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1/2016 www.diakonie-portal.de Diakonie für Sie Vielfalt der Farben. Vielfalt der Düfte. Vielfalt der Menschen. Diakonie. Für Vielfalt in der Nachbarschaft.

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1/2016

www.diakonie-portal.de

Diakonie für Sie

Vielfalt der Farben. Vielfalt der Düfte.Vielfalt der Menschen. Diakonie. Für Vielfalt in der Nachbarschaft.

Inhalt 32 Editorial

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Serie Wichernplakette 2015 – Teil 3:Campus Hedwig

Pfarrer_innen in der Diakonie:„Seelsorge ist keine Einbahnstraße“ – Adelheid Vitenius

Monat der Diakonie im September

Ich liebe meinen Job:Finanzbuchhalterin Juliane Leuendorf

Brot für die Welt:Zukunft durch Vielfalt

Brot für die Welt in der Region: Globales Lernen inklusiv

Brot für die Welt in der Region: „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“

Qualifizierungsangebot für Geflüchtete:Diakonie-Pflege Verbund als Starthelfer

Standpunkt: Integration ist jetzt dran!

Theologischer Beitrag:Eine Gemeinschaft im Horizont der Hoffnung

Kunst: „WoHIn, WoHIn“

Kältehilfe:Frostschutzengel unterwegs

LIGA Brandenburg:Interview mit dem LIGA-Federführenden Martin Matz

Preisrätsel

Diakonie für Sie Herausgeber: Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitz e.V., Paulsenstraße 55/56, 12163 Berlin · Telefon: 030 8 20 97-0 · Redaktion: Birgit Coldewey · Verantwortlich: Barbara Eschen · Gestaltung: W.A.F. · Druck: PieReg Druckcenter Berlin, gedruckt auf PrimaSet holzfrei, matt Bilderdruck, weiß, Papier aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung · Die Diakonie für Sie erscheint viermal im Jahr und wird auf Wunsch kostenlos zugestellt. · Alle bisher erschienenen Ausgaben der Diakonie für Sie finden Sie auch zum Herunterladen auf www.diakonie-portal.de · Die nächste Ausgabe erscheint am 26. Juni 2016 · Titel: Auf dem Gewürzmarkt in Dehradun im Bundesstaat Uttaran-chal/Indien. · Fotonachweis: Titel: Martin Remppis/Brot für die Welt; Inhaltsverzeichnis (von oben nach unten): DWBo/nils Bornemann, Thomas Lohnes/Brot für die Welt; DWBo/Barbara Eschen; S. 2: DWBo/nils Bornemann; S. 7: Thomas Francois, fotolia; S. 14: manuelbreva, fotolia

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ich liebe die indische Küche. Linsencurry beispielsweise ist meine Leibspeise. Gewürze wie auf unserem Titelbild sind nicht nur eine Augenweide, sondern sie bezaubern auch mit ihren Düften und ihrem Geschmack. Für viele indische Familien sind sie unerschwinglich, sie haben oft nur Reis ohne Gemüse oder Fleisch auf ihrem Teller. Solche Mangelernährung zu bekämpfen, Menschen dabei zu unterstützen, ihr Leben in die Hand zu nehmen – das ist das Ziel von Brot für die Welt. Wie erfolgreich die Partner unserer Hilfsorganisation in Indien das angehen, lesen Sie in diesem Heft.

Auch berichten wir, wo und wie bei uns in Berlin, Brandenburg und der schlesischen oberlausitz Mitarbeitende der Diakonie Menschen in schwierigen Lebenslagen ermutigen und anleiten, ihre Lage zu verbessern. Besonders fordernd ist dies bei obdachlosigkeit oder für Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Somalia oder dem Irak. Es gibt viele Situa-tionen, in denen man verzweifeln könnte, die grau und trostlos erscheinen. Sie aber sollen nicht unsere Stimmung ausmachen, sondern das bevorstehende osterfest und die Hoff-nung der Auferstehung. Mit solcher Zuversicht lässt sich manches bewegen. So kann man die Welt mit ihrer Vielfalt an Farben, Düften und mit den so unterschiedlichen Menschen wahr nehmen und sich daran freuen.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes osterfest!

Barbara EschenDirektorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitz e. V.

Wichernplakette 2015 – Teil 3 54 Wichernplakette 2015 – Teil 3

Manchmal läuft alles rund, wie im Fall von Lukas D.1 Das Jugendamt vermittelte ihn an die FLEXiblen Erziehungshilfen im Campus Hedwig. Im Lauf der Monate lernte er auch die anderen Angebote im Haus kennen. Im HEDWIG Stadtteil-zentrum machte er beim nähkurs mit, denn er interessierte sich für Raumgestaltung. Freiwillig, selbstbestimmt und kre-ativ kam Lukas auf diese Weise in seiner Berufsfindung einen Schritt voran. Mittlerweile ist auch die dritte Einrichtung des Campus wegweisend für ihn geworden: In der Kita Hedwig kann Lukas ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.

Genau das war die Idee der SozDia Stiftung Berlin mit dem Campus Hedwig: Die Einrichtungen, die hier unter einem gemeinsamen Dach versammelt sind, können sich mit ihren unterschiedlichen Konzepten wunderbar ergänzen und für die Menschen im Kiez da sein. Während die FLEX mit den Hilfen zur Erziehung im Auftrag der Jugendämter handelt, was für die Jugendlichen zunächst mit „Zwang“ zu tun hat, basieren alle Angebote des HEDWIG Stadtteilzentrums auf Freiwilligkeit. Bei der inklusiven Kita Hedwig mit ihren 100 Plätzen steht die Dienstleistung im Vordergrund. Für die überzeugende diako-nische Gemeinwesenarbeit wurde der Campus Hedwig 2015 vom Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitz mit der Wichern-Plakette geehrt.

Den Rahmen für die ergiebige Zusammenarbeit bildet ein hellblauer neubau in Hohenschönhausen, der im Mai 2015 eingeweiht wurde. Das HEDWIG Stadtteilzentrum liegt im Erdgeschoss. Sonnendurchflutete Räume mit großen Fen-stern strahlen eine einladende Atmosphäre aus und bieten Platz für Bewegung, Kreativität und thematische Angebote. Für die Leiterin des HEDWIG Stadtteilzentrums Daniela Dur-ben geht es in erster Linie um Begegnung: „Unsere Ange-bote sind in aller Regel Mittel zum Zweck. Ein Haus wie die-ses lebt davon, dass Menschen hier miteinander in Kontakt kommen und gemeinsam aktiv werden.“ Wie viele Zentime-ter der Strickstrumpf wächst, ist weniger von Bedeutung als die neuigkeiten, die beim Stricken ausgetauscht werden. Darum spielen die einladenden Tischrunden eine so zentrale Rolle im Stadtteilzentrum. oftmals tragen die Tasse Kaffee oder das gemeinsame Essen beim monatlichen Brunch ent-scheidend dazu bei, dass Menschen einander kennen ler-nen. Die schlichten Holzmöbel sind aber auch für Kreativ-angebote aller Art bestens geeignet. Außerdem findet hier

Mieterberatung statt oder es tagt der Kiezbeirat. Besonders gut angenommen wird der ehrenamtlich organisierte „Kin-derkram“, ein Secondhandladen für Baby- und Kinderbedarf ohne festgelegte Preise. Im selben Raum können sich Klein-kinder mit ihren Eltern beim „Purzelturnen“ bewegen.

Zur „FLEX“ – kurz für „FLEXible Erziehungshilfen“ – geht es in den ersten Stock, vorbei am Kicker und an der Sofaecke, die oft als Pausentreffpunkt für die Mitarbeitenden aller drei Projekte dient. 1994 gegründet, zählt die FLEX zu den älte-sten Projekten der SozDia und hatte bis zur Fertigstellung des Campus Hedwig ihren Sitz in der Spittastraße. Das fünf-köpfige Team von Einzelfall- und Familienhelfer_innen unter der Leitung von Lars Blümel betreut 15–20 junge Menschen und ihre Familien. In jedem Einzelfall wird ein individueller Hilfeplan ausgearbeitet, dessen Umsetzung das FLEX-Team unterstützt und begleitet. Hilfe zur Selbsthilfe und die Stär-kung der Eigenverantwortung werden hier groß geschrieben. „Wir haben oft noch einmal einen anderen Blick auf die Fami-lien als das Jugendamt“, beschreibt Lars Blümel die Per-spektive der FLEX. Es sei schön zu erleben, wie in manche Familien Ruhe einkehre, wenn nicht ständig die Defizite im Blick seien. Darum empfindet er auch den Campus Hedwig mit seinen vielseitigen Möglichkeiten als einen guten, unter-stützenden Lernort für seine Zielgruppe. Sorgen macht es der FLEX hingegen, dass es immer schwerer wird, jungen Menschen nach der Phase des betreuten Einzelwohnens zu eigenem Wohnraum zu verhelfen. „Die Wohnraumsituation wird immer schlimmer. Hier brauchen wir die Unterstützung des Diakonischen Werkes als Dachverband, um auf poli-tischer Ebene etwas zu bewegen!“

Ein abschließender Blick in die Räume der Kita verrät, dass Kindern hier viel Bewegungs- und Entscheidungsspielraum eingeräumt wird. Das U3-Ausbauprogramm für Kitas war es auch in erster Linie, das die Finanzierung des neubaus ermöglicht hat, erläutert Guido Witzel, Geschäftsführer der SozDia Stiftung Berlin. Um die Kinder direkt nach der Kita weiter begleiten zu können, träumt SozDia von einer inklusi-ven Schule auf dem Campus. Ausreichend Freifläche wäre vorhanden... VEREnA MITTERMAIER

1 name von der Redaktion geändert

Neue Räume für BegegnungIm Campus Hedwig gestalten Menschen ihren Kiez in Hohenschönhausen

Kontakt:Stadtteilzentrum Campus HedwigHedwigstraße 12 | 13053 Berlin Telefon: 030 978 969 83E-Mail: [email protected]

www.sozdia.de

1 Krönender Abschluss der Eröffnungsfeier des Campus Hedwig am 27. Mai 2015: Große und kleine Besucher_innen lassen gemeinsam Luftballons mit ihren guten Wünschen für den Campus in den Himmel steigen.

2 Entstanden als Gemeinschaftswerk beim Jahresempfang 2015 des DWBo anlässlich der Verleihung der Wichernplakette, schmückt der „Baum der Vielfalt“ jetzt den Campus Hedwig.

3 Daniela Durben (HEDWIG Stadtteilzentrum), Guido Witzel (Geschäftsführung SozDia) und Lars Blümel (FLEXible Erziehungshilfen) erzählen von der Arbeit im Campus Hedwig (von links nach rechts).

4 Auszeichnung mit der Wichernplakette für Engagement in nachbarschaft und Kiez: Das Team von Campus Hedwig nimmt auf dem DWBo-Jahresempfang 2015 die Auszeichnung entgegen.

5 Die Baustelle kurz vor dem Bezug der Einrichtungen.

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buchen wir alle anfallenden Vorgänge, wie Banken- und Kas-senbelege, Forderungen und Verbindlichkeiten und tätigen den Zahlungsverkehr. Zu meinen Aufgaben gehört auch, beim Jahresabschluss mitzuwirken. Darüber hinaus buche ich die Spendeneingänge und erstelle die Spendenbeschei-nigungen.

Wie können Sie in der Buchhaltung „helfen?“ Leuendorf: Ein jährlicher Höhepunkt ist das obdachlosen-fest. Auch im Jahr 2015 war das DWBo Kooperationspartner von Frank Zanders Weihnachtsfeier für 3.000 obdachlose und bedürftige Menschen. Die vielen großen und kleinen Spenden, die auf unseren Konten eingehen und verarbeitet werden, zeigen mir eine große Hilfsbereitschaft und Unter-stützung für viele notleidende Menschen.

Warum lieben Sie Ihren Job?Leuendorf: Ich bin ein Zahlenmensch. Auch wenn viele Menschen meinen, Buchhaltung sei ein trockener und unin-teressanter Bereich: ich liebe meine Zahlen. Es ist schön, wenn alles seine Richtigkeit hat und am Ende die Bilanz stimmt.

Das Gespräch führte BIRGIT CoLDEWEy

Ich liebe meinen Job 76 Pfarrer_innen in der Diakonie

Diakonie funktioniert durch direkte und tatkräftige Hilfe vor ort in Form von Sozialarbeit, Pflege oder Beratung durch Haupt- und Ehrenamtliche. Doch Diakonie ist ebenso Ver-waltung. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen in den Einrichtungen dafür, dass Rechnungen bezahlt, Gehälter überwiesen oder Spendenbescheinigungen ausgestellt wer-den. Diakonie für Sie sprach mit Juliane Leuendorf. Die 40-Jährige ist seit Juli 2014 beim Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitz e. V. als Finanzbuch-halterin tätig und sorgt mit ihren Kolleg_innen für einen rei-bungslosen Zahlungsverkehr.

Welche Ausbildung haben Sie?Juliane Leuendorf: nach der Schule habe ich eine 3-jäh-rige Ausbildung als Steuerfachangestellte absolviert und im Anschluss eine Weiterbildung zur geprüften Bilanzbuchhalte-rin erfolgreich abgeschlossen.

Welchen Bezug zu Diakonie oder Kirche haben Sie mitgebracht? Leuendorf: Ich möchte meiner 8-jährigen Tochter die christ-lichen Werte vermitteln und weitergeben, die ich von meinen Eltern und Großeltern gelernt habe. Als Jugendliche habe ich mich in der Jungen Gemeinde engagiert und dort Freunde fürs Leben gefunden.

Wie sieht ein „normaler“ Tag für Sie aus? Was sind Ihre Aufgaben?Leuendorf: In unserem Bereich sind viele Termine und Fris-ten einzuhalten. Kollegen aus anderen Bereichen benötigen unsere Zahlen und Auswertungen. Deshalb ist es wichtig, dass wir zuverlässig und genau arbeiten. In unserem Team

„Ich liebe meine Zahlen“Finanzbuchhalterin beim Diakonie-Landesverband

Kontakt:Juliane LeuendorfFinanzbuchhaltungDiakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitzPaulsenstraße 55/56 | 12163 BerlinTelefon: 030 820 97 150E-Mail: [email protected]

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Seit September 2012 ist Pfarrerin Adelheid Vitenius Seelsorgerin an den Evangelischen Kliniken und am Evangelischen Luise-Henrietten-Hospiz in Lehnin.

Adelheid Vitenius wurde am 23. September 2012 in ihren Dienst in Kloster Lehnin eingeführt. Die 60-Jährige ist dort Seelsorgerin an den Evangelischen Kliniken und am Evange-lischen Luise-Henrietten-Hospiz sowie Pfarrerin der Evange-lischen Kirchengemeinde Luise-Henrietten-Stift Lehnin.

„Ich lache viel mit den Patient_innen oder Gästen. Das scheint mein Markenzeichen zu sein.“ Und auch jetzt lacht Adelheid Vitenius, wie, um ihre Worte noch einmal zu bekräftigen. Überhaupt

gehe es in ihrem Dienst als Krankenhaus- und Hospizseelsor-gerin nicht immer nur um schwere, belastende Dinge, wie sich das manch einer vorstellen mag. natürlich führe sie viele intensive Gespräche und nicht selten gehe es darum, Ängste in Worte zu fassen. „Aber“, sagt die Pfarrerin, „gerade in schwierigen Situationen kommt es auch darauf an, das Schöne im Leben zu finden.“ Vielleicht ist es auch dieser Blickwinkel auf ihre Aufgaben, der Adelheid Vitenius immer wieder hilft, ihrem Dienst mit Freude nachzukommen. Außer-dem dürfe man eines nicht vergessen, betont sie: „Seelsorge ist keine Einbahnstraße.“ Sie bekomme auch viel von den Menschen zurück. So erzählt sie von einer Mutter von vier

Töchtern, die aus ihrem Krankenbett heraus auf den ersten Blick erkannt habe, dass es ihr, der Krankenhausseelsorgerin, an diesem Tag nicht gut ging: „Sie hat mich beraten, war an diesem Tag meine Seelsorgerin.“

Schon während ihrer Ausbildung hat Adelheid Vitenius gemerkt, dass Seelsorge ihre Sache ist: „Auf Menschen zuzu-gehen, Gespräche zu suchen, gemeinsam Schweres auszu-halten und gemeinsam Lösungen zu finden: Das liegt mir.“ Dabei kommt es schon manchmal vor, dass Patient_innen erstaunt reagieren, wenn sie ihnen das Gespräch anbietet: Viele haben bislang keinen oder kaum Kontakt mit dem christ-lichen Glauben gehabt. Für Adelheid Vitenius stellt das kein Hindernis dar. „Ich frage dann, wie es dem Patienten mit sei-ner Krankheit geht oder ob ich etwas für ihn oder sie tun kann.“ So baut sie Berührungsängste ab und macht damit sehr gute Erfahrungen. „Es können religiöse Fragen sein, über die wir sprechen, oder eben auch nicht.“ Doch Adelheid Vitenius ist nicht nur für Patient_innen oder Hospizgäste da. „Ich begleite auch die Angehörigen, verstehe mich als Ansprechpartnerin für die Mitarbeitenden, und dann bin ich ja auch noch Gemein-depfarrerin.“ Diese Vielseitigkeit sei es, die ihren Dienst für sie so spannend mache, „außerdem beziehe ich daraus auch viel Kraft.“ Und die ist auch nicht gerade unwichtig für Adelheid Vitenius‘ täglichen Dienst in Lehnin.THoMAS FISCHER

„Seelsorge ist keine Einbahnstraße“

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Finanzbuchhalterin Juliane Leuendorf verstärkt seit Juli 2014 das Team Buchhaltung/ Rechnungswesen im DWBo.

„Diakonie. Für Vielfalt in der nachbarschaft.“ Auch im Jahr 2016 steht dieses Motto im Diakonischen Werk Berlin-Bran-denburg-schlesische oberlausitz über dem September als Monat der Diakonie.

Kirchengemeinden und Einrichtungen der Diakonie sind ein-geladen, den Kontakt zueinander zu suchen und gemeinsam ein Projekt, eine Veranstaltung oder einen Gottesdienst zu planen. So können diakonische Themen und Angebote öffentlich sichtbar werden und Menschen in der nachbar-schaft erreichen. Vom Stadtteilfest über die Fotoausstellung, den inklusiven Workshop oder das Konzert bis zum Diako-niegottesdienst mit Kirchencafé und Infoständen sind viele Formen der Beteiligung denkbar.

Für Infos und Rückfragen:Saskia PéauPfarrerin und Referentin des VorstandsTelefon: 030 820 97 159 E-Mail: [email protected]

Monat der Diakonie im September 2016

Erfahrungen aus dem Vorjahr und das Antragsformular zur finanziellen Förderung finden Sie auf unserer Internetseite: www.diakonie-portal.de/meldung/monat-der-diakonie-im-september-2016

8 Brot für die Welt

Viele Kleinbauernfamilien in Indien kämpfen ums Überleben. Die Organisation Navdanya hilft ihnen durch die Bereitstellung von traditionellem Saatgut und mit Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft ohne Pestizide und Kunstdünger.

Rund 1.000 Sorten Saatgut Auf der Versuchsfarm von navdanya, einer Partnerorganisa-tion von Brot für die Welt, werden Kleinbäuerinnen geschult. Dort wachsen auf etwa 140 Hektar Land eine Vielzahl traditi-oneller nahrungspflanzen. In navdanyas Saatgutbank lagern geschätzte 1.000 Sorten Saatgut.

Zu Unrecht vergessene Feldfrüchte Dank der Arbeit von navdanya wurden längst in Vergessen-heit geratene Sorten wiederentdeckt: „Die vergessenen nah-rungsmittel bieten oft einen hohen nährwert“, erläutert Vandana Shiva, Gründerin und Leiterin von navdanya. „Die Fingerhirse zum Beispiel enthält viel Kalzium, Eisen und Spurenelemente.“ Auch dank der Arbeit von navdanya ist die Pflanze indienweit wieder populär geworden. „Inzwi-schen geben unsere Bäuerinnen sogar Kochkurse für Frauen in den Städten“, erzählt Vandana Shiva stolz.

„Die Ernte ist besser geworden“ – Kleinbäuerin Sumita Devi aus Gundiyat Gaon erzählt, wie sich ihr Leben verändert hat:„Vor zehn Jahren habe ich einen kleinen Küchengarten ange-legt. Vorher wuchs hier nichts. Jetzt kommt unser ganzes Gemüse aus dem eigenen Garten. Ich muss nie etwas auf dem Markt kaufen. Ich baue zum Beispiel Zwiebeln und Ret-tich, Kartoffeln und Knoblauch an. Von navdanya wurde ich in ökologischem Anbau geschult. Die Ernte ist besser gewor-den. Von den Erträgen des Gartens kann ich fünf Familien-mitglieder ernähren. Knoblauch, Zwiebeln und Kürbisse ver-kaufe ich manchmal auf dem Markt. Mit dem Geld bessere ich meine Haushaltskasse auf. Manchmal gebe ich auch etwas an andere Dorfbewohner ab, die nicht so viel Gemüse zu essen haben.“ KARIn BILLAnITSCH

Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter:www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/navdanya

Zukunft durch Vielfalt

Ihnen liegt daran, dass sich alle Menschen gesund ernähren können? Sie möchten das Projekt „Zukunft durch Vielfalt“ unterstützen? Dann überweisen Sie bitte Ihre Spende mit dem Stichwort „Ernährung“ auf folgendes Konto:Brot für die WeltIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDBBank für Kirche und Diakonie

Haben Sie Fragen zu Brot für die Welt?Dann wenden Sie sich gerne an: Christiane Albrecht Telefon: 030 820 97 [email protected]

Die 60-jährige Gulabidevi zeigt den traditionellen Reis

und Saatgutspeicher. Mit Unterstützung von navdanya

hat sie eine eigene Saatgut bank angelegt, wo sie das Saatgut für die

nächste Aussaat aufbewahrt.

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Am 2. Adventswochenende 2015 organisierte das Diako-nische Werk zur Eröffnung der 57. Aktion von Brot für die Welt in der EKBo einen inklusiven Bildungsworkshop im Martinshof Rothenburg, einen Festgottesdienst in der evan-gelischen Kreuzkirche in Görlitz und eine open-Air-Andacht auf dem dortigen Christkindelmarkt mit vielen Partnern.

„Ja, das können wir wieder machen!“, sagte ein Bewohner des Martinshofes in der Schlussrunde des Bildungstages „SATT IST nICHT GEnUG!“. Menschen mit unterschied-lichen Biografien hatten sich einen Tag lang im Martinshof Rothenburg über weltweite Zusammenhänge ausgetauscht, zum Beispiel zu den Themen „Fairer Handel“, „Lebensmittel-verschwendung“ und „gesunde Ernährung“.

Damit auf dem Bildungstag die Workshops inklusiv als gemeinsames Lernen gestaltet werden konnten, wurde zuvor ein buntes Vorbereitungsteam zusammengerufen. Bewohne-rinnen und Bewohner vom Martinshof waren genauso dabei wie Mitarbeitende von Brot für die Welt, dem Diakonischen Werk und dem Amt für kirchliche Dienste (AKD). Sie bildeten vier inklusive Teams und führten die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer durch den Tag. In einem Raum gingen die Teilneh-mer_innen auf einer großen Landkarte dem Weg der fair gehandelten Banane nach. nebenan wurde der eigene ökolo-gische Fußabdruck gemessen. In einem weiteren Workshop

Globales Lernen inklusiv – gelungener Auftakt zu neuen Lernerfahrungen

Kontakt:Christiane AlbrechtReferentin für Brot für die WeltTelefon: 030 820 97 203E-Mail: [email protected]

bereiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Speisen aus aller Welt zu. Der Tag im Martinshof Rothenburg fand seinen heiteren Abschluss bei einem Konzert mit Gerhard Schöne.

Das Projekt ist zur nachahmung empfohlen. „Es hat sich gelohnt, diesen neuen Weg der Verbindung von globalem und inklusivem Lernen zu beschreiten“, zieht Diakoniedirek-torin Barbara Eschen das Resümee.

Die Arbeitsimpulse mit inklusivem Ansatz sind in zwei Broschüren zusammengefasst und online bei Brot für die Welt zu finden: http://bfdw.de/inklusion

Im September 2016 wird ein inklusiver Bildungstag in Berlin stattfinden. Die Anmeldung wird ab Juni über das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz möglich sein.

CHRISTIAnE ALBRECHT

Gruppenfoto mit allen Mitwirkenden am

Bildungstag am Martinshof in Rothenburg.

Teilnehmer_innen verfolgen auf einer

großen Landkarte den Weg der fair gehandelten

Banane.

Schnippeln macht Spaß.

Teilnehmer_innen bereiten gesunde Speisen aus aller

Welt zu.

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„5000 Brote“ ist eine bundesweite Mitmachaktion vom Evan-gelischen Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt und dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks für alle Konfirmandinnen und Konfirmanden in Deutschland. Mit der Aktion 5000 Brote lernen Konfirmand_innen die unterschied-lichen Lebenswirklichkeiten von Kindern und Jugendlichen in anderen Teilen der Welt kennen und können sich für diese engagieren. nebenbei werden erste Erfahrungen mit einem handwerklichen Beruf gesammelt. Während der Aktion gehen Konfirmandengruppen in Backstuben und Bäckerei-betriebe und backen gemeinsam Brote. Diese werden anschließend in Gottesdiensten oder auf Gemeindefesten verkauft oder gegen eine Spende abgegeben. Das im Rah-men der Aktion gesammelte Geld kommt in diesem Jahr den drei ausgewählten Bildungsprojekten von Brot für die Welt zur handwerklichen Ausbildung in Ghana, El Salvador und Albanien zugute.

Der Aktionszeitraum von 5000 Brote liegt zwischen dem Erntedankfest und dem 1. Advent. Auf der Webseite www.5000-Brote.de finden Sie ausführlichere Informationen zu den Projekten, thematisch sortierte Bausteine für die Konfirmandenarbeit sowie Logo, Flyer und Plakate, um auf die Aktion hinzuweisen.

Die IdeeDie Aktion erinnert an die biblische Speisung der Fünftau-send, bei der 5000 Menschen von fünf Broten satt werden

„5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ Praktisches Lernen im Konfirmand_innenunterricht

(Matthäus 14,13–21). „Das gelebte Teilen ist eine wertvolle Erfahrung, bei der die Konfirmandinnen und Konfirmanden viel lernen“, so Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt. Konfirmandin Charlotte hat 2015 in Schwante bei der Aktion 5000 Brote mitgemacht: „Unser Pfarrer hat uns öfter von Brot für die Welt erzählt und gesagt, dass wir bei der Aktion mitmachen können. Das finde ich ganz toll. Wir backen die Brote. Dann verkaufen wir sie. Das Geld bekommen Jugendliche in Bangladesch, Ghana und Kolumbien. Über die Jugendlichen lernen wir viel. Und die Jugendlichen dort sollen auch lernen können.“

Wer kann daran teilnehmen?Alle Kirchengemeinden der EKD sind eingeladen, sich an die-ser Aktion zu beteiligen. Sicher bestehen vielerorts schon Kontakte zu lokalen Bäckereien, die Sie für diese Aktion ansprechen können. Gehen Sie bitte aktiv auf Ihre Bäckerei zu. Sollte es keine Bäckerei am ort geben, die dafür ansprech-bar ist, kann Ihnen das Koordinationsteam weiterhelfen. BIRGIT CoLDEWEy

Kontakt für Rückfragen:Christiane AlbrechtDiakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitz e.V.Paulsenstr. 55/56 | 12163 BerlinTelefon: 030 820 97 203E-Mail: [email protected]

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10 Brot für die Welt

Mit Unterstützung des Diakonischen Bildungszentrums Lobe-tal und des Diakonischen Werkes Berlin Stadtmitte e. V. bietet der Diakonie-Pflege Verbund Berlin seit dem 25. Januar 2016 fünfzehn geflüchteten Menschen die Möglichkeit der sozialen und beruflichen Integration an. Bei Eignung und nach bestan-dener Prüfung können sie ab Juni 2016 in einer Diakonie-Station arbeiten. Die Qualifizierung wurde ausschließlich über Spenden finanziert.

Der Kurs umfasst 320 Stunden Deutschunterricht mit Ver-mittlung von deutscher Kultur und Lebensweisen, gefolgt von 200 Stunden Pflegebasiswissen und einem 200-stün-digen Praktikum in einer Diakonie-Station. Die Teilnehmen-den werden von ausgebildeten Pflegekräften begleitet und wenden das erlernte Fachwissen schrittweise in der Praxis an. Auch Karimeh L. aus dem Iran und Mohamad S. aus Syrien nehmen an der Qualifizierung teil und lernen die Grundfertigkeiten einer professionellen, würdevollen Pflege. Mohamad S. ist 34 Jahre alt und hat bereits in einem Kran-kenhaus in Damaskus als Krankenpfleger in einer psychia-trischen Abteilung gearbeitet. Seit September 2015 ist er in Berlin. „Ich möchte meinen Fachwortschatz erweitern. Ich freue mich darauf, in Deutschland in meinem Beruf arbeiten zu können, denn ich kümmere mich gerne um hilfebedürftige Menschen.“

Karimeh L. ist seit einem Jahr in Deutschland und ebenfalls hoch motiviert, in einer Diakonie-Station zu arbeiten und

Diakonie-Pflege Verbund Berlin als Starthelfer Qualifizierungsangebot für Geflüchtete

ältere Menschen zu Hause zu unterstützen. Derzeit lebt sie in Schwedt und fährt jeden Tag nach Berlin-Kreuzberg. Durch das Qualifizierungsangebot hat sie Freundschaft zu einer anderen Iranerin geschlossen. Die jungen Frauen helfen sich gegenseitig, die täglichen Herausforderungen zwischen Schule, Familie und Behördengängen zu meistern. Die auf-geschlossene Iranerin betont: „Ich möchte mich ausdrück-lich für diese Chance bei der Diakonie bedanken.“

„Die Flüchtlinge allein werden unser aktuelles Problem des Pflegekräftemangels nicht lösen können“, sagt Karl-Martin Seeberg, Geschäftsführer beim Diakonie-Pflege Verbund Berlin. Dazu gebe es noch zu viele Hürden. Schwierigkeiten machten besonders die langen Fristen, bis genehmigt ist, dass geflüchtete Menschen bleiben und arbeiten dürfen. „nur durch die intensive Begleitung von bestehendem Per-sonal kann es eine Chance zur beruflichen und persönlichen Integration der Teilnehmenden geben“, so Seeberg. „Das braucht Zeit.“ JEnny PIEPER-KEMPF

Kontakt:Diakonie-Pflege Verbund Berlin Personalleiter Heiko KahnsZossener Str. 24 | 10961 BerlinTelefon: 030 208 863 [email protected] www.diakonie-pflege.de

Auftaktveranstaltung am 14. Januar 2016. Alle Teilnehmer_innen an der Qualifizierung werden herzlich will-kommen geheißen.

Karimeh aus dem Iran (links) und Mohamad aus Syrien nehmen an der Qualifizierung teil.

Im Rahmen der Aktion: „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ backen Konfirmand_innen in KuchenRausch’s Feinbäckerei in Berlin-Friedrichshain mit. Zweiter von rechts: Bäckermeister René Wieninger.

Rubrik 1312 Standpunkt

Was die Geflüchteten brauchen, ist so jemand wie der Patron und Ausbildung und Arbeit. nur gut, dass es zahlreiche Ehrenamtliche in unseren Einrichtungen und Gemeinden gibt, die zu ihnen wie auch zu geflüchteten Frauen und Fami-lien Kontakt suchen. Die sie einladen in Gemeindehäuser, zu Sprach-, Koch- und Computerkursen oder Stadtführungen. Sie zeigen ihnen unsere Welt und geben ihnen zugleich Hoff-nung. Dieses Engagement ist von unschätzbarem Wert. Es hilft Vertrauen zu entwickeln und baut Brücken. Das allein aber reicht nicht aus. Die Profis sind gefordert. Die Jobcenter müssen für alle gezielte berufsbezogene Sprachkurse anbie-ten, Praktikumsplätze und schulische wie berufliche Bildung und schließlich Arbeitsplätze vermitteln. Die Leistungsfähig-keit und die formalen Abschlüsse der Einzelnen müssen ein-geschätzt und Brücken- und auch Alphabetisierungskurse entwickelt werden. Da stehen wir noch sehr am Anfang, aber einige haben schon begonnen – zum Wohle aller.

Was der Diakonie-Pflege Verbund Berlin und das Diakonische Bildungszentrum Lobetal auf die Beinen stellen, ist vorbildlich: Sie bieten Flüchtlingen aus unterschiedlichen Herkunftslän-dern Qualifizierung in pflegerischer Arbeit verbunden mit einem Sprachkurs. Und das übrigens allein mit Spenden- und Stiftungsmitteln. Genau das ist jetzt dran: Integration durch Sprache und Qualifizierung statt untätigem Warten.

Ich muss an die Berichte meines Vaters denken. Mit fünf-zehneinhalb Jahren als Flakhelfer eingezogen, war er erst als 20-Jähriger tief verunsichert aus der französischen Kriegs-gefangenschaft zurückgekehrt. Das Schlimmste für ihn war – neben dem Hunger, dem Hass der Franzosen und der Sehnsucht nach der Familie – die erzwungene Untätigkeit. In seinem bruchstückhaften Tagebuch hat er freudig vermerkt, wenn es irgendeinen Schulunterricht gab. nach der uner-träglichen Lagerzeit konnte er als Maurer auf einem Weingut arbeiten, dessen Eigentümer sich seiner annahm. Endlich eine Aufgabe, endlich ein Ansprechpartner! Von „seinem Patron“ erzählte er uns Kindern mit Respekt, wir besuchten ihn sogar einmal. Sein Ersatzvater hatte ihm abends Franzö-sisch beigebracht und in ihm die lebenslange Freude an der französischen Lebensart geweckt.

Daran muss ich denken, wenn ich junge geflüchtete Männer in unserem Stadtbild sehe. Ich kann nicht einmal ahnen, was sie alles hinter sich haben. Aber ich vermute, dass sich man-cher – wie mein Vater damals – verloren und abgelehnt vor-kommt. Die Geflüchteten bringen oft sehr wenig Gepäck mit, aber viele Probleme aus ihrer Heimat, von den Fluchtwegen, von der Ausbeutung durch Schleuser und verursacht durch waghalsige Transporte. Vermutlich werden sie von Ängsten und Sorgen um zurückgebliebene Familienangehörige bis in ihre Träume verfolgt – Traumatisierung nennen wir das.

Sicher ist: Für die jungen Männer ist es eine große Aufgabe, sich bei uns einzufinden – wie auch eine große Herausforde-rung für uns, als Aufnahmegesellschaft. Wir müssen ihnen eine Chance geben zu einem neuanfang mit allgemeiner und beruflicher Bildung. Zugleich mit der klaren Ansage, dass wir in Deutschland Respekt gegenüber dem oder der anderen – auch gegenüber Frauen und Kindern – erwarten und dass Regeln wie Gleichberechtigung und Religionsfreiheit zu akzeptieren sind.

Integration ist jetzt dran!

BARBARA ESCHEnDirektorin desDiakonischen Werkes Berlin-Brandenburg- schlesische oberlausitz e.V.

Servicetelefon 0521.144-3637

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Kunst 1514 Theologischer Beitrag

Eine Gemeinschaft im Horizont der Hoffnung„Wir schaffen das“ – dieser Satz ist arg geschunden. Ursprünglich als Ermutigung gemeint, wird er jetzt andau-ernd benutzt, um lautstark zu behaupten, dass wir „es“ eben nicht schaffen. Als ob das Gelingen der Aufnahme der vielen Flüchtlinge sich so einfach pauschal bestimmen ließe – „ganz oder gar nicht“.

Karfreitag ist das Ende jeder Hoffnung. So vielversprechend es war, was Leute mit Jesus erlebten – jetzt ist es vorbei. Gestorben sein neuer Blick auf die Menschen, seine heilen-den Hände, seine belebenden Worte. An der Welt gescheitert, erfolglos, enttäuscht.

Doch dann, am dritten Tag, bricht neue Hoffnung auf. Der Stein vorm Grab ist weg. „Der Gekreuzigte ist nicht hier; er ist auferstanden!“ Es geschehen neue Begegnungen mit Jesus. Einige halten inne – und staunen: Der neue Blick auf Men-schen, heilende Hände, belebende Worte – sie überwinden das Scheitern, bedingungslos und ohne Erfolgsgarantie.

ostern bedeutet für mich: im Horizont dieser Hoffnung leben. So leben, als ob sich heute schon Gräber öffnen und Tote auferstehen. Als ob mehr und noch ganz Anderes möglich ist, als das, was Menschen Tag für Tag schaffen. Diese öster-liche Hoffnung trägt unendlich viele Menschen. Und sie beflügelt auch den Einsatz für andere.

„Hoffnung ist ein Wachtraum“, schrieb Aristoteles. Und Hoff-nung braucht es, um neu anzufangen. So beginnt die Bro-schüre „Wir schaffen das“ von nikolaus von Wolff und Ameen Alkutainy. 99 Tipps und Fakten sollen Zuwanderern und Ein-

heimischen das gegenseitige Verständnis erleichtern. Das kleine Lehrbuch ermöglicht einen Einstieg in die deutsche Lebenswirklichkeit. Die Herausforderungen der Integration sind nicht diffus und endlos, zeigt das Buch, sondern konkret benennbar. Veröffentlicht im Herbst 2015 – als Angela Merkel ihren vielzitierten Satz sagte – regt es seitdem in vielen Unter-künften und Helfer_innenkreisen hoffnungsvolle Gespräche und Reflexionen an.

Es geht nicht um „Ganz oder gar nicht“. Es braucht vielmehr Hoffnung – ein Innehalten, ein Vertrauen auf mehr als uns selbst. Und eine Gemeinschaft, die um das Scheitern weiß und trotzdem lebendig bleibt. Gut, wenn wir so eine Gemein-schaft sind, getragen von der Hoffnung, dass die schwersten Steine nicht wir allein wegwälzen.

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ULRIKE TRAUTWEInGeneralsuperintendentin Sprengel Berlin

Ein großer Schwarm Kraniche ist vor dem Altar gelandet. Mehrere Hundert gefaltete Vögel aus buntem Papier schwe-ben auf bis zu 50 cm hohen, nadelgleichen Federstählen, der Luftzug lässt sie lebendig wirken. Es sind Wunschkraniche, die die Künstlerin Hadmut Bittiger zusammen mit geflüchte-ten Menschen in der origami-Technik gefaltet hat. Zuvor haben sie ihre Wünsche in Text und Bild auf dem Papier ver-ewigt: Manche Kraniche sind bunt gestaltet, viele in den nationalfarben Syriens oder Afghanistans, andere sind weiß. Manche tragen den Wunsch in sich, andere zeigen ihn nach außen. Jeder Kranich ist einzigartig. Einige sind sehr sauber und filigran gefaltet, bei anderen scheint das Papier mehr-fach gefaltet. Ende vergangenen Jahres war das Kunstpro-jekt „WoHIn, WoHIn“ in der Kirche Zum Guten Hirten in Berlin-Friedenau zu sehen.

Das Symbol des Kranichs wurde mit Bedacht gewählt: Einer japanischen Legende nach wird derjenigen Person, die tau-send Kraniche faltet, ein Wunsch erfüllt. Papierkraniche wer-den in Japan außerdem zu besonderen Ereignissen als Sym-bol des Friedens überreicht. Auch in China sowie in der europäischen Antike diente der Kranich als Glücks- und Weisheitssymbol. Das Besondere an der Installation ist aber nicht nur das objekt selbst, sondern auch der ort, an dem sie ausgestellt wurde. Die Kirche Zum Guten Hirten in Berlin-Friedenau bindet die Wünsche der Geflüchteten in einen reli-giösen Kontext ein. Die Wünsche wurden hier vor Gott gebracht.

Wie die geflüchteten Menschen sind auch die Kraniche Wan-dernde. Sie legen jedes Jahr lange beschwerliche Strecken

zwischen Europa, nordafrika und Mittelasien zurück, um bessere Lebensbedingungen zu finden. Und warum wan-derten die Menschen nach Berlin? Um dies herauszufinden, hat die objektkünstlerin Hadmut Bittiger über mehrere Monate hinweg unter anderem die notunterkunft für geflüch-tete Menschen der Berliner Stadtmission in Moabit besucht. Dort haben die Menschen ihre Hoffnungen und Wünsche auf ein weißes Stück Papier geschrieben oder gemalt. Es ent-standen Bilder der Sehnsucht nach der verlorenen Heimat; Erlebnisse dort oder auf der Flucht; immer wieder Wunsch-häuser, ein neues Zuhause mit Gartenbank, Bienenstock, Fahrrad, und drinnen ein Blumenstrauß auf dem Tisch.

Einige der Bilder können Sie noch betrachten unter: http://hadmutbittiger.de/arbeiten/wohin-wohin/

Inzwischen sind die Kraniche weitergeflogen. Viele Wünsche mögen geblieben sein. Aber vielleicht wurde der ein oder andere Wunsch dank zahlreicher haupt- und ehrenamtlicher Unterstützer_innen in der Diakonie auch schon erfüllt. KATRIn GEIER

„WOHIN, WOHIN“ Kraniche verleihen Flüchtlingswünschen Flügel

Kontakt:Hadmut BittigerobjektkunstAtelieroranienstraße 19 A | 10999 Berlin-KreuzbergTelefon: 0178 25 47 202E-Mail: [email protected]

Ein Meer aus Papierkranichen und zugleich ein Meer aus

Hoffnungen und Wünschen vor dem Altar in der Kirche Zum Guten

Hirten in Berlin-Friedenau.

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16 Kältehilfe

Als sie an einem Mittwoch um 9.30 Uhr in ihrem Büro eintref-fen, haben sie schon einen Arbeitseinsatz hinter sich: Tanja Borisova, Basia Friedrich und Petra Schwaiger. Um sieben Uhr hatten sie verschiedene notübernachtungsstellen auf-gesucht, um dort obdachlose zu beraten, die kein Deutsch sprechen, weil sie ursprünglich aus Mittel-, nord-, oder ost-europa kommen. Die drei Sozialarbeiterinnen beherrschen nicht nur russisch, polnisch, bulgarisch, bosnisch-serbisch-kroatisch und englisch, sie kennen sich auch gut aus in den Herkunftsländern. Denn jede von ihnen hat in einem der Länder zeitweise selbst gelebt. Petra Schwaiger kann sich vorstellen, wie es einem älteren Klienten geht, der Bulgarien verlassen hat, weil das Dach seines kleinen Hauses kaputt war und er zunächst in Griechenland und jetzt in Deutschland für seine Familie Geld verdienen wollte. Im Zuge der Arbeit-nehmerfreizügigkeit kann er sich hier Arbeit suchen. Aber ohne Deutschkenntnisse, ohne Idee davon, wie ein Jobcenter funktioniert, ohne Ansprechpartner_innen gelingt das nicht so einfach. Die Familie ist weit weg, sie mit schlechten nachrich-ten belasten, möchte er auch nicht – und so schlägt er sich durch. Vielleicht mit Gelegenheitsarbeiten, Flaschensammeln oder Betteln. ohne obdach, ohne regelmäßige Mahlzeiten und ohne irgendeine medizinische Hilfe. Ein Einzelgänger am Rande unseres Wohlstands, ja selbst am Rande derer, die als Einheimische ohne festen Wohnsitz in Berlin leben.

Basia Friedrich ergänzt, dass eigentlich alle nur eines wollen: arbeiten und Geld verdienen und sich eine Existenz auf-bauen. Sie berät die polnisch sprechenden Klient_innen und weiß, dass manche_r von ihnen ausgenutzt und ausgebeutet wurde. Anstelle eines Arbeitsvertrages lässt sie der vermeint-liche Arbeitgeber einen Gewerbeschein unterschreiben oder einen unvergüteten Praktikumsvertrag. So sehen sie keinen Cent für ihre Arbeit, sind aber zugleich nicht in der Lage, ihre Rechte einzuklagen. Denn wie soll das jemand machen, der den ganzen Tag nach einem Schlafplatz und nahrungsmitteln suchen muss? Einige der Klienten scheitern an der Fremdheit, viele an der Hoffnungslosigkeit ihrer Lage. Zum Amt zu gehen, das traut sich keiner – und wenn doch, wird er oft abgewie - sen, ohne dass seine Ansprüche ernsthaft überprüft wurden. obdachlosigkeit lässt sich in den meisten Fällen nur noch mit Alkohol aushalten, wodurch alles noch hoffnungsloser wird.

obdachlos sind auch Frauen, fast ein Fünftel. Einige haben bei Reinigungsdiensten in Hotels gearbeitet, ebenfalls unter prekären Umständen, ohne Arbeitsvertrag. Manche sind auf undurchsichtigen Wegen in die Prostitution geraten. Auch Schwangere treffen die Frostschutzengel in den Tagesstät-ten, Versorgungspunkten und notübernachtungen. Hier geht es erst einmal um einen sicheren Platz für die Entbindung – keine Selbstverständlichkeit für diese Frauen.

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Frostschutzengel unterwegs

Kontakt:Projekt „Frostschutzengel“Mariannenstr. 21 | 10999 BerlinTelefon: 030 463 039 025E-Mail: [email protected]

www.frostschutzengel.infowww.gebewo.de

Die drei Sozialarbeiterinnen lassen sich trotz vieler aussicht-loser Lebenslagen nicht entmutigen. „Versuchen Sie es, es gibt immer eine Chance“, benennt Petra Schwaiger das Motto der Frostschutzengel. Manchmal haben die Klient_innen nämlich doch Ansprüche durch ihre Arbeit erworben, die sie einzuklagen helfen. Die drei Sozialarbeiterinnen freuen sich, dass viele Berliner_innen aufmerksam hinsehen auf Menschen in not. So wissen sie von Student_innen zu berichten, die regelmäßig Geld zusammenlegen, um einem jahrelang obdachlosen einen Minijob zu finanzieren. Das beeindruckt die Drei. Sie haben viele Erfahrungen gesam-melt, die sie auch in politische Gremien einbringen. „Es gibt noch viel zu tun. Gut, dass unser Projekt jetzt erst einmal für drei Jahre gesichert ist.“ Recht haben sie.BARBARA ESCHEn

Schlafzimmer unter freiem Himmel: Der

S-Bahnbogen nr. 491 führt durch den

GroßenTiergarten.

Die drei Sozialberaterinnen des Projekts Frostschutzengel: Petra Schwaiger, Basia Friedrich, Tanja Borisova (v.l.n.r.).

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Das Projekt „Frostschutzengel“ wurde 2012 von der GEBEWO – Soziale Dienste Berlin Mitglied im Diako-nischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Ober-lausitz e.V. gegründet und zunächst aus Spenden und Kollekten finanziert. Um das Angebot zu stärken und auszubauen, ist die GEBEWO am 01.03.2015 mit dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin eine Kooperation eingegangen. Derzeit erhält das Projekt einen Zuschuss aus dem Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen in Deutschland (EHAP).

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Seit Januar 2016 hat das Diakonische Werk Berlin-Branden-burg-schlesische oberlausitz e. V. die Federführung der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Branden-burg für zwei Jahre inne. Das Amt des LIGA-Vorsitzenden hat für diesen Zeitraum DWBo-Vorstandsmitglied Martin Matz übernommen. Diakonie für Sie sprach mit ihm über seine Ziele und Arbeitsschwerpunkte.

Glückwunsch, Herr Matz, zum neuen Amt. Aber was ist das eigentlich, der LIGA-Vorsitz?Martin Matz: Danke. Die Wohlfahrtsverbände Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz, Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Paritä-tischer Wohlfahrtsverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden beziehen als Liga der Wohlfahrtsverbände gemein-sam Position. Ein Verband hat immer für zwei Jahre den Vor-sitz, das ist in Brandenburg jetzt die Diakonie.

Wie eng können und wollen die Verbände denn zusammenarbeiten? Matz: Die Ligaverbände stehen für Trägervielfalt im Sozial-bereich, deswegen arbeiten sie zwar zusammen, würden aber nie „fusionieren“. Wir haben für unsere Klientinnen und Klien-ten aber die gleiche Verantwortung. Deswegen fällt es uns leicht, gemeinsam für ein selbstbestimmtes Leben von Men-schen mit Behinderungen oder die Bekämpfung von Armut einzutreten.

Welche Ziele haben Sie für Ihre Amtszeit? Matz: Eines der größten Probleme in Brandenburg ist, dass soziale Aufgaben wachsen, etwa in der Altenpflege, in den Kitas oder bei der Integration von Flüchtlingen, aber die Arbeitskräfte zur „Mangelware“ werden. Fachkräfte werden zum entscheidenden Engpass und wir müssen uns um die Ausbildung bemühen, aber auch Fragen nach tariforientierter Bezahlung beantworten können: Die Entgelte aus der Sozial-versicherung oder von Land und Kommune müssen künftig tarifliche Bezahlung ermöglichen, wenn wir genügend Fach-kräfte für Brandenburg sichern wollen. Eine weitere Herausforderung ist durch Sozialministerin Golze erneut ins Licht gerückt worden: Armut in Branden-

burg ist in den meisten Fällen Kinderarmut. Deswegen ist es richtig, dass es jetzt einen „Runden Tisch Kinderarmut“ gibt. Die freie Wohlfahrt beteiligt sich daran. Für ein Bundesland gibt es kein Patentrezept gegen Kinderarmut – aber man kann mit einem Bündel an Maßnahmen und Projekten viele kleine Erfolge erzielen.

Das schwierigste Thema aktuell ist sicher die Auf-nahme und Integration der vielen geflüchteten Men-schen. Was wollen Sie hier verbessern? Matz: Wir sind in Brandenburg – genau wie in Berlin und überall in Deutschland – noch bis über alle ohren mit den Problemen rund um Aufnahme und Unterbringung beschäf-tigt. Aber dieses Jahr muss sich der Schwerpunkt auf Inte-grationsfragen verlagern. Die Konzepte und Kapazitäten dafür sind zwar noch nicht ausreichend vorhanden, aber das muss sich schnell ändern. Die sprachlich-kulturelle Integra-tion, aber besonders die Arbeitsmarktintegration muss mög-lichst schnell vorangehen. Für viele Menschen, die im letzten Jahr zu uns gekommen sind, ist der Weg in den Arbeitsmarkt aber relativ lang, weil es an vielen Voraussetzungen fehlt. Dennoch gibt es interessante Chancen, denn auch in Bran-denburg ist der Fachkräftemangel längst ein großes Problem und viele Arbeitgeber – auch in der Diakonie – würden gerne Teil erfolgreicher Integrationsbeispiele werden.

Die Liga hat mit weiteren Hilfsorganisationen die Kampagne „Brandenburg zeigt Herz“ ins Leben gerufen. Was wollen Sie damit bewirken? Matz: In vielen orten werden freiwillige Helfer_innen geflüch-teter Menschen nicht nur mit Lob überschüttet. Sie sind den-noch mit viel Energie bei der Sache und wollen helfen, dass wir diese Herausforderung bestehen. Mit „Brandenburg zeigt Herz“ wollen wir zeigen, dass sie nicht allein sind. In anderen Städten und Dörfern gibt es auch viele Engagierte und die Wohlfahrtsverbände, Politikerinnen und Politiker, Menschen aus Wirtschaft und Kultur stehen hinter diesem Engagement. Die öffentliche Diskussion soll nicht von einer Minderheit beherrscht werden, die mit dem Streichholz in der Hand Stimmung machen will.

Gemeinsam gestalten, beraten und Forderungen formulieren

Wie sehen Sie Ihre Rolle gegenüber der Politik? Matz: Gemeinsam gestalten, beraten, Forderungen formulie-ren – die Rolle der freien Wohlfahrtspflege ist sogar gesetzlich festgelegt: Sie soll mit dem Staat gemeinschaftlich Sozialpoli-tik gestalten – auf Augenhöhe. Wir sorgen dafür, dass es genü-gend Vielfalt auf einem hohen fachlichen niveau gibt: Wenn es zum Beispiel Kindertagesstätten als kommunale Angebote

Diakonie-Vorstandsmitglied Martin Matz, Diakoniedirektorin Barbara Eschen und Manfred Stolpe (Ministerpräsident a. D. und Schirmherr der Initiative) zeigen bereits Herz.

LIGA-Vorstand der Spitzenverbände der freien Wohlfahrts pflege in Brandenburg v. l. n. r.: Martin Matz (Diakonisches Werk), Fredy Gross (ZWST), Andreas Kaczynski (PARITÄTER), Anne Böttcher (AWo), oliver Bürgel (DRK), Friedemann nixdorf (Caritas Berlin). Auf dem Bild fehlen: Matthias Schmidt (Caritas Görlitz) und Christian Thomes (Caritas Berlin).

gibt, ist es gut, dass Kitas in evangelischer Trägerschaft oder in nichtkonfessioneller freier Trägerschaft hinzutreten. So ent-stehen unterschiedliche Profile und eine interessante Auswahl für die Familien. Als gemeinnützige soziale Dienste sind wir eben in einer anderen Rolle als die gewerbliche Wirtschaft.

Die Fragen stellte VERA FISCHER

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Machen auch Sie mit und zeigen Sie Herz, weil es um Menschen geht!

Was können Sie tun? Ob Schüler_in oder Student_in, ob berufsfähig oder in Rente – bei „Brandenburg zeigt Herz“

kann jede_r aktiv werden: 1. Herz auf die rechte Hand malen (mit Lippenstift oder Edding) oder aus Farbkarton aufkleben

2. Foto machen (im Querformat) 3. Foto hochladen bei brandenburgzeigtherz.de (hier finden Sie auch alle Teilnehmer_innen

in einer Bildergalerie)4. Teilen! (auf facebook.de)

20 Preisrätsel

Helfen Sie mit Ihrer Spende.

Kontenübersicht

Diakonische AufgabenDiakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitz e.V.IBAn: DE18 1002 0500 0003 2019 00BIC: BFSWDE33BERBank für Sozialwirtschaft

Brot für die Welt – Evange-lischer Entwicklungsdienst Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.IBAn: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GEnoDED1KDBBank für Kirche und Diakonie

Diakonie KatastrophenhilfeEvangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. IBAn: DE68 5206 0410 0000 5025 02BIC: GEnoDEF1EK1Evangelische Bank eG

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Vorschau

Schnäppchen auf dem Prüfstand Vom Baumwollfeld über die Verarbeitung der Faser bis zur nähfabrik – die Kleidung, die wir hier in Deutschland kaufen, hat einen langen und für die Beteiligten oft leidvollen Produktionsweg hinter sich. Die Arbeitsbedingungen sind zumeist menschenun-würdig, die Kosten für die Umwelt hoch. Lesen Sie mehr darüber in der nächsten Ausgabe.

Liebe Rätselfreunde, wir haben den „ostermorgen“ von Emanuel Geibel lückenhaft abgedruckt. Raten Sie mit! Ziehen Sie die fehlenden Buchstaben in der richtigen Reihenfolge zu einem Lösungswort zusammen.

Auf die Gewinner warten tolle Buchpreise. Die Lösung bitte auf dem Postweg an: Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitz, Postfach 332014, 14180 Berlin oder per E-Mail an: [email protected] ist der 31. März 2016.

Lösungswort:

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Ostermorgen(Strophen 1,3,5)

Die Lerche stieg am ostermo3genempor ins klarste Luftgebietund schmettert‘ hoch im Blau verborgenein freudig Auferstehungslied.Und wie sie schmetterte, da klangenes tausend Stimmen nach im Feld:Wach auf, das 2lte ist vergangen,wach auf, du froh verjüngte W8lt!

Wacht auf, ihr trägen Menschenherzen,die ihr im Winters6hlafe säumt,in dumpfen Lüften, dumpfen Schmerzenein gottentfremdet Dasein träumt.Die 1 raft des Herrn weht durch die Landewie Jugendhauch, o laßt sie ein!Zerreißt wie Simson eure Bande,und wie die Adler sollt ihr sein.

Ihr sollt euch all des 7eiles freuen,das über euch ergossen ward!Es ist ein inniges Erneuen,im Bild des Frühlings offenbart.Was dürr war, grünt im 4ehn der Lüfte,jung wird das Alte fern und nah.Der 5dem Gottes sprengt die Grüfte –wacht auf! Der ostertag ist da.

ostergedicht, Autor: Emanuel Geibel (1815–1884)