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1 Reagenzgläschen werden mit der gleichen Menge Kochsalzlösung, jedoch in fallender Konzentration beschickt. Anschließend wird in jedes Röhrchen die gleiche Menge EDTA-Blut eines Patienten mit Anämie gegeben, vorsichtig geschüttelt und eine gewisse Zeit gewartet. Während EDTA-Blut Gesunder unter diesen Bedin- gungen spätestens bei einer Verdünnung von etwa 0,28 % NaCl komplett hämolysiert werden würde, entsteht hier erst ab etwa 0,10 % eine komplette Hämolyse. Diese erhöhte osmotische Resistenz spricht am meisten für (A) erythrozytären Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel (B) erythrozytären Hexokinase-Mangel (C) erythrozytären Pyruvatkinase-Mangel (D) hereditäre Elliptozytose (Defekt des Erythrozytenmembran- proteins 4.1) (E) Thalassämie 2 Eine 33-jährige Patientin wird wegen allgemeiner Schwäche und leichter Belastungsdyspnoe vorstellig. Klinisch fällt eine ausgeprägte Blässe der Haut und sichtbaren Schleimhäute auf, sodass der Verdacht auf eine Anämie geäußert wird. Im Blutbild ergibt sich folgender Befund: (Referenzbereiche) Leukozyten 4,8/nL (4,0-10,5/nL) Erythrozyten 3,38/pL (3,8-5,2/pL) Hämoglobin 7,2 g/dL (12-16 g/dL) MCV 70,6 fL (82-101 fL) MCH 21,3 pg (27-34 pg) Retikulozyten 0,6 % (0,9-2,3 %) Für welche der folgenden Diagnosen spricht dies am meisten? (A) Eisenmangelanämie (B) hämolytische Anämie (C) hereditäre Sphärozytose (D) Hypersplenismus (E) perniziöse Anämie A -1- 1. Staatsexamen Herbst 2004 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG

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1 Reagenzgläschen werden mit der gleichen Menge Kochsalzlösung,jedoch in fallender Konzentration beschickt. Anschließend wirdin jedes Röhrchen die gleiche Menge EDTA-Blut eines Patientenmit Anämie gegeben, vorsichtig geschüttelt und eine gewisseZeit gewartet. Während EDTA-Blut Gesunder unter diesen Bedin-gungen spätestens bei einer Verdünnung von etwa 0,28 % NaClkomplett hämolysiert werden würde, entsteht hier erst ab etwa0,10 % eine komplette Hämolyse.

Diese erhöhte osmotische Resistenz spricht am meisten für

(A) erythrozytären Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel

(B) erythrozytären Hexokinase-Mangel

(C) erythrozytären Pyruvatkinase-Mangel

(D) hereditäre Elliptozytose (Defekt des Erythrozytenmembran- proteins 4.1)

(E) Thalassämie

2 Eine 33-jährige Patientin wird wegen allgemeiner Schwäche undleichter Belastungsdyspnoe vorstellig. Klinisch fällt eineausgeprägte Blässe der Haut und sichtbaren Schleimhäute auf,sodass der Verdacht auf eine Anämie geäußert wird.

Im Blutbild ergibt sich folgender Befund:

(Referenzbereiche) Leukozyten 4,8/nL (4,0-10,5/nL) Erythrozyten 3,38/pL (3,8-5,2/pL) Hämoglobin 7,2 g/dL (12-16 g/dL) MCV 70,6 fL (82-101 fL) MCH 21,3 pg (27-34 pg) Retikulozyten 0,6 % (0,9-2,3 %)

Für welche der folgenden Diagnosen spricht dies am meisten?

(A) Eisenmangelanämie

(B) hämolytische Anämie

(C) hereditäre Sphärozytose

(D) Hypersplenismus

(E) perniziöse Anämie

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3 Die Therapie einer Eisenmangelanämie wird mit einer oralenEisengabe (Eisen-II-Salz) durchgeführt.

Mit einer verringerten Eisenresorption muss am wenigstengerechnet werden bei regelmäßiger gleichzeitiger Zufuhr eines

(A) Aluminium- und Magnesium-haltigen Antazidums

(B) Ascorbinsäure-Präparates

(C) Colestyramin-Präparates

(D) Penicillamin-Präparates

(E) Tetracyclin-Antibiotikums

4 Welche der Laboruntersuchungen ist im Rahmen der diagnosti-schen Abklärung hämorrhagischer Diathesen am wenigsten geeig-net?

(A) Bestimmung der Aktivität von Faktor VIII im Blutplasma

(B) Bestimmung der Aktivität von Faktor XIII im Blutplasma

(C) Bestimmung des vWF:Antigens (Willebrand-Faktors) im Blutplasma

(D) molekulargenetische Untersuchung auf Faktor-V-Leiden- Mutation

(E) Thrombozytenfunktionstest

5 Welcher der aufgeführten Mechanismen ist am ehesten entschei-dend für die Entstehung venöser Thrombosen infolge Mangel anProtein C?

(A) verminderte Spaltung der Gerinnungsfaktoren Va und VIIIa

(B) verminderte hemmende Komplexierung des Gerinnungsfaktors Xa

(C) verminderte Hemmung der Expression von Gewebefaktor (tissue factor) auf Endothelzellen

(D) verminderte Bereitstellung von Protein S

(E) verminderte Synthese von Antithrombin III

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6 Ein Patient erhält eine Langzeittherapie hoher Intensität miteinem Vitamin-K-Antagonisten.

Welche der folgenden Bestimmungen ist zur routinemäßigenÜberwachung und Steuerung der Therapie am sinnvollsten?

Bestimmung der

(A) Blutungszeit (in der von Mielke modifizierten Ivy-Methode, Ergebnis angegeben in min)

(B) Fibrinogenkonzentration im Plasma (Ergebnis angegeben in g/L)

(C) (Plasma-)Thrombinzeit (Ergebnis angegeben in s)

(D) Ristocetin-induzierten Plättchenaggregation (Ergebnis angegeben in % der Norm)

(E) Thromboplastinzeit (Ergebnis angegeben als INR)

Ordnen Sie den Pharmaka der Liste 1 jeweils das spezifischeAntidot aus der Liste 2 zu!

Liste 1 Liste 2

7 unfraktioniertes Heparin (A) Aprotinin

8 Phenprocoumon (B) Protamin (C) Pyridostigmin

(D) Tranexamsäure

(E) Vitamin K1

9 Welcher der folgenden Thrombozytenaggregationshemmer hemmt mitgrößter Wahrscheinlichkeit über ADP-Rezeptoren den ADP-vermit-telten Aktivierungsweg des Glykoprotein-(GP-)IIb/IIIa-Rezeptorkomplexes?

(A) Abciximab

(B) Acetylsalicylsäure

(C) Clopidogrel

(D) Eptifibatid

(E) Tirofiban

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10 Von welchem der folgenden Arzneistoffe ist zu Therapiebeginnam wahrscheinlichsten eine Zunahme des totalen peripherenGefäßwiderstandes zu erwarten?

(A) Enalapril

(B) Nifedipin

(C) Nitroprussid-Natrium

(D) Prazosin

(E) Propranolol

11 Welche der folgenden Rezeptoren sind (neben peripheren α -1Adrenozeptoren) am ehesten an der Blutdruck-senkenden Wirkungvon Urapidil beteiligt?

(A) periphere β -Adrenozeptoren1

(B) periphere β -Adrenozeptoren2

(C) D -Rezeptoren1

(D) zentrale Serotonin-(5-HT -)Rezeptoren1A

(E) zentrale Muscarinrezeptoren

12 Welcher der folgenden Effekte ist für Losartan (bei Dauerthe-rapie) am ehesten typisch?

(A) reflektorische Tachykardie

(B) Steigerung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs durch Sympathikusaktivierung

(C) Hemmung der renalen Kaliumausscheidung mit Hyperkaliämie- Gefahr

(D) Hemmung des Bradykinin-Abbaus

(E) Hemmung der Reninfreisetzung

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13 Die bei der Atherosklerose nachweisbaren so genannten Schaum-zellen sind in erster Linie lipidbeladene

(A) Endothelzellen

(B) Fibroblasten

(C) Lymphozyten

(D) Makrophagen

(E) neutrophile Granulozyten

14 Ein Patient erlitt vor wenigen Stunden einen großen, transmu-ralen Vorderwand-Myokardinfarkt.

Hierfür spricht in Ableitung V des EKG am meisten:3

(A) überhöhte R-Zacke

(B) ST-Hebung

(C) Verkürzung der PQ-Zeit

(D) Verschwinden der Q-Zacke

(E) zweite R-Zacke

15 Welche der Gefäße reagieren am empfindlichsten auf die vasodi-latierende pharmakologische Wirkung organischer Nitrate wiez.B. Glyceroltrinitrat?

(A) große Extremitätenarterien

(B) kleine intramurale Koronararterienäste

(C) präkapilläre arterielle Widerstandsgefäße (Arteriolen) der Extremitäten

(D) postkapilläre venöse Kapazitätsgefäße

(E) Kapillaren

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16 Ein hämodynamisch wirksamer Ventrikelseptumdefekt bewirkt beieinem einen Monat alten Säugling im Allgemeinen:

(A) diastolisches Crescendo-Geräusch mit Punctum maximum im 2. ICR rechts

(B) erhöhter mittlerer Blutdruck im Aortenbogen bei verminder- tem mittleren Blutdruck in den Iliakalarterien

(C) funktionelle Trikuspidalklappenstenose

(D) Links-Rechts-Shunt

(E) Rippenusuren

17 Bei einer manifesten Insuffizienz des rechten Ventrikels istwelches/welcher der Symptome/Befunde am wenigsten wahrschein-lich?

(A) Aszites

(B) Jugularvenenstauung

(C) Lungenödem

(D) Nykturie

(E) Ödeme im Bereich der Unterschenkel und Füße

18 Digitoxin unterscheidet sich von Digoxin in klinisch relevan-tem Maße durch ein/e

(A) kürzere Halbwertzeit

(B) größere extrarenale Eliminationsfraktion

(C) größere therapeutische Breite

(D) größere Kardioselektivität

(E) geringeres Arrhythmierisiko

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19 Welcher der folgenden Mechanismen ist für die therapeutischeWirkung von Verapamil in der Behandlung von Herzrhythmus-störungen am ehesten bedeutsam?

(A) Verlängerung der kardialen Refraktärzeiten durch Blockade von Natriumkanälen

(B) Verlängerung der kardialen Refraktärzeiten durch Blockade von Kaliumkanälen

(C) Hemmung der atrioventrikulären Überleitung durch Blockade von L-Typ-Calciumkanälen

(D) Förderung der atrioventrikulären Überleitung durch Inter- aktion mit T-Typ-Calciumkanälen

(E) Hemmung der atrioventrikulären Überleitung durch Steige- rung der Vagusaktivität

20 Für welchen der folgenden, antiarrhythmisch wirksamen Arznei-stoffe wurde nach Absetzen einer Dauertherapie (bei Patientenohne Leber- oder Nierenerkrankungen) die längste terminalePlasmaeliminations-Halbwertzeit nachgewiesen?

(A) Amiodaron

(B) Chinidin

(C) Digitoxin

(D) Sotalol

(E) Verapamil

21 Welche Aussage zur Kohlenhydrat-Verdauung bzw. -Absorptiontrifft nicht zu?

(A) Oral zugeführte Lactose wird normal im Dünndarm durch die Lactase (β-Galactosidase) des Enterozytenbürstensaums hydrolysiert.

(B) Orale Zufuhr von Lactose bei primärem Lactase-Mangel kann eine osmotisch bedingte Diarrhö verursachen.

(C) Ein sekundärer Lactase-Mangel kann durch eine Zöliakie bedingt sein.

(D) Die enzymatische Hydrolyse eines Moleküls Isomaltose ergibt zwei Moleküle Glucose.

(E) Isomaltase-Mangel ist weltweit der häufigste intestinale Mangel eines Disaccharid-spaltenden Enzyms.

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22 Welche Aussage zum Fettgewebe bzw. dem BMI (Body-mass-Index,Körpermassenindex) trifft zu?

(A) Braunes Fettgewebe ist arm an Mitochondrien.

(B) Katecholamine hemmen die Lipolyse in den Zellen des braunen Fettgewebes.

(C) Insulin hemmt die Fettsäuresynthese in den Zellen des weißen Fettgewebes.

(D) Das weiße Fettgewebe produziert Leptin.

(E) Der BMI ist der Quotient aus Körpermasse und Körperober- fläche.

23 Mit welcher Menge von Glucose im Belastungstrunk ist der oraleGlucosetoleranztest beim (nichtschwangeren) Erwachsenen gemäßWHO durchzuführen?

(A) 25 g

(B) 50 g

(C) 75 g

(D) 100 g

(E) 125 g

24 Zu den typischen Spätfolgen eines Diabetes mellitus gehörteine

(A) Hypermetropie

(B) Leberzirrhose

(C) Lungenfibrose

(D) Neuropathie

(E) Zystenniere

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25 Bei Monotherapie mit welcher der folgenden Blutzucker-senken-den Substanzen muss am ehesten mit der Gefahr einer lange an-haltenden Hypoglykämie gerechnet werden?

(A) Acarbose

(B) Glibenclamid

(C) Metformin

(D) Miglitol

(E) Tolbutamid

26 Welche der Angaben gilt am ehesten für freies (gelöstes)Insulin lispro?

(A) Es wirkt bei gleicher Konzentration ca. doppelt so stark am Insulinrezeptor wie Normalinsulin.

(B) Es wirkt durch die gegenüber Normalinsulin stark abgewan- delte A-Kette des Moleküls als partieller Agonist des Insulinrezeptors.

(C) Es bindet selektiv nur an Insulinrezeptoren der Leber.

(D) Es wird aus dem subkutanen Gewebe schneller resorbiert als Normalinsulin.

(E) Es wird in der Leber wesentlich langsamer inaktiviert als Normalinsulin.

27 Für welche der Erkrankungen ist eine schwere Hyperurikämie ammeisten charakteristisch?

(A) Homocystinurie durch Cystathionin-β-Synthase-Mangel

(B) Lesch-Nyhan-Syndrom durch Hypoxanthin-(Guanin-)Phosphori- bosyl-Transferase-Mangel

(C) Marfan-Syndrom durch Fibrillin-1-Mangel

(D) Phenylketonurie durch Phenylalanin-Hydroxylase-Mangel

(E) Xanthinurie durch Xanthin-Oxidase-Mangel (Xanthin-Dehydro- genase-Mangel)

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28 Welche der Substanzen eignet sich bei nicht vorbehandeltenPatienten am besten zur Akuttherapie der Symptome einesGichtanfalls?

(A) Probenecid

(B) Benzbromaron

(C) Diclofenac

(D) Allopurinol

(E) Spironolacton

29 Eine primäre Hypertriglyceridämie ist ein typischer Befund beiPatienten, die aufgrund eines genetischen Defekts im zugehöri-gen Gen einen Mangel haben an

(A) Apolipoprotein A-I

(B) Apolipoprotein B48

(C) Lipoproteinlipase

(D) Low-Density-Lipoprotein-Rezeptor

(E) mitochondrialer Acetyl-CoA-Acetyltransferase (ACAT1)

30 Die Wirkung von Atorvastatin beruht primär am ehesten aufwelchem der folgenden Mechanismen?

(A) Hemmung der Cholesterol-Absorption im Darm

(B) agonistischer Effekt an LDL-Rezeptoren

(C) Hemmung der Umwandlung von Hydroxy-methyl-glutaryl-CoA (HMG-CoA) zu Mevalonat

(D) Hemmung der Umwandlung von Lanosterol zu Cholesterol

(E) Beschleunigung der Synthese von Gallensäuren

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31 Welche Aussage zum M. Wilson (hepatolentikuläre Degeneration)trifft im typischen Fall zu?

(A) Ursache ist ein Defekt im Gen für Coeruloplasmin.

(B) Die Ausscheidung von Kupfer über die Galle ist erhöht.

(C) Die Konzentration von Coeruloplasmin im Serum ist erhöht.

(D) Die Konzentration des (gesamten) Kupfers im Serum ist erhöht.

(E) Die Ausscheidung von Kupfer im Urin ist erhöht.

32 Welche der folgenden Veränderungen trägt bei Patienten mitLeberzirrhose am meisten zur Entstehung einer metabolischenAlkalose bei?

(A) Bicarbonat-Verluste in die Bauchhöhle

(B) Einschränkung der Harnstoff-Synthese

(C) Magenübersäuerung bei überaktiver Protonenpumpe

(D) verminderte Bicarbonat-Sekretion des Pankreas und der Gallengangsepithelien

(E) verminderte Milchsäure-Bildung in der Skelettmuskulatur

33 Die Konstellation

arterieller pH-Wert 7,49 arterieller CO -Partialdruck 2,7 kPa (20 mmHg)2 Basenabweichung (BE) -8 mmol/L

spricht am meisten für:

(A) teil-kompensierte nicht-respiratorische Alkalose

(B) teil-kompensierte nicht-respiratorische Azidose

(C) teil-kompensierte respiratorische Alkalose

(D) teil-kompensierte respiratorische Azidose

(E) vollständig kompensierte nicht-respiratorische Azidose

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34 Die Anionenlücke ergibt sich, wenn von der Plasmakonzentrationvon Na die Plasmakonzentrationen von Cl und HCO abgezogen+ −

3−

werden (jeweils in mmol/L).

Zu den typischen Ursachen einer deutlich vergrößerten Anionen-lücke bei einer nicht-respiratorischen Azidose gehört nicht:

(A) alkoholische Ketoazidose

(B) Azidose aufgrund Methanol-Vergiftung

(C) Azidose infolge äußerer Pankreasfistel

(D) diabetische Ketoazidose

(E) Lactatazidose im hämorrhagischen Schock

35 Eine Hyperkalzämie wird am ehesten gefunden bei

(A) akuter Pankreatitis

(B) Einnahme des Diuretikums Furosemid

(C) Hyperkortisolismus

(D) Pseudohypoparathyreoidismus

(E) Sarkoidose

36 Ein Hyperkaliämie-gefährdeter Jugendlicher soll operiertwerden.

Welches der Arzneimittel sollte zur Vermeidung einer Hyper-kaliämie im Rahmen der Narkose am ehesten gemieden werden?

(A) Diazepam

(B) Isofluran

(C) Ketamin

(D) Suxamethoniumchlorid

(E) Vecuroniumbromid

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37 Bei einem Patienten liegt eine (unbehandelte) chronischeNiereninsuffizienz vor.

Welche der folgenden Veränderungen ist am wahrscheinlichsten?

(A) erhöhte Konzentration an Calcium-Ionen im Blutplasma

(B) gesteigerte Ausschüttung von Parathormon

(C) gesteigerte Bildung von Calcitriol

(D) gesteigerte enterale Calcium-Absorption

(E) verminderte Phosphat-Konzentration im Blutplasma

38 Bei welchem der Arzneimittel ist eine Beeinflussung derSynthese bestimmter Proteine in Tubuluszellen für die diureti-sche Wirkung am bedeutsamsten?

(A) Amilorid

(B) Furosemid

(C) Hydrochlorothiazid

(D) Mannit

(E) Spironolacton

39 Von welchem der Arzneistoffe ist bei peroraler Verabreichungeines jeden Pharmakons in nicht retardierter Form im Mitteldie längste diuretische Wirkdauer zu erwarten?

(A) Chlortalidon

(B) Hydrochlorothiazid

(C) Furosemid

(D) Torasemid

(E) Triamteren

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40 Für die renalen Wirkungen von Thiazid-Diuretika gilt von denfolgenden Angaben am ehesten:

(A) Sie steigern das Glomerulumfiltrat.

(B) Sie greifen primär hauptsächlich am Sammelrohr an.

(C) Sie hemmen einen Na /Cl -Cotransport.+ −

(D) Sie steigern langfristig die Calciumausscheidung mit dem Urin.

(E) Sie senken die Kaliumausscheidung mit dem Urin.

41 Welcher der Urinbestandteile wirkt am ehesten hemmend aufBildung von Harnsteinen?

(A) Ca2+

(B) Citrat

(C) Cystin

(D) Harnsäure

(E) Oxalat

42 Ein 43-jähriger Patient bemerkt, dass seine Zunge seit einigenJahren immer mehr an Größe zunimmt.

Welche der endokrinen Störungen liegt der Makroglossie amwahrscheinlichsten zugrunde?

(A) Hyperaldosteronismus

(B) Hyperthyreose

(C) M. Cushing

(D) Phäochromozytom

(E) Somatotropin-Hypersekretion

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43 Welches/welcher der folgenden Symptome/Befunde spricht beieinem Patienten mit Hyperthyreose gegen ein autonomesSchilddrüsenadenom als (alleinige) Ursache und für dieDiagnose M. Basedow?

(A) Appetitsteigerung

(B) Diarrhö

(C) Exophthalmus

(D) Ruhe-Tachykardie

(E) Wärmeintoleranz

44 Die thyreostatische Wirkung von Thiamazol ist in erster Liniezurückzuführen auf eine direkte Beeinflussung

(A) des Iodid-Transports in die Schilddrüse

(B) der Peroxidase(n) der Schilddrüse

(C) der Thyreoglobulin-Hydrolyse in der Schilddrüse

(D) der Hormonsekretion aus der Schilddrüse

(E) der peripheren Umwandlung von Thyroxin in Triiodthyronin

45 Bei einem Patienten besteht ein primärer Hyperaldosteronismus.

Welche der folgenden Veränderungen ist infolgedessen am wahr-scheinlichsten zu erwarten?

(A) Alkalose

(B) Hyperkaliämie

(C) Hypermagnesiämie

(D) Hypovolämie

(E) verminderter arterieller Blutdruck

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46 Welche der folgenden Substanzen ist beim Karzinoid-Syndrom imBlutplasma am wahrscheinlichsten erhöht?

(A) Dopamin

(B) Sekretin

(C) Serotonin

(D) Tryptophan

(E) Vanillinmandelsäure

47 Bei einem Patienten ist primär die Sekretion von Adiuretinviel zu hoch (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion, SIADH).

Welche Folge hat dies typischerweise?

(A) Hyperosmolarität im Extrazellularraum

(B) Hyponatriämie

(C) Polyurie

(D) vermindertes Extrazellularvolumen

(E) vermindertes Intrazellularvolumen

48 Welches der Gestagene eignet sich am besten zur Erzielungeiner antiandrogenen Wirkung?

(A) Cyproteronacetat

(B) Gestoden

(C) Levonorgestrel

(D) Medroxyprogesteronacetat

(E) Norethisteron

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49 Ethinylestradiol hat im Vergleich mit Estradiol am ehestenwelche der folgenden Eigenschaften?

(A) höhere orale Bioverfügbarkeit

(B) weit geringere (praktisch fehlende) ZNS-Penetration

(C) stärkere gestagene Wirkung bei erheblich geringerer estro- gener Potenz

(D) weit selektivere (gewebeabhängige) Estrogen-Rezeptor- modulation

(E) kürzere Wirkungsdauer

50 Eine postmenopausale Patientin mit fortgeschrittenem Mammakar-zinom spricht auf die Behandlung mit Estrogenrezeptor-Antago-nisten nur noch unzureichend an, sodass jetzt eine Aromatase-Hemmung angestrebt wird.

Mit welchem der Wirkstoffe lässt sich das am ehestenerreichen?

(A) Anastrozol

(B) Cyproteronacetat

(C) Finasterid

(D) Flutamid

(E) Raloxifen

51 Der Schmerz im typischen Fall einer (idiopathischen) Trigemi-nusneuralgie

(A) beginnt blitzartig (paroxysmal)

(B) ist dumpf pochend

(C) hält (unbehandelt) unvermindert etwa 1-3 Stunden an

(D) hält (unbehandelt) unvermindert etwa 6-24 Stunden an

(E) strahlt in den Hinterkopf aus

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52 Eine 49-jährige Patientin berichtet: "In mehreren Nächten derletzten Monate wachte ich wenige Stunden nach dem Einschlafenauf, weil meine rechte Hand schmerzhaft kribbelte und sichganz geschwollen anfühlte. An der Hand war jedoch nie etwas zusehen. Wenn ich aufstand und vorsichtig die Hand schüttelteund massierte, bekam ich immer rasch Erleichterung. Seiteinigen Tagen behindern mich nun aber bei der Arbeit Gefühls-störungen an der rechten Zeigefinger- und Daumenkuppe."

Es handelt sich am wahrscheinlichsten um eine Läsion des/derrechten

(A) N. medianus

(B) N. ulnaris

(C) N. radialis

(D) Rückenmarkswurzel C7

(E) Rückenmarkswurzel C8

53 Die Symptomatik bei der Myotonia congenita (Thomsen) wird inerster Linie hervorgerufen durch eine pathologische Verände-rung

(A) des Dystrophins

(B) der α-Motoneurone

(C) der inneren Mitochondrienmembran

(D) der Skelettmuskelzellmembran

(E) des Hirnstamms

54 Ausgeprägte Xanthochromie (Xanthochromasie) des Liquor cere-brospinalis (nach Liquorzentrifugation) ist am wahrschein-lichsten

(A) bei Masernenzephalitis

(B) bei M. Parkinson

(C) bei Multipler Sklerose

(D) bei amyotrophischer Lateralsklerose

(E) nach Subarachnoidalblutung

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55 Eine Irritation des Gleichgewichtsorgans kann zu Übelkeit,Schwindel und Erbrechen führen (sog. Kinetose).

Zur Behandlung dieser Symptomatik eignet sich für Erwachseneaus den genannten Substanzklassen am ehesten ein:

(A) µ-Opioidrezeptor-Agonist

(B) 5-HT -Rezeptor-Agonist1A

(C) Histamin-H -Rezeptor-Antagonist2

(D) Muscarinrezeptor-Antagonist

(E) Nicotinrezeptor-Agonist

56 Welches der genannten Benzodiazepine ist im Regelfall amgeeignetsten zur Gabe im Rahmen der Narkoseeinleitung füreinen kurz dauernden diagnostischen Eingriff?

(A) Chlordiazepoxid

(B) Flurazepam

(C) Lorazepam

(D) Midazolam

(E) Oxazepam

57 Welche der folgenden, durch Neuroleptika wie z.B. Levomepro-mazin ausgelösten Veränderungen lässt sich am wenigsten aufeine Hemmung von Dopaminwirkungen zurückführen?

(A) Muskelrigor

(B) Gynäkomastie

(C) antiemetische Wirkung

(D) Mundtrockenheit

(E) Nachlassen produktiv-psychotischer Symptome

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58 Die Umstellung der Therapie einer Schizophrenie von Haloperi-dol auf Clozapin führt am ehesten zu

(A) einer stärkeren Ausprägung von psychotischen Negativ- ("Minus"-)Symptomen

(B) einer geringeren Hemmung der Darmmotorik

(C) einem geringeren Risiko der Agranulozytose-Entwicklung

(D) geringeren extrapyramidalmotorischen Wirkungen

(E) einer stärkeren Gewichtsabnahme

59 Welches der folgenden Antidepressiva entfaltet seine primäreWirkung in erster Linie durch Hemmung der Monoaminoxidase A?

(A) Amitriptylin

(B) Doxepin

(C) Moclobemid

(D) Paroxetin

(E) Trazodon

60 Bei einem Patienten treten unwillkürliche, plötzliche, proxi-mal betonte, ausholende, schleudernde, wuchtige Bewegungen deslinken Arms und Beins auf, die koordiniert, aber übertriebenund über das Ziel weit hinausschießend erscheinen.

Wodurch kann diese Symptomatik typischerweise hervorgerufenwerden?

(A) Dopaminmangel im rechten Striatum

(B) Funktionsausfall des rechten Nucleus subthalamicus

(C) Funktionsausfall des linken Nucleus subthalamicus

(D) Überaktivität des rechten Nucleus subthalamicus

(E) Überaktivität des linken Nucleus subthalamicus

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61 Welches der zur Behandlung des M. Parkinson eingesetzten Arz-neimittel wirkt im Wesentlichen durch Verbesserung der zen-tralnervösen Verfügbarkeit eines anderen Parkinsonthera-peutikums?

(A) Biperiden

(B) Bromocriptin

(C) Entacapon

(D) Levodopa

(E) Ropinirol

62 Welche der folgenden (unerwünschten) Wirkungen ist von derTherapie einer Grand-mal-Epilepsie mit Carbamazepin am ehestenzu erwarten?

(A) gesteigerte enterale Calciumresorption

(B) Gingivahyperplasie

(C) reduzierte Glucosetoleranz

(D) Sedation mit Benommenheit

(E) rasch zunehmende Halbwertzeit des Arzneistoffs durch Hemmung der Expression von Cytochrom P450

63 Durch welchen Wirkmechanismus ist das in der Therapie des M.Alzheimer verwendete Rivastigmin gekennzeichnet?

(A) Acetylcholinpräkursor

(B) Acetylcholinesterasehemmer

(C) Muscarinrezeptor-Agonist

(D) Muscarinrezeptor-Antagonist

(E) NMDA-Rezeptor-Antagonist

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64 Bei welchem der folgenden Pharmaka gehört eine Bindung derWirkform an primär intrazelluläre Rezeptoren nicht zu denHaupt-Wirkungsmechanismen?

(A) Dexamethason

(B) Fenofibrat

(C) Insulin

(D) Pioglitazon

(E) Vitamin D

65 Bei Gabe von welchem der folgenden Arzneistoffe ist am ehestenmit Kumulation eines aktiven Metaboliten und Symptomen einerÜberdosierung zu rechnen, wenn bei Entwicklung einer Nieren-insuffizienz gleich bleibend hoch dosiert wird?

(A) Colestyramin

(B) Digitoxin

(C) Doxycyclin

(D) Morphin

(E) Propranolol

66 Welche der Wirkungen ist für α-Adrenozeptor-Antagonisten,z.B. Doxazosin, am ehesten typisch?

(A) Abschwellen der Nasenschleimhaut

(B) Konstriktion der glatten Muskulatur in den Arteriolen- wandungen

(C) Bradykardie

(D) Reduktion des Blasenauslasswiderstandes

(E) Pupillenerweiterung (Mydriasis)

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67 Welche der folgenden Aussagen zu Lokalanästhetika trifft amehesten zu?

(A) Lokalanästhetika penetrieren an ihren Wirkort nur in ionisierter Form.

(B) Bei niedrigen pH-Werten liegt ein größerer Anteil in der nicht-ionisierten Form vor als bei hohen pH-Werten.

(C) Lokalanästhetika wirken durch hochselektive Blockade von Calciumkanälen in den Axonen sensibler Nerven.

(D) Procain (Lokalanästhetikum vom Ester-Typ) hat eine längere Wirkungsdauer als Lidocain (Amid-Typ).

(E) Lokalanästhetika vom Amid-Typ wie z.B. Lidocain werden in der Leber metabolisiert.

68 Eine Patientin leidet sowohl an Migräne als auch an Anginapectoris (durch stenosierende Koronarsklerose).

Welches der Arzneimittel sollte bei ihr gemieden werden, da essich auf eine der beiden Krankheiten am ehesten nachteiligauswirken könnte?

(A) Acetylsalicylsäure

(B) Metoprolol

(C) Paracetamol

(D) Sumatriptan

(E) Valproinsäure

69 Welcher Mechanismus liegt der therapeutischen Wirkung vonMontelukast am ehesten zugrunde?

(A) Mastzellstabilisierung

(B) Antagonismus an Histamin-H -Rezeptoren1

(C) Antagonismus an Histamin-H -Rezeptoren2

(D) Verringerung der Leukotriensynthese durch Hemmung der 5-Lipoxygenase

(E) Antagonismus an Leukotrienrezeptoren

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70 Der Arzneistoff Omeprazol unterscheidet sich von Cimetidin amehesten durch:

(A) die Beschränkung seiner Wirkung auf einen von mehreren Stimuli der Magensäuresekretion

(B) eine stärkere erreichbare Gesamtwirkung auf die Magen- säuresekretion

(C) die Unabhängigkeit seiner Wirkung vom sauren Milieu des Wirkorts

(D) die kürzer (nur 3-4 h) anhaltende Hemmung der Säure- sekretion

(E) seine unveränderte renale Elimination

71 Eine 67-jährige Patientin gibt an, seit mehreren Jahren anObstipation zu leiden und deshalb regelmäßig verschiedenefreiverkäufliche Laxantien zu benötigen. Salinische Abführmit-tel werden nicht eingenommen.

Als Konsequenz der Laxantieneinnahme ist (bei fehlenden struk-turellen Organschäden) am ehesten wahrscheinlich:

(A) verminderte intestinale Wasserausscheidung

(B) verminderte intestinale Natriumausscheidung

(C) verminderte intestinale Kaliumausscheidung

(D) vermehrte renale Natriumausscheidung

(E) vermehrte renale Kaliumausscheidung

72 Die zentrale Wirkung von Ketamin (bzw. Esketamin) wird inerster Linie auf eine Beeinflussung von welchem der Rezeptor-systeme zurückgeführt?

(A) Histamin-H -Rezeptoren1

(B) Dopamin-D -Rezeptoren2

(C) NMDA-Rezeptoren

(D) GABA -RezeptorenA

(E) Serotonin-(5-HT -)Rezeptoren3

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73 Welche der folgenden Aussagen zu Methylphenidat trifft amehesten zu?

(A) Es ist nicht ZNS-gängig.

(B) Es wirkt im Wesentlichen als direktes Sympathomimetikum.

(C) Es wirkt in der Behandlung des hyperkinetischen Aufmerk- samkeitsdefizit-Syndroms bei Kindern.

(D) Es führt in der Regel zu Appetitanregung mit Gewichts- zunahme.

(E) Es führt bei Therapiebeginn in der Regel zu Blutdruck- abfall.

74 Nach Gabe von welchem der Opiat- bzw. Opioidanalgetika isteine rein agonistische Wirkung auf µ-Rezeptoren am wenigstenzu erwarten?

(A) Buprenorphin

(B) Codein

(C) Fentanyl

(D) Levomethadon

(E) Pethidin

75 Ein Patient, der chronisch Morphin gebraucht, zeigt bei einerakzidentiellen Überdosierung eine schwere Atemdepression, diegut auf die Gabe von Naloxon anspricht.

Womit muss man bei dieser Vergiftungsbehandlung am wenigstenrechnen?

(A) passager zunehmende Somnolenz durch intrinsische Aktivität von Naloxon

(B) rasche Entwicklung von Opiat-Entzugssymptomen

(C) Erhöhung des Blutdrucks

(D) Herzrhythmusstörungen

(E) Gefahr des Wiederauftretens der Atemdepression besonders nach i.v. Applikation von Naloxon

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76 Bei der Therapie von mäßigen akuten Schmerzen eines Erwachse-nen, die im Zusammenhang mit einem entzündeten Zahn auftreten,soll ein Analgetikum mit antiphlogistischer Wirkkomponentegewählt werden.

Welche der Substanzen kommt am ehesten in Betracht?

(A) Flupirtin

(B) Ibuprofen

(C) Metamizol

(D) Paracetamol

(E) Tramadol

77 Welche der genannten Wirkungen von Acetylsalicylsäure ist bei längerer oraler Therapie in der Regel mit der niedrigstenDosierung erreichbar?

(A) analgetische Wirkung

(B) antipyretische Wirkung

(C) antirheumatische Wirkung

(D) Hemmung der Thrombozytenaggregation

(E) Förderung der Harnsäureausscheidung

78 Bei welcher der Erkrankungen/Störungen ist im Rahmen desTherapiekonzeptes der Einsatz von Fludrocortison am ehestensinnvoll?

(A) Elektrolytstörung und Aszites infolge einer Leberzirrhose

(B) Elektrolytstörung und Ödeme infolge chronischer Herz- insuffizienz

(C) Elektrolytstörung infolge eines Laxantienabusus

(D) M. Addison

(E) M. Conn

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79 Welches der Corticosteroide hat nach peroraler Aufnahme diegeringste systemische Bioverfügbarkeit?

(A) Budesonid

(B) Dexamethason

(C) Prednisolon

(D) Triamcinolon

(E) Fludrocortison

80 Welcher der Arzneistoffe birgt bei oraler Applikation dasgrößte Risiko einer Reizung der Ösophagusschleimhaut bis hinzu schweren Schleimhautschäden, wenn nicht bestimmte Vor-sichtsmaßnahmen wie Einnahme mit viel Wasser getroffen werden?

(A) Alendronsäure (Alendronat)

(B) Aluminiumhydroxid (Algeldrat)

(C) Metoclopramid

(D) Misoprostol

(E) Sucralfat

81 Für die Pharmakokinetik von welchem der Antibiotika spielteine Metabolisierung und/oder Ausscheidung durch die Leber diegeringste Rolle?

(A) Clindamycin

(B) Doxycyclin

(C) Erythromycin

(D) Isoniazid

(E) Vancomycin

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82 Welcher der Eliminationswege ist für Penicillin G (Benzylpeni-cillin) bei voller Funktion der Ausscheidungsorgane am be-deutsamsten?

(A) Verstoffwechselung am Cytochrom-P450 3A4

(B) Glucuronidierung

(C) biliäre Sekretion der unveränderten Substanz

(D) renal-glomeruläre Filtration der unveränderten Substanz

(E) renal-tubuläre Sekretion der unveränderten Substanz

83 Für welches der Antibiotika ist eine eigenständige bakterizideWirkung in vivo am ehesten typisch?

(A) Doxycyclin

(B) Erythromycin

(C) Ethambutol

(D) Tobramycin

(E) Trimethoprim

84 Für die Wirkung von Ciprofloxacin auf Bakterien ist von dengenannten Mechanismen am ehesten bedeutsam:

(A) Hemmung der Peptidoglykansynthese

(B) Hemmung des Peptidyltransfers an Ribosomen

(C) Topoisomerase-Hemmung

(D) Schädigung der Zytoplasmamembran durch Interaktion mit Phospholipiden

(E) Hemmung der Zellwandsynthese

85 Bei bestehender Sulfonamidallergie birgt die Zufuhr vonwelcher der folgenden Substanzen am ehesten das Risiko einerUnverträglichkeit durch Kreuzallergie?

(A) Carbamazepin

(B) Cefuroxim

(C) Cocain

(D) Glibenclamid

(E) Indometacin

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86 Die Protease von AIDS-auslösenden HIV ist am ehesten hemmbardurch

(A) Aciclovir

(B) Azidothymidin (Zidovudin)

(C) Foscarnet

(D) Indinavir

(E) Oseltamivir

87 Das induzierte Erbrechen zählt zu den Eliminationsverfahren imRahmen der Behandlung akuter peroraler Vergiftungen.

Wenn das Befinden des Patienten nicht dagegen spricht, kommtdieses Verfahren am ehesten in Betracht bei kurz zurückliegen-der Ingestion von

(A) Ameisensäure (in einem Entkalkungsmittel)

(B) Natronlauge (in einem Rohrreiniger)

(C) Geschirrspülmittel

(D) Petroleum

(E) grünen Knollenblätterpilzen

88 Welche der folgenden Substanzen ist zur Therapie der akutenThallium-Vergiftung am besten geeignet?

(A) Acetylcystein

(B) Berliner Blau (Eisenhexacyanoferrat)

(C) Calcium-trinatrium-pentetat (DTPA)

(D) Colestyramin

(E) Dimercaptopropansulfonat (DMPS)

89 Für welches der toxischen Gase (jeweils in höherer Konzentra-tion) ist das Fehlen eines wahrnehmbaren Geruchs und einerlokaltoxischen Reizwirkung auf den Respirationstrakt amehesten typisch?

(A) Kohlenmonoxid

(B) Ozon

(C) Phosgen

(D) Schwefeldioxid

(E) Stickstoffdioxid

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90 Welcher der Befunde passt am wenigsten zum Verlauf einerakuten Vergiftung mit Organophosphaten (z.B. Paraoxon)?

(A) Miosis

(B) Mundtrockenheit

(C) gesteigerte Darmmotilität

(D) Herzrhythmusstörungen

(E) gesteigerte Schweißsekretion

91 Welche Aussage zur Apoptose trifft nicht zu?

(A) Apoptose geht mit einer Fragmentierung der nukleären DNA einher.

(B) Apoptose ist durch Aktivierung von Fas (CD95, Apo1) aus- lösbar.

(C) Freisetzung von Cytochrom c ins Zytosol kann bei der Aus- lösung von Apoptose beteiligt sein.

(D) Das p53-Protein unterdrückt typischerweise die Apoptose durch Aktivierung von Bax-Protein.

(E) Die Elimination von Tumorzellen durch Zytostatika kann über Apoptose erfolgen.

92 Welche der Veränderungen ist bei der Bestimmung im Serum amwahrscheinlichsten zu erwarten, wenn das Serum aus einer (ineinem verschlossenen Gefäß) länger gelagerten Vollblutprobegewonnen wird?

Eine deutliche Erhöhung der

(A) Calcium-Konzentration

(B) Glucose-Konzentration

(C) Kalium-Konzentration

(D) Natrium-Konzentration

(E) Glutamatdehydrogenase-Aktivität

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93 Rheumafaktoren sind Antikörper gegen

(A) Doppelstrang-DNA (ds-DNA)

(B) den Fc-Teil von Immunglobulinen

(C) Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF-α)

(D) Ribonukleoprotein

(E) Cardiolipin

94 Welche Aussage zu Eicosanoiden trifft zu?

(A) Hemmung der Cyclooxygenase fördert die Blutstillung.

(B) Leukotrien C (LTC ) stimuliert die Kontraktion der Bron-4 4 chialmuskulatur.

(C) Die Serumkonzentration von Prostaglandin E ist beim2 Bartter-Syndrom vermindert.

(D) Prostaglandin E stimuliert die Sekretion von Salzsäure im2 Magen.

(E) Prostaglandin E fördert die Lipolyse in den weißen Fett-2 zellen.

95 Für welches der Proteine ist bei einer Akute-Phase-Reaktioneine Abnahme der Blutplasmakonzentration am wahrscheinlichs-ten?

(A) α -Proteinaseinhibitor (α -Antitrypsin)1 1

(B) C-reaktives Protein

(C) Fibrinogen

(D) Serum-Amyloid-A-Protein

(E) Transferrin

96 Welches der Viren kann an der Entstehung eines Zervixkarzinoms(Gebärmutterhalskrebses) am ehesten mitbeteiligt sein?

(A) Coxsackie-Virus (CV) Typ B4

(B) Hepatitis-B-Virus (HBV)

(C) Humanes Herpes-Virus Typ 8 (HHV-8, ein Rhadinovirus)

(D) Humanes Papilloma-Virus Typ 16 (HPV-16)

(E) (Humanes) Parvovirus B19

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97 Bei welchem der folgenden Malignome ist CA 19-9 am ehestenTumormarker der ersten Wahl?

(A) Bronchialkarzinom

(B) Pankreaskarzinom

(C) papilläres Schilddrüsenkarzinom

(D) Prostatakarzinom

(E) Seminom

98 Welche der folgenden Maßnahmen ist am ehesten geeignet, dieEntstehung von peptischen gastroduodenalen Ulcera zu bremsen?

(A) Aktivierung der Gastrin-Rezeptoren

(B) Aktivierung der Glucocorticoid-Rezeptoren

(C) Aktivierung der muskarinischen Rezeptoren

(D) Hemmung der Cyclooxygenase

(E) Hemmung der H2-Rezeptoren (Histamin-Rezeptoren Typ 2)

99 Aufgrund einer Pneumonie (eines bisher Lungengesunden) ist amwahrscheinlichsten zu erwarten eine Zunahme der

(A) Atemarbeit

(B) funktionellen Residualkapazität

(C) Lungencompliance

(D) pulmonalen O -Diffusionskapazität2

(E) Vitalkapazität

100 Welche der folgenden Veränderungen trägt am wenigsten wahr-scheinlich zu einer Erhöhung des Blutströmungswiderstands inder Lungenstrombahn bei?

(A) fibrosierende Lungenveränderungen

(B) Lungenembolien

(C) Polyglobulie

(D) pulmonaler Mangel an Endothelin-1

(E) verminderter O -Partialdruck in der Einatemluft2

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101 Bei einem weitsichtigen Auge beträgt der Abstand des (akkommo-dativen) Nahpunkts zum Auge 1 m.

Welchen Brechwert muss eine vorgesetzte Linse haben, um denNahpunkt von 1 m auf 20 cm zu verlagern? (Die Entfernung desKorrekturglases vom Auge sei vernachlässigbar klein.)

(A) + 1,25 dpt

(B) + 2,5 dpt

(C) + 4 dpt

(D) + 5 dpt

(E) + 8 dpt

102 Aus welcher der Formeln lassen sich Eliminationshalbwert-zeiten (HWZ) von Pharmaka mit einer Eliminationskinetik1. Ordnung am ehesten errechnen?

[Erklärung der Abkürzungen: Dosis (D); (scheinbares) Vertei-lungsvolumen (V); Gesamtkörperclearance (CL); Initial-konzentration (C ); Eliminationskonstante (Ke)]0

(A) HWZ = D / C0

(B) HWZ = V / 2D

(C) HWZ = CL · V = Ke

(D) HWZ = ln2 / V

(E) HWZ = ln2 · = VCL

ln2Ke

103 Ein Patient wurde über Wochen in konstanter Dosierung miteinem Arzneimittel mit einer Plasmaeliminations-Halbwertzeitvon 10 h therapiert. Die Substanz unterliegt einer Kinetik1. Ordnung.

Nach dem Absetzen des Arzneimittels ist dessen Plasmakonzen-tration nach welchem der Zeitintervalle auf gut 3 % des Wertesunter Steady-state-Bedingungen abgesunken?

(A) nach ca. 10 h

(B) nach ca. 25 h

(C) nach ca. 50 h

(D) nach ca. 75 h

(E) nach ca. 100 h

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104 Bei einem 50-jährigen Mann (mit der Körperoberfläche 1,73 m )2

werden folgende Werte gemessen:

Kreatinin-Konzentration im Serum: 20 mg/L Kreatinin-Konzentration im 24-Stunden-Sammelurin: 600 mg/L Volumen des 24-Stunden-Sammelurins: 2160 mL

Aus dem Volumen des 24-Stunden-Sammelurins ergibt sich einedurchschnittliche Urinausscheidung von 1,5 mL/min.

Wie groß ist die Kreatinin-Clearance?

(A) 5 mL/min

(B) 13 mL/min

(C) 20 mL/min

(D) 45 mL/min

(E) 120 mL/min

105 Für eine zu diagnostizierende Erkrankung beträgt die diagnos-tische Spezifität eines Tests 95 % und die diagnostischeSensitivität 90 %, wobei ein positives Testergebnis auf dasVorliegen der Erkrankung hinweist.

Welche Aussage zur diagnostischen Wertigkeit des Tests trifftzu?

(A) Bei 5 % der Erkrankten ist mit einem negativen Testergeb- nis zu rechnen.

(B) Bei 10 % der Gesunden ist mit einem positiven Testergebnis zu rechnen.

(C) Bei 5 % aller Getesteten ist mit einem positiven Test- ergebnis zu rechnen.

(D) Bei 10 % aller Getesteten ist mit einem negativen Test- ergebnis zu rechnen.

(E) Der prädiktive Wert eines positiven Testergebnisses ist umso niedriger, je geringer die Prävalenz der Erkrankung in dem untersuchten Patientenkollektiv ist.

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106 Welche Aussage zu Fallkontrollstudien trifft zu?

(A) Der Studienansatz ist meist prospektiv.

(B) Der benötigte Stichprobenumfang ist in der Regel größer als bei Kohortenstudien.

(C) Die Laufzeit ist in der Regel länger als bei Kohorten- studien.

(D) Ausgangspunkt sind exponierte Personen.

(E) Es besteht eine Empfindlichkeit gegenüber Recall-bias.

107 Eine randomisierte Studie zur Therapie des akuten Herz-infarkts vergleicht ein neues gerinnungshemmendes Mittel(Prüftherapie) mit Heparin. Zielkriterium ist die Sterblich-keit im Krankenhaus innerhalb von 28 Tagen. Die Sterblich-keitsrate betrug in der Prüfgruppe = 9/162 = 0,056 undh1unter Heparinbehandlung = 19/151 = 0,126.h2

Das Effektmaß 1/| | = 14,3 beschreibth1 − h2

(A) das Odds-Ratio

(B) das relative Risiko

(C) die Number Needed to Treat

(D) die relative Risiko-Reduktion

(E) die absolute Risiko-Reduktion

108 Im Rahmen einer schulärztlichen Untersuchung wurde bei 144Kindern die Körpergröße gemessen. Der arithmetische Mittelwertbetrug 130 cm; der Median 115 cm.

Aus diesen Werten folgt:

(A) Es muss ein Rechenfehler vorliegen, da bei n > 100 arith- metischer Mittelwert und Median zusammenfallen.

(B) Die Standardabweichung beträgt 15.

(C) Die Varianz = = 18,75.16212

(D) Die empirische Verteilung der Körpergröße ist nicht symmetrisch.

(E) Es gibt mehr Kinder mit der Körpergröße > 130 cm als < 115 cm.

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109 In einer Gruppe von 12500 Personen weisen 2000 eine koronareHerzkrankheit (KHK) auf. 1500 davon zeigen erhöhte Serumcho-

lesterinwerte von über 280 mg/dL. Derart erhöhte Werte liegenauch bei 1000 Personen der an der KHK nicht-erkrankten Indivi-duen vor.

Wie groß ist die geschätzte Wahrscheinlichkeit für ein Indivi-duum mit einem Serumcholesterinwert über 280 mg/dL, einekoronare Herzkrankheit zu besitzen?

(A) 95 %

(B) 75 %

(C) 60 %

(D) 10 %

(E) 5 %

110 Mit welcher Methode können - bei kleineren Fallzahlen - ambesten die Langzeitergebnisse einer bestimmten operativenMaßnahme beim Mammakarzinom bewertet werden?

(A) Durchführung eines t-Tests

(B) Durchführung eines χ -Tests2

(C) Bestimmung der Odds-Ratio

(D) Bestimmung des relativen Risikos

(E) Kaplan-Meier-Schätzung der Überlebensraten

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