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Evangelische Kitazeitung FÜR SCHLESWIG-HOLSTEIN UND HAMBURG Herausgegeben vom Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) und dem Evangelischen Kindertagesstättenverband Hamburg /Diakonisches Werk. Mehr über unsere Evangelischen Kindertagesstätten unter: www.vek-sh.de, www.eva-kita.de, www.diakonie-hamburg.de 1. Ausgabe 2014 Sonntag, 13. April 2014 Zum Thema Interview 5 Ihre Cartoons werden bundesweit gedruckt: Renate Alf nimmt liebevoll den Kita-Alltag aufs Korn. Ostern 2 Die Osterbotschaft ist Kern des christlichen Glaubens. Impulse und Gestaltungs- ideen für Familien. Rubriken Reportage 3 Die Kita Maria Magdalena in Ham- burg-Osdorf besuchen Kinder aus vie- len Kulturen. In der religionspädago- gischen Arbeit gehen die Fachkräfte auf die religiösen Vorstellungen der Kinder ein und entdecken Unterschie- de und Gemeinsamkeiten. Im Gespräch 4 „Religion macht Kinder stark“ ist die These des Religionspädagogen Prof. Dr. Frieder Harz. Vertrauen bildet die Grundlage, um mit den Herausforde- rungen des Lebens gut umzugehen. Leseraktion 6 Buchtipps mit Verlosung Zettels Kolumne 6 Jesus? Ist der auf Youtube? Hamburg 8 Evangelische Kitas starten Imagekampagne Schleswig-Holstein 10 Religion gehört zum Alltag Erziehungsfragen 12 Gequengel an der Quengelware Kinderseite 16 Rätsel und Basteltipps KOOPERATIONSPARTNER Priscilla, Marvin und Jasleen sind in eine Geschichte aus der Bibel vertieft: Mit Puppen und Tierfiguren spielen sie nach, wie Isaak dem Neid der Philister ausge- setzt ist – ein Beispiel für die religionspä- dagogische Arbeit in der Integrationskita Maria Magdalena in Hamburg-Osdorf. „Mit Gott groß werden“ – so lautet das Motto der evangelischen Kindertages- stätten in Hamburg und Schleswig-Hol- stein. Aber wie geht das? Was bedeutet das? Und warum sollte das wichtig sein? Darauf wollen wir auf den folgenden Sei- ten eingehen. Kinder bringen immer schon religiöse Fragen mit. Sie zu ignorie- ren, hieße, auszuweichen und ihnen den Schatz des Glaubens vorzuenthalten. In unseren Kitas begeben wir uns jeden Tag aufs Neue auf die Suche nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens. THEMA Mit Gott groß werden Foto: Scholz

1. Ausgabe 2014 Sonntag, 13. April 2014 Evangelische ......1. Ausgabe 2014 Sonntag, 13. April 2014 Zum Thema Interview 5 Ihre Cartoons werden bundesweit gedruckt: Renate Alf nimmt

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Page 1: 1. Ausgabe 2014 Sonntag, 13. April 2014 Evangelische ......1. Ausgabe 2014 Sonntag, 13. April 2014 Zum Thema Interview 5 Ihre Cartoons werden bundesweit gedruckt: Renate Alf nimmt

Evangelische KitazeitungF Ü R S C H L E S W I G - H O L S T E I N U N D H A M B U R G

Herausgegeben vom Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) und dem Evangelischen Kindertagesstättenverband Hamburg /Diakonisches Werk. Mehr über unsere Evangelischen Kindertagesstätten unter: www.vek-sh.de, www.eva-kita.de, www.diakonie-hamburg.de

1. Ausgabe 2014 Sonntag, 13. April 2014

Zum Thema

Interview 5

Ihre Cartoons werdenbundesweit gedruckt:Renate Alf nimmt liebevollden Kita-Alltag aufs Korn.

Ostern 2

Die Osterbotschaft ist Kerndes christlichen Glaubens.Impulse und Gestaltungs-ideen für Familien.

RubrikenReportage 3Die Kita Maria Magdalena in Ham-burg-Osdorf besuchen Kinder aus vie-len Kulturen. In der religionspädago-gischen Arbeit gehen die Fachkräfteauf die religiösen Vorstellungen derKinder ein und entdecken Unterschie-de und Gemeinsamkeiten.

Im Gespräch 4„Religion macht Kinder stark“ ist dieThese des Religionspädagogen Prof.Dr. Frieder Harz. Vertrauen bildet dieGrundlage, um mit den Herausforde-rungen des Lebens gut umzugehen.

Leseraktion 6Buchtipps mit Verlosung

Zettels Kolumne 6Jesus? Ist der auf Youtube?

Hamburg 8Evangelische Kitas starten Imagekampagne

Schleswig-Holstein 10Religion gehört zum Alltag

Erziehungsfragen 12Gequengel an der Quengelware

Kinderseite 16Rätsel und Basteltipps

KOOPER ATIONSPARTNER

Priscilla, Marvin und Jasleen sind in eineGeschichte aus der Bibel vertieft: MitPuppen und Tierfiguren spielen sie nach,wie Isaak dem Neid der Philister ausge-setzt ist – ein Beispiel für die religionspä-

dagogische Arbeit in der IntegrationskitaMaria Magdalena in Hamburg-Osdorf.

„Mit Gott groß werden“ – so lautet dasMotto der evangelischen Kindertages-stätten in Hamburg und Schleswig-Hol-

stein. Aber wie geht das? Was bedeutetdas? Und warum sollte das wichtig sein?Darauf wollen wir auf den folgenden Sei-ten eingehen. Kinder bringen immerschon religiöse Fragen mit. Sie zu ignorie-

ren, hieße, auszuweichen und ihnen denSchatz des Glaubens vorzuenthalten. Inunseren Kitas begeben wir uns jeden Tagaufs Neue auf die Suche nach Antwortenauf die großen Fragen des Lebens.

THEMA

Mit Gott groß werden

Foto

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2 | Auftakt Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L

In einigen Kindergär-ten gibt es die Traditi-on, in den Wochen vorund nach Ostern ähn-lich wie die Weih-nachtskrippen gemein-

sam einen Ostergarten zu gestalten. DasThema dabei ist das neue Leben, dieAuferstehung. Mancher scheut sich,Kindern von der Kreuzigung zu erzäh-len. Aber die Überwindung des Todessetzt den Tod voraus. Anders könnenwir nicht angemessen von Ostern spre-chen. Und es entspricht auch nicht demErleben der Kinder, alles Negative zuvermeiden. Es ist hilfreich, schwierige

Erfahrungen auch zu benennen und dieHoffnung dagegenzustellen.

Der Ostergarten macht das ganzeOstergeschehen be-greifbar: Er stellt dieEreignisse vom Einzug in Jerusalem biszur Auferstehung dar, sie werden für dieKinder mit allen Sinnen erlebbar.

Die Kinder pflanzen Samenkörner indie Erde und übernehmen Verantwor-tung für das regelmäßige Gießen unddie Pflege des Gartens, damit die Pflan-zen wachsen können. So entsteht einschöner, bunter Garten. Es wird augen-fällig, wie das neue Leben wächst.

Mitten im Garten steht die Osterkerzeals Zeichen des Lebens - Licht, das ur-sprüngliche Symbol für den auferstan-denen Christus. Sie verdeutlicht: Jesusist das Licht der Welt. Er erhellt die Dun-kelheit und schenkt Christinnen undChristen die Hoffnung auf neues Leben.Er ist Garant für Leben über den Tod hi-naus. In diesem Licht der Auferstehunglassen wir uns selbst nicht verkrüm-men, noch lassen wir die Verkrümmunganderer zu.

Österlich zu leben heißt, den Wider-standsgeist gegen Ungerechtigkeit undHass zu stärken. Ein Bildungsziel unse-rer Kitas ist die Fähigkeit, mit Krisen,Brüchen und Übergängen in der Bio-grafie umgehen zu können. „Österli-che“ Kitas sind Orte für (kleine) wider-ständige, eigenwillige und starke Per-sönlichkeiten, die den Nächsten imBlick haben und sich für ihn und siestark machen. Auferstehung mitten imLeben heißt auch Auferstehung mittenin der Kita.––––––––––––Landespastor Dirk Ahrens leitet das Diakoni-sche Werk Hamburg.

Von Landespastor Dirk Ahrens

Im Ostergartenwächst das Leben

G E L E I T WO R T Osterbotschaft für KinderAuferstehung feiern – Impulse und Gestaltungsideen für Familien

Von Maike Lauther-Pohl

Die Osterbotschaft ist Kernund Ausgangspunkt deschristlichen Glaubens. DassJesus auferstanden ist, hatfür die Menschen alles ver-ändert – bis heute.

Was sagt Ihre eigene Erfah-rung? Erinnern Sie sich anein „Auferstehungs-Erleb-nis“ in Ihrem Leben, als Sieunerwartet neue Kraft beka-men, als Sie aufstehenkonnten gegen Ungerech-tigkeit? Wie stellen Sie sichAuferstehung vor? Wie das,was nach dem Tod kommt?

Erfahrungen von Kindern:Viele Themen stecken inden biblischen Geschich-ten von Tod und Auferste-hung Jesu: Es ist gut, zudem zu stehen, was einemwichtig ist, auch wenn esandere vor den Kopf stößt.– Nicht alle verstehen es,wenn man etwas Gutes tut.– Ich werde von jemandemverraten. – Ich fühle michden Großen gegenüberohnmächtig. – Ich kann neuanfangen. – Geliebt und ge-borgen sein: alles ist gut! –Gott meint es gut mit mir –Traurigkeit hört auch wie-der auf.

Die Osterbotschaft, zu-sammengefasst für Kinder:Es gibt Trauriges im Leben,aber Gott möchte, dass wirfroh sind. Es ist schön, fröh-lich zu feiern.

Ostern in der Familie. Ei-gentlich ist das Ereignis derAuferstehung nicht zu ver-stehen. Trotzdem könnenSie die Osterfreude Kindern

durchaus nahebringen. DasNeue, der Aufbruch, dieFröhlichkeit, die Erfahrung,dass Gott da ist – das ist fürKinder gut nachvollziehbar.

Eine Osterkerze gestalten.Aus Wachsplatten schnei-den Sie mit der Schere Figu-ren (oder formen sie mit derHand), die Freude und Le-bendigkeit ausdrücken: Blü-te, Vogel, Schmetterling,Baum, Sonne, Menschenetc. Die Figuren drücken Sieauf eine dicke Kerze.

Ein Kreuz aus Zweigen. Je-sus ist nicht im Tod geblie-ben, sondern auferstanden.Als Zeichen dafür steht dasKreuz: Binden Sie aus zweiBüscheln Zweigen einKreuz, indem Sie einen

Strang quer auf den zweitenlegen und jeweils an den En-den zusammenbinden. Le-gen Sie das Kreuz in eineSchale mit Wasser und ste-cken Sie Gänseblümchen,Osterglocken oder andereBlüten zwischen die Zweige(sodass die Stiele ins Wasserreichen): Das Kreuz ist mitBlüten lebendig geworden.

Stein und Kerze. SammelnSie runde Steine, für jeden inder Familie einen. Außer-dem brauchen Sie eine gro-ße Schale mit Sand, einenwasserfesten Filzstift und fürjede Person eine Kerze. DieFamilie setzt sich zusam-men. Jede und jeder über-legt: „Was hat mich trauriggemacht?“ und malt das auf

einen Stein. Wenn alle fertigsind, tauschen sie sich ausund legen ihre Steine in dieSchale. Dann wird eine Ker-ze an der anderen angezün-det und jeweils neben einemStein in den Sand gesteckt.Dabei überlegen alle, was siesich von Gott wünschen,was sie froh macht, woraufsie hoffen. So bescheint dasLicht von Ostern die Steine.Vielleicht lässt es sie sogar ineinem anderen Licht er-scheinen.––––––––––––PPaassttoorriinn MMaaiikkee LLaauutthheerr--PPoohhllist Theologische Referentin für Religionspädagogik beim Verband EvangelischerKindertageseinrichtungen inSchleswig-Holstein.

Von Maike Lauther-Pohl

Jesus eckt an. Als Wander-prediger erzählt er denMenschen von Gott. DassGott jeden Menschen liebt,ohne Vorbedingungen. Unddass man auch bei Fehlernund Schuld nicht aus dieserLiebe fallen kann. VieleMenschen umjubeln ihn,bei anderen eckt er an. Ersei ein Unruhestifter – weiler die Gesellschaftsordnunginfrage stellt, für die Rechtevon Kindern, Frauen oderKranken eintritt. Er sei ein

Gotteslästerer – weil er denMenschen ein neues, frei-heitliches Gottesverhältnisvor Augen führt und sogarSünden vergibt.

Das große Aber. In der Bi-bel (Markusevangelium, 14-16) können wir nachlesen,was dann passierte: Jesuswird hingerichtet. Doch Gottmacht aus diesem Kreuzes-tod einen Sieg, den Sieg überTod und Gewalt. Nicht mehrder Tod hat das letzte Wort.Das Leben ist stärker, dieLiebe siegt. Das verändert al-les: die Vorstellung von dem,

was nach dem Tod ist, näm-lich ein Aufgehobensein beiGott. Und auch schon dasVerhältnis zum Leben jetztverändert sich, weil es im-mer und überall um das Le-ben geht.

Das Neue begreifen. DieFreundinnen und Freundevon Jesus erleben die Ereig-nisse um Kreuzigung undAuferstehung in einem Ge-fühlschaos. Erst die großeHoffnung, dass Jesus allesneu macht und Friedenbringt, dann der Tod amKreuz; der Rückzug, die

Trauer, die Leere, vielleichtauch Wut und sicherlichAngst. Und dann: Jesus istnicht im Grab! Jesus lebt!Und lässt sich sehen, sprichtmit ihnen und verweist aufdas Neue und den Sieg desLebens! Das ist Anlass zuhöchster Freude und Er-leichterung, auch wenn dieFreundinnen und Freundesicher eine lange Zeit ge-braucht haben, um zu ver-stehen, was da geschehenist. Vielleicht ja ihr ganzesLeben lang. Und ähnlichgeht es wohl auch uns.

Die Liebe siegt – Gedanken zur Ostergeschichte

„Österlich zu leben heißt,den Widerstandsgeist gegenUngerechtigkeit und Hass

zu stärken.“Symbol für die Auferstehung: ein Kreuz aus Zweigen und Blüten. Foto: Jonna Lauther

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Von Detlev Brockes

Vier Jungen und zwei Mädchensitzen um einen niedrigenTisch. Erzieherin Ingrid Hage-mann hat Teelichter und einenKorb mit kleinen Gelenkpup-pen und Tierfiguren mitge-bracht, auf einem Tablett stehenbeklebte Papprollen und Gläsermit weißen Steinchen bereit. Inden nächsten 20 Minuten wirdIngrid Hagemann eine Ge-schichte aus der Bibel weiterer-zählen, um die es schon an denvergangenen Tagen ging: vonIsaak, der reiche Ernten einfährtund vor dem Neid der Philisterfliehen muss. Robert bekommtdie Gelenkpuppe im braunenGewand, das wird Isaak sein.Priscilla bekommt den weiß ge-kleideten König Abimelech, undCeykan den Knecht. Die Papp-rollen sind Brunnen, aber diewerden erst später gebraucht.

Wir sind an diesem Donners-tagvormittag in der Evangeli-schen Integrationskita MariaMagdalena in Hamburg-Osdorf.Das Gemeindezentrum, zu demauch die Kita mit Eltern-Kind-Zentrum gehört, ist von Hoch-häusern umgeben. Rund 13.000Menschen leben in der Sied-lung, die Ende der 1960er-Jahreentstand. Mehr als 70 Nationa-litäten und zahlreiche Religio-nen sind hier vertreten.

Am Gottesdienst nehmen alle teilDie Kita gibt es seit 1972, in vierElementar- und einer Krippen-

gruppe werden rund 70 Kinderbetreut. Vielfalt ist hier normal.„Wir gehen vom Ansatz der In-klusion aus“, erklärt Leiter Mat-thias Creydt. „Das bedeutet,dass Kinder unabhängig von ih-ren Begabungen, ihren Fähig-keiten, ihrem Entwicklungs-stand, ihrer Herkunft und ihrerReligion gemeinsam betreutund gefördert werden.“

Überwiegend Kinder aus derSiedlung Osdorfer Born besu-chen die Kita Maria Magdalena– Christen ebenso wie Moslems,Hindus oder Sikhs. Schon unterden sechs Kindern, die von Ing-rid Hagemann die Isaak-Ge-schichte hören, sind drei Reli-gionen vertreten. Was bedeutetdas für eine evangelische Ein-richtung unter dem Logo „MitGott groß werden“?

„Wir lassen uns vom bibli-schen Gedanken der Nächsten-liebe leiten“, sagt Leiter Matthi-as Creydt. „Unsere Tür steht al-len Kindern offen.“ Übergrei-fendes Ziel sei, die religiösenVorstellungen der Kinder wahr-zunehmen und mit ihnen Ant-worten auf Lebensfragen zu su-chen, zum Beispiel: Woherkomme ich, wohin gehe ich?„Dabei bieten wir christlicheAntworten als Möglichkeit an“,sagt Creydt.

Der monatliche Gottesdienst,den der Gemeindepastor unddas Kita-Team gemeinsam vor-bereiten, findet in der Kirche imselben Gebäude statt – die Kin-der können in Hausschuhenhingehen. Und alle nehmen teil,

unabhängig von der Religions-zugehörigkeit. Für die jährlicheKinderbibelwoche im Herbstgilt das Gleiche.

Die Fachkräfte prägen die AtmosphäreDie Kita Maria Magdalena zeigtProfil. Und kann vom eigenen(Glaubens-)Standpunkt viel-leicht umso besser auf anderezugehen. „Wir begegnen denBräuchen und Glaubensgrund-sätzen der Religionen, die in un-serem Haus vertreten sind, mitWertschätzung und Interesse“,heißt es im Konzept.

Auf dem Tisch, wo sich dieGeschichte von Isaak entfaltet,hilft Priscilla gerade einer Kuhbeim Trinken. Die Kinder hören

von den Philistern, die aufIsaaks Besitz neidisch sind unddie Brunnen zuschütten. „Werwill das machen?“, fragt die Er-zieherin. Alle wollen. Konzen-triert kippen die Kinder weißeSteinchen in die Papprollen, siesind mittendrin im Geschehen,wie es die Bibel überliefert.

Ingrid Hagemann arbeitet seit2001 in der Kita Maria Magdale-na. Wie für alle Mitarbeitendendort vorgesehen, hat sie an derTheologisch Religionspädago-gischen Grundqualifizierung(TRG) teilgenommen, einermehrtägigen Fortbildung desDiakonischen Werks, die sichüber ein Jahr erstreckt. Denn essind ja die pädagogischen Fach-kräfte, die die Atmosphäre in

der Kita prägen – auch in Glau-bensdingen.

Statt vorlesen: erzählen undmitmachen „Zwischen den Kursblöcken gabes Hausaufgaben, zum Beispieleine biblische Geschichte vor-zubereiten und sie mit Kindernin unserer Kita zu gestalten“, soIngrid Hagemann. Vorlesenreicht nicht: „Ich muss frei spre-chen und die Geschichte erzäh-len. Und die Kinder brauchenetwas zum Anfassen und Mit-machen. Dann können sie be-greifen und verstehen.“

Die Geschichte von Isaak en-det glücklich: Er zieht noch wei-ter weg, wo ihn niemand mehrvertreibt, gräbt neue Brunnen,sein Vieh kann trinken. Isaakdankt Gott, dass er nun einenOrt hat, an dem er bleiben kann.Ingrid Hagemann fragt: „Wie istdas denn mit dem Neid?“ Mar-vin und Robert finden, sie warennoch nie neidisch, aber dannkommen die Kinder ins Nach-denken: Das Rennauto, das Finnhat, wollte Robert das nichtauch haben? Priscilla sagt: „Neidist nicht gut fürs Herz.“

Die Erzieherin legt die Pup-pen wieder in den Korb. DieKinder gehen in ihre Gruppenzurück. Die selbstgebasteltenBrunnen wollen sie unbedingtmit nach Hause nehmen.

Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L Reportage | 3

„Unsere Tür steht allen offen“| THEMA | Mit Gott groß werden: In der Kita Maria Magdalena gilt das für Kinder aus vielen Kulturen und Religionen

Mehr Infos über die Integrations-Kita Maria Magdalena auf der neuen Website der EvangelischenKitas im Großraum Hamburg:http://achtern-born.eva-kita.de/start.html

Beginn mit Lichterkreuz: Gleich wird Erzieherin Ingrid Hagemann die Isaak-Geschichte erzählen.

Aus der Evangelischen Kita Maria Magdalena kommt ein Motiv der neuenHamburger Kita-Kampagne. Hier zeigen Kerim (2, li.) und Diane (4) dasPlakat, auf dem sie zu sehen sind (mehr auf S. 8). Die Kita liegt in derHochhaussiedlung Osdorfer Born. Schon Mitte der 1970er-Jahre wurde sieIntegrationskita: Als eine der ersten in Hamburg nahm sie auch Kindermit Behinderungen auf. Fotos: Markus Scholz

Page 4: 1. Ausgabe 2014 Sonntag, 13. April 2014 Evangelische ......1. Ausgabe 2014 Sonntag, 13. April 2014 Zum Thema Interview 5 Ihre Cartoons werden bundesweit gedruckt: Renate Alf nimmt

Leben ohne Risiko gibt es nicht. Wasmacht Kinder stark, damit sie auchin schwierigen Situationen ihrenWeg finden?Prof. Dr. Frieder Harz: Men-schen verarbeiten Stress undHerausforderungen unter-schiedlich gut. Dafür gibt es denBegriff „Resilienz“: Er beschreibtdie psychische Beweglichkeitund die Widerstandskraft, mitder ein Mensch Belastungen be-gegnet.Welche Faktoren spielen dabei eineRolle?Die Resilienzforschung benennteinerseits Risikofaktoren, zumBeispiel Krankheit, Trennungs-

erfahrungen oder Armut. Ande-rerseits wirken Schutzfaktoren,etwa eine zuversichtliche Le-benseinstellung, Empathie odermindestens eine stabile Bezugs-person. Für Eltern und Pädago-gen bedeutet das: Sie solltenSchutzfaktoren fördern. Und siesollten das Kind in Bewährungs-situationen begleiten – mit ho-her Sensibilität für seine Fähig-keiten, solche Belastungendurchzustehen.Welche Rolle spielt hier die Religion?Wie kann sie dazu beitragen, Kinderstark zu machen? Glaube als vertrauensvolle Be-ziehung zu einem göttlichen

Gegenüber stärkt das Vertrauenzu sich selbst und zu den Men-schen, die für einen wichtigsind. Glaube mutet zugleich zu,mit der Unsichtbarkeit Gottesund damit verbundenen Zwei-feln, mit unerfüllten Wünschenund Enttäuschungen zurecht-zukommen. Aber durch solcheHerausforderungen hindurchkann Glaube an Tiefe und Wirk-samkeit im Sinne von Resilienzgewinnen.Kinder können ja verblüffende Fra-gen stellen: Gibt es im Himmel auchSpielsachen? Oder: Wer hat eigent-lich Gott erschaffen? Wie sollten Er-wachsene da reagieren?

Begleiten Sie Ihr Kind in einemsolchen Gespräch, überlassenSie ihm die Führung und fühlenSie sich nicht verpflichtet,schlüssige Antworten zu liefern!Denn es gibt hier ja kein „richtig“oder „falsch“. Für die Kindergeht es um das sich Abarbeitenan den Fragen. Sie wollen ihreeigenen Gedanken entwickeln,phantasievolle Lösungen ent-werfen und bis zu den Grenzenvon Raum und Zeit vorstoßen:Wie sah die Welt aus, als es nochkeine Welt gab? Was ist eigent-lich das Nichts? Ein Kind mein-te einmal: „Ich glaube, ich mussjetzt aufhören zu denken, sonstwird mir schwindlig!“ In sol-chem Philosophieren und Theo-logisieren erleben sich die Kin-der als selbstwirksam. Sie selbsttreiben die Suche nach Antwor-ten voran – in einem Gespräch,in dem allen Beiträgen die glei-che Aufmerksamkeit gilt, Er-wachsene nicht überlegen sind.Und damit können Kinder auch an-dere Lebensentwürfe, andere religiö-se Traditionen respektieren?Ja, Kinder lernen so, sich im Mei-nungsstreit zu behaupten, ohneauf eigenen Positionen beharrenzu müssen. Sie gewinnen Weit-blick für vorhandene Vielfalt undkönnen auch anderen ihre Über-zeugungen zugestehen.

Wer Eigenes wertschätzt,kann mit Vielfalt sicher und res-pektvoll umgehen. Das gilt auchfür religiöse Vielfalt und denStreit um die religiöse Wahrheit.––––––––––––

DDrr.. FFrriieeddeerr HHaarrzzwar bis 2009 Pro-fessor für Religi-onspädagogik ander EvangelischenFachhochschule

Nürnberg. Seinen Vortrag „Religionmacht Kinder stark“ können Sienachlesen: www.frieder-harz.de/pa-ges/beitraege/religion-macht-kin-der-stark.php. Vor Kurzem erschiensein Buch: Interreligiöse Erziehungund Bildung (V&R-Verlag, Göttin-gen). Harz ist auch Autor von Eltern-briefen zur religiösen Erziehung, diefünfmal im Jahr per Mail zugesandtwerden. Mehr Informationen unterwww.vertrauen-von-anfang-an.de

4 | Thema Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L

„Religion macht Kinder stark“Fragen an den Religionspädagogen Prof. Dr. Frieder Harz

Aus dem Herzen gesprochenWarum erzählte Geschichten für Kinder so wichtig sind

Von Jochem Westhof

Kinder lieben Geschichten.Wenn wir erzählen, dann sind sieganz Ohr. In ihrer Fantasie gehensie in fremde Welten, nichts istmehr unmöglich. Sie sind einePrinzessin am Königshof oder siereiten auf Zauberdrachen durchdie Lüfte. Wenn wir biblische Ge-schichten erzählen, dann gehensie mit Abraham durch die Wüs-te, sie hören, wie Gott zu Moseredet, und staunen, wie JesusBlinde heilen kann. Sie müssennicht alles verstehen, aber mehrals wir Erwachsenen erleben sieGefühlswelten und sind erleich-tert, wenn am Schluss alles inOrdnung gekommen ist. Sie bil-den ihre Wertvorstellungendurch Geschichten aus – „wennich groß bin, dann werde ich sowie der Martin, der den Mantelteilte“. Sie lernen, dass Mut und

Vertrauen ihren Sinn haben undzum Erfolg führen können.

Was für eine wunderbareMöglichkeit, den Kindern so vielmitzugeben – sozusagen ganznebenbei, beim Erzählen vonGeschichten.

Allerdings sollten es auchschöne Geschichten sein, dienicht nur einfach von einer hei-len Welt berichten. Kinder sindja nicht dumm und sie erken-nen schnell, ob sie ernst genom-men werden oder die Geschich-ten ihnen etwas vorgaukeln. Ge-schichten der Bibel erzählenvom Leben in all seinen Facet-ten, sie verschweigen nicht dieSchattenseiten, aber sie zeigenauch immer wieder den Aus-weg, die Umkehr, die Erlösung.Sie bringen Gott ins Spiel undsind damit unendlich wertvoll,sie schärfen den Sinn für Liebeund Gerechtigkeit und zeigen

auch, dass es Unerklärlichesund Geheimnisvolles im Lebengibt. Ich muss als Erwachsenernicht alles in den Geschichtenverstehen – wer versteht schonalles? Sie haben Generationenvor uns getröstet und gestärkt.Deswegen gehören gute Kinder-bibeln zum Leben dazu wie dasRechenbuch für das Schulkind.

Wer Geschichten liebt, wirdsie auch immer wieder selbererzählen. Jeder kann erzählen!Was uns bewegt, was wir erlebthaben, was uns Sorgen macht –alles erzählen wir immer wieder.Es muss keine perfekte Formu-lierung und keine professionel-le Sprachmelodie sein, wenn wirunseren Kindern die Gute-Nacht-Geschichte erzählen. Esmuss vom Herzen kommen.Und große Kinderaugen schau-en noch heute die Großmütteran, wenn sie erzählen, was sie

alles erlebt haben in ihren eige-nen Kindertagen.

Wer selber erzählt, tut es ausFreude an der Geschichte. Er ver-meidet die „Moral von der Ge-schicht“ und den erhobenenZeigefinger. Er vermeidet auchdie Ersatzerzähler – den CD-Spieler und das Fernsehgerät.Von dort geht keine Herzenswär-me aus und man kann sich dortauch nicht ankuscheln. Mankann auch nicht nachfragen,wenn etwas ängstigt. Aber einMensch, der sich Zeit nimmt für

die Geschichte, der ist ein Schatzfür jedes Kind, der stärkt die See-le und schenkt den Kindern, wasin den meisten Bildungsplänenübersehen wird: Fantasie, Zuver-sicht und Glauben.––––––––––––

JJoocchheemm WWeesstthhooffist Referent fürKindergottes-dienst in derNordkirche undleidenschaftlicher

Geschichtenerzähler. Mehr unterwww.jochemwesthof.de

Sich selbst als wirksam erleben,mit Risiken umgehen können, aufhilfreiche Kräfte vertrauen – das

macht Kinder stark. In einem bekannten Gebet klingt das so:

Gott, gib mir Mut, die Dinge zu verändern, die

ich verändern kann.Gib mir die Gelassenheit,

Dinge hinzunehmen, die ichnicht verändern kann.

Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen

zu unterscheiden.

G E B E T

Geschichten erzählen: Kinder lieben es. Foto: Archiv/Huppertz

Glauben heißt vertrauen: Religionspädagogische Arbeit in einer Lübecker Kita. Foto: Archiv/Huppertz

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Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L Interview | 5

Reichlich Stoff zum SchmunzelnDie Cartoonistin Renate Alf über strapazierte Erzieherinnen, überkandidelte Kindergärten und schlecht gezeichnete Autos

Von Sven Kriszio

Ihre Cartoons erscheinen in „Kindergar-ten heute“, und es gibt auch zahlreicheBücher von ihr. Sogar Fortbildungskursefür Erzieherinnen nutzen ihre hinter-gründigen Karikaturen. Diese Beliebtheitverwundert nicht, denn Renate Alfnimmt die Probleme und Widersprüchedes Alltags in Kindertagesstätten und Fa-milien ebenso liebevoll wie treffend aufsKorn. Die Kita–Zeitung hat mit der 57-jährigen Freiburgerin über ihre Arbeit ge-sprochen.

Kitazeitung: Frau Alf, das Schwerpunkttemadieser Kitazeitung heißt „Mit Gott groß wer-den“. Welches Bild haben Sie da spontan imKopf?Renate Alf: Da sehe ich erstmal Gottva-ter mit einem richtigen Bart. Und erschiebt flott einen Kinderwagen durchdie Gegend. Mit dieser Idee müsste na-türlich noch etwas passieren, damit einrichtiger Cartoon daraus wird.

Welche Themen sind comic-tauglich?Ich denke schon, dass fast alle Themencomic-tauglich sind, manche sind na-türlich schwieriger, vor allem ernsteThemen oder Katastrophen. Das macheich auch nicht so gern. Ich sollte einmalein Therapieprogramm für Borderline-Patienten illustrieren. Zu so einem The-ma etwas Lustiges zu machen, das warnicht einfach, weil ich mich in diese Weltwirklich emotional hineinbegebenmusste – aber es ging! Und ich habe dasGefühl, dass die Patientinnen diese Car-toons lieben.

Welche Themen interessieren Sie besonders? Ich mag am liebsten Themen, die michauch selber beschäftigen, wo ich in mirselber Widersprüche habe. Als die Kindergroß wurden, waren natürlich Kinderund Erziehung meine wichtigsten The-men. Wie kriegt man die Kinder zu glück-lichen Menschen „erzogen“? Was brau-chen sie? Was brauche ich? Es reizt mich,diese Widersprüche und Konflikte zu zei-gen. Das finde ich befreiend – auch fürmich selber.

Welche Rolle spielt Ihre eigene Kindheit dabei? Als Mutter wollte ich alles anders, allesbesser machen als meine Eltern. Undmerkte dann, wie schwierig das war, weil

man doch jede Menge alte Muster mitsich herumschleppt. So hatte ich jeden-falls reichlich Stoff für meine Cartoons.

Woher wissen Sie so gut, was in den Kitasläuft? Man muss sich in jedes Thema erst ein-arbeiten, vor allem, wenn es einem nichtmehr so naheliegt. Unsere Kinder sind jainzwischen alle groß. Die Zeitschrift „kin-dergarten heute“ druckt seit vielen Jah-ren jeden Monat einen Cartoon von mir.Einmal im Jahr gehe ich in die Redaktionund werde dort über die neuesten Trendsund Katastrophen im Kita-Bereich infor-miert. Natürlich lese ich auch alle Artikel,die mich interessieren. Ich finde, vieleswird da ziemlich ideal dargestellt. Ich ha-be glücklicherweise Freundinnen, die inder Erzieherinnen-Fortbildung arbeiten.Die erzählen mir dann auch Storys ausdem nicht ganz so perfekten Erzieherin-nen-Alltag.

Vorletztes Jahr habe ich außerdem inzwei Kindergärten hospitiert. Das fandich sehr interessant, da mal hineinzufüh-len.

Was für Merkwürdigkeiten beobachten Sie imKita-Bereich?Die Notwendigkeit, alles genau zu doku-mentieren finde ich zum Beispiel etwasüberkandidelt. Es sorgt für unnötigenStress und Zeitnot bei den Erzieherin-nen. Die Zeit fehlt dann an anderer Stel-le. Oder auch die Experimente im Kin-dergarten. Also, ich finde es klasse, wennWasser, Matsch und Material für Experi-mente zur Verfügung stehen. Aber wennalles schon ausgetüftelt ist und das Er-gebnis schon feststeht, lässt man denKindern keine Chance, selbst etwas aus-zuprobieren. Dann geht der Schuss nachhinten los und die Kinder verlieren ihreursprüngliche Motivation.

Wo sehen Sie Änderungsbedarf in Kitas?Ideal fände ich kleinere Gruppen undmöglichst wenig Fluktuation bei den Er-zieherinnen. Das ist natürlich nicht ganzrealistisch. Aber ich finde es wichtig, dassdie Erzieherin oder der Erzieher eine zu-

verlässige Bezugsperson ist, die mit denKindern wirklich in Kontakt ist.

Was wollen Sie mit Ihren Cartoons bewirken?Welche „Mission“ haben Sie?Meine wichtigste Mission ist es, die Leu-te zum Lachen zu bringen. Wenn dabeieine positive Botschaft herüberkommt,ist das umso erfreulicher. Wenn ich Kon-flikte aufzeige und auf die Spitze treibeund man über sich selber lacht undmerkt, dass man sich vergaloppiert hat,dann hat es etwas Entspannendes. Mankann nochmal neu auf einen Konflikt gu-cken, vielleicht loslassen. Ich will jeden-falls niemanden lächerlich machen.

Über welche Reaktionen freuen Sie sich?Ich freue mich, wenn Menschen übermeine Cartoons lachen. Das bekommeich zum Beispiel mit, wenn ich eineCartoon-Präsentation halte. Ich freuemich auch über positive Reaktionen aufmeiner Facebook-Seite („Renate Alf Car-toons“). Ich schätze, rund 90 Prozentmeiner Fans sind Erzieherinnen.

Wo haben Sie zeichnen gelernt?Nirgendwo. Nach dem Abitur habe icherst mal einen „vernünftigen Beruf“ ge-lernt: Lehrerin für Biologie und Franzö-sisch. Nach dem Referendariat be-schloss ich aber, dass ich auf Dauernicht Lehrerin sein wollte, sondern lie-ber Cartoonistin. Wenn ich eine zeich-nerische Ausbildung gemacht hätte,dann könnte ich jetzt vielleicht besserzeichnen. Aber das wäre vielleicht auchgar nicht von Vorteil.

Was heißt besser zeichnen?Realistischer oder perspektivisch ge-konnter. Es gibt Zeichner, die können ei-ne Kirche von innen mit Perspektive undallem zeichnen. Das bewundere ich. Ichkann zum Beispiel keine Autos zeichnen.Aber ich zeichne trotzdem welche, und eshat sich noch niemand daran gestört.

Im Kindergarten geht es rund: Bildung fürKlein- und Kleinstkinder, Windelalarm und individuelle Förderung, möglichst inklusiv und interkulturell – das sind die traumhaftenMöglichkeiten, in denen sich Erzieherinnen beruflich entfalten können. Vorausgesetzt, der Personalschlüssel stimmt.

Renate Alf, Hauszeichnerin der Zeitschrift„kindergarten heute“ bringt auch in „Derreinste Kindergarten 2“ das witzige Potenzial der Kita-Landschaft auf den Punkt;das Buch ist im vergangenen Jahr im Verlag Lappan erschienen und kostet 9.95 Euro.

B U C H T I P P

Cartoonistin Renate Alf

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6 | Leseraktion Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L

Vor einiger Zeit habeich mit meiner FamilieRadio gehört, im Auto –der CD-Player hatte ge-streikt. Das war nichtschön, eher schlimm.

Zuerst wurde in einem privaten Radio-sender, an dessen Namen ich mich nichtmehr erinnern mag, diese seelenloseFahrstuhlmusik gespielt, die seelenlosePopsong-Schreibemaschinen kompo-niert haben. Dann dieses ADHS-artigeGutelaune-Gelaber eines Moderator-Darstellers, der kichernd, glucksendund erwartungsfroh eine Straßenum-frage angekündigte.

Jugendliche wurden auf der Straßenach Jesus gefragt. Und wie es beim pri-vaten Rundfunk manchmal so ist, wardas Niveau der Frage mit „Wer ist ei-gentlich Jesus?“ recht einfach. Es solltewohl lustig sein, war aber eher erschre-ckend. Die ausgestrahlten Antwortenkann man mit gutem Willen als kreativbeschreiben – sie reichten von „KeineAhnung, ist der auf Youtube?“ über „Istder nicht das Kind vom Weihnachts-mann?“ bis hin zu „ein Prophet“.

Da die Töchter auf der hinteren Sitz-bank mit der gerechten Verteilung einesMilchbrötchens beschäftigt waren undvon der Umfrage nichts mitbekommenhatten, ein kurzer Bildungs-Check überdie Schulter. Die Dreijährige konntenicht antworten, sie hatte den Kampfums Milchbrötchen gewonnen und ih-ren kleinen Mund druckbetankungs-artig mit der Trophäe vollgestopft. DieVierjährige, wütend, den Kampf verlorenzu haben, antwortete mit dem Unterton„Ist das alles, was du an Fragen draufhast?“ in der Stimme:„Gottes Sohn.“

Wenn meine Frau und ich auch nichtüberrascht waren, so doch irgendwiestolz und dankbar. Dankbar deshalb,weil ein nicht unerheblicher Teil der religiösen Bildung von unser evangeli-schen Kita gestemmt wird und sie dortKinderfragen wie „Warum hat Gott dieWelt in sechs Tagen erschaffen undnicht in fünf?“ viel besser beantwortenkönnen als wir. Aber auch, weil die Er-zieherinnen den Durst unserer Töchternach Kirchenkinderliedern mindestens100-mal mehr stillen können als wir.Danke dafür! ––––––––––––FFlloorriiaann ZZeetttteell, 34, ist Medienjournalist. Er lebtmit seiner Frau und zwei Töchtern (drei undvier Jahre) in Hamburg.

Von Florian Zettel

Jesus? Ist der auf Youtube?

Mit Kindern in die FerienErholen, entspannen, besinnen, begegnen – Wo Familien willkommen sind

Von der Nordsee bis zum Al-penvorland: 35 evangelischeFamilienferienstätten inDeutschland laden zum Ur-laub ein – zu familien-freundlichen Preisen undmit sinnvoller Freizeitgestal-tung.

In den Häusern sind alleFamilien willkommen, Kon-fession und Familienkon-stellation spielen keine Rol-le. Zu den Gästen zählenMutter-Vater-Kind(er)-Fa-milien, Alleinerziehende,Familien mit behindertenoder pflegebedürftigen An-gehörigen, kinderreiche Fa-milien, Patchwork-Familienund Großeltern mit Enkeln.Da Familienferienstättengemeinnützig sind, habensie Familien mit geringemEinkommen besonders imBlick. Trotzdem kommenauch Gäste, die sich einenanderen Urlaub leistenkönnten, aber gerade dieVorteile und die Atmosphä-re einer evangelischen Fa-milienferienstätte schätzen.

Die Unterkünfte reichenvon Ferienhäusern und –wohnungen bis hin zu Zim-mern mit Vollverpflegung.Das Angebot steht unterdem Motto: erholen, ent-spannen, besinnen, begeg-nen – „damit Sie als Familiegestärkt in den Alltag zu-rückkehren können“, wie esauf der Website der Häuserheißt. Es gibt qualifizierteKinderbetreuung, Bildungs-und Gesprächsangebote,Andachten und Gottes-dienste. Die Familienferien-stätten verstehen sich dabeials Gemeinde auf Zeit – El-tern können über ihre Kin-der oft einen neuen Zugangzum Glauben erleben.––––––––––––Mehr Infos• wwwwww..eevv--ffaammiilliieenneerrhhoolluunngg..ddee• Die Stiftung Familienerholung

kann einer kleinen Zahl vonFamilien, etwa mit geringemEinkommen oder mit nur ei-nem Elternteil, ZZuusscchhüüssssee ge-währen: www.stiftung-famili-enerholung.de

• Mehr als 75 gemeinnützigeFamilienferienstätten unter-schiedlicher Träger haben einggeemmeeiinnssaammeess IInntteerrnneettppoorrttaall:www.urlaub-mit-der-familie.de. Auch die meistenevangelischen Häuser sind be-teiligt. Familien können ihreAnfrage an mehrere Ferien-stätten gleichzeitig sendenund erhalten in der Regel in-nerhalb von 24 Stunden Ant-wort.

Weitere Tipps:• Viele KKiirrcchheennggeemmeeiinnddeenn bie-

ten Freizeiten für Kinder undFamilien an. Fragen Sie in IhrerKirchengemeinde oder beimKirchenkreis nach!

• Die JJuuggeennddhheerrbbeerrggeenn bietenFamilienurlaub, Jugendreisenund Kinderfreizeiten an:www.jugendherberge.de

• Freizeiten für Eltern mit Kin-dern hat auch der CCVVJJMM:www.cvjm-reisen.de

Wir haben auf den Seiten dieserEvangelischen Kitazeitung einigeOstereier versteckt. So sehen sie aus:

Wie viele Eier sind es? Dashier abgebildete Ei zähltdabei nicht mit.

Wer uns die richtige Lösung schickt,nimmt an der Buchverlosung teil.Diese Bücher gibt es zu gewinnen:

Der reinste Kindergarten 2CCaarrttoooonnss vvoonn RReennaattee AAllff,, LLaappppaann VVeerrllaagg22001133,, 8800 SSeeiitteenn,, 99,,9955 EEuurrooIm zweiten Band von „Der reinsteKindergarten!“ bringt Renate Alf dieHerausforderungen des ErzieherIn-nen-Alltags treffsicher auf den Punkt(siehe auch Seite 5).

Der kleine Himmelsbote – DieOstergeschichtevvoonn AAssttrriidd KKrröömmeerr,, CCooppppeennrraatthh,, 1166 SSeeiitteenn,,77,,9955 EEuurroo,, aabb 22 JJaahhrreennIn leicht verständlichen Worten undmit einfühlsamen Bildern erzählt die-ses Buch vom Osterwunder, der Auf-erstehung Jesu.

Die Ostergeschichtevvoonn SSaabbiinnee SSttaaddttffeelldd,, HHeerrddeerr--VVeerrllaagg,, 3322 SSeeiitteenn,, 1122,,9999 EEuurroo,, aabb 44 JJaahhrreenn

Gründonnerstag, Karfreitag, Ostern -jedes Jahr sind dies ganz besondereTage. Was vor 2000 Jahren geschah,wird in diesem Bilderbuch behutsamund kindgerecht erzählt. Die detail-reichen und ausdrucksstarken Illus-trationen von Ute Thönissen vermit-teln das Gefühl, beim Ostergesche-hen dabei zu sein.

Die Ostergeschichtevvoonn AAnnsseellmm GGrrüünn,, HHeerrddeerr--VVeerrllaagg,, 3322 SSeeiitteenn,,1122,,9955 EEuurroo,, aabb 44 JJaahhrreennPater Anselm Grün erzählt die bibli-sche Ostergeschichte in kindgerech-ter Sprache: vom Einzug Jesu in Jeru-salem, dem letzten Abendmahl bis zuseiner Kreuzigung und Auferstehung.Stimmungsvoll und farbenprächtigillustriert von Giuliano Ferri.

Mein wunderbares Liederbuchvvoonn SSyyllvviiaa MMüülllleerr,, HHeerrddeerr--VVeerrllaagg,, 115555 SSeeiitteenn,, 1166,,9955 EEuurrooWer kennt sie nicht, die Kinderliederwie „Hänschen klein“ oder „Suse,liebe Suse“? Doch beim gemeinsa-men Singen merkt man schnell, dassman längst nicht mehr alle Texte pa-rat hat. Hier sind 111 klassische Kin-derlieder versammelt - zum Vorsin-gen, Mitsingen und gemeinsamenAnschauen.

Sonnenblumen für Mamavvoonn AAnnggeellaa MMccAAlllliisstteerr,, BBrruunnnneenn--VVeerrllaagg,, 3322 SSeeiitteenn,, 1122,,9999 EEuurroo,, aabb 33 JJaahhrreennDie kleine Maus Pippa hat in ihrerKita einen Sonnenblumenkern ge-schenkt bekommen. Daraus soll ei-ne Sonnenblume für ihre Mamawachsen. Doch Pippas Bruder Pipknabbert ihn fast völlig auf! Wasnun? Die schlaue Amsel schickt diebeiden Mäusekinder auf eine span-nende Entdeckungsreise ins Son-nenblumenfeld. Eine warmherzigeGeschichte über Hilfsbereitschaft,Geduld und das Geheimnis vomWachsen.

Lösung an:Evangelische Kitazeitungc/o VEK, Angelika WurthLise-Meitner-Str. 6-824768 [email protected]

Einsendeschluss: 25. April 2014

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Starkes Angebot: die evangelischen Familienferienstätten.

Ostereier suchen und gewinnen!

„Ein nicht unerheblicher Teilder religiösen Bildung wirdvon unser Kita gestemmt.“

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Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L Anzeigen | 7

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„Oh, ist das cool!“, ruft ein Kita-Jungeimmer wieder und springt begeistert indie Luft. Am 21. Februar enthülltenFassaden-Kletterer am Gebäude Hüh-nerposten in der Innenstadt das Groß-plakat „Turmbauer von morgen“. Eswar der öffentliche Auftakt für die Wer-bekampagne der über 230 evangeli-schen Kindertagesstätten in Hamburgund den angrenzenden LandkreisenSchleswig-Holsteins.

Zuvor hatten über 600 Kinder mit ihrenErzieherinnen und Erziehern einen Got-tesdienst mit Landespastor Dirk Ahrens,Pröpstin Isa Lübbers und Propst ThomasDrope in Hamburgs Hauptkirche St. Ja-cobi gefeiert. Passend zur Geschichtevom „Turmbau zu Babel“ erlebten dieKinder ein kleines Theaterstück, in demes um die Suche nach Gott und die Er-

kenntnis „Gott ist überall“ ging. Anschlie-ßend zogen alle Teilnehmenden – ange-führt von einer Trommelgruppe und ge-leitet von der Polizei – durch die City zumHühnerposten, um dort die feierlicheEnthüllung des fast 120 Quadratmetermessenden Großplakates anzufeuern.

Die Bedeutung des Plakat-Themas fürdie Arbeit in den Kitas wird durch ein pa-rallel geschaltetes zweites Motiv verdeut-licht, das Kinder als Turmbauer zeigt unddazu in einem „Dreiklang“ erklärt: „Glückempfinden. Zusammen sein. DenNächsten lieben.“

Qualität der Kitas deutlich machenBeide Motive sind in der Stadt Hamburgund in den angrenzenden LandkreisenSchleswig-Holsteins auf verschiedenenWerbeflächen bis Ende April zu sehen.Ergänzend haben alle Kitas Material er-

halten, etwa ein Außenbanner und Pla-kate, um die Werbemaßnahmen vor Ortzu unterstützen und auf die eigene Ein-richtung aufmerksam zu machen. Die ei-gens entwickelten religionspädagogi-schen Arbeitshilfen vermitteln den Fach-kräften Anregungen, wie sie das Themamit den Kindern umsetzen können.

Auf der neu gestalteten Websitewww.eva-kita.de finden auch die ElternInformationen zur Kampagne und Anre-gungen, wie sie sich den Themen „Turm-bau“ und „Sprachverwirrung“ gemein-sam mit ihren Kindern auf spielerischeWeise nähern können.

Insgesamt sechs Themen mit bibli-schem Bezug und jeweils zwei aufeinan-der bezogenen Motiven umfasst die aufzwei Jahre angelegte Kampagne. Sie wirdvom Evangelischen Kindertagesstätten-verband Hamburg verantwortet undrichtet sich vorwiegend an werdende El-tern und Eltern von Kindern im Krippen-Alter. Ziel der Kampagne ist es, bei stei-gender Konkurrenz und sinkenden Kin-derzahlen die Zukunft der evangelischenKitas zu sichern und ihre Vorzüge und ih-re Qualität deutlich zu machen.––––––––––––Mehr Infos: www.eva-kita.de

8 | Hamburg Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L

Evangelische Kitas kommen groß herausInfo- und Werbekampagne läuft über zwei Jahre – Eltern-Infos im Internet

Angefeuert von den Kindern enthüllen Fassadenkletterer das Gebäudeposter. Foto: Robin Lösch

Nach dem aufregenden Tag mit Eröffnungsgottesdienst, Zug über die gesperrten Haupt-straßen und Enthüllung des Riesenposters waren die Plakatmotive an vielen Stellen in derStadt zu sehen. Fotos: Ribeiro / Poster Network

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Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L Hamburg | 9

Unter dem RegenbogenVon Harburg bis Lemsahl-Mellingstedt: fünf Beispiele für religionspädagogische Projekte

Religion gehört in den evangelischen Ki-tas dazu, selbstverständlich und jedenTag. Das heißt aber nicht, dass ein Tisch-gebet verpflichtend ist oder dass jedeWoche Gottesdienst stattfinden muss.Wichtig bei der integrierten Religionspä-dagogik (so der Fachbegriff) ist zum Bei-spiel die Haltung der Mitarbeitenden: Siesetzen sich selbst mit dem Glauben aus-einander – und können deshalb auch dieKinder bei ihren Fragen begleiten. Siewissen, dass jeder Mensch von Gott ge-liebt ist – und können so auch die Kinderansehen.

Diese Haltung und diese Werte durch-ziehen den Alltag. Und auf dieser Grund-lage finden in allen Kitas konkrete religi-onspädagogische Projekte statt. Fünf da-von stellen wir hier vor.

Biblisches für KrippenkinderFreitag früh in der Paul-Gerhardt-Kita inHarburg: Zehn Krippenkinder habensich zum Morgenkreis versammelt. Nachdem Begrüßungslied hat MitarbeiterinJudith Wesseloh eine Decke ausgebreitet.Für die Kinder das Signal: Jetzt erlebensie wieder eine biblische Geschichte, wiejeden Freitag.

Die Ein- bis Zweijährigen drängen sichum eine Wanne mit Wasser, lassen eineDose schwimmen, machen Geräuschemit Klappern und Trommeln. So sind siemitten in der Geschichte, wie Jesus denSturm stillt.

Judith Wesseloh schloss vor Kurzemdie Theologisch ReligionspädagogischeGrundqualifizierung ab, die Kurstage er-streckten sich über ein Jahr. Dass sie nundie Einheiten für die Krippenkinder an-bietet, ist ein Ergebnis der Fortbildung.„Sie setzt die Impulse aus TRG mitSchwung und Begeisterung um“, lobt Ki-ta-Leiterin Christiane Quincke-Nissen.

Stille aushalten„Stille Tage“ bietet die Kita Verheißungs-kirche in Hamburg-Niendorf an. Einmalim Halbjahr kommt eine Entspannungs-pädagogin mit Klangschalen und Gongsin die Kita. „Uns geht es um Entschleuni-gung“, sagt Leiterin Gabriela Wienke.„Wir bieten viel an, von Englisch bis Sin-gen, und das wird auch abgefragt.“ AberInnehalten sei ebenso wichtig: „Zeit ha-

ben, Stille aushalten, in sich hineinhören– das gehört zum Menschsein.“

Zu Besuch bei ZachäusDass Jesus alle Menschen annimmt, zeigtsich zum Beispiel in der Geschichte vonZachäus: Gerade ihn, den ungeliebtenZöllner, besucht Jesus in seinem Haus.Der Lukas-Kindergarten in Sasel hat mit

der Zachäus-Geschichte die jüngste Bi-belwoche gestaltet, wie Leiterin ChristineUlas berichtet. Plakate und Dias zeigten,wie das Leben in Israel damals wohl aus-sah, die Kinder bastelten Häuser, maltenBilder und lernten Lieder. Eine der An-dachten endete mit der Frage: „Warumausgerechnet Zachäus?“ Die Meinung derKinder: „Weil Jesus ihn lieb machen will.“

Die Erzieherinnen spielten die Ge-schichte in Abschnitten vor, doch im Fa-miliengottesdienst zum Abschluss über-nahmen Jungen und Mädchen die Rol-len. Christine Ulas: „Die Kinder haben zuHause viel von der Bibelwoche erzählt.Wir freuen uns schon auf die nächste Ge-legenheit, mit den Kindern biblische Ge-schichten zu erkunden und zu spielen.“

Vielfalt erlebenWoher kommt unser Essen? Dieser Fra-ge gehen die Kinder in der Bugenhagen-Kita in Harburg nach. Krippenkinderbackten Brot, Lieblingsspeisen wurdenin die Kita mitgebracht, Familien stelltenRezepte aus unterschiedlichen Kulturenfür ein Rezeptbuch zur Verfügung, derEssenslieferant der Kita kochte mit denKindern. Und natürlich wurde mit Brotund Trauben Abendmahl gefeiert.

Das Thema „Essen“ war Auftakt für einProjekt zum interkulturellen und inter-religiösen Lernen, das noch bis Juni läuft.Das Motto: „Ich erlebe Vielfalt in der Ki-ta.“ Um Religion wird es ebenfalls gehen.Leiterin Katarzyna Gworek: „Wir werdennach Gemeinsamkeiten der Kulturenund Religionen forschen.“ Unter ande-rem werden die Kinder die HamburgerHauptkirche St. Jacobi und eine Moscheebesuchen.

Die Arche und der RegenbogenDas Jahr startet in der Kita Madacker inLemsahl-Mellingstedt stets mit einemmehrwöchigen Projekt. Diesmal fiel dieWahl auf die biblische Geschichte vonder Arche Noah, berichtet Leiterin An-nette Wachtel. Pastorin Susanne von derLippe erzählte die Geschichte in mehre-ren Abschnitten, die Kinder setzten siemit Liedern, Spielen und Tierkostümenum. Nebenbei stießen sie auch auf nahe-liegende Fragen: Wie hatten die Tiere aufder Arche eigentlich genug zu fressen?Das Projekt endete mit einem buntenund klangvollen Familiengottesdienst inder Jubilate-Kirche. Die biblische Ge-schichte wurde mit Liedern lebendig, derRegenbogen – das Symbol für den BundGottes mit den Menschen – spielte einewichtige Rolle. Sogar die unter Dreijäh-rigen trugen in der Kirche ein Regenbo-genlied vor.

In Tierkostümen auf die Arche Noah (Kita Madacker), Entspannung mit Klangschalen (Kita Verheißungskirche) und die Wandlung des unbeliebten Zöllners Zachäus (Lukas-Kindergarten).

Vielfalt erleben: junge Bäcker in der Bugenhagen-Kita in Harburg. – Wellengang: In der Har-burger Paul-Gerhardt-Kita spielen Krippenkinder nach, wie Jesus den Sturm stillt.

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10 | Schleswig-Holstein Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L

Von Christiane Daub

Eine Woche lang stand dieMartin-Luther-Kirche in Trit-tau den Kinder der evangeli-schen Kita An der Aue „zumAnfassen“ zur Verfügung.

Jeden Morgen durften dieKinder im Morgenkreis zwi-schen sechs Projekten neuauswählen. Sie bauten undbemalten ein Kreuz ausHolzleisten und basteltenKirchenfenster aus Tonkar-

ton und Transparentpapier.Bei einer Foto-Ralley ent-deckten sie Details in derMartin-Luther-Kirche.

Bei einem anderen Projektzählten sie Kerzen, Stufenund Fenster in der Kirche.Ein Höhepunkt war es, alsder rote, mit Helium gefüllteLuftballon an einem langenBand bis zur Decke desKirchschiffs empor glitt. DasBand wurde danach vermes-sen, zuerst mit dem Zollstock

und danach mit den Kindernselbst. Nun ist es offiziell: DieMartin-Luther-Kirche misstim Innenraum genau siebenKinder hoch! Die Kinderstanden allerdings zum Ver-messen nicht übereinandersondern legten sich dazu inden Mittelgang der Kirche.

Vikarin Jannike Grosstückbegleitete ein Taufprojekt:Die Kinder durften mit ihreneigenen Puppen, Teddys undweiteren Stofftieren die Tau-

fe nachspielen. An den fünfProjekttagen bauten die Kin-der außerdem eine kleineKirche aus Kartons und mal-ten sie bunt an. Zum Ab-schluss der Woche feiertenalle gemeinsam einen Got-tesdienst in der Martin-Lu-ther-Kirche, ihrer großen„Kirche zum Anfassen“.––––––––––––CChhrriissttiiaannee DDaauubb ist Kita-Mitar-beiterin und Mitglied im Kir-chengemeinderat.

Kirche zum AnfassenSpielerisch und vielsinnlich: so erleben Kinder ihre Kirche

„Es ist gut, mit Kindern überTod, Sterben, Auferstehungzu reden und man kann esauch“, erklärt Pastorin Mai-ke Lauther-Pohl, Theologi-sche Referentin für Religi-onspädagogik beim VEK. Ei-niges dafür ist im „Trauerrei-sekoffer“ zusammenge-stellt. Seit Sommer 2013 ister in evangelischen Kitas inSchleswig-Holstein unter-wegs. Kollektenmittel habendieses Projekt ermöglicht.„Wie wird der Trauerreise-koffer in der Praxis einge-setzt?“, wollte Maike Laut-her-Pohl wissen und fragtein den Kitas nach.

Er eigne sich gut zur Vor-bereitung religionspädago-gischer Projekte zu Tod,Sterben und Auferstehung,hört sie. Eine Mitarbeiterinhabe jeden Tag etwas Neu-es aus dem Koffer in die Ki-ta mitgebracht; die Kinderseien sehr gespannt undaufmerksam gewesen. Das

Team eines anderen Kin-dergartens macht seit Jah-ren Projekte zum Themaund fühlt sich durch denTrauerreisekoffer bestätigt.Sich damit regelmäßig aus-einanderzusetzen, auchohne Anlass, sei der richti-ge Weg. Der Trauerreisekof-fer sei dafür ein gutes Mit-

tel, leicht zugänglich, ein-fach zu handhaben, sehrvielfältig.

In mancher Kita gab derKoffer Hilfestellung in aku-ten Notsituationen. „Fach-kräfte haben sich dort Rat-schläge und Sicherheit ge-holt“, so Maike Lauther-Pohl. Ein Pastor setzte die

Methode der „Tränentrop-fen“ anlässlich eines schwe-ren Familiendramas ein.Der Vorschlag aus dem Trau-erreisekoffer, die bemaltenTränentropfen aus Papierdann als Blütenblätter zu ei-ner bunten Blume zusam-menzusetzen, kam bei eini-gen Kindern zwar nicht an:Sie wollten ihre Tränen be-halten. Dafür probierten sieselbst aber etwas anderesaus: Immer zwei „Tränen“zusammengelegt ergebenein Herz.

Ideen aus der Praxis wer-den gerne aufgenommen,so Maike Lauther-Pohl. Sosoll es im Trauerreisekofferzukünftig auch ein „Reiseta-gebuch“ geben. Dort kannman Erfahrungen mit denMaterialien und praktischeTipps hineinschreiben. „Daist Raum für eigene Ideen,die man anderen „Reisen-den“ mit auf den Weg gebenmöchte.“

Mit dem Trauerreisekoffer unterwegsHerz oder Blume: wie Tränen aus Papier sich wandeln können

Erstes Gütesiegel an der Westküste Ende 2013 hat die Evangelische Kita Aben-teuerland in Lunden als erste Kita an der West-küste ihr Evangelisches Gütesiegel BETA erhal-ten. 2014 erhielten der Vicelin-Kindergarten inBornhöved sowie die Evangelische Kitas „DreiFreunde“ in Warder diese Auszeichnung. Inge-samt wurden bisher neun Kitas in Schleswig-Holstein von der Fachlichen Prüfstelle beimVEK mit dieser Qualitätsmarke ausgezeichnet.

Die Materialien im Trauerreisekoffer helfen dabei, mit Kindernüber schwere Themen ins Gespräch zu kommen. Foto: Wurth

Da die meisten Kinder sich an ihre eigene Taufe nicht erinnern, können sie in einer nachgespielten Taufe die Bedeutung der Zeremoniekindgerecht kennen und verstehen lernen. Rechts: Ausgemessen: So hoch ist die Kirche! Fotos: privat

7 WO CH E N M I T

M E L D U N G

Kitas essen fair! Bereits zum zweiten Mal beteiligen sichevangelische Kitas aus Dtihmarschen ander Aktion „7 Wochen mit“. Die Fasten-aktion der Nordkirche wurde ursprüng-lich vom Frauenwerk Mecklenburg-Vor-pommern initiiert.

Die Evangelische Kita St.Paulus-Nordin Brunsbüttel hat 2013 mitgemacht.„Bei uns ist die Aktion sehr nachhaltig“,freut sich Erzieherin Angela Karstens.„Wir gehen immer noch jeden Dienstagauf den Markt und kaufen dort Obst undGemüse für die ganze Woche ein: regio-nale Produkte der Saison. Zurzeit sinddas zum Beispiel Äpfel, Kohlrabi undGurken.“ Mit ihrem Projekt habe dieganztägige Familiengruppe nun sogarbei einem Wettbewerb mitgemacht –und prompt gewonnen.

Erfolg wünscht sich auch Lara Elisa-beth Goebel für ihr Projekt. Die 22-Jäh-rige arbeitet in der Evangelischen KitaHoppetosse in Büsum und beteiligt sichdieses Jahr an der Fastenaktion. „Ich ver-suche den Kindern näher zu bringen,worum es dabei geht“, erzählt sie. „Nichtnur darum, sich gesund zu ernähren,sondern auch, Produkte aus der Regionzu essen und damit die Bauern zu unter-stützen. Und dass wir uns fair ernährenwollen, und was das bedeutet.“ Wie dieGruppe aus Brunsbüttel wollen sie re-gelmäßig auf den Wochenmarkt gehen,verschiedene Produkte vorstellen undmit den Kindern erforschen, wo sie her-kommen und wie sie angebaut werden.„Produkte sind saisonbedingt, manmuss zum Beispiel nicht im Frühjahrunbedingt Erdbeeren essen“, erklärt dieSozialpädagogische Assistentin. IhrLieblingsbeispiel: „Wo kommen die Ba-nanen her, wie sieht es da aus?“

Zusammen mit den Kindern wird amFreitag beim Wochenmarkt eingekauft,über die Produkte gesprochen, und dannwird etwas damit gekocht. „Damit dieKinder sehen, dass man Gemüse auch le-cker kochen kann“, meint sie, „und wenndie Kinder das gut finden, kann das auchnach der Passionszeit weitergehen“.

Die guten Erfahrungen der Dithmar-scher Kitas, sieben Wochen und längerfair gehandelte und regionale Produktezu essen, gibt es jetzt auch als Doku-mentation im Internet unter: www.7wo-chenmit.info/kitas-konfis.html

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Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L Schleswig-Holstein | 11

Von Angelika Wurth

Während in der Kita nebenandie Kinder noch auf ihrer Fa-schingsfeier toben, trudeln imGemeindesaal schon die erstenFrauen ein, begrüßen einanderund nehmen in den StuhlreihenPlatz. Auf dem Fußboden stehtin der Mitte eine große Oster-kerze.

Einmal monatlich laden dieEvangelische Kita und die Kir-chengemeinde St. Nicolai inEckernförde freitags um halbzwölf zum Familiensegen ein.„Viele Eltern versuchen, ihre Ar-beitszeit so zu legen, dass sie da-bei sein können“, erzählt Kita-leiterin Mereintje Günther. „An-gefangen haben wir mit zwei,drei Eltern. Inzwischen kommtes vor, dass Eltern fragen, ob derFamiliensegen nachgeholt wer-den kann, wenn er mal ausfallenmuss.“ In der Regel kommenzwischen zehn und 35 Elternsamt Geschwisterkindern undrund 60 Kita-Kinder. Auch Fa-milien anderen Glaubens sindimmer dabei.

Auch heute füllt sich der Ge-meinderaum mit Müttern,Großmüttern und Kleinkindern.Als die Kita-Kinder einziehen,herrscht gespanntes Schweigen.Die Kinder setzen sich im gro-ßen Kreis um die Kerze auf denFußboden. Pastor ManfredAdam begrüßt die Löwen, Prin-zessinnen und Cowboys. Dannstimmt er das Lied an: „Unser

Leben sei ein Fest“. MereintjeGünther zündet die Kerze an, er-zählt von Fasching und dassman sich hinter einer Maske ver-stecken könne. „Manche Men-schen brauchen immer eineMaske“, erklärt sie, bevor eineder Prinzessinnen symbolischeine Maske zur Kerze in die Mit-te legt. In den Kitagruppen ha-

ben sie sich zu Faschingsutensi-lien Gedanken gemacht: „DieGirlande kann uns verbinden;sie kann aber auch leicht rei-ßen“, meint einer der älterenJungen und macht es vor, bevorauch Girlande und Luftschlangezur Kerze gelegt werden.

Nun folgt ein vertrautes Ritu-al: Fünf Kinder scharen sich

samt Mereintje Günther um dieKerze in der Mitte. Pastor Man-fred Adam tritt dazu, in derHand ein Bündel schmaler Tauf-kerzen. Viele Köpfe recken sicherwartungsvoll. Andächtig undetwas aufgeregt nehmen die„Geburtstagskinder der Woche“nacheinander ihre Kerzen ent-gegen und zünden sie vorsich-

tig an der großen Kerze an. Nacheinem Moment des Innehal-tens, dem Segen für das neueLebensjahr und dem Vaterunserwerden die Kerzen wieder aus-geblasen, bevor die Kinder sichzurück in den Kreis stellen. Miteinem Segenslied geht der Fa-miliensegen schließlich zu En-de.

Mereintje Günther nimmt zurzeit ander Theologisch Religionspädago-gischen Aufbauqualifizierung(TRA) teil. Ein Ziel der Fortbildung:in der Begegnung mit Menschenunterschiedlicher religiöser Her-kunft die eigene religiöse Sprachfä-higkeit zu stärken. Die Kitaleiterinaus Eckernförde erzählt von der in-terreligiösen Arbeit ihrer Kita.

Wir hatten für ein halbesJahr eine muslimische Mit-

arbeiterin als Vertretungskraft.Der Weg dahin war sehr span-nend. Ich hatte Vorbehalte imKirchengemeinderat erwartet,

aber da war eine große Offen-heit und Bereitschaft, einemuslimische Mitarbeiterin ein-zustellen.

Je sicherer wir in unserem ei-genen Glauben sind, umso of-fener können wir uns mit ande-ren auseinandersetzen. Dasmerken wir ganz deutlich. Beiuns nehmen die muslimischenEltern an allen Veranstaltungenteil. Und da fast alle unsererVeranstaltungen ein Andachts-element haben, erleben sie dasauch.

Wir achten sehr darauf, wel-che Themen die Kinder selbstgerade haben. Vor einigen Mo-naten ging es darum, dass Gottalle Kinder liebhat. Damals er-lebten gerade einige KinderTrennungssituationen in ihrenFamilien. Es ging um Streit undVersöhnung und darum, sichdie Hände zu reichen. Irgend-wann kamen wir aufs Beten zusprechen, und daraus hat sich

dann ein neues Projekt entwi-ckelt: Die Kinder wollten von-einander wissen, wie sie betenund was sie glauben. Sie frag-ten bei unseren muslimischenFamilien nach. Eine kurdischeMutter hat es uns dann beimFamiliensegen gezeigt: Sie bin-det sich erst ein Tuch um undzieht die Schuhe aus, hat aberdicke Socken an, damit die kal-ten Füße sie nicht vom Gebetablenken. Ihr Mittagsgebet hatsie dann schweigend vor unsauf dem ausgerollten Teppichverrichtet. Im Gemeindesaalwar es so still, man hätte eineStecknadel fallen hören kön-nen.

Unser christliches Profil istganz klar. Die Eltern müssendamit einverstanden sein, dassihr Kind – egal welchen Glau-bens – an unseren christlichenAngeboten teilnimmt. Elternhaben hier in Eckernförde dieMöglichkeit, ihr Kind in einer

anderen Kita anzumelden,wenn sie das nicht möchten.

Wir erleben, dass es oftschwerer ist, mit den christli-chen Eltern über den Glaubenzu reden als mit den muslimi-schen Eltern. Diese sind entwe-der sehr erfüllt von ihrem Glau-ben und sehr interessiert an ei-nem Austausch. Oder sie wol-len, dass ihre Kinder bei unsden christlichen Glauben alsTeil der Kultur, in der sie hier le-ben, kennenlernen und zuHause davon erzählen.

Wir zwingen die Kinder an-deren Glaubens nicht, beimGebet die Hände zu falten oderdas Vaterunser zu sprechen.Neulich habe ich aber erlebt,wie ein Mädchen muslimi-schen Glaubens voller Inbrunstdas Vaterunser mitgebetet hat.Ich denke, für viele muslimi-sche Kinder gehört Beten mehrzum Alltag als für viele christli-che Familien.“

Wie betet ihr? – Offen für Menschen anderen Glaubens

Kita-Leiterin Mereintje Günther

Faschingsfeier mit FamiliensegenIn der Evangelischen Kita St. Nicolai in Eckernförde gehört der Glauben zum Alltag

Links: Masken gehören zu Fasching – aber es tut gut, wenn man sie danach wieder ablegen kann. Rechts: Ein festes Ritual: Kerzen für die Geburtstagskinder der Woche. Fotos: Wurth

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12 | Impulse Evangelische Kitazeitung, 13. April 2014Evangelische Zeitung – DA S J O U R N A L

Von Christine Senkbeil

Morgens halb zehn in Deutschland.„Ein Nopper“ fordert meine Tochter,die soeben aus dem Kinderwagen he-rausgeklettert ist und nun ihren Lieb-lingsplatz kurz vor der Kasse im Super-markt eingenommen hat. Eine Handklammert an einem dieser bunten Re-gale, die dort zum Nicht-Fasten einla-den. Die andere Hand streckt mirmunter eine Schokowaffel entgegen.Ein hoffnungsfrohes Lächeln umspieltihren Mund, ich sehe in die strahlen-den Augen einer Gewinnerin.

Das Bild von ihrem Frühstücksmüs-li schiebt sich in mein Erinnerungsfeld,aus dem das blonde Engelsgesicht nurdie Schokoflocken herauspickte. Da-bei waren die nur als Tarnung für dengesunden Bio-Hafer gedacht.

„Nein!“, sage ich also, ohne weiter-zudenken. Und damit ist es raus. DerFehde-Handschuh ist gefallen.

Was habe ich nur getan? GesundeErnährung hin oder her. Ich habe we-der Zeit für lange Diskussionen nochfür ein verheultes Kind: Um zehn ha-ben wir Vorstellung in der Kita.

Noch wäre Zeit für meinen guten al-ten „Na-gut,-aber-dann-musst-du-auch-lieb-sein“-Trick. Aber den darfich nicht anwenden, das musste ichmeiner Schwester gestern verspre-chen. „Dir fehlt die Konsequenz“, hatdieses vorlaute Ding mir „gespiegelt“,wie junge Pädagogik-Studierende dasnennen. „Du verbietest ihr was unddrei Minuten später darf sie doch. Sonimmt dich doch keiner ernst. Schongar keine Dreijährige. Erlaube es ihrvon Anfang an oder zieh es durch.“

Also bitte. Ziehen wir es durch. Die Su-per-Pädagogin, selbst bisher kinderlos,wird schon sehen, was wir davon haben.

Und tatsächlich. Die erste, unheil-verkündende Senkrechtfalte formt sichauf des Engels Stirn. „Nopper!“, säuseltdas Mündlein. Schon deutlich lauter.

Was bleibt mir, als das „Nein!“ nocheinmal zu bekräftigen? „Nopper. Nop-per“, lautet die Antwort. Ein Dialog be-ginnt, der zwar keine neuen Argumen-te gewinnt, sich aber als ausdauernderweist. Nopper. Nein. Nopper. Nein.Es ist die Verkäuferin, die den Schlag-abtausch unterbricht. „Nehmen Se nudit Schokozeug, oda nich?“

„Nu kaufen Se dat Kind doch den Riegel“„Nein!“ widerhole ich, diesmal in Rich-tung Verkäuferin, aber mit der gleichenmir eigenen Strenge. Und das ist derMoment, in dem dieser Ton aus meinerTochter herausbricht. Markerschüt-ternd. Sirenenartig. Von Nachbarn ge-fürchtet.

„Nu kaufen Se dat Kind doch umGottes Willen den Riegel!“, rät einMann hinter mir. „Blödmann“, denkeich und bemühe mich, dem Engel denNopper aus der Hand zu ringen. Ohnegroßes Aufsehen zu erregen. Aber wo-her kommt eigentlich die Schlange, dieplötzlich hinter uns steht? Sie endettatsächlich erst am Kühlregal. Dort, woder übernächtigte Punker steht, mitBierflasche und Hundefutterdose un-term Arm. Natürlich ausgerechnet der,dem ich vor dem Laden keinen Euro indie Büchse gelegt habe. Dabei kriegenseine Kumpels sonst immer was.

„Geht dit hier mal weiter?“, fragt derMann mit Wagen vier. Während meinTöchterlein die Entscheidung trifft, ih-rem Flehen vom Fußboden aus Nach-druck zu verleihen. Hätte ich doch al-le Fünfe gerade sein lassen und mor-gen mit dem Projekt „Erziehung“ an-

gefangen. Wo, bitte, ist jetzt meine klu-ge Schwester?

Zwar, an Ratschlägen aus den hinte-ren Reihen mangelt es nicht. „So wasUnerzogenes“, raunt eine vertrockne-te Alte mit viel zu goldenen Ohrringenund „Klosterfrau Melissengeist“ imEinkaufswagen. „Das ist die Bockpha-se“, erklärt dagegen eine runde Grau-haarige mit Zopf und einer Stiege Müs-liriegeln milde. „Das geht vorbei.“

Alles klar. Aber wann? Bis zehn habich nur Zeit. Und der Engel liegt immernoch schreiend am Boden und schlägtjetzt in Ermangelung von Flügeln sei-ne Füßlein in die Luft.

„Wissen Se wat? Denn bezahl ick detKind den Riegel!“, beschließt Manneins. Hat dieser Mensch schon mal wasvon ‚Konsequenz' gehört? Oder vonMundhygiene für Milchzähne?

„Kommt nicht in Frage!“, kontere ichund bin hin und hergerissen, ob ich zu-erst den Sack Kartoffeln in den Wagenstecke, den Beutel mit den Joghurtsoder das Kind. Ist denn hier niemand,der mal mit anfassen kann? DAS wäremir eine echte Hilfe.

„So was hätte es zu meiner Zeit nichtgegeben!“, behauptet der Gold-Ohr-ring.

Und dann passiert es. Auftritt: Engel.Kostüm: Leder, Nieten, rotes Haar. Esist der übernächtigte Punker, der nunsein Bier und das Hundefutter auf derKühltruhe parkt und zielsicher aufmich zu schreitet. „Schnapp du dir dieKleene“, sagt er und zwinkert belustigt.„Und icke komm mit Kinderwagenund Kartoffeln nach, wa? Und dennnischt wie raus hier.“––––––––––––Christine Senkbeil ist Redakteurin bei der Mecklenburgischen & Pommerschen Kirchenzeitung in Greifswald.

Gequengel an der QuengelwareDie Schlange an der Kasse, meine schreiende Tochter und ich – ein Frontbericht

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Liebevoll und konsequent „Wenn du nicht …, dann …“ Mit solchenSätzen versuchen viele Eltern, ihr Kind zubestimmten Handlungen zu bewegen. Oftgenug ohne Erfolg. Lauterwerden oderSchimpfen sind auch keine Lösung. Dochwie schafft man es, „liebevoll konsequent“zu sein? Klare Regeln geben einem Kind Halt undOrientierung und helfen ihm, in seine so-ziale Umwelt hineinzuwachsen. Eine Regelist umso besser zu befolgen, je einfacherund klarer sie ist. Ab einem Alter von zweibis drei Jahren sind natürliche Konsequen-zen die beste Möglichkeit: Kinder begrei-fen am ehesten, was richtig und was falschist, wenn sie die Folgen ihres Tuns unmit-telbar erfahren und erleben.––––––––––––Entnommen aus: www.elternwissen.deWeitere Tipps: www.familienhandbuch.de,www.familien-wegweiser.de

Ihr Weg zur BeratungVon Lauenburg bis Westerland, von Bruns-büttel bis Kiel: Evangelische Erziehungs-und Familienberatung ist an mehr als 30Orten in Schleswig-Holstein und Hamburgpräsent. Die nächste Beratungsstelle fin-den Sie über das bundesweite Internetpor-tal wwwwww..eevvaannggeelliisscchhee--bbeerraattuunngg..iinnffoo.

Eltern kommen zum Beispiel mit folgendenAnliegen in die Beratung: Mein Kind hatAngst vor der Schule - was kann ich tun?Wir leben getrennt, das stresst die Kinder.Alles dreht sich um unser behindertes Kind- kommen die Geschwister zu kurz? MeinKind hat wenig Freunde und zieht sichhäufig zurück. Oder: Gelegentlich verliereich die Kontrolle, wenn ich mich über dieKinder aufrege.

Ob Eltern in der Kirche sind, spielt keineRolle - evangelische Beratungsstellen sindoffen für alle. Die Beratung ist vertraulich.Wenn Sie über die Suchfunktion auf der In-ternetseite eine Adresse gefunden haben,können Sie telefonisch einen ersten Terminmit einer Beraterin oder einem Berater ver-einbaren. Eventuell müssen Sie sich aufWartezeiten einstellen. Bei dem Terminschildern Sie dann Ihr Anliegen und be-sprechen, wie die Beratung weitergeht.Manche Beratungsstellen bieten auch of-fene Sprechstunden an oder beraten on-line.

U N T E R ST Ü T Z U N G

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Dies ist die gemeinsame Marke der evangeli-schen Kindertageseinrichtungen in Hamburgund Schleswig-Holstein.

EVANGELISCHE KITAZEITUNGEErrsscchheeiinnuunnggsswweeiissee:: dreimal jährlich in Hamburg und Schleswig-Holstein in einer Auflage von 50 000 Stück.NNääcchhssttee AAuussggaabbee:: Die Ausgabe 2/2014 der Evangelischen Kitazeitung erscheint am 6. Juli 2014.HHeerraauussggeebbeerr:: Evangelische Zeitung, Garten-straße 20, 24103 Kiel, Tel. 0431/55779-240,www.evangelische-zeitung.de, im Auftrag desVEK und des Ev. KindertagesstättenverbandesHamburg / DW Hamburg.VVeerraannttwwoorrttlliicchh:: Markus Potten, Geschäftsfüh-rer des VEK; Gerlinde Gehl, Fachbereichsleite-rin im DW Hamburg.RReeddaakkttiioonn:: Ulrike Kotthaus (Leitung), Angelika Wurth, Detlev Brockes, Carsten SplittPPoossttaannsscchhrriifftt ddeerr RReeddaakkttiioonn:: Evangelische Kitazeitung, c/o VEK, Lise-Meitner-Str. 6-8,24768 Rendsburg, [email protected].

VVeerrbbaanndd EEvvaannggeelliisscchheerr KKiinnddeerrttaaggeesseeiinnrriicchh--ttuunnggeenn iinn SScchhlleesswwiigg--HHoollsstteeiinn ee..VV.. ((VVEEKK))Lise-Meitner-Str. 6-8, 24768 Rendsburg, Tel. 04331/593-171, Fax 04331/593-296, E-Mail: [email protected],www.vek-sh.de

Der VEK vertritt rund 600 Kindertageseinrich-tungen in evangelischer Trägerschaft. Diesesind mit etwa 32 000 Kita-Plätzen marktfüh-rend in Schleswig-Holstein.

EEvvaannggeelliisscchheerr KKiinnddeerrttaaggeessssttäätttteennvveerrbbaannddHHaammbbuurrgg // DDiiaakkoonniisscchheess WWeerrkk HHaammbbuurrggKönigstraße 54, 22767 Hamburg, Tel. 040 /306 20-217, Fax 040 / 306 20-315; E-Mail:[email protected], www.eva-kita.deund www.diakonie-hamburg.de

Der Evangelische Kindertagesstättenverband inHamburg bündelt die Interessen von über 160evangelischen Kitas mit rund 11 000 betreutenKindern und vertritt sie in der Öffentlichkeit.

I M P R E S S U M

Atem holen

Die nächste Ausgabe der EvangelischenKitazeitung erscheint am 6. Juli 2014zum Thema „Atem holen“.

N ÄC H ST E AU S G A B E

Von Sybille Marx

Ein leicht mulmiges Gefühl hatte Ja-queline Schön an den ersten Kursta-gen schon. Zusammen mit 13 weite-ren Erzieherinnen aus evangelischenKitas in Mecklenburg-Vorpommernsaß die 46-Jährige in einem Tagungs-haus bei Greifswald, um an einer reli-gionspädagogischen Weiterbildungteilzunehmen. Über eineinhalb Jahrewürde sich der Kurs ziehen. Aber nichtdie vielen Stunden machten Jaqueli-ne Schön Sorgen, sondern eher dasGefühl: „Was ist, wenn ich hier etwasglauben soll, was ich gar nicht glau-ben kann?“

Theologin Eva Stattaus von derGreifswalder Arbeitsstelle des Pädago-gisch-Theologischen Instituts derNordkirche kennt solche Sorgen gut.Seit rund zehn Jahren bietet sie in Ko-operation mit dem Diakonischen WerkMecklenburg-Vorpommern religions-pädagogische Weiterbildungen für Er-

zieherinnen an. „Die Diakonie hat inOstdeutschland das Problem, dass siefür ihre evangelischen Kitas nicht ge-nügend Leute findet, die religionspä-dagogisch ausgebildet sind“, erklärtEva Stattaus. Auch christlich aufge-wachsen sind viele nicht. In manchenKitas, die sich evangelisch nennen, ar-beiten also Erzieherinnen und Erzie-her, die zum Evangelium noch keinenBezug haben – zumindest keinen be-wussten.

Neugier als wichtigste VoraussetzungJaqueline Schön kümmert sich seit et-wa zwei Jahren in einer evangelischenKita in der Kleinstadt Demmin umZwei- und Dreijährige – und ist inGlaubensfragen, wie sie sagt, „ziem-lich unbeleckt“. Mit Kirche verband sielange Zeit nichts, ihre Ausbildung zurErzieherin hat sie zu DDR-Zeiten an ei-ner Medizinischen Fachschule absol-viert und später aufgefrischt. Dochjetzt gehören Morgenandachten,Tischgebete und Bibelgeschichten zuihrem Berufsalltag.

Neugier ist vielleicht die wichtigsteVoraussetzung für den Qualifizie-rungs-Kurs. „Glauben kann man nichtverordnen“, sagt Eva Stattaus. „Aberwenn sich jemand auf diesen Kurs ein-lässt, kann es sein, dass sich ihm eineganz neue Welt öffnet.“

Jaqueline Schön sagt, die offene At-mosphäre im Kurs habe ihr geholfen.„Es gibt kein richtig und falsch“, hättenEva Stattaus und Co-Leiterin IngeborgKleen immer wieder betont. Was nichtbedeutet, dass der Kurs auf Wissens-vermittlung verzichtet. Die Teilneh-menden lernten Grundlegendes zuKirche, Religion und Ethik. Sie arbeite-ten zentrale Bibelgeschichten durch

und spielten sie mit Handpuppen oderals Bibliodrama nach. Sie machten sichmit christlichen Liedern, Festen undSymbolen vertraut, erkundeten ge-meinsam eine Kirche.

Neuer Blick aufs KindAber vor allem, sagt die Kursleiterin,hätten sie den eigenen Lebensweg re-flektiert, über Themen wie Tod undLiebe gesprochen, das neue Wissen inBeziehung gesetzt zu ihren Erfahrun-gen – so, wie sie es später in Beziehungsetzen sollen zur Erlebniswelt der Kin-der. „Wenn ein Kind in der Kita er-zählt, dass sein Goldhamster gestor-ben ist, geht es ja auch nicht darum,Standardantworten abzuspulen“, er-klärt Eva Stattaus. Das Entscheidendesei, sich dem Kind zuzuwenden, es als„Subjekt des Glaubens“ zu begleiten.Christliche Rituale, Texte und Bildwel-ten zu kennen, sei dabei eine Hilfe.„Man kann dem Kind zum Beispielvorschlagen, den Hamster zu begra-ben und ein Kreuz auf das Grab zustellen.“

Inzwischen ist der Kurs längst abge-schlossen – und Jaqueline Schön be-geistert: „Mein Blick auf die Kinder hatsich verändert." Man denke als Er-wachsener viel zu oft, man müsse denKindern Dinge vorgeben. „Dabei ist esviel wichtiger, sie ihre eigenen Erfah-rungen machen zu lassen und sie da-bei zu begleiten." Genau darum gehees doch in einer evangelischen Kita:,,Dass wir die Liebe ausstrahlen, die Je-sus gelebt und gepredigt hat."––––––––––––SSyybbiillllee MMaarrxx ist Redakteurin bei der Meck-lenburgischen & Pommerschen Kirchenzei-tung in Greifswald. Dort erschien der Artikelin einer längeren Fassung (Ausgabe 5,2.2.2014).

Dem Glauben auf der SpurWie Erzieherinnen sich in Glaubensfragen auf den Weg machen

In Schleswig-Holstein und Ham-burg gibt es vergleichbare Angebo-te: die Theologisch Religionspäda-gogische Grundqualifizierung(TRG). Auch diese Kurse begleitendie Teilnehmenden – pädagogi-sche Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter evangelischer Kitas – dabei,in Fragen des Glaubens ihre eigeneSprache zu finden. Durchgeführtwerden diese Langzeitfortbildun-gen vom Verband EvangelischerKindertageseinrichtungen inSchleswig-Holstein e.V. (VEK) unddem Diakonischen Werk Hamburg.

TRG

Fachkräfte, die sich mit dem eigenen Glauben beschäftigt haben, können auch an Lebensfragen der Kinder anknüpfen. Foto: privat

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