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¸ Institut für Angewandte Medienwissenschaft IAM | Medienlinguistik | Prof. Dr. Daniel Perrin / Sarah King | Lösungen Test II (6) Seite 1 Lösungen Test II (6) 1. Bewertungen Punkte 0 0.5-3 3.5-5 5.5-7 7.5-9 9.5-11 11.5-13 13.5-15 15.5-18 18.5-20 Anzahl 1 3 10 20 18 29 14 1 Note 0 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5 5.5 6 523 0 0.0 0 0.0 0.0 14 84 166.5 135 93.5 30 Teilnehmende: 96 Schnitt: 4.536 2. Raster /Lösungen: A1: 8 Punkte a) Nennen und beschreiben Sie vier zentrale Merkmale der Progressionsanalyse (4P) - Mehrmethodenansatz / Triangulation / verbindet aufeinander abgestimmte Methoden (1) - erfasst Verhalten und kognitive Praktiken / findet heraus, warum Journalist so handelt, wie er handelt / findet Strategien des Journalisten heraus / Definition Progressionsanalyse: lin- guistisches Verfahren zur Datengewinnung und –analyse, das Textproduktionsprozesse direkt als kognitiv verankerte Tätigkeit und indirekt als sozial verankerte Tätigkeit erfasst(1) - Ethnografisches Forschen (1) - Arbeitssituation des Journalisten wird erfasst (Befragung/Interview), S-Notation (Daten werden elektronisch aufgezeichnet), Verbalprotokoll (Daten werden zur Kommentierung vor- gelegt) -> (alle drei genannt und beschrieben (1) / zwei genannt und beschrieben (0.75)/ eine genannt und beschrieben (0.5) ) - Die Forschung wird am einzelnen Journalisten durchgeführt / geht in die Tiefe und weniger in die Breite - ... Wenn Beschreibung fehlt 0.5P pro Information Nicht gezählt, weil kein zentrales Merkmal der Progressionsanalyse: - Sehr zeitaufwändig - Macht dem Schreiber Unbewusstes bewusst - Gibt Aufschluss über Professionalisierungsgrad des Journalisten - ... b) Nennen Sie zwei Typen von Informationen dieser Daten (Textstellen angeben) (4P) - Daten geben Auskunft über Abfolge und Art der Revisionen / Schritte im Schreibprozess / wie der Text entsteht / Änderungen im Text / Schreibhandlungen - Verbalisierte Strategien / verbalisierte Entscheidungsgrundsätze / geäusserte Schreibstrate- gien des Journalisten / Journalist sagt, wie er seine Handlungen wahrnimmt und deutet / Kommentar des Schreibenden, wie er seinen Schreibprozess erlebt / Journalist sagt, was er gedacht hat - Verbalisierte Überlegungen / Journalist rekonstruiert seine Überlegungen / Informationen zur kognitiven Wirklichkeit: Journalist äussert seine Überlegungen - Informationen zur sozialen Wirklichkeit: wie Menschen untereinander agieren (Bsp: Kritik von Stefan und Reaktion des Autors) - ...

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¸ Institut für Angewandte Medienwissenschaft IAM | Medienlinguistik | Prof. Dr. Daniel Perrin / Sarah King | Lösungen Test II (6) Seite 1

Lösungen Test II (6)

1. Bewertungen

Punkte 0 0.5-3 3.5-5 5.5-7 7.5-9 9.5-11 11.5-13 13.5-15 15.5-18 18.5-20

Anzahl 1 3 10 20 18 29 14 1

Note 0 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5 5.5 6

523 0 0.0 0 0.0 0.0 14 84 166.5 135 93.5 30

Teilnehmende: 96 Schnitt: 4.536

2. Raster /Lösungen: A1: 8 Punktea) Nennen und beschreiben Sie vier zentrale Merkmale der Progressionsanalyse (4P)

- Mehrmethodenansatz / Triangulation / verbindet aufeinander abgestimmte Methoden (1)- erfasst Verhalten und kognitive Praktiken / findet heraus, warum Journalist so handelt, wie

er handelt / findet Strategien des Journalisten heraus / Definition Progressionsanalyse: lin-guistisches Verfahren zur Datengewinnung und –analyse, das Textproduktionsprozesse direktals kognitiv verankerte Tätigkeit und indirekt als sozial verankerte Tätigkeit erfasst(1)

- Ethnografisches Forschen (1)- Arbeitssituation des Journalisten wird erfasst (Befragung/Interview), S-Notation (Daten

werden elektronisch aufgezeichnet), Verbalprotokoll (Daten werden zur Kommentierung vor-gelegt) -> (alle drei genannt und beschrieben (1) / zwei genannt und beschrieben (0.75)/eine genannt und beschrieben (0.5) )

- Die Forschung wird am einzelnen Journalisten durchgeführt / geht in die Tiefe und wenigerin die Breite

- ...• Wenn Beschreibung fehlt 0.5P pro Information

Nicht gezählt, weil kein zentrales Merkmal der Progressionsanalyse:- Sehr zeitaufwändig- Macht dem Schreiber Unbewusstes bewusst- Gibt Aufschluss über Professionalisierungsgrad des Journalisten- ...

b) Nennen Sie zwei Typen von Informationen dieser Daten (Textstellen angeben) (4P)- Daten geben Auskunft über Abfolge und Art der Revisionen / Schritte im Schreibprozess /

wie der Text entsteht / Änderungen im Text / Schreibhandlungen- Verbalisierte Strategien / verbalisierte Entscheidungsgrundsätze / geäusserte Schreibstrate-

gien des Journalisten / Journalist sagt, wie er seine Handlungen wahrnimmt und deutet /Kommentar des Schreibenden, wie er seinen Schreibprozess erlebt / Journalist sagt, was ergedacht hat

- Verbalisierte Überlegungen / Journalist rekonstruiert seine Überlegungen / Informationenzur kognitiven Wirklichkeit: Journalist äussert seine Überlegungen

- Informationen zur sozialen Wirklichkeit: wie Menschen untereinander agieren (Bsp: Kritikvon Stefan und Reaktion des Autors)

- ...

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• Information: 1P / Textverweis 1P

Nicht gezählt, weil zu wenig deutlich oder nicht vollständig:- S-Notation- Schreibstrategie vom Journalisten- Verbalprotokoll- Befragte trifft Annahmen- Er informiert- Revisionen- Logging: Was der Journalist gemacht hat

-A2: 8 Punktea) Ziehen Sie aus den Daten begründete Schlüsse über den Schreibprozess (4P)

- Unterbricht während des Schreibprozesses – Begründung: Verbalprotokoll zu Revision 59(Diskutieren)/Korrigiert Tippfehler (Revision 10)

- Langwieriger Schreibprozess – Begründung: Es wird laufend korrigiert / gelöscht- Es wurden viele Begriffe eingefügt – Begründung: Insertionen- Keine flüssige Produktion – Begründung: laufende Insertionen und Deletionen- Hat direkt zu schreiben begonnen – Begründung: Hat ursprüngliche AP-Meldung nicht gut

durchgelesen (Seite 2, 1 Absatz, letzte Zeile)- Unklare Sachlage taucht auf im Text – startet Recherche

• Pro Schluss mit Begründung 2P• Nur Schluss ohne Begründung 0P

Nicht gezählt:- Aufzählung der Schritte, wie sie im Fall stehen

b) Ziehen Sie aus den Daten begründete Schlüsse über die Erfahrung des Journalisten. (4 P)- unerfahrene Journalistin (1P)

Begründungen (3P):- verliert sich teilweise im Kleinen, korrigiert laufend Tippfehler- springt wild im Text und erzeugt Textbrüche- weiss nicht worauf er bei Titel achten muss, keine Leitide- Journalist muss den Text ein zweites Mal verfassen- ...

• Pro Begründung 1P

A3: 4 PunkteNennen und begründen Sie den Sinn medienlinguistischer Textproduktions-Analyse für ein praxisge-richtetes Studium und für die Wissenschaft. (je 2P für Praxis / Wissenschaft)

Praxis (2P):- systematische Unterschiede zwischen Erfahrenen und Unerfahren kennen lernen -> Training- Training- Lernen Strategien von Journalisten kennenn -> man erhält eine Vorstellung vom Arbeitspro-

zess- Strategien kennen lernen -> Durch erforschte Strategien können eigene Routinen hinterfragt

und aufgebrochen werden- Strategien von Erfahrenen und Unerfahrenen kennen lernen -> eigenes Repertoire erweitern- Wissenschaft, Erkenntnis schärft Blick/Sensibilität/Awareness für eigene Fehler – Verbesse-

rung der eigenen Leistung- ...

• Wenn nur Sinn oder nur Begründung aufgeführt ist 1P

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Wissenschaft (2P):- Grundsätzliche Unterschiede der Schreibprozesse können festgehalten werden.- Welche Faktoren den Prozess beeinflussen / warum ein Schreibender so handelt, wie er han-

delt, Grundmuster von Schreibverhalten werden erfasst / zeigt auf, wie Texte produziert wer-den

- Die Wissenschaft macht neue Erkenntnisse (die Erkenntnis benennen – z.B Schritte der Text-produktion / soziale und kognitive Praktiken erkennen / Schreibstrategie von Journalisten) -> dient der Praxis

- Können ein Abbild der Wirklichkeit beschreiben, erklären und begründen -> dient der Profes-sionalisierung

- ...• Wenn nur Sinn oder nur Begründung aufgeführt ist 1P