeramik hergestellt. Zur Stabilisierung der Keramikrestauration selbstwie auch der Restzahnhartsubstanz werden diese überwiegend adhäsiv zementiert. DieVerwendung von Compositematerialien im total-etch Verfahren stellen hierbei den Standder Technik dar. In einer Scherfestigkeitsuntersuchung an den Universitäten Frankfurt undPortland sollte untersucht werden, inwieweit sich RelyX Unicem mit den marktüblichenVerfahren vergleichen kann. Die Ergebnisse sind in folgender Abbildung wiedergegeben.

*Die vergleichsweise niedrigen Haftwerte von Variolink II deuten auf eine unvollständige Polymerisation des Materials unter der simulierten indirekten Restauration hin.

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22

RelyX Unicem erzielt an der marktüblichen Glaskeramik IPS-Empress 2 Haftwerte, wiesie für die beiden global marktführenden Produkte Variolink II (+H3PO4 +Excite) undPanavia F (+ED Primer) gefunden werden.

Dieses Ergebnis in Kombination mit den bereits in den vorangegangenen Abschnittendiskutierten Haftwerten an der Zahnhartsubstanz zeigt das Einsatzpotential des ohneÄtzen, Primen und/oder Bonden angewendeten Zementes RelyX Unicem aufeindrucksvolle Weise.

Scherhaftung an Zirkonoxidkeramik (Lava)A. Piwowarczyk, J. Sorensen et al., Universität Frankfurt und Portland (Orgegon),Deutschland und USA, J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-413.

Die Zementierung von hochfester Zirkonoxidkeramik stellt eine sehr junge undinteressante Alternative im zahnfarbenenen Restaurationssegment dar. Insbesondere dann,wenn mehrgliedrige Arbeiten im Seitenzahnbereich oder subgingivale Präparationennotwendig sind, stossen die ätzbaren Keramiken an ihre Leistungsgrenzen. Die Zirkon-und Aluminiumoxidkeramiken werfen im klinischen Alltag die Frage nach demgeeigneten Befestigungszement auf. Einerseits sind konventionelle Zemente wieZinkphosphat-, Glasionomer- oder auch kunststoffmodifizierter Glasionomerzementindiziert. Andererseits ist die adhäsive Zementierung mit den vorteilhaftenMaterialeigenschaften der Composite interessant. Neben der schwierigen Technik deradhäsiven Zementierung tritt ein weiterer Faktor auf: Zirkonoxidkeramik lässt sich nurschwer konditionieren. Eine Ätzung mit Flußsäure ist nicht möglich. Eine adhäsiveZementierung ist im Zusammenhang mit diesen neuartigen Werkstoffen deshalbgleichzusetzen mit der Generierung chemischer Haftung. Dieser Verbund muss zusätzlichhydrolysestabil sein, um dauerhafte Randdichte zu generieren. Bislang konnten lediglich4-META-basierte Systeme wie Panavia dieses Leistungsspektrum wirklich erfüllen. Diekomplizierte Handhabung ließ den Praktiker aber meist zur konventionellen Zementierunggreifen. Wie folgende Ergebnisse der Scherhaftuntersuchung an Lava zeigt, eröffnetRelyX Unicem in diesem restaurativen Bereich völlig neue Möglichkeiten.

Abbildung 13:Scherhaftung an IPS-Empress 2 Glaskeramik(geätzt mit HF) nach 14 Tagen thermo-zyklischer Wechsellast;Zemente lichtgehärtet

Panavia F/ED Primer

Variolink II/Excite

RelyXUnicem

10,4 18,8 18,4Scherfestigkeit

5

0

10

15

20

[MPa]

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23

Abbildung 14:Scherhaftung an Lava(Zirkonoxidkeramik, sand-gestrahlt) nach 14 TagenthermozyklischerWechsellast;lc = lichtgehärtet, sc = dunkelgehärtet

Abbildung 15: Scherhaftung an hoch-goldhaltiger, sand-gestrahlter Legierungnach 14 Tagen thermo-zyklischer Wechsellast;alle Zemente wurdendunkel gehärtet

RelyX Unicem zeigt nach thermischer Wechsellast und Wasserlagerung die höchstenHaftwerte an die Zirkonoxidkeramik Lava. Ein hohes Niveau wird sowohl bei Licht- wieauch Dunkelhärtung erhalten.Die konventionellen Zemente generieren keinen Haftverbund. Ihr Einsatz beruht auf reinretentiven Kräften, die durch die Präparation und Passung gesteuert werden müssen. Auchrein auf Bowenharz basierte Compositesysteme zeigen im Langzeitverbund Schwächen.

Scherhaftung an hochgoldhaltiger Legierung (Targis Gold)A. Piwowarczyk, J. Sorensen et al., Universität Frankfurt und Portland, CED Meeting,Cardiff, September 2002, industrial report 2001.

Hochgoldhaltige Legierungen stellen hinsichtlich des Haftverbundes zu Dentalmaterialieneinen weiteren schwierigen Fall dar. Chemische Bindungen sind aufgrund wenig oxidischerOberfläche ungünstig. Als „worst case scenario“ der metallgestützten Restaurationen wurdedeshalb eine Scherhaftuntersuchung an hochgoldhaltiger Legierung mit verschiedenen Befestigungszementen durchgeführt. Dabei kamen einerseits die Vertreter der konventio-nellen Zemente, hier aus den Materialklassen der Zinkphosphate und Glasionomere zumEinsatz. Zum anderen wurden Compositebefestigungsmaterialien eingesetzt und mit RelyXUnicem verglichen. Die Ergebnisse der Arbeit sind in folgender Abbildung wiedergegeben.

RelyX Unicem liefert nach 14 Tage thermozyklischer Wechsellast zusammen mit Panavia Fdie besten Haftwerte. Dies unterstreicht die adhäsiven Möglichkeiten, die RelyX Unicemauch im Zusammenhang mit metallgestützten Arbeiten bietet.Zusammenfassend lässt sich demnach festhalten, dass RelyX Unicem hinsichtlich desVerbundes zu unterschiedlichsten Dentalmaterialien, darunter ätzbare wie hochfesteKeramik, Metall und Composite einen neuen Maßstab darstellt.

Fleck’s Fuji I FujiCem

VariolinkII (lc)

Panavia F (lc) (sc)

0 0 0 2,78 8,33 5,71

RelyX Unicem(lc) (sc)12,66 7,08Scherhaftung

2

0

4

6

8

10

12

14

[MPa]

Fleck’s Fuji I Panavia F

0,7 0,4 10

RelyXUnicem

9,2Scherfestigkeit

0

2

4

6

8

10

[MPa]

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24

Randgüte nach Kausimulation

Der endgültige, objektive Test für neue Dentalmaterialien ist außer Zweifel immer diekontrollierte klinische Studie. Dennoch ist es sinnvoll, nach Methoden zu suchen, die ein-zelne Fragestellungen schneller beantworten können, ohne dabei willkürlich zu sein.Großes Interesse bestand daher bereits in den 80er Jahren, einen „künstlichen Mund“ zuentwickeln. Kaukräfte und Bewegungen der Kiefer sollen der natürlichen Situation mög-lichst nah sein. Auch müssen Temperaturwechsel und gegebenfalls mikrobiologische Pro-zesse berücksichtigt werden. Gelingt es schließlich, ein Prüfdesign zu entwickeln, mit demsich Teilaspekte aus klinischen Studien nachvollziehen und reproduzieren lassen, ist diesein wichtiges Hilfsmittel bei der Beurteilung von neuen Materialien. So können Neuent-wicklungen vergleichsweise schnell und einfach mit bereits am Markt etablierten oderauch gescheiterten Produkten in Vergleich gesetzt und faktenbasiert beurteilt werden.

Eine mittlerweile weit verbreitete und sehr gut für Vergleichsuntersuchungen etablierteMethode ist die sogenannte Kausimulation im künstlichen Mundmilieu. Hierbei werdenmechanische wie auch thermische Einflüsse als Stresstest simuliert. Auswertungen könnenentweder Aufschluss über die Festigkeit eines Materials, oder auch über die Randgütenach Dauerlast liefern. In den folgenden Abschnitten sollen Schlüsseluntersuchungen zuunterschiedlich zementierten keramischen Inlays und Kronen vorgestellt und diskutiertwerden.

Randgüte von keramischen Inlays nach KausimulationM. Rosentritt et al., Universität Regensburg, Deutschland, J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A)2002, A-36.

Ziel der hier vorliegenden Studie war es, die Randgüte und -dichtigkeit von Keramik-inlays (IPS-Empress I) auf Humanzähnen zu beurteilen, die mit verschiedenen Zement-systemen eingegliedert wurden und einem Stresstest unterzogen wurden, der eine 5-jährigeTragezeit simulieren soll. Es wurden hierzu Klasse 2-MOD-Inlays präpariert, wobei diezervikalen Ränder einmal im Dentin und zum zweiten im Schmelz zu liegen kamen. DieAuswertungen der Ränder in der Oberfläche erfolgten mittels Rasterelektronenmikrosko-pie (REM). Zur Evaluierung der Randdichtigkeit wurde der Farbpenetrationstest heran-gezogen.

Wie die folgenden Grafiken und Abbildungen verdeutlichen, zeigen die Composite-materialien und der selbstadhäsive Universalzement RelyX Unicem sowohl in der semi-quantitativen Randschlussanalyse wie im Farbpenetrationstest vergleichbar gute marginaleAdaptation nach Kausimulation. Der kunststoffmodifizierte Glasionomer und auch dasCompomermaterial zeigen höhere Farbpenetration und weniger Anteile mit perfektemRandschluss. Die auffällig schlechten Werte bei Dyract Cem Plus werden auf Aushär-tungsprobleme zurückgeführt, die auch durch Chargenwechsel nicht eliminiert werdenkonnten.

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Abbildung 16:Oberflächenauswertungder Randgüte mittelsREM; FujiPlus/Conditioner, DyractCem Plus/Prime&BondNT/NRC, Panavia F/EDPrimer, Variolink II/SyntacClassic, RelyX Unicem;alle Materialien wurdenlichtgehärtet

Abbildung 17:Charakteristische REMAufnahme nachthermischer undmechanischerWechsellast für einkunststoffbasiertesMitbewerbermaterial

Abbildung 18: Charakteristische REMAufnahme nachthermischer undmechanischerWechsellast für RelyXUnicem

Abbildung 19: Farbpenetrations-auswertung; alleMaterialien wurdenlichtgehärtet

Fuji Plus

Dyract Cem Plus

Panavia F

Variolink II

RelyX Unicem

100

90

80

70

6050

40

3020

10

0

Per

fekt

er R

and

[in

%]

Schmelz vor Stresstest

Schmelz nach Stresstest

Dentin vor Stresstest

Dentin nach Stresstest

200 μm

Fuji Plus

Dyract Cem Plus

Panavia F

Variolink II

RelyX Unicem

100

90

80

70

6050

40

3020

10

0

Far

bpen

etra

tion

[in

%]

Schmelzrand

Dentinrand

Keramik

Dentin

Keramik

Dentin

200 μm

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Randgüte von keramischen Kronen und Brücken nachKausimulationM. Behr et al., Universität Regensburg, Deutschland, J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002,A-421.

Innerhalb der Keramikrestaurationen nehmen die Einzelkronen den mengenmäßig größtenAnteil ein. Deshalb wurde die bereits im vorangegangenen Abschnitt beschriebene Prüf-methode mit IPS-Empress 2 Kronenversorgungen wiederholt.

Auch hierbei erreichte RelyX Unicem mindestens das hohe Niveau der Composite undanderer am Markt erhältlichen Befestigungszemente, ohne aber deren zum Teil aufwän-diges Verarbeitungsverfahren zu benötigen.

Abschließend sei noch erwähnt, dass eine Analogstudie zur Evaluierung von CAD-CAMgefrästen Zirkonoxidbrücken (Lava) zu analogen Ergebnissen führte (M. Rosentritt et al,Universität Regensburg, Deutschland, CED Meeting, Cardiff, September 2002, zurPublikation angenommen). Nach dem Stresstest im Kausimulator zeigten die getestetenZemente Panavia F/ED Primer, Compolute/EBS-Multi und RelyX Unicem/keine Vorbe-handlung vergleichbar gute Ergebnisse in Randgüte und –dichtigkeit. Lediglich Variolink II/Syntac Classic lieferte signifikant niedrigere Werte. Diese werden im Falle derZirkonoxidkeramik auf schlechte Aushärtung bei reduzierter Effektivität des Lichthärte-mechanismus zurückgeführt.

Mechanische Eigenschaften

Während bei der Zementierung von metallgestützen Arbeiten die Stabilisierung desrestaurierten Zahnes maßgeblich von der Metallversorgung selbst beeinflußt wird, stelltsich die Situation bei Keramikarbeiten anders dar. Hier muss der Befestigungszementeinen wesentlich höheren Beitrag leisten und damit eine größere Eigenstabilität mit-bringen, um den unterschiedlichen Krafteinwirkungen standzuhalten. Aus diesem Grundwurde RelyX Unicem sowohl mit konventionellen wie auch kunststoffbasierten Systemenin ihren materialkundlichen Eigenschaften verglichen. Die Untersuchungen wurden inAnlehnung an die internationalen Standards ISO 9917 bzw. ISO 4049 durchgeführt.

26

Abbildung 20:Farbpenetrations-auswertung; Variolink II/Syntac Classic, DyractCem Plus/Prime & BondNT/NRC; alle Materialienwurden lichtgehärtet

Dyract Cem Plus

Variolink II

RelyX Unicem

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Far

bpen

etra

tion

[in

%]

Zement-Zahn Grenzfläche

Zement-Kronen Grenzfläche

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27

Abbildung 21: Druckfestigkeit;A. Piwowarczyk et al.,Universität Frankfurt, J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-413

Abbildung 22:Oberflächenhärte;A. Piwowarczyk et al.,Universität Frankfurt, J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-413

Abbildung 23:Biegefestigkeit;A. Piwowarczyk et al.,Universität Frankfurt, J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-413

Im Festigkeitsparameter Druckfestigkeit zeigen RelyX Unicem und die Composite-materialien deutliche Überlegenheit im Vergleich zu den konventionellen Befestigungs-materialien der Klassen Zinkphosphat- bzw. konventioneller und kunststoffmodifizierterGlasionomerzemente.

Mit über 300 MPa liefert RelyX Unicem nicht nur im Vergleich mit den konventionellen,sondern auch zu den adhäsiv eingesetzten überragende Werte. Die Daten nach chemischerund lichtinduzierter Härtung kommen im selben Größenordnungsbereich zu liegen.

Bei der Biegefestigkeit treten die Unterschiede der Materialklassen am deutlichsten zuTage. RelyX Unicem zeigt wesentlich höhere Werte als Harvard Zement (Zinkphosphat),Fuji I (Glasionomer) und Fuji Plus (kunststoffmodifizierter Glasionomer). Die höchstenWerte können hier die Compositematerialien erzielen. Die Unterschiede der lichtindu-zierten und chemischen Polymerisation bei den dualhärtenden Materialien bleibt gering.

Harvard CementFuji I

Fuji PlusPanavia F

Variolink II

Compolute

RelyX Unicem

350

300

250

200

150

100

50

0

[MP

a]

sc (selbsthärtend)

lc (lichthärtend)

Harvard CementFuji I

Fuji PlusPanavia F

Variolink II

Compolute

RelyX Unicem

350

300

250

200

150

100

50

0

[MP

a]

sc (selbsthärtend)

lc (lichthärtend)

Harvard CementFuji I

Fuji PlusPanavia F

Variolink II

Compolute

RelyX Unicem

100

120

80

60

40

20

0

[MP

a]

sc (selbsthärtend)

lc (lichthärtend)

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Bei der Filmstärke zeigt sich ein weiterer Vorteil von RelyX Unicem. Mit 16 μm liegt der Wert bereits im unteren Bereich. Darüber hinaus ist zu beachten, dass RelyX keinePrimer- oder Bondingschicht benötigt. In der Adhäsivtechnik wird oftmals bemängelt,dass durch die zusätzliche Adhäsivschicht die Filmstärke signifikant erhöht wird, was imungünstigsten Fall sogar zu einer Bisserhöhung der Restauration führen kann.

Insbesondere zur Kontrolle von Keramikrestaurationen nach Überschussentfernung isteine Röntgensichtbarkeit des Zementes erwünscht. Mit Ausnahme von Panavia F erfüllenalle getesteten Zemente das Normlimit von 100% bzw. 1 mm. RelyX Unicem erreichteinen Wert von 2 mm (bzw. 200%), welcher als klinisch wünschenswert angegeben wird.

28

Abbildung 24: Filmstärke;A. Piwowarczyk et al.,Universität Frankfurt,J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-413

Abbildung 25:Radiopazität;A. Piwowarczyk et al.,Universität Frankfurt, J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-413

Abbildung 26:Lineare Expansion; 3M ESPE interne Daten,2002

Ketac Cem AplicapFuji I

Fuji Plus

Panavia F

Variolink II

Compolute

RelyX Unicem

20

25

15

10

5

0

[μm

]

sc

Harvard CementFuji I

Fuji PlusPanavia F

Variolink II

Compolute

RelyX Unicem

14

12

10

8

6

4

2

0

[mm

]

Fuji Plus

Dyract Cem Plus

RelyX ARCVariolink II

Panavia 21

RelyX Unicem

1,41,61,8

2

1,21

0,80,60,40,2

0

[%]

sc 1 Monat

sc 10 Monate

lc 1 Monat

lc 10 Monate

Harvard Cement

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29

Abbildung 27:Indikationen

Vor dem Hintergrund der Zementierung von Glaskeramiken und negativen Erfahrungenmit Hybridzementen in dieser Indikation ist die Dimensionsstabilität ein wichtigesKriterium. Das ungünstigste Szenario („worst case“) zur Risikoabschätzung stellt dieMessung der Expansion während Wasserlagerung über einige Monate dar. So erhält mandie maximale Ausdehnung, ohne entgegenwirkende Schrumpfung während der Poly-merisation positiv mit einfließen zu lassen. Dyract Cem Plus ist für alle Keramikindika-tionen geeignet, Fuji Plus lediglich für keramische Inlays. Die Expansionswerte dieserMaterialien können deshalb als Orientierungshilfe verwendet werden. In der Literatur wirddarüberhinaus beschrieben, dass eine lineare Quellung von 0,8% als der Schwellenwert füroder gegen die Keramikindikation gesehen werden kann.Die Ergebnisse zeigen, dass RelyX Unicem und die getesteten CompositematerialienRelyX ARC, Variolink II, Panavia 21 und Compolute dieses Kriterium erfüllen.

Die Ergebnisse der Studien zu RelyX Unicem lassen sich zusammenfassen. Der erzielteHaftverbund zwischen Restauration und Zahnhartsubstanz erreicht Werte, wie sie bislangnur in der modernen Adhäsivtechnologie unter Anwendung eines Ätz-, Priming- undBondingschrittes realisiert werden konnten. Weiterhin zeigt RelyX Unicem hervorragendemechanische Eigenschaften, die jene der Zinkphosphat- und Glasionomerzemente weitübertreffen. Die hohe Randgüte und Dimensionsstabilität vergleicht sich mit der vonbewährten Compositematerialien. Dies prognostiziert eine hohe Langzeitstabilität undexzellentes Randverhalten von RelyX Unicem.

3M ESPE-interner Anwendungstest

In einem Anwendungstest haben 47 Zahnärzte insgesamt 857 Restaurationen mit RelyXUnicem zementiert. Der Beobachtungszeitraum lag bei 8 Wochen. Die Zahnärzteberichteten mittels eines Fragebogens über ihre Erfahrungen in der Anwendung undApplikation des Produktes.RelyX Unicem stand in den Farben Transluzenz und A3 opak zur Verfügung.

857 Keramik-, Metall- und Composite-Restaurationen, davon 163 Stifte und Schraubenwurden mit RelyX Unicem zementiert. Dabei wurde in 72% der Fälle die Dunkelhärtungbeansprucht, während zu 28% lichtgehärtet wurde (inklusive der Metallrestaurationen, die im Randbereich lichtgehärtet wurden).

KroneMetall

KroneVoll-

keramik

KroneCompo-

site

InlayMetall

InlayVoll-

keramik

InlayCompo-

site

313 94 1

StifteSchrau-

ben

Sonsti-ges

158 25

16 94 2 12 69 4 5 31

DC

LC

50

0

100

150

200

250

300

350

Anzahl

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Die Beurteilung der Transluzenz ist ein wichtiges Kriterium hinsichtlich der Ästhetik desZementes. Die Transluzenz wird von 58 % der Zahnärzte als optimal und von weiteren 30 %als nahe am Optimum empfunden. Dies spiegelt sich auch in der Gesamteinschätzung derÄsthetik von RelyX Unicem wider. Die Mehrheit der Zahnärzte beurteilt die Ästhetikvergleichbar mit Composite-Materialien.

Fragen zum Handling im Vergleich zu Zinkphosphat- und Composite-Befestigungsze-menten fallen hervorragend aus. Hierbei wurde das Mischen, Applizieren, Verarbeitungs-zeiten, Überschussentfernung sowie der Gesamteindruck berücksichtigt.

30

Abbildung 28:Fließfähigkeit

Abbildung 29:Transluzenz

Abbildung 30:Ästethik

zu festakzeptabeloptimalOKzu flüssig02468

1012141618

RelyX Unicem ist ein thixotropes Material. Dies resultiert in einer guten Standfestigkeiteinerseits und guter Fließfähigkeit unter Druck, z.B. beim Aufsetzen der Restaurationanderseits. Die Fließfähigkeit beurteilen 42 % der Zahnärzte als optimal. Weitere 47 %bewerten die Fließfähigkeit als gut bis akzeptabel.

Anzahl ZÄ

zu hochhochoptimalOKzu niedrig0

5

10

15

20

25

Anzahl ZÄ

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

Anzahl ZÄ

GIZ

2 3 1 17

Composite

16vergleichbar mit

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31

Die Frage nach postoperativen Sensitivitäten wurde lediglich bei drei Zementierungen mit„Ja“ beantwortet. Da auch auf devitalen Zähnen zementiert wurde, lässt sich hieraus keinexakter Prozentsatz ermitteln. Dennoch wird die Erwartung auf eine extrem niedrigepostoperative Sensitivitätsrate bestätigt.

Gründe hierfür sind:■ Keine Ätzung der Zahnhartsubstanz mit Phosphorsäure■ Demineralisierungszone und Eindringtiefe der zu polymerisierenden Monomere gleich

groß, daher keine Nanoleakage■ Keine Entfernung der Schmierschicht■ Kein Öffnen bzw. sofortiges Schließen der Dentintubuli■ Keine niedermolekularen Säuren, die in die Tubulis penetrieren könnten■ Nur ein Arbeitsschritt für zügiges und fehlerfreies Arbeiten

Das Profil von RelyX Unicem wurde nicht nur in der Theorie, sondern auch in derpraktischen Anwendung als sehr innovativ beurteilt. 81% der Zahnärzte werden dasMaterial kaufen und verwenden.

Abbildung 31:Handling im Vergleich zuZinkphosphatzement

Abbildung 32:Handling im Vergleich zuComposite-Befestigungsmaterial

Abbildung 33:Innovationsgrad

aufwändigerkein Unterschiedeinfacher0

5

10

15

20

25

30

Anzahl ZÄ

aufwändigerkein Unterschiedeinfacher0

5

10

15

20

25

30

Anzahl ZÄ

hochniedrig0

5

10

15

20

25

30

35

Anzahl ZÄ

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Gebrauchsanweisung RelyX Unicem

ProduktbeschreibungRelyX™ Unicem Aplicap™ und RelyX™ Unicem Maxicap™, hergestellt von 3M ESPE, sind dualhärtende, selbstadhäsive Composite-Befestigungszemente in der Kapsel für dieadhäsive Befestigung von indirekten Restaurationen aus Vollkeramik, Composite oderMetall. Bei Verwendung von RelyX Unicem Aplicap und Maxicap sind Bonding undKonditionierung der Zahnsubstanz nicht notwendig. Der Befestigungszement gibtFluoridionen ab und ist in verschiedenen Farben erhältlich.RelyX Unicem Aplicap und Maxicap enthalten bifunktionelle (Meth-)acrylate. Der Anteilanorganischer Füllkörper beträgt ca. 72 Gew.%, die Korngröße (D 90%) liegt bei 9,5 μm.Die ausbringbare Menge einer Kapsel beträgt mindestens 0,1 ml bzw. 0,35 ml.

☛ Diese Gebrauchsinformation ist für die Dauer der Verwendung des Produktes aufzubewahren. Details zu allen nachfolgend erwähnten Produkten entnehmen Sie bitte der jeweiligen Gebrauchsinformation.

Anwendungsgebiete■ Definitive Zementierung von Inlays, Onlays, Kronen, Brücken, Stiften und Schrauben

aus Vollkeramik, Composite oder Metall.

Vorsichtsmaßnahmen■ Sollen pulpennahe Bereiche mit einem fest abbindenden Calciumhydroxid-Präparat

abgedeckt werden, muss dies vor der Abformung geschehen. Wird der Pulpenschutz erst vor der Zementierung aufgebracht, entstehen Bisserhöhungen beim Einsetzen der Restauration.

■ Vor der definitiven Zementierung von Restaurationen mit RelyX Unicem Aplicap und Maxicap, sollten Provisorien mit einem eugenolfreien Produkt temporär befestigt werden(z.B. mit RelyX™ Temp NE, hergestellt von 3M ESPE). Die Anwendung von eugenol-haltigen provisorischen Befestigungsmaterialien kann den Polymerisationsprozess von RelyX Unicem Aplicap und Maxicap bei der definitiven Zementierung inhibieren.

■ Die Anwendung von H2O2 ist kontraindiziert, da die verbleibenden Rückstände die Haftfestigkeit oder Aushärtereaktion von RelyX Unicem beeinträchtigen können.

VorbereitungRelyX Unicem Aplicap und Maxicap sind selbstadhäsive Zemente, die keinerleiVorbehandlungsschritte erfordern. Das Ätzen und die Verwendung eines Primers und/oderBondings sind nicht erforderlich.■ Die gewünschte Farbe RelyX Unicem Aplicap oder Maxicap auswählen und

bereitlegen.■ Das Provisorium abnehmen und die Präparation mit ölfreier Bimssteinpaste oder Alkohol

gründlich von eventuell vorhandenen Resten des provisorischen Zements befreien. ■ Die definitive Restauration einprobieren und Passform und Kontaktpunkte überprüfen.

– Wird die Restauration mit einem leichtfließenden Silikon einprobiert, müssen die Silikonrückstände gründlich entfernt werden.

– Bei Glaskeramik wegen der Bruchgefahr die Okklusion erst nach der Befestigung kontrollieren.

■ Als abschließenden Schritt vor der definitiven Zementierung den Stumpf bzw. die Kavität gründlich mit Wasserspray säubern und in nur 2-3 Intervallen mit wasser-/ölfreier Luft leicht trocken blasen oder mit einem Wattepellet oder einer Papierspitze trocknen. Nicht übertrocknen!– Die Kavität soll gerade eben so trocken sein, dass die Oberfläche seidenmatt

erscheint. Wie bei jedem Befestigungszement kann zu starkes Trocknen mit Druck-32

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luft die Haftung negativ beeinflussen bzw. nach dem Einsetzen der Restauration zu postoperativen Sensitivitäten führen.

Konditionierung der RestaurationDie Restauration gründlich säubern und nach Herstellervorschrift vorbehandeln.

Aktivierung der Kapsel■ Die Aplicap Kapsel in den Aplicap Aktivator, bzw. die Maxicap Kapsel in den

Maxicap Aktivator, hergestellt für 3M ESPE, einlegen.■ Den Aktivatorhebel vollständig herunterdrücken und 2 Sekunden gedrückt halten.

Mischen■ Die RelyX Unicem Kapsel in einem Hochfrequenzmischgerät (z.B. Capmix™) oder im

Rotationsmischgerät Rotomix™ mischen, siehe auch unter „Zeiten“. Beide Geräte hergestellt von 3M ESPE.

■ Längeres Mischen führt zu einer geringfügigen Beschleunigung der Abbindung. Kürzeres Mischen ist zu vermeiden.

ApplikationIm Gegensatz zu bekannten Befestigungsmaterialien zeichnen sich RelyX UnicemAplicap und Maxicap durch hohe Standfestigkeit in Verbindung mit guter Fließfähigkeitunter Druck aus (Strukturviskosität).Die Kapsel nach dem Mischen in den Aplicap bzw. Maxicap Applier einlegen und dieDüse bis zum Anschlag öffnen.■ Während der Applikation und der Abbindephase das Arbeitsfeld vor Kontamination

mit Wasser, Blut, Speichel und Sulkusflüssigkeit schützen.■ Mit dem angemischten RelyX Unicem Aplicap oder Maxicap die gesamten Kavitäten-

wände, den Kavitätenboden und gegebenenfalls auch die Inlay-/ Onlay-Unterseite gleichmäßig benetzen bzw. den Zement in die Krone einfüllen. Bei Wurzelstiften ausschließlich den Stift mit Zement bestreichen und direkt in den trockenen Wurzel-kanal einsetzen. Es ist empfehlenswert, den Stift beim Einbringen in den Wurzelkanal leicht vibrieren zu lassen, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. – Keine Lentulo-Spirale zum Einbringen des Zements in den Wurzelkanal benutzen,

da die Abbindung dadurch zu sehr beschleunigt werden kann.■ Bei Keramik- und Composite-Arbeiten wird empfohlen, den Zement durch die

Restauration hindurch zu belichten. Je nach Größe entsprechende Belichtungszeiten wählen (siehe unter „Zeiten“).

ZeitenDie Verarbeitungs- und Abbindezeiten sind abhängig von der Umgebungs- bzw. Mund-temperatur. Die angegebenen Zeiten sind auf praxisrelevante Bedingungen ausgelegt.■ RelyX Unicem ist ein dualhärtendes Material und daher auch empfindlich gegenüber

Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung (OP-Lampe). Aus diesem Grund während der Applikation eine intensive Beleuchtung vermeiden.

Aplicap Maxicapmin:sec min:sec

Mischen:Im Hochfrequenzmischgerät (z.B. Capmix) 00:15 00:15oderim Rotationsmischgerät Rotomix 00:10 00:10Verarbeitung ab Mischbeginn: 02:00 02:30

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Lichthärtung:einflächig, von okklusal 00:20 00:20jede weitere Fläche, zusätzlich 00:20 00:20

Selbsthärtung:Polymerisationsbeginn nach Mischbeginn 02:00 02:30Polymerisationsende nach Mischbeginn 05:00 06:00

Ausarbeitung■ Zementüberschüsse lassen sich am besten nach kurzem Belichten (ca. 2 sec mit einem

handelsüblichen Polymerisationsgerät) wegsprengen oder während der Selbsthärtung (ab 2 min nach Mischbeginn in der „Gel-Phase“) mit einem geeigneten Instrument (z.B. Scaler) entfernen. Überschüsse mit größerem Volumen lassen sich leichter entfernen!– Tipp für die Überschussentfernung von Composite-Befestigungszementen: Wird der

Zementüberschuss unmittelbar nach dem Einsetzen mit einem Schaumstoffpellet o.ä. entfernt, sollte der verbleibende minimale Überschuss entweder kurz lichtgehärtet oder mit einem Glyzeringel abgedeckt werden. Ohne Lichthärtung oder Glyzeringel bildet sich während der Polymerisation eine Sauerstoffinhibitionsschicht auf dem Überschuss, die später entfernt wird und dadurch je nach Schichtdicke einen Unter-schuss hinterlassen kann.

■ Noch verbleibende Unebenheiten mit Diamantfinierern, aluminiumoxidbeschichteten Scheiben (z.B. Sof-Lex™, hergestellt von 3M ESPE) und Diamantpolierpaste aus-arbeiten und polieren.

■ Anschließend die Okklusion überprüfen.

HinweiseBei Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung können RelyX Unicem Aplicap und Maxicapvorzeitig polymerisieren. Deshalb die Kapsel erst unmittelbar vor dem Mischen aktivierenund die Paste direkt nach dem Mischen applizieren. Die Verarbeitungszeit verkürzt sichdeutlich bei Applikation unter der OP-Leuchte!

UnverträglichkeitenBei empfindlichen Personen lässt sich eine Sensibilisierung durch das Produkt nichtausschließen. Sollten allergische Reaktionen auftreten, ist der Gebrauch einzustellen unddas Produkt vollständig zu entfernen. In seltenen Fällen sind, insbesondere beiNichtbeachtung der Verarbeitungshinweise, pulpitische Beschwerden möglich.

Lagerung und HaltbarkeitRelyX Unicem Aplicap und Maxicap im Blister aufbewahren. Den Blister erstunmittelbar vor der Anwendung öffnen, um Feuchtigkeitseinflüsse auf das Abbinde-verhalten von RelyX Unicem zu vermeiden.Das Produkt nicht über 25°C/77°F lagern.Nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwenden.

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Gebrauchsanweisung Aplicap/Maxicap System

ProduktbeschreibungDas Aplicap und Maxicap System, hergestellt für 3M ESPE, besteht jeweils aus einemAktivator zum Aktivieren von Kapseln und einem Applier zum Applizieren desangemischten Kapselinhalts in die Kavität.

Im Aplicap Aktivator und Applier werden Aplicap Kapseln verarbeitet. Der Aktivator hateinen roten Kunststoffsockel und der Applier ist durch eine rote Markierung an derOberseite des Handgriffs gekennzeichnet.

Im Maxicap Aktivator und Applier werden Maxicap Kapseln verarbeitet. Der Aktivatorhat einen blauen Kunststoffsockel und der Applier ist durch eine blaue Markierung an derOberseite des Handgriffs gekennzeichnet.

Kapsel

Haube

Spange

Kolben

Applikations-Düse

AktivatorAktivierungshebel

Aussparung

Applier

Auslöseknopf

HebelarmKapselhalterung

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Anwendungsgebiete■ Aktivieren und Applizieren von Aplicap Kapseln■ Aktivieren und Applizieren von Maxicap Kapseln

Anwendung■ Den Aktivator auf eine ebene und stabile Unterlage stellen.■ Die Kapsel mit der Applikationsdüse nach oben in den Aktivator einlegen, so dass die

Düse in der Aussparung liegt.■ Den Aktivierungshebel langsam bis zum Anschlag

herunterdrücken und in dieser Position 2 bis 4 sec gedrückt halten. Diese Vorgehensweise muss unbedingt eingehalten werden, um ein frühzeitiges Aushärten des Materials in der Kapsel zu vermeiden.

■ Durch langsames Herunterdrücken kann die Kapsel im Aktivator nicht verkannten und die Spange über dem Flüssigkeitskissen rastet korrekt ein. Durch ausreichend langes Halten in maximal gedrückter Position wird die Flüssigkeit vollständig aus dem Flüssigkeitskissen gedrückt und gelangt in die Mischkammer zum Pulver. 2-4 sec gedrückt halten.

Anschließend die Kapsel in ein Mischgerät einlegen und den Kapselinhalt nach den Angaben der jeweiligen Gebrauchsinformation mischen.

Direkt nach dem Mischen die Kapsel so in den Applier einsetzen, dass die Kapselhalterung in die Nut am Kolbenende der Kapsel greift und die Kapsel bis zum Anschlag in die Kapselhalterung eingedrückt ist. Die Kapsel kann in der Halterung gedreht werden, um eine optimale Position für die Applikation zu erhalten.Den Dosierhebel zwei- bis dreimal durchziehen. Dadurch schiebt sich der Kolben in die Kapsel und befördert die angemischte Paste in Richtung der Applikationsdüse.

Zum Öffnen, die Applikationsdüse bis zum Anschlag nach oben drücken. In halb geöffneter Position wird keinePaste gefördert.Zum Applizieren der Paste den Dosierhebel langsam durchziehen.

Zur Entnahme der leeren Kapsel aus dem Applier den Auslöseknopf drücken, dabei darf der Dosierhebel nicht angezogen sein. Die Schubstange springt zurück und gibt die Kapsel frei.

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Step-by-Step Karte RelyX Unicem

RelyX™ Unicem Aplicap™ / Maxicap™

Self-Adhesive Universal Resin CementSelbstadhäsiver universaler Composite-Befestigungszement

!

Metal, Composite, Ceramic

1/4

1 2

3 4

2/4 5 6

7 8

9 10

11 123/4

3M ESPE AGDental Products82229 Seefeld Germany

3M ESPE Dental ProductsSt. Paul,MN 55144-1000

4400

0733

798/

04 (0

4.03

)

4/4

Timetable / Verarbeitungszeiten

0:00 min 2:00 min 5.00 min

Working Time Self CureVerarbeitungszeit Dunkelhärtung

Aplicap™

0:00 min 2:30 min 6.00 min

Working Time Self CureVerarbeitungszeit Dunkelhärtung

Maxicap™

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Fragen und Antworten

Frage:Warum kann man alle Arten von Keramikvollkronen mit RelyX Unicem einsetzen?

Antwort:Man unterscheidet folgende prinzipiell unterschiedlichen Dentalkeramiken:■ Glaskeramik■ Zirkonoxid- oder Aluminiumoxidkeramik

Glaskeramiken benötigen aufgrund ihrer niedrigen Eigenstabilität die Stabilisierung derVersorgung wie auch des Zahnes durch einen adhäsiven Verbund. Dieser kann mit RelyXUnicem erzielt werden. Es empfiehlt sich, die Innenseite der Keramikkrone mit demRocatec-Verfahren zu beschichten und anschließend mit 3M ESPE Sil oder 3M ESPEKeramik Primer zu silanisieren. Die Ätzung mit Flusssäure und Silanisierung derVollkeramik stellt eine Alternative dar. Somit wird ein optimaler Haftverbund zwischenBefestigungsmaterial und indirekter Restauration hergestellt.

Sogenannte hochfeste Keramiken wie Aluminiumoxid und Zirkonoxid haben eineEigenfestigkeit, die die konventionelle Zementierung erlaubt. Auch hierfür ist RelyXUnicem bestens geeignet und liefert im Gegensatz zur konventionellen Zementierung, z.B. mit Zinkphosphatzement eine zusätzlichen Haftverbund zwischen Zahnhartsubstanz,Befestigungsmaterial und indirekter Restauration.

RelyX Unicem erfüllt die Anforderungen an die Adhäsivtechnik, ist dabei aber so einfachzu handhaben wie ein konventioneller Befestigungszement.

Frage:Wie sind die Füllmengen der RelyX Unicem Kapseln?

Antwort:

Produkt Netto-Masse ausbringbare Menge

RelyX Unicem Aplicap 295 mg 0,1 ml

RelyX Unicem Maxicap 936 mg 0,36 ml

Eine Aplicap ist auf den Bedarf einer Einzelzahnversorgung ausgelegt.Eine Maxicap ist auf den Bedarf einer mehrgliedrigen Restauration ausgelegt.

Frage:Wie unterscheidet man das Zubehör der Aplicap- und Maxicap-Produkte?

Antwort:Das Aplicap Verarbeitungszubehör (Aplicap Aktivator und Applier) ist rot codiert.Im Gegensatz dazu ist das Maxicap Verarbeitungszubehör (Maxicap Aktivator undApplier) blau codiert.

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Frage:Was sind die Vorteile von RelyX Unicem gegenüber konventionellenBefestigungsmaterialien?

Antwort:RelyX Unicem besitzt gegenüber konventionellen Befestigungszementen:■ Hohe mechanische Eigenschaften■ Hohe Haftung ohne Vorbehandlungsschritte■ Hohe Ästhetik bzw. Transluzenz■ Zusätzlich auch für Composite- und Keramikrestaurationen geeignet

Frage:Was sind die Vorteile von RelyX Unicem gegenüber der Adhäsivtechnologie mittotal-etch?

Antwort:RelyX Unicem zeichnet sich gegenüber Compomer- und Composite-Befestigungsmaterialien aus durch:■ Einfaches Handling, da keine Vorbehandlungsschritte zur Konditionierung der

Zahnhartsubstanz nötig sind■ Hohe Haftung an Zahnhartsubstanz und indirektem Restaurationsmaterial■ Feuchtigkeitstoleranz und dadurch Kofferdam nicht zwingend erforderlich■ Sichere Dualhärtung■ Leichte Überschussentfernung

Frage:Ist die Anwendung von Kofferdam in Analogie zur Adhäsivtechnik mit Composite-Materialien notwendig?

Antwort:Nein, die Anwendung von Kofferdam ist nicht zwingend erforderlich. Dies erklärt sichzum einen durch die höhere Feuchtigkeitstoleranz von RelyX Unicem im Vergleich zumarktüblichen Composite-Systemen. Andererseits benötigt RelyX Unicem nur einenArbeitsschritt, der zügiges Arbeiten erlaubt und techniksensitive Schritte wie Ätzen,Primen, Bonden umgeht. Die Isolierung des Arbeitsfeldes mit Watterollen ist deshalb fastimmer ausreichend.

Frage:Warum werden für RelyX Unicem keine materialbedingten postoperativenSensitivitäten erwartet?

Antwort:Bei der Anwendung von RelyX Unicem wird das Dentin nicht geätzt. Die Schmierschichtwird nicht entfernt und die Dentintubuli bleiben geschlossen. Das Risiko der Penetrationvon Säuren oder Bakterien ist somit minimiert. Da die sonst in der Adhäsivtechniküblichen Arbeitsschritte Ätzen, Primen und Bonden nicht zur Anwendung kommen,entfallen Risiken des Übertrocknens, eines zu feuchten Dentins oder der Generierung vonNanoleakage durch unzureichende Penetration des Primer/Bondingsystems.

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Frage:Wann ist der beste Moment der Überschussentfernung?

Antwort:Zementüberschüsse lassen sich am besten nach kurzem Belichten (ca. 2 sec mit einemhandelsüblichen Polymerisationsgerät) wegsprengen oder während der Selbsthärtung(ab 2 min nach Mischbeginn in der „Gel-Phase“) mit einem geeigneten Instrument(z.B. Scaler) entfernen. Überschüsse mit größerem Volumen lassen sich leichter entfernen!

Frage:Was sind die Unterschiede zu kunststoffmodifizierten Glasionomeren undCompomeren?

Antwort:RelyX Unicem liegt nach der Aushärtung als hydrophobes System vor, das gegenüberWasseraufnahme, Expansion und Löslichkeit geschützt ist. Die kunststoffmodifiziertenGlasionomer-Systeme bleiben aufgrund des Einsatzes von hydrophilen Monomeren undder Anwesenheit von Wasser im System auch nach der Abbindung sehr hydrophil. Beidieser Materialklasse werden zudem monofunktionelle Monomere eingesetzt, die zu einervergleichsweise schlechten Vernetzung führen. Bei RelyX Unicem kommen nur mehrfachfunktionalisierte Monomere zur Anwendung, die zu einer dicht vernetzten und stabilenMatrix polymerisieren.

Die Compomere erlangen zwar einen höheren Vernetzungsgrad als kunststoffmodifizierteGlasionomere, jedoch wird dadurch die Reaktion der Polysäure mit den Glasfüllerndeutlich zurückgedrängt. Hierin liegt aber die Ursache für eine unvollständigeNeutralisation dieses Systems. Anders bei RelyX Unicem: eine gewisse Anfälligkeitgegenüber Hydrolyseprozessen ist die Langzeitfolge. Das zunächst saure RelyX Unicemwird durch Zementreaktionen während der Abbindephase neutralisiert. So wird einwesentlicher Beitrag zur Hydrophobie des ausgehärteten Materials geleistet.

Die genannten Nachteile von Compomeren und kunststoffmodifizierten Glasionomerensind durch die neuartige Chemie bei RelyX Unicem gezielt eliminiert worden.

Frage:Welche Vorteile resultieren aus der hohen Standfestigkeit von RelyX Unicem?

RelyX Unicem zeichnet sich durch hohe Standfestigkeit in Kombination mit sehr guterFließfähigkeit unter Druck aus. Man nennt dies Strukturviskosität (es wird auch derBegriff Thixotropie verwendet). Dadurch fließt RelyX Unicem nicht vom Zahn, derRestauration oder einem Instrument. Andererseits wird RelyX Unicem durch Aufpressender Restauration sehr niedrig viskos. RelyX Unicem fließt nun sehr gut an die Zahnhart-substanz an und eine niedrige Filmschichtstärke wird generiert.

Klinischer Tipp: Sollte die Viskosität zunächst als hoch empfunden werden, achten Sie auflangsames Aufsetzen der Restauration.

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Zusammenfassung

Die Zementierung stellt einen wichtigen und entscheidenden Arbeitsschritt in derVersorgung mit indirekten Restaurationen dar. Die Vielfalt indirekter Dentalmaterialien,von Metall über Composite bis hin zu unterschiedlichen Keramiken haben bislangBefestigungszementen verschiedener Materialklassen eine Berechtigung gegeben. In derZahnartzpraxis findet somit die Entscheidung für das eine oder andere Befestigungs-material indikationsbezogen statt. Wegen der einfachen Verarbeitung der Zinkphosphat-,Carboxylat- und Glasionomerzemente werden diese für den Routineeinsatz herangezogen.Ihre niedrige Festigkeit und die eingeschränkte Haftung an Zahnhartsubstanz undRestauration sowie die schlechte Ästhetik aufgrund der Opazität limitieren jedoch ihrenEinsatz an keramischen Restaurationen.Die prinzipiell universell zu verwendenden Compomer- und Compositebefestigungs-materialien sind durch ihre aufwendige und techniksensitive Anwendung im klinischenAlltag ebenfalls limitiert. Zudem sind erhöhte postoperative Sensitivitäten Grund genug,den Einsatz auf Spezialindikationen zu beschränken.

RelyX Unicem läutet eine neue Ära auf dem Gebiet der Befestigungszemente ein: Ein Material, das der Vielfalt prothetischer Restaurationsmaterialien kompromisslosRechnung trägt.

Als erster selbstadhäsiver, dualhärtender universaler Composite-Befestigungszement istRelyX Unicem für den universalen Einsatz zur Zementierung von Keramik-, Composite-und metallbasierten Restaurationen konzipiert.

Der erzielte Haftverbund zwischen Restauration und Zahnhartsubstanz erreicht dabeiWerte, wie sie bislang nur in der modernen Adhäsivtechnologie unter Anwendung einesÄtz-, Priming- und Bondingschrittes realisiert werden konnten. RelyX Unicem bedarfkeiner Vorbehandlung und die Anwendung eines Kofferdams ist wegen der zügigenArbeitsweise und einer erhöhten Feuchtigkeitstoleranz nicht zwingend erforderlich.

RelyX Unicem zeigt hervorragende mechanische Eigenschaften, die jene derZinkphosphat- und Glasionomerzemente weit übertreffen. Die hohe Randgüte undDimensionsstabilität vergleicht sich mit der von bewährten Compositematerialien. Diesprognostiziert eine hohe Langzeitstabilität und exzellentes Randverhalten von RelyXUnicem.

Erste klinische Ergebnisse belegen das sehr niedrige Risiko an postoperativenSensitivitäten. Kein Ätzen und Entfernen der Schmierschicht, kein Freilegen derDentintubulis, keine Möglichkeit zur Säurepenetration und die einfache Anwendung innur einem Schritt sind hierfür wesentliche Grundlage.

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Literatur

Literatur zu RelyX Unicem

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M. Irie, K. Suzuki, B. Windmüller,Effect of One-day Storage on Marginal Gap of Composite Inlays,J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-415.(IADR meeting, San Diego, USA, 2002, Abstract # 3365).

M. Irie, K. Suzuki, B. Windmüller,Effect of One-day Storage on Marginal Adaptation to Dentin and Mechanical Property ofNew Luting Cements,The 1st International Congress on Adhesive Dentistry, Tokio, Japan, April 19-21, 2002.

A. Piwowarczyk, H.X. Berge, H.-Ch. Lauer, J.A. Sorensen,Shearbond Strength of Cements to Zirconia and Lithium Disilicate Ceramics,J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-401.(IADR meeting, San Diego, USA, 2002, Abstract # 3241).

A. Piwowarczyk, B. Windmüller, A. Mahler, H.-Ch. Lauer,In-Vitro Study of the Mechanical Properties of Luting Cements,J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-413.(IADR meeting, San Diego, USA, 2002, Abstract # 3342).

M. Rosentritt, M. Behr, R. Lang, G. Handel,Marginal adaptation of Ceramic Inlays Using Different Types of Cements,J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-.IADR meeting, San Diego, USA, 2002, Abstract # 53.

M. Behr, M. Rosentritt, R. Lang, T. Regnet, G. Handel,Marginal Adaptation of All-Ceramic Crowns Using Different Luting-Cements,J. Dent. Res. 81 (Spec Iss A) 2002, A-421.IADR meeting, San Diego, USA, 2002, Abstract # 3412.

M. Rosentritt, M. Behr, R. Lang, G. Gröger, G. Handel,Marginal Adaptation of CAD-CAM-ZrO2 ceramic with different cements,CED meeting, Gothenburg, September 2002, Abstract # 122.

A. Preiss, B. Blum, R. Hecht, G. Demirel,Cement Reaction and Fluoride Release of New Self-Adhesive Dental Materials,CED meeting, Gothenburg, September 2002, Abstract # 698.

R. Frankenberger, T. Seltmann, N. Krämer, A. Petschelt,Zur Haftung eines neuen Universalzements,Jahrestagung der DGZMK, Hannover, Oktober 2002.

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A. Piwowarczyk, H.-Ch. Lauer, J.A. Sorensen,Dentin shear bond strength of various luting cements,CED meeting, Gothenburg, September 2002, Abstract # 215.

Allgemeine Literatur

K. Stefan,in: Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry, Dental Materials (chapter: cements),Electronic Release, Wiley, 2000.

T.E. Donovan, C.C. George,Contemporary Evaluation of Dental Cements,Compendium 1999, 20, 197-219.

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Z.C. Li, S.N. White,Mechanical properties of dental luting cements,J. Prosth. Dent. 1999¸81, 597-609.

S.F. Rosenstiel, M.F. Land, B.J. Crispin,Dental luting agents: A review of current literature,J. Prosth. Dent. 1998, 80 (3), 280-301.

K. J. Anusavice,in: Phillips’ Science of Dental Materials,W.B. Saunders, 10. Auflage, Philadelphia, 1996.

S.N. White,Adhesive Cements and Cementation,CDA Journal 1993, 21, 30-37.

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Eigenschaft Rely X Panavia F Variolink II Dyract Fuji Cem Fuji I Harvard Fleck’sUnicem Cem

Selbstadhä- Composite Compomer Glas- Kunst- Zinkphosphatsiver uni- ionomer stoffmo-versaler difizier-Composite ter GIZ

Härtungstiefe 2,5 0,7 3,1 -- -- -- -- --[mm]1,2

Wasseraufnahme 25 26 20 78 261 -- -- --(Lichthärtung)[μg/mm3]3-1,2

Löslichkeit -4 2 -3 21 23 -- -- --(Lichthärtung)[μg/mm3]3-1,2

Radiopazität 2,0 0,9 7,9 1,8 1,1 1,9 12,5 9,7[mm]1,2

Biegefestigkeit 63 ± 7 86 ± 17 105 ± 18 68 ± 7 14 ± 3 11 ± 4 15 ± 2 10 ± 3(Lichthärtung)[MPa]1

Druckfestigkeit 241 ±9 244 ± 26 303 ± 32 171 ± 44 96 ± 11 129 ± 12 98 ± 27 57 ± 14(Lichthärtung)[MPa]1

Lineare Expansion 0,4 n.m. 0,3 -- -- -- -- --nach 1 Monat [%]2

Scherhaftung am HumandentinSelbsthärtung3 16,2 ± 1,9 13,4 ± 3,0 n.m.[MPa]

Lichthärtung4 19,5 ± 5,1 n.m. 19,4 ± 5,2[MPa]

Scherhaftung an indirekten MaterialienEmpress 2/HF 18,42±2,17 10,35±1,86 18,82±5,86geätzt (Licht-härtung) nach 14 Tagen thermi-scher Wechsellast5

Lava/sandgestrahlt 12,66±2,29 8,33±2,42 2,78±0,94(Lichthärtung) nach 14 Tagen thermi-scher Wechsellast5

Randanalyse von Keramikinlays (Kausimulationsversuch)Perfekter Rand [%] 98,1/98,5 97,3/100,0 100,0/97,0Schmelz vor undnach thermischerund mechanischerWechsellast6

Perfekter Rand [%] 100,0/99,5 98,5/97,3 100,0/93,5Dentin vor undnach thermischer und mechanischerWechsellast6

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Technische Daten

1 A. Piwowarczyk, B. Windmüller, A. Mahler, H.-Ch. Lauer, IADR Meeting, San Diego, 2002, Abstract # 3342.

2 3M ESPE interne Daten, 2002.3 M. Irie, K. Suzuki, B. Windmüller, IADR Meeting, San Diego, 2002,Abstract # 3365.

4 J. Powers, industrial report, 2002.5 A. Piwowarczyk, H.X. Berge, H.-Ch. Lauer, J.A. Sorensen, IADR Meeting, San Diego, 2002, Abstract # 3241.

6 M. Rosentritt, M. Behr, R. Lang, G. Handel, IADR Meeting, San Diego, 2002, Abstract # 53.

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3M ESPE AG · ESPE Platz D-82229 SeefeldFreecall 0800-2 75 37 73 Freefax 0800-3 29 37 73E-mail: [email protected] Internet: http://www.3mespe.com

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