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Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit diakonie Dezember 2014 Teilhabe geht uns alle an! Seite 20 Wohnquartiersarbeit „auf dem Prüfstand“ Seite 16 Armut in Rumänien – was geht das uns an? Seite 06 Migrationshintergrund kein Hindernis Seite 23

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Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit. Herausgeber: Diakoniewerk

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D i e Z e i t s c h r i f t f ü r N ä c h s t e n l i e b e i n u n s e r e r Z e i t

d iakoniediakonieDezember 2014

Teilhabe geht uns alle an! Seite 20

Wohnquartiersarbeit „auf dem Prüfstand“ Seite 16

Armut in Rumänien – was geht

das uns an?Seite 06

Teilhabe geht uns alle an! Seite 20

Migrationshintergrund kein Hindernis Seite 23

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22 Neuer Ausbildungsbeginn ∙ Aus­weitung der Bildungskompetenz

23 Migrationshintergrund kein Hindernis Besondere Herausforderungen

24 Neu in Schladming: Spezial­ambulanz Kindertraumatologie ∙ 50. Jahreskongress Diabetes

25 Wir leben Gesundheit Therapie im Diakoniewerk

04 Patchwork Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. (Röm. 15, 7)

06 Armut in Rumänien – was geht das uns an?

12 Spiritualität

13 Porträt

27 Buchtipp ∙ Produkttipp

Aktiv für Aktiv für

Armutthema

ausbildung gesundheit

01

14 „Gut älter werden in Bad Zell“ ∙ Diakonie­Dialoge 2015 ∙ Jung und alt im Dialog ∙ Besuch von Landesrat Christopher Drexler

16 Wohnquartiersarbeit „auf dem Prüfstand“ in Salzburg-Taxham

Menschen im

alter03

18 „Es war die Eule in mir“ ∙ 72h­ohne­Kompromiss ∙ Leichte Sprache in der Gallneukirchner Stadtzeitung

20 Teilhabe geht uns alle an! Hier ist die Gesellschaft gefordert

Menschen mit

behinderung04 05

09 Hilfe für Menschen auf der Flucht Diakoniewerk nimmt Flüchtlinge auf.

10 Weihnachten im Diakoniewerk ∙ Medaillen bei Special Olympics ∙ Niemand ist sprachlos ∙ „Hals­brecher“ – neugierig?

Diakoniewerk

panorama02

06

Impressum Offenlegung: siehe www.diakoniewerk.at/impressum Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin-Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel. 07235 632 51, [email protected]. Herausgeberin: Rektorin Mag.a Christa Schrauf. Chefredakteurin: Andrea Brummeier. Redaktionsteam: Andrea Brummeier, Sabine Etzlstorfer, Dagmar Hochreiter, Susanne Kunze, Stefan Marchewa, Erwin Oberbramberger, Andrea Obermühlner, Daniela Palk. Unternehmenskooperationen: Markus Putzer. Fotos: iStock (S. 1), Michael König (S. 2 oben links, 6, 8), Christoph Bachner (S. 2 oben Mitte, 11), Christian Herzenberger (S. 2 oben rechts, 14), shutterstock (S. 2 unten rechts, 20), Elisabeth Braunsdorfer (S. 2 unten rechts, 10 oben, 25), Gerhard Winkler (S. 3), Stefanie Bahlinger Verlag am Birnbach (S. 5), Andrea Brummeier (S. 9), Roland Rudolph (S. 10 unten), photocase (S. 12), Ulrike Rauch (S. 15 rechts), Erwin Oberbramberger (S. 16), Verlag Bibliothek der Provinz (S. 18), Karin Hofbauer (S. 22), alle anderen Diakoniewerk. Corporate Publishing: Egger & Lerch, www.egger-lerch at (Layout und Gestaltung: Christoph Lehner). Druck: Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H. Erscheint fünfmal jährlich. Diakoniewerk Spendenverein: Allg. Sparkasse OÖ 257700, BLZ 20320. Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 30/2014

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Dezember 2014 ∙ diakonie 3

Liebe Leserinnen und Leser,gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sehen wir sie in den großen Städten wieder öfter – Menschen, Notreisen-de, die aufgrund der großen Armut in ihren Herkunftsländern als Bettler auf den Straßen versuchen für sich und ihre Familien zuhause das Überleben zu sichern. Am Beispiel Rumänien wird deutlich, dass es nicht genügt, diesen Menschen auf unseren Stra-ßen zu helfen, sondern es müssen Maßnahmen in den Herkunftsländern gegen die Armut gesetzt werden. Denn „es geht nicht um ein lokales Bettlerproblem, sondern um ein euro-päisches Armutsproblem“, wie MMag. Michael König, Geschäftsführer des Diakoniewerk Salzburg, feststellt. Welche Projekte das Diakoniewerk entwickelt hat und welche geplant sind, die „an der Wurzel“ ansetzen, darüber erfahren Sie mehr im „thema“ dieser Ausgabe.

Auch Rektorin Mag.a Christa Schrauf greift in ihrem „nachgedacht“ diese

Problematik auf. Jedoch ist dieses Thema nur ein Aspekt eines viel umfassenderen Verständnisses, denn es braucht eine Übernahme der Verantwortung für den Nächsten, wie sie auch in der Jahreslosung 2015 formuliert ist: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ Und dieses Anneh-men kann und darf nicht vor dem „fremden“ Nächsten Halt machen.

Verantwortung übernehmen ist auch das zentrale Anliegen der Hoff-nungsträger-Kampagne der Diakonie Österreich. Heuer werden wieder Adventkränze an VertreterInnen des öffentlichen Lebens verteilt, um auf die Situation von Kindern und

Jugendlichen in Not im Besonderen aufmerksam zu machen. Das Diako-niewerk beteiligt sich wie im vergan-genen Jahr an dieser Aktion und wird neben der Übergabe der Adventkränze an verschiedene Persönlichkeiten große Adventkränze im öffentlichen Raum aufstellen: in Linz am Konrad-Vogel-Platz vor dem Eingang der Eis-box von Life Radio, auf dem Linzerberg in Gallneukirchen und in Salzburg.

Wir hoffen, dass wir auch diesmal wieder einige interessante Beiträge in unserer Zeitschrift „diakonie“ für Sie zusammengestellt haben.

Eine gesegnete Advent- und Weih-nachtszeit und alles Gute für das neue Jahr 2015 wünscht Ihnen

Andrea Brummeier Chefredaktion

Die große Armut in den Herkunftsländern der BettlerInnen erfordert Hilfsmaßnahmen vor Ort – eine gesamteuropäische Herausforderung.

editorial

Es braucht eine Übernahme der Verantwortung für den Nächsten.

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diakonie ∙ Dezember 2014 4

Patchwork

Patchwork nennt Stefanie Bahlinger ihre Illustration zu diesem Vers aus dem

Römerbrief, der als Leitspruch für das Jahr 2015 ausgelost wurde. Sie interpretiert die Worte des Paulus, die von der Ökumenischen Arbeitsgruppe für Bibellesen ausgelost wurden, mit dem Motiv der Patchwork-Technik. Die uralte Fertigkeit des Patchworks und Quiltings hat in ihrer langen Ge-schichte gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer wieder eine Renaissance erlebt. Aus alten abgetragenen Stoffen und Flicken, aus vielen Einzelteilen konnte mit dieser kreativen Methode und viel Geduld etwas wunderbar Neues geschaffen werden. Die Ästhetik des künstlerischen Ausdrucks einer Patchworkarbeit hat die oft bescheidene Ausgangssituation und die langwierige und mühsame Arbeit vergessen gemacht, weil das Zusammenspiel der unterschied-lichen Materialien und Farben ein überzeugendes neues Bild zeigte.

Diakonischer Auftrag des Brückenbauens

„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Lob“, schreibt der Apostel Paulus

den Menschen, die sich der früh-christlichen Gemeinde von Rom zugehörig fühlten. Weil er von Polari-sierungstendenzen und Spannungen innerhalb der Gemeinde gehört hat, appelliert er an die Glaubensvernunft der jungen Christinnen und Christen, die dabei waren, ihre Gemeinschaft wegen Meinungsunterschieden aufs Spiel zu setzen. Paulus mischt sich ein, weil aus seiner Sicht der Graben, der sich da aufgetan hat, überbrück-bar ist. Nicht weil er auf Harmonie setzt, sondern zum Lob Gottes, der es ist, der den Menschen Gemein-schaftsfähigkeit zutraut.

In diesem Satz des Paulus ist der dia-konische Auftrag des Brückenbauens formuliert, zu Menschen, die nicht Teil des Patchworks „Gesellschaft“ sind, sich kaum oder überhaupt nicht auf die Menschen in ihrem Umfeld verlassen können und sich wünschen, Teil des Patchworks

„Gesellschaft“ zu sein, wo sie im tragfähigen Netzwerk gegenseitiger Achtsamkeit und gelebter Solidarität

Geborgenheit und Sicherheit erfah-ren und sich einbringen können.

Patchwork „Gesellschaft“Die Kunstform des Patchworks und Quiltings als Bild für eine Gesell-schaft, die stark ist, weil sie es schafft an dem, was sie zusammen-hält und ausmacht, kontinuierlich zu arbeiten. Menschen, denen die Perspektiven für die Zukunft verloren gegangen sind, Bettlerinnen und Bettler, die unsere Hilfe suchen, sind genauso Teil dieses Patchworks wie Frauen, Männer und Kinder auf der Flucht vor Krieg, Gewalt, Armut und Not. An einem Patchworkstück kön-nen immer gleichzeitig viele arbeiten und zeitgleich oder -versetzt zum großen Ganzen beitragen. Es braucht

nachgedacht

Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob (Röm. 15, 7)

Es braucht die Beteiligung vieler für ein

soziales Miteinander.

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die Beteiligung vieler, damit ein hoff -nungsvolles neues Kunstwerk des so-zialen Miteinanders entstehen kann, weil einander Annehmen, füreinan-der Sorgen geübt wird, aus christ-licher Motivation, humanistischem Antrieb oder anderer Begründung heraus. Das verbindliche Zusammen-wirken für das gemeinsame Ziel ist das Entscheidende.

Verantwortung für den NächstenOb und wie wir einander anneh-men, davon wird die Bewältigung der zukünft igen Herausforderungen abhängen. Der Hamburger Sozial-experte Thomas Klie wünscht sich für die Aufgaben der Zukunft eine

„sorgende Gesellschaft , die die

Ihre

Christa SchraufRektorin

Verantwortungsübernahme für den fremden Nächsten zu einer Frage der Kultur, der Gesellschaft im Kleinen wie im Großen, in der Nachbarschaft , im Quartier, im Hochhaus und im Dorf macht.“ Die Jahreslosung formuliert diesen Anspruch, der ein durch und durch diakonischer ist und uns an die Praxis Jesu erinnert, aber auch an die Schwierigkeiten, die schon die frühen Gemeinden bei der Umsetzung dieses Auft rages hatt en, der zum Lob, zur Ehre Gott es geschieht, welcher die Menschen vorbehaltlos annimmt. Die bevor-stehende Weihnachtszeit mit ihrem Nachdenken über die Menschwer-dung Gott es im Flüchtlingskind Jesus, über die Entscheidung Gott es auf der Seite der Menschen zu stehen,

die auf Veränderung und Erneue-rung hoff en, ist eine Einladung, das Annehmen zu üben, mitzuwirken am anspruchsvollen Kunstwerk Patch-work „Gesellschaft “.

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diakonie ∙ Dezember 2014 6 diakonie ∙ Dezember 2014 6

Die Häuser verarmter Menschen sind

oft mals in einem sehr fragilen Zustand.

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Dezember 2014 ∙ diakonie 7

In Salzburg wurde vor einem Jahr von Caritas Salzburg, Diakonie-werk Salzburg, der Erzabtei St.

Peter und dem Roma-Verein Phur-do die Platt form „Armut hat Platz“ ins Leben gerufen, mit den Zielen, Nothilfe für die Bett lerInnen in unseren Straßen zu organisieren, für mehr Toleranz und Wertschät-zung zu werben, aber auch um zu einer Verbesserung der Lage in den Herkunft sländern beizutragen.

Keine schnellen Wege aus der ArmutDie extreme Armut beispielsweise in Rumänien wird in den nächsten Jahrzehnten eine große gesamteuro-päische Herausforderung darstellen. Eine Mindestpension von 80 Euro bei vergleichbaren Lebenshaltungs-kosten wie in Österreich macht erst deutlich, wie prekär das Problem ist. Der rumänische Staat ist gefordert, den Auf- und Ausbau des Sozialsys-

Das Thema der Notreisenden aus EU­Ländern in Südosteuropa ist gegenwärtig und wird kontrovers diskutiert. Nicht nur in österreichischen Großstädten. Die extreme Armut beispielsweise in Rumänien stellt auf lange Sicht eine gesamteuropäische Herausforderung dar. Das Diakoniewerk verstärkt seine Aktivitäten zu diesem Aspekt von Armut.Erwin Oberbramberger

Armut in Rumänien – was geht das uns an?

01Armutthema

der Roma-Bevölkerung, durchbro-chen wird. Projekte, die mit enga-gierten Personen vor Ort, erfahrenen NGOs und lokalen Kommunen, in einer langfristigen Partnerschaft umgesetzt werden, haben die größte Erfolgschance.

Ganzheitliches Einlassen auf Begegnung verändertVermehrt erhält das Thema mediale Aufmerksamkeit und gesellschaft s-politische Anerkennung. Ein Per-spektivenwechsel ermöglicht einen neuen Blick „auf die Bett ler“: Dem ganzen Menschen begegnen, seine Biographie verstehen, ihm in seiner unmitt elbaren Not helfen.

Im September konnte sich eine Delegation aus der Stadt Salzburg auf Initiative des Diakoniewerks in Rumänien einen Eindruck von der unvorstellbaren Armut verschaff en. Die gemeinsamen Erkenntnisse helfen, über parteipolitische Grenzen hinweg, miteinander nach konstruk-tiven Lösungsansätzen zu suchen.

Wir haben eine Verpfl ichtung zu helfenDie Platt form „Armut hat Platz“ hat in Salzburg bereits Verbesserungen

tems zu forcieren. Allerdings fehlen in vielen Sozialbereichen dafür das Bewusstsein und die erforderlichen fi nanziellen Mitt el. Neben einem stärkeren Engagement der EU wird es Initiativen wie Städte- oder Pro-jektpartnerschaft en geben müssen, damit die Armutsbekämpfung eine Chance hat.

Solche Initiativen mit dem Anspruch der Nachhaltigkeit können mitt el-fristig eine Veränderung in Gang setzen. Gesamteuropäische Anstren-gungen sind aber notwendig, um langfris tig eine strukturelle Verbesse-rung zu erreichen. Bis dahin werden die enormen Gegensätze zwischen Rumänien und Westeuropa zu wei-terer Armutsmigration führen.

Nachhaltige Bildungs- und Qua-lifi kationsmaßnahmen sind ein zentraler Schlüssel dafür, dass der Kreislauf der Armut, insbesondere

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Armutthema

im Sinne eines menschenwürdigen Umgangs mit sichtbarer Not erreicht. So wird beispielsweise ein Basispa-ket für die soziale und medizinische Notversorgung der Bettler realisiert. „Aber wir sind uns bewusst, dass ein langer Weg vor uns liegt. Es geht nicht um ein lokales Bettlerpro-blem, sondern um ein europäisches Armutsproblem“, ist MMag. Michael König, Geschäftsführer Diakonie-werk Salzburg, überzeugt. Auch in Oberösterreich ist das Diakoniewerk aktiv in die sozialpolitischen Ent-wicklungen im Zusammenhang mit Notreisenden und Armutsmigran-tInnen eingebunden.

Aktuell werden vom Diakoniewerk Projekte entwickelt, die „an der Wur-zel“ ansetzen. In Sebeș/Mühlbach und in Dumbrăveni/Elisabethstadt, einer siebenbürgisch-sächsischen Kleinstadt nördlich von Sibiu, sind Tagesbetreuungseinrichtungen zur nachhaltigen Förderung der nachkommenden Generation der von Armut betroffenen Menschen geplant. Geprägt von hoher Ar-beitslosigkeit und einem Mangel an Perspektiven wachsen viele Kinder in sozial benachteiligten Familien auf. Ihnen stehen im Bildungssektor und späteren Berufsleben kaum Türen offen. Personen aus der Volksgruppe der Roma sind darüber hinaus Vor-urteilen, Ausgrenzung und Benach-teiligung ausgesetzt.

Dass im Diakoniewerk Projekte rund um das Thema Armut in Österreich und den Herkunftsregionen der Not-reisenden seitens der Fachexpertise

„in einer Hand sind“ und das Unter-nehmen bereits über Kompetenzen im Bereich Bildung verfügt, ist für die beiden geplanten Projekte in Sebeş und Dumbrăveni von Vorteil. „Es gilt, mit den Menschen vor Ort zu handeln, um nachhaltige Lösungen für soziale Problemlagen gemeinsam zu entwickeln“, ist für Dr.in Daniela Palk, Leiterin der Auslandsstandorte im Diakoniewerk, ein Einbeziehen der Betroffenen wichtig.

Diakoniewerk International seit 2007 in RumänienAls wichtiger Beitrag zur Inklusion wurde in Sibiu/Hermannstadt für 22 Menschen mit Behinderung eine Werkstätte aufgebaut. Weitere fünf Menschen mit Behinderung finden bei der österreichischen Firma Transilvania Pack & Print integrative Arbeitsplätze.

In Sebeș/Mühlbach liegt darüber hinaus ein Fokus auf der ambulanten Arbeit. Familien (zu 80 % Roma-Fa-milien) werden zuhause besucht und mit Pflegemaßnahmen, Lebensmit-

telpaketen, Heizkostenzuschüssen und einem finanziellen Beitrag zum Medikamenteneinkauf unterstützt. Dieses Engagement kommt direkt armen und teilweise ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen zugute. Und in Șelimbăr/Schellenberg startet das Diakoniewerk 2015 mit dem Bau einer weiteren Werkstätte für Men-schen mit Behinderung.

Menschen Zukunft schenkenNeben den bereits bestehenden Auslandsangeboten wird das Thema Armut einen Stellenwert in den Zu-kunftsstrategien erhalten. Das Diako-niewerk wird sich in Österreich und im internationalen Umfeld verstärkt mit der unmittelbaren Nothilfe, aber auch einer gesellschafts- und sozial-politischen Nachhaltigkeit befassen: „Diakonie ist für die Menschen da, die am Rand der Gesellschaft stehen, die keine Stimme haben oder nicht gehört werden.“

„Es gilt, mit den Menschen vor Ort gemeinsam

nachhaltige Lösungen zu entwickeln.“

Behausung aus Lehm und

Holzästen einer 4-köpfigen Familie

in einer Siedlung in Siebenbürgen.

www.diakoniewerk.at/de/internationalwww.armut-hat-platz.at

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Diakoniewerk

panorama

Aktuelles im Überblick

02

Im Auftrag des Landes Oberöster-reich hat das Diakoniewerk die Betreuung und Grundversorgung der Flüchtlinge übernommen. In Mauer-kirchen sind die ersten Asylwerber Mitte Oktober eingetroffen. Derzeit sind in einem Haus im Ortskern 18 Männer im Alter zwischen 13 und 47 Jahren in Zwei- bis Fünfbettzimmern untergebracht. „Durch den hervorra-genden Einsatz von MitarbeiterInnen aus Werkstätte und Wohnhaus Mauerkirchen sowie aus dem Haus für Senioren konnte innerhalb von zwei Wochen das leerstehende Ge-bäude technisch instandgesetzt und wohnlich ausgestattet werden“, ist Wilhelm Obermeir, Leiter der Region Innviertel des Diakoniewerks, stolz auf das außerordentliche Engage-ment seiner MitarbeiterInnen. Mit einem Deutschsprachkurs durch fünf ehrenamtliche Hauptschulleh-rerInnen wurde bereits begonnen, ebenso mit einem Kochkurs mit den Asylwerbern.

Hilfe für Menschen auf der Flucht

Diakoniewerk nimmt in Mauer­kirchen und Gallneukirchen Flüchtlinge aus Syrien auf

Auch in Gallneukirchen haben seit Mitte Oktober neun Männer aus Syrien und seit Ende Oktober zwei Flüchtlingsfamilien aus Afghanistan und dem Irak für die Dauer ihres Asylverfahrens ein sicheres Zuhause auf Zeit gefunden. Die fünf Kinder der Familien gehen in Gallneukir-chen zur Schule. „Wir sind sehr froh, dass alle Flüchtlinge von der Bevölkerung und der Gemeinde in Gallneukirchen so positiv aufge-nommen wurden. Zahlreiche Ehren-amtliche unterstützen uns, zum Beispiel durch Deutschkurse und Dolmetscherdienste“, freut sich der Geschäftsführer der Region Ober-österreich, Dr. Johann Stroblmair.

Herzlich willkommen sind Geld-spenden, um den Flüchtlingen die Anschaffung von weiteren drin-gend benötigten Dingen und die Teilnahme an Freizeitangeboten zu ermöglichen:Diakoniewerk Gallneukirchen SpendenvereinIBAN: AT82 2032 0000 0025 7700Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe Oberösterreich.

Eine Vielzahl von Fortbildungsmöglichkeiten – von Fachseminaren in Behinderten- und Seniorenarbeit, Gesundheit, bis hin zu persönlichkeitsbildenden und spirituellen Themen – bietet das neue Programm der Diakonie-Akademie. Einfach anfordern unter [email protected], www.diakonie-akademie.at

Neues DiAk­Programm erschienen

Im Rahmen eines Arbeitsbesuches in Gallneukirchen besuchte Oberösterreichs Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer auch die neu angekommenen Flüchtlinge.

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Im Rahmen der Austria’14-Gala am 24. Oktober wurde der Geschäftsführer im Diakoniewerk Salzburg, MMag. Michael König, von der Tages -zeitung DIE PRESSE ausgezeichnet. In der Ka-tegorie Humanitäres Engagement wurden drei Finalisten geehrt. Mit der Auszeichnung wird das Engagement von Michael König gewürdigt, der das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro der Arbeit der Salzburger Plattform „Armut hat Platz“ für Bettler aus Südosteuropa widmet.

Auch der Diakoniepreis 2014, den die Evangelische Kirche A. und H.B. beim Refor-mationsempfang am 29. Oktober verlieh, ging an das Diakoniewerk Salzburg. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro ist der „Finanziellen Unterstützung des Einsatzes von Freiwilligen in einem Notquartier für Bettler“ gewidmet. www.armut­hat­platz.at

Würdigung des Engagements für Bettler

Michael König im Kreis der Preisträger in der Kategorie „Humanitäres Engagement“ auf der Bühne der Wiener Sofiensäle.

Weihnachten im DiakoniewerkAuch in diesem Jahr bietet das Diakoniewerk wieder allen, die den Heiligen Abend nicht allein verbringen möchten, die Möglichkeit, gemeinsam mit Gleichgesinnten zu feiern. Am Mittwoch, 24. Dezember, von 18 bis 20 Uhr, sind Interessierte herzlich eingeladen ins Haus Elisabeth nach Gallneukirchen zu kommen. Bei der Ankunft um 18 Uhr erwartet die Gäste ein Begrüßungstee. Nach einer kurzen Andacht kön-nen sich die TeilnehmerInnen mit einem kleinen Imbiss und Getränken stärken. Dabei ergeben sich immer auch gute Gespräche, die die Zeit wie im Flug vorübergehen lassen.

Wer noch auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk ist: Die Werkstätte Bad Wimsbach lädt am Freitag, 5. Dezember, ab 14 Uhr, zu ihrem traditionellen Weihnachts - markt ein.

Zusammenschluss von Klinik Diakonissen Salzburg und Privatklinik Wehrle

Das Diakoniewerk und die Premi-QaMed Gruppe führen die beiden Traditionshäuser zu einem Un-ternehmen zusammen. In einer eigenen Betriebsgesellschaft wird die PremiQaMed Gruppe 60 % und das Diakoniewerk 40 % halten. Das erweiterte medizinische Angebot und insgesamt 158 Betten werden zu noch höherer Patientenzufriedenheit füh-ren. Die Bündelung der Kräfte bringt verstärkte OP-Kapazitäten inklusive Intensivstation sowie eine breitere Palette an Behandlungsmöglichkeiten bei gleichzeitiger Spezialisierung. An den beiden Standorten werden Schwerpunkte gestärkt, die Gynäko-

logie und Geburtshilfe sowie die neu erweiterte Dialyse bleiben im Fokus des medizinischen Leistungsspek-trums in Salzburg-Aigen.Zu den Stärken der beiden Kliniken zählten schon bisher Begegnungs-, Dienstleistungs- und Betreuungsqua-lität. „Unser nunmehr gemeinsames Bemühen mit einem ganzheitlichen Blick auf den Menschen und seine Wünsche, Bedürfnisse und Nöte wird einen maßgeblichen Anteil am Erfolg haben“, ist Diakoniewerk-Vorstand Mag. Josef Scharinger überzeugt und freut sich, dass die diakonische Kompetenz in das neue Unternehmen mit einfließen wird.

Mit Jänner 2015 steht in Salzburg eine neue Privatklinik an zwei Standorten zur Verfügung.

Die Eigentümerver-treter Mag. Julian M. Hadschieff (Mitte) und Mag. Josef Scharinger (rechts) stellen die Leitung der neuen Klinik ab Jänner 2015 vor: GF Mag. Werner Fischl, Dr. Harald Mühlbacher, Waltraud Brandstätter, Bakk., Mag. Ines Weiher und GF Dr. Robert Schütz.

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Dezember 2014 ∙ diakonie 11

Diakoniewerk

panorama

„Halsbrecher“ – neugierig?Neun SchauspielerInnen vom Theater Malaria, drei GastschauspielerInnen sowie ein Musiker aus der freien Szene bringen „Halsbrecher“ im Rahmen der Landessonderausstellung 2015 auf die Bühne – ein besonderes Stück – selbst kreiert, entwickelt über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Der Halsbrecher, der Nachtwandler und die Firstbaum sind die Helden unserer Geschichte. Sie werden vom Zeitgeist so beeinflusst, dass sie aus verschiedensten Gründen in Konflikt mit ihrer Umwelt geraten und aus diesem Dilemma nur finden, wenn sie ihre individuelle Zeit leben. „Halsbrecher“ thematisiert Zeit als eine unserer wertvollsten persönlichen Ressourcen, mit der wir lernen müssen umzugehen, indem wir unser individuelles Tempo kennen und genießen lernen.

Spieltermine: Im Schöff’l Engerwitzdorf: 21., 27., 28. Mai 2015 Landestheater Linz Kammerspiele: 5. Juni 2015jeweils um 19.30 Uhr, Dauer ca. 75 min.

Beeindruckende Bilanz der Sportlerinnen und Sportler des Diakoniewerks bei den europä-ischen Special Olympics Sommerspielen in Antwerpen, Belgien: Patrick Reiter errang beim 200-Meter-Lauf die Goldmedaille. Lisa Maria Edlmayr gewann im 200-Meter-Lauf Gold und im Kugelstoßen Bronze. Christoph Kremser freute sich im Kugelstoßen über Silber und im 200-Meter-Lauf über Bronze.

Erfreuliche Medaillenbilanz bei Special Olympics in Antwerpen

Patrick Reiter, Lisa Maria Edlmayr und Christoph Kremser (v. l. n. r.) brillierten bei den europäischen Special Olympics Sommerspielen in Antwerpen.

Ich: Österreicher Du: Ausländer Wir: MenschenUnter dem Motto „Elongó – Wege zum Mitei-nander“ organisieren alle Bewohnerservicestel-len in der Stadt Salzburg ein Jahr lang zahlreiche Veranstaltungen, die das gegenseitige Interesse und Verständnis der im Stadtteil lebenden Men-schen für einander fördern sollen. Denn durch das gemeinsame Tun fällt es oft leichter, sich von den unbehaglichen Gefühlen gegenüber unbekannten Menschen, Bräuchen und Kulturen zu lösen. Im Rahmen von Koch- und Backkursen, Tanz-, Sing- und Trommelworkshops, Ausstel-lungen und Lesungen etc. kann man sich näher kennen lernen und Gemeinsamkeiten mit Men-schen verschiedenster Kulturen entdecken.

Niemand ist sprachlos

„Menschen mit Behinderungen sind nicht sprachlos. Sie werden aber sprachlos gemacht, weil die Finan-zierung von Kommunikationsgeräten einem bürokratischen Hürdenlauf durch verschiedene öffentliche Stel-len entspricht, der extrem schwierig zu organisieren ist“, erinnerte Mag. Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, gemeinsam mit Betroffenen am 24. Oktober vor dem Parlament an den 6. Geburtstag der „UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“. Selbstbestimmtes Leben sei nur möglich, wenn man sich selbst

ausdrücken kann – durch Sprache, Gebärden oder elektronische Hilfs-mittel. Die Diakonie fordert daher rasche Maßnahmen, wie bereits im Regierungsprogramm und auch im Nationalen Aktionsplan Behinderung festgeschrieben.Um aber auch sofort helfen zu können, setzt sich der Stromanbieter VERBUND für die Finanzierung von Geräten ein. Seit mittlerweile fünf Jahren ermöglicht der VERBUND Empowerment Fund der Diakonie rasche und unbürokratische Hilfe, und finanziert Geräte und Beratung immer dort, wo die öffentliche Hand Lücken hinterlässt. In den Jahren 2009 bis 2014 konnten mithilfe des Einsatzes von 1,155 Millionen Euro Hilfsmittel und assistierende Tech-nologien für rund 1.650 Menschen angeschafft werden.

Betroffene, Diakonie und LIFE­tool fordern Recht auf Kom­munikation und Assistierende Technologien für Menschen mit Behinderungen.

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diakonie ∙ Dezember 2014 12

spiritualitätLeben und

… und sie fanden Platz in

der Herberge.

Wir stehen kurz vor der Weihnachtszeit, und das Weihnachtsevangelium nach Lukas wird wieder gelesen. Da ist dann auch der Wirt, der Maria und Josef keinen Platz in seiner Herberge anbietet, sondern sie auf den Stall verweist.

In der Geschichte vom „Barmherzigen Samaritaner“, die Jesus den Pharisäern auf die Frage „Wer ist mein Nächster?“ erzählt, versorgt der Mann den unter die Räuber gefallenen Reisenden und bringt ihn in eine Herberge. Dort bitt et er auch noch den Wirt, den Verletzten zu versorgen.

Ich lade Sie kurz zu einem kleinen Gedankenexperiment ein: Was wäre, wenn in der Weihnachtsgeschichte Maria und Josef einen Platz in der Herberge bekommen? Wenn Jesus in einem Zimmer mit einem weichen Bett , in der Wärme, auf die Welt gekommen wäre?Wäre doch komisch – oder?

Was wäre, wenn der Barmherzige Samaritaner keinen Platz in der Herberge bekommen hätt e? Wenn der Wirt die Unterbringung und Versorgung des Verletzten abgelehnt hätt e?Wäre doch komisch – oder?

Was wäre, wenn Menschen, die heute auf der Flucht vor Gewalt und Elend sind, bei uns Herberge fi nden würden? Wäre das auch komisch?

Günther Wesely

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Dezember 2014 ∙ diakonie 13

Seit 1988 ist die Psychologin Dr.in Eva Oberbichler-Meise-leder im Diakoniewerk tätig,

seit 2003 als Geschäftsführerin des Diakoniewerks Oberösterreich mit Schwerpunkt Behindertenarbeit. Psychologie, die Lehre vom Erle-ben, Verhalten und der Entwick-lung des Menschen, war für die gebürtige Gmundnerin von Anfang an mehr als eine Wissenschaft: ein praktischer Auftrag, sich für Men-schen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen einzusetzen.

Ganzheitliche Konzepte So arbeitete sie neben dem Studium an der Uni Innsbruck als Erzieherin in einem SOS Kinderdorf. Die negativen Erfahrungen rund um die Geburt ihres ersten Kindes 1977 ließen sie Ideen und ganzheitliche Konzepte entwi-ckeln, die in Innsbruck zur Gründung des ersten Eltern-Kind-Zentrums in

Österreich führten. Das erste dieser Art in Oberösterreich gründete Eva Oberbichler 1983 in Gallneukirchen, nachdem sie mit der Familie dorthin übersiedelt war. Heute gibt es 90 allein in Oberösterreich …

Drei Jahre nach der Geburt ihres dritten Kindes begann Eva Ober-bichler im Mai 1988 ihre Tätigkeit im Diakoniewerk. Gemeinsam mit ihrem Team, das sie ab 1994 leitete, hat sie die Familienberatungsstelle und die integrative Kindergartenarbeit aufge-baut. Im Zuge des Organisationsent-wicklungsprozesses 2003 wurde die Psychologin mit der Geschäftsfüh-rung der Behindertenarbeit im Dia-koniewerk Oberösterreich betraut.

Große Herausforderungen„Im Rahmen der Wohnoffensive des Landes Oberösterreich errichteten wir innerhalb weniger Jahre zahlreiche Wohnungen und Werkstätten in den

Menschen mit ihren unter­schiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten stehen seit jeher im Fokus von Dr.in Eva Oberbichler­Meiseleder. Mit dem Pensionsantritt am 1.1.2015 beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt – mit viel frei verfügbarer Zeit.Andrea Brummeier

Innovative Ideen im Sinne der Menschen verwirklichen

Menschen im Diakoniewerk

porträt

Regionen. Eine solche Expansion sowie die Sanierung von bestehenden Einrichtungen in Gallneukirchen und Umgebung zu bewältigen und parallel dazu zentrale Themen wie UN-Kon-vention & Chancengleichheitsgesetz, Inklusion, Auflösung von Großein-richtungen zu bearbeiten – das waren große Herausforderungen, die nur gemeinsam mit engagierten Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern erfolgreich zu bewältigen waren“, erzählt die Geschäftsführerin.

In Gallneukirchen werden aus der Geschichte heraus viele Menschen mit einem hohen Bedarf an Unter-stützung begleitet. „Hier war und ist es eine besondere Herausforde-rung, sich dem Thema Teilhabe und Selbstbestimmung auch für diese Menschen anzunähern. Mittlerwei-le gibt es in vielen Bereichen eine gewählte Interessenvertretung, ein System, das Menschen mit Beein-trächtigung in die Entscheidungs-prozesse einbindet, etwas, das vor 10 Jahren undenkbar gewesen wäre“, blickt Eva Oberbichler zurück.

Auf den bevorstehenden Pensionsan-tritt freut sie sich: „Ich bin neugierig, wie ich mein Leben gestalte. Ich habe noch keine Pläne, jedoch viele Inte-ressen, für die dann Zeit sein wird.“

Ganzheitliche Konzepte für Menschen zu entwickeln

– dieser Herausforderung stellte sich Eva Oberbichler in

ihrem Berufsleben sehr gerne – und erfolgreich!

„Menschen mit Beeinträchigung in

Entscheidungsprozesse einzubeziehen, wäre vor

10 Jahren undenkbar gewesen.“

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diakonie ∙ Dezember 2014 14

Menschen im

alter

Quartiersarbeit und Generationenwohnen

kommen den Bedürfnissen der

Menschen entgegen.

03 Unter dem Titel „Ene, mene, mu – dement bist du!“ beschäftigen sich die 21. Diakonie-Dialoge am Donnerstag, 25. Juni 2015, 9 bis 14 Uhr, damit, wie das Leben gemeinsam mit Menschen mit Demenz gestaltet werden kann. Die ReferentInnen und ihre Themen: Prof. Dr. Ulrich Körtner „Inklusion von Menschen mit Demenz – Vision oder Illusion?“, Dipl. Theol. BPhil. Christian Müller-Hergl „Segregation und Integration: kein Widerspruch“, Karla Kämmer „Gemeinsam leben & spezifisch begleiten“, Mag.a Sabine Oswald „Zusammenleben in Balance – wie kann das zuhause gelingen“. Ort: voestalpine Stahlwelt, LinzTagungsbeitrag: inkl. Pausenverpflegung 45 Euro (erm. 35)Infos und Anmeldung: [email protected]

Vorankündigung: Diakonie­Dialoge am 25. Juni 2015 in Linz

Die Marktgemeinde Bad Zell, der Sozialhilfeverband Freistadt und das Diakoniewerk sind dabei, gemein-sam ein sozialraumorientiertes Quartierskonzept für Menschen im Alter in Bad Zell umzusetzen. In der Quartiersentwicklung geht es nicht darum, einzelne Leistungen für Ältere zu optimieren, sondern Sozialräume auf die Bedürfnisse von Menschen mit Unterstützungsbedarf ganzheit-lich anzupassen. Akteure sind neben der Gemeinde oder Region vor allem die Bürgerinnen und Bürger sowie Wohlfahrtsträger, Anbieter sozialer Dienstleistungen und innovative Gewerbetreibende.

Der erste Schritt dazu war der Infotag „Gut älter werden in Bad Zell“ Ende September, wo sich die Bad Zeller über Dienstleistungen verschiedener Anbieter informieren und an einer

Umfrage zu den Wünschen und Bedürfnissen von SeniorInnen und zur aktuellen Situation in Bad Zell beteili-gen konnten. „Das Diakoniewerk sieht die Aufgaben künftig verstärkt darin, das Altern als gesamtgesellschaft-lichen Prozess zu sehen. Wir setzen uns daher für eine zunehmende Verschränkung und Verzahnung der bestehenden Angebote verschiedener Anbieter ein. Die weitere Entwicklung wird auch davon abhängen, welche Vorstellungen die Bürgerinnen und Bürger haben, wo sie sich einbringen wollen und können“, erklärt dazu Dr. Johann Stroblmair, Geschäftsführer Diakoniewerk Oberösterreich.

Derzeit errichtet das Diakoniewerk im Auftrag des Sozialhilfeverbandes Freistadt ein Haus für Senioren in Bad Zell nach dem Hausgemeinschafts-modell, das sich an Normalität und am Alltag als Leitidee orientiert. Es integriert neben 48 Plätzen für pflege-bedürftige BewohnerInnen auch eine Tagesbetreuung sowie Wohnen mit Betreuung. Ziel ist es, diese Einrich-tungen mit im Sozialraum Bad Zell situierten Partnern zu vernetzen, um nicht nur den SeniorInnen sondern allen BürgerInnen einen attraktiven Ort zum Leben zu bieten.

Eine Region macht sich altersfit.

„Gut älter werden in Bad Zell“

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„Demenz geht uns alle an“ – unter diesem Motto hat die Demenzberatung als weiterer Baustein im Kompetenz-Netzwerk Alter im Diakoniewerk Salzburg eine Lücke geschlossen. Dass der Bedarf an Beratung von potentiell Betroffenen und deren betreuenden Ange-hörigen im Steigen begriffen ist, können die ExpertInnen bestätigen. Das Angebot reicht von allgemeiner und psychologischer Beratung über kreative und unterhaltsame Freizeitgestaltung bis hin zu Workshops bzw. Fortbildungen. Eine Mitfinanzierung aus öffentlichen Mitteln wird angestrebt, um die Angebote auch zukünftig und dauerhaft mit hoher Qualität und großteils kostenlos gestalten zu können. Das Programm für 2015 finden Sie unter www.demenzberatung-salzburg.at.

Der neue steirische Landesrat für Gesundheit und Pflegemanagement, Christopher Drexler, hat dem Haus am Ruckerlberg des Diakonie-werks Steiermark in Graz einen Besuch abge-stattet. Das innovative Konzept der Hausge-meinschaften, die engagierte Umsetzung und die wohnliche Atmosphäre beeindruckten ihn sehr. In einer Besprechung mit Geschäftsfüh-rerin Mag.a Claudia Paulus und ihrem Team informierte er sich über aktuelle Entwicklungen in der Pflege und verschaffte sich ein Bild von den Anliegen des Diakoniewerks Steier-mark: die Weiterentwicklung des Modells der Hausgemeinschaften, soziale Inklusion und die Notwendigkeit, verstärkt für Menschen mit Demenz tätig zu werden.

Demenzberatung Diakonie­werk Salzburg auf gutem Weg

Landesrat Christopher Drexler besuchte Haus am Ruckerlberg

Unter dem Motto „Der Wandel im 20. Jahrhundert“ waren an drei Nachmittagen im Herbst SeniorInnen aus dem Haus für Senioren sowie dem Wohnpark Diakonissen und SchülerInnen aus dem Bildungzentrum Diakonissen in Linz zu einem intensiven Austausch zusammengetroffen.

Jung und alt im Dialog

Aus der Fülle der möglichen Ge-sprächsthemen hatte eine Gruppe von SeniorInnen folgende Themen für den gemeinsamen Dialog mit den SchülerInnen erarbeitet: Wandel in der Berufs- und Ausbildungswelt, speziell in der Pflege; Wandel der Familienstruktur, der Partnerschaft und Beziehungen; Veränderung der Umgangsformen und Werte.

Ziel war es, durch den Austausch zwischen den Generationen Einblicke in die unterschiedlichen Lebens-

welten bzw. Lebensgeschichten zu ermöglichen und das gegenseitige Verständnis zwischen Jung und Alt zu fördern. Die SeniorInnen stellten unter anderem fest: „Viele Werte haben auch bei den Jüngeren noch Gültigkeit. Wir haben das Gefühl, dass wir gar nicht soooo alt sind.“ Und die SchülerInnen meinten: „Wir haben in-teressante Geschichten gehört. Es hat nachdenklich gestimmt, wie gut es uns heute geht.“ Beide Generationen waren sich einig: „Dieser Austausch hat gut getan!“

Generationen im Austausch

Menschen im

alter

Vor dem Sommer 2014 wurden 24 qualitative Interviews mit den Mie-terInnen geführt und ausgewertet. Große Freude über das Leben und Arbeiten im Wohnpark war zu erken-nen, eine Steigerung der Lebensqua-lität im Vergleich zu vorher wurde deutlich. Außerdem wurden bauliche Anregungen für zukünftige Projekte (z. B. Schlafzimmer und WC nebenei-nander zu planen) und auch Wünsche für den Alltag formuliert. Die Lage des Wohnparks, die Infrastruktur und die Barrierefreiheit waren ganz

Evaluierung des Wohnparks Diakonissen Linzwichtige Gründe für den Wunsch dort zu leben. Die Nähe zu Medizin und Pflegeleistungen vermittelt das Gefühl der Sicherheit. Im September wurden den MieterInnen und deren Angehö-rigen – die eine bedeutende Rolle für das Leben im Wohnpark spielen – die Ergebnisse und Umsetzungsschritte der Evaluierung des Wohnparks von den Leitenden kommuniziert. Beson-ders erfreulich war, dass die Mitar-beiterInnen, noch vor Kenntnis der Ergebnisse, aus dem Alltag heraus an relevanten Themen bereits arbeiten.

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Menschen im

alter

M it insgesamt 129 Wohn-einheiten in Miete, Mietkauf und Eigentum

gestalten Generationen wohnen und Betreutes Wohnen für Men-schen im Alter den Rahmen für ein begleitetes Miteinander. Ein Gemeinschaftsraum bildet das architektonische und die Wohn-koordination des Diakoniewerks das soziale Bindeglied in der „Rosa Zukunft“.

Nach einem Konzept des Diakoniewerks ging mit der „Rosa Zukunft“ in Salzburg­Taxham im Dezember 2013 das erste Wohnquartier „in Betrieb“. Ein Jahr danach gilt es, ein erstes Resümee zu ziehen. Und das fällt durchwegs positiv aus. Erwin Oberbramberger

Wohnquartiersarbeit „auf dem Prüfstand“

Dass das Diakoniewerk mit der Kon-zeptentwicklung und in der Betrei-berrolle sein Dienstleistungsangebot in der Seniorenarbeit – und darüber hinaus – erweitern konnte, ist nur die eine Seite. Vielmehr wird mit der Ent-wicklung von Wohnquartieren einem Trend Rechnung getragen: Der Anteil älterer Menschen wird weiter anstei-gen. Und zukünftige Generationen werden verstärkt nach innovativen Wohn- und Dienstleistungsangebo-

ten suchen, die ihren persönlichen Wünschen und individuellen Bedürf-nissen bestmöglich gerecht werden.

Privat, aber nicht einsamDass sich die Interessenten schon vor dem Einzug ein Bild machen konnten, welche Besonderheiten auf sie in der „Rosa Zukunft“ warten werden, ist sicherlich ein Vorteil, wenn es darum geht, ein Miteinan-der zu entwickeln. Privat, aber nicht

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Menschen im

alter

einsam – ein Leitsatz, der nicht nur für die ältere Generation einen Wert hat! Verbunden mit der Zunahme an Singlehaushalten und dem Aufbre-chen familiärer Strukturen steigt der Wunsch nach selbstgewähltem Leben in Gemeinschaft. Wesent-liche Aspekte für ein gelingendes und qualitätsvolles Leben würden verblassen, wenn fehlende Kontakte zu Vereinsamung führen. Die Wohn-koordination sieht ihre Rolle in einer

Art „Anschubhilfe“, nicht mit dem Ziel einer aufgezwungenen „Verge-meinschaftung“. Wohnkoordinatorin Rafaela Janta-Beyer erleichtert das Knüpfen von Nachbarschaftskontak-ten und regt gemeinschaftliche Akti-vitäten an, gibt Tipps zu Beratungs-, Betreuungs- und Serviceangeboten und sorgt für eine gute Vernetzung im gesamten Stadtteil.

Mit der „Rosa Post“, einem Informa-tionsblatt für alle BewohnerInnen der Rosa Zukunft und interessierte Nachbarn im Stadtteil, informiert Rafaela Janta-Beyer über das im ersten Jahr schon kräftig gewachsene Ange-bot: „Ich möchte jedem Einzelnen die Möglichkeiten, die wir in der Rosa Zu-kunft haben, aufzeigen.“ Und um mit der Zeit zu gehen, ist eine Diakonie-App geplant, damit die Information und Kommunikation zu den Aktivi-täten „in allen Kanälen sickert“.

Sicher und selbständigZu den Zielen der „Rosa Zukunft“ zählt auch die Schaffung eines sicheren Umfeldes, in dem das Älterwerden eine hohe Wohn- und Lebensqualität beinhaltet. Auf der Basis einer architektonischen Bar-rierefreiheit zählen ein Miteinander der Generationen, Sicherheit durch soziale Netze, ein selbstbestimmtes Leben auch im Alter und für den Fall des Falles individuelle Betreu-ungs- und Pflegearrangements zu den Merkmalen des innovativen Wohnquartierskonzepts.

„Gegenseitiges Vertrauen ist die Basis für unser Miteinander. Wenn ich auf Urlaub oder im Krankenhaus bin, habe ich ein gutes Gefühl. Meine Post wird in Empfang genommen und meine Blumen werden gegossen“, freut sich eine Bewohnerin, die diese ganz einfache, aber heutzutage nicht mehr selbstverständliche Nachbar-schaftshilfe in ihrer vorigen Wohnsi-tuation nicht genießen konnte.

„Beim Wohnquartier als innovativem Modell in der Seniorenarbeit geht es um die Gestaltung von sicheren Lebensräumen zum Älterwerden, basierend auf einer geteilten Verant-wortung von Familien, bürgerschaft-lich Engagierten und professionellen Dienstleistern“, weiß MMag. Michael König, Geschäftsführer Diakoniewerk Salzburg, aus der Theorie. Und die Pra-xis der „Rosa Zukunft“ bestätigt ihn.

Die „Rosa Zukunft“ – ein VorzeigeprojektGemeinsam mit gemeinnützigen und privaten Wohnbauträgern entwi-ckelt das Diakoniewerk in Salzburg und auch in Oberösterreich weitere Wohnquartiere. Das breite Fachin-teresse und zahlreiche Besuche in der „Rosa Zukunft“ seitens politisch Verantwortlicher, Wohnbauträgern, Architekten und Sozialraumplanern bestätigen den Weg, den das Diako-niewerk eingeschlagen hat.

Ob die zahlreichen positiven Rück-meldungen der Bewohner in der Rosa Zukunft ein Gradmesser für eine hohe Zufriedenheit und ein Gelingen des Konzeptes sind, wird das Ergebnis der ersten wissenschaftlich begleiteten Evaluation zeigen, die im November mit einer schriftlichen Befragung startete.

„Gegenseitiges Vertrauen ist die Basis für

unser Miteinander.“

Wie gut sich die Gemeinschaft bereits entwickelt hat, zeigte

das erste gemeinsame Sommerfest.

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Menschen mit

behinderung

Inklusion von Menschen mit

Behinderung geht uns alle an!

04 Inklusion von Menschen mit Behinderung geht uns alle an. In einer Sendung von Radio FRO und Freiem Radio Freistadt dreht sich deshalb alles um das Thema Integrative Beschäftigung. Menschen mit Behinderung sprechen darüber, was integrative Beschäftigung für sie bedeutet, und auch MitarbeiterInnen ohne Behinderung erzählen, was es braucht und wie die Zusammenarbeit funktioniert. Sendegestaltung: Margarete Moser, Technik und Teilmoderation: Cindy Förster. Zum Reinhören unter: http://cba.fro.at/270701

Außerdem hat die Werkstätte Linz eine eigene Website, die ähnlich wie ein Blog befüllt wird. Vorgestellt werden Produkte, die Zeitschrift Känguru und die dazugehörige Hörzeitung. Klicken Sie rein: http://wslinz.diakoniewerk.at.

Werkstätte Linz­Stifterstraße macht Radio und bloggt

Das Buch „Es war die Eule in mir“ enthält Texte aus sieben Jahren literarischen Schaffens von acht AutorInnen aus der Literaturgruppe des Theater Malaria. Einige der Texte dieses Buches haben in der Vergan-genheit bereits Preise eingeheimst, unter anderem beim Literaturwett-bewerb Ohrenschmaus. Am 25. November wurde das Buch mit einer Lesung im Café Villa Kunterbunt in Gallneukirchen der Öffentlichkeit

„Es war die Eule in mir“

vorgestellt. Die Lesung wurde von Schauspieler Alfred Rauch gestaltet und dem Akkordeonisten Yevgenij Kobyakov musikalisch begleitet. Vor Ort plauderten die AutorInnen Brigitte Koxeder, Herwig Hack, Herbert Kastner, Stefan Mann, Ruth Oberhuber, Gertraud Gruber und Elisabeth Stachl mit dem Publikum. Auch im Rahmen der Landessonder-ausstellung 2015 werden wiederholt Lesungen stattfinden.

Erstes Buch mit Texten von Autoren aus dem Theater Malaria erschienen.

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Menschen mit

behinderung

Personzentriert Arbeiten heißt zum Beispiel, nicht von Vorstellungen auszugehen, wie Menschen sein sollten, sondern davon, wie sie sind und von den Möglichkeiten, die sie haben. „Personzentriert Arbeiten erfordert einen Bewusstseinspro-zess. Es ist ein ständiges Bemühen erforderlich, um die Grundhaltung in Teams sicher zu stellen, damit das Handeln von MitarbeiterInnen von ihrem Wissen getragen ist. Wir

im Diakoniewerk sind hier sehr gut unterwegs, aber noch lange nicht zufrieden“, erklärte Dr.in Eva Ober-bichler-Meiseleder bei ihrer Begrü-ßungsrede. Neben den interessanten Vorträgen lag der Schwerpunkt vor allem auf dem Austausch sowie in der Vernetzung der TeilnehmerInnen aus verschiedenen Ländern und Einrichtungen. Die nächste Tagung findet im Herbst 2015 in der Stiftung MBF (Schweiz) statt.

Internationale Tagung „Personzentriert Arbeiten“Am 25. und 26. September lud das Diakoniewerk Oberösterreich zum 4. Jahrestreffen des internationalen Netzwerkes „Personzentriert Arbeiten“ in Linz ein.

Für 19 SchülerInnen der 6. Klasse des Bischöflichen Gymnasiums Petri-num in Linz hieß es von 15. bis 18. Oktober die Ärmel hochkrempeln und kräftig anpacken. Im Rahmen der Aktion „72h-ohne-Kompromiss“ wurden gemeinsam mit Menschen

mit Behinderung neue Gartenwege am Linzerberg angelegt, die ab sofort einfacher mit dem Rollstuhl zu befahren sind. Außerdem erhielt die Eisdiele des Streichelzoos, die von Menschen mit Behinderung betrie-ben wird, einen neuen Anstrich.

72h­ohne­Kompromiss

Mehr als 700 Menschen waren Mitte Sep-tember ins Neue Rathaus in Linz zu einer Diskussionsveranstaltung gekommen, die sich mit dieser Problematik beschäftigte. In Oberösterreich warten über 6.000 Menschen mit einer körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigung auf eine Unterstützungsleis-tung. Diese Leistungen, die im OÖ. Chancen-gleichheitsgesetz definiert sind, erfolgen nach Maßgabe der budgetären Mittel, was in den letzten Jahren dazu geführt hat, dass viele Menschen vergeblich auf eine der Leistungen warten. Oberösterreichs Landeshauptmann und Finanzreferent Dr. Josef Pühringer und die Soziallandesrätin Gertraud Jahn stellten sich der phasenweise sehr emotionalen Diskussion. Mehrere DiskutantInnen wiesen darauf hin, dass die Forderung der UN-Konvention nach einer vollen Teilhabe von Menschen mit Behin-derungen an der Gesellschaft nicht umgesetzt werden kann, wenn sie nicht die erforderliche Unterstützung erhalten.

Der diesjährige „Complemento“ – eine Aus-zeichnung des OÖ. Zivilinvalidenverbandes für besonderes Engagement für Menschen mit Behinderung – ging in der Kategorie „Ämter, Behörden, Körperschaften“ an die Gemeinde-kooperation von Bad Wimsbach-Neydharting, Edt/Lambach, Fischlham, Lambach und Stadl-Paura mit dem Diakoniewerk. Seit 1. März 2014 arbeiten fünf integrativ Beschäftigte mit einer pädagogisch und handwerklich geschulten Assistenzperson des Diakoniewerks bei den Bauhöfen der kooperierenden Gemeinden.

In der Gallneukirchner Stadtzeitung werden seit Ok-tober Informationen in Leichter Sprache aufbereitet. Eine Seite der Stadtzeitung steht ganz im Zeichen der übersichtlich und verständlich aufbereiteten Information. Die Stadt Gallneukirchen möchte damit ein Zeichen setzen, Informationen für alle Teile der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Die Leichte Sprache richtet sich nicht nur an Menschen mit Lernbehinderungen, sondern kann auch für Menschen mit Migrationshintergrund hilfreich sein. Gestaltet wird die Seite in Leichter Sprache von der Mediengruppe der Werkstätte Linzerberg und der Werkstätte Linz-Stifterstraße des Diakoniewerks.

Langes Warten auf Unterstützungsleistungen in Oberösterreich

„Complemento“ für Integrative Beschäftigung

Leichte Sprache in der Gallneukirchner Stadtzeitung

SchülerInnen des Bischöflichen Gymnasiums Linz gestalteten neue Gartenwege.

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Menschen mit

behinderung

jemand anderer die Zähne putzt, zeigt aus seiner Sicht schon, wie schwierig es ist, Pflege partizipativ zu gestalten.

Lebenswelten gestaltenSozialraumorientierung – ein für alle gutes nachbarschaftliches Zusam-menleben und aktives Einbringen der BürgerInnen – ergibt sich jedoch nicht allein aus der räumlichen Nähe. Da braucht es mehr. Dr. Frank Früchtel machte in seinem Vortrag anhand eines Gemäldes von einem Marktplatz klar, dass Dezentrali-sierung und somit das Tür-an-Tür-Wohnen noch lange keine Teilhabe und noch keinen Sozialraum schafft: „Erfolgreiche Lösungen sind aus dem Willen und den Stärken von Betrof-fenen gemacht, welche mit ihrer Umwelt so verbunden sind, dass daraus Gelegenheiten entstehen, die integrieren.“ Es geht nicht darum

Menschen sind verschieden, und jeder will unterschiedlich teilhaben – jede Person soll Wahlmöglichkeiten haben. Teilhabe bedeutet mit­erleben, mit­tun, mit­wissen und mit­entscheiden im Sozialraum. Hier ist die Gesellschaft gefordert, die nötige Unterstützung und Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung sicherzustellen. Sabine Etzlstorfer

Teilhabe geht uns alle an!

Wenn teilhaben nicht so einfach ist – Menschen mit hohem Unterstüt-

zungsbedarf begleiten“ lautete das Thema des 42. Martinstift-Symposions am 17. Oktober 2014 in Linz, zu dem wieder eine Reihe von profilierten Autoren gewon-nen werden konnte. Prof. Dr. em. Andreas Fröhlich meinte, Teilhabe sei keine gute Übersetzung von „participation“, wie es in der eng-lischen Version der UN-Konvention heißt. Die wörtliche Übersetzung der „Partizipation“ wäre ihm zu-folge aussagekräftiger. Den Begriff Teilhabe gibt es erst seit 2001 im Duden im Sinne von Teil haben, Teil nehmen, Teil sein und seinen Teil dazugeben. Teilhabe ist für ihn „nicht nur ein Stück der Torte zu essen, sondern bereits beim Backen zu helfen“. Sich selbst vor-zustellen, wie es ist, wenn einem

Einzelpersonen mit (päd)agogischen Maßnahmen zu verändern, sondern Lebenswelten so zu gestalten und Bedingungen zu schaffen, die es Menschen ermöglichen, besser in schwierigen Lebenslagen zurecht-zukommen. Gute Erfahrungen gibt es in Kooperationsprojekten z. B. mit Vereinen, Schulen, Kirchengemein-den, Unternehmenskooperationen (z. B. Integrative Beschäftigung) sowie mit der Begegnung bei öffent-lichen Veranstaltungen (z. B. örtlicher

Weihnachtsmarkt) und in der Nach-barschaftshilfe. Um sich im Sozial-raum zu bewegen, sollten wir – auch

Dezentralisierung allein schafft noch lange keinen Sozialraum.

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als MitarbeiterIn einer Einrichtung – unser örtliches Netzwerk nutzen: familiäre Beziehungen, Arbeitskol-legInnen, (ehemalige) Mitschüle-rInnen, Nachbarn, FreundInnen, Mit-glieder in Vereinen, BetreuerInnen, ÄrztInnen, Geschäftsleute, usw. Mit der Frage „Wo können wir überall anknüpfen?“ fordert Dr. Früchtel die aktive Rolle aller Anwesenden ein.

Den eigenen Traum umsetzenFür Johannes Schwabegger, Peerbe-rater und Moderator für Persönliche Zukunftsplanung, bedeutet Teilhabe: „Alle Menschen akzeptieren jeden.“ Manche Menschen müssten aber den richtigen Umgang miteinander noch lernen, meinte er.

Stehen große Veränderungen im Leben eines Menschen an, gibt es die Methode der „Persönlichen Zu-kunftsplanung“, wie Dr. phil. Nicola

Die Vision ist eine Kultur des

Zusammenlebens, die niemanden

ausschließt.

Die Referate finden Sie in Kürze online zum Nachlesen: ww.diakoniewerk.at/martinstift­symposion­2014

Maier-Michalitsch erklärte, um Klar-heit über die eigene Zukunft zu be-kommen (meine Frage, mein Traum, meine Stärken, meine Bedürfnisse, meine Ziele). Dafür lädt man Men-schen ein, die einem dabei behilflich sein können, den eigenen Traum umzusetzen und die auch bereit sind, ihren Teil dazu beizutragen. Bei Menschen, die verbal nicht kommu-nizieren können, werden Methoden der Unterstützten Kommunikation (z.B. Talker, Symbole) eingesetzt.

Zeit gebenKlaus Limberg, WKS-Trainer, und Robert Ritter, Bereichsleiter im Dia-koniewerk, zeigten in ihren Beiträgen auf, wie anhand des WKS-Modells die Selbstbestimmung der Menschen mit Behinderung gefördert wird (z. B. ich bestimme, wann ich mein Zim-mer in dieser Woche aufräume). Im basalen Bereich heißt das z. B. Zeit zu

geben: „Ich freue mich, wenn Du bei mir bist, aber hilf mir nicht, wenn ich es selber kann, auch wenn es lange dauert.“

Bei allen Beispielen ist das indivi-duelle Engagement im Sozialraum entscheidend – idealerweise neben der professionellen Begleitung auch durch freiwillige Personen. Die Vision ist eine Kultur des Zusammenlebens, die niemanden ausschließt und die Partizipation unabhängig vom Beeinträchtigungsgrad für alle Bür-gerInnen selbstverständlich macht. Daher sind wir als BürgerInnen entsprechend gefordert, uns damit auseinanderzusetzen, wo jede/r ein-zelne von uns Teilhabe ermöglicht: „Wo fangen Sie an Partizipation zu ermöglichen?“

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Aktiv für

ausbildung

Kulturelle Vielfalt ist auch in der Ausbildung

eine Bereicherung.

05

Neuer Ausbildungsbeginn im Frühjahr – Bewerbung ab sofort!

Ergänzungsausbildung Behindertenarbeit für Behindertenbegleiter/innenAusbildungsbeginn: 23. Februar 2015 in Gallneukirchen Dauer: 2 Semester, Kosten: 425 Euro pro SemesterAuskünfte: 07235 63 251 265 oder [email protected]

Ausbildung Fach­Sozialbetreuer/in Altenarbeit Beginn: 23. Februar 2015 in Gallneukirchen, Dauer: 4 Semester Auskünfte: 07235 63 251 265 oder [email protected]: www.zukunftsberufe.at

Beginn: 18. Februar 2015 in Salzburg, Dauer: 4 SemesterAufnahmetermin: 19.1.2015, 12.30 UhrZusatzoption: Modul BehindertenarbeitBewerbung durch Zusendung von Motivationsschreiben und Lebenslauf inkl. Foto an: [email protected]ünfte: 0662 63 85 922 oder 923 (Schulteam)www.diakoniewerk-salzburg.at/de/ausbildung

Gemeinsam mit dem Evangelischen Diakonieverein Salzburg gründete das Diakoniewerk im September die Diakoniewerk Bildung GmbH. Die Gesellschaft konzentriert ihre Aufmerksamkeit auf den Westen Österreichs, aktuell als Betreiberin des Montessori Hauses St. Johann in Tirol.

Seit 1995 hat der Montessori Verein Kitzbühel die im Haus befindlichen Angebote – Kinderkrippe, Kinder-garten und Schule in den Grundschulstufen – nach den Prinzipien der Pädagogik von Maria Montessori ständig weiterentwickelt. In der Diakoniewerk Bildung GmbH bekommt der Verein mit der Trägerschaft durch das Diakoniewerk einen starken Partner, der eine Wei-terentwicklung der Schule ermöglicht. Darüber hinaus steht einem weiteren Ausbau von Angeboten nichts mehr entgegen. www.montessori-kitz.at

Diakoniewerk weitet seine Bildungskompetenz aus

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Aktiv für

ausbildungAktiv für

ausbildung

Durchschnittlich zehn Prozent der Auszubildenden aus den sechs Schulen für Sozialbe-

treuungsberufe (Gallneukirchen, Wels, Mauerkirchen, Ried/Innkreis, Salzburg) kommen aus anderen Ländern, in manchen Klassen liegt der Anteil bei 25 oder sogar 60 Prozent. Die SchülerInnen kom-men aus europäischen Ländern wie Serbien, Kroatien, Tschechien, Polen oder Rumänien aber auch aus Kenia, Angola, Indonesien oder Afghanistan, um eine Ausbildung zum/zur Fach- oder Diplom-Sozial-betreuer/in Altenarbeit, Behinder-tenarbeit oder Behindertenbeglei-tung zu absolvieren.

Vielfältige Geschichten Bazarsad Y. aus der Mongolei kam als Au Pair und dem Wunsch, eine Ausbil-dung im Sozialbereich zu absolvieren, nach Österreich. Ihre Gastmutter hat ihr von den Ausbildungsmög-lichkeiten in der Altenarbeit und der Schule in Gallneukirchen erzählt. „Ich musste alle Dokumente für die Aufnahme an der Schule übersetzen lassen, aber ich wollte so gerne in Ös-terreich bleiben und die Ausbildung absolvieren“, erklärt die 27-Jährige.

Die 18-jährige Jovana R. aus Serbien lebt erst seit eineinhalb Jahren in Österreich. Die deutsche Sprache ist für sie derzeit die größte He-rausforderung. „Ich übersetze den gesamten Lehrstoff ins Serbische. Ich habe aber Schwierigkeiten mit den medizinischen Fachausdrücken, weil

ich diese in meiner Muttersprache auch nicht kenne.“ Die ehrgeizige Schülerin lernt jeden Abend stun-denlang. „Ich beneide schon meine Mitschülerinnen, die nicht so viel ler-nen müssen“, lacht sie. Ihr Deutsch hat sich seit Beginn der Ausbildung bereits verbessert, Schwierigkeiten bereitet es ihr vor einer Gruppe spre-chen zu müssen. „Ich ärgere mich dann auch, dass ich manches nicht so sagen kann, wie ich möchte.“

Berina S. kam vor acht Jahren aus dem Kosovo nach Österreich. „Anfangs war es sehr hart, ich besuchte die Hauptschule und verstand kein Wort Deutsch“, erzählt sie heute mit ober-österreichischem Akzent. „Nach Ab-schluss der Hauptschule habe ich ein Freiwilliges Sozialjahr (FSJ) absolviert. Dort kam ich mit der Altenarbeit in Kontakt. Das konnte ich mir anfangs als Berufsfeld gar nicht vorstellen,

Eine Ausbildung in einer Sprache zu absolvieren, die nicht die Muttersprache ist, erfordert viel Fleiß und Durchhaltevermögen. Nicht wenige in den Schulen des Diakoniewerks stellen sich dieser Herausforderung. Susanne Kunze

Migrationshinter-grund kein Hindernis

weil erst kurz vorher mein geliebter Großvater verstorben war und ich mit Tod und Leiden nicht umgehen konnte. Meine Chefin im FSJ hat viel mit mir geredet und mich gut auf die Schule vorbereitet. Heute weiß ich, dass dies mein Traumjob ist.“

Barrieren und Vorurteile werden abgebautDiese Beispiele zeigen, dass für Men-schen mit Migrationshintergrund eine Ausbildung in der Sozialbe-treuung eine wichtige Integrations-leistung darstellt und sich dadurch Fachkräfte gewinnen lassen. Durch persönliche Begegnungen mit Men-schen aus anderen Kulturen werden Barrieren und Vorurteile abgebaut und das Zusammenleben gefördert. Kulturelle Vielfalt als Normalität zu erleben, ist eine Bereicherung für Auszubildende, LehrerInnen und KlientInnen.

Bazarsad Y., Jovana R., Berina S. sind Schülerinnen im ersten Ausbildungsjahr zur Fach-Sozialbetreuerin Altenarbeit.

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Aktiv für

gesundheit

Medizinische Kompetenz an drei

Standorten

06 17.500 Experten trafen sich im September in Wien, um sich beim 50. Jahreskongresses der Europäischen Diabetes Gesellschaft über neueste Forschungserkenntnisse zu Diabetes auszutauschen.

Univ. Doz. Dr. Raimund Weitgasser, Leiter der Inneren Medizin an der Klinik Diakonissen Salzburg, gehörte dem Organisationskomitee an.

Auf dem Kongress wurden Technolo-gien „der Zukunft“ vorgestellt: Neue Systeme zur kontinuierlichen Mes-sung des Zuckers im Gewebe, neue Medikamente oder Smart-Phone Applikationen, um Blutzuckermes-sung und Berechnungen der Koh-

Neue Forschungsergebnisse in der Blutzuckerbehandlung

lenhydratmengen des auf dem Teller befindlichen Essen auf Knopfdruck zu assoziieren. Dr. Weitgasser leitet an der Klinik Diakonissen Salzburg den Schwerpunkt Diabetologie, zu dem auch eine Diabetesambulanz gehört, und ist mit Forschungsarbeiten unmittelbar an den Entwicklungen beteiligt.

Details finden Sie unter www.salz-burg.diakonissen.at/de/diabetes/.

Die neue Spezialambulanz geht noch besser auf die Bedürfnisse von Kindern ein.

Um noch besser auf die speziellen Diagnose- und Behandlungsbedürfnisse von Kindern mit traumatologischen Fragestellungen eingehen zu können und ihren Eltern ein besseres Service zu bieten, führt die Klinik Diakonissen Schladming ab sofort eine Kindertraumatologische Spezialambulanz. Jeden Montag werden von 13 bis 15 Uhr in kindgerechter Umgebung fachkompetent Verletzungen von Kindern – Altersgrenze 15 Jahre – behandelt und auch sämtliche Nachkontrollen, soweit koordinierbar, zusammengefasst. Akute Verletzungen werden selbstverständlich weiterhin im Rahmen der 24-stündigen unfallchirurgischen Akutambulanz behandelt.

Neu in Schladming: Spezialambulanz Kindertraumatologie

Am ehemaligen Standort des Festsaals entsteht jetzt die neue Radiologie (Bildmitte).

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Wie in den Kliniken steht die ganzheitliche, persönliche Behandlung und Betreu-

ung des Menschen im Vordergrund. Die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der Therapie Diakonissen Salzburg, einem Kompetenzfeld der Klinik Diakonissen Salzburg, setzen diese Maxime in ihrer täglichen Praxis um. Eine Vielzahl an Pati-enten kann sich von der hohen Qualität überzeugen – und dies ist nicht nur quantitativ zu verstehen! Seit mittlerweile 20 Jahren steht die Therapie Diakonissen Salzburg den stationären und ambulanten Patienten der Klinik, den Bewohne-

rInnen im Haus für Senioren, den BesucherInnen der Tagesbetreuung und den BewohnerInnen einer Einrichtung der Behindertenarbeit in Salzburg-Gnigl zur Verfügung. Darüber hinaus erbringt das Diako-niewerk Therapieleistungen in zwei Einrichtungen der Caritas Salzburg (Albertus-Magnus-Haus in Salzburg und Mathiashof in Fuschl).

2008 wurde im Dorf St. Anton in Bruck an der Glocknerstraße das Therapiezentrum Pinzgau eröffnet. Damit steht in einer Einrichtung der Caritas Salzburg Menschen mit Behinderung wohnortnahe Therapie

Die Gesundheit ist eines unserer wertvollsten Güter. Neben den Kliniken in Linz, Salzburg und Schladming zählt auch die Therapie zur Kernkompetenz Gesundheit im Diakoniewerk. Erwin Oberbramberger

Wir leben Gesundheit

Aktiv für

gesundheit

Auch in der Therapie steht

die ganzheitliche, persönliche

Behandlung im Vordergrund.

zur Verfügung. Ein Angebot, das in der Region besonders geschätzt wird. So freut sich die Mutter eines vier-jährigen Buben mit Down Syndrom über die Fortschritte, die ihr Sohn in der Arbeit mit einer Musikpädagogin macht: „Er ist fasziniert, wenn er mit ein paar Klöppelschlägen Klänge erzeugen kann. Da blüht er auf, und es ist so, wie wenn er ein Fenster zur Außenwelt öffnen würde.“

Karin Donnerbauer, Leiterin der Therapie Diakonissen Salzburg und selbst Physiotherapeutin, sieht den Erfolg der Arbeit ihres Teams auch in diakonischen Werten begründet: „Unser Ziel ist die Gewährleistung höchster Qualität in Behandlung, Förderung, Beratung und Anleitung. Wir nehmen den ganzen Menschen in seiner persönlichen Situation mit seinen vielfältigen Bedürfnissen wahr. Die Basis bilden ein interdiszi-plinärer Ansatz und ein wertschät-zender Umgang miteinander.“

Therapie im DiakoniewerkIn Salzburg werden Physio- und Er-gotherapie, Logopädie, Psychologie, Heilpädagogisches Voltigieren und Musiktherapie angeboten.Neben der Therapie Diakonissen Salzburg stehen im Diakoniewerk verschiedene Therapieangebote in Engerwitzdorf, Gallneukirchen, Linz, Ried in der Riedmark und Schlad-ming zur Verfügung. www.diakoniewerk.at/de/ therapie-gesundheit/.

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diakonie ∙ Dezember 2014 26

Der Eislaufplatz mitten in Linz

Eintritt frei!

Martin-Luther-Platz, Linz (Landstraße, Nähe Mozartkreuzung)

6. Dez. 2014 bis 6. Jan. 2015

Leihgebühr Schlittschuhe:Erwachsene € 4,50/Kinder € 4,– (bis zum vollendeten 16. Lebensjahr), € 1,– Ermäßigung auf die Kinderschlittschuh-Leihgebühr mit der OÖ Familienkarte/OÖNcard/spark7 BankCard/4youCard

ausgenommen 24.12. und 31.12.2014 (geschlossen)*

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Michael KöhlmeierZwei Herren am Strand

Winston Churchill und Charlie Chaplin, so unter-schiedlich und doch enge Freunde. Köhlmeier hat erkannt, was in diesem unglaublichen Paar steckt: die Geschichte des 20. Jahrhunderts zwischen Kunst und Politik, Komik und Ernst.Erleben Sie die Geschichte des Jahrhunderts!

Preis: 18,40 Euro

Aus unseren Werkstätt en „Kleine Feiern“

„Kleine feiern“ von derart sind ein Anstoß zum Feiern, klein und praktisch. Sie beinhalten Kerzenständer (Metallnieten auf der Schachtel), 4 rote Kerzen und 4 Zündhölzer. Die Motive sind von KünstlerInnen aus dem Atelier, die Schachteln werden vom Werkstätt le e.V. Pfullendorf (D) produziert.

Größe 52 x 36 x 18 mmPreis: 2,50 Euro

Erhältlich in der Bücherinsel des Diakoniewerks,Hauptstr. 7, 4210 Gallneukirchen, Telefon 07235 62 513, [email protected]

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www.bücherinsel.at

Erhältlich in der Werkstätt e GallneukirchenLinzerberg 46, 4209 EngerwitzdorfTel. 07235 63 251 604 oder www.derart.cc

Borealis ist ein führender Anbieter innovativer Lösungen in den Bereichen Polyolefine, Basischemikalien und Pflanzennährstoffe.

Heuer feiert das Unternehmen bereits sein 20-jähriges Bestehen. Mit Kunden in über 120 Ländern und einem aktuellen Mitarbeiterstand von rund 6.400 weltweit, steht Borealis zu 64% im Eigentum der International Petroleum Investment Company (IPIC), Abu Dhabi, sowie zu 36% der OMV, dem führenden Energiekonzern im europäischen Wachstumsgürtel. Borealis hat seine Konzernzentrale in Wien, Österreich.

Borealis hat zum Ziel, wertvolle Leistungen für die Gesellschaft zu erbringen, indem sie echte Lösungen für echte gesellschaft­liche Herausforderungen liefern. Das Unternehmen hat sich den Prinzipien von Responsible Care® verpflichtet, einer Initiative zur Verbesserung der Sicherheitsperformance in der chemischen Industrie. Mit innovativen Produkten und seinem Water for the World™­Programm leistet Borealis einen Beitrag zur Lösung der weltweiten Herausforderungen im Bereich Wasser und sanitäre Versorgung.

Wachstum durch Verantwortung

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WAS ZÄHLT, IST NÄHE.NUR WER EINFÜHLSAM IST, KANN ANDERE VERSTEHEN UND UNTERSTÜTZEN.