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100 Jahre Militärakademie an der ETH Zürich – Von der Militärschule zur Militärakademie 1911–2011 Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra Schweizer Armee Militärakademie an der ETH Zürich Schriftenreihe

100 Jahre Militärakademie an der ETH Zürich – Von der ... · 08.12.11 09:01 S 1. MILAK Schrift Nr. 1 – 2003 1 ... In den Band wurde auch eine Transkription eines Panelgesprächs

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100 Jahre Mil itärakademie an der ETH Zürich –

Von der Mil itärschule zur Mil itärakademie

1911 – 2011

HerausgeberMilitärakademie an der ETH Zürich, 8903 Birmensdorf ZH, 2011Verantwortlich für diese Nummer: Prof. Dr. Rudolf Jaun, lic. phil. Titus J.Meier

Gestaltung, Satz und DruckHöhere Kaderausbildung der Armee (HKA)

BildmaterialMilitärakademie an der ETH ZürichZentrum elektronische Medien (ZEM)Sozialarchiv ZürichETH ZürichPrivatarchive Frank Seethaler und Philippe Zeller

© 2011 Militärakademie an der ETH Zürich, 8903 Birmensdorf/ZH

ISBN: 978-3-9523186-6-9

Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra

Schweizer Armee

Militärakademie an der ETH Zürich

Schriftenreihe

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MILAK Schrift Nr. 1 – 2003 1

100 Jahre Mil itärakademie an der ETH Zürich –

Von der Mil itärschule zur Mil itärakademie

1911– 2011

Mil itärakademie

an der ETH Zürich

Schriftenreihe

Rudolf Jaun,

T itus Meier (Hrsg.)

MILAK Schrift Nr. 13

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HerausgeberMilitärakademie an der ETH Zürich, 8903 Birmensdorf ZH, 2011Verantwortlich für diese Nummer: Prof. Dr. Rudolf Jaun, lic. phil. Titus J.Meier

Gestaltung, Satz und DruckHöhere Kaderausbildung der Armee (HKA)

BildmaterialMilitärakademie an der ETH ZürichZentrum elektronische Medien (ZEM)Sozialarchiv ZürichETH ZürichPrivatarchive Frank Seethaler und Philippe Zeller

© 2011 Militärakademie an der ETH Zürich, 8903 Birmensdorf/ZH

ISBN: 978-3-9523186-6-9

2 MILAK Schrift Nr. 1 – 2003

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5 EinleitungProf. Dr. Rudolf Jaun / lic. phil. Titus Meier

7 VorwortBrigadier Daniel Lätsch

9 AnspracheProf. Dr. Heidi Wunderli-Allenspach

11 AnspracheKorpskommandant André Blattmann

13 FestanspracheProf. Dr. Rudolf Jaun

19 AnspracheDivisionär Daniel Roubaty

23 AnspracheProf. Dr. Andreas Wenger

27 Paneldiskussion am Jubiläumsanlass Prof. Dr. Rudolf Jaun

45 Stellwände JubiläumsausstellungProf. Dr. Rudolf Jaun / lic. phil. Titus Meier

49 Von der Militärschule zur MilitärakademiePD Dr. Hans Rudolf Fuhrer

85 Die Absolventen der Militärakademie an der ETH Zürichvon 1911–2011lic. phil. Titus Meier

103 AnhangChronologie der Militärakademie an der ETH ZürichVorsteher und DirektorenZeittafel Hauptamtliche DozenturenStatistische Übersicht über die Studierendenlic. phil. Titus Meier

Inhaltsverzeichnis

3MILAK Schrift Nr. 13 – 2011

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MILAK Schrift Nr. 13 – 20114

109 Anhang FortsetzungVorlesungsverzeichnis Wintersemester 1912/13Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 1933/34 und 1934/35Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 1948/49Stundentafel des Bachelorstudienganges 2011

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 5

Einleitung

Diese Jubiläumsschrift zum 100-jährigen Bestehen der Militär schule/Militärakademie an der ETH Zürich setzt sich aus Beiträgen zusammen,welche im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten entstanden sind. Es sind dies die Festreden der Rektorin der ETH Zürich, des Chefs der Armeeund des Kommandanten der Höheren Kaderausbildung der Armee sowiedes Studiendelegierten für den Bachelorlehrgang Berufs offizier sowiedes Dozenten für Militärgeschichte an der Militärakademie. Ergänzt werden diese in die Vergangenheit und in die Zukunft schauenden Be -trachtungen durch die Aufnahme einer vergriffenen Abhandlung zurGeschichte der Militärwissenschaftlichen Abteilung an der ETH Zürichund einem Verzeichnis der Absolventen der Militärschule/Militäraka-demie von 1911 bis 2011.

Damit wird dokumentiert, dass Militärwissenschaften nicht erst mit derBegründung einer Ausbildungsstätte für Instruktionsoffiziere im Jahre1911 an der ETH gelehrt wird, sondern seit 1875 als der politische Emi-grant Wilhelm Rüstow erstmals eine „Einführung in die Kriegswissen-schaft“ hielt. Die wissenschaftliche Lehre und Erforschung von Militärund Krieg an einer bundeseigenen Hochschule ist für die Staatsbürger-armee der Schweiz und ihr Instruktionskorps von zentraler Bedeutunggeblieben.Mit dem Studierendenverzeichnis der Militärschule/Militärakademie er -halten die Instruktions- bzw. Berufsoffiziere ihr Livre d’Or und die Militär-geschichte der Schweiz eine wertvolles Referenzwerk für zukünftige biographische Untersuchungen.

Herzstück des Bandes bildet jedoch die Darstellung der Geschichte derMilitärschule/Militärakademie in sieben synoptischen Tafeln. Dort wer-den nicht nur die Direktoren der Militärschule/Militärakademie fassbar,sondern die institutionelle Entwicklung, die Standorte, die Veränderungder Fächerkataloge und der Curricula, die Bedeutung der Studienreisenund die Wirkungsfelder der Dozenten. Die Ausbildung der Instruktions-, bzw. Berufsoffiziere der Schweizer Armeewar stets eine Gratwanderung zwischen der hohen Nachfrage nach Absol-venten der Militärschule/Militärakademie und dem stets knappen Ange-bot an Interessenten für diese Berufsausbildung, aber auch zwischen demAngebot dieses stets anspruchsvoller werdenden Studiums und der Nach-frage nach diesem zunehmend breiter werdenden Ausbildungsgang.

In den Band wurde auch eine Transkription eines Panelgesprächs mitAbsolventen der Militärschule/Militärakademie im Rahmen des Fest aktesvom 9. September 2011 eingefügt. Dieses Gespräch mit Divisionär a DFrank Seethaler, Divisionär a D Philippe Zeller, Brigadier a D Prof. Dr.Rudolf Steiger und Divisionär Jean-Marc Halter zeigte in äusserst leben-diger Weise die Verbundenheit und kritische Wachheit gegenüber einerInstitution, welche während 100 Jahren bewegte und zukunftsfähig blieb.

Diese Festschrift soll allen Absolventen der Militärschule/Militärakade-mie an der ETH Zürich, allen Armeeangehörigen und allen Staatsbür-gerinnen und Staatsbürgern ermöglichen, sich mit der Geschichte undden Zukunftsperspektiven einer Institution im Dienste des Landes zubefassen.

Prof. Dr. Rudolf Jaun

lic. phil. Titus Meier

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 7

Vorwort

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser

Die Militärakademie feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Natür-lich gibt es die Militärakademie unter diesem Namen erst seit Juni 2002.Die Bildungsinstitution gibt es aber seit dem Herbstsemester 1911, zuerstunter dem Namen Militärschule, dann unter dem Namen MilitärischeFührungsschule.

Es ist ein gutes Gefühl, in einer schnelllebigen Zeit einer Institution vor-stehen zu dürfen, die sich einer solchen Kontinuität erfreut. Natürlichhat sich die Militärakademie organisatorisch und inhaltlich in den ver-gangenen 100 Jahren enorm verändert. Hoffentlich auch, denn dieMilitärakademie hat einen doppelten Auftrag:

1. Die Berufsoffiziere unserer Armee zu bilden und auszubilden und2. Forschung in den Militärwissenschaften zu betreiben.

Wir messen im Rahmen des Qualitätsmanagements unsere Leistungenregelmässig. Es ist eigentlich etwas anrüchig, über die eigenen Lei-stungen zu sprechen. Trotzdem sage ich mit Stolz, dass die Militäraka-demie viel erreicht hat. Unsere Forschung hat ein hohes Niveau erreicht,die militärwissenschaftliche Lehre und die militärische Ausbildung sindwissenschaftsbasiert und praxisorientiert und somit berufsrelevant.

Mit einiger Regelmässigkeit – und dies seit der Gründung der Militär-schule vor 100 Jahren – taucht die Frage auf, ob es denn so viel Wis-senschaft brauche. Militär finde doch draussen auf dem Waffenplatzoder auf dem Schlachtfeld statt.

Militärisches Handeln ist nicht von den Megatrends zu trennen. Kriegefinden nicht mehr zwischen zwei einheitlich organisierten und ausge-bildeten, symmetrischen Gegnern statt, wie dies zur Zeit des Kalten Krie-ges vielleicht noch der Fall war. Heute sind strategische Gewalt unterder Kriegsschwelle, Terrorismus und asymmetrische Kriege die gros-sen Herausforderungen westeuropäischer Streitkräfte. Wer die Kom-plexität der modernen Streitkräfteentwicklung und Kriegführung erfas-sen will, darf sich nicht mit einfachen Rezepten zufrieden geben. Einegründliche und systematische Auseinandersetzung mit der Materiebedeutet kontinuierliche Forschung und ständige Weiterbildung. Eingebildeter Berufsoffizier ist gefragt.

Beides ist nur möglich, dank der engen und erfolgreichen Zusammen-arbeit zwischen der Armee und der ETH Zürich. Die Schweizer Armeeist in vielen Teilen anders als andere Streitkräfte. Die Rahmenbedin-gungen, insbesondere die Neutralität, aber auch das Milizsystem, sindin Europa, ja weltweit, einzigartig. Forschungsgrundlagen aus anderenStaaten und Streitkräften können deshalb nicht einfach übernommenwerden. Eine eigene Grundlagenforschung, aber auch komparative Stu-dien sind notwendig. Nur so können handlungsrelevante, praktikableund zukunftsorientierte Lösungen für unsere Armee entwickelt werden.Das tut die Militärakademie. Die Dozenturen der MILAK leisten mit IhrenForschungsergebnissen nicht nur massgebliche Beiträge zur Weiter-

Brigadier Daniel Lätsch, Direktor der Militärakademie an derETH Zürich

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entwicklung unserer Armee. Sie legen damit auch die Grundlagen fürdie Lehrveranstaltungen in der Grund- und Zusatzausbildung der Berufs -offiziere.

Ein charakteristischer Zug unseres Milizsystems sind die kurzen Aus-bildungsdienste. Weder in der Grundausbildung, noch in der Kader-ausbildung, geschweige denn in den Wiederholungskursen bleibt Platzfür eine militärwissenschaftliche Bildung. Umso mehr ist es von zen-traler Bedeutung, dass wenigstens die Berufsoffiziere über ein grossesmilitärwissenschaftliches Verständnis verfügen und dieses in ange-wandter Form in die Ausbildung der Milizkader und Miliztruppen ein-bringen können.

Selbstverständlich wird an der Militärakademie nicht nur auf hohemwissenschaftlichem Niveau gelehrt. Ebenso wichtig ist eine hervorra-gende praktische Ausbildung im Handwerk des Berufsoffiziers. In engerZusammenarbeit mit zahlreichen Organisationseinheiten innerhalb derArmee werden die praktischen Fertigkeiten wie Arbeits- und Aus -bildungsplanung, Ausbildungsmethodik, Controlling, Gefechtstechnik,Taktik sowie Anlegen und Durchführen von Übungen vermittelt.

Der heutige Lehrplan ist das Produkt einer langen Entwicklung. Die stra-tegischen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen undtechnologische Möglichkeiten haben das aktuelle Kriegs- und Konflikt-bild und damit die Ausbildung an der Militärakademie laufend beein-flusst. Neue pädagogische Erkenntnisse haben die Lehrmethoden ver-feinert.

Prof. Dr. Rudolf Jaun, Dozent für Militärgeschichte an der Militärakade-mie und lic. phil. Titus Meier haben im Rahmen einer Jubiläums-Aus-stellung die Geschichte der Militärschule/MILAK an der ETH Zürich auf-gearbeitet und eine Verzeichnis der Absolventen angelegt. Diese Arbeitenwerden zusammen mit den Festansprachen in dieser Schrift publiziert. Mit der vorliegenden Schrift wollen wir Ihnen die Gelegenheit bieten,sich mit der Geschichte der MILAK vertraut zu machen. Wir wollen aberauch das Verständnis dafür fördern, weshalb es eine Militärakademiebraucht und weshalb sie sich laufend reformieren muss, um den neuenHerausforderungen gerecht zu werden.

Gleichzeitig wollen wir aber auch einmal mehr den Wert der militä -rischen Bildung und Weiterausbildung unterstreichen. General UlrichWille, der Oberbefehlshaber im Ersten Weltkrieg und Gründervater derMilitärakademie hat die Überzeugung vertreten, dass „für den Instruk-tor (…) neben hoher militärischer Bildung grosse allgemeine Bildungnotwendig“ sei. Das ist für uns eine Verpflichtung, heute und in Zukunft.

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Ansprache von Prof. Dr. Heidi Wunderl i -Al lenspach

Erlauben Sie mir, Sie nach der protokollarisch korrekten Begrüssungdurch Herrn Brigadier Daniel Lätsch in dieser einfachen Form hier ander ETH Zürich willkommen zu heissen. Es ist mir eine Ehre, Sie auchim Namen der Schulleitung zu begrüssen und mit Ihnen das heutigeJubiläum zu feiern.

Die ETH und die Militärschulen haben eine lange gemeinsame Ge -schichte, von der Sie im Lauf des Tages noch ausführlicher hören wer-den. Wir feiern nämlich dieses Jahr nicht nur 100 Jahre MILAK sondernauch den hundertsten Geburtstag des sehr erfolgreichen „Brands“ ETH.1911 erhielt das bisherige Polytechnikum die Bezeichnung Eidgenössi-sche Technische Hochschule, was nicht ausschliesst, dass wir ab undzu heute noch liebevoll von unserem „Poly“ sprechen.

In dieser Zeit hat sich die militärische Schulung in verschiedenen Schrit-ten entwickelt. Es kam jedoch immer klar der Wunsch zum Ausdruck,eine Grundausbildung im Rahmen der ETH anzubieten. Organisatorischschlug sich dies nieder im Entscheid, bei der Umwandlung der Abtei-lungen in Departemente die Militärwissenschaften besser zu integrie-ren. Diese wurden zusammen mit dem Departement für Humanwis-senschaften und dem Departement für Recht und Ökonomie ins heutigeD-GESS, das Departement für Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaf-ten, integriert. Wichtiger als die organisatorische Änderung war jedochdie inhaltliche Anpassung des vorherigen Diplomstudiengangs an diedurch die Bologna-Reform veränderte Hochschullandschaft. Seit demHerbstsemester 2002 führt der Bachelor-Studiengang – übrigens einerder ersten Bachelor-Studiengänge an der ETH Zürich – zu einem inter-national anerkannten Bachelor-Abschluss, auf dem geeignete Berufs-offiziere akademisch weiter aufbauen können. Wie sich dieser Studien-gang entwickelt, werden Sie später noch von Prof. Andreas Wengerhören.

Die Kooperation zwischen den beiden öffentlichen Partnern war nichtimmer einfach. Gerade um die Rollenteilung und die jeweiligen Kom-petenzen wurde immer wieder hart gerungen. Nun haben wir jedoch –wie ich aus Sicht der ETH sagen darf – zu einer guten Form der Part-nerschaft gefunden, in welcher beide Partner ihre jeweiligen Stärkeneinbringen können. Die ETH Zürich nimmt Ihre Corporate Citizenshipernst. Als ETH wollen wir allen Studierenden, also auch den zukünfti-gen Berufsoffizieren, bestes Wissen und Können vermitteln. Unser Zielist es, junge Menschen in die Lage zu versetzen, sich in einer komple-xen, rasch wandelnden Umwelt zu orientieren, und in ihnen das Ver-ständnis für ethische und kulturelle Werte fördern. Sie sollen sich nachAbschluss ihres Studiums nicht nur als hochqualifizierte Fachleute sehen,sondern auch als Verantwortung tragende Mitglieder der Gesellschaft.Wir hoffen, dass es der MILAK gelingt, weiterhin Studierende mit Poten-tial zu gewinnen. Die ETH Zürich freut sich, auch in Zukunft Teil dieserwichtigen Ausbildung zu sein.

Prof. Dr. Heidi Wunderli-Allenspach,Rektorin der ETH Zürich

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Ansprache von Korpskommandant André Blattmann

Wir sind hier heute zusammengekommen, um den Geburtstag unsererMILAK zu feiern! Es ist nicht irgendein Geburtstag, sondern es ist einechter, ein runder, es ist der 100. Geburtstag, den wir heute be gehen.

Ich freue mich als Vertreter der Hauptnutzniesser dieser Institution gra-tulieren zu dürfen zu diesem Jubiläum und danke vorweg unserem„Elternhaus“, der ETH Zürich ganz herzlich für die vorausschauendeEinbettung, die umsichtige Erziehung und Förderung und das spürbareWohlwollen dem rüstigen Jubilaren gegenüber.Die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen ETH und Armee datiert jaschon aus den Anfängen der ETH (seit 1878 Vorlesungen in Kriegsge-schichte, Strategie, Taktik, Heeresorganisation, etc.).

Die ETH als altehrwürdige aber sehr jungendlich dynamisch gebliebeneBildungsinstitution, – sie wurde 1855 gegründet, – arbeitet schon seitihren Anfängen mit der Armee zusammen. Wir werden darüber ausberufenerem Mund sicher noch mehr hören. Schon einiges länger alsoals die 100 Jahre, die wir heute feiern. 1851 nämlich regelte der Bun-desratsentwurf für das Polytechnikum den militärwissenschaftlichenUnterricht. Damals war das Ziel dieses Unterrichts die fachliche Wei-terbildung der Milizoffiziere.

Eine Zwischenbemerkung: Ich erinnere Sie gerne daran, dass die dama-ligen, weitsichtigen Landesväter alle einen Offiziersrang bekleideten,als sie diesem wegweisenden Entwurf zustimmten. Vor allem wenn mandas damalige politische Umfeld der Schweiz betrachtet, war dies eineweitblickende Idee, die Sicherheit zum akademischen Gegenstand zumachen.Und gerade darum meine ich, war es eine sehr vorausschauende Politik,die der Bundesrat betrieb: wissenschaftlich erforschen (nämlich die Sicher -heit im weitesten Sinn), was dann der Bildungslandschaft, der Wirt schaftund der ganzen Schweiz wieder zugutekommt. Denn sie wissen es, Sicher-heit alleine nützt nicht viel, sie ist aber Basis für alles Andere.Die Aus- und Weiterbildung der Instruktoren am Poly standen anno dazu-mal noch nicht im Fokus. Sie wurden an der eidgenössischen Militär-schule in Thun instruiert, so wie es die Mehrheit der Parlamentarier unddie Hochschulkommission damals bestimmt hatten.

1911 aber wurde dann die Abteilung Militärwissenschaften (Militär-schule) als Instruktorenschule (Abteilung X) und militärwissenschaft -liche Freifächer (Abteilung XI) gebildet. Seit 1911 gehören wir zur bestenUniversität der Schweiz! Und das ist ja gelinde gesagt eine Untertrei-bung: eben wurde die ETH Zürich als beste Universität auf europäischemFestland bestätigt, wie schon in 2010.

Ich bin stolz, aber es ist auch Verpflichtung für uns, an dieser renom-mierten Universität unsere Berufsoffiziere ausbilden zu können. Diesetraditionelle Verbindung zwischen Militärakademie und Hochschule nütztdie Chance, die Ausbildung zum militärischen Spezialisten in engemKontakt mit der übrigen Hochschulbildung durchzuführen.Die hohe Qualität der Ausbildung an der ETH Zürich, so bin ich weiterüberzeugt, begünstigt die Durchlässigkeit in zivile Berufe.

Korpskommandant André Blattmann,Chef der Armee

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Während dreier Jahrzehnte blieben die Militärschulen an der ETH weit-gehend gleich organisiert. Der Direktor der Militärschule war zugleichVorsteher der Abteilung für Militärwissenschaften.

Mitte der achtziger Jahre wurde zusätzlich eine Professur für Sicher-heitspolitik und Konfliktforschung an der Abteilung für Militärwissen-schaften eingeführt. Dies ergab eine Anbindung an die internationalenMilitärwissenschaften. Heute Nachmittag werde ich übrigens an derDiplomfeier für die Absolventen des dritten Masterlehrganges teilneh-men (ZAL III / MAS in Security Policy and Crisis Management).Heute bietet die MILAK ein breites Spektrum an Lehrgängen an, das andas Bologna-Modell angepasst wurde. Sie kennen diese sehr genau,darum verzichte ich auf eine detaillierte Aufzählung der Lehr- und Stu-diengänge.

Diese akademische Ausbildung geht natürlich über die praktischen An -forderungen an den früheren Instruktor hinaus. Ich erinnere mich sehrgerne an meine Zeit am Poly zurück. Als Berufsoffzier auch in staats-und sicherheitspolitischen Themen eingeführt worden zu sein, kommtmir heute noch zu gut. Zum Beispiel erinnere ich mich noch sehr gut andie Geschichtsvorlesungen von Professor Schaufelberger…Diese Entwicklungsschritte eines jeden Berufsoffiziers, die an der ETHabsolviert werden, sind durchaus relevant für die Einsatz- und Lauf-bahnsteuerung und damit natürlich wesentlich für das Management-development.

Wir haben in der Verteidigung eine Kaderentwicklung eingeführt, dienoch verbessert werden muss. Aber ich bin überzeugt, dass viele Ele-mente und Grundlagen schon an der MILAK im Zusammengang mit derETH entwickelt werden.

Die MILAK und mit ihr die ETH Zürich haben grosse Bedeutung für dieArmee! Ich freue mich sehr, dass ich diesen wichtigen Geburtstag derMILAK mit Ihnen allen feiern darf.

Happy Birthday liebe MILAK und auf weitere bedeutende und erfolg-reiche 100 Jahre Bestehen!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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Festansprache von Prof. Dr. Rudolf Jaun Von der Mil itärschule zur Mil itärakademie

Im Wintersemester 1875/76 hielt ein politscher Emigrant, der in Preus-sen wegen seinen liberalen Positionen 1848 zu 31½ Jahren Festungs-haft verurteilt worden war, am Eidg. Polytechnikum eine Vorlesung mitdem Titel „Einführung in die Kriegswissenschaft“. Wilhelm Rüstow warder aussichtsreichste Kandidat auf den neu zu schaffenden Lehrstuhlfür Kriegswissenschaften an der technischen Hochschule der Eidge-nossenschaft. Wie Semper und viele andere gehörte er zu den zahl -reichen liberalen, welche in der Schweiz Zuflucht fanden das Gros derProfessorenschaft der neu gegründeten Universitäten und auch des Eid -genössischen Polytechnikums gehörten. Wilhelm Rüstow, der als krie-gerisch gesinnter liberal-radikaler als Stabschef von Garbibaldi gewirkthatte und 1870 als eingebürgerter politischer Emigrant in den eid-genössischen Generalstab berufen worden war, gehörte zu den profi-liertesten Militärwissenschaftern der Zeit. Rüstow wusste dies, undglaubte, deshalb in der Vorlesung Bemerkungen über die „Bankokra-tie“ im eidgenössischen Generalstab machen zu dürfen. Dies drang bisnach Bern durch und führte dazu, dass nicht Rüstow den 1878 definitiveingerichteten Lehrstuhl erhielt, sondern ein Schweizer, der nicht weni-ger radikal gesinnt war und 1848 auf den Barrikaden in Berlin gekämpfthatte: Emil Rothpletz – Jurist, Kunstmaler und Oberst im eidg. Gene-ralstab. Rüstow sah sich damit um seine Zukunft geprellt und erschosssich am 15. August 1878 in seiner Zürcher Wohnung.

Wie bereits die Frau Rektorin ausgeführt hat, diente der Unterricht desneu eingerichteten Lehrstuhles der freiwilligen militärwissenschaft lichenBildung der Milizoffiziere. Dahinter steckte nicht die Idee wohlfeilerAbendkurse für bildungshungrige Milizoffiziere, sondern ein gesell-schaftspolitisches Konzept, welches die eben etablierte laizistische Schul-bildung von der Volksschule bis zur Hochschule für den Bewährungs-und Existenzkrieg der nationalstaatlich verfassten Gesellschaft nutzenwollte. Jeglicher materielle und geistige Fortschritt der Nation sollte imKriege unter Nationalstaaten ins Feld geführt werden. Bundesrat EmilWelti war ein vehementer Verfechter dieser Idee und sowohl Rüstowwie Rothpletz seine eifrigsten Propagandisten. Rothpletz tobte in seinerAntrittsvorlesung, weil seine militärwissenschaftlichen Vorlesungennicht für alle Schweizer Studierenden des Polytechnikums und der Uni-versität obligatorisch erklärt wurden. Welti, Rüstow und Rothpletz träum-ten in Anlehnung an Machiavelli vom republikanischen Soldatenstaat.Diese Vision des republikanischen Radikalismus sollte sehr bald an denrealen eidgenössischen politischen Kräften zerschellen: am Föderalis-mus und am individualistischen Liberalismus. Auch militärisch kam esseit den frühen 1890er Jahren zu einer Neuausrichtung. Nicht mehr diemilitärische Verwandlung des Zivilpotentials sollte als Leitlinie gelten,sondern die Ausbildung einer militärischen Expertise nach preussisch-deutschem Vorbild. Nicht mehr das ganze Volk sollte den Bewährungs-kampf fechten, sondern eine von militärischen Experten selektionierte,erzogene und ausgebildete Milizarmee. Im Kontext dieses Wandlungs-prozesses ist auch die Neuausrichtung und Fokussierung der Militär-wissenschaften an der ETH auf das Instruktionskorps zu sehen. DieseNeuausrichtung der Militärwissenschaften wird zurecht mit dem NamenUlrich Wille verbunden. Ulrich Wille sah in den Instruktionsoffizieren,die Träger einer möglichst wenig von Gesellschaft und Politik beein-

Prof. Dr. Rudolf Jaun, Dozent der Militärakademie an der ETHZürich und an der Universität Zürich

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flussten, wissenschaftlich gebildeten militärischen Expertise. Die wis-senschaftlich gebildeten Instruktionsoffiziere sollten die Milizoffiziereerziehen und diese die Unteroffiziere und Soldaten. Diese Konzeptionder militärischen Durchbildung des eidgenössischen Männerpotentialsblieb nicht unwidersprochen, setzte sich aber endgültig mit dem geschei-terten Referendum gegen das Militärorganisationsgesetz von 1907 durch.Ulrich Wille hatte nach einer Phase als Arbeitsloser und gescheiterterKandidat für den Nationalrat und den Zürcher Stadtrat und einer in derSchweizer Geschichte beispiellosen Reaktivierungskampagne in derPresse alle wichtigen Positionen im Felde des schweizerischen Militärsakkumuliert: 1899 Divisionär, 1901 Chefredaktor der ASMZ, 1904 Korps -kommandant, 1907 Professor für Militärwissenschaften an der ETH, 1914General.

Mit dem Militärorganisationsgesetz von 1907 und der Etablierung einerMilitärschule an der ETH hatte sich die Richtung des „Neuen Geistes“in der Schweizer Armee endgültig etabliert.

Die Verwissenschaftlichung und Industrialisierung der Kriegführung undder Glaube an die reinigende Wirkung einer zunehmend für dekadentgehaltenen Gesellschaft machte eine wissenschaftliche Ausbildung der„Militärlehrer“ der Milizarmee unumgänglich. Unter wesentlichem Ein-fluss des späteren Generals Ulrich Wille wurde am 27. März 1911 dieerste Verordnung erlassen, welche eine dreisemestrige Militärschulevorsah. Diesen Verordnungsakt feiern wir heute als hundertsten Geburts-tag der heutigen Militärakademie an der ETH.

Der Fächerkatalog reichte von allgemeiner Kriegsgeschichte über Be -festigungslehre und Militärpädagogik zu Pferdekenntnis und Pferde-pflege. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs erreichte die Absolven-tenzahl nur ausnahmsweise mehr als 20. Der unbesehen der Vorbildungvon allen Instruktionsaspiranten besuchte Lehrgang unterforderte viel-mals die einen und überforderte noch mehr die anderen. Während desAktivdienstes 1939–1945 wurde die Militärschule eingestellt. In der gros-sen, im Kriege einsetzenden Debatte um die „Schweiz nach dem Krieg“wurden die kühnsten Reformideen entwickelt: unter anderem die Errich-tung einer Armee eigenen, von der ETH losgelösten Militärakademie.Was übrig blieb war eine „Vorschule“ zur Vermittlung allgemeiner Bil-dung an Kandidaten ohne Mittel- und Hochschule. Erst 1954 und 1960wurden neue Verordnungen über die Abteilung für Militärwissenschaf-ten erlassen, welche die Militärschulen auf eine neue Grundlage stell-ten. Die Verordnung von 1954 sah weiterhin eine einjährige Militärschuleund eine Vorschule für Instruktionsaspiranten vor, die keine abge-schlossene akademische Bildung besassen. Für „ältere Hauptleute undneu ernannte Majore des Instruktionskorps, die zu höherer Weiteraus-bildung vorgesehen sind“, konnte bei Bedarf ein zusätzliches Winter-oder Sommersemester durchgeführt werden. Erst die Verordnung von1960 führte zu einer konsistenten modulartigen Differenzierung derInstruktorenausbildung in drei sich folgende Militärschulen. Die Militär-schulen I, II und III sollten der Berufsoffiziersausbildung während 30 Jah-ren eine feste Struktur geben: Die einjährige Militärschule I diente zurVorbereitung auf die Tätigkeit als Einheitsinstruktor in einer Rekruten-

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schule sowie als Klassenlehrer in einer Offiziers- oder Zentralschule I.Die einjährige Militärschule II war als Vorbereitung für die Tätigkeit alsLehrer in höheren Offizierskursen wie in der Zentralschule II, in denGeneralstabskursen und als Taktiklehrer an den Offiziersschulen gedacht.Die zwei bis drei Monate dauernde Militärschule III bereitete erfahren-de Instruktionsoffiziere auf eine Tätigkeit als Schul- und Kurskomman-dant oder auf eine höhere Funktion in der Militärverwaltung, z.B. imGeneralstab vor.

Das wohl gefügte System der Instruktorenausbildung wurde jedoch vonder wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklung ein-geholt. Die Hochkonjunktur und die deutliche Abflachung des KaltenKrieges im Zuge der Koexistenz von Ost und West führten zu einem dra-matischen Absinken der Absolventenzahlen. Die gesellschaftliche Ent-wicklung der 1960er und 1970er Jahre jedoch zu einem Ansteigen derAnforderungen an die Sozialkompetenz und an den sozialwissen-schaftlichen und sicherheitspolitischen Durchblick der Instruktoren. Eineunheilvolle Schere tat sich auf: das Bildungsniveau der Kandidaten sankab und zugleich erhöhten sich die didaktisch-methodischen und wis-senschaftlichen Ansprüche ans Instruktionskorps. Das seit der Bildungdes eidgenössischen Instruktionskorps 1848 bestehende „Instruktoren-problem“ erreichte wieder einmal einen Höhepunkt. Erst der Konjunk-tureinbruch von 1974/75 brachte einen Rückgang des Instruktoren-mangels. Mit der Einrichtung eines Lehrstuhles für Sicherheitspolitikund Konfliktforschung und der Anstellung hauptamtlicher Dozentenwurde das wissenschaftliche Niveau der Ausbildung anfangs der 1980erJahre angehoben, zugleich wurden die Militärschulen rechtlich und orga-nisatorische von der militärwissenschaftlichen Abteilung der ETH abge-trennt und Fächer, welche sich explizit mit Militär befassten etwas künst-lich und atavistisch als „Militärwissenschaften“ zusammengefasst. Damitkonnte die der Scientific Community verdächtigen Militärwissenschaf-ten aus der ETH entfernt und durch die in der Hochschulwelt akzep tierteFriedens-, Sicherheits- und Konfliktforschung ersetzt werden.

Die dramatischen weltpolitischen Veränderungen am Ende der 1980erJahre (Zusammenbruch des Sowjetimperiums) und die Krise derSchweizer Armee – über 50% der jungen Wehrmänner votierten fürderen Abschaffung – verschärften die bereits 1985 festgestellten Defi-zite der Instruktorenausbildung in den drei Militärschulen. Der dama-lige Direktor der Militärschulen, Brigadier Urs-Peter Ramser hielt fol-gendes fest:

� „Die Teilnehmer an den Militärschulen bringen extrem unterschied-liche bildungsmässige Voraussetzungen mit. Das stellt den Lehrer-folg von Beginn weg in Frage.

� Die Ausbildung vermittelt zu wenig nichtmilitärisches Wissen undKönnen, das später bei einer Beschäftigung ausserhalb der Armeevon Wert sein kann.

� Die Attraktivität der Ausbildung zum Instruktor ist gering. Zudem man-gelt es seit Jahren an geeigneten Interessenten.

� Die Basisausbildung in der Militärschule hat kaum selektive Wirkungfür höhere Ausbildungsstufen.“ (Fuhrer, S. 76)

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Die Ausbildung in den Militärschulen war eine Zweitausbildung, wel-che an eine Erstausbildung (primär Lehrerseminar, Technikum, Lehre,höhere Fachausbildung und Hochschule) oder vielmals an ein abge-brochenes Studium anschloss und zu den genannten schulischen Unaus-gewogenheiten führte.

Zur Behebung der von niemandem bestrittenen Mängel wurde eine Ver-längerung und Vertiefung der bisherigen Militärschulen I-III verworfenund damit das Ende dieses Ausbildungsmodells eingeläutet. Als ersteswurde zusammen mit der AKAD ein „maturaangenäherter Abschluss“entwickelt, welcher den Zugang auf ein als Erstberuf konzipiertes Diplom-studium für Anwärter ohne Maturität ermöglichen sollte und im Herbst1989 erstmals angeboten wurde. Wintersemester 1991/92 wurden dieMilitärschulen I und II als Pilotversuch erstmals als Diplomstudium„Militärische Führungsschule MFS“ durchgeführt. Während einer Über-gangsfrist wurden die Militärschulen I und II parallel zum Diplomstu -dium weitergeführt. Mit dem Wintersemester 1993/94 wurden nur nochdas dreijährige Diplomstudium und ein einjähriger Diplomlehrgang fürHochschulabsolventen geführt und die Militärschulen eingestellt.

Mit der Neustrukturierung der ETH Zürich 1999, der europaweiten Ein-führung des Bologna-Modells der Hochschulabschlüsse (Bachelor undMaster) und der Umwandlung der Militärische Führungsschule in eineMilitär akademie, wurde das Diplomstudium auf das Wintersemester2002/03 in einen Bachelor-Lehrgang überführt. Nach mehr als 100 Jah-ren Instruktoren- bzw. Berufsoffiziersausbildung an der ETH können dieAbsolventen erstmals einen regulären Hochschulabschluss erwerben,welcher die Grundlage für weitere Studien auf der Masterstufe bildet.

Doch einmal mehr wurde die Schweizer Armee von der sozio-ökono-mischen und sozio-kulturellen sowie sicherheitspolitischen Entwicklungeingeholt. Eine doppelte Schere tat sich auf: die Schere zwischen gestei-gerter Nachfrage nach Berufsoffizieren unter dem Regime der ArmeeXXI und den alternativen Karrieremöglichkeiten ausserhalb der Armeeund die Schere zwischen dem Angebot eines anspruchsvollen Studi-ums und der Nachfrage nach diesem entbehrungsreichen, breitge-fächerten Studium. Der chronische – sich selbst verstärkende – Mangelan Instruktions- bzw. Berufsoffizieren spitzte sich zu und führte 2007 zurerneuten provisorischen Etablierung einer Militärschule 1 und 2 an derMilitärakademie ohne Beteiligung der ETH. Damit wird nur dem Namennach an die alten zwischen 1911 und 1993 geführten Militärschulen ange-knüpft, welche stets die Gesamtheit der Auszubildenden umfasste, abergerade an dieser Eigenheit krankten.

Die ungenügende Nachfrage nach dem als Studium Generale gestalte-ten Lehrganges „Staatswissenschaften.Berufsoffizier“ – in der Bologna-Terminologie ein 12x15 Punkte-Studium“ – muss jedoch auch auf demHintergrund eines säkularen Wandels interpretiert werden. Das Endedes Kalten Krieges leitete eine grundlegende Veränderung des Instruk-torenberufes ein. Seit den Tagen Ulrich Willes bis zum Ende des KaltenKrieges galt „Kriegstauglichkeit“ als unangefochtener oberster Mass-stab aller militärischen Ausbildung, insbesondere der Instruktorenaus-

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bildung. Die Bewährung im Kriege – ob siegreich oder geschlagen – bil-dete die Legitimation dieses besonderen Berufes. Zuerst im Rahmenklassischer Kriegführung unter Nationalstaaten, seit dem ersten Welt-krieg auch im Rahmen totaler Kriegführung, welche bei uns seit den1970er Jahren politisch verträglich „Gesamtverteidigung“ genannt wurde.

Die kurzzeitige Überlagerung und Umdeutung der Gesamtverteidigungals Sicherheitspolitik, das Wegbrechen der Gesamtverteidigung, dieReduktion der Landesverteidigung auf Verteidigung und die Auffäche-rung der Armeeaufgaben im Rahmen von Sicherheit und Konfliktbe-wältigung haben den Beruf des Instruktionsoffiziers, der heute zurechtBerufsoffizier genannt wird, weit differenzierter und vielfältiger gemacht.

Ich lade Sie dazu ein auf unserer Panel-Ausstellung zur Entwicklung derMilitärakademie die Veränderung der Stoffpläne der Berufsoffiziers-ausbildung zu verfolgen. Sie werden dort entdecken, dass es dort alsKonstanten Militärpädagogik und Militärgeschichte aufscheinen, Rei-ten und Fechten, Pferdekenntnis und Pferdepflege endgültig ver-schwunden sind.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkei

Hans-Rudolf Fuhrer: Von der Militärschule zur Militärakademie. 125 Jahre Militärwissenschaften an der Eidgenössischen TechnischenHochschule Zürich, in: MILAK Schrift Nr 1/2003, S. 9–45. Siehe auchSeite 49–84 in dieser Schrift.

Rudolf Jaun: Preussen vor Augen. Das schweizerische Offizierskorps immilitärischen und gesellschaftlichen Wandel des Fin de siècle, Zürich1999.

Rudolf Jaun: Wilhelm Rüstow: politischer Flüchtling – Militärschriftsteller– Oberst im eidgenössischen Generalstab, in: Imaginer la guerre.Der Schweizerische Generalstab 1804–2004, hg. vom Schweizeri-schen Bundesarchiv, Bern 2004, S. 28–31.

Literatur:

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Ansprache von Div is ionär Daniel Roubaty

Ein solches Jubiläum ist eine ideale Gelegenheit, um eine Standort -bestimmung durchzuführen, aber auch einen Ausblick in die Zukunft zu gewähren. Dabei stehen diese entscheidenden Fragen im Zentrum:Werden unsere Berufsoffiziere so ausgebildet, dass sie tatsächlich den Bedürfnissen der Armee entsprechen? Sind sie in der Lage, ihreganz besondere Rolle in unserer Milizarmee wahrzunehmen?

Ein Vergleich mit der Ausbildung der ausländischen Berufsoffiziere könnte eine erste Teilantwort liefern.

Hier drängt sich eine neue Frage auf: Sind die Schweizer Berufsoffi zieremit Offizieren ausländischer Armee überhaupt vergleichbar? Die Antwort ist rasch gegeben: Nur teilweise, weil unsere Offiziere in einerMilizarmee tätig sind und die anderen in einer Berufsarmee. Der schwei-zerische Berufsoffizier bekleidet in der Regel zwei Funktionen parallel.Zum Beispiel führt er ein Bataillon als Milizoffizier und ist als Berufsof-fizier Klassenlehrer an der Höheren Kaderausbildung. Diese zwei Hütesind eine schweizerische Spezialität, die man im Ausland – zum Beispielals Teilnehmer einer hohen Führungsschule – immer wieder erklärenmuss. Im Gegensatz zu den Offizieren bis und mit dem Grad des Ober-sten haben in der Schweiz die Höheren Stabsoffiziere, also die Generäle,wieder nur noch eine Funktion inne. An einer ausländischen Führungs-akademie werden die Lehrgangsteilnehmer auf ihre Funktion in derArmee vorbereitet. An der Militärakademie werden unsere Berufsoffi-ziere auf ihre Funktion in der Ausbildung oder in der Verwaltung, bes-ser gesagt im Hauptquartier, vorbereitet. Dies zeigt eindeutig auf, dassin der Konzeption der Ausbildung unserer Berufsoffiziere Benchmar-king oder „1 zu 1 copy paste“ wenig sinnvoll sind. Es gilt zu bemerken,dass im Ausland die Ausbildung der Berufsoffiziere eine akademischeAusbildung ist, mindestens ist dies so ab der Stufe Hauptmann oderMajor. Diese Feststellung soll für uns ein wichtiger Hinweis sein.

In unserer Armee gibt es einige Berufsoffiziere, welche diese zwei Hütenicht zu tragen haben. Sie sind in einem inaktiven Stab oder in einemBetriebsdetachement eingeteilt und leisten somit keine Milizdiensttagemehr. Dies kann eine mögliche Lösung für die letzten 10 Jahre vor derPensionierung sein, aber sicher nicht vorher! Die Ausbildung unsererMilizoffiziere ist sehr praxisorientiert. Die sehr kurzen Zeitdauern unse-rer Milizlehrgänge lassen keine echte Alternative dazu. Deswegen ist esunabdingbar, dass die Ausbilder in diesen Lehrgängen selber eineFührungsfunktion in der Milizarmee ausüben oder ausgeübt haben. Nurso kann die Beziehung, die Verbindung zur Miliz gehalten werden. Anson-sten verliert der Lehrkörper, die Berufsoffiziere, jegliche Glaubwürdig-keit.

Ausbildung inklusive deren Planung und Organisation sowie die Betreu-ung der Milizkader in einer Rekruten- oder einer Offiziersschule bildenden Grundauftrag der jungen Berufsoffiziere. In einer späteren Phasedes beruflichen Werdegangs werden sie an der Höheren Kaderaus -bildung eingesetzt, zumindest die Besten. Dies wird so bleiben. Die Miliz-kader sollen auch in der Zukunft Soldaten ausbilden können. Der Einsatz von Zeitoffizieren in der Grundausbildung – wie es ursprünglich

Divisionär Daniel Roubaty, Kommandant Höhere Kaderausbildungder Armee

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in der Konzeption der Ausbildung in der Armee XXI geplant war –betrachte ich als einen Misserfolg. Um erfolgreich zu sein, benötigt derjunge Berufsoffizier Leadership, Sozialkompetenzen, pädagogischesTalent und viele Kenntnisse in der Psychologie neben den rein militäri-schen Fähigkeiten. Dazu soll er im beruflichen Rahmen wie auch in derGesellschaft als militärischer Fachmann auftreten können. Dies bedeu-tet, er muss unter anderem in der Sicherheitspolitik, in Rüstungsfragenund in der Militärgeschichte fachlich korrekt argumentieren können.

Dies weist mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass an der heutigen Aus-bildung und am Ausbil-dungskonzept am Diplomlehrgang und im Bache-lor-Studiengang festgehalten werden muss.

Immer mehr Berufsoffiziere verbringen nicht ihre gesamte beruflicheKarriere in der Ausbildung. Nachdem sie Erfahrung in der Kaderaus -bildung gesammelt haben, werden sie immer öfter in den Stäben derStufe Armee (Armee- oder Führungsstab) oder Stufe Teilstreitkräfte(Heer oder Luftwaffe) eingesetzt. In diesen Stäben werden sie vor allemmit Managementaufgaben konfrontiert. Unter Managementaufgabenverstehe ich unter anderem Finanzplanung, betriebswirtschaftliche Pro-blemstellungen, logistische Planung, Informations- und Kommunika -tionstechnologie, Doktrin, Rüstungsplanung, Personalplanung und -führung, Armeeplanung, Controlling, usw. Damit die betroffenenBerufs offiziere die genannten Probleme effizient behandeln können,müssen sie entsprechend und effizient weitergebildet werden. Ein ande-rer Ansatz als Weiterbildung wäre konsequenterweise die Verlängerungder Grundausbildung im Diplomlehrgang oder im Bachelorstudiengang.Dies scheint mir aber keine gangbare Lösung zu sein. Würde doch derBeginn der praktischen Erfahrung auf der Zeitachse nach hinten ver-schoben. Mir scheint wichtig, wenn nicht entscheidend, dass die Be -rufsoffiziere, die sich mit diesen Managementaufgaben befassen, nichtvergessen, dass die Substanz der Armee an der Ausbildungsfront oderan der Einsatzfront zu finden ist, und nicht in der Zentrale in Bern odersonst irgendwo. Um dies zu erreichen, ist es erforderlich, dass alle inder Zentrale eingesetzten Berufsoffiziere solche Erfahrungen sammelnkönnen. Somit ist gesagt, dass der Weg der Spezialisierung – entwederAusbildung oder Managementaufgabe – der falsche Weg ist.

Die Weiterbildung der Berufsoffiziere besteht heute aus den Zusatz-ausbildungslehrgängen – den sogenannten ZAL – und aus den Abkom-mandierungen an eine militärische Akademie ins Ausland.

Weil die Komplexität und die Vernetzung all dieser Managementpro-bleme immer grösser wird, stellt sich die Frage, ob dieses Konzept derWeiterbildung den heutigen Anforderungen weiterhin entspricht. Dieskann in der Tat nicht abschliessend beantwortet werden, weil sich dieheutigen Anforderungen ständig neu verschieben. Hinzu kommt, dassoftmals eine gezielte Personaleinsatzplanung fehlt oder durch die schnell-lebige Zeit verunmöglicht wird. Eine gezielte Weiterausbildung im Hin-blick auf eine bestimmte Funktion ist praktisch inexistent. In diesemBereich orte ich ein enormes Verbesserungspotenzial, hier kann sich dieArmee verbessern, hier gibt es Handlungsbedarf!

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Als Kommandant HKA setze ich mich dafür ein, dass die Aus- und Wei-terbildung der künftigen Berufsoffiziere anpassungsfähig bleibt, ohnelangjährig bewährte Konzepte permanent zu reformieren. Hierbei baueich auf die an der Militärakademie betriebene Forschung und Lehre, wel-che sich aus eigenem Antrieb inhaltlich erneuert. Die Schweizer Armeeund die Berufsoffiziere im Speziellen müssen, auch wenn sie – glück -licherweise – über wenig bis gar keine Einsatzerfahrung verfügen, laufend am Puls der Zeit bleiben.

Lassen Sie mich somit zum Schluss kommen und meine drei Hauptan-liegen an die Ausbildung künftiger Berufsoffiziere wiederholen:� Erstens: Die Berufsoffiziersausbildung muss auch in Zukunft ein aka-demisches Niveau haben. Nur so bleibt der Erhalt einer glaubwürdi-gen Milizarmee im In- und Ausland gewährleistet.

� Zweitens: Der Berufsoffizier soll innerhalb der Milizarmee primär inder Ausbildung eingesetzt sein. Um diese Aufgabe glaubwürdig undkompetent erfüllen zu können, braucht er den ständigen Bezug zurMiliz, aber auch, und dies sei nicht zu vergessen, zu einsatzerprob-ten Armeen dieser Welt.

� Drittens: Die Weiterbildung der Berufsoffiziere soll neben den allge-meinbildenden Kursen auch auf bestimmte Funktionen zugeschnit-ten sein. Wenn Offiziere im Ausland ausgebildet werden, soll dasimmer im Hinblick auf eine bestimmte spätere Funktion zu gesche-hen haben – der Return on Investment muss optimiert werden.

In diesem Sinne wünsche ich der MILAK für die nächsten hundert Jahre eine Weiterführung ihrer Erfolgsgeschichte.

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Ansprache von Prof. Dr. Andreas Wenger

Als Delegierter des Studiengangs Staatswissenschaften ist es mir einegrosse Freude, mich am Schluss des heutigen Festaktes an sie wendenzu dürfen. „100 Jahre Militärakademie an der ETH“ symbolisiert dieGeschichte einer langjährigen Partnerschaft zwischen Armee und Hoch-schule, zweier öffentlicher Institutionen, deren gemeinsames Bestrebendie Verwirklichung einer anspruchsvollen akademischen Ausbildung fürangehende Berufsoffiziere war und bleiben wird.

Heute präsentiert sich das Resultat wie folgt: Die akademische Ausbil-dung für einen Teil der angehenden Berufsoffiziere ist Bestandteil desneuen europäischen Hochschulsystems nach Bologna. Sie präsentiertsich in der Schweiz als anspruchsvolles Bachelor-Studium der Staats-wissenschaften. Damit bildet der Name des Studiums ab, was schondas Ziel der Gründungs-Promotoren der Ausbildung war, nämlich dafürzu sorgen, dass die Absolventen des Studiengangs als wissenschaftlichgeschulte Fachleute in militärischen und sicherheitspolitischen Fach-fragen auftreten und als Verantwortung tragende Mitglieder der Gesell-schaft auch zu nichtmilitärischen Fragen der politischen, sozialen undökonomischen Umwelt Stellung nehmen können.

Zum Stellenwert des Bachelor -Studiengangs Staats-wissenschaften an der ETH Zürich

Wie ist der Stellenwert dieser Ausbildung aus Sicht der ETH zu beur-teilen? Die Rektorin der ETH Zürich hat vorhin die wichtigsten Statio-nen auf dem Weg zur heutigen Zusammenarbeit zwischen der ETHZürich und der Schweizer Armee skizziert. Seit dem Wintersemester2002/2003 bietet die ETH ein Bachelor-Studium im seit 1999 existie-renden Departement der Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften (D-GESS) an. Das Departement GESS versteht diese Bachelor-Ausbil-dung heute als natürlichen Bestandteil seiner Lehre, welche zu denanderen Ausbildungsprogrammen gute Verbindungen hat: Angebotenim heute so genannten Pflichtwahlfach, stehen viele der Kurse diesesStudiengangs auch anderen Studierenden aus dem In- und Auslandoffen.

Das D-GESS schätzt das Vertrauen, eine wichtige Rolle in der akade-mischen Ausbildung der Berufsoffiziere spielen zu dürfen. Das Ziel istes, einen akademischen Standard zu vermitteln, der nicht nur intellek-tuell anspruchsvoll ist, sondern auch für das Berufsleben eines Offi-ziers praktisch relevant ist. Mit der heutigen Partnerschaft zwischenMILAK und ETH hat sich eine Form der Zusammenarbeit und der Gewal-tenteilung etabliert, die eine erfolgreiche Umsetzung dieser Zielsetzungerlaubt. Im Rahmen seiner Gesamtverantwortung über das akade-mische Angebot hat das Departement GESS sicherzustellen, dass dieakademischen Standards des Studiengangs jedem Vergleich stand-halten. Die enge Zusammenarbeit mit der MILAK bei der Umsetzungdes Programms wiederum gewährleistet, dass der Praxisbezug gege-ben ist und den sich wandelnden Ansprüchen des Berufsbildes Rech-nung getragen wird.

Prof. Dr. Andreas Wenger, Direktor des Center for Security Studies und Delegierter des StudiengangsStaatswissenschaften D-GESS ETHZürich

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Seit 2002 mündet das Studium in einen international anerkannten Bache-lor-Abschluss. Mit dem erfolgreichen Studienabschluss erwerben dieAbsolventen das Recht, den Titel „B.A. ETH in Staatswissenschaften“zu führen. Dieses Diplom qualifiziert sie für einen Masterstudiengangund bildet damit eine solide Basis für weitere zivile und militärische Aus-bildungsschritte. Mit dem Bachelor-Abschluss können sich die Absol-venten – nachdem sie ihren Verpflichtungen gegenüber der Armee nach-gekommen sind – für ein Master-Studium bewerben und schliesslichbildet der Studienabschluss auch einen wichtigen Schritt mit Blick aufdie spätere Absolvierung eines Executive Weiterbildungsprogrammes,wie dies die ETH beispielsweise mit dem Master of Advanced Studiesin Security Policy and Crisis Management anbietet, der neben den höhe-ren Armeekadern auch Führungskräften aus der Privatwirtschaft offensteht.

Eine Standortbestimmung: Die Studienreform 2011

Sind mit diesem Studium die durch die Geschichte der MILAK hindurchimmer wieder neu formulierten Ziele einer akademischen Berufs -offiziersausbildung erreicht worden? Aus der heutigen Sicht kann ichdiese Frage ohne Zögern mit „JA“ beantworten. Die zwei Partner habendie Ausbildungsqualität des Studiums seit 2002 laufend verbessert. Inwenigen Tagen werden wir den Lehrgang 2011 mit einem überarbeite-ten Curriculum und mit einem neuen Regelwerk in Angriff nehmen. DieNeuerungen sind das Resultat einer Studienreform, die wir in den ver-gangenen zwei Jahren in enger Zusammenarbeit zwischen ETH undMILAK durchgeführt haben. Es ging darum, das Curriculum auf die sichwandelnden Rahmenbedingungen sowohl im Umfeld der Armee alsauch im Hochschulumfeld auszurichten.

Das Resultat der Studienreform darf sich sehen lassen: Mit der Neuaus-richtung entwickelt sich der Studiengang zu einem qualitativ noch aus-gewogenerem Studienangebot weiter. Die akademische und die militär-fachliche Ausbildung werden besser voneinander abgegrenzt undaufeinander abgestimmt. Insgesamt weniger befrachtete Semester undZwischensemester erlauben eine nachhaltigere Vertiefung des Stoffesin den einzelnen Fachbereichen. Und die Konzentration und Verlänge-rung der militärfachlichen Ausbildung am Schluss des Studiums undüber dessen Ende hinaus, erlauben eine optimale praktische Vorberei-tung für den Ersteinsatz der Berufsoffiziere.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei den Kolleginnen undKollegen der ETH und der MILAK recht herzlich für die gute Zusam-menarbeit bei der Erarbeitung des neuen Curriculum zu bedanken.Besonders hervorheben möchte ich die enge Zusammenarbeit mit demDirektor der Militärakademie, Brigadier Daniel Lätsch. Nicht selbstver-ständlich ist zudem, dass die Armeeführung Hand geboten hat für eineVerlängerung der zur Verfügung stehenden Ausbildungszeit. Dies erlaubtnicht nur eine intensivere akademische Ausbildung in und zwischen denSemestern, sondern ermöglicht gleichzeitig eine Konzentration dermilitärischen Fachausbildung am Studienende und darüber hinaus. Ein

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herzliches Dankeschön geht daher auch an den Chef der Armee, Korps -kommandant André Blattmann, für sein Engagement zugunsten desStudienganges!

Perspektiven und Ausblick

Die Studienreform trägt der Bestimmung der akademisch gebildetenBerufsoffiziere Rechnung: Sie sollen einmal ihren Beitrag in der Armee-führung leisten können. Wir sind überzeugt, dass sie mit dem revidier-ten Bachelor-Studiengang hervorragend dazu aufgestellt sind. Die Absol-venten des Studienganges erwerben breite staatswissenschaftlicheKenntnisse auf Hochschulniveau, u.a. in Recht, Politik, Wirtschaft, Gesell-schaft und Geschichte. Sie eignen sich vertiefte Kenntnisse in den Militär-wissenschaften an, u.a. in Strategie, Psychologie, Führung und Kom-munikation. Sie kennen und erkennen aber nicht nur Fakten undZusammenhänge, sie haben darüber hinaus die Fähigkeit und den Wil-len erworben, immer weiter zu lernen: „Learning to learn“ ist das Stich-wort, das hier entscheidend ist. Damit – so sind wir überzeugt – sind siegut gerüstet, um sich den grossen Herausforderungen ihres Berufesstellen zu können.

Die ETH leistet zusammen mit der MILAK in der akademischen Ausbil-dung angehender Berufsoffiziere einen nicht unerheblichen Beitrag zurErfüllung des Verfassungsauftrags durch die Schweizer Armee: Sie erklärtdie Zusammenhänge zwischen den staatspolitischen und gesellschaft-lichen Gegebenheiten, der Globalisierung und Vernetzung modernerGesellschaften und einer Armee, die sich schrittweise weiterentwickelt.In einer komplexen und interdependenten Welt, die sich immer rascherwandelt, erhalten Konstanten, wie die einer soliden akademischen Aus-bildung ein besonderes Gewicht. Die zwei Partner sind sich dessen sehrbewusst und verstehen das Ausbildungsangebot denn auch als lang-fristige Investition.

Das klare Bekenntnis beider Institutionen, sich auch künftig gemeinsamfür die Weiterentwicklung der akademischen Ausbildung der Berufsoffi-ziere einzusetzen, bildet die Grundlage für die künftige Positionierung desStudienganges. Wer den Anspruch einer akademischen Bildung hat, mussmit den Anforderungen der heutigen Hochschullandschaft vertraut sein.Und wer den wachsenden Ansprüchen an die Berufsoffiziere im Umfeldder Schweizer Armee gerecht werden will, muss die Armeeentwicklun-gen von innen kennen. Es braucht deshalb auch in Zukunft das Engage-ment beider Partner – der ETH und der MILAK – um eine zeitgerechte aka-demische Ausbildung der Berufsoffiziere sicherzustellen. Mit ihremEngagement können sie entscheidend dazu beitragen, dass der Stellen-wert der Armee in unserer Gesellschaft auch in Zeiten eines von Krisenbegleiteten globalen Umbruchs und eines beschleunigten soziokulturel-len Wandels erhalten bleibt. Ich bin überzeugt, dass der akademischenAusbildung von Berufsoffizieren an der ETH Zürich auch auf längere Sicht– und damit meine ich weitere 100 Jahre – eine Zukunft offen steht.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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Die Teilnehmer der Paneldiskussionzusammen mit Direktor Lätsch; Vonlinks nach rechts: iv Philippe Zeller, Div Frank Seethaler, Br Daniel Lätsch(Direktor MILAK), Prof. Dr. Rudolf Jaun,Div Jean-Marc Halter und Prof. Dr.Rudolf Steiger.

Paneldiskussion am Jubiläumsanlass vom 9. September 2011

Rudolf Jaun: Meine Damen und Herren, ich begrüsse Sie nun ganz herz-lich zu diesem Podium mit ehemaligen Absolventen der Militäraka- demie und ihrer Vorgängerinstitutionen. Es sind dies Divisionär FrankSeethaler, Militärschule 1950/51. Puis le divisionnaire Philippe Zeller,École militaire 1964, dann Professor Rudolf Steiger, Militärschule II imJahre 1974 und Divisionär Jean-Marc Halter, Militärschule I 1987 undMilitärschule II 1989/90.

Ich beginne mit Ihnen, Herr Divisionär Seethaler. Sie haben 1950 dieMilitärschule absolviert. Welche Dozenten sind Ihnen in Erinnerunggeblieben? Wie war die Art und Weise ihres Auftritts dazumal?

Frank Seethaler: Der Lehrkörper damals setzte sich zusammen ausBerufs offizieren, also höhere Berufsoffiziere, Oberste und zivile Dozen-ten. Das waren Professoren der ETH oder andere wissenschaftlich

Vier ehemalige Absolventen

DivisionärFrank Seethaler

Militärschule1950/51

DivisionärPhilippe Zeller

Militärschule 1964

Prof. Dr. / BrigadierRudolf Steiger

Militärschule II1974

DivisionärJean-Marc Halter

Militärschule I und II1987 und 1989/90

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tätige Persönlichkeiten. Mir haben natürlich besonders diejenigen Dozen-ten, die die Hauptfächer bestritten haben, imponiert oder Eindruckgemacht. Ich möchte auch einige diese Herren nennen, ich komme aufvier oder fünf Namen:

Da war zuerst einmal Herr Gonard. Er war Divisionär im ersten Winter-semester. Im zweiten Wintersemester war er bereits Korpskommandant.Er war aber vorher schon als Major, noch während der Kriegszeit, impersönlichen Stab des Generals tätig gewesen. Er war ein ausseror-dentlich gebildeter Mann und er dozierte Kriegsgeschichte und alsSchwergewicht leitete er vor allem die Auslandsreisen. Wir haben zwei-mal eine Auslandreise gemacht, da wir zwei Wintersemester hatten. Imfolgenden Sommer einmal nach Italien und einmal in den Norden vonEuropa. Gerade bei dieser Gelegenheit hat er sich als ausser ordentlichhoch gebildeter und auch vielseitiger Mensch gezeigt. Eine starke Per-sönlichkeit. Er hat vor allen Dingen neben dem rein Militärischen immerwieder auch dem Kulturellen seine Beachtung geschenkt. Und ich musssagen, aus der Erinnerung, dass er mir eigentlich die Freude am italie-nischen Kulturleben und vor allen Dingen an der Renaissance beige-bracht oder bestärkt hat. Er war sehr kritisch, selbstverständlich, abervor allen Dingen war es ein grosser Gewinn in seinem Auftreten, dasser immer die Lehren aus den betreffenden Ereignissen, die wir dort bear-beitet haben, gezogen hat.

Der nächste Herr, den ich erwähnen möchte, ist Herr Züblin. Züblin wardamals Divisionskommandant und ist das auch im zweiten Semestergewesen. Er ist erst später zum Kommandanten des dritten Armee korpsaufgestiegen. Herr Züblin war das absolute Gegenteil von Herr Gonard:Er war streng, ein scharfer Geist und ausserordentlich präzis und hat dementsprechend auch viel verlangt von uns. Und wehe, wenn esetwas danebenlag oder nicht gerade so war wie es ihm gepasst hat.Dann musste man damit rechnen, dass er einem einigermassen fertigmachte. Wer Angst vor ihm hatte, und viele hatten Angst, die hat er nichtgemocht. Wer den Mut hatte, ihm zu widerstehen oder sogar kritischeFragen zu stellen und den Kampf aufzunehmen, den hat er geschätztund den hat er auch immer in Ruhe gelassen.

Der nächste Herr ist ein Berner, der in Zürich die sechste Division kom-mandiert hat. Es war Divisionär Schumacher, Divisionär und Schrift-steller, Militärschriftsteller und Katzenfreund auch noch nebenbei. Erhat auch Bücher über Katzen geschrieben, aber davon hat er in unse-rem Unterricht nichts gesagt. Er war ein ausserordentlich tiefsinnigerDenker, Philosoph, ein Militärphilosoph. Er hat auch militärphilosophi-sche Betrachtungen geschrieben. Wenn man sie heute liest, so sind sieimmer noch inhaltlich sehr genussvoll zu lesen, wenn auch in der Spra-che etwas allzu manieriert. Er war eben noch der Mensch, der Roman-tiker des 19. Jahrhunderts. Er war ein liebenswerter Mensch und hatteeine Stunde Unterricht pro Woche gegeben. Wenn er reingekommenwar, so hat er ein freundliches Lächeln auf den Lippen gehabt, hat genicktund ist zum Podium geschritten. Er hat sich ein Stück Kreide ergriffen,hat damit gespielt und dann hob er an, und es lief eine Stunde lang –oder 45 Minuten – ohne Unterbrechung: druckreif, kein Papier, kein

Divisionär Frank Seethaler, Absolvent Militärschule 1950/51.

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Stocken, nichts, und wenn der Gongschlag für die Pause kam, dann leg-te er die Kreide sanft auf den Platz zurück, lächelte freundlich und schrittzur Tür.

Der nächste Herr war Divisionär Berli, Waffenchef der Infanterie, vonder Ausbildung her Jurist, aber er hat nicht die Juristerei gegeben, son-dern er hat Militärpädagogik und Wehrpsychologie behandelt. Das warnatürlich absolut unwissenschaftlich. Er war nicht prädestiniert dafür.Aber wer war das schon? Militärpädagogik hat es damals noch nichtgegeben, so richtig. Das kam erst, war im Kommen. Auch Militär- oderWehrpsychologie war im Kommen. Dabei stützte man sich einfach aufdie Erfahrung. Das war ein empirisches Abhandeln dieses Stoffes. Sol-datenerziehung, Führung, Menschenführung im alten Stil, nicht nur zigJahre Erfahrung sondern Jahrtausende. Wenn man bedenkt, dass dererste Militärpädagoge Kyros, der König von Persien, war, der darübergeschrieben hat. Also man hat aus der Erfahrung geschöpft und Berlihat das verstanden. Er hat wunderbar Fälle aus seiner persönlichen Erfah-rung, oder wo er sie sonst woher hatte, gebracht und mit uns durchdis-kutiert in seiner sehr heiteren, entspannten, lockeren väterlichen Art undWeise. Darum hat er sich auch den Namen eingetragen, das heisst, seinUnterricht hiess bei uns einfach: „Gschichte usem Bluemetrögli“.

Rudolf Jaun: Herr Divisonär, Sie haben ja Studienreisen erwähnt. Kön-nen Sie uns schildern wie Sie dazumal unterwegs waren und welcheAufgaben Sie lösen mussten?

Frank Seethaler: Jeder Teilnehmer der Studienreise hatte den Auftrag ein Referat zu halten sur place auf dem Gefechtsfeld und das musste sehr sorgfältig erarbeitet werden. Die Militärbibliothek hat da sehr grosse Arbeit geleistet und hatte den einzelnen Teilnehmern die nötigenliterarischen Bedürfnisse befriedigt und zur Verfügung gestellt. Einige

Divisionär Frank Seethaler

* 1920

Dr. iur.

Militärschule 1950/51

Instruktionsoffizier 1949–1973

Kdt Gst S 1969–1973

Kdt Feld Div 6 1974–1981

Redaktor Truppenführung undWeisungen für die operativeFührung 1963–1967

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konnten oder hatten das Glück, dass sie Kriegsteilnehmer interviewenkonnten – schriftlich oder mündlich. Ich habe einmal einem deutschenGeneral geschrieben, dessen Namen habe ich nicht mehr gegenwärtig,auf jeden Fall habe ich da eine kurze Antwort bekommen, die mir abersehr nützlich war, denn es handelte sich um ein Gefecht, ein sehr dra-matisches Gefecht auf Sizilien. Ich glaube, ich muss das Gefecht nichtmehr wiederholen, aber ich könnte Ihnen dieses Gefecht schildern, dennes war dermassen eindrücklich und auch Gonard hat wirklich die Lehrendaraus gezogen. Er hat gesagt, genauso und darauf kommt es an und dassind Lehren, die über den Tag hinaus gelten. Ich glaube, das muss manmitnehmen. Das war ungefähr der Stil, wie diese Taktik im Gefecht, imGelände kriegsgeschichtlich abgehalten wurde. Also ich muss sagen, alsletzten Satz dazu noch, wir waren am Schluss dieser beiden Semestervon diesen Sommerreisen imprägniert und voll Wissen über das Gesche-hen im Zweiten Weltkrieg. Leider waren wir nicht an der russischen Front,aber wenigstens in Nordeuropa und wie gesagt in Italien.

Rudolf Jaun: Letzte kleine Frage: ist es richtig, dass Sie mit Privatwagenin Italien unterwegs waren und Funkverbindung in die Schweiz hatten?

Frank Seethaler: Das weiss ich nicht mehr. Jedenfalls waren wir mit denInstruktorenfahrzeugen unterwegs und das hat sich sehr gut bewährt.

Rudolf Jaun: Danke vielmals.

Rudolf Jaun:On passe au Divisionnaire Zeller, École Militaire 1964. Vousm’avez dit que la volée de 1964 était une volée extra. Pourquoi?

Philippe Zeller: Je ne crois pas que j’ai dit ça. J’ai dit qu’elle était uniquedans l’histoire des écoles militaires. Je crois qu’elle est toujours unique.Il y avait plus de latins, huit Romands et deux Tessinois que de suisse-alémaniques. En termes sportives on dirait 10 à 9, mais c’était très vite10 ET 9. Trois de nos camérades ont quitté très rapidement la carrière. Ilen est resté 16. Sur ses 16 cinque sont devenus officiers généraux donten particulier le divisionnaire Carlo Vincenz, ici présent, qui a comman-dé des Ecoles Militaires. 13 sont devenus officiers d’état major général,un commandant de Corps je crois que je l’ai dit. C’était le commandantde Corps Christen, Chef de l’instruction. C’était un stage rassembleur.Nous avons crée un réseau, un «rotary vert». Vous savez ce que c’est un«rotary vert»? C’était le „Stamm“ des Colonels de la City ici à Zürich. Onrassemblait régulièrement. Moi je dis „alliance“ mais en fait c’est la mêmechose. Voilà. C’était une école de culture générale. Nous étions huit ens-eignants avec une carrière d’enseignant des diplômes et des technicum,comme l’a dit le professeur, ou un certificat fédéral de capacité, et nousavons eu des cours ex cathédra, je retiens trois noms: Dürrenmatt (Peter),Zermatten, par ailleurs colonel d’état major général et von Salis. Ces trois personalités entre autres ont contribués à nous donner une visiondu pays. Je rappelle que les latins étaient des confédérés minoritaires.Un bémol à cette école de culture générale: Les romands ont en certesappris l’allemand. Mais nous aurions dû quitter cette école en sachant le

Divisionnaire Philippe Zeller, École militaire 1964.

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suisse-allemand „Züridüütsch oder Berndüütsch“ et surtout l’anglais. Çac’est le bémol. Ce fut une école professionnelle. Pour nous qui avons étéinstituteurs, maîtres secondaires, c’était un peux comme l’école norma-le. Le but c’était de donner aux futurs instructeurs le métier d’instructeur,les outils du métier d’instructeur. C’est vrai qu’à part de cela il y a eu desvisites des armes, des démonstrations, il y a eu du sport – on a du fairedu cheval encore – c’était très intéressant, près d’Orvin et à Berne. Il y aeu quelques catastrophes qui ont d’ailleurs brisé une carrière d’un de noscamarades, parce que il a voulu sauter sans savoir sauter et son visagec’est déplacé d’un petit peux à la fin de la chute… la partie gauche de sonvisage c’était légèrement déplacé. On avait des cours d’éthique et depédagogie. L’éthique c’était le divisionnaire Rösler – un fils de pasteur,comme moi – il a très bien pu prêcher, comme moi, dans une église. Doncil était charmant. Il était très «Mensch orientiert», un gentleman, un hom-me du 18ième siècle on pourrait dire en français. Et puis la pédagogie étaitdonnée par un commandant de corps qui parlait (lispelt:) «somme sa» (= comme ça). Il était instituteur vaudois. Il est arrivé au cours, il a dit (lispelnd): «Messieurs, quelle est la différance entre la pédagogie mili-taire et la pédagogie civile?» Imgainez 19 types qui réfléchissent quiéssayaient de voir ce que l’autre écrivait comme en école primaire. Etpuis l’allemand quand on a donné des réponses intelligentes, évidem-ment, il a dit (lispelt wieder): «Messieurs, il n’y au pas de différence entre la pédagogie militaire et la pédagogie civile.» C’était la fin du cours.J’évoque un deuxième. C’était, ça vous étonnait, l’ex-brigadier Jean-Maire, évidemment les latins se réjouissaient, d’avoir enfin un cours enfrançais. Il est arrivé dans la salle qui est peu à part d’ici. «Ooh… Zeller,de Rougemont… ooh…» et a commencé de citer tous les noms desromands «Ooh… Monaco ---» et il a continué deux heures – en allemand.

J’ai cité quelques personnalités pour commencer, comme l’a fait le divisionnaire Seethaler, mais avant j’aimerais ouvrir une parenthèse.J’aimerais saluer ici tous les officiers généraux – et les autres officiersaussi – présents dans cette salle, qui, par leur savoir-être et par leur

Divisionär Philippe Zeller

* 1933

Primarlehrerpatent

Militärschule 1964

Instruktionsoffizier 1963–1982

Chef Operationssektion GGST 1981/82

Stabschef FAK 1 1983–1987

Kdt Ter Zo 1 1987–1993

Kdt Mech Div 1 1994

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savoir-faire, m’ont poussés ou m’ont tirés au généralat. C’est à eux queje le dois et étais nommé brigadier en 1900… j’avis 50 ans. Et je veuxsaluer un seul d’entre eux, si vous permettez, et vous permettez biensûr… c’est le divisionnaire Seethaler. J’ai été deux ans chef de groupeau cours d’état major général et il a complété mes connaissances enpédagogie militaire. Merci mon divisionnaire.

Entre les personnalités civiles et les stagiaires il y avait exactement lamême distance qu’entre les professeurs et les élèves dans les établisse-ments publiques des années 60. Entre le personnel permanent les ens-eignants permanents et les stagiaires bien sûr il y avait un contacte unpeux plus agréable. Le divisionnaire Rösler m’a convoqué à Einsiedelnen tenue de sortie à 20:30 ou 19:30 le soir en grande tenue. Je ne savaispas ou on allait. Nous sommes arrivés dans un chalet. Une très belledame nous a reçue. C’était la femme d’un brigadier de milice, personna-lité de Zürich, dont je me souviens plus le nom… On était ---? (nuschelt)Ils ont parlés en «Schwyzerdüütsch» pendant deux heures. J’ai rien com-pris. J’étais là et je me suis dit à la fin: Il m’a pris parce que madame étaitseule. Il allait voire une dame seule. Et dans ce (nuschelt wieder) il mereste la vision. Tout était pavoisé de pochettes d’allumettes. C’était ce quece brigadier de milice ramassait dans tous les hôtels du monde quand ilvoyageait. Et pour terminer dans ce corps d’enseignants militaires on atrès très rapidement vu qu’un certain nombre d’entre eux allait faire car-rière. Il y avait des personnalités de sorte – comme on dit – en volant. J’aidit qu’il y avait une plus grande distance. Une moins grande distance ent-re les professeurs permanents, militaires et nous. Ça paraît une lapalis-sade. Mais j’aimerais vous rappeler que lorsque je suis rentré à 30 anscapitaine dans le corps des instructeurs d’infanterie, le chef d’armes d’in-fanterie ne serrait la main des instructeurs qu’à partir du grade de major.

Je conclus. Vous savez, les étudiants américains en terme de leur stageà l’US-Army Commander Staff College, ils crient à la fin, ils jettent leurstrucs. Ils disent la phrase: it was the best years of my life. Je me suisdemandé si je pouvais me dire ça de cette volée. Pas tout à fait. Parceque nous avons eu – en tout cas c’est mon sentiment – deux frustrati-ons. La première frustration, c’est le fait que nous étions obligés – c’estnormale – comme officiers de milice d’aller quatre semaines aux coursde répétition. Donc pendant ces quatre semaines on perdait des coursintéressants. Et la deuxième frustration c’est que nous n’avons pas faitde voyage d’études à l’étranger. Ça c’était une grande frustration. Et ona jamais sû pourquoi. Mais je me méfie que les 68 arrivaient en Franceet c’était toujours un problème de budget. Voilà. Mais 46 ans plus tardnous sommes encore la moitié vivants. Et je puvais dire ici, et je le dis,c’était une expérience extraordinaire. Ça nous a ouvert l’horizon. Nousles minoritaires qui ne connaissions pas, ou très peu, nos camaradessuisse-alémaniques nous avons crée – comme je dis – ce réseau. Nousavons mieux compris – et eux aussi – vivre avec des suisses-romands.Merci à votre attention.

Rudolf Jaun: Mon divisionnaire, vous avez évoqué une fois qu’un devos enseignants avait des conseils vraiment très pertinents. Et là, il fautpas oublier ça.

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Philippe Zeller: Le commandant de corps, Robert Frick, nous a donnéquelques conseils, on dirait des conseils de morale aujourd’hui. Comme ça s’introduit de nouveau dans les écoles françaises depuis larentrée, des petites périodes oú on fait de la morale… et nous a dit: «Je vous donne trois conseils.» C’est pas tout à fait ce qu’il a dit, pourle premier. Il a dit (lispelt): «Messierus, épouséz, si vous n’êtes pasmariés, une femme d’instructeur. Là on s’est dit que c’était un conseilun peux douteux… Et puis on a tout de suite compris: il voulait dire: …qui accepte le métier d’instructeur… La deuxième, äh… la troisième, làc’était extraordinaire. Ces deux conseils m’étaient extrèmenent précieuxdans toute ma carrière. Quand on a un décès dans sa sphère de com-mandement il faut que le patron s’occupe que de ça. La dernière ça c’estextraordinaire. Ça voulait simplement dire: «Messieurs, prenez de ladistance avec votre métier. Vous n’êtes ni toute votre vie à la caserne,ni toute votre vie au couvent.» C’est entre les deux, et il faut savoir pren-dre de la distance et ce qui me concerne que j’ai appliqué quand mesenfants étaient adolescents. Je ne suis jamais rentré à la maison en uni-forme. Je ne suis jamais parti de la maison en uniforme. Sauf pendantles cours de répétition. De telle manière que mes enfants voient que j’exerçais un métier, que j’avais un avis de métier, mais que par ailleursje vivais dans la société comme tout le monde. Et ça, je le dois à RobertFrick. Voilà.

Rudolf Jaun:Merci beaucoup, mon divisionnaire. Ich gehe jetzt zu Pro-fessor Rudolf Steiger. Ich werde ihn natürlich nicht fragen, was er vonden Dozenten gehalten hat, als er hier die Militärschule 1974 besuchthat. Rudolf Steiger war wissenschaftlicher Assistent, wissenschaftlicherMitarbeiter und Absolvent der Militärschule, Dozent und Direktor –eigentlich Gründungsdirektor der Militärakademie.

Als Du 1974 als wissenschaftlicher Mitarbeiter eingetreten bist, war eseine Zeit des Aufbruchs – des Umbruchs auch. Was ist in Dir dazumalvorgegangen, welche Überlegungen, was hat dich bewegt und wo woll-test du eigentlich selbst hin?

Rudolf Steiger: Ja eine schwierige Frage, vor allem die Frage des wohinich wollte und vielleicht noch erstaunlicher, dass ich es eigentlich trotz-dem schon wusste. Es war im November 1973. Ich hatte eben begon-nen als Assistent, als einziger Assistent an dieser Schule. Ich war auchnicht Assistent eines Dozenten sondern der Direktor, Brigadier Schuler,hatte einen wissenschaftlichen Assistenten, und ich war auch in seinemBüro und das war auch gleichzeitig die Bibliothek und zwar hier imHauptgebäude. Dort, wo jetzt die Rektorin ihres Amtes waltet. Das wardas Büro von Brigadier Schuler und seines kleinen Assistenten und derentscheidende Moment wohin ich wolle kam, als der Ausbildungschef,Korpskommandant Hirschy, unsere Schule inspizierte. Das war etwasBesonderes, weil der Direktor vergessen hatte, die Uniform anzuziehen.Ich war als Oberleutnant und als sein Assistent in Uniform. BrigadierSchuler hat mich in seiner ihm eigenen Art gefragt: „muess ich noch d Uniform go hole?“ Da habe ich zwischen Ausbildungschef und Direk-tor gesagt, das wäre vermutlich eine gute Idee und dann ist er wieder

Brigadier und Prof. Dr. Rudolf Steiger,Absolvent Militärschule II 1974.

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verschwunden und meine Aufgabe war dann, den Ausbildungschefwährend 1½ Stunden zu unterhalten und durch die Schule zu führen. Indiesen 1½ Stunden stellte er mir die entscheidende Laufbahn-Frage, miteinem etwas merkwürdigen Unterton. Für Ihn war es auch neu, dass eseinen Assistent hier hatte und dann hat er gefragt: „Was wollen Sieüberhaupt einmal werden?“ Ich habe dann gesagt: Dozent für Men-schenführung und Pädagogik und dann hat er gesagt, das gibt es ja garnicht. Ich erlaubte mir dann, ihm zu sagen, er hätte mich ja nicht gefragtwas es gibt, sondern was ich werden möchte. Rückblickend muss ichsagen, ich bin erstaunt dass er das Gespräch trotzdem fortgeführt hat.Aber wir warteten ja auch auf den Direktor. Jedenfalls hatte er gesagt,solange er Ausbildungschef sei, und er werde das seinem Nachfolgersagen, dürfe niemand Berufsoffiziere, damals Instruktionsoffiziere, aus-bilden, der das nicht selbst einmal war. Das war dann die entscheiden-de Laufbahn-Weiche. Das war im November 1973 und ab Januar tatsäch-lich Instruktor auf dem Waffenplatz Thun. Nicht aus tiefer Berufung, aberum etwas später mein Ziel erreichen zu können, nämlich Berufsoffizierin der Militärpädagogik auszubilden. Ich war ausgesprochen froh überdiese Weichenstellung – nicht zuletzt bis ganz zum Schluss, als es umdie Frage des Direktors ging. Da hiess es wieder, dass nur einer, der denBeruf kenne in Frage kommen würde. Da konnte ich mit einem Doku-ment nachweisen, dass ich vier Jahre Berufsoffizier war und damit wardie juristische Hürde eigentlich gelöst. Aber vielleicht davon später;jedenfalls war ich Berufsoffizier in Thun bei den Panzertruppen. Späterwar ich bei ganz vielen militärpädagogischen Fragen ausgesprochenfroh über diese praktische Erfahrung. Ich spreche von Militärpädago-gik. Dass, wenn eben junge Instruktionsoffiziere gesagt haben: „dasssei ganz schwierig nicht zu Hause zu wohnen und hier in Zürich zu sein“.Dann habe ich – nicht aus einer jahrelangen Erfahrung –, aber offenbardoch halbwegs glaubwürdig sagen können: „ich kenne ihren Beruf, wirhaben eigentlich den gleichen.“

Rudolf Jaun: Die 70er Jahre waren eine turbulente Zeit, auch in denRekrutenschulen und in den Unteroffiziersschulen. Ich denke auch dieMilitärwissenschaften an der ETH waren ja nicht unbestritten.

Rudolf Steiger: Das war so. Wir haben damals auch merkwürdige Dinge erlebt. Dass ein Militärspiel vor der ETH während einer Stundemusiziert und sich einfach ganz viele Menschen darüber freuen ohnePolizeikordon, das wäre undenkbar gewesen. Da habe ich andere Zei-ten erlebt, hier an der ETH.

Unsere Militärschule wurde einmal besetzt von linken Autonomen. Daswar wieder der Augenblick bei dem ich später schon gemerkt hatte, wes-halb ich im Büro war. Der Direktor sagte zu seinem Assistenten: „Ichgehe jetzt. Ich bin wahrscheinlich eine Zielscheibe. Ordnen Sie, lösenSie irgendwie einen ordnungsgemässen Rückzug ein.“ Wir hatten Stink-bomben; es wurden Stinkbomben geworfen. Das war sehr unangenehm.Die ETH ist ein eidgenössisches Gebäude. So schnell ist die Kantons-oder Stadtpolizei nicht in einem eidgenössischen Gebäude. Jedenfallsging es um Selbsthilfe. Es war für einen jungen Panzeroffizier nicht die

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mutigste, aber vielleicht die zweckmässigste Lösung. Ich habe unserenDozenten, und insbesondere unseren jungen Berufsoffizieren, die teil-weise in Stiefeln und Uniform den Unterricht besuchten, gesagt: „Wirverlassen jetzt das Gebäude. Ihr habt heute einen Tag frei und hält Eucham besten nicht im Raume der ETH Zürich auf.“ Damit lief die Aktion,ja hat sich damit aufgelöst. Die Hauptplakate waren: „Wir wollen keineMilitärs an der Eidgenössischen Hochschule!“ Ich muss in aller Deut-lichkeit sagen, das waren linke Autonome und dieses Ereignis hat dieZusammenarbeit zwischen der ETH und Militärschule verstärkt, indemsehr schnell von der ETH Leitung gesagt wurde: „Ihr gehört zu uns undjetzt erst recht“.

Rudolf Jaun: Ich möchte nun gerne auf deine Zeit als Dozent zu spre-chen kommen. Was hast du hier für Erfahrungen gemacht? Vor allemauch, wie hat sich dein Denken entwickelt für die Art wie ihr das Stu -dium führt?

Rudolf Steiger: Das hat auch schon relativ früh begonnen, in meinerAssistentenzeit. Ich hatte den Eindruck, das ist eine schmale Basis, umvon Forschung zu sprechen. Ich hatte ganz früh den Eindruck, dass esdoch Ziel sein müsse, dass es hier – wir sprechen heute von der Militär -akademie – einen eigenen zivilen Lehrkörper gibt, der Lehre betreibenkann, die auf eigener Forschung beruht. Das waren dann ganz schöneAugenblicke oder schöne Jahre, als der Bundesrat entschieden hat, dass1981 die ersten hauptamtlichen Dozenten angestellt wurden. Ich sehemeinen Lehrer, das war ein besonderes Gefühl, wie heute schon erwähnt,Professor Schaufelberger. Er hat versucht, mir Geschichte beizubringenim 1.–3. Gymnasium und dann ab den 80er Jahren waren wir plötzlichKollegen. Das ist ein schönes Gefühl, wenn man Kollege eines ehema-ligen Lehrers wird. Später kamen die anderen Dozenturen dazu, alsoSicherheitspolitik, Strategie, Menschenführung, Kommunikation undMilitärgeschichte natürlich. Ein Fach, das von den ersten Tagen an bis

Brigadier Rudolf Steiger

* 1946

Prof. Dr.

Wiss. Mitarbeiter an der Militärschule 1973–1974

Militärschule II 1974, anschliessendInstruktionsoffizier der MLT

Wiss. Adjunkt und Dozent 1979–1980

Dozent für Menschenführung undKommunikation 1981–2005

Direktor 2001–2005

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heute zum Glück zentrale Bedeutung hat. Dann etwas später Militärso-ziologie. Dann wurde ausgebaut um Militärpädagogik und -psycholo-gie. Über viele Jahre waren es dann fünf Dozenturen und als nächstenSchritt bekamen wir zuerst einen Assistenten oder eine Assistentin unddann zwei. Von diesem Augenblick oder von dieser Phase an hatte dieMilitärschule einen eigenen Lehrkörper in enger Zusammenarbeit mitden Professoren der ETH, die insbesondere in den militärwissenschaft-lichen Fächern, nicht nur unterrichteten, sondern forschend arbeitenkonnten. Das war die Zeit wo eben Dissertationen, Masterarbeiten ander Militärakademie geschrieben wurden. Nicht zuletzt auch, um deneigenen Nachwuchs zu fördern. Heutige Dozenten der Militärakademiesind zum Teil, es sind mehrere, herausgewachsen aus Ihren ehemali-gen Assistentenstellen. Ich möchte aber trotzdem noch etwas sagenzum Lehrkörper: Vieles ist einfach anders geworden, aber nicht alles nurbesser. Wenn ich nochmals ganz kurz zurück in meine eigene Militär-schulzeit 1974 blicke: Damals hatten wir keine hauptamtlichen zivilenDozenten. Aber wir hatten hervorragende Dozenten der ETH. Ein Pro-fessor Grabman, weltbekannter Kunsthistoriker, hat mit grosser Begei-sterung an der Militärschule unterrichtet und uns auf den Studienrei-sen begleitet. Das war für mich als junger Milizoffizier oder Berufsoffizieram beeindruckendsten: an der damaligen Militärschule haben einfachalle obersten Funktionsträger persönlich unterrichtet.

Also die Idee des zugeteilten Stabsoffiziers oder dessen Stellvertreter,das gab es nicht an der Militärschule. Wir haben es heute schon mehr-mals gehört, da waren Korpskommandanten und Divisionäre gekom-men. Von den 45 Dozenten des Jahres 1974 waren etwa 17, um präziszu sein 16, im Generalsrang. Also das sind ein Drittel Generäle und eswar diesen Herren wichtig, selbst hier zu sein und hier den zukünftigenNachwuchs auszubilden. Der Ausbildungschef hat selbstverständlichunterrichtet. Der Oberfeldarzt, der Oberauditor, die waren alle hier undnicht irgendwelche Stabsoffiziere, die sicher auch gut gewesen wären.Aber uns gab es den Eindruck, dass wir eine wichtige Ausbildung absol-vieren, wenn die allerhöchsten Offiziere uns persönlich unterrichten.Das waren prägende Erlebnisse. Manchmal wünsche ich mir – es mussnicht gleich zurückkommen, aber so ein ganz klein wenig in diese Rich-tung wünsche ich den jungen Absolventen der Militärakademie, dasssie nicht nach Abschluss ihrer Akademie die Generalität kennenlernen,sondern eigentlich während der Schule. Ich weiss, das ist jetzt ein wenigüberspitzt formuliert, wie ich mein ganzes Leben immer überspitzt for-muliert habe.

Rudolf Jaun: Ich möchte jetzt gerne auf diesen Prozess zu sprechen kom-men wie es zum Diplomstudium gekommen ist, in dem man für einenErstberuf ausbildete und dann später eben die Umwandlung in einenBachelor.

Rudolf Steiger: Ja, das dreijährige Diplomstudium war eine Vorstufedes Bachelor-Studiums. Für das einfach die Zeit reif sein musste. Aberdamals hat sich die Überzeugung breit gemacht, dass Berufsoffizier einBeruf ist. Es kann nicht sein, ich bin heute noch erstaunt, wenn Berufs-

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offiziere immer erklären müssen, was sie vor dieser Zeit waren. Die heu-tigen Berufsoffiziere haben einen dreijährigen Bachelor an der ETH Zürichund einige erzählen dann immer noch, dass sie noch zwei Wochen aneiner Schule in England waren – oder in Frankreich. Aber die habenprimär eine dreijährige Ausbildung an der ETH Zürich gemacht, eineninternational anerkannten Bachelor. Ich bin froh das zu sagen, ich habeeigentlich als Dozent, als Vizedirektor und Direktor wenige Dinge erlebtunter denen ich gelitten habe. Ich hatte auch immer den Eindruck, han-deln sei besser als leiden. Aber was mich gelegentlich schon etwas trau-rig gemacht hat, war, wenn Leute kamen die sagten: „Vorsicht mit die-ser Ver-Akademisierung“. Meine Damen und Herren, eine dreijährigeAusbildung mit einem Bachelor-Abschluss, das ist die allerunterste Stu-fe auf akademischer Ebene! Von Ver-Akademisierung zu sprechen istentweder bösartig oder dumm. Es mögen diejenigen, die das sagen,selber entscheiden zu welcher Kategorie sie gehören. Entweder ist esdumm oder es ist unwissend. Eine dreijährige Ausbildung mit einemBachelor-Abschluss, ich will auf Vergleiche verzichten, aber Primarleh-rerinnen haben eine längere Ausbildung. Die haben vielleicht eine vielgrössere Verantwortung. Ich kenne jenen Beruf nicht so genau. Ich habeden Lehrplan von 1974 angeschaut. Wir hatten damals deutlich weni-ger praktische Ausbildungszeit als die heutigen Absolventen des drei-jährigen Bachelor-Studiums, und ich denke hier sollten wir einfach malganz realistisch den Lehrplan anschauen. Von Verakademisierung kannund sollte nicht die Rede sein in der heutigen Zeit. Die Bachelor-Stufeist die unterste akademische Ausbildung. Ich habe den Eindruck, dashaben unsere Berufsoffiziere verdient im Umgang mit den Milizoffizie-ren, beispielsweise in einem Führungslehrgang, wo etwa 60–70% Aka-demiker sind. Denn Wille, wir feiern ja 100 Jahre und er hat diese Schu-le gegründet, hat einmal gesagt: „Man sollte die Instruktionsoffizierenicht deutlich schlechter ausbilden als diejenigen, deren Lehrer sie seinsollen.“ Irgendwie hat mir das Zitat gefallen.

Rudolf Jaun: Divisionnaire Zeller, voulez-vous ajouter quelque chose?

Philippe Zeller: Je suis heureux d’entendre le brigadier Steiger, parceque la volée 64, quatre ans avant may 68, la frustration à la fin, quandmême, c’était qu’on n’avait pas assez exigé de nous. – Il n’y avait pasd’examen – il y avait bien sûre des exposés que nous devions faire, ondevait étudier des batailles et cetera, mais ce n’était pas qualifié par uneremarque. C’était comme au cours EMG, on peut faire mieux. Ou bienle pensez vous vraiment? Mais quand-même, moi je suis heureux d’entendre ce que vient de dire le brigadier parce que effectivement,chaque fois que je me présentais dans la société, à l’étranger, ou mêmeaux états unis: Qu’est-ce que vous avez faits avant d’être instructeur?C’était vraiment là. Ça posait le personnage plus que le fait d’exercer cemagnifique métier. Merci.

Rudolf Jaun: Ich gehe jetzt zu Divisionär Halter über. Er ist der aktiveVertreter hier im Panel. Ich möchte Sie fragen, welches war Ihre prä-gendste Erfahrung während Sie die MFS absolviert haben?

Divisionär Jean-Marc Halter, Absolvent Militärschule I & II 1987 & 1989/90.

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Jean-Marc Halter:Man soll ja an einem Jubiläumstag, wie der heutigeTag es ist, nicht von einem Negativereignis sprechen, trotzdem mussich es sagen: Für uns war es, ich möchte nicht sagen ein Schock, aberdoch prägend, als wir 1989/90 den Wechsel vollziehen mussten hier vomETH Hauptgebäude nach Au/Wädenswil. Die Reaktion von uns Studen-ten war auch entsprechend mit Ablehnung und Unmutsäusserungen inklarer Form, die nach einer Woche in damals bekannter Manier mit demRasenmäher entsprechend stillgemäht worden sind. Aber das hat unsdoch geprägt, dieser Wechsel. Das Herausziehen aus dieser Umgebunghier, aus dieser akademischen Umgebung, aus der Stadt Zürich in einProvinznest. Das hat uns doch etwas markiert und uns entsprechendauch nicht gerade glücklich gemacht.

Rudolf Jaun: Nun, Sie sind heute Chef des Führungsstabes. Sie warenStabschef eines Lehrverbandes der Infanterie. Sie haben sich dort jaauch mit der Karrierebegleitung der Instruktionsoffiziere befasst und ichmöchte Sie gerne fragen, welches waren ihre Erfahrungen als Stabschefdes Lehrverbandes Infanterie? Was brachten die Absolventen der MILAKin genügenden Mass mit und was weniger?

Jean-Marc Halter: Ich habe mir in der Vorbereitung die Frage gestellt,was erwartet man oder was ist ein Berufsoffizier heute? Was war ichdamals als Instruktor? Wir sind Erzieher, wir sind Ausbildner und wirsind Führer. Das war vor 25 Jahren so und das ist auch heute noch so.Und was hat sich eigentlich geändert? Da sehen wir rasch einmal, dassdie gesellschaftliche Entwicklung in eine Richtung gegangen ist, dieMühe hat, eine Aufgabe oder das Militär zu rechtfertigen.

Auch mit der Entwicklung, die wir erlebt haben in Europa. Also die Funk-tion der Erziehung an und für sich, die an Bedeutung gewinnt heute undauch die Bedeutung der Führung. Wenn wir die Herausforderungensehen, vor allem in der für mich wichtigsten Aufgabe der Kader- undPersonalselektion, dann haben wir doch gewaltige Herausforderungen– schlussendlich im Bereich natürlich der Ökonomie. Sie sehen es hierauf diesem Bild, als einfaches Beispiel. Dannzumal wurden wir nichtausgerüstet mit einem T-Shirt. Das sorgte doch für etwelche Farbtupferunter dem Kampfanzug. Heute haben wir wohl noch Geld, um unsereSoldaten mit T-Shirts auszurüsten. Doch dafür fehlt uns das Geld, umdie Soldaten mit Kriegsgerät so auszurüsten, dass sie ihre Aufträge erfül-len können und das hat schlussendlich mit Militär zu tun. Das ist etwas,das wir entsprechend in den Griff bekommen müssen. Da ist ein gewal-tiges Potenzial an Wissen, das uns angeeignet werden muss und wei-tergegeben werden muss. Wenn ich gerade in den Bereich „Erziehungund Führung“ schaue, so stelle ich fest, – mein Sohn hat gerade ein Jahrrespektive 56 Wochen hinter sich –, dass er als abverdienter Zugführerabsolut happy ist mit dem, was er gemacht hat. Er hatte auch hervor-ragende Ausbildner und Führer erlebt. Auf die Frage, was hast du ver-misst, hat er geantwortet: „Wenn ich erzieherische Massnahmen ergrei-fen musste in meinem Zug, wenn ich meine Rekruten überzeugenmusste, jetzt wieder entsprechend an die Arbeit zu gehen, dann hat michniemand begleitet, das musste ich selber herausfinden. Es hat mich

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darin niemand angeleitet.“ Die Gefahr ist dann gross, auf alte Musterzurückzugreifen und sie kennen diese Muster. Es waren nicht immer dieBesten, die da zur Anwendung gekommen sind. Wenn wir eine Stufeweiter oben denken, also die Erziehung unserer zukünftigen Berufsof-fiziere, so habe ich auch da ein Beispiel, wo ich als Chef Einsatz- undLaufbahnsteuerung im Lehrverband Infanterie einen jungen Absolven-ten der MILAK gefragt habe, nach einem halben Jahr Tätigkeit in einerKompanie, als Berufsoffizier hat er mir gesagt: „Ja, ich habe jetzt zweiRS Starts erlebt, eigentlich weiss ich jetzt wie das geht. Man zeige mirdie nächste Herausforderung.“ Und das Bewusstsein, an und für sichda zu sein, um eine Funktion auch eine längere Zeit auszuüben – gera-de die erste Funktion, die für mich eine der wichtigsten ist. Ich sage demimmer, die Arbeit in der Kiesgrube. Das heisst auch bereit sein, ein gros-ses Arbeitspensum aufzunehmen. Wir wissen das alle, wir kennen dasalle, und da das zweite Beispiel das ich ihn gefragt habe. Ja wo warensie denn in der Nachtübung X? Dann hatte er gesagt, ja ich muss mei-ne Kräfte einteilen sonst reicht es nicht für die ganze Woche. Also die-ses Wissen wann es den Berufsoffizier braucht auf Platz, also ich den-ke dort haben wir schon noch einen gewissen Handlungsbedarf. Alsodie Er ziehung, nicht nur wie sie die jungen Milizkader anleiten, sondernauch, die wie wir unsere zukünftigen Berufsoffiziere ausbilden und erzie-hen, denke ich, könnten wir uns verbessern. Das Zweite ist Führung. Ichhabe gesagt Kaderselektion ist ein sehr wichtiger Bereich. Früher, daskennen Sie – oder die meisten von uns, haben wir entschieden nach 15Wochen, ob einer für die Ausbildung vorgesehen ist oder nicht. Heuteentscheiden das unsere jungen Kameraden nach sechs Wochen. Das istdoch ein gewaltiger Unterschied. Selbstverständlich geben wir ihnenein Mittel mit der Kaderbeurteilung 1 und 2 aus dem Rekrutierungs-zentrum. Trotzdem müssen sie jetzt sehr rasch entscheiden. Wenn ichdann schaue, wie ein Gespräch abläuft. Ich habe das wieder mit mei-nem eigenen Sohn erlebt, dann stelle ich fest, das sind keine Unter-schiede zu dem was ich früher gemacht habe. Sehr wahrscheinlich ver-wenden sie noch das gleiche Hilfspapier um dieses Gespräch zu führen

Divisionär Jean-Marc Halter

* 1958

Sekundarlehrer

Militärschule I und II 1987 und 1989/90

Master of Advanced Studies Security Policy and Crisis Management ETH Zürich

Stabschef und Kdt Stv LehrverbandInfanterie 2007–2008

Kdt Inf Br 4 2009–2010

C FST A seit Oktober 2010

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und zu notieren. Aber auch wir, wenn wir auf höherer Stufe die Ausbil-dung, den Einsatz und die Karriere der Berufsoffiziere entsprechend rich-tig koordinieren und führen wollen, brauchen wir die notwendigen Instru-menten. Diese sind heute vor handen, aber wir müssen es leben. Wirmüssen entsprechend mit den geeigneten Massnahmen auch dafür sor-gen, dass diese Kaderselektion geführt ist und dass wir nicht mehr aufdas Mittel der Stellenausschreibung zurückgreifen müssen. Es kannnicht per Zufall einer herausfallen, sondern der ist geplant, er wurdegezielt vorbereitet auf seine neue Funktion und wird dann für die ent-sprechende Funktion gewählt und eingesetzt.

Rudolf Jaun: Da würde ich Sie gerne fragen, würden Sie den Zusatz-ausbildungslehrgang weiterentwickeln oder für die mittleren und obe-ren Stufen die Kandidaten ins Ausland schicken?

Jean-Marc Halter: Es sind gewisse Instrumente bereits zur Verfügunggestellt worden. Wir haben mit der Kaderentwicklung etwas in den Hän-den, das wir einfach anwenden müssen. Noch einmal – es muss gelebtwerden! Das hat nichts mehr für mich mit Ausbildung zu tun, sonderneben mit dieser Wahrnehmung der Verantwortung als Führer. Das wirdjetzt das System ändern, dass wir diese Planung vornehmen und esnicht mehr dem Zufall überlassen. Wenn ich heute beurteile, sind dieheutigen Berufsoffiziere fit nach ihrer Ausbildung? Dann sage ich nein,war ich es damals? Dann sage ich nein, aber das ist kein Vorwurf hieran die Militärakademie, das muss ich ganz klar sagen. Sie können dasgar nicht. Unser Beruf hat so viel zu tun mit Erfahrung, das muss einererleben 1:1 im Felde. Er braucht dort einen entsprechenden Mentor, derihn begleitet. Wenn wir da vielleicht Handlungsbedarf haben, dann müs-sen wir unsere Berufsoffiziere in diesem Mentoring bzw. Coaching derjungen Kameraden vorbereiten, damit sie diese Aufgabe wahrnehmenkönnen. Und er ist erst ausgebildet, ich will nicht sagen 10 Jahre, aberwenn er drei Jahre in der Kiesgrube hinter sich hat, kann man sagen,ist er für diese jetzige Aufgabe entsprechend ausgebildet. Ich weiss,dass der Spagat zwischen Theorie und Praxis ein sehr schwieriger ist.Selbstverständlich braucht es die theoretischen Kenntnisse, einen ent-sprechenden Rucksack, der ihnen hier vermittelt wird. Aber das ersetztdie Praxis nicht, noch einmal das ist nicht Ihre Aufgabe, das muss draus-sen stattfinden, muss aber entsprechend draussen begleitet sein. Dahaben wir in meinen Augen Handlungsbedarf.

Rudolf Jaun: Was meinen Sie, Rudolf Steiger?

Rudolf Steiger: Herr Divisionär Zeller hat heute Morgen einen seinerLehrer zitiert, der jeweils den Unterricht geschlossen hat, es gebe wenigUnterschiede oder keine zwischen ziviler und militärischer Pädagogik.Ich möchte nur sagen, das was wir jetzt gerade gehört haben, ob dieFrage ob wir fit sind oder nicht, ist nicht abhängig vom Hochschulab-schluss sondern ein lebenslanges Lernen. Wichtig ist dann, dass mandie Erfahrung nicht nur sammelt, sondern auch kritisch hinterfragt. Aberdas ist ein anderes Thema. Aber heute in der zivilen Lehrerausbildung,

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in der ich am Rande noch tätig bin, da höre ich genau dasselbe. EinSekundarlehrer ist nach der pädagogischen Hochschule nicht bereit,und wenn ich frage, was wünschen sie dann? Dann kommen die genaugleichen Ausdrücke, nämlich ein Coaching, eine Begleitung, ein lebens-langes Lernen. Ich denke, das verbindet uns tatsächlich im zivilen undmilitärischen Bereich. Vielen Dank für diesen Hinweis.

Rudolf Jaun: Divisionär Zeller ...

Philippe Zeller: J’aimerais quand même rappeler que ma génération etles générations précédentes, et peut-être les suivants. On a été des capi-taines à temps. A vingt ans nous devions former des soldats en quatremois. Nous n’aurions jamais pu former des soldats en quatre mois s’iln’y avait pas eu les vingt années précédentes. Et ces vingt années précé-dentes on nous apportait, on nous livrait – on pourrait dire – des gensobéissants, des gens disciplinés, des gens éduqués. Nôtre tâche dansce domaine là était extrèmement facile. Et lorsque je parle avec descamarades instructeurs civiles, des enseignants, et que je vois mespetits-enfants, et que j’observe ce qui se passe, je me dis que, s’il devientun jour – en fait il y en a un qui fait son école de recrue au mois d’octobre – je me fais du soucis pour les instructeurs, pas pour lui.(Gelächter) Pour une raison très simple, mesdames, messieurs, c’estqu’aujourd’hui, les jeunes veulent tout savoir, peuvent tout savoir, maisils ne veulent plus apprendre.

Rudolf Jaun: Divisionär Seethaler, wollen Sie auch etwas anfügen?

Frank Seethaler: Ja, ich bin auch ein wenig erstaunt und beunruhigtüber das, was ich jetzt gehört habe von meinen beiden jüngeren Kame-raden. Damals, wenn ich auf meine Zeit zurückblicke, 1950 oder 1951,da waren es zwei Dinge die wir als Manko empfanden haben. Erstensmal die Zeit, wir hatten zu wenig Zeit um all diesen Lehrstoff, der sichüber uns ergossen hat verarbeiten zu können. Wir waren ja schonerwachsene Leute mit Familie usw. Es war einfach nicht möglich allesaufzunehmen. Das grossartige Angebot, das sich auf der wissenschaft-lichen Ebene bewegt hat, also von Dozenten gebracht wurde, im Momenthaben wir das aufgenommen, aber es fehlte die Zeit und auch die Ener-gie, es zu vertiefen. Das war das eine, was wir als Mangel empfandenund das zweite die Erkenntnis, dass es einen ersten Ausbildungswegbraucht, um Berufsoffizier zu werden. Das war ja damals nicht der Fall.Und hat 50 Jahre und fast mehr noch gebraucht, bis es da war. Und ichbin jetzt hierher gekommen mit der Meinung, wir haben eine grossar-tige Akademie, die das fertig bringt, weil sie genügend Zeit hat und eingrossartiges Lehrangebot hat, dass das, was herauskommt, fit ist. Alsowahrscheinlich fehlt es an etwas anderem, und da muss ich wieder anZüblin denken. Da kommt mir in den Sinn, der hat so etwas gesagt wie„ein Führer muss leidenschaftlich sein in seiner Aufgabe“. Er hat dasimmer wieder betont und er hat selber diese Leidenschaft gelebt. Ver-bissen, manchmal ist er oft zu weit gegangen in seinem prospektivenDenken usw. war er fast nicht mehr zu bremsen.

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Rudolf Jaun: Ich möchte gerne noch eine andere Frage stellen. Wie wardas Verhältnis unter den Kameraden, die Stimmung?

Frank Seethaler: Also die war hervorragend. Wir sind gut geführt worden. Ein wesentlicher Einfluss für die gute Stimmung in beiden Kursen war die Person von Oberst Cuénoud. Cuénoud war der Stell-vertreter damals, von seinem kaum je anwesenden Chef. Den hat man nicht gespürt und auch nicht gesehen und gar nicht gekannt. Cuénoud dagegen war immer da. Er war für uns da. Er war am Mor-gen, am Mittag und am Abend da, er war immer da und hat geholfen,und wenn man etwas wollte oder brauchte oder etwas nicht wusste,dann ist man zu ihm gegangen, ungeniert. Seine Tür war immer offen.In Tat und Wahrheit, nicht nur symbolisch. Er hat geholfen und sich selber als „votre serviteur“ bezeichnet. Und sein Geist, sein guter Geist, er schwebte gewissermassen durch die Räume, da oben im zwei-ten Stock.

Rudolf Steiger: Es tut mir leid Herr Divisionär, lieber Frank, wenn die bei-den jüngeren Kameraden dich etwas beunruhigt haben. Ich möchte esmit einem zweiten Beispiel versuchen. In Zürich haben wir eine europäischgut anerkannte Ausbildung für Ärzte, vergleichbar mit einer Akademie.Kein Arzt ist der Meinung dass eine Ausbildung nach dem Studium undnach dem Staatsexamen fertig ist. Die beginnen dann als Assistenzärz-te. Gecoacht von Oberärzten und leitenden Ärzten. Was wir sagen woll-ten, aber vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt haben, ist dass die Militär -akademie, so glaube ich aus naheliegenden Gründen, nun wirklich einegute Institution ist, aber dass man nach Abschluss dieser Akademie nochnicht in allen Bereichen fit ist für den praktischen Beruf des Instruktions-oder Berufsoffiziers. Also ich glaube das Eine ist die Voraussetzung unddas Andere ist nachher das Hineinwachsen unter kundiger Begleitungvon erfahrenen, älteren Offizieren. Also nicht ein Zweifel an dem, wasman hier macht in Theorie und Praxis, sondern nur der Hinweis, mit demAbschluss der Akademie soll nicht schon sozusagen die Pension in Richt-weite sein. Sondern es geht dann darum über viele Jahre hinweg durchWeiter- und Zusatzausbildung, vor allem durch die Begleitung von älte-ren, erfahreneren Kameraden, weiter fit zu werden.

Frank Seethaler: Das ist doch selbstverständlich, dass der Schulkom-mandant oder Divisionskommandant oder wer immer der Vorgesetzteist, die Verpflichtung hat, seine jüngeren Kameraden anzuleiten und zuführen. Das ist die nobelste Pflicht des Schulkommandanten. Dass erdie Bataillonskommandanten ausbildet, und dass er seine jungen Instruk-toren ausbildet. Und begleitet immer wieder und immer wieder. Dashab ich erlebt und das war wunderbar! Ich habe auch das Gegenteilerlebt, dass sich einer foutiert hat. Und dann war auch das Resultat dem-entsprechend nicht so gut.

Philippe Zeller:Monsieur le divisionnaire, à propos de „Kameradschaft“,cameraderie, le soir après les cours, impossible. Parce qu’on habitaitséparément d’une part, on était marié, on avait des enfants, ici souvent.Et puis, pour rentrer à Lausanne, le vendredi quelques fois je mettais 8 heures avec la VW. Et puis, les romands, on avait une technique. Le

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lundi-soir on dormait pour se reposer du week-end. Le vendredi soir ona s’est couché, on a se préparait pour le week-end. Le mardi et le jeudion travaillait individuellement et on sortait le mercredi soir. C’était laroutine on peut presque dire, mais c’était nécessaire, parce que rentreraprès 8 heures en voiture, passer le week-end à la maison, il fallait êtrefit. Et puis aussi quand on revenait. On commençait à 10 heures le soir,on finissait vendredi à 4 heures. Et voilà pour la cameraderie, mais enfait elle s’est crée dans toutes les visites, dans toutes les demonstra -tions, dans la vie de tous les jours.

Jean-Marc Halter: Herr Divisionär Seethaler hat es richtig gesagt, es ist unsere Pflicht die jungen entsprechend zu coachen, zu mentoren, zuzeigen, wo es lang geht. Sie haben gesagt, das war für sie damals klar,ich weiss nicht ob es damals für alle klar war. Ich denke auch heute, ichweiss es nicht, ob es für alle klar ist. Die Erziehung ist nicht nur Auf gabedie die Jungen angeht. Erziehen muss hie und da auf der Stufe einesOberst stattfinden, wenn es notwendig ist. Also man hört nie auf, auchauf meiner Stufe ist es manchmal wieder notwendig „dä Gang ohniKupple ine ztue“. Also das braucht es hie und da. Ich gehe aber schonvon der Voraussetzung aus, dass wir nicht völlig anders ticken als esfrüher der Fall war. Ich denke, wir finden auch in älterer Zeit Beispiele,wo das nicht so gut funktioniert hat. Die Leute heute sind nicht schlech-ter, die Resultate insbesondere sind auch nicht schlechter.

Rudolf Jaun: Ich möchte mit zwei Fragen an die jüngere Generationschliessen. Herr Halter, was waren die eindrucksvollsten Lehrper sonendie Sie erlebt haben an der Militärschule?

Jean-Marc Halter: Mir bleiben in guter Erinnerung, und ich sehe ihngerade dort, Prof. Dr. Fuhrer, als wir jeweils auf den Schlachtfeldernstanden und hautnah miterlebt haben, was dort abgegangen ist. Mit derentsprechenden Bewaffnung, fast mit Kriegsgebrüll, dass es einem kaltden Rücken hinunter lief, dass man sich ab und zu umgeschaut hat, objetzt nun plötzlich ein Eidgenosse mit einem Zweihänder hinter einemsteht. Das waren für mich eindrückliche Momente. Bei Wind und Wet-ter draussen. Versuchen zu verstehen, was unsere Vorväter auf demKriegsfeld gemacht haben und was wir heute versuchen zu tun. Undder Zweite, der mir stark in Erinnerung geblieben ist, Divisionär PaulRitschard, der uns versucht hat, in der militärischen Führungsschule 2Taktik näher zu bringen. Sein Übernahme war „der Sibir“. Sie erinnernsich vielleicht noch, das war eine Kühlschrankfabrik dazumal. So war erdann auch, nach meiner ersten Intervention hat er dann gesagt, “las-sen Sie die Gefühle weg. Sagen Sie mir klar, was Ihre Konsequenzensind. Aussage, Erkenntnis, Konsequenz.“ Er hat mir knallhart beige-bracht, was das militärische Metier ist im taktischen Bereich mit der ent-sprechenden Strenge und der Benotung, die selbstverständlich statt-gefunden hat. Dort habe ich sehr viel profitiert.

Rudolf Jaun: Die letzte Frage an Rudolf Steiger – und ich stelle die Frage nicht wegen mir – wie wird man als Dozent Direktor der Militär -akademie?

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Rudolf Steiger: Diese Fragen haben sich auch bei meiner Ernennung eini-ge gestellt. Das war keine unumstrittene Ernennung. Es brauchte einigeLeute, ich muss ganz kurz ausholen, bis zu jenem Zeitpunkt war derPosten oder die Funktion des Direktors der Militärakademie immer Zweit-verwendung für bestandene Generäle. Alle Vorgänger waren im PrinzipGeneral als Divisionskommandant, als Brigadekommandant, als Waf-fenchef, der Ihnen allen bekannte Divisionär Stutz war Waffenchef, Bri-gadier Schuler, mein erster Direktor, hat eine Grenzbrigade geführt. Mitanderen Worten, die brachten den Grad mit. Und dann kam die heikleFrage, was macht man mit einem, der den Grad nicht mitbringt. Da mussich sagen, da musste man sogar das Militärgesetz ändern, weil da wargenau aufgelistet, also eine kleine lustige Finesse war, dass als Vizedi-rektor und Militärmilizoberst/Generalstabsoberst, das hat noch zusam-men gepasst. Das hat niemand so beunruhigt. Dann habe ich in jenerFunktion ein Gutachten schreiben müssen/dürfen für das VBS über„Braucht es ein Generalsrang für den Direktor der Militärschule?“ Ichmerkte gar nicht, dass ich möglicherweise über meine Zukunft ein Gut-achten schrieb und die Konsequenz war, Direktor der Militärschuledamals, das musste ein General sein. Ich habe tatsächlich nicht an mei-ne berufliche Zukunft gedacht. Und zwar im internationalen Vergleich,ich war damals als Dozent schon einige Male an der teresianischenMilitärakademie. Die haben in der Regel einen 3-Stern-General, oder jetzt2-Stern, das wurde auch etwas zurück gestuft. In der Führungs akademie,in der wir auch häufig waren, ist es auch ein 2-Stern-General. Ich kannes kurz fassen: bei allen ernst zu nehmenden Akademien war der Direk-tor ein General. Also war die Quintessenz, weil wir ja ernst genommenwerden wollten mit der Gründung der Militärakademie, dass das einGeneral sein solle. Mindestens mit einem Stern und so kam es den auch.Der Herr, der es eigentlich weitgehend zu verantworten hat, dass ich esdann wurde, ist Korpskommandant Binder, der sich sehr eingesetzt hat-te, als damaliger Ausbildungschef, warum soll das kein ehemaligerDozent sein, wenn er die Bedingungen erfüllt, General zu werden? Aberich muss auch beifügen, aber natürlich ohne Namensnennung, es sitzenauch Herren hier, die sich damals die Augen gerieben haben, nach demMotto, sind wir jetzt so weit, dass ein Milizoffizier Direktor derjenigenSchule wird, die Berufsoffiziere ausbildet. Das war schwer verständlich.Dann kam jene Phase, ich schliesse den Kreis, da konnte ich nachwei-sen oder andere konnten nachweisen für mich, die Formulierung hiessdann, „alle Bedingungen erfüllten, nach Möglichkeit aus dem Instrukti-onskorps hervorgegangen.“ Aber das war der rettende Anker und Kor-pskommandant Hirschy hatte damals doch recht, als er gesagt hat, “bevorSie hier unterrichten, werden Sie einige Jahre Berufsoffizier“ und sonstwäre die Frage eben anders zu beantworten.

Rudolf Jaun:Was ich sehe, es sind gewisse Hürden für meine Kamera-den und Kollegen aus der Dozentenschaft, aber immerhin es ist mög-lich. Mit dem möchte ich hier das Podium schliessen und zum Dankübergehen. Ich darf Ihnen hier die Gedenkmedaille zum 100-jährigenJubiläum überreichen. Ich denke, es waren sehr lehrreiche, instruktiveaber auch wirklich aus dem Leben geschöpfte Aussagen. In diesem Sinnmöchte ich Ihnen hiermit die Medaillen überreichen und Ihnen ganzherzlich danken.

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 45

Stel lwände Jubi läumsausstel lung

Ulrich Wille1909 –1913

Direktoren

Ferdinand Affolter1913 –1926

Julius Meyer1926 –1927

Paul Curti1927–1947

1911–192

9

Die Anfänge als Militärschule

Am 27. März 1911 erliess der Bundes-rat gestützt auf die Militärorganisa -tion von 1907 nach zähem Ringen die «Verordnung betreffend die Ab -teilung für Militärwissenschaften am Eidgenössischen Polytechnikum (Militärschule)». Damit konnte eineEntwicklung vorläufig abgeschlossenwerden, welche in den vergangenenJahren durch Ulrich Wille massgeb-lich geprägt worden war.

Im Wintersemester 1911/12 starteteder erste Ausbildungsgang mit 15 Stu -dierenden, und bereits nach einemJahr waren insgesamt 20 Studenteneingeschrieben. Später sank diedurchschnittliche Zahl der Absolven-ten wieder – einerseits kriegsbedingtund andererseits, weil die Waffen-chefs keine Aspiranten abkomman-dieren konnten oder wollten. 1920traf keine einzige Anmeldung für dieMilitärschule ein – dafür traten wieder die alten Vorbehalte gegen -über der Schule Wille’scher Prägungzu Tage, was schliesslich zur Revisionder Verordnung von 1911 führte.

Vorgeschichte 1851 Vorschlag, am neu zu gründenden Polytechnikum (heute ETH Zürich) einenLehrstuhl für «Kriegswissenschaften» zur fachlichen Weiterbildung der Miliz-offiziere einzurichten, wird abgelehnt

1878 Errichtung eines Lehrstuhls für Militärwissenschaften; Einführung von militär -wis senschaftlichen Freifächern zur Weiterbildung interessierter Offiziere amPoly tech nikum

1898 Schaffung einer selbständigen militärwissenschaftlichen Abteilung: Sektion A(Freifachhörer) und Sektion B (Instruktionsoffiziere, freiwilliger Besuch)

Chronologie

1911 Abteilung für Militärwissen-schaften an der ETH (Mi-litärschule) wird Ausbil-dungsstätte für Instruktoren

1914 Während des Ersten Welt-bis krieges sind die angehenden 1918 Instruktoren beurlaubt

1919 14 Studierende an der Militärschule, darunter zweiChinesen

1920 Waffenchefs kommandierenkeine Instruktionsaspirantenan die Militärschule undüben Kritik am bestehendenSystem

1921 Beginn der Reorganisations-bestrebungen

« Den Instruktor muss man gleich ansehen und ganz nach den Grundsätzen heranbilden wie jeden anderen Lehrer.Niemand fällt es ein, jemanden als Lehrer anzustellen, der die Sache nicht weiter und nicht höher erlernt hat, als jene, deren Lehrer er sein soll. Vom Instruktor aber meint man bei uns, dass er das notwendige Wissen durch unangeleitetes, ungeregeltes und unkontrolliertes Selbststudium und das notwendige Können ohne jede Anleitungnur durch die allerniedrigste Routine erwerben könne.»Ulrich Wille: Die militärwissenschaftliche Abteilung des Polytechnikums, 1907

Vorlesungsverzeichnis 1912/13

Ulrich Wille am Rande eines Manövers nach 1900

Höhere Kaderausbildung100 JahreMilitärakademie an der ETH Zürich

Impressum:Prof. Dr. Rudolf JaunLic. phil. Titus Meier

Die folgenden Abbildungen zeigen die sieben Tafelnder Jubiläumsausstellung „100 Jahre Militäraka -demie an der ETH Zürich“. Die Stellwände ermög-lichten einen Blick auf die wechselvolle Geschichteder früheren Militärschule und heutigen Militär -akademie.

Die Ausstellung war anlässlich der Jubiläumsfeiervom 9. September 2011 im Hauptgebäude der ETHZürich aufgestellt und schmückte anschliessend dasFoyer der Militärakademie in Birmensdorf.

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Eine bewährte strategische Partnerschaft

Paul Curti1927–1947

Direktoren

Arnald Steiger1948 –1958

Bernard Cuénoud 1958 –1962

1945

–196

0

Chronologie

1945 Einführung einer zweiseme-strigen Vorschule für Aspi-ranten ohne akademischeSchulung

1948 Erste Studienreise nach Italien; in der Vorschule wird erstmals Englisch unterrichtet

1952 Anstelle von zwei Winter -semestern wird die Militär-schule nun als Jahreskursgeführt

1953 Absolventen erhalten erst-mals eine Urkunde für denerfolgreichen Besuch derMilitärschule

« Selbstverständlich sind alle unsere Offiziere in verschiedener Hinsicht noch mehr oder weniger entwicklungsfähig,so besonders in Bezug auf ihre psychologische Schulung. Wenn auch in dieser Richtung Fortschritte erzielt wurden,sind sie doch für einige der Herren noch nicht genügend. Zu erwähnen ist die Feststellung, die dieses Jahr sehr augenfällig war, wie sehr sich unsere Instr.-Of. mit materiellen Fragen befassen und sich in ihrem Urteil von diesenleiten lassen.»Arnald Steiger: Schlussbericht der Militärschule, 1952

Stundenplan Wintersemester 1948/49 Seit 1953 erhalten die Absolventen ein Diplom

Studienreise der Militärschule 1959 beimÜbergang über den Reno in Italien mitOberst i Gst Cuénoud.Wenige Jahre nach dem Krieg fand 1948 eine erste zehntägige Studienreise in diekriegsversehrten Nachbarländer statt. Diese Reisen waren ein Höhepunkt undprägten die Teilnehmer.

Höhere Kaderausbildung100 JahreMilitärakademie an der ETH Zürich

Schaffung einer Vorschule

Von den kühnen Reformideen zur Schaffung einer eigenständigen Militäraka-demie blieb schliesslich in der Nachkriegszeit nicht mehr viel übrig. Trotzdemwartete die Militärschule nach dem Aktivdienst mit einer Neuerung auf: der Einführung einer Vorschule. Diese zweisemestrige Ausbildung sollte denInstruktionsaspiranten ohne akademische Schulung die notwendige Allgemein-bildung vermitteln, um anschliessend erfolgreich die Militärschule absolvierenzu können.

Der Lehrplan wurde inhaltlich angepasst und thematisch verbreitert, was zu einer starken zeitlichen Belastung der Absolventen führte. Abhilfe erhoffteman sich 1952 mit der Einführung eines Jahreskurses anstelle der bisherigenzweisemestrigen Durchführung der Militärschule.

Diese Veränderungen wurden 1954 in einer Verordnung festgehalten, die aberschon wenige Jahre später wieder überholt war.

Impressum:Prof. Dr. Rudolf JaunLic. phil. Titus Meier

Paul Curti1927–1947

Direktor

1929

–1939/45

« Es ist zu einem unabänderlichen Erfordernis geworden, dass zum mindesten diejenigen Offiziere, die für die Ausbildung unserer Armee verantwortlich sind, die Grundlagen für die Erfüllung ihrer Aufgabe in wissenschaftlicherMethodik verankert erhalten.[…]Es hiesse wohl Wasser in den Rhein tragen, wenn man bestreiten würde, dass alle grossen soldatischen Führer,Denker und Erzieher ihre Leistungen auf wissenschaftlicher Grundlage aufgebaut haben.»Eugen Bircher im Nationalrat, 1943

Höhere Kaderausbildung100 JahreMilitärakademie an der ETH Zürich

Reorganisation in der Zwischenkriegszeit

In der Zwischenkriegszeit brachen alte Konflikte in der Frage der Instruktoren-ausbildung wieder aus. Einige Waffenchefs nahmen den Mangel an Aspirantenzum Anlass, die Nützlichkeit der Militärschule generell zu hinterfragen. Viel lieber hätten sie die angehenden Instruktoren direkt auf ihren Waffenplätzeneingesetzt und nicht an die Militärschule abkommandiert.

Mit der neuen Verordnung vom 10. Juli 1929 wurde die Unterteilung in zweiSektionen fallengelassen. Nun gab es an der ETH eine Abteilung für Militär-wissenschaften (Militärschule) und in der Abteilung für Freifächer Vorlesungenüber militärische Themen. Die Semesterzahl wurde von drei auf zwei gekürzt,um den Instruktorenmangel zu mindern.

Von 1939 bis 1945 ruhte der Lehrbetrieb kriegsbedingt. Gleichzeitig wurden inverschiedenen Kreisen Vorschläge für eine Reorganisation zur Verbesserungder Ausbildung diskutiert.

Vorlesungsverzeichnis für das Wintersemester 1933/34 und 1934/35

Instruktion des Taktschrittes in den 1940er-Jahren

Chronologie

1929 Neue Bundesratsverordnung•Aufhebung der SektionenA und B und Aufteilung inAbteilung Militärwissen-schaften (Militärschule)und Allgemeine Abteilungfür Freifächer

•Reduktion von drei aufzwei Semester

1939 Einstellung des Lehrbetriebes bis während des Zweiten Welt-1945 krieges

1943 Waffenchef der Infanterieregt die Gründung einer Militärakademie an. Bundesrat und General lehnen ab

Fachhochschule und Militärakademie

Die Schweizerische Offiziersge-sellschaft reichte 1944 einen Vorschlag ein zur Schaffung einerMilitärschule I als Fachhochschulefür Berufs einsteiger und einerMili tär schule II als Militärakade-mie für erfahrene Offiziere.

Impressum:Prof. Dr. Rudolf JaunLic. phil. Titus Meier

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 47

Alfred Stutz 1977–1984

Direktoren

Urs Ramser 1985 –1989

Martin Stucki1990 –1993

1981–199

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Schaffung der Dozenturen

Der Lehrkörper der militärwissenschaftlichen Abteilung an der ETH bestand ausBerufsoffizieren, Hochschulprofessoren und Mittelschul leh rern. Die meistenvon ihnen er teilten den Unterricht neben ihrer ordent lichen beruflichen Tätig-keit. Dadurch konnten zwar hochkarätige Referenten gewonnen werden, dieses System bereitete jedoch aufgrund der Doppelbelastung den Berufsoffizieren Probleme. Die neue Verordnung von 1981 sah vor, neben den vielen nebenamt-lichen Dozenten auch hauptamtliche, zivile Dozenten an die Militärschule zuberufen. Noch im gleichen Jahr wurden die ersten drei Dozenturen geschaffen.Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, um neben der Ausbildung dieschon länger geforderten Forschungsleistungen zu erbringen.

Mit den Umwälzungen Ende der 1980er-Jahre wuchs der Druck, die bisherigeInstruktorenausbildung neu zu strukturieren. 1989 wurde erstmals ein AKAD-Studiengang angeboten, der Anwärtern ohne Maturität den Zugang zum neukonzipierten Diplomstudium ermöglichen sollte.

Chronologie

1981 Die Militärschulen werdenrechtlich und organisato-risch von der militärwissen-schaftlichen Abteilung derETH getrennt; Schaffungdreier Dozenturen

1986 Trennung der Funktion desDirektors und des Vorste-hers der militärwissen -schaft lichen Abteilung ander ETH

1989 AKAD-Studiengang ermög-licht Kandidaten ohne Maturität den Zugang zumStudium

1990 Schaffung Dozentur Militär-soziologie

1991 Umbenennung in Militäri-sche Führungsschule (MFS), Pilotversuch Diplomstudium,Umzug nach Au/Wädenswil

« Seit Beginn des 20. Jahrhunderts haben Fragen der beruflichen Vorbildung und Verwendung von Instruktionsoffi -zieren sowie Probleme ihres Einsatzes im Truppendienst und des Verhältnisses zum Milizkader Öffentlichkeit und Politik immer wieder beschäftigt. Zur Hauptsache ging es darum, die personellen Engpässe durch gezielte Einzel-massnahmen zu überwinden.»Bruno Lezzi, Redaktor NZZ: Der Instruktionsoffizier in Armee und Gesellschaft, 1985

Lehrplan MS III 1983

Prof. Dr. Karl W. Haltiner, 1990–2008 Dozent für Militärsoziologie

PD Dr. Hans Rudolf Fuhrer, 1990–2005 Dozent für Militärgeschichte, und Prof. Dr. Albert A. Stahel, 1981–2007 Dozent für Sicherheitspolitik und Strategische Studien, mit Militärschülern

Prof. Dr. Walter Schaufelberger, 1981–1989Dozent für Allgemeine und SchweizerischeMilitärgeschichte

Höhere Kaderausbildung100 JahreMilitärakademie an der ETH Zürich

Impressum:Prof. Dr. Rudolf JaunLic. phil. Titus Meier

Bernard Cuénoud 1958 –1962

Direktoren

Immanuel Curt Roesler 1962 –1968

Ernst Schuler 1968 –1977

Alfred Stutz 1977–1984

1960–1981

Militärschulen I – III

Die fortschreitende, schnelle Technisierung der Armee führte dazu, dass die bisherige Ausbildung 1960 als lücken-haft, unzweckmässig aufgebaut und in ihren Ergebnissenals ungenügend erachtet wurde. Die vom AusbildungschefRobert Frick geplante Neuordnung sah eine stufenweiseAusbildung der Instruktionsoffiziere vor. Der Instruktions-offizier sollte zukünftig zeitlich gestaffelt die Militärschu-len I, II und III absolvieren, wobei jede Schule ihm für dienächste Verwendung das nötige theore tische und prakti-sche Wissen zu vermitteln hatte. Damit konnte erstmalsvon einer mehrjährigen, systematisch aufgebauten Aus -bildung der Instruktionsoffiziere gesprochen werden.

Der in den Jahren der Hochkonjunktur herrschende Man-gel an Instruktionsoffizieren führte allerdings dazu, dassdie Militärschulen II und III nur unregelmässig stattfindenkonnten. 1975 wurde deshalb die Dauer der drei Militär-schulen verkürzt.

Studienreise 1979. Direktor Alfred Stutz überreicht dem Gastgeber ein Buch über die Schweizer Armee. Im Hintergrund Prof. Dr. RudolfSteiger, 1981– 2005 Dozent für Menschenführung und Kommunikationsowie 2001– 2006 Direktor der Militärakademie

Chronologie

1960 Schaffung der Militärschulen I – III

1970 Oswald-Bericht misst einer Verbesserung derAusbildung der Instruktoren eine zentrale Rolle zu

1975 Integration der militärischen Freifächer in die mili tärwissenschaftliche Abteilung und Verkür-zung der Dauer der Militärschulen I – III; Anstellung eines wissenschaftlichen Assistenten

« [Un but du voyage à l’étranger était de] consacrer autant que cela fut possible quelques heures à l’Histoire de l’art;montrer que les grands pays qui nous entourent «pensent» souvent à une échelle qui ne nous est pas coutumière. En bref, leur faire saisir que, par les temps actuels, il s’agit de voir vite, de voir loin, de voir juste et de voir grand.[…] Pour terminer, nous leur [les étudiants] avons rappelé que ce que le pays attendait de nous tous se trouve dans ceseul mot SERVIR.»Bernard Cuénoud: Schlussbericht Militärschule, 1960

Die Militärschulen I – III im Überblick

Die theoretische Ausbildung umfasste insgesamt 1340 Stunden, darin enthalten waren Lektionen (634 Stunden), Exkursionen und Geländeübungen (284 Stunden) und individuelle Arbeiten für Schuleund Truppe (422 Stunden)

Höhere Kaderausbildung100 JahreMilitärakademie an der ETH Zürich

Militärschule Teilnehmer Ausbildung zum Dauer

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Impressum:Prof. Dr. Rudolf JaunLic. phil. Titus Meier

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MILAK Schrift Nr. 13 – 201148

Eine bewährte strategische Partnerschaft

Rudolf Steiger 2001–2006

Direktoren

Daniel Lätsch seit 2006

2002–2011

Militärakademie an der ETH Zürich

2002 erfolgte die Umbenennung der Militärischen Füh -rungsschule in «Militärakademie an der ETH Zürich». Damit konnte der Wandel von den früheren Militärschulenzu einem Kompetenzzentrum für Militärwissenschaftenmit einem umfassenden Bildungsauftrag manifestiert werden. Im gleichen Jahr startete erstmals der Bachelor-Studiengang «Berufsoffizier», als Nachfolger des bisheri-gen Diplomstudiums. Damit konnten dessen Absolventen zum ersten Mal in der Geschichte der Instruktoren- undBerufsoffiziersausbildung einen regulären Hochschulab-schluss erwerben.

Kandidaten mit Hochschulabschluss konnten weiterhin einen einjährigen Diplomlehrgang besuchen. Das Angeboteines erhöhten Ausbildungsniveaus fiel zeitlich zusammen

Chronologie

2002 Umbenennung in Militär akademie an der ETHZürich; Beginn des ersten Bachelor-Studiengan-ges (BSG) und Einführung der Zusatzausbildungs-lehrgänge 1 und 2 (ZAL 1/ ZAL 2)

2006 Umzug der MILAK von Au/Wädenswil nach Birmensdorf

2007 Beginn Militärschule 1

2008 Einrichtung Dozentur Militärökonomie

2011 Beginn Militärschule 2 und Jubiläum «100 JahreMILAK an der ETH Zürich»

« Die Bezeichnung Akademie wird in Verbindung gebracht mit Forschung und auf Forschung gegründete Lehre, mitWissenschaftlichkeit, aber auch mit hoher Autonomie und Selbstverantwortung. Es sind gerade diese beiden letzt-genannten Qualitäten, die bestimmend sind für die Academia und die so ausserordentlich wichtige Voraussetzungensind für die Ausbildung der zukünftigen Führungskräfte unseres Landes, militärischer wie ziviler.»Konrad Osterwalder, Rektor ETH Zürich, 2003

Die Mitarbeitenden der Militärakademie an der ETH Zürich im Jubiläumsjahr 2011

Stundentafel des Bachelor-Studienganges 2011

Höhere Kaderausbildung100 JahreMilitärakademie an der ETH Zürich

TOTAL KP

KERNFÄCHER SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP

Vorlesungen / Übungen

Recht 2 3 2 3 2 3 2 3 12

Volkswirtschaftslehre 2 3 2 3 6

Betriebswirtschaftslehre 3 4 2 3 7

Militärökonomie * 2 4 4

Politikwissenschaft 3 4 3 4 3 4 12

Sicherheitspolitik 3 4 3 4 2 3 11

Konfliktforschung 3 4 3 4 8

Geschichte 2 3 2 3 2 3 9

Psychologie 2 3 3

Didaktik 2 4 4

Militärgeschichte * 2 4 2 3 7

Strategische Studien * 2 3 2 4 7

Leadership* 2 3 3 4 7

Militärpsychologie & -pädagogik * 2 4 2 3 7

Militärsoziologie * 2 3 2 4 7

Wissenschaftliches Arbeiten

Forschungsmethodik & Statistik 3 4 4

Proseminar 2 3 2 3 6

Seminar 3 4 3 4 8

BA-KOLL- &-ARBEIT

Bachelor-Kolloquium 2 2 2

Bachelor-Arbeit 2 2 6W 8 10

PRAXISMODULE 9W 18 18

SPRACHEN 2 3 2 3 2 3 2 3 2 3 15

TOTAL 19 29 23 34 20 29 23 36 15 20 15W 26 174

WAHLFÄCHER + SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP Min 6

Militärökonomie 2 3 3

Wirtschaftspolitik 2 2 2

Geomatik 3 4 4

WEITERE WAHLFÄCHER AUS:

Angebot D-GESS, UZH etc.

* inkl. Übungswoche/-stunde à 1 KP

6. Semester1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester 5. Semester

Verzeichnis der LehrveranstaltungenReglement 2011

Genehmigt am 14.12.2010

schattiert: Fächer der Basisprüfung

mit dem erhöhten Bedarf an Berufsoffizieren in der Armee XXI. Deshalb wurden 2007 erstmals wieder eine Militärschule 1 und 2011 eine Militärschule 2 durchge-führt. Die Zusatzausbildungslehrgänge und Weiteraus -bildungskurse für Berufsoffiziere wurden beibehalten.

Impressum:Prof. Dr. Rudolf JaunLic. phil. Titus Meier

Eine bewährte strategische Partnerschaft

Hans Rudolf Ostertag 1994 –2000

Direktoren

Rudolf Steiger 2001–2006

1993–2002

Militärische Führungsschule (MFS): Diplomstudium und Diplomlehrgang

Im Wintersemester 1993/94 wurden erstmals nur noch das dreijährige Diplomstudium und ein einjähriger Diplom-lehrgang für Hochschulabsolventen durchgeführt. Das Diplomstudium gliederte sich in ein zweisemestrigesGrundstudium, ein einjähriges Praktikum an der MFS undauf den Waffenplätzen sowie ein zweisemestriges Fach -studium.

Damit sollte sichergestellt werden, dass die angehendenBerufsoffiziere einerseits allgemeinbildende Fächer aufHochschulniveau in entsprechender Atmosphäre besuch-ten und andererseits während des Praktikums die nötigen«praktischen» Kenntnisse im Feld erhielten.

Zugleich wurde der traditionelle Begriff «Instruktor» durchdie international gebräuchliche Bezeichnung «Berufsoffi-zier» ersetzt.

Mit der Schaffung von Weiter- und Zusatzausbildungs -lehrgängen wurden Berufsoffiziere auf die Übernahmehöherer Funktionen vorbereitet.

Chronologie

1993 Einführung des Diplomstudiums und -lehrgangs;erste Frühjahrstagung

1995 Weiter- und Zusatzausbildungslehrgänge (WALund ZAL) lösen die frühere Militärschule II ab

1998 Zusatz- und Weiterbildungslehrgänge (ZAL/WAL)neu als Lehrgang statt als Blockkurs

1999 Auflösung der Militärwissenschaftlichen Abtei-lung (Abteilung XI) an der ETH Zürich und Integra-tion des Studiengangs in das neue DepartementGeistes-, Sozial- und Staatswissenschaften(GESS)

2001 Start des ersten Weiterausbildungskurses (WAK)

« Die Berufsoffiziere sollen in erster Linie fähig sein:• als didaktisch geschickte und fachlich kompetente Ausbilder und Erzieher erwachsenengerecht zu unterrichten;• als überzeugende Chefs im Rahmen der Auftragstaktik zielorientiert und effizient zu führen;• als militärwissenschaftlich geschulte Fachleute in militärischen Sachfragen aufzutreten;• als allgemein gebildete Berufsoffiziere auch zu nichtmilitärischen Problemen der politischen, sozialen,wirtschaftlichen und ökologischen Umwelt engagiert Stellung zu nehmen.»

Hans Rudolf Ostertag / Jürg Martin Gabriel: Die Ausbildung der Berufsoffiziere an der MFS und ETH Zürich, 1997

Neben dem einjährigen Diplomlehrgang gab es ein dreijähriges Diplomstudium, bestehend aus Grundstudium (1 Jahr), Praktikum (1 Jahr) und Fachstudium (1 Jahr)

Titelseite der Broschüre «Ausbildung an der MFS»

Abschlussklasse Diplomstudium 1991–94

Höhere Kaderausbildung100 JahreMilitärakademie an der ETH Zürich

Impressum:Prof. Dr. Rudolf JaunLic. phil. Titus Meier

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 49

Von der Mil itärschule zur Mil itärakademie

125 Jahre Militärwissenschaften an der Eidgenössischen Technischen HochschuleZürich1

(Wiederabdruck des Artikels aus der MILAK-Schrift Nr. 1 von 2003).

„Für den Instruktor ist neben hoher militärischer Bildung grosse allgemeine Bil-dung notwendig. Nur dadurch wird er befähigt zu jener Auffassung und Aus -übung seines Berufes, welche der Entwicklung der Selbständigkeit der Trup-penoffiziere nicht hinderlich entgegensteht. Es ist eine sich immer und überallwiederholende Tatsache, dass im allgemeinen, wenn nicht hervorragende Cha-raktereigenschaften ausgleichend dazutreten, der wenig gebildete Routinier nichtgeneigt ist, die freie Entwicklung fremder Begabung zu fördern. Das aber ist eineder Hauptaufgaben der Instruktoren.“2

(Ulrich Wille: Skizze einer Wehrverfassung 1899)

Kriegswissenschaften, militärwissenschaftliche Freifächer, eine Militärabteilung oder gar nichts? (1851–1877)

Die Gründung des Eidgenössischen Polytechnikums 1855 – ohneeinen Lehrstuhl für „Kriegswissenschaften“

Die Geschichte des militärwissenschaftlichen Unterrichts an der Eidgenössi-schen Technischen Hochschule (ETH) beginnt mit dem Bundesratsentwurf fürdas Polytechnikum aus dem Jahre 1851. Dieser Entwurf sah die Aufnahme vonmilitärwissenschaftlichem Unterricht am zu gründenden Eidgenössischen Poly -technikum vor. Die Bundesräte Franscini3 und Ochsenbein4 setzten sich für die-se fachliche Weiterbildung der Milizoffiziere persönlich ein, doch vermochtensie das Parlament von der Notwendigkeit dieses Vorhabens nicht zu überzeu-gen. Es setzten verschiedene Redner im Nationalrat als selbstverständlich vor-aus, dass das Polytechnikum zur Ausbildung von Offizieren benutzt werde, abersie sahen die Notwendigkeit nicht ein, einen besonderen Lehrstuhl für „Kriegs-wissenschaften“ einzurichten. Die Hochschulkommission und die Mehrheit derParlamentarier waren sich darüber einig, dass militärischer Unterricht aus -schliesslich an der seit 1819 bestehenden eidgenössischen Militärschule in Thunund nicht an der neuen Hochschule in Zürich zu erteilen sei. Dies insbesonderedeshalb, weil sich das Polytechnikum zur Gründerzeit auf das Allernotwendig-ste zu beschränken habe. Aus ähnlichen Gründen wurde drei Jahre später auch eine Eingabe der Schwei-zerischen Militärgesellschaft vom 3. Juni 1854 zur Schaffung eines Lehrstuhlsfür Kriegswissenschaften am Eidgenössischen Polytechnikum abgelehnt.5 Die-ser Vorschlag kam ohnehin zu spät, da im Nationalrat bereits der förmlicheBeschluss gefasst worden war, es sei von der Aufnahme militärischer Diszipli-nen im akademischen Fächerkanon abzusehen.6 Deshalb erfolgte die Gründungder ersten eidgenössischen Hochschule im Jahr 1855 mit sechs technischenAbteilungen ohne eine militärwissenschaftliche Abteilung.

Revision der Militärorganisation

Von solchen politischen Niederlagen liessen sich die Befürworter einer Weiter-bildung der Milizoffiziere jedoch nicht entmutigen. Im Gegenteil, sie erhöhtendie Forderungen und verlangten sogar, dass sämtliche Studenten des Poly -technikums den neu zu schaffenden militärischen Unterricht obligatorisch zubesuchen hätten. Der Bundesrat liess diese Frage ein weiteres Mal durch denSchulrat abklären. Der Präsident des Schulrates bat mit Brief vom 20. Februar

1 Ich danke Dr. phil. Stefan Lüchinger, lic. phil.Lars Feldmann und lic. phil. Beat Liechti, für dieaufwändige Quellensuche und Aufarbeitungdes Materials. Der nachfolgende Text wurdeanhand von Quellen aus dem Bundesarchiv,Bestand E27, Dossiers N° 1312-1327 sowie aus dem ETH Archiv (d.h. 1. Festschriften, 2. Dossier ETH-Militärschulen und 3. Präsidial-und Schulratsprotokolle) verfasst und berück-sichtigt nur dort andere Quellen, wo dies ausdrücklich vermerkt ist. Das Schwergewichtwurde auf jene Fundstellen im Bundesarchivund im ETH-Archiv gelegt, welche in den bisherigen Darstellungen wenig betont oderausgeführt wurden: Fuhrer, Hans Rudolf: Militärische Führungsschule an der ETH Zürich,Au 2002; Kommando der Zentralschulen(Hrsg.): Kaderschmiede-Kaderschule. Von der Eidgenössischen Central-Militärschule zu den Stabs- und Kommandoschulen in Luzern 1819-1995, Bern 1994; Lätsch, Daniel: Militä rische Ausbildung und Ausbilder in derSchweiz 1815-1870/71, Diss., Zürich 1995. Schumacher, Edgar: Entwurf zum Plan einerEidgenössischen Militärschule, o.O., o.D.; Steiger, Rudolf: Abteilung für Militärwissen-schaften an der ETH Zürich, Zürich 1978; ders:Die Abteilung Militärwissenschaften, Zürich1980; ders.: Die Militärschulen in der Ausbil-dung der Instruktionsoffiziere, Zürich 1984;ders.: Die Schweizerische Militärakademie ander ETH Zürich, ÖMZ 6 (2002), S. 740-742.

2 Wille, Ulrich: Skizze einer Wehrverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft. In: Schumacher, Edgar: General Wille. Gesam-melte Schriften, Zürich 1941, S. 200.

3 Stefano Franscini (1796-1857), Mitglied desersten Bundesrates von 1848.

Hans Rudolf Fuhrer Dozent für Militärgeschichte, 1990–2005

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MILAK Schrift Nr. 13 – 201150

1862 General Guillaume Henri Dufour um eine Stellungnahme.7 Mit Schreibenvom 2. März 1862 äusserte sich Dufour negativ gegenüber der Schaffung einesLehrstuhls für Militärwissenschaften am Polytechnikum. Er schrieb unmissver-ständlich: „[...] mon opinion [...] n’est pas favorable à la création d’une chairemilitaire, proprement dite, au Polytechnikum suisse.” Die Militär- oder Kriegs-wissenschaft sei inhaltlich uferlos und im Kerngehalt zu spezifisch, als dass sieTeil einer allgemeinen Ausbildung für Milizoffiziere sein könne. Dies nicht zuletztauch deshalb, weil diese nur einen sehr kleinen Anteil an der Gesamtzahl derStudierenden ausmachten und allenfalls der militärische Bereich nur auf Kostenanderer Fachbereiche eingerichtet werden könne, was nicht zu vertreten sei.Dufour schlug eine vollständige Trennung zwischen der Offiziersausbildung undeiner technischen Hochschule vor. Er meinte: „Il faut laisser l’art militaire auxécoles spéciales, uniquement fréquentées par ceux qui ont un goût prononcépour la carrière des armes.”Diesem Ratschlag folgend kam der Schulrat zum Schluss, sich gegen eine Ein-führung praktisch-militärischer Übungen, wie auch gegen einen umfassendentheoretisch-militärwissenschaftlichen Unterricht am Polytechnikum auszuspre-chen. Eine Lösung des Problems sah er darin, Offiziere an einer EidgenössischenMilitärakademie auszubilden. Im Zuge der Demokratisierung der Armee ver-zichtete man aber auf eine bundeseigene militärische Fachhochschule, um einerKastenbildung entgegenzuwirken.

Diese doppelte Absage hatte zur Konsequenz, dass in den Folgejahren die For-derung, das Unterrichtsangebot des Polytechnikums müsse besser für die Aus-und Weiterbildung der Milizoffiziere genutzt werden, mit wachsender Intensitätim Schweizerischen Militärdepartement (SMD) und in interessierten Militär-kreisen weiterhin diskutiert wurde und man nach überzeugenderen Argumen-ten suchte.8 Schon für das Sommersemester 1862 konnte ein erster Teilerfolgverbucht werden. Der Schulrat des Polytechnikums bewilligte Lehraufträge fürmilitärwissenschaftliche Vorlesungen an Privatdozenten.9

1866 nahm das SMD den Plan wieder auf, das Polytechnikum zur Verbesserungder Bildung Schweizer Offiziere heranzuziehen. Dienstpflichtige Studierendesollten in allen Abteilungen einen obligatorischen militärischen Lehrkurs absol-vieren können. Im Grundsatz lehnte der Schulrat ein weiteres Mal die Forderungab, erklärte sich aber bereit, „auf die Berücksichtigung der militärischen Vorbe-reitung in den obligatorischen Fächern so weit als möglich hinzuwirken”.10

1867 setzte der Bundesrat eine Kommission ein, bestehend aus Oberst HansHerzog (Waffenchef der Artillerie), Oberst Hermann Siegfried (Chef des Stabs-büros), zwei Poly-Professoren sowie dem Politiker Bernhard Hammer11, welchezu untersuchen hatte, wie ein mögliches militärisches Programm am Polytech-nikum aussehen könnte. Die Experten kamen zum Schluss, dass für den Unter-richt mindestens ein Professor zusätzlich angestellt werden sollte.12 Noch gesch-ah aber nichts. Das SMD forcierte die Schaffung eines militärwissenschaftlichenLehrstuhls nicht, auch sonst hatte anscheinend niemand ein besonderes Inter-esse daran. Im Umfeld der Diskussion um die Revision der Bundesverfassung und der neuen Militärorganisation wurde die bisher nicht realisierte Idee von den Demo-kraten in ihrem Organ „Der Landbote und Tagblatt der Stadt Winterthur” imSommer 1872 scharf kritisiert.13 Das Blatt fand es sonderbar, dass weder bei denmilitärischen Behörden noch bei den eidgenössischen Räten die Idee einer „Mili -tärschule“ bisher Anklang gefunden habe. Die Zeitung lobte deshalb BundesratEmil Welti, der in seinem Militärorganisationsentwurf an der polytechnischen

4 Ulrich Ochsenbein, erster Departementsvor -steher 1848-1854.

5 Eingabe der Schweizerischen Militärgesell-schaft an den Schweizer Schulrat vom 3. Juni1854. Vgl. Oechsli, Wilhelm: Geschichte derGründung des eidgenössischen Polytechni-kums mit einer Übersicht seiner Entwicklung1855-1905. In: Schweizer Schulrat (Hrsg.): Fest-schrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestehensdes Eidgenössischen Polytechnikums, Zürich1905, S. 76.

6 Vgl. Schweizerische Militärzeitung 1856/6, S. 10;Oechsli, Geschichte, S. 162 und Schweizeri-sches Bundesblatt 1854/3, S. 231.

7 M. Kappeler an Dufour, 20.2.1862. BAr E27/1312.Soweit nicht anders vermerkt, stammen alle folgenden Ausführungen und Zitate aus dieserArchivnummer.

8 Vgl. u.a. Schreiben des Inspektors der Schwei-zerischen Artillerie (Hans Herzog) an den Bun-desrat vom 12. Oktober 1867. BAr E27/1312.

9 Programm des Sommersemesters 1862 undKorrespondenz in BAr E27/1323. Solche Lehr-veranstaltungen gab es auch an kantonalenHochschulen, zum Beispiel durch WilhelmRüstow an der Universität Zürich.

10 Schweizerischer Schulrat (?): Frage der Reor -ganisation, Dokument ohne Adressat, ohneDatum und ohne Unterschrift, 5 Seiten. BArE27/1323, vgl. auch Oechsli (1905), Geschichte,S. 305.

11 Bernhard Hammer (1822-1907), ab 1868 Ge sandter in Berlin sowie Bundesrat von 1875-1890.

12 Brief des Stabsbüros (Siegfried) an den Bun-desrat vom 14. Mai 1868. BAr E27/1312.

13 Der Landbote und Tagblatt der Stadt Winterthur(1872), 23. August, S. 200.

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 51

Schule in Zürich und an der Ecole spéciale in Lausanne Lehrstühle für Militär-topografie, Ballistik, Geschützfabrikation einzuführen plane. Die für diese Lehr-stühle benötigten finanziellen Mittel wollten die Demokraten durch erhöhte Schul-gebühren für Ausländer an diesen beiden Schulen bereitstellen.Zwei Jahre später schaffte Bundesrat Welti mit der Militärorganisation vom 13. November 1874 den eigentlichen Durchbruch. Auf dieser Basis konnte er diereichen Ressourcen des Polytechnikums für die Schweizer Armee besser nut-zen. Die Artikel 94 und 95 der neuen Militärorganisation verlangten, dass amEidgenössischen Polytechnikum eigene Kurse für militärwissenschaftliche Fächerwie Taktik, Strategie und Kriegswissenschaft etc. einzurichten seien. Ohne dasVorbild explizit zu nennen, sind Anlehnungen an das Fächerangebot der deut-schen Kriegsakademie zu erkennen. Das früher geforderte Obligatorium einessolchen Unterrichts für alle Studierenden war inzwischen fallengelassen worden.

Am 17. Juni 1875 stellte der Chef des Stabsbüros (Oberst i Gst Hermann Sieg-fried) dem Vorsteher des Militärdepartements (Welti) das Protokoll einer Bespre-chung mit dem Präsidenten des Schweizerischen Schulrates, Professor Bleuler,und dem preussischen Militärschriftsteller und Privatdozenten Oberst FriedrichWilhelm Rüstow14 betreffend der Ausgestaltung des militärischen Unterrichtsam Polytechnikum zu.15 Gegenstände des Unterrichts sollten nach Meinung die-ser beiden Gesprächspartner die allgemeinen Kriegswissenschaften (L’Art de laguerre, Kriegsgeschichte, Waffenlehre, Fortifikationslehre, Heeresorganisation/-verwaltung und Taktik) sowie die militärischen Hilfswissenschaften (Konstruk-tionslehre, Ballistik, Explosionsstoffe etc.) sein. Die Inspektion und Kontrolle überden Militärunterricht sollte dem Militärdepartement unterliegen. Um diese Kontrolle zu garantieren, beriet die Kerngruppe darüber, ob ein Vertreter desMilitärdepartements im Schulrat vertreten sein müsse, ohne sich aber im Detailfestzulegen. Nun wurde eine bundesrätliche Kommission eingesetzt, welche ein Gutachtenüber die Durchführung der Artikel 94 und 95 der Militärorganisation auszuar-beiten hatte. Ihr gehörten neben den Professoren des Polytechnikum Karl Pesta-lozzi und Ulrich Fiedler wiederum auch Bleuler und Siegfried an. Die Bundesrä-te Welti (SMD) und Knüsel (EDI) führten am 18. September 1875 in Bern mit denobgenannten Experten eine Sitzung betreffend der Ausgestaltung eines mili -tärwissenschaftlichen Unterrichts am Eidgenössischen Polytechnikum durch.Man war sich einig, dass man einen Lehrplan ausarbeiten müsse, der möglichstwenig in die übrige Ordnung des akademischen Unterrichts eingriff. Deshalbbeschränkte man sich darauf vorzuschlagen, dass jeweils im Wintersemesterdie Hauptfächer Kriegskunst, Allgemeine Taktik sowie Waffenlehre/Schiessthe -orie und im Sommersemester Kriegsgeschichte, Heeresorganisation und Forti-fikationslehre zu unterrichten seien. Als Lehrstoffe, welche in andere, bereitsbestehende Vorlesungen zu integrieren seien, nannte man u.a. die BereicheSchiessapparate/Explosionsstoffe, Konstruktion/Fabrikation von Geschossen,Theorie/Konstruktion von Fahrwerken und Fahrzeugen, Ballistik sowie Spezial-vorlesungen über Hochbau/Wege und Brückenbau. Versuchsweise wurden diespezifisch militärischen Vorlesungen erstmals im Wintersemester 1875/76 durchRüstow gehalten. Die Diskussionen zwischen Vertretern des Polytechnikums und dem Militärde-partement führten am 15. Mai 1876 dazu, dass das Militärdepartement demGesamtbundesrat einen Antrag vorzulegen habe, dass am Eidgenössischen Poly -technikum im Sinne des Kommissionsvorschlages Kurse für allgemeine militär-wissenschaftliche Fächer einzurichten seien. Für diese, jeweils in den Abend-

14 Friedrich Wilhelm von Rüstow (1821-1878). Vgl.u.a. Wiede, Peter: Wilhelm Rüstow. Ein Militär-schriftsteller der deutschen Linken, Diss., München 1957.

15 Die folgenden Ausführungen basieren auf denAkten in BAr E27/1312.

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MILAK Schrift Nr. 13 – 201152

stunden zwischen 17.00 und 19.00 Uhr zu haltenden Vorlesungen benötige manzwei neue Professorenstellen. Der Bundesrat überwies diesen Antrag zur Prü-fung an das EDI, welches einen Mitbericht zu verfassen hatte. Dieser ging am 9. Oktober 1876 beim Bundesrat ein. Aufgrund der Berichte der beiden De -partemente konnte sich der Bundesrat aber noch nicht definitiv entscheiden,weshalb er die Sache mit Bundesratsbeschluss vom 15. Januar 1877 zur aber-maligen und wenn möglich gemeinsamen Prüfung zurückwies. Es galt, die beiden grundlegenden Fragen zu beantworten:1. Sollen die militärwissenschaftlichen Vorlesungen, wie von militärischer Seite her vorgeschlagen, der Freifächerabteilung (Abteilung VII) angeglie -dert werden, oder soll eine eigene Militärabteilung geschaffen werden?

2. Sollen die militärischen Vorlesungen der Oberaufsicht des Militärdeparte-mentes oder des Departements des Innern, respektive des SchweizerischenSchulrates unterstehen?

Militärwissenschaften als Freifächer – der Bundesratsbeschluss vom 26. Oktober 1877

Insbesondere die erste Frage erhitzte in der Folge die Gemüter. Sowohl der Vor-steher des Inneren, Bundesrat Knüsel, als auch die Professoren des Polytech -nikums plädierten entgegen dem Vorschlag des Militärdepartements für eine eigene Militärabteilung am Polytechnikum, an welcher in zwei Semestern aus-schliesslich Militärwissenschaft gelehrt werden sollte. Wie Siegfried dem SMDjedoch am 28. August 1877 mitteilen musste, lehnten die eidgenössischen Rätedie Errichtung einer Militärabteilung in Beantwortung einer Motion Kappelerdeutlich ab. Daraufhin entschied der Bundesrat am 26. Oktober 1877 betreffendder Militärabteilung am Polytechnikum, dass die Fächer Kriegsgeschichte, Strategie, Taktik, Heeresorganisation, Heeresverwaltung, Waffenlehre, Schiess-theorie und Fortifikation (Art. 1) als Freifächer analog der VII. Abteilung derpolytechnischen Schule zu organisieren seien. (Art. 2)Der Schweizerische Schulrat als Aufsichtsorgan des Polytechnikum sowie dasMilitärdepartement hätten sich dabei über die Wahl der zusätzlich zu besetzen-den eine bis zwei Professuren zu verständigen. (Art. 5)Dieser bundesrätliche Entscheid führte zwangsläufig zu Kompetenzstreitigkei-ten, was die Realisierung des Beschlusses verzögerte.

Mit dem Bundesratsbeschluss vom 26. Weinmonat 1877 betreffend der Schaf-fung einer „Militärabteilung“ am Polytechnikum Zürich war die 25-jährige Vor-geschichte abgeschlossen. Wertend muss gesagt werden, dass der Bundes-ratsbeschluss sprachlich unpräzis ist. Es wurde 1877 noch keine eigenständigeMilitärabteilung am Polytechnikum geschaffen, sondern erst militärwissen-schaftliche Vorlesungen als Sektion 6 in der Abteilung VII. (Freifächerabteilung)erlaubt.16 Aus diesem Grunde ist es eine Frage der Interpretation, welches Datumman als Gründungsdatum für eine Militärschule im engeren Sinne nimmt. Zwei-fellos gehört aber der militärwissenschaftliche Unterricht ab 1877 zum ständi-gen Bildungsangebot des Eidgenössischen Polytechnikums in Zürich, so dassdie Schaffung einer „Militärakademie an der ETH Zürich“ auf den 1. Juni 2002auf eine 125-jährige Entwicklungsgeschichte zurückblicken kann. Ein ersterSchritt in Richtung einer eigenständigen Militärabteilung erfolgte dann im Laufe des Jahres 1878 durch die Wahl des ersten militärwissenschaftlichen Professors.

16 Vgl. SMD an den Bundesrat vom 6. Oktober1877. BAr E27/1312.

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Die sogenannte „Militärabteilung“ (1878 –1898)

Die ersten Professoren – Oberst i Gst Emil Rothpletz, Oberst i Gst Ferdinand Affolter und Oberstdivisionär Alexander Schweizer

Am 7. April 1878 trat die departementsinterne Wahlkommission für die Beset-zung einer Professur für Kriegsgeschichte, Strategie, Taktik, Heeresorganisa tionund Heeresverwaltung an der „Militärabteilung“ des Polytechnikums zusam-men und schlug dem Bundesrat den Aargauischen Generalstabsobersten EmilRothpletz vor.17 Die eigentliche Wahl erfolgte am 7. Mai und der Neugewählteerklärte eine Woche später die Annahme der Berufung. Als einziger Professorder Sektion 6 war er gleichzeitig Leiter der „Militärabteilung”. Weitere militär-wissenschaftliche Fachgebiete wurden an Dozenten des Polytechnikum, z.B. Geiser (Ballistik) und Affolter18 (Waffenlehre und Feldbefestigung) übertragen. Rothpletz hielt seine Antrittsvorlesung zu Beginn des Wintersemesters 1878/79.19

Für seinen schärfsten Konkurrenten, den preussischen Emigranten WilhelmRüstow, war die Zurückweisung seiner Kandidatur ein weiteres Element derNichtakzeptanz im schweizerischen Umfeld. Er setzte seinem Leben ein gewalt-sames Ende. Es ist bedauerlich, wie lückenhaft das Werk, das Wirken, die Person und das Leben als Emigrant wissenschaftlich aufgearbeitet sind.Am 25. April 1884 beantragte das Militärdepartement dem Bundesrat eine zwei-te Professur am Polytechnikum, weil mit dem ständigen Wechsel der Hilfs -dozenten keine Einheit in der Ausbildung möglich sei. Aus diesem Grunde sol-le Affolter als Professor zwölf Wochenstunden in den Bereichen Fortifikation,Waffenlehre, Schiesstheorie und Schiessanleitung übernehmen dürfen. Am 6. Mai 1884 stimmte der Bundesrat dem Antrag vollumfänglich zu und wählteam 20. Mai 1884 für die neu geschaffene Professur Oberst Ferdinand Affolter,der damit ein fast fünfzigjähriges Wirken beginnen konnte.20

Ab Wintersemester 1894/95 musste Rothpletz krankheitshalber seine Lehrtätig-keit aussetzen. Von nun an übernahm Oberstdivisionär Alexander Schweizer21

die Vorlesungen von Rothpletz. Als klar wurde, dass Rothpletz seine Lehrtätig-keit nie mehr aufnehmen konnte, beantragte der Schulrat die Bezeichnung einesNachfolgers für den kranken Leiter der Militärabteilung. Schweizer wurde jedocherst am 11. Januar 1898, also nach dem Tod von Rothpletz, zum Professor derkriegswissenschaftlichen Abteilung am Polytechnikum ernannt.22

Zusammenfassend kann zu dieser zweiten Periode gesagt werden, dass bis 1898die militärwissenschaftlichen Vorlesungen nicht in einer eigentlichen Militärab-teilung oder Militärschule, sondern – zwar unter dem Titel „Militärabteilung“ –in einer Sektion 6 der Freifächerabteilung gelesen wurden. Hörer waren Instruk-tionsoffiziere, Milizoffiziere und weitere Interessierte, die jeweils in den frühenAbendstunden die militärwissenschaftlichen Vorlesungen als persönliche Weiterbildung nützen wollten.

Die militärwissenschaftliche Abteilung für Milizoffiziere und Instruktoren (1898 –1902)

Im Zuge einer internen Reorganisation des Polytechnikums im Jahr 1898 erhieltdie Sektion 6 der Freifächerabteilung eine neue innere Struktur. Unter der Führungvon Schweizer wurde sie nun zur selbständigen militärwissenschaftlichen Ab -teilung (Abteilung VIII). Mit dem Bundesratsbeschluss vom 13. August 189823

wurde diese Regelung sanktioniert und das Bildungs-, respektive Lehrprogramm

17 Zu Rothpletz schrieb Cuénoud: "Il voyait loin;son désir eût été d’en faire un jour une Académie militaire".Cuénoud, Bernard: La section des sciences militaires. In: Festschrift Nr. 2 zum 100-jährigenBestehen der ETH (1855-1955), Zürich 1955, S. 509.

18 Oberst i Gst Ferdinand Affolter (1847-1926) warVorsteher der Militärabteilung von 1903-1909 sowie von 1914-1926.

19 Eröffnungsrede zu den Vorlesungen überKriegswissenschaft am Schweizerischen Polytechnikum, Zürich, o.D. Vgl. MILAK SchriftNr. 1, S. 203-222.

20 Ferdinand Affolter war von 1878-1884 Dozent,danach bis 1926 Professor und Vorsteher derMilitärabteilung am Polytechnikum. Als Artille-riechef der Gotthardbefestigungen musste erseine Tätigkeit an der Militärabteilung vom 1. April 1892-28. Februar 1896 einstellen. DasSMD schlug 1894 vor, dass Oberst Schumacherdie vakante Stelle besetzen solle, doch dagegenwehrte sich der Schulrat. Gemäss Protokoll desBundesrates vom 27. April 1894 war der Schul-rat der Meinung, dass Oberst Schumacher nichtfür die Entwicklung einer wirklich fruchtbrin-genden Lehrtätigkeit im Stande sei. Das SMDbeharrte auf Schumacher, der jedoch in Anbe-tracht der Lage eine Wahl nicht annahm. BArE27/1318.

21 Alexander Schweizer (1843-1902) war Vorsteherder Militärabteilung von 1898-1902.

22 Protokoll des Bundesrates vom 11. Januar1898, Mappe Schweizer. BAr E27/1318.

23 Vgl. Bundesratsbeschluss vom 13. August 1898.BAr E27/1313.

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stark erweitert. Neben den allgemeinen militärischen Fächern wie der Lehre vonmilitärischen Klassikern, Militärpädagogik, Völkerrecht und Militärgerichtsbar-keit, Kriegsgeschichte (Schweizer Wehrwesen, Schweizerkriege und neuereKriegsgeschichte) sollten Strategie, Waffenkenntnis, Schiesslehre, Befesti-gungslehre, Militärtopographie und -geographie, Verkehrsmittel im Kriege,Militärgesundheitslehre, Militärische Verpflegungslehre, Reiten, Sport etc. unter-richtet werden. Der erweiterte Lehrplan sollte auch in einer anderen Hinsicht eine wichtige Neu -erung erfahren, indem neben den traditionell in den Abendstunden gehaltenenKursen für Milizoffiziere noch spezielle militärwissenschaftliche Kurse für Instruk-tionsoffiziere oder -anwärter angeboten wurden.24

Somit unterschied man in der Militärabteilung neu zwischen zwei Sektionen: Die Sektion A bestand aus Studierenden des Polytechnikums und Gasthörern.Um dieser heterogenen Zielgruppe die Teilnahme an den militärischen Vorle-sungen der Freifächerabteilung zu ermöglichen, setzte man diese Vorlesungenweiterhin auf die Abendstunden an.25

Zum andern schuf man eine Sektion B für Instruktionsoffiziere und Instruk -tionsaspiranten. Die militärwissenschaftlichen Studien, welche für diese Grup petotal drei Semester dauerten, umfassten Vorlesungen, Übungen, Seminare undsogar Studienreisen in der Schweiz und ins Ausland. Den Kurs konnten die Studierenden mit einer freiwilligen Prüfung abschliessen.

Im Jahre 1902 reichte der Berner Schriftsteller A. Furrer bei der Direktion desUnterrichtswesens des Kantons Bern den Antrag ein, es seien auch an der Uni-versität Bern militärwissenschaftliche Vorlesungen zu halten.26 Die zuständigeDirektion des Unterrichtswesen wandte sich daher mit Schreiben vom 6. März1902 an das Militärdepartement und bat dieses um Erteilung einer Bewilligungzur Lesung eines Vortragszyklus, welcher militärwissenschaftliche Themen ander Universität vermitteln sollte. Das Eidgenössische Generalstabsbüro (Chefder Generalstabsabteilung Oberstdivisionär Arnold Keller) äusserte sich am 13. März 1902 weitgehend negativ zu diesem Vorhaben, denn im Rahmen einersolchen Vorlesung könne nur „Halbwissen und Dünkel” vermittelt werden.27

Damit war das Berner Projekt vorerst gestorben wie schon fünfzig Jahre vorherein Vergleichbares an der Universität Zürich durch Wilhelm Rüstow.

Somit bestand am Ende des 19. Jahrhunderts für interessierte Instruktionsoffi-ziere und Instruktionsaspiranten die Möglichkeit, sich militärwissenschaftlichund praktisch am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich weiterzubilden. Diese Weiterbildung war für die Instruktoren wie auch für die Milizoffiziere fakul-tativ. Für die Ausbildung zum Instruktionsoffizier oder für die Anstellung im Bun-desdienst war es weiterhin nicht nötig, irgendwelche obligatorische Studien amEidgenössischen Polytechnikum oder an einer zentralen Militärschule zu besu-chen. Das „learning on the job“ genügte den massgebenden Stellen weiterhin.

Der Kampf Ulrich Willes um eine Militärschule (1902 –1911)

Es ist einleuchtend, dass ein fakultativer Besuch militärwissenschaftlicher Lehr-veranstaltungen am Polytechnikum für Instruktionsoffiziere, welche Milizoffi-ziere, ein grosser Teil mit akademischem Abschluss, auszubilden hatten, in fort-

24 Protokoll des Bundesrates vom 13. August1898. BAr E27/1321.

25 Vgl. ASMZ (1898), Nr. 43, S. 347-348.26 Vgl. dazu die Korrespondenz in BAr E27/1325.27 Allerdings gab es auch gegenteilige Meinungen.

Der Waffenchef der Infanterie, Hungerbühler,etwa befürwortete den Berner Vorstoss ineinem Schreiben vom 18. März 1902 an denOberinstruktor der Infanterie, Isler. (BArE27/1325).

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schrittlichen Militärkreisen auf Unverständnis stiess. Wo sonst konnte man einhöheres Amt im Staat bekleiden, ohne dass man dafür einen anerkanntenAbschluss oder eine entsprechende Ausbildung vorweisen konnte? Ohne einensolchen Abschluss, würde das Amt des Instruktors nie an Ansehen gewinnenkönnen, kritisierte besonders der Kreis rund um Oberstdivisionär Ulrich Wille.28

Da Wille seit drei Jahrzehnten Instruktionsoffizier war, wusste er um die man-gelhafte Schulung des Schweizer Instruktionskorps. Mit Nachdruck setzte er sichals Wortführer der „Neuen Richtung“29 für eine effiziente und kohärente Aus-bildung der Instruktionsoffiziere und Instruktionsaspiranten ein.30

Die Einflussnahme Willes erhielt nach seiner teilweise selbst verschuldeten vier-jährigen Zwangspause (Austritt aus dem Instruktionskorps 1896-1900) eine neueDimension, als er im Jahr 1902 mit der militärwissenschaftlichen Abteilung inKontakt kam. Im September 1902 verschied Oberstdivisionär Schweizer. Nunsuchte man jemanden, der dessen Vorlesungen in Taktik und Kriegsgeschichtebis zur Wahl eines Nachfolgers übernehmen konnte. Das Militärdepartementschlug Oberstdivisionär Ulrich Wille als am besten geeigneten Kandidaten vorund der Bundesrat folgte diesem Antrag mit Beschluss vom 25. Oktober 1902.Wille, von seiner akademischen Leistung überzeugt, verlangte, dass er wieSchweizer zu entlohnen sei, da er fachlich mindestens so kompetent sei wie seinVorgänger. Zudem habe man ihn bei der definitiven Neubesetzung der StelleSchweizers gebührend zu berücksichtigen. Seine fordernde Haltung trug aller-dings erst nach der Verabschiedung der neuen Militärorganisation 1907Früchte. Mit Beschluss vom 24. Dezember 1907 wählte der Bundesrat auf Vor-schlag des Schweizerischen Schulrates sowie des Militärdepartementes Willezum ordentlichen Professor.31 Dieser Nominierung vorausgegangen waren meh-rere Anträge des ihm sehr wohlgesinnten Schulrates (erstmals am 23. Novem-ber 1903, dann erneut am 23. Januar 1904) zur definitiven Ernennung zum Professor. Ab 1909 war Wille schliesslich Vorsteher der militärwissenschaft -lichen Abteilung am Polytechnikum. Auf den 1. Januar 1913 musste er von derProfessur zurücktreten, nachdem die Kommandostellen der Heereseinheiten, Wille war zu dieser Zeit Kommandant des III. Armeekorps, zu vollamtlichen Stellen gemacht wurden.32

Es wäre nicht Wille gewesen, wenn er sich mit seinen Anliegen nicht auch andie Öffentlichkeit gewandt hätte. In mehreren Schriften thematisierte er die Pro-fessionalisierung der Ausbildung der Instruktionsoffiziere. Noch in bildhaft ver-klausulierter Form schrieb er 1899 in seiner „Skizze zu einer schweizerischenWehrverfassung”: „(...) – die edle Gesangskunst blüht in unserem Lande, Bür-ger aller Stände trachten in der freien Zeit, neben der harten Arbeit ihres Berufs,sich in ihrem Vereine zu immer reinerer Vollkommenheit in ihr auszubilden, umdann im öffentlichen Wettstreit den Lorbeer zu erringen. – Ins Ausland ziehenunsere Sängervereine, um reich an Ruhm und Kränzen heimzukehren. An derSpitze jedes dieser Sängervereine steht ein Fachmann, ein Musiker von Beruf,der im Frieden ausbildet, und dessen wohlbekanntem Kommando am Tage desKampfes alles vertrauensvoll folgt.“33 Deutlicher wird er dann schon 1903: „Sehenwir von hervorragender Naturveranlagung ab, was immer die Ausnahme bildet,so muss immer die sachliche Überlegenheit beim Instruktor vorhanden sein. Eswäre ein sehr schlimmes Zeichen, wenn dem nicht so wäre; – traurig wäre es,wenn die als Lehrer des Kaders angestellten Berufsoffiziere nicht den andern inallen dienstlichen Pflichten überlegen wäre.“34 1907 wird er den Umständen,eine neue Militärorganisation war zu konzipieren, entsprechend programma-

28 Ulrich Wille (1848-1925) war seit 1903 Dozent,ab 1907 Professor und von 1909-1913 Vorsteherder Militärabteilung. 1914 wurde er zum Gene-ral der Schweizer Armee gewählt. Vgl. u.a. Fuhrer, Hans Rudolf: General Ulrich Wille. Deneinen Vorbild – den andern Feindbild, Zürich2003.

29 Vgl. Jaun, Rudolf: Preussen vor Augen, Zürich1999.

30 Z.B. musste seiner Auffassung nach das FachMilitärpädagogik ein Hauptfach einer etwa dreiSemester langen Ausbildungsphase sein. "Für den werdenden Instruktor", schrieb Wille,"erachten wir dieses Kolleg als eines der wichtigsten." Vgl. Wille, Ulrich: Die militär -wissenschaftliche Abteilung des Polytechni-kums, in: ASMZ Nr. 12 1907, S. 91). Siehe auch Lezzi, Bruno, 1914 General Ulrich Wille,Osnabrück 1975, S. 347-348.

31 Vgl. Mappe Wille. BAr E27/1318.32 Präsidialprotokoll (1913), Nr. 4 und 10. BAr

E27/1323 sowie ETH Archiv.33 Vgl. Schumacher, Schriften, S. 192.34 Wille, Ulrich: Die Einteilung der Instruktions -

offiziere, in: Schumacher, Schriften, S. 432.

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tisch: „Den Instruktor muss man gleich ansehen und ganz nach den Grundsät-zen heranbilden wie jeden andern Lehrer. Niemand fällt es ein, jemanden alsLehrer anzustellen, der die Sache nicht weiter und nicht höher erlernt hat alsjene, deren Lehrer er sein soll. Vom Instruktor aber meint man bei uns, dass erdas notwendige Wissen durch unangeleitetes, ungeregeltes und unkontrollier-tes Selbststudium und das notwendige Können ohne jede Anleitung nur durchdie allerniedrigste Routine erwerben könne.“35

Die Schaffung einer Militärschule (27. März 1911)

Mit der Verabschiedung der neuen Militärorganisation vom 3. November 1907war der eigentliche Durchbruch geschafft. Gemäss Artikel 113 der besagten Ord-nung musste für die militärwissenschaftliche Ausbildung von Offizieren, insbe-sondere auch von Instruktionsoffizieren, am Eidgenössischen Polytechnikumeine eigentliche Militärschule errichtet werden. Der Schulrat hatte erstaunli-cherweise nie die Möglichkeit, zum Entwurf der Militärorganisation Stellung zunehmen und wurde so zum blossen, teilweise unwilligen Befehlsempfänger.Gestützt auf den Artikel 113 der Militärorganisation wurde am 27. März 1911vom Bundesrat die „Verordnung betreffend die Abteilung für Militärwissen-schaften am Eidgenössischen Polytechnikum (Militärschule)” erlassen, durchwelche die Aufgabe der Instruktorenschule umschrieben wurde.

Gemäss Art. 1 dieser Verordnung hatte die militärwissenschaftliche Abteilung(Abteilung X sowie die militärwissenschaftlichen Freifächer in der Abteilung XI)am Eidgenössischen Polytechnikum die Aufgabe, die Instruktionsoffiziere derfechtenden Truppengattungen auf ihren Lehrberuf vorzubereiten. Die dem Mili -tärdepartement unterstellte Militärschule (Art. 3) wurde als eine Abteilung derpolytechnischen Schule eingerichtet, wodurch das Reglement dieser Schule voll-umfänglich Anwendung fand. (Art. 2) In drei aufeinanderfolgenden Semestern(Art. 5) mussten die klassischen militärischen Fächer gelehrt werden. (Art. 4) Ins-besondere verlangte dieser Artikel auch, dass das von Wille immer wieder gefor-derte Fach Militärpädagogik obligatorisch zu unterrichten sei.

Ergänzend zur Verordnung vom 27. März 1911 erliess der Bundesrat mit glei-chem Datum den „Bundesratsbeschluss betreffend die militärische Ausbildungder Instruktionsoffiziere”. Gemäss diesem, ursprünglich von Wille angeregtenBeschluss hatten sich die Instruktionsaspiranten während drei Jahren berufs-spezifischer Ausbildung über deren Eignung für den Beruf des Instruktionsoffi-ziers auszuweisen, und zwar sowohl in theoretischen (Militärschule) als auch inpraktischen (bei der Truppe) Bereichen. Diesmal wurden die Entwürfe der Ver-ordnung (welche sodann von Affolter zusammen mit Wille in mühseliger Arbeitdreimal umgearbeitet wurden36) als auch jene des Bundesratsbeschlusses vom27. März 1911 dem Schulrat zur Begutachtung vorgelegt.37

Sprecher versus Wille – Berufsausbildung oder Zusatzausbildung?

Der neuen Organisation, welche ab Wintersemester 1911/12 eingeführt wurde,ging ein im Jahr 1908 durch Wille zusammengestelltes Probesemester voraus.38

Sowohl der Einführung wie auch dem Lehrplan dieses Probesemesters wurdenseitens der Waffenchefs und des Generalstabs diverse Hürden in den Weg gestellt.

35 Wille, Ulrich: Die militärwissenschaftliche Abtei-lung des Polytechnikums, in: AllgemeineSchweizerische Militärzeitschrift, Nr. 12 (1907), S. 89.

36 Vgl. Mappe Affolter. BAr E27/1320. 37 Schulratsprotokolle (1911) Nr. 15 und 28. ETH

Archiv.38 Wo nichts anderes vermerkt siehe für die

folgenden Ausführungen BAr E27/1313.

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Wille musste in der Folge mehrmals das von ihm ausgearbeitete Programmanpassen. Davon zeugen u.a. heftige Briefwechsel zwischen Wille und dem spä-teren Generalstabschef Theophil Sprecher von Bernegg39. Während letztererfür die Offiziere sozusagen ein normales Studium mit „Supplément” Instruk-torenausbildung befürwortete, wollte Wille eine selbständige Militärschule, diesich auf die Instruktorenausbildung spezialisierte.40 Auch an Sitzungen der Lan-desverteidigungskommission (LVK) kam die zukünftige Ausgestaltung der Mili -tärschule zur Sprache. Oberstkorpskommandant Eduard Will bekundete in der Sitzung vom 4. Juni 1910 Bedenken, dass mit der geplanten Instruktoren-schule eine Zweiklassengesellschaft entstehen könnte. An der Sitzung vom 19./20. August 1910, wurde ebenfalls nicht mit Kritik gegeizt. Daraufhin ver-kündete Wille, dass bei ihm die Freude am Projekt bei all dem Widerstand ver-loren gegangen sei. Bundesrat Eduard Müller, Vorsteher des Militärdeparte-mentes, ermahnte ihn jedoch, das Projekt nicht in letzter Minute fallen zu lassen.Doch Wille wollte nicht mehr und teilte dies Müller am 25. August 1910 schrift-lich mit. Zudem empfahl er dem Bundesrat, den Winterkurs sowie die Reorga-nisation der Militärschule fallen zu lassen, weil das, was mit der Einrichtungbezweckt werde und er bereits vor 11 Jahren skizziert habe, mit den vorhan-denen Lehrkräften sowie den vorhandenen Finanzen nicht durchführbar sei. Esgehe hier nicht lediglich um die Durchführung eines neuen Lehrkurses, son-dern um etwas ganz neues, nämlich die Errichtung einer Instruktorenschule,die sich mit ausländischen Militärakademien messen könne. Er habe seine Wil-lensenergie zur Umsetzung nun definitiv verloren, denn „diese Herren habennicht bloss meiner Freude an der Sache einen Stoss gegeben, sondern sie habenauch schwere Zweifel in mir hervorgerufen an der Möglichkeit mit der neuenMilitärorganisation das zu erreichen, was man will und dem Volke zugesicherthat.” Er müsse fairerweise auch gestehen, dass er der Sache überdrüssig sei,weil er sich persönlich schwer verletzt fühle. Bundesrat Müller versuchte mitSchreiben vom 27. August 1910 Wille umzustimmen und bat ihn, das Programmgemäss der Besprechung vom 19./20. August nochmals anzupassen. Wille aberblieb hart und schrieb dem Bundesrat am 29. August: „Ich kann nicht das neueProgramm vorlegen, das die Verhandlungen vom 19. und 20. notwendiggemacht haben und kann bei aller Hochachtung und Verehrung für Oberst -korpskommandant Isler nicht noch mal wieder mit ihm in Diskussion über meine Vorlage treten.” Nachdem jedoch die Entwürfe für die Verordnungen zurReorganisation der Militärschule am Polytechnikum im Sinne Willes ange- passt wurden, erklärte dieser dem Bundesrat am 21. November 1910, er habenun nach der neuen Fassung der Verordnungen keine Berechtigung mehr, nichtmehr mitzumachen. Er erkläre hiermit seine Bereitwilligkeit, die Mission wie-der zu übernehmen. Allerdings setze er voraus, dass er freie Hand habe zur Ver-folgung des Projekts und ihm die dazu nötige Kompetenz und Autonomie gege-ben werde. Ansonsten müsse man das Projekt nicht ihm, sondern irgend einemanderen übertragen.

Mit der Verabschiedung der erwähnten Verordnung sowie dem Bundesratsbe-schluss vom 27. März 1911 konnte die Umsetzung der neuen Organisation, derBerufsausbildung der Instruktionsoffiziere an einer Militärschule am Eidgenös-sischen Polytechnikum erstmals im Wintersemester 1911/12 vollzogen werden.Die Kritik an der Ausgestaltung der Militärschule – insbesondere flammte dieFrage der Loslösung der Militärschule vom Polytechnikum und die Schaffungeiner militäreigenen Institution immer wieder auf – verstummte deswegen abernicht.41

39 Vgl. Sprecher, Daniel: Generalstabschef Theophil Sprecher von Bernegg, Zürich 2000;ders. Schriften, Zürich 2002.

40 Schreiben Willes an Sprecher vom 11. Februar1910. BAr E27/1313.

41 Vgl. Diskussion in BAr E27/1315.

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Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit – die Krise (1914 –1939)

In den Jahren 1911/12 zählte die Abteilung 15 Studierende, 1912/13 stieg dieZahl auf 21 und 1913/14 gar auf 26 Studierende. Noch nach dem Kriegsausbruchstellte sich die Frage, ob es ausländischen Studenten gestattet sei, an der Mili -tärschule der ETH Vorlesungen zu besuchen.42 Der Schweizerische Schulrat erhieltbeispielsweise 1915 ein Gesuch der siamesischen Gesandtschaft in Berlin, wel-che abklären wollte, ob siamesische Studenten an den Vorlesungen der Mili -tärschule an der ETH teilnehmen dürften. Das Militärdepartement beantworte-te die Anfrage am 24. April 1915 auf Vorschlag Willes dahingehend, dassAusländer nur von Schiessübungen auszuschliessen seien; alle übrigen Fächerdürften sie besuchten und müssten dafür auch kein Kolleggeld zahlen. DasGesuch wurde somit bewilligt und zwar für den Besuch der Vorlesungen derMilitärschule (Abteilung X) sowie der militärwissenschaftlichen Freifächer in derAbteilung XI. Nach dem kriegsbedingten Unterbruch entschieden sich 1919/20 nur noch 14 junge Männer für die Instruktorenschule. 1920/21 erfolgte schliesslich keineeinzige Anmeldung für das erste Semester.43 Der Schulrat erkundigte sich beimMilitärdepartement, weshalb sich keine Instruktionsaspiranten für den Kursusangemeldet hätten. Die Waffenchefs der Kavallerie, Artillerie und Genie, sowiedas Oberkriegskommissariat und die Generalstabsabteilung (Sektion für Fest-ungswesen), erklärten auf eine entsprechende Anfrage, dass sie keine Aspiran-ten hätten, die abkommandierbar wären. Gleichzeitig nützten die Waffenchefsdie Gelegenheit, Kritik an der bestehenden Form der Militärschule zu üben. Deralte Konflikt brach wieder aus. Mit Eingabe vom 1. Mai 1920 führte der Waffenchef der Artillerie (Bridel) zumBeispiel aus, es sei vor allem notwendig, sich vor einer Abkommandierung indie Militärschule intensiv in den praktischen Dienst einzuarbeiten. Praxis gehevor Theorie. Zudem war er einem obligatorischen Besuch der Schule gegen -über negativ eingestellt. Er stellte daher das Gesuch, dass Offiziere, die sich zurInstruktion melden, vorläufig nicht in die Militärschule zu kommandieren seien,sondern durch die Waffenchefs in ihre Aufgabe eingeführt würden.Der Abteilungsleiter der Kavallerie (Favre) unterstützte vollumfänglich seinenKameraden und wandte sich mit Schreiben vom 2. Juni 1920 ebenfalls gegendas Obligatorium und führte dazu folgendes aus: „In erster Linie muss die Ernen-nung zum Instruktionsoffizier nicht von der Absolvierung der Militärschule abhängig sein, sondern von den allgemeinen Fähigkeiten, von Charakter undvon der besonderen Veranlagung für den Dienst in der betreffenden Waffen-gattung.” Zudem kritisierte er die Institution der Militärschule als solche mit denWorten: „Die militärwissenschaftliche Ausbildung der Instruktionsoffiziere soll-te unter allen Umständen im engen Anschluss an die übrige Offiziersausbildunggeschehen, damit die Einheitlichkeit der Auffassungen in der ganzen Armeegewahrt bleibt. Die gleiche Stelle, welche die Ausbildung der Armee leitet undüberwacht (die allerdings gegenwärtig noch nicht besteht, deren Schaffung aberein unumgängliches Erfordernis ist, sollte auch die Ausbildung der Instruktorenunter sich haben. [...] Jedenfalls muss eine Militärschule auf militärischer Basisstehen. Die Angliederung der Militärschule an die Eidg. Technische Hochschu-le, der ganz unmilitärische Geist und die verschiedenen Tendenzen, die dort herr-schen, wirken direkt vergiftend auf unsere jungen Instruktoren. Dies ist eine soallgemein bekannte Tatsache, dass es sich erübrigt, sich weiter darüber auszu-lassen; sie rechtfertigt vollständig das Gesuch des Waffenchefs der Artillerie.“

42 Vgl. für die folgenden Ausführungen die Korres -pondenz in BAr E27/1326.

43 Akten Militärschule 1920. BAr E27/1323.

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Der Waffenchef der Genietruppen (Weber) konnte der Meinung der anderen Waf-fenchefs nicht folgen. Er war als überzeugter Anhänger der Willeschen Schuleauch gänzlich gegenteiliger Ansicht bezüglich des negativen Einflusses der ETHauf die zukünftigen Instruktoren. Weber erläuterte in seinem Schreiben vom 28. Juni 1920, dass die Elementarinstruktion weiterhin für alle Instruktionsaspi-ranten gleich bleiben müsse. Er konnte keine „Vergiftung” der jungen Instruk-toren an der ETH ausmachen, im Gegenteil: „Die Gelegenheit auch allgemein bildende, nicht militärische Fächer zu hören, eine Gelegenheit, die am Poly -technikum nicht nur geboten, sondern zu benützen gefordert wird, ginge imInternat verloren, auch müsste die Schule dann wertvoller ziviler Lehrkräfte ent-behren. Die Möglichkeit freien Verkehrs mit dem bürgerlichen Leben, die gesell-schaftlichen und geistigen Anregungen, die eine Stadt wie Zürich bietet, sindfür rein menschliche Erziehung im höchsten Grade wertvoll als Gegengewichtgegen allzu frühe Verknöcherung im Kastengeist, der moderne Menschen abstösst und den militärischen Lehrer unfähig macht, solche richtig zu behan-deln – eine Frage von höchster Wichtigkeit für die Zukunft unserer Armee.”Der Abteilungschef für Infanterie (Isler) war wie Weber der Meinung, dass dasObligatorium für den Besuch der Militärschule für jeden Instruktionsaspirantenbleiben müsse. Er war aber der einzige, der für dieses Studienjahr 1919/20 über-haupt 3–4 Auszubildende freiwillig abkommandieren wollte.Die unterschiedlichen, meist negativen Reaktionen der verschiedenen Waffen-chefs und Abteilungsleiter in Bezug auf die Nützlichkeit sowie die Ausgestaltungder Militärschule an der ETH (der Name Polytechnikum wurde durch Eidgenös-sische Technische Hochschule/ETH abgelöst) regte die Diskussion in Militär-kreisen um die Reorganisation der Militärabteilung wieder an.Diskussionsbedarf kam aber auch von der ETH selbst. Der Schulrat erachteterückwirkend die ersten beiden Phasen des Lehrbetriebes an der Militärabteilung,von 1874 -1898 mit Freifächervorlesungen sowie die Phase von 1898–1911 wäh -rend derer Studierende in der Sektion A militärische Freifächer besuchen konn-ten und sich Offiziere der Schweizerischen Armee im Hauptlehrgang der Sekti-on B militärwissenschaftlich weiterbilden konnten, als gelungen. Der dritten Phaseab 1911, während welcher auf Druck des Militärdepartements eine besonderemilitärwissenschaftliche Fachhochschule errichtet wurde, sei leider weniger Glückbeschert gewesen.44 Das Übergehen in der Entscheidfindung rächte sich nun.Wegen der geschaffenen doppelspurigen Organisation (die Militärschule wardirekt dem Militärdepartement unterstellt und die Wahl der Dozenten/die Anla-ge des Stundenplans waren Sache des Vorstandes, bzw. der Abteilungskonfe-renz. Diese hatte die Vorschläge via Schulrat an das Militärdepartement weiter-zuleiten. Somit hatte der Schulrat sachlich mit der Militärabteilung sehr wenigzu tun, weshalb diese ein Staat im Staat und somit in gewissem Masse ein Fremd-körper war) wurden vom Schweizerischen Schulrat schwere Bedenken ange-meldet. Damit wurde die grundsätzliche Frage der zukünftigen Ausgestaltung derMilitärabteilung auch von Seiten der Hochschule gestellt. Hauptsächliches Augen-merk richtete das Führungsgremium der ETH dabei auf die Frage der Ablösungder Militärabteilung von der ETH. Als Alternative konnte man sich eine Rückkehrzum alten Freifächermodell vorstellen, allerdings wäre in diesem Fall die Mili -tärschule dem EDI, und nicht wie bis anhin dem EMD, zu unterstellen.Die Frage der Trennung der Militärschule von der ETH wurde auch durch ein -zelne Professoren thematisiert. Beispielsweise wandte sich der ETH Dozent Zschokke – welcher 1912 bereits seine Wahl zum Mitglied des Schulrates nichtannahm, weil er die Verantwortung für die Missstände nicht tragen könne, welche durch die verfehlte Organisation der Abteilung für Militärwissenschaften

44 Schreiben des Schulrates an das EDI vom 29. November 1924. BAr E27/1314.

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und durch die autoritäre Missachtung aller administrativen Grundsätze durchderen Vorstand verursacht worden seien – mit einem Brief vom 18. Februar 1921an Bundesrat Karl Scheurer.45 Er erklärte ihm, dass die Verordnung aus dem Jah-re 1911 die gesteckten Ziele nicht habe erreichen können und sich somit eineReorganisation und Abänderung dieser Verordnung nach 10 Jahren Gültigkeitmehr als aufdränge. Er verlangte, dass die Zulassung an die Militärschule nurdem Instruktionspersonal ermöglicht werde, welche die Militärbehörde sorgfäl-tig kraft Intelligenz, Erziehung und Bildung ausgewählt habe, dass man aus -schliesslich junge Männer zulasse, welche zu Recht Zugang zu einer Hoch schulehätten, was zwangsläufig eine sehr geringe Schülerzahl ergäbe. Als Konsequenzdaraus schloss Zschokke, dass sich für so wenige Aspiranten der administrativeAufwand der Militärabteilung nicht lohne und die ganze Militärschule in denordentlichen Betrieb der ETH zu integrieren sei. Damit plädierte Zschokke für dasSprechersche Modell, dass erst Akademiker zum Instruktor weitergebildet wer-den sollten. Aus den obigen Gründen hatte er sich bereits neun Jahre zuvor fürdie vollständige Loslösung der Militärschule von der ETH ausgesprochen, weildie Mehrzahl der Instruktoren kein Hochschulniveau hätten.

Reorganisationsversuche: Die Bundesratsverordnung von 10. Juli 1929

Am 21. Dezember 1921 wurde eine Konferenz der militärwissenschaftlichenAbteilung betreffend Neuorganisation des Lehrgangs gehalten. Der Antrag,gemäss welchem eine Reduktion von drei auf zwei Semester erfolgen sollte,wurde fallen gelassen. Man entschied sich vielmehr, die Bildung auf drei auf-einanderfolgende Wintersemester zu konzentrieren und unterbreitete diesenVorschlag mit Schreiben vom 4. Januar 1922 dem Militärdepartement. Am 20. Januar 1922 fand in Anwesenheit von Bundesrat Karl Scheurer, von General -stabschef Emil Sonderegger sowie aller Waffenchefs in Bern eine Sitzung zurReorganisation der Militärschule statt. Man beriet über die Länge des Lehrgangs(zwei statt drei Se mester), die Wahlfreiheit der Abteilungschefs zur Komman-dierung der In struk tions aspiranten zur Militärschule sowie darüber, ob der Besuchder Militärschule als strikte Bedingung für die Wahl zum Instruktionsoffizier anzu-sehen sei. In allen diese Fragen herrschte Uneinigkeit. Wieder waren es die Waf-fenchefs der Artillerie (Bridel) und der Kavallerie (Favre), welche befürchteten,dass drei Wintersemester zuviel Theorie seien und mehr Wert auf die praktischeAusbildung gelegt werden müsse.46

Am 10. Dezember 1923 reichte der Luzerner Nationalrat Walther ein Postulatbetreffend Reorganisation der militärwissenschaftlichen Abteilung der ETH ein.Er wies darauf hin, dass der Schulrat, dem sonst die Technische Hochschuleunterstellt sei, nichts in Bezug auf die militärische Abteilung zu sagen habe, son-dern diese Abteilung voll und ganz dem Militärdepartement unterstellt sei. Dieswar seiner Meinung nach ein fataler Dualismus. Es gebe nur zwei Möglichkei-ten, nämlich entweder die volle Loslösung der Militärschule oder aber die alteOrganisation wieder einzuführen und die Schule dem Departement des Innernzu unterstellen.47 Die von Walther in der Dezembersession 1923 geäussertenBedenken wurden von einflussreichen Kreisen unterstützt.48 Der Schulrat teiltenämlich dem EDI mit Schreiben vom 29. November 1924 mit, er sei der Auffas-sung, die Militärabteilung sei entweder dem Departement des Innern zu unter-stellen, oder von der ETH loszulösen. An der Sitzung der Landesverteidigungs-kommission vom 13./14. Januar 1925 griff man diese Fragen zwar auf, kam jedochzum Schluss, dass man alles so lassen wolle, wie es sei.

45 Für diese Thematik vgl. BAr E27/1314.46 Die Schreiben an das EMD datierten vom

18. Juli 1922 (Bridel) und vom 5. August 1922(Favre). BAr E27/1314.

47 Das EDI versicherte mit Schreiben vom 28. Februar 1924, dass es die Kompetenzen des EMD in diesem Bereich nicht beschneidenwolle und nahm mit dem Schulrat Verbindungauf. BAr E27/1314.

48 Bereits am 23. März 1912 hatte das EDI beimSchulrate nachgefragt, ob die Militärabteilunggänzlich von der ETH zu trennen sei. Das EDIersuchte um einen Bericht zu dieser Frage,sowohl unter dem Gesichtspunkt des allgemei-nen Interesses der Schule, als auch speziell vonder praktischen und administrativen Seite her.Der Schulrat seinerseits verwies darauf, dassdiese Frage im Zusammenhang mit dem Vor-schlag Willes über die Erteilung von Lehrauf -trägen im Sommersemester 1912 besprochenworden sei und nannte diesbezüglich dasSchreiben des Bundesrates Hoffmann an denSchulrat vom 13. Februar 1912, worin der Bun-desrat die Trennungsfrage als noch nicht reiftaxierte und noch weitere Erfahrungen sam-meln und sehen wollte, wie sich die militärwis-senschaftliche Abteilung in ihrer jetzigen Orga-nisation entwickle. Dieser Auffassung schlosssich der Schulrat an und entschied, mindestensdas Ende des ersten, drei Semester dauerndenLehrgangs abzuwarten, bevor es die Anfragedes EDI beantworte. Einzig Professor Zschokkebeantragte, dass die Militärschule sofort vonder ETH loszulösen sei. Vgl. Schulratsprotokolle(1919), Nr. 22 und 52, ETH Archiv.

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Am 2. Juli 1929 übermittelte das EDI dem Bundesrat einen Antrag zu einer neuen Verordnung für die Abteilung für Militärwissenschaften und die Erteilungmilitärwissenschaftlicher Fächer an der Allgemeinen Abteilung der ETH, welchevorgängig sowohl vom EDI, dem EMD, den Organen der ETH sowie dem Schwei-zerischen Schulrat gutgeheissen worden war.49 So wurde mit der Bundesrats-verordnung vom 10. Juli 1929 die seit 1898 gültige Aufteilung in eine Sektion Aund B fallen gelassen. Neu bestimmte Artikel 1 der „Verordnung über die Abtei-lung für Militärwissenschaften und die militärischen Fächer an der AllgemeinenAbteilung für Freifächer an der Eidgenössischen Technischen Hochschule”: „Ander Eidgenössischen Technischen Hochschule besteht eine Abteilung für Militär-wissenschaften (Abteilung XI, Militärschule). Ferner werden an der Allgemei-nen Abteilung XII für Freifächer Vorlesungen über militärische Gegenständegehalten.” Im gleichen Zuge wurde als Folge des herrschenden Instruktoren-mangels die Anzahl der Semester von drei auf zwei reduziert.50 Die neue Ver-ordnung statuierte klar, dass die Militärschule die Instruktionsoffiziere auf ihrenBeruf – auf ihre praktische Lehrtätigkeit – vorzubereiten habe. Dazu gehöre dieVermittlung einer umfassenden allgemeinen und militärischen Bildung sowiedas Erlernen der Grundlagen, welche für ein selbständiges wissenschaftlichesArbeiten unabdingbar seien. Die Zwischenkriegszeit brachte also auch für die Militärschule Verunsicherungund Kritik. Hart prallten die beiden Standpunkte aufeinander. Die einen warender Meinung: Der Instruktor gehört aufs Feld und hat in der Ausbildung auf die-sen Einsatz vorbereitet zu werden. Die anderen postulierten: Der Instruktorbraucht für seine Tätigkeit einen voll gefüllten Schulsack. Das Resultat blieb derKompromiss von 1911. Trotz dieser unbefriedigenden Zwischenlösung ist dieSchaffung der Abteilung für Militärwissenschaften (Abteilung XI, Militärschule)im Sommer 1929 ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Militärakademie.

Zweiter Weltkrieg – Schaffung einer Militärakademie? 1939 –1945

Es darf vermutet werden, dass die Rede von Divisionär Eugen Bircher im Jahre1943 vor dem Nationalrate die alte Debatte wieder neu in Schwung gebrachthat. Der Lehrbetrieb an der Militärabteilung war seit 1939 unterbrochen, wes-halb der Zeitpunkt günstig war, neue Vorschläge und Vorstösse zur Reorgani-sation anzubringen.51 Bircher wies auf die immer noch unbefriedigende Ausbil-dung der Instruktionsoffiziere hin mit den Worten: „Es sind nun bald 70 Jahreverflossen, ohne dass wir imstande gewesen wären [...] dem Offizierskorps einegenügende kriegswissenschaftliche Ausbildung zu verschaffen.”52

Im gleichen Jahr beauftragte der Zentralvorstand der Schweizerischen Offi-ziersgesellschaft (SOG) seinerseits eine Studienkommission, nicht nur eine Reor-ganisation der bestehenden Militärabteilung an die Hand zu nehmen, sondernauch die Schaffung einer Militärakademie zu beurteilen. Oberst Holliger, Zen-tralpräsident der SOG, hatte erfahren, dass ein diesbezügliches Projekt auchvom Waffenchef der Infanterie erarbeitet worden sei und bat mit Schreiben vom29. April 1943 Bundesrat Kobelt um eine Kopie dieser Eingabe.53

Oberstdivisionär Rudolf Probst hatte seinen Vorschlag am 8. Februar 1943 demBundesrat übermittelt und die Schaffung einer Militärakademie hauptsächlichdamit begründet, dass die Militärabteilung an der ETH nicht direkt dem Einflussdes EMD unterstehe.54 Die Überlegungen Probsts lassen sich so zusammenfas-sen: Militärwissenschaftliche Interessen von Schweizer Universitäten sowie der

49 Schulratsprotokoll (1929), Nr. 36 ETH Archivsowie BAr E27/1314.

50 Noch im gleichen Jahr beantragte Oberst Curti,Vorsteher der Militärabteilung von 1927-1947,die Einführung eines dritten Semesters, wel-ches jedoch lediglich 14 Tage dauern sollte.Aber der Chef des Generalstabes lehnte diesenVorschlag ab, weil in einer so kurzen Zeit einegründliche Bildung nicht möglich sei. (BArE27/1314) Im Mai 1938 machte Curti erneuteinen Vorschlag zur Einführung eines drittenSemesters, welcher dann positiv beantwortetwurde, wegen des beginnenden Krieges jedochnicht Realität wurde.

51 Der Lehrbetrieb wurde erst wieder mit demWintersemester 1945/46 aufgenommen.

52 Bircher, Eugen: Förderung der EidgenössischenMilitärschule. Abdruck der im Nationalratgehaltenen Rede in: ASMZ Nr. 7 (1943), S. 338-339.

53 SOG an EMD, 29.4.1943. BAr E27/1313.54 Waffenchef der Infanterie an Bundesrat: Memo-

rial und Antrag für die Errichtung einer Schwei-zerischen Militärakademie vom 8.2.1943. BArE27/1317.

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Militärabteilung an der ETH sind Zeiterscheinungen und haben keinen direktenZusammenhang mit den Wehrbemühungen der Armee. Die Schulung des Offi-zierskorps ist jedoch der entscheidende Faktor für die innere Kriegsbereitschafteines Milizheeres. Die Offiziersausbildung muss auf dem festen Grund wissen-schaftlicher Kenntnisse aufbauen. Diesen Grund zu legen ist eine der vornehm-sten Aufgaben der zu gründenden Akademie.Als Hauptaufgabe der neuen Institution nennt Propst deshalb die Heranbildungvon Instruktionsoffizieren, deren Qualitätssicherung bereits mit der Selektiondes Instruktorennachwuchs beginnt. Des weiteren habe die Akademie auch diemilitärwissenschaftliche Weiterbildung im gesamten Offizierskorps zu fördernund mittels Gastdozenten das militärische mit dem gesamtkulturellem Denkenzu verbinden. Organisatorisch soll die Studienzeit ordentliche Dienstzeit dar-stellen und demzufolge sei die Uniform zu tragen. Probst schlug vor, die Dauerdes Studiums auf vier Semester mit Beginn jeweils im Sommersemester anzu-setzen. Während der Schule dürften die Instruktionsaspiranten für keine ande-ren Dienste abkommandiert werden, was erst eine effiziente Ausbildung ermög-liche. Die Militärakademie mit Standort in der Stadt Zürich oder Bern wäre inFriedenszeiten dem Chef der Ausbildung zu unterstellen. Falls man währendKriegszeiten die Position des Ausbildungschefs aufheben müsse, sei die Aka-demie direkt der Aufsicht des Chefs des Militärdepartements zuzuweisen. Schlies-slich sei gemäss Probsts Vorschlag eine hauptamtliche Stelle eines Komman-danten als Leiter und Hauptverantwortlicher der Militärakademie zu schaffen.Alle Instruktionsanwärter sollten nach abgeschlossener Ausbildung ein Fähig-keitszeugnis erhalten und wären dann quasi automatisch Instruktionsoffizieregeworden. In einem erläuternden Schreiben vom 9. Februar 1943 an den Vor-steher des EMD, Bundesrat Kobelt, legte Probst grossen Wert darauf, dass dieLeistungen in der Militärakademie allein über die Eignung und Nichteignungzum Instruktionsoffizier zu entscheiden hätten. Bezüglich der Anforderungendürfe sich die Akademie nicht von einer normalen Hochschule unterscheiden.Der einzige Unterschied sei, dass über die Aufnahme nicht ein Maturitätszeug-nis entscheide, sondern eine Kommandierung durch die entsprechenden Waf-fenchefs persönlich, womit dieser die Verantwortung für die charakterliche undfachliche Eignung übernehme.Studierenden von anderen Schweizer Universitäten sei zu erlauben, die Mili -tärakademie als Hospitanten zu besuchen, doch müssten Nicht-Offiziere einespezielle Ermächtigung durch den Akademie-Kommandanten erhalten. UmKosten zu sparen sei die Militärakademie nicht als Internat auszugestalten. Logisund Verpflegung seien Sache der Studenten selbst.Der Lehrplanvorschlag umfasste Vorlesungen, Seminare, Übungen sowie In- und Auslandreisen (jeweils 4 Wochen am Semesterende). Probst sah einegrosse Breite von Fächern vor, insbesondere sollte aber der ganze Lehrinhaltauf eine historisch-philosophische Basis gestellt werden.Oberstdivisionär Georges Marcuard, Leiter der Ausbildung im Armeestab, wur-de von General Guisan beauftragt, den Vorschlag von Probst zu analysieren undihm Bericht zu erstatten. Eine Kopie dieser Stellungnahme übersandte Marcuardam 9. März 1943 auch an Bundesrat Kobelt zur Information. Um das Resultatvorweg zu nehmen – Marcuard konnte sich mit der Idee zur Schaffung einer Aka-demie nicht anfreunden. Zum einen fand er, dass die Bezeichnung „Militär -akademie” schwülstig und unschweizerisch ausfalle. Zudem sei die Institutionder Militärakademie für ein kleines Land mit nur wenigen Berufsoffizieren, etwaszu gross aufgezogen. Auch glaubte Marcuard, dass es falsch sei und zu Reibe- reien zwischen verschiedenen militärischen Instanzen führe, wenn der Kom -

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mandant der Militärakademie über die Tauglichkeit eines Aspiranten zum Instruk-tionsoffizier allein entscheiden könne. Er schlug einen anderen Weg vor: Bezüg-lich Qualifikation der Aspiranten sollte mit allen Mitteln versucht werden, gutqualifizierte Offiziere mit einem abgeschlossenen Studium und nicht bloss miteiner Matura als Instruktionsaspiranten zu gewinnen. Marcuards Kommentarzum Lehrplan kann in wenigen Worten zusammengefasst werden: Zum einenist der zu vermittelnde Stoff zu akademisch und damit der praktische Nutzen in Frage gestellt. Zum anderen sind vier Semester zu lang. Es genügt, die In struktorenschule – vorausgesetzt, man nimmt gut qualifizierte Offiziere, dieein abgeschlossenes Studium vorweisen können, auf maximal zwei Semesteranzusetzen.Am 29. März 1943 äusserte sich der Oberbefehlshaber der Armee, General Henri Guisan, mit Schreiben an den Bundesrat ebenfalls zu Probsts Militäraka-demie-Entwurf.55 Er wies darauf hin, dass die bestehende Militärschule nichtdem Einfluss des Militärdepartements entzogen sei, wie dies Probst behaupte.Das EMD erteile die Lehraufträge, genehmige die Studienprogramme und habedie Möglichkeit der jederzeitigen Abberufung der kommandierten Instruktoren.Auch stünden die Instruktoren der Militärschule bereits im Dienst, wie dies derChef der Infanterie in seinem Antrag fordere. Guisan bemerkte, dass die kriegs-wissenschaftliche Arbeit durch die bestehende Militärschule vollumfänglichgewährleistet sei. Dadurch, dass die Militärschule an die ETH angegliedert sei,könne eine Verbindungsaufnahme des militärwissenschaftlichen mit dem gesamt-kulturellen schweizerischen Denken noch mehr stattfinden als bloss mit der Einladung von Gastdozenten an eine Militärakademie. Zudem sei die ETH der ge -eignete Ort „zur Heranziehung prominenter Kräfte des schweizerischen Geis tes -lebens“. Guisan teilte dem Bundesrat mit, dass er es nicht für nötig halte, eineMilitärakademie zu gründen. Auch solle man davon absehen, die bestehendeMilitärschule an eine schweizerische Universität auszugliedern. Universitätenseien kantonale Institutionen; es gebe keine Eidgenössische Universität.56 Dahersolle nach seiner Meinung weiterhin gelten, dass die aus Bundesmitteln finan-zierte Militärschule staatsrechtlich und organisatorisch an der ETH verbleibe,weil das Heerwesen im Wesentlichen Sache des Bundes sei. Es sei deshalb alleinein Ausbau der bestehenden militärwissenschaftlichen Abteilung an der ETHins Auge zu fassen. Ob diese Instruktorenschule so heisse wie bis anhin, oderMilitärakademie oder irgendwie genannt werde, sei lediglich eine äussere Fra-ge. Wesentlich seien einerseits die gesetzlichen Vorgaben. Einzige Grundlagezur Einführung eines Lehrgangs für Instruktionsoffiziere sei die Revision der Ver-ordnung betreffend die militärische Ausbildung und die Wahl der Instruktions-offiziere vom 10. September 1924. Andererseits müssten die gesteigerten Anfor-derungen der Praxis und organisatorische Rahmenbedingungen berück sichtigtwerden. Voraussetzung zur Zulassung zu einer Militärhochschule sei eine abge-schlossene Matura. Ein moderner Lehrgang für Instruktionsoffiziere müsste inder Regel fünf Semester dauern, besoldet sein und mit einem Wintersemesterbeginnen. Das erste, dritte und fünfte Semester wäre für militärwissenschaft -lichen, mehrheitlich theoretischen Unterricht reserviert, während in den zweiSommersemestern ein Hochgebirgskurs, ein Reitkurs, Truppendienst sowie ein Dienst bei einer anderen Waffengattung zu absolvieren wäre. Die Militär-hochschule würde nach zweieinhalb Jahren mit einer Abschlussprüfung been-det werden. Um seiner Meinung Nachdruck zu verleihen, erwähnte der General gegenüberdem Bundesrat, er habe die Angelegenheit zusammen mit den beiden Militär-schuldozenten Paul Curti und Karl Brunner diskutiert und diese Herren seien

55 Guisan an Bundesrat Kobelt, 29.3.1943. BArE27/1317.

56 Probst wehrte sich gegen die Behauptung Guisans, er habe die Ausgliederung der Militär-schule an eine kantonale Universität vorge-schlagen. Er bat Kobelt in einem Schreibenvom 3. April 1943 um einen Termin, um seinMilitärakademie Projekt mündlich erläutern zukönnen. Aus den Akten im Bundesarchiv istnicht ersichtlich, ob diese Aussprache je statt-gefunden hat.

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ebenfalls der Meinung, dass eine Militärakademie wie sie Probst vorschlage,keine den schweizerischen Verhältnissen angepasste Lösung sei. Eine Verbes-serung der Ausbildung könne auch mit der bestehenden Institution erreicht werden.57

Anlässlich der Sitzung vom 12. August 1943, anwesend waren Bundesrat Kobelt,Divisionär Marcuard sowie der gegenwärtige Direktor der Militärschule Obersti Gst Paul Curti, wurde entschieden, dass als Vorbedingung für die künftige Zulas-sung zum Instruktorenkurs an der Militärschule mindestens die Matura oder dasTechnikum verlangt werden müsse, jedoch nicht zwingend ein Hochschulab-schluss, wie dies Marcuard gefordert hatte. Auch beriet man über die Einführungeiner allgemeinbildenden Vorschule. Dagegen lehnten der Bundesrat und derAusbildungschef die Schaffung einer Militärakademie strikte ab.58

Als Folge dieser Sitzung erhielt der Vorstand der Militärschule den Auftrag, einenEntwurf für die beiden Vorsemester auszuarbeiten. Am 15. März 1944 übersandtedeshalb Curti dem EMD einen Programmentwurf für ein erstes und zweitesSemester für allgemeine Bildung. Wie Curti betonte, müsse das Programm fürdie Vorschule nach speziellen (militärischen) Gesichtspunkten aufgestellt wer-den. Die Fächerauswahl des Entwurfs ist beeindruckend. So sollte z.B. Geschich-te der internationalen Politik, Heimatkunde und Kunstgeschichte, der Schwei-zerische Staatsgedanke, die Schweizerische Bundesverwaltung, die klassischenMilitärschriftsteller, Ziele und Ergebnisse der biologischen Forschung, Geolo-gie, Industrie und Landwirtschaft der Schweiz, Nationalökonomie, Physik, Kar-tenkunde, Wetterdienst, Mechanik und Statik, Vermessung etc. gelehrt werden.

Militärschule I als Fachhochschule und Militärschule II als Militärakademie?

Die SOG gab sich mit dem Resultat nicht zufrieden. Am 12. Januar 1944 reich-te Oberst Holliger einen weiteren Vorschlag zur Reorganisation der Militärschulean den Bundesrat ein.59 Die SOG schlug eine Militärschule I mit integrierter Vor-schule, ausgestaltet als Fachhochschule mit Vorlesungen, Seminarien und Übun-gen, sowie eine Militärschule II als Militärakademie für Offiziere mit viel Er fahrungvor. Während der Vorschule und der Militärschule I als reine Berufsausbildungan dieser Stelle wenig Platz eingeräumt werden muss, von der SOG jedochschwergewichtig behandelt worden ist, soll der Entwurf zur Militärschule II, d.h.der Militärakademie, etwas genauer betrachtet werden.60

Diese Militärschule II hatte nach Meinung der SOG die Aufgabe, menschlichgeeignete und fachlich hochqualifizierte Instruktoren oder in AusnahmefällenMilizoffiziere zu Schulkommandanten und zu Lehrern in höheren Offizierskur-sen auszubilden. Als Studierende kamen nur Offiziere in Frage, die den Gene-ralstabskurs I oder die Zentralschule II besucht hatten. Ein ebenfalls wichtigesAnliegen der SOG war, dass die Absolventen an der Militärschule II das selb -ständige, militärwissenschaftliche Studieren erlernen würden. Der Lehrplan müsste dabei Rücksicht auf die Bedürfnisse der reifen und erfahrenen Offizierenehmen.61 Reif und erfahren heisse: als frühest möglicher Zeitpunkt für den Ein-tritt in die Akademie sei das sechste Hauptmannsjahr festzulegen und als spä-test möglicher eines der ersten Majorsjahre. Die Akademie solle drei Semesterdauern und ohne spezifische Prüfung beendet werden. Den Absolventen wer-de aufgrund der Kursleistungen ein Fähigkeitszeugnis ausgehändigt. Wem aus Eignungsgründen ein solches Zeugnis vorenthalten werde, dürfe in der schwei-zerischen Armee noch maximal den Majorsgrad erreichen können.

57 Auch in seinem Bericht an die Bundesver-sammlung (1939-1945) betonte Guisan, dassdie Instruktoren während der Kriegszeit allzu -sehr im Formalismus der Pflege nebensäch -licher Details verhaftet gewesen seien. Wieschon in früheren Schreiben an den Bundesratforderte er deshalb, dass der Ausbildung desBerufskaders vermehrte Aufmerksamkeit zuschenken sei. Nur so könnten die Instruktoreneinen geachteten Platz in der Gesellschaft erhalten. (Vgl. dazu den Artikel in der NZZ vom21. August 1985, Ausgabe 192, S. 33).

58 Protokoll der Sitzung vom 12.8.1943. BArE27/1316.

59 SOG an Bundesrat, 12.1.1944. BAr E27/1316.Gemäss diesem Dokument soll die SOG beimBundesrat bereits zwei vorgängige Eingabengemacht haben. Beide sind nicht im BestandE27/1312-1327 des Bundesarchivs vorhanden.

60 Die SOG schlug vor, dass die Ausbildung zumInstruktionsoffizier als Berufsausbildung auszu-bauen sei. Demzufolge wäre für Instruktions -aspiranten selbst eine abgeschlossene Berufs-lehre nicht zwingend nötig gewesen.

61 Grundsätzlich war die Offiziersgesellschaft mitdem von Probst vorgeschlagenen Lehrplan ein-verstanden.

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An mehreren Stellen der Eingabe wird deutlich, dass man auf die Errichtungeiner Militärakademie verzichten solle, wenn das ganze Bildungsprogramm, auswelchen Gründen auch immer, nicht umgesetzt werden könne. Marcuard fand den Entwurf der SOG in Bezug auf die Militärschule II immernoch nicht praktikabel und eine Akademie für die Schweiz immer noch in jederBeziehung übertrieben. Er teilte Kobelt am 3. Juli 1944 mit, dass ein Instruk -tionsoffizier seinen Beruf vor allem praktisch auszuüben habe und daher kaumZeit finden werde, neben Beruf, den weiteren Generalstabskursen und Miliz-stabstätigkeiten nochmals an die ETH studieren zu gehen.62

Trotz dieser Hindernisse waren gegen Kriegsende wenigstens die Vorarbeitenzur Einführung einer Vorschule abgeschlossen und man konnte einen ausge-reiften Entwurf vorlegen, welcher dann am 24. Juli 1945 vom Bundesrat abge-segnet wurde. Gemäss diesem Bundesratsbeschluss musste die Vorschule zweiWintersemester dauern. Ihr Zweck war, Instruktionsaspiranten ohne akademi-sche Schulung eine Grundlage allgemeiner Bildung zu vermitteln. Gemäss demAusbildungschef, Oberstkorpskommandant Hans Frick, hätte er entscheiden wol-len, wer in die Vorschule zu kommandieren sei. Zudem sollten nach seiner Mei-nung auch Nicht-Maturanden in die Vorschule aufgenommen werden, wogegensich aber Curti als Vorsteher der Militärschule erfolgreich wehrte.63 An der Vor-schule, welche mit dem Wintersemester 1945/46 erstmals durchgeführt wurde,wurden die Fächer Deutsch, Französisch, Italienisch, Schweizer Geschichte, all-gemeine Geschichte, Heimatkunde, Kunstgeschichte, Landwirtschaft, Industrie,Physik, Maschinen und Instrumente gelehrt.

Mit Schreiben vom 21. Februar 1946 erkundigte sich Holliger in seiner Funktionals Präsident der SOG, ob bezüglich Errichtung einer Militärakademie in der Zwischenzeit ein Beschluss gefasst worden sei und ob das von der SOG einge-reichte Projekt beim Bundesrat und beim Ausbildungschef Gehör gefunden habe.Frick verfasste zuhanden des Bundesrates einen Antwortentwurf, welcher vomEMD Holliger zugestellt wurde.64 Holliger wurde mitgeteilt, dass nach einge-hendem Studium die Gruppe für Ausbildung und das EMD zur Auffassunggekommen seien, dass eine Reorganisation der Militärabteilung an der ETH nötigsei. Der Vorschlag der SOG, dass Instruktionsaspiranten für die Militärschule Iweder über ein abgeschlossenes Hochschulstudium, noch über eine abge-schlossene Berufslehre verfügen müssten, sondern die Ausbildung zum Instruk-tionsoffizier als Berufsausbildung auszubauen sei, könne vom EMD nicht unter-stützt werden. Die Aspiranten seien bei diesem Vorgehen zu jung und ihrCharakter noch nicht fertig entwickelt, d.h. sie müssten sich während einer zufrühen Lebensphase für den Instruktorenberuf entscheiden. Das Interesse derArmee sei dagegen immer noch, möglichst viele Hochschulabgänger zu rekru-tieren, doch könne leider an dieser anspruchsvollen Voraussetzung nicht fest-gehalten werden, da sonst zu wenige Instruktionsaspiranten vorhanden wären.Nicht-Hochschulabsolventen hätten jedoch als Kompensation ihrer mangeln-den Allgemeinbildung eine Vorschule von einjähriger Dauer zu besuchen. Vor-aussetzung für die Zulassung zur Vorschule sei eine abgeschlossene Berufsleh-re sowie der Nachweis, dass sie in ihrem Beruf in selbständiger Stellung währendmindestens zwei Jahren mit Erfolg tätig gewesen seien. Somit könne sich einKandidat frühestens im Alter von 23 oder 24 Jahren für den Instruktorenberufentscheiden. In der Militärschule, zu welcher der Aspirant gegen Ende der Vor-schule für ein Jahr kommandiert werden soll, würden schliesslich die wichtig-sten Gebiete militärischen Wissens behandelt, und keine allgemeinbildendenFächer mehr unterrichtet, wie dies in einer Berufsausbildung üblich sei.

62 Marcuard an Kobelt, 3.7.1944. BAr E27/1316.63 Frick an Kobelt, 24. 5. 1944. BAr E27/1324,

Faszikel 5.64 Frick an Kobelt, 18. 3. 1946. BAr E27/1316.

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Bezüglich der Einführung der Militärschule II, welche zur Weiterbildung der erfah-renen Instruktionsoffiziere diene, äusserte sich Frick nur mit wenigen Worten,aber grundsätzlich kritisch. Nach langen Jahren der Theorie sowie der prakti-schen Ausbildung sollten die Instruktionsoffiziere nicht erneut theoretische Kur-se anhören müssen. Man solle die Instruktoren nicht aus ihrer Berufstätigkeitherausreissen und auf die Schulbank setzen.

Reformpläne: Integration oder Desintegration? Semesterkurse oder Jahreskurs? 1946 –1954

Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Diskussionen über die Gestaltungdes militärwissenschaftlichen Unterrichts an der ETH Zürich wieder auf mehre-ren Ebenen. Noch unter dem Eindruck des Krieges stehend, gelangte die Landesverteidi-gungskommission in einer Sitzung anfangs 1946 zum Schluss, dass ein Einsitzder Armee im Schweizerischen Schulrat „mit Rücksicht auf die Wichtigkeitbestimmter Forschungen für unser Wehrwesen“ wünschenswert wäre. Das Eidgenössische Militärdepartement übermittelte den diesbezüglichen Vorstossam 5. Juni 1946 an das Eidgenössische Departement des Innern, das seinerseitsam 12. Juni 1946 mittels Brief den Schweizerischen Schulrat informierte. Am21./22. Juni 1946 wurde diese Eingabe vom Schweizerischen Schulrat kurz besprochen.65 Der Präsident, Arthur Rohn, war klar gegen den Antrag auf Ein-sitznahme eines Vertreters der Armee; auch sonst machte sich niemand dafürstark. Der Vizepräsident, Heinrich Walther, drückte gar sein Unbehagen gegen -über einer weitergehenden Einbindung der militärwissenschaftlichen Abteilungin die ETH aus: „Meinerseits würde ich lieber eine Loslösung von der E.T.H. derAbteilung für Militärwissenschaften, zu der der Schweizerische Schulrat ohne-hin nichts zu sagen hat, in Erwägung ziehen.“66 Die Beratung und Beschlus-sfassung dieser Angelegenheit wurde dann auf die Sitzung vom 21. September1946 verschoben. Die Meinungen waren jedoch längst gemacht. Es wurde ein-stimmig beschlossen, die Anfrage abschlägig zu beantworten.67

Die Frage, welche Lehraufträge an der Abteilung für Militärwissenschaften undan der Allgemeinen Abteilung für Freifächer gehalten werden sollten, war einzweites Thema. So schlug der Schweizerische Schulrat auf Empfehlung des Vor-standes der Abteilung für Militärwissenschaften dem EDI mit Brief vom 12. Febru-ar 1947 vor, dass an der Allgemeinen Abteilung für Freifächer eine Wochen-stunde Militärturnen für Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten sowie für SchweizerBürger einen halben Tag pro Woche Infanterieschiessübungen angeboten wer-den sollten.68 Der zur Stellungnahme eingeladene Ausbildungschef der Armeewar zwar mit den Schiessübungen einverstanden, fand aber das Militärturnenfür Offiziere militärisch nicht für notwendig. Die Studierenden der Hochschulein Zürich könnten sich auch anderweitig körperlich ertüchtigen, schrieb er am5. März 1947 an das EMD.69 Dieses beschloss im Sinne des Ausbildungschefsund teilte dem EDI mit Brief vom 13. März 1947 mit, dass „nach den von uns inAussicht genommenen Änderungen des Lehrplanes der Militärschule und nachEinsetzung einer eidg. Turn- und Sportschule in Magglingen wir die Vorlesun-gen über Militärturnen für Studierende der Hochschule in Zürich nicht mehr not-wendig finden“.70

Etwas erstaunt über die Begründung des Eidgenössischen Militärdepartementsschrieb Rohn zurück: „Die uns bekannt gegebene Stellungnahme [...] des Eidg.Militärdepartementes ist uns allerdings nicht recht verständlich, indem wir nicht

65 Sitzung des Schweizerischen Schulrates vom21./22.6.1946: Schulratsprotokoll § 83, S. 268.

66 Ebenda, S. 269.67 Sitzung des Schweizerischen Schulrates vom

21.9.1946: Schulratsprotokoll § 104, S. 329.68 Schweizerischer Schulrat an EDI, 12.2.1947.

BAr E27/1321, Bd. 2.69 Hans Frick an EMD, 5.3.1947. BAr E27/1321,

Bd. 2.70 EMD an EDI, 13.3.1947. BAr E27/1321, Bd. 2.

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einzusehen vermögen, was die Eidg. Turn- und Sportschule in Magglingen miteinem einstündigen Turnunterricht für Studierende aller Abteilungen unsererHochschule [...] zu tun haben soll. Wir können doch die Studierenden der E.T.H.nicht veranlassen, sich zur turnerischen Betätigung [...] nach Magglingen zubegeben!“71

Sowohl die Diskussion um den Einsitz des Eidgenössischen Militärdepartementsin den Schweizerischen Schulrat, wie auch die spitze Bemerkung des Schul -ratspräsidenten erlauben nicht, zu weitgehende Schlüsse über das Verhältniszwischen Armee und Schulrat zu ziehen. Trotzdem scheint aber eine gewisseSkepsis des Schulrates gegenüber der „Militärschule“ an der ETH vorhandengewesen zu sein.Inhaltlich waren die Veränderungen marginal. Die Lehraufträge an der Abtei-lung für Militärwissenschaften72 sahen für das Wintersemester 1947/48 für dieVorschule neben den sprach- (Deutsch, Französisch und Italienisch) und natur-wissenschaftlichen Fächern (Physik, Apparate und Instrumente) sowie Allge-meiner und Schweizer Geschichte auch Fechtunterricht und Landwirtschafts-kunde vor. Grosses Gewicht wurde dabei auf Exkursionen und Besichtigungengelegt. Dies galt auch für die eigentliche Militärschule. Hier wurden neben deneher an der Praxis orientierten Fächern wie z.B. Heeresmotorisierung, taktischeÜbungen, Vermessen usw. auch theoretische Grundlagen wie Hochfrequenz-technik, Kriegswirtschaft oder „die Lehre vom Schuss” vermittelt. Zusätzlichwurden neben geschichtlichen und sprachlichen Fächern auch Pädagogik undPsychologie gelehrt. Das Angebot an Veranstaltungen an der Allgemeinen Abtei-lung für Freifächer, die militärische Themen betrafen, war recht breit und reich-te vom „schweizerischen Militärrecht” über die „chemischen Kampfmittel 1914/18und 1939/45” sowie dem „Artillerie-Wetterdienst” bis zu praktischen Infanterie -schiessübungen. Eine zukunftsweisende Neuerung ergab sich mit der Vorschuledes Wintersemesters 1948/49, als neben den Schweizer Landessprachen zusätz-lich im ersten Semester drei Wochenstunden Englisch aufgenommen wurden.73

Angesichts des umfassenden Katalogs an Lehrveranstaltungen löste 1950 dasAngebot eines ehemaligen Redaktors der Zeitschrift „Der Artillerist”, an der mili -tärwissenschaftlichen Abteilung der ETH über „die Waffen und der Einsatz derArtillerie seit 1918” zu sprechen, wenig Begeisterung aus. Der Ausbildungschefder Armee begründete seine ablehnende Haltung unter anderem mit der star-ken Überlastung der Teilnehmer der Militärschule.74 Gerade dieser Punkt warauch eines der Hauptargumente, die er am 29. Mai 1951 zur Begründung seinesReformvorschlages der Militärschule an der ETH an den EMD-Chef, BundesratKarl Kobelt, übermittelte: „Die Nachteile für die Militärschule liegen bei dem jet-zigen System darin, dass bei einer zweisemestrigen Durchführung der Militär-schule der Unterrichtsstoff kaum bewältigt werden kann, was sich bei dem gros-sen Arbeitspensum sehr nachteilig auswirkt.“75 Zudem müssten die Teilnehmerder Militärschule bei der heutigen Organisation im Herbst vor Schluss der mili -tärischen Schulen und Kurse, in die sie kommandiert sind, in die Militärschuleübertreten und stehen dann erst wieder im Frühjahr, zu einer Zeit, in der Schu-len und Kurse bereits laufen, den Dienstabteilungen zur Verfügung.76 Er schlugdeshalb vor, dass an Stelle von zwei universitären Semestern die Militärschulein einem Jahreskurs von Anfang Januar bis Mitte Dezember durchgeführt wer-de. Bundesrat Kobelt war mit den vorgeschlagenen Neuerungen einverstan-den.77 Bereits vorgängig hatte der Leiter der Abteilung für Militärwissenschaf-ten, Oberstbrigadier Arnald Steiger, am 21. März 1951 mündlich und dann am7. Mai 1951 schriftlich den Schweizerischen Schulrat über die Reorganisation -

71 Schweizerischer Schulrat an EDI, 27.3.1947. BArE27/1321, Bd. 2.

72 Alle nicht besonders ausgewiesenen Angabenaus: BAr E27/1321, Bd. 2.

73 Akten des Präsidenten des SchweizerischenSchulrates vom 21.10.1948, Nr. 1475.

74 Hans Frick an Schweizerischen Schulrat (sign.Hptm. Ingold). BAr E5001 (F), -/1, 44, 1950, 63.4.

75 Hans Frick an Kobelt betr. Militärschule. BArE5001 (F), 4, 52, 1951, 63.4.

76 Ebenda.77 Kobelt an Frick, 7.6.1951. BAr E5001 (F), 4, 52,

1951, 63.4.

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pläne des Ausbildungschefs informiert.78 Hans Pallmann, der Präsident desSchweizerischen Schulrates, befürchtete mit der Loslösung der Militärschulevom akademischen Jahresstundenplan negative Konsequenzen für die „stetssehr gut besuchten militärischen Freifachvorlesungen“79 der Allgemeinen Abtei-lung. Er argumentierte an der Sitzung vom 23. Juni 1951 so: „Wenn nunmehrdie Semestereinteilung der Militärschule nicht mehr mit derjenigen der andernAbteilungen der E.T.H. zusammenfällt, ist es vielleicht etwas schwieriger, geeig-nete Offiziere für die militärischen Freifächer zu finden.“80 Trotz dieser Beden-ken wurde die Reform an der gleichen Sitzung durch den Schweizerischen Schul-rat genehmigt.81

Die neue zeitliche Einteilung, die ab dem Ausbildungsjahr 1952 in Kraft trat, sahzwei Trimester à 12 Wochen und ein Trimester à 13 Wochen Militärschule vor.Von den insgesamt 15 Wochen Ferien wurden drei Wochen für eine obligatori-sche Studienreise ins Ausland eingeplant. Der Rest sollte für persönliche Arbei-ten und die obligatorische Militärdienstleistung verwendet werden.82 Die Vor-schule indessen blieb ohne Veränderung.Die neue Reform fand auch ihren Niederschlag im Dienstbefehl des Ausbil-dungschefs der Armee vom 23. Oktober 1951. Darin wird klar festgehalten, dassdie Vor- und Militärschule der ETH gleich durchgeführt würden wie ein norma-ler Offizierskurs: „Es können demnach den Teilnehmern dieser Schulen keineder sonst an höhern Lehranstalten üblichen akademischen Freiheiten gewährtwerden.“83 So war beispielsweise das Fernbleiben von Vorlesungen oder Übun-gen durch die Schulleitung zu bewilligen. Die an die Militärschule abkomman-dierten Offiziere hatten zur Arbeit die Uniform zu tragen. Die Teilnehmer der Vor-schule hatten Uniformpflicht jedoch nur zur An- und Abmeldung sowie zubesonderen Anlässen.Die Neuerungen bewährten sich, so jedenfalls laut den Schlussberichten desKommandanten in den beiden Folgejahren.84 Allerdings wies er auch auf gewis-se Defizite hin. Die zeitliche Belastung des Studiums wurde von ihm als Maxi-mum dessen bezeichnet, was den Instruktionsoffizieren abverlangt werden kön-ne. Schliesslich hätten diese das normale Alter eines Studenten überschritten,seien zumeist verheiratet und würden deshalb nicht über unbeschränkte Zeitverfügen. Sehr unzufrieden war er mit der niedrigen Anzahl Schüler, die denJahreskurs besuchten. Bereits im Jahresbericht 1952 bezeichnete er 14 Schülerals das Minimum an Teilnehmern, aber ein Jahr später wurden an der ETH garnur 12 Instruktionsoffiziere ausgebildet. Steiger schreibt: „Dies ist entschiedennicht genügend; oftmals waren wegen Krankheit oder Dienstleistung im W.K.nur 6–7 Schüler anwesend. Wenn damit gerechnet werden müsste, dass inZukunft die Zahl der Schüler nicht erhöht werden kann, stellt sich die Frage, obes nicht zweckmässiger wäre, die Militärschule nur alle zwei Jahre einzuberu-fen...“.85 Er unternahm jedoch keine konkreten Demarchen in dieser Richtung.Neben Militärpsychologie kam 1952 auch das Fach „Atomenergie“ hinzu. Aneinen weiteren Ausbau des Fächerkatalogs war aber angesichts des überlaste-ten Programms nicht zu denken. Selbst ein Jahreskurs erwies sich als viel zukurz. Total unterrichteten 1953 34 Dozenten, davon 13 zivile, an der Militärschu-le. Durchschnittlich wurden 22 Wochenstunden und ein Tag Taktik unterrichtet. Erstmalig wurde 1952 eine dreiwöchige Studienreise ins Ausland unternommen.Insgesamt durchquerte die Reisegruppe während dieser Zeit sechs Länder undlegte nicht weniger als 7’100 km zurück. Es ist deshalb verständlich, dass dasFazit des Reiseleiters lautete: „Indessen haben die Erfahrungen gezeigt, dasseine Reise von drei Wochen Dauer zu lang ist. Die physische Belastung als Fah-rer, neben den mannigfaltigen Eindrücken, welche die in der Mehrzahl wenig

78 Protokoll der Sitzung des SchweizerischenSchulrates vom 23.6.1951, § 68, S. 200.

79 Ebenda, S. 202.80 Ebenda, S. 201f.81 Ebenda, S. 200-202.82 Ebenda, S. 200.83 Hans Frick: Dienstbefehl vom 23.10.1951. BAr

E27/1321, Bd. 2.84 Steiger: Schlussbericht der Militärschule 1952.

BAr E5001 (F), 7, 48, 1952, 63.3 und Schlussbe-richt der Militärschule 1953. BAr E5001 (F), 10,47, 1953, 63.11.

85 Steiger: Schlussbericht der Mil. Schule 1953.BAr E5001 (F), 10, 47, 1953, 63.11.

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reisegewohnten Schüler aufnehmen, sowie das Studium einer so grossen Zahlkriegerischer Ereignisse an Ort und Stelle bedeuten eine zu grosse Anstren-gung.“86

Interessant ist die persönliche Einschätzung der Geisteshaltung der Schülerdurch den Kommandanten 1952: „Zu erwähnen ist die Feststellung, die diesesJahr sehr augenfällig war, wie sehr sich unsere Instr.-Of. mit materiellen Fragenbefassen und sich in ihrem Urteil von diesen leiten lassen.“87 Steiger war auchmit der Geisteshaltung der Schüler der Vorschule 1952/1953 nicht sonderlichzufrieden: „Ohne dass wir von Interessemangel sprechen wollen, müssen wirfeststellen, dass diese jungen Offiziere noch nicht begriffen haben, dass nebenihrem technischen Fachwissen die Hebung der allgemeinen Bildung unerläss-lich ist. [...] Bei aller Anerkennung des guten Arbeitswillens darf nicht ver-schwiegen werden, dass die meisten Teilnehmer noch eines gewissen Weitblicksentbehren.“88 Der Jahrgang 1953 wird dann wieder eher lobend erwähnt.Mit der Ausbildungsreform stellte sich auch die Frage nach einem Ausweis fürdie erfolgreiche Absolvierung der Militärschule. Die noch immer gültige Ver-ordnung über die Militärschule der ETH vom 10. Juli 1929 sah eine Abgabe einerUrkunde nicht vor. Im Herbst 1952 gelangte der Leiter der Abteilung für Militär-wissenschaften, Oberstbrigadier Steiger, mit einem diesbezüglichen Antrag anden Schweizerischen Schulrat.89 Dieser behandelte das Traktandum zunächst in seiner Sitzung vom 20. Dezember 1952 und beschloss dann aber erst am 25. April 1953, beim EDI die sofortige Einführung eines entsprechenden Zertifi-kates zu beantragen.90 Da das EMD sich ebenfalls mit der Neuerung einver-standen erklärte, gab der Schweizerische Bundesrat an seiner Sitzung vom 2. Juli 1953 grünes Licht für die Einführung einer Urkunde für Instruktionsoffi-ziere über den erfolgreichen Besuch der Militärschule an der ETH.91

Mit all diesen Neuerungen wurde es immer dringlicher, die veraltete Verordnungüber die Militärschule grundsätzlich zu revidieren und damit den inzwischen ein-geführten Provisorien einen definitiven Charakter zu verleihen. Bereits zwei Jahre vorher, am 21. Februar 1951, schrieb der Vorsteher des EidgenössischenMilitärdepartements, Bundesrat Kobelt, an den Ausbildungschef der Armee,Hans Frick, dass für die Militärschule der ETH noch immer die Verordnung vom 10. Juli 1929 gelte, obwohl diese die seither geschaffene Vorschule nicht er -wähne.92 Am 21. August 1953 erfolgte dann eine Mahnung an den Ausbil -dungschef der Armee, es sei noch kein Bericht eingegangen, wie weit die Vorarbeiten zur Abänderung der Verordnung fortgeschritten seien.93 Im Ant wort -schreiben rechtfertigte sich der Ausbildungschef, es hätten infolge des Über-ganges auf einen Jahreskurs erst Erfahrungen mit dem neuen Modus gesam-melt werden müssen, bevor man eine neue Verordnung habe entwerfen können.94

Am 5. Dezember 1953 stellte die Abteilung für Militärwissenschaften den Mit-gliedern des Schweizerischen Schulrates einen Entwurf für eine revidierte Ver-ordnung zu.95 Dieser wurde an der Sitzung des Schulrates am 19. Dezember 1953eingehend erörtert.96 Die Mitglieder der Behörde äusserten sich nicht über dierein militärischen Ausbildungsfragen, stellten jedoch einen breiten Forde-rungskatalog auf, der voll und ganz in die neue Verordnung vom 26. Oktober1954 über die Abteilung für Militärwissenschaften an der ETH eingeflossen ist.97

In der Festschrift zum hundertsten Geburtstag der Eidgenössischen TechnischenHochschule in Zürich98 zog der Stellvertreter des Kommandanten, Oberst i GstBernard Cuénoud, Bilanz über die militärwissenschaftliche Abteilung. Darausseien nur wenige Aspekte erwähnt. Cuénoud meinte, im Vergleich mit dem Aus-land seien die Programme der Militärschule – angesichts der beschränkten finan-ziellen Mittel – auf der Höhe der Zeit. Doch gehe es nicht nur darum, den Instruk-

86 Steiger: Schlussbericht Militärschule 1952. BAr E5001 (F), 7, 48, 1952, 63.3.

87 Ebenda.88 Steiger: Schlussbericht Vorschule II / 52/53.

BAr E5001 (F), 10, 47, 1953, 63.4.89 Steiger: Urkunde für Instr.Of. ETH. BAr E5001

(F), 10, 47, 1953, 63.5.90 Protokoll der Sitzung des Schweizerischen

Schulrates vom 25.4.1953. §40, S. 153-155.91 Bundesratsbeschluss vom 2.7.1953: Urkunde

für Instr.Of. ETH. BAr E5001 (F), 10, 47, 1953,63.5.

92 Kobelt an Frick: Militärschule ETH, 2.2.1951. BAr E5001 (F), 4, 52, 1951, 63.2.

93 Kobelt an Frick: Militärschule ETH, 21.8.1951.BAr E5001 (F), 4, 52, 1951, 63.2.

94 Frick an Kobelt: Verordnung Abt. Militärwissen-schaften ETH, BAr E5001 (F), 10, 47, 1953, 63.8.

95 Protokoll der Sitzung des SchweizerischenSchulrates vom 19.12.1953, §128, S. 461.

96 Ebenda.97 Dabei ging es vor allem um die Frage der Ent-

scheidungskompetenz bei Fragen der Leitung,des Budgets, der Abgangsurkunde der militär-wissenschaftlichen Abteilung und der militäri-schen Freifächer an der Allgemeinen Abteilung.

98 Vgl. Eidgenössische Technische Hochschule1855-1955, Zürich 1955.

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tionsoffizieren die taktischen und technischen Grundkenntnisse zu vermittelnsondern die Militärschule an der ETH Zürich strebe nach mehr: „Avec les con-naissances professionelles elle entend donner aux meneurs d’hommes un moralélevé, à faire d’eux des chefs capables aussi confiants en eux-mêmes qu’en lacause qu’ils ont à défendre.“99

Die Konsolidierung: Militärschulen I-III 1955 –1960

1872 wurden der Eidgenossenschaft als Legat sFr. 2’000.– vermacht. Der ver-storbene Dr. C.H. Gessner-Kunz hatte das Geld für die Einrichtung eines Lehr-stuhles für Kriegswissenschaften am Schweizerischen Polytechnikum vorgese-hen. Die militärwissenschaftliche Abteilung war jedoch ohne das Legat zubeanspruchen, gegründet worden. Ende Dezember 1954 belief sich das durchdie Zinsen ständig gewachsene Fondsvermögen auf über sFr. 36’000.–. Der Präsident des Schweizerischen Schulrats bat den Direktor der Abteilung für Militärwissenschaften, Oberstbrigadier Steiger, Ende Juli 1955 um einen geeig-neten Vorschlag für eine neue Zweckbestimmung des Gessner-Kunz-Fonds.100

Da die finanziellen Mittel des Bundes nicht vollumfänglich die Kosten der Stu-dienreise ins Ausland deckten, schlug Steiger vor, dass der Fond dafür verwen-det werde. Der Schweizerische Schulrat war mit diesem Vorschlag einverstan-den und übermittelte einen diesbezüglichen Antrag an das Departement desInnern.101 Der Schweizerische Bundesrat stimmte dem Antrag am 31. Januar1956 zu.102

Der Fächerkatalog der Militärschule im Jahre 1959103 ist immer noch be -eindruckend: In über 30 verschiedenen militär- und geisteswissenschaftlichenVeranstaltungen wurde in Theorie und Praxis versucht, den Instruktionsoffizie-ren eine möglichst umfassende Berufsausbildung zu vermitteln. Neben speziel-len Themengebieten wie z.B. „Ernährung von Volk und Armee”, „Atom- und che-mische Waffen” oder „Artilleriebeobachtung durch Schall und Radar” wurdenauch „Völkerrecht”, „Psychologie” oder „Kunstgeschichte” unterrichtet. Was diemilitärischen Freifächer der Allgemeinen Abteilung anbetraf, so wurde auch hiereine breite Palette von Veranstaltungen angeboten, die vom „staats- und ver-waltungsrechtlichen Aufbau der schweizerischen Landesverteidigung” über den„Krieg im Äther” bis zu den praktischen Infanterieschiessübungen gingen.Im ständigen Versuch möglichst viele Themen in das gedrängte Programm unter-zubringen, lag nach Colonel EMG Bernard Cuénoud, dem Nachfolger von Oberst-brigadier Steiger, eine der Schwachstellen der Militärschule. In seinem Jahres-bericht zur Militärschule des Jahres 1960 schrieb er deshalb: „Le point faible decette [...] organisation est incontestablement le fait que le stagiaire a trop peude temps pour sa préparation personelle; pour revoir et mettre en valeur toutce qu’il a vu et entendu au cours des leçons suivies. Nombre de domaines n’ontété que superficiellement abordés...“.104

Als der Schlussbericht niedergeschrieben wurde, war jedoch bereits seit einemMonat – am 8. November 1960 – eine neue Verordnung über die Abteilung fürMilitärwissenschaften an der ETH in Kraft getreten. Der neue Ausbildungschefder Armee, Robert Frick, war mit den bisherigen Leistungen der Militärschuleder ETH überhaupt nicht zufrieden. In seinem Antrag auf eine Revision der Verordnung von 1954 schrieb er am 2. Mai 1960 an das EMD: „Gesamthaftbetrachtet ist die Ausbildung der Instruktionsoffiziere lückenhaft, unzweckmäs-sig aufgebaut und in ihren Ergebnissen ungenügend.“105 Ausführlich wird im

99 Ebenda, S. 513.100 Protokoll der Sitzung des Schweizerischen

Schulrates vom 19.11.1955, §117, S. 395.101 Ebenda, S. 396.102 Akten des Präsidenten des Schweizerischen

Schulrates vom 3.2.1956, Nr. 245.103 Vgl. Lehraufträge ETH. BAr E5001 (F), 1970/4,

76, 1958, 63.1.104 Steiger: Studienreise der Militärschule ETH

1960. BAr E5001 (G), 1972/47, 89, 1960, 647.1. 105 Frick an Chaudet, 2.5.1960, in: Protokoll der

Sitzung des Schweizerischen Schulrates vom9.7.1960, §141, S. 577.

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Antrag des Eidgenössischen Militärdepartements an den Bundesrat über dieNeuordnung des Unterrichts an der militärwissenschaftlichen Abteilung der ETHvom 19. September 1960106 die Problematik dargelegt: Ganz allgemein wird diefortschreitende, schnelle Technisierung der Armee als Auslöser dafür erwähnt,dass der Unterricht grundsätzlich zu überdenken sei. Die Programmgestaltunghabe sich angesichts der sehr unterschiedlichen Schulbildung der Nichtakade-miker an der Vorschule als schwierig erwiesen. Unter dem Druck der äusserenUmstände seien an der auf allgemeinbildende Fächer ausgerichteten Vorschuleimmer mehr militärische Stoffe vermittelt worden, wodurch diese sich immermehr der eigentlichen Militärschule angenähert habe. Auch könne die Militär-schule nicht auf der Vorschule aufbauen, weil nur ein Teil der Instruktionsoffi-ziere diese besucht hätten. Im Weiteren wird dargelegt, dass der Zeitpunkt derAusbildung nicht richtig gewählt sei. Das Schwergewicht der Ausbildung liegeausschliesslich auf dem Anfang der Berufslaufbahn. In den späteren Jahrenerhalte der Instruktionsoffizier nur noch in den Truppenkursen neue Kenntnissevermittelt. Eine Weiterbildung finde nicht statt. Die vom Ausbildungschef konzipierte Neuordnung verzichtete deshalb auf eineVorschule. Damit wurde in Kauf genommen und gefordert, dass die Instruk -tionsoffiziersanwärter zumindest über einen Mittelschulabschluss verfügen müssten, um dem Programm der Militärschule folgen zu können. Um weiterhineine möglichst breite Ausbildung zu gewährleisten, sollten die allgemeinbil-denden Fächer teilweise in die Militärschule übernommen werden. Keine Freude an der Streichung der Vorschule hatte der Direktor des Schweize-rischen Bauernverbandes, Rudolf Juri. Noch in der Vorbereitungsphase – erstaun-licherweise sogar vor dem Antrag des Ausbildungschefs der Armee an das EMD– erkundigte er sich per Brief vom 19. März 1960 beim Vorsteher des Eidgenös-sischen Militärdepartements, Bundesrat Paul Chaudet, über die Reorganisationder militärwissenschaftlichen Abteilung der ETH.107 Juri hatte vernommen, dassaus Budgetgründen die Vorschule gestrichen werden sollte. Seine Sorge galtder Vermittlung der Probleme des Bauernstandes: „Nous avons eu à plusieursreprises l’occasion de recevoir [...] les étudiants de ce cours, et j’ai pu constatermoi-même combien les intéressés appréciaient l’ensemble du cours, de mêmeque les exposés présentés sur les problèmes agricoles. [...] A mon point de vue,il est essentiel que les instructeurs, s’ils veulent remplir entièrement leur tâche,possédeent [sic] les connaissances élémentaires sur l’agriculture et ses problè-mes, ceci, bien entendu, dans le cadre de la défense économique du pays.“108

Diese Eingabe zeigt exemplarisch, wie viele Partikularinteressen immer wiederin die Gestaltung der Militärschule eingeflossen sind.Die vom Ausbildungschef geplante Neuordnung sah eine stufenweise Ausbil-dung der Instruktionsoffiziere in drei Schritten vor: Die Militärschulen I, II und IIIsollten quasi als Ausbildungsmodule, zeitlich gestaffelt, den Instruktionsoffizierwährend seiner beruflichen Laufbahn begleiten und ihm das für die nächste Ver-wendung nötige theoretische und praktische Wissen vermitteln. Sowohl Cuénoud wie auch der Schulrat waren mit den Neuerungen des Aus-bildungschefs der Armee weitgehend einverstanden. Auf Antrag des Eid-genössischen Militärdepartements beschloss der Schweizerische Bundesrat inseiner Sitzung vom 8. November 1960 die Annahme der Verordnung, die ab demAusbildungsjahr 1961 erstmalig angewendet werden sollte.109

Die konkrete Ausgestaltung der Abteilung für Militärwissenschaften an der ETHsah nach der neuen Verordnung vom 8. November 1960 wie folgt aus110:Die Militärschule I dient zur Vorbereitung auf die Tätigkeit als Einheitsinstruktorin einer Rekrutenschule, als Klassenlehrer in einer Offiziersschule oder Zentral-

106 EMD an Bundesrat: Verordnung über die Abt.für Militärwissenschaften an der ETH. BArE5001 (G), 1972/47, 89, 1960, 647.4.

107 Juri an Chaudet, 19.3.1960: Vorschule Polytech-nikum. BAr E5001 (G), 1972/47, 89, 1960, 647.3.

108 Ebenda.109 Akten des Präsidenten des Schweizerischen

Schulrates, 15.11.1960, Nr. 2829.110 Alle diesbezüglichen Ausführungen nach:

Eichin, Hans: Die Militärschule an der ETH, in:Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift(ASMZ), Nr. 8 (1961), S. 353-356.

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schule I und ist daher zu Beginn der beruflichen Laufbahn zu besuchen. Die Dauer ist auf ein ganzes Kalenderjahr festgelegt. Sie gilt als die eigentliche„Berufsschule“ des Instruktionsoffiziers und soll, wie bereits erwähnt, die bis-herige Vorschule vollständig ersetzen. Allerdings muss dabei eine Kürzung desUnterrichtsstoffes und eine Konzentration aufs Wesentliche in Kauf genommenwerden. Die Militärschule II ist als Vorbereitung für die Tätigkeit als Lehrer in höherenOffizierskursen, wie in der Zentralschule II, in den Generalstabskursen und alsTaktiklehrer in Offiziersschulen gedacht. Diese soll in den letzten Gradjahren alsHauptmann oder in den ersten Gradjahren als Major absolviert werden. Unge-fähr neun Monate Ausbildung sind geplant. Die Militärschule II ist am ehestennoch mit dem ausgemusterten Typus der alten „Militärschule“ vergleichbar, dadie Vermittlung der Militärwissenschaften und der taktischen Ausbildung im Vordergrund standen. Während der Militärschule II sollte auch die Studienreiseins Ausland durchgeführt werden.Die Militärschule III bereitet den erfahrenen Instruktionsoffizier auf seine Tätig-keit als Schul- bzw. Kurskommandanten oder auf eine höhere Funktion in derMilitärverwaltung vor. Der Besuch ist für Majore in den letzten Gradjahren oderfür Oberstleutnants gedacht. Mit zwei bis drei Monaten Dauer, ist sie die kür -zeste Schule. Da die Teilnehmer der Militärschule III bereits über eine reicheBerufserfahrung verfügen, gilt es während dieser Schulung nur noch spezifischeThemen zu unterrichten, wie etwa „Entwicklung“ Fabrikation und Einsatz vonmodernem Kriegsmaterial“, „Behandlung von Ausbildungs- und Erziehungs-problemen“, „Waffenplatzangelegenheiten“ usw.

Ohne Zweifel wurde mit der Reorganisation von 1960 ein grosser Schritt in Rich-tung einer modernen Berufsausbildung für Instruktionsoffiziere unternommen.Der heutige Direktor der Militärakademie, Rudolf Steiger, hat anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Abteilung für Militärwissenschaften an der ETHZürich zu recht darauf verwiesen, dass rund 80 Jahre nach der Gründung dermilitärwissenschaftlichen Abteilung, zum ersten Mal von einer mehrjährigen,systematisch aufgebauten Ausbildung der Instruktionsoffiziere gesprochen wer-den konnte.111

Auffällig ist, dass man sich 1960, mitten im Kalten Krieg, nicht zuletzt aus neu-tralitätspolitischen Gründen von ausländischen Unterrichtsstätten, wie Kadet-tenschulen oder Kriegsakademien in westlichen Staaten, abgrenzen wollte. DieMilitärschule sei in der Schweiz vielmehr ein „Seminar für die Heranbildungmilitärischer Lehrer“, meinte etwa Oberstbrigadier Hans Eichin in einem pro-grammatischen ASMZ-Artikel.112 Dies machen auch die Worte von Colonel Cué-noud in der Revue Militaire Suisse deutlich: „A la veille de la réorganisation denotre armée, peut-il être question de la création d’une Académie militaire? Non.Si notre institution n’est peut-être pas parfaite, elle a tout de même fait ses preu-ves; elle est encore perfectible. Dès 1961, les cours ont été échelonnés sur deuxans avec une interruption de quelques années entre ces deux stages à Zurich.Ainsi, il sera possible de faire mieux en restant dans les limites, de ce que peutse permettre notre pays. Là est le but qu’entend poursuivre la Section des scien-ces militaires de l’Ecole polytechnique fédérale.“113

Von einem Ausbau zu einer Militärakademie war man noch weit entfernt. Wieschon während des Zweiten Weltkrieges war man der Meinung, diese Organi-sationsform sei für die Schweiz mindestens eine Schuhnummer zu gross.

111 Steiger, Rudolf: Abteilung für Militärwissen-schaften an der ETH Zürich: Von der Gründungbis 1975. In: ASMZ, Nr. 12, Dezember 1978, S. 630.

112 Eichin, Hans (Stabschef in der Gruppe für Aus-bildung): Die Militärschule an der ETH, in:ASMZ, Nr. 8, August 1961, S. 354.

113 Cuénoud, Bernard: L’Ecole militaire de notrearmée, in: Revue Militaire Suisse, Nº. 12,Décembre 1961, S. 591f.

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Die Umsetzung der Reform, die Militärschulen I-III 1961–1988

Der Lehrkörper der militärwissenschaftlichen Abteilung der ETH setzte sich ausBerufsoffizieren, Hochschulprofessoren und Mittelschullehrern zusammen. Aus-ser dem Direktor der Abteilung und seinem Stellvertreter erteilten alle Lehrkräfteihren Unterricht neben ihrer ordentlichen beruflichen Tätigkeit. Dieses Systembereitete besonders den Berufsoffizieren einige Probleme. Eichin berichtete:„Denn noch immer herrscht ein empfindlicher Mangel an Instruktionsoffizieren,so dass ein jeder in seiner ordentlichen Tätigkeit schon mehr als nur voll beschäf-tigt ist.“114 Sein Vorschlag für eine Problemlösung war eine temporäre Ab -kommandierung von einem kleinen Stab von Instruktionsoffizieren an die Mili -tärwissenschaftliche Abteilung.115 Aber es herrschte nicht nur ein Mangel an Berufsoffizieren als Ausbilder, auch geeignete Schüler liessen sich – trotz neuem Ausbildungskonzept – nicht so einfach finden. Für Oberst Cuénoud wares eine unliebsame Zeiterscheinung: „Les exigences du service d’instruction,les responsabilités à assumer, le temps libre souvent très limité font que l’armée d’aujourd’hui n’a plus, pour les jeunes, l’attrait qu’elle exerçait autre -fois. Le métier d’instructeur, s’il demeure un fort beau métier pour le grand tra-vailleur, est aussi parfois ingrat et, en ce siècle où le matérialisme fait hélas tantde ravages, ceux qui se consacrent à l’armée par ‚vocation’ prenant pour loi ledévouement, le désintéressement et même l’abnégation sont chaque annéemoins nombreux. Nous voici en face des problèmes de demain. Trouver de jeunes hommes qualifiés, au moral inébranlable, ayant terminé leurs études oupossédant pour le moins une formation culturelle suffisante, n’est point choseaisée. La haute conjoncture dont jouit aujourd’hui notre pays rend la tâche plusdifficile encore.“116 Auch die Neue Zürcher Zeitung, die in einem 1985 veröf-fentlichten Artikel die Geschichte des schweizerischen Instruktionsoffiziers näheruntersuchte, sah die Gründe für die personellen Engpässe ab den 50er Jahrenin der „geringen Popularität des Instruktorenberufes, im unregelmässigen Lebendes militärischen Ausbildungsbetriebes, in den gegenüber der Privatwirtschaftwenig attraktiven finanziellen Entwicklungsmöglichkeiten und nicht zuletzt inden mühselig langen Jahren der Karriere bis zum Grad eines Obersten“.117

Betrachtet man die Entwicklung der Studenten- und Absolventenzahlen an derMilitärwissenschaftlichen Abteilung nach dem Zweiten Weltkrieg, so ist leichterkennbar, dass die akademischen Jahre 1960/61 und 1961/62 als Krisenjahrebezeichnet werden können. Waren 1959/60 insgesamt 51 Studierende an derMilitärwissenschaftlichen Abteilung eingeschrieben, so fiel die Teilnehmerzahlein Jahr später auf 22 und dann gar auf 17 ab. Auch in den zehn folgenden Jah-ren absolvierten nie mehr als 39 Studierende pro Ausbildungsjahr die Kurse derMilitärschule. Erst ab dem Studienjahr 1975/76 begann die Zahl der Absolven-ten wieder signifikant zu steigen.118

Der akute Mangel an qualifizierten Instruktionsoffiziersanwärtern beeinträch-tigte auch die Umsetzung der Reform der Militärwissenschaftlichen Abteilungder ETH des Jahres 1960. Ursprünglich war geplant gewesen, dass eine ersteMilitärschule II im Jahre 1963 stattfinden werde, da die Instruktionsoffiziere, wel-che die alte Militärschule absolviert hatten, vom Besuch der Militärschule IIdispensiert waren. Im Jahr 1966 zog der neue Direktor der Abteilung für Mili -tärwissenschaften, Oberstdivisionär Immanuel Curt Roesler, ein desillusionier-tes Resumé über die Ausbildung der letzten Jahre: „Zur Zeit läuft die 6. Militär-schule I mit 17 Teilnehmern. Im Jahre 1963 fand eine etwas abgekürzteMilitärschule III statt, eine Militärschule II konnte bis heute nicht durchgeführt

114 Eichin, Militärschule, ASMZ 8/1961, S. 355.115 Ebenda, S. 354.116 Cuénoud, L’Ecole militaire RMS 12/1961, S. 590.117 Neue Zürcher Zeitung, 21.8.1985, S. 33.118 Siehe dazu: ETH Zürich, 1955-1980, Festschrift

zum 125jährigen Bestehen, Zürich 1980, S. 660.

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werden, da die hierfür in Betracht fallenden Teilnehmer wegen ihrer sehr star-ken Inanspruchnahme als Instruktions- und als Truppenoffiziere nicht in genü-gender Zahl freigemacht werden konnten.“119

1966 unterrichteten an der militärwissenschaftlichen Abteilung der ETH 39 Dozen-ten. Neben neun Professoren, vier Divisionären, vier Brigadiers und 11 Ober-sten gehörte auch ein Nationalrat und der Ausbildungschef der Armee zum Lehr-personal. An der Freifachabteilung der ETH wirkten in diesem Jahr insgesamtfünf Lehrpersonen. Die meisten Vorlesungen waren mit durchschnittlich 40 bis100 Hörer recht gut besucht.120 Wie ein paar Jahre früher Eichin war Roesler mitdem Anstellungsverhältnis der nur nebenamtlich beschäftigten Lehrpersonenan der Militärschule nicht zufrieden. Die Doppelbelastung der Dozenten liesseinen Einsatz nach den Bedürfnissen eines systematischen Ausbildungsgangsan der Militärschule nur in den seltensten Fällen zu. Der Stundenplan richtetesich letztlich nach der Abkömmlichkeit des Lehrkörpers, was Roesler gegen überdem Ausbildungschef der Armee verschiedentlich deutlich machte.121 Aber erging noch einen Schritt weiter, indem er es als erwünscht bezeichnete, wenn„sich die Arbeit der Abteilung nicht allein in dieser Lehrtätigkeit erschöpfte, son-dern ihr auch die Möglichkeit gegeben würde, militärwissenschaftliche For-schung zu betreiben.“122

Damit war die Problematik ‚Lehre und Forschung’ zwar angesprochen, doch weitvon einer Lösung entfernt. Noch 1980 hat Steiger zweifelnd fragen müssen: „Obdie Abteilung XI nach einem entsprechenden Ausbau eines Tages ein vollwer-tiges militärwissenschaftliches Studium mit akademischem Abschluss wirdanbieten können oder mindestens diesbezügliche Koordinationsaufgaben über-nehmen kann, das ist ein Fragekomplex, dessen Bearbeitung eben erst begon-nen hat.»123

Die Reform von 1975

Noch fehlt uns ein wichtiger Zwischenschritt. Unter Beibehaltung des seit 1960verfolgten Prinzips einer Berufsausbildung an einer Hochschule mit den dreiMilitärschulen (Militärschule I, II und III) stand 1975 eine erste Reorganisationder Abteilung für Militärwissenschaften (Abteilung XI) an. Anregungen zur Reor-ganisation brachte der sogenannte „Bericht Oswald”. 1969 hatte eine „Kom-mission für Fragen der militärischen Erziehung und Ausbildung” unter dem Vor-sitz von Heinrich Oswald, einem Wirtschaftsfachmann, ihre Arbeiten im Hinblickauf eine grundsätzliche Reform der Ausbildung der Armee aufgenommen. Am8. Juni 1970 legte die Arbeitsgruppe ihren Bericht vor. Darin wurde der Verbes-serung der Ausbildung des Lehrpersonals (Instruktoren) eine zentrale Rolle zuge-schrieben, was auch in der Presse entsprechend vermerkt wurde.124 Auf Initia -tive von Brigadier Ernst Schuler, der die Militärwissenschaftliche Abteilung von1968 bis 1976 leitete, wurden mit der bundesrätlichen Verordnung vom 11. August1975125 die allgemein zugänglichen Vorlesungen und Übungen über militärischeSachgebiete aus der Abteilung für Geistes- und Sozialwissenschaften (Abtei-lung XII, früher Freifächerabteilung) herausgelöst und der militärwissenschaft-lichen Abteilung (Abteilung XI) übertragen. Somit konnten sämtliche militäri-schen Lehrveranstaltungen an der ETH von einer Abteilung betreut werden.126

Die Hauptaufgabe der Abteilung XI blieb jedoch weiterhin die Ausbildung derInstruktionsoffiziere an den Militärschulen I, II und III. Die Kosten der Abteilungtrug vollumfänglich die eidgenössische Militärverwaltung. In allen anderen Belan-gen war die Abteilung der ETH unterstellt. Geleitet wurde die militärwissen-

119 Roesler, Immanuel: Die militärwissenschaftlicheAbteilung der ETH, in: Der Schweizer Soldat,Zürich 15.6.1966 (Nr. 19), S. 494.

120 Ebenda, S. 494.121 Roesler u.a. in seinem Antrag zur Änderung des

Art. 17 der Verordnung über die Abteilung fürMilitärwissenschaften an der ETH vom 8. Nov.1960, in: BAr E5001 (G), 1977/71, 98, 1963,647.2.

122 Roesler, Schweizer Soldat, 19/1966, S. 494.123 Steiger, Rudolf: Die Abteilung für Militärwissen-

schaften. In: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich 1855-1980. Festschrift zum 125jährigen Bestehen, Zürich 1980, S. 421-437, hier S. 435.

124 Vgl. Der Instruktionsoffizier in Armee undGesellschaft. In: NZZ vom 21.10.1985, Nr. 92, S. 33.

125 Verordnung über die Abteilung für Militärwis-senschaften an der Eidgenössischen Techni-schen Hochschule Zürich, vom 11. August 1975.Archiv der MILAK/ETHZ.

126 Steiger, Festschrift, S. 425.

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schaftliche Abteilung von einem Direktor mit Generalstabsausbildung, in derRegel mit Generalsrang. Dieser sollte jeweils vom Bundesrat auf Vorschlag desEMD und nach Anhörung des Schweizerischen Schulrats gewählt werden. Derbereits Anfang der sechziger Jahre permanent zu beklagende Instruktorenmangelhatte zur Folge, dass per Verordnung von 1975 die Dauer der drei Militärschu-len insgesamt um sechs Monate gekürzt wurde.127

Gegen Ende der siebziger Jahre war immer wieder die Forderung nach mehrForschungsleistung an der militärwissenschaftlichen Abteilung auch in der Öffent-lichkeit laut geworden.128 Rudolf Steiger, Dozent an der Militärschule für Militär-pädagogik und Rhetorik nahm diesen Faden gerne auf: „Dass die Forderungnach militärwissenschaftlicher Forschung – im weitesten Sinne verstanden –nicht nur einem abteilungsinternen Bedürfnis entspricht, zeigt die am 5. März1979 erfolgte Antwort des Bundesrates auf die Interpellation Künzi betreffendSicherheitspolitik: ‚An den bundeseigenen Hochschulen wird zurzeit geprüft,inwiefern durch eine Erweiterung der Abteilung für Militärwissenschaften diesicherheitspolitische Lehre und Forschung verstärkt werden können.’“129

Der Bundesrat schuf mit der Verordnung über die Militärschulen vom 24. Juni1981 eine neue Rechtsgrundlage, welche dem Wunsch nach einer Verwirkli-chung der Einheit von Forschung und Lehre entgegenkam. Die Militärschulenwurden rechtlich und organisatorisch von der militärwissenschaftlichen Abtei-lung der ETH getrennt. Sie unterstanden in der Folge allein dieser bundesrät -lichen Verordnung, währenddem für die Abteilung XI die ETH-Verordnung mass -gebend war. Zwar führte die militärwissenschaftliche Abteilung der ETHweiterhin federführend die Militärschulen I-III durch130, aber daneben konntesie als Hochschulabteilung auch andere Aufgaben in Lehre und Forschung wahr-nehmen. Nach einer Änderung des Reglements für die ETH Zürich vom Herbst1982 konnte der Schweizerische Schulrat nach Anhören der militärwissen-schaftlichen Abteilung bestimmen, aus welchen Gebieten an dieser AbteilungUnterricht erteilt werden sollte.131 Gemäss Beschluss des Schweizerischen Schul-rats vom 23. Februar 1983 wurden ihr folgende Forschungs- und Lehrgebietezugewiesen: Sicherheitspolitik und strategische Studien, Militärpädagogik undRhetorik, Allgemeine und Schweizer Militärgeschichte, Gesellschaft und Armee, Technik und Streitkräfte sowie Ökonomie der Streitkräfte.132 Die Erweiterungdes (öffentlich zugänglichen) Lehrangebots schien einem Bedürfnis zu ent-sprechen, was sich in den gut besuchten Lehrveranstaltungen der folgendenSemester zeigte.133 Der Katalog der Unterrichtsfächer bewegte sich laufend fort von den Ingenieurwissenschaften hin zu den Geistes- und Sozialwissen-schaften.

Eine bedeutende Veränderung brachte die neue Verordnung dank der Möglich-keit, neben den vielen nebenamtlichen Dozenten auch hauptamtliche, zivileDozenten an die Militärschule zu berufen. Bereits 1980, noch vor der neuen Ver-ordnung, hatte die Abteilung XI die Schaffung von vier vollamtlichen Dozen -tenstellen beantragt. Bisher hatte eine vertiefte Forschungstätigkeit gerade wegenmangelnder personeller Ressourcen nur teilweise wahrgenommen werden kön-nen. Der Schulrat unterstützte das Anliegen der Abteilung, und 1981 wurdenvorerst drei Stellen besetzt. Diese betrafen die Gebiete Sicherheitspolitik derSchweiz und allgemeine Militärpolitik, Allgemeine und Schweizer Militärge-schichte sowie Militärpädagogik.134

Die im zivilen Beamtenverhältnis stehenden vollamtlichen Dozenten musstenfolgende Anforderungen erfüllen:

127 Steiger, ASMZ 12 (1975), S. 630f.128 Vgl. Militär als Wissenschaft. In: NZZ vom

28.2.1979, Nr. 49, S. 31.129 Steiger, Festschrift, S. 432.130 Verordnung über die Militärschulen vom

24. Juni 1981.131 Reglement für die Eidgenössische Technische

Hochschule Zürich (ETHZ); Änderung vom15.9.1982; Artikel 48, Absatz 2.

132 Verfügung der ETHZ vom 28.2.1983: Abteilungfür Militärwissenschaften, Bezeichnung derUnterrichtsgebiete.

133 Steiger, Rudolf: Die Militärschulen in der Aus-bildung der Instruktionsoffiziere. Separatum in:NZZ, Mittwoch, 27. Juni 1984, Nr. 147, S. 35.

134 Interview mit Divisionär Alfred Stutz, Direktorder Abteilung für Militärwissenschaften an derETH, in: Schweizer Soldat 7 (1983), S. 6.

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• Mit Doktorat abgeschlossenes Hochschulstudium sowie militärwissenschaft-liche Publikationen aus dem Lehrbereich.

• Mehrjährige, erfolgreiche Lehrtätigkeit auf Mittel- oder Hochschulstufe, weildie Absolventen der Militärschule ja in erster Linie zu militärischen Lehrernausgebildet werden sollten.

• Ausbildung zum Generalstabsoffizier oder mindestens bis zum Hauptmann,um die wertvollen und notwendigen Bezüge zwischen dem wissenschaft -lichen Fachbereich und dem militärischen Tätigkeitsfeld der Militärschulab-solventen herzustellen.135

Bis 1986 war der Direktor der Militärschulen zugleich Vorsteher der Abteilungfür Militärwissenschaften (Abt. XI). Er war in dieser Doppelfunktion sowohl derArmeeleitung wie auch der Schulleitung der ETHZ verantwortlich. Mit der Ein-führung der Professur für Sicherheitspolitik und Konfliktforschung an der Abtei-lung für Militärwissenschaften ging das Amt des Vorstehers der Abteilung XI Aauf Geheiss der ETHZ an den neuen Lehrstuhlinhaber, Prof. Dr. Kurt Spillmann,über. Der Direktor der Militärschulen behielt nur noch das militärische Kom-mando der Schule.

Die öffentlichen Lehrveranstaltungen für Instruktionsoffiziere umfassten nun vorallem die Bereiche Militärgeschichte, Sicherheitspolitik, Friedens- und Konflikt-forschung, Recht, Gesellschaft und Armee, Technik und Streitkräfte, Ökonomieund Streitkräfte sowie angrenzende Fachgebiete. Dieser Fächerkatalog spiegeltdie zunehmende Bedeutung der Selbst- und Sozialkompetenz als wichtige Ergän-zung zur Fachkompetenz wider.Anfang 1985 erhielt der damalige Direktor der Militärschulen, Brigadier Urs-PeterRamser vom Ausbildungschef der Armee den Auftrag, ein Konzept für eine verbesserte Instruktorenausbildung zu erstellen. Insbesondere gelte es, die folgenden Hauptmängel der Instruktorenausbildung zu beseitigen: Die Teilnehmer an den Militärschulen bringen extrem unterschiedliche bildungsmässige Voraussetzungen mit. Das stellt den Lehrerfolg von Beginnweg in Frage.Die Ausbildung vermittelt zu wenig nichtmilitärisches Wissen und Können, dasspäter bei einer Beschäftigung ausserhalb der Armee von Wert sein kann.Die Attraktivität der Ausbildung zum Instruktor ist gering. Zudem mangelt esseit Jahren an geeigneten Interessenten. Die Basisausbildung in der Militärschule I hat kaum selektive Wirkung für höhe-re Ausbildungsstufen.136

Der Auftrag wurde 1987 modifiziert und neu gefasst. Dabei sollte eine zweiteili-ge Studie zum Thema „Einstieg in den Instruktorenberuf“ durchgeführt werden.Eine erste „revolutionäre“ Variante hatte den Instruktorenberuf als Erstberuf zuverstehen und ein zwei- bis dreijähriges Hochschulstudium wie an einer Militär -akademie als Ausbildungslehrgang zu konzipieren. Die „evolutionäre“ Variantesollte eine eventuelle Verlängerung und punktuelle Vertiefung der bisherigenAusbildung in den Militärschulen I-III evaluieren. Beide Studien führten nicht inallen Teilen zu befriedigenden Resultaten. Dennoch, ein in der Folge wichtigesAusbildungselement wurde in der Arbeitsgruppe „Instruktor 90“ zusammen mitder AKAD (Akademikergesellschaft für Erwachsenenfortbildung AG) entwickelt.Es handelte sich dabei um ein Modell, das den Instruktionsanwärtern ohne Matu-rität den Zugang zu einem als Erstberuf konzipierten Diplomstudium ermög -lichen sollte. Ziel des Modells war eine weitgehende Homogenisierung der all-gemeinen Vorbildung der Instruktorenanwärter.137

Damit war man wieder bei der Grundidee des Vorkurses angelangt.

135 Steiger, Rudolf: Die militärwissenschaftlicheAbteilung (XI) an der Eidgenössischen Techni-schen Hochschule in Zürich. Am 15.11.1983gehaltener Vortrag an der Hochschule der Bun-deswehr in München. S. 10f. Gewählt wurdenDr. Albert Stahel, Dr. Walter Schaufelberger, Dr. Rudolf Steiger.

136 Präsident ETHZ an den Schweizerischen Schul-rat: Adaptiertes Konzept der MilitärischenFührungsschulen an der ETHZ, 16.6.1988.

137 Bericht „Instruktor 90“, 18.12.1987, S. 11-14.

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Auf dem Weg zur „Militärischen Führungsschule“138

1988 –1993

Seit Jahresbeginn 1988 wurden unter wechselnder Verantwortung und in wech-selnder Zusammensetzung zwischen ETHZ und den Militärschulen Integra -tionsgespräche geführt, um eine stärkere Einbindung der Militärschulen in das akademische Umfeld der ETHZ zu klären. Die Militärschulen sollten im Zuge eines 1988 erstellten „adaptierten Ausbildungskonzepts“ in „MilitärischeFührungsschulen (MFS)“ umbenannt werden, was jedoch erst mit dem 1991erstmals durchgeführten Diplomstudium für Berufsoffiziere realisiert werdenkonnte.139

Das Konzept sah als dringlichste Massnahme vor, die Bildungsvoraussetzungender Instruktorenanwärter anzugleichen. Dazu realisierte man den AKAD-Stu -diengang zur Erreichung eines maturangenäherten Abschlusses. Dieser wurdeim Herbst 1989 erstmals angeboten. Mit dem zweijährigen vorbereitenden Stu-diengang waren die Voraussetzungen geschaffen, auch Nichtmaturanden denZugang zum MFS-Diplomstudium an der ETHZ zu ermöglichen. Die weiteren Änderungen der Instruktorenausbildung, welche im „adaptiertenAusbildungskonzept“ vorgesehen waren, insbesondere eine Teilintegration indie ETHZ, wurden im Wintersemester 1989/90 in einer gemischten Arbeitsgruppe(ETHZ und Militärschule) intensiv diskutiert. Seitens des EMD blieben die Vor-behalte gegen eine verstärkte Integration der Berufsausbildung der Instrukto-ren in die ETHZ bestehen. Korpskommandant Rolf Binder, Ausbildungschef derArmee, hatte sich noch im April 1989 gegen ein Diplomstudium gewehrt. Er betonte vor allem, dies bedeute eine Änderung der bisherigen Zusammen-arbeit zwischen der ETHZ und dem EMD, die letztlich zu einer Kompetenzabtre-tung des Direktors der Militärschulen an die ETH führen müsse.140 Dennoch gingen die Diskussionen der gemischten Arbeitsgruppe weiter. Das Ergebnisdieser Bemühungen war das am 17. April 1990 der Kommission für militärischeLandesverteidigung (KML) eingereichte Papier „Die Neukonzeption der Instruk-torenausbildung“. Die KML bewilligte am 26. Juni 1990 die Durchführung einesPilotversuchs eines ersten Diplomstudiums mit Beginn im Wintersemester1991.141

In einer Stellungnahme vom 1. Oktober 1990 distanzierte sich die ETHZ jedochin wichtigen Punkten von dem von der gemeinsamen (!) Arbeitsgruppe vorge-legten Papier. Die Wogen gingen hoch, und man war auf Seiten des EMD geneigt,sich den Weg einer eigenen Organisation oder die Zusammenarbeit mit eineranderen Universität zu überlegen. Der entscheidende Streitpunkt bestand dar-in, dass die ETHZ ausser der rein militärischen Ausbildung sämtlichen Unter-richt an der Militärischen Führungsschule in eigener Verantwortung und miteigenem Lehrkörper durchführen wollte. Damit wären die hauptamtlichen militär-wissenschaftlichen Dozenten der Militärschulen in ihrer Bedeutung innerhalbder Gesamtausbildung gegenüber den ETH Dozenten bedeutend geschwächtworden.Ein Bruch schien möglich. Die zugespitzte Situation fand denn auch Eingang indas Antwortschreiben des damaligen Direktors der Militärschulen, BrigadierMartin Stucki, an den Vorsteher der Abteilung für Militärwissenschaften, dasimplizit eine klare Drohung enthielt. Stucki schrieb: „In einer längeren Sitzungzusammen mit dem Ausbildungschef haben wir uns gestern auch darüber Gedan-ken gemacht, innerhalb welcher Möglichkeiten die Verwirklichung der Neukon-zeption der Instruktorenausbildung im Falle keiner Teilintegration in die ETH zurealisieren wäre. Dabei haben sich zwei Möglichkeiten eindeutig als durchführ-

138 In den ersten Entwürfen war der Plural vorgese-hen „Militärische Führungsschulen“, der in derdefinitiven Fassung von 1993 fallengelassenwurde.

139 Präsident ETHZ an den Schweizerischen Schul-rat: Adaptiertes Konzept der MilitärischenFührungsschulen an der ETHZ, 16.6.1988.

140 Aktennotiz einer telefonischen Besprechung mitKKdt Binder vom 24.4.1989. MILAK Archiv.

141 Steiger, Rudolf: Kurze Stellungnahme zum ETH-Papier „Neukonzeption der Instruktorenbil-dung“ vom 1.10.1990, 6.10.1990, MILAK-Archiv.

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bare Varianten angeboten, die von uns auf Semesterbeginn 91/92 bereitgestelltwerden könnten.“142 Von Seiten des EMD wurde der Auffassung der ETHZ der-gestalt widersprochen, als dass man der Meinung war, nicht zwei (die militäri-sche Ausbildung/EMD und die allgemeinbildende Ausbildung/ETHZ), sonderndrei Ausbildungsschwerpunkte sollten bestimmt werden. Als dritter Schwer-punkt sollte die militärwissenschaftliche Ausbildung in der Verantwortung desEMD liegen. Die hauptamtlichen militärwissenschaftlichen Dozenten der Militär-schule sollten, wie im Papier „Neukonzeption der Instruktorenausbildung“ vom17. April 1990 vorgesehen, in Kooperation mit der militärwissenschaftlichenAbteilung der ETHZ diesen Ausbildungsschwerpunkt bestreiten.143

Noch ein gutes Jahr später, im Dezember 1991, war das Problem noch nicht defi-nitiv entschieden, doch der erste Kurs hatte bereits begonnen.144 Der Forderungeines kooperativ geführten Ausbildungsschwerpunktes „militärwissenschaftli-che Ausbildung“ wurde erst halbwegs in einem Kompromiss entgegengekom-men. Die Militärwissenschaften wurden in „Grundlagen der Militärwissen-schaften» und in «angewandte Militärwissenschaften” aufgeteilt und jeweils derETHZ (Grundlagen) und der MFS (angewandte) unterstellt. In der Verordnungüber die Militärische Führungsschule vom 19. Mai 1993 heisst es dazu: "Die Schüler der MFS besuchen unentgeltlich Lehrveranstaltungen der ETHZinsbesondere in folgenden Bereichen:• Geistes- und Sozialwissenschaften• Ingenieur- und Naturwissenschaften• Grundlagen der Militärwissenschaften sowie der Sicherheits- und Friedens-politik. (...)

Das EMD erteilt den Unterricht in der militärischen Fachausbildung, insbeson-dere in:• Angewandte Militärwissenschaften• Führungs- und Organisationslehre• Operationslehre und Taktik.“145

Mit Beginn des Wintersemesters 1991 wurden trotz hängiger Diskussionen umdie Kooperation respektive Abgrenzung zwischen MFS und ETHZ am neuenSchul-Standort Au (Wädenswil)146 die Militärschulen I und II als Pilotversuch erst-mals als Diplomstudium der „Militärische Führungsschule“ (MFS) durchgeführt.Das war man schon alleine den 1989 in den AKAD Lehrgang eingetretenenInstruktionsanwärtern schuldig, denn diesen hatte man per 1991 einen erstenDiplomstudium-Lehrgang in Aussicht gestellt.147

Die Teilintegration der MFS in die ETHZ sah vor, dass die ETH mittelfristig 50%der Lehrverantwortung des Diplomlehrgangs übernehmen sollte. Dazu musstenjedoch zuerst die notwendigen Professuren mit den vorgesehenen Folgestellenbesetzt werden, respektive Professorenstellen und Assistenzen zweckgebundenvom EMD an die ETHZ abgetreten werden. Gleichzeitig mussten zusätzlicheEMD-Stellen für den Ausbau des hauptamtlichen Lehrkörpers an der MFS bewil-ligt werden.148 Mit Entscheid vom 10. Juni 1991 beschloss der LS, dass die derETHZ abzutretenden 1 1/2 Stellen für 1991 zu Lasten des EMD gingen, die 4 Stel-len (1 Dozent, 3 Assistenten) den Instruktor-Stellen Stab GA zu belasten seien.149

Damit war vorerst eine Übergangslösung für das Diplomstudium gesichert. Als Berufsausbildung sollten während einer Übergangsfrist die Militärschulen Iund II parallel zum Diplomstudium weitergeführt werden. Für die Militärschule Iwurden Lehrplan und Modalitäten in Richtung einer Berufslehrausbildung über-arbeitet mit Schwergewicht in den pädagogischen Fächern. Die Militärschule II

142 Stucki an Spillmann, 25.10.1990. MILAK-Archiv.143 Neukonzeption der Instruktorenausbildung

(Stellungnahme zum ETH-Papier vom 1.10.90),25.10.1990. MILAK-Archiv.

144 Verordnung über die Militärische Führungs-schule, Entwurf vom 11. Dezember 1991,MFS/ETHZ. MILAK-Archiv.

145 Verordnung über die Militärische Führungs-schule (VMFS) vom 19. Mai 1993. Vgl. insbe-sondere Art.4, Verteilung zwischen der Eid-genössischen Technischen Hochschule Zürich(ETHZ) und dem EMD.

146 Die Standortverlegung war rein räumlichbedingt. Weiterhin sollten die öffentlichen Lehr-veranstaltungen der MFS im Hauptgebäude derETHZ stattfinden.

147 Je 47 Teilnehmer besuchten den Studiengang1990/92 und 1991/93. Vgl. Broschüre „Instruktor– Lehrer in Uniform: AKAD-Studiengang zurBerufsmatur“, o.J., o.O. MILAK-Archiv.

148 Vgl. Steiger, Rudolf: Zur Neukonzeption derMilitärischen Führungsschulen, 15.8.1990, S. 4.MILAK-Archiv.

149 Auszug aus dem Protokoll der LS-Sitzung vom21. Juni 1991, Traktandum 3. MILAK-Archiv.

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wurde auf eine Dauer von 4–5 Jahren fraktioniert. Je nach beruflicher Vorbil-dung der Teilnehmer konnte aus einem obligatorischen und fakultativenFächerblock angebot ein individueller Lehrplan zusammengestellt werden.150 DenStudienplan des Diplomstudiums erliess der Schweizerischen Schulrat im Ein-vernehmen mit dem Ausbildungschef der Armee. Für den ETH-Unterricht soll-te alleine der Vorsteher der Abteilung XI, für den EMD-Unterricht der Direktorder MFS verantwortlich sein.151

Von der Militärischen Führungsschule (MFS) 1993 –2002 zur Militärakademie

Mit der bundesrätlichen Verordnung über die Militärische Führungsschule vom19. Mai 1993 war die Umwandlung der ehemaligen Militärschulen in eine Mili -tä rische Führungsschule (MFS/ETHZ) rechtlich und organisatorisch abge-schlossen. Ab Wintersemester 1993/94 wurde der erste auf dieser Rechts-grundlage stehende Ausbildungslehrgang an der ETH und an der MFS inAu/Wädenswil verwirklicht. Die Absolventen des Diplomstudiums besuchten dieETH-Vorlesungen als Studierende. Der traditionelle Begriff „Instruktor” wurdedurch den internationalen Terminus „Berufsoffizier” ersetzt. Die neue Ausbil-dung ermöglichte die Erfassung der Berufsoffiziere bereits im Leutnantsalter.Um der dadurch bedingten mangelnden Lebens- und Berufserfahrung Rech-nung zu tragen, hatte man die schulischen Eintrittsbedingungen erhöht (Matu-ra, Lehrerseminar, Höhere Technische Lehranstalt oder andere adäquateAbschlüsse wie z.B. der AKAD-Sonderlehrgang) sowie die Studiendauer ver-längert.Die militärische Führungsschule erstreckte sich über sechs Semester, gegliedertin ein zweisemestriges Grundstudium, ein einjähriges Praktikum an der MFSund auf Waffenplätzen der Bundesämter sowie aus einem abschliessenden zwei-semestrigen Fachstudium. Für angehende Berufsoffiziere mit akademischemoder vergleichbarem Abschluss bestand daneben die Möglichkeit eines einjäh -rigen Diplomlehrgangs MFS. Das Diplomstudium des Studiengangs Berufsoffi-zier führte nach bestandener Prüfung zu einem von Chef Heer und dem Rektorder ETH Zürich unterzeichneten eidgenössischen Diplom (Eidg. Dipl. Instr Of).152

Im Zuge der Strukturreform der ETHZ 1999 wurde die MilitärwissenschaftlicheAbteilung (Abteilung XI) aufgelöst, und das dreijährige Diplomstudium „Berufs -offizier” wurde ins neue Departement Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaf-ten (GESS) integriert. Am Diplomstudium änderte sich inhaltlich nichts. Die ETHZvermittelt den angehenden Berufsoffizieren den allgemeinwissenschaftlichen,die MFS den militärfachlichen und vor allem den angewandten militärwissen-schaftlichen Lehrbereich. Die MFS setzte sich in der Folge hohe Ziele. Sie wollte sich als Militärakademienational und international profilieren. Die Namensänderung drängte sich auchaufgrund des veränderten Berufsbildes des Berufsoffiziers auf:

Die Berufsoffiziersausbildung ist neu eine Erstausbildung (3 Jahre), welche weit-gehend einem Hochschulstudium entspricht;die Zweitausbildung (1 Jahr) entspricht einem Nachdiplomstudium auf Hoch-schulniveau.Somit hätte der Name „Militärische Führungsschule“ nur noch ansatzweise dembreiten Fächerangebot entsprochen und hätte insbesondere den wichtigen

150 Beantwortung der von der KML gestellten vierFragen zur Neukonzeption der Instruktorenaus-bildung vom 17.4.90, S. 2.

151 Neukonzeption der Instruktorenausbildung (Teilintegration der Militärischen Führungs schu -len in die ETHZ), 17.4.1990. MILAK-Archiv.

152 Vgl. Steiger, Rudolf: Anspruchsvolle Grundaus-bildung. In: Schweizer Journal, IV(1996), S. 53-55.

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Bereich der militärwissenschaftlichen Forschung nicht wiedergegeben. Zudemwar der Name MFS in der internationalen Terminologie unbekannt, wurde als„Ministerium für Staatssicherheit (MfS)“ verballhornt und führte somit oft zuMissverständnissen. Zur Erreichung dieses hohen Zieles waren gemäss den Vorgaben von BrigadierRudolf Steiger die folgenden vier Anforderungen zu erfüllen:153

Eine Militärakademie bildet in der Regel Berufsoffiziere einerseits wissenschaftlichfundiert und andererseits praxisnah und einsatzorientiert auf ihre anspruchs-volle Berufstätigkeit vor. Es werden normalerweise ein- bis mehrjährige Studiengänge angeboten, wobei die erfolgreichen Absolventen akademischeDiplome erlangen können. Diese Forderung war erfüllt.

An einer Militärakademie forschen und lehren Akademiker in primär militär-wissenschaftlichen Bereichen. Assistenten (angestrebt werden zwei Assisten-tinnen oder Assistenten pro Dozentur) erarbeiten militärwissenschaftliche Dis-sertationen. An einer Militärakademie sollen nicht nur Wissensstoffe vermitteltund reflektiert (Lehre), sondern neue Erkenntnisse erforscht und im Diskurs gene-riert werden (Forschung). Auch dieser Anforderung vermochte die MFS zu ge -nügen.

Der Name Militärakademie bezeichnet üblicherweise eine Ausbildungsinstitu -tion mit Hochschul- oder Fachhochschulstatus, was mit der Bezeichnung „MILAKan der ETH Zürich“ viel eher erfüllt wäre als mit dem alten Namen.Militärakademien arbeiten in Forschung und Lehre mit in- und ausländischenHochschulen und insbesondere mit Militärakademien sehr eng zusammen. Auchdiese Anforderung war längst Realität. So pflegte die MFS gerade in den letz-ten Jahren beispielsweise eine besonders intensive Zusammenarbeit mit demSwedish Defence College in Stockholm, mit dem NATO Defence College in Romsowie mit der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt und mit derLandesverteidigungsakademie in Wien.

Namensänderung und neue Inhalte

Am 1. Juni 2002war es so weit. Seit diesem Tag führt die MFS die neue Bezeich-nung „Militärakademie an der ETH Zürich (MILAK / ETH Zürich)“. Neben ungefähr 75 nebenamtlichen Dozenten aus Wissenschaft, Politik und Wirt-schaft sind zur Zeit folgende, von je zwei wissenschaftlichen Assistentinnen oderAssistenten unterstützte Dozenten hauptamtlich in der Lehre und Forschung derMILAK/ETHZ tätig:Dr. Hubert Annen: Militärpsychologie und Militärpädagogik(Assistenten: lic. phil. Barbara Kamer, lic. phil. Simon Gutknecht)Privatdozent Dr. Hans Rudolf Fuhrer: Allgemeine und schweizerische Militär -geschichte(Assistenten: lic. phil. Dieter Wicki, cand. phil. Michael Olsansky)Prof. Dr. Karl Haltiner: Militärsoziologie(Assistenten: lic. phil. Jonathan Bennett, lic. phil. Tibor Svircsev)Prof. Dr. Albert A. Stahel: Strategische Studien(Assistenten: lic. phil. Heinz R. Jufer, lic. phil. Armando Geller)Prof. Dr. Rudolf Steiger: Menschenführung und Kommunikation.(Assistenten: lic. theol. Dieter Baumann, lic. phil. Gian-Paolo Curcio)

153 Vgl. Steiger, Rudolf: Die Militärische Führungs-schule an der ETH Zürich. Zielsetzungen für dieJahre 2001-2005. In: ASMZ 2 (2001), S. 10-11.

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Eine Dozentur für Militärtechnologie und eine für Militärökonomie sollen in naherZukunft das militärwissenschaftliche Angebot erweitern. Ausserdem ist der Ein-satz eines ausländischen Gastdozenten geplant, der jeweils ein bis drei Jahrean der Militärakademie forschen und unterrichten wird.Während die ETH Zürich den allgemeinwissenschaftlichen Lehrbereich anbie-tet154 ist die Militärakademie für die militärwissenschaftliche und militärfachli-che Ausbildung der zukünftigen Berufsoffiziere verantwortlich. Dank dieser engenKooperation wird sichergestellt, dass die zukünftigen Berufsoffiziere nicht aneiner isolierten militärischen Ausbildungsstätte für ihre anspruchsvolle Aufga-be vorbereitet werden, sondern im horizonterweiternden Gespräch mit Studie-renden anderer Fachrichtungen. Diese Verbindung Hochschule/Armee ist einSymbol für eine lebendige Milizarmee.Die militärischen Lehrgangskommandanten bestreiten vor allem die militär-fachliche Ausbildung in enger Kooperation mit den Dozenten, sind jedoch auchVorbild, Führer und Betreuer der Studierenden. Dieser ständige Dialog auch indiesem Bereich ist von ausserordentlicher Wichtigkeit und bestimmt das Schul-klima und damit auch den Lehrerfolg.

Ab Wintersemester 2002/03 ist erstmals ein neuer dreijähriger Studiengang mitBachelor Abschluss (Diplomstudium) gestartet worden. Fünf Semester diesesStudienganges finden an der Hochschule statt, das Praktikumssemester sowiedie semesterfreie Zeit werden von der MILAK/ETHZ für die militärfachliche Aus-bildung wie Taktik, Militärdidaktik usw. bestritten. Die Studierenden müssen übereinen Maturitätsabschluss verfügen, in ihrer Milizfunktion gut qualifizierte Ober-leutnants sein und bereits den Führungslehrgang für Kompaniekommandantenoder den Stabslehrgang für Führungsgehilfen mit Erfolg absolviert haben. Einegewisse Einsatzzeit als Zeitoffiziers ist erwünscht. Ausserdem müssen sie vorStudienbeginn das dreitägige, selektive Assessment Center für angehende Be -rufs offiziere (ACABO) bestanden haben.155 Nach erfolgreichem Prüfungsab -schluss und Verfassen der Diplomarbeit erhalten die Absolventen das Eid-genössische Diplom als Berufsoffizier sowie das von der ETH Zürich verlieheneBachelor-Diplom in Staatswissenschaften. Planungen gehen dahin, dass in einerspäteren Phase der beruflichen Entwicklung gar ein Master Studium durchge-führt werden kann. Der nur ein Jahr dauernde Diplomlehrgang steht denjenigen Berufsoffiziersan-wärtern offen, die bereits über einen zivil erworbenen Hochschul- oder Fach-hochschulabschluss verfügen und die Milizausbildung zum Hauptmann abge-schlossen haben. Auch diese Kandidaten müssen sich dem selektivenAssessment Center unterziehen und erreichen nach erfolgreichem Studium dasDiplom als Berufsoffizier. Weil diese Absolventen im Bereich der zivilen und mili -tärischen Ausbildung gleichsam „mehr mitbringen“, liegt das Schwergewichtdieses an der MILAK durchgeführten Jahreskurses im Bereich der Militärwis-senschaften und der militärischen Fachausbildung. Seit einigen Jahren absol-vieren Berufsoffiziere aus befreundeten Ländern diesen Lehrgang.

Seit Herbst 2001 bietet die MILAK für die Berufsoffiziere aller Grade und Ein-satzgruppen ein- bis mehrtägige Weiterausbildungskurse (WAK) an. Sie dienenals „éducation permanente” sowohl der einsatzorientierten Weiterbildung wieauch der zielgerichteten Vorbereitung auf neue Funktionen. Es liegt in der Eigen-verantwortung eines jeden Berufsoffiziers, dieses Angebot zu nützen und sichmit Kreditpunkten (ein Punkt pro Weiterbildungstag) gutschreiben zu lassen. Diejährlich etwa 40 angebotenen Kurse stammen mehrheitlich aus den militärwis-

154 Dazu zählen Vorlesungen, Seminare, Kolloquienund Übungen u.a. in den folgenden Fachbe -reichen: Betriebswirtschaftslehre, Geschichte,Internationale Beziehungen, Pädagogik, Psychologie, Sicherheitspolitik, Soziologie,Technologie.

155 Vgl. Steiger, Rudolf/Annen Hubert: „ACABO“ –Das Assessment Center als Selektionsinstru-ment für angehende Berufsoffiziere. In: ASMZ2/1997, S. 9-11.

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senschaftlichen Dozenturgebieten. Aber auch von externen Referenten, die oftals Milizoffiziere das Arbeitsumfeld der Berufsoffiziere kennen, angebotene The-mata wie Gedächtnistraining, Kommunikationstraining oder Coaching stossenauf grosses Interesse.

Weiter bietet die MFS seit dem Frühling 2002 zwei Zusatzausbildungslehrgän-ge (ZAL) an. Der dreimonatige Zusatzausbildungslehrgang 1 bereitet Berufs -offiziere mit einigen Jahren praktischer Erfahrung und regelmässig besuchtenWeiterausbildungskursen für Einsätze als Gruppenchefs in der höheren Kader-ausbildung (Armee-Ausbildungszentrum Luzern) oder in den Stäben der zukünf-tigen Lehrverbände (Stellvertreter des Schulkommandanten) oder als Projekt-leiter vor. Die inhaltlichen Schwergewichte sind diesem Einsatzspektrumangepasst.

Der zweimonatige Zusatzausbildungslehrgang 2 für Absolventen des ZAL 1, mitzusätzlicher Berufserfahrung und ausreichend vielen berufsbegleitenden Wei-terausbildungskursen soll die Absolventen befähigen, die Führung eines Lehr-ganges, einer Schule oder einer Sektion in der Verwaltung zu übernehmen.156

Dieser Lehrgang erweitert die militärwissenschaftlichen, sicherheitspolitischenund operativen Kenntnisse der Teilnehmer (Militärgeschichte, Strategische Stu-dien, Operations Research, Personalführung, Militärsoziologie, Umgang mitMedien usw.) und bildet die höchste Ausbildungsstufe an der MILAK.Beide Zusatzausbildungslehrgänge werden mit einer Studienreise ins Auslandabgeschlossen.

Schlussgedanken

Die wohl jüngste Militärakademie Europas feiert also dieses Jahr ihre wechsel-volle und teilweise turbulente 125-jährige Entstehungsgeschichte. Als Konstan-te durch die ganze Zeit, sogar noch mit einzelnen Vorläufern, können wir dieErteilung militärwissenschaftlicher Fächer am Eidgenössischen PolytechnikumZürich bezeichnen. Der jetzige Direktor, der eigentliche Schöpfer der Militär -akademie, Brigadier Prof. Dr. Rudolf Steiger, erkennt zweifellos die entschei-dende Chance seiner Schule, indem er schreibt: „Diese traditionelle Verbindungzwischen einer renommierten Hochschule und der Berufsoffiziersausbildungnützt einerseits die Chance, die Ausbildung zum Berufsoffizier in engstem Kon-takt mit der übrigen Hochschulbildung durchzuführen, und andererseits ist die-se Zusammenarbeit ohne Zweifel auch ein Zeichen des schweizerischen Miliz-systems.“157

Die Qualität einer Schule definiert sich jedoch nicht durch das Selbstbild son-dern durch die Meinung, die man über sie in der Welt hat. Anlässlich der Umbe-nennungsfeier am 28. Juni 2002 fragte sich der Rektor der ETH, Prof. Dr. Kon-rad Osterwalder, rhetorisch: „Unternimmt die MFS mit der Umbenennung inMilitärakademie an der ETH den Versuch sich selbst zu entfliehen?“ Er gab sichdie Antwort gleich selber: „Ich glaube, die Antwort ist nun klar: Diese Umbe-nennung ist nichts als die logische Konsequenz eines alten Programms. Sie voll-zieht sich auf der symbolischen Ebene, was in der Praxis Realität geworden ist.Es erfüllt sich damit, was bereits die Vision des ersten Direktors Oberst und Professor Rothpletz war.“

156 Vgl. u.a. Steiger, Rudolf: Die Militärische Füh -rungsschule auf dem Weg zur Militärakademie.In: ASMZ Nr. 7/8, (2001), S. 28; ders.: Die Schweizerische Militärakademie an der ETH Zürich, in: Österreichische MilitärischeZeitschrift (ÖMZ), 6 (2002), S. 740-742.

157 Steiger, ÖMZ 6/2002, S. 740.

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Wir sind mit der Schaffung einer Militärakademie nicht am Ziel, sondern nachwie vor gemeinsam mit der ETH unterwegs auf einem schwierigen Weg mit vie-len neuen Herausforderungen. Diesen haben wir uns zu stellen, denn eineNamensänderung ist nur die Hülle für den zukünftigen Inhalt: eine moderne, denschweizerischen und internationalen Anforderungen optimal angepasste Berufs -offiziersausbildungsstätte sowie Kompetenzzentrum für Militärwissenschaften.

Bircher, Eugen: Förderung der Eidgenössischen Militärschule. Abdruck der imNationalrat gehaltenen Rede in: ASMZ Nr. 7/1943, S. 338-339.

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Literaturverzeichnis

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Die Absolventen der Mil itärakademie an der ETH Zürichvon 1911– 2011

Das Verzeichnis der Absolventen der Militärakademie an der ETH Zürichist zeitlich in drei Teile gegliedert.

Der erste Teil umfasst den Zeitraum von 1911–1939 und basiert auf denImmatrikulationsverzeichnissen der ETH Zürich, welche jeweils im Win-tersemester erschienen sind.1 Die Studierenden sind alphabetisch auf-geführt, wobei in den beiden rechten Spalten die erstmalige und dieletztmalige Erwähnung eingetragen sind. Von 1911–1929 zählte dasreguläre Studium drei aufeinanderfolgende Semester, beginnend imWintersemester. Allerdings absolvierten nicht alle Studierende die vor-gesehenen drei Semester: Während einige bereits früher in den Instruk-tionsdienst eintraten, brachen andere das Studium ab oder konnten auf-grund der Einstellung des Unterrichts während des Ersten Weltkriegeszwischen 1914 und 1918 gar nicht weiterstudieren. 1929 wurde infolgeakuten Mangels an Instruktionsoffiziere die Ausbildungszeit2 auf zweiWintersemester verkürzt. Bemerkenswert sind die ausländischen Stu-denten aus Ägypten (1), China (9) und Litauen (3).

Im zweiten Teil sind diejenigen Offiziere aufgeführt, die zwischen 1945und 1992/93 die Militärschule (heute Militärakademie an der ETH Zürich)besucht haben und entweder die Vorschule oder die Militärschule Iund/oder II absolviert haben.3 Die Vorschule wurde 1945 eingeführt undsollte Instruktionsaspiranten ohne akademische Schulung eine Grund-lage in allgemeiner Bildung vermitteln und ihnen anschliessend denBesuch der Militärschule ermöglichen. Sie dauerte zwei Winterseme-ster und wurde von 1945–1959 sowie 1971–1973 durchgeführt. DieMilitärschule dauerte von 1945–1952 zwei Wintersemester. Diese Lösungmochte jedoch nicht zu befriedigen und ab 1952 wurde die Militärschuleals Jahreskurs durchgeführt.

Die Verordnung vom 8. November 1960 brachte schliesslich die Dreitei-lung der Militärschule.4 Von 1960–1975 dauerte die Militärschule I einKalenderjahr und bereitete die Absolventen auf die Tätigkeit als Erzie-her und Ausbildner in Offiziers-, Unteroffiziers- und Rekrutenschulen vor.Die Militärschule II dauerte in der Regel neun Monate und bereitete dieInstruktionsoffiziere auf ihre Tätigkeit in höheren Offizierskursen vor.Infolge der sehr starken Inanspruchnahme der in Betracht fallenden Teil-nehmer konnte sie erst 1970 erstmals durchgeführt werden. Sie ist amehesten mit der früheren Militärschule vergleichbar. Bei Bedarf konnteein dritter, zwei Monate dauernder Kurs durchgeführt werden für ange-hende Schul- oder Kurskommandanten sowie Beamte in höheren Posteninnerhalb der Militärverwaltung.5 Auch die beiden Verordnungen von1975 und 1981 hielten an der Dreiteilung fest mit dem Unterschied, dassdie Dauer der Militärschule I nun auf fünf Monate verkürzt wurde.6

Im dritten Teil sind die Absolventen aufgeführt, die nach 1993 ihre Aus-bildung an der Militärakademie abgeschlossen haben. 1991 startete dererste Jahrgang mit dem neuen System des dreijährigen Diplom studiums,das 2002 durch den Bachelorlehrgang ersetzt wurde. 1995 fand der ersteDiplomlehrgang für Absolventen mit einem akademischen Ab schlussstatt. Regelmässig absolvieren auch auslän dische Teilnehmer diesenLehrgang.

1 Aufgrund der ungenügenden Quellenlage (z.B. Lücken in der Matrikelsammlung der ETHZürich) konnte nicht überprüft werden, ob die aufgeführten Personen die Ausbildung ab -schlossen und in den Instruktionsdienst einge-treten sind. Zudem ist zu bedenken, dass dieVorlesungen auch für Schweizer Offiziere alsZuhörer offenstanden, die zwar immatrikuliertwaren, jedoch nicht als Absolventen im her-kömmlichen Sinn zu zählen sind.

2 Verordnung über die Militärschule der ETH vom 10. Juli 1929.

3 Das Verzeichnis basiert auf dem Immatrikula -tionsverzeichnis der ETH Zürich und ist mit dem Teilnehmerverzeichnis sowie der Schluss -qualifikation abgeglichen. Aufgeführt sind nur diejenigen Absolventen, welche die Ausbil-dung abgeschlossen haben.

4 Verordnung über die Militärschule der ETH vom 8. November 1960.

5 Militärschulen III fanden statt: 1963 (verkürzt),1974, 1975, 1977, 1979 und 1981–1988.

6 Verordnung über die Militärschule der ETH vom 11. August 1975.

lic. phil. Titus Meier

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2011 schloss die erste Klasse der neuen Mili tärschule 2 ab, welche Absol-venten der Militärschule 1 mit mit einer abgeschlossenen Berufslehrenach einigen Jahren Einsatz in den Lehrverbänden den Erwerb des Eid-genössischen Diploms als Berufsoffizier der Schweizer Armee ermög-licht. Die Militärschule mit der arabischen Nummerierung knüpft jedochnur dem Namen nach an die zwischen 1911 und 1993 geführten Militär-schulen an.

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1. Die Absolventen der Mil itärschule 1911–1939

Name Vorname Ort Erster Eintrag Zweiter Eintrag

Ackermann Robert Wolfwil SO 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursAmsler Max Schinznach AG 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Annasohn Jakob Uttwil TG 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Bachofner Hermann Zürich 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Bacilieri Decio Locarno TI 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Béguelin Edouard Courtelary BE 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Berli Hans Ottenbach ZH 1927/28, I. Kurs Binder Hans Kilchberg ZH 1938/39, II. Kurs Bischoff Rudolf Basel 1913/14, I. Kurs 1915/16-18/19, III. Kurs*Boller Hans Zürich 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Borel Jules Couvet NE 1910/11, I. KursBorel Gustav Neuenburg und Couvet 1925/26, I. KursBrand Otto Riehen BS 1937/38, I. Kurs Bridel Georges Moudon VD 1913/14, I. Kurs 1915/16, 16/17 III. Kurs*Brunner Rudolf Glarus 1913/14, I. KursBrunner Karl Zuzwil SG 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Brunner Hans Küblis GR 1931/32, I. Kurs 1932/33, 1933/34 II. Kurs Brunner Matthias Glarus 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Büttikofer Othmar Reiben bei Büren BE 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursBusigny Willy Moudon VD 1925/26, I. KursCattaneo Alfred Faido TI 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Chable Jacques Colombier NE 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Chan Nai Bangkog (Siam) 1916/17, I. Kurs*Cheng Shui Chekiang (China) 1931/32, I. Kurs Ching Tso Tsing China 1933/34, I. Kurs Christen Paul Leimiswil BE 1912/13, I. KursCoeytaux Emmanuel Daillens VD 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursCollet Georges Genf 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. KursCorbat Marius Vendlicourt BE 1921/22, I. Kurs 1922/23, II. KursCuenoud Bernard Lausanne VD 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursCurchod André Lausanne VD 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursDaniel Charles Genf 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Däniker Gustav Zürich 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. Kursde Blonay Richard Blonay VD 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. Kursde Brémond Louis Grattavache FR 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs de Charrière de Sévery Jack Lausanne VD 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. Kursde Diesbach Roch Freiburg 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs de Meuron Claude Marin NE 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs de Muralt Pierre Zürich und Châtelard VD 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. Kursde Pury Aymon Neuenburg 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs de Ribaupierre René Grandson VD 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. KursDelay Auguste Provence VD 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Dreiss Wolfgang Pontresina GR 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Dschau Ho-Da Mukden (China) 1919/20, I. KursDubois Charles Valleyres s.M. VD 1913/14, II. KursDubois René Buttes NE 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Duc Adolphe Chavannes VD 1912/13, I. KursDürst Arnold Lenzburg AG 1913/14, I. Kurs 1915/16, III. Kurs*Durgiai Peter Disentis GR 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Eichin Hans Basel 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Erny Karl Rothenfluh BL 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Fankhauser Paul Trub BE 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursFanti Emilio Curio TI 1921/22, I. Kurs Favre Edmond Provence s. Concise VD 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Fehr Werner Frauenfeld TG 1910/11, I. KursFontana Carlo Tesserete TI 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs

* = bis auf Weiteres beurlaubt

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MILAK Schrift Nr. 13 – 201188

Name Vorname Ort Erster Eintrag Zweiter Eintrag

Frey Richard Schaffhausen 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursFrey Wilhelm Zürich 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Frick Hans Zürich 1912/13, II. KursFrick Robert Schönenberg ZH 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Fricker Rudolf Basel 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Friedrich Karl/Charles Staufen AG 1910/11, I. KursFriedländer Philipp Zürich 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursFüllemann Adolf Berlingen TG 1913/14, I. Kurs 1915/16 - 1918/19, III. Kurs*Furrer Ernst Schlatt ZH 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Gemperle Albert St. Gallen 1910/11, I. KursGertsch Fred Lauterbrunnen BE 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Gfeller Rudolf Vechingen 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Godet Pierre Cortaillod NE 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Graeub Johannes E. Wyssachen BE 1910/11, I. Kurs 1912/13, II. KursGrosjean Jules Genf 1913/14, I. Kurs 1915/16 - 1916/17, III. Kurs*Grünholzer Arthur Gais AR 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Gugger Ivo Bern 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. KursGysler Walter Obfelden ZH 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Haas Franz Burgdorf BE 1927/28, I. Kurs Haeberli Hans Münchenbuchsee BE 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursHenchoz Robert Rossinières VD 1910/11, I. KursHitz Pista Klosters GR 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Höhn Walter Basel 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Hold Hans Arosa GR 1910/11, I. KursJacot Paul Le Locle NE 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursJaeger Max Mels SG 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursJambek Ahmed Ramzy Kairo (Ägypten) 1923/24, I. KursJuilland Maurice St. Maurice VS 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Junod Joseph Ste. Croix VD 1919/20, I. KursKägi Hans Basel 1910/11, I. KursKind Karl Chur GR 1910/11, I. KursKlunge Henri Aubonne VD 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Koenig Franz Bern 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Koenigs Walter Zürich 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. KursKohler Werner Lützelflüh BE 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Koller Ernst H. Hundwil SG 1913/14, I. Kurs 1915/16 - 1916/17, III. Kurs*Krähenbühl Rudolf Gysenstein BE 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursKrippl Hugo St. Gallen 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Kugler Eugen Zürich 1912/13, I. KursLadyga Kasys Litauen 1921/22, I. Kurs Lambelet Fritz Les Verrières NE 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursLee Ping Chan Canton (China) 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Lerchi Paul Flims GR 1920/21, III. KursLocher Max A.W. Zürich 1919/20, I. Kurs 1920/21, III. KursLucchini Emilio Montagnola TI 1931/32, I. Kurs 1932/33, 34/35 II. Kurs Lüthy Emil Oberbuchsiten SO 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Magnin Gaston Coffrane NE 1919/20, I. Kurs 1920/21, III. KursMagron Pierre Bremgarten BE 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Mahanivet Paak Bangkog (Siam) 1916/17, I. Kurs*Marchesi Giovanni Sessa TI 1921/22, I. Kurs 1922/23, II. KursMark Ernst Basel 1919/20, I. Kurs 1920/21, III. KursMartinoni Mario Minusio TI 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Masson Roger Veytaux VD 1919/20, I. Kurs 1920/21, III. KursMatile Pierre La Sagne und Les Ponts NE 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursMerz Richard Unterägeri ZG 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Methfessel Max Winterthur ZH 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. Kurs

* = bis auf Weiteres beurlaubt

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 89

Name Vorname Ort Erster Eintrag Zweiter Eintrag

Meyer Rudolf Zürich 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursMischler Robert Wahlern BE 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Moccetti Ettore Bioggio TI 1910/11, I. Kurs 1912/13, II. KursMonod Jean Morges VD 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. KursMonod Gérald Ballens und Yens NE 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Montfort Marcel Plainpalais GE 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursMühlemann Rudolf Seeberg BE 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Müller Ernst Stein a Rhein SH 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Münch Eric P Bern 1921/22, I. Kurs 1922/23, II. KursMuntwyler Alfred Basel 1913/14, I. Kurs 1915/16-1916/17, III. Kurs*Mutterer Paul Basel 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Nager Franz Realp UR 1926/27, II. KursNeuweiler Albert Kreuzlingen TG 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. KursNicolas Daniel Genf 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Nünlist Robert Luzern 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Obrist Alfred Wallbach AG 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Otter Armin Aedermannsdorf SO 1921/22, I. Kurs 1922/23, II. KursOu-Yang Ghie Hunan (China) 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Pagès Antoine Genf 1910/11, I. Kurs 1912/13, II. KursPerrenoud André La Sagne NE 1913/14, I. Kurs 1915/16-1918/19, III. Kurs*Perret David Le Locle NE 1921/22, I. Kurs 1922/23, II. KursPerrin René F. Les Ponts-de-Martel NE 1910/11, I. KursPestalozzi Robert Zürich 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Petry Max Walterwil i.E. BE 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Pfenninger Johann Stäfa ZH 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. KursPfister Rudolf Walliswil-Wangen BE 1910/11, I. KursPiguet Marcel Le Chenit VD 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Poma Arnoldo Brusino-Arsizio TI 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Primault Etienne Renan BE 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Probst Rudolf Wallbach AG 1919/20, I. Kurs 1920/21, III. KursRall Emil Horgen ZH 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursReinmann Karl Walliswil-Bipp BE 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Respini Luciano Cevio TI 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Rickenbacher Hans Zeglingen BL 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Rieter Fritz H. Zürich 1913/14, I. Kurs 1915/16-1916/17, III. Kurs*Rigonalli Guido Cauco GR 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Rihner Fritz Villnachern AG 1913/14, I. KursRochat Jean Le Lieu VD 1920/21, III. KursRoesler Immanuel Stein AG 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Ruch Friedolin Mitlödi GL 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Rünzi Friedrich Biel BE 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Santschi Ernst Sigriswil BE 1913/14, I. KursScheidegger Werner Bern 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Scheitlin David St. Gallen 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursSchenk André Noville und Rennaz VD 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Schenker Oskar Däniken SO 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursSchiessle Walter Solothurn 1925/26, I. KursSchindler Jean Couvet NE 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Schkirpa Kasimir Litauen 1921/22, I. Kurs Schlegel Charles Genf 1935/36, I. Kurs 1936/37, II. Kurs Schmid Karl Romanshorn TG 1921/22, I. Kurs 1922/23, II. KursSchoene Henri Corcelles NE 1910/11, I. Kurs 1912/13, II. KursSchön Fritz Menzingen ZG 1919/20, I. KursSchreck Alexander Zürich 1919/20, I. KursSchumacher Edgar Rüschegg BE 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursSennhauser Walter Zürich 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. Kurs

* = bis auf Weiteres beurlaubt

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MILAK Schrift Nr. 13 – 201190

Name Vorname Ort Erster Eintrag Zweiter Eintrag

Siegwart Leo Eugen Horw LU 1921/22, I. Kurs 1922/23, II. KursSonginas Genrichas Litauen 1921/22, I. Kurs Steinrisser Eduard Celerina GR 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursStraumann Peter Waldenburg BL 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Sugandhavat Sorn Bangkog (Siam) 1916/17, I. Kurs*Suriyawongs Wan Bangkog (Siam) 1916/17, I. Kurs*Suter Albert Schmidrued AG 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Tardent Marcel Ormont-dessous VD 1919/20, I. Kurs 1920/21, III. KursTissot Edouard La Chaux-de-Fonds NE 1910/11, I. KursTobler Hans Zürich 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Traber Eugen Basel 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Trabinger Werner Zürich 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Troller Hugo Starrkirch SO 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Trüb Oskar Uetikon a See ZH 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Tsiang Tien-Shung Liyang Kiangsu (China) 1931/32, I. Kurs von Muralt Heinrich Zürich 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Vacano Philipp Oerlikon ZH 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursVerrey Henry Lausanne VD 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Vischer Johann Jakob Basel 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursVodoz Roger La Tour de Peilz VD 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Vogel Robert Karl Zürich 1913/14, I. Kurs 1915/16-1916/17, III. Kurs*Volkart Walter Niederglatt ZH 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. Kursvon Erlach Hans Ulrich Bern 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs von May Alfred Bern 1921/22, I. Kurs 1922/23, II. Kursvon Planta Fortuné Süs GR 1910/11, I. Kursvon Wattenwyl Karl Bern 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. Kursvon Werdt Hans Bern 1920/21, III. KursWacker Paul Basel 1919/20, I. Kurs 1920/21, III. KursWaeckerlin Robert Siblingen SH 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Wagner Ernst Wattwil SG 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Waibel Dr. Max Basel 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Walther Albert Männedorf und Russikon ZH 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Wegmüller Christian Walkringen BE 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Wey Franz Rickenbach LU 1927/28, I. Kurs 1928/29, II. Kurs Wichser Jacques Betschwanden GL 1919/20, I. Kurs 1920/21, III. KursWidmer Ernst Gränichen AG 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Wieland August Basel 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Wierss Kurt Liestal BL 1929/30, I. Kurs 1930/31, II. Kurs Wild Walter Holderbank AG 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Willimann Louis Gunzwil LU 1926/27, II. KursWirz Emil Solothurn 1912/13, I. Kurs 1913/14, II. KursWolf Hans Sitten VS 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Wüthrich Max Trub BE 1937/38, I. Kurs 1938/39, II. Kurs Wuhrmann Carl Zürich 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursYang Yu-Chen Mukden (China) 1919/20, I. KursYang Chung Ping Hunan (China) 1931/32, I. Kurs Yo Chih-Liang Shanzi (China) 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Zeugin Hermann Duggingen BE 1919/20, I. Kurs 1920/21, III. KursZimmermann Balthasar Glarus 1923/24, I. Kurs 1924/25, II. KursZimmermann Benoit Boudry NE 1933/34, I. Kurs 1934/35, II. Kurs Zobrist Heinrich Winterthur ZH 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. KursZüblin Georg St. Gallen 1931/32, I. Kurs 1932/33, II. Kurs Zufferey Joseph St. Luc VS 1925/26, I. Kurs 1926/27, II. Kurs

* = bis auf Weiteres beurlaubt

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 91

2. Absolventen der Mil itärschulen 1945 – 2011

Bächtold, Enrico; Baerfuss, Herbert; Bannwart, Heinz; Blocher, Rudolf; Carugo, Roberto; Grandjean, Ernest; Hiltpold, Ferdinand; Menn, Hans; Racine, Marcel; Ran-zoni, Vittorino; Riedi, Ernst; Rothenberger, Josua; Ryser, Eduard; Schild, Hermann;Stocker, Erwin; Wächter, Hans; Wittwer, Hans.

Albisetti, Ugo; Baumgartner, Richard; Blaser, Paul; Borel, Denis; Burkhardt, Anton; Bütikofer, Hans; Dessibourg, André; Diday, Jean-Louis; Eperon, Alfred; Gehri, Jean-Pierre; Goumaz, Joseph; Hirschy, Pierre; Kayser, Robert (Luxemburg); Labhart, Willi; Meister, Hans; Nicolas, Léon Michel (Luxemburg); Pedrazzini, Otto; Perrin, René;Racine, Joël; Rechsteiner, Martin; Regli, Bruno; Schaefer, Charles; Studer, Eugen;Vetsch, Fritz; Vischer, Jacob; Weber, Kurt; Zimmerli, Erwin; Zuber, Willy.

Bärtschi, Paul; Bernhard, Jürg; Bernasconi, Miro; Bolliger, Kurt; Burger, Hans; Eggimann, Claude; Franchini, Enrico; Gschwend, Rolf; Kambli, Alfred; Meier, Ernst;Moll, Arthur; Rückert, Alfred; Stoerkle, Pierre.

Baudenbacher, Hans-Jürg; Bietenholz, Ferdinand; Bluntschli, Rudolf; Fenner, Max; Hostettler, Ernst; Keller, Max; Küng, Paul; Lattion, Gérard; Maurer, Fritz; Racine, Marcel; Ryser, Eduard; Schuler, Ernst; Sutter, Hans; Svoboda, Otto; Wittwer, Hans;Wittwer, Jakob; Zeh, Charles.

Barazzoni, Mario; Gersbach, Gino; Koopmann, Heinrich; Montfort, Maurice; Neu-komm, Roberto; Porchet, Jean-Jacques; Revelly, Carlo; Ruh, Hans; Stoll, Adrien; Suter,Hans; Waldburger, Emil.

Baumgartner, Peter; Christe, Robert; Crameri, Renato; Grandjean, Ernest; Hartmann, Willy; Hüssy, Johann-Rudolf; Kessler, Rudolf; Menn, Hans; Ranzoni, Vittorino; Ricklin, Peter; Senn, Hans; Wildbolz, Hans.

Aebi, Ulrich; Baumann, Jacques; Brun, Emil; Comtesse, Jean-Paul; Gasser, Urs; Huber, René; Locher, Ewald; Mändli, Heinrich; Müggler, August; Müller, Edmund; Nager, Walter; Wermelinger, Fritz; Wolfenberger, Peter; Zweifel, Hans.

Bächtold, Enrico; Bernasconi, Miro; Bernhard, Jürg; Blocher, Rudolf; Bolliger, Kurt; Burger, Hans; Carugo, Robert; Corboz, Paul; Giudici, Erminio; Haener, Robert; Kambli, Alfred; Leber, Arnold; Lombard, Frank; Meyer, Ernst; Pittet, Olivier; Schild,Hermann; Stocker, Erwin; Tobler, Werner; Wächter, Hans; Werner, Kurt.

Baumann, Karl; Blumer, Fridolin; Burgunder, Peter; Chavaillaz, Gilles; Gersbach, Gino; Guisolan, Antoine; Haefelin, Albert; Juchler, Theodor; Koopmann, Heinrich; Prussen,Norbert; Reichlin, Georg; Riedi, Ernst; Rückert, Alfred; Ruh, Hans; Seethaler, Frank;Stoerkle, Pierre; Wanner, Herbert; Weidenmann, Carl; Willi, André.

Belloni, Stefano; Denzer, Hans; Dudli, Werner; Dürig, Walter; Fischer, Hans; Frei, André; Hard, Traugott; Hügli, Max; Moeri, Rolf; Sager, Max; Walther, Ernst.

Aebi, Ulrich; Bach, Alfred; Baerfuss, Herbert; Bärtsch, Andreas; Brun, Emil; Gagnaux, Jean-Pierre; Huber, René; Kern, Jakob; Moll, Arthur; Montfort, Maurice; Neukomm,Roberto; Rapold, Hans; Wegmüller, Fritz; Wermelinger, Fritz.

de Chastonay, Bernard; Franchini, Enrico; Junod, Pierre; Käch, Oskar; Lavanchy, Robert; Nager, Walter; Porchet, Jean-Jacques; Scherrer, Walter; Stoll, Adrien; Stutz,Alfred; Wolfensberger, Peter; Zumstein, Jörg.

Bärlocher, Josef; Criblez, Henri; Della Santa, Jean; Gambon, Christian; Luchsinger, Fritz; Ritschard, Paul; Sigerist, Rolf; Suter, Friedrich; Tschaeppeler, Hans Kurt; Weder,Jules.

Barrazoni, Mario; Brüesch, Marco; Comtesse, Jean-Paul; Denzer, Hans; Gemsch, Walter; Gimmi, Jean; Gsell, Pierre; Locher, Ewald; Mändli, Heinrich; Meyer, Werner;Rubli, Alfred; Schweingruber, Robert; Sieber, Paul; Suter, Hans; Torriani, Alessandro;Treichler, Robert; Waldburger, Emil.

Amstutz, Heinrich; Bandi, Hanspeter; Bienz, Hans; Fischer, Andreas; Hoffet, Peter; Mabillard, Roger; Ochsner, Richard; Reichel, Daniel; Ruffi, Bernhard; Zweifel, Hans.

Vorschule 1945/47

Militärschule 1946/48

Vorschule 1947/49

Militärschule 1947/49

Vorschule 1948/50

Militärschule 1948/50

Vorschule 1949/51

Militärschule 1949/51

Militärschule 1950/52

Vorschule 1951/53

Militärschule 1952

Militärschule 1953

Vorschule 1953/55

Militärschule 1954

Militärschule 1955

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MILAK Schrift Nr. 13 – 201192

Ammann, Hans Rudolf; Brauchli, Johann; Brunner, Simon; Burkhart, Walter; Fischer, Rolf; Haessig, Paul; Hofstetter, Edwin; Iselin, Walter; Kühni, Ernst; Lüthy, Eugen; Meier, Karl; Nef, Anton; Peter, Kurt; Planche, René; Schneebeli, Edwin; Taminelli,Athos; Wyler, Ernst.

Belloni, Stefano; Butty, Henri; Halter, Pierre; Hügli, Max; Möri, Rolf; Müller, Edmund; Schild, Hans-Rudolf; Schneider, Giancarlo; Stettler, Edwin; Tschäppeler, Hans-Kurt;Weder, Julius.

Badet, Xavier; Bucheli, Rudolf; Hitz, Hans; Kneubühl, René; Lambert, Francis; Luch-singer, Fritz; Michel, Jacques; Ritschard, Paul; Stettler, Emanuel; Stocker, Hermann.

Amiet, Urs; Biedermann, Josef; Erb, Eduard; Erpf, Max; Galliker, Max; Halter, Ulrich; Hemmi, Eduard; Kämpfer, Christian; Lauener, Hans; Mattenberger, Willy; Montfort,Michel; Müller, Roland; Ris, Theo; Staedeli, Heinrich; Verdon, Jean-Paul; Vincenz, Carlo; Ziegler, René.

Della Santa, Jean; Fischer, Rolf; Furrer, Jean-Jacques; Gambon, Christian; Haessig, Paul; Iselin, Walter; Petitpierre, Mario; Pfefferlé, Pierre-André; Sager, Max; Schnee-beli, Edwin; Späni, Adolf; Wyler, Ernst.

Bärlocher, Josef; Baumann, Benno; Desax, Jürg; Dürig, Walter; Hofstetter, Edwin; Leuenberger, Heinrich; Lüthy, Eugen; Meier, Karl; Murbach, Hans; Nef, Anton; Planche, René; Ringer, Silvio; Schmid, Werner; Suter, Friedrich.

Bandlin, Rolf; Bender, Urs; Carnier, Alois; Ducotterd, Paul; Egenter, Hans; Graf, Kurt; Hausherr, Eugen; Heller, Peter; Henrioud, Jean-François; Kernen, Max; Kistler, Peter;de Loës, Gérard; Maurer, Oskar; Meyer, Anton; Pauchard, Claude; Py, Francis; Salvisberg, Frédéric; Thoma, Valeriano; Weber, Hans; Zellweger, Arnold.

Ammann, Hans-Rudolf; Bachmann, Alfred; Bucher, Werner; Criblez, Henri; Dudli, Werner; Erpf, Max; Fischer, Hans; Gadient, Andreas; Galliker, Max; Imesch, Ferdi- nand; Kesselring, Franz; Kühni, Ernest; Montfort, Michel; Piot, Jean; Staedeli, Heinrich; Taminelli, Athos.

Addor, Paul Edouard; Attinger, Alex; Baumann, Kurt; Brunner, Simon; Doerig, Marcel; Fischer, Karl; Frasa, Luigi; Hilbi, Hubert; Husi, Fritz; Jung, Werner; Kämpfer,Christian; Kuhn, Ernst; Kunz, Jean-Claude; Mattenberger, Willy; Meyer, Anton; Ramser, Urs-Peter; Schuepbach, Walter; Spaelti, Walter; Straub, Hans; Vicari, Francesco; Wyder, Theodor.

Bender, Urs; Braga, Mauro; Bührer, Josef; Cajochen, Rudolf; Donzallaz, Jean-Paul; Dürig, Hans; Gerber, Kurt; Häsler, Heinz; Mottier, Michel; Müller, Roland; Salvisberg,Frédéric; Schmidlin, Werner; Soland, Hans; Voegeli, Bruno; de Watteville, Jean-Jacques; Will, Hans-Ulrich; Zimmermann, Walter.

Bollin, Hansruedi; Botta, Luciano; Brun, Kurt; Bürgi, Heinz; Chéneval, André; Deslarzes, Bruno; Gass, Jean-Pierre; Goetschi, Bruno; Gremaud, Jean-Pierre; Henrioud, Jean-François; Huber, Edwin; Py, Francis; Reichle, Walter; Schlup, HansArthur; Stäubli, Jacques; Tschanz, Hansueli; Tschümperlin, Paul.

Baer, Willi; Bignasca, Alfonso; Blumer, Hans-Rudolf; Bölsterli, Heinz; Chaubert, Claude; Christen, Jean-Rodolphe; de Rougemont, Alain; Ferrari, Jean-Jacques; Kiener, Heinz; Martin, Raymond; Monaco, Giacomo; Papaux, Gilbert; Rast, Paul; Thoma, Valeriano; Vincenz, Carlo; Woodtli, Hans; Wyler, Roland; Zeller, Philippe.

Bacchetta, Massimiliano; Bovard, Edgar; Daucourt, Henri; Derungs, Felix; Deutsch, Konrad; Flückiger, Friedrich; Graber, Serge; Greub, Frédéric; Kohler, Hansruedi; Mor-dasini, Augusto; Müller, Alex; Portmann, Kurt; Scherrer, Eugen; Schmid, Hans;Schwammberger, Eugen; Stauffer, Hans; Stucki, Bernhard; Tiefenbacher, Hans; Tondini, Ivo; von Niederhäuser, Peter.

Abt, Jean; Fasnacht, Erwin; Fivaz, Jürg; Frey, Werner; Fürer, Bernhard; Geiger, Louis; Giger, Martin; Hunn, Karl; Marfurt, Hans; Maurer, Ernst; Peterhans, Bruno;Revaz, Bernard; Roettig, Daniel; Schwank, Bernhard; Schweizer, Andreas; Sollberger,Hansruedi; Uebersax, Jürgen.

Vorschule 1955/57

Militärschule 1956

Militärschule 1957

Vorschule 1957/59

Militärschule 1958

Militärschule 1959

Vorschule 1959/60

Militärschule 1960

Militärschule I, 1961

Militärschule I, 1962

Militärschule I, 1963

Militärschule I, 1964

Militärschule I, 1965

Militärschule I, 1966

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 93

Albrici, Pieraugusto; Altorfer, Peter; Egger, Alfred; Etter, Hermann; Feller, Robert; Fischer, Johannes; Gaukel, Niklaus; Langenberger, Jean; Leu, Gerhard; Lipp, Kurt;Meyer, Paul; Müller, Thomas; Näf, Peter; Nyffenegger, Fritz; Ostertag, Hansruedi;Rickert, Paul; Troller, Manfred; Voirol, Jean-Pierre; Zumthurm, Andreas.

Amacker, Leopold; Blass, Hanspeter; Bühlmann, Anton; Christen, Hansruedi; Haffner, Andreas; Keck, Eduard; Keller, Hans; Kuhn, Ernst; Kuntz, Camille; Liaudat, André; Lötscher, Franz; Mattenberger, Ernst; Rauch, Andrea; Rubin, Simon; Schaffner, Paul;Schäublin, Peter; Schorno, Eduard; Semadeni, Erhard; Tschirren, Hans; Wyss, Josef;Zoller, Rudolf.

Balmer, Peter; Cerinotti, Michel; Charbonney, Marc; Gasser, Hans; Haug, Samuel; Herrenschwand, Urs Peter; Hollinger, Dominique; Huber, Peter; Käppeli, Rolf; Keller,Walter; Pannatier, Robert; Rais, Rémy; Romann, Otto; Stalder, Hans-Ruedi; Stutz,Heinz; Torrent, Jean-Louis; Vincenz, Albert; Wieland, Hans Ulrich.

Berger, Hugo; Bürgisser, Edy; Gall, Hans; Graf, Christian; Isaak, Hans; Jäggi, Franz; Kühner, Andreas; Ludin, Adolf; Meier, Karl; Peter, Max; Roos, Gregor; Rüegger, Urs;Ruepp, Peider; Scherrer, Hansulrich; Stucki, Martin; Veillard, Frédéric; von Rotz, Hans;Weber, Claude; Willi, Moritz; Wüst, Albert; Zoppi, Walter.

Bachmann, Alfred; Badet, Xavier; Bandlin, Rolf; Bucheli, Rudolf; Bucher, Werner; Della Santa, Jean; Denzer, Hans; Erb, Eduard; Galliker, Max; Hausheer, Eugen; Hügli,Max; Krenger, Hans; Lambert, Francis; Lüscher, Walter; Michel, Jacques; Papa, James;Pfefferlé, Pierre A.; Staedeli, Heinrich; Suter, Friedrich; Utz, Pierre.

Baumgartner, Hansjörg; Bögli, Ernst; Bossard, Peter; Chouet, Jean-François; Droz, Jean-Pierre; Eymann, Waldemar; Fischer, Beat; Hertach, Wolfgang; Hunn, Werner;Kinzl, Roland; Kohler, Fritz; Lehmann, Walter; Mäder, René; Mauron, Daniel; Nägeli,Peter; Peier, Peter; Ramseyer, Alfred; Rohrer, Ueli; Stucki, Werner; Vollenweider, Fritz;Zumthurn, Sigisbert.

Aebi, Hans Rudolf; Albertin, Siegfried; Brandenberger, Ulrich; Christen, René; Dula, Bernhard; Frei, Jörg; Grau, Hans-Ulrich; Hänni, Paul; Huber, Thomas; Krucker, Alfred;Kuster, Ernst; Lüthi, Jörg; Michel, Franz; Monnin, Richard; Nidrist, Gérald; Pillet, Serge; Seeger, Wilfred; Thiébaud, Roger-Michel; Wyss, André.

Bieder, Peter; Bienz, Gustav; Doelker, Jürg; von Erlach, Georg; Haefliger, Urs; Hof-mann, Willi; Jeanloz, Ulrich; Kägi, Heinrich; Läubli, Rudolf; Müller, Peter; Pitteloud,Jean; Ritzmann, Walter; Rusch, Markus; Scheuner, Christian; Schoder, Hans; Zollin-ger, Paul; Zürcher, Hanspeter.

Addor, Paul Edouard; Amiet, Urs; Bär, Willi; Brauchli, Hanspeter; Brun, Kurt; Carnier, Alois; Criblez, Henri; Filippini, Eugenio; Graber, Serge; Hartmann, Hans; Hofstetter,Edwin; Leuenberger, Heinrich; Schori, Martin; Sigerist, Rolf; Weber, Hans; Wyder,Theodor; Zimmermann, Walter.

Albertin, Siegfried; Chappatte, Marc; Dula, Bernard; Frei, Jörg; Grau, Hans Ulrich; Hänni, Paul; Krucker, Alfred; Lobsiger, Ulrich; Lorétan, Barthélémy; Monnin, Richard;Mudry, Jean-Daniel; Romaneschi, Sergio; Rufer, Heinz; Seeger, Wilfred; Stalder, Andreas; Streun, Silvio; Thiébaud, Roger-Michel; Vulliemin, Jean-François; Witzig,Rudolf; Zurbuchen, Fritz.

Aebersold, Heinz; Altermath, Pierre; Chevalley, Jean-Jacques; Fürst, Walter; Grezet, Christian; Hürlimann, Jakob; Maurer, Fritz; Meier, René; Nussbaumer, Eugen; Radel-finger, Eric; Rouge, Daniel; Schaerli, Josef; Scherrer, Walter; Schönenberger, Markus;Stampfli, Hans; Studer, Hansruedi; Stüssi, Fridolin; Thalmann, Hansruedi; Voegelin,Peter; Walser, Jürg; Wyder, René.

Anderegg, Urs; Bürgi, Franz; Croci, Piermario; Giovannacci, Loris; Gnos, Franz; Haas, Rudolf; Jenni, Mathis; Maggetti, Marcello; Müller, Bruno; Rohrer, Franz; Röthlisber-ger, Peter; Valli, Franco.

Militärschule I, 1967

Militärschule I, 1968

Militärschule I, 1969

Militärschule I, 1970

Militärschule II, 1970

Militärschule I, 1971

Vorschule 1971/72

Militärschule I, 1972

Militärschule II, 1972

Militärschule I, 1973

Militärschule I, 1973/74

Vorschule 1973

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MILAK Schrift Nr. 13 – 201194

Bolliger, Rudolf; Chevallaz, Martin-Georg; Ebert, Edwin; Favre, Francis; Godet, Claude;Güntert, Fred; Gygli, John; Hofmeister, Eugen; Immer, Hans; Kälin, Alex; Kolly, Gabriel; Magnin, Marcel; Maurhofer, Alfred; Probst, Bernard; Suter, Walter; Schafroth,Martin; Steiner, Hanspeter; Winteregg, Pierre-André.

Brandenberger, Ulrich; Bürgi, Andreas; Bürgi, Franz; Cereghetti, Aldo Giovanni; Deillon, Jean-Paul; Fanconi, Mario; Frutiger, Peter; Hänni, Urs Walter; Hess, Ulrico;Hofacher, Peter; Krüger, Paul; Lüthi, Jörg; Maggetti, Marcello; Müller, Bruno; Oppi-kofer, Roberto Alfredo; von Orelli, Martin; Rickenbacher, Alain; Rohrer, Franz; Ruoff,Martin; Sägesser, Hans; Scheurer, Hans; Steiger, Rudolf; Wicki, Rolf; Wyss, André.

Aeschlimann, Ulrich; Barca, Fausto; Böhm, Walter; Brehm, Andreas; Eisenhut, Peter; Furrer, Faustus; Grätzer, Erich; Gysi, Kurt; Hulmann, Pierre; Mauerhofer, Fritz; Peyer,Josef; Rossi, Francis; Rütimann, Adolf; Schacher, Alain; Scheidegger, Hansruedi;Schmidlin, André-Paul; Schueler, François; Wyss, Hanspeter.

Anderegg, Urs; Calcio Gandino, André; Chevalley, Jean-Jacques; Christen, René; Combernous, Daniel; Croci, Piermario; Fehrlin, Hansruedi; Gerber, Peter; Juilland,Dominique; Keller, Jürg; Kolly, Gabriel; Michel, Franz; Raidt, Martin; Scherrer, Wal-ter; Stampfli, Hansruedi; Steiner, Jean; Stüssi, Fridolin; Thalmann, Hansruedi; vonRohr, Josef; Weber, Urs; Wyder, René.

Alioth, Hanspeter; Christen, Hugo; Cobbioni, Piergiorgio; Escher, Beat; Freiburghaus, Fritz; Furrer, Heinz; Grütter, Peter; Gyr, René; Halter, Robert; Heinimann, Peter; Liar-det, Yvan; Menig, Walter; Mora, Giovanni; Ramseyer, Kurt; Riesenmey, Jean-Daniel;Ruch, Hans Peter; Schlatter, Peter; Stacher, Arthur; Staubli, Willi; Steinmann, Rudolf;Wicki, Rudolf; Wüthrich, Hanspeter; Wüthrich, Rudolf.

Aschmann, Heinz; de Courten, Antoine; Ebert, Edwin; Favez, Pierre-Richard; Giovan-nacci, Loris; Gygli, John; Hildebrand, Manfred; Hurst, Bernard; Jäggi, Martin; Künz-ler, Urs; Mauerhofer, Fritz; Maurer, Fritz; Meier, Willy; Niederhauser, Pierre; Rossi,Francis; Rütimann, Adolf; Schacher, Alain; Schaerli, Josef; Schueler, François; Stadler, Peter; Steiner, Hanspeter; Studer, Hansruedi; Wyss, Hanspeter; Meier, Ernst.

Antonietti, Francis; Berger, Arthur; Bolens, Daniel; Büchler, Martin; Braschler, Karl; Dind, Edouard; Dubach, Friedrich; Dummermuth, Otto; Ekmann, Roger; Frey, Walter;Glassey, Gilbert; Gubser, Reinhold; Hanslin, Charles; Hofmann, Eduard; Koller, Adolf;Koller, René; Mäder, Hans; Meier, Hans-Rudolf; Müller, Manfred; Schärer, Hans; Schild,Beat; Spichiger, Rodolphe; Sutter, Roland; Tschanz, Ulrich; Wäfler, Ulrich; Wölfli, Hugo;Wüthrich, Werner; Wyder, Rudolf.

Badet, Jean-Pierre; Boller, Reto; Bracchi, Roberto; Bühler, Hans; Champendal, Pierre-André; Christen, Julius; Chuard, Roland; Dousse, André; Erni, Andri; Fürst, Walter;Gerber, Heinz; Gindrat, Jayme; Heppner, Urs; Hofer, Friedrich; Hungerbühler, Ernst;Husner, August; Kälin, Martin; Koller, Jean-Claude; Krägi, Hans-Rudolf; Lüdi, Man-fred; Marek, Klaus; Neuenschwander, Paul; Pfister, Charles-André; Richon, Jean-François; Ritz, Norbert; Roth, Hans-Rudolf; Schafroth, Walter; Schneider, René; Von-tobel, Kurt; Wanner, Peter; Wehrle, Max.

Aebersold, Heinz; Chassot, François; Chevallaz, Martin-Georges; Christen, Hugo; Cobbioni, Piergiorgio; Crameri, Valentino; Escher, Beat; Flach, Kurt; Freiburghaus,Fritz; Grätzer, Erich; Grezet, Christian; Gyr, René; Halter, Robert; Hulmann, Pierre-Alain;Josi, Christian; Jöhr, Hans-Peter; Labhart, Rudolf; Liardet, Yvan; Loppacher, HeinzRené; Magnin, Marcel; Menig, Walter; Muggensturm, Marcel; Muschietti, Siro; Mül-ler, Paul; Nussbaumer, Eugen; Ott, Richard; Ramseyer, Kurt; Rouge, Daniel; Röthlis-berger, Peter; Scheidegger, Hansruedi; Schönberger, Markus; Stähli, Markus; Thal-mann, Heinz; Thurnherr, René; Winteregg, Pierre-André.

Anken, Sylvan; Antenen, Jean-Alain; Bachmann, Charles; Belloni, Flavio; Bessler, Urs; Blumer, Emil; Brugger, Hansjörg; Cattaneo, Germano; Duc, Jean-Jacques; Ehrbar, Urs;Fleury, Georges; Geissbühler, Urs; Gilgen, Peter; Herzog, Hans; Kalbermatten, Markus;Käch, Beat; Kohler, Hugo; Monod, Henri; Nussbaumer, Hansjürg; Ragettli, Thomas; Schei-ben, Roland; Schmassmann, Urs; Stäbler, Benjamin; Trachsel, Urs; Wyss, Gerhard.

Militärschule I, 1974

Militärschule II, 1974

Militärschule I, 1975

Militärschule II, 1975

Militärschule I, 1976

Militärschule II, 1976

Militärschule I-A, 1977

Militärschule I-B, 1977

Militärschule II, 1977

Militärschule I-1, 1978

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 95

Bolt, Albert; Buchli, Gaudenz; Dousse, Jacques; Dreher, Martin; Neeracher, Andreas; Neuenschwander, Beat; Pieper, Friedrich; Schumacher, Josef; Steiner, Claude; Stutz,Peter; Weibel, Randolph Matthias; Wittensöldner, Otmar.

Alioth, Hanspeter; Barca, Fausto; Bolliger, Rudolf; Cuche, Jean-Pierre; Eisenhut, Peter; Glassey, Gilbert; Gnos, Franz; Godet, Claude; Grütter, Peter; Gysi, Kurt; Heinimann,Peter; Hiltbrunner, Peter; Huber, Thomas; Jenni, Alfred; Kägi, Ulrich; Koller, Jean-Claude; Müller, Manfred; Neuenschwander, Hanspeter; Pillet, Serge; Riner, Max;Schafroth, Martin; Schild, Beat; Schlatter, Peter; Schweizer, Daniel; Stacher, Arthur;Staubli, Willi; Steiner, Kurt; Steinmann, Rudolf; Vontobel, Kurt; Wüthrich, Hanspeter;Wyder, Rudolf.

Alder, Fritz; Balmer, Erich; Brechbühl, Markus; Frei, Roland; Frutig, Kurt; Gimmel, Kurt; Glauser, Hanspeter; Hartmann, Dieter; Heer, Alfred; Hubeli, Hans-Rudolf; Macchi,Mario; Melliger, Anton; Müller, Beat; Piller, Jean-Luc; Rossini, Alberto; Urscheler, Adrian; Zbinden, Christian; Ziegler, Paul.

Berli, Hanspeter; Bylang, Anton; Chabloz, Michel; Cristini, Marcel; Frunz, Urs; Homberger, Max; Keller, Urs; Müller, Thomas; Schenk, Hans-Peter; Schmid, Max;Solenthaler, Hans-Ulrich; Sommer, Friedrich; Stadler, Peter; Stöckli, Guido; Wehrli,Hans; Zaugg, Rolf; Macchi, Mario.

Altermath, Pierre; Badet, Jean-Pierre; Berger, Arthur; Brugger, Hansjörg; Christen, Julius; Chuard, Roland; Furrer, Heinz; Fürst, Walter; Hofmeister, Eugen; Hungerbühler,Ernst; Jaccard, Bertrand; Immer, Hans; Kalbermatten, Markus; Koller, Adolf; Kupfer-schmid, Christian; Lampert, Bernhard; Meier, Hans-Rudolf; Müller, Kurt; Nussbaumer,Hansjürg; Peyer, Josef; Radelfinger, Eric; Ruch, Hans-Peter; Schlapbach, Christian;Tschanz, Ulrich; Walser, Jürg; Wanner, Peter; Wölfli, Hugo.

Bettler, Urs; Blaser, Martin; Borer, Roland; Brechbühl, Daniel; Corminboeuf, Jean-François; Donzelli, Peter; Fellay, Jean-Luc; Hermann, Marcel Roger; Hodel, Peter;Knaute, Martin; Kohler, Erwin; Meier, Peter; Musfeld, Beat; Pin, Aldo; Sempach, Ueli;Tharin, Philippe; Tschofen, Pierre; Wyder, Heinrich; Wyrsch, Hans.

Dougoud, Daniel; Lüthi, Peter; Rinderknecht, Rolf; Roubaty, Daniel; Schumacher, Thomas; Segmüller, Pius; Walde, Marc.

Aeschlimann, Ulrich; Belloni, Flavio; Boller, Reto; Bracchi, Roberto; Dreher, Martin; Duc, Jean-Jacques; Ekmann, Roger; Erni, Andri; Furrer, Faustus; Hanslin, Charles;Hartmann, Dieter; Herzog, Hans; Hofer, Friedrich; Hofmann, Eduard; Husner, August;Kälin, Alex; Keller, Roland; Kohler, Hugo; Koller, René; Krägi, Hans-Rudolf; Monod,Henri; Neeracher, Andreas; Pieper, Friedrich; Schenk, Hanspeter; Solenthaler, Hans-Ulrich; Steiner, Claude; Stutz, Peter; Trachsel, Urs; Valli, Franco; Wäfler, Ulrich; Wei-bel, Randolph Matthias; Wüthrich, Rudolf.

Bernasconi, Bruno; Brovarone, Laurent; Burdet, Marc-Alain; Escher, Daniel; Fantoni, Marcel; Graser, Roland; Gschwendtner, Jürg; Gugger, Gerhard; Heiniger, Walter; Hofer,Josef; Klaus, Robert; Räz, Hugo; Reber, Christian; Schwob, Philippe; Tschudi, Marc-Antoine; Wey, Peter; Zahler, Peter.

Bedaux, Jean-François; Bolliger, Peter; Brinkhoff, Gérard; Egger, Jean-Marie; Gysin, Peter; Habegger, Hans-Ulrich; Künzi, Urs; Langenegger, Hansjörg; Leuthold, Heinrich;Oberholzer, Peter; Rist, Martin; Suter, Hans-Ulrich.

Antenen, Jean-Alain; Antonietti, Francis; Balmer, Erich; Beck, Jacques; Bühler, Hans; Cattaneo, Germano; Champendal, Pierre-André; Cristini, Marcel; Dind, Edouard; Donzelli, Peter; Dousse, Jacques; Dummermuth, Otto; Ehrbar, Urs; Fellay, Jean-Luc;Frutig, Kurt; Heer, Alfred; Knecht, Anton; Mäder, Hans; Marek, Klaus; Müller, Thomas;Neuenschwander, Paul; Ragetti, Thomas; Richon, Jean-François; Riesemey, Jean-Daniel; Scheiben, Roland; Schmassmann, Urs; Schneider, René; Stadler, Peter; Wehrli, Hans; Wüthrich, Werner; Zbinden, Christian; Ziegler, Paul.

Berger, Joseph; Centonze, Alessandro; Glauser, Peter; Guélat, Jean-Pierre; Gygax, Markus; Kehl, Peter; Moser, Aron; Räz, Hugo; Rupp, Andreas; Schatzmann, Rolf; Spiess,Walter; Straessler, Rudolf; Thöny, Johann; Winkler, Franz.

Militärschule I-2, 1978

Militärschule II, 1978

Militärschule I-1, 1979

Militärschule I-2, 1979

Militärschule II, 1979

Militärschule I-1, 1980

Militärschule I-2, 1980

Militärschule II, 1980

Militärschule I-1, 1981

Militärschule I-2, 1981

Militärschule II, 1981

Militärschule I-1, 1982

Page 98: 100 Jahre Militärakademie an der ETH Zürich – Von der ... · 08.12.11 09:01 S 1. MILAK Schrift Nr. 1 – 2003 1 ... In den Band wurde auch eine Transkription eines Panelgesprächs

MILAK Schrift Nr. 13 – 201196

Aeberhard, Ulrich; Bruchez, Claude; Brühwiler, Andreas; Cantieni, Marco; Grossen, Hans; Hürlimann, Werner; Joss, Jean-Jacques; Knutti, Walter; Luzi, Hans-Rudolf; Meyer, Andreas; Suter, Martine.

Beck, Roland; Berli, Hanspeter; Bessler, Urs; Blaser, Martin; Bolens, Daniel; Bolt, Albert; Brechbühl, Markus; Büchler, Martin; Bylang, Anton; Dousse, André; Dubach, Fried -rich; Frei, Roland; Frey, Walter; Gimmel, Kurt; Kälin, Martin; Keller, Urs; Musfeld, Beat;Pfister, Charles-André; Probst, Bernard; Rossini, Alberto; Roth, Hans-Rudolf; Siegenthaler, Urban; Stäbler, Benjamin; Stadlin, Bernhard; Tschofen, Peter; Wyder,Heinrich; Wyrsch, Hans; Zaugg, Rolf.

Aschwanden, Andreas; Berger, Daniel; Bölsterli, Andreas; Feissli, Alfred; Flückiger, Jacques; Fuhrer, Georges; Gujer, René; Gürlet, Erwin; Lüthi, Pierre-André; Nietlispach,Urs; Oberholzer, Jürg; Perler, Jean-Luc; Préperier, Michel; Schellenberg, Hansjörg;Schori, Beat; Stehlin, Marianne; Zesiger, Rosemarie; Zindel, Erich; Zwicky, Rolf.

Alder, Fritz; Bernasconi, Bruno; Bettler, Urs; Dougoud, Daniel; Fantoni, Marcel; Guélat, Jean-Pierre; Gysin, Peter; Heppner, Urs; Hodel, Peter; Homberger, Max; Hubeli, Hans-Rudolf; Knutti, Walter; Kohler, Erwin; Macchi, Mario; Meier, Peter; Müller, Beat; Neuenschwander, Beat; Pin, Aldo; Reber, Christian; Roubaty, Daniel; Schumacher,Thomas; Tharin, Philippe; Tschudi, Marc-Antoine; Walde, Marc.

Bächtold, Martin; Bagnoud, Pierre; Berger, Jürg; Büchler, Erwin; Bürgisser, Jürg; Cattaneo, Carlo; Chanton, Pierre; Cianferoni, Fabrizio; Eggenberger, René; Fenner,Max; Fischer, René; Iseli, Rolf; Kälin, Paul; Leuenberger, Jean-Pierre; Marmy, GuyAndré; Monnerat, Serge; Oberli, Bruno; Schneider, Walter; Zumstein, André.

Duss, Pius; Egli, Peter; Goetschmann, Thierry; Ludwig, Beat; Moren, Nicolas; Müggler,Joseph; Nänni, Kurt; Neeracher, Rolf; Rohner, Fritz; Rüsch, Peter; Siegenthaler, Willi;Soltermann, Daniel; Winzenried, Jörg.

Bedaux, Jean-François; Brinkhoff, Gérard; Chabloz, Michel; Escher, Daniel; Geiss-bühler, Urs; Glauser, Peter; Grossen, Hans; Gschwendtner, Jürg; Gygax, Markus;Habegger, Hans Ulrich; Hofer, Josef; Honegger, Anton; Käch, Beat; Lüthi, Peter; Lüthi,Pierre-André; Luzi, Hans Rudolf; Meyer, Andreas; Rist, Martin; Rupp, Andreas; Schel-lenberg, Hansjörg; Thöny, Johann; Winkler, Franz.

Bauer, Jürg; Birchmeier, Hans-Rudolf; Blattmann, André; Lacotte, Urs; Moccand, Daniel; Oehri, Rolf; Rebord, Philippe; Ruckli, Hanspeter; Simmler, Karl; Sterchi, Markus; Vollmer, Peter; Walker, Karl.

Bagnoud, Pierre; Bölsterli, Andreas; Brovarone, Laurent; Brühwiler, Andreas; Cantieni, Marco; Corminboeuf, Jean-François; Eggenberger, René; Feissli, Alfred; Fuhrer, Georges; Gujer, René; Gürlet, Erwin; Haas, Daniel; Haselbach, Carl; Joss, Jean-Jacques; Nietlisbach, Urs; Oberholzer, Jürg; Räz, Hugo; Schärer, Hans; Schori, Beat;Segmüller, Pius.

Baumann, Michael; Biland, Jean-Jacques; Borchhardt, Hans-Georg; Broggini, Tiziano;Chevalley, Christian; Diener, Beat; Gargiullo, William; Häberli, Bruno; Hasler, Martin;Hof, Jürg; Huber, Heinz; Kirstein, Marianne; Rickenbacher, Hans; Schär, Franz; Suter,Rudolf; Thalmann, François; Unterfinger, Christoph; Vuilleumier, René; Wanner, Peter;Zumbühl, Rosemarie.

Baumann, Jakob; Bochsler, Peter; Brun, Christoph; Bucher, Ernst; Christinet, François; Epper, Werner; Eyer, Jules; Friedländer, Urs; Gasser, Ulrich; Kohler, Rolf; Krätli, Reto;Luder, Markus; Oberholzer, Bruno; Rubattel, Denis; Schmid, Markus; Schneider, Die-ter; Schwarzenberger, Alois; Steiner, Andreas; Steinmann, Beat; Tenisch, Peter; vonFrisching, Albert; van Wijk, Markus.

Büchler, Erwin; Dickenmann, Hans; Fenner, Max; Fischer, René; Flückiger, Jacques; Hürlimann, Werner; Kälin, Paul; Knaute, Martin; Ludwig, Beat; Marmy, Guy-André;Müggler, Josef; Ritz, Norbert; Schatzmann, Rolf; Schneider, Walter; Spiess, Walter;Sterchi, Markus; Zindel, Erich; Zumstein, André; Zwicky, Rolf; Zwygart, Ulrich; Bähler,Marc; Gander, Gérard; Pellaton, Claude; Rampa, Lorenzo.

Militärschule I-2, 1982

Militärschule II, 1982

Militärschule I, 1983

Militärschule II, 1983

Militärschule I-1, 1984

Militärschule I-2, 1984

Militärschule II, 1984

Militärschule I, 1985

Militärschule II, 1985

Militärschule I-1, 1986

Militärschule I-2, 1986

Militärschule II, 1986

Page 99: 100 Jahre Militärakademie an der ETH Zürich – Von der ... · 08.12.11 09:01 S 1. MILAK Schrift Nr. 1 – 2003 1 ... In den Band wurde auch eine Transkription eines Panelgesprächs

MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 97

Alb, Dorothee; Bähler, Walter; Beccarelli, Thomas; Brunner, Raymond; Bussmann, Daniel; Büttler, Heinz; Casgnola, Fabio; Caspar, Jürg; Dittli, Josef; Dürig, Charles; Gasser, Jean-Maurice; Gervasini, Gino; Gisler, Ruedi; Halter, Jean-Marc; Hartmann,René; Jordan, Jean-Luc; Knecht, Andreas; Landert, Jean-Michel; Kobler, Bernard; Langel, Yvon; Lingg, Urs Peter; Monnier, Luc; Ritter, Bruno; Vonlanthen, Pierre; Wirz,Thomas.

Albrecht, Dieter; Bartels, Gerhard; Bauder, Kurt; Baumann, Jörg; Bloch, Olivier; Brunetti, Stefano; Brunner, Jörg; Conrad, Adolf; Elmer, Giordano; Engel, Daniel; Gasser, Michel; Griesser, Roland; Gaudin, Jean-Philippe; Hächler, Michael; Jolliet,Daniel; Masson, Pierre-Alain; Odermatt, Rolf; Peisl, Christophe; Reber, Alex; Regli,Stephan; Righetti, Martino; Rindlisbacher, Beat; Rupp, Chantal Viviane; Sainsbury,Rolf; Spring, Philippe; Stoller, Melchior Albrecht; Wirth, Andreas.

Aeberhard, Ulrich; Bauer, Jürg; Berger, Daniel; Blattmann, André; Borchhardt, Hans-Georg; Borer, Roland; Chanton, Pierre; Cianferoni, Fabrizio; Gilgen, Peter; Huber,Heinz; Künzi, Urs; Leuenberger, Jean-Pierre; Meier, René; Melliger, Anton; Moccand,Daniel; Oehri, Rolf; Rohner, Fritz; Rüsch, Peter; Siegenthaler, Willy; Strässler, Rudolf;Suter, Martin; Suter, Rudolf; Vollmer, Peter; Zesiger, Rosemarie.

Büttiker, Willi; Buschauer, Jean-Paul; Chollet, Boris; Contesse, Max; Delley, Eric; Dotti, Andrea; Erb, Christoph; Fürst, Robert; Gaillard, Yves; Hauri, Jörg; Herger, Beat; Jaeggi, Beat; Kaiser, Thomas; Kellerhals, Hans-Peter; Krieg, Armin; Lehmann, Fritz;Lüthi, Rico; Maillat, Pascal; Müller, Bernhard; Nef, Roland; Peterhans, Eugen; Pohl,Jan; Salzgeber, Peter; Schlup, Daniel; Schneider, Thomas; Schöttli, Jürg; Schwarz,Hans-Rudolf; Stalder, Roger; Staub, Urs; Steffen, Markus; Steiner, Barbara; Stettler,Urs; Stocker, Peter Candidus; Stoller, Sergio; Suter, Manuel; Zosso, Josef.

Bächtold, Martin; Baumann, Jakob; Berger, Jürg; Biland, Jean-Jacques; Birchmeier, Hans-Rudolf; Brechbühl, Daniel; Broggini, Tiziano; Diener, Beat; Engler, Ruedi; Fried-länder, Urs; Gargiullo, William; Hasler, Martin; Hof, Jürg; Lacotte, Urs; Lier, Fritz; Oberli, Bruno; Préperier, Michel; Rebord, Philippe; Rickenbacher, Hans; Rinderknecht,Rolf; Schär, Franz; Schneider, Dieter; Stöckli, Guido; Walker, Karl; Zahler, Peter.

Alb, Dorothee; Beccarelli, Thomas; Blumer, Emil; Brun, Christoph; Brunner, Raymond; Bucher, Ernst; Dittli, Josef; Duss, Pius; Fallegger, Heinrich; Gasser, Jean-Maurice; Gasser, Ulrich; Häberli, Bruno; Jordan, Jean-Luc; Landert, Jean-Michel; Monnier, Luc;Moser, Aron; Rubattel, Denis; Simmler, Karl; Tenisch, Peter; Thalmann, François; Winzenried, Jörg; Wirz, Thomas.

Alt, Peter; Amherd, Franz-Josef; Arzrouni, Patrik; Bachmann, Urs; Baeriswyl, Alain; Brantschen, Pius; Bütler, Bernhard; Caduff, Lucas; Canonica, Roland; Crittin, Domi-nique; Crivelli, Massimo; Grau, Yves; Grossenbacher, Ernst; Grünig, Heinrich; Haldi-mann, Hans-Ulrich; Howald, Markus; Keller, Felix; Labara, Erick; Lang, Pierre-Yves;Lätsch, Daniel; Mathys, Beat; Meyer, Peter; Minder, Markus; Nager, Franz; Odermatt,Zeno; Pellegatta, Paolo; Rapetti, Enrico; Rhis, Markus; Schmutz, Andreas; Sollberger,Hansruedi; Travaglini, Daniel; Trojani, Stefano; Vecchiet, Roberto; Zürcher, Eugen.

Andrey, Dominique; Bähler, Walter; Baumann, Michael; Brunetti, Stefano; Büttiker, Willi; Büttler, Heinz; Cattaneo, Carlo; Christinet, François; Epper, Werner; Griesser,Roland; Halter, Jean-Marc; Heiniger, Walter; Kirstein, Marianne; Neeracher, Rolf; Ober-holzer, Bruno; Sainsbury, Rolf; Stocker, Peter; von Frisching, Albert; Wanner, Peter;Wirth, Andreas.

Accola, David; Baumgartner, Daniel; Brunati, Romano; Casanova, Theo; Chastonay, René; Dâmaso, Marco; Fehr, Vicent; Gander, Franz; Gilomen, Jörg; Graf, Karl Heinz;Herrmann, Markus; Hobi, Marco; Hofmeister, Daniel; König, Roland; Kuhnen, Stephan; Lauper, Beat; Meister, Fritz; Meyer, Gerold; Michaud, Laurent; Mühlemann,Balthazar; Oppliger, Jean-Robert; Roost, Stefan; Schalbetter, Christophe; Schiesser,Michael; Schneider, Bernhard; Schöni, Rodolphe; Solcà, Athos; Steck, Roland; Stöckli, Urs; Ueltschi, Jonas; Zaugg, Karl-Ludwig.

Militärschule I-1, 1987

Militärschule I-2, 1987

Militärschule II, 1987

Militärschule I, 1988/89

Militärschule II, 1988

Militärschule II, 1988/89

Militärschule I, 1989/90

Militärschule II, 1989/90

Militärschule I, 1990/91

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MILAK Schrift Nr. 13 – 201198

Bartels, Gerhard; Bolliger, Peter; Centonze, Alessandro; Chollet, Boris; Delley, Eric; Krättli, Reto Andreas; Lingg, Urs; Müller, Herbert; Peterhans, Eugen; Regli, Reinhard;Schwarzenberger, Alois; Unterfinger, Christoph; Van Wijk, Markus; Zumbühl, Rosmarie.

Bäder, Christian; Beau, Alexandre; Dübendorfer, Peter; Fischer, Hansjörg; Flückiger, Othmar; Gempeler, Markus; Handschin, Stefan; Hefti, Michael; Hofer, Dieter; Krasnobaieff, Serge; Kugler, Alfred; Mudry, André; Schmid, Jean-Jacques.

Amstutz, Marcel; Bozzini, Alain; Brulhart, Philippe; Eschbach, Bernard; Feldmann, Markus; Fieschi, Luciano; Flückiger, Daniel; Hagmann, Matthias; Jurt, Daniel; Kobert,Jürg; Müller, Markus; Müller, Urban; Niederberger, Heinz; Niklaus, Urs; Nüssle, Heinz;Scolari, Tiziano; Steiner, Walter; Tüscher, Mathias; Uebersax, Jan; Valsangiacomo,Michele; Wagnon, Frédéric.

Barton, Herbert; Binzegger, Daniel; Brunner, Thomas; Bühler, Philipp; Bühler, Stephan;Dattrino, Maurizio; Drexel, Ronald; Droz, Raynald; Elsener, Markus; Fust, Roland; Keller, Roger; Kocherhans, Beat; Kotoun, André; Küng, René; Maret, Christoph; Näf,Hans-Rudolf; Riesenmann, Marc; Schoch, Beat; Siegfried, Reinhard; Terraneo, Fabiano; Vallat, Guy; Widmer, Hans; Zuber, Robert; Zürcher, Thomas.

Amhof, Daniel; Baumgartner, Peter; Brönnimann, Christian; Brülisauer, Willy; Burgener, Ivo; Cantoni, Andreas; Gollut, Rinaldo M.R.; Gros, Alain-Yves; Hauri, Hannes; Hirt, Eduard; Imboden, Philipp; Keller, Daniel; Lerch, Rolf; Mader, Béat; Marmy, Michel-Pierre; Marti, Jean-Nicolas; Messerli, Fritz; Moser, Mauro; Mulle, Christian; Piffaretti, Francesco; Rüegg, Daniel; Scattolo, Armando; Schmid, Tony;Schori, Hans; Spahr, Stefan; Stucki, Christian; Treib, Friedrich; Urban, Herbert; Zulauf,Christoph; Zürcher, Martin.

Allet, Jean-Dominique; Baumann, Bruno; Bellwald, Matthias; Curtenaz, Sylvain; Dahin-den, Max; Obermüller, Reinhard; Schmutz, François; Siegenthaler, Rolf; Stucki, Urs;Walser, Hans-Peter; Wicki, Guy.

Abegglen, Christoph; Ahlmann, René; Bänziger, Raymond; Blatter, Niels; Bösiger, Michel; Gloor, Markus; Guerini, Nicola; Hofer, Mark; Imoberdorf, Benno; Keller, Fridolin; Keller, Thomas; Müller, Christoph; Münchbach, Andreas; Pfister, Christoph;Pflugi, Bruno; Rauber, René; Russi, Benno; Rutsch, Reto; Scioli, Ennio; Sommerhalder,Siegfried; Willimann, Marcel; Wullschleger, Peter.

Bühlmann, Christian; Bürgisser, Marcel; Currit, Laurent; Hochuli, Peter; Horber, Werner; Kenel, Michel; Köchli, Martin; Mühlheim, Frédéric; Stauffer, Stephan; Theler,Jean-Paul; Wagner, Philipp.

Abbondanza, Nicolas; Bacciarini, Renato; Baumann, René; Castelli, Davide; Christen, Stefan; Hediger, René; Hoffmann, Marco; Kohn, André; Löffel, Urs; Masdonati, Michele; Meile, Markus; Moschin, Andreas; Schwery, Roger; Sieber, Charles; Spinas,Marco; Ulrich, Albert; Wellinger, René; Wymann, Thomas.

Amiet, Urs-Pierre; Baumberger, Christophe; Cart, Philippe; Crettol, Samuel; Desal-mand, Dominique; Fischer, Adrian; Frey, Thomas; Furrer, Markus; Inauen, Philpp;Knechtle, Philippe; Meier, René; Rial, Christophe; Roos, Benedikt; Schenk, Max; Schmid,Thomas; Schmidlin, Marco; von Arx, Pierre; Weber, Nicolas.

Aeschbacher, Daniel; Agustoni, Matteo; Ahuja, Karvin; Bearth, Dumeni; Bittel, Hubert-René; Brunschweiler, Reto; Bühler, Gerhard; Ethenoz, Christophe; Fasser, Carl Tho-mas; Fetz, Rainer; Galimberti, Patrick; Gambonini, Dominique; Gendre, Frédéric; Gnägi, Mario; Hirschi, Christian; Jacot-Guillarmod, Olivier; Kaufmann, Daniel; Kräuchi, Marlis; Lanz, Christian; Martin, Pascal; Morend, Stéphane; Rieder, Rolf; Roduit,Nicolas; Scheibler, Thomas; Scherer, Christoph; Schmidt, Georg; Studer, Jürg; Vogler, Harry; Wymann, Markus; Yao, Philipp.

Barilli, Silvano; Fenaroli, Bruno; Haudum, Wolfgang (Deutschland); Jungo, Nico; Krauer, Daniel; Laffranchini, Stefano; Metzler, Gregor; Roux, Hugo; Wolf, Christian.

Militärschule II, 1990/91

Militärschule I, 1991/92

Militärschule I, 1992/93

Diplomstudium 1991/94

Diplomstudium 1992/95

Diplomlehrgang 1994/95

Diplomstudium 1993/96

Diplomlehrgang 1995/96

Diplomstudium 1994/97

Diplomlehrgang 1996/97

Diplomstudium 1995/98

Diplomlehrgang 1997/98

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 99

Betschart, Othmar; Bifrare, Christophe; Bischof, Virginia; Burton, Pierre; Derungs, Marcel; Eigenheer, Mark; Escher, Christian; Leuzinger, Sven; Marazza, Alessio; Marchetti, Andrea; Meister, Beat; Reimann, Daniel; Sirera, Antonio; Viethen, KarlHeinz; Weber, Marcel.

Bosshard, Ralph; Brand, René; Bütikofer, Balz; Diener, Hans Jörg; Gerster, Rolf; Glassey, Victor; Gratassi, Alessandro; Liechti, Jürg; Ludwig, Jens Joachim (Deutsch-land); Meienhofer, Eric; Schmid, Markus; Strässle, Daniel.

Anrig, Marco; Candrian, Dino; Dal-Pian, Thomas; Furer, Alexander; Gächter, Yves; Ghilardi, Martino; Gilardi, Luca; Goldhorn, Alessandro; Häberli, Titus; Hämmerli,Roland; Haggenmüller, Mark; Hobi, Simon; Jäger, Niklaus; Ketterer, Cyrille; Lagler,Reto; Molles, Alexandre; Morand, Blaise; Müller, Oliver; Pignat, Serge; Quadri, Simone; Reichen, Hans-Jakob; Righetti, Florian-Fabio; Rust, Raphael; Sartorius, Matthias; Setz, Daniel.

Christen, Jürg; Corelli, Marco; Fehr, Christoph M.; Fournier, Yves; Hablützel, Olivier; Huber, Felix; Luginbühl, Reto; Monnerat, Philippe; Reinhold, Erik (Estland); Reusser,Ulrich; Rossi, Simone; Schmid, Alexander; Schmuck, Soenke (Deutschland); Seidler,Mark M. (USA).

Büchi, Niels; Dubs, Manuel; Kaufmann, Michael; Kühni, Thomas; Lecannellier, Henri; Ledermann, Andreas; Lichtensteiger, Olivier; Mastrogiacomo, Denis; Meyerhofer,Daniele; Rappazzo, Alessandro; Reiniger, Patrik; Roduner, Christoph; Schaller, Flavien; Steiner, Daniel; Schär, Frédéric;

Balmer, Michel; Cocchi, Matteo; Eugster, Reinhard; Fritz, Romeo; Gagliardi, Jean-Claude; Gianola, Andreas; Goucha, Mehdi; Lehmann, Christophe; Lenz, Christoph(Deutschland); Monnet, Grégoire; Müller, Mathias; Pfister, Matthias; Rüegsegger, Adrian; Schmid, Matthias; Spadafora, Antonio; Stoll, Daniel; Terrapon, Frédéric; Wilson, Thomas; Zehr, Stephan.

Bernasconi, Alan; Bretscher, Christian; Christeler, Peter; Fäs, Michael; Fehlmann, Sacha; Flück, Robert; Gaillard, Frédéric; Huber, Patrick; Jahn, Matthias; Menoud,Cédric; Novak, Daniel; Pelletier, Blaise; Schneider, Remo; Walser, Gion; Weber, Richard; Wick, Thomas; Willi, Alexandre.

Aeschbacher, Regina; Anliker, Patrick; Bardill, Andreas; Dekany, Michel; Dullea, Scott C. (USA); Keller, Mattias; Kimmig, Rudolf; Kuchen, Luzius; Levi, Daniele; Speich,Jean-Pierre; Streit, Pierre; Waeber, Raphael.

Alber, Philipp; Albert, Reto; Berger, Christian; Cavegn, Alex; Ceresetti, Luca; Dörig, Daniel; Epiney, Grégoire; Fantino, Adriano; Forrer, Marco; Franzetti, Pierre-Yves; Freise, Alain; Friggieri, Gabriel; Genitsch, Michail; Grossenbacher, Andreas; Güss,André; Häsler, Pascal; Jaussi, Pascal; Keller, Ivan; Laffer, Michel; Leu, Clément; Mudry,Marco; Ortelli, Giovanni; Padé, Maurizio; Pauchard, Emanuel; Roux, Cyrille; Schürch,Tobias; Staub, Adrian; Tobler, Alain; Vincenz, Filip; Walser, Ralf; Zeli, Spartaco; Wuillaume , Richard.

Agramelal, Mehdi; Blum, Martin; Chollet, Christophe; Conrad, Urs; Courtney, Chri- stopher J. (USA); Curiale, Gian Domenico; Fässler, Mario; Fuhrmann, Markus (Deutsch-land); Gerig, Claudio; Giugni, Thierry; Grütter, Peter; Ha, Tae Jong (Südkorea); Imober-dorf, Rolf; Ineichen, Thomas; Keller, Stefan; Kümin, Marcel; Muggensturm, Pascal;Reimann, Nicola; Reuse, Fabrice; Ruckli, Cédric; Schmon, Christoph; Stalder, Marcel;Wegrampf, Daniel.

Ambühl, Daniel; Baumgartner, Matthias; Bobbià, Sandro; Brugger, Kurt; Chardon-nens, Yannick; Dafflon, Thierry; George, Frédéric; Grossenbacher, Philip; Häni, Mar-tin; Hagmann, Rudolf; Herren, Thomas; Huber, Thomas; Juppe, Pascal; Krajnovic,Srecko; Maurer, Michael; Metry, Roger; Mikolasek, Thomas; Moser, Ivo; Reber, Yves;Rohrer, Andreas; Sawlewicz, Marcin; Schenk, Stefan; Schiller, Nicolas; Spillmann,Daniel; Strickler, Guy; Suppiger, Andreas; Thalmann, Jean-Baptiste; Walker, Hans;Wey, Benno; Winter, Dominik.

Diplomstudium 1996/99

Diplomlehrgang 1998/99

Diplomstudium 1997/00

Diplomlehrgang 1999/00

Diplomstudium 1998/01

Diplomlehrgang 2000/01

Diplomstudium 1999/02

Diplomlehrgang 2001/02

Diplomstudium 2000/03

Diplomlehrgang 2002/03

Diplomstudium 2001/04

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011100

Aegerter, Stefan; Bamert, Patrick; Beaud, Alexandre; Broi, Andrea; Carswell, Bruce M.(USA); Chollet, Christophe; Hauser, Martin; Holz, Daniel (Deutschland); Kaister, Chri-stian; Monnard, Gabriel; Müller, Simon; Oberlin, Christoph; Poncet, Sébastien; Rebord,Fabien; Rudin, Christoph; Wiedmer, Hannes.

à Porta, Ueli; Bernold, Fidel; Bonjour, Marc; Bottesi, Luca; Casanova, Damian; Fiala, Matthias; Gerber, Ulrich; Küffer, Samuel; Ledermann, Reto; Peer, Remo; Pellegrini,Alexander; Pfister, Lorenzo; Plüss, Dominique; Portner, Renato; Price, Ulrich; Rech-steiner, Ulrich; Regli, Ralf; Rémondeulaz, David; Simaz, Mario; Spora, Alex; Tribel-horn, Roland.

Aeschbach, Daniel; Buchmann, Oliver; Feuz, Markus; Finochiaro, Alfio; Hagenmayer, Johann; Knych, David M. (USA); Orange, Denis; Pedevilla, Ryan; Porret, Yannick; Purt-schert, Thomas; Rüdin, Marc; Sigg, Marco; Thalmann, Philipp; Werlen, Aldo.

Belser, Dominik; Brugnoli, Eraldo; Bützberger, Reto; Fanti, Sandro; Frehner, Fabian; Gamper, Maurus; Gerster, Philipp; Gironde, Alexandre; Graf, Michael; Hofer, Peter;Holliger, Peter; Jeker, Simon; Kern, Nico; Kieni, Andreas; Meier, Marcel; Meister, Manuel; Plüss, Thomas; Rauper, Roger; Roth, Sven; Schibli, Marc; Schönbächler, Chri-stoph; Schürmann, Markus; Schwerzmann, Manuela; Stettler, Beat; Suter, Isabelle;Wanger, Patrick; Winiger, Marcel; Wolf, Oliver; Wysseier, Thomas.

Allain, Philippe; Gross, Martial; Maffei, Marco Simon; Nehlssen, Christian (Deutsch-land); Ursitti, Elias (USA); Werder, Wolfram.

Amlinger, Dominik; Galliker, Philipp; Gantenbein, Corina; Harrer, Michael; Hurschler, Bernhard; Nussbaum, Marc; Oehler, Christian; Raffainer, Andri; Scheidegger, Peter;Spinnler, Roman; Stüssi, Martin; Suppiger, Daniel; Wüst, Daniel; Zoro, Peter.

Aubry, Pierre; Carrozza, Dario; Gygax, Reto; Jakob, Christian; Jeon, Sekye (Südkorea); Meier, Marco; Patrincola, Thomas (USA); Perret, Nicolas; Solioz, Grégoire; Eggen,Pascal.

Amigo, Enric; Arnold, Urs; Bayard, Sven; Büchler, Pascal Bruno; Eberhard, Linus; Eggli, Markus; Frey, Tobias; Geu, Andreas Michael; Gori, Alexander; Grob, Jost; Gugel-mann, Marc; Kälin, Michael Josef Maria; Keller, Benjamin; Kistler, Peter; König, Marc;Kohler, Pascal Alexander; Lardi, Amadeo; Müller, Glenn; Munz, Martin; Pasteris,Raphaël; Ronner, Markus; Roth, Martin; Rothen, Thomas; Rouge, Sébastien; Schäfer,Marc; Schneider, Marc; Siegenthaler, Adrian Christian; Sommer, Adrian; Stucki, Daniel; Suter, Philipp; Truffer, Patrick.

Bänziger, Daniel; Cap, Ingrid (Österreich); Curcio, Gian-Paolo; Delarageaz, Louis-Henri; Dreher, Falko (Deutschland); Eyer, Rober-Peter; Grand, Julien; La Roche, Marc (USA); Meier, Bernhard; Ramoni, Emerson; Schubert, Peter; Sokec, Marijan(Kroatien).

Bertschmann, Moritz; Bolli, Mark Oliver; Forrer, Timon; Hänggi, Gregor; Lesnini, Marcello; Niederberger, Olaf Philipp; Niedermann, Reto Mathias; Nussbaumer, Nico-las; Ochsner, Josef; Regli, David; Rieder, Fabien; Wassmer, Reto; Weiss, Marko.

Ballanco, Edward (USA); Berger, Simon; Butz, Lukas; Comps, André; Dubosson, Fabrice Jean-Marie; Filiez, Raphaël; Frey, Daniel; Hofmann, Simon; Hofstetter, Patrick;Laager, Miriam Monique; Mathier, Pascal; Niederhauser, Marc; Salamin, Dirk; Schaff-ner, Michael Alexander; Stotzer, Christoph.

Albert, Michel; Antoniolli, Luca; Bill, Christof; Brühlmann, Basil; Cadosch, Christoffel; De Sola, Bernard; Diggelmann, Franz; Eltschinger, Eric; Ernst, Patrik; Horisberger, Oliver; Knüsel, Pirmin; Peier, Simon; Senn, Thomas; Stgier, Marcel; Stirnimann, André; Studer, Daniel.

Hostettler, Michael Olivier; Hug, Christian Urs; Johner, Béatrice; Paetzoldt, Janot (Deutschland); Park, Heung-Jae (Südkorea); Safer, Scott (USA); Stirnimann, Luca;Wegmann, Reto Michael; Loosli, Beat.

Diplomlehrgang 2003/04

Bachelor Studiengang 2002/05

Diplomlehrgang 2004/05

Bachelor Studiengang 2003/06

Diplomlehrgang 2005/06

Bachelor Studiengang 2004/07

Diplomlehrgang 2006/07

Bachelor Studiengang 2005/08

Diplomlehrgang 2007/08

Bachelor Studiengang 2006/09

Diplomlehrgang 2008/09

Bachelor Studiengang 2007/10

Diplomlehrgang 2009/10

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 101

Benoit, Grégoire; Buholzer, Roman; Camenisch, Roman; Carrara, Fabio; Dambach, Andreas; Dubach, Colin; Dubois-dit-Bonclaude, Serge; Ferrari, Massimo; Hasler, Patrick;Jaunâtre, Yves; Knecht, Andres; Komminoth, Florian; Lang, Andreas; Langenegger,Daniel; Ledermann, Mathias; Meier, Matthias; Mora, Julien; Rüthemann, Christoph;Schneider, Jean-Claude; Stöckli, Pascal; Zürcher, Dominic.

Kim Young, Seop (Südkorea); Pahud, Sébastien; Rostan, Olivia; Thalmann, David.

Deriaz, Philip; Freiburghaus, Adrian; Halter, Urs; Hänni, Adrian; Küng, Adrian; Lathion, Valentin; Maurer, Peter; Neuhaus, Sébastien; Nieuwesteeg, Christian; Savary,Jan; Scherrer, Philipp; Schoch, Philipp; Schorderet, Jean-Luc; Schreih, Hervé; Schuler, Martin.

Bachelor Studiengang 2008/11

Diplomlehrgang 2010/11

Militärschule 2/2011

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 103

Anhang

Chronologie der Mil itärakademie an der ETH Zürich

1851 Entwurf des Bundesrates sieht vor, am neu zu gründendenPolytechnikum (heute ETH Zürich) einen Lehrstuhl für „Kriegs-wissenschaften“ einzurichten zur fachlichen Weiterbildung derMilizoffiziere. Wird durch das Parlament abgelehnt.

1878 Errichtung eines Lehrstuhls für Militärwissenschaften amPolytechnikum. Einführung von militärwissenschaftlichenFreifächern zur Weiterbildung interessierter Offiziere. Wahlvon Oberst i Gst Emil Rothpletz (1878 – 1897) als Lehrstuhlin-haber und Vorsteher der „Militärabteilung“.

1898 Schaffung einer selbständigen militärwissenschaftlichenAbteilung: Sektion A (Freifachhörer) und Sektion B (Instrukti-onsoffiziere, freiwilliger Besuch). Oberstdivisionär AlexanderSchweizer folgt auf Rothpletz.

1902 Oberst Ferdinand Affolter wird Vorsteher (1902–1908).1909 Korpskommandant Ulrich Wille wird Vorsteher (1909–1912).

1911 Abteilung für Militärwissenschaften an der ETH Zürich(Militärschule) wird Ausbildungsstätte für Instruktionsoffiziere.

1913 Oberst Ferdinand Affolter wird wieder Vorsteher (1913–1926).1914 – Während des Ersten Weltkrieges sind die angehenden Instruk -1918 tionsoffiziere vom Besuch der Lehrveranstaltungen beurlaubt.1919 14 Studierende an der Militärschule, darunter zwei Chinesen1920 Waffenchefs kommandieren keine Instruktionsaspiranten an

die Militärschule und üben Kritik am bestehenden System.1921 Beginn der Reorganisationsbestrebungen.1926 Oberst Julius Meyer wird Nachfolger von Affolter

(1926–1927).1927 Wahl von Oberst Paul Curti zum Vorsteher (1927–1947).

1929 Neue Bundesratsverordnung� Aufhebung der Sektionen A und B und Aufteilung in Abtei-lung Militärwissenschaften (Militärschule) und AllgemeineAbteilung für Freifächer

� Reduktion von drei auf zwei Semester� Vorbereitung der Instruktionsoffiziere auf den Lehrberuf

1939 – Einstellung des Lehrbetriebes während des Zweiten Welt -1945 krieges1943 Oberstdivisionär Probst, Waffenchef der Infanterie, regt die

Gründung einer Militärakademie an. Bundesrat und Generallehnen ab, stattdessen Reorganisation im Rahmen der ETHZürich.

1944 Schweizerische Offiziersgesellschaft reicht einen Vorschlag einzur Schaffung einer Militärschule I als Fachhochschule fürBerufseinsteiger und einer Militärschule II als Militärakademiefür erfahrene Offiziere. Vorschlag wird nicht weiterverfolgt.

Vorgeschichte

Die Anfänge als Militärschule 1911–1929

Reorganisation in der Zwischenkriegszeit 1929–1939/45

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011104

1945 Einführung einer zweisemestrigen Vorschule für Aspirantenohne akademische Schulung.

1948 Erste Studienreise nach Italien.1948 In der Vorschule wird erstmals Englisch unterrichtet. Oberst-

brigadier Arnald Steiger wird neuer Vorsteher (1948 – 1958).1952 Anstelle von zwei Wintersemestern wird die Militärschule nun

als Jahreskurs geführt.1953 Absolventen erhalten erstmals eine Urkunde für den erfolgrei-

chen Besuch der Militärschule.1958 Oberst i Gst Bernard Cuénoud löst Oberstbrigadier Steiger als

Vorsteher ab (1958–1962).

1960 Schaffung der dreigliedrigen Militärschulen I – III.1962 Oberstdivisionär Immanuel Rösler wird neuer Vorsteher

(1962–1968).1968 Oberstbrigadier Ernst Schuler wird neuer Vorsteher

(1968–1977).1970 Oswald-Bericht misst einer Verbesserung der Ausbildung der

Instruktionsoffizieren eine zentrale Rolle zu.1975 Integration der militärischen Freifächer in die militärwissen-

schaftliche Abteilung und Verkürzung der Dauer der Militär-schulen I– III; Anstellung eines ersten wissenschaftlichen Assi-stenten.

1977 Wahl von Divisionär Alfred Stutz (1977–1984).

1981 Die Militärschulen werden rechtlich und organisatorisch vonder militärwissenschaftlichen Abteilung der ETH getrennt.Schaffung dreier hauptamtlicher Dozenturen: Allgemeine undSchweizerische Militärgeschichte, Sicherheitspolitik und Stra-tegische Studien und Militärpädagogik und Rhetorik.

1982 Der Schweizerische Schulrat erhält die Kompetenz zu bestim-men, aus welchen Gebieten an der militärwissenschaftlichenAbteilung Unterricht erteilt wird.

1985 Wahl von Brigadier Urs Peter Ramser zum Direktor (1985 –1989).

1986 Trennung der Funktion des Direktors und des Vorstehers dermilitärwissenschaftlichen Abteilung. Vorsteher der AbteilungXI wird Prof. Dr. Kurt Spillmann.

1989 AKAD-Studiengang ermöglicht Nichtmaturanden den Zugangzum Studium.

1990 Schaffung einer Dozentur Militärsoziologie. Wahl von Bri-gadier Martin Stucki (1990–1993).

1991 Umbenennung in Militärische Führungsschule (MFS), Pilotver-such Diplomstudium.

Schaffung einer Vorschuleund Einführung des Jahreskurses 1945–1960

Militärschule I – III 1960–1981

Schaffung der Dozenturenund Umbenennung inMilitärische Führungs-schule (MFS) 1981–1993

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 105

1993 Neue Verordnung über die Militärische Führungsschule (MFS)tritt in Kraft; Einführung des Diplomstudiums und -lehrgangs.

1994 Wahl von Divisionär Hansruedi Ostertag (1994–2000).1995 Abschluss des ersten Diplomlehrgangs (DLG). Weiter- und

Zusatzausbildungslehrgänge (WAL und ZAL) lösen die frühereMilitärschule II ab.

1996 Schaffung der Dozentur Militärpsychologie und Militärdidaktik.1998 Zusatz- und Weiterbildungslehrgänge (ZAL/WAL) neu als

Lehrgang statt als Blockkurs.1998 Erstmals wird eine Frau diplomiert.1999 Auflösung der Militärwissenschaftlichen Abteilung (Abteilung

XI) an der ETH Zürich und Integration des Studiengangs indas neue Departement Geistes-, Sozial- und Staatswissen-schaften (GESS).

2001 Start des ersten Weiterausbildungskurses (WAK). Wahl vonBrigadier Rudolf Steiger (2001–2005).

2002 Umbenennung in Militärakademie an der ETH Zürich; Beginndes ersten Bachelorstudienganges (BSG) und Einführung derZusatzausbildungslehrgänge 1 und 2 (ZAL 1 / ZAL 2).

2006 Umzug der MILAK von Au/Wädenswil nach Birmensdorf. Wahlvon Brigadier Daniel Lätsch (2006–2011).

2007 Zweijährige Militärschule 1 wird erstmals durchgeführt fürangehende Berufsoffiziere mit Lehrabschluss.

2008 Einrichtung Dozentur Militärökonomie.2011 Erster Durchgang Militärschule 2 und Jubiläum „100 Jahre

Militärakademie an der ETH Zürich“. Wahl von Brigadier Daniel Moccand (ab 2012).

Militärische Führungs-schule (MFS): Diplom-studium und Diplomlehr-gang 1993–2002

Militärakademie 2002–2011

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011106

Vorsteher der Militärabteilung am Polytechnikum 1878–1911

1878–1897 Oberst i Gst Prof. Emil Rothpletz

1898–1901 Oberstdivisionär Prof. Dr. Alexander Schweizer

1902–1908 Oberst Prof. Ferdinand Affolter

1909–1911 Korpskommandant Prof. Dr. Ulrich Wille

Direktoren der Militärschule/Militärakademie an der ETH Zürich 1911–2011

1911–1913 Korpskommandant Prof. Dr. Ulrich Wille

1913–1926 Oberst Prof. Ferdinand Affolter

1926–1927 Oberst Julius Meyer

1927–1947 Oberst Prof. Paul Curti

1948–1958 Oberstbrigadier Prof. Dr. Arnald Steiger

1958–1962 Oberst i Gst Bernard Cuénoud

1962–1968 Oberstdivisionär Dr. Immanuel Curt Roesler

1968–1977 Oberstbrigadier Dr. Ernst Schuler

1977–1984 Divisionär Dipl. Ing. ETH Alfred Stutz

1985–1989 Brigadier Dr. Urs-Peter Ramser

1990–1993 Brigadier Dr. Martin Stucki

1994–2000 Divisionär Hans Rudolf Ostertag

2001–2005 Brigadier Prof. Dr. Rudolf Steiger

2006–2011 Brigadier Dr. Daniel Lätsch

2012 Brigadier Daniel Moccand

Vorsteher der Abtei lung für Mil itärwissenschaften und Direktoren der Mil itärschule/Mil itärakademie an derETH Zürich

* Bis 1986 war der Direktor der Militärschule zugleichVorsteher der Abteilung für Militärwissenschaftenan der ETH Zürich. Mit der Einführung der Profes-sur für Sicherheitspolitik und Konfliktforschung ander Abteilung für Militärwissenschaften ging dasAmt des Vorstehers an den neuen Lehrstuhlinha-ber, Prof. Dr. Kurt Spillmann, über.

Vorsteher und Direktoren*

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 107

Zeittafel Hauptamtl iche Dozenturen

Dozentur Militärgeschichte (seit 1981)1

1981–1989 Prof. Dr. Walter Schaufelberger1990–2005 PD Dr. Hansrudolf Fuhrer2005–2012 Prof. Dr. Rudolf Jaun

Dozentur Strategische Studien (seit 1981)2

1981–2007 Prof. Dr. Albert Stahel2009– Dr. Mauro Mantovani

Dozentur Führung und Kommunikation (seit 1981)3

1981–2005 Prof. Dr. Rudolf Steiger2006–2011 Dr. Stefan Seiler

Dozentur Militärsoziologie (seit 1990)

1990–2008 Prof. Dr. Karl Haltiner2008– Dr. Tibor Szvircsev Tresch

Dozentur Militärpsychologie und Militärpädagogik (seit 1996)4

1996–1998 Dr. Jürg Stadelmann1999– Dr. Hubert Annen

Dozentur Militärökonomie (seit 2008)

2008– PD Dr. Peter T. Baltes

1 Bezeichnung 1981: „Allgemeine und Schweize-rische Militärgeschichte“, seit 1990 „Militärge-schichte“.

2 Bezeichnung 1981: „Sicherheitspolitik und Strategische Studien“, seit 2009 „StrategischeStudien“.

3 Bezeichnung 1981: „Militärpädagogik und Rhetorik“, 1990 Umbenennung in „Menschen -orientierte Führung“, 1999 Umbenennung in„Menschenführung und Kommunikation“, seit2006 „Führung und Kommunikation“.

4 Bezeichnung 1996: „Militärpsychologie undMilitärdidaktik“, seit 1999 „Militärpsychologieund Militärpädagogik“.

Dozenten an der Militär-schule/Militärakademie an der ETH Zürich

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011108

Statist ische Übersicht über die Studierenden

Die vorliegende Statistik gibt Aufschluss über die Entwicklung der Studierendenzahlen der Militärwissenschaften bzw. des StudiengangsBerufsoffizier.1 Die Zahlen wiederspiegeln die Anzahl Studierender imWintersemester des betreffenden Jahres (z.B. 1911 = WS 1911/12).Während der beiden Weltkriege (1914–1918 und 1939–1945) fanden kei-ne Vorlesungen statt.2

Von der relativ hohen Zahl Studierender in einzelnen Jahren kann nichtauf die Anzahl Absolventen geschlossen werden, da die Ausbildungs-dauer variierte und beispielsweise jährlich drei parallele Bachelorstu-diengänge laufen. Da die Studierenden des Diplomlehrganges nicht ander ETH Zürich eingeschrieben sind, werden sie ab 1995 separat auf-geführt. Nicht aufgeführt sind Absolventen der Weiter- und Zusatzaus-bildungslehrgänge.

1 Die vorliegende Statistik ist eine Fortführungder Zahlenreihe in der MILAK-Schrift Nr. 1. Sie stützt sich für die Jahre 1911–1980 auf dieFestschrift der ETH Zürich zum 125jährigenBestehen 1955–1980 (sic!) und für die folgen-den Jahre auf die Jahresberichte der ETHZürich 2002 bis 2009. In den Anfangsjahren wei-chen die Zahlen teilweise um einen oder zweiStudierenden vom Vorlesungsverzeichnis ab.

2 Zwischen 1914 und 1918 waren einige Studen-ten immatrikuliert, jedoch bis auf Weiteresbeurlaubt. Von 1939–1945 ruhte der ganzeBetrieb.

Jahr AnzahlStudierende

1911 151912 211913 261914 11*1915 10*1916 13*1917 3*1918 3*1919 141920 131921 91922 81923 141924 171925 181926 171927 121928 101929 151930 151931 161932 131933 221934 231935 181936 181937 211938 211939194019411942194319441945 20

Jahr AnzahlStudierende

1946 451947 591948 521949 591950 521951 451952 371953 411954 371955 401956 381957 391958 431959 511960 221961 171962 341963 391964 391965 381966 371967 381968 391969 391970 211971 361972 201973 441974 231975 441976 651977 531978 481979 601980 100

Jahr AnzahlStudierende

1981 831982 671983 551984 621985 551986 821987 951988 1001989 1131990 1051991 411992 821993 781994 991995 105 111996 90 111997 93 181998 87 91999 74 122000 90 142001 100 192002 106 122003 120 232004 101 162005 81 142006 60 62007 62 102008 54 122009 58 152010 56 82011 53 4

*Bis auf Weiteres beurlaubt

Studierende der Militär -wissenschaften / Berufs-offizier an der ETH Zürich

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 109

Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 1912/13

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011110

Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 1933/34 und1934/35

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011 111

Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 1948/49

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MILAK Schrift Nr. 13 – 2011112

Stundentafel des Bachelorstudienganges 2011

TOTAL KP

KERNFÄCHER SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP

Vorlesungen / Übungen

Recht 2 3 2 3 2 3 2 3 12

Volkswirtschaftslehre 2 3 2 3 6

Betriebswirtschaftslehre 3 4 2 3 7

Militärökonomie * 2 4 4

Politikwissenschaft 3 4 3 4 3 4 12

Sicherheitspolitik 3 4 3 4 2 3 11

Konfliktforschung 3 4 3 4 8

Geschichte 2 3 2 3 2 3 9

Psychologie 2 3 3

Didaktik 2 4 4

Militärgeschichte * 2 4 2 3 7

Strategische Studien * 2 3 2 4 7

Leadership* 2 3 3 4 7

Militärpsychologie & -pädagogik * 2 4 2 3 7

Militärsoziologie * 2 3 2 4 7

Wissenschaftliches Arbeiten

Forschungsmethodik & Statistik 3 4 4

Proseminar 2 3 2 3 6

Seminar 3 4 3 4 8

BA-KOLL- &-ARBEIT

Bachelor-Kolloquium 2 2 2

Bachelor-Arbeit 2 2 6W 8 10

PRAXISMODULE 9W 18 18

SPRACHEN 2 3 2 3 2 3 2 3 2 3 15

TOTAL 19 29 23 34 20 29 23 36 15 20 15W 26 174

WAHLFÄCHER + SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP SWS KP Min 6

Militärökonomie 2 3 3

Wirtschaftspolitik 2 2 2

Geomatik 3 4 4

WEITERE WAHLFÄCHER AUS:

Angebot D-GESS, UZH etc.

* inkl. Übungswoche/-stunde à 1 KP

6. Semester1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester 5. Semester

Verzeichnis der Lehrveranstaltungen

Reglement 2011

G

Genehmigt am 14.12.2010

s

schattiert: Fächer der Basisprüfung

T

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100 Jahre Mil itärakademie an der ETH Zürich –

Von der Mil itärschule zur Mil itärakademie

1911– 2011

HerausgeberMilitärakademie an der ETH Zürich, 8903 Birmensdorf ZH, 2011Verantwortlich für diese Nummer: Prof. Dr. Rudolf Jaun, lic. phil. Titus J.Meier

Gestaltung, Satz und DruckHöhere Kaderausbildung der Armee (HKA)

BildmaterialMilitärakademie an der ETH ZürichZentrum elektronische Medien (ZEM)Sozialarchiv ZürichETH ZürichPrivatarchive Frank Seethaler und Philippe Zeller

© 2011 Militärakademie an der ETH Zürich, 8903 Birmensdorf/ZH

ISBN: 978-3-9523186-6-9

Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra

Schweizer Armee

Militärakademie an der ETH Zürich

Schriftenreihe

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