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 © Thommen/Achleitner | Allgemeine Betriebswir tschaftslehre (Folien von Gilbert/Schedel, Universität Erlangen-Nürnberg) GablerPLUS Zusatzinformationen zu Medien des Gabler Verlags Gabler Verlag | Wiesbaden 2009 www.gabler.de Thommen/Achleitner Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Teil 1: Unternehmen und Umwelt (Foliensatz 2) Umfassende Einführung aus managementorientierter Sicht 6., überarb. u. erw. Auflage 2009  Foliensätze von Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner und Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert

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    Thommen/AchleitnerAllgemeine Betriebswirtschaftslehre

    Teil 1: Unternehmen und Umwelt (Foliensatz 2)

    Umfassende Einfhrung ausmanagementorientierter Sicht

    6., berarb. u. erw. Auflage 2009

    Folienstze von Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner und Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert

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    Unternehmen undUmwelt

    1. Grundlagen

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    Ausgangspunkt wirtschaftlicher Ttigkeit

    Ausgangsfrage: Warum des menschlichen Verhaltens

    Abgrenzung Bedrfnis vs. Motiv:

    - Bedrfnisse stehen rangmig vor den Motiven

    - Bedrfnisse bezeichnen ein allgemeines Mangelempfinden

    - Motive dagegen zielen auf Bedrfnisbefriedigung ab und sind somit zielgerichtet

    - Bsp. Hunger ist ein Bedrfnis, whrend das Verlangen nach einem bestimmtenNahrungsmittel ein Motivdarstellt

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Bedrfnispyramide nach Maslow

    2. Sicherheitsbedrfnisse

    3. Soziale Bedrfnisse

    4. Bedrfnis nach Wertschtzung

    5. Bedrfnis nachSelbstverwirklichung

    1. Physiologische Bedrfnisse

    Legende:

    SekundreBedrfnisse

    PrimreBedrfnisse

    Motivationsinhalte: fnf Bedrfniskategorien lassen sich unterscheiden

    Motivationsdynamik: Verhalten des Menschen ist stets durch unbefriedigte Bedrfnissebestimmt, sie bilden das Motiv menschlichen Verhaltens

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Wirtschaftliche Entscheidungen I

    Ausgangspunkt des Problems: Bedrfnisse der Menschen vs. naturgegebeneKnappheit der Ressourcen

    umfangreicheBedrfnisse

    begrenztverfgbare

    Mittel

    Welche

    Bedrfnissebefriedigen?

    Welche

    Mittelvermehren?

    Wirtschaftliche Entscheidungen

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Wirtschaftliche Entscheidungen II

    Wirtschaftliche Entscheidungen werden von

    - individuellen und

    - kollektiven Akteuren auf Mrkten getroffen

    Gegenstand der betriebswirtschaftlichen Theorie sind insbesondere dieEntscheidungsprobleme von

    - kollektiven Akteuren den Betrieben

    - die der Realisierung der jeweils gegebenen Zielsetzungendienen

    - und die typischerweise arbeitsteilig organisiert sind

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Arbeitsteilung in und zwischen Unternehmen

    Arbeitsteilung:

    Bereits Adam Smith wies auf Vorteile der Arbeitsteilung inBetrieben hin (Beispiel Stecknadelproduktion)

    Drei Faktoren resultieren aus Arbeitsteilung:

    - grere Geschicklichkeit des Arbeiters

    - Zeitersparnis beim Wechsel von einer Ttigkeitzur anderen (Rstzeit)

    - Frderung der Entwicklung von Maschinen zurUntersttzung der Produktion (technologischer Fortschritt)

    Resultat: Arbeitsteilung und Spezialisierung fhren zueiner Steigerung der Produktionsergebnisse und einerverbesserten Bedrfnisbefriedigung!

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Das konomische Prinzip I

    Wirtschaftliche Entscheidungen unterliegen einemallgemeinen Vernunftprinzip, dem sog. konomischen Prinzip!

    Man unterscheidet das Maximal- und das Minimalprinzip

    Maximalprinzip Mit einem gegebenen Aufwand an Produktionsfaktoren ist der grtmglicheGterertrag zu erzielen, d.h. der Ertrag soll maximiert werden.

    MinimalprinzipEin gegebener Gterertrag ist mit dem geringst mglichen Einsatz vonProduktionsfaktoren zu erwirtschaften, d.h. der Mitteleinsatz sollminimiert werden.

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Das konomische Prinzip II

    Merke:

    Es macht analytisch keinen Sinn, der umgangssprachlichen Formulierung des konomischenPrinzips zu folgen, welche postuliert: Mit dem geringst mglichen Aufwand ist ein mglichsthoher Ertrag zu erwirtschaften.

    Diese Formulierung fhrt zu einem Optimierungsproblem mit lauter Unbekannten, welchesnicht lsbar ist. Aus diesem Grund macht es Sinn, eine Trennung in ein Maximal- und ein

    Minimalprinzip durchzufhren!

    Die Unmglichkeit der Kombination beider Prinzipien bedeutet nicht, dass in der betrieblichenPraxis nicht zumeist Mitteleinsatz als auch Zweckverfolgung variierbar sind.

    Fazit: Wirtschaften ist der Inbegriff aller planvollen menschlichen Ttigkeiten, die unterBeachtung des konomischen Prinzips (Rationalprinzips) mit dem Zweck erfolgen, diebestehende Knappheit der Gter zu verringern.

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Betriebe als Gegenstand der BWL

    Unternehmen verfolgen das Zielder

    Fremdbedarfsdeckung

    Unternehmen sindproduktionsorientierte

    Wirtschaftseinheiten

    Haushalte verfolgen das Ziel der

    Eigenbedarfsdeckung

    (konsumorientiert)

    Beispiele- private Haushalte

    - ffentliche Haushalte(Anstalten wie die KfW, Stiftungen)

    - Verbraucherverbnde, Sportvereine

    Unternehmen(Produktionswirtschaften) Haushalte(Konsumtionswirtschaften)

    Betriebe

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Unternehmen als Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre

    Merke: Ein Unternehmen kann als

    - autonomes

    - produktives

    - innovatives

    - marktgerichtetes

    - gewinnorientiertes- dynamisches

    - komplexes

    - geschlossenes

    - soziales System charakterisiert werden!

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Anspruchsgruppen des Unternehmens

    Bei der Lsung betrieblicher Probleme kommt es zur Interaktion einer Vielzahl vonAnspruchsgruppen

    Man nennt diese Anspruchsgruppen auch Stakeholder

    Stakeholder tragen mehr oder weniger berechtigte Ansprchean Unternehmen heran bzw. haben ein Interesse am Unternehmen

    Welche Anspruchsgruppenbesitzt ein Unternehmen?

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Anspruchsgruppen eines Unternehmens und ihre Interessen (Auswahl)

    Einkommen, Gewinn, Wertsteigerung des Kapitals [Aktionre = Shareholder]

    Einkommen, Arbeitsplatz, Sicherheit, Macht, Prestige

    Mitarbeiter Einkommen, Arbeitsplatz, Sicherheit, zwischenmenschliche Kontakteinterne

    FK-Geber Sicherheit fr Kapitaleinlagen, gute Verzinsung, Vermgenszuwachs

    Lieferanten Stabile Liefermglichkeiten, gnstige Konditionen, Zahlungsfhigkeit

    Kunden Gute Qualitt u. Quantitt, Service, gnstige Konditionen etc.

    Konkurrenten Einhaltung fairer Grundstze und Spielregeln, Kooperation

    Staat undGesellschaft

    Steuern, Sicherung der Arbeitspltze, Sozialleistungen, positiveBeitrge an die Infrastruktur, Einhaltung von Recht und Normen,Teilnahme an der politischen Willensbildung, Kultursponsoring etc.

    Externe(Auswahl)

    Aufsichtsrat Kontrolle, Information, strategische Ausrichtung des Unternehmens

    Betriebsrat Kontrolle, Mitbestimmung, Interessenvertretung, Wiederwahl

    Eigentmer

    Management

    Quelle: in Anlehnung an Ulrich/Fluri 1995, S. 79.

    Unternehmen und Umwelt1. Grundlagen

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    Unternehmen undUmwelt

    2. Typologie des Unternehmens

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    berblick

    Unternehmen lassen sich nach verschiedenen Kriterien typologisieren:

    Internationali-

    sierungsgrad

    Kooperations-

    grad

    Branche und

    Gre

    Merkmale zur Typenbildung bei Unternehmen

    RechtsformGewinn-

    orientierung

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Gewinnorientierung I

    Unternehmen arbeiten i.d.R. gewinnorientiert

    Leitmotiv: Prinzip der Gewinnmaximierung

    Gewinn = Umsatzerlse Kosten Max! (Kosten = fixe Kosten + variable Kosten)

    Von (gewinnorientierten) Unternehmen sindsog. Nonprofit-Organisationen (NPOs) abzugrenzen(z. B. Parteien, Sportvereine, NGOs, Krankenhuser,Verbnde)

    Bei Nonprofit-Organisationen stehen andere Ziele als dieGewinnorientierung im Vordergrund

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Gewinnorientierung II

    Unternehmen arbeiten i.d.R. gewinnorientiert

    Leitmotiv: Prinzip der Gewinnmaximierung

    Gewinn = Umsatzerlse Kosten Max! (Preis x Menge) (fixe Kosten + variable Kosten)

    Aus der Vorstellung eines funktionierenden marktwirtschaftlichen Mechanismusresultiert seit Jahrzehnten die Annahme, dass das oberste Ziel aller Betriebe diesesWirtschaftssystems die langfristige Gewinnmaximierung sei.

    Gewinnerwartung steuert den effizienten Einsatz der Produktionsfaktoren.

    Das Prinzip der Gewinnmaximierung bezeichnet das zentrale Identittsprinzip(= Erkenntnisobjekt) der BWL.

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

    U h d U l

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    Gewinnmaximierung: Kritische Analyse

    Langfristige Gewinnmaximierung:

    - Gewinnmaximierung ist nicht immer die zentrale Zielsetzung derUnternehmer: Unternehmerischen Entscheidungen sind stets das Ergebniseiner Mehrzahl von Zielen

    - Unternehmerische Entscheidungen erfolgen unter Unsicherheit und man hatrealiter nicht alle bentigten Informationen zur Erreichung desGewinnmaximums

    - Jeder Unternehmer begeht aufgrund begrenzter Rationalitt Fehler, die esunmglich fr ihn machen, das Gewinnmaximum zu erreichen

    - Verfolgung der Gewinnmaximierung ist realiter nicht mglich, weil dieMaximierung des Gewinns nicht eindeutig quantifizierbar ist: BegriffGewinn ist mehrdeutig, da die Ermittlung des Gewinns auch von subjektivbestimmten Ertragswertbegriffen abhngt

    - Ethische und soziale Aspekte werden nicht bercksichtigt

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

    U t h d U lt

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    berblick

    Gewinn-

    orientierung

    Internationali

    sierungsgrad

    Kooperations-

    grad

    Merkmale zur Typenbildung bei Unternehmen

    RechtsformBranche und

    Gre

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen nd Um elt

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    Global 500 die grten Unternehmen weltweit nach Umsatz

    54,0147.648BDexia Group3619

    8,5159.229USCitigroup1417

    21,0159.260ChinaSinopec1716

    12,6149.054DVolkswagen1618

    5,0176.656USGeneral Electric1112

    -6,8177.167DDaimler811

    3,5178.558USConocophillips910-12,1182.347USGeneral Motors59

    36164.877B/NLFortis2014

    7,7172468USFord Motor1213

    F

    F

    NL

    US

    JGB

    NL

    US

    US

    Land

    16,5162.762Axa1515

    11,2187.280Total108

    27,3201.516ING Group137

    5,1210.783Chevron76

    12,4230.201Toyota Motor656,2291.438BP44

    11,6355.782Royal Dutch Shell33

    7,4372.824Exxon Mobil22

    7,9378.799Wal-Mart Stores11

    Vernderungzu 2006 in %

    Umsatz inMillionen $

    FirmennameRang2006

    Rang2007 Eine Liste mit der Mglichkeit, nach

    verschiedenen Kriterien zu selektieren,findet sich im Internet unter

    http://money.cnn.com/magazines/fortune/global500/2008/full_list/

    Quelle: Fortune 14/2008.

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt

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    Branche und Gre: Mittelstndische Unternehmen

    Neben Grounternehmen haben mittelstndische Unternehmen eineenorme Bedeutung fr die Volkswirtschaft

    99,6 % der Unternehmen in Deutschland sindmittelstndische Unternehmen!

    Abgrenzung zwischen mittelstndischen Unternehmenund Grounternehmen ist schwierig und kann anhand

    - quantitativerund/oder

    - qualitativerKriterien erfolgen

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Mittelstndische Unternehmen: Quantitative Abgrenzung

    50 bis 249

    10 bis 49

    bis 9

    Arbeitnehmer

    bis 2bis 2Kleinstunternehmen

    Umsatzerlse

    (Mio. )

    Bilanzsumme

    (Mio. )

    Grenklasse

    bis 50bis 43Mittleres Unternehmen

    2 bis 102 bis 10Kleines Unternehmen

    Quelle: Europische Union, 2005.

    Quantitative Abgrenzung von mittelstndischen Unternehmender Europischen Union (seit 1.1.2005)

    Die gngigen Mittelstandsdefinitionen sind die des Instituts fr Mittelstandsforschung (IfM) inBonn und der EU. Da aber die Grenzen oft verschwimmen, wird der Begriff in der Praxis hufigweiter gefasst: Demnach zhlen auch Betriebe, die vom Eigentmer oder einem Mitglied der

    Eigentmerfamilie gemanagt werden, zum Mittelstand.

    QuantitativeKriterien sind wichtig, da sie Grundlage fr die Eingrenzung vonFrderprogrammen sind

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt

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    Gre und Struktur der Unternehmen in der Europischen Union

    nach Zahl der Unternehmen

    1,2

    0,2

    91,3

    Mikro(1 bis 9 Beschftigte)

    Klein(10 bis 49 Beschftigte)

    7,3

    Mittelgro(50 bis 249 Beschftigte)

    Gro(mehr als 250 Beschftigte)

    nach Wertschpfung

    43,1

    19,0

    18,2

    19,7

    Mikro

    Klein

    Mittelgro

    Gro

    Anteile inProzent (2001)

    nach Zahl der Beschftigten

    Quelle: FAZ, 25. Juli 2006 / Europische Kommission

    Gro

    Mittelgro

    Klein

    Mikro

    34,217,0

    28,420,7

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt

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    Mittelstndische Unternehmen: Qualitative Abgrenzung

    Qualitative Abgrenzung mittelstndischer Unternehmen Kriterien:

    Einheit von Eigentum, Haftung und Fhrung

    Konzernunabhngigkeit des Unternehmens

    weitgehende Verantwortlichkeit des Unternehmers fr unternehmensrelevante

    Entscheidungen

    Beispiele: Hipp

    Otto Versand

    Deichmann

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Mittelstndische Unternehmen als Hidden Champions

    Simon (2005, 2007) untersucht die Erfolgsfaktoren mittelstndischer Unternehmen:

    Analyse von 1.316 sog. Hidden Champions in Deutschland

    Es ergeben sich folgende Erfolgsfaktoren:

    1) klare und ambitise Zielsetzungen

    2) enger Marktfokus

    3) globale Orientierung

    4) Kundennhe

    5) kontinuierliche Innovation

    6) Fokus auf eigene Kernkompetenzen7) Aufbau klarer Wettbewerbsvorteile

    8) gleichzeitiger Fokus auf Technologie- und Marktorientierung

    9) selektierte und hoch motivierte Mitarbeiter

    10) starke Fhrerschaft durch Top-Management

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt

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    Mittelstndische Unternehmen als Weltmarktfhrer: Beispiele

    n.a.n.a.(35%

    Weltmarktanteil)

    Nrnberg.und weitere Standorteweltweit

    Hopfen- und HopfenprodukteBarth

    7.7001.530Stuttgartund 6 weitere weltweit

    Przisionswerkzeuge(Garten, Reinigen, Holz)

    Andreas StihlAG & Co. KG

    40038Hamburg, 4 weitere inDeutschland, 8 weltweit

    Anatomische Lehrmittel3B ScientificGmbH

    600682Kirchheim bei Stuttgart,Japan und USA

    Sportliche Serien- undNachrstsitze fr Automobile

    RecaroSportspitze

    5.8001.030Bad Cannstattund 8 weitere Werke weltweit

    ReinigungstechnologieAlfred KrcherGmbH & Co. KG

    12.7502.256Stuttgartund in 27 anderen Lndern

    Lackierroboter und -straen frAutomobilindustrie

    Drr AG

    Mitar-

    beiter

    Umsatz Mio. StandorteProdukteFirma

    Hidden Champions

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    berblick

    Gewinn-

    orientierung

    Internationali-

    sierungsgrad

    Kooperations-

    grad

    Branche und

    Gre

    Merkmale zur Typenbildung bei Unternehmen

    Rechtsform

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt

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    Wahl der Rechtsform

    Leitungs- und Kontrollbefugnis

    Haftungsumfang der Eigenkapitalgeber

    Gewinn-/Verlustbeteiligung Finanzierungsmglichkeiten

    Publizitt und Prfung

    Mitbestimmung der Arbeitnehmer

    Steuerbelastung

    Rechtsformwahl

    Gegenstand der Wahl der Rechtsform ist die Regelung der Rechtsbeziehungenzwischen den Gesellschaftern eines Unternehmens (Innenverhltnis) und denRechtsbeziehungen zwischen dem Unternehmen und seinen externenStakeholdern (Auenverhltnis).

    Wahl der Rechtsform orientiert sich an den Zielen eines Unternehmens.

    Wahl der Rechtsform ist eine strategisch relevante Entscheidung.

    Auswahlkriterien

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt

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    berblick ber bestimmte Rechtsformen

    Unternehmensformen

    Einzelunternehmen Gesellschaften

    Personengesellschaften Kapitalgesellschaften Sonstige Gesellschaften

    Gesellschaft brgerlichenRechts (GbR)

    Offene Handels-gesellschaft (OHG)

    Partnerschafts-gesellschaft

    Gesellschaft mitbeschrnkter Haftung (GmbH)

    Aktiengesellschaft(AG)

    Societas Europaea(SE, Europische Gesellschaft)

    Britische Limited

    Europische WirtschaftlicheInteressenvereinigung (EWIV)

    Genossenschaft (eG)

    Kommanditgesellschaftauf Aktien (KG a.A.)

    Kommandit-gesellschaft (KG)

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt

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    Steuerpflichtige Unternehmen und deren Umsatz 2004 nach der Rechtsform

    100,0%4.347.506100,0%2.957.173Insgesamt

    0,7%29.0250,2%6.023Unternehmen gewerblicherArt von Krperschaftenffentlichen Rechts

    5,0%215.3101,5%45.491Sonstige Rechtsformen

    33,7%1.465.74715,3%452.957Gesellschaften mitbeschrnkter Haftung

    1,2%51.3410,2%5.469Erwerbs- undWirtschaftsgenossenschaften

    23,6%1.026.9223,9%116.632Kommanditgesellschafteneinschl. GmbH & Co. KG

    19,6%852.7840,2%7.189Aktiengesellschaften undKommanditgesellschaften auf

    Aktien

    5,2%227.2138,8%259.277Offene Handelsgesellschaft

    11,0%479.16469,8%2.064.135Einzelunternehmen

    Anteil amGesamtumsatz

    in Mio. Anteil an derGesamtzahl

    Anzahl

    Steuerbarer UmsatzSteuerpflichtigeRechtsformen

    Quelle: Whe 2008, S. 226.

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt

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    Rechtsformen im berblick I

    Quelle: Whe 2008, S. 227.

    keinekeinekeineUnternehmerischeMitbestimmung frArbeitnehmer

    Keine VorschriftKeine VorschriftKeine VorschriftMindesteigenkapital

    Nach Gesellschaftsvertrag;sonst nach 168

    Nach Gesellschaftsvertrag;sonst nach 121

    EigentmerGuV-Verteilung

    Bessere Finanzierungsmglichkeitals EU und OHG, weil Teilhafter

    zustzliches Kapital einbringen

    Bessere Finanzierungsmglichkeitals EU, da mehrere Vollhafter

    EFbeschrnkt durch Vermgen desInhabers;

    FFbeschrnkt durch Kreditwrdigkeit desInhabers

    Finanzierungs-mglichkeiten

    Wie EUWie EUNicht erforderlich;Ausnahme Grounternehmen

    Publizitt undPrfung

    Volle K.-rechte fr Komplementre;beschrnkte fr Kommanditisten

    ( 166)

    Alle Gesellschafter ( 118)EigentmerKontrollrechte

    Uneingeschrnkt frKomplementre; eingeschrnkt fr

    Kommanditisten

    Uneingeschrnkt fr alleGesellschafter als Gesamtschuldner

    ( 128)

    Uneingeschrnkt(mit Betriebs- und Privatvermgen)

    Haftung

    Alle oder ein(-zelne) Gesellschafter

    ( 114)

    105 160 HGB

    OHG

    Komplementr(e) ( 164)

    161 177 a HGB

    KG

    EigentmerLeitungsrechte

    1 104 HGBRechtsgrundlage

    Einzelunternehmen (EU)Rechtsform

    Merkmale

    EF:Eigenfinanzierung; FF:Fremdfinanzierung

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt2 T l i d U h

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    Rechtsformen im berblick II

    Quelle: Whe 2008, S. 227.

    Drittelparitt:wenn mehr als 500 aber weniger als 2.000 BeschftigteUnterparitt:wenn mehr als 2.000 BeschftigteVolle Paritt:fr Montanbetriebe ab 1.000 Beschftigte (Montanmitbestimmung gilt nicht fr Genossenschaften)

    UnternehmerischeMitbestimmung frArbeitnehmer

    Keine Vorschrift 25.000 ( 5) 50.000 ( 7)Mindesteigenkapital

    Nach Satzung; sonst nachGeschftsguthaben ( 19)

    Nach Gesellschaftsvertrag; sonstnach Stammkapitalanteilen ( 29)

    Gleichmig auf Stammaktien;Sonderregelung fr Vorzugsaktien ( 60)

    GuV-Verteilung

    EF-Vorteil: kleine Stckelung; EF-Nachteil: schwankende EK-Basis

    durch Austrittsrecht; FFkann durch

    Nachschusspflicht gestrkt werden

    EF-Vorteil: Haftungsbeschrnkungfr Gesellschafter;

    FF-Nachteil: Glubiger verlangenzusztliche Sicherheit

    Hervorragend:

    kleine EK-Anteile

    Handel an Brse

    Kapitalmarktzugang fr FF

    Finanzierungs-mglichkeiten

    zwingend zwingend zwingend

    Erleichterung fr kleine und mittelgroe Gesellschaften

    Publizitt undPrfung

    Volle Kontrollrechte fr Aufsichtsrat;beschrnkte fr

    Generalversammlung

    Volle Kontrollrechte frGesellschafterversammlung

    Volle Kontrollrechte fr AR; ( 111);beschrnkte Informationsrechte fr HV

    Kontrollrechte

    Uneingeschrnkt fr Genossen-schaft; eingeschrnkt fr Mitglieder;

    ggf. Nachschusspflicht

    Uneingeschrnkt fr Gesellschaft;eingeschrnkt fr Gesellschafter

    Uneingeschrnkt fr Gesellschaft;eingeschrnkt fr Aktionre ( 1)

    Haftung

    Geschftsfhrer; Weisungsrecht der

    Gesellschafterversammlung ( 45)

    GmbHG

    GmbH

    Vorstand; satzungsmige

    Beschrnkung mglich ( 27)

    GenG

    Genossenschaft

    Vorstand ( 76 Abs. 1)Leitungsrechte

    AktGRechtsgrundlage

    AGRechtsform

    Merkmale

    EF:Eigenfinanzierung; FF:Fremdfinanzierung

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt2 T l i d U t h

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    Aktiengesellschaft (AG)

    Grundlagen:

    - Die 30 grten Gesellschaften sind im Deutschen Aktienindex Dax gelistet

    - Durch bereite Streuung von Aktien ist es mglich, groes Mengen an Eigenkapital durchAktienemissionen aufzubringen

    - AG unterliegt starker gesetzlicher ReglementierungAktiengesetz (AktG)

    - AG wird von einer oder mehreren Personen gegrndet ( 23 ff. AktG)

    - Aktie ist ein Wertpapier, das seinem Inhaber folgende Rechte garantiert:

    Stimmrecht auf der Hauptversammlung

    Recht auf Gewinnanteil (Dividende)

    Aktienbezugsrecht bei Kapitalerhhung

    Anteil am Liquidationserls

    Allgemeines

    Aktiengesellschaft ist eine Kapitalgesellschaft, an der sich Eigenkapitalgeber durchden Erwerb von Aktien beteiligen, die ihre Mitgliedschaftsrechte in der Form eineshandelbaren Wertpapiers beinhalten.

    In Deutschland gibt es etwa 7.000 Aktiengesellschaften und KGaA, davon haben ca.

    1.000 eine Brsenzulassung, d.h. ihre Aktien knnen an der Brse gekauft undverkauft werden.

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt2 Typologie des Unternehmens

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    Fhrungsorgane einer Aktiengesellschaft I

    Merke: Insgesamt hat die AG nach deutschem Recht drei Fhrungsorgane:

    Vorstand

    Aufsichtsrat (AR)

    Hauptversammlung (HV)

    Arbeitnehmer-Vertreter

    Kapital-VertreterBelegschaft

    [HV whlt Kapitalvertreter im AR][in mitbestimmten AGs

    whlt BelegschaftArbeitnehmervertreterim AR]

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt2 Typologie des Unternehmens

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    Fhrungsorgane einer Aktiengesellschaft II

    Vorstand ( 76-94 AktG):

    Vorstand trifft smtliche Fhrungsentscheidungen selbststndig

    und trgt die gesamte Verantwortung fr die wirtschaftlicheEntwicklung der Gesellschaft und das ihm anvertraute Kapital

    Vorstand wird durch den AR fr lngstens 5 Jahre bestellt;Wiederwahl mglich

    Vorstand besteht meist aus mehreren Personen

    Vorstand ist nicht an Weisungen des AR oder der HV gebunden

    Vorstand erstellt den Jahresabschluss

    Berichtspflichten gegenber AR ( 90 AktG)

    Vorstand

    Aufsichtsrat

    Hauptversammlung

    Arbeitnehmer-Vertreter

    Kapital-Vertreter

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt2 Typologie des Unternehmens

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    Fhrungsorgane einer Aktiengesellschaft III

    Grobritannien/Kanada/Niederlande/Schweden(je 1)

    USA (5)99102Irland

    Norwegen (2)Schweden (4)Grobritannien (5)1011105Dnemark

    Deutschland (4)USA (6)Schweden (8)1327216Finnland

    Belgien/Spanien (je 4)Deutschland/Italien(je 7)

    Grobritannien/USA (je 8)

    1451358Frankreich

    Dnemark/Deutschland/Niederlande/Norwegen (je 3)

    Finnland (4)Grobritannien/USA (je 5)

    1636230Schweden

    Grobritannien/Italien (je 4)sterreich (6)USA (8)2243196Deutschland

    Brasilien/Grobritannien (je 4)Frankreich/Niederlande (je 5)

    USA (8)2530121Belgien

    Brasilien/Deutschland/Frankreich/Niederlande (je 2)

    Australien/Sdafrika(je 3)

    USA (15)2634130Gro-britannien

    Belgien/Frankreich (je 8)USA (9)Grobritannien(16)

    4650109Niederlande

    Belgien/Frankreich/Spanien/Kolumbien (je 1)

    USA (3)Argentinien (9)761621Luxemburg

    DritthufigstesHerkunftsland2

    ZweithufigstesHerkunftsland2

    HufigstesHerkunftsland2

    Auslnderan-teil in Prozent

    Auslnderim Vorstand

    Vorstands-mitglieder

    Gastland1

    Quelle: Harvard Business Manager 8/2008, Daten der Studie Stand 2005.

    1Hauptsitz der untersuchten Unternehmen

    2Herkunftsland der auslndischen Vorstandsmitglieder

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt2 Typologie des Unternehmens

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    Fhrungsorgane einer Aktiengesellschaft IV

    Aufsichtsrat ( 95-116 AktG):

    AR wird von der HV fr lngstens 4 Jahre bestellt

    AR hat die Geschftsfhrung des Vorstandes zuberwachen, der ihn mindestens alle drei Monate ber dieLage der Gesellschaft informieren muss

    AR bestellt den Vorstand und beruft den Vorstand ab

    Vorstand

    Aufsichtsrat

    Hauptversammlung

    Arbeitnehmer-Vertreter

    Kapital-Vertreter

    Mitbestimmung im Aufsichtsrat Parittische Mitbestimmung:

    - Belegschaft bestimmt Arbeitnehmervertreter im AR in mitbestimmten Unternehmen

    - laut MitbestG (1976) ist der AR bei AGs > 2.000 AN parittisch zu besetzen

    - in der Montanindustrie bereits > 1.000 AN parittische Besetzung

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Fhrungsorgane einer Aktiengesellschaft V

    Hauptversammlung ( 118-147 AktG):

    HV besteht aus den Aktionren der Gesellschaft

    Eine Stimme pro Aktie (Ausnahme stimmrechtslose Vorzugsaktien)

    HV findet i.d.R. ein Mal im Jahr statt

    HV hat keinen Einflu auf die laufendeGeschftsfhrung, fasst aber bestimmte Beschlsse:

    - Bestellung der Mitglieder des AR

    - Entlastung der Mitglieder des Vorstands

    - Beschluss ber Verwendung des Bilanzgewinns

    - Kapitalerhhungen und Satzungsnderungen

    - Fusionen

    - Bestellung des Abschlussprfers (Ergnzung KonTraG 1998)

    Vorstand

    Aufsichtsrat

    Hauptversammlung

    Arbeitnehmer-Vertreter

    Kapital-Vertreter

    2. Typologie des Unternehmens

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Europische Gesellschaft I

    Voraussetzungen:

    - Nur Gesellschaften aus EU- und EWR-Mitgliedsstaaten knnen sich an derGrndung einer SE beteiligen

    - Grenzberschreitendes Element muss vorliegen

    - Grundkapital mindestens 120.000

    Wichtige Besonderheit:

    - Anforderungen an Rechnungslegung, steuerliche Behandlung sowie Handhabung vonInsolvenzen richten sich nach wie vor nach nationalem Recht

    Allgemeines

    Synonyme: Societas Europaea SE, Europa AG (ugs.)

    Neue Rechtsform fr Kapitalgesellschaften in der EU

    Grndung seit Ende 2004 mglich

    ypo og e des U te e e s

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Europische Gesellschaft II

    Eigenschaften:

    - SE besitzt eine eigene Rechtspersnlichkeit

    - SE ist eine Kapitalgesellschaft, die i.d.R. in mehreren Lndern agiert

    - Entstehung durch Verschmelzung nationaler Gesellschaften

    durch Grndung einer bergeordneten Holding

    durch Grndung einer gemeinsamen Tochtergesellschaft

    durch Umwandlung einer nationalen Gesellschaft (z.B. deutsche AG) in eine SE, wenn sie seitmindestens zwei Jahren eine Tochtergesellschaft aus einem anderen Mitgliedstaat hat

    Vorteile:

    - Konservieren der Mitbestimmungsrechte

    - Geschftsfhrung und Kontrolle:Monistisches System mit Board of Directors (in D/AU: Verwaltungsrat)oder dualistisches System mit Vorstand und Aufsichtsrat mglich (z.B. Grobritannien)

    - Verlagerung des Geschftssitzes innerhalb der EU wird vereinfacht

    yp g

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Europische Gesellschaft: praktische Beispiele

    Allianz:

    - bernahme von 100% an der italienischen Tochtergesellschaft Riunione Adriatica di SicurtS.p.A.

    - Am 13. Oktober 2006 grenzberschreitende Verschmelzung der Allianz AG mit der RiunioneAdriatica di Sicurta S.p.A. zur neuen Rechtsform Allianz SE

    Fresenius:

    - Zustimmung der auerordentlichen Hauptversammlung am 4. Dezember 2006- nderung der Fresenius AG zur Fresenius SE zum 1. Januar 2007

    BASF:

    - Abstimmung der Hauptversammlung am 26. April 2007 ber den Vorschlag, die BASF AGAnfang 2008 in die BASF SE umzuwandeln

    - Einbeziehung auslndischer Arbeitnehmer in den Aufsichtsrat

    - Verkleinerung des Aufsichtsrates von 20 auf 12 Mitglieder

    - Sitz des Unternehmens soll in Ludwigshafen am Rhein verbleiben

    yp g

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    Unterschiede zwischen deutscher Aktiengesellschaft und Europischer Gesellschaft

    Quelle: Whe 2008, S. 239.

    Verhandlungslsung; ersatzweiseweitestgehende Mitbestimmung

    Weitreichende Mitbestimmungnach deutschem Recht

    Mitbestimmung

    Vorstand; Aufsichtsrat

    oderVerwaltungsrat (Board)

    Vorstand; AufsichtsratLeitungs- und

    Kontrollfunktion

    120.000 EUR50.000 EURMindestgrundkapital

    Europische GesellschaftDeutsche AktiengesellschaftRegelungsbereich

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Unterscheidung von Personen- und Kapitalgesellschaften: Zusammenfassung

    VollhafterGeschftsfhrungVertretung

    einfacherkomplexGrndungs-voraussetzung

    berwachungsorgan frGeschftsfhrung

    Mindestkapital

    Abstimmung

    Geschftsfhrung

    Haftung

    juristischeRechtspersnlichkeit

    vollhaftende Mitglieder nach Kpfennach Kapitalanteilen

    neinja

    Mindestens ein Gesellschafter haftet mitPrivatvermgen

    Gesellschafter haften nicht mitPrivatvermgen

    nur vollhaftende Mitglieder haben Befugniskeine Kapitalbeteiligung ntig

    neinja

    kein spezielles berwachungsorganeigens aufgestelltes Gremium

    PersonengesellschaftKapitalgesellschaften

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    Exkurs:

    Corporate Governance

    Exkurs: Corporate Governance

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    Corporate Governance

    Die Corporate Governance(engl. Corporate: Krperschaft; Governance: Regieren) thematisiert dieverantwortungsvolle und gute Leitung sowie berwachung von Organisationen, insbesondereUnternehmen.

    Kennzeichen guter Corporate Governance:

    Managemententscheidungen sollen auf langfristige Wertschpfungausgerichtet werden

    Angemessener Umgang mit Risiken (Risikomanagementsysteme: KonTraG) Effiziente Unternehmensleitung

    Verantwortungsvolle Wahrung der Aktionrsinteressen

    Zielgerichtete Zusammenarbeit der Unternehmensleitung und -berwachung

    Transparenz in der Unternehmenskommunikation (TransPuG)

    Bei Corporate Governance handelt es sich nicht um ein international einheitliches Regelwerk, sondernbis auf einige wenige international anerkannte, gemeinsame Grundstze, um ein lnderspezifischesVerstndnisvon verantwortungsbewusster Unternehmensfhrung.

    Exkurs: Corporate Governance

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    bersicht: Ziele und Gestaltungsfelder der Corporate Governance

    Quelle: Whe, 2008, S. 70.

    Umsetzung

    Instrumente

    Gestaltungs- felder

    Ziel

    Gesetzliche bzw. untergesetzliche Regelungen

    Gewaltenteilung Anreizsysteme Risikoberwachungs-

    systeme

    Informationen frStakeholder

    Investor Relations

    Strkung von Kontroll-Instanzen

    z.B. Aufsichtsrat undWirtschaftsprfer

    (2)Transparenz

    (1)Strukturen, Prozesse

    und Personen

    (3)Kontrolle

    Erfolgreiche Unternehmensfhrung- Schaffung eines Ordnungsrahmens durch Verteilung von Verfgungsrechten -

    Exkurs: Corporate Governance

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    Corporate Governance in der Diskussion

    Hintergrund zur verstrkten Diskussion um Corporate Governance:

    Entwicklungen in den USA Bilanzskandale von Konzernen wie Enron oder Worldcomerschtterten das Vertrauen der Kapitalmarktteilnehmer in die Rechnungslegung US-amerikanischer Kapitalgesellschaften

    Stakeholder fordern grere Transparenz und bessere berwachung

    Inhalte:

    Verbesserung des Financial Reporting und der Kontrolle in Unternehmen Przisierung der Pflichten des Managements Aufstellung von Verhaltensregeln

    Verschrfung der Haftung des Managements

    Verpflichtung der Einrichtung eines internen Kontrollsystems

    Strkung der Kontrollfunktionen im Board durch die Einsetzung eines Audit-Committees

    Sarbanes-Oxley-Act (2002):

    Ziel, das Vertrauen der Kapitalmarktteilnehmer in die amerikanische Rechnungslegung undUnternehmensberwachung wiederherzustellen

    Exkurs: Corporate Governance

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    Corporate Governance international

    Banken (hufig),Keiretsu-Partner (hufig)

    Mitarbeiter (immer), Banken(hufig), Politiker (vereinzelt)

    Stakeholder-Beteiligung

    Dreistufig, institutionen- undhausbankdominiertBoard (einstufig),kapitalmarktorientiertZweistufig,institutionenorientiert,bankdominiert

    Kontrolle

    Seniorittsprinzip,geringe Erfolgsbeteiligung

    Direktorialprinzip,kursabhngige Vergtung

    Kollegialittsprinzip,dividendenabhngige

    Vergtung

    Leitung

    Unternehmensinteresse(Stakeholder Value)Shareholder ValueUnternehmensinteresse(Stakeholder Value)Zielsetzung

    JapanUSADeutschland

    Corporate Governance-Systeme im Vergleich

    Quelle: Witt 2000, S. 160.

    Das deutsche Corporate-Governance-System kann als mitbestimmtes,zweistufiges und bankenorientiertes System bezeichnet werden.

    Exkurs: Corporate Governance

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    Corporate Governance in Deutschland

    Besondere Bedeutung der Corporate Governance in deutschen AGs:

    Ziel ist es, das unterschiedliche Interesse von Anteilseignern,weiteren Anspruchsgruppen und der Unternehmensleitung zueinem optimalen Ausgleich zu bringen.

    Im Mittelpunkt der Diskussion um gute Unternehmensfhrung und -kontrolle inDeutschland stehen die Funktionsteilung der Organe Vorstand und Aufsichtsrat,ihre Zusammenarbeit sowie ihre Beziehung zu Anteilseignern (Shareholder) undweiteren Anspruchsgruppen (Stakeholder).

    Two-Tier-Modell (Deutschland): Trennung der Funktionen von Unternehmensleitung(Vorstand) und Kontrolle (Aufsichtsrat)

    One-Tier-Modell (USA): Unternehmensleitung und Kontrolle sind in einemGremium angesiedelt (Board-System)

    Exkurs: Corporate Governance

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    Gesetzliche Regelungen zu Corporate Governance: KonTraG I

    Zielsetzungen:

    Erkennen und Abwenden von bestandsgefhrdenden Entwicklungen

    Verbesserung der Corporate Governance in deutschen Unternehmen:

    - Erhhung der Transparenz

    - Verbesserung der Arbeit des Aufsichtsrates

    - Strkung der Kontrolle durch die Hauptversammlung

    - Verbesserung der Qualitt der Abschlussprfung und der Zusammenarbeit vonAbschlussprfer und Aufsichtsrat

    Etablierung moderner Finanzierungs- und Vergtungsinstrumente

    Inkrafttreten des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich(KonTraG) am1. Mai 1998 als Reaktion auf zahlreiche Unternehmenskrisen.

    Durch das KonTraG werden brsennotierten Gesellschaften umfassende Prfungspflichtenauferlegt.

    Q

    uelle:FTD,

    27.

    Jun

    i2007

    Exkurs: Corporate Governance

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    Gesetzliche Regelungen zu Corporate Governance: KonTraG II

    Zentrale Punkte des Gesetzes:

    Erweiterung der Haftung von Vorstand, Aufsichtsrat und Wirtschaftsprfern Konkretisierung der Sitzungsfrequenz des Aufsichtsrates Regelungen zur Anzahl der erlaubten Aufsichtsratsmandate einer Person

    Stock Options:- Ermglichung der Ausgabe von Optionsrechten (Stock Options) an Arbeitnehmer und

    Mitglieder der Geschftsfhrung- Erleichterung der Kapitalbeschaffung zur Finanzierung der Stock Options

    Risikomanagement:- Einfhrung eines Frherkennungssystems fr Risiken- Regelmige Prfung (interne Revision) der getroffenen Manahmen des

    Risikomanagements

    Unternehmen mssen die Ergebnisse ihrer Risikoprfung in einemBesttigungsvermerk zum Abschluss- und Lagebericht verffentlichen

    Quelle: FTD, 27. Juni 2007.

    D D h C G K d I

    Exkurs: Corporate Governance

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    Der Deutsche Corporate Governance Kodex I

    Zielgruppe:

    Deutsche brsennotierte Gesellschaften, insbesondere Unternehmen des Deutschen Aktienindexes (DAX)

    Zielsetzungen des Kodex:

    Transparenz fr nationaleund internationale Investorenschaffen

    Vertrauen in dieUnternehmensfhrung

    deutscher Unternehmenstrken

    Przisierung vonVerhaltensregeln frUnternehmen

    Der Kodex greift wesentliche vor allem

    internationale Kritikpunkte an der deutschenUnternehmensverfassung auf:

    Verabschiedung des Deutschen Corporate Governance Kodex am 26. Februar 2002

    mangelhafte Ausrichtung auf Aktionrsinteressen

    duale Unternehmensverfassung mit Vorstand undAufsichtsrat

    mangelnde Transparenz deutscherUnternehmensfhrung

    mangelnde Unabhngigkeit deutscher Aufsichtsrte

    eingeschrnkte Unabhngigkeit der Abschlussprfer

    D D t h C t G K d II

    Exkurs: Corporate Governance

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    Der Deutsche Corporate Governance Kodex II

    PrambelDer vorliegende Deutsche Corporate Governance Kodex (der "Kodex") stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung undberwachung deutscher brsennotierter Gesellschaften (Unternehmensfhrung) dar und enthlt international und nationalanerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensfhrung. Der Kodex soll das deutsche Corporate GovernanceSystem transparent und nachvollziehbar machen. Er will das Vertrauen der internationalen und nationalen Anleger, der Kunden,der Mitarbeiter und der ffentlichkeit in die Leitung und berwachung deutscher brsennotierter Gesellschaften frdern.

    Inhalte des Kodex(Fassung vom 6. Juni 2008)

    1.1.Gesetze

    (Mu-Vorschriften)

    Beziehen sich auf gesetzliche Regelungen, die von denUnternehmen zu beachten sind (z.B. 6.2. Verffentlichungvon Beteiligungsgrenzen durch Vorstand)

    2.2. Empfehlungen(Soll-Vorschriften)

    Unternehmen knnen hiervon abweichen, mssen diesaber offen legen (z.B. 5.4.4 Wechsel des Vorstandsvorsitzendenin den AR-Vorsitz)

    3.3.Anregungen

    (Kann-Vorschriften)

    Unternehmen knnen davon abweichen, ohne diesoffen legen zu mssen (z.B. 5.3.5 AR kann Ausschssevorsehen, die Entscheidungen treffen)

    D D t h C t G K d N E t i kl I

    Exkurs: Corporate Governance

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    Der Deutsche Corporate Governance Kodex: Neue Entwicklungen I

    Offenlegung von Vorstandsgehltern

    4.2.4 Die Gesamtvergtung jedes Vorstandsmitglieds wird, aufgeteilt nach erfolgsunabhngigen,erfolgsbezogenen und Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung, unter Namensnennungoffengelegt, soweit nicht die Hauptversammlung mit Dreiviertelmehrheitanderweitig beschlossen

    hat.Vorstands-Vergtungs-Offenlegungsgesetz (ab dem Geschftsjahr 2006)

    Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex analysiert in der Regel einmaljhrlich die Entwicklung der nationalen und internationalen Corporate Governance und beschlietgegebenenfalls notwendige Anpassungen:

    Aufsichtsratsmandat des Vorstandsvorsitzenden

    5.4.4Der Wechsel des bisherigen Vorstandsvorsitzenden oder eines Vorstandsmitglieds in denAufsichtsratsvorsitz oder den Vorsitz eines Aufsichtsratsausschusses soll nicht

    die Regel sein. Eine entsprechende Absicht soll der Hauptversammlungbesonders begrndet werden.

    Praktische Relevanz: Beispiel Aufsichtsratsmandat des Vorstandsvorsitzenden

    Exkurs: Corporate Governance

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    Praktische Relevanz: Beispiel Aufsichtsratsmandat des Vorstandsvorsitzenden

    1992 bis 20052005Heinrich von PiererSiemens

    1992 bis 20012001Gerhard CrommeThyssen Krupp

    1993 bis 20022002Ferdinand PichVolkswagen

    1998 bis 20032003Hasso PlattnerSAP

    1996 bis 19971998Gerd KrickFresenius Medical Care

    1993 bis 20032004Hans-Jrgen SchnitzlerMnchener Rck

    1999 bis 20032003Ulrich HartmannEon

    1991 bis 19991999Hubertus von GrnbergContinental

    1991 bis 20032003Jrgen WeberLufthansa

    1991 bis 20012001Martin KohlhaussenCommerzbank

    1999 bis 20022004Joachim MilbergBMW

    1992 bis 20022002Manfred SchneiderBayer

    1990 bis 20032003Jrgen StrubeBASF

    1991 bis 20032003Henning Schulte-NoelleAllianz

    Vorstandschef vonseitAufsichtsratschefUnternehmen

    Q

    uelle:FTD,

    13.

    Dez

    ember2006.

    Kontrolleure in eigener Sache:Aufsichtsratschefs von Dax-Konzernen, die zuvor auch Vorstandsvorsitzende waren

    Der Deutsche Corporate Governance Kodex: Neue Entwicklungen II

    Exkurs: Corporate Governance

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    Der Deutsche Corporate Governance Kodex: Neue Entwicklungen II

    Der goldene Handschlag im Corporate Governance Kodex (4.2.3):

    Deckelung von Abfindungen fr vorzeitig ausscheidende Vorstndebei zwei Jahresgehltern (=Abfindungs-Cap)

    1. Fall

    Der Vorstand verlsst vorzeitig das Unternehmen, ohne seinAusscheiden selbst veranlasst zu haben

    Obergrenze fr den goldenen Handschlag liegt bei 150 Prozent des Abfindungs-Caps

    2. Fall

    Der Vorstand hat sein Ausscheiden aus dem Unternehmenselbst verschuldet

    keine Abfindung vorgesehen

    Quelle:FAZ,

    6.

    Juli

    2007.

    Diese Regelungen sind im Kodex als Empfehlungenaufgenommen unddaher fr die Unternehmen unverbindlich.

    Anmerkung: Vorstnde mssten diese Regelungen nur befolgen, wenn die Aufsichtsrte bei Vertragsschluss

    eine solche Deckelungsklausel gegenber den Managern durchsetzen knnten.

    Weitere gesetzliche Regelungen: Transparenz- und Publizittsgesetz (TransPuG)

    Exkurs: Corporate Governance

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    Weitere gesetzliche Regelungen: Transparenz- und Publizittsgesetz (TransPuG)

    KonTraG TransPuG

    Kern und Ziele des TransPuG:

    Inkrafttreten am 26. Juli2002

    Verpflichtung zur Abgabe einer Entsprechungserklrung ( 161 AktG)

    Corporate Governance Kodex besitzt ber TransPuG gesetzliche GrundlageComply-or-Explain

    Erhhung der Transparenz der Unternehmensfhrung und -berwachung

    Strkung der Konkurrenzfhigkeit des deutschen Kapitalmarktes

    Ergebnis:

    Im Durchschnitt werden im DAX 97,3 % oder absolut 78,8 aller 81 Empfehlungen befolgt

    (Stand: 2007) Nur 4 Empfehlungen werden von weniger als 90 % angenommen.

    Kritisch sind z.B.:

    - Selbstbehalt bei D&O Versicherungen fr Vorstand und AR

    - Wechsel Vorstand

    Aufsichtrat

    Wechsel an der Spitze I

    Exkurs: Corporate Governance

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    Wechsel an der Spitze I

    Quelle: FTD, 23.05.2007; Booz Allen Hamilton 2007.

    Die Verweildauer von Spitzenmanagern bei Grounternehmen imdeutschsprachigen Raum ist seit 1998 von durchschnittlich 8,3 auf 4,7 Jahre(2006) gesunken. In Europa liegt sie bei 5,7 Jahren.

    Bei den Hidden Champions (mittelstndische Weltmarktfhrer) liegt die

    Verweildauer bei 20 Jahren! Die Wechselquote fr den deutschsprachigen Raum kletterte von

    9,7 % (2005) auf 10,7 % (2006).

    Weltweit ist vor allem die Telekommunikationsbranche von der hchsten

    Fluktuation im Top-Management betroffen.

    Grnde:

    Merger & Acquisition

    Differenzen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat

    Leistungsdruck

    Umgang mit neuen Themen wie Compliance und Corporate Governance

    Zielverfehlung

    Wechsel an der Spitze II

    Exkurs: Corporate Governance

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    Wechsel an der Spitze II

    Die Studie:

    Die Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton untersuchte in ihrer StudieCEO Succession 2006 die 2.500 weltweit grten brsennotierten Unternehmen sowie die

    Entlassungsgrnde von 357 CEOs. Fr Deutschland wurden ergnzend die 300 grtenUnternehmen in dieser Region analysiert.

    Die wichtigsten Ergebnisse im berblick:

    Weltweit schieden 14,3% aller CEOs aus (2005: 15,5%)

    22% nahmen aufgrund eines Mergers, einer bernahme oder eines Buy-outs ihren Hut

    (weltweit), in Europa liegen die durch Merger beeinflussten Wechsel bei 27,3 % 11% aller CEOs schieden aufgrund von Konflikten mit dem Aufsichtsrat aus dem Amt

    (1995 lag diese Zahl noch bei 2%), in Europa sogar 22 %

    Nur 46% aller Wechsel an der Unternehmensspitze erfolgten geplant

    Quelle: FTD, 23.05.2007; Booz Allen Hamilton 2007.

    Kritische Analyse: Deutscher Corporate Governance Kodex

    Exkurs: Corporate Governance

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    Kritische Analyse: Deutscher Corporate Governance Kodex

    Quelle: Steinle 2005, S. 176f.

    Vorteile

    Stakeholder-Orientierung(Prambel)

    Strategische Ausrichtung,Steigerung des nachhaltigenUnternehmenswertes,Unternehmungsinteresse(Vorstand)

    Bercksichtigung von

    SituationsbedingungendurchStufung der Aussagekategorien inGesetzesverweis, Empfehlungenund Anregungen

    Transparenzfunktion(insbesondere Vergtung)

    Nachteile

    DominierendeFremdkontrollorientierung(Eigenmotivation, Compliance und

    Vertrauen unbercksichtigt) Selektive Konstituierung vielfltiger

    Regelungen zu einem reinenRisikomanagement(Handlungsraum von Vorstand undAufsichtsrat durch Gefahren

    dominiert, Chancen ausgeblendet) Tendenz eines dichten

    RegelungskatalogesdurchNachbesserungen undDetaillierungen

    Der Nutzen einer wohlverstandenen Corporate Governance besteht nicht nur in der Vorgabe einerallgemeinen One-best-way-Lsung, sondern kann vor allem durch die Definition von Prinzipien

    erreicht werden, die Gestaltungs- und Handlungsspielrume zulassen.

    berblick

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    RechtsformGewinn-

    orientierungInternationali-sierungsgrad

    Branche undGre

    Merkmale zur Typenbildung bei Unternehmen

    Kooperations-grad

    Kooperationsgrad

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    p g

    Zur Verbesserung der Zielerreichung gehen Unternehmen oftmalsVerbindungen mit anderen Unternehmen ein (z.B. Akquisitionen, Fusionen)

    1.1. Wachstum

    Synergieeffekte2.2.

    Risikostreuung3.3.

    intern: z.B. Ausbau Angebot, Steigerung Marktanteil

    extern: Unternehmenskonzentration

    1+1=3Erzielung von Economies of Scope (=Verbundvorteile)und Economies of Scale (= Reduktion d. lgfr. -Kosten)

    Diversifikation,Risikoverteilung auf verschiedene Geschftsfelder

    Ziele von Unternehmensverbindungen

    Kooperation und Konzentration

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    p

    Oftmals werden in der Unternehmensfhrung die Begriffe Kooperation und Konzentration unterschieden!

    1.1. Kooperation

    Konzentration2.2.

    Unternehmen arbeiten auf horizontaler, vertikalerund/oder lateraler Ebene zusammen(gesamtes Unternehmen oder Teilbereiche)

    rechtliche Selbstndigkeit bleibt erhalten

    Beispiele: Agreement, Contractual Joint Venture

    Unternehmen schlieen sich auf horizontaler,vertikaler und/oder lateraler Ebene zusammen(gesamtes Unternehmen oder Teilbereiche)

    rechtliche Selbstndigkeit wird tangiert

    Beispiele: Akquisition, Fusion

    Unternehmensverbindungen nach Bindungsintensitt I

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Konsortium Gelegenheitsgesellschaft in Form der Gesellschaft des brgerlichen Rechts ( 705ff. BGB),

    die nach auen auch als solche in Erscheinung tritt (z.B. Bankenkonsortium bei Emissionen)

    zune

    hmendeBindungsintensitt

    Kartell ein auf Vertrag oder Beschluss basierender Unternehmenszusammenschluss, wobei die

    Beteiligten zwar rechtlich selbststndig bleiben, jedoch ihre wirtschaftliche Selbststndigkeit je nach vertraglicher Gestaltung mehr oder minder stark einschrnken (z.B. Preiskartelle)

    Agreements mndliche, aber keine schriftlichen Absprachen zum Zwecke der Wettbewerbsbeschrnkung

    Partizipation Gelegenheitsgesellschaft in Form der Gesellschaft des brgerlichen Rechts ( 705ff. BGB),

    die nach auen nicht in Erscheinung tritt

    Quelle: In Anlehnung an Thommen/Achleitner 2009, S. 97 und Schubert/Kting 1981, S. 10.

    Unternehmensverbindungen nach Bindungsintensitt II

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Strategische Allianz (= Contractual Joint Venture) Partnerschaft, bei der in bestimmten Wertschpfungsbereichen kooperiert wird (ohne

    Kapitalbeteiligung), um Wettbewerbsvorteile zu generieren Oftmals langfristige Kooperation von groer konomischer Bedeutung fr Unternehmen Beispiel: Star Alliance

    Konzern Unter einem Konzern versteht man nach 18 AktG eine Gruppe rechtlich selbststndiger

    Unternehmen, die unter einer einheitlichen Leitung stehen Konzern stellt gesellschaftsrechtlichen Rahmen zur Gestaltung und Fhrung von weitgehend

    selbststndigen Einzelgesellschaften dar Beispiele: RWE AG, Deutsche Lufthansa AG

    Gemeinschaftsunternehmen (= Equity Joint Venture) Zusammenschluss von zwei oder mehr Unternehmen es entsteht ein neues, gemeinsam getragenes Unternehmen

    Anteile an einem JV gehren Partnern oftmals zu gleichen Teilen oft Voraussetzung fr internationalen Markteintritt (z.B. in China) Beispiel: Motoren Joint Venture von DaimlerChrysler und Hyundai

    zuneh

    mendeBindun

    gsintensitt

    Quelle: In Anlehnung an Thommen/Achleitner 2009, S. 97 und Schubert/Kting 1981, S. 10.

    Teure Einkaufstour

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    20051,5CVCIsta/Ruhrgas Industries

    20062,1ProvidenceKabel Deutschland (63%)

    20063,0KKR, PermiraProSieben Sat. 1 (50,5%)

    20062,7BlackstoneDeutsche Telekom (4,5%)

    20061,6EQTTognum/MTU Friedrichshafen

    20063,1EurazeoEuropcar

    20063,2BC PartnersBrenntag

    20061,3EQTKabel Baden-Wrttemberg

    20064,0KKR, Goldman SachsKion

    20064,2Nycomed, finanziert durch Alpinvest, NordicCapital, Blackstone

    Altana Pharma

    JahrKaufpreisin Mrd.

    KuferUnternehmen

    Die grten Akquisitionen durch Finanzinvestorenin Deutschland seit 2005

    Quelle: Avida Advisors, HB PE Handbuch / Wirtschaftswoche vom 2. Juli 2007.

    Fusionen berschtzung der Synergieeffekte

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Eine McKinsey Studie gibt Einblicke in den Erfolg vergangener Fusions-Projekte im Hinblickauf Erlssteigerungen und Kosteneinsparungen

    0

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    Revenue synergies, % of companies(n = 77)

    % of anticipated revenue synergies captured after merger

    70% of mergers failed to achieveexpected revenue synergies

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    One-quarter overestimated costsynergies by at least 25%

    % of anticipated cost synergies captured after merger

    Quelle: McKinsey 2002 postmerger-management survey.

    Cost synergies, % of companies(n = 92)

    The six merger types I

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Bilfinger Bergerand

    Rheinhold & Mahla

    Partial horizontal integration of companies that generally were notcompetitors, and where target is focused on one part of acquirers value

    chain (often marketing, distribution or R&D). Acquirer gains access tokey know-how and technologies to strenghten core competencies andincrease customer value.

    Competency extension

    PepsiCoand

    Quaker Oats

    Horizontal integration of non-competitors that serve the same customerswith different products and services. The objective is to complement theportfolio and cross-sell products and services, and is sometimes driven

    by economies of scale upstream in sales and marketing.

    Product extension

    Anthemand

    Trigon Healthcare

    Horizontal integration of companies in same industry, but servingdifferent regions. Merging companies want to gain quick access to newgeographic segments and local know-how or to increase global market

    share.

    Regional extension

    Carrefourand

    Promods

    Horizontal integration of direct competitors to increase market share andachieve economies of scale.

    Volume extension

    ExamplesDescriptionMerger type

    Quelle: A.T. Kearney 2008. Acquiring company Target company

    The six merger types II

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    Mittal Steeland

    Kryvorizhstal

    Vertical integration of upstream suppliers to safeguard strategicresources or take advantage of the dwindling power of the supply

    market.

    Backward extension

    Vodafoneand

    Singlepoint

    Vertical integration of downstream customers or vendors to acquireadditional market segments, channels, and, potentially, end customers.

    Forward extension

    ExamplesDescriptionMerger type

    Quelle: A.T. Kearney 2008. Acquiring company Target company

    Volume-driven mergers are the dominant type

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    0

    20

    40

    60

    80

    100

    120

    Volume

    extension

    Regional

    extension

    Product

    extension

    Competency

    extension

    Forward

    extension

    Backward

    extension

    Business

    extension

    120

    2321

    7 2 1 1

    Quelle: A.T. Kearney 2008.

    Sample database (number of mergers)

    Total:175

    Selected merger opportunities and risks by type

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    Create integration barriers - For acquirer: resistance to new approaches (not invented here syndrome) - For target: cultural misfit

    Lose targets sales, customers and keyemployees, acquiring company shell only

    Gain new competencies such as experts,skills, patents, technologies and marketing

    Complement services for the long term

    Competency extension

    Have insufficient product knowledge

    Lose sales people during integration

    Trigger conflicts in brand and positioning

    Develop customer base by cross-sellingand combining products and services forunique selling proposition

    Realize specific synergies, potentially insales and marketing

    Product extension

    Generate cultural clashes and resistanceto developing synergies

    Provide standardized offerings withoutregard to regional requirements

    Enter new growth regions

    Achieve economies of scale

    Diversify risk

    Access new best practices and improveofferings

    Regional extension

    Lose sales and customers

    Realize few gains from synergies becauseof poor integration know-how

    Create organizational barriers because of

    cultural misfit

    Achieve economies of scale

    Expand market and buying power

    Access new best practices and improveofferings

    Volume extension

    RisksOpportunitiesMerger type

    Quelle: A.T. Kearney 2008. Acquiring company Target company

    berblick

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    RechtsformGewinn-

    orientierungBranche und

    Gre

    Merkmale zur Typenbildung bei Unternehmen

    Kooperations-grad

    Internationali-sierungsgrad

    Internationalisierung von deutschen Grounternehmen

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    Fazit: Internationalisierungsentscheidungen sind oftmals eher absatz- als kostengetrieben!

    kein Einfluss sehr starker Einfluss

    Verringerung der Abhngigkeit von LieferantenVerbesserung der Lieferqualitt

    Geringere Logistikkosten

    Kundennhe durch Marktprsenz

    Steuervorteile und SubventionenSicherung auslndischer Beschaffungsquellen

    berwindung von Handelsbarrieren

    Geringere PersonalkostenGeringere Sachkosten

    Partizipation an strategischen Kooperationen

    Sicherung bzw. Ausbau bestehender MrkteDiversifizierung des Markt-PF/Risikostreuung

    Aufbau neuer Mrkte

    Absatzorien-tierte Motive im

    Vordergrund

    n= 102

    Absatzorientierte MotiveKostenorientierte MotiveBeschaffungsorientierteMotiveSonstige Motive

    Motive der Internationalisierung bei Grounternehmen

    Quelle: Gilbert/Behnam/Luber 2005.

    Internationalisierungsstufen (Markteintrittsstrategien)

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    100%

    Tochter-gesellschaft

    Auslands-niederlassung

    Joint Venture

    Franchising

    Lizenzvergabe

    ExportKapital- &Management-leistungenim Heimatland

    Kapital- & Managementleistungenim Gastland

    100%

    Quelle:Schie

    renbeck2000,

    S.4

    5.

    Lizenzierung

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    Definition: Allgemein ist eine Lizenz(lat. licere= erlaubt sein) eine Erlaubnis, Dinge zu tun, die ohne diese

    Lizenz verboten sind

    Vertragliche Vereinbarung zwischen Lizenzgeber und Lizenznehmer

    Lizenzgeber bertrgt dem Lizenznehmer das Recht zur Nutzung seines Eigentums fr einebestimmte Zeit und gegen eine Lizenzgebhr

    Bei diesem Eigentum kann es sich u.a. um ein Patent, Know-How oder eine Marke handeln

    Lizenzen

    Patent-lizenzen

    Know-how-Lizenzen

    Herstellungs-lizenz

    Gebrauchs-lizenz

    Vertriebs-lizenz

    Marken-lizenz

    Formen von Lizenzen

    Formen von Lizenzen: Erluterung

    Unternehmen und Umwelt2. Typologie des Unternehmens

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    Quelle: Zentes/Swoboda/Morschett 2004, S. 561, 645.

    Patentlizenz: Genehmigung einer gewerblichen Nutzung rechtlich geschtzter Technologienund so genannter Gebrauchsmuster (Erlaubnis zur Benutzung); kein aktivesVerhalten des Lizenzgebers (z.B. Pharmaprodukte)

    Know-how-Lizenz: Betrifft rechtlich nicht geschtzte Kenntnisse; beinhaltet die Pflicht derKenntnisverschaffung durch den Lizenzgeber (z.B. Software)

    Herstellungslizenz: Berechtigung erstreckt sich auf die Produktion; den Vertrieb bernimmt hufigder Lizenzgeber (z.B. Modeartikel, weie Ware)

    Gebrauchslizenz: Lizenzgeber erlaubt dem Lizenznehmer den Einbau eines Teilaggregats in eingreres System oder den Gebrauch einer Produktionstechnik (z.B. Computer)

    Vertriebslizenz: Der Vertrieb eines Produktes oder des Know-hows wird ermglicht(z.B. Merchandising im Sportbereich)

    Markenlizenz: Berechtigung, ein Warenzeichen oder eine bestimmte Ausstattung zu benutzen(z.B. Modeartikel wie Hilfiger und Lacoste)

    Beispiele fr Lizenzprodukte I

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    Der Elektronikhersteller Philipshat sichjngst von seiner Monitorsparte getrennt unddie Markenlizenz an den chinesischenProduzenten TPV Technology verkauft. DieChinesen waren bislang nur im Billigsegment

    aktiv; nun wollen sie selbst Markenprodukteanbieten.

    Auf allen Kontinenten lsstMattel seine bekannten

    Barbie-Puppen nebstZubehr in Lizenz

    produzieren. Die Markeselbst htet der Konzern

    jedoch wie einen Augapfel.

    Im Zuge seiner Sanierung trennte sich derUS-Autokonzern Fordvon der MarkeLand Rover und verkaufte sie zusammenmit der Nobelmarke Jaguar an den indischen Tata-Konzern. Wann die ersten Land Rover aus Indienausgeliefert werden, ist noch unklar.

    Robert Bosch Hausgertelsst seit vielen Jahren bei

    der chinesischen TochterRBCP seine Gerte in

    Lizenz herstellen. Geradebei weier Ware hat die

    Lizenzfertigung in FernostTradition.

    Beimtrkischen Elektronikkonzern Vestel werdenverschiedene Gerte von Hewlett-PackardinLizenz gefertigt. Vestel gilt als stiller Riese unterden so genannten OEM-Lieferanten.

    Quelle: FTD.de, 11. Juli 2008.

    Beispiele fr Lizenzprodukte II

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    Vestel unterhlt auch mit demHaushaltswarenhersteller TefaleinLizenzabkommen. Dessen spezial-beschichtete Tpfe und Pfannen sind in derTrkei und anderen vorderasiatischenLndern ebenso begehrt wie Waschmaschinen von Whirlpool.

    Vestel hat erst krzlich einLizenzabkommen mit dem

    Elektronikkonzern abgeschlossen,der in Deutschland brigens eine

    Vertriebsvereinbarung mit Bauknechthat.Auch die Technik der jngstenTelefunken-Fernseherstammt ausder Trkei. Vestel baut die Gerte frTelefunken Licensing, die in diesemJahr in Deutschland mit dem Verkauf derGerte beginnen will.

    Als besonders spektakulr gilt der Aufstiegvon Legend. Das Unternehmen aus Chinabernahm vor einigen Jahren das PC- undNotebook-Geschft von IBM, firmierte um

    zu Lenovo und behauptet seither eineSpitzenposition im Hardware-Markt.

    Quelle: FTD.de, 11. Juli 2008.

    Kritische Analyse: Lizenzierung

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    Kosten- und Risikominimierung imVergleich zu Direktinvestitionen imAusland

    Schnelle Markterschlieung Umgehen von Markteintrittsbarrieren

    Positive Spill-over Effekte aufandere Produkte/Dienstleistungendes Unternehmens mglich

    Vorteile

    blicherweise geringere Rckflsseals aus Franchising oderDirektinvestitionen

    Kontrolle des Lizenznehmersproblematisch

    Negative Spill-over Effekte aufandere Produkte/Dienstleistungendes Unternehmens mglich

    Nachteile

    Franchising

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    Definition: Umfassende Lizenzierungsvereinbarung

    Franchise-Geber rumt dem Franchise-Nehmer die Nutzung eines ganzenGeschftskonzeptes ein, das normalerweise folgende Bestandteile hat:

    - Markenzeichen- Geschftsorganisation

    - Schulung der Mitarbeiter und Know-how

    Der Franchise-Nehmer verpflichtet sich, die vorgegebenen Regeln undVerfahrensweisen zu beachten

    Die Lizenz-Geber erhlt eine Lizenz-Gebhr

    Unterschied zu Lizenzierung:

    Lngere Vertragslaufzeit Ermglicht strkere Kontrolle des Franchise-Nehmers

    Franchising umfasst i.d.R. ein greres Bndel an Rechten und bertragenenRessourcen(z.B. Marketingunterlagen, Kredite, Zugang zu Werbung, Finanzierung)

    Beispiele fr Franchisingsysteme

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    Vapiano, SystemgastronomieGrndung: 2002Restaurants:23 in Dtl., 14 im Ausland (Stand:August 2008)Konzept:Selbstbedienung in Kombination mitChipkarten, frische und individuelle Zubereitung von

    italienischen Speisen wie Pasta und Pizza

    Quelle: vapiano.de; VisAvis Economy Mai 2008; fredbutler.com; subway-sandwiches.de; mcdonalds.de; ihgplc.com.

    Fred Butler, TextilreinigungTochtergesellschaft der Linde Group

    Shops:23 in Dtl., europaweit 34(Stand: August 2008)

    Konzept:Textilien werden mit recyceltem

    CO2 gereinigt und es werden nur biologischabbaubare Reinigungszustze verwendet

    Subway, SystemgastronomieRestaurants:631 in Dtl., mehr als 29.500weltweit (Stand: August 2008)Konzept:Frische und individuelle Zubereitung vonSandwiches, Selbstbedienung

    McDonalds, SystemgastronomieRestaurants:1.302 in Dtl.,davon 956 im Franchise-Modell

    (Stand: Geschftsjahr 2007)Konzept:Schnellrestaurant,Kopplung von Hamburger-Herstellung undImmobilienvermarktung, Strategische Partnerschaftmit Coca Cola

    Holiday INN, HotelMarke der InterContinentalHotels Group

    Hotels:1.371 Hotels weltweit(Stand: August 2008)

    Markenfamilie: Holiday Inn und

    Holiday Inn ExpressKonzept:Weltweiter Service und Qualitt fr

    Geschfts- und Privatkunden

    Kritische Analyse: Franchising

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    Rckgriff auf Erfahrung undKompetenzen des Franchisegebers

    Erfolgreiche Geschftsmodelleknnen multipliziert werden

    Kosten- und Risikominimierung imVergleich zu Direktinvestitionen imAusland

    Schnelle Markterschlieung

    Vorteile

    Kontrolle der Produktion und derMarketing-Aktivitten des Franchise-Nehmers kann problematisch sein

    Negative Spill-over Effekte auf

    andere Produkte/Dienstleistungendes Unternehmens mglich

    Schwierig, Franchise-Nehmer frdas Konzept zu gewinnen, daInvestitionen notwendig

    Anpassung des Konzepts an lokaleBedingungen knnen zu geringerenGewinnen fhren

    Nachteile

    Joint Venture

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    1. Contractual Joint Venture CJV (Cooperative Joint Venture) Gemeinschafltiche Vereinbarung zwischen Unternehmen Gewinne und

    Verantwortlichkeiten werden jedem Partner gem Vertrag zugeordnet

    Die meisten CJV beinhalten keine Grndung eines neuen Unternehmens

    Beispiele: F&E- Partnerschaften, Ko-Produktionen, Allianzen Luftfahrt Gilt nicht als Direktinvestition

    2. Equity Joint Venture - EJV

    Zwei oder mehr Unternehmen haben eine Eigenkapitalbeteiligung an einemdritten Unternehmen