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Bremische Kinder- und Jugendstiftung 10 projekte Gelebte Demokratie unser Förderschwerpunkt Die Bremische Kinder- und Jugendstiftung wurde in der Amtszeit der tragisch verunglückten Sozialsenatorin Hilde Adolf 2001 gegründet. Die Stiftung setzt sich für ein kinder- und jugendfreundliches Bremen ein. Wir haben rund 300 Projekte, Maßnahmen und Aktionen gefördert, in denen Kinder und Jugendliche selbst aktiv werden konnten. Junge Menschen werden von uns darin bestärkt, ihren Alltag selbstständig zu gestalten und sich gesellschaftlich zu engagieren. Zehn Projekte, die für unsere Förderpraxis stehen, haben wir für diese Wanderausstellung ausgewählt. Im Mittelpunkt stehen dabei das Motto und der Förderschwerpunkt der Bremischen Kinder- und Jugendstiftung: Gelebte Demokratie • Demokratie erfahren und Toleranz üben. • Verantwortung für sich und andere übernehmen. • Unsere Stadt gestalten. • Teamwork und Kreativität erleben. Wir wünschen uns viele neue Projekte, in denen junge Menschen Lust und Kraft gewinnen, sich selbst zu Wort zu melden und sich bereits in der Kita, in ihren Treffs, in Freizeiteinrichtungen und Schulen sowie in Initiativen, Vereinen und Verbänden einzumischen. „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Franz Kafka Kontakt Bremische Kinder- und Jugendstiftung c/o Stiftungshaus Bremen e. V. Bürgermeister-Smidt-Str. 78 28195 Bremen Fon 0421 165 35 50 Fax 0421 165 35 96 [email protected] www.bremische-kinder-und-jugendstiftung.de

10 jahre 10 projekte - Bremische Kinder- und …...Fon 0421 7 92 93-0 /-15 Fax 0421 75821 [email protected] Theaterprojekt im Jugendgefängnis Seit einigen Jahren

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Bremische Kinder- und Jugendstiftung

10 jahre10 projekte

Gelebte Demokratie unser Förderschwerpunkt

Die Bremische Kinder- und Jugendstiftung wurde in der Amtszeit der tragisch verunglückten Sozialsenatorin Hilde Adolf 2001 gegründet. Die Stiftung setzt sich für ein kinder- und jugendfreundliches Bremen ein. Wir haben rund 300 Projekte, Maßnahmen und Aktionen gefördert, in denen Kinder und Jugendliche selbst aktiv werden konnten. Junge Menschen werden von uns darin bestärkt, ihren Alltag selbstständig zu gestalten und sich gesellschaftlich zu engagieren.

Zehn Projekte, die für unsere Förderpraxis stehen, haben wir für diese Wanderausstellung ausgewählt. Im Mittelpunkt stehen dabei das Motto und der Förderschwerpunkt der Bremischen Kinder- und

Jugendstiftung:

Gelebte Demokratie• Demokratie erfahren und Toleranz üben.

• Verantwortung für sich und andere übernehmen.

• Unsere Stadt gestalten.

• Teamwork und Kreativität erleben.

Wir wünschen uns viele neue Projekte, in denen junge Menschen Lust und Kraft gewinnen, sich selbst zu Wort zu melden und sich bereits in der Kita, in ihren Treffs, in Freizeiteinrichtungen und Schulen sowie in Initiativen, Vereinen und Verbänden einzumischen.

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“Franz Kafka

Kontakt Bremische Kinder- und Jugendstiftungc/o Stiftungshaus Bremen e. V.Bürgermeister-Smidt-Str. 7828195 BremenFon 0421 165 35 50Fax 0421 165 35 96info@stiftungshaus.dewww.bremische-kinder-und-jugendstiftung.de

Gelebte Demokratie

Gelebte Demokratie

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10 jahre10 projekte

Der öffentliche Spielplatz und die angrenzenden Grünfl ächen der GEWOBA wurden bei einer Planungs-party, in einer Zukunftswerkstatt und mehreren Planungszirkeln mit Kindern und Jugendlichen, alten Menschen, Eltern und Fachleuten gemeinsam gestaltet.Ein Wasserspielbereich für die Kinder, ein Abhänge- und Bolzbereich für die Jugendlichen und ein Blumengarten für Jung und Alt sind unter anderem Teil des gemeinsam ausgearbeiteten Plans.

in der Antwerpener Straße

Bei der Planungsparty konnte jeder vorbei kommen, den Platz beurteilen und Wünsche äußern. In der Zukunftswerkstatt wurden die Wünsche dann präzisiert: Chantal, 10 Jahre hat am Entwurf „Mega-Insel“ mitgewirkt: „Eine Palme steht direkt am Pool. Wir wollen einen kleineren für die Kinder und einen größeren für Jugendliche und Erwachsene.“

Träumen ist schön: Palmen-Insel

KontaktAmt für Soziale DiensteInitiativberatung HuchtingGroße Sortillenstr. 2-1828199 [email protected](Projektträger)

SpielLandschaftStadt e. V.Horner Heerstr. 19 28359 BremenFon 0421 242 895 55Fax 0421 242 895 52j.brodbeck@spiellandschaft-bremen.dewww.spiellandschaft-bremen.de(Moderation)

Ein Platz für Jung und Alt

Partizipation auf dem Spielplatz

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10 jahre10 projekte

Verschiedene Jugendverbände und -einrichtungen bieten seit einigen Jahren eine Ausbildung für Jugendleiterinnen und Jugendleiter an, die sogenannte „Juleica“.Auf der Basis dieser Ausbildung haben das Jugendhaus Buchte der Natur-freundejugend und das BDP Mädchenkulturhaus gemeinsam die „Schuleica“ entwickelt: ein Konzept das speziell auf Schulprojekte ausgelegt ist. Die Schuleica eröffnet den Schüler/-innen neue Handlungsmöglichkeiten im Lebensbereich Schule und vermittelt Grundlagen zur Selbstorganisation und Eigenverantwortung.

• „Endlich weiß ich, wie ich in an meiner Schule mal ein gutes Projekt an den Start bringen kann!“ (Max, 17 J.)

• „Ich fi nd ’s super zu wissen, wie ich jetzt eigene Ideen umsetzen kann.“ (Lisa 18 J.)

• „Vor allem das Modul über ‚Rechte und Pfl ichten’ fand ich interessant!“ (Oleg, 16 J.)

Interessen entdecken und Verantwortung tragen

KontaktJugendhaus Buchte der Naturfreundejugend BremenBuchtstr. 14/1528195 BremenFon 0421 32 60 [email protected]

BDP MädchenkulturhausHeinrichstr. 2128203 BremenFon 0421 32 87 98Fax 0421 364 98 [email protected]

Schuleica (Schul-)Projekte selber machen!

Partizipation in der Schule

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10 jahre10 projekte

Insbesondere durch die Selbstöffnung -durch das Vertrauen, das in die Jugendlichen gesetzt wird- hat sich das Klima im Haus sehr positiv entwickelt. Eine richtige Gemeinschaft ist entstanden und die Jüngeren streben ihren Vorbildern nach und wollen auch Jugendleiter/-in werden.

Wir können es auch selbst!

Dreimal hat es bisher für unsere Jugendlichen die „Juleica“ in der Jugendbil-dungsstätte LidiceHaus gegeben. Teilgenommen haben zwischen 15 und 18 Jugendliche, die drei Wochenenden und einen Erste-Hilfe-Lehrgang absolvieren mussten. Die Jugendlichen entwickeln ihre Interessen und ihr Verantwortungsbewusst-sein. Sie setzen sich mit dem eigenen Rollenbild auseinander, stellen sich Gruppenproblemen, arbeiten im Team zusammen und lernen, Konfl ikte zu bewältigen.

Ein Freizi ohne Jugendbeteiligung geht für uns gar nicht!

KontaktFreizeitheim OslebshausenJunge Stadt gGmbHOslebshauser Heerstr. 22528239 BremenFon 0421 3619251Fax 0421 [email protected]

Partizipation im Freizi

Vorbildlich

Und das erreichen wir im Freizi Oslebshausen durch die Ausbildung von Jugendleiterinnen und Jugendleitern (Juleica). Sie qualifi ziert Jugendliche für die ehrenamtliche Mitarbeit in der Einrichtung und im Stadtteil. Das Haupt-ziel für unser Freizi ist die Übernahme von Verantwortung durch die Jugendlichen bis hin zur Selbstöffnung.Wenn Jugendliche selbst aktiv werden -z. B. für die Tischtennis-Liga, im Computerbereich, im Musik/Proben-Raum, auf Seminaren und Ferienfahrten oder im Stadtteil im Rahmen von „Sport auf der Straße“-, vergrößern sich ihre Möglichkeiten enorm. Besonders attraktiv ist, dass das Freizi am Abend und am Wochenende länger geöffnet sein kann.

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Bremer Jugendtonstudio

10 jahre10 projekte

Bremer Jugendtonstudio

Musik kennt keine GrenzenEin Haus für unsere Freundschaft e. V. in Hemelingen setzt sich seit seiner Gründung für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ein.Das Prunkstück der Einrichtung ist ein Tonstudio, das großartige Möglichkeiten zum Musikmachen und -aufnehmen bietet. Kinder und Jugendliche entdecken hier ihre musikalischen und technischen Fähigkeiten und bauen sie mit unserer Unterstützung aus. Entscheidend ist, sich zu trauen, ein Instrument in die Hand zu nehmen, zu texten und loszusingen: „learning by doing“.Seit 1999 haben wir das „Jugendfestival Hemelingen“ und zuletzt „Rock Park“ 2010 und 2011 realisiert.

Bei dem Projekt „Alle in einem Boot“ erarbeiteten die Kinder zusammen diesenRefrain. Sie texteten außerdem jeweils einen Achtzeiler, in dem sie ihre persönlichen Interessen, Wünsche und Pläne zum Ausdruck brachten.Parallel zur Aufnahme des Songs baute jedes Kind noch ein eigenes Boot, das farbig gestaltet und mit den Texten beschrieben wurde.

Wir sitzen alle in einem Boot und haben viel zu sagen

Kontakt„Das Bremer Jugendtonstudio“ c/o Ein Haus für unsere Freundschaft e. V.Godehardstr. 2128209 BremenFon 0421 41 46 70Fax 0421 4581 [email protected]

Textbespiele:„Wir Kinder aus Hemelingen, alle in einem Boot, wir rappen zusammen, jetzt geht’s los.Wir rudern gemeinsam durch die weite Welt,die Freundschaft ist das,was uns hält.“

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Rat und Unterstützung im Internet

• „TOTAL cool :D danke für die mühe :D“

• „ich fi nde die seite hammer. weiter so“

• „Hey bin schon seit Jahren hier und möchte mich einfach

mal bedanken Klasse Seite :) Weiter so!“

• „Eine tolle Seite, mit vielen guten Denkanstößen. (…)

Tolle Arbeit die hier geleistet wird!“

• „Es ist gut, dass ihr kontrolliert, was geschrieben wird.“

Kommentare von Mädchen

KontaktMädchenhaus Bremen e. V.Anlauf- und BeratungsstelleRembertistr. 3228203 BremenFon 0421 33 65 444Fax 0421 33 65 031info@maedchenhaus-bremen.dewww.maedchenhaus-bremen.dewww.hilfe-fuer-maedchen.de

www.hilfe-fuer-maedchen.de

Die Homepage bietet jungen Mädchen ein Portal zum Informationsaustausch und für Onlineberatung. Im offenen Forum kannst du dich anonym mit anderen Mädchen austauschen, deine Probleme schildern und Unterstützung von anderen bekommen.Ein geschützter Bereich, die Safe Area, ist für alle Themen gedacht, die andere nicht lesen sollen. Hier erreichst du direkt eine Mitarbeiterin der Beratungs-stelle, die dich bei deinen Fragen unterstützt und berät. Seit 2004 haben über 1500 Mädchen unsere Onlineberatung aktiv genutzt und Fragen gestellt oder anderen Mädchen geantwortet.

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10 jahre10 projekte

Wieweit wird dieser Anspruch realisiert?Mit Hilfe der Bremischen Kinder- und Jugendstiftung wurden u. a. folgende Projekte auf den Weg gebracht:

• Webseite www.jubis-bremen.de für Ansprechpersonen, Projekte und Jugendeinrichtungen mit Ideen zu Kinder- und Jugendbeteiligung.

• Ausstellung „Urban Culture“Auszubildende der Gestaltungstechnik am Schulzentrum Alwin-Lonke-Str. entwickelten Stadtutopien und visualisierten diese.

• Veranstaltung „Wem gehört die Stadt“ junge Menschen, Stadtteilpolitik und Jugendarbeit diskutierten im Bremer Rathaus über ihre Erfahrungen.

für junge Menschen?

„Urban Culture, wie wir unseren Part genannt haben, war und ist ein Projekt, an dem ich gern mitgearbeitet habe. Sich Plätze in Bremen rauszusuchen, sie genauer zu betrachten und sich wirklich ernsthaft Gedanken zu der Frage zu machen: Kann dieser Ort für uns attraktiver werden?’ fi nde ich produktiver, als einfach nur festzustellen, dass mir gewisse Punkte in Bremen, so wie sie sind, nicht gefallen.“ Janine

Stadtutopien sichtbar machen

KontaktHeike BlanckIm Auftrag der Senatskanzlei Am Dobben 9128203 BremenFon 0421 361 4057Fax 0421 361 [email protected]

Mitbestimmung im Stadtteil

Wem gehört die Stadt

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10 jahre10 projekte

eine wahre Mutprobe

Theaterarbeit ist unter den Haftbedingungen mit Unwägbarkeiten verbunden: Sind die Teilnehmer für die szenische Arbeit zu gewinnen und mutig genug, ihre Szenen einem öffentlichen Publikum zu präsentieren?

Szenische Collagen

KontaktVerein Bremische StraffälligenbetreuungFaulenstr. 4828195 BremenFon 0421 7 92 93-0 /-15Fax 0421 75821Bahl@Straffaelligenhilfe-Bremen.dewww.Straffaelligenhilfe-Bremen.de

Theaterprojekt im Jugendgefängnis

Seit einigen Jahren veranstaltet der Verein Bremische Straffälligenbetreuung im Jugendgefängnis Theaterpro-jekte, die von professionellen Theaterregisseuren und Schauspielern konzipiert und begleitet werden. Die Projekte enden mit Aufführungen vor Mitgefangenen und vor Publikum „von außen“.

Für die Inhaftierten ist die Theaterarbeit eine wahre Mutprobe, denn eigentlich ist dies unter Gefangenen nichts für harte Männer, sondern etwas für Leute mit „Tütü“. Aber es gibt sie, die Jugendlichen und Heranwachsenden, die durchhalten, spannende Szenen erarbeiten und sie dem Publikum präsentieren.

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10 jahre10 projekte

Beteiligungsverfahren zielen auf die Partizipation und Selbstorganisation

von Kindern und Jugendlichen als Alltagshandeln. Damit werden

Gestaltungsmöglichkeiten sowohl in Einrichtungen der Kinder- und

Jugendarbeit als auch in Vorhaben der Stadtteilplanung aufgezeigt.

Beteiligungsmodelle für Mädchen und Jungen bieten frühzeitig die

Möglichkeit, sich aktiv in die eigenen Lebensbereiche einzumischen und

sie zu gestalten. Dabei werden wichtige Schlüsselqualifi kationen

erworben. Es geht darum, eigene Interessen zu erkennen und zu

vertreten sowie unterschiedliche Standpunkte und Sichtweisen zu ver-

stehen.Wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung braucht verlässliche

Partner/-innen und Unterstützer/-innen aus der Erwachsenenwelt.

Deshalb waren die vom LidiceHaus -in enger Zusammenarbeit mit dem

Landesjugendamt und der Bremischen Kinder- und Jugendstiftung

durchgeführten Qualifi zierungsseminare von enormer Bedeutung.

Sie dienen der Aneignung notwendiger Kompetenzen zur Initiierung,

Durchführung, Begleitung und Refl exion von Partizipationsprozes-

sen und -projekten. Im Zentrum standen/stehen diversitätsbewusste,

ganzheitliche und handlungsorientierte Beteiligungsmöglichkeiten und

Konzepte, die auf Alltagshandeln ausgerichtet sind.

In den vier Weiterbildungsdurchgängen zwischen 2001 und 2005 sind

über 60 Frauen und Männer aus der Kinder-, Jugend- und Sozialarbeit

zu Moderator/-innen ausgebildet worden.

Beispielhafte neue Beteiligungsprojekte haben seitdem ihre Spuren in

Bremen hinterlassen: Initiativberater/-innen haben mit Kindern und

Jugendlichen öffentliche Plätze neu belebt und gestaltet, Kinderstadt-

pläne wurden erstellt – und neue Mitbestimmungsformen in der offe-

nen und verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit konnten erprobt und

verstetigt werden.

Moderator/-innen- Ausbildung

KontaktJugendbildungsstätte Bremen LidiceHausWeg zum Krähenberg 33A28201 BremenFon 0421 692720Fax 0421 [email protected]

Schulung von Fachkräften

Zusatzqualifi zierung fürMultiplikator/-innen der Kinder- und Jugendarbeit

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Heimerziehung in Bremen

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Alten EichenJungenschlafraum Seeadler im Kinderheim Alten Eichen Mitte der 50er Jahre. Die Schlafräume durften nur zum Schlafen genutzt werden.(Quelle: Timm, Monika: 400 Jahre. Vom Roten Waisenhaus zur Stiftung Alten Eichen. Bremen 1996)

Individuelle Erfahrungen

Der Runde Tisch Heimerziehung hat die Bundesländer 2010 aufgefordert, sich an der Aufarbeitung von Gewalt, Vernachlässigung, Missbrauch und Zwangsarbeit in Einrichtungen zu beteiligen. In Bremen begann die Ar-beit bereits 2009 im Rahmen eines „Arbeitskreises zur Aufarbeitung der Heimerziehung im Land Bremen“. Über eine Hotline konnten ehemalige Heimkinder der 50er bis 70er Jahre Kontakt zu Behörden und Heimen aufnehmen und über ihre bedrückenden Erinnerungen sprechen.

und institutionelle Entwicklungen (1945–1975)

70 ehemalige Heimkinder, die sich bei der Hotline gemeldet haben, berichteten in bewegenden Gesprächen von mangelnder Zuwendung, demütigenden Strafen, schulischer Vernachlässigung, schwerer Arbeit und Isolation. Selten oder nie haben sie in ihren Kinder- und Jugendjahren Menschen erlebt, die sich um sie gekümmert haben.„Und keiner hat sich gekümmert!“ dokumentiert die zum Teil traumati-schen Erlebnisse der ehemaligen Heimkinder und zeichnet die Entwicklung der Bremer Heimerziehung in den drei Nachkriegsjahrzehnten nach.

„Und keiner hat sich gekümmert“

Neben Isolierung, körperlichen Strafen und Demü-tigungen, gehörten in den 50er Jahren unsinnige „Strafarbeiten“ zum Heimalltag. (Quelle: Sammlung Blandow)

Im Jahr 1977 trat ein ehemaliger Praktikant an die Öffentlichkeit und schilderte erschreckende Details.

Massenversorgung von Kleinkindern in einem bre-mischen Säuglingsheim. Oberstes Gebot war Hygiene. (Quelle: 50 Jahre Jugendamt Bremen, Bremen 1963)

KontaktArbeitskreis zur Aufarbeitung derHeimerziehung im Land Bremenc/o Die Senatorin für Soziales,Kinder, Jugend und FrauenAbt. Junge Menschen und FamilieBahnhofsplatz 29, 28195 Bremen

Bestellung Dokumentation (10 Euro):[email protected]

Entschädigungsfonds und BeratungsstelleBremen hat sich mit 540.000 Euro am „Fonds für Opfer von Unrecht und Misshandlungen in der Heimerziehung der Bundesrepublik in den 50er bis 70er Jahren“ beteiligt. Seit März 2012 gibt es zudem eine Anlauf- und Beratungsstelle beim Versorgungsamt Bremen, an die sich hier lebende ehemalige Heimkinder wenden können.