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i idismeSduif tenaus

hel lenis t i sm-rötnismer

Zeit

Band I LieferungBerndt SchallerParalipomena remiou

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Jüdische Schriften aus hellenistisch römischer Zeit

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Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit

Herausgegeben von Hermann Lichtenbergerin Zusammenarbeit mit

Christian Habicht, tto Kaiser,Werner Georg Kümmel gest. 1995),

t to Plöger und Josef Schreiner

Band I . Lieferung 8

Gütersloher Verlagshaus

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Jüdische Schriften aus hellenistisch römischer Zeit

Band I

Historischeund legendarische

rzählungenBerndt SchaUer

Paralipomena J eremiou

99 8Gütersloher Verlagshaus

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Die Abkürzungsverzeichnissebefinden sich in der ersten Lieferung dieses Bandes

Gerhard Delling '10.5.19°5 18.6.1986

Ruth Delling ~ 6 .I 1903 24· 9 1989

in dankbarer Erinnerung

ISBN 3-579-°3919-9© Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh1998

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalbder engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässigund

strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungenund dieEinspeicherungund Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Gesamtherstellung: MZ-VerlagsdruckereiGmbH MemmingenPrinted in Germany

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erndt SchaUerParalipomena eremiou

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nhalt

I. Einleitung 661

I Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 661

2 Gliederung 6633 Literarische Gestaltung und Einheitlichkeit. . . . . . . . . . . . . . . . 6654 Quellen und traditionsgeschichtliche Bezüge . . . . . . . . . . . . . . . 67

5· Sprache und Stil 6766. Herkunft 6777 Zeit undOrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6788 Gattung 681

9. Glaubens und Gedankenwelt 68210. Adressaten und Zweck 68611. Textüberlieferung und Textgestaltung 68812. Nachleben und Forschungsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 692

H Literatur 696I Textausgaben und übersetzungen 6962 Moderne Übersetzungen 6983 Spezielle Untersuchungen und Bemerkungen 7

4· Lexikon und Übersichtsartikel 7 5

5· Sonstiges 7 8

III. Übersetzung und Erläuterungen 711

IV Stellenregister 757

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inleitung

Die Ereignisse der Einnahme Jerusalems, der Zerstörung des Tempelsund der Verschleppung des jüdischen Volkes ins babylonische Exil unter Nebukadnezar im

6.Jh. v. sind im antiken Judentum - insbesondere unter dem Eindruck ähnlich katastrophaler Begebnisse und Erfahrungen unter syrischerund römischer Herrschaft -in vielfältiger Weise Gegenstand frommer Betrachtungenund Erzählungen gewesen. Literarisch greifbar ist dies vor allem in einer Gruppe von Schriften, in derenMittelpunkt teils der Prophet Jeremia selbst, teils sein Vertrauter Baruch stehen. Dasvorliegende Werk - in der wohl älteren textlichen Überlieferung »Paraleipomena/Hinterlassenschaft des (Propheten) Jeremia«, in einem anderen Überlieferungszweig »Rest der Worte des Baruch« betitelt' - gehört in diesen Kreis. Es ist eines dermarkantesten Beispiele für den Versuch jüdischer Gruppen in hellenistisch-römischer Zeit, die in der Geschichteund Verkündigung des Jeremia enthaltene Verheißung und Hoffnung nutzbar zu machen,um eigene Katastrophenerfahrungzu bewältigen.

I nhalt

Die Erzählung ist am biblischen Jeremiabuchorientiert\ geht aber darüber weit

hinaus und bringt überwiegenddort nicht Erwähntes und Erzähltes zur Sprache.Das gilt für den äußeren Rahmen, der die Eroberung Jerusalems durch die Babylonier, die Verschleppung seiner Einwohner sowie deren spätere Rückkehr beschreibt,wie für die Handlung selbst. Diese hebt wesentlich auf Jeremia3, sein Auftretenund

Geschick ab, daneben aber auch auf Baruch sowie den Jeremiadiener Abimelech4 •

Das ganze besteht aus fünf aneinander gereihten Teilgeschichten.

Den Anfang des I Teils bilden die Ankündigung Gottes an J eremia, Jerusalern wegen der Sünden seiner Einwohner in die Hände der Chaldäer zu geben,und die Aufforderung, zusammen mit Baruch die Stadt vorherzu verlassen. Jeremia gibt dieseNachricht an Baruch weiter. Beide gehenum Mitternacht auf die Mauern der Stadt.Sie sehen, wie Engel vom Himmel kommen und sichum die Stadt aufstellen,und erkennen daran, daß das angekündigte Gericht unabwendbar ist. Angesichts dessenbittet JeremiaGott um ein erneutes Gespräch.Er möchte wenigstens die Tempelgeräte retten und seinen Diener Abimelech vor dem Unheil bewahren. Beides gelingt.

1 Vgl. S. 71I Anm. a zum Titel. - Die Einordnungals Baruch-Schrift findet sich häufigauch noch in der neueren Literatur mit wechselnd verwirrender Nummerierung:2. Baruch(Kohler, JQR 5,1893,4°7);3· Baruch (Ewald,GGA 1868, 183; James, Apocrypha Anecdota,2nd series, TStY 1 Cambridge 1899 LII ; Bousset3, 1926 37; Plöger, RGG 13 1957, 902);4. Baruch (CharlesAP II,471; Robinson,OTP II, 1985,413ff. .

2. S. u.S. 670.3. Vgl. Riaud, AOAT 212,1981,373-385.4. Vgl. Riaud, Dialoque d'Histoire Ancienne 7,1981,163-178.

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Auf Geheiß Gottes das in beiden Fällen mit der Verheißung zukünftiger Rettungverbunden ist übergibt er die Tempelgeräte der Erde und schickt Abimelech zu einem außerhalb der Stadt gelegenen Gutum Feigen für die Kranken des Volkes zuholen. Am folgenden Morgen öffnen Engel die Tore der Stadt so daß die Chaldäereindringen können.Sie nehmen die Bevölkerung gefangenund verschleppen sie

nach Babyion mit ihnen auch Jeremia der vorher aber noch die Schlüssel des Tempels retten konnte indem er sie derSonne übergibt. Als einziger bleibt neben dembereits abwesenden Abimelechnur Baruch verschont.Er hat in einem Grab außerhalb der Stadt Zuflucht gefunden. Sein Klagelied schließt denI Teil der Erzählungab.

Der 2 . Teil ist dem Ergehen des Abimelech gewidmet: Auf dem ihm von Jeremia aufgetragenenWeg übers Land ermüdet Abimelech in der Mittagshitze er macht untereinem Baum Rastund gerät dabei in einen Tiefschlaf. Erst nach66 Jahren wacht erwieder auf. Zunächst begreift er nicht was ihm geschehen ist zumal die von ihm besorgten Feigen ganz frisch im Korb liegen.Er kehrt nach J erusalem zurück erkenntdie Stadt aber nicht wiederund meint sich verirrtzu haben. Erst die Begegnung miteinem alten Mann öffnet ihm die Augen über das inzwischen Geschehene. Ein Engelführt ihnzu Baruch. Dieser erkenntin den wunderbar frisch gebliebenen Feigen dasZeichen der göttlichen Bewahrung preistGott darüber in einem Danklied undüberlegt wie die Nachricht nach Babyionzu Jeremia gebracht werden könnte.

Vorgang und Verlauf der Benachrichtigung des J eremia werdenim 3 Erzählgang geschildert. In ihm spielt die Gestalt des Baruch die entscheidende Rolle: Ihm wird -wieder durch einenEngel der Auftrag erteilt einen Brief an Jeremiazu schreibender den in Babyion lebenden Israeliten die Heimkehr verheißtund sie auffordertsich von Babyion abzusondern. Baruch kommt diesem Auftrag nach.Der von ihmverfaßte Brief in dem ausdrücklich auf den Bundesschluß mit den Väternund dieBefreiung aus Ägypten Bezug genommen ist wird von einem durch den Engel bereits angekündigten Adler zusammen mit15 Feigen aus dem Korb des Abimelech

nach Babyion befördert.Der Adler der in menschlicher Sprache redend auftritttrifft dort außerhalb der Stadt auf Jeremia der mit einigen anderen aus dem Volkherausgekommen istum einen Totenzu begraben; er übermittelt die Botschaft desBaruch und unterstreicht vor dem ganzen Volk seine göttliche Sendung durch dieWiederbelebung des Toten. Jeremia verkündet dem Volk die verheißene Heimführung und die Aufforderungzur Abkehr von den Babyioniern verteilt die mitgebrachten Feigen an die Kranken des Volkes und schickt den Adler mit einem Briefan Baruch zurück.

Im 4 Teil der Erzählung gehtes um die Rückkehr des Volkes aus Babyion nachJerusalem: Gott selbst tritt erneut auf redet mit J eremiaund wiederholt die im Brief desBaruch enthaltene Botschaft die Ankündigung der Rückkehr nach Jerusalemunddie Aufforderungzur Abkehr von allen Bindungen an die Werke Babyions. Jeremiasoll sich mit dem Volk zum Jordan aufmachen vorher aber sollen alle die babylonische Ehepartner haben sich von diesen trennen. Die Hälfte des Volkes kommt die-

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ser Forderung nicht nach, überschreitet aber ungeachtet des Verbotsden] ordan undwird erst vor den Toren]erusalems am Eintreten in die Stadt gehindert. Die so Zurückgewiesenen versuchen, wieder nach Babyion zurückzukehren, stoßen indesauch dort auf Widerstand und sind genötigt, an einem ödenOrt fern von] erusalemeine eigene Stadt zu gründen, dersie den Namen Samaria geben. - Die bei ]eremia

gebliebenen Rückkehrer indes veranstaltenin] erusalem ein großes Dank- und Versöhnungsfest, bei dem ]eremiaals Priester auftritt.

Der abschließende,5 Teil enthält einen höchst verwickelten und literarisch sicherlich nicht einheitlichen5) Bericht über den Tod des ]eremia:Er beginnt damit, daß]eremia während des Opfers plötzlich seineSeele aufgibt. Baruch und Abimelechund das ganze Volk verfallen darüber in große Trauer. Alssie sich aber daran machen, den Toten zu begraben, weist eine Himmelsstimme sie zurück und verheißtdie Rückkehr derSeele in den toten Leib. Nach dreitägigem Warten wird ]eremiawiederbelebt.Er tritt vor das Volk, fordert zum Lobpreis Gottes und des SohnesGottes, »der uns auferweckt, ]esus Christus«, und kündet den Anbruch der Heilszeit in 7 l Jahren an: der Christus Gottes wird auf dem Ölberg in die Welt kommen, die 12 Apostel unter die Völker schicken und die hungernden Seelen sättigen.Gegen diese Weissagung wendet sich das Volk. Es ist empört über die blasphemischeRede vom Sohn Gottes und macht sich daran, ]eremia zu steinigen. Zunächst wirdaber nicht ]eremia getroffen, sondern ein Stein, der seine Gestalt angenommen hat.Erst als er alle geoffenbarten Geheimnisse an Baruch und Abimelech weitergegebenhat, wird auch]eremia selbst getötet. Die beiden Vertrauten bestatten ihn und setzenauf sein Grab einen Stein mit der Inschrift: »Dies ist der Stein, der ]eremias Hilfewar.«

2 Gliederung

I as Gericht Gottes an Jerusalem und seinen Einwohnern I I-IV I I

I. I Ankündigung des Gerichts und der Widerspruchdes] eremia I, I - I I

1 2 Klage und Einsicht des ]eremia zusammen mit Baruch II I-10

1 3 Beginn des Gerichts und der Einspruchdes] eremiazur III, I - I 6Rettung der Tempelgeräte und Bewahrung des Abimelech

1 4 Vollzug des Gerichts: Einnahme ]erusalems und Verschlep- IV,I-5pung seiner Einwohner durch die Chaldäer nach Babyion

1 5 Klagelied des Baruch IV,6-

5 S u. S.665·6 Die Zahl variiertin der Überlieferung,s zu 9,I4a.

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2 . Die wundersame Bewahrung es Abimelech V 1-34

2.1 Schlaf und Erwachen V 1-16

2.2 Erkenntnis des Wunders V 17-31

2·3 Lob Gottes und Segenswunsch V P-34

3· Die Beauftragung es Baruch zur Verkündigung der VI 1-VII J2Heimkehr es Volkes

3·1 Aufklärung durch Abimelech VI 1-2a

3. 2 Dankgebet und Bittgebet VI 2b-7·8- 1o

J.3 Brief nach Babyion an Jeremia VI rr- 23

3·4 Übermittlung des Briefes durch einen Adler VII 1-22

3·5 Antwort des J eremia VII 23-31

3. 6 Vorbereitung des Volkes zur Rückkehr durch Jeremia VII 32

4· Die Heimkehr nach Jerusalem VIII I-IX I

4. 1 Die Anordnung Gottes VIII 1-3

4. 2 Das Geschick der Ungehorsamen VIII 4-9

4·3 Das Sühnopfer der Zurückgekehrten IX 1

5· Das Ende es Jeremia IX 2-37

p J eremias Opfer und Gebet IX 2-6

5. 2 Jeremias Tod die Klage des Baruch und Abimelech IX 7-9

5 3 Ankündigung der Wiederbelebung durch den Engel IX 1O-12

Jeremias Wiederbelebung und seine Predigt an das Volk IX 13-18

5 5 Die Empörung des Volkes und die Steinigung des Jeremia IX 19-31

5. 6 Das Begräbnis des Jeremia durch Baruch und Abimelech IX p

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3 Literarische Gestaltung un Einheitlichkeit

Die ParJer bieten sichals dramatisierte Erzählung dar. Einfacher Bericht wechseltmit dialogisch aufgebauten Szenen I , I - I I ; 2,2-9; 3,42; 5,17-34; 7,1-12)und Monologpartien(4)3-4; 5,2-16; 7,18; 9,13-18).Darin eingestreut finden sich gebets ar

tige Passagen(4,6-8:Klage; 5>8.13.32:Lobpreis;6,2-7: Hymnus;3,4.9;6,9- 10, 9,3-6: Bitte; 1,5-6: Fürbitte) und briefartige Texte(6,17-23; 7,23-3°),ferner vereinzeltliterarische Kleinformen wie Makarismus(4,9), Wehe ruf (9,8) und Gleichnis(7,24).Literarische Feinheiten fehlen. Die Darstellung ist durchgehend in schlichter Prosagehaltenund trägt vielfach Züge volkstümlicher Erzählweise.In der Art der Ausführung zeichnen sich zwei gegenläufige Befunde ab. DieHandlungsabläufe sind auf der einen Seite inhaltlich wie formal in vielfacher Weise aufeinander abgestelltl, daneben gibtes in kompositorischerund sachlicher Hinsicht aberauch mancherlei Ungereimtheiten, Lückenund Doppelungen, SpannungenundWidersprüche.8Daß die ParJer, so wie sie vorliegen, von einem Verfasser in einem Zug geschriebensind, erscheint angesichts dessen fraglich. Genaueres darüber auszumachen, wie derText zustande gekommen ist, erweist sich allerdingsals höchst schwierigund nurbegrenzt durchführbar.

Züge sekundärer Gestaltung lassen sich eindeutig im Schlußteil der ParJer nachweisen. Die Erzählung über den Märtyrertod des J eremia(9,13 - 37)hebt sich vom übrigen Textcorpus mehrfach ab. Es gibt stilistischeund sprachliche Eigenheiten.9 Vorallem aber ist das verwendete Motivmaterial überwiegend christlich geprägt.' ° Esliegt auf der Hand, daß darin eine nachträgliche, im Rahmen der christlichen Überlieferungsgeschichte vorgenommene Bearbeitung zum Vorschein kommt.An welcher Stelle der von christlicherHand gestaltete Text genau beginntund vorallem in welchem Umfang in ihm Teile einer älteren Textfassung aufgenommen sind,läßt sich freilichnur mutmaßen. Eine Reihe formalerund inhaltlicher Verklammerungen mit den vorhergehenden Erzählstücken1 2 legt es nahe, daß die Darstellung

vomOpfer des J eremia(9,1-6) sowie auch die unmittelbar daran anschließende N0 -

tiz über seinen plötzlichen Tod(9,7-9) noch zu einem älteren Grundbestand derParJer gehören.3 Wie weit das auch für die weiteren Szenen gilt, bleibt unklar. Bei

7. S.u. S.667f.8. S.u. S.666.9. Stil: gehäufter Gebrauch vonJtoLEivmit A. c.1.:9,14f.25; Vokabular:s. zu 9,IOd.13d.1p10. Vgl. die Hinweise im Kommentar zu ParJer 9,13.17-20.11. Dazu s.u. 692.12. 9,1:EIlELVUVol-toil 'IEQEIlLoUXUCQOVtE;XUI.av<j>tQOVtE;9UOLUVvgl. 2,10; 4,11;5,15;

7,32;s.u. Anm.20; 9,50 llYYEA.O;'tf); ÖLXULOcrUVTJV;vgl. 6,6-9,4.6:JtUQUXUA.W(OE),vgl. 1,4;3,4.9; - 9,6:XUQLEJtuv'toxQo'tooQ,vgl. 1,5;-9,7: v 't p9umu'tTlQLq>,vgl. 2,10; - 9,8:EIlELVUV. . .XA.ULOVtE;,s.o. zu 9,1;XQO ;OVtE;IlEYOA.n'tU <j>oovUvgl. 2,2; 5,32;7,15; 0 JtutitQTJIlWV'IEQEIlLU;,vgl. 2,2.4.8;5,5-25;- 9,9:ÖLEQQTI ;uv'tu LIlO'tLauv'twvXULEJtE9T1XUVxoilvEJtI.tu; XECPU-A.U;uv'twv, vgl. 2,1.(2.8.)10; 4,6;7 20; EXA.ULOVXA.UU91l0V,vgl. 7,26.

13. Anders Robinson,OTP 11, 1985,415: »a Christian ending«ab 8,9(12); Riaud,CIRHiLL 14,1994, 57f.1I6f.: ab 9,7 christlich; dazus. Herzer, TSAJ 43,1994,30ff.156ff.

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der Erzählung über das Begräbnis des J eremia (9,10ff)wäre das durchaus möglich.4Der Rest der Geschichte ist hingegen so stark von christlichen Motiven durchzogen,daß der Versuch, vorchristliche Textelemente herauszuarbeiten, kaum gelingt.

Auch für den erzählerischen Grundbestand der ParJer - die den Handlungsablauf

bestimmenden Geschichten über das Gericht Gottes an Jerusalemund seinen Einwohnern (I: 1,1-4, 11), die wundersame Bewahrung des Abimelech (II:5,1- 34), denAuftrag an Baruch, die Heimkehr des Volkes anzukünden (III:6,1-7,J2)und dieVorgänge bei der Rückkehr nach J erusalem(IV: 8,1- 12) - legt es sich an manchenStellen nahe, an eine Bearbeitung oder Zusammensetzung vorgeprägter Textstückezu denken. Die Sachverhalte sind hier jedoch erheblich verwickelter und wenigereindeutigals im Schlußkapitel.

Versuche, aufGrund sprachlicher oder inhaltlicher Eigenheiten weitere christlicheEinsprengsel festzustellen, führen zu keinem gesicherten Ergebnis. In keinem derhierfür geltend gemachten Fälle 5 sind die benannten Elemente wirklich spezifischchristlich geprägt. 6Von Belang ist eher, daßes im kompositorischen Gefüge mehrfach Stellen gibt mitmerklichen Unstimmigkeitenund Mängeln.ParJer3,4wird die Zerstörung der Stadt(s.auch 1,1.7) durch die Engel Gottes angesagt, im folgenden Bericht (3,6ff;4,1f.6)ist davon aber nicht mehr die Rede, sondernallein von der Gefangennahme des Volkes und seiner Verschleppung durch die Ba

bylonier. ParJer hdf . erzählt nicht den Gang des Abimelech zum Landgut desAgrippa, sondern setzt sofort mit dem Rückweg ein. ParJer5,15und 6,1 wird zweiMal erwähnt, Abimelech habe die Stadt verlassen, ohne von einer zwischenzeitlichen Rückkehrzu berichten. Nach ParJer7,8 überbringt ein Adler neben demBrief des Baruch auch einen Korb mit15 Feigen an Jeremia in Babyion. Im weiterenVerlauf der Erzählung wird dieses Detailnur 7,32aufgenommen, der Zwischentext7,13.19 handelt ausschließlich von der Übergabe des Briefes. ParJer8,5werden Baruch und Abimelech völlig unvermittelt wieder in die Szene eingebracht. Erwähnt

ist nicht, wie sie mit Jeremia bei seiner Heimkehr zusammengetroffen sind, notiert

I4. S. die KonstruktionIlIlELvuv. . . MyoV tES(vgl. Anm.20) und den Gebrauch vonaxijvwllu (vgl. 6,3d).

I5. In der Forschung sind dafür bislang folgende Texte benannt worden:I) 3,8(14): Bericht über das Verbergen der Tempelgeräte, Hinweis auf das »Kommen des Geliebten; vgl. Collins, MarilynF.: The hidden vessels in the Samaritan tradition,JSJ3,I972,97-II6:103; ferner Robinson,OTP II,I985, 4I9. - 2)4,2: Anrede der Sonne; vgl. Bogaert, SC I44,I969, 237.- 3) 5>2I:xUtTJxi jOaL tÜVMyov; vgl. Delling, BZAW 100, I967, 2I. -4) 5,34:BezeichnungJerusalemsals»obere Stadt»;vgl. Kohler,JQR5, I893, 408;- 5)6,3ff.: Gebet des Baruch, vgl. Kohler,a. a. 0. 4IO.- 6) 6,9:Anrede Gottes als »auserwähltes Licht», vgl. Winterrnute, CBQ 30, 1968,443,- 7 6,23: Erwähnung des Jordanwassersals Element der Prüfungund seine Bezeichnung als »großes Siegel»; vgl. Bogaert,a.a. 0. 206f.; Robinson,a. a.0. 4 I5.-8) 7,32: aA,(oYllTJu,vgl. Bogaert,a. a.0., 204. - 9) 9,3:Gottesprädikation »wahres Licht, dasmich erleuchet»; vgl. Harris, I889, 22.26:»a quotation from theFourth Gospel« (Joh. I,9). -IO)9,3-6: Gebet des Jeremia; vgl. Bogaert,a.a.O., 2I2f.

I6. Vgl. Herzer, TSAJ 43,I7I-I76 und den Kommentarzu den EinzelsteIlen.

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ist nur, daß sie zusammen mit Jeremia vor den Toren Jerusalems aufgetreten sindund sich den Rückkehrern entgegengestellt haben, die sich ungeachtet des göttlichen Gebotes nicht von ihren heidnischen Ehepartnern trennen wollten. Eigentümlich an ParJer 8 ist ferner, daß die Erzählung sich wesentlich nur mit dem Geschickdieser Gruppe beschäftigt; von der Heimkehr der anderen, dem göttlichen Gebot

folgenden Gruppe des Volkes ist weiter nicht die Rede. Diese kommen erst in demanschließenden Abschnitt ParJer 9 in den Blick, in der kurzen Szene über daslo-tägige Freuden- und Opferfest, das J eremia mit ihnen feiert. Ein Hinweis auf diein diesem Zusammenhang notwendige Wiederherstellung des Tempels in Jerusalemals Ort des Geschehens fehlt indes wiederum.

Diese kompositorischen Unstimmigkeiten und Mängel sind sicherlich nicht nur dasErgebnis literarischer Nachlässigkeit. Vereinzelt lassen sie sich zwar so durchaus erklären, aber durchgehend ist das kaum möglich. Ebenso fraglich erscheint aber auch,ob diese» Textstörungen« taugen, um Einzelstücke im Text als nachträglich eingefügte Interpolationen auszuscheiden oder im Gesamttext gar mehrere Bearbeitungsstufen auszumachen. Das ist in der Forschung zwar verschiedentlich vorgeschlagen worden - mit Nachdruck namentlich von Bogaert 7 und Philonenko 8

-

ist in der Sache indes keineswegs zwingend.Die den Handlungsablauf bestimmenden Erzählblöcke (I: 1,1-4,11; 11: 5 ,1-34 ;

111: 6,1-7,32; IV: 8 ,1-12 [9,1]) sind im Wort- und Motivmaterial umfänglich miteinander verwoben 9 , mitunter gibt es sogar eine Konstanz in Eigentümlichkeiten des

17. Nach Bogaert, sc 144, 1969, 192-195 sind die gesamte Abimelech-Episode ParJer 5,1-6,11 und alles, was im übrigen Text mit ihr zusammenhängt (ParJer 3,9-11.15; 7,8.(I5.28.)J2;(9,7.32), interpoliert. - Die dafür namhaft gemachten Gründe reichen nicht aus: Die fehlendeErwähnung der Feigen in ParJer 7,13.19 ist »une petite anomalie« (a.a.O. 193). Die Dublettenin ParJer 3,6ff./9ff. und 3,15/4,1 passen gut zum Gesamtstil des Textes (s. u. Anm. 21), die Wiederholung von Et:n:E öe 0 ) ' U Q W ~tlP IEQEIJ.LQ in 3,1 I ist textlich ungesichert (s. zu 3,1 Ia), derGebrauch des Acc. temporis beschränkt sich nicht nur auf 6,5 und 6,13, sondern ist auch 7,29belegt. - Im übrigen gibt es weitere Verzahnungen der Abimelech-Episode mit den anderenErzählblöcken (s. u. Anm. 19).

18. Ecrits Intertestamentaires, 1987, CXXXVllIf.: »11 semble . . . que les Paralipomenes deJen:mie aient fait l objet d un intense travail de redaction du aplusieurs mains.« Vgl. auch dievon Philonenko, a. a. 0. CXL erwogene alternative Kennzeichnung der ParJ er als »un ecritjuif remanie par des redacteurs chretiens« oder »un ecrit judeo-chretien captant des sourcesjuifs«.

19. I) Gefangennahme des Volkes (ULXIJ.UA,OO tEUELV):(I) 1,1; 2,7; 4,2; (11) 5,21.23.26.3°; (III)7,26. - nach Babyion: (I) 2,7; 3,6.II; 4,5; (11) 5.23.26.30.2) »Verlassenheit« Jerusalems: (I) 3.9; 4,6; (11) 5,30; (III) 6,17.3) Trauergesten (z. T. miteinander kombiniert): Zerreißen der Kleider (I) 2,2.5.7; (V) 9,9; Bestreuen des Kopfes mit Asche: (I) 2,2.3; 4,6; (111) 7,20; (V) 9,9; Klage: (I) 2,5-10; 3,3.14; 4,5.6.10;(III) 6,1; 7,1502°.31; (V) 9,8.9; Schreien mit lauter Stimme: (I) 2,2; (V) 9,9.4) Anrede des Jeremia als »Erwählter Gottes« ( E ) , A . E ) . ' t 6 ~ ) :(I) 1,1+5·7; 3,4.5; (III) 7,15.5) Anrede des Jerernia als »Vater«: (I) 2,2.4.6.8; (11) 5.5025; (V) 9,8.6) Hinweis auf den Aufenthalt des Jeremia in Babyion mit dem Volk (IJ.E ta toil A.uoil) und seinAuftreten als Prediger ( E ' Ö U Y Y E A . L ~ 6 I J . E V O ~ ) :(I) 3, I I; (11) 5,2 I).7) Bezeichnung der Verbannten als »Söhne Israels«: (I) 1,1; (III) 6,13; «V) 9,30)8) Aufenthaltsort des Baruch in einern Grab: (I) 4,1 I; (III) 6,1; 7,1.9) Rolle der Feigen: (I) 3,15; (11) 5-1.2.3.7.25026.27.28.31.34; (III) 6,2.5-7; 7,8.32; für die »Kran-

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Stils2 0 • Dem einleitenden Erzählblock (I) kommt eineArt Leitfunktion zu.In einerFolge von vier Szenen (a:1,1-II;b:2,1-10; C:3,1-16;d:4,1-II), die untereinanderformal wie inhaltlich genau aufeinander abgestimmt sind werden in ihm nichtnurdas Grundthema der ParJer (Zerstörung Jerusalems und Verbannung des Volkes)entfaltet und die tragenden Personen (Jeremia, Baruch und Abimelech) benannt,

sondern auch die folgenden Erzählblöcke unmittelbar anvisiert. Das trifft insbesondere für den2. Erzählblock, die für die Gesamterzählung zentrale Abimelech-Episode (II: 5,1-34), sowie für den3. Erzählblock, die Baruch-Episode(III:6,1-7,32),zu. Auf beide Episoden wird am Ende des1. Erzählblocks mehrfach ausdrücklichBezug genommenH und so bereits im Vorgriff ihre Bedeutung für den weiteren Erzähl gang unterstrichen.An'gesichts dieser textlichen Verklammerungen und Verzahnungen wird man mitliterarkritischen Operationen und Verdikten höchst vorsichtig sein müssen.DerKerntext der ParJer ist in seiner überlieferten Fassung offensichtlich von einer dasganze gestaltenden Hand geprägt.23 Selbst die in die Erzählung verschiedentlich

ken des Volkes: (I) 3,15; (II)5>25;(III) 7,32.10) Herausbringen (b .<j>EQELV)nach bzw. aus BabyIon: (I) 4,5; (IV) 8,1.I1) Erinnerung an »unsere Väter,Abraham, Isaak und Jakob«: (II) 5,9; (III) 6,18.12) Verweis auf den »Engel der Gerechtigkeit«: (III) 6,6; (IV) 8,9; (V) 9,5.13) Heimkehr (dOEA8ELV)in die Stadt/Jerusalem: (III) 6,14; 7,21; (IV) 8,4.14) Hineinführen (ei.mXYELV)in eure/unsre Stadt/euren hohen Ort: (III) 6,13; 7,22; (IV) 8,3.9.

2 0 Auffällig ist besonders der pleonastische Gebrauch von IlEVELVin Abschluß- bzw.

Übergangsformulierungen: (I) 2,10EIlELVUVo.ov EV't<l>8'UmUcrtT]QLq>l .AULOV'tEe;;4,11: l .ulEIlELVEVEV IlVf]IlELq>l . U 8 E ~ 6 I l E V O e ; ;(II) 5,15 l .ul EIlELVEA'U3touIlEVOe;;(III) 7,)2: l .ul EIlELVE ÖL-Mol .oov; (IVN 9,1: EIlELVUVÖE. . . XU(QOV'tEe;l .ul a.VU<j>EQOV'tEe;;9,6. Eigentümlich ist auch dasPartizip avumuv'tEe;vor Verben der Bewegung: (I) 1,3.10; (II) 5,6; (IV) 8,4,6, fernerJtUQU-l .UAWam Anfang von Bitten: (I) 1,4; 3,4.9; (V) 9,4.6. ..

21. Alle Szenensind verklammert durch das Motiv »Ubergabe in die Hände (des Königs)der Chaldäer/Feinde«: 1,5.6; 2,7; 3,6; 4,6f.Die 1. und 3. Szene, die beide einen Dialo.g zwischenGott und Jeremia enthalten,sind in derEinleitungund im Abschluß sowie in der Uberleitung zum folgenden parallel~ e s t a l t e t .Einleitung: 1,1 EYEVE'tO,T]VLl .U... EAUAf]OEV0 8EOe;/ /3,1 we ÖEEYEVE'tO... l .u8we;ELJtEV0 l .UQLOe;

Abschluß: 1,I1: tail tu dJtwv 0 l .UQLOe;,cmtjA8EvaJto toil 'IEQEIlLU'U 3,13 tuil ta Emwv 0 l .UQLOe;,aVEßf]aJto 'toil 'IEQEIlLO'Ude; 'tov oUQuv6v, - Überleitung:2.1 'IEQEIlLUe;. . . l .aLdatjA8EVde; to aYLamTJQLOv'tOil 8eoil / / 2,14 'IEQEIlLae;l .ul BUQouXdatjA80v de; t0 aYLaO'tfJQLOV.-Weitere Beziehungenzwischen den beiden Szenen bestehenin der Anrede des Jeremia alsEl .AEl .'t6e;:1,1.4.5.7// 3,4· 5und als ÖOilAOe;:1,4//3,9·Verbindungen gibt es fernerzwischen den ersten 3 Szenenin der zeitlichenBestimmung derMitternacht (1,10 / / 2,9 / / 3,1) und zwischen der 1. und 4, Szeneim Motiv »Öffnen der Tore«(1,8//4,1).Schließlichund vor allem: zentraleMotive des Gesamttexteswerden in dem abschließenden,offensichtlich adhoc formulierten Klagelied desBaruch wiederholt: »Verlassenheitder Stadt«:3,9//4,6; »um (der Menge)der Sünden willen«: 1,1.7//4,6.7; »in dieHände der Feinde«: 3,9//4,6; »wider dasRühmen der Gesetzlosen/des Königs, die StadtGottes aus eigenerKraft erobert zu haben«: 1,5 //4,7; »Zurückbringen des Volkes in die Stadt«: 3,IO.I1//4,8; »Verwüstung der Stadt«: 3,9 / / 4,9.

22. Zur Abimelech-Episode s. 3,9f.15f.,zur Baruch-Episode s.3,12; 4,I1.23. Das ist namentlich von Bogaert, SC 144, 1969, 192-195 in seinem Versuch, die ganze

Abimelech-Episode (5)1- 34)und die dazugehörigenAbschnitte in 3,9f.11f. als »interpolationsau sens strict« (195) auszuweisen,zu wenig beachtetworden,

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eingebauten gebetsartigen Abschnitte24 lassen sich demgegenüber nicht als erst sekundär eingebracht ausweisen.Im Sprach- und Motivmaterial heben sie sich zwarmehrfach gegenüber dem sonstigen Textbestand durch ungewöhnliche, z.T. fremdartige Elemente auffälligab25; sie sind aber formal insgesamt so nahtlos in den jeweiligen Kontext eingepaßtund dazu meise 6 auch inhaltlich so eng mit ihm verwo

ben27 , daß es kaum möglich ist, sie literarkritisch herauszutrennen. Einiges deutetim Gegenteil darauf hin, daß gerade diese Abschnitte ad hoc formuliert wordensind.Daß der Text in Einzelfällen sekundäre Zusätze enthält, kann gewiß nicht völlig ausgeschlossen werden28, ebensowenig, daß im Verlauf der Textüberlieferung Lückenentstanden sind29; aber das sind bzw. wären seltene Ausnahmen.Die ParJer stellen sich - abgesehen vomSchlußteil- trotz mancher Lückenhaftigkeit und gelegentlichen Widersprüchlichkeitalsein im großenund ganzen integralerText dar. Das Nebeneinander von offenkundig bedachterund ebenso offenkundigz.T. mißratener Textgestaltung erklärt sich am ehesten unter der Voraussetzung, daßder Grundtext auf einen Autor zurückgeht, der bereits vorgegebene, unterschiedliche Überlieferungskomplexe30 aufgegriffen und für seine Zwecke verarbeitet hat,der aber literarisch nicht so geübt war,um die Einzelstücke nahtlos miteinander zueiner in sich völlig stimmigen Erzählungzu verschmelzen.Zu dieser Überlegungpaßt insbesondere, daß die einzelnen Erzählblöcke auf der einen Seite deutlich miteinander verknüpftund verzahnt sind, daß sie auf der anderen Seite aber in den Personen und denOrten der Handlung sowie in den thematischen Schwerpunkten ein

eigenes Gepräge aufweisen3 I Letzteres spricht für die Aufnahme verschiedener, ursprünglichz.T. selbständiger Überlieferungen, ersteres für das Bemühenum eine eigenständige Gesamtkomposition.

24· ParJer4,6-9; 5,32; 6,3-7, 6,9- 10; 9,3- 6.25. S. zu 5,32c; 6,3i.4a.8d.h; 9,3b.c.6b.c.d.26. Ausnahme:der kurze Lobpreis in 5,32.27. I) 4,6 TJQTJIloo TJIEQouaaÄ:r jIl: vgl. 3,9; ferner5>30;6,17; ÖLU t u ~a l l a Q t L a ~toll . . . Ä.aoll

:n:aQEöo9TJ~ X E L Q a ~EX9Qoov:vgl. 1,1.5.7,2,7; 3,4;IlTJxaux6.a900aav: vgl. 1,5·

2) 6,9T ö u v a l l L ~

TJIlOOV:6,7; 6,10: tollÖOUAoUaou: vgl. 6,17, ferner 1,4; 3,9; tL9 E Ä . E L ~

:n:m r jaoo:vgl. 3,7; : n : o o ~a:n:oO tELÄ.oo: n : Q o ~IEQEIlLav ~ BaßuÄ.oova: vgl. 6,8.3) 9,4 to < l > o o ~to aÄ.TJ{hvov:vg1.6,9; 9,5 a Q x 6 . Y Y E Ä . O ~t f j ~Ö L X a L O a U V T J ~ :vgl. 8,9; XUQLE:n:av tO-xQ6. tooQ:vgl. 1,5.

28. Vgl. zu ParJer 6,ge.29. Das könnte am ehesten beiden Lücken im Berichtüber die Ereignisse beider Heim

kehr des Volkes aus BabyIonnach Jerusalemder Fall sein.Aber selbst dies istnicht zwingend;es könnte sich ebensogut um eine literarischzwar unschöne,aber keineswegs singuläreerzählerische Straffung handeln.

30. S.u. S.670ff.31. Ein eigenständiges Erzählstück steckt mit Sicherheit hinter dem auf die Samaritaner

abgestellten Berichtüber die Rückkehr der Exulanten nachJerusalem (8,1-9). Darauf weist abgesehenvon der besonderen Thematik auch die relativ geringeZahl an Verzahnungen (6,22f I /8,lff.) und Verknüpfungen (s.o. Anm. 19) mit dem übrigen Textbestand. Ein weiteres Indizkönnte im Wortschatz vorhanden sein. Die ungewöhnliche Wortbildung a ß u Ä . o o v i t T J ~begegnet nur in 8,5.7 sowiein dem dazugehörigen »Hinweistext« 6,14. - Wahrscheinlich ist ferner,daß auch die Abimelech-Episode5,1-34) ursprünglich als eigenständigesErzählstück umgelaufen ist.

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4 Quellen und traditionsgeschichtliche Bezüge

Für die Grundschrift der) ParJer läßt sichals literarische Quelle an erster Stelle dasbiblische Jeremiabuch ausmachen. Die Erzählung folgt diesem zwar nicht überall,sondern weicht z.T. sogar erheblich davon abJ2 ; dennoch wird in vielen Detailsund

auch im Gesamtduktus das kanonische Vorbild mehrfach aufgegriffen.33 Danebensind inForm von Anspielungenund Zitaten gelegentlich auch andere Schriften desbiblischen Kanons verwertet worden. 4 Als textliche Grundlage ist in den meistenFällen eine der Septuaginta-Übersetzung nahestehende Fassung des Bibeltextes erkennbar.35 Kenntnis und Benutzung anderer biblischer Textfassungen lassen sichhingegen nicht stringent nachweisen,36

Über die biblischen Vorgaben hinaus berühren sich die ParJerin vielfältiger Weisemit nachbiblischen Zeugnissen jüdischer Jeremia- und Baruch-) Verehrung. Besonders eng sind die Beziehungenzur syrischen Baruchapokalypse ApcBar[syr])undzu einem koptischund arabisch überlieferten Jeremia-Apokryphon ApkrJer) sowie zu einem Jeremia gewidmeten Abschnitt der Pesikta Rabbati,37 Daneben gibtes

32. Vgl. z.B. ParJer 3,9f.15mitJer 39(ffi 46),16ff.; ParJer 3,10mitJer 43(ffi 50), 6f.33. Einzelverse: Jer 1,18 = ParJer 1,2; Jer 3,14 = ParJer 6,13; JerII,4 = ParJer 6,20; Jer

22,29 = ParJer 3,8;Jer307(ffi 37),4 = ParJer6,20;Jer 31(ffi 38),14 = ParJer6,3;Jer 32(ffi 39),3·4=ParJer 1,5.-Abschnitte:Jer 38(ffi 45 ,6-1311 ParJer 3,9; u. U auchJer 45,1-5 (ffi 51 32-3511ParJer 5,32. - Dazu s. jetzt auch Kaestli, BEThLCXXVIII, 1997,217-231: 223-228.

34. Gen 2 9/3 22.24: ParJer 9,14;Gen 8,6-12 : ParJer 7,10; Ex3 18/4 1 = ParJer 7,28; Ex4,4.5: ParJer 7,17;Dt 4,20: ParJer 6,20;Jes 6,1: ParJer 9,3;Ez 28,18 : ParJer 1,I;JOel2,13 : ParJer 2,5; Ps 3o Wl31), 25: ParJer 9,18; Ps56(Wl 57), 8 : ParJer 6,3; Ps106(Wl 1°7),9: ParJer 9,18;Ps I07(Wl 108),2 : ParJer 6,3; Ps136 (Wl 137),3 : ParJer 7,29;Hi 15,25 : ParJer 6,21; Prov 4,27:ParJer 7,12,zum ganzen s. SchaUer, Originaltext.

35. Nachweise in SchaUer, Originaltext.36. Zu der von Philonenko RHPR64, 1984, 143-145;RHPR76, 1996, 159)aufgesteUten

These, der Verfasser der ParJer habe das biblische Jeremiabuch neben der Septuaginta noch inanderen Textfassungen hebräischer Text, Übersetzungen des Aquilaund Symmachus, aramäischer Targum) gekanntund benutzt, s. SchaUer, Originaltext.

37·

670

ParJer Bar syr) PesiktaR ApokrJer1,IC

IdIgr

l

2a

2b5f

6a6b8a

2,rd

1,42,1

1,2ff.2 , 2

2,2*5,1; 7,2;67,2; 80,33,14,21,4; 5,39,2

26,16

5,57,8;ro,8 u.Ö.

14,1; 15,15;27,8; J5,II

14,2ff.;27,831,25; 35,114,4

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gelegentlich Überschneidungen mit der griechischen Baruchapokalypse (ApcBar[gr])38, dem Jeremia gewidmeten Abschnitt der Vitae Prophetarum39 sowie einigen Textenaus Talmud und Midrasch.40

ParJer Bar(syr) PesiktaR ApokrJer2b 28,25d 35,2*

3,2C 11,3; 14,12d 6,4 26,162e 6,47b 6 *78a 6,8; 80,2* 28,218b 6,8*9g 12,I3ff.Ioa 22,3; 39,8IIb 10,2; 33,2* 26,18 30f ·3 5ff·39I2a 10,3-5I4 c 6,10

4 Ib (1,3) 6,1* 26,16 23,8ff.le 8,2* 26,16

(2a 8,2-5)3b 10,18* 26,16 29,34a 10,18* 26,169b II,4*I Ia 21 ,1

5,Ib 6,1; 77,18IC 55,1Id 38,6I8a 26,1023 b 39,730a.b 39,13B a 39,13Hb 4,2f.

6,I2b 77,19*20C 75,77,loa 77,18-26*lob 77,23f.

12C 77,26*19b 86,1-329 b 31,4 31,I2ff.

Mit * sind die Texte der ApcBar(syr) hervorgehoben, die besonders enge Parallelenzu denParJer aufweisen.

38. Prolog 2: s. zu 3,9a.Ioa; vgl. Harlow, Danielc : The Greek Apocalypseof Baruch 3Baruch) in HellenisticJudaism and Early Christianity, SVTPs14, Leiden 1996, 182ff.

39. Vitae Prophetarum2,3: ParJer I,2a; Vitae Prophetarum 2,9ff.: ParJer 3,8a.I4a; (VitaeProphetarum2,1: ParJer9,21C); vgl. Schwemer, TSAJ 49, 1995, z.St.

40. Mischna Taanith2,1; babylonischer Talmud MoedQatan 26b; palästinischer TalmudTaanith 2,1 (65b 40); MidraschKoh rabba 1,16: ParJer 2,5a; babylonischer Talmud Taanit 29a;palästinischer Talmud Schekalim 6,2(5oa 48); Lev. r. 19,6; Abot Rabbi Nathan A 4: ParJer4,3b.4a; palästinischer Talmud Taanit 3,10 (66d53); babylonischer Talmud Taanit23a: ParJer5,Ia.d.

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Diese zahlreichen Querverbindungen sind kaum Zufall.Sie weisen auf gemeinsameGrundlagen.Die auffällig zahlreichen undz. T. engen Übereinstimmungen zwischen den ParJerund der ApcBar(syr) haben schon früh in der Forschung4I dazu geführt, literarischunmittelbare Beziehungenzu postulierenund die ApcBar(syr)als Vorlage der Par

Jer auszugeben42. Die dafür geltend gemachten Gründe sind allerdings schwerlichzwingend43 . Der Nachweis von parallelen Elementen in der erzählerischen Gestaltung44 reicht überhaupt nicht aus. Befunde dieserArt lassen »im Grunde alle Möglichkeiten offen«4s. Beweiskräftig wärees, wenn Gemeinsamkeiten namhaft gemacht werden könnten, die sich über die »Ähnlichkeiten im Aufbau der Rahmenhandlungen«46 hinaus auf substantielle, auch in der textlichen Gestaltung greifbareÜbereinstimmungen erstrecken. Das ist jedoch nicht der Fall. Selbst dort, wo in denParJerund der ApcBar(syr) dieselben biblischen Abschnitte verarbeitet sind, stimmen weder die Textform noch die Textrahmung überein47 . Und auch in den inhaltlich gemeinsamen Abschnitten gibtes keine für einen literarischen Zusammenhang

4I. Dillmann, RE 12,1883, 359; Ewald, GGA 1867, 1714; ferner Kneucker, 1879. 197(»eine geschmacklose Nachbildung«), ferner vor allem Harris, 1889, 17-20.

42. S. Bogaert, SC144, 1969, 186-221 (dazus. Hadot,J : Le probleme de l apocalypse syriaque de Baruch d apresun ouvrage recent, Semitica2 0 1970, 59-76); Stone, EJud 4,1971,277; Herzer, TSAJ 43,1994,33-77·

43. Vgl. dazu insbesondere Nickelsburg,CBQ 35, 1973, 60-68. ferner Rosenstiehl,Histoire de la Captivite de BabyloneI 20; Riaud, Sileno 9,1983, 1°5-128;CIRHiLL 14,1994,39-4 8.

44·1,1

1,1

1,1

1 4- 6

1 7-

2,1-10

3,1-4,5

4,6-1 I

ParJerEinleitung:Angabe der SituationWort Gottes anJeremia

Ankündigungund Begründungder Zerstörung der Stadt

Aufforderung zum Verlassen

der StadtGegenrede des Jeremia

Antwort Gottes

Reaktion des Jeremia

Einnahme der Stadt

Klagelied des Baruch

1,1

1,2-5

2,1-1

3 1-9

4,1-5

5,5-6

6,1-8,4

10,5-19

sBarApcEinleitung:Angabe der SituationWort Gottes an Baruch

Ankündigung und Begründungder Zerstörung derStadt

Aufforderung zum Verlassen der

StadtGegenrede des Jeremia (vgl.5,1

Antwort Gottes (vgl. 5,2-4)

Reaktion des Baruch

Einnahme der Stadt

Klagelied des Baruch

6,8-7,32 Briefe des Baruch und 77,11-87,1 Briefe des BaruchJeremia

45· Herzer, a. a. 0. 39. - S. u. Anm. 5I.46. Herzer, ebd.47. Vgl. ParJer 1 2// ApcBar(syr)2,2: Jer 1,18; ParJer 3,8b / / ApcBar(syr)6,8: Jer 22,29;

ParJer 7,10 //ApcBar(syr) 77,23: Gen 8,6ff.

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signifikanten Überschneidungen im Text48• Versuche, die unterschiedlichen Textfassungen in diesen Fällenals Ergebnis tendenzieller Überarbeitung49 auszugebenoder auf Mißverständnisse50 zurückzuführen und diese dem Verfasser der ParJerzuzuschreiben, sind daher schon im methodischen Ansatz fragwürdig und kommenzudem in der Sache über Vermutungen nicht hinaus. Auf welch unsicherem Boden

die These der literarischen Abhängigkeit der ParJer von der ApcBar(syr) steht, zeigtsich im übrigen nicht nur an den Schwierigkeiten, die sachlichen und konzeptionellen Unterschiede zwischen beiden Schriften zu erklären, sondern auch daran, daßder Text der ParJ er z.T. traditionsgeschichtlich offenkundig ältere Züge aufweistalsder Paralleltext der ApcBar(syr)YInsgesamt istes daher zweifelhaft, aus den zwischen ParJer und ApcBar(syr) vorhandenen Gemeinsamkeiten eine literarische Abhängigkeit zu erschließen. DieGemeinsamkeiten lassen sich erheblich einleuchtender dadurch erklären, daß dieVerfasser beider Schriften aus der gleichen oder einer verwandten Quelle geschöpfthaben, einer Art Legendenzyklus über Jeremia (und Baruch)YDafür sprechen nicht zuletzt auch die weiteren literarisch greifbaren Parallelüberlieferungen zu den ParJer, insbesondere die Parallelüberlieferung im ApkrJer.

Das ApkrJern das sich indenJ eremia, Baruch und Abimelech betreffenden Erzähl-

48. Vgl. ParJer 4,3f./ / ApcBar(syr)10,18 s. Herzer, a.a.0.,56f.); ParJer6 8-23/ / ApcBar(syr)77 II-19 s. ebd., 64ff.); ParJer 7,1-12/ / ApcBar(syr) 77,20-26s. ebd., 67ff.).

49· So Herzer, TSAJ43, 1994 4°-77.

50. Vgl. z.B. Bogaert, SC145. 1969, 14 zu ParJer 1 6// ApcBar(syr) 4,2; dazus. Herzer,a. a. 0. 73; Riaud, CIRHiLL 14, 1994,4rf.

51. S. z.B. ParJer 7,10; vgl. Nickelsburg,CBQ 35, 1973, S.64ff.; Riaud, Sileno 9,1983,S. 1°5-128;CIRHiLL 14, 1994, S·39-48.Folgerichtig hat entsprechend bereits K.Kohler,JQR 5, 1893,4°8 die ParJerals Vorlage fürApcBar(syr) geltend gemacht, ähnlich später unter der Annahme einer Urfassung der ParJerL.Gry, La Ruine du Temple par Titus. Quelques Traditions Juives plus anciennes et primitivesala base de la Pesikta Rabbathi XXVI,RB 55, 1948, 2 5 226: 220SS.; Philonenko, Ecrits Intertestamentaires1987, CXXXVIH.

52. Vgl. Riaud,CRIHiLL 14,1994, 39ff. im Anschluß an Rosenstiehl. - Kaum überzeu

gend ist demgegenüber die Überlegung von Wolff,TU II8 1976,46, da »eine direkte literarische Abhängigkeit. . . wenig wahrscheinlich« ist und »die Abschweichungen. . . sich nicht immer als bewußte Änderungen verstehen« lassen, sei »anzunehmen, daß der Verfasser (der ParJer) denSyr. Bar. im Gedächtnis hatte.«

53. Das ursprünglich griechisch verfaßte (Nachweise bei Coquin, Apocrypha6 1995 79-82) Werk ist koptisch, arabisch bzw. karschunisch (arabisch in syrischer Schrift) überliefert. Diearabische a s s u ~ gwurde erstmals zugänglich gemacht französisch durchE. Amelineau: Conteset romans de l Egypte chretienneH, Paris 1888, 97ff., die karschunische ebenfalls französischdurch L. Leroy undP. Dib: Un apocryphe carchouni sur la Captivite de Babylone,ROC 15,1910,255-274.398-4°9, 16,19II, 128-154, und englisch durch Mingana, BJRLI I 1927.352-395 mit einer Einleitung vonJ R. Harris, ebd.,33 I 342. Handschriften der koptischen Fassungveröffentlichten mit deutscher ÜbersetzungK. Wessely: Griechischeund koptische Texte theologischen Inhalts I, Leipzig1908, 55ff. und (nach Ms. Pierpont Morgan M578, 97V-130v) mitenglischer Übersetzung Kuhn, Museon 83,197°,95-13 5. 291-J26.-Eine Gesamtausgabe fehlt.Die Untersuchungen von Rosenstiehl: Histoire de la Captivite de Babylone,I-V, 1980, sind leider nur im Skript zugänglich.Den bislang besten Einblick in die verschiedenen Textfassungenbietet G. Aranda Perez: Apocrifo de Jeremias, in AAT H,1988, 4°1-442 (spanische Übersetzung, erstmals mit Kapitel-und Vers einteilung; danach zitiert).

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stücken noch umfassenderals die ApcBar syr) mit dem Erzählstoff der ParJer decktund in seinen vorliegenden Fassungen ebenso wie die ParJ er christliche Prägung erkennen läßt, ist in der Forschung langeals Ableger54 der ParJer behandelt worden.Schwerlichzu recht.55 Die nebenund auch in den gemeinsamen Stücken vorhandenen, sachlichz. T erheblichen Abweichungenund Unterschiede lassen sich auf diese

Weise kaum erklären.56 Der Umstand, daß im ApkrJer der christlich geprägte Abschluß der ParJer57 keine Spuren hinterlassen hat und statt dessen völlig anderechristliche Einträge vorliegen58, schließt in jedem Fall eine literarische Abhängigkeitdes ApkrJer von der heute bekannten Textfassung der ParJer aus. Aber nichtnur

das. Beachtet man ferner, daß im ApkrJ er eine völlig andereund erheblich umfangreichere Rahmengeschichte vorliegt59, daß von der Rückkehr der Exulanten nachJ erusalem erzählt wird ohne die in der Grundschrift der ParJ er festverankerte Samaritaner-Episode und daß selbst die für beide Schriften markante Abimelechgeschichte jeweils anders dargeboten wird60 , dann bleibt für die Annahme, dasApkrJerfuße auf den ParJer bzw. ihrer Grundschrift, kein Raum.61 Das alles sprichtdafür, daß beide auf einen gemeinsamen Grundtext zurückgehen.

Zu weiteren Ausgaben und Übersetzungen vgl. G. Graf: Geschichte der christlichen arabischen Literatur I, Vatikanstadt1944, 213f.;11, ebd. 1947,487; Nachträge im Nachdruck 1,1959,671 StT II8); Perez,a. a. 0. 397f. sowie Coquin, Apocrypha6, 1995,79-83.

54. Basset, 1893,2; Harris,JRLBII 1927, 337;Vitti, VD 8, 1928,)16-320, Id.,Endt XVI,1932, 660a; zurückhaltend Kuhn, Museon83, 1970, 101.-Bei Stone EJud2 4, 1971,276und Hammershaimb, GTPS8, 1976, 889.892 wird der Text desApkrJer in den Pierpont Morgan Codices M578) sogar als Zeuge einer koptischen Übersetzung der ParJer angeführt, freilich unter dem SigelMs M 601. Wie es zu dieser Angabe kommt,ist nicht ganz klar. Möglicherweise basiert sie auf der Angabe bei Hyvernat,H.: A Check Listof Coptic Manuscripts in the Pierpont Morgan Library,New York 1919, II 18 Anm. XLVII,zum ApkrJer kopt), in der die Handschrift fälschlichs. Kuhn, Museon 83,197°,95 Anm. I)unter Ms M601 verzeichnet wird so auch bei Grossouw;w : De apocriefen van hetOude enNieuw Testament, in: Koptische Letterkunde, StC10, 1933-34,437 Anm.9) und dadurch derEindruck entstehen konnte,als ob in den koptischen Handschriften der Pierpont Morgan Library zwei M578 und M 601) verschiedene Jeremia-Schriften enthalten seien, eine davon dieParJer. Das trifft jedoch nicht zu; vgl. die fotographische Reproduktion in Hyvernat, H.: Bi

bliothecae Pierpont Morgan codices coptici photographice expressi, XXXI, Rom1922, pI.194- 260 .55. Vgl. Aranda Perez, AAT 11,1983,395 sowie vor allem Rosenstiehl,a. a. O. I, 15ff.; fer

ner Riaud,CIRHiLL 14, 1994, 49ff.56. Schon der äußere Umfang unterscheidet sich erheblich. Das ApkrJer bietet im Ver

gleich mit den ParJer einen mehrals doppelt so großen Textbestand.57. S.0.S.665·58. S. ApkrJer kopt) 28,8.9: Christusals Eckstein, alter und neuer Bund; 41,18: Trinität,

dazu Aranda Perez,a. a. 0. 392.59. Das ApkrJer setzt mit der Geschichte der Leiden des Jeremia einund berichtet zu

nächst über das gottlose Verhalten des Königs Zedekia und der Einwohner Jerusalems sowieüber den Auftrag Gottes an Nebukadnezar, mit seinem Heer in das Heilige Land einzufallenund diesem Treiben ein Endezu bereiten. Erst im Anschluß daran werden wie in den ParJ er dieEreignisse beiund nach der Einnahme J erusalems erzählt.

60. ParJer 3,9-10.15; 5,1-34;6,1; 9,7.8 - ApkrJer kopt) 6,1-6; 12,5-19; 22,1-13; 38,1-4 ,6.

6I Vgl. Rosenstiehl,a. a.O I, 17; ferner Schützinger,ZRGG 25, 1979, II f.; Perez, a. a. 0.

395 f.

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Herkunft, Umfang und Eigenart dieses Grundtextes genauerzu bestimmen, ist freilich nicht mehr möglich62 • Auch die Frage, ob in den ParJer oder im ApkrJer die traditionsgeschichtlich ältere Stufe erhalten ist, bedarf noch genauerer Untersuchung.Deutlich ist, daßes sich um einen Textkomplex handeln muß, in dem neben Jeremiaund Baruch bereits auch Abimelech eine wichtige Rolle spielt, eineArt Legenden

zyklus zur Jeremia-Geschichte.

Relikte dieses mutmaßlichen Legendenzyklus dürften ebenso im Prolog der ApcBar(gr) in der Erwähnung des Abimelechund seiner Wanderungzum Landgut desAgrippa63 enthalten sein. Auch die Parallelüberlieferungenzu den ParJerund derApcBar(syr) in der rabbinischen Literatur (insbesondere in dem recht umfangreichen Jeremia-Abschnitt derPesikta Rabbati) stammen wohl aus traditions geschichtlich damit verwandten Quellen.64

Daß der Verfasser der ParJer für seine Erzählung noch weitere,u. U. auch nichtliterarische Überlieferung verarbeitet hat, ist durchaus möglich, ja wahrscheinlich65,

läßt sich aber im einzelnen nicht belegen. Hauptquelle der ParJer dürfte in jedemFall neben den biblischen Vorgaben der erwähnteZyklus von Jeremia-Legenden gewesen sem.

Traditionsgeschichtlich ein höchst diffuses Bild bietet der christliche bzw. christlichüberarbeitete Schluß teil.Der Text enthält zahlreiche aus jüdischerund christlicher

Überlieferung bekannte Wendungen und Motive.66 Spezifische Zusammenhängezeichnen sich dabei aber kaum ab.In den christologischen Formeln finden sich zwarÄhnlichkeiten mit johanneischen Aussagen67, dennoch bleibtes fraglich, ob eineengere»Verbindung zur johanneischen Tradition« vorliegt.68 Auch die Behauptungeiner besonderen Beziehung zur Ascensio J esaiae ist nicht hinreichend begründet.69

Auffällig ist, daßes z. T. unmittelbare Parallelen zu aus apokalyptischem Schrifttum

62. Der Umstand, daß das ApkrJer in der auf einem griechischen Original beruhenden(s.o. Anm.53) koptischen Textfassungals Paralipomenon des Jeremia« bezeichnet wird,könnte daraufhinweisen, daßes eine Schrift bereits mit diesem Titel war.

63. Vgl. ApcBar(gr) Einleitung2. -.ParJer selbst scheidet als Vorlage aus, da ApcBar(gr)mit der Erwähnung des goldenen Toresals Sitz des Baruch einedort nicht vorhandene Szenerievoraussetzt s. aber ApcBar[syr] 10,5).

64. Anders Bogaert, SC 144,1969, 222-242 und erneut Herzer, TSAJ43 1994 78-86 dieApcBar(syr)als Quelle der PesiktaR ausmachen. Das kann schwerlich zutreffen, da wenigstensan zwei Stellen das im Text der PesiktaR verwendete Motivmaterial nicht in der ApcBar(syr), sondern in den ParJer begegnet(s.x8a; 7,29b, s. Übersicht in Anm. 37).

65. Z.B. das Gleichnis ParJer 7,24.66. S. die Belege in den Anmerkungen zu ParJer 9,IOff.67. S. zu ParJer 9,13f.h.14b.68. So Herzer, TSAJ 43,1994, 160ff. im Anschluß an Harris, 1889, 25f.69. Gegen Harris, 1889, 2lf.; Herzer, TSAJ 43,1994,166ff.ln. - Die Überschneidungen

zwischen ParJerund AscJes s. zu ParJ er9, 18a.b.20a.21 b.22a) sind nicht so spezifisch, daß sieeine Bezugnahme belegen. Selbst bei der weitreichenden Entsprechung von ParJer9,18 mitAscJes 3,17 istes fraglich, ob»a loose quotation« (Knibb, Michael: Martyrdom and Ascension-

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bekannten Wendungenund Vorstellungen gibt,7° Daraus lassen sich aber weder literarische Zusammenhänge ableiten71 noch für das Gesamtbild deutlichere Konturengewinnen. Das ganze macht einen zusammengewürfelten Eindruck, die einzelnenElemente genauerzu orten, ist kaum möglich.

5. Sprache und Stil

Der Text der ParJ er ist ausschließlich in griechischen bzw. in auf griechischen Vorlagen beruhenden Fassungen erhalten.Ob auch das Original griechisch war, ist langestrittig gewesen. Die ParJer galten in der Forschung weithinals eine ursprünglichhebräisch oder aramäisch) geschriebeneSchriftF Daran wird man aber nicht festhalten können. Es spricht alles dafür, daß die ParJer originär griechisch verfaßtsind 73 Zwar gibtes im Text sprachlichund stilistisch zahlreiche Fälle, die lexikalischoder syntaktischals »Semitismen« eingestuft werden können74 aber an keiner Stellehandelt es sich zwingendum »Übersetzungssemitismen«.Was an semitisierendenSprachelementen vorhanden ist, läßt sich entweder auf direkte oder indirekte Einflüsse griechischer Bibelsprache zurückführen oder aus dem jüdischen Milieu, indem der Verfasser sich bewegt hat, erklären,75 Auch das Vorkommen eines vermutlich aus dem Hebräischen transliterierten Wortes76 ist kein hinreichender Beweis füreine hebräische Grundschrift.77 Dagegen steht, daß der Wortgebrauch wie der Satzbau typisch griechisch geprägt sind78, und nicht zuletzt auch, daß in den biblischen

Anspielungen spezifische Züge der griechischen Bibelübersetzung der Septuagintasich nachweisen lassen,79

ofIsaiah,OTP II, 1985, 149) vorliegt, daes sich nichtum eine singuläre Aussage handelts. zu9,18b).

70. S. zu ParJer ParJer 9,14a.16b.30a.71. Gegen Harris, 1889,20.35 f.42 ff. der sich in erster Linie auf die Parallele zwischen Par

Jer 9,16und 4 Esra >9 beruft, ohnezu berücksichtigen, daßes sich um durchaus gängige Metaphorik handelt und die beiden Texte zudem nicht einmal dieselben Sachverhalte ansprechen

ParJer: Brackwasser; 4 Esra: Salzwasser). - Vorsichtig zurechtVegas Montaner, AAT II,1983,36of .72. Bezeichnend Delling, BZAW 100, 1967,72: »Daß hinter den.erhaltenen Texten derpar

Jer einein einer palästinischen Landessprache abgefaßte Schrift steht, ist.. . nicht fraglich.«FürHebräisch: Kilpatrick,JTh 46, 1945, 141; Licht, 1963, XXIf.66 80; Stuhlmacher, Peter: Daspaulinische Evangelium I, Göttingen 1968, 177fFRLANT 95); Denis, SVTPs I 197°,75;Hammershairnb,GTP 8,1976,889; Wolff,TU 118,1976,45 Anm.I Beyer, Klaus: Die aramäischen Texte vom Toten Meer I), Göttingen 1984,49 Anm.I; Robinson, OTP II, 1985,414;SchürerET III, 1986, 292; für Aramäisch: Pfeiffer,R. H.: The History of New Testament Times, New York 1949, 61.74.

73. So bereits Charles, Baruch, 1896, XVIII Anm.5; ebenso CharlesAP II, 1913, 133f;Frey, DBS 1,1928,454.

74. S. die Zusammenstellungin Schaller, Originaltext.75. S.u. S.680.76. ParJer 7,25din der Wendung »Gott Zar«.77. Gegen Kilpatrick, JThSt 46, 1945,141 u.a. s. Schaller, Originaltext.78. S. u. Anm.80.85 ferner Schaller, Originaltext.79. V gl. Schaller, Originaltext.

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Stilistisch weist das Griechisch der ParJer keine besonderen Feinheiten auf8 . DerText ist überwiegend recht kunstlos gehalten81 , mitunter unsorgfältig gestaltet82 ,bisweilen sogar mit geradezu barbarischen Einschlägen83 versehen.Bemerkenswert ist der Wortschatz. Er ist zwar nicht übermäßig groß84, weist aberseltene und z.T. erst spät-hellenistisch belegte Wortbildungen auf85 , in zwei Fällen

sogar Unikate.86

6 erkunft

In der älteren Forschung wurden die ParJer überwiegendals Werk christlicherbzw. juden-christlicher Herkunft geführt87 . Entsprechend haben sie in den altenklassischen Sammlungen der alt jüdischen Literatur, der sogenannten alttestamentlichen Apokryphen und Pseudepigraphen, keinen Platz gefunden88 und sind sieauch lexikalisch lange Zeit nicht der jüdisch-hellenistischen, sondern der patristischen Gräzität zugeordnet worden.89 Dafür ausschlaggebend war in erster Linieder christlich geprägte Abschluß90. Daßes sich hierum einen literarisch sekundären Zusatz handelt, ist zwar bereits früh gesehen worden91 , hat aber nur allmählich weitere Anerkennung gefunden.92 Erst in der neueren Forschung hat sichweithin die Einsicht durchgesetzt, daß das Werk in seinem Hauptteil aus jüdischerFeder stammt. Dafür sprechen in der Tat sowohl Einzelzüge, in denen ein spezi-

80. Ansätze:z.B. Genitivus absolutus (ParJer 3,15; 4,1.5.11; 5,10; 6,11; 7,15.24;8,;9,7.17),Konstruktionen mit ö,v(ParJer 2,3; 3,4 2X);5,2.5..23; 7,23; 9,); substantivierter Infinitiv (ParJer1,3; 2,5·7; 4,4; 5,1.10; 6,2.14; 7,26·32; 9,6); ferner Konditionalsätze;Partizipium conjunctum.

8 Satzanfängemit einleitendem »und«, folgendemPrädikat und Subjekt sowie weitereAnreihung mit »und« beginnend sind beliebt.

82. Unbeholfene bzw. vedehlte Konstruktionen; s. 3,8c; 6,I2a; 7,18d.24; 8,2f.4a.83. Z.B. ParJer 5,17; 7,24; 9,7: Genitivus absolutus beivorhandenem Subjekt; ParJer 7,25:

Auslassung des indefinitenPronomens.84. Der Text kommt mit einem Sprachschatzvon 640Worteinheiten aus, vgl. dagegen z.B.

TestHi: 1177.

85. <jlOOtayooYELv:5.34a; lJ.Lo8axoÖoota: 6,2f; tgaX1JALCtv:6,21C;u v a ~ a v

7,I 7b; uAtOYj.la:7,32C •86. B a ß u A O O V L t ] ~ :6,14b; 8,51; xatEUOÖEUELVv. I. AB : 7,23d.87. Bereits beiDillmann, 1861, IXf.; Ewald,GGA 1868, 549; Schürer, 1874, 549;dann ins

besondere bei Harris, 1889, 13ff.,der die ParJer als christlicheApokalypse eingestufthat undeinem JerusalemerJudenchristen zuschreibt, die sichmit dem Werk als einem »Eirenicon«derKirche an dienach dem Bar-Kochba-Aufstand aus der Stadt vertriebeneJudenschaft gewandthabe (aufgenommen u.a. von Harnack, 1893,852); weiteresdazu s.u. S.679.

88. Nur kurze Erwähnung: KautzschAp 11, 402; ChariesAP 11, 413.471. - Anders erstRießler, 1928.

89. Entsprechend wurde der Wortschatz der ParJerzunächst allein im ,.PatristicGreek Lexicon« von G. W.H. Lampe (1968) berücksichtigt, hingegennicht im »Griechisch-deutschenWörterbuch zu den Schriften desNeuen Testamentsund der übrigen urchristlichen Literatur«von Walter Bauer.Erst in der 6. von K.Aland betreuten Auflage (1988)wurde dies geändert.

90. S.o. S.665f.91. Vgl. Charles, 1896,XVIII; Schürer 111, 19°93 4, 394 (andersnoch 1874, 549; 1886,

644 . .92. Vgl. immerhin Harnack, 1897, 565; Rießler, 1928, 1323.

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fisch jüdisches Interesse zum Ausdruck kommt z.B. die Berufung auf den mitden Vätern geschlossenen Bund9 , der Verweis auf die Rettung des Volkes ausÄgypten94 und die Erscheinung Gottes bei den Vätern in der Wüste95 und insbesondere die Forderung der Abkehr von »Mischehen«96) als auch der auf dasSchicksal der Gottesstadt und des Gottesvolkes bezogene Gesamttenor. Die zu

letzt von Philonenko97 erneut vertretene Einordnung der ParJer in den Rahmenjudenchristlicher Strömungen und die Kennzeichnung ihres Verfassersals »un judeo-chretien baptiste, syncretiste et esoterique«98, bleiben demgegenüber in derSache zu vage und reichen in der Begründung schwerlich aus, um die ParJer insgesamt als judenchristliches Erzeugnis einzustufen.99 Selbst für den christlichen bzw.christlich überarbeiteten Schluß ist ein derartiger Hintergrund nicht gesichert. Dafür könnte zwar die Lokalisierung der Wiederkunft Christi auf dem Ölbergs.9,20C) und auch die Anrede der Jeremiagegnerals »törichte Kinder Israel« 9,3°)geltend gemacht werden, dagegen spricht indes der Auftrag weltweiter Heidenmission an die 12 Apostel 9,18).Selbst die Annahme einer christlich gefärbten Überarbeitung ist im Text der Kernerzählung an keiner Stelle wirklich hinreichend begründet1oo . Die ParJer sind, wennnicht alles täuscht, - abgesehen von dem Schlußkapitel - im wesentlichen ein Textgenuin jüdischer Herkunft und Prägung.

7 eit und rt

Wie bei den meisten »Pseudepigraphen« gibtes für eine zeitliche und geographischeEinordnung - sowohl der jüdischen Grundschrift wie der christlichen Ergänzung -nur beschränkt Anhaltspunkte.Einigermaßen sicher läßt sich der terminus post quem festlegen. Die zentraleRolle, die die Zerstörung Jerusalems und vor allem des Jerusalemer Tempels durchden babylonischen König in den ParJer spielt, legenes nahe, daß der Verfasser mitseiner Schrift auf die entsprechenden Ereignisse unter Titus im Jahre70 n. zurück

blickt. Dazu paßt auch, daß der einzige unmittelbare Reflex historischer Zeitverhältnisse, die Erwähnung eines Landgutes des Agrippa sich auf den jüdischenKönig AgrippaI. gest. 44 n.), wenn nicht sogar erst auf seinen Enkel Agrippa11.

93. ParJer 6,18.94. ParJer 6,20.95· ParJer 7,20.96. ParJer 6,14; 7,31; 8,1-5·97· Ecrits Intertestamentaires,1987, CXXXVII-CXL; Id., RPHR76 1996, 157-177:175.98. RHPR 76, 1996, 175; ähnlich Bogaert, SC144, 1969, 216ff.99. Das trifft auch für den Versuch von Bogaert zu, die ParJer einer judenchristlichen Ge

meinde enkratitischer Prägung zuzuschreiben und diese konkret in Jerusalem anzusiedeln SC144, 1969, 219f.). Das ist alles weit hergeholt, vor allem die These, in der Aufforderungzur

Trennung der »Mischehen« handelees sich um eine »verhüllt« vorgebrachte Äußerung enkratitischer Askese ebd.220, vgl. 207).

100. S.o.S.666u.Anm. 15.101. ParJer 3,10.15;5,25.

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(gest. um 100 n.), bezieht. Weitere klar erkennbare und zeitgeschichtlich eindeutigauswertbare Spuren enthält die Erzählung der ParJer freilich sonst nicht. 0 2 Auchdie Angabe in ParJer 5>1 der Knecht des Jeremia, Abimelech, sei nach 66-jährigemSchlaf wieder erwacht und in das veränderte Jerusalem zurückgekehrt, taugt indieser Hinsicht nichts. Die These von Harris °3, diese Zahl blicke auf das Jahr der

Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch die Römer 70 n. zurück und weise daher auf das Jahr 136 n. als Datum der Abfassung der ParJer, bleibt spekulativ , 04

und ist angesichts der geschichtlichen Verhältnisse (Niederwerfung des BarKochba-Aufstandes) im Ergebnis kaum überzeugend. »Wenn das Büchlein in sobewegter Zeit geschrieben wäre,« sollte man in ihm »stärkere zeitgeschichtlicheSpuren erwarten« 1 5. Auch Vergleiche mit anderen Schriften führen nicht weiter,da sich für die ParJ er an keiner Stelle eine literarische Abhängigkeit wirklich belegen läßt °6.Für genauere zeitliche Festlegungen bleiben daher nur Mutmaßungen. Eine Datierung ins 3. oder 4.Jh. n., wie sie erstmals Dillmann , 07 unter der Voraussetzungchristlicher Verfasserschaft und mit der Begründung literarischer Abhängigkeit vonder Ascensio Jesaiae ,08 vorgeschlagen hat, ist höchst fraglich. Der Prozeß der Rezeption jüdischen Schrifttums durch die christlichen Gemeinden ist, wenn nicht alles täuscht 09 zu dieser Zeit bereits im wesentlichen zum Abschluß gekommen. Amwahrscheinlichsten bleibt ein Ansatz im 2. Jh.n . Trifft das zu, dann kommt im Blickauf das spezifische Profil der ParJer am ehesten wohl dessen 1 . Drittel in Frage. Einige Anzeichen könnten sogar für die Zeit zwischen dem Regierungsantritt Ha

drians II 8 n.) und dem Ausbruch des Bar-Kochba-Aufstandes 132 n.) sprechen. 1 1

Aber mit Sicherheit läßt sich dies nicht sagen.

I02. Der Hinweis auf den Vollzug von Kreuzigungen durch den heidnischen Herrscherspiegelt wahrscheinlich zeitgenössisch römische Verhältnisse wider s. zu 7,25b), besagt aberdatierungsmäßig nichts.

I03· 1889, 13·

I04. S. zu ParJer 5,Id.I05. Schürer, ThLZ I 5, 1890, 83; vgl. Kilpatrick,JThS 46, 1945, 14I; Herzer, TSAJ 43, 1994,I78.

Io6. S. o. S. 672 ff

I07. 1866, X; aufgenommen von Guidi, AAL.M, Serie Terza, XII,I884, 444 sowie Har-nack, 1893, 852 (anders 1897, 565).

J08. Dazu s. o. Anm. 69.I09. Im einzelnen besteht hier allerdings ein noch erheblicher Klärungsbedarf.I IO. SO bereits Kilpatrick, JThS 46,I945, 14I; ferner Denis, Introduction, 75; Robinson,

OTP II,I985, 414; Riaud, CIRHiLL 14, 1994, 13I; Herzer, JSAJ 43, 1994, 178-192.Historisch der Zeit vor dem Bar-Kochba-Aufstand lassen sich insbesondere drei Szenarien zuweisen: I) die Beschreibung J erusalems am Ende der Abimelech-Erzählung als eine wiederaufgebaute, architektonisch veränderte und allgemein zugängliche Stadt s,7), 2) die Erwähnungeines »Marktes der Heiden« im Rahmen der Baruch-Geschichte (6,I6) sowie schließlich 3) dieim Rahmen des Berichtes über die Rückkehr der Exulanten aus Babyion enthaltene Darstellung der Samaritaner, denen wegen des Festhaltens an den verbotenen Mischehen der Zugangnach J erusalem verwehrt ist, die aber am Ende ungeachtet dessen als Angehörige des Gottesvolkes behandelt und paränetisch angesprochen werden (8,7-9; dazu s. u. S.687).

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Noch ungesicherter ist die zeitliche Einordnung des christlichen Schlusses.Ihn »inden Jahren kurz nach dem Bar-Kochba-Krieg (um135/r36n.) anzusetzen«III, istdurch nichts gedeckt. Die dafür geltend gemachten» Berührungspunktezu Traditionen johanneischer Provenienz« :< sindzu unspezifisch 3 und reichen für eine derartige historische Festlegung kaum aus. Wann im Verlauf der Überlieferungs ge

schichte des Textes das Schlußkapitel christlich ergänzt bzw. überarbeitet wordenist, muß offen bleiben.

Günstiger ist der Befund im Blick auf die Frage nach dem Bereich des antikenJu

dentums, in dem die ParJer beheimatet sind. Es spricht vieles dafür, sie nichtnur

zeitlich mit den Folgen des von den Römern niedergeschlagenen1 . jüdischen Aufstands in Palästina in Zusammenhang zu bringen, sondern sie auch räumlich im palästinischenJudentum anzusiedeln. Dafür lassen sich neben der thematischen Ausrichtungals Trost- und Mahnschrift auf das Geschick der Heiligen Stadtund seinerEinwohnerI 4 vor allem dieArt und Weise geltend machen, in der der Erzählervon

Jerusalem und seiner Umgebungzu berichten weiß 5. Letzteres scheint auf genauere Lokalkenntnissezu weisen. 6 Auch sonst spricht einiges für die Vermutung,daß der Vedasser der ParJer im jüdischen Kernland beheimatet ist.Dazu paßt dasbesondere Interesse am Schicksal der samaritanischen GemeindeII 7, ferner derSprachstil des Buches mit seinem semitisierenden, bisweilen fehlerhaften Griechisch 8 sowie ferner die zahlreichen motivlichen Gemeinsamkeiten mit JeremiaDarstellungenin zeitgenössisch apokalyptischenund späteren rabbinischen QuellenI I 9 . Ein weiterer spezifischer Hinweis in diese Richtung könnte im übrigen auchin den biblischen, auf eine LXX-Grundlage weisenden Zitatenund Anspielungenenthalten sein. In ihnen findet sich ein Reflex »rehebraisierender« BearbeitungI 2 O ,

ein textgeschichtliches Phänomen, das wohl auf griechisch-sprachige Kreise des palästinischen Judentums zurückgeht

• Auch von daher legt sich nahe, die Heimatdes Verfassers in diesem Bereichzu suchen. 2 2 Stimmt das, dann gehören die ParJer

I I I . Herzer, a.a.O., 192.II2. Ebd.II3. S.o. Anm.67·II4. S. u. S.668.II5· S. ParJer 3,10.15; 4,1;5 9; 6,16.116. Mit Nachdruck bereits von Harris, 1889, 12.32ff. geltend gemacht. - Allerdings wird

man die Möglichkeit sekundärer, literarisch vermittelter Kenntnis nicht ganz ausschließenkönnen.

II7. S. zu 8,8f.rr8. S.o. Anm.82.II 9. S. o.S. 670f.120. S. Schaller, Originaltext zu ParJer1 2 Jer 1 18.121. Vgl. dazu Munnich, Olivier: Contributiona 'etude de la premiere revision de la Sep

tante, in:ANRW 20,1, Berlin 1987,198 f.; Id.: Le texte de la Septante, in: M.Har l - G. Doriva l - O. Munnich (ed.), La Bible Grecque des Septante, Paris 1994, I59 f.; Hengel, Martin: The>Hellenization<of Judea in the First Century after Christ, London1989 21.

122. Daß in ParJer Mann und Frau eherechtlich gleichgestellt sind, muß nicht dagegensprechen;s. Kommentarzu 8,2g.

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zu den wenigen noch erhaltenen literarischen Zeugnissen der griechisch-sprachigenJudenheit des jüdischen Mutterlandes.

8 attung

Über die gattungsmäßig spezifische Einordnung bestehen höchst unterschiedlicheAnsichten. Die Schrift wird teils als Apokalypse I2 3 , teils als Heiligenlegende I24 sowie ferner unter dem Stichwort Haggadah I25 eingestuft. I26

Verfehlt ist in jedem Fall die Klassifizierung als »Apokalypse«. Die ParJer enthaltenzwar apokalyptische Stoffe, formgeschichtlich fehlen jedoch, wie namentlich derVergleich mit der im Erzählmaterial vielfach parallelen ApcBar syr) verdeutlicht,die für das apokalyptische Genre bezeichnenden Merkmale. I27

Auch die Kennzeichnung als Heiligenlegende bleibt problematisch. Sie legt sichhöchstens im Blick auf den christlichen Schlußteil nahe, dem Textganzen wird sienicht gerecht. In ihm spielen weder der Prophet J eremia noch sein Begleiter Baruchoder gar sein Diener Abimelech eine eigenständige Rolle. Was von ihnen erzähltwird, ist eingebunden in die übergeordnete Erzählung vom Geschick der Gottesstadt und des Gottesvolkes, namentlich seiner Vertreibung und seiner Rückkehr,und taugt nur begrenzt, um einen von ihnen als besonders verehrungswürdige Gestalt erscheinen zu lassen, auch Jeremia nicht.Am ehesten zutreffend scheint-die Zuordnung in den Bereich der sogenannten Hag

gadah. Allerdings ist auch dies nur ein Behelf, da es eine klar abgegrenzte GattungHaggadah nicht gibt, sondern der Begriff weitläufig verwendet wird bezogen aufverschiedene Textsorten, in denen biblische Geschichten auslegend, nacherzählend,ausgestaltend aufgenommen sind. I28 Die ParJer gehören, insofern sie an der biblischen J eremiageschichte orientiert sind, in diesen Umkreis, gattungs geschichtlichsind sie damit aber noch nicht hinreichend bestimmt. Auch der Vorschlag vonRiaud, sie in Anlehnung an die Klassifizierung der haggadischen Literatur durch R.Le Deaut I29 als »historische Haggadah« einzuordnen I30 , führt nicht weiter. Die

ParJ er lassen sichnur

sehr begrenzt mit den dafür in Anspruch genommenen Schrif-123. So namentlich Harris, 1889, bereits im Untertitel »A Christian Apocalypse of the

Year 136 A.D.«, dann ausdrücklich in der Einleitung S. d. mit der leichten Einschränkung »this apocalypse is the degenerate offspring of an illustrious line«; vgl. jetzt wieder inSchürerET III, 1986, 292 Einreihung unter »Prophetic-Apocalyptic Pseudepigrapha« 240ff.);ferner Denis s. u. Anm. 127).

124. Vgl. Schürer III, 393ff. Einreihung unter »Die heilige Legende«, 37off.); Denis,SVTPs 1, 197°,7°; Vegas Montaner, AAT II, 1983,359,

125. Vgl. James, M.R.: Encyclopaedia Biblica 1, 1889,256 »haggadic in character«); Kohler, JQR 5, 1893,4°7-419 »Pre-Talmudic Haggada«); Licht, 1963,66.

I26. Vgl. auch Herzer, TSAJ 43,1994, 37f.127. Eine Gattung »apocalypses historiques«, wie sie A.-M. Denis Les genres litteraires

dans les Pseudepigraphes d Ancien Testament, JStJ 13, 1982, 4) u. a. für die ParJer vorgeschlagen hat, ist ein Notbehelf.

128. Vgl. Bietenhart, Hans: Haggada, TRE 14,19 85, 351-354.129. Introduction a a Litterature Targumique, Rom 1966, 13f.130. CIRHiLL 14,1994, 85·

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ten 3 vergleichen. Ihre Besonderheit besteht darin, daß die in ihr gebotene Erzählung mit der biblisch vorgegebenen Geschichtenur beschränktzu tun hat. Was dieParJer bieten, ist weder Auslegung noch Nacherzählung und auch keine freie Ausgestaltung der biblischen Jeremia-Geschichte, sondern eine Ergänzung, jaz. T. einGegenstück dazu. Dieses Proprium wird durch die Bezeichnung »historische Hag

gadah« nicht abgedeckt. Vielleicht sollte man die im Titel enthaltene Bezeichnungals »Paralipomenon« aufnehmenund von einer »ergänzenden« Haggadah sprechen;das würde die besondere Eigenart der ParJerals eine die biblische Jeremia-Geschichte aufgreifende, sie aber zugleich kontrastierende Erzählungzum Ausdruckbringen.

9 Glaubens un Gedankenwelt

Ein geschlossenes System religiöser Vorstellungen und Anschauungen bieten dieParJ er nicht. Das geistige Milieu, das sich in ihnen widerspiegelt, ist in starkem Maßevon Denk-und Sprachmustern geprägt, wie sie im antiken, biblischer Tradition verhafteten Judentum verbreitet waren. Daneben bzw. damit verbunden finden sichaber auch Elemente, die Berührungen mit der hellenisierten Umwelt erkennen lassen. Von einempuren Eklektizismus kann jedoch nicht die Rede sein. Das ganzeweist inhaltlich wie konzeptionell durchaus sachlich zusammenhängende Konturenund Akzente auf.

Im Welt- und Gottesbild mischen sich Züge »naiver«und »reflektiver« Theologie.Himmlische Wesen bevölkern die irdische Szene: Engel erscheinenals Vollstreckergöttlichen Gerichts 3,df.) und Übermittler göttlicher Heilsbotschaft 6,1.11.19),ein sprechender Adler dientals fliegender Gottesbote 6,12;7,1 ff.). Gott selbst steigtauf die Erde herabund in den Himmel hinauf 3,13), redet in menschlicher Sprachemit dem von ihm erwählten J eremia und zeigt sich dessen Einwänden zugänglich1,1ff.; 3,4ff.; 8,1ff.). Das hindert nicht daran, zugleich die Überweltlichkeitund

Unfaßbarkeit Gotteszu beschwören. Im Vordergrund stehen schöpfungs- undheils geschichtlich ausgerichtete Theologumena: die Schöpfer-und HerrschermachtGottes über die Welt 5,32; 9,6); die Erschaffung der Erde im Überfluß der Wasser,durch sieben Siegel in sieben Zeiten 3,8), die Verborgenheit der Schöpfung inGottvor der Zeit 9,6); die besondere Geschichte Gottes mit Israel, dem »geliebten« 3,8;4,6) Volk 7,1 1), der mit den Vätern, Abraham, Isaakund Jakob, geschlossene Bund6,18; 4,9), die Rettung aus Ägypten, dem großen Feuerofen 6,20), die Offenbarung

in der Wüste durch Mose 7,18).Unter den Gottesprädikationen steht entsprechend das biblische» H e r r « / x : u Q L O ~imVordergrund (1,4-7.II; 2,5; 3,1-15; 4,4·II ; 5>8.14.16; 6,1.8-14.20.22; 7,12.22.30;8,1-4; 9,6). Biblisch vorgegeben ist gleichfalls, daß mehrfach anstelle der ausdrück-

I 3 I Riaud nennt a.a.O.: Ps.Philo, Antiquitates Biblicae und das Genesis Apokryphon(IQ GenApk).

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lichen Erwähnung Gottes das Passiv gebraucht wird'3Z, ferner die BezeichnungenGottes als »unsere Stärke«/f] MvallL<; f]1l00 (6,9) und »großer Name« (ebd.). Grie-chisch geprägt sind hingegen die Benennungen »Allherrscher«/nav'tO'XoQu·t( >Q (1,5;9,6) und »der (All)genugsame«/o L'Xoav6<;(6,3) sowie die Prädikate »unerkennbar«(6,9); »ungeworden« bzw. »ungezeugt (9,6'33) und »unerfaßbar« (ebd.). In allen Fäl

len handelt es sich aber auch hier um Begrifflichkeit mit biblischem Hintergrund,z. T. unmittelbar'34 , z. T mittelbar'35. Aus dem Rahmen fallen die Anreden Gottes

als »auserwähltes bzw. wahres Licht« (6,9; 9,3) sowie vor allem als »Ruhe der gerechten Seelen«/f] avunallOL<; ,;oov 1jJlJXooV,;oov ÖL XoaLWv(5)32) und »Räucherwerk

der lebendigen Bäume«ho 8llllLalla ,;oov öEvöQwv ,;oov ~ w v ; W V(9,3)'3 6 . DerSprachgebrauch der ParJer ist hier »nicht alltäglich»'37. Die Vermutung eines my-sterienhaften oder gar gnostischen Hintergrunds liegt nahe'3 8, läßt sich aber nichtbelegen. 39 Wahrscheinlicher ist ein jüdischer Sachkontext. 4° Könnte es sich umEigenbildungen des Verfassers handeln?'4'

Zum Menschenbild geben die ParJer wenig her. Was anklingt, erinnert erneut an biblische Vorgaben: Dualismus von Leib/Fleisch und Seele, Gegenüberstellung vonSündern und Gerechten. Der Leib ist ein »fleischliches Haus« (6,6). Die Seele wirdvon ihm im Tode getrennt. Für die Seelen der Gerechten ist ein Ort bei Gott vorhan-den, in dem sie in einer Art Zwischenzustand ruhen, bis auch ihr Fleisch wieder belebt wird. Die Sünder hingegen haben keine Aussicht auf Leben.Frauen kommen nur am Rande vor. In erster Linie unter dem Blickwinkel der Ehe

bzw. Ehescheidung. Jungfräulichkeit wird in einer rätselhaft verschlüsselten Selbstanrede des Beters als »mein jungfräul icher Glaube« f] naQ8EvL'XoT] IlOll nLmL<; (6,4) angesprochen, ein asketisches Motiv scheint damit aber nicht verbunden zu sein.

Die religiöse Grundstimmung ist von einer ausgesprochenen Heilszuversicht getragen. Im Unterschied zu thematisch verwandten Schriften, die in gleicher Weise dieErzählung von der Einnahme der heiligen Stadt durch die BabyIonier und der Verschleppung des Volkes nach Babel benutzen, um die existentiellen, polit ischen und

religiösen Katastrophenerfahrungen der eigenen Zeit zu bewältigen'4Z, findet sichin den ParJer so gut wie keine Spur pessimistisch-dualistischer Weltbetrachtungoder gar skeptischer Glaubenshaltung. 43 Das der Stadt und dem Volk widerfahrene

132· Vgl. 2,3; 4,1.6·7; 6,3; 7,7; 9,3·133. S. Kommentar zu 9,6b.c.134. S. Kommentar zu 1,5a; 6,3i.135. S. Kommentar zu 6,9i; 9,6b.c.136. S. Kommentar zu 9,3b.137. Vgl. Delling, BZAW 100, 1967,32.138. Vgl. Wintermute, CBQ 30,1968,443; Philonenko, RHPR 76,1996,160-168.139. S. Kommentar zu 5,32C; 6,9d; 9,3b.c.140. S. Kommentar zu 9,3b.141. S. Kommentar zu 5,32c.142. Vgl. insbesdndere die 4. Esra-Apokalypse und die syrische Baruchapokalypse.143. Einen Ansatz dazu bietet höchstens die Feststellung des Jeremia über das Ende des

Erbarmens Gottes ParJer 2,5; doch s. dagegen ParJer 4,8; 6,9.

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Unglück wird ohne Einschränkung als selbstverschuldetes »um der eigenen Sünden willen« 44 ) , und damit verdientes Gericht anerkannt. Ungebrochen ist zugleichaber auch das Vertrauen in das Erbarmen 45 und die Güte l46 Gottes. Die Macht 4 7

und Gerechtigkeit 48 Gottes werden nicht in Zweifel gezogen.Der Tenor der Heilserwartung liegt dabei eigentümlicherweise nicht auf dem in der

Erzählung an sich angelegten Gedanken der Befreiung des Gottesvolkes aus derVerbannung und seiner Heimführung in die heilige Stadt. Die gesamte Erzählung istso angelegt, daß die Ereignisse der Heimholung der Verbannten nach Jerusalem übersich hinausweisen. Die Geschichte der Befreiung des Volkes aus der Gefangenschaftin Babel und seiner Rückführung nach Jerusalem dient als Paradigma für die endzeitliche Auferweckung, die Heimführung der Frommen in das himmlische Jerusalern.

Dieser Sachverhalt klingt bereits im Klagelied des Baruch über die Verwüstung Jerusalems und die Verschleppung des Volkes 4,6-9), mit dem die szenarische Einleitung der ParJer abschließt, an. Die dem Volk verheißene Rückkehr wird dort un

mittelbar mit dem endzeitlichen Leben parallelisiert 4,8). Noch deutlicher sind diefolgenden Teile der Erzählung auf den Zusammenhang zwischen Heimführung desverbannten Volkes und endzeitlicher Auferweckung abgestellt: Die von Abimelechfür die »Kranken des Volkes« besorgten und wundersam vor dem Verdorren und

Verfaulen bewahrten Feigen 49 werden als Symbol für die Auferweckung des Fleisches der Frommen gedeutet 6,5-7) und dann erzählerisch eingebracht als von Je

remia an die »Kranken des Volkes« in Babel übergebene Heilsgaben 7)32). Die denVerbannten vom Adler überbrachte Kunde der Heimholung nach Jerusalem wirdvon diesem dadurch unterstrichen, daß er einen ihrer Toten wiederbelebt 7,17).Und auch der Abschluß bringt den selben Gedanken nochmals zum Ausdruck, indem der Engel Michael sowohl als Führer zum irdischen wie zum himmlischen J erusalem angesprochen wird 8,9; 9,3)·

Der Gedanke der leiblichen Auferweckung der Toten ist offenkundig das am deut

lichsten akzentuierte Thema der ParJer. Demgegenüber treten alle anderen theologisch profilierten Akzente zurück.

An den üblichen eschatologischen Szenarien besteht kein Interesse. Ausgeblendetsind insbesondere auch die traditionellen messianischen Motive.Der Hinweis auf die »Ankunft des Geliebten« hat damit nichts zu tun, er beziehtsich auf das Gottesvolk 50 und dessen endzeitliche Rückkehr. Ebenfalls kommt Jeremia keine spezifisch messianische Qualität zu, nicht einmal dort , wo er als der Er -

144. Vgl. 1,1; 4,6f.145· Vgl. ParJer 3,9; 4,8; 6,18; ferner 7,24 gegen 2,5·146. Vgl. 6,8.147· Vgl. 6,7.9; 7,12.14 8. Vgl. 6,6; 8,9; 9,5.149· Vgl. 6,2-6. 9ff., ferner 5,34; 7,17; 8,9·150. S. Kommentar zu 3,8i.

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wählte Gottes15I bezeichnet und dadurch von seinen Begleitern, AbimelechundBaruch, abgehoben wird15 2. In seinen Funktionen ist er eine Mischung aus Prophet,Lehrerund Priester. Seine Fürbitte für das sündige Volk153 , seine Buß-und Heilspredigt für die Exulanten154 und seine Aufsicht über die Heimkehrenden155 lassenihn vielleichtals neuen Mose erscheinen I56 Ein erkennbares Interesse an dieser Ty

pologie besteht indes kaum. Das trifft eher für die Kennzeichnung desJeremia alsHoherpriester zu. Sowohl der Auftakt der Erzählung wie der Abschluß beschreibenihn ausdrücklichals Träger hohepriesterlicher Würde in jeweils endzeitlicher Perspektive: er verfügt über die Opfergeräteund vor allem die Schlüssel des Tempels157und vertraut sie »bis zur Rückkehr des Volkes« der Erde bzw. der Sonnean; er leitetfür die aus Babel Zurückgekehrten dasOpfer am VersöhnungstagI58. Dahinterkönnte die Erwartung eines endzeitlichen Hohenpriestersund eines endzeitlichwiederhergestellten Heiligtums stehen. Aber mehrals angedeutet ist das nicht.

Auch der Bereich der religiösen Lebensordnungund -praxis kommtnur am Rand inden Blick. Erwähnt werden in erster Linie Vorschriften und Einrichtungen kultischer Prägung: allgemein die Feier von Festtagen 7,26), spezifisch die Begehung desVersöhnungstagesund der voraufgehenden Bußtage 9,If.)und in diesem Zusammenhang die Darbringung von Opfern 9,1); ferner der Ritus einer kultischen Reinigung innerhalb von15 Tagen 6,14), der Brauch der Totenbestattung außerhalb derStadt 7,14)1 59 sowie das Verbot von Kontakten mit »der Befleckung der Völker«7,32), vor allem von »Mischehen« 8,2).

Über die gängigen Zeichen jüdischer Identität, Sabbatund Beschneidung, ist nichtszu erfahren.Sie spielen an keiner Stelle eine erkennbare Rolle160. Ebenso fehlen fastvöllig Hinweise auf Regeln, die den mitmenschlichen Umgang betreffen. Die einzige Ausnahme bildet das Gebot der Ehrfurcht vor dem Alter Ü,23). Selbst allgemein ist von Geboten oder dem Gesetz Gottes selten die Rede. Ein einziges Malwird betont auf die »Rechtssatzungen Gottes« abgehobenund sie als Maßstab desgöttlichen Gerichts insSpiel gebracht 6,21), ohne sie aber inhaltlich weiterzu spezifizieren. Auf das »Gesetz«als Gesamtgröße wird überhauptnur implizit Bezug

genommen, in der Bezeichnung der Gegnerals »gesetzwidrig« 4,7) bzw. »gesetzlos« 7,23) und vielleicht noch unter den Chiffren»Licht«161 bzw. »Wort«162.

15I. Vgl. 1,1.4·7; 3,4f.; 7,11.15·152. In der Erzählung wird dies noch dadurch unterstrichen, daßnur Jeremia vonGott an-

geredet wird; vgl. 1,1+7ff. ; 2,5ff.;8,2.153. Vgl. 1,4 ff.; 2,3·154· Vgl. 3,11; 5>21; 7,2If.J2.155. Vgl. 8,2ff.156. Vgl. Herzer, TSAJ 43, 1994, 137f.I46.157· 3,14; 4,3·158. 9,2ff.159. Dieser Brauch spiegelt sich wohl auch in der Lokalisierung des Baruch in einem Grab

außerhalb der Stadt4,1 I 6,1).160. Zum Problem einer Anspielung auf die Beschneidungs. den Kommentarzu 6,23d.161. S. zu 6 lIa.162. S. zu 5,2Ie.

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Insgesamt weisen die ParJer kein besonders breites theologisches Profil auf. DieHauptakzente liegen im schöpfungs- und erwählungstheologischen und im kulttheologischen Bereich. Spezifische Elemente, die es erlauben, die ParJer einer derbekannten Gruppierungen oder Strömungen des antiken Judentums zuzuordnen,sind nicht vorhanden. In der Vorstellung der Leiblichkeit der Auferweckung und in

der Abgrenzung gegenüber heidnischer Lebensweise bestehen zwar Berührungenmit dem zeitgenössischen Pharisäismus, aber eine ausgesprochen pharisäische Färbung gewinnen die ParJer dadurch noch nicht 6 3. Noch weniger taugen die Versuche einer Verortung in einem Umfeld esoterischer, synkretistischer Mystik oderGnosis. 16 4 Was in den ParJer zutage tritt, ist eine weithin schlichte, erbaulich volkstümliche Frömmigkeit. Sie entziehen sich einer genauen religionsgeschichtlichenEtikettierung, könnten aber gerade darin typisch sein für das religiöse Milieu griechisch-sprachiger Kreise im jüdischen Mutterland.

1 0 dressaten und Zweck

Hinsichtlich der Adressaten und des Zwecks geben die ParJer wenig her. EindeutigeHinweise fehlen völlig. Versuche, genaueres auszumachen, sind daher schon im Ansatz problematisch und im Ergebnis rein spekulativ.

Ein herausragendes Beispiel hierfür liefert Harris in der Einleitung zu der von ihm besorgten

Ausgabe des griechischen Textes16

5 mit der These, die ParJer seien im Jahr 136 n. von einem Jerusalemer Judenchristen 6 6 verfaßt und als Versöhnungsschrift (»Eirenicon«) an die durch Hadrian zur Strafe für den Bar-Kochba-Aufstand aus Jerusalem vertriebene Judenschaft gerichtetworden. Im Hintergrund der ParJer stehe die Frage, wie ihre Verbannung aus der heiligen Stadtwieder aufgehoben werden könnte. Die Antwort darauf sei verschlüsselt in der Erzählung überdie Heimführung des Volkes, namentlich in dem Brief des Baruch an J eremia 6, I 3- 14.17- 23),enthalten. Das ganze laufe darauf hinaus, die Taufe = Zug durch den Jordan) als Weg zur

Heimkehr nach Jerusalem darzustellen und die Verbannten aufzufordern, diesen Weg zu beschreiten und sich von ihren alten jüdischen Bindungen zu lösen (Babyion =»the old school ofJews« 167 .

Das ist ein reines Phantasieprodukt. Nicht nur der chronologische Ansatz ist problematisch ,6 8 . Historisch fragwürdig ist auch die Annahme, Judenchristen seien von der Ausweisung der jüdischen Einwohner J erusalems nach 135 durch Hadrian nicht betroffen worden.Völlig abwegig ist vor allem aber die Vorstellung, ein Judenchrist hätte sich an die vertriebenenVolksgenossen mit der Botschaft gewandt, die Abkehr von den traditionellen Bindungen unddie Taufe würden ihnen den Weg zur Rückkehr in die heilige Stadt eröffnen.

Man wird sich damit begnügen müssen, daß die näheren Umstände und Absichten,die mit den ParJer verbunden sind, nur noch begrenzt faßbar sind. 16 9

163. Vgl. Delling, BZAW 100,1967, 73f.164. S. o. Anm. 138.139.165. 1889,13- 15.166. So Harris ausdrücklich auf S. 12.167. Harris, 1889, 15: »The writer . . . when he speaks of the people renouncing Babyion

and passing over the Jordan . . . means the old school of Jews.«168. S.o. S.679.

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Als gesichert gelten kann, daß der Text sich ursprünglich in erster Linie an eine jüdische Leserschaft richtet. »Heiden« sind schwerlich im Blick. An keiner Stelle findensich die dafür typischen apologetischen oder missionarischen Elemente. Die ParJerweisen alle Züge einer binnengerichteten Erzählung auf. Auch für eine spezifischjudenchristliche Ausrichtung gibt es in der Sache keine zwingenden Anhalts

punkte 7 0 . Zu erwägen ist höchstens, ob neben Juden u. U. Samaritaner angesprochen werden sollen. Das starke Interesse an der samaritanischen Gemeinde alsehemals zum Gottesvolk gehöriger Gruppe und die damit verbundene Aufforderung zur Umkehr im Bericht über die Rückkehr der Exulanten (8,1-9) könnten dasnahelegen. Freilich bleibt das eine vage Vermutung und hängt nicht zuletzt davonab, ob man davon ausgehen kann, daß der Verfasser seine Absichten unmittelbar indie Erzählung hat einfließen lassen.Gerade aber das ist ungewiß. ü b die ParJer gedacht sind als einfache, situationstransparente Erzählung oder als symbolhaft verschlüsselte Parabel, läßt sich schwerbeantworten. Beide Lesarten sind möglich.Für eine parabelhafte, typologische Deutung kann namentlich der Umstand geltendgemacht werden, daß die Auferstehungsthematik explizit und implizit so in die Gesamtdarstellung eingebunden ist, daß sie das Thema der Heimführung des Gottesvolkes nahezu völlig überlagert. Das erweckt den Eindruck, als ob die Geschichteder Rückführung des Gottesvolkes von Babel nach J erusalem nur noch auf der Erzählebene von Belang sei und in der Sache ausschließlich benutzt wäre, um das Geschick des Frommen zu beschreiben, die zwischenzeitliche Bewahrung seiner Seele

in der Ruhe Gottes und die endzeitliche Heimführung seiner ganzen Person in dashimmlische Jerusalem. Die ParJer also ein mysterienhafter Text? Dazu würde passen, daß im Rahmen der gebets artigen Erläuterungen verschiedentlich Elementemystagogischer Licht- und Lebens-Sprache auftauchen 7 1 •

I69. Kaum überzeugend ist auch der neuerliche Versuch von Bogaert (vgl. SC I44, I969,204ff. 216ff.), Judenchristen als Adressaten auszumachen und die ParJer als »une sorte de codification cryptographique du rite d entree dans une communaute judeo-chretienne« (a.a.O.,207 zu bestimmen. Was Bogaert von Harris unterscheidet, ist im Grunde nur, daß er von des

sen Deutung der ParJer als an Juden gerichtetes Eirenikon abrückt. Damit hat er zwar einenHaupteinwand gegen Harris ausgeräumt, aber auch nicht mehr. Problematisch bleiben vor allem allgemein die Klassifizierung der ParJer als judenchristliche Schrift und speziell ihre sachliche Fixierung auf die Tauf hematik. Bogaert selbst gesteht ein, daß eine judenchristliche Färbung ausschließlich im Schluß teil der ParJer gesichert ist a. a. 0. 216f.), der übrige Textbestand sich davon deutlich abhebt und nur geles.entlich Stellen aufweist, die u. U. auch einechristliche Deutung zulassen. Das für Bogaerts Uberlegungen zentrale Motiv des Durchzugsdurch den Jordan ist aber genau ein solcher Fall. Weder die Deutung als Taufgeschehen nochder Bezug auf die christliche Taufe sind hier wirklich erwiesen; s. den Kommentar zu 6,23d.Von einer zureichenden Absicherung der Hauptthese kann schon von daher nicht die Redesein. Dazu kommt als weiteres Problem, daß auch Bogaert für die Frage nach Zweck undAdressaten der ParJer die Erzählung als ganzes gar nicht berücksichtigt hat, sondern sich ausschließlich auf einige wenige Abschnitte bezieht, in denen die Rückkehr des Volkes thematisiert ist. Alles übrige ist ausgeblendet. Daß das Thema der Auferweckung im Rahmen der gesamten ParJer eine zentrale Rolle spielt, kommt überhaupt nicht in den Blick, obgleich Bogaertdurchaus gesehen hat, daß dieses Thema die »message capital« 1, 207 der ParJer betrifft.

I70. S. dazu 0.S.686.I7I. Vgl. zu ParJer 5,34a; 6,9d.Io.I2a; 9,3C.

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Allerdings ist dieser Rückschluß nicht zwingend.Dem stehtvor allem entgegen, daßim Text der ParJer das Gottesvolk nicht bloßals gleichnishaftes Schemen für dasfromme Individuum erscheint. Das Gottesvolk, Israel, hatals Gesamtgröße eigenesGewicht. Das zeigen insbesondere die zahlreichen erwählungsgeschichtlichen Bezüge17Z die den Text durchziehenund zusammen mit den schöpfungsgeschicht

lichen Bezügen zu seinem theologischen Gerüst gehören.Im übrigen kommt manbei der Annahme einer wesentlich parabelhaften Anlage der ParJer auch sonst beiweiteren Teilen der Erzählung in Verlegenheit, sie in dem angenommenen Rahmenzu deuten. Bisherige Versuche, in den ParJer Elemente esoterischer Lehre aufzudekken, sind jedenfalls kaum überzeugend ausgefallen und beziehen sich zudemnur aufeinzelne Erzählmotive. Insgesamt wird man dem Charakter der ParJer wohl ehergerecht mit ihrer Einstufung als »eine naiveund schlicht gehaltene Haggadah«. IhreAdressaten dürfte sie unter vorwiegend einfachen, bildungsmäßig wie religiös nichtbesonders profilierten Leuten gesucht habenund ihr Zweck dürfte vornehmlichdarin bestanden haben, »zu Herzen gehenund mit der Erzählung von den Wundertaten Gottes tröstendzu wirken« 73 , für den einzelnenund das Volk.

I extüberlieferung un extgestaltung

Der Text ist spät, beginnend mit dem IO./II.Jh., aber breit überliefert: Es gibt einenumfangreichenund verzweigten griechischen Handschriftenbestand174, meist im

Rahmen hagiographischer bzw. liturgischer Menäen175) Textsammlungen. Daneben stehen Textzeugen in äthiopischer, armenischer, slawischerund rumänischer176

Sprache 77.

In dem bislang gesichteten Material zeichnen sich drei Stränge der textlichen Überlieferungab: Neben Zeugen einer Langfassung stehen Zeugen zweier Kurzfassungen178• Beide Kurzfassungen rangieren textgeschichtlich nach der Langfassung.Siesind offenkundig das Ergebnis umfänglicher undz. T. einschneidender Bearbeitun

gen179 und

textkritisch entsprechend vonnur

geringem bzw. gar keinem Wert.Für

die Textgestaltung von Belang sind in erster Linie die Zeugen der Langfassung.In

ihnen wird das älteste Stadium der Textüberlieferung greifbar.Eine kritische Gesamtausgabe des Textes der ParJer ist nach wie vor ein Desideratder Forschung. Auch die vorliegende Übersetzung basiert auf einernur als vorläufiganzusprechenden Textrekonstruktion.

172. Vgl. 3,8; 4,6.9; 6,18.20; 7,11.18.173- Nach Licht, 1963,68.174. In der bisher umfassendsten Bestandsaufnahme von Kraft-Purinrun,1972 3-5 sind

23 Hss des Langtextesund 40 Hss mit Kurzfassungen verzeichnet.175. Zu den Textfassungens. Turdeanu, SVTPs5 1981, 319f.176. Dazu s. Turdeanu,a.a.O. 320-326.329-331.336-338.177. Zur angeblichen Existenz einer koptischen Übersetzungs. o. Anm.54.178. S. Turdeanu,a. a. 0. 308ff; Riaud,CIRHiLL 14,1994, 9ff.179. Vgl. Turdeanu,a.a.O. 326ff.

688

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Zugrunde gelegt und in einem eklektischen Verfahren 8 herangezogen wurden diefolgenden, zumeist 8 bereits in den Ausgaben von Harris (1889) bzw. Kraft-Purintun (1972) erfaßten Textzeugen:

A A a

b

c c c

D F

E H

Mailand,Braidensis AF IX,3 I

1-10 ( I 5.Jh.) 8 3

Jerusalern,Griech.-orthodoxes PatriarchatTaphos 34251-267b (lo./II.Jh.)

Jerusalern,Griech.-orthodoxes PatriarchatTaphos 6242r-247r (lo.Jh.)

Florenz,Laurentiana

plut IV 6232-249r (I1.Jh.)

Oxford,BodleianaHolkharn gr. 27292-3 0 3v (15·Jh.)

1 8 0 Unter den bislang ermittelten Handschriften und sonstigen Textzeugen heben sichfür den Langtext drei Hauptgruppen ab (vgl. Kraft-Purintun, 1972,3 f.), keine von ihnen bietetjedoch eine Textform, die durchgängig oder wenigstens weithin als zuverlässig gelten könnte.Offensichtlich hat es allseits eine stark fluktuierende Textüberlieferung gegeben.Der hier zugrundgelegte Rekonstruktionsversuch ist ein Mischtext und folgt im Unterschiedzu Kraft-Purintun dem textkritischen Ansatz von Harris. Berücksichtigt sind an erster Stelledie Lesarten der namentlich von Aeth und C repräsentierten Gruppe, daneben werden mehrfach aber auch, wo dies aus inneren Gründen sinnvoll oder nötig erschien, die Textfassung anderer Gruppierungen, namentlich von A und B aufgenommen.

18 I Genauer erfaßt als bisher ist der Befund der armenischen und slawischen Textüberlieferungen.

182. Für die Textzeugen ist folgendes System gewählt. Vertreter des Langtextes werdenmit Großbuchstaben, der Kurztexte mit Kleinbuchstaben bezeichnet. Um den Vergleich mitden Angaben in den Ausgaben von Harris und Kraft-Purintun zu erleichtern, sind deren Siglenin der Liste zusätzlich vermerkt.

183. Erstmals publiziert von Ceriani, MSP Y,1, 1868, 1 0 1 7 .

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F 0 Oxford,BodleianaBaroc 240,2,1-9 12.]h.)

G P Paris,Bibliotheque Nationalegr.1534,19,159- 169 II.]h.)

H W Wien,Nationalbibliothekhist.gr. 126 früher 36,6),39r-4 8r 14·/I 5·]h.)

I L Leiden,Universitätsbibliothek,BibI. Gr. 99,119, 14.]h.y84

a v Rom,Biblioteca Vaticanagr. 284 = Barberini III.3),152- 173 1497) 8 5

Aeth Äthiopische Übersetzung 16

AethA Paris,Bibliotheque Nationale,Cod. Abbadianus35,

176a-I80a 17·]h.)

184. Enthält: ParJer 5>32-7,31.185. Publiziert von Vassiliev, Anecdota Graeco-Byzantina I, Moskau 1893, 308-316:8,3-

9,14 fehlt.186. Die bis heute einzige Textausgabe in der Chrestomathia Aethiopica von Dillmann be

ruht auf den oben genannten 3 Hss. Eine kritische Ausgabe bleibt ein dringendes Desiderat; dievon Charles angekündigtes. KautzschAP II, 402) ist nie erschienen. Inzwischen sind allein ineuropäischen Bibliotheken wenigstens20 Hss. nachgewiesen briefliche Mitteilung 29.7.1985von W. Baars, Leiden; vgl.VT 17, 1967, 487ff.), darunter die älteste Hs.Berlin, PreussischeStaatsbibliothek, Petermann II, Nachlass 42, 208-219a 15.Jh.).In den äthiopischen Bibliotheken ist ein noch erheblich umfänglicherer Bestand von meist allerdings späten Mss.) vorhanden; vgl. Macomber, William E: A catalogueof the Ethiopian Manuscripts microfilmed for theEthiopian Microfilm Library, Addis Ababa and for the Hili Monastic Manuscript Library,Collegeville I-IV, Collegeville, Minnesota 1976-1979.

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Fragment:I4.1I2·Jh.)192

Moskau,Historisches Museum

I4·Jh.)193

Moskau,Dreifaltigkeitskloster,Sammelband I5.Jh.)194

I 2 achleben und orschungsgeschichte

In welchem Umfang die ParJer Eingang in zeitgenössisch jüdischen Kreisenge-funden hat, ist unbekannt. Unklar ist ebenso ihre Verbreitung und Verwendungim späteren Judentum. Die in der rabbinischen Literatur vorhandenen Parallelüberlieferungen stehen jedenfalls in keiner unmittelbaren Verbindung 95 mit ihnen. Auch sonst lassen sich in jüdischen Quellen keineSpuren finden, die Kenntnis der ParJer verraten. 96 Das gleiche gilt auch für die Welt des Islam.In ihr sindzwar ebenfalls Traditionen bekannt, die sich mit Erzählmotiven der ParJer berühren 97 , für die Annahme literarischer Zusammenhänge reicht dies jedoch nichtaus. 98

Die ParJer sind wie das Gros der griechisch-sprachigen Literatur des antiken Judenturns nachweisbar nur im Rahmen christlicher Geistes- und Lebenswelt überliefert

192. Sresnewski,l.: Drewnije slawanskije pamjatniki jussowaga pisma I, Petersburg 1868,185-187; deutsche Übersetzung bei Wolff, a.a.O., 221-227.

193. Turdeanu, a.a.O.,349, nicht beiWoIH.194. Tichonrawow, a.a.O., 273-284. Die Textfassung enstpricht weitgehend dem griech.

Ms. a; deutsche Übersetzung beiWoIH, a. a. 0. 228-237.195. S. o. S. 671 f.196. Weder die in den Constitutiones Apostolorum V20,3 erwähnte Verwendung eines

Baruchbuches im Synagogengottesdienst am10. Gorpiaios = Tischri?) bzw. 9. Ab SchürerIII, 464; SchürerET III,739) noch eine mittelalterliche Legende über den Gebrauch von Baruchbüchern Ginzberg, IY,324) kann sich auf die ParJer beziehen.

197. Vgl. insbesondere die Entsprechungen zur Abimelech-Geschichte ParJer 5 im Koran,Sure 2,259 261): »Wie einer, welcher an einer Stadt vorüberging, die wüst in Trümmern lag.Ersprach: ,Wie wird Allah diese nach ihrem Tod lebendigmachen?< Da ließ ihn Allah hundertJahre gestorben sein, alsdann erweckte er ihnund sprach: ,Wie lange bist du verweilt?<Ersprach: ,Ich verweilte einen Tag oder den Teil einesTages.< Er sprach: ,Nein,du verweiltesthundert Jahre. Schau nach deiner Speiseund deinem Trank, sie sind nicht verdorben.< Übersetzung nach Max Henning,Der Koran, Leipzig1960 .

198. Anders Harris, 1889, 39-42, der auf Grund der Parallelen zwischen Koran Sure2,259 261) und ParJer 5 s.o. Anm.196 sogar Kenntnis der ParJer bei Muhammed selbst annimmt. Die bereits von Ceriani,MSP V,I, 1868,9und Müller, ZDMG 42,1888,80 vermerkteAffinität beider Texte gibt das aber schwerlich her.Zur gesamten Sach-und Problemlages.Schützinger,ZRGG 25,1979,1-19: insbesondere8 - 13.

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und benutzt worden.Der Erhalt des Textes ist allein frommem Interesse kirchlicherKreise an der Gestalt des Propheten Jeremia und seiner Begleiter sowie an den Ereignissen der Zerstörung des Jerusalerner Tempels zu verdanken.Wo und in welchem Umfang das Werk bereits in der Alten Kirche bekannt war, läßtsich indes auch nicht mehr genau feststellen. In den maßgeblichen Auflistungen ka

nonischer und deuterokanonischer Schriften ist kein entsprechender Hinweis enthalten. 99 Das früheste und lange Zeit einzige literarische Zeugnis, in dem Kenntnisder ParJer zutage treten dürfte, findet sich in einem Bericht über die Lage des Heiligen Landes, der zu Beginn des 6.Jh. von einem sonst unbekannten (Archi-) DiakonTheodosius verfaßt wurde und in dem die Geschichte des Abimelech wie in ParJer3,9f.15; 5,1-35zur Sprache kommt:»Vom Ölberg bis zumDorf Hermippo, woAbimelech 46 (v.1.:43/6o) Jahre unter einem Feigenbaum schlief, istes 1 Meile.Dieser Abimelech war ein Schüler des Hl. Jeremia.Dort war der ProphetBaruch.«zoo Weitere Texte, in denen literarische Reflexe der ParJer vorliegen(könnten), sind - bislang wenigstens - aus der spätantik-christlichen Literaturnicht zutage gefördert worden.zol Eine frühe und auch umfänglichere Verbreitungist dennoch durchaus wahrscheinlich, zumal das Werk wohl schon im 5.16.Jh.Eingang in die äthiopische Christenheit gefundenhat.zoz

Der Überlieferungs- und Wirkungsbereich hat, soweit erkennbar, ausschließlichim Raum der Kirchen des Ostens gelegen.In der äthiopischen Kirche erlangtendie ParJer sogar den Rang einer kanonischen Schrift, den sie bis heute einnehmen.In der griechisch-orthodoxen und im Anschluß daran in weiteren orientalischorthodoxen Kirchen haben sie einen festen Platz erhalten im monastischen Leben

199. Ob sich hinter dem in der sogenannten die Stichometrie des Nikephoros (vgl. SchürerIII,357f.) unter demNamen des Baruch verzeichneten Pseudepigraphon u. U. die ParJer verbergen, ist nicht mehr zu klären, da jede Umfangsangabe fehlt. - Aufgeführt werden die ParJerjedoch wie andere Apokryphen (z.B. JosAs; TestXII) in der Liste des armenischen Bibelkanons, der »Ordnung der heiligen Schriften« des Johannes von Haghbat (1045/55 - 29 n.); vgl.dazu Zahn, Theodor:Über einige armenische Verzeichnisse kanonischerund apokrypher Bücher, in: ders., Paralipomena, Erlangen 1893,1.48-157(FGNK 5); Burchard, Christoph:Un-

tersuchungen zu Josephund Aseneth, Tübingen1965, Ff . (WUNT 8).200. Theodosius,De situ terrae sanctae (CSEL 39,140; dt. Übersetzung nach Donner,Herbert: Pilgerfahrt ins Heilige Land. Die ältesten Berichte christlicher Palästinapilger (4.-7.Jh.), Stuttgart 1979,206.Auf ParJer (3,9f. I 5; 5, I 35) im Hintergrund verweist, daß auch bei Theodosius der Diener desJeremia den Namen Abimelech trägt5. zu ParJer 3,9a) und daß die Angabe, er habe 46 (43/60)Jahre verschlafen, sich am ehesten als Variante der entsprechenden Angabe in den ParJer5. zuParJer 5,ld) erklären läßt. - Freilich könnte auch die entsprechende Parallelüberlieferung inder ApkJer eingewirkt haben.

201. Einschlägig sind weder das bei Hieronymus, Commentarius in Matthaeum IV zuMt27,9 (MPL26, 228B) erwähnte hebräische Jeremia-Apokryphon der Nazarener noch die vonHippolyt in seinem Elenchos V,24-27 erwähnte Baruch-Schrift Justins (so Kneucker, 1879,198). Daß bei PsCyprian, Adversus Judaeos 2 (CSEL II1,3,135) die Steinigung des Jeremia miteinem Christusbekenntnis in Zusammenhang gebracht wird, erinnert an den (christlichen)Schluß der ParJer (9,19ff.) und könnte eher für eine Kenntnis der ParJer geltend gemacht werden (so Wolff,TU 118, 1976,91); der Text ist indes zu allgemein gehalten,um das zu belegen.

202. Nach Basset,1893, I Anm.2 gehört der äthiopische Text bereits in dieI Periode derGe ez-Literatur; vgl. auch Simon, Orientalia 16,1941,286.

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als Lesung am4. November, demTag, der der Erinnerung an die Zerstörung Jerusalems gewidmet ist, und ferner auchals Lesung am 1. Mai zum Gedenken an dasMartyrium des Jeremia. Über den liturgisch-hagiographischen Gebrauch haben sieferner Eingang in ikonographische Darstellungen2 3 und in Werke chronographischer Literatur204 gefunden.Im Unterschied zu den Kirchen des Ostens sind die ParJer im Abendland bis indie Neuzeit hinein völlig unbekannt geblieben.Sie wurden dort - abgesehen voneinem singulären Verweis im Kommentar von J.J. Wetstein s Ausgabe des NeuenTestaments von1751205 - erst im Verlauf des 19.Jh. bekannt.1860 werden sie erstmals in einer kurzenNotiz von A. Dillmann206 erwähnt und zwarals »christlichesApokryphon des Baruch« in äthiopischer Fassung.1861 verweist A.M. Ceriani2°

zusätzlich auf die Existenz griechischer Handschriften. Bald danach erscheinen dieersten Ausgaben:1863 slawisch (mit russischer Übersetzung) vonA. Tichonravov,1866 äthiopisch von A. Dillmann und1868 griechisch vonA. M. Ceriani, 1868 und1875 erneut slawisch vonI Sresnewski bzw.St. Novakovic. 1871 bzw. 1872 machen F. Prätorius und E. König den Text nach der äthiopischen Fassung in deutscher Übersetzung zugänglich.1889 veröffentlicht J.R. Harris die erste kritischeAusgabe auf der Grundlage von 3 griechischen Handschriften, 2 gedruckten Menäentexten und 3 Handschriften der äthiopischen Übersetzung2 8 . 1891 bringt M.Gaster rumänische Textüberlieferungenzur Kenntnis, 1896 werden durch H. S.Josepheantz einige armenische Handschriften veröffentlicht1901 in englischerÜbersetzung vonJ. Issaverdens).

Auch nach diesen grundlegenden und vielfältigen Veröffentlichungen ihres Textesblieben die ParJer über lange Zeit nur einem kleinen Kreis von Spezialisten bekannt. Sowohl in der neutestamentlich-patristischen wie in der judaistischen Forschung wurde das Werk kaum beachtet.2° Auch seine Aufnahme in der Sammlung »Alt üdisches Schrifttum außerhalb der Bibel« vonP. Rießler (1928) ändertedaran nur wenig. Selbst in den Artikeln des Theologischen Wörterbuchs zum

203. Bislang belegt in zwei Miniaturen einer Handschrift des 1 I.Jh. mit Darstellungen desbrief ragenden Adlers (ParJer 7,8f.I3) und des unter einem Feigenbaum schlafenden Abirnelech (ParJer 5>1-7); vgl.Der Nersessian, Sirapie: L illustration des Psautiers Grecs du MoyenAge II, Londres, Add. 19.352, Bibliotheque des Cahiers Archeologiques5, Paris 1970, 26,Planche 2 1 : fig.61.

204. S. dazu Turdeanu, SVTPs > 1981, 332ff.205. Wetstein, Johann Jacob: HKAINH ß IA9HKH. Novum Testamentum Graecum I,

Amsterdam 1751, 611, zitiert zuMk 11,13 aus ParJer 5,31-33. - Woher Wetstein den Text derParJer kennt, wird von ihm nicht vermerktund ist bislang nicht geklärt.

206. RE 12,1860,314.207. MSP1,1, 1861, XIII.208. Harris, 1889, 26ff.209. Selbst Paul Volz hat in derI Auflage seines Buchesüber »Jüdische Eschatologie von

Daniel bis Akiba« (Tübingen - Leipzig 19°3), das sich sonst durch eine stupende Quellenkenntnis auszeichnet, die ParJer nicht berücksichtigt; erst in der2. Auflage (»Die Eschatologieder jüdischen Gemeinde, Tübingen1934 = Hildesheim1965) finden sich gelegentlich entsprechende Hinweise:248 zu ParJer 5,32,; 365 zu ParJer5,34; 9,4; 375 zu ParJer5,34; 377 zu ParJer3·

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Neuen Testament wirdes so gut wie nie berücksichtigt.2 I O Die erste eingehendeUntersuchung wurde1967von G. Delling in seiner Monographie »Jüdische Lehreund Frömmigkeit in den Paralipomena Jeremiae« vorgelegt. Ihm kommtdas Verdienst zu, die ParJer dem Vergessen endgültig entrissen und ihre Erforschungmaßgeblich angeregt zu haben. Seither ist das Werk mehrfach in ihm eigens gewid

meten Untersuchungen insgesamt oder zu einzelnen Fragen bearbeiteerr wordenund findet auch sonst verstärkt die Beachtung, die ihmals Zeugnis religiöserLebensbewältigung im antiken Judentum nachund im Angesicht der Zerstörungdes Jerusalemer Heiligtums zukommt.2 1 2

210. Ausnahmenm. W.: Schrenk, Gottlob: ) , A E ) . t 6 ~ ,ThWNT IV 1942,S. 188 18ff.: Hinweis auf ParJer 1,1.4; 3,4.5; 7,15; Schweizer, Eduard:O<lQS ThWNT VII, 1964, S.120,17ff.:Hinweis auf ParJer 6,6;9 II-13.

2 I S. die Literaturliste, insbesondere die Arbeiten von Riaudund Philonenko, WolffundHerzer.

212. Vgl z.B. Bachmann, Michael: Sünder oder Übertreter,WUNT 59 Tübingen 1992,132: zu ParJer 5 35; Berger, Klaus: Die Auferweckung des Prophetenund die Erhöhung desMenschensohnes,SUNT 13 Göttingen 1976,356. 432f: zu ParJer1 1; 9 II; Bietenhart, Hans:Die himmlische Welt im Urchristentum und Spät udentum,WUNT 2 Tübingen195 I 194: zuParJer 5034; Dobbeler, Axel von: Glaubeals Teilhabe, WUNT II, 22 Tübingen 1987,20: zuParJer 7,12-16;131: zu ParJer6 7; Hafemann, ScotJ: Paul, Moses, and theHistory of Israel,WUNT 81 Tübingen 1995,432: zu ParJer 7,11.20;436; zu ParJer 9,14.16-18; Harlow, DanielC.: The Greek Apocalypseof BaruchV Baruch in Hellenistic Judaism and Early Christianity,SVTP 12 Leiden, 1996, passim; Heckel, Ulrich: Kraft in Schwachheit,WUNT II, 56 Tübingen1993,146.157: zu ParJer4 7; Heininger, Bernhard: Metaphorik, Erzählstruktur und szenischdramatische Gestaltung in den Sondergutgleichnissen bei Lukas,NTA 24 Münster 1991,128:

zu ParJer 6,5-7; Hofius, Otfried: Herrenmahl und Herrenmahlparadosis, in: ders., Paulusstudien,WUNT 51 Tübingen 1989,237: zu ParJer2 3; Lona, Horacio E.:Über die Auferstehungdes Fleisches,BZNW 66 Berlin 1993, 16.17.19: zu ParJer 6,3-7;9 II-13; Hurtado, LarryW.:One God,One Lord. Early Christian Devotion and Ancient J ewish Monotheism, Philadelphia1988,28: zu ParJer3 4; Krauss, Wolfgang: Das Volk Gottes,WUNT 85 Tübingen 1996,127:zu ParJer 4,6; Kuhn, Peter: Offenbarungsstimmen im Antiken Judentum, TSAJ2 0 Tübingen1989, 70ff.: zu ParJer 1,6-11; 9,10.13ff.; Mach, Michael: Entwicklungslinien des jüdischen Engelglaubens in vorrabbinischer Zeit, TSAJ 34, Tübingen1992 330: zu ParJer 3,1-4; Sandnes,Karl Olav:Paul- One of the Prophets?,WUNT II, 43, Tübingen 1991, 39.4°.42.148.177:zuParJer, 1,1.2+5.8; 3.5.7.12.15;5 19; 6,23; 7,16; 9,12.20.21f; Satran, David: Biblical Prophets inByzantine Palestine, SVTPs11 Leiden 1995, 54. 58.61.67: zu ParJer1 2; 3,1-9; 9,19-32.3°;Schwemer, Anna Maria: Studien zu den frühjüdischen Prophetenlegenden. IIVitae Prophetarum II, TSAJ 50 Tübingen19916 passim; Scott, James M.: Paul and the Nations,WUNT 84Tübingen1995 113.120: zu ParJer6 19; 7 37; Speyer, Wolfgang: Mittagund Mitternachtalsheilige Zeiten in Antikeund Christentum, in: ders., Frühes Christentum im antiken Strahlungsfeld, WUNT 50 Tübingen 1989,347: zu ParJer 2 9; 3 13 ; Taatz, Irene: FrühjüdischeBriefe. Die paulinischen Briefe im Rahmen der offiziellen religiösen Briefe des Frühjudentums,NTOA 16 Fribourg - Göttingen1991 79ff: zu ParJer 6,16ff.

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11 Literatur

I Textausgaben un übersetzungen

riechisch

Ceriani, Antonio Maria:Paraleipomena Jeremiae Prophetae quae in Aethiopica Versione dicuntur ReliquaVerborum Baruchi,MSP Y,I, Mailand1868, 10-17 (= Ms A

Vassiliev, Afenasij:L \ L i j Y T 1 0 ~~ tiJv ö AWOLV t f J ~IEQouOUATJJ.tXUL ~ tov 8QfJvov toi) :TtQo<j>ij tOu IEQE-J tLOU XUL:TtEQL E X O t 6 . 0 E W ~AßLJ.tEAEX,Anecdota Graeco-Byzantina I, Moskau1893, 308-316(= Ms a/v

Harris, J. Rendel:The Restof the Words of Baruch: A Christian Apocalypseof the Year 136 A. D.The Text revised with an introduction,London 1889

Kraft, Robert A. - Purintun, Ann-Elizabeth:Paraleipomena J eremiou,SBL.TT I Pseudepigrapha SeriesI Montana, Missoula1972

Aethiopisch

Dillmann, August:Liber Baruch,

in: ders., Chrestomathia Aethiopica,Leipzig 1866 [1899= Berlin 1941.1951, I-I5J

wieder abgedruckt in: Hammerschmidt, Ernst: Anthologia Aethiopica,Hildesheim1988.

deutsche ÜbersetzungPrätorius, Franz:Das apokryphische Buch Baruch im Äthiopischen,ZwTh 15>1872,23°-247

König, Eduard:Der Rest der Worte Baruchs,ThStKr 50 1877, 318-338

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französische ÜbersetzungBasset, Rene:Les Apocryphes Ethiopiens traduits en r a n ~ a i sI:Le Livre de Baruch et la Legende deJeremie,Paris 1893

hebräische ÜbersetzungKlausner, J osef:sefrer barukh belason kusit,m e ~ k r i m~ d s i mumekorot atikim,Tel Aviv 1957

Armenisch

Josepheanz (Yovsep ianc ), H. Sargis:Ankanon Girk Hin Ktakaranac (Uncanonical Books of the Old Testament),Venedig 1896, 349-377

Karapet (Ter Mkrtc ian):Ererniay Margarei i Groc n Baruk (Of Jeremiah the Prophet from the Books of Baruch),Ararat 27 1895, 81-82; Appendix 1-8

englische ÜbersetzungIssaverdens, J acques:The uncanonical writings of the Old Testament found in the Armenian Mss. of theLibrary of St. Lazarus, translated into English,Venedig 19°1,252-304 (2.Aufl. 1934, 193-232)

Rumänisch

Gaster, Moses:Legende procului J eremia,Chrestomathie Roumaine I, Leipzig - Bukarest 1891, 147-1491253-256

Turdeanu, Emile,La legende du Prophete Jeremie d apres le Chronographe de Sigmaringen (1679-168 4),Apocryphes slaves et roumains de l Ancien Testament,SVTPs 5 Leiden 19 81 , 34 1-347

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Slawisch

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IH Übersetzungun Erläuterungen*

ie Paralipomena / Hinterlassenschaft Jeremias, des Propheten

I 1(1) Es geschah,alsbdie Kinder Israels von dem König der Chaldäerc indie Gefangenschaft geführt wurdend, da redeteGott mit Jeremiae: »Jeremia,fmein Erwählterf, mache dich auf, gehe aus dieser Stadtg,du und Baruchh,

*) Die Kapitel-und Verszählung folgtder alten,von Ceriani (MSP V,I, 1868) stammendenund von Harris (1889)übernommenen Einteilung.Die in der Ausgabevon Kraft-Purintun(1972) neu vorgenommene Abgrenzung der Versewurde daneben in Klammern vermerkt,da sie - obgleich sachlich keineswegs sinnvoller - bereits mehrfach in neuereÜbersetzungen Eingang gefundenhat (s. Vegas Montaner,AAT II, 1983; Riaud,CIRHiLL 14, 1994)und entsprechend schon vielfach bei Verweisen auf die ParJervorkommt.

Titel a ABC (Arme) D (E) ta 1tuQuAEmollEvu'IEQEIlLOUtoil1tQoljlll tOu. Dieser Titel (auch alsÜberschriftfür das koptischeJeremia-Apokryphon so o.S.673 Anm. 53] überliefert) istwohl in Anlehnungan die Bezeichnungder Chronikbücher in ( j gewählt (vgl. allerdingsauch e n t ~ p r e c h e n d eBuchtitel in e s t ~ i40,14; 41,6).Andere Uberschriften bieten:Aeth »Uberrest der Worte des Baruch« (vgl. 2Kön 1,18;I 5,II: jtT d rj ... ( j ta AOma'toovA6yoov... ; Arm A»Über den ProphetenJ eremia aus demBuch des Baruch«;Arm B »Die Geschichte desPropheten Jeremiaund seiner Schüler Baruch und Abimelech«; H »Berichtüber die Gefangenschaft r u s ~ e m s « ;SIA»Worte des

Propheten Jeremia über die Gefangenschaft Jerusalems«;SI »Bericht des heiligenundgroßen Propheten Jeremia über die Verbannungund Vertreibung Jerusalems«; vSI (b)

»Erzählungüber die Einnahme Jerusalemsund die Klage desPropheten Jeremia und dieEntrückung des Abimelech.«

I I a-d) F »Es geschah in den Tagen, als die Kinder Israelsden Herrn zum Zorn reiztenundin die Gefangenschaft geführtwurden und ihre Stadt zerstört wurde«.a-b) eYEvE'tO,T VLXU (A B; Ö'tEC) nach hebr.walhi ki, vgl. ( j Gen 6,1; 12,II.14; bzw.wa-l h i ka aseT, vgl. ( j 2 Esr 3,33; 4,9; TestAbr B 1,1.c) Nabuchodonossor/Nebukadnezar, im biblischen Schrifttum gewöhnlich (zutreffend)als »König von Babel« bezeichnet(s. z.B.Jer 24,1;46[ffi26],13; 2Kön 24,1.10.12; 25>I.II),wird hier (ebenso 2,7) als »König der Chaldäer« eingeführt. Diese Benennung (erstmals 2Chr 36,17 greifbar, vgl. fernerDan 9,1; ( j Jes 13,19; ApokrJer[kopt] 5,5; 7,8; 10,8; II,18;15,7; 20, I2; 32, I)beruht auf der inder antiken Welt bereits verbreiteten GleichsetzungvonChaldäaund Babyion,s. dazu Borger, Rykle: Chaldäer,BHH 1,1962, 296f.d) Vgl. Jer 52,12-15= 2 Kön 25,8-II; Josephus,Ant X,144; ApcBar(syr) 1,4.e) AB + »dem Propheten«, vgl. Titel. -Gott spricht unmittelbarmit Jeremia (vgl.1,1I;3,5-15; 8,2f.), nicht hingegen mit Baruch(s. u. 6,IIff.; 9,IIf.).f-f) ) C - Das Attribut »Erwählter« Gotteswird Jeremia in ParJer mehrfach beigelegt(1,4.7; 3,4·5; 7,15), ebensoim ApokrJer(kopt) (14,1; 15,15; 27,8;35,1I); vermutlich inAnlehnunganJer 1,5. Das damit ausgedrückte besondere Gottesverhältnis bezieht ParJer daneben auch auf Jerusalem (1,5), denvon Gott gesandten Adler (7,3)und das Volk (7,1 I).Letzteres entspricht allgemeinem Sprachgebrauchin biblischen wie nachbiblischen Texten; die Anwendung auf Einzelgestalten ist aber auch durchaus gängig. David: Ps 89,20;TestSalomon D 1,2; Salomon: Sir 47,22; Mose: Ps 106,23; Abraham:ApcAbr 20,5; Isaak:Testlsaak 1,2; Esra:ApcEsr 1,8; 3,3; Menschensohn: Hen(aeth) 40,5; 45,3·4; 49,2·4; 51,3·5;52,6.9; 55,4; 61,8.10; 62,1; Messias: TestBenjII,4ß; vgl. Lk 9,35; 23,35; Rufus:Röm 16,13·g) S.u. 1,7; vgl. ApcBar(syr) 2,1; Pesikta rabbati 26,16 (13Ia/b; dt. Übers.: Prijs, 64).Nach

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denn ich will sie zerstören wegen der Menge der Sünden; derer, die in ihrwohnen. 2(2) aEure Gebete sind awie eine feste Säule bin ihrer Mitte und wieeine gestählte Mauerb umher. 3 3 ) So macht euch denn auf, geht hinaus a, be-

Bogaert, sc 145> 1969, 14 dient der Befehl an Jeremia und Baruch,Jerusalem zu verlassen,als Rechtfertigung für die Flucht namhafter Rabbinen und Pries ter aus dem 68-70 n. belagerten Jerusalem (s. dazu o.S. 679).-Zur Verdoppelung des Imperativs avam:u, ~ E A e E )als Stilmittel insbesondere in Erscheinungsberichten vgl. Berger, Klaus: Die Auferweckung des Propheten und die Erhöhungdes Menschensohnes, Göttingen 1976, 432f. Anm.20 SUNT 13). Die Lesung mit einemdazwischen gesetzten KUL bei Kraft-Purintun, 1972, 12 ist in den Hss. nicht belegt.h) Der Gehilfe des Propheten; vgl. Jer 32, l2b6; 36,4. 10 .32; 43,3. 6; 45.1.i) Das Motiv (s. 1,7; 2,2; 4,6f.; 6,21) knüpft anJer 13,22; 3°,15 an (s. aber auch Hos 9,7; Ez28,18; Ps 5,11; jj I Esr 9,2; Bar 4,12) und ist vielfach zur Erklärung der Zerstörung Jerusa

lems (70 n.) herangezogen worden, vgl. 4 Esr 14,31; ApcBar(syr) 1,2ff.; Josephus, BellVII,332; weitere Belege bei Goldenberg, Robert: Early Rabbinic Explanations of the Destruction ofJerusalem,JJS 33,1982, 517-525.

2 a-a) Aeth »Dein Gebet ist«. - Schon das Jeremiabuch schildert den Propheten als Beter,der für das Volk sich einsetzt, in erster Linie als Fürsprecher (Interzessor), um den ZornGottes abzuwenden Jer 7,16; 11,14; 14,7ff.1 1.19ff.; 15,1.11; 18,20), daneben als Fürbittender, der Segen erfleht Jer 37,3; 42,df.). Die nachbiblischen Jeremiadarstellungen habendies vielfältig aufgenommen; neben ParJer 1,2·5 f.; 2,3; 3,9; 9,4f. s. 2 Makk 15,14; ApcBar(syr) 2,2; Vitae Prophetarum 2,3; XII Esth 1,3; ApokrJer(kopt) 14,2ff.; 27,8; 29,8; 31,21;35,1; 37,5. Zum ganzen s. Wolff, TU 118, 1976, 83-89; zur Verbreitung und Entwicklung

der Vorstellung von der Macht der Fürbitte vgl. ferner Johansson, Nils: Parakletoi, Lund1940; Zorn, Reinhard: Fürbitte und Interzession im Spät udentum und im Neuen Testament, Diss. theol. Göttingen 1975; Jeremias, Joachim: Heiligengräber in Jesu Umwelt,Göttingen, 1958, 133-138; Deaut , Rona ld le: Aspects de l intercession dans le JudalsmeAncien,JSJ 1,1970, 35-37; Balentine, Samuel E.: The Prophet as Intercessor. A Reassessment, JBL 1°3,1984, 161-173.b) Die Metaphern gehen auf Jer 1,18 (vgl. auch 15,20) zurück, ebenso ApcBar(syr) 2,2;ApokrJer(kopt) 14,4. Zur Textgrundlage s. Schaller, Originaltext. Im Unterschied zu Jer1,18 (15,20) hat das Bild von der Säule und der Mauer hier freilich eine positive Bedeutungfür J erusalem erhalten. Daraus wird man aber nicht schließen dürfen, J er I I 8 liege in Formeines isoliert überlieferten Logions zugrunde (so Wolff, TU 118,1976, 147f.; Kästli,BEThL 128,1997, 221). Es genügt die Annahme eines isolierten Textverständnisses, wie esjüdische Schriftgelehrsamkeit durchaus betrieben hat.Die Metaphorik der Säule zum mythischen Hintergrund s. Görg, Manfred: Die »ehernenSäulen« (I Reg 7,15) und die »eiserne Säule« Jer 1,18). Ein Beitrag zur Säulenmetaphorikim Alten Testament, in: FS Siegfried Herrmann 1991,137-154) ist im antiken Judentumauch sonst vielfach ähnlich verwendet worden, vgl. die Bezeichnung Arons als »Säule derGebete Israels« XlI Num 20,29 = xNeof/M), Abrahams als »Stütze des Menschengeschlechts« (Philo, Migr Abr 121; Quaest in Gen III,44) bzw. »Säule der Welt« (MidraschEx. r. 2,6; Bill III, 537) sowie des Jochanan ben Zakkai als »hohe Säule« (b. Talmud Berako t28b; Abot de Rabbi Nathan A 25 [ed. Schechter, 79]; Bill I, 208); s. ferner die Kennzeichnung der Autoritäten der Jerusalemer Christengemeinde (Gal 2,9, dazu Aus, Roger D.:Three pillars and three patriarchs: A proposal concerning GaI2:9, ZNW 7°,1979, 2Ff. ; I

Klem 5,2) und christlicher Märtyrer (Euseb, HE V 1,6.17) als <mJAOLbzw. <mJAOLeÖQuLoL3 a) a v u m : a v t E ~E ~ E A e U t E :formelhafter, pleonastischer Gebrauch des Partizips, Hebrais

mus (vgl. Bl-Debr-Rehk § 419), aber auch in der griech. Schriftkoine belegt (vgl. Reiser,Marius: Syntax und Stil des Markusevangeliums im Licht der hellenistischen Volksliteratur, Tübingen 1984,43-45> 131-134 [WUNT II II]).

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vor die (Heeres)machtb der Chaldäer sie einschließte.« 4(4) Und jeremiaantwortete und sprach: »Ich rufe dich ana, Herrb, erlaube mir, deinemKnechte, vor dirzu redend.«(5)Und es sprachzu ihm der Herr: »Rede,jeremia, mein Erwählter.« 5(6) Und jeremia redete und sprach: »Herr, Allmächtigera, willst du die erwählte Stadtbin die Hände der Chaldäer übergebene, damit der Königdsich"mit der Menge seines Volkes" rühmefundspreche: >Ichhabe die heilige Stadtg Gottes bezwungen < 6(7) Nein, meinHerr a Wennes schon dein Wille istb, dann soll sie aus deinen Händenezu-

b) M V U l ~= Heeresmacht, seitHerodot verbreitet, vgl. BauerWB, 412[418]6)'toovXuÄ-ÖULOlV,wie (ß Jer 26(46),2; 39( 32); 42( 35),11U ö.; s. auch ApcBar(syr) 8,4.c) S.u. 4,lb.

4 a) 3tUQUXUÄ-ooOE (5.u. 3,9; 9,6; vgl.BGU 846,10; PGieß 12,4; ferner auchGen 44,18 «ßÖtollaL).

b) X UQLEals Anrede Gottes mehrfach in ParJer (1,4; 3,4.6.9), danebenX UQLElloU(1,6). Dasist gewöhnlich Gebetsstil (vgl. PsSaI2,23; 4,14; 5,lIb.15;IQH 2,20.31; 3,19·37; 4,5; 5,5;7,34), im vorliegenden Fall aberim Gespräch verwendet (vgl.Gen 44,18).c) ) c. - »Knecht« (5. 3,9; 6,10.17) ist verbreitet Selbstbezeichnung des Beters als Ausdruck der Demut und Unterordnung; vgl. die Belege bei Jeremias, Joachim:t U ~Seal),ThWNT V, 1954, 658ff.678und Anm. 164, ferner IQH 5,15.28; 7,16; 9,11; 10,29; 11,30.33;13,18; 14,8.25; 16,10.12.14.18; 17,11.23ff.; 18,6.10;IQS 11,16.d) Ä-uÄ-TJ0aL EVW3tLOV(v.I EvuV'tLov),s.u. 3,4, entsprechend hebr.mr lpnj zum Motiv vgl.Gen 44,18; ferner Ps 5.2f.; 55,2f.; 141,1.

5 a) XUQLE3tuv tOxQu'tooQ,s. 9,6: in (ß gewöhnlich Wiedergabevon hebr. JHWH iebaoth

vgl. dazu Delling, Gerhard:Zum

gottesdienstlichen Stilder

Johannesapokalypse, NovTest3,1959,107-137: bes. 127-131=ders.: Studienzum Neuen Testamentund zumhellenistischenjudentum, hg. F Hahn- T. Hol tz-N. Walter, Berlin/Göttingen 1970,425-45°: bes.442-446. In nachbiblischen Texten begegnet diese kombinierte Wendung selten: 2Kor6,18 (Zitat?); TestAbr A 8,3; 15,12;OrMan 1,1 = ConstitutionesApostolorum II 22,12)=(ß Odae 12,1.b) i EXÄ-Ex'tf]3 t o Ä ~(s.o. 1,le) als Bezeichnung Jerusalems auch(ß Sir 49,6 sowie(ßsTob13,13·c) 3tuQUö(öooe;tTJV 3tOÄ-LV. . . Ete; xE(QUe;XuMu(oov (5.u. 2,7; 3,6; 4,6), nach (ß Jer39(32),4.36.43; 45(38),18.Zum Motiv s. auch Josephus,Ant X,139.d-f AB. - Aeth »sich mit seinen Völkern rühme«; G »sichmit seiner Menge rühme«;Arm A»und seineTruppen sich rühmen«;Arme »der sichüber die Menge seinerTruppenrühmt«.e-f ) C.f) S.u. 4,7·g) Die Bezeichnung »heilige Stadt« giltdem irdischen Jerusalem, vgl. Jes 48,2; 52,1;Neh11,1.18; (ß Dan 3,28;9Jl S Dan 9,24; Sir 36,18; 49,6;(ßBATob13,10; IMakk 2,7; 2Makk 1,12;3,1; 15.14; 3 Makk 6,5; Ant IV,205.209.218.227;XIII, 51;XX, I 18;Bell II, 397; VII,328·379;c Ap 1,282; Mt 4,5; 27,53;Apc 11,2; b. Talmud BabaQamma 97b (Bar.); Sanhedrin 107b(Bill I, 150); ferner die Aufsfhrift der Schekelmünzen des Aufstandes66-70: jrwslm qdsh/hqdwsh vgl. Meshorer,Ya akov: JewishCoins of the Second Temple Period, Tel-Aviv

Chicago 1967, 154-158 u.XIX.xX.6 a) Vgl. Apc Bar(syr) 3,1.

b) Vgl. I Petr 3,17; Plato, Alkibiades 135d; Sir 39,6;(ß Dan 1,13; Jak 4,15; IgnEph 20,1;Röm 1,10.c) EX tOOV XELQOOV=>mittels der Hände<, vgl. Sophokles, Ajax27. - Bogaert (SC 144, 362;145,14) bringt die Wendungin Zusammenhang mitdem ZitatvonJes 49,16in ApcBar(syr)4,2, das der Verf.der ParJer aber nichtmehr verstanden habe; dazus.o. S.673 Anm.50.

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grunde gehen.« 7 8)Und es sprach derHerr zu Jeremia: »Du bist mein Erwählter, darum mache dich aufund gehe aus dieser Stadt,du und Baruch,denn ich will sie vernichten wegen der Menge der Sünden derer, die in ihrwohnen. 8 9) Denn weder der König noch seine Heeres)macht kannin sieeindringen, wenn ich nicht zuvor ihre Tore öffnea. 9 10) Darum mache dichaufa und gehe zu Baruchund verkünde ihm diese Worte. 10 11) Und machteuchzur sechsten Stunde derNacht aauf, geht auf die Mauern der Stadt.Undich werde euch zeigen, daß sie nicht in die Stadt eindringen können, wennich sie nicht zuvor vernichte.« - 11 12) aDies sprach derHerr und schiedvon Jeremiab.

II 1 1) aJeremia aber verkündete dies eilends Baruchund sie gingen zum

Tempel Gottesb. cJeremia zerriß seine Kleiderdund streute Staub auf seinHaupte, fund sie begannen beide zu weinen im Heiligtum Gottesg.

8 a) Die Preisgabe der Stadt geschieht allein durchGott als Strafe für die Sünde des Volkess. u. 4,6). Das gleiche Urteil in ApcBar syr) 1,4;5,3, sowie bei Josephus Bell VI,IIO;

VII,J28.3J2;Ant XX, 166),s. dazu Delling, BZAW 100,1967, 4f.9 a) Vgl. Jer 13,4f.; 18,2.

10 a) D.h.: Mitternacht. - Dieses Detail findet sich auchin der Darstellung der Zerstörung Jerusalems durch die Babyionier bei Josephus,Ant X,I36. - Zur religiösen Wertung der Mit

ternacht vgl. Speyer, Wolfgang: Mittagund Mitternachtals heilige Zeiten in AntikeundChristentum,JAC.E 11, 1984, 314-J26 = ders.: Frühes Christentum im antiken Strahlungsfeld, Tübingen 1989, 340-352WUNT 50).a-b) ) Arm AB. - Ähnlich der Abschluß der Erzählung vom Gespräch Gottes mit Abraham in Gen 18 (V.33).b) C »in den Himmel«;SIA »nach oben«;s. u. 3,13.

II,I a-b A B G Arm SI; ) C Aeth.b) 0 u o ~ o i ieEOU; selten in(lj I Esr 5,5 5;Jdt 5,18), vgl. aber Josephus,Ant IX,p6I.254;X,37; XI,6.14·58; c Ap II,113.c-e) B C G AethArm c SI B s.u.9,9).-Arm AB Sla »Sie zerrissen ihre Kleiderund streuten Asche aufihr Haupt«; ) A.d) Zerreißen derKleider« (s. 2,5.8; 9,9) ist wie das »Bestreuen des Hauptes mit Staub«(s. u. zu e; zurVerbindungvgl.Jos 7,6; I Sam 4,12; 2 Sam 1,2; Hi2,12; I Makk 3,47; TestHi28,3; Josephus, Bell II,J22; ApokrJer [kopt] 29,6) Gestus der Trauer vgl.Gen 37,29.34;JOS7,6; 2 Sam 3,31; 13,19.31;Hi 1,20;Esq, l ; Philo, los217; ApcBar[syr] 9,2; 4 Esr 9,38; fernerBauerWB, 373[377]6) oder allgemein des Entsetzens vgl.Jer 36[(lj 43],24; 41[ lj 48],5; 2Kön 18,37; 19,1; Esr 9,3;Jdt 14,19; AscJes 1,10; TestJos5,2; AssMos 4,1;Mk 14,63; Mt26,65; Act 14,14; b. Talmud MoedQatan 26a [Bar.; Bill 1,1007]).e) S.o. d;ferneq,6; 7,20; 9,9; vgl.Ez 27,30;Thr2,IO;Jdq,II; 9,1; 2 Makk 10,25f.; 3 Makk1,18; VitAd31; JosAs 10,16; TestHi 29,4; Apc 18,19; auch Homer, Ilias 18,23f.; CharitonIII, 10,4; Apuleius, Metamorphosen VII, 27,2;zum ganzen s. Böcher, Otto: Dämonenfurcht und Dämonenabwehr, 1970, 232-234 BWANT 90).f-g) B G SIA B. - Sla Ar m A»und sie weinten sehr«; CAeth »und sie gingen in das Heiligtum Gottes«, )AArm Bc.g) v G El tL = »über«).ip aYLu<rtTlgCq> tOu eEOU, s. u. 3,14. 'AYLU<rtijgLOV: selten und ausschließlich in biblischenund späteren christlichen Quellen belegtes Wort für das Tempelheiligtum, vgl.(lj Lev 12,4; Ps 72 73),17; 73 74),7 Wiedergabe des hebr.miqdaS); 82 83),13hebr. na ah; v.1. eUOLU<rttlgLOV); ferner Basilius, Commentarius in Isaiam 7 MPG30,

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(2) aUnd als Baruch ihn sah, Staub auf seinHaupt gestreut und seine Kleider zerrissen, schrie er mit lauter Stimmeund sprach: »Vaterb, Jeremia, wasist mit dirc? Womit hat das Volk sich versündigt?« - 3(3)Denn so oft dasVolk sündigte, streute Jeremia Staub auf seinHaupt und betete für dasVolk, bisa ihm die Sünde vergeben wurdeb. 4(4) Und deshalb fragte ihnBaruch: »Vatera, was ist mit dirb?« - 5(5) Jeremia aber sprachzu ihm:»Hüte dich, deine Kleiderzu zerreißen Laß uns lieber unsere Herzen zerreißena. Und laß uns nicht Wasser in die Tränkenb schöpfenc, sondern laßuns weinen und sie mit Tränen füllend, denn derHerr wird dieseme Volkkeinesfalls (mehr) gnädig seinf.« 6(6) Und Baruch sprach: »Vatera, Jeremiab, was ist geschehen?« 7(7)Und Jeremia antwortete: »Gott gibta dieStadt in die Händebdes Königsb der Chaldäer,um das Volk in die Gefan

genschaft nach Babyion zu führen.« 8(8) Sobald aber Baruch dies hörte,zerriß auch er seine Kleider und sprach: »Vater, Jeremia, wer hat dir diesoffenbart?« 9(9)Und Jeremia sprach zu ihm: »Wartenur ein wenig bis

129C); Chronographia 98 (MPG 108, 289A). Vermutlichhandelt es sich ähnlich wie bei9umuOLTjgLOvum eine jüdische Eigenbildung, vgl. Delling, BZAW 100, 1967,73Anm. 14;s. auch die inschriftlich belegte AmtsbezeichnungUYLaOLTjg s. Audollent, Auguste: Defixionum tabellae quotquot innotuerunt tarn in Graecis orientisquam in totius occidentis

partibus, Paris 190f 16 X, 7; Liddell-Scott Supplement,Ib.2a- Io) )SIAaArm B.b) 3ta:reg s. 2,4.6.8; 5,25; 9,8; auch ApokrJer[kopt] 28,2) alsProphetenanrede wie in 2Kön 2,12; 6,21; 13,14;zur entsprechendenAnrede von Schriftgelehrten vgl. BillI 918f. ImHintergrund könnte die Vorstellungvom Propheten als Haupt einer Schule stehen,s. Philips, A.: The Extatic's Father, in: P.F.Ackroyd-B. Lindars (ed.), Words and Meanings,Essays presentedto David Winton Thomas, Cambridge 1968, 183-193.c) :L eOLLv 001.; vgl. hebr mh lk

3 a) Finales »bis«im Rahmen der Fürbitte; vgl.Jes 62,1.7;Thr 3,49f.; b. TalmudBerakot pa ;Pesikta Rav Kahana 16,9 (ed.Mandelbaum 1,278).b) Zur WendunI acpe tl nUU :{flTiu/-tug1:W (Singular ) vgl.(P Lev 4,20;s 6; 19,22;(PJes 33,24.

4 a) C GAeth SI (s.o. 2b);) A B.b) C AethSI B s. o. 2C); A B1:LeOLLV tOu tO(»was istlos«), vgl.Mk 1,27: ursprüngliche Lesart (so Kraft-Purintun, 1971, 14f.; Herzer, TSAJ 43, 1994,IO)?

5 a) FreinachJoel2,I3 (zum Problem der zugrundeliegenden Textfassungs. Schaller,Originaltext). Der Vers wird in der rabbinischenLiteratur mehrfach zit iert, vgl. Mischna Taanith2,I (BillIV, 85); b. TalmudMoed Qatan 26b;p. Talmud Taanith2,1 (65b 40); MidraschKoh rabba 1,16; s. aber auch 4Q266 Frg.11,5 (Nachtrag);4Q270 Frg.7i,19.b) Zur Sache vgl. Ex2, I6: 3t01:LOLgUals t. t. in (pF M64 (vermutlich hexaplarische Überlieferung, s. FieldI 83); profangriechische Belege bei Liddell-Scott,1455b.c) Klingt nach sprichwörtl icher Wendung.

d) Vgl.Jer 8,23 P 9,1); ApcBar(syr)35>2.e) Ausdruck der Herabsetzung, ebenso u. 7,28.f Vgl. (p Jes 27,11.

6 a) S.o. zu 2b.b) ) C.

7 a) S.o.zu 1,5c.b-b) ) C G.

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zur sechsten Stunde derNacht a, damit du erkennst, daß das Gesagte wahristb.« - 10(10) Also blieben sie beim Altaraund weintenb.

III 1(1) Als nun aber adie Stunde der (Mitter)nachta kam, gingen sie gemeinsam, wie derHerr gesagt hatte, auf die Mauern der Stadt, bJeremiaund

Baruchb. 2(2) Und siehea, Posaunenschallbertöntecund Engel kamen vomHimmel herab mit Fackelnd in ihren Händen.Und sie stellten sich auf dieMauern der Stadte. 3CJ)Als J eremiaund Baruch sie sahen, weinten sieundsprachen: »Jetzt erkennen wira, daß das Gesagte wahr istb«. 4(4) Jeremiaaber rief die Engel ana: »Ich rufe euch ana, die Stadt noch nicht zu zerstören,bis ich mit dem Herrnb geredet habe.«(5) cUnd derHerr sprach zu denEngeln: »Zerstört die Stadt nicht, bis ich mit meinem Erwählten, mit Jeremia,

geredet habe.«c (6) Und er sprach: »Ich bitte dich, Herr,laßd mich mit dir

9 a) S. o. zu 1,loa.b) Vgl. lj Gen 41,32; s. u. 3,3.

10 a) ev'tip 8UOI.(lmTlQLq>. Nach Delling, BZAW 100, 1967,73 Anm.14 ist 8umumT]QwvinParJer (s. u. 3,8), »gleichbedeutend«zu aYLUmT]QLov (s. o. zu 2,lg) für den Bezirk des Hei

ligtums verwendet. Fraglich.In biblischen wie nachbiblischen Texten ist 8umuO tijQwvsonst durchgehend Bezeichnung des Altars, nicht des Heiligtums insgesamt, vgl.BauerWB,724f. 745ff,b) AB G + »und Staub war auf ihren Häuptern«;Arme »und ihre Kleiderwaren zerrissen«. - Text: C Aeth.

111I) a-a A B. - Aeth Arm ASI »die sechste Stunde der Nacht«;Arme »die sechste Wache«;C »die Stunde«; G »der Tag«.b-b) AB G Arme SIB;) C Aeth Arm ASIA.

2 a) xut töou (AArme SIB;) CAeth SIA a), s. u.6,1; 9,10: Semitismus (vgl. Bl-Debr-Rehk§ 4Anm.6; 442,5a) oder Latinismus (vgl.JSHRZ III,3, 339 zu TestHi 17,6 c).b) <j>oovi]OUA.rtLyyOOV(A B SIA b / OaA.rtLYYoc; C AethArm SIB a); s. U . 4,1; Motiv derTheophanie, vgl.Ex 19,16ff.; 20,18),vor allem auch bei der Schilderungvon Gerichts-und Endzeitereignissen verwendet; vgl.Jer 6,1.17; PsSal 8,1; ferner Friedrich, Gerhard: oaÄ.myl;,ThWNT VII, 1964, 80-84.86ff.c) eyevE tO <j>oovrj;vgl.Mk I I I ; 9,7; Lk 3,22; 9,35f.;Act 7,31; 10,13.15;Joh 12,30; Josephus,Vita 259; ApcBar(gr)II,3; 14,1; Aelius Aristides 40,22K.d) Vgl. ApcBar(syr) 6,4; Pesikta rabbati 26,6(13 la; dt. Übers.: Prijs, 64); J alkut SchimonizuJer 20,7 § 300).e) Vgl. ApcBar(syr) 6,4.

3 a) vilv eyvooxullEV, präsentisches Perfekt; vgl.Joh 8,p ; 17,7.b) S.o. 2,9.4 a) Anrufung 1CUQUXUÄ.ELV)der Engel; vgl. TestLevi5,5; hier, wie der Kontext zeigt, keinBeleg für Engelverehrung, vgl.Larry W. Hurtado: One God, One Lord. Early ChristianDevotion and AncientJewish Montheism, Philadelphia 1988,28.b) C Arme. - G »meinem Herrn«;SIB a »Gott«; Aeth »Gott dem Herrn«; SIA »demHerrn, meinem Gott«; A B»Gott dem Höchsten«.c-c) C G Aeth SIA. - ) A B Arm SIB a.

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reden.« 5(7) Und der Herr sprach: »Rede, Jeremia, mein Erwähltera.«6(8) Und Jeremia sprach:»Ja, Herr, jetzt erkennen wir, daßdu deineaStadt indie Hände der Feinde gibstund sie das Volk nach BabyIon verschleppen.7(9) aWas, willst du, soll ich mit den heiligen Geräten des Tempeldienstesbmachena?« 8 10) Und der Herr sprach: »Nimm sie und übergib sie der Erdea und sprich: »Höre, Erde, die Stimme deines Schöpfersb, cder dich gebildet hatdirn Überfluß der Gewässerd, der dich versiegelt hate fmit sieben Sie-

d) X.EAEU06v flE; vgl. Mt 14,28.5 a) S. o. zu 1,le.6 a) A B. - Ar m A SIA B »diese«;Arm B»unsere«; ) C AethSla.7 a-a) AB SIA B. - C (AethArm ABSla) »Was sollenwir machenmit deinen Heiligtümern,

mit den Geräten deines Dienstes? Was willst du, daßwir mit ihnen machen?«-Zur Frageform (und Konstruktionvon :1tOLELVmit doppeltem Akk.) vgl.Mt 27,22; Mk

15,12; Hermas, sim1,4; BI-Debr-R§ 157,I.b) tU O X.EUfjt f j ~A E L t O u g y C a ~(< i I Chr 9,28); vgl. Ex 38f.; ferner ApcBar(syr) 6,7.8 a) C (s.u. 3,I4b)/Aeth »und dem Altar/demHaus des Heiligtums«. - NachJer 28 (< i

35),3.6; P, 7-23; Bar 1,8 (vgl. 2Kön 25,13-17; 2Chr 36,18f.;Dan 1,2; 5,2-4; Esr 1,6-II;ferner 4QApcrJer385B [soU zu IIb];Josephus, AntX,145f.; AssMos 3,2) gehörten die Geräte des Tempels zum Beutegut, das nach Babel verschleppt wurde. Die davon abweichende Legendevon der Rettung der Geräte durch Jeremia ist bereits ab dem 2.Jh.v. nachweisbar, vgl. Eupolemos F 4 (Euseb, Praeparatio Evangelica IX,39,5 [GCS 43,1, 548 =

JSHRZ 1,2, 105]),und 2Makk 2,4-8; s. ferner VitaeProphetarum 2,9ff. (vgl. dazu Schwemer, Anna Maria, TSAJ 49,1995, 202ff.); ApcBar(syr) 6,8; 80,2; ApokrJer(kopt) 28,2I. Das

Motiv begegnet ohne Bezug auf Jeremia auch AntBib126,13 sowie mehrfach in der rabbinischen Literatur (vgl. Bill III, 179f.; dazus. Böhl, Felix: Die Legendevom Verbergen derLade, FJB4,1976,63-80) und bei den Samaritanern (vgl. Josephus,Ant XVIII,85; SepherHa-Yamim § B S-V [ed.}. Macdonald, BZAW 107,1969,43 (Text),II5 (Übersetzung)],dazu s. Kippenberg,Hans Gerhard: Garizimund Synagoge, Berlin 1971, 25off. [RVV 30]);Collins, MarilynE: The hidden vessels in the Samaritan tradition, JSJ3, I 972, 97- 116 (103mit der allerdings fragwürdigen Einstufungvon ParJ er3,8 als christlicher Texteinschub inAnschluß an 2Makk 2,7; dazus. o. S. 666 Anm. 15).b) Anspielung aufJer 22,29, vgl. ApcBar(syr) 6,8.c-e) 0 1 t A a o a ~OE (C Aeth Sla; ) A B G SIAB) . . . 0 p g a y ( o a ~OE; grammat. Inkongruenzzum vorhergehenden (01) X . t ( o a V t 6 ~OE; als Parenthese gedacht?d-d) Ev tfl : 1 t E g L O U O ( ~tWV iJM. twv (instrumentalesEVwie im folgendenEV E:1t tU mpgaYL-OLV):eigentümliche, sonst nicht belegte Schöpfungsaussage. -:1tEgLouo(a könnte hier auchin der Bedeutung »Kraft« verwendet sein (so Aeth), vgl. LampePGL, 1069.Zur Sache vgl. Gen 1,9; Ps 24,2; I04,5ff.; 136,6; JosAs 12,2; Hermas, vis 1,3,4; dazus. Delling, BZAW 100,1967, 40f.f-f) ) C. - Worauf sich die 7 Siegel (und ebenso die 7 Zeiten,s. g-g) beziehen, ist strittig.Ein sachlicher Zusammenhangmit den 7 Siegeln inApc 5, I. 59; 6,1; 8,1 ist nichtzu erkennen. Deutungsversuche:a) Anspielung auf die biblische Schöpfungsgeschichte,s. Riaud,CIRHiLL 14,1994, 173: 7 Schöpfungsworte, 7 Schöpfungstage; b) allgemeiner kosmogonischer Motivzusammenhang,s. Delling BZAW 100,1967,41: Versiegelungder Erde = Befestigungüber den Wassern (wie J osAs 12,2), siebenfach= vollständig; Philonenko,RPHR76, 1996, 16rf.: Versiegelungder Unterwelt (wie Visio Pauli [Lat.; ed. Silverstein]§ 15:"puteum sigillatum septem sigillis«); d) geschichtstheologische Bestimmung,s. Herzer,TSAJ 43, 1994,50 Anm·7 2: 7 Siegelund 7 Zeiten = die von Gott bis zur Neuschöpfungversiegelten (vgl. 4 Esra6,20) Zeitalter der Weltgeschichte; ähnlich Vegas Montaner, AATII, 1983,37 I, der das folgendeEv E:1t tU X . a L Q o ~sachlich konsequent, aber grammatischproblematisch (s.< i Dtn 32,34) final übersetzt: »für sieben Zeiten«.

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gelnf gin sieben Zeiteng Und danach wirst du deine Schönheit h (wieder)empfangen. II) Bewahre die Geräte des Tempeldienstes biszur Zusammenkunft des Geliebteni. « 9(12 )Und J eremia sagte: »Ich rufedich an, Herr,zeige mir,was ich mit dem Äthiopier Abimelechamachen soll. Er hat bedeinem Knechte vieleWohltaten erwiesen. 13) Er hat mich aus der Grube d

herausgeholte.Ich möchte nicht, daß er die Vernichtung der Stadt und ihreVerödung sieht, sondern daß fdu dich seiner erbarmst und f er nicht betrübtwerdeg«. 10(14)Und der Herr sprach zu Jeremia: »Schickeihn zum Weingarten des Agrippaa.bUnd im Schatten des Bergesbwill ich ihn beschützen,bis ich das Volkin die Stadt zurückbringe e. 11(15) aDu aber,Jeremia a, gehemit deinem Volk nach Babylon b und bleibe bei ihnen und predige e (unter)

g-g) ) Aeth. - Delling, BZAW 100, 1967,41 hält denvon den übrigen Zeugen überlieferten Text für eine Glosseund bevorzugt Aeth ausGründen der Interpretation (s. o. f-f);schwerlich zu Recht.h) Vermutlich Hinweis auf die Wiederherstellung des paradiesischen Zustandes (vgl.Gen2,9:< i WgULoV),so auch Herzer, TSAJ 43,1994,24. Anders Riaud,CIRHiLL 14,1994,191:Anspielung auf die Schönheit des Tempels (vgl.< i Ps 67,13); Philonenko,RPHR 76,1996,162:Aufnahme von Jer 31,23 (in angeblich korrumpierter f>-Fassung;s. dazu Schaller,Originaltext).i) Ewe;'tf)e;(JUVEA.EU(JEWe;(Aeth Arm SI;C in 4,4)/au'VtEA.ELUe;(»Vollendung« A B G) 'toillJymtTJflEVOU;vgl. Act 7,52 (dazu Kilpatrick,G.D.: Acts vii. 52 eÄEume;,JThS 46,1945,

136-145). Mit »Geliebter« wird hier schwerlichGott selbst bezeichnet soJes 5,1). Vermutlich ist Israel (so Bogaert, SC 144, 1969,204; Licht, 1963,71) im Blick (s. u. 4,6 - derdort vorhandene Zusatz Auoilkönnte auch im ursprünglichen Text von3,8 gestanden haben und durch Homoioteleuton ausgefallen sein [Hinweisvon R. Hanhart, Göttingen];zur Sache vgl. im übrigen< i Dtn 32,15; 33,5.26; < i Jes 44,2; Bar 3,37; < i Ps 59[60],7;107[108],7; 126[127],2; ApcBar[syr] 21,21) -und seine Zusammenführung am EndederTage (s. u. 3,10.12; 4,8; fernervor allem 2Makk 2,7). Dagegen Riessler, 1928, 1323; Delling,BZAW 100, 1967, 66f.; Klausner, 107Anm.ll, die »Geliebter« als Messias-Prädikatverstehen, wofür es aber in jüdischen Quellennur vage Belege (s. Dellinga.a. 0. 67) gibt; andersin christlichen Texten (vgl.Mk 1,11parr.; Koll,13; Eph 1,6; AscJes 1,5.7.13;3,13[»Ankunftdes Geliebten«].17f.; 5,15; 8,18.25; 9,12.

9 a) Der Name des Äthiopiers lautet im J eremiabuchEbedmelech< (< i 'AßÖEflEAEX);vgl. J er38(< i45),7.IOf.;39(< i46),16.Die hier vorliegendeForm Abimelech< z.Tauch in ApokJer[kopt], fernerin ApcBar(gr) Prol. 2 sowie bei Theodosius,De situ terrae Sanctae 6 [CSEL39, 140; dt. Über. Donner, Herbert: Pilgerfahrt ins Heilige Land, Stuttgart 1979, 206]) entspricht einem ausGen 20,2-18; 21,22-33; 26,1-31undJdc 8,31-10,1 bekannten Namen.Die Verwechslungder Namen (s. auch Ms534zu < i Jer 45[38],7; 46[39],16) setzt die griechischen Namensformen vorausund beruht wohl aufder itazistischenLesung'AßöLflEÄEX(so z.T. in ApokJer[k0p.t])für 'AßÖEflEAEX;auch die Bezeichnung AlS(o'ljl entspricht demSprachgebrauchin < i (Ubersetzungvon hebr. kwsi .b) C Aeth »dem Volk und«.c-c) C Arm SIAa. - AB »Jeremia«;< i Aeth »Jeremia«.d) AB G SIAB. - C AethArm Sla»Schlammgrube« nach< i Jer 45( 38),6.e) Nach < i Jer 45( 38),6-13 formuliert, vgl. JosephusAnt X,123; zur Texdorm s. Schaller,Originaltext.f-f) AB Arme SIAB; ) C AethArm AB Sla.g) Vgl. den Hinweis auf die Bewahrung Ebedmelechs inJer 39,15-18; ebenso ApokrJer(kopt) 12,13ff.

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ihnen, bisich sie in die Stadt zurückbringe. 12(16)Baruch aber laß hier a, bisich mit ihm reden werde.« 13(-17) - Dieses sprachder Herr und stiegvon Jeremia zum Himmela. 14(18)Jeremia aberund Baruch gingen in das Heilig-

10 a) Der »Weingarten«(clll:JtEA.WV,A B AethSI; C »Acker«;Arm »Dorf«) des Agrippa,s. u.3,15; 5,25, wird auch ApcBar(gr) Prol.2; ApokrJer(kopt) 22,3; 39,8 erwähnt. Vermutlichhandeltes sich um ein nach Agrippa I 37-44 n.) oder Agrippa H (gest.um 100 n.) benanntes Landgut(XOOQLoV3, I 5). Der Name dürfte sich in entstellterForm auch in der bei Theodosius, De situ terrae sanctae 6 [CSEL39, 140; dt. Übers. Donner,206] überliefertenNotizerhalten haben, die den Schlaf des Abimelech bei einemI Meile vom Ölberg entferntenDorf Hermippus(v. I. Hermipolis) lokalisiert. - DieOrts age selbst ist kaum mehr auszumachen. Alle bislang gemachten Vorschläge bleiben hypothetisch:a) Tal bei den TeichenSalomos, südl. Bethlehem, vgl. Harris, 1889,12; id., JRLB 11, 1927, HO; b) königlichePalastanlage auf dem S.-W.-HügeiJerusalems (s.Josephus, BellV, 177ff.); vgl.Kohler,JQR

5.1893 409; c) Gegend im n.ö. Bereich der Ölbergkette,ljirbet i b ~ eq än an der röm.Straße nach Jericho, vgl. Dalman, Gustaf: Jerusalemund sein Gelände, Gütersloh1930Hildesheim 1972, 38f. [BFchTH H,19]; d) Wädi der es-sinne s. ö. Jerusalern, vgl. Abel,F -

M.: Deir Sennehou le domaine d Agrippa, RB 44,1935.61-68. - Zum ganzen s. zuletztHerzer, TSAJ 43, 1994,Iod.b-b) AB Arme SI. - C Aeth »über den Berg(s. u. 3,15).Und ... «.c) O O ~0-0 el'tLO'tQE<poo1:Ov A.aov, s. u. 3,1 I; 4,8; vgl. 2 Makk 2,7; fernerJer 28(< i 35),6; 32(< i39),37; H(< i 41),22. - Transitiver Gebrauchvon el'tLO'tQE<pELVin < i vielfach für hebr.swb(hiphil, hophal).

I I a-a) G Aeth Arm. - A BSIB »Es sprach aber derHerr zu Jeremia«; in C SIA a fehlt der

ganze Vers. ..b) Nach Jer 43(< i 5o),6f. ist Jeremia mit einer Exulantengruppe nach Agypten gezogen.Von einem Aufenthalt in Babyion weiß die spätere Überlieferung aber mehrfach zu berichten, so bereits 4QApocrJer (385B i5.6; dazu s. Dimant, Dora:An Apocryphon of Jeremiah from Cave 4 (4Q385B= 4Q385 16), in: Brooke, GeorgeJ. (ed.),New Qumran Textsand Studies, Leiden 1994,11-30: 14ff. [STDJ 15]); ferner ApcBar(syr) 10,2; 33,2; ApokrJer(kopt)30-3 I 35-37;39; Pesikta rabbati26,18 (131b; dt. Ubers.: Prijs,72); Beide Angaben werden harmonisiert im SederOlam rabba 26 (ed. Ratner, II9f.) sowie im MidraschEser Galujjot (ed. Jellinek, Adolph, Bet ha-MidraschIV, Leipzig 1857= Jerusalem 1967,135; dt. Übers. Wünsche, August: Aus Israels Lehrhallen H, Leipzig1908 = Hildesheim1967, 9 2).c) E u a Y Y E A . L ~ O I l E V O ~aU1:ois. - EuaYYEA.(teo8mist hier (und ebenso5,21 [dort parallelzu1((l1:TJxf)am]; anders im christI. Anhang u. 9,18) vermutlich nicht im Sinnvon »Gutes verkündigen« (soSIB; Riessler, 1928 906; Vegas Montaner, AAT H, 1983, 371; Philonenko,RHPR 76,1996, 168 [nach 1: Jer 31,26?]) oder »weissagen« (so Aeth; Hammershairnb,GTPS H,1976, 896; Sandnes, Karl Olav:Paul- One of the Prophets?, Tübingen 1991,39f.[WUNT I 1,43]); ähnlich Riaud,CIRHiLL 14, 1994, 174) verwendet. Es dürfte dieneutrale Bedeutung »verkünden«, »predigen« (so auch Delling, BZAW100 1967, 21;Kraft-Purintun, 1972,19; RobinsonOTP H, 1985,419) vorliegen; vgl. denvon hebr. birbeeinflußten Gebrauch in< i sowie bei Josephusund Philo (s. Stuhlmacher, Peter: Das paulinische Evangelium I, Göttingen 1968,109-179 [FRLANT 95], zu ParJer insbesondere177f. Anm.2, allerdings mit der Annahme eines »semitischen Originals«; dazus. S. 676f.).

12 a) Mit dem Hinweis auf das Verbleiben Baruchs im Land(s. u. 4,II; 6,II) folgt ParJer erneut einer besonderen, sonstnur noch ApcBar(syr) 10 3-5 erhaltenen Überlieferung.NachJer 43 (< i 50),6f. gehört Baruchzu den Exulanten, die mit Jeremia nach Ägypten verschlagen wurden, nach Barl ,d. zu den Exulanten in Babyion.

13 a) 3,2 war explizitnur vom Herabsteigen der Engel die Rede, nicht vom Kommen Gottes,doch s.o. 1,1.

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tum aund übergaben die Geräte des Tempeldienstes der Erdeb, wie ihnen derHerr gesagt hatte. 19) Und sofort verschlang die Erde siec• 20) Die beidenaber setzten sich niederund weinten.

15 21) Als es aber Morgen warda, sandte Jeremia den Abimelech weg mitden Worten: »Nimm einen Korbb und gehe zum Landgut des Agrippa überden Bergwege, hole einige Feigendund gib sie den Kranken des Volkese.Denn auf dir ruht) die Freude desHerm f und auf deinemHaupt die Herrlichkeitg.« - 16 22) aUnd mit diesen Worten verließ Jeremia ihn. Abimelechaaber ging, wie er gesagt hatte.

IV 1 1) Als es aber Morgen warda, siehe, da schloß die Heeres)macht der

Chaldäer die Stadt einb. (2) Und der große Engel

c

stieß in die Posauned

undsprach: »Dringt in die Stadt ein, Heeres)macht der Chaldäer. Denn, siehe,

14 a) S.o. zu 2,lg.b) S. o. 3,8. - C+ »und dem Altar«.

c) Vgl. ApcBar syr) 6,10, ferner Vitae Prophetarum 2,9.15 a) 1 t Q w t a ~öe Y E V O I l E V T J ~ ;vgl. Mt 27,1; I Klem 43 5.b) K O < j > L V 6 ~gängige Bezeichung für einen festen Tragekorb vgl. BauerWB, 884[909]6).Nach Philonenko,RHPR 64, 1984, 144f. ist die Wortwahl Beleg für Kenntnis der Übersetzung des JereIniabuches durch Symmachos~ J e r24,1 statt f) KaAa8o;);s. dazu Schaller,Originaltext.c) S. o. 3,10.d) Das Motiv des mit Feigen gefüllten Korbes begegnet auch Jer. 24,1-10in der Visionvon zwei, mit guten bzw. schlechten Früchten bestückten Feigenkörben, die als Heilsbzw. Unheilssymbole gelten. Möglicherweise knüpft die Erzählung in ParJer daran an soauch Wolff,TU II8, 1976, 150; Herzer, TSAJ 43,1994,1°4; Philonenko,RHPR 76,1996,168f.; Kaestli, BEThL 128, 227). Falls das zutrifft, wäre dies ein weiterer Beleg für dieTransformierungund Reduzierung des biblischen Stoffes in den ParJer,s. o. zu I,2b.e) S. u. 5,25; 7,32. - Feigenwurden in der Antike vielfach als Heilmittel benutzt, biblisch:Jes 38,21 = 2 Kön 20,7; s. ferner Löw, Immanuel: Die Flora der Juden I, Wien - Leipzig1928 = Hildesheim 1967,254; Reichmann,V.: Feigen I,RAC 7,1969, 647f.f) t EU< >QaOta"tou KUQLoU; singuläre Wendung kein Zusammenhang mitNeh 8,10 ~ w t

JHWH da dort genitivus objectivus, hier genitivus subjectivus).g) Absoluter Gebrauch von t M ;a, ungewöhnlich.Nach Philonenko,RPHR 76,1996,165 bestimmt durch5 bzw. 2:Jer2,11 dazu s. Schaller, Originaltext). -Zur Wendung » . .auf deinem a u ~ «vgl. f) Prv 10,6.22; TestSimeon 4,5.

16 a-a) A B G SIA ; ) C Aeth Arm Sla.

lVI a) S. 0.3,15.

720

b) S. o. 1,3; vgl. ApcBar syr) 6,1. ApokrJer kopt) 23,8ff.; Pesikta rabbati 26,16(13 la, dt.Übers.: Prijs, 64).c) Nach f) Dan 12,1 Michael (s. u. 9,5).d) S.o. 3,2.

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das Tor wurde euch geöffnete.« 2U) aUnd dadrang der König mit seinemHeeres)haufen in die Stadt)ein und sie nahmen das ganze Volk gefangena.

3 4) Jeremia abernahm die Schlüssel des Tempelsa, ging aus der Stadt undwarf sie der Sonne zu bund sprach: »Dir, Sonne, sage ich:nimm die Schlüsseldes Tempels Gottesund bewahre sie biszu dem Tag, an dem der Herr dichnach ihnen fragen wird. 4Ü)Denn wir wurden nicht fürwürdig befunden,sie zu bewahren, weilwir uns als trügerische Verwaltera erwiesen haben.«5 6) aNochwährend Jeremia das Volk beweinte,wurden sie nach Babyionverschleppta.

e) TtvE<PX Tjpassivum divinum). -Zum Motiv vgl. ApcBar syr)8,2;Pesikta rabbati 26,16IJla, dt. Übers.: Prijs, 64); ferner Tacitus, Hist.V,13.

2 a-a) C AethSIA. A B Ar m AC SIB»Es mögenun der König eindringen mit seinem Hee

reshaufenund das ganze Volk gefangen nehmen« vgl. ApcBar[syr]8,2-5);) Sla.3 a) Schlüssel für die Tore des Tempels, vgl. 1Chr 9,27.b) Ähnlich die Darstellungin ApcBar syr) 10,18; ApokrJer kopt) 29,3; b. Talmud Taanit29a Bar., Bill I,15I); p. Talmud Schekalim 6,2 50a, 48); Midrasch Lev rabba 19,6; Pesiktarabbati 26,16(13la, dt. Übers.: Prijs, 64);Aboth de RabbiNathan A 4 ed. Schechter,24;Bill I, 737);1:11Est 1,3;allerdings werden die Schlüsseldort zumeist nichtvon Jeremiazur(EvW:n:WV;vgl. hebr.lpnj dazu Bl-Debr-Rehk§ 214,5.6) Sonne, sondern vom Hohenpriester bzw. von den Priestern zum Himmel geworfen, so auchin zwei mittelalterlichen Klageliedern, vgl. Ben Menahem, N.: Two Songsof Lament from the Geniza, Eretz Israel 4,1956,144-146, zum ganzens. auch Bogaert, SC 144, 1969,234-241.

DieNennung der Sonne als Aufbewahrungsort für die Schlüssel des Tempelsund ihre Anrede als personifizierte Größe sindin einem jüdischen Kontext auffällig. Bogaert SC 144,237) folgert, das Motiv sei erst durch eine spätere Überarbeitung der ParJ er dazus.o. S.666Anm.15)eingebracht. Das ist indes nicht zwingend vgl. auch ApokrJer[kopt] 28,15-18,wo das gleiche Motiv im Zusammenhang mit dem hohenpriesterlichen Brustschild verwendet wird).Noch weniger stichhaltig ist die Behauptung vonMorton Smith Heliosin Palestine, Eretz Israel16,1982,208*), der Text der ParJer spiele hier auf die Verehrung der Sonneals Gottheit durch heterodox-)jüdische Kreise an. Das ist reine Phantasieund wird auchnur durch einen Eingriffin den überlieferten Text erreicht der abschließende Relativsatz»an dem derHerr dich nach ihnen fragen wird« gilt als nachträglich angefügt).Zur Anrede der Sonnevgl. die biblische SzeneJos 10,12;zum ganzens. ferner Philonenko,Marc: Priere au soleil et liturgie angelique, in: La Litterature Intertestamentaire Colloquede Strasbourg 1983),1985,220-228;]. Maier, Die Sonne im religiösenDenken des antikenJudentums,ANRW 11,19,1, 1979,346-412; Herzer, TSAJ 43,1994, 56f.

4 a) e n CtQo n OLIj1EUÖOllC;;Genitiv anstelle eines Adjektivs, wohl Hebraismus, vgl. Bl-DebrRehk § 165 (s.u. 7,2; 2 Thess 2,9). - Das gleiche Motiv auchin den ParallelerzählungenApcBar syr) 10,18; b. Talmud Taanit 29a; Midrasch Lev rabba 19,6; Pesikta rabbati 26,16

IJla; dt. Übers.: Prijs, 64).5 a-a) Zerfaserte Textüberlieferung. Übersetzung im Anschluß an A B»Noch während J e

remia das Volk beweinte,wurden sie nach Babyion verschleppt vom König der Babyionier«.-Aeth »Noch während Jeremia das Volk beweinte, trieb man es/ihn drängend hinaus. Und sie schleppten ihn mit dem Volk bis nach Babyion«; C»Noch während er weinte,schleppten sie ihn nach Babyion«;SIAB »UndalsJeremia noch weinte, da wurde das ganzeVolk vom chaldäischen König nach Babyion verschleppt«;Arm c »Und Jeremia weinteund zog mit dem Volk, das der König der Babyionier nach Babyion verschleppte«;Arm A»Und die Chaldäer besetzten die Stadt Jerusalernund plünderten all ihre Schätzeund nahmen die Kinder Israels gefangenund führten sie weg nach Babyion.Und J eremia zog mitihnen.«

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6(7) Baruch aber streute Staub auf seinHaupt aund setzte sich niederund begann dies Klageliedbanzustimmen:

Warum wurde Jerusalem verwüstete?Wegen der Sünden des geliebtend Volkeswurde es in die Hände der Feinde übergebene,wegen unserer Sünden fund (der Sünden) des Volkesf.

7(8) Aber es sollen sich nicht rühmen die Gesetzwidrigenaund sagen:>Wirvermochten die Stadt Gottes durch unsere eigene Kraft einzunehmen.<beJa, ihr habt sie überwähigt eDoch wegen unserer Sünden sind wir (euch) übergeben wordend.

8(9) Aber unserGott wird sich unserer erbarmen

und uns in die Stadt zurückbringena.Ihr aber werdet das Leben nicht habenb.9 10) Seligasind unsere Väterb, Abrahamund Isaak und Jakob,

denn sie gingen aus dieser Wehe

6 a) S.o. zu 2,le.b) Q i ] v o ~t. t. des Klageliedes, vgl. hebr.kjnhc) Vgl. ApcBar(gr) 1,2.d) S.o. zu 3,8i.

e) :rtuQEM8T)(passivum divinum;s. 4,7; oft auch in( j Jer)~

XELQU\ . . . s. o. zu 1,5C.f-f AB Aeth; C; s.o. zu 1,8a.7 a) OL :rtUQaVOI OL,,.die Gesetzwidrigen«= Heiden, vgl. 3Makk 2,17.

b) S.o. 1,5f.; ferner 3Makk 2,17; ApcBar(syr)5,1; 7,2; 67,2; 80,3; Pesikta rabbati 26,16(13Ia; dt. Übers.: Prijs, 64) sowie( j Ps 12(13),5. - Zum Motiv des Rühmensder eigenenMacht vgl.Jer 9,22 = ( j I Sam 2,10; TestJud 13,2;LibAnt 31,1, s. ferner Heckei, Ulrich:Kraft in Schwachheit, Tübingen 1993, 146f.WUNT II,56).c-c i]ÖUV1l8T]1;EE:rt'ui,,;ft C (Aeth);) A BSIAB.Kraft-Purintun, 1972,21 übersetzen ,.youwere not able to prevail against it« (so jetzt auch Riaud [198711994]und ähnlich bereitsAeth). Schwerlichzu Recht. i]öUV1l8T)'tEist eine namentlich bei jüngeren Attikern beliebteAoristbildungvon öUVUl aL,vgl. Kühner-Blaß-Gerth1,23, 9 Anm. I; 404;s. J osephus,AntXII,278. Die Ableitungvon &öUVUl aList zwar möglich, das Kompositum aber seltenunderst inder späteren christlichen Gräzität belegt (vgl. LampePGL,37a:Hinweis aufJohannes Climacus, Scala paradisi I[MPG 88, 636B]).d) S.o. zu 6e.

8 a) S.o. zu 3,IOC.b) Zur Wendung O T J VOUXe ;E'tEvgl.Joh 3,15f·36; 5.24·26.39f.; 6,40.47.53f.; 8,12; 20,31;I

Joh 3,15; 5,12f.9 a) Form des Makarismus mitki Ö'tL;vgl. Gen 30,13; Mt 5,3ff.; Lk 1,45.

b) Wie die Reihung der drei Urväter Israels so ist auch die Kombinationmit ,.unsere(deine/eure) Väter« (s. u. 6,18) biblisch geprägt, vgl.Gen 50,24; Ex 3,15-16; 4,5;Dtn 1,8;

6,10; 9,5; 29,12; 30,20; IChr 29,18; danach TestLeviI 5,4;Josephus,Ant XI,169;OrMan I

2 (= ConstitutionesApostolorum II 22,12)= ( j Odae 12,1; TragEz Frg 8 (Euseb, Praep.Ev.IX 29,8 [GCS 43,1,529]= JSHRZ IV, 125: 104f.); Mechiltazu Ex 13,3 (ed. Horovitz-Rabin, 60,16); Hekhalot§ 328.-

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Zum Gedankender Verschonung der Verstorbenen vgl. ApcBar(syr) 11,4; fernerI Makk

3,59·c) E ;i]A80vEX 'tOU x6(Jl ou (mu'tou), geläufige Wendungfür ,.sterben«, vgl. Bill II,556;

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und sahen nicht die Verwüstungd dieser Stadte.»I o I I Danach ging er hinausund sprach weinend:» In Trauerum dich,J rusalem, gehe ichvon dir.« I I 12 ) Und er ließ sichin einem Grab niederundblieb dort. Während dessen kamen die Engelund berichtetenihm alles, bwasder Herr ihm durch sie mitteilen wollteb .

V 1 1) Abimelech aber machte sich aufin der Mittagshitze die Feigen·zu

Sasse, Hermann:K 6 o t J . o ~ ,ThWNT III, 1938,888.Zum Sprachgebrauch »diese Welt«alsGegensatzzur künftigen Welts. Bill IV, 844ff.d) c j J a v L o t J . 6 ~ ,besonders häufig in fj Jer und fj Ez verwendet für hebr.5mh bzw. 5mmh

e) Vgl. I Makk 2,7; 3,59; ferner PsSal 17,44; 18,6.I I a) S. u. 6,1; 7,1. - Gedacht ist wohl an eines der (Höhlen-)Gräber im Bereich des Kidronta

les; vgl. auch ApcBar(syr) 21,1. Anders Kohler,JQR 5, 1893, 410, der einenOrt in derNachbarschaft Hebrons vermutet. - Die christliche Pilgerüberlieferung bei Theodosius,De situ terrae sanctae 6 (CSEL39, 140; dt. Übers. Donner, 206) scheint den Sitz des Baruchmit dem Aufenthaltsort des Abimelech identifiziertzu haben s. o. zu 3,loa); dem entspricht, daß nachB. Chr. Joannides,I I Q o o K u V T ] t : a Q L O v t i j ~' A y ( a ~r f ) ~I, Jerusalern 1877,293 noch im 19.Jh. eineGrotte im Norden Jerusalems entsprechend verehrt wurde, vgl.Dalman, Gustaf: Jerusalemund sein Gelände, Gütersloh 1930= Hildesheim 1972,104(BFchTH II,19).b-b AB (Arm) SIA B). - C Aeth.

V I) aS. o. 3, 15. - In der Geschichte vom66 jährigen Schlaf des Abimelech ist ein verbreitetes

. Legendenmotiv verarbeitets. Gaster, MGWJ30, 1881,78-81; 13°-138; 368-374;413-423; Koch, J ohann: Die Siebenschläferlegende, ihrUrsprung und ihre Verbreitung, Leipzig1883; Heller, REJ 49,19°4,2°3-214; Huber, Wanderlegende, 1910,4°7-412.422-426).Abgesehen von der weithin identischen Überlieferungin ApkrJer(kopt) 12,13-19;22,1-13; 38,1-39,13 findet sich die nächste Parallelein einer Erzählung des p. Talmud Taanit3,10 (66d 53) über Choni den »Kreiszieher«: »Es sagteR. Judan Giria: Dies ist (die Geschichte)von Choni dem Kreiszieher, dem Enkel Chonis des Kreisziehers: Es warkurzvor der Zerstörung des Heiligtums, da ging er hinaus auf einen Bergzu seinen Arbeitern.Bevor erdort war, kam ein Regenguß herab.Er ging in eine Höhle.Da er sich gesetzt hatte,wurde er müdeund schlief einund er blieb versunken im Schlaf70 Jahre, bis das Heiligtumzerstört wurdeund zum zweiten Mal wiedererbaut ward.Am Ende der70 Jahre wachte erauf von seinem Schlaf.Er verließ dieHöhle und sah die Welt völlig verändert. Ein StückLand, auf dem Weinstöcke standen, brachte Oliven, ein Stück Land, auf dem Oliven(bäume) standen, brachte Getreide.Er frug die Leute der Gegend: Was gibtes an Neuigkeiten in der Welt?Und sie sagtenzu ihm: Weißstdu nicht, wases an Neuigkeiten in derWelt gibt? Und er sagte zu ihnen: Nein.Und sie sprachenzu ihm: Wer bist du?Er sprachzu ihnen: Choni, der Kreiszieher.Sie sagtenzu ihm: Wir haben gehört, daß,wenn er in den(inneren)Hof (des Heiligtums) hinaufging, (dies)er erleuchtet wurde.Er ging hineinundwurde erleuchtetund sprach für sich:>Wenn der HERR die Verbannten Zions zurückbringen wird, werden wir sein wie die Träumenden< (Ps 126,1).« - Eine textlich abweichendeFassung bieten b. Talmud Taanit23a; Midrasch zu Ps 126,1. - Ähnliche Geschichten begegnen aber auch im außerjüdischen Bereich: z.B. in der Legende vom Schlaf des Epimenides Laertios (bei Plinius, N atHist VII, 53 [175]; Diogenes Laertios I,09 f.) sowievor allemin der christlichen, ursprünglich bei Ephesos lokalisierten Legendevom Schlaf der siebenJünglingezur Zeit der Christenverfolgung des Decius, in der wiein ParJ er das Wunder derBewahrungzum Beweis für den Glauben an die leibliche Auferweckung dient (vgl. Lechner, M. - Squarr, C.: Siebenschläfer (Sieben Kinder)von Ephesos, LCI 8, 1976,344).ZuWeiterbildungen in der muslimischen Welt (u.a. Koran, Sure 2,259[162]; 18,8-25)s.

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holen. Und als er einen Baum erreichteb, setzte er sichin dessen Schatten,umein wenig auszuruhene. (2) Und er legte seinen Kopf auf den Feigenkorbund schlummerte ein. Und er schlief 66 d Jahre und erwachte nicht vonseinem Schlafe. 2(]) Danach (erst) wachte er von seinem Schlaf aufa undsprach: »bIch habe süße geschlafen, aber (zu) wenig.Und mein Kopf istschwer, dennbich habe nicht genug Schlaf gehabt.«3(4) Dann deckte er denKorb mit den Feigen aufund fand sie tropfend von Milcha• 4(5) Und ersprach: »Ich möchte am liebsten (noch) ein wenig schlafen, denn mein Kopfist schwer. Aber ich fürchte, daß ich (ver)schlafeund zu spät aufwacheund mein Vatera Jeremia ärgerlich wird.Denn wenn es nicht so eilig wäre,

Schützinger,ZRGG 25,1979,1-19; Kandler, Hermann: Die Bedeutung der Siebenschläfer

(Ashb al Kahf) im Islam. Untersuchungenzu Legende und Kult in Schrifttum, Religionund Volksglauben unter besonderer Berücksichtigungder Siebenschläfer-Wallfahrt, Bochum 1994.b) X<l taAaßmv öEvöQov;zum Sprachgebrauch vgl. Preisigke, Friedrich:Wörterbuch dergriechischenPapyrusurkunden I, Berlin 1925, 753f.; LampePGL, 710a.Kohler JQR 5, 1893,409) schlägt füröEvöQov als Konjektur ävtQov(>Höhle<)vor; unnötig. Vgl. auch ApcBar(syr) 6,1; 77,18.c) Vgl. ApcBar(syr) 5Sol; Theodosius,De situ terrae sanctae 6 (CSEL39, 140; dt. Übers.Donner, 206).d) s. d ,30; 6,5; 7,24. - Die Jahresangabe schwanktin der Überlieferung:66 A B C G Aeth

ArmA

SIB; 68 ArmB

; 70 a Sla (vgl. Jer 25,II; 29[(fj 36],10; Sach 1,12; 7,5;Dan 9,2; 2 Chr36,21; Josephus,Ant X,184; XI,2; XX,233; ApokrJer[kopt] 12,19;14,lti 38,6, ).9,5; fernerp. Talmud Taanit 3,10 (66d56 [s.o zu 5,la]; b. Talmud Taanit 23a); 76SI ; 86 SI ; 46/43/60bei Theodosius,De situ terrae sanctae 6 (CSEL 29,140; dt. Übers. Donner, 206).Ursprünglich ist sicherlich die Zahlvon 66 Jahren.Nach Harris, 1889,13 hängt siemit derAbfassungszeit des Buches zusammen (dazu s.o.S. 679); nach Delling, BZAW 100, 1967,9 »handeltes sich wahrscheinlichum eine runde Zahl« ähnlich 77in AssMos3, I4; vgl. auch666 in 2 Chr 9,13; nach Wolff,TU II8, 1976, II 5f. ist die Zahl 66bewußt gewählt, weil damit »lediglich die Zeit, inder Abimelech schlief«, angegeben werden sollund nicht die gesamte 70jährigeDauer des Exils. Herzer, TSAJ 43,1994,95 Anm.273 verweist als Paralleleauf die Altersangabe »ungefähr66« für einen Hohenpriester bei PsHekataios (Josephus, cAp 1,187), vermerkt aber zurecht: »Eine endgültige Erklärung des Problems scheint... offen bleibenzu müssen.«e) E ~ U : n : V L c r e TEX t U ü:n:vou (s. 2a.5.26); vgl. (fjB Jdc 16,14.20; fj 3 Reg 3,15; ferner TestNapht 1,3. - Philonenko,RHPR 64, 1984, 145 postuliert als »origine scripturaire« Jer38( 3 1),26; schwerlich zurecht,s. Schaller, Originaltext.

2 a) E Y E Q e E i ~(C E ~ U n v L c r e E ~s. oIe) :n:o t U ü:n:vou (s. u. 9) vgl. (fj Gen 28,16; fj Prov 6,9;(fj Sach 4,1; (fj Sir 22,7.b-b) A B Sla. - C SIA B Arm »Ich habe süß ein wenig geschlafen, doch mein Kopf istschwer, denn«;Aeth »Wenn ich doch noch ein wenig schliefe,denn noch ist mein Kopfschwer und«.c) Die e z e i c h ~ u n gdes Schlafes als>süß< bereits häufig beiHomer (Ilias 4,13 I; Odyssee1,364 u. ö.), danach gängig, allerdings selten in jüdischen Schriften;doch s. fj Jer 38( 31),26;3 Makk So12; Josephus, Bell VII,349·

3 a) Der Ausfluß einer milchigen Flüssigkeit aus der Feige ist das erste Anzeichen ihrerReife, vgl. Theophrast, Causae plantarum VI 6,5; Plinius, Naturalis Historia Xv,82; Ovid,Fastes11, 263; hier Hinweis auf die Frische der Feigen.

5 a) S. o. zu 2,2b.

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hätte er mich heute inder Frühewohl nicht weggeschickt. 6 Ich will sofortmich aufmachen in der Hitze. aGibtes täglich nicht Hitze, nicht Mühe?«a 7So stand er auf, nahm den Korb mit den Feigenund hob ihn auf seine Schultern und ging nach Jerusalem.Und er erkannte die (Stadt) nicht (wieder).aWeder sein Haus noch seinen Platzb, weder seine Verwandtschaft noch einen Bekannten fand era. (8) Und er sprach: 8 »Gepriesen sei der Herra,denn eine große Betäubungb hat mich befallen. (9) Dies ist nicht die Stadt(Jerusalemc) . 9 Ich habe mich verirrt, denn ich gingüber den Bergweg,nachdem ich aufgewachtwar von meinem Schlaf. 10 Weil mein Kopfschwer war - denn ich hatte nicht genug Schlaf gehabt-, habe ich mich aufdem Weg verirrt. II(IO) Schrecklichavor Jeremiazu sagen: )ich habe michverirrt<.« 12 11) Er aber ging (wieder) aus der Stadt.Und als er (genau) hin

sah, erkannte er die Zeichena

der Stadtund sprach: »Dies ist doch die Stadt,ich habe mich verirrt.« 13 12) Und er kehrte wieder in die Stadtzurück undsuchte und fand keinenvon seinen Leuten. 14 Und er sprach: »Gepriesensei der Herra, denn eine große Betäubungbhat mich befallen.« 15(13)Under ging wieder ausder Stadta.Und er verharrte in Trauer nicht wissendb, wo-

6 a-a) ou yaQ 'KUU lUou 'K61toC;EO"tLV 'KuS' TJ lEQUVA B SI. Aeth »denn die Hitze ist heißund niemals läßt sie ganz nach«;Arme» Weder des TagesHitze noch meine Bedenken sollen mich hindern«;) C

Nach Harris, 1889,52

ist der Text korrupt. Er konjiziert:'KUL

a1tEÄS&]Ö1tOU

ou 'Kuu luOU

'K61toC;EO'tLV 'KuS' TJ lEQUV»und möchte dahin gehen,wo es keineHitze, keine Ermüdunggibt täglich«),so daß der Text eine eschatologischeAusrichtung erhält. Ihm folgt Herzer,TSAJ 43, 1994, 13.149.

7 a-a) So der Text mit kleinerenAbweichungen bei A B G Arm SIAB; z. T. OÜtE tTJvOL'KLUV

oÜtE tOV t61tov euutou zum vorhergehenden Verb OU'K E1tEYVOOgezogen. - C (Aeth)Sla»weder dasHaus noch seine Familie«.b) t61toC;meint hier kaum den Tempel (so Bogaert,SC 144, 1969, 183Anm. 5), sondernentsprechend OL'KLUden Platz eines Grundstückes.

8 a) EUAOYl1tOC;'KUQLOC;in ffi Übersetzung von brwkJHWH vgl. ffi Ps 27(28),6; 3°(31),22;123(124),6; ffi Sach 11,5; ffi Ruth 4,14 u.Ö .b) E'KO'tUOLC;:hier wie 5,14.16.3° nicht >Ekstase, Verzückung(oder >Bestürzung, Schrekken(, sondern >Betäubung, Tiefschlaf(,wie ffi Gen 2,21; 15,12 Übersetzung von hebr.trdmh), vgl. Philo,Rer Div Her 249.257;TestRub 3,1. Zur Wendung lEYUAT]E'KO'tUOLC;E1tE-1tEOEVE1t' (ebenso 5>14)s. El Dan 10,7, ferner ffi Gen 15,12; Act 10,10 (v.1.).c) GAeth; )ABCArmS1 AB.

11 a) Suu luO't6v, gewöhnlich positiv gebraucht,hier negativ; vgl. ffi Dtn 28,59; ffi Am 3,9;Platon, Theaetet I 54 b.

12 a) t OT] lELUtiic;1tOAEOOC;.Das könnte sich auf die nur noch von außen sichtbaren)Wahrzeichen der Stadt beziehen (so Delling,BZAW 100, 1967,46 Anm.22; Herzer, TSAJ 43,1974, 256,der »eine Anspielung auf die architektonischeVeränderung der Stadt durch Ha

drian« vermutet). VomKontext her liegt es jedoch näher, daß an die Grenz- bzw. Meilensteine der Stadt gedacht ist, vgl.Herodian, Historiae 13,9; Plutarch, Gaius Gracchus 7;ferner LampePGL, 1231 a.

14 a) S. o. 5,8a.b) S.o. 5,8b.

15 a) AB G) SIAB »und er sagte: Dies sindzwar die Zeichender Stadt«; s. o. 5,12.b) S.u. 7,J2b.

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hin er gehen sollte.Und er setzte den Korb abund sprach: 16(I4) »Ich willmich hierhin setzen, bis derHerr die Betäubung von mir nimmt.«17(I5) Und während er so da saß, sah er einen Greisvom Acker kommenaund Abimelech sprachzu ihm:b »Alter, ich frage dich, welche Stadt ist dasda?« 18(I6)Und er sagte zu ihm: »Jerusalern ist es.« q) Und Abimelechsprachzu ihm: »Wo ist J eremia, der Priestera, und Baruch, der Vorleserb,unddie ganze Bevölkerung dieser Stadt? Ich habe sie nicht gefunden.«19(I8) Und der Alte sagtezu ihm: »Bistdu nicht aus dieser Stadt, 2 0 wenndu dich heute (noch) an Jeremia erinnerst, da du nach so langer Zeit nachihm fragst? 2I I9) Jeremia ist doch in Babyion bei dem Volka• Sie wurdenvon Nabuchodonosor b, dem König,in die Gefangenschaft geführt.Und beiihnen ist Jeremia, ihnenzu predigenc und sie zu lehrend das Worte.«

2 2 ( 2 0 ) Sobald aber Abimelech diesvon dem greisen Mann hörte, sagte er:23 »Wenn du nicht alt wärst - und da es nicht statthaft ist, jemanden, derälter ist als man selbst,zu beschimpfena - würde ich dich auslachenund sagen: Du bist verrücktb, wenndu sprichst: >Das Volk wurde nach Babyionindie Gefangenschaft geführt.< 2 4 ( 2 I) Sind etwaa die Wasserfälle desHim-

17 a) Vgl. Jdc 19,16; fernerMk 15,2I.b) Zur Funktion des folgenden Gesprächesals Deutehilfe vgl. p. Talmud Taanit 3,10(s. o.la); Diogenes Laertios I,109f.

18 a) AethArmC

.A

B SIAB »Priester Gottes«;ArmB

Sla »Priesterund Prophet Gottes«; C»Hohepriester«(s. u. 9,2: Jeremia opfert am Versöhnungstag; ursprüngliche Lesart?). - DieBezeichnung J eremiasals Priester gründet auf J er I,I; vgl. auch J osephus,Ant X,80; b. Talmud Megilla 14b; Pesikta rabbati 26,10 (130a; dt. Übers.: Prijs,50); Sifre zu Num 10,29;MidraschRut rabba 1,2.b) avayvwO tij<; (A B;) C; Aeth »der Levit«), in< i Bezeichnung des Esra(< i I Esr 8,8.9.19;9,39.42.49; ebenso bei Josephus,Ant XI,123.127), hier für Baruch nach< i Jer 43( 36),6ff.;vgl. Bar 1,3f.

21 a) S.o. zU4,5a.b) Der Name des >Königs der Chaldäer<(s. o. 1,I)wird hier erstmals genannt(s. u. 7,14.25;8,4 v.l.). Die Namensform Naßo1J)(.oöovooaQ ist in allen griechischen Bibelübersetzungenverwendet (vgl. < i Jer 41( 34),1; A e Jer 36(29),3), ebenso bei Josephus,AntX,84ff.138.146.181.183·c) S. o. zu 3,IIb.c-d) ) C.c-e) ) Aeth.e) xa'tT])(.fjom . . . tov f..ayov; vgl. Gal 6,6; fernerLk 1,4; Act 18,25. - Der absolute Gebrauchvon 6 f..6yo<; für dasWort Gottes (soArm c) ist sonst nur in christlichen Quellenbelegt (s. BauerWB,9451:971]6; LampePGL, 808a). Daraus folgt aber nicht, daßes sich hierum eine Einfügungvon christlicherHand handeln muß, vgl. dazu Delling, BZAW 100,1967,21-25 mit Hinweis aufRöm 2,18.

23 a) Zum Gebot der Ehrfurcht vor dem Alter vgl. Lev 19,32; Sir8,6; Sap 2,10; PseuPho220ff.; Philo, Spec Leg II,237f.; ferner Aristophanes, Nubes 993.b) Vgl. ApokrJer(kopt) 39,7.

24 a) eL leitet hier eine direkte Frage ein (ebenso7,6; nach Bl-Debr-Rehk§ 440,3 Hebraismus); anders Kraft-Purintun, 1972, 24f., die einen irrealen Bedingungssatz annehmenunddiesenzum folgenden ziehen: »Even if the heavenly torrents had descendedon them, therehas not yet been time for them to go into Babylonl«.

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mels b auf sie herabgestürzt? Die Zeit reicht gar nicht, um nach Babyion zugelangen. 25(22) Denn wieviel Stunden sind (verstrichen), seit mein Vater aJeremia mich zum Landgut des Agrippa b wegschickte für ein paar Feigen,damit wir sie den Armen des Volkes geben? 26(23) Ich ging weg und holtesie. Und ich kam in der Hitze zu einem Baum, ich setzte mich nieder, um einwenig auszuruhen, und legte meinen Kopf auf den Korb und schlief ein a,(24) und als ich erwachte, öffnete ich den Korb mit den Feigen in der Meinung, daß ich mich verspätet hätte, und fand die Feigen tropfend vonMilch b, so wie ich sie gepflückt hatte. (25) Du aber sagst: >Das Volk wurdein die Gefangenschaft nach Babyion geführt.< 27(26) Damit du es siehst:Greif zu, schau die Feigen an « 28(27) Und er deckte dem Greis den Korbmit den Feigen auf. 29 Und (d)er sah sie tropfend von Milch. 30(28) Als er

es aber sah, sprach der greise Mann: »Mein Sohna, du bist ein gerechterMensch b. Gott wollte dir nicht die Zerstörung der Stadt zeigen. Deshalb

brachte Gott diese Betäubung auf dich. (29) Denn siehe, 66 d Jahre sind esheute her, seit das Volk nach Babyion in die Gefangenschaft geführt wurde.3 C 0 ) Und damit du einsiehst, Kinda, daß dies wahr ist; schau auf den Ackerund siehe, bdas Wachstum der Pflanzen zeigt sich (gerade)b. C I Sieh auchdie Feigen an, ihre Zeit ist (noch) nicht da c• Und begreif' (das).« 32 32) Darief Abimelech mit lauter Stimme: »Ich preise dich a, Herr,

b) ita1:UQQUX t<XL'tou ouguvou, vgl. fj Gen 7,1 I; 8,2; fj Mal 3,10 = f rbwt h-smjm, fernerJes 24,18; 2 Kön 7,2.19.

25 a) S.o. zu 2,2b.b) S.o. zu 3,10a.

26 a) S.o. pb) S.o. Ha.

30 a) ULf l0u (vgl. ApokrJer[kopt] 39,2.13): Anrede für nicht verwandte Personen, selten;vgl. Martitz, Wülfing von: U L 6 ~ ,ThWNT 8,19 69, 337.

30 b) Ö i t a L O ~ä . v e g 0 3 t O ~(vgl. ApokrJer[kopt] 39,13): Bezeichnung des Frommen; vgl. fjGen 6,9 Noah); fj Hi 1,1 Hiob); 4 Makk 16,2 (Daniel);Josephus, Ant XI,12I.183; XII,43;XIV,22; Mk 6,20; Lk 2,25; 23,50; Act 10,22.c) S.o. zu 5,8b.d) S.o. zu 5,ld.

3 a) tfitVOV, ähnlich wie ULf (s. o. 30a) allgemein vertrauliche Anrede; vgl. BauerWB,1600 1612)6.b-b) Text nach Aeth.) C Arm A c. - A B SI (ArmB) »das Wachstum der Pflanzen zeigt sich(noch) nicht«. Aeth verdient im Hinblick auf die im folgenden (Y.33) gegebene Zeitangabeden Vorzug. Im Nisan findet bereits das erste Wachstum statt, vgl. Cant 2,II-13;

Hen(aeth) 82,16; dazu s. Dalman AuS 1,2, 1928, 329ff. BFchTh 11,17).-Abhängigkeit von fj Jer 8,13 ist nicht gegeben; s. Schaller, Originaltext gegen Philonenko,RHPR 76,1996,169.c) Vgl. Mk II ,IJ. - Die ersten Frühfeigen Ende April/Anfang Mai; s. Dalman AuS 1,2,378f.; Löw, Immanuel: Die Flora der Juden I, Wien-Leipzig 1928 = Hildesheim 1967,23 6f f.

F a EUAOyr j(J(O (JE, itUgLE; vgl. fj Jes 12,1, ferner 1QH 2,20.31 u.ö .

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Gott des Himmelsund der Erdeb, Ruhe der Seelen der Gerechtenc an jedemOrt d.« 33 3) Und zu dem alten Mann sprach er: »Welchen Monat habenwir?« 4) Der antwortete: »Den Nisan... «. H 5 ) Und er nahm von denFeigen (einige), gab sie dem alten Mannund sagte: »Gott führe dich imLicht, in die obere Stadt, (nach) Jerusalemb.«

b) 6 8 E O ~wO oUQavoil Kat, ; i 1 ~y f ~ ,inhaltlich nicht weiter auffällige (vgl.Gen 14,19.22;24,3; IQGenApokr 22,16.21; TobBA7,17;Judt 9,12; Mt II,25par; Schernone Esre I), aberim Wortlaut seltene Gottesprädikat ion; biblisch alleinEsr I:i 2 Esr) 5,1I belegt.c) a v a : n : a l J O L ~;WV IjJ1JXWV;WVÖL Ka(wv,singuläre Gottesprädikation;s. dazu Hofius,Otfried: Katapausis.Die Vorstellungvom endzeitlichenRuheort im Hebräerbrief,Tübin-gen 1970,73 WUNT I I). Am nächstenkommt ihr die Bezeichnung Gottes als ;wvÖA.WVa v a : n : a l J O L ~in PsClemens,Horn XVII 10,1(GCS 42,234,19).Der in ihr ausgedrückteGe-danke eines postmortalen Ruhezustands beiGott »ist von Sap 3,1 her bekannt« (Delling,BZAW 100, 1967,3°);s. auch Sap 4,7, fernerDtn 33,3;Jes 57,2; Hen(aeth) 39,4; JosAs 8,9;

15,7; 22,13; 4Esr 8,p; TosephtaBerakot 3,II (ed. Zuckermandel, 7,2); b. Talmud SchabbatI pb; Mt 11,29. - U. U. handeltes sichum eine im Anschlußan I:iJer 51,35 = Wl45>5 vor-genommene Eigenbildung des Verfassers,s.u. zu d; vgl. KaestliBEThL 128, 1997,226f.-Ein Zusammenhangmit »formelhaft(en) Wendungen griechischer Grabinschriften« (Delling, a.a. 0. 3 I) ist hingegen fraglich, ebenso ein gnostischerHintergrund, dazu s. Heldermann, J an:Die Anapausisim Evangelium Veritatis. Eine vergleichendeUntersuchung desvalentinianisch-gnostischen Heilsguts derRuhe im Evangelium Veritatisund in anderenSchriften der Nag Hammadi-Bibliothek,NHS 18,1984; Herzer TSAJ 43, 1994, 107f.Anm·337·d) ev :n:av,;t,;omp,möglicherweise(s.o. zu e) Anspielung auf I:i Jer 51,35 = Wl45>5 ; vgl.

aber auch TestDan 6,7; I Thess 1,8; IKor 1,3; 2Kor 2,14; ferner CIJ, 973.974:= ,in allerWelt<.C + »wahres Licht,wahrer Lohn, der wirklich Große,wunderbar für die Ewigkeiten.Amen.«

33 a) März/April. - Der Monatsname ,Nisan< (in Czu >Isaak<verballhornt)wird in den meisten Textzeugendurch einenZusatz erläutertoder ergänzt:AB SIB, + »der istder zwölfte(Monat)«;Arm c + »der erste Monat«;Aeth »der zwölfte des Monats Nisan, welcherderMinasja ist« (ähnlich ApokrJer[kopt) 39,13: »der zwölfte des Parmoute«[= Nisan)). SIAändert den Monatsnamen: »Sarew, d. h. der zwölfte (Monat)«. -Der zugrundeliegendeText läßt sich anhand dieser Überlieferungkaum mehr eindeutig rekonstruieren. Von denLesarten istwohl keine ursprünglich:AB SI ist sachlich verfehlt,Arm c richtig (vgl. Est3,7), aberwohl nachträgliche Verbesserung,Aeth im Nachsatz heimischen Verhältnissenangepaßt. Es bleibennur Konjekturen. Harris, 1889,54 bietet zwei Vorschläge: I) aufderGrundlagevon A B SIAnnahme einer Verlesung des .griechischen Zahlzeichensfür >zwölf<Lßaus AßLß(hebr. aviv = älterer Name des Nisan: Ahrenmonat): »das ist der Aviv« (vgl.Ex 13,4; 23,15; 34,18;Dm 16,1. - 2) auf der Grundlagevon Aeth und im Anschluß anEsr8,31: »und es ist der zwölfte Tag« (in diesem Fallwürde das Geschehen in die Zeitkurz vordem Passafestfallen, vgl. dazu Herzer, TSAJ 43,1994,IIIf. Anm. 357).

34 a) <j>w,;aywYELv:erst spät belegtes Wort; vgl. 4Makk 17,5; TestAbr A 7,2;zum Gebrauchin der altchristlichen Literaturs. LampePGL, 1507b. Bei Iamblichus,De mysteriis 3,14;Clemens Alexandrinus, ProtreptikosXI II3,3 (GCS 12, 80.10); XII 120,1 (GCS 12,84.25 f.); Cyril l Alexandrinus, Homilia Paschalis1,1 MPG 77, 40IA);Ammonius Alexandrinus, In Joann 1,4 MPG 85, 1393C) terminus mysterienhafter Erleuchtung; hier jedochwohl eherAusdruck göttlicher Belehrung; vgl. PsII9 I:i II8),105; Bar 5,9,s. dazu Delling,BZAW 100, 1967,59;Herzer, TSAJ43,1994,1°9 Anm. 351; anders Volz, Paul:Die Eschatologie der jüdischen Gemeinde, 1934= 1966, 375 mit der Übersetzung »Gott führe dich... zum Licht«; Riaud, FSNikiprowetzki, 1986,261 Anm.26.b) E L ~Ti]v(lVW:n:OA.LVIEQolJOaA.tlll,zur Terminologie vgl. Ga14,26 ~ (lvw IEQolJOaA.tlll),

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VI 1(1) Danach ging Abimelech aus der Stadt und betete zum Herrn'.(2) Und sieheb, da kam ein Engel des Herme, dnahm ihn bei der rechtenHand d und versetzte ihn ean den Ort, wo Baruch saß. Und er fand ihn in einem Grabe. 2(3) Und als sie einander erblickten, weinten sie beide und

küßten einander'. 4) Als Baruch aber hinschaute, sah er die Feigen bedecktim Korb b. 5) Und er hob seine Augen zum Himmele, beteted (und) sprach:6) »eEs gibt einen Gotte, der Lohn f bereit hält seinen Heiligeng.

3 Bereite dich, mein Herz· b,und efreue dich und frohlocke e in deinem Zelt d,

b. Talmud Taanit 5a (Bill III, 573): jrwslm s m lh. - Das himmlische Jerusalem ist hier alstranszendente Größe soteriologisches Ziel, wie Ga 4,26; vgl. ferner auch ApcBar(syr)

4,2H.; TestHi 18,7; Philo, Quaest in Ex II,40; ApcEI(kopt) H,I (ed. Steindorff) = I,IO (ed.Rosenstiehl); Hen(sl) 5 p P Cyrill Alexandrinus, Homil ia Paschalis I,I (MPG 77, 40IA);anders 4 Esr 7,26; 8,52; IO,44.54; 13,36; Hebr 12,22; Apc 3,12; 2I,2.IO-27. Zum ganzen s.Lohse, Eduard: ~ L O O VThWNT 7, 1964, 324f.; Bietenhart, Hans: Die himmlische Welt imUrchristentum und Judentum, Tübingen 1951, 192-204 WUNT 2); Vanhoye, Albert: Lacitta futura, la Gerusa emme celeste, PSV 8, 1983, 214-226; WoIH, ZNW 82,I99I, 147-158.

VI Ia) nQooEv;atO n o ~'X.VQLOV,Hebraismus: htpllll l JHWH; vgl. < i I Sam I,IO; 2 Kön4,33; 6,I8; Jon 2,2; Jes 38,2; < i Jer 3 6(29),7; 39 32),I6; 44( 37),3; 49 42),2.4.20; Dan 9,4; 2Makk 2,IO.

b) S.o. zu 3,2a.c) äYYEAOr;'X.UQLoU s. U.I I), Hebraismus: ml kJHWH.

d-d) AB G Arme SI;) C Aeth. Zur Wendung vgl. < i Gen 19,I6; < i Ps 72(73),23; Mk 9,27;Mt 9,25.e-e) A B SIB (A) (Arme); C (Aeth) »und vesetzte ihn dorthin, wo Baruch war. Und erfand ihn in einem Grab/bei den Gräbern sitzen«. - S. O 4,I L

2 a) Kuß als Zeichen der Begrüßung, in antiken Gesellschaften verbreitete Sitte; vgl. Gen29,ILI3; 33,4; Ex 4,27; 18,7; Lk I 5,20; Act 20,37; ferner Homer, Odyssee 16,I5· H ; 17,35u.ö.; Herodot, Historiae I 134,I (persisch); Apuleius, Metamorphosen IV I,I ; Sueton, Devita Caesarum VII (Otho), 6,2; weiteres bei Stählin, Gustav: <pLAEOOThWNT IX, 1973,120.12 5·b) S.o. 5>3. - AB Arme SI B »des Abimelech«.c) Gebetsgestus, vgl. Ps 123,I; < i I Esr 4,58; Josephus, Ant XI,I62; Mk 6,41 parr; 7,34; Lk18,I3; Joh II,4I; 17,I; Midrasch Gen rabba 33,3 (Bill II, S. 246).d) Das folgende stellt allerdings kein Gebet, sondern ein Selbstgespräch dar.e-e) AB SIA B. - C »Einer ist Gott« ; Aeth »Groß ist Gott« ; Arm A B »Gelobt sei Gott/der Herr« ; Arme »Du bist Gott«

. f) .LLoSa:rwöooLa,Substantiv nach der biblischen Wendung .LLoSbvanOÖLöOVaL(vgl. < i

Dtn 24,I5; < i Jer 22,I3) gebildet, außer in ParJer nur in christlichen Quellen belegt, vgl.Hebr 2,2; IO,35; II,26; Constitutiones Apostolorum IV 12,3; V I,I; 7,3; VI II,9; weitereBelege bei LampePGL, 872C.

g) C. -Aeth »seinen Gerechten« (vgl. 5,32; 9,5); SIA B/A B Arme »denen, die ihn/dich lieben« (vgl.Jdc 5,J ; Tob 13,I4; 14,7; IQH 16,I3; CD 20,2rf.; Röm 8,28;Jak I,12; PsSaI4,25;6,6; IO,3; 14,I). Zur Bezeichnung der Frommen als »Heilige (Gottes)« vgl. Ps 34,IO; Dan7,2L27; Sap 18,9; Tob 8,I 5; 12,I 5; IQS I I,7f.; IQSb I,5; dazu s. Hanhart, Robert: Die Heiligen des Höchsten, in: Hebräische Wordorschung. FS W. Baumgartner), Leiden 1967,90-I01 VT.S 16).

3 a) Nach < i Ps 56(57),8 = < i Ps I07(I08),I; ferner PsSaI6,L

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d. h. e(in)deinem fleischlichen Hausf.Dein Leid nämlich ist verwandeltgin Freudeh

Denn es kommt der Allgenugsameiund wird dichkindeinem Zelt (mit)nehmenk,denn Sündewar dir nicht (zuteil).

b) KUQÖLUist (anlog hebr.Ib im biblisch-jüdischen Schrifttum gängige Bezeichnungfürdas innere Selbst des Menschen, im Zusammenhang einer Anrede aber ungewöhnlich,s.auch u. 6b.c-c E Ü<j>QULV01)Kul ay6.f..f..o1)(vgl. Q) Ps 9[10] 3; 30[31],8; 117[1l8],24 u. ö.; Jes 12,6; 25,9)EV t<pOKTlVW/lU tL001)(A BSIBArme läßt sich auch übersetzen: »freue dichund frohlockeüber dein Zelt« (vgl.zur Konstruktion Q) Ps 9[10],3; 19[20],5; l04[105J,38).Nach C Aethlautet der Text: »freue dichund frohlocke sagend deinem Zelt«(s.u. zu d).d) OK11vW/lU= »Zelt«, »Behausung« ist hier (ebenso 9,12) Metapher für den physischenLeib. Dies entspricht einem in der hellenistischen Welt verbreiteten Sprachgebrauch(s.

Michaelis, Wilhelm: O I t f ) v o ~- O It11VW/lU,THWNT VII, 1964, 383.385; BauerWB,1496f.[I509]6),der aber nur selten in jüdischen Quellen vorkommt: Sap 9,15; Philo,Quaest inGen IV,ll; unsicher TestHi 43,7; vgl. ferner 2Kor 5,4;2 Petr 1,13f (weitere frühchristliche Belege bei LampePGL, 237bf.).e) Myw (AB; C Aeth,s.o. zu C - C ; MywvSIBArme als Einleitung einer Apposition, vgl.Liddell-Scott, I034b.f) O U Q K L K O ~O t K O ~ ,singuläre Wendung fürden Leib; dievon Delling, BZAW 100,1967,56Anm. 8 benannte hebräische Entsprechungbjt biT ist m.W. nicht belegt,s. aber gwjt biToW/lu ( t f ) ~ )o U Q K ~»Leib des Fleisches«IQpHab IX, 2; 4QpNah II, 6; Hen(gr) 102,4; Sir23,16; Kol1,21f.; 2,11. Zum Vergleich des Leibesmit einem Haus s. Hi 4,19; Philo, Praem

Poen120;

Mt 12,44; Lk 11,24; b. Talmud Berakot 44b (Bill III, 517).g) /lE tEO tQ6.<j>Tl(passivum divinum) A BSIAB;C/ Aeth Arm »möge/wird verwandelt werden«.h) Nach Q)Jer 38(31),13; vgl.Est C 10.i) 0 K u v 6 ~ :als Gottesbezeichnung gängig in den griechischen Bibelübersetzungen 'A,eL als Wiedergabe des Gottesnamen>eI) saddaj aufgrundder Zertrennung des Namens insä daj »welcher (sich selbst) genug ist«: 'AGen 17,1; Ex 6,3; Ps 91[90],1;Ez 1,24; 10,5; ferner auch Gen rabba 46,3 [Bill III, 491];L Hi 22,3; 27,13;34 10; 37,23; 40,2; Ps 68[67],15;91[90],1; Ez 1,24; 10,5;e Hi 21,15; 27,13; 40,2;Ez 1,24; 10,5; l l Gen 43,14; 48,3; 49,25;Ex 6,3); in Q) hingegen seltenund nur in hexaplarischer Ergänzung(Q) Hi 21,15; 31,2; 40,2;Q) Ez 1,24 [v.1.] oder revidierter Fassung(Q) Ru I,20f.); s. Bogaert, SC 144, 1969, 208f.).Diese in jüdischen Quellen sonstnur noch bei Philo (MutNom 27.46; Leg All 1,44;Cher46) belegte Bezeichnung ist sachlich in der philosophischen Religiosität der hellenistischenWelt mit ihrer Vorstellungvon der Autarkie Gottes verankert, vgl. dazuNorden, Eduard:Agnostos Theos, Leipzig1913= Darmstadt 1956, 13f. -Zum ganzen s. Rengstorf, KarHeinrich: t K u v 6 ~ ,ThWNT III, 1938, 294; Bertram, Georg:IKANOL in den griechischenÜbersetzungen des Alten Testaments als Wiedergabevon schaddaj, ZAW70 1958 20- 3 I.k-k Gespaltene Textüber ieferung: I) CaQELOEEV t<pO ItTlVW/lU tL001)»wird dich nehmen in deinem Zelt«; 2) Aeth »wird dich zurückbringen in deinen Körper«;3) A B GArme SIABaQELOEEK tOil O K T l v W / l u t 6 ~001)»wird dich nehmen aus deinem Zelt«. -Inder Textausgabevon Harris (1889) wird die Lesart3)bevorzugt (danach Rießler, 1928,911;Thornhill, TAOT, 1984,827), bei Kraft-Purintun, 1972, 28f. hingegen die Lesart1) (vgl.Vegas Montaner, AAT II, 1983,364 Anm.26; Robinson,OTP II,I985, 421; Riaud,CIRHiLL 14, 1994, 98f.147)' Textkritisch sprichtm.E. alles für 1), da diese Texdassung auchin 2) (Aeth) vorausgesetzt wirdund eine Textänderungvon 1) nach 3) erheblich wahrscheinlicher ist alsvon 3) nach I) (gegen Herzer, ebd.). Das gegen1) geltend gemachteArgument,der Text müsse gegenüber3)sekundär sein, dain ihm von einer leiblichenEntrükkung anstelle des Todes die Rede seiund damit der für die ParJer fremde Gedanke derUn-

73°

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7 10) Der den Korb mit den Feigen bewahrte,derselbewird dich bewahren durch seine Kraft.«

8 II) Dieses sprach Baruch, (dann) sagte erzu Abimelech: »Wohlauf, laßuns beten,damit der Herr uns kundtue, wieawirdem Jeremia dieNachrichtnach Babyion schickenkönnen über den Schutz, der dir zuteil wurde.«9(12) Und es betete Baruchaund sprach:

»bMeine Kraftc, 0 Gott, (mein) Herrb, auserwähltes Lichtd ••• e,

(13) ich rufe (dich)an und bitte um deine Gütef.gGroßer N ameh, den niemand kennenkann i,

8 a) tO n o o ~(s.6,12): Artikelsetzung bei indirekten Fragesätzen, gut griechisch,s. BDR

§ 267.2.9 a) C Aeth. - A BArm C SIA B »und Abimelech«; das folgende Gebet wird entsprechend inA B inder I pers. pI. gehalten, sekundäre Angleichung an das einleitende BaruchwortV. 8.b-b) C. - Aeth »Meine Stärke ist Gott,der Herr« ;Arm c »Meine Stärke, Herr, Gott«;SIB»Meine Stärke, meinGott, Herr«;SIA »Mein Gott, mein Herr«;AB» Unsere Stärke, unserGott, Herr«.

73 2

c) T M v a l ( ~l0U als Anrede Gottes, vgl. Ps18(Q) 17),2; Jer 16,19 sowievor allem A Ps22,1 (s. dazu Euseb, Demonstratio Evangelica X 8,8.27 [GCS 23, 472.476])und PetrEv 5(19) (Zitatvon Ps 22,1 als Ruf des gekreuzigten Jesus, diff.Mk 15>34par). - Zur v.1. (A B;s. 9b) T M v a l ~TJ loov vgl. Ps 46(G 45),2.

d) tOE KAE KtOV < l > o o ~

s. u. 9,3. - Die Bezeichnung Gottesoder der göttlichen Welt als»Licht« istin der religiösen Spracheder antiken, der biblischen wie außerbiblischen Weltweit verbreitet,s. Conzelmann, Hans: l > o o ~Th WNT IX, 1973,304- 334; als PrädikationinGebeten ist sie jedoch sonst nicht belegt (dochs. u. 9,3), ebensowenig die Wendung »auserwähltes Licht«.e) Alle Textzeugen fügen hier an: »das aus seinem(Arm c: deinem) Munde hervorgeht«;vgl. Jes 55,11; Sir 24,13. Vermutlich späterer Einschub, da die Wendung formal aus demRahmen fällt (3. pers.;v.1. Ar m c ist kaum ursprünglich)und auch sachlich schlecht (nurbei Gleichsetzung des Lichtes mit demWort Gottes) ~ a ß t ;s. Delling, BZAW 100, 32f.f) naQa'KaAOO xat öEO la( (C AethSIB; - A BSIA Arm : I pers. pI.,s. zu 9a) oou i j ~&.ya-8 o t 1 ] t o ~ ,vgl. La Liturgie de Saint Jacques, Introitus (ed. B.-Ch. Mercier),PO 26, 1946,p. 164: naQaxaAoil lEVtTJV oTJV &.ya8ot1]ta.g-i) Der Satzteil kann auchden Abschluß des vorhergehenden Gebetsrufes bilden, soRießler, 1928,911; ähnlich auchArm c SIA B (freilich mit grammatisch verfehltem Bezug:Arm c »um deines großen Namens willen«,SIA B »und um deinen großenNamen . . . « .-Aeth »Groß ist dein Name .. «.h) Die Prädikation des Namens Gottes als »groß« ist schon biblisch verbreitet, vgl.Jer10,6 sowieJos 7,9; I Sam 12,22; 2Chr 6,32; Ps76(Q) 75),2;99(Q) 98),3,Jer 44(Q) 51),26;Ez36,23; nachbiblisch:Q)s Tob 11,14; 3 Makk 2,9; Hen(aeth) 55,2; ApcBar(syr)5,1; 4 Esra4,25(v.I.); Midrasch Lev rabba 42,9; Hekhalot§ 328.337.342f u.ö. - In Gebeten ist dieAnrede »großer Name« jedoch ungebräuchlich; auch Eulogien wie »gelobt sei dein (großer)Name« (Tob 11,14) bzw. »geheiligt werde sein großer Name« (Kaddisch-Gebet) sind damit nur begrenzt vergleichbar.i) Ö U ö E t ~MVatULYvoovUL. Nach Delling, BZAW 100,32 Hinweis auf die jüdische Sitte,das Tetragramm, denNamen Gottes nicht (bzw.nur bei bestimmten Anlässen im Heiligtum) auszusprechen (s. Lev 24,16; Philo, Vit Mos11 114.206; rabbinische Belege bei Bill11,3I1f.; Thoma, Clemens:Gott 111, TRE 13,1984, 629f.). Fraglich. -Im Hintergrund dürfteeher die Vorstellungvon der Unerkennbarkeitund Unbenennbarkeit Gottes stehen; vgl.

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10 höre die Stimme a deines Knechtes.Und es geschehe Erkenntnis b in meinem Herzen.Was willst du, soll ich tun?

(14) Wie soll ich (diese Nachricht)e zu Jeremia nach Babyion schicken?»

11 (15)Während aber Baruch noch betete, siehe, da kam ein Engel des Herrnund sagte dem Baruch: 12 »Baruch, (du) Unterweiser des Lichts a, sorgedich nicht, wie du (die Nachricht) zu Jeremia nach Babyion schicken sollst;denn es kommt zu dir morgen in der Stunde des Lichts ein Adler b und(durch ihn) ekannst du dich an Jeremia wendend. 13(16) Schreibe a nun indem Brief folgendes: Rede zu den Kindern s r ~ e l s b :Wer bei euch abtrünnigegeworden ist, soll sich absondernd, und sie sollen (so) 1 5 Tage zubringen.

die Ausführungen Philos zu den Namen und dem Wesen Gottes in Mut Nom 7-25> fernerVit Mos I 74f.

IOa) Vgl. I Kön 8,30; ferner Ps 5,3;27(Q)26),7; 28(Q)27),2; 64(Q)63),2; 86(Q)85),I; II9(Q)II8),I49; 14I(Q)140),1. - Zur Bezeichnung »dein Knecht« s.o. zu I,4c.b) YEvollY V W ~v tfl KaQÖCq.,Semitismus ? - Zur Verbindung v w m ~- KaQÖLavgl. Qoh

I,I6; Hi 37,24; Dtn 29,3; I Kön 3,I2; Q Dan 2,30.c) AB ti)v <l>6,mvtautTjv.12 a) 6 u U I l ß O U A O ~toll j > W t 6 ~ ,sonst n icht belegte Wendung; die Bedeutung ist entsprechend

unklar: Rießler, 1928, 9II: »lichtvoller Ratgeber« ( tOllc j > W t ~= genitivus qualitatis, Hebraismus); Delling, BZAW IOO,25f.: »Ratgeber (zum Tun) des Lichts = des Guten, desGotteswiJlens« (genitivus finalis; vgl. 4 Makk 9,3; Q 2 Chr 22,3), ebenso Riaud, CIRHiLL14, 1994, 35;Philonenko, RPHR 76, 1996, 164f.: »Ratgeber mit lichtvollen Anweisungen«(genitivus objectivus; analog zum Titel »Gesandter des Lichts« in mandäischen und manichäischen Texten.b) S.u. 7,Iff.; ferner ApcBar(syr) 77,I9ff.c-d OllemOKE I/ TIn Q o ~(C tov IEQEIlCav;ungewöhnliche Konstruktion (analog zu demvorhergehenden [6,II f.] anOUtEAAELVn Q o ~' I E ~ E r . C a v ) ,frei wiedergegeben. Anders: Aeth:»und du selbst sehe zu wegen des Jeremia«; SI : »und schicke ihn zu Jeremia«, danach:Kraft-Purintun, 1972, 29: »And you will direct hirn to Jererniah«; Riaud, CIRHiLL 14,1994, 149:»et tu t occuperas deJeremie«.d) Als göttlicher Briefbote wird der Adler ähnlich auch im Perlenlied (Z.5 I) der Thomasakten erwähnt: ActThom(syr) II I (Hennecke-Schneemelcher IP, 3sr); vgl. aber bereitsHomer, Ilias 8,247; 24,292.3 I 1.

13 a) Himmlischer Befehl zum Schreiben vgl. Apc 2,I; Hermas, vis V,5.b) M.ATjOOVt O L ~ U t O L ~IoQaijA: Einleitung einer von Gott beauftragten Rede, vgl. Q Ex14,2.1 5; 30,3I; Lev 7,23; 12,2; Num 5,6;Ez 3,I; 20,27; 33,2.

c) Wörtlich »fremd« ( ; E v 6 ~ ) ;zum Sprachgebrauch vgl. Delling, BZAW IOO,1967, 42f.d) a<l>oQLU9ijtW;solche Ablösung vom heidnischen Wesen hat kultische Quali tät, vgl. Q

Jes 52,I I; Jub 22,I6. Daraus erklärt sich wohl auch die folgende Zeitangabe von 15 (=I4)Tagen. Vermutlich entstammt sie einer Verdoppelung der üblichen Reinigungsfrist von 7Tagen (vgl. Lev 14,8f.; I 5,I9; Num 19,I 1.I4; 3I,I9; Mischna Pesachim 8,8) und könnte daher als» Toraverschärfung« (Delling a. a.0 . 44 Anm. 13)eingestuft werden.e) S. o. zu d.

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Und danach werde ich euch in eure Stadt zurück)führen f, sagt der Herr.14 q) Wer sich nicht absondert von Babyion, Jeremia, wird gewiß nicht a indie Stadt hineinkommen. Und ich bestrafe sie, daß sie auch nicht wieder vonden Babyioniernb aufgenommen werden, sagt der Herr.« 15 18) Und mitdiesen Worten verließ der Engel Baruch. 16 19) Baruch aber schickte azudem Markt der Heiden b und ließ Papier und Tinte c holen und schrieb folgenden Briefd:17 »Baruch, der Knecht Gottes a, schreibt b dem Jeremia. Der du) in der Gefangenschaft Babyions b )ist, 20) freue dichc und frohlocke, denn Gott läßtes nicht zu, daß wir aus diesem Leib scheidend betrübt wegen der verwüste-

f) eto6 l;w u l l a ~l ~ tTtV :rtOA.LV UIlWV (s. 7,22; 8,3·9): nach fj Jer 3,14; vgl. ferner Bar 5,6.14 a) v Iltl mit Konj. Aorist: »die bestimmteste Form der verneinenden Aussage über Zu

künftiges« Bl-Debr-Rehk § 365).b) Statt BaßlJA.wvCm so auch 7,23) findet sich hier sowie in 8,5.7 die in der gesamten sonstigen Gräzi tät nicht nachweisbare Namensform BaßlJA.wvC tClL. - Zur sachlichen Verklammerung dieser Textabschnitte durch das Motiv der doppelten Fremdlingschaft s: Herzer,TSAJ 43, 1994. II8.

16 a-b) So der Text in C Aeth); vgl. dazu Harris, 1889, 32; Bogaert, SC 144, 1969,325. - ABArme SIA B »zur Diaspora der Heiden« = unter die Heiden).

b) Heidnische Märkte und die Probleme ihres Besuches werden mehrfach in der rabbinischen Literatur erwähnt vgl. p. Talmud Aboda Zara 1,4 [39C 65-39d 28], ferner b. TalmudErubin 47a; Aboda Zara 13a; Moed Qatan IIa; Midrasch Gen rabba 47,10); allerdingsdürften sich darin meist erst Verhältnisse ab Mitte des 2.Jh. n. spiegeln.Der hier erwähnte »Markt der Heiden« wird seit Harris, 1889,32 durchgehend mit demMarkt von Mamre bei Hebron vermutlich identisch mit dem »Markt von Botna« der rabbinischen Quellen; s. dazu Bacher, Wilhe1m: Der Jahrmarkt an der Terebinthe bei Hebron,ZAW 29,19°9,145-152.221; Mader, Evaristus: Mambre I, Freiburg 1957, 289ff.; Keel,Othmar - Küchler, Max: Orte und Landschaften der Bibel II, Göttingen-Zürich 1982,702f.; The New Encyclopedia of Archeological Excavations in the Holy Land III, 1993,939ff.) gleichgesetzt vgl. Mader, a. a.O, 284f.; Bogaert, SC 144, 1969, 325ff.; Riaud, CIRHiLL 14, 1994, 130; Herzer, TSAJ 43,1994,118 Anm. 392). Falls das zutrifft, wäre dies neben der Erwähnung des Landguts des Agrippa s.o. 3,IOa) ein weiteres Indiz für lokal geschichtliche Kenntnis (s. o. S. 680 Anm. II5).c) Vgl. Jer 36,18.d) Der folgende Brief des Baruch 0 a Sla) orientiert sich ebenso wie der Brief des J eremiain ParJer 7,23 - 29 nur beschränkt an den Formen antiker Epistolographie; vgl. Taatz, Irene:Frühjüdische Briefe. Die paulinischen Briefe im Rahmen der offiziellen religiösen Briefedes Frühjudentums, Freiburg/Schweiz - Göttingen 1991, 79ff. NTOA 16): Ungewöhnlich sind vor allem die Einleitung (s. zu 17b) und der Schlußteil.

17 a) S. o. zu 1,4c; zur Selbstbezeichnung O U A O ~9EOU in Briefpräskripten vgl. Röm 1,I;Jak

1,1; 2 Petr 1,1.

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b) Die Verwendung eines Prädikats ist in antiken Briefpräskripten unüblich (s. Taatz,a.a.O., 79), aber nicht unmöglich, vgl. Deissmann, Adolf: Licht vom Osten, Tübingen19234, 189.c) XaLQE; kann kaum mit der am Anfang von Briefen stets eliptisch gebrauchten vgl. BlDebr-Rehk § 480,5b) Grußformel Xa(QELV gleichgesetzt werden gegen Kraft-Purintun,1972,31.), findet sich aber gelegentlich in der Einleitung griechischer Papyrus briefe vgl.

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ten und geschändeten Stadt. 18(2I Deswegen hat sich derHerr über unsereTränen erbarmtund sich des Bundes erinnerta, denber geschlossen hat mitunseren Vätern, Abraham, Isaakund Jakobe. 19(22) Und er hat zu mir seinen Engel gesandtund sprach zu mir diese Worte, die ich dir übersendea.20(23) Dies sind die Worte, die gesprochen hat der Herra, derGott Israelsb,eder uns geführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem großen Feuerofene:2 1 Weil ihr nicht gehalten habt meine Gebotea, sondern euerHerz hochmütig wurdeb und ihr halsstarrig wurdet vor mire, bin ich grimmig gewordenund habe ich euch im Zorn übergeben dem Feuerofen nach Babylond •

22(24) Wenn ihr (aber)nun auf meine Stimme hörta, sagt der Herr, aus demMundebJeremias, meines Knechtese: Wer hört, ihn führe ich hinaufd aus Ba-

Koskenniemi, Heikki: Studienzur Idee und Phraseologie des griechischen Briefs bis 400

n.Chr., Helsinki 1956, 164f. [STAT B 102,2]), s. auchBarn 1,1.d) El;EA8ELVEX 'tOiloWlla toc;: Euphemismusfür Sterben; vgl. Iamblichus,De mysteriis zit.bei Stobaeus 149,67 (ed. Wachsmuth-Hense, 457,9); Sallustius,:n:Eel8EroVxal x60llOU 19(ed. Nock, 34,20);s. auch die Wendungen El;Eexea8mEX toil OXTJVwlla'toc;(Hegemonius,Acta Archelai 10, GCS 16, 16) bzw.EX toil x60llOU (s. o.zu 4,9C).

18 a) EIlVt'Jo8TJ't'ilc;Öw.8t'JxTJC;,vgl. Gen 9,15; Ex 2,24; 6,5; Lev 26,42.45; Ps105«( :i104),8;106«( :i105),45; I II«( :iIIO),5;Ez 16,60; I Makk 4,10; 2Makk 1,2; AssMos 3,9;Lk 1,72;Tosephta Berakot 7,5 (ed. Zuckermandel,1507);AntBibl 19,2.b) ~ C EO'tTJOE,Attraktion des Relativums; vgl.BI-Debr-Rehk § 294. - Zur Wendung ÖLa-8t'JxTJvimavm (Hebraismus nachhkjm brjt vgl. ( :i Gen 6,18; 9,II; 17,7.19; Ex 6,4; Lev

26,9; Dtn 8,18; Bar 2,35; Sir 17,12;4507.c) Der Bundesschlußmit den drei Erzvätern wird ausdrücklichvermerkt Ex 2,24; 6,4;Ps105«( :i104),8-II; Bar 2,34; Sir 44,18-23; 2Makk 1,2; AntBibI9,4; 10,2; 19,2; AssMos 3,9;4,2.5; II,17·

19 a) a:n:EO'tELAa:Aorist des Briefstils, vgl. BI-Debr-Rehk§ 334.20 a) Nach ( :i Jer 37(3°),4; vgl. ferner( :i Ex 35,1; ( :i Jer 36(29),1;Bar 1,1.

b) xuewc; 0 8EOC; Ioeat JA: geläufige biblische Gottesbezeichnung; s. z.B.Jer 7,3; 11,3;16,1.9; 19,3; 24,5;( :i 32(25),15; ( :i 36(29),4; ( :i 51(44),2.25.c-c) Die vorliegende partizipialeGottesprädikation gehört zu den fundamentalenundgängigen Glaubensaussagen Israels, vgl.Ex 6,7; 29,46; 32,1.23; LevII,45; 19,36; 22,33;25038;26,13;Num 15,41;Dtn 5,6;8,14; 13,6.II; Jos 24,17;Jer 2,6; 16,15; 23,7;32«( :i39),21;Bar 2,II; I Sam 12,6; I Kön 12,28; 9,9; 2Kön 17,7.36; Ps 8 «( :i 80),II; Dan 9,15; OrSib III,255; ApcBar(syr) 75,7;s. dazu Delling, Gerhard: PartizipialeGottesprädikationen in denBriefen desNeuen Testaments, StTh 17, 1963, I5ff.35. - Die Kombination 0 El;ayayoov~ I l a cEX y'ilc;Atyumou, EX 'ti]c;IlEYOAOUxallCvOUist offensichtlich nach( :i Jer 11,4 formuliert; vgl. auchDtn 4,20 «( :i) sowie I Kön 8,5I «( :i),dazu Schaller, Originaltext.

21 a) Die Wendung <jluAaooELvtel öLxmwlla ta nur hier in ParJer) istdem Sprachgebrauchder ( :i entlehnt (vgl. ( :i Ex 15,26; Dtn 4,40; 6,2; 7,1rf ; 10,13; 11,1; 17,19; 26,17; 28,45;3°,10.16;Ez 20,19 u.ö.), s. auchRöm 2,26.b) 1.l'IjJw8TJ xaeöCa; vgl. ( :i Dtn 17,20; ( :i Jer 31(48),29; ( :i Ez 28,2.5.17; ( :i 2 Chr 26,16;32,25f.c) heaXTJALooa tE Evwm6vIlOU;Aufnahme von ( :i Hi 15,25.Das Verb 'teaXTJAWVist sonstausschließlichin der patristischenLiteratur belegt, vgl.LampePGL, 1401a.d) Vgl. Jer 21,10; 32«( :i39),36; 37«( :i44),17.

22 a) Stilgemäße Einleitungvon Heilszusagen, vgl.( :i Ex 19,5; Dtn 13,19; 15,5; 28,1.2.9.13;30,8; Bar 2,22; ferner( :i Jer 7,23; II,4; 33(26),13.b) EX 0 t6Ila toc;'IEeEIlCOU:hebraisierendeUmschreibung der Präposition (BI-Debr-Rehk§ 217.3) vgl. ( :i Jer 43( 36),4.18.27.32; 51,31(45,1);Act 22,14·

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byIon,wer aber nicht hört, derwird ferne seinvon J erusalemund von BabyIon. 23 Du aber sollst sie aprüfen aus dem Wassera desJordan b. Wer nichthört, wird offenbar werdene. Dieses ist das Zeichen des großen Siegelsd «.

c) : n : a ~(nur hier in ParJer) = »Knecht« nach hebr. bd; als Prophetenbezeichnung stattÖ O U A . O ~bereits in fj Jer 33(26),5; 42( 35),15; 51(44),4; Jes 20,3, vgl. Jeremias, Joachim:: n : a ~

8EOU, ThWNTV, 1954, 663f.d) ava<j>EQw ai) t6v: Wortwahl vermutlich im Blick auf das hochgelegene Jerusalem, vgl.8,9·e) S E V O ~mit Genitiv als Ausdruck der Trennung, vgl.Eph 2,12 (parallel zu a:n:TJlloQ tLw-I l E V O ~ ) .

23 a-a) Ö O K L l l a ( J E L ~K tOU ü ö a t o ~(so die griech. Hss., anders Aeth: »am Wasser«; Arm:»durch das Wasser«;SIA B: »im Wasser«), singuläre Konstruktion, von Philonenko,RPHR76, 1996,163 als Reflex einer typologischen (vgl. Aphraat, Demonstrationes 7,19)DeutungvonJdc 7,5 (fjA K tou Ö a 1 ; o ~ )erklärt (schöner Einfall, aber weit hergeholt). - Deutungs

möglichkeiten: instrumental: »mittels des Wassers« oder lokal/temporal: »von dem Wasserdes Jordan an«; s. u. zu d.b) S. u. 8,2ff.c) Vgl. I Kor 3,13; 14,25.d) tou to t0OTJIl LOV E O t L V t i j ~I l E y a A . T J ~( J < j > Q a y i ö o ~ ,vgl. fj Gen 9,12.17. - Worauf sich dieSiegel-Metapherund das damit verbundene Jordan-Motiv beziehen, ist stark umstritten.Ein spezifischer Sitz im Leben bestehtin beiden Fällen nicht. Vor allem die Siegel-Metapher ist vielseitig verwendet worden: in Texten jüdischer Mystik ist oft von einem »großenSiegel« die Rede (Hekhalot§ 318.319.320.332, dazus. Schäfer, Peter: Prolegomenazu einerkritischen Editionund Analyse der Merkava Rabba, in: ders., Hekhalot-Studien, Tübin

gen 1988, 17-49 [TSAJ 19]), ferner wird jüdischerseits nicht selten die BeschneidungalsSiegel bezeichnetund christlicherseits dann die Taufe (vgl. Fitzer, Gotdried:( J < j > Q a y ( ~ ,

ThWNT VII, 1964,947: Beschneidung,9pff.: Taufe).Nach Harris, 1889,14 ist ein Bezugzur christlichen Metaphorik gegeben; der Jordan wirdentsprechendals Symbol des Taufwassers gedeutet; so auch Bogaert, SC 144, 1969, 205ff.;Robinson, OTP II, 1985,415; Philonenko,RHPR 76,1996, 160f., der zusätzlich auf einemandäische Parallele verweist: Rechter Ginza2. Buch 73, s. M. Lidzbarski, Ginza.DerSchatzoder das grosse Buch der Mandäer, Göttingen 1925; 39,23: »Großes Siegel«als Bezeichnung der »Taufe mit ihrem ganzen Beiwerk« (Anm.3). [Wesentliche Grundlage fürdie These einer (juden-)christlichen Herkunft bzw. Prägung der ParJer (dazus. o. S.678)].Einen Zusammenhang im Rahmen des jüdischen Beschneidungsrituals hat demgegenüberNickelsburg 1981, 316 geltend gemachtund die Gesamtszene als Anspielung auf die biblische Erzählung vom Übergang des Volkes über denJordan unter J osua J os 4)und von derdaran anschließenden Beschneidung des Volkes bei GilgalinJos 5,2ff. interpretiert; ähnlich Stone, Y 4,1971,276; Riaud,CIRHiLL 14, 1994, 30.64f. Anm.18.Beide Deutungsversuche sind mit erheblichen Schwierigkeiten belastet. DieDeutung desJordanwassers auf die Taufe setzt voraus, daßin ParJer6,23 das Wasser als Mittel derPrüfung angesprochen wird. Das ist jedoch keineswegs gesichert, schon textlich nicht(s. o. zua), aber auch vonder weiteren Erzählung her gesehen nicht. ParJer8,2- 5 spielt das Jordanwasserals Element der Prüfung überhaupt keine Rolle.Im übrigen kann nicht ohne weiteres davon ausgegangen werden, daß in frühchristlicher Zeit das Jordanwasserals Urtyp desTaufwassers verstanden wurde. Das scheint erst eine späte Randentwicklungzu sein;vgl.dazu Rengstorf, Karl Heinrich:I o Q M V T J ~ ,ThWNT 6, 1959, 619ff. -Daß der Jordandurchzug und die Beschneidung durch Jos4.5 als zusammengehörig galten, ist indesebenso fraglich.Im biblischen Text ist beides deutlich getrenntund auch in der nachbiblischen Auslegung wird ein Zusammenhang m.W. nicht hergestellt.Im übrigen müßte beidieserDeutung vorausgesetzt sein, daß die Beschneidung der babylonischen Exulantenalsnicht gewährleistet galt,wofür es weder in der Erzählung noch sonst einen Anhalt gibt.

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VII I (I ) Und Baruch stand aufund verließ das Grab· bund fand den Adlerc

sitzend außerhalb des Grabesb 2(2) Und es spracha der Adler zu ihm mitmenschlicher Stimmeb: »Sei gegrüßt, Baruch, (du) treuer Haushalterc«.3 ]) Und Baruch sprach zu ihm: »Auserwählt bist du, der da redet, unterden Vögeln des Himmelsa• Am Glanz deiner Augen machtes sich bemerkbar. 4 Zeige mir an:Was tust du hier?« 5(4) Und es sprachzu ihm derAd

ler: »Ich wurde hierher gesandt, damitdu durch mich jede Nachricht·, diedu willst, absendest.« 6(5)Und es sprach zu ihm Baruch: »Kannstdu dieseNachricht demJ remia nach BabyIon bringen ? «7(6) Und es sprachzu ihmder Adler: »Gerade dazu bin ich gesandt«. 8(7)Und Baruch nahm den Briefund (dazu) I 5a Feigen aus dem Korbbdes Abimelechund er band sie an den

Eine wirklich überzeugende Erklärung steht noch aus.Im Ansatz erwägenswert ist m. E.

der Vorschlag von Herzer, TSAJ 43,1994,121, das »große Siegel«in ParJer6,23 textinternals eschatologisches Gegenstück zumSiegel der Urzeit in ParJer3,8 zu deuten.Ob die Annahmevon Herzer zutrifft, daß hinter ParJ er6,23 ein typologisches Verständnis der Landnahme Israelsunter Josua (Jos3) im Sinne vonEz 36,24f. steht, bleibt allerdings fraglich.Ein Ritual der Reinigung durch das Jordanwasser ist wederin ParJer 6,23 noch in ParJer8,2ff. angedeutet. Das Grundproblem der Interpretation von ParJer6,23 ist die demJordan bei der Prüfung der Heimkehrer zugedachte Rolle.Der auffällige Befund, daß imErzählduktus der ParJer die Aussonderung unter den Rückkehrern nicht schon amJordanstattfindet, sondern erst nach dem Übergangs. ParJer 8,3ff.), könnte dafür sprechen, daßder Jordan gar nichtals Mittel der Prüfung, geschweigedenn einer Reinigung im Blick ist,

sondern mit ihm derOrt des Übergangs ins Heilige Land benannt wird, von dem an diePrüfung der Heimkehrer erfolgen solls. o. a).

VII la) S. o. 4,1l; 6,1.b-b) C G SIA B Arme);) A B Aeth.c) S.o. 6,12.

2 a) cmoxQLßel.s ehev: der überflüssige Gebrauch des partizipialen t O x Q L ß e ~ist ein Hebraismus (Wiedergabe des hebr.wjj an wjj mr), gehört aber bereitszur »familiar languageof the LXX« (Moulton, JamesH. - Howard, WilbertF.: A Grammarof New TestamentGreek II, Edinburgh 1929,454)und kann daher nicht ohne weiteres als Beleg einer hebr.Vorlage (so Licht, 1963,71) qualifiziert werden; vgl. auch das Vorkommen im NT, dazus.Bl-Debr-Rehk§ 420,2.b) Das Reden von Tieren mit menschlicher Stimme ist ein verbreitetes Legenden-undMärchenmotiv, vgl. Benfey, Theodor: Ein Märchen von der Tiersprache, Quelleund Verbreitung, OuO 2,1864,133-171; Aarne, Antti:Zum Märchen von der Tiersprache, ZVK19, 19°9, 298 - 303; ferner Thompson, Stith: Motif Indexof Folk-Literature, Kopenhagen1955, 6 1 (B210: Speaking animals).i: 0 oLx6vOllOS -eijs3tLm;e< Os(C 3t6Ae< OS»der Stadt«); der Genitiv ersetzt wiein 4,4a als genitivus qualitatis das Adjektiv (Hebraismus);zur Sache vgl.Lk 12,42; 1Kor 4,2. - AndersBogaert, SC 144, 1969,216, der3tLm;e< Osals genitivus objectivus deutet (»Haushalter desGlaubens«)und zum Vergleich auf Gal6,IO; 1Kor 4,1; 1 Petr 4,10 verweist.

3 a) S. u. zu 9a.5 a) <l>6 oLS=»Nachricht« s. u. 9.11), volkstümlicher Ausdruck; vgl.IjBA 2 Esr 4,17;e Susanna 55; Act 21,31; ferner die Belege aus nichtliterarischen Texten bei Liddell-Scott,1918b.

6 a) e öuvao<lL, s. o. zu 5,24a.8 a) Vgl. 6,13:15 Tage der Absonderung vom heidnischen Wesen.

b) S. 0.3,15; 5,1.26; 6,2.

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Halse des Adlersund sprach zu ihm: 9 »Dir sage ich, König der Vögela:Gehe hin in Friedenb mit Gesundheitund (über)bringe die Nachricht fürmich. 10 8)Werde (nur) nicht dem Rabenagleich, denNoah aussandteundder nicht mehrzu ihm in die Arche zurückkehrte. Sondern gleiche der Taubea,die beim dritten MalbNachricht dem Gerechtenebrachte. 1 1 9) Soauchdu Nimm diese gute Nachricht für Jeremiaund für adie Gefangenena beiihm, damites dir gut gehe.Nimm diese Freude(nbotschaft)b füredasauserwählte Volk Gottese. 12(10)Wenn dich alle Vögel des Himmels umzingelnund adich bekriegen wollen, (dann) kämpfe.Der Herr wird dir Kraft gebenb.

I I) Und wende dich nicht nach rechts noch nach linkse, sondern fliege wieein Pfeil geradeaus. Mache dich auf in der Kraft Gottesd.« 13 12) Daschwang sich der Adler auf mit dem Briefaund er machte sich auf nach Ba-

c) Dasselbe Motiv s. 7,30) findet sich im Schlußkapitel der syrischen Baruchapokalypse(87,1).

9 a) Die Bezeichnung des Adlers als »König/Herrscher der Vögel« ist verbreitet; vgl.Aischylos, Agam113;Kallimachos,Hymn 1,68;Pindar, Pyth 1,13;Istm 6,50; b. TalmudChagiga 13b; ActThom(syr)III (Hennecke-Schneemelcher 113,351);s. ferner Uther,Hans-Jörg: Adler, Enzyklopädie des Märchens1, 1977,I07ff.b) a:n:EA8e V ELQT]V J:formelhafter Abschiedsgruß (s. u.V.30)nach hebrl lSlwm vgl.Jdc18,6 (ßB); 1 Sam1,17;20,13.42; 29,7; 2 Sam15,9;1 Kön 22,17; 2 Kön5,19;Judt 8,35;Jub

18,16;Mk 5,34par;Lk 7,50; Act 16,36; Jak 2,16;b. Talmud MoedQatan 29a.10a) Anspielung auf Gen 8,6-12 (zur Frage der zugrundeliegenden Textforms. Schaller,Originaltext); ähnlich in der Parallelerzählung ApcBar(syr) 77,18-26(23), dazus.o.S.672.b) Die Angabe ist im Hinblick auf den biblischen Bericht nur stimmig, wenn der voraufgehende Flug des Raben mitgezählt ist: Gen 8,7.9.11. - Anders ApcBar(syr) 77,23ff.,woauf drei verschiedene biblische Episoden Bezug genommen wird. Zum Verhältnis der beiden Überlieferungens.o. S.672 Anm.47.c) Mit der Bezeichnung desNoah als »der Gerechte« wird an Gen6,9 angeknüpft; vgl.ebenso Sap10,4;Sir 44,17; Hen(gr) 106,18; AntBibI3,4; Philo, Rer DivHer 260;Mut Nom189u. ö.

11 a-a) C Arm AC SIAB;Aeth »aus Israel«; ) AB.b) tTJVXaQ6.vC ArmC Aeth SIB(zur Bedeutung »Freudenbotschaft« vgl. Lk 2,10);tOVX6.Q tTJV(»Brief«) AB.c-c) AB Aeth, vgl. Jes 43,20 (zitiert 1 Petr 2,9), ferner Jes 65,9.23; Ps89,4;1 0 5 , 6 4 ~ ;1 Chr16,13; C Armc »das Volkund den Auserwählten Gottes«= Jeremia, s. 7,15b); SI »Jeremia und das Volk«.

12 a) C Aeth+ »die Feinde der Wahrheit«; vgl. Philo,Conf Ling48;AnimaI71;) A BAr m cSIAB.b) A B ÖWll(Konj. oder Optativ Aorist), CÖW01J(Konj. Aorist). Konjekturvorschlag:ÖWUEL,da die Konjunktivform im Hauptsatz grammatisch verfehlt und die Verwendungdes Optativs sprachgeschichtlich fraglich (vgl. Bl-Debr-Rehk§ 65,2).-Die WendungÖWUELum ÖUvalJLVerinnert an(ß Ps 67(68),36.c) Biblisch beliebte Wendung, vgl.Dtn 2,27; 5>32;17,11; Jos 1,7;2 Chr 34,2.Die vorliegende Fassung stimmt wörtlich mit(ß Prv 4,27 überein. Dasselbe Motiv auch ApcBar(syr)77,26 s.o. zu 10a).d) AB Armc SIAB+ »und die Herrlichkeit des Herrn wird bei dir sein auf jedemWeg,dendu gehst«.

13 a) C Arm C SIAB+ »an seinem Hals«.

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bylon. Und (angekommenb) ruhte er sich aus auf einer Säulecaußerhalb derStadt an einem einsamenOrt und verharrte in Schweigen, bis Jeremia vorbeikam. 14(13)Dieser nämlichund einige andere aus dem Volk waren herausgegangen,um einen Toten aaußerhalb der Stadta zu begraben. (14) DennJeremia hatte von Nabuchodonosor erbeten: »Gib mir einenOrt, wo ich dieToten meines Volkes begraben kann.«bUnd (d)er hatte ihm (einenOrt dafür) gegeben. 15(15)Und als sie so dahergingenund weinten, kamen sie mitdem Totenazu dem Adler. (16) Und der Adler rief aus: »Dir sage ich, Jeremia, Erwählter Gottesb: Mache dich auf, versammle das ganze Volk. Es sollherkommen, damit siecdie gute Kundec hören, die ich dir von BaruchundAbimelech mitgebracht habe.« 16(17) Als aber Jeremia das hörte, pries erGott. Und er ging weg, versammelte das Volk mit Frauenund Kindernund

gelangte dorthin,wo

der Adler war.17(18) Und

der Adler kam herabzu

dem Verstorbenenaund (dieser) wurde wieder lebendigb. - (19) Es geschahdieses aber, damit sie glaubtenc• -

18(20) Es stauntea aber das ganze Volk über das, was da geschah,und sie

b) AB SI;) C Aeth Arm.c) e:n:CtL OTÜAOUC Aeth Arm C SI; e:n:C'tL ;UAOU (»einem Baum«) A BArm AB.

14 a-a AB SIAB;) C Aeth Arm. -Nach jüdischem Recht durftenGräber nur außerhalbderStadt angelegt werden, vgl. Mischna Baba Bathra11,9; Tosephta Negaim 6,2 (Bill I, 1050),

fernerLk 7,I2;Joh I

1,30ff.;Mt

8,28; ähnlich vielfach auch Rechtund

Praxis im außerjüdischen Bereich: z.B. Rom, Zwölftafelgesetz; vgl. Cicero,De legibus 11, 23,58; s. dazu Marquardt, Joachim: Das Privatleben der Römer I, Leipzig 18862 = Darmstadt 1975, 360f.b) Vgl. die Bitte des Mose an Pharao Ex5,1.

15 a) Illml 'touVEXQOUist zu e O Vzu ziehen, nicht zu dem voraufgehenden XAmov'twv (wievon Harris, 1889,58 und Kraft-Purintun, 1972,34 durch Kommasetzung vorgeschlagen).b) S.o. zu 1 l e .

c-c C Aeth (ArrnA):'tOu xaAou X T ] Q u Y l l a t O ~ ;tOu eEOU C Arm A. - A B (G)Arm C SIAB : t f ) ~e : T t L m : o M i ~(»den Brief«).

17 a) Arm A »dessen Gesicht mit seinen Flügeln schlagend«.b) avel;T]OE. - Das hier als terminus für die Erweckung eines Toten verwendeteWort istseltenund erst spät bezeugt, vgl. Deissmann, Adolf: Lichtvom Osten, 4. Aufl., Tübingen1923,75f; BauerWB, 106f.(106)6. - A B »und er standauf«.-Nach PhilonenkoCEcrits Intertestamentaires, 1987,CXXXIX; RHPR 76,1996,170)wirdin der Szene der Wiederbelebung des Totendurch den Adler ein altägyptischerMythosaufgenommen, in dem Isis in Gestalt eines Falken auftrittund den toten Osiris durchSchlagen der Flügel wiederbelebt. - Reines Konstrukt, das die religionsgeschichtlichenGegebenheiten unzulässig vereinfachtund verkürzt: Der betreffende Mythos (seit demN euen Reich mehrfach dargestellt,zu Beispielens. Budge,E. A. Wallis: Osiris.The Egyptian Religion of Resurrection11, New York 1962,41f.; Otto, Eberhard: Osirisund Amun,München 1966, Tafeln17-20 handelt davon, daß Isis in Gestalt eines Weihen- bzw. Greifenweibchens (nach Plutarch, Moralia 357C,De Iside 16, einer Schwalbe) auf dem Leichnam des ermordeten Osiris sitzt,ihm mit ihren Flügeln Lebensluftzuweht und auf dieseWeise von ihremtoten Bruder-Gatten denHorusknaben empfängt; dazus. Bonnet, Hans:Osiris, RÄRG, 1952 = 1971 569bf.;Otto, a.a.O., 27f.; Hornung, Erik; Der Eine und dieVielen. Ägyptische Gottesvorstellungen, Darmstadt 1971,135.c) yeyovE 'tou'to,Lva :TtLm:EUOWOLV;wie i Ex 4,5.

18 a) eeaUllaOE: stilgemäße Wendungzum Abschluß eines Wunderberichtes, vgl.Wl Dan

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sprachen: »Ist das (womöglichb) der Gott, der erschienene ist unseren Väternin der Wüste durch Mose?Und dhat er sich selbst in der Gestalt eines Adlersdargestelltdund sich uns gezeigte durch diesen großen Adler?f« I 9(2I) Undder Adler sprach zu Jeremia: »Komm, mache diesen Briefaufa und lies ihndem Volk vorb.« 20 Da machte er ihn aufund las (ihn) dem Volk vor.(22) Als das Volk (die Worte) hörte, weinten sieund streuten Staub auf ihreKöpfeaund sprachenzu J eremia: 2 I »Rette unsund sage uns an, was wirtunsollen, damit wir wieder in unsere Stadt kommen.«22(23) aEs antworteteaber Jererniaund asprach zu ihnen: »Alles was ihrbaus diesem Briefb gehörthabt, beachtete Und erd wird eeuch in eure Stadte führenf.«

23(24) aEs schrieb aber auch Jeremia dem Baruch einen Brief mit folgendem

Wortlauta: »Mein geliebter Sohnb, vergiß nichtin deinen Gebeten (Gott) füruns zu bittene, daß er unseren Weg wohl geleited, bis wir entkommen den

Anordnungen dieses gesetzlosen Königs.(25) Denn du bist gerecht vor ihmerfunden wordene und er hat nicht zugelassen, daßdu mit uns hierherkommst, damitdu nicht siehst die Bedrängnisf, die dem Volk von den Baby-

3,24 «(fj El 3,91); Mt 8,27par; 9,33; 2I,20;Lk II,14; Act 2,7; weitere Belege bei Peterson,Erik: I ~ l O ~G ö t t i n ~ n15126, 193f. FRLANT 41).b) JlT] C Aeth; ) A BArm SIA B) o { j · t ~EO tLV.- Zur Einleitungvon zu verneinenden, ten

denziell aber offenen Fragenmit Jlii vgl. BI-Debr-Rehk§ 427 Anm. 2zu Mt 12,23; 26,25;Joh 4,29·33; 7,26.-Formgeschichclich stellt die folgende Frage eine Abwandlung der im Anschluß an Wundergeschichten sonst verbreiteten Akklamationsformel dar, vgl. dazu Peterson,a. a. 0.

196f .c) w<j>8T]wie das folgendeE<j>avT]Ausdruck eines Offenbarungs geschehens, vgl.(fj Gen12,7; 17,1; Ex 3,2;I Kor 15,5-8; 1 Tim 3,16; Eupolemos, Fragment 2 (Euseb, PraeparatioEvangelica IX,30,5 [GCS 43,1,539]); Papyrus suppl.gr. 574 Paris Bibliotheque Nationale(Papyri Graecae Magicae, ed. K. Preisendanz,IV, 3090). - Hier ist wohl an die Kundgabedes Gesetzes am Sinai gedacht, vgl. die Formulierungin Ex 16,10.d-d) EJtOLT]OEVeuu'tov EV axiiJlU tL aE'tou C Aeth; ) A BArm C SIA B). - Singuläre Wendung; Semitismus?d-e) AB Arm c SIA B: »jetzt hat er sich gezeigt«.E<j>avT](s. o. zu c), vgl. (fj Gen 35>7; Num23,4; Mk 16,9; weitere Belege bei BauerWB,1684 1697l.f) Die Bemerkungkönnte auf Ex 19,4 oderDtn p,10f anspielen.

19 a) A.UOOV'tT]VEJtl.O tOA.T]V'tau'tT]vkönnte sich auf das Abbinden des Briefes vom Hals desAdlers beziehen; wahrscheinlicher ist jedoch, daß eine Versiegelung des Briefes (vgl.dazuRoller, Otto: Das Formular der paulinischen Briefe, Stuttgart 1933, 394ff. [BWANT58])vorausgesetzt ist (so ausdrücklich ApcBar[syr] 87,1).-ZUAUELV(s. u. 20) als t. t. des Entsiegelns s. Apc 5,2; ferner Euripides, Iphigenie Aulidensis 38.3°7.b) Vgl. ApcBar(syr) 86,1-3; 1 Thess 4,27.

20a) S.0.2,le.22 a-a) C (Aeth); A B /Arm A SIA B »Und eriJeremia«.

b-b) CAeth ; )ABGSI AB

74°

c) Ähnliche Formulierung Ex 23,13;Dm 8,1.d) C Aeth (ArmAJ; »(der) Herr« AB; »Gott« SIA, »der Herr, Gott«SIB.e-e) C Aeth SIA ; A B Arm A »uns in unsere Stadt«.f Vgl. Jer 3,14; Bar5,6.

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Ioniern geschieht. 24(26)Denn(esist so,) wie- (wenn) ein Vater einen einzigenb Sohn hat, und dieser ist (dem Henker)zur Bestrafung übergeben.Dawerden die, die seinen Vater sehen und ihn beruhigen wollen, sein Gesichtbedecken, damit er nicht sieht, wie der eigene Sohn hingerichtet wird,undvor Schmerz völlig zerbricht. (27) Sochat sich Gott auch deiner erbarmtund nicht zugelassen, daß du nach BabyIon kommst, damit du nicht siehstdie Bedrängnis des Volkes. (28) Denn seitdem wir in diese Stadt gekommensind, ist die Trauer von uns nicht gewichen,66d Jahre (sind es) heute.25(29) Oftmals nämlich, wenn ich ausging, fand ich (einige) aus dem Volkvon dem König N abuchodonosor ans Kreuz gehängtb, die schrienund rie-

23 a-26) Die Übersetzung fußt auf demvon C I Aeth überlieferten Text. A B GArme SIB

bieten (in leichter Variation) folgende Kurzfassung: »Es schrieb aber Jeremia einen Briefnach Jerusalem an Baruchund Abimelechvor allem Volk in Bezug auf die ihnen zugestoßenen Drangsale, wie sie ergriffenwurden vom Königder Chaldäerund wie ein jeder seinen Vater gebundenund (jeder) Vater (sein) Kindzur Peinigung ausgeliefert sah,und (wie)diejenigen, die dessenVater trösten wollten, sein Gesicht verhüllten, damit er nicht seinenSohn gepeinigt sehe.Und Gott hat (so) dichund Abimelech verhüllt, damitihr nicht unsgepeinigt seht.«a-a) eymjJEv. . . Mywv: Semitismus, vgl. Bl-Debr-Rehk§ 420,3.b) 1JtEfJ.01JaYU3t1] tE.Eine derartige grüßende Anrede istin antiken Briefen seltenund bildet »gewöhnlich ein Zeichen des ganz vertraulichen Privatbriefes« (Roller,a. a.0. 425).Im

Rahmender

ParJer ist diese Anrede das Gegenstückzur

Bezeichnung des Jeremia alsVater durch Abimelechund Baruchs. 2,2.4.6.8; 5,5.25; 9,8.c) Nach jüdischer Auffassung hatder Gerechte die Macht, ja die Pflichtzur Fürbitte, vgl.dazu Mach, R.: Der Zaddik in Talmudund Midrasch, Leiden 1957, 127ff.,s. auch o. zu1,2a.d) C xu tE1Joö6(w)(JU; vgl.i j j Ps 67(68),20.-Die LesartXa tE1JOÖE13on(A B) setzt ein sonstnicht nachgewiesenes VerbXU tE1JOÖE13ELVvoraus.e) ö x m o ~d J Q E e T J ~ ;vgl. Sir 44,17.20;I Kor 4,2; 2Petr 3,14.f X U X W J L ~(V.24·31); vgl. i j j Jer 2,28; 11,14; 28(51),2; Bar5,1;fernervor allem i j j Ex 3,7.17;i j j Dtn 16,3sowie i j j Esth 8,6.

24 a) W(J3tEQleitet ein Gleichnis ein (vgl.Mt 25.14), dasin Form wie Inhalt sichin vielemmit

rabbinischen Gleichnissen berührt: abrupter Einsatz (vgl. Jeremias, Joachim:Die Gleichnisse Jesu, Göttingen19657,100) mit der Vergleichspartikel (hebr.le)ohne verbum finitumund weiterführenden Hauptsatz, Motivmaterial ausdem Bereich des Vater-Sohn-Verhältnisses (vgl. Mechilta zu Ex14,15red. Horovitz-Rabin, 98];zu Ex 14,19 [ebd., 101];Lk15,11-32), Einleitungder Anwendungmit »so« (s. u. zu c).b) 1 J t o ~ f J . O V O Y E v i j ~Bezeichnung des einzigen (hebr.j};jd und darum besonders geliebtenSohnes; vgl. AGen 22,2; Gen 22,12 A E Prov 4,3;Josephus, AntI,222; XX,20;Lk 7,12;9,38; Joh 1,14; 3,16.18, I Joh 4,9. Zum Bezug auf das Gottesvolk vgl.~ Am 8,10; A J e r

6,26 sowievor allem PsSal 18,4; 4 Esra 6,58.c) o i h w ~als Einleitung einer Gleichnisdeutung, vgl.Lk 12,21; 15>7.10;TestHi 18,8, entspricht hebr. bei rabbinischen Gleichnissen,s.z.B. MidraschGen rabba 19,6; 39,1.2;64 10.d) S.o. 5,1.

25 a) EX toil A.uoil,Umschreibung des Genitivus partitivus; vgl. BI-Debr-Rehk§ 164.b) XEXQUfJ.EVOL.Anspielung aufThr 5,I 2?- XQEfJ.UVV1JVmist hierohne weitere Ergänzung(z.B. E3tLS13A.01J,vgl. Dtn 21,23 [zitiert Gal3,13];Act 5,30; 10,39) als t. t.der Kreuzigungverwendet; das ist gängiger Sprachgebrauch, vgl. Appian, Mithr. H,8.29; bella civilia H, 90;

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fen: >Erbarme dich unsere,Gott ZARd.< 26 30) Und wenn ich das hörte,wurde ich betrübt und brach in zweifache Klage aus, nicht allein weil sie daam Kreuz hingen,sondern (vor allem) weil sie einen fremdenGott anriefenmit den Worten: >Erbarme dich unsera.< Ich erinnerte mich aber der Festtageb die wir in J rusalem begangen hatten, bevorwir in die Gefangenschaftgeschleppt wurden. 27 JI) Und in Gedanken daran seufzte ich aufundkehrte in mein Haus zurück, betrübt und traurig. 28(32)Daher bete jetztan dem Ort, an dem du bist, du und Abimelecha, für dieses Volkb damit siechören auf meine Stimmee und auf die Anordnungen meines Mundesd undwir von hier herauskommen. 29(33)Denn ich sage dir, die ganze Zeit, diewir hier zubrachten, nötigen sie uns mitder Forderung: >Sagt für uns einLiedvon den LiedernZions, das Lied eures Gottes.< (34)Und wir habenihnen

darauf entgegnet:>Wie können wir

für euch singen, dawir in

einem

Diodor Sic., BibI. Hist. XVII 46,4;Herodot VII 194,1 f.; IX 120; Plutarch, Caesar2,2;Achilles TatiusII 37,3; Josephus, Bell VII,202;Lk 23,39; Zenon Papyrus 59202,7ff.Zur Herkunftund Verbreitung der Kreuzigungsstrafe in der AntikevgI. Hengel, Martin:

Crucifixion,London

1977; Kuhn, Heinz-Wolfgang: Die Kreuzesstrafe während der fruhen Kaiserzeit. Ihre Wirklichkeitund Wertung in der Umwelt des Urchristentums,ANRW II 25,1, Berlin 1982, 648-793.c) Hilferuf des Bedrängten;vgI. Ps 123(ffi 122),3; Jes 33,2; Sir 36,1; 3 Makk 6,12;Mt 9,27;20,30f.;Lk 17,13.d) 6 Bebe; ZUQ (Konjekturvon Harris, 1889,59 nach Aeth: BSör, C Sarot, Bmarg Sarot .-C L llißuwB. »Zar« ist kein gängiger Gottesname. Vermutlich handeltes sich um eineTransliterierung (dazus. o. S. 676) des hebräischenzar, aus der Wendungel zar, mit der imAT Gottheiten anderer Völker bezeichnetund als »fremd« disqualifiziert werdens. u. 26);vgI. Ps 44(ffi 43),21; 81(ffi 80),10; Dtn 32,12; Jos 24,14.20.23;Hos 3,1; Jer 1,16; 2,25;5>19;7,9.18 u.ö.;Dan 11,39. Anders König (ThStKr 5°,1877,332 Anm.2), der im Anschluß anDillmann eine verkürzte bzw. verballhornteForm des Namens Nebukadnezar vermutet.Das ist jedochnur auf der äthiopischen bzw. einer hypothetischen hebräischen (dazus. o.S. 676) Textebene möglich, da im griechischen Text der ParJer »die NamensformNußouxobovoaoQ verwendet wird« (Herzer, TSAJ 43, 1994, 126, Anm.442 .-Das Motiv des Anrufens fremderGötter könnteJer 16,13 aufnehmen.-Die Erwägung eines marcionitischen Hintergrunds bei Bogaert, SC 144, 1969, 2I9f. ist abwegig.

26 a) S. o. 25c.b) ~ J l E Q U e ;EOQ tf]e;hier wohl nicht auf ein bestimmtes Fest bezogen, sondern allgemein aufdie mehrmals imJahr stattfindenden festlichen Opferdarbringungen am Jerusalemer Tempel, vgI. Arist 88. - Zum Motiv der Trauererinnerung an derartige Festes. Ps 42(ffi 41),5.

28 a) Es fällt auf, daß Jeremia Baruchund Abimelechzur Fürbitte auffordertund nicht selbstals Fürbittender für das Volk eintritt(s. o. 1,2). Das könnte damit zusammenhängen, daßer sich nicht im Heiligen Land befindet.

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b) S.o. zu 2,5e.c-c VgI. ffi Ex 3,18; 4,I.8f., vermutlich direkte Anspielung,s. o. S. 670 Anm.34.d) tu X.QLJ.la tU u <nOJ.lu toe;,vgI. ffi Ps 104(105),5;11 8(1 19),13; I Chr 16,12: Übersetzungvon hebr.mspt pj.

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fremden Land sind?<<<ab- 30(35)Und danach band er den Briefan den Halsdes Adlers und sagte: »Gehe in Friedena,und möge der Herr uns beide bewahren.«

31 (3 6) Und der Adler schwang sich auf und brachte und gab den BriefdemBaruch. Und (d)er machte ihn auf, lasund küßte ihn und weinte, als er (vonihnen) hörte, wegen der Schmerzen und der Bedrängnisse des Volkes.32(37) Jeremia aber nahm die Feigen und verteilte sie an die Kranken desVolkesa . Und ber blieb (dort) und lehrte sieb, sichfernzuhalten von den Befleckungeneder Völker Babylons.d

VIII 1(1) Es kam aber der Tag, an dem Gott adas Volk aus Babyion herausführte.

2(2)Und der Herr a sprach zu Jeremia: »Mach dich auf, du und das

Volk, und geht zum Jordan b. Und du sollstdem Volk sagen: >Wer den Herrnliebte, der verlassed die Werke Babylonse < j ) - f(Dies gilt für) dieMänner,

29 a) S.0.6,5a.b) Der Dialog ist im Anschluß an Ps 137((fj 136),3f. gestaltet (Textfassung nach(fj, s.Schaller, Originaltext) Eine ähnliche erzählerische Ausgestaltung des Psalmtextes bieten

ApokrJer(kopt) 31,12ff.und

Pesikta rabbati 31,4 (144a).Um

»einen späteren Zusatz«kann es sich angesichts dessenkaum handeln, gegen Herzer, TSAJ 43,1994,29.124.127.30 a) S. o. 9b.32 a) S.o. 3,15·

b-b) EIlELVE 6L6aaxoov: prädikatives Partizip,s. 5.15; 9.1; vgl.Judt 7,5 sowie Bl-DebrRehk § 414.c) EX CrovaAL<JYTJlla Coovso B G SIA B [Arm A B]; A aAYTJlla Coov »Schmerzen«; C [Aeth]3tQaYlla Coov»Taten«, s. u. 8,2) CrovE8vrov C f ) ~B a ß u A r o v o ~ .Das Substantiv Co aAL<JYTJllaistein seltener (in der ganzenGräzität nur noch Act 15,20 sowiein v.1. von JosAs 21,10FWbelegt) t. t. für rituelle Verunreinigung. Es dürfte sichum ein Wort »juden-griechischer«Sprache handeln; auch entsprechende Verbenkommen nur in jüdischenQuellen vor: aAL<JYEtVs. (fj Mal 1,7.12;(fj e Dan 1,8; (fj Sir 40,29;auvaAL<JYELa8ms. Arist 142 (zitiert beiEuseb, Praeparatio EvangelicaVIII 9,13 (GCS 43,1, 446). - Anders Bogaert,SC 144,1969,204,der aufGrund der besonderen Übereinstimmung mitAct 15,20 einen (juden-)christlichen Ursprung vermutet und den Text als christlichen Einschub reklamiert; dazus. o.S.666 Anm.15.d) Der Genitivkann sowohl als subjectivus (»die Verunreinigungen, dievon den VölkernB. ausgehen«) wie als objectivus(» ... die den VölkernB. eigen sind«) verstanden werden.

VIII 1 a) 0 E 6 ~C (Aeth);0 ' U Q L O ~A B G Arm c SIA B.2 a) 0 U Q L O ~A B C Aeth; 0 E 6 ~G Arm c.

b) S.o. 6,23.c) 0 8EAOOV Cov XUQLOV.- Die Wendung ist sonst nicht belegt;der Gebrauch von 8EAELVimSinn von »lieben« ist aber durchaus geläufig, in(fj als Übersetzung von bN s. (fj Ps17[18],20,4°[41,12 ;Dtn 21,14); vgl. BauerWB, 702(722)6.d) Zum Sprachgebrauch vgl.Ez 20,8; TestJos 4,5; dochs. auch u. zu 4d.e) Ca EQya (C Aeth CrovE8vrov, s.o. 7,32) C f J ~B a ß U A r o v o ~ ;vgl. TestLev 19,1;TestNapht2,6; Gal 5>19; Joh 8,41. Wie das folgende zeigt, istkonkret an »Mischehen« gedacht. Das

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die von ihnen Frauen genommen haben,und (für) die Frauen, die von ihnenMänner genommen habeng. 3 Und es sollen die, die auf dich hören, (denJordan) durchschreitena,und du bringe sie nach Jerusalem. Die aber nichtauf dich hören, sie bringe nicht nach Jerusalem.«4(4) Und Jeremia sagte ihnen diese Worte.Und sie machten sich auf und kamen zum Jordan, (ihn) zudurchschreiten. (5) aEr sagte ihnen (erneut) dieWorte, die derHerr zu ihmgesprochen hatteb • Doch die Hälftec derer, die (Frauen) von ihnen geheiratet

Verbot, Fremdstämmige bzw. -gläubige zu heiraten, ist biblisch bereits verankert (vgl. Esr9-10 [< i I Esr 8,65-9,36]und Neh 9[< i 2 Esr 19,2; 13[< i 2 Esr 23],23ff.; ferner Gen 27,46;Ex 34,16;Dtn 7,3) und im nachbiblischen Schrifttums. JSHRZ III,3, 366 zu TestHi45>3a)weit verbreitet. Die Forderung nach Trennung der Mischehen als Bedingung für die Rückkehr aus dem Exil erinnert an Esr9 - 10. Daß ParJer unmittelbar darauf zurückgreifen, ist

jedoch im Text nicht ersichtlich.f-g) Syntaktisch sperriger Text; falls zutreffend überliefert, wohlals Akkusativ der Beziehung gedacht.g) Daß die Aufforderungzur Scheidung nichtnur an die Männer, sondern auch an dieFrauen ergeht, spiegelt die in der hellenistisch-römischen Welt verbreitete eherechtlicheGleichstellung von Mannund Frau wider, wie sie auch inI Kor 7,lof.;Mk 10,1 I ff. vorausgesetzt wird;zur Aufnahme selbst in palästinisch-jüdischen Kreisens. die Quittung für einen von einer Frau ausgestellten Scheidungs brief aus dem Archiv der Babata, Nal;tall:lever50; vgl. Beyer, Klaus: Die aramäischen Texte vom Toten Meer, Ergänzungsband, Göttingen 1994, 191f.

3 a) S. o. zu 6,23d.4 a - b) Myoov u t o ~tU Q1'jllata, i e'i.:7tE X U Q O ~: t Q o ~aut6v. Schlecht angepaßte Partizipialkonstruktion. Die Übersetzung folgt der nach A (vgl.SL B Arme) vorgenommenen Textstrukturierung bei Harris, 1889,60: Anhang zum vorhergehenden Satz; so auch Rießler,1928,916; Hammershairnb, GTPS II,906; Sparks, TAOT,1984, 83 I Möglich (vgl. Aeth),aber syntaktisch noch schwieriger wäre auch eine Zuordnungzum folgenden Satz:»Obgleich er ihnen die Worte sagte, die derHerr zu ihm sprach, wollte doch die Hälfte derer,die (Frauen) von ihnen geheiratet hatten, nicht auf Jeremia hören«; vgl. Kraft-Purintun,1972, 40 (wie Aeth mit Einfügung vonxa vor Myoov statt vor tO11IlLO'U);ferner VegasMontaner, AAT II,1983,380; Riaud, CIRHiLL 14,1994,155.b) C bietet von hier an folgenden von der sonstigen Überlieferung völlig abweichendenText:»Und die Hälfte derer, die Mischehen eingegangen waren, will ich (aufnehmen) und ihneneinen ewigen Bundu errichten, daß ich ihnenGott bin. Und sie werden mir zum Volk •Und ich werde mein Volk Israel nicht entfernen, von der Erde, die ich ihnen gabY•>Herr, Allmächtiger, Gott Israels, eine Seele in Bedrängnis und ein bekümmerter Geistschreit zu dir. Höre,Herr und erbarme dich; denn (du bist) ein erbarmender Gott.Und erbarme dich, dennwir sündigen gegen dich; denn du thronst auf ewig, (aber) wir vergehenauf ewig. Herr, Allmächtiger,Gott Israels, höre auf das Gebet der Toten Israelsund derSöhne derer, die gesündigt haben gegen dich, die auf die Stimme ihres Gottes nicht gehörthaben, so daß sich das Unheil an uns heftete. Gedenke nicht der Missetaten unsrer Väter,sondern gedenke deinerHand und deines Namens zu dieser Zeit})Es geschah aber nach der Erfüllung der70 Jahre bis zur Herrschaft der Perser , im erstenJahr des K yros, des Königs der Perser, damit vollendet würde das Wort des Herrn aus demMunde des Jeremias, da erweckte der Herr, den Geist des Kyros, des Königs der Perser.Und (dies)er ließ in seinem ganzen Reich folgendes ausrufen und zugleich schriftlich bekanntmachen:>So spricht K yros, der König der Perser: Alle Reiche der Erde hat mir derHerr, derGott des Himmels, gegeben.Und er hat mich dazu ausersehen, ihm ein Haus zu

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hatten, wollten nicht auf Jeremia hören, sondern sie sprachenzu ihm: »Aufkeinen Fall werden wir unsere Frauen für immer verlassend, sondern wir

erbauen in Jerusalern, das in Judäa (liegt).Wer ; immervon seinem Volk ist,es sei seinHerrmit ihm.Und er ziehe hinauf nach Jerusalem, dasin Judäa (liegt) (und) baue dasHaus desGottes Israels.Er ist der Herr, der in Jerusalemzeltet.,T]Und der König Kyros gab die heiligen Geräte desHerrn heraus, dieNabuchodonosor ausJerusalem weggeführtund in seinen Götzentempel niedergelegte hatte. Sie alle gab Kyros,der König der Perser, herausund übergab sie dem Mithridates, seinem Schatzmeister.Durch diesen aberwurden sie übergeben dem Sarabaros', dem Statthalter Judäas", (und)zugleich dem Zorobabel,der (danach) auchunter Dareios, dem Königder Perser,den Aufbau des Tempels erbeten hatte; dennes gab einen Widersacher" biszur Zeit des ArtaxerxeslLwie Esra berichtet.Im zweitenJahr nach der Ankunft im Heiligtum Gottes in J erusalem, im zweiten Monat,fingen an Zorobabel,der (Sohn) des Rathalaelv und J esus,der (Sohn) des Josedek,und ihreBrüderund die Priesterund die Levitenund alle, die ausder Gefangenschaft nach Jerusa

lern gekommen waren,und sie legten den Grundsteinfür das Haus Gottes amNeumonddes zweiten Monats, nachdem sie nach J udäaund J erusalem gekommen waren ;, da auftraten Haggaiund Sacharia, der Sohn des Addo, die letzten Propheteno.Es zog aber Esravon Babel herauf, ein Schriftgelehrter, bewandert im Gesetz des Mose"'.Der besaß große Kenntnis,zu lehren das ganze Volk die Satzungenund Rechte, zur Zeitdes Artaxerxesl1• Und sie veranstalteten die Einweihung des Hauses Gottes, sangenundjauchzten demHerrn über die Wiederherstellung des Hauses Gottes.cr«

u Vgl.Jer J2 <V 39),40.ß Zitat: Bar2,3 5a; vgl. Jer 7,23; 24,7; 31 <V 38),33; J2 <V 39),36ff.; Ez 11,20; 14,1 I 36,28;

37,23; Jes 41 8-10.r Zitat: Bar 2,35b.ö Zitat: Bar3 1-5.E Freie Aufnahmevon <V1 Esr 1,54.55l; C T J t L ~ ,was wohl auf bzw.Et t ( ~beruht.TJ Zitat: <V2 Esr (9)1 Esr) 1 1-3.e C mtEQTJau'tw, lies: a:n:TJQe(au'tO (s. <V I Esr 6,17) odera:n:EQELau'tO.L C lliQußuQw, wohl auslliaußuauQuw/llivußuauQw verschrieben.X. Textgernisch aus<V2 Esr (Wl Esr) 1,7.8und <V I Esr 6,171<V 2 Esr 5,14.A Vgl. <V I Esr 2,25.J L Vgl. <V I Esr 2,15·v C PUeUAUTJA. aus ~ U U e L T Jverschrieben.S Zitat: <V1 Esr 5,54.55.o Zitat: <V1 Esr 7,3 (vgI.6,1), bis aufden Zusatz »letzten«.:n: Zitat: <V1 Esr 8,3.Q Frei nach<V I Esr 8,7.a Zitatgemisch: <V I Esr 5,591 <V2 Esr (Wl Esr) 6,16.

Textkritisch ist diese Textfassung kaumvon Wert; denn sie bietet offenkundig einen sekundären Überlieferungszweigder ParJer. Dennoch läßt sie sich nicht einfach als »trivial matter« einstufen (so Harris, 1889,60 . Die in ihr enthaltene Zusammenstellung biblischer Zitate und Anspielungen, namentlich aus<V 112 Esra, ist durchaus überlegt vorgenommen.Darüberhinaus verdient sie im Rahmender Überlieferungvon <V 112 Esra textgeschichtlich Beachtung vgl. Hanhart, Robert:Ein unbekannter Textzur griechischen Esra-Überlieferung,MSU XXII,1995,1-22 NAWG 1995/4, I I I I J2 .

c) Vgl. Neh 13,24.d) X.U-raAEL:n:ELV (wie oben V.2), kein gängiger Scheidungsterminus,doch s. <VJes 54,6; Sir23,22.

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werden sie mit uns ein unsere Stadt ebringen.« 5(6) So durchschritten sie denJordan und zogen nach Jerusalem. 7) Und Jeremia stand auf und Baruchund Abimelech und sie sagten: »Keiner, der verkehrta mit Babylonier(innne)n b, darf in diese Stadt hineingehen.« 6(8) Und sie sprachen zu sich (untereinander): »Auf, laßt uns zurückkehren nach Babyion, aan unseren Ort a.«7(9) Und sie machten sich auf den Weg. Als sie aber nach Babyion kamen,kamen die Babyionier heraus ihnen entgegen a und sagten: »Auf keinen Falldürft ihr in unsere Stadt gehen, denn ihr habt uns gehaßt b und seid heimlichvon uns weggegangen. Deswegen könnt ihr nicht (mehr) zu uns heimkommen. (10) Denn wir haben einander einen Eid geschworene beim Namenunseres Gottes d, weder euch noch eure Kinder (wieder) aufzunehmen, daihr ja heimlich von uns weggegangen seid.« 8(11) Und als sie (das) vernom

men hatten, kehrten sie wieder um und sie kamen an einen öden Orta

fernvon Jerusalem b, bauten sich dort eine Stadt und gaben ihr den Namen Sama-

e-e So der Text nach Aeth. - A B G Arm c SI lesen stat t dessen »nach Babyion«; wohl Angleichung an 8,6.

5 a) ?<.mvwvoov (B [Aeth] SIA B Ar m C ; zu ?<.mvwveLv c. Dat. im Sinne von »geschlechtlichverkehren« vgl. Plato, Leges 784e; Lukian, Dialogi Deorum 1,2; 10,2; Papyrus Florentinus36,6; in A zu ?<.mvoovverlesen.b) S. o. zu 6,I4b.

6 a-a ) Aeth.

7 a) 104;(J \)vavtTJow autoov; in ( j Wiedergabe des hebr. lkrtm vgl. ( j J os 9, I I; ( j Jdc 6,35; IMakk 6,48; s. dazu J ohannessohn, Martin: Der Gebrauch der Präpositionen in der Septuaginta, MSU 3, Göttingen 1925, 295 f .b) fl.L(JELV= »feind sein«; »Gemeinschaft aufkündigen«; vgl. Jdc 11,7.c) ÖQ?<.<poQ?<.(aafl.EV; vgl. ( j Ex 13,19 (Wiedergabe des hebr. Infinitivus absolutus; vgl. BlDebr-Rehk § 198,6); TestJud 22,3; Act 2,30. - Der Zusatz A A f t A o u ~ist ungewöhnlich.d) Schwören »beim Namen Gottes« ist biblisch verbreitete Redeweise (vgl. Lev 19,12;Dtn 6,13; 10,20;Jes 19,18; 48,I;Jer 12,16; 44[( j 51],26; Sach 5,4; I Sam 20,42; ( j Mal 3,5; dieWendung Q ? < ~ E L V?<.ata tOU o v 6 f l a t o ~kommt in ( j jedoch nicht vor, ist aber in Zaubertexten belegt, vgl. Papyrus Paris BibI. Nat. suppl. gr. 574 (Papyri Graecae Magicae, ed. K.Preisendanz, IV,290); Papyrus London Brit. Mus gr. CXXI (ebd., VII,242).

8 a) Vgl. ( j Dan 4,25.b) Keine geographische Feststellung, sondern ein Werturteil; s. Delling, BZAW 100,1967,51.c) ParJer bietet hier die Kurzfassung einer eigentümlichen Gründungslegende der samaritanischen Gemeinde (vgl. Riaud, Les Samaritains dans les >ParalipomenaJeremiae<, La litterature intertestamentaire, 1985, 133- I 52). Das samaritanische Schisma geht danach aufehemalige babylonische Exulanten zurück, die sich nicht von ihren heidnischen Ehepartnern trennen wollten, deswegen in die J erusalemer Gemeinde nicht aufgenommen wurdenund, weil an einer Rückkehr nach Babyion ebenso gehindert, sich Samaria als Wohnstätteerrichteten. Diese Darstellung entbehrt jeder historischen Grundlage (zu den Problemender Ursache, Entstehung und Geschichte des samaritanischen Schismas s. Kippenberg,Hans G.: Garizim und Synagoge, Berlin 1971, 33-93 [ R G W 30]; Talmon, Shemarjahu:Biblical Tradition on the Early History of the Samaritans (hebr.), in: Eretz Schomron. Thethirtiest archeological convention, Jerusalem 1974, 19-33; Coggins, R.J.: Samaritans andJews. The origins of Samaritanism reconsidered, Oxford 1975; Mor, Menachem: [Samaritan History I] The Persian, Hellenistic and Hasmonaean Period, in: A.D. Crown [ed.],The Samaritans, Tübingen 1989, 1 H.), verdient aber Beachtung als Zeugnis für die Einstel-

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reiac• - 9 12) Jeremia aber sandte einen Boten) zu ihnenund ließ sagen:»Besinnt eucha Es kommt nämlich der Engel der Gerechtigkeitb und erwird euch führen zu euremOrt dem hohenc.«

IX I I) Die aber bei J eremia geblieben) waren, hoben ana sich zu freuenund Opfer darzubringenb für das Volk neunc Tage lang. 2 2) Am IO.a Tag

lung jüdischer Kreise zuden Samaritanernin römischer Zeit.Im antikenJudentum sind die Samaritaner unterschiedlich beurteilt worden.Auf der einenSeite hat man eine grundsätzliche Differenz zwischenJuden und Samaritanernbetont undderen heidnischeAbkunft hervorgehoben; so bereits die älteste Darstellung 2Kön 17,24-41; ebenso i ( j Sir 5o,25f.; TestLevi 7,2; Josephus,Ant IX,288; XI,302.34I; XII,257;XIII,256 s. dazu Hanhart, Robert:Zu den ältesten Traditionenüber das samaritanischeSchisma, Eretz Israel 16,1982, 106*-1 I5*; Pummer, Reinhard: Antisamaritanische Polemikin jüdischen Schriften aus intertestamentarischer Zeit,BZ NF 26,1982, 224-242; Egger,Rita: Josephus Flaviusund die Samaritaner, Freibur.g/Schweiz - Göttingen 1986[NTOA4]); vgl. auchLk 17, I 8 sowie zahlreiche rabbinische Außerungen s. Bill I,538 - 560, besonders 552ff.; ferner Alon, Gedalyahu:The Origin of the Samaritans in the Halakhic Tradition, in: ders., Jews, Judaism and the Classical World, Jerusalem 1977, 354-373). -Daneben finden sich aber Äußerungen,in denen Samaritaner als Abkömmlinge jüdischerApostaten gelten vgl. Josephus,Ant XI 340) und religionsgesetzlich daher nicht einfachden»Heiden« gleichgesetzt werden vgl. die Belege bei Bill I, 538ff.). ParJer8,8 deckt sichmitletzteremund ist ein wichtiger, bislang meist übersehener Beleg für jüdische Bemühungenum die Samaritaner s. u. 9a).Zum

Gesamtkomplex des VerhältnissesJuden

- Samaritaners. jetzt insbesondere denHin

weisvon Eggert a.a. 0. 3 I0 - 348), daß die unterschiedliche Einschätzungder Samaritanerin den jüdischen Quellen, namentlich bei J osephus, nichtin erster Linie historisch bedingtist so Jeremias,Joachim: Jerusalemzur Zeit Jesu, Göttingen 19623, 387-394;ders.l:ulluQELU ThWNT VII,1964, 88ff.; Kippenberg,a.a.O. 137-143), sondern vor allem damitzusammenhängt, daß sie sich auf unterschiedlichen Bezugsgrößen Einwohner Samariasrein heidnischerHerkunft - Angehörigeder samaritanischen Kultgemeinde) bezieht.

9 a) IlE tuvOi]OU tE;vgl.Jes 46,8;Mt 3,2; 4,17;Mk 1,15. Ein solcher Bußruf istim Rahmendererhaltenen antik-jüdischen Äußerungen über die Samaritaner einmalig.b) Auch hier dürfte an Michael als Engel Israels gedacht sein s. 6,6b; 9,5b).c) t 6 : r c o ~u ' l j l T ] A . 6 ~ :Bezeichnung Jerusalems so Rießler, 1928, 1323) bzw. des JerusalemerTempelplatzes, vermutlich aufgrundder Gleichsetzungmit dem Berg Moria vgl. 2Chr3,1, ferner dieDeutung des Namens Moria in( j Gen 22,2; s. dazu Kalimi, Isaac:Der jüdisch-samaritanische Streitum den Ort der Opferung Isaaks, Trumah 2,1990,47- 52; ders.:The Land of Moriah,Mount Moriah and the Siteof Solomons Templein BiblicalHistoriography, HThR 83, 199°,345-362).

IX la) EIlELVUV. . . U C Q O V t E ~ ,s. o. zu 7,32b.b) avu<j>EQELV 8UOLUV ist t. t. des Opfervorgangs, vgl.( j Lev 14,20; 17,5;( j I Kö 12,27; ( jI Chr 29,21; ( j Am 4,4; ( j Jes 57,6; ( j I Esr 5,50; I Makk 4,53; 2Makk 1,18.21; 3,35; 10,3;Hebr 13,15; IPetr 2,5. Zu a.8. u:rcEQ tOU AUOUs. Hebr 7,27 sowieEsr 8,35 (= ( j I Esr 8,63).c) Aeth »sieben«, Arm A »acht«.2 a) Bei dem 10. Tag wird es sich um den Versöhnungstag fom kippurim) handeln vgl. Bogaert, SC 144, 1969,212),der am 10. Tischri begangen wirds. Lev 16,29; 23,27; 25,9;Num29,7ff.; Jub 34,18; IQ22 III, 10; IIQTempei Rolle 25.10)und an dem der Hohepriesterselbst dasOpfer vornahm nach Lev 16,15ff.; vgl. MischnaJoma 3,4; 4,3; 5,5,dazu s. Safrai,Shmuel: Der Versöhnungstag in Tempel und Synagoge, in: Heinz,Hanspeter u.a. hg.):Versöhnung in der jüdischenund christlichen Liturgie,QD 124, Freiburg 1990, 32-55).

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aber brachte Jeremia allein b das Opfer dar. (3 ) Und er betete folgendes Gebete:

3 »Heilig, heilig, heilig a (bist du),bRäucherwerk für die lebendigen Bäume b,wahres Lichte, das mich erleuchtet d,

bis ich aufgenommen werde e zu dir,

Die vorangehenden 9 Tage sind entsprechend vom I Tischri an zu zählen (vgl. Lev 23,24;Num 29,1; IIQTempel Rolle 24,IOff.). Das Ganze dürfte demnach die Einrichtung der»zehn Bußtage« widerspiegeln, vgl. dazu Landersdorfer, Simon: Studien zum biblischenVersöhnungstag, ATA 10,1,1924, 44-54; Joseph, Max: Bußtage, JüdLex 1,1927,1254; ferner Goudever ,J. van: Biblical Calendars, Leiden 1961\ 36-41.-Anders Shmuel Safrai, Die Wallfahrt im Zeitalter des Zweiten Tempels, Neukirchen 1981,291 (FJCD 3), der im Anschluß an Kohler,JQR 5,1893, 412, den 10. Tag mit dem 10. Ab,

dem Tag der Zerstörung J erusalems, gleichsetzt und das Opfer des J eremia mit dem Holzopfer der Familie Senaa in Zusammenhang bringt. Dagegen spricht, daß nach ParJ er 9,2 J eremiaam 10. Tag gerade nicht mit anderen, sondern allein s. u. b) das Opfer darbringt, ferner, daß im Text von einem spezifischen» Holzopfer« gar nicht die Rede ist - das Motiv des»Räucherwerks« in dem folgenden Hymnus V.3) gibt das kaum her - , und schließlich, daßdie voraufgehenden 9 Opfertage sich in diesen Zusammenhang nicht einordnen lassen.b) Jeremia in der Funktion eines Priesters, s. dazu o. 5,18a.-Daß er allein J.l.6vo\;) das Opfer des 10. Tages darbringt (s.o. 2a), läßt ihn sogar als Hoherpriester erscheinen; s.o. zu5,18a.c) rrül;u to uxiJV Mywv, vgl. fj Gen 28,20 u. ö. - Gebete gehörten neben dem Opfer in der

Zeit des 2. Tempels zum Ritual des Versöhnungstages (vgl. Safrai, Versöhnungstag, QD124, 199°,38); nach der Tempelzerstörung (vgl. dazu Schoeps, Hans Joachim: Die Tempelzerstörung des Jahres 70 in der jüdischen Religionsgeschichte, CN 6, I 942, 33 ff. = in: ders.,Aus frühchristlicher Zeit, 1950, 144-183: 173f.) ist ihnen eine Rolle als Ersatz des Opferszugewachsen (nachweislich in amoräischer Zeit; vgl. Safrai, a. a. 0. 48 f.).

3 a) Aufnahme des Trishagion aus Jes 6,3; vgl. Hen(aeth) 39,12; TestAbr A 3,3; 20,12; Apc4,8; Tosephta Berakot 1,9 (ed. Zuckermandel, 2,8); b. Talmud Hullin 91b; CII 1448 (Ammulet); Constitutiones Apostolorum VII 35.3; VIII 12,27; dazu s. Baumstark, Anton: Trishagion und Qeduscha, JLW 3, 1923, 18-32·b-b 1:0 9uJ.l.LaJ.l.u twv öEvllQwv twv ;OOV1:WV,ungewöhnliches Gottesprädikat (ebenso inden Textvarianten: »angenehmer Wohlgeruch für die Menschen« Aeth; »Leuchte derLebensbäume« SIA B; »lebendiger Baum« Arm B AC).Herleitungen und Erklärungen: a) Bogaert, SC 144, 1969,231; Riaud, CIRHiLL 14, 1994,197; Herzer, TSAJ 43,1994, 149f.: Prädikation hängt mit dem Ritus des Versöhnungstagess. o. 2a) zusammen, bei dem wohlriechendes Räucherwerk 9uJ.l.CuJ.l.u) Verwendung findet

(vgl. Lev 16,12f. und S.U. 4); Herzer, a.a.O.: Grundlage ist Auslegung von Lev 16,12f.- b)Lohmeyer, Ernst: Vom göttlichen Wohlgeruch, Heidelberg 1919, 29 und Anm.4 (SHAphil.hist.Kl. 9,1919); Delling, BZNW 100, 1967, 33f.; Philonenko, RHPR 76,1996, 17d.:Die Metapher gehört in den Rahmen der in der antiken Welt verbreiteten Identifizierungvon Weihrauchduft und lebensspendendem Götterduf t (vgl. Kötting, Bernhard: Wohlgeruch der Heiligkeit, Jahrbuch für Antike und Christentum. Ergänzungsband 9 [FSA. Stuiber], Münster 1982, 168 - I 75). - Für die Deutung im Rahmen von Lev 16 spricht derKontext und vor allem, daß 9uJ.l.LaJ.l.u = »Wohlgeruch« nicht belegt ist; gegen Delling,a.a.O.»Lebendige Bäume«: kein Bezug auf die Vorstellung vom paradiesischen »Baum des Lebens« (stets Singular; s. u. zu 14C), sondern bildhafter Ausdruck für die Mitglieder derHeilsgemeinde (vgl. Delling, a. a.O. mit Verweis auf IQH 8,5f.12.2I; PsSal 14,3; s. auch Ps1,3; 92,13; Jer 17,8; ferner Fujita, Shozo: The Metaphor of Plant in Jewish Lit erature of

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4(4) aum deines Erbarmens willena.Ich rufe (dich) an wegen' des süßen Gesangsb der zwei Seraphime,ich rufe (dich) anum weiteren Wohlgeruch des Räucherwerksd •

5(5) aUnd es möge für mich sorgen, Michaelb

der Erzengel der Gerechtigkeitc,

bis er die Gerechten hineinführt.

the Intertestamental Period, JStJ 7,1976,3°-45 ; daher Übersetzung: »Räucherwerkfürdie lebendigen Bäume« (gen.obj.;s. auch die folgende Prädikation »wahres Licht, das micherleuchtet«)und nicht »Räucherwerk aus lebendigen Bäumen« (gen. subj.).c). 'to < j > w ~'to aATJ6LV6v.- Zu A T J 6 L V 6 ~als Attribut des Lichtes vgl.Joh 1,9; I Joh 2,8; ferner auch Plato, Phaidon 10ge; Seneca. Epistulae XV,93,5; Philo, Leg All 1,17.-Die AnredeGottes als »Licht« s. 6,9; 9,13) ist selten, sonstnoch VitAd(lat) 28, fernerCorpus Hermeticum XIII, 19, die Vorstellungvon Gott als Lichtund seine entsprechende Bezeichnung

hingegen vielerorts vorhanden, s.z.B. Ps 27«lj 26),1; 44«lj 43),4; 104«lj 1°3),2; Jes 10,17;Mi 7,8; Philo, Somn1,75 (Aufnahmevon Ps 27 [ lj 26],1); Praem Poen 46; Midrasch Levrabba 31,1;Num rabba 15,5; ferner u. 13f.d) Gott als < j > w ~<j>oo'tC ;ov;vgl. Corpus Hermeticum XIII, 19; zur christologischen Verwendung vgl. Joh 1,9.e) avaATJ<j>6w(passivum divinum?). -aVaAaJ-Lß6.vELV:entwederEntrückung s. JSHRZ111,3,359zu TestHi 39,I2b, fernerMk 16,19;Act 1,2.11.22.)oder - hier wahrscheinlichers. Herzer, TSAJ43,1994,151 Anm. 575) - allgemein Sterben, vgl. PsSaI4,18; christliche

Inschrift bei BauerWB,II 3(II 1)6;s. auch u. zu 9,8d.4 a-a G Arm c (Aeth: Volkes; Verlesungvon e A E o ~in A a 6 ~ ) ;>A B SIAB. Die Wendung

könnteauch

zumfolgenden:n:aQmtaAWgezogen

werden(so bereits Aeth; vgl. Kraft-Purintun, 1972,44). Dagegen spricht jedoch, daß ParJer 4,8 das Motiv des Erbarmensin ei

nem gleichen Sachzusammenhang verwendet ist, sowievor allem, daßin ParJer sonst (vgl.1,4; 3,4.9; 9,6) Bit ten durchgehendmit :n:aQaKaAweröffnet werden.Im übrigen erhält dasvorliegendeGebet erst so eine klare Strukturierung: 9,4:n:aQaKaA<Ö:n:EQL... :n:aQaKaAw:n:EQL... 6 :n:aQaKaAWOE,KUQLE.b) :n:EQLt i j ~< j > o o v i j ~t i \ ~Y A U K E C a ~ ;Anspielung auf das Trishagionder Seraphim, vgl. lj Jes6,4: a:n:ot i j ~< j > o o v i j ~ .- Zur Bezeichnung der Stimme als »süß« vgl.Cant 2,14; lj Sir 6,5.c) Die Zahlvon zwei Seraphimwird auch in einem späten rabbinischen Midraschwerk genannt (Pirke de Rabbi Eliezer 4 [BillIII, 799]), ist abervor allem inder christlichen Auslegung von Jes 6,lff. verbreitet s. Michel, Johann: Duo Seraphim clamabant alter adalterum, ThGI29,1937, 440-446). Grundlage istder Text inJes 6 selbst,der vermutlich bereits im fl (V.3 wkr z '[zh; (vgl. Keel,Othmar: J ahve-Visionenund Siegelkunst, Stuttgart1977, II4 f. (SBS84/85), deutlich in lj (V.2 'tcpEVL ... tCP EVL,V.3 EKEKQayovE ' t E Q O ~: n : Q o ~

'tov ihEQOV)von zwei Engelwesen spricht.d) S.o. V.3.

5 a-b B SIAB überliefern:KaLT]J-LEM tT] J-L0ilMLJ(.aTjA»Und meine Sorge/mein Sinnen (ist.sei) Michael«, (unzutreffend Thornhil l,TAOT, 1984,832: »Michael... is my constant delight«). Ursprüngliche Textfassung? Dagegen sprechen formale (Nominalsatzim Rahmender ParJer ungewöhnlich) sowievor allem inhaltlicheGründe. Die Aussage istin ihremsachlichen Bezugunklar (für die von Riaud, Ecrits intertestamentaires, 1987, 1760;CIR

HiLL 14, 1994, 198, vermutete Anspielung auf eine Rolle des Michael beider Gesetzgebung so o. zu 6,6b] gibt esim Text keinen Anhalt)und bereits früh geglättet worden; vgl.Aeth: »[ich bit te dich,]um der süßen Stimmender Seraphim... willen, ... daß doch der gesangskundige Michael, -der Engelder Gerechtigkeit ister - , die Pforten der Gerechtigkeitoffen halte«; ähnlichArm c

Konjekturvorschlag: LiesKaLT ] J-LEM tT]J-L0U,MLJ(.aTjA... so auchin der Übersetzung vonKraft-Purintun, 1972,45 vorausgesetzt: »andmay Michael ... be my guardian«.

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6 6) Ich rufe dich an, Herr,Herrscher über alle Schöpfunga,(du) der Ungewordeneb und Unerforschlichec,

din dem die ganze Schöpfunge verborgen ward, ehe die Dingef wurden.«

70') WährendJ remia dies sprachund vor dem Altar stand mit BaruchundAbimelech, 8) awurde er wie einer, der seine Seele aufgibta. 8Und Baruch

b) Michael gilt gewöhnlich als der besondere Schutzengel Israelss. Lueken, Wilhe1m: Michael. Eine Untersuchung der jüdischenund morgenländisch-christlichen Tradition vomErzengel Michael, Göttingen 1898, 15-18;vgI. Dan 10,13.21; 12,1; Hen[gr/aeth] 20,5;IQM 17,M; b. Talmud Chagiga 12b; MidraschEstrabba 7,12; Pesikta rabbati 44,10 [185a],daneben z.T. aber auch wie hierals Hüter des Paradieses bzw.Führer in die himmlische

Welt, vgl. ApkMos= VitAd(gr) 37,5; ApcBar(gr) II,2; TestAbr B 14,6; ferner ApcPauli14.22 (Hennecke-SchneemelcherIP, 545.550).c) S. o. 6,6c. - G »der öffnet die Tore für die Gerechten« (ähnlich Aeth).

6 a) S.o. zu 1,5a.b) Überliefert ist bei allen Textzeugenö a Y E v V r r t O ~»Ungezeugter«. - Im altchristlichenSchrifttum (z.B. bei Justin, Dialogus5,4; Apologie I 14,1; 25,2;II 12,4; 13,4; Origenes,Contra Celsum8,14 [GCS 3, 231,19]; Clemens Alexandrinus, Stromata VI165,5 [GCS 150517,15]; Constitutiones Apostolorum VII 41,4; VIII 12,6)kommt dies mehrfach als Attribut Gottes vor; vielfach konkurriert damit in der handschriftlichen Überlieferung aber dasweit gebräuchlichere AttributY E v r r t O ~(»ungeworden«),s. Origenes,De principiis IV2,1(GCS 22, 308,1); Clemens Alexandrinus, ProtrepticusXII 120,2 (GCS12, 84,28); fernernichtchristliche Belege: gespaltene Überlieferung in dem Thales zugeschriebenen Spruch-r1 :regwßu-ra tovS e 6 ~ .aYEv v)T]-r6vyag EO' tLV bei Plutarch, Moralia 153Cund DiogenesLaertios1,35;Josephus, cAp II,167; Philo, Leg All1,5 I; Sacr AC 57.60.63.66.101;Det PotIns 124.158; Vit Mos 1,271;vgI. dazu Delling, BZAW 100, 1967,37 Anm.40). In den meisten Fällen dürfte Y E V T ] t O ~ursprünglicher sein - vor allem bei den nichtchristlichen Belegen - und a Y E v v T ] - r o ~auf christliche Abschreiber zurückgehen; so bereitsOtto, J. C. Th:IustiniOpera I, I, Jena 1876,43 Anm.3. Angesichts dessen wird man auch im vorliegendenFall davon ausgehen können, daß im Text der jüdischen Grundschrift (dazu s.o. S.674),.früher Y E V T ] - r o ~>ungeworden< gestanden hat« (Delling,a. a. 0. 37). Dafür spricht auch,daß derHymnus im folgenden Stichos mit:rego -roU -rail-ra yevEoSm schließt.Daß der imchristlichen Gebrauch vona Y E V V T ] t O ~als Gottesprädikat wohl schon im 2.Jh.n. vollzogene Bedeutungsübergangvon >ungezeugt< zu >ungeworden< auch bereits im jüdischenBereich stattgefunden haben könnte (Delling,a.a.O., 38), ist demgegenüber rechtunwahrscheinlich. Anders jetzt wieder Herzer, TSAJ 43,1994,155, der u.a. auf ApcAbr17,8verweist, dabei aber außer acht läßt, daß auch dieser Text durch die Hände christlicherSchreiber gegangen ist.c) a : r e e g L v 6 T ] - r o ~ .- Ebenfalls gängiges, wenngleich nicht so häufig wieY E v ( v ) T ] t O ~(s. o. zub) belegtes Gottesprädikat; vgl. Philo,Mut Nom 15; Fug 141; TestSalomon C, Prolog 2

UNT 9, 76*); Papyrus Paris BibI. Nat. suppl.gr.574 (Papyri GraecaeMagicae, ed.K. Preisendanz, IV,II37ff.); Clemens Alexandrinus, Eclogae20,1 (GCS 17, 142,21); Chrysosto

mus, In Mathaeum Homilia II, 2 (21) (MPG57, 25), weitere Belege bei LampePGL, 183b.d-d) p :renoa K - r J L ~xExgumm EV au-rip; die pleonastische Setzung des Personalpronomens nach einem Relativum ist im Semitischen geläufigund wird in G oft nachgebildet(z.B. G Dtn 32,20, vgl.zum ganzen Thackeray, A Grammarof the Old Testamentin Greekaccording to the Septuagint I, Cambridge19.09, 46). Dennoch ist das Auftauchen eines derartigen Pleonasmus nicht zwingend als »Ubersetzungsgriechisch« (Delling, BZAW 100,1967, 38f.) einzustufen; vgl. das Vorkommenin Gal 3,1 v.I. sowie vor allem in Apc3,8;

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und Abimelech hoben anzu klagen und zu schreien mit lauter Stimme:»aWeheunsa, unser Vaterb, Jeremia, hat uns verlassen, der PriesterC Gottes,und ist verschiedend.« 9 9) Es hörte aber das ganze Volkihr Schreienundalle liefenzu ihnen und sahen Jeremiatot auf dem Boden liegen. 10) Undsie zerrissen ihre Kleideraund streuten Staub auf ihrHaupt bund klagten bitterlichc•

IO ll) aUnd danach machten sie sich daran, ihnzu begrabenb. 12)Dochsiehec, eine Stimme kamund sagted: I I »Begrabt nicht den, der noch lebta,denn seine Seele kommt wieder zurückbin seinen Leib.« I2 13) Und da siedie Stimme hörten, begruben sie ihn nicht, sondern sie bliebenum sein Zeltaherum drei Tage langund sie redeten miteinander)und wußten nicht, zu

7,2.9; 13,8; 20,8;dazu s. Bl-Debr-Rehk§ 297.e) Das Gros der Textzeugen A B PArm SI)liest Q L O L ~»Gericht«).Der Sachzusammenhang spricht jedoch für dievon Aeth vorausgesetzte Lesart t L O L ~»Schöpfung«); vgl. dieselbe Textvariantein (D Sir 16,26. - Der Gedanke der Verborgenheitder Schöpfung beiGott vor Erschaffungder Welt erinnertan die platonisierende Ausleg:ungder Schöpfungsgeschichte durch Philo Op Mund 17f); vgl. aber auch ähnlicheAußerungen in IQHXIII,7f; MidraschGenrabba 1,1 Bill II,35M. , s. dazu Urbach,EphraimE.: The Sages,Je

rusalem 1975,198f f.f) Freie Widergabe des griech.tuiltu.7 a-a) Wörtlich: »wurdeer wie einervon denen, die seinen( ) Geist aufgeben«.Zur Formu

lierung eYEVEtOc b ~E t ~ ,s. Gen 3,22; Ob 11 offenkundig Hebraismus);zur Sache vgl. Mt28,4; die Wendung:n:uQuc"u,ÖOVUL"ti]v"lj vxi]vist selten vgl.(DJes 53,12;Act I 5.26 sowie Joh19,3°), sie entspricht dem hebr.Ausdruck ntnlmST ps (s. die rabbinischen Belege bei BillII, 537.740), vgl. auchApkMos = VitAd gr) 31,4(a:n:oöLÖovULtO :n:vEilIlU),Joh 19,30;ApkMos = VitAd 42,8 (:n:UQUÖLöOVULtO :n:vEilIlU).

8 a-a) G Aeth,) A B Arm c SIABC.

b) S.o. zu 2,2b.c) S.o. zu 5,I8a.d) a:n:fjA8Ev.- Zu a:n:EQXEo8UL= »sterben« vgl. Diogenes Laertios III,6; Plotin, Enneades1,4·7,43;IV 7.15,7;VI 1.7,39,-Zu den jüdischenund christlichen Überlieferungenüber den natürlichen bzw. gewaltsamen Tod des Jeremias. Wolff, TU II8, 1976, 89-95.

9 a) S.o. zu 2,Id.b) S.o. zu 2,Ie.c) EKAUVOUVKAUv81loV:n:LKQOV;vgl. (D Jdc 21,2; 2 Sam 13,36.

10 a) Vermutlich Beginn des christlich geprägten Schlußteilsder ParJer; s. dazu o. S.665 f.a-b) Ar m C »Und während er so wie ein Toter dalag, kamen Baruchund Abimelechzuihm«. Diese Lesartwird von Stone CBQ 35. 1973, 51) als Zeugnis einer eigenständigengriechischen Textüberlieferung eingestuft.c) xull1>ou,s.o. zu 6,lb.d) < >oovi]~ A EAEYOUOU;vgl. Joh 12,28;Apc 16,17; 19,5; PsKallisthenes,Historia Alexandri Magni I 45,2f; fernerMk 9,7; s. auch die Redevom Kommen und Sprechen derHimmelsstimme Bat Kol)in der rabbinischen Literatur, z. B. b. Talmud Sanhedrin 96b; BabaMezia 59b; ChagigaI 5a;p. TalmudKethubot 12,3 35 a 30).a) Vgl. Lk 24,5.

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welcher Stunde er auferstehen sollte. 13(14) Nach drei Tagena aber kamseine Seele (wieder)in seinen Leibund er erhob seine Stimme mitten unterallen und sprach: »PreisetGott mit einer Stimmeb, preiset alleGott und denSohn Gottesc, der uns auferwecktd, Jesus Christuse, das Licht aller Äonenf,die ewige Leuchteg, das Leben des Glaubensh. 14(15) Es werden aber nachdiesen Zeiten weitere 7 r Jahre (sein)und (dann) wird er kommen auf dieErdeb. (16) Und der Baum des Lebensc, der mitten im Paradies gepflanztward, wird alle unfruchtbaren Bäume fruchtbar machene und sie werden

b) Die Formulierung erinnertan Ez 37,IO (vgl. auchApc II,II), anders alsdort handeltessich hier aberum die Rückkehr der Seele in den Leib beim Scheintod; so auch Pirke RabbiEliezerF vgl. ferner Schweizer, Eduard: oWlla,ThWNT 7, I04I Anm. 245; Berger, Klaus:Die Auferweckung desPropheten und die Erhöhung des Menschensohnes,GöttingenI976, 356f. Anm.425(SUNT I3): Tiburtina(Arab) 3,I8r.

12 a) S. o. zu 6,3 c.I3 a) l l e t a . t Q e L ~T J I l E Q a ~ .- Dieselbe Zeitangabe findet sich in urchristlichen Aussagenüberdie Auferstehung Christi, vgl.Mk 8,3I; 9,3I; IO,34; Mt 27,63. Der vorliegende Textmußkeineswegs darauf Bezug nehmen.Die Wendung »nach drei Tagen« ist geläufigerAusdruck für einekurze Frist, vgl. 2Kön 20,5.8; Hos 6,2; Act 25,I; 28,I7; AntBibl I I,3 (dazus. Delling, Gerhard: t Q E ~ ,ThWNT 8, I969, 2I8f.; Jeremias, Joachim:Die Drei-TageWorte der Evangelien, in: G. Jeremias - H.-W.Kuhn - H.Stegemann: TraditionundGlaube. Festgabefür Karl Georg Kuhn, Göttingen I97I, 226f.). - Zur VerknüpfungderMotive »Rückkehrder Seele« »nach drei Tagen« vgl. auch Tiburtina(Arab)3,I8r (s. o. I Ia).Möglicherweise besteht ein Zusammenhangmit der aus iranischen Quellen stammenden

und im Judentum aufgenommenen Vorstellungvom Aufenthaltder Seele in der Nähe desLeibes drei Tage nachdem Eintreten des Todes (vgl.JSHRZ III,3, 373 zu TestHi 53,7a; ferner Berger, Auferstehung [s. o.I, I g], 370 Anm.48 I).b) Ev 1lLq epOOvftG Aeth SI Arm B; ) A B Arm A c; vgl. 2Chr hI3; IQM VIII, 9f.; AscJes7,I5; 8,I8; 9,28;IgnEph 4,2.c) S. u. I9f.d) tov l ; U 3 t v ~ o v t a .- Zu l ; U 3 t V ( ~ e L Vals t. t. der Auferweckung (anderss. o. p e vgl. AE Jes 26,I9; A E Jes 29,8 (für hebr.k [hiphil)); A(9* Hi I4,12; TestJud 25,4;JohI I , I I ;

Sophronius Hierosolymitanus, Commentarius liturgicus 5(MPG 87, 3985B).e) Nach jüdischer Auffassunghat der Messias mitder endzeitlichen AuferweckungderToten nichts zu tun, sondern allein Gott. Erst in der christlichen Überlieferung ist dieseFunktion teilweise auf Chris tus übergegangen, Vgl.IKor I 5,2I.45;Phi13,2I;Joh 2,I9; 6,39u.ö.; Ignatius, Magn 9,2; Polykarp, Phil5,2.f to e p w ~twv aLWvoov :n:a.V toov (s. u. 25), kein gebräuchliches christologisches Prädikat;doch vgl. t0 p w ~ t o i lx60lloUJoh 8,12; 9,5;in rabbinischen Texten als Prädikat Gottes verwendet (Bill I, 237),s. ferner o. zu 3C. Ein gnostischer Einfluß (so Robinson,OTP II,I985,4 I5) ist möglich, aber keineswegs zwingend.g) 0 ä o ß e ( J t o ~A : U x . v o ~ ;singuläres Christusprädikat. -Könnte mit der entsprechenden Bezeichnung für den siebenarmigen Leuchter des Jerusalemer Tempels (s. Papyrus suppl.gr.574 Paris Bibliotheque Nationale (Papyri Graecae Magicae, ed. K. Preisendanz,IV, I 2 I 8f.;3070); vgl. fernerEx 27,20; Lev 24,2.4; PsHekataios nach Josephus, cAp I,I99 ; Diodor

Sic., BibI.Hist XXXIV/XXXV I,4 [Stern, GLAJJ I, I82: Nr.63]; MischnaJoma I,2, dazuSchürerET II, 297Anm. I8) zusammenhängen (Philonenko,RHPR 76, I996, I72f.).h) T ~ O O T JT i j ~: n : ( J t e o o ~ ;ebenfalls ungewöhnliche Prädikation;zur Verknüpfungvon n : ( J t ~

und ~ o o T js.Joh 3,I5f., 5,24,20,3 I.I4 a) Die Zahl der Jahre schwankt inder Überlieferung erheblich.GaSla: 377; AB: 477; SlB:

677; Slc: 381:; SlA: 307; Aeth A : 333; Aeth B: 303; Aeth c : 330 (Aeth spricht dabeivon Wochen);A r m : 275; Arm Bc: 375.-Harris, I889, I7 gibtder LesartvonA B den Vorzugun-

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wachsen und gedeihenf. 15 q) Und die (Bäume), die hochwuchsen undsich brüsteten mit den Worten: a,Wir reichen bis zum Himmel<a, wird er verdorren lassen samt ihren hohen Zweigen und wird sie richten lassenb, er derfestverwurzelte Baum. 16(18) Und das Rote wird weiß wie Wolle werdena.Der Schnee wird schwarz werden, die süßen Wasser werden bitter werden bdurch das große Licht der Freude Gottes. 17 q) Und er wird die Inseln asegnen, daß sie Frucht bringen durch das Wort des Mundes seines Gesalbtenb. 18(20) Denn er selbst wird kommen und ausgehen und sich 12 Apostel a sammeln, damit sie frohe Botschaft verkünden unter den Völkernb.(Er), den ich gesehen habe, wie er von seinem Vater geschmückt ward undwie er kommt in die Welt auf dem Ölberg c, er wird auch die hungerndenSeelen sättigend.« 1 9(21) Als J remia dies über den Sohn sagte, daß er in die

ter Verweis auf Josephus, Bell VI,439, wo alsZeit zwischen David und dem babylonischenExil 477 J ahre (und 7 Monate) benannt werden. Das bleibt aber fraglich (s. dazu Gry, Leon:La date de la fin du temps, selon les revelations ou les calculs du Pseudo-Philon et de Baruch (Apocalypse Syriaque), RB 48, 1939, 344 Anm 2; Herzer, TSAJ 43, 1994, 16d.Anm.646), ebenso die von Rießler, 918 vorgeschlagene Konjektur 365 (Zahl der Jahrestage).b) EQX.E'taLE ~'tTJVyrlv. - Dies ist kein geläufiger Ausdruck für die Parusie Christi; dochvgl. die johanneische Redewendung vom Kommen des Christus »in die Welt« E ~ 'tOVXOO lov);loh 6,14; 9,39; 11,27; ferner 1,9;3,19 sowie s.u.18.

c) Der Baum des Lebens aus Gen 2,9i j j

'to 1;uA.oV'tile;~ O i l e ; ;

ParJ er 'to öEVÖQOV'tile;~ O i l e ; ;

vgl. i j j Prv 3,18; 1I,30; 13,12; 15,4) ist Symbol des eschatologischen Heils; vgl. Hen(aeth/gr) 24,4; 25,3.4; 4 Esr 8,52; TestLev 18,1I; Hen(sl) 8,3;Apc 2,7;22,2.14.19; Diognet 12,2.Nach Bogaert, SC 144, 1969,215 setzt der vorliegende Text die typologische Gleichsetzung von Lebensbaum und Kreuz Christi voraus, wie sie sich in der Alten Kirche entwikkelt hat (vgl. Justin, Dialogus 86,1; IgnTrall 11,2; Clemens Alexandrinus, Stromata V, I I

72,2 [GCS 52, 374]; Cyprian, Testimonia ad Quirinum II, 22 [CSEL 3,1,90], dazu s. Reijners, G. Q : The Terminology of the Holy Cross in Early Christian Literature, 1965,20f'38ff. [GCP 2], ferner Sybel, Ludwig von: 1;uA.oV~ O i l e ; ,ZNW 19, 1919120, 85-91 zurikonographischen Verwendung des Motivs). Im Text selbst gibt es dafür keinen Anhalt.d) Angabe nach Gen 2,8f.; vgl. Apc 2,7;22,2;Hen(sl) 8,3.e) Vgl. Hen(sl) 8,7.f) Aeth »und ihre Furcht wird bleiben bei den Engeln«; vgl. IgnTrall 11,2.

15 a-a) eöO)Xa lEV'to tEA.Oe;T] lWV'tipclEQL;wörtlich: »wir gaben unser Ende (=unsere Spitze)der Luft«.b) xQL8ilVaL,so B SIAB c; Harris, 1889,63 schlägt statt dessen XA.L8ilVaL(,.fällen lassen«)vor. Das paßt besser zum Bild, ist aber ohne Anhalt in der Textüberlieferung. Das ganze

. Bild könnte eine verschlüsselte Aussage über den Aufstieg und Niedergang des römischenReiches (so Vegas Montaner, AAT II, 1983,382) sein.

16 a) In i j j Jes I 8 ist das gleiche Bild alsMotiv der Sündenvergebung verwendet, hier wie diefolgenden Bilder alsMetapher des Gerichts.

b) Vgl. 4 Esr 5,9 (»Im Süßwasser findet man Salziges«; Zitat?, s. dazu 0.S.676 Anm.71).17 a) »Inseln« dient als Synonym für die außerjüdische Welt, vgl. Ps 97,1; Jes 41,1; 42,10.12;

49,1; Sir 47,17·b) EV 'tipMyql'toil mO la'tOe;(Hebraismus dbrpj vgl.Jer 9,19; Qoh 10,12f.;Jdt 2,3.6) 'tOilx.QLmoilau'toil. XQLO'tOe;wird hier nicht alsName verwendet, wie vermutlich in V.14,sondern alsTitel [Suffix J). Die Gesamtwendung entspricht J es 11,4 i j j 'tipMy<fl'tOilmO la'toe;au'tOil) sowie vor allem dessen Aufnahme in PsSai 17,24.35.

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Welt kommta, dawurde das Volk zornigund sprach: 2 »Das sind erneutdie von Jesaia, dem Sohn des Amos, gesprochenen Wortea: >Ich sah Gott undden Sohn Gottes<. 2 1 ( 2 2 ) Kommt nun a Laßt unsihn nicht töten, wiewir je-

18 a) öwöexa a:n:6O'toAOL: Bezeichnung des Zwölferkreises, imNT nur Mt 10,2 verwendet(anders Mk 3,14; Lk 6,13), inder Alten Kirche aber geläufiger, vgl. Euseb,HE 110,7; AscJes (3,17: Jünger); 4,3; Ephiphanius,Haer XXX 13,2f.; Ebioniten Ev (Hennecke-Schneernelcher 13,102); PsTitus (ebd.113,101); PsClernHorn 11 23,1 (GCS42\ 44,20).b) euayyeALtnv V t o ~e8vemv, wie Gal 1,16; vgl.Eph 3,8; ferner AscJes 3,17f. (»er wirdkommen und seine [Aeth:zwölf;) Gr] Jünger aussendenund sie werden alle Völkerundalle Zungen die Auferstehung des Geliebten lehren« [Schneemelcher113, 458]; freies Zitat?,s.o. S.675 Anm.69); (Mk) 16,15;Mt 28,19; KerygmaPetrou nach Clemens Alexandrinus,StromataVI 6,48 (Schneemelcher 113,63).c) Die Vorstellung, daß die (zweite?,so Delling, BZAW 100,15 Anrn. 52) Parusie des Mes

sias aufdem Ölberg ( ö Q o ~'toov EAaCoov, Höhenzug im Osten und Nordosten Jerusalemsjenseits des Kidrontals dem Tempel gegenüber gelegen; vgl. Sach 14,4;Mk 13,3; MischnaMiddot 1,3; 2,4 [Bill 11, 46]), erfolgt, istin der altchristlichen Überlieferung nicht belegt(auch Act 1,1 I f. setzt dies nicht voraus), findet sich aber indem mittelalterlich-jüdischenMidraschwerk Maase Daniel (ed. J ellinek, Adolph: Bet ha-MidraschV, Wien 1873 = J erusalem 1967, 128; dt. Übers. Wünsche, August: Aus Israels Lehrhallen11, Leipzig 1907=

Hildesheim 1967, 74). Hingegen spieltder Berg eine Rolle alsOrt des eschatologischenAuftretens Gottesin Sach 14,4 (vgl.danach: Cant 8,5 [Bill I, 840]; Midrasch Lekab. tobzu Num 24,17 [ebd., 841]), sowie inEz 11,23 alsOrt, auf dem sich die Herrlichkeit Gottesniederläßt nach ihrem Auszug ausdem Tempel (vgl. b. Talmud Rosch ha-schanah 31a

[ebd.]).d) e J l : n : A r j a e L t a ~: n : e L v w a a ~I j l U X a . ~ ;vgl. m s 106(107),9;mer 38(31), 25; Lk 1,53 (stetsvon Gott ausgesagt).

19 a) S.o. zu 14 b.20 a) Das Jesaiawort ausJes6,5 (hier frei nachm tov ßamAEaxUQtOV ~ a ß m . o 8e'i.öov] zitiert

und durch den Zusatzxat tov uwv au tOu erweitert)wird in gleicher Weise AscJes 3,9 sowie b. Talmud J ebamoth 49bim Zusammenhangmit demMartyrium des J esaia verwendet,in beiden Fällen sogar ausdrücklich dem Mosewort aus Ex 33,20 gegenübergestellt;s. ferner Origenes,In Isaiam homilia1,5 (ed. Lommatzsch XIII,245 f.).

21 a) öeu te o,)v, vgl.m er 18,18. ..

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b) Jüdischeund im Anschluß daran christliche Uberlieferung berichtet, J esaia seiin einemBaum verborgen zersägtworden (häufig alsUntat des König Manasse dargestellt); sowohlbereits Hebr 11,37; s. ferner VitaeProphetarum 1,1; p. Talmud Sanhedrin10,2 (28c 44); b.Talmud Sanhedrin 103b; Jebamoth 49b; Pesikta rabbati4,3 (ed. Friedmann 14a);: 2 Kön2 I, I6; : MCod ReuchlJes 66, I; AscJes 5, I - 14; 11,4 I; ApcPauli49 (Hennecke-Schneemelcher113, 563); Justin Dialogus 120,5; Tertullian,De patientia14,1 (CChrL IdI5); Scorpiace8,3(CChrL 2,1083); PsTertullian,Carmen adv. Marcionem111,177 (ebd., 1439); Hippolyt,DeChristo etAntichristo 30 (MPG 10, 752A); Chronicon670(284) (GCS 46,100,10-13);Ori-genes, Epistula ad Africanum 9(MPG 11, 65B); Homilia in Visiones Isaiae1,5 (MPG 13,223C);HomiliainJeremiam 20,9 (SC 238, 294,54-58); Commentariusin Matthaeum X,18(zu Mat 13,57;GCS 40, 24,9); Hieronymus, Commentariusin IsaiamXv, 57 (CChr L 73A,641); Epistulae 18A, I I. I 3 (CSEL 54,87 I 8b-20; 88,90, 7-91,5); Lactantius, Divinae Institutiones IV 11.12 (CSEL 19,308); Ambrosius, Expositio Evangelii secundum Lucam IX,25(CChrL 14,34°); X, 122 (ebd., 380); Commodian,Carmen Apologeticum221 (CSEL 15,129); PsChrysostomus,Opus imperfectumin Mt, Horn 41, zu Mt 22,4 (MPG56, 862A);Homilia46 ad Mt 23,37(MPG 56, 895 B); PsCyprian, AdversusJudaeos 2 (CSEL, 3,3,135);Didymosder Blinde,Kommentarzu Ps 34,15, Turapapyrus 218,3-14 (PTA8, 354-357);Prudentius, Peri stephanonV, 530 (CSEL 61,353); Primasius,Ad Hebraeos commentaria,

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nen getötet habenb, sondern ihn mit Steinen steinigenc.« 22(23) Darübernun wurden Baruchund Abimelech sehr betrübt, denn sie wollten vollständig die Geheimnissea vernehmen, die (J)er(emia) gesehen hatte.23(24)Jeremia aber sprachzu ihnen: »Schweigtund klagt nicht Denn sie könnenmich gar nicht töten, bis ich alles, was ich sah, euch erzählt habe.«24(25) Und er sprach zu ihnen: »Bringt mir einen Stein.« 25(26) Er aberstellte ihn aufund sprach: »Licht der Äonena, laß diesen Stein meiner Gestalt

zu Hebr lI,37 (MPL 68, 773A); Priscillian, Tractatus III,60 (CSEL 18,47); Theodoretvon Kyros, Quaest in libros RegnorumIV, quaest 54 (MPG 80, 793B); Theophylakt, Expositio in Epistulam ad Hebraeos (zuHebr lI,27; MPG 125, 364D); Testi

monium Veritatis NHC IX 3 [4°,1]); Schatzhöhle40 CSCO 486, 306ff.; 487, lI8f.Zum ganzens. Yassif, E.: Tracesof Folk Traditionsof the Second Temple Period in Rabbinic Literature,11S 39,1988, 216-220.c) Steinigung als Strafe der Gotteslästerung nach Lev24, I I ff., vgl. Mischna Sanhedrin7,4;Act 7,57ff.Die Legende von der Steinigung des Jeremia ist wie die vom Zersägen des J esaia(s. o. b) bereits jüdischen Ursprungs(s. Mt 23,37;Hebr 11,37; ferner Hieronymus, AdversusJovinianum11,37 [MPL23 33 5C]: u tradunt Hebraet , wird aber bis auf die entsprechendeNotizin den Vitae Prophetarum2,1 und einen mittelalterlichen Midrasch (Midrasch Aggada zuNum 30,15 [ed. S.Buber, 157]) nur in christlichen Quellen erwähnt: ApcPauli49 (Hen

necke-Schneemelcher113,563); Tertullian, Scorpiace8, 3 CChrL 2,1083); Hippolyt,DeChristo et Antichristo31 (MPG 10, 7pA); in Daniel 1,12,4 (GCS1,1, 20); PsCyprian, Adversus Judaeos 2 (CSEL 3,3,135); Hieronymus, Adversus Jovinianum11, 37 (MPL 23,335C); Commodian, Carmen Apologeticum221 (CSEL 15, 129); Bar Hebraeus, Historiadynastarum 4 (ed. Pocock, Oxford 1663,71/46).Nach Gaster (MGWJ 3°,1881,422) handeltes sich um eine Umformung der Erzählungvon der Steinigung des Sacharja in 2Chr 24,20ff. Wahrscheinlicher ist ein Zusammenhangmit deninJer 43(< i 50 ,9 erwähnten Steinen (so bereits in den Vitae Prophetarum2,1 vorausgesetzt; vgl. Vassiliev, AnecdotaI, LX; Jeremias, Joachim: Heiligengräberin Jesu Umwelt, Göttingen1958, 108f.; WolffTU lI8, 1976, 89 u. Anm.2 mit Hinweis auf entsprechende Überlieferung in der mittelalterlichen Historia Scholastica des Petrus Comestor).Ferner könnteThr 3,53 verarbeitet sein (so Philonenko,RHPR 76, 1996, 173). Eine auffällige Parallele bietet allerdings auch Josephus,Ant XIV,24 mit der Erzählung von der Steinigung des frommen Onias(= Honi der ,Kreiszieher<, vgl. Mischna Taanit 3,8, b. TalmudTaanit 23a).Zum Gesamtkomplex ,Prophetenmorde< vgl. im übrigen FischeI,Harry A.: Martyr andProphet,JQR NS 37, 1946/47,265-280.363-386; Schoeps, Hans Joachim: Die jüdischenProphetenmorde, Sy BU 11, I943 = in: ders., Aus frühchristlicher Zeit, Tübingen 1950,126-143; Steck, Odil Hannes: Israel und das gewaltsame Geschick der Propheten, Neukirchen1967 WMANT 23).

22 a) tU Il1JO"ti]QLU, i eiöe (s. u. V.23.28). 1 l 1 J O t ~ Q L Uhier wohl Bezeichnung der eschatologischen Geheimnisse, die dem »entrückten«(s. o. V. 13) Propheten bei der Schau Gottes(s. o.V,20, vgl. AscJes 6,IOff.) offenbart wurden (s.o. 13-18); vgl. den Gebrauch des hebräischenraz in Dan 2,28f.; IQpHab 7,5.8.14, IQS 9,18; lI,19;s. ferner Hen(aeth)40 2; 46 2;71,3f.; 4 Esra 10,38; ApcBar(syr)81,4; dazu Willi-Plein, Ina: Das Geheimnis der Apokalyptik, VT 27,1977,62-81: 78ff.

25 a) S.o. zu C und 13f.b) Vgl. < i Gen 1,26f.

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ähnlich werdenb.« 26 27) Und der Stein nahm die Gestalt des Jeremia an.27 28) Und sie steinigten a den Stein in der Meinung, es sei Jeremia b.28 29) Jeremia aber übergab a alle Geheimnisse b, die er gesehen hatte, an Baruch und Abimelech. 29 Und dann trat er selbst a mitten unter das Volk,denn er wollte seinen Auftrag zu Ende führenb. 30 30) Der Stein aber rieflauta: »Ihr törichten Kinder Israelsb, warum steinigt ihr mich in der Meinung, ich sei J eremia? Seht, J eremia steht mitten unter euch.« 3 3 I Als sieihn aber sahen, liefen sie sofort zu ihm mit vielen Steinen. Und eswurde seinAuftrag erfüllt. 32 J2) Und Baruch und Abimelech kamen und begrubenihn. Und sie nahmen den Stein und stellten ihn auf sein Grab und schriebendarauf: Dies ist ader Stein a, der) der Helfer des Jeremia b war).

27 a) S.o. zu 21 C.

b) Zum Motiv des Schutzwunders in Märtyrerberichten vgl. Schlatter, Adolf: Der Märtyrer in den Anfängen der Kirche, Gütersloh 1915, 35ff. BFchTh 19,3).

28 a) :n:UQEÖOOKE.Zum Gebrauch von :n:uQuöLÖ6vmals t. t. der Vermittlung von Lehre, vgl.BauerWB, 1220 1244)6.b) S.o. zu 22a.

29 a) A o{i tOO<;,B UUt&<;;Konjekturvorschlag: uUt6<;.b) EKtEAEom. . . tiJv OLKOVOIlLUV,vgl. TestHi 1,2.

30 a) Das Motiv der redenden Steine begegnet auch Hab 2,1I; 4 Esr 5,5; OrSib 111,804;Lk19,40; Vitae Prophetarum 10,8; allerdings im Sinn unheilvoller Gerichtsansage vgl. dazuSchwemer, TSAJ 49,1995, 79f.).

b) llooQotul.ot 'logm' A.,vgl.ffi 3 Susanna 48.J2 a-a) ) Aeth Arm .

b) V gl. die Bezeichnung der von Samuel errichteten Stele als »Stein der Hilfe« I Sam7,12). Ein Zusammenhang mit antik-jüdischen Grabinschriften, die Gott als Helfer beschwören vgl. Lifshitz, Bernard: Inscriptions de Cesaree en Palestine, RB 72, 1965,98-107), besteht hingegen schwerlich; mit Recht Herzer, TSAJ 43,1994 ,169 Anm.685 gegenBogaert, SC 144, 1969, 199f.

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IV. Stellenregister

Altes Testament 9 I5: VI 20C9 24: I 5g

Amos 9 24 9 : I 5g

J 9<Ii

V IIa IO 7 9 : V Sb4 4 <Ii IX Ib IO I3: IX 5 C7 7 <Ii I 2b IO 2I: IX 5 cS IOL: VII 24 b II 39: VII 25 d

I2 I: IX 5 cCanticum I2 I <Ii IV Ic2 I I - I3 : V 3 Ib

2 I4: IX 4 b Deuteronomium

I S: IV 9 bI Chronik 2 27: VII I2c

9 27: IV 3 a 4 20 <Ii VI 20d9 2S <Ii III 7 b 4 4° <Ii VI 2IaI6 I2: VII 2Sc 5 6: VI 20CI6 I3: VII IIc 5 32: VII I2c

29 IS: IV 9 b 6 2 <Ii VI 2Ia

29;2I <Ii IX Ib 6 IO: IV 9 b6 I3: VIII 7 C

2 Chronik 7 3: VIII 2e3 I: VIII 9 c 7 Irf.<Ii: VI 2Ia

5 I3: IX I3 b S I: VII 22a6 32: VI 9 h S I4: VI 20C

9 I3: V Id S IS: VI ISb22 3 <Ii V I n a 9 5: IV 9 b24 20ff.: IX 2Ic IO I3 <Ii VI 2Ia26 I6 <Ii VI ub IO 20: VIII 7 C32 25f. <Ii VI ub II I <Ii VI 2Ia

34 2: VII I2c I3 6: VI 20C

36 I7: I IC I3 I I: VI 20c36 ISf.: III Sa I3 I9: VI 22a36 2I: V Id I5>5: V I n a

I6 I: V Ba

Daniel I6 3 <Ii VII 23 fI 2 : III Sa I7 I I: VII I2CI S <Ii VII 3 2C I7 I9 <Ii VI 2Ia

I S 9 : VII 3 2C I7 20 <Ii VI 2Ib

I I3 <Ii I 6b 2I I4: VIII Ic

2 2Sf.: I X n a 2I 23: VII 25 b2 3° <Ii VI IOb 24 I5 <Ii VI 2f

3 24 l : VII ISa 26 I7 <Ii V I u a3 2S <Ii I 5g 2S I: VI 22a3 9I <Ii 9 : VII ISa 2S 2: V I n a

4 25<Ii VIII Sa 2S 9: VI 22a

5 2-4: III Sa 2S I3: VI 22a7 2I: VI 2g 2S 45 <Ii VI ua

7 27: VI 2g 2S 59 <Ii V IIa

9 I: I Ic 29 3: VI Iob

9 2: V Id 29 I2: IV 9 b9 2 <Ii VI Ia 30 S: VI 22a

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30,10 ( i: VI,21a 20,18: III,2b30,16 ( i: VI,21a 23,13: Vn 22a

3°,20: N 23,15: V,33 aJ2,lof.: Vn 18f 27,20: IX,13g32,12: Vn,25 d 29,4 6: VI,20c32,15 ( i: III,8i 3°,31 ( i: VI,I3 b

J2,20 ( i: IX,6d 3 2,1: VI,20CJ2,34 ( i: III,8 f 32,23: VI,20c33,3: V,J2C 33,20: IX,20a33,5 ( i: III,8i 34,16: VIII,2e33,26 ( i: III,8i 34,18: V,33 a

35,1 ( i: VI,20aEsra 38f .: III,7 b1,6-11: III,8a5,rr: V,J2b Ezechiel8,3 1: V,33 a 1,24 vI) ( i: VI,3 h8,35: IX Ib 1,24 A: VI,3 h9 - 10 : VIII,2e 1,24 L: VI,3 h

1,24 9 : VI,3 hEsther 3,1: VI, 1 Ja

3,7: V,33 a 10,5 A: VI,3 h4,1: n Id 10,5 L: VI,3 h8,6 ( i: VII,23 f 10,5 9 : VI,3 h

rr,23: IX,I8cExodus 16,60: VI,I8a2,16 AU.: n 5 b 20,8: VIII Id

2,24: VI,18a.I8c 20,19 ( i: VI,21a3,2: VII,I8c 20,27: VI,I3 a3,7 ( i: VII,23 f 27,20: n Ie

3,I5 f .: IV,9 b 28,2 ( i: VI,21b3,17 ( i: VII,23 f 28,5 ( i: VI,21b3,18 ( i: VII,28c 28,17 ( i: VI,21b4,1 ( i: VII,28c 28,18: I Ih

4,5: IV,9 b 33,2: VI,I3 a4,5 ( i: VII I7 b 36,23: VI,9 h4,8f. ( i: VII,28c 36,24 f .: VI,23 d4,27: VI,2a 37,10: IX, I Ia

5,1: VII I4 b6,3 AU: VI,3 h Genesis6,3 A: VI,3 h I: III,8g6,4: VI,I8b.I8c I,26f. ( i: IX,22a6,5: VI I8a 2,8f.: IX I4 d6,7: VI,20c 2,9: III,8h9,26: VI,7 a IX I4 C13,4: V,3Ja 2,21 ( i: V,8b13,19 ( i: VIII,7 b 3,22: IX,7 a14,2 ( i: VI lJa 6,1 ( i: I la-b

14,15 ( i: VI IJa 6,9: Vn,IOC15,26 ( i: VI,21a 6,9 ( i: V,3 0b16,10: Vn I8c 6,18 ( i: VI,18b18,7: VI,2a 7 II ( i: V, 24b19,4: VII I8f 8,2 ( i: V,24 b19,5 ( i: VI,22a 8,6-12: Vn Ioa19,16ff.: III,2b 8,7: Vn Iob

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S 9: VII, lob 21 15 9 : VI,3 hS,II: VII, lob 22,3: VI,3 h9,II ( j: VI,ISb 27,13: VI,3 h9,12 ( j: VI,23d 27 13 9 : VI,3 h9,15: VI,ISa 31 2 ( j: VI,3 h9,17: VI,23 d 34,10: VI,3 h

12,7 ( j: VII,ISc 37,23: VI,3 h12,II ( j: I,la-b 37,24: VI,lob12,14 ( j: I,la-b 4°,2 ( j: VI,3 h14,12 ( j: v le 4°,2: VI,3 h14,19: V,J2b 4 0,29: VI,3 h14,22: V,J2b15,12 ( j: V Sb Hosea17 1 ( j: VII,ISc 3 1: VII,25d17 1 A: VI,3 h 6,2: IX,13 a17,7 ( j: VI,ISb 9,7: I, lh17,19 ( j: VI,ISbIS,33: I,IIa-b Judicurn19,16 ( j: VI,ld 5 3 1: VI,2g20,2-IS: III,9 a 6 35 ( j: VIII,7 a21,22-33: III,9 a S 3 1- IO ,I: nI,9 a22,2 ( j: VIII,9 c 11,7: VIII,7 b22,2 A: vn,24 b 11,34 ( j: vn,24 b22,12l:: vn,24 b II,34 A: vn,24 b24,3: V 3 2b 11,34: vn,24 b26,1-3 1: III,9 a 16,14 ( jB: v le27,4 6: VIII,2e 16,20 ( jB: v le

2S,20 ( j: IX,2c IS,6 ( jB): VII,9 b29,11: VI,2a 19,16: v, q a29,13: VI,2a 21,2 ( j: IX,9 b3°,13: IV 9 a33,4: VI,2a Jerernia35,7 ( j: vn,ISe 1 1: v ISa37,34: n, ld 1 5: I d

37,29: n, ld 1 16: VII,25 d41,J2 ( j: II,9 b I,IS: I,2b43,14 All: VI,3 h I,IS ( j: I,2b

44,IS: I,4a.b.d 2 6: VI,20c4S 3 A A A: VI,3 h 2 15: VII,25 d49,25 All: VI,3 h 2 2S ( j: VII,23 f5°,24: IV 9 b 3,14: VII,22b

5 19: vn,25 dHabakuk 6 1: III,2b2 1 I: IX,30 a 6,17: III,2b

6,26 A: vn,24 bHiob 6,26l:: vn,24 b1 1 ( j: V 30 b 7 3: VI,20b1,20: n, ld 7 9: VII,25d2,12: n, ld 7,16: I,2a4,19: VI,3 e 7,IS: vn,25 d14,12 A: IX,3 d 7 23 ( j: VI,22a14,12 ( j'f: IX,13 d S 23: n,5 d15 25 ( j: VI,21c 9 1 ( j: n,5 d21 15 ( j: VI,3 h 9,22: IV 7 b

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10,6: VI,9 h 32 Gi 39),43: I,5 C11,3: VI,20b 34 Gi 41),1: V,2Ib11,4: VI,20d 34( i 4 1),22: III,loc11,4 Gi: VI,22a 36,4: I , lg11,14: I,2a 36 Gi 43),6ff.: V,18b11,14 Gi: VII,23 f 36,10: I , lg

12,16: VIlI,7 C 36 Gi 43),24: 1I,ld13,4 f .: I,9 a 36,3 2: I , lg13,22: I , lh 37 Gi 44),3: I,2a14,7 ff .: I,2a VI,la14,1 I: I,2a 37 Gi 44),17: VI,2Id14,19 ff .: I,2a 38 Gi 45),6: IlI,9 d15,1: I,2a 38 Gi 45 ,6-13: III,ge15,1 1 1,2a 38 Gi 45),7: III,9 a15,20: I,2b 38 Gi 45,IOf.): III,9 a16,1: VI,20b 38 Gi 45,18): I,5 c16,9: VI,20b 39,15- 18 : III,9g16,16: VI,20c 39 Gi 4 6),16: III,9 a16,19: VI,9 c 4 1 Gi 48),5: 1I,ld17,8: IX,3 b 42,df . : I,2a18,2: I,9 a 42 Gi 49),2: VI,la18,18 Gi: IX,2Ia 42 Gi 49),4: VI,la18,20: I,2a 42 Gi 49),20: VI,la19,3: VI,20b 43,3: I , lg21,10: VI,2Id 43,6: I , lg22,13 Gi: VI,2f 43 Gi 5o),6f.: III,llb.12a22,29: IlI,8b 43,8ff.: IX,21C

23,7: VI,20c 44 Gi 51),2: VI,20b24,1: I,IC 44(Gi 51),25: VI,20b

IlI,15 d 44 Gi 51),26: VI,9g24,5: VI,20b VIlI,7 C25,1 I: V,ld 45>1: I , lg25 Gi 32),15: VI,20b 46 Gi 26),13: I,IC26 Gi 33),13: VI,22a 48 Gi 31),29: VI,2Ib28 Gi 35),3: III,8a 51 Gi 28),2: VII,23 f28 Gi 35),6: III,8a,10c 52,17- 13: III,8a29 Gi 36),1: VI,20a

29( A e 36),3: V,2Ib Jesaia29 Gi 36),4: VI,20b 1,18 Gi: IX,16a29 Gi 36),7: VI,Ia 5>1: IlI,8i29 Gi 36),10: V,ld 6,d.: IX,4 C30 Gi 37),4: VI,20a 6,3: IX,3 a30,15: I , lh 6,4: IX,4 b31 Gi 38),13: VI,3g 6,5: IX,20a31 Gi 38),25: IX,18d 10,17: IX,3 C31 Gi 38),26: V,2C 12,1 Gi: V,32 a32 Gi 39),4: I,5 C 12,6 Gi: VI,3 b -c32,12f: I , lg 13,19 Gi: I,IC32 Gi 39),16: I , lg 19,18: VIlI,7 C

VI,Ia 20,3 Gi: VI,22b32 Gi 39),21: VI,20c 24,18: V,24 b32 Gi 39),3 6: I,5 C 25>9 Gi: VI,3b- c

VI,2Id 26,19 A: IX,13 d32 Gi 39),37: III,loc 26,19: IX,13d

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26,19 9 : IX,13 d 12,28: VI,20C27,1I ( j: II,5 f 22,17: VII,9 b29,8'A: IX,13 d29,8 ~ IX,13 d 2 Könige33,2: VII,25 C 1,18: Titel a33,24 ( j: II,3 a 2,12: II,2b

38,2 ( j: VI,la 4 33 ( j: VI, a

38,21: III,15 e 5,19: VII,9 b41 1: IX,17 a 6,18 ( j: VI,la42,10: IX,17 a 6,21: II,2b42,12: IX,17 a 7,2: V 24b43,20: VII,l lc 7,19: V 24b44,2 ( j: III,8i 10,14: V,ld46 8: VIII,9 a 13,14: II,2b48 1: VIII,7 C 15,1I: Tite a48 2: I,5g 17,7: VI,20c49,1: IX,17 a 17,24-4 1: VIII,8c49,16: I,6c 17 3 6: VI,20c52,1: I,5g 18,37: II,ld52,1I ( j: VI,13 c 19,1: II,ld53,12 ( j: IX,7 a 20,5: IX,13a55,1I: VI,ge 20,7: III,15e57,2: V 3 2C 20,8: IX,13a57,6 ( j: IX,lb 24,1: I,IC65,9: VII,l lc 24,10: I,IC65,23: VII,lIC 24,13: I,IC

25,1: I,ICJoe 25,11: I,IC2,13: I I , p 25,13- 17: III,8a

Jona Leviticus2,2 ( j: VI,la 4,20 ( j: II,3 a

6 ( j: II,JaJosua 7,23: VI,13 a1 7: VII,12C 1I,45: VI,20c4·5: VI,23 d 12,2: VI,13 a502ff.: VI,23 d 12,4 ( j: II,lg

7,6: II,ld 14,8f.: VI.13 c7,9: VI,9g 14,20 ( j: IX,lb9,1I ( j: VIII,7 a 15,19: VI,13 C10,12: IV 3 b 16,12- 24 ( j: IX,3 b24,14: VII,25 d 16,15 ff .: IX,2a24,17: VI,20c 16,29: IX,2a24,20: VII,25 d 17 5 ( j: IX,lb24,23: VII,25 d 19,12: VIII,7 C

19,22 ( j: II,3 aI Könige 19 3 2: V 23 a

3,12:VI,lob

19 3 6: VI,20c3 15 'A: v le 22,33: VI,20c3,15 ( j: v le 23,24: IX,2a8 3 0: VI,loa 23,27: IX,2a8 5 1: VI,20d 24,2·4: IX,13g9,9: VI,20c 24,16: VI,9 i12,27 ( j: IX,lb 25,9: IX,2a

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25,3 8: VI,20c 20 <D 19 ,5: VI,3 C26,9: VI,18b 2 2 1 : VI,9 C26,13: VI,20C 24,2: III,8d26,4 2: VI,18a 27 <D 26 ,1: IX,3 C26,45: VI,18a 27 <D 26 ,7: VI,10a

28 <D 27 ,2: VI,10a

Maleachi 28 <D 27 ,6: V,8a1,7 <D VII,3 2C 31 <D 30 ,8: VI,3 b1,12 <D: VII,3 2C 31 <D 3° ,22: V,8aJ 5 <D VIII,7 C 34,10: VI,2g3,10 <D: V,24 b 4 1 <D 4° ,12: VIII,lC

42 <D 41 ,5: VII,26bNehemia 44 <D 43 ,4: IX,3 c4,1: I la-b 44 <D 43 ,21: VII,25 d8,10: III l 5 f 4 6 <D 45 ,2: VI,9 c9,2: VIII,2e 55,2f.: I,4 d11 1 : I,5g 57 <D 56 ,8: VI, Ja11,1 8: I,5g 60 <D 59>.7: III,8i13,23 ff .: VIII,2e 63 <D 62 ,5: V pa13,24: VIII,4 C 64 <D 63 ,2: VI,10a

67,15: VI,3 hNumeri 68 <D67),13: III,8h5,6: VI lJa 68 <D 67 ,20: VII,23 d15,4 1: VI, 20C 73 <D 72 ,17: II lg19,11: VI,13 C 73 <D 72 ,23: VI ld19,14: VI,13 c 74 <D 73 ,7: II lg23,4: VII,18e 76 <D 75 ,2: VI,9 h29,1: IX,2a 81 <D 80 ,10: VII,25 d29,7 ff .: IX,2a 81 <D 80 ,rr: VI, 20C31,19: VI,13 C 83 <D 82 ,13: II lg

86 <D 85 ,1: VI,loaObadja 89,4: VII rrcrr: IX,7 a 89,20: I le

9°,1: VI,3 hProverbia 97,1: IX,17 a4,27 <D: VII,12C 99 <D 98),3: VI,9 h10,6 <D: III,15g l04 <D 1°3 ,2: IX,3 C

10,22 <D: III,15g 105 <D 1°4 ,5: VII,28drr,2o <D IX,14 c 5,6: VII,llC13,12 <D: IX,14 C 105 <D 104 ,8: VI,18a15,4 <D IX,14 C l05 <D 104 ,8-11: VI,18c

l05 <D 1°4 ,38: VI,3 b-cPsalmen 1°5,43: VII rrc1,3: IX,3 b 106,23: I le5,2f.: I,4 d 106 <D 1°5 ,45: VI,18a5,3: VI,loa lo7 <D 106 ,9: IX,18d5,rr: I lh 108 <D 1°7 ,1: VI,3 a10 <D 9 ,3:

VI,3 C108 <D 1°7 ,7: III,8i

13 <D 12 ,5: IV,7 b 1 rr <D rro ,5: VI,18a16 <D 15),9: VI,6b 118 <D rr7 ,24: VI,3 bc18 <D 17 ,2: VI,9 C II9 <D 118 ,13: VII,28c18,2: VI,9 C 119, 1°5: V,34 a18,12: VIII,lC 119 <D rr8 ,149: VI, loa18 <D 17 ,20: VIII,lC 12 3,1: VI,2c

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123 <ri 122),3: VII,25 C Antiquitates Biblicae124 <ri 123),6: V,Sa 3,4: v n l o c127 <ri 126),2: III,Si 9,4: VI,ISc13 6,6: III,Sd 10,2: VI,ISc137 <ri 13 6),3 f .: VII,29 b 11,3: IX,13a141 <ri 14°),1: I,4 d 19,2: VI,ISa.c

VI loa 26,13: III,Sa31,1: IV,7 bQohelet1,16: VI lob Apokalypse Abraham10,12f.: IX,17 b 20,5: I le

Ruth Apokalypse Baruch gr)1,20f. <ri VI,3 h Prob: III,9 a. loa4,14 <ri V,Sa 1,2: IV,6c

1l,2: IX,5 CSacharja 1l,3: III,2c1,12: V ld 14,1: III,2c5>4: VIII,7 C7,5: V ld Apokalypse Baruch syr)11,5 <ri V,Sa 1,2ff.: I lh14,4: IX,ISc 1,4: I,Sa

2,1: I dI Samuel 2,2: I,2a.2b1,10 <ri VI la 3,1: I,6a1,17: VII,9 b 4,2: I,6c2,10 <ri IV,7 b 4,2ff.: V Hb

7,12: I X F a 5,1: IV,7 b;12,6: VI,20c VI,9 h12,22: VI,9 h 5,3: I,Sa20,13: VII,9 b 6,1: IV,lb20,4 2: VII,9 b V lb

VIII,7 c 6,4: III,2c.2d29,7: VII,9 b 6,7: III,7 b

6,S: III,Sa.Sb2 Samuel 6,10: III,14c1,2: II ld 7,2: IY,7 b

3,3 1: II ld S,2: IY,le13,19: II ld S,2-5: IY,2a13,3 1: II ld S,4: I,3 b13,3 6: IX,9 b 9,2: n l d15,9: VII,9 b 10,2: III l lb

10,3-5: III,12aThreni 10,IS: IV,3 b,4a2,10: II le 1l,4: IV,9 b3,53: IX,2IC 21,1: IV lla5,12: VII,25 b 21,21: III,Si

33,2:I I I l lb

ltjüdisches Schrifttum 35,2: II,5 d55,1: V,IC

Abot de Rabbi Nathan 67,2: IV,7 bA4: IV,3 b 75,7: VI,20cA25: I,2b 77,IS: V lb

77,19 : VI,12b

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77,23: VII,10a 38 6: V,1d77,26: VII,12c 39: III IIb80,2: III,8a 39,2: V 3 0a80,3: IV,7 b 39,5: V,1d81,4: IX,22a 39,7: V 23b86,1-3: VII,19 b 39,8: III,10a

87,r: VII,8c.19 a 39,13: v 3 0a .b ·33 a

Apokalypse Elia(kopt) (ed Rosenstiehl) Aristeas (Euseb, Praeparatio Evangelica1,10: V Hb VIII 9,r3)

88 VII,26bApokalypse Esra 14 2: VII,3 2C1 8: I re3 3: I,1e Assumptio Mosis

3,2: III,8aApokalypse Mose Vita Adae et Evae(gr) 3,9: VI,18a.cEinl.: VI,6c 3,14: V,1d31 4: IX,7 a 4,1: 1I,1d37,5: IX,5 C 4,2: VI,18c

4,5: VI,18cApokryphon J remiae (kopt) II r7: VI,18c5 5: I,1c7,8: I rc Baruch10,8: I,1c 1 1 : VI,20aII,18: I,1c 1,1f.: III,12a12 13- 19: I,1a 1 8: III,8a12,13 ff .: III,9g 1,13: V,r8b

12,19: V,1d 2,11: VI,7 a.2oc14,1: I d 2,22: VI,22a14,2ff.: I,2a 2,34: VI,18c14,4: I,2b 2,35: VI,18b14,19: V,1d 3,37: III,8i15,7: I,1c 5 1: VII,23 fr 5 1 5: I d 5 6: VII,22b20,12: I,1c 5 9: V Ha22,1-13: V,xa22,3: III roa Baruch (gr)

23,8ff.: IY,1b II,2: IX,5 C27,8: I,1f.2a28,2: II,2b 1 Esra <V)

28 15- 18 : IV 3 b 4 5 8: VI,2c28,21: III,8a 5 5 0: IX,1b29,3: IV 3 b 5,55: 1I,1b29,6: 1I,1d 8 8: V,18b29,8: 1,2a 8 9: V,18b30 -3 1: III IIb 8,19: V,r8b31,12ff.: VII,29 b 8,63: IX rb31,21: 1,2a 9,2: I ri32,r: 1 1C 9,39: V,18b35>1: 1,2a 9,4 2: V,18b35,II: I r f 9,49: V,18b35-37: III IIb37,5: 1,2a 2 Esra <V)

38,1-39,13: V,1a 3,33: 1,1a-b

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4,9: I Ia-b 61,10: 1 le4,17 BA : VII,5 a 62,1: 1 le5,11: V Fb 71 3 f .: IX,22a

71 3: VI,6c4 Esra 82,16: V 3 1b4,25: VI,9 h

5 9: IX,16b Henoch gr)5,3°: 1,6d 20,5: VII,25 a6,20: m 8f 102,4: VI,3 e6 5 8: VII,24 b 106,18: VII, 10C7,26: V 34 b8 5 2: V 3 2C Henoch grläth)

IX,14 C 20,5: IX,5 C9,3 8: 1I ld 24,4: IX,14 C10,3 8: IX,22a 24 4- 2 5 6: IX,3 b13 3 6: V 34 b 25,3: IX,14 C14 3 1: 1 lh 25,4: IX,14 C

Esther C Henoch sI)10: VI,3g 8,3: IX, 14a,

8,7: IX,14 eEupolemos 55,2P: V,34 bFragment 2: VII,18cFragment 4: 11I,8a Joseph Aseneth

8,9: V,FCPsHekataios 10,16: 1I les. Josephus CAp I, 199) 12,3: m 8d.f

15,7: V,FCHekhalot- Literatur 22,3: V,FC§ 318 : VI,23d§ 319: VI,23 d Josephus:§ FO: VI,23 d Antiquitates§ F8: N b h 1 12 3: 1I1,g e§ 3F: VI,23 d 1,222: VII,24b§ 337: VI,9 h IV 205: 1,5g§ 342: VI,9 h IV 209: 1,5g

IV,218: 1,5g

Henoch äth) IV 22 7: 1,5g39,4: V 3 2C IX,5: 1I lb39,12: IX, Ja IX,161: 1I lb40 2: IX,22a IX,254: 1I lb

4°,5: 1 le IX,288: VIII,8c45,3: 1 le X,37: 1I lb45,4: 1 le X,80: V,18a46 2: IX,22a X,84 : V,21b49,2: 1 le X,13 6: 1,10a49,4: 1 le X,13 8: V,21b

51 3:1 le

X,139:1 5

C51 5: 1 le X,145 f.: 11I,8a52 6: 1 le X,14 6: V,21b52 9: 1 le X,181: V,21b55 2: VI,9 h X, 18 3: V,21b55 4: 1 le X, 18 4: V ld61,8: 1 le XI,2: V ld

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XI 6: 1I 1b 8 35: VII 9 bXI 14: 1I 1b 9 1: 1I 1eXI 5 8: 1I 1b 9 12: V 32 bXI 12I: V 30 b 14 19: 1I 1dXI 162: VI 2CXI 169: IV 9 b 1 Makkabäer

XI 18 3: V 30 b 2 7: 1 5gXI 30 2: VIII 8c IV g eXI 34 1: VIII 8c 3 37: 1I 1dXII 43: V 30 b 3 59: IV 9 b .eXII 257: VIII 8c 4 10: VI 18aXII 27 8: IV 7 d 4 53: IX 1bXIII p : 1 5g 6 4 8: VIII 7 aXIII 25 6: VIII 8cXIV 22: V 30 b 2 MakkabäerXlV 24: IX 2IC 1 2 : VI 18a.cXVIII 85: III 8a 1 12: 1 5gXX 20: VII 24 b 1 18: IX 1bXX 8: 1 5g 1 21: IX 1bXX 66: 1 8a 2 4- 8: 11I 8aXX 233: V 1d 2 7: III 8i.10C

2 1 0 : VI 1aContra pionem 3 1: 1 5g1 199: IX 13g 3 35: IX 1b1 282: 1 5g 6 rf.: VIII 8c11 167: IX 6b 7 9. 14: IY 8b11 193: 1I 1b 10 3: IX 1b

10 25 f : 1I 1eBellum 15 14: 1 2a·5g11 32 2: 1I 1d11 397: 1 5g 3 MakkabäerV 177ff.: 1 409 2 9: VI 9 hVI I10: 1 8a 2 17: IY 7 a.bVI 4 1 5 f 5 12: V 2CVI 439: IX 14 a 6 5: 1 5gVII 202: VII 25 b 6 12: VII 25 cVII 32 8: 1 5g· 8a

VII 33 2: 1 1h.8a 4 MakkabäerVII 349: V 2C 9 3: VI 12aVII 379: 1 5g 16 2: V 30 b

17 5: V 34 aVita259: 11I 2c Midraschim:

Midrasch ggadaJubiläen Num 30 15: IX 21c18 16: VII 9 b22 16: VI 13 C Eser Galijot34 18:

IX 2a III IIb

Judith Esther rabba2 3: IX 17 b 7 12: IX 5 C2 6: IX 17 b5 18<D: II Ib Exodus rabba7 5: VII 32 b 2 6: 1 2b

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Genesis rabba Taanith1,1: IX,6e 2,1: II,sa19,6: VII,24 C 3,8: IX,2IC33,3: VI,2c39,1: VII,24 C Oracula Sibyllina39,2: VII,24 c III,2SS: VI,20C

46,3: VI,3 h47,10: VI,16b Oratio Manassis = i Odae64,10: VII,24C 1 12),1: I,sa

IV,9 bLekaJ tobNUffi24,17: IX,18c Pesikta rabbati

4,3: IX,2IbLeviticus rabba 21,S: VI,6c19,6: IV 3 b·4a 21,9: VI,6c31 1: IX,3 C 21 1 I: VI,6c42,9: VI,9 h 26,6: III,2c

26,10: V,18aNumeri rabba 26,16: I d

I S S: IX,3 c IV,lb.e·3 b ·4a·7b26,18: III ,IIb

Qohelet rabba 31 4: VII,29 a1,16: II,sa 44,10: IX,sc

Ruth rabba Pesikta Rav Kahana1,2: V,18a 16,9: I,3 a

Mechilta Exodus Philo:13,3: IV 9 b Cher14,IS: VII,24a 46: VI,3 h14,19: VII,24 a

ConfLingSifra Numeri 48: VII,12a10,29: V,18a

Det Pot InsMischna: 12 4: IX,6bBabaBatra IS8: IX,6b

2,9: VII,14 a Fugafoma 141: IX,6c1,2: IX,13g3,4: IX,2a los4,3: IX,2a 21 7: II , lds s: IX,2a

Leg AllMiddot 1,17: IX,3 c1,3: IX,18c 1,44: VI,3 h

2,4:IX,18c

1,51:IX,6b

Pesachim MigrAbr8,8: VI,13 C 121: I,2b

Sanhedrin MutNom7,4: IX,21c 7 S: VI,9 i

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15: IX 6c 5 15: I 4 b27: VI 3 h 6 1: VI Ja

46: V 3 h 6 6: VI 2gIS9: VII IOC S I: III 2b

10 3: VI 2gOpMund 14 1: VI 2g

I7 f .: IX 6e 14 3: IX 3 b17 44: IV g ePraemPoen IS 4: VII 24 b46: IX 3 C IS 6: IV g e120: VI 3 e

Qumranschriften:Quaest in Gen IQ111 44: I 2b 3 10: IX 2aIV II: VI 3 C

IQ Gen pQuaest in Ex 22 16: V 32 b11 4 0: V Hb 22 21: V 32 b

Rer DivHer IQH249: V Sb 2 20: 1 4 b257: V Sb V 32 a260: VII IOC 2 3 1: 1 4 b

V 32 aSacrAC 3 19: 1 4 b57: IX 6b 3 37: I 4 b60: IX 6b 4 5: I 4 b63: IX 6b 5 5: I 4 b66: IX 6b 5 15: I 4 C101: IX 6b 5 2S: I 4 C

7 16: 1 4 C

Somn 7 34: 1 4 b1 75: IX 3 C S 5 f.: IX 3 b

S 12: IX 3 bSpec Leg S 21: IX 3 b1I 237 f .: V 23 a 9 11: I 4 C

10 29: 1 4 C

Vit os lI 3 0: I 4 CI 74 f .: VI 9 i 11 33: 1 4 C

lI lI4: VI 9 i I3 7 f .: IX 6e11 206: VI 9 i I3 IS: 1 4 C

I4 S: 1 4 C

PsPhokylides 14 25: 1 4 C

220ff.: V 23a 16 10: 1 4 C

16 12: 1 4 C

Pirke de Rabbi Eliezer 16 13: VI 2g4: IX 4 C 16 14: 1 4C

I6 IS:1 4

C

Psalmen Salomos 17 1 I: 1 4 C

2 23: 1 4b I7 23 ff : 1 4c3 12: IV Sb IS 6: 1 4c4 14: 1 4b IS IO: 1 4C4 25: VI 2g5 lI: 1 4b

768

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IQM Sirach8 9 f .: IX,13b 6 S D: IX,4 b17,6f·: IX,sc 8,6: V 23 a

16,26 D: IX,6eI QpHab 17,12: VI,18b7 S: IX na 23,16: VI,3 e

7,8: IX,22a 24,13: VI,g e7,14: IX na 36 1: VII,2Sc9,2: VI,3 e 36,18: I,Sg

39,6: I,6bI QpNah 40,29 D: VII,3 2C2 6: VI,3 e 44,17: VII,IOC.23C

44 18- 23: VI,18cIQS 44,20: VII,23 e9,18: IX na 4S 7: VI,18b1I,7 f .: VI,2g 47,17: IX,17 a11,16: I,4 C 47,22: I le11,19: IX na 49,6 D: I,Sb.g

so,2Sf. H: VIII,8cIQSb SO 2S f D: VIII,8cI,S: VI,2g

SusannaS4Q 66Frg 55: VII saII,S: II,sa

Talmud, babylonischer:4Q 7 Fr g Abodazara7i,19: II sa 13 a: VI,16b

4Q;8 J B BabaMeziai S.6: III 8a.llb S9 b: IX lod

IIQ Tempel Rolle BabaQamma24,lOff.: IX,2a 97b Bar): I,Sg2S .IO: IX,2a

BerakotCorpus Damascenum 28b: I,2b20 21 f.: VI,2g 44 b: VI,3 e

Sapientia Salomonis Chagiga2,10: V 23a 12b: IX,Sb3,1: V 32 c 13 b: VII,9 a4,7: V 32 C Isa: IX lod

9,IS: VI,3 C10,4: VII loc Erubin18,9: VI,2g 47a: VI,16b

Schemone Esre JebamothI: V 3 2b

49 b:IX 2Ib

Seder Olam rabba Megilla26: III lIb 14 b: V,18a

Sepher Ha-Yamim MoedQatan§B S-V: III,8a lIa: VI,16b

769

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26a Bar): II,ld AS,3: I,sa26b: II,sa A IS,12: I,sa29a: VII,9 b A 20,12: IX,3 a

Rosch ha-schanah B 1,1: I,Ia-b

31a: IX,ISc B 14,6: IX sc

Sanhedrin Testament Benjamin96b : IX,lod 1I,4ß: I,le103 b: IX,2Ib107 b: I,Sg Testament Dan

6,7: V,3 2dSchabbatI F b : V,3 2C Testament Hiob

1,1: IX,29 bTaanit IS,7: V,Hbsa: V,Hb IS,S: VII,24 C23 a: V,Ia 2S,3: II,ld

IX,2IC 29,4: II,le29a: IV,4 a 40,14: Titel a29a Bar): IY,3 b 4 1,6: Titel a

43,7: VI,3 CTalmud, palästinischer: 4S,3: VIII,2e

bodazara S2,IO: VI,3 i1,4 39 c6 S): VI,16b

Testament IssacharKethubot 1,2: I,le

12,3 C3sa30): IX, IodTestament Joseph

Sanhedrin 4,S: VIII,2d10,2 2SC44): IX,2Ib S,2: II,ld

Schekalim Testament Juda6,2 < S o ~ S : IV,3 b 13,2: IV,7 b

22,3: VIII,7 bTaanit 2S,I: IV,Sb2,1 6sb4Q): II,sa 2S,4: IX,13 d

3,10 (66dn): V,Ia.d.17 b Testament LeviTargumim: s s: III,4 aCant S,S: IX,ISc 7,2: VIII,Sc

IS,4: IV,9 bEx 24,1 JI: VI,6c IS,II: IX,14C

19,1: VIII,leI I Est 1,3: I,2a

IV,3 b Testament Naphtali1,3: v le

Kön 21,16: IX,2Ib 2,6: VIII,le

Num 20,29 JIlNeof M: I,2b Testament Ruben3,1: V,Sb

Testament Abraham

A 3,3: IX,3 a Testament SimeonA7,2: V,Ha 4,S: m,1 Sg

77°

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15>20: VII,J2CTobit 15>26: IX,7 a7,17 ( jBA: V,J2b 16,3 6: VII,9 b8,15: VI,2g 18,25: V,21eII 14 ( jS: VI,9 h 20,37: VI,2a12,15: VI,2g 21,3 I VII,5 a13,10 ( jBA:

I,5g 22,14: VI,22b13,13 ( jS: I,5 b 25,1: IX,13 a13,14: VI,2g 28,17: IX,13 a14,7: VI,2g

Apokalypse des JohannesTosephta: 2,7: IX, 14C I4

erakot 3,8: IX,6d1,9: IX F 3,12: V Hb3 II: v J2c 4,8: IX,3 a7,5: VI,18a 5>1. 5 9: III,8

5>2: VII,19 aNegaim 6,1: III,86,2: VII,14 a 7,2: IX,6d

7,9: IX,6dTragiker Ezechiel 8,1: III,8Frg 8: IV 9 b 11 2 : I,5g

II II: IX l laVita Adae et Evae(gr) s. Apocalypse Mose 13,8: IX,6d

13,18: V ldVita Adae et Evae(lat) 14,4: VI,4 a28: IX,3 C 16,17: IX,10d

18,19: II leVitae Prophetarum 19,5: IX,10d1,1: IX,21b 20,8: IX,6d2 1 : IX,21C 2 1 2 : V Hb2,3: I,2a 21 10- 27: V Hb2,9 ff : III,8a 2 2 2 : IX,14C. d2,9: III,14 C 22,14: IX,14C10,8: IX,30 a 22,19: IX,14C

Neues TestamentEpheser

1 6: III,8iActa 2,12: VI,22b1 2: IX,3 e 3,8: IX,18b1 1 I IX,3 e1,11f.: IX,18c Galater1,22: IX,3 e 1,16: IX,18b2,7: VII,18a 2,9: I,2b2,3°: VIII,7 b 3 1 v. .: IX,6d5>3°: VII,25 b 3,13: VII,25 b7 3 1: III,2c 4,26: V Hb

7,52:III,8i 5,19: VIII le

7 57 ff .: IX,21C 6,6: V,21e10,10: V,8b 6,10: VII,2c10,13. 15: III,2c10,22: V 30 b Hebräer10,39: VII,25 b 2 2 : VI 2f14,14: II ld 7,27: IX lb

77 1

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10 35: VI 2f Kolosser11 17: VII 24 b 1 13: III Si11 26: VI 2f 1 21f.: VI 3 f11 37: IX 21b.c 2 11: VI 3 f12 22: V J4b13 15: IX lb I Korinther

1 3: V 3 2dJakobus 3 13: VI 23 C

1 1: VI 17a 4 1: VII 2c1 12: VI 2g 4 2: VII 2c.23 e2 16: VII 9 b 7 IOf.: VIII 2e4 15: I 6b 14 25: VI 23 C

15 5- S: VII I ScJohannes 15 21: IX 13e1 9: IX 3 C•d .14b 15>45: IX 13e1 14: VII 24b2 19: IX 13 e 2 Korinther

3 15 f .: IV Sb 2 14: V 32 d3 16.IS: VII 24b 5 4: VI 3 C

3 19: IX 14b 6 IS: I 5 a3 3 6: IV Sb4 29: VII ISb Lukas4 33: VII 1Sb 1 4: V 21e

24: IV Sb 1 45: IV 9 a5 26: IV Sb 1 53: IX ISd

5 39 f .: IV Sb 1 72: VI ISa6 14: IX 14 b 2 10: VII 11 b6 39: IX 13 e 2 25: V 30 b6 4°: IV Sb 3 22: III 2c6 47: IV Sb 7 12: VII 14 a.24b6 53 f .: IV Sb 7 5°: VII 9 b7 26: VII ISb 9 35: I leS 12: IV Sb 9 35 f .: III 2c

IX 13 d 9 3 S: VII 24bS 4 1: VIII le 11 14: VII ISa

S 52: III 3 a 11 24: VI 3 e9 39: IX 14 b 12 21: VII 24 C

11 11: IX 13 d 12 4 2: VII 2c11 27: IX 14 b 15>7: VII 24 C

11 3 0ff .: VII 14 a 15>10: VII 24 C

11 41: VI 2c 15 11-32: VII 24a12 2S: IX lod 15 20: VI 2a12 3 0: III 2c 17 13: VII 25 C

17 1: VI 2c 17 IS: VIII Sc17 7: III 3 a IS 13: VI 2c19 3°: IX 7 a 19 4°: IX 30 a20 31: IY Sb 23 35: I le

23 39: VII 25 bI Johannes 23 5°: V 30 b2 S: IX 3 c 24 5: IX 11 a3 15: IV Sb4 9: VII 24 b Markus

5 12f.: IV sb 1 11: III 2c1 11 parr: III Si

77 2

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I IS: VIII 9 a 2 9: VII l lc1 27: II 3 b 3 17: I 6bS 34 par: VII 9 b 4 10: VII 2c6 20: V 3 0b6 41 par: VI 2c 2 Petrus

7 H: VI 2c 1 1: VI 17 a

8 3 1: IX 13 a 1 13 f .: VI 3 C9 7: III 2c 3 14: VII 23 e

IX IOd9 27: VI ld Philipper

9 3 1: IX 13 a 2 7: VII 18d10 llf.: VIII lg 3 21: IX 13 e10 34: IX 13 a11 13: Einle itung S. 694 Römer13 3: IX 18c 1 1: VI 17 a14 63: II ld 1 10: I 6bIS 12: III 7 a 2 18: V 21e15. 21 : V 17a 2 26: VI 21aIS 34 par: VI 9 C 8 28: VI 2g16 9: VII 18e 16 13: I le16 IS: IX 18b16 19: IX 3 e I Thessalonicher

1 8: V 3 2dMatthäus 4 27: VII 19 b3 2: VIII 9 a4 S: I Sg 2 Thessalonicher4 17: VIII 9 a 2 9: IV 4 aS 3 : IV 9 a8 27 par: VII 18a I Timotheus8 28: VIII 14a 3 16: VII 18c9 2S: VI ld9 27: VII 2Sc Altchristliches Schrifttum9 33: VII 18a10 2: IX 18a Ambrosius:1l 2S par: V J2b Expositio Evangelii secundum Lucam1l 29: V J2c IX2S: IX 21b12 23: VII 18b X 122: IX 21b

12 44: VI 3 e14 28: III 4 C Ammonius Alexandrinus:20 3 0f .: VII 2Sc Expositio in Evangelium S. Ioannis21 20: VII 18a 1 4: V Ha23 37: IX 2Ic2S 14: VII 24 a Aphraat:26 2S: VII 18b Demonstrationes26 6S: II ld 7 19: VI 23 a27 1: III lsa27 22: III 7 a Apocalypsis Pauli27 53: I Sg 14: IX sc27 63: IX 13a 22: IX sc28 4: IX 7 a 49: IX 21b.c28 19: IX 18b

Ascensio J saiaeI Petrus I S: III 8i2 S: IX lb 1 7: III 8i

773

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1,10: II ld1,13: III,8i3,9: IX,20a3,13: III,8i3,17f.: III,8i

IX,18a.b

5.1- 14 X,21b5,15: III,8i6,IOff.: IX,22a7,15: IX,13 b8,18: III,8i

IX,13 b8,25: III,8i9,12: III,8i9,28: IX,13 b11,4 1: IX,21b

Barnabasbrief1,1: VI,17 C

Basilius:Commentarius in Isaiam7: II lg

Chrysostomus:n Mathaeum Homilia

II,2 21): IX,6c

Clemens Alexandrinus:Eclogae20,1: IX,6c

ProtreptikosXI 113,3: V,HaXII 120,1: V,HaXII 120,2: IX,6b

StromataV,II 7 2,2: IX,14 CVI, 16 5,5: IX,6b

PsClemensHomilienXVII 10,1: V,32 C

Commodian:Carmen pologeticum221: IX,21b.c

Constitutiones ApostolorumII 22,12 I,5a

IV 12,3:V 1,1:

774

IV,9 bVI,2fVI,2f

V 7,3:VI 11,9:VII 35.3:VII 41,4:VIII 12,6:VIII 12,27:

Cyprian:

VI,2fVI,2fIX,3 aIX,6bIX,6bIX,Ja

Testimonia ad QuirinumII,22: IX,14C

PsCyprian:dversus Judaeos

2:

Cyrill Alexandrinus:Homilia aschalis

21,1:

Diognet:12,2:

Euseb:

IX,21b.c

IX,14 C

Demonstratio EvangelicaX 8,8: VI,9CX 8,27: VI,9c

Historia EcclesiasticaV 1,6.17: I,2b

Hegemonius:cta rchelai

10: VI,17 d

Hermas:mandataVI 2,1-10: VI,6c

similitudines1,4: III,7 aVIII 3,3: VI,6c

vtstones13,4: III,8d

Hieronymus:dversus Jovinianum

II,37: IX,21cCommentarius in IsaiamXV 57: IX,21b

Commentarius in Hieremiam31 38),15: VI,16b

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Hippolyt:De Christo et ntichristo30: IX,2Ib31: IX,2IC

In Daniel

1,12:

Ignatius:Epheser4,2:20,1:

Magnesier9,2:

TrailerII,2:

Johannes Climacus:Scala paradisiI

Justin:pologie I

14,1:25,2:

pologie I I

12,4:13,4:

Dialogus5,4:86,1:120,5:

I Klemens5,2:43,5:

IX,2Ic

IX,13bI,6b

IX,13e

IX,14c.f

IX,6bIX,6b

IX,6bIX,6b

IX,6bIX,14CIX,2Ib

1,2bIII,15 a

Kerygma Petrou = Clemens Alex. StromataVI 6,48):

Frg.4: IX,18b

Origenes:Commentarius in MatthaeumX,I8: IX,2Ib

Contra Celsum8,14:

De principiisIV 2,1:

IX,6b

IX,6b

Epistula ad fricanum9: IX,2Ib

H omilia in LevXII, 5: VI,4a

Homilia in vision es Isaiae1,5: IX,2Ib

In Isaiam homilia1,5: IX,20a

Homilia in Lucam35: VI,6c

Petrus Evangelium5 19): VI,9 c

Polykarp:Philipper

IX,I3 e

Primasius:d Hebraeos commentaria

zu Hebr II,37): IX,2Ib

Priscillian:TractatusIII 60:

Prudentius:Peri stephanonV 530:

Schatzhöhle4°:

IX,2Ib

IX,2Ib

IX,2Ib

Sophronius Hierosolymitanus:Commentarius liturgicus: IX,I3 d

Tertullian:Scorpiace8,3:

PsTertullian:

IX,2Ib.c

Carmen adv Marcionem111,

I77:

IX,2I bTestament SalomonC Prolog 2:D 1,2:

IX,6cI,Ie

775

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Theodosius: Aristophanes:De situ te ae Sanctae Nubes6: III,9 a. Ioa 993: V 2P

IV,IIaV,Ic.d Chariton

111 10 4: II,Ie

Theophanes:Chronographia Cicero:98: II Ig De legibus

11 23,58: VII,I4 aTheophylakt:Expositio in Epistulam ad Hebraeos Diodorus Siculus:Hebr 11,27): IX 2Ib XVII 46,4: VII,25 b

XXXIVIXXXXV,4: IX,I3g

Gnostisches und mandäisches Schrif ttum Diogenes LaertiosCorpus Hermeticum: 1 35: IX,6bXIII 19: IX,3 C3 d , I0 9 f V,Ia.I7b

III,6: IX,8dRechter Ginza2. Buch 73 VI,23 d Euripides:

Jphigenie AulidensisTestimonium veritatis: 38.3°7: VII,19 aNHC IX 3[4°,1]: IX 2Ib

Herodian:

Sonstiges griechisches und lateinisches SchriftHistoriae

tumII 13 9: V 12a

AchilIes Tatius: Herodot:II 37,3: VII,25 b 1134,1: VI,2a

VII 194 1 f : VII,25 bAelius Aristides: IX 120: VII,25 b4o,22K: III,2c

Homer:Aischylos: Jlias

gamemnon 4 13 1: V 2CXI3: VII,9 a 18,247: VI,12d

18,23f.: II IeAppian: 24,297: VI,12dBella civilia 24 3 XI : VI,12d11 9°: VII,25 b

OdysseMithridathes 1 3 64: V 2C11 8: VII,25 b 16,15: VI,2a11 29: VII,25 b 16,21: VI,2a

17,35: VI,2aApuleius:Metamorphosen Iamblichus:IV 1 1: VI,2a De mysteriisVII 27,2: II Ie Stob. 49.67): VI I7 dX 13: VII,I8a 3,14: V,Ha

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Kallimachos: Gaius GracchusHymn f loralia V 12a1 68: VII 9 a 153C : IX 6b

PsKallisthenes: Sallust:Historia Alexandri Magni 1tEQL 9EWV at K ollOU

145 2f.: IX Iod 19: VI 17 dLactantius: Seneca:Divinae Institutiones EpistulaelVII : IX 21b XV 93.5: IX 3 C

IV 12: IX 21bSophokles:

Ovid: jaxFastes 27: 1 6cII 263: V 3a

Sueton:Pindar: De vita CaesarumIstmia VIII Otho) 6 2: VI 2a6 5°: VII 9 a

Tacitus:Pythia Historiae1 13: VII 9 a V 13: IV le

Plato: Theophrast:Alkibiades De causis plantarum135d: 1 6b VI 6 5: V 3a

Phaidon InschriftenlOge: IX 3 C

CII 1448: IX 3 aTheaetet154b: V IIa

Papyri

Plinius: London:Naturalis Historia Brit. Museum Papyrus gr.XV 82: V 3a CXXI: VIII 7 c

Plotin: Paris:Enneades Papyrus Bibl.Nat.suppl.gr. 57414:7 43: IX 8d 29°: VIII 7 C

IV 7:15>7: IX 8d 1218f.: IX 13gVI Q,39f.: IX 8d 1337 : IX 6c

3°7°: IX 13gPlutarch: 3°9°: VII 18cCaesar2 2: VII 25 b Zenon Papyrus:

59202

7 : VII 25 b

777

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