2
MEDIZINTECHNIKNEWS www.tsbmedici.de aus dem Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg 2 3 4 5 6 7 8 Die Zeit vom Notruf bis zur Therapie reduzierte sich um 25 Minuten gegenüber herkömmlicher Versorgung, dabei war die Behandlung genau- so sicher wie im Krankenhaus. Für die Studie wurde das STEMO über einen Zeitraum von 21 Monaten im wöchentlichen Wechsel mit einem regulären Rettungsfahrzeug eingesetzt; ge- nauer: die Vergleichsstudie hatte randomisiert verteilte Einsatz- und Kontrollwochen. Die Er- gebnisse der PHANTOM-S Studie (prehospital acute neurological therapy and optimization of medical care in stroke patients) erregten großes internationales Interesse bei der European Stroke Conference in London Ende Mai, wo die Forschergruppe um Prof. Heinrich Audebert von der Charité-Klinik für Neurologie auch solch ein STEMO präsentierte. Das STEMO enthält Geräte, die es sonst nur in Kliniken gibt: Computertomograph und mo- dernste Labortechnik. Speziell geschultes Ret- tungspersonal und ein Neurologe mit Notarzt- qualifikation an Bord können damit in kürzester Zeit die sichere Diagnose „Schlaganfall” stellen und andere Ursachen gestörter Hirnfunktionen ausschließen. Unmittelbar nach dieser Diagno- se kann die Lyse-Therapie zur Wiedereröffnung der Gefäße einsetzen. »Je eher dies geschieht, desto weniger Gehirnzellen sterben ab und um- so geringer sind die Folgeschäden«, erläutert Professor Audebert. Aber „So ein Fahrzeug funktioniert nur, wenn es in eine funktionierende Rettungsstruktur eingebunden ist“, gibt er zu bedenken. Korrekte Zuweisungen durch die Leitstelle der Feuerwehr (59 % Trefferquote) haben ebenso zum Erfolg beigetragen wie die insgesamt 28 kooperierenden Berliner Kliniken. PHANTOM-S: Hauptergebnisse Endpunkt STEMO Kontrollgruppe Lyserate (%) 33 21 Zeit vom Notruf bis zur Therapie (min) 52 77 Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO) im Einsatz © Berliner Feuerwehr Diagnose per Handy? / Brandenburg-Stipen- dium / EnterTechnik Emergency Room XXL Imaging Netzwerk Berlin: MRT ohne Lärm Kooperations- netzwerk ATESmed Termine 27. TREFFPUNKT MEDIZINTECHNIK: „Minimal-Invasive Medizin“ Ausgabe 3 | 30.6.2013 Editorial / Schlaganfallforschung 27. Treffpunkt Medi Schlaganfallversorgung durch Stroke-Einsatz-Mobil deutlich verbessert 50 % mehr Schlaganfall-Betroffene konnten wirksam und signifikant schneller thera- piert werden, wenn sie im „Stroke-Einsatz-Mobil“ (STEMO) versorgt wurden – so lauten Ergebnisse einer Studie der Charité - Universitätsmedizin Berlin mit 7.098 Patienten. Medizintechnik- netzwerk Berlin- Brandenburg

130703 TSB Newsletter 3-13-RZ - VIMED · MedizintechnikneWS aus dem Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg 2 3 4 5 6 7 8 die Zeit vom Notruf bis zur therapie reduzierte

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 130703 TSB Newsletter 3-13-RZ - VIMED · MedizintechnikneWS aus dem Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg 2 3 4 5 6 7 8 die Zeit vom Notruf bis zur therapie reduzierte

MedizintechnikneWSwww.tsbmedici.de

aus dem Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg

2345678

die Zeit vom Notruf bis zur therapie reduzierte sich um 25 Minuten gegenüber herkömmlicher Versorgung, dabei war die Behandlung genau-so sicher wie im Krankenhaus. Für die Studie wurde das StEMo über einen Zeitraum von 21 Monaten im wöchentlichen Wechsel mit einem regulären rettungsfahrzeug eingesetzt; ge-nauer: die Vergleichsstudie hatte randomisiert verteilte Einsatz- und Kontrollwochen. die Er-gebnisse der PHaNtoM-S Studie (prehospital acute neurological therapy and optimization of medical care in stroke patients) erregten großes internationales interesse bei der European Stroke Conference in london Ende Mai, wo die Forschergruppe um Prof. Heinrich audebert von der Charité-Klinik für Neurologie auch solch ein StEMo präsentierte.

das StEMo enthält Geräte, die es sonst nur in Kliniken gibt: Computertomograph und mo-dernste labortechnik. Speziell geschultes ret-tungspersonal und ein Neurologe mit Notarzt-qualifikation an Bord können damit in kürzester

Zeit die sichere diagnose „Schlaganfall” stellen und andere Ursachen gestörter Hirnfunktionen ausschließen. Unmittelbar nach dieser diagno-se kann die lyse-therapie zur Wiedereröffnung der Gefäße einsetzen. »Je eher dies geschieht, desto weniger Gehirnzellen sterben ab und um-so geringer sind die Folgeschäden«, erläutert Professor audebert. aber „So ein Fahrzeug funktioniert nur, wenn es in eine funktionierende rettungsstruktur eingebunden ist“, gibt er zu bedenken. Korrekte Zuweisungen durch die leitstelle der Feuerwehr (59 % trefferquote) haben ebenso zum Erfolg beigetragen wie die insgesamt 28 kooperierenden Berliner Kliniken.

pHANToM-S: Hauptergebnisse

Endpunkt StEMo Kontrollgruppe lyserate (%) 33 21

Zeit vom Notruf bis zur therapie (min) 52 77

Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO) im Einsatz © Berliner Feuerwehr

diagnose per Handy? / Brandenburg-Stipen-dium / Entertechnik

Emergency room XXl

imaging Netzwerk Berlin: Mrt ohne lärm

Kooperations-netzwerk atESmed

termine27. trEFFPUNKt MEdiZiNtECHNiK: „Minimal-invasive Medizin“

ausgabe 3 | 30.6.2013

Editorial /Schlaganfallforschung

Minimal-Invasive Medizin Technik und Methoden

27. Treffpunkt Medizintechnikcall for papers | Einladung

15.08.2013 | 9:00 Uhr – 17:00 Uhr

Charité - Universitätsmedizin Berlin Campus Virchow-KlinikumAugustenburger Str. 1, 13353 Berlin

www.tsb-berlin.de/TreffpunktMedTech2013

Foto

: W.O

.M. W

OR

LD O

F M

ED

ICIN

E A

G /

Lind

eman

n M

IC®-L

oung

e

130208_TSB_TreffpMedizintech_CallforPapers_DinA4_4C_RZ_31-01-12.indd 1 08.02.13 13:10

Schlaganfallversorgung durch Stroke-Einsatz-Mobil deutlich verbessert 50 % mehr Schlaganfall-Betroffene konnten wirksam und signifi kant schneller thera-piert werden, wenn sie im „Stroke-Einsatz-Mobil“ (STEMo) versorgt wurden – so lauten Ergebnisse einer Studie der Charité - Universitätsmedizin Berlin mit 7.098 patienten.

Medizintechnik-netzwerk Berlin-Brandenburg

Page 2: 130703 TSB Newsletter 3-13-RZ - VIMED · MedizintechnikneWS aus dem Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg 2 3 4 5 6 7 8 die Zeit vom Notruf bis zur therapie reduzierte

MedizintechnikneWS 3 | 2013 Seite 2

Dr. Helmut Kunze

Editorial

länderübergreifenden Zusammen-arbeit von Wissenschaft und Wirt-schaft erwachsen, insbesondere wenn diese intelligent koordiniert wird. Zusammenarbeit könnte auch das Stichwort sein für den neu etablierten Emergency room des Unfallkrankenhauses Berlin und, hier sogar international, für das an

der technischen Universität Berlin angesiedelte „Global Engineering team“ und seine Entwicklungen.

das team des Bereichs Medizin-technik der tSB GmbH wünscht ihnen viel Spaß beim lesen und einen wunderbaren Sommer.

liebe leser, das Verbundprojekt Stroke- Einsatz-Mobil, das Netzwerk atESmed und die Zusammenar-beit im medtecnet-BB, die wir ihnen in dieser ausgabe der Medizintech-nikNews vorstellen, sind gute Bei-spiele für Erfolge, die aus einer

kontakt:

Centrum für Schlaganfall-forschung (CSB)

Charité - Universitäts-medizin BerlinCampus MitteCharitéplatz 1

10117 Berlin

www.schlaganfallcentrum.de

CSB Geschäftsführung:Dr. Jens Steinbrink

Prof. Dr. med. Heinrich Audebert

Projektkoordinator STEMOKlinik für Neurologie

der CharitéCampus Benjamin Franklin

Hindenburgdamm 3012203 Berlin

www.charite.de/neurologie/

Hintergrund: in deutschland erleiden jedes Jahr ca. 300.000 Personen ei-nen Schlaganfall (Stroke), davon un-gefähr 10.000 allein in Berlin. Beim akuten Schlaganfall sterben pro Minu-te 1,9 Millionen Nervenzellen ab. der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für eine bleibende Behinderung und

belegt Platz 3 in der todesursachen-statistik. die Kosten für die Behand-lung und rehabilitation belaufen sich in deutschland auf über 8 Milliarden Euro pro Jahr.

das StEMo wurde in einem Konsor-tium der Charité, der Berliner Feuer-

wehr und der Brandenburger Firmen Meytec GmbH und thermo Fisher Scientific Clinical diagnostics B·r·a·H·M·S GmbH entwickelt und steht für erfolgreichen technologie-transfer. Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des Zukunftsfonds des landes Berlin, des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFrE) sowie durch die investitions-bank des landes Brandenburg. der Bereich Medizintechnik der tSB inno-vationsagentur Berlin GmbH begleitet das Projekt von anfang an.

Eine weitere gute Nachricht für die Schlaganfallforschung: das Bundes-ministerium für Bildung und For-schung (BMBF) hat dem Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) an der Charité - Universitätsmedizin Berlin im Mai 2013 eine Förderung von 25 Millionen EUr für die nächsten 5 Jahre bewilligt (zweite Förderperio-de).An Bord hat das STEMO ein CT, ein Minilabor, speziell geschultes Rettungspersonal und einen Neurolo-

gen mit Notarztqualifikation. © Charité - Universitätsmedizin Berlin

Das STEMO-Team mit Gerhard W. Meyer (Meytec GmbH), Wilfried Gräfling (Landesbranddirektor, Berliner Feuerwehr), Prof. Dr. Karl Max Einhäupl (Vorstands-vorsitzender der Charité), Prof. Dr. Heinrich Audebert (Leiter des STEMO-Forschungsprojekts, Klinik für Neurologie, Charité), Cornelia Yzer (Berliner Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung), Prof. Dr. Matthias Endres (Direktor der Klinik für Neurologie, Charité) (v.l.) © Charité - Universitätsmedizin Berlin