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20 Jahre Asphalt-Magazin 22. September 2014 20 JAHRE ASPHALT-MAGAZIN Seit zwei Jahrzehnten: Chancen für Arme und Wohnungslose – die Erfolgsgeschichte der sozialen Straßenzeitung für Hannover und Niedersachsen Surrey Straßenmagazin und mehr Sozialer Stadtrundgang, Schulbesuch, Werkstatt » Seiten 10/11 Aufmerksamkeit Auch Prominente unterstützen Asphalt » Seiten 6/7 Das Vorbild Die Idee entstand in Großbritannien » Seite 4

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20 Jahre Asphalt-Magazin • 22. September 2014

20 Jahre asphalt-MagazinSeit zwei Jahrzehnten: Chancen für Arme und Wohnungslose – die Erfolgsgeschichte der sozialen Straßenzeitung für Hannover und Niedersachsen

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Straßenmagazin und mehrSozialer Stadtrundgang, Schulbesuch, Werkstatt » Seiten 10/11

AufmerksamkeitAuch Prominente unterstützen Asphalt » Seiten 6/7

Das VorbildDie Idee entstand in Großbritannien» Seite 4

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2 20 Jahre Asphalt-Magazin

20 Jahre Asphalt-Magazin:

Großes Engagement„Ich gratuliere dem Straßenmagazin Asphalt ganz herzlich zum 20jährigen Bestehen. Es gibt Notlagen, die einen Menschen in seiner Existenz gefährden.Wer erst einmal Wohnung oder Haus verloren hat – aus welchen Gründen auch immer –, hat es sehr schwer, wieder den Weg zu-rück zu finden. Asphalt ermöglicht erste Schritte heraus aus der Obdachlosigkeit und Hilfsbedürftigkeit hin zu einer festen Ar-beit. Dabei geht es aber noch um mehr: nämlich um das Gefühl, wieder dazuzugehören, nützlich zu sein und gebraucht zu wer-den. Das hatte der frühere Diakoniepastor, mein Freund Walter Lampe, im Sinn, als er das Straßenmagazin im Jahre 1994 initiiert hat. Und seitdem unterstütze ich Asphalt gerne. Ganz besonders bedanken möchte ich mich beim Asphalt-Team und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr großes Engagement. Sie fordern auf sympathische und nachdrückliche Weise mehr sozia-le Gerechtigkeit. Und dankbar bin ich natürlich gerade auch de-nen, die bei Wind und Wetter in Hannover und anderen nieder-sächsischen Städten unterwegs sind, um das Straßenmagazin zu verkaufen. Schließlich gebührt Dank all jenen, die den Asphalt kaufen und auch dafür spenden. Sie unterstützen damit Men-schen, die die Initiative ergreifen, um sich selbst und anderen zu helfen.Was sind zwanzig Jahre? Ich wünsche Asphalt noch viel mehr gute und erfolgreiche Jahre!“

Stephan Weil, Ministerpräsident Niedersachsen

Stimme und Sprachrohr„Ich lese das Asphalt-Magazin regelmäßig und schätze es sehr, gerade weil es gute Themen bringt und kritisch, bisweilen unbequem ist. Es ist Stimme und Sprachrohr von Menschen, die allzu oft überhört und übersehen werden. Sie gehören zu Hannover, gerade für sie haben wir alle eine besondere Verantwortung. Asphalt erinnert immer wieder daran. Das ist gut!“

Stefan Schostok, Oberbürgermeister Hannover

Ein großartiges Projekt„Asphalt – da ist die lebendige, quirlige Redaktion. Der Verkäufer vorm Rewe, bei dem der Grundgedanke ,Begegnung auf Augenhöhe‘ lebendig wurde. Der begabte Maler, der drogenrückfällig wurde und starb – Freud und Leid sind nahe beieinander für Obdachlose und ihre Unterstützer! Verkaufsaktionen, bei denen du erlebst, was es heißt, dazustehen und eine Zeitung verkaufen zu wollen, ohne laut werben zu dürfen. Dabei wurde mir mit Wohlwollen begegnet, viele Obdachlose erleben das nicht. Asphalt ist und bleibt schlicht ein großartiges Projekt!“

Margot Käßmann, Theologin

Kritisch, aber nie unfair

„Asphalt ist in doppelter Hinsicht vorbild-lich. Das Straßenmagazin ist bekannt für seine Sozialberichterstattung, die stets kri-tisch, aber nie unfair ist. Gleichzeitig gibt es Menschen in schwierigen Lebenslagen die Chance, nicht nur Geld zu verdienen, sondern das Selbstwertgefühl zu stärken und Mut zu sich zu finden. Dass Asphalt so erfolgreich ist, ist den Menschen zu verdanken, die dahinter stehen. Weiterhin gutes Gelingen!“

Hauke Jagau, Regionspräsident

Liebe Leserinnen und Leser,

als 1994 das Asphalt-Magazin erstmals auf den Straßen Hannovers verkauft wurde, waren einige Menschen skeptisch. Mancher prophezeite, das Magazin würde das Gründungsjahr nicht überleben. Jetzt sind 20 Jahre daraus geworden. In dieser Zeit konnten mehr als 2000 Verkäuferinnen und Verkäufer ihren Lebensunterhalt aufbessern und wieder Struktur in ihren Alltag bringen.Asphalt informiert mit professionellem Journalismus und mischt sich ein. Mehr als fünf Millionen Magazine sind schon verkauft worden – und jeder Verkauf ist eine Begegnung auf Augenhöhe. Für unsere Verkäuferinnen und Verkäufer bedeutet dies Anerkennung, die ihnen so oft im Leben fehlt.Die Existenz von Asphalt ist nur möglich durch vielfältige Unterstützung: durch den Kauf des Magazins, durch ehrenamtliches Engagement, durch Spenden und Anzeigen. Dafür sind wir sehr dankbar. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen zahlreiche Facetten der sozialen und redaktionellen Arbeit von Asphalt vor.

Eine informative Lektüre wünscht IhnenReent Stade, Asphalt-Geschäftsführer

Editorial

›1995April: Schon 400 wohnungslose Frauen und Männer machen mit. Beim Verkauf auf der Straße erfahren sie Respekt.

›1994September: Die erste Asphalt-Ausgabe. Titelgeschichte über Kinderarmut. Das neue Magazin ist bald ausverkauft.

Fotos: Niedersächsische Staatskanzlei, Landeshauptstadt Hannover, R. Surrey, dpa/Tim Brakemeier, iStockphoto.com/antpkr

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Montag, 22. September 2014 3

›1997Februar: Udo Lindenberg singt in Hannover und versteigert ein Selbst- porträt. Erlös: 1500 Mark für Asphalt.

›1996Oktober: Die meisten Titelbilder der frühen Asphalt-Jahre entwirft der ehemals Wohnungslose Rolf Höpfner.

Herzlichen Glückwunsch!

Beeindruckende Arbeit„Asphalt hat gesellschaftlich, sozial und journalistisch eine wichtige Bedeutung für Hannover. Für die TV-Dokumentati-on ,Der Tag der Norddeutschen‘ habe ich als Regisseurin die Arbeit einer Asphalt-Verkäuferin filmisch begleitet und war sehr beeindruckt.“

Franziska Stünkel, Regisseurin

Obdachlose unterstützen„Asphalt ist für mich eine tolle Möglichkeit, obdachlose Menschen zu unterstützen, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Ich kaufe bei jeder Begegnung mit einem Verkäufer eine Ausgabe und lege sie für alle in unseren Besprechungsräumen aus.“

Tina Voß, Geschäftsführerin Tina Voß GmbH

Miteinander ins Gespräch kommen

Käufer, Leser und Fan

Forum für die Armen

„Die Asphalt-Verkäufer sind nicht nur Ver-käufer, sie sind quasi Kommunikations-schnittstellen in den Stadtteilen geworden. Man kennt sich, viele Verkäufer haben ihre Stammkunden. Das ist auch das Besondere

an Asphalt. Man kommt miteinander ins Gespräch. Ich wünsche Asphalt wei- terhin alles Gute und von Herzen viel Er-folg!“

Matthias Brodowy, Kabarettist

„Seit der ersten Ausgabe von Asphalt bin ich Käufer, Leser und Fan. Warum? Weil ich Themen finde, die so in keinem anderen Magazin stehen. Unvergesslich war für mich der Tag, an dem ich für die Asphalt-Verkäufer und die Macher

gegrillt habe und mit ihnen Bingo gespielt habe. Unter den Straßenverkäufern habe ich viele tolle Menschen kennenge-lernt.“

Michael Thürnau, Moderator

„Man möchte ja lieber nicht gratulieren. Besser wäre es, wir bräuchten den Asphalt nicht. Aber so ist er eine der wenigen Institutionen, die der Armut in Deutschland beziehungsweise Hannover ein Forum geben. Und das ist mehr als nötig. Eine Gesellschaft ist immer nur so stark wie ihre schwächsten Glie-der. Ich wünsche mir, dass der Asphalt sich selbst abschafft, und danke denen, die ihn ermöglichen.“

Christof Stein-Schneider, Musiker

„Asphalt-Verkäuferinnen und -Verkäufer gehören für mich fest zu Hannovers Stadtbild. Sie bekommen durch ihre Ar-beit neue Kontakte und können einen Teil ihres Einkom-mens selbst bestreiten, das ist ein wichtiger Aspekt mensch-licher Würde. Im Sinne der biblischen Grundüberzeugung, dass die Wahrheit uns frei machen wird, bringt Asphalt ge-sellschaftliche Missstände ins Gespräch. Diese Arbeit unter-stütze ich gerne.“

Ralf Meister, Landesbischof der Ev.-luth. Landeskirche Hannover

„Asphalt ist für mich ein Teil unserer Stadt. Das Magazin gibt den Verkäuferinnen und Verkäufern Halt und Kraft und ist ein Stück gelebter Solidarität, die wir dringend brauchen. Nicht wegschauen, nein hinschauen und As-phalt kaufen war für mich die Devise und wird es blei-ben.“

Herbert Schmalstieg, langjähriger Oberbürgermeister von Hannover

Neue Kontakte gewinnen

Gelebte Solidarität

Fotos: Ralf Decker, Rainer Dröse, Nancy Heusel, Rainer Surrey (3), Martin Huch, iStockphoto.com/antpkr

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4 20 Jahre Asphalt-Magazin

Das VorbildZwei Typen, eine Idee: Die Mutter aller Straßenzeitungen kommt aus London.

Ein obdachloser Krimi-neller und ein Selfmade-millionär: Das sind die

Hauptzutaten für das Erfolgs-rezept „Big Issue“ . Am 11. Sep-tember 1991 startet die allererste soziale Straßenzeitung Europas in London. Von der St-Martin- Kathedrale aus werden die fri-schen Exemplare an die woh-nungslosen Verkäufer der Metro-pole verteilt.

Das Aufmacherthema: „Wa-rum gehen Obdachlose nicht einfach (nach Hause)?“ Hinter-grund: Das neoliberale sozial-politische Regiment der „eisernen Lady“ Margaret Thatcher in Groß-britannien hatte die Zahl der Arbeitslosen und Obdachlosen

in der englischen Metropole über Jahre enorm wachsen lassen.

Eine Zeitung als Chance und Mahnung

Da hatten John Bird, mit allen Wassern der Straße gewaschen, und Gordon Roddick, Millionär mit sozialem Gewissen, die Idee, mit dem Zeitungsverkauf den zahllosen Obdachlosen Londons zu mehr Geld und zu mehr Selbst-bewusstsein zu verhelfen. Und gleichzeitig mit der Lektüre der Zeitung die Öffentlichkeit auf die Situation der Armen und Obdachlosen aufmerksam zu machen. Chefredakteur Bird hatte den Kontakt zur Szene, er selbst war seit seinem fünften Lebens-jahr immer wieder auf der Straße

»Von VolkEr MaCkE

Drei Jahre eher auf der Straße: Englands „Big Issue“.

The Big Issue

IMprEssuM – 20 Jahre Asphalt-Magazin

Herausgeber: Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover

Verantwortlich für anzeigen: Günter Evert

konzeption & realisation: Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover, (05 11) 518 30 01, www.madsack-agentur.de

redaktion: Jeanette Kießling, Volker Macke, Bianca Schmitz, Renate Schwarzbauer, Martina Steffen, Sonja Wendt

produktion: Bianca Schmitz

zu Hause sowie reich an Kriminali-täts- und Knasterfahrung. Roddick hatte mit seiner Frau Anita 1976 den ersten „Body-Shop“ gegründet und daraus schon sehr bald einen internationalen Beautyprodukt-Konzern aufgebaut – und ganz nebenbei Straßenzeitungsversuche bei Besuchen in den USA kennen- gelernt. Er steuerte zum Big-Issue-Projekt das nötige Startkapital bei: 600 000 Pfund – geschenkt. Erst-mals getroffen hatten sich Bird und Roddick Jahre zuvor in einem Pub in Edinburgh bei einer Diskussion über Dichtkunst. Ihre gemeinsame Vorliebe für feine Kunst und rau-en Humor machte aus dem einen Treffen eine Männerfreundschaft auf Lebenszeit.

„suppe holt niemanden von der straße“

Birds „Big Issue“ wurde als- bald zum Symbol für die Selbstbe-hauptung der englischen Obdachlo-sen: „Immer wieder nur Kellen voll Suppe haben noch niemanden von der Straße geholt“ , so Bird kritisch gegenüber der bis dahin üblichen britischen Charity-Gesellschaft. Heute erscheint das Londoner Ma-

gazin wöchentlich in einer Auflage von 150 000 Exemplaren. Ableger gibt es in ganz Großbritannien. Die Einnahmen fließen großteils in eine Stiftung, aus der aktuell 310 lokale Hilfs- und Präventionspro-

jekte gegen Obdachlosigkeit mit rund 25 Millionen Euro unterstützt werden. Zwei Jahre später gibt es zehn, drei Jahre später – 1994 – be-reits 30 Straßenzeitungen in Euro-pa, eine davon heißt Asphalt.

Chefredakteur und Gründer der ersten Stra-ßenzeitung auf europäischem Boden, John Bird (68).Asphalt-Archiv

›2000Dezember: Die norddeutschen Straßen-zeitungen gestalten die „Nordlichter“ - eine gemeinsame Weihnachtsausgabe.

›1999Februar: Asphalt-Fotografin Karin Powser, die lange auf der Straße gelebt hat, beim Empfang im Präsidentenpalais.

DEZEMBER 20 0 0

DM 2,50

DM 1,20 für den Verkäufer

Weihnachtsausgabe: mit Extra-Heft »» Nordlichter««und Jahreskalender

Auf strAssen und plätzen

februar 1999

Auflage 35.000

Asphalt-fotografin Karin powser bei Bundespräsident roman Herzog

Asphalt-fotografin Karin powser bei Bundespräsident roman Herzog

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Montag, 22. September 2014 5

Leseranalyse: bestes Alter, beste Bildung, beste Motive

Der durchschnittliche Asphalt-Leser könnte Spiegel- oder Stern-Leser sein. Und umgekehrt.

Der Leser, das unbekann-te Wesen“ , sagt man gern in Zeitungskreisen.

Manchmal entschuldigend – wenn es mal wieder enttäuschte Leser-briefe hagelt. Manchmal mit Stoß-seufzer – wenn man so gar nicht weiß, in welche Richtung das me-diale Schiff manövriert werden soll.

Gelegentlich geben Verlage deshalb für teures Geld Unter-suchungen in Auftrag, um dem geheimnisvollen Fremden auf die Spur zu kommen. Asphalt hat dafür kein Geld. Aber Asphalt hat Freunde, die wissen, wie es geht. Zwei Studien, eine Onlineumfrage von TNS Infratest/München und eine schriftliche Leserbefragung durch die Hochschule Hannover, zeigen: Der durchschnittliche Asphalt-Leser ist 46 Jahre alt, die größte Lesergruppe ist mit 32 Prozent zwischen 40 und 49. Asphalt-Leser sind zu 77 Prozent berufstätig, haben zu 59 Prozent Abitur und zu 37 Prozent einen Hochschulabschluss in den Akten. Und sie sind jeweils zur Hälfte Mann und Frau – 60 000 Leser insgesamt.

Millionen Leser haben die Magazine Spiegel und Stern . Eine andere Liga – und doch: Die Le-ser sind die gleichen. Besonders die Daten der Stern-Leser in Bezug auf Bildung, Alter, Ge-schlecht, Einkommen und Inte-ressen sind mit Asphalt-Lesern fast deckungsgleich. Das wirkt als Ansporn.

Zwei glänzende Seiten einer Medaille

Von 1000 durch Infratest re-präsentativ befragten Menschen haben insgesamt 520 geantwor-tet, dass ihnen Straßenzeitungen bekannt sind, und 350, dass sie diese in den vergangenen zwölf Monaten auch gelesen haben. So ist Asphalt eine feste Größe im

»Von Volker Macke

● Bundesweit wohnungslos waren 2008: 237 000 Menschen2012: 284 000 MenschenPrognose 2016: 380 000 Menschen● Regionsweit wohnungslos 2013: 3800 MenschenEtwa jeder 5. Hannoveraner und jedes vierte Kind in Hannover sind von Armut bedroht. Tendenz steigend.

Quellen: BAG-W, Region Hannover, IW Köln

Fünf Faktoren sind nach Meinung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG-W)* für den dramatischen Anstieg der Wohnungslosenzahlen ver-antwortlich: ● Das extreme Anziehen der Mietpreise, insbesondere in den Ballungsgebieten, bei gleich-zeitig verstärkter Zunahme der Verarmung der unteren Einkom-mensgruppen.● Ein unzureichendes Angebot an preiswertem Wohnraum in

Verbindung mit dem ständig schrumpfenden Bestand an Sozialwohnungen. ● Verarmung der unteren Ein-kommensgruppen in engem Zusammenhang mit der Dauer-krise am Arbeitsmarkt, die nicht zu einem Absenken der Zahl der Langzeitarbeitslosen geführt hat. ● Zu drastische Hartz-IV-Rege-lungen: Zum Beispiel werden bei jungen Erwachsenen vom Jobcen-ter die Kosten der Unterkunft als Sanktionsmaßnahme gestrichen.

● Unzureichender Ausbau von Fachstellen zur Verhinderung von Wohnungsverlusten. Die BAG-W ist überzeugt, dass Wohnungs-losigkeit in vielen Fällen bei Meldung des drohenden Wohnungsverlustes an eine ent-sprechende Fachstelle vermieden werden könnte.

*Die BAG-W ist ein Zusammenschluss

der großen Wohlfahrtsverbände Diakonie,

Caritas, AWO und Paritätischer.

Die Zahl der Wohnungslosen steigt

Stadtbild und im Medienmarkt. Zwei Hauptkaufmotive halten sich beim Erwerb der Zeitschrift auf der Straße eindeutig die Waa-ge: „Gutes tun und dem Verkäu-fer helfen“ sowie „Thematisches Interesse am Inhalt“ . Asphalt ist also wie eine Medaille mit zwei gleichermaßen glänzenden Sei-ten.

Eine in diesem Frühsommer durchgeführte Straßenumfrage junger Medien- und Design- studenten der Hochschule Han-nover hat Zuschreibungen von Hannoveranern zu Asphalt einge-sammelt. Demnach gilt Asphalt vielen als „authentisch“ , „kritisch“ , „mutig“ , „auf den Punkt“ , „unab-hängig“ , „persönlich“ und „hinter-gründig“ . Kein Wunder, dass auch die Pressestellen von Stadt und Land mittlerweile regelmäßige und Asphalt-Leser sind. Quelle: Abschlussarbeit, Hochschule Hannover, Fakultät V / Grafik: Ken Kullik

›2002August: Doris Schröder-Köpf und Giovanni di Lorenzo verkaufen gemein-sam mit anderen Prominenten Asphalt.

›2001März: Asphalt geht ins Internet. Der Vertrieb – bis heute bewusst nicht digital, sondern stets durch Verkäufer.

März 20 01

DM 2,50

DM 1,20 für den Verkäufer

Asphalt jetzt im Internet

www.asphalt-magazin.de

Au g u st 20 02

1,40 (DM 2,74) 0,70 (DM 1,37) Verkäuferanteil

Leute, Leute, Leute

Leute, Leute, Leute

Doris, Frank,

Giovanni,

Rainer, Hanna,

Wolfgang,

Margot, Lothar,

Jonathan, Heidi,

Michael, Thomas,

Helmut, Elvis,

Camille, Fritz,

Carmen,

Roland,

Kurt,

Renate, Peter,

Almut, Falk …

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6 20 Jahre Asphalt-Magazin       • Montag, 22. September 2014 7

›2004Juli: Das Internet als Gefahr für Heran-wachsende. Der klobige PC ist heute passé, die bedrohlichen Aspekte bleiben.

›2003November: Vorabdruck aus „Harry Potter“, Band 5. Eine der bestverkauften Ausgaben – dank Joanne K. Rowling.

N o v e m b e r 2 0 0 3 1,40 0,70

Verkäufer -anteil

MA

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NSensationell: Harry Potter Vorabdruck

Hochkarätig: Musikabend für Asphalt

Engagiert: Rupert Neudeck in Afghanistan

Sie helfen. Wir informieren. Monat für Monat.

J u l i 2 0 0 4

1,40

0,70Verkäufer -anteil

–– Gefährdet: Kinder schutzlos im Netz ––––– Geflohen: Sarah (11) braucht Hilfe

–––––––– Gefunden: Tierärzte ohne Grenzen

„Hiobsbotschaften“ verwandeln sich in „Asphalt“Das Straßenmagazin ist in der Obdachlosenszene entstanden – das Diakonische Werk Hannover seit 1994 starker Partner. Auch Politiker und Prominente sind von der Idee begeistert.

Mai 1994: „Am kommen-den Dienstag ist Presse-konferenz, danach kön-

nen wir nicht mehr zurück. “ Angst vor der eigenen Courage schwang schon mit in diesem Redak-tionsrundbrief. „Am kommenden Dienstag“ sollte nämlich endgültig bekannt gegeben werden, dass für September 1994 der Start von Asphalt geplant war – als gemein-same Gründung der Hannover-schen Initiative obdachloser Bürger (H.I.o.B.) und des Diakonischen Werkes.

Zur allgemeinen Erleichte-

rung hatte diese Pressekonferenz ein rundum positives Echo. Doch viele Fragen mussten noch geklärt werden bis zum Erstverkaufstag. Es gab damals rund 3500 Obdachlose allein Hannover – wie konnte man sie am besten auf Asphalt als neue Verdienstmöglichkeit aufmerksam machen? Wer durfte für das Blatt schreiben? Was sollte ein Exemplar kosten, wie viel davon der Verkäu-fer behalten? Die beiden letzten Fragen waren bald entschieden. Startpreis: 1,50 Mark, davon eine Mark für die Verkäufer.

Lange Diskussionen hatte es allerdings um den Namen gegeben: „Brett vorm Kopf“ , „Zündfunke“ ,

„Atout“ , „Attacke“ , „Fighter“ , „Zwischenzeit“? Oder doch „Hiob-News“? Asphalt war nämlich nicht das erste Straßenmagazin Hanno-vers. Es gab einen Vorläufer: die „Hiobsbotschaften“ .

Zwölf kopierte Seiten für 50 Pfennig

Und das kam so: Durch die sozialen Umbrüche nach dem Mauerfall wurden immer mehr Menschen obdachlos, Anfang der neunziger Jahre herrschten unhalt-bare Zustände in den überfüllten städtischen Unterkünften. Kon-flikte unter den Bewohnern waren unvermeidbar. Doch in der hanno-verschen Notunterkunft Wörthstra-ße gingen Betroffene neue Wege und gründeten die H.I.o.B. als So-lidar- und Schutzgemeinschaft. Sie organisierten Demos, öffentliche Diskussionen und verkauften ihre eigene Zeitung: Die „Hiobsbot-schaften“ bestanden aus zehn bis zwölf kopierten DIN-A-4-Seiten und kosteten 50 Pfennig. Inhalt: Schilderungen aus den Obdachlo-senunterkünften und Analysen der sozialen Ungleichheit.

Aus Geldmangel stieß die H.I.o.B. irgendwann an ihre Gren-zen als Blattmacher. Man hielt Aus-schau nach einem Unterstützer. Und fand das Diakonische Werk. Dessen Leiter, Pastor Walter Lam-pe, und eine Gruppe diakonischer Sozialarbeiter erkannten die Be-sonderheit dieses Moments: Betrof-fene hatten sich bereits ihr eigenes Hilfeprojekt geschaffen, nun war die Kirche gefragt, eine helfende Hand zu bieten. Und tatsächlich: Kirchliche Stiftungen gaben mehre-re Zehntausend Mark Startkapital, das Diakonische Werk begleitete die Gründung mit Rat und Tat.

„Hannover soll den neuen Namen achten“

Auch Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und Sozial-dezernent Thomas Walter ebneten unbürokratisch den Weg. Man ei-nigte sich auf den Namen Asphalt,

und die H.I.o.B. schrieb in einer ihrer letzten Botschaften: „Ganz Hannover soll sich an den neuen Namen gewöhnen, ihn schätzen und achten lernen!“ Die Nummer 1 des Magazins fand im September 1994 reißenden Absatz, die Auflage der nächsten Nummern konnte von 30 000 auf 50 000 erhöht werden. Das Redaktions- und Vertriebsteam war zunächst fast nur ehrenamtlich tätig. Dann bewilligte das Arbeits-amt ABM-Stellen, drei Viertel des Lohns der ersten Angestellten zahl-te nun die öffentliche Hand.

1997 allerdings, die steilen Ver-kaufszahlen des Anfangs sanken deutlich, endeten die ABM-Maß-nahmen. Furcht breitete sich aus: Kann sich Asphalt noch finanzie-ren? Durch stete Öffentlichkeits-arbeit, gute Verkäuferbetreuung und redaktionelle Qualität gelang es in den Folgejahren, die Krise ab-

zuwenden und das Spenden- und Anzeigenaufkommen zu erhöhen. Verkaufsstellen in ganz Nieder-sachsen wurden hinzugewonnen, insgesamt 14 Orte, von Hildesheim bis Oldenburg, von Celle bis Au-rich. Aktueller Verkauf pro Monat: stabile 25 000 Exemplare. Immer wieder setzen sich auch Prominente mit überwältigendem Engagement für Asphalt ein.

Armut ist seit 1994 nicht verschwunden

Am längsten dabei: Fotografin Karin Powser. Sie gehörte sogar schon zum Team der „Hiobsbot-schaften“ (siehe Interview S. 9). Andere Frauen und Männer der Anfangsjahre haben Asphalt ver-lassen, der Druck, am Markt zu bestehen, war hart. Weil sie diesem Druck nicht standhielten, sind viele

»VoN ReNAte ScHwARZbAueR

Viele Prominente haben sich auf unterschiedlichste Weise für Asphalt engagiert. Margot Käßmann malte 2001 mit an einer Kunstwand zur Versteigerung.

Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg kauft 1994 das Magazin bei einem der ersten Verkäufer – und gibt ihm ein Autogramm. Karin Powser (5)

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›2006November: Steigende Mieten, schlechte Wohnungen. Die Titelreportage analysiert die Rolle der „Heuschrecken“.

›2005Dezember: Weihnachten – eine schöne und zugleich schwierige Zeit. Asphalt macht Hoffnung und verbindet Menschen.

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„Hiobsbotschaften“ verwandeln sich in „Asphalt“Das Straßenmagazin ist in der Obdachlosenszene entstanden – das Diakonische Werk Hannover seit 1994 starker Partner. Auch Politiker und Prominente sind von der Idee begeistert.

Schilderungen aus den Obdachlo-senunterkünften und Analysen der sozialen Ungleichheit.

Aus Geldmangel stieß die H.I.o.B. irgendwann an ihre Gren-

zen als Blattmacher. Man hielt Aus-schau nach einem Unterstützer. Und fand das Diakonische Werk. Dessen Leiter, Pastor Walter Lam-pe, und eine Gruppe diakonischer

Sozialarbeiter erkannten die Be-sonderheit dieses Moments: Betrof-fene hatten sich bereits ihr eigenes Hilfeprojekt geschaffen, nun war die Kirche gefragt, eine helfende

Hand zu bieten. Und tatsächlich: Kirchliche Stiftungen gaben mehre-re Zehntausend Mark Startkapital, das Diakonische Werk begleitete die Gründung mit Rat und Tat.

„Hannover soll den neuen Namen achten“

Auch Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und Sozial-

Viele Prominente haben sich auf unterschiedlichste Weise für Asphalt engagiert. Margot Käßmann malte 2001 mit an einer Kunstwand zur Versteigerung. Jutta Speidel war während der Expo 2000 für Asphalt aktiv.

Zum Asphalt-Gründungs-Team 1994 gehörten Diakoniepastor Walter Lampe (Mitte) und Rolf Höpfner von der Hannoverschen Initiative obdachloser Bürger (vorn rechts).

Respekt für die Verkäuferinnen und Verkäufer: Direktor Thomas Schwark bot 2010 eine exklusive Führung hinter die Kulissen des Historischen Museums.

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8 20 Jahre Asphalt-Magazin

Die Herausgeber (Reihe hinten, von links): Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes, Prof. Dr. Heiko Geiling und Hanna Legatis. Die Redaktion (vorn, von links): Karin Powser, Jeanette Kießling, Renate Schwarzbauer, Volker Macke und Sonja Wendt. Surrey (3)

Das sind wir:Asphalt ist vielfältig

So viele Menschen arbeiten und engagieren sich für As-phalt! Drei Herausgeber, die

NDR-Journalistin Hanna Legatis, der Universitätsprofessor Heiko

Geiling sowie der Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes, begleiten die Arbeit des Redaktionsteams.

Der Asphalt-Vertrieb ist die Anlaufstelle für die rund 100 Ver-

käuferinnen und Verkäufer in Hannover: Ob Zeitungsverkauf oder die Hilfe bei Problemen – das Vertriebsteam und Asphalt-Sozialarbeiter Christian Ahring

kümmern sich um alle Belange der Verkäufer.

Einen großen Beitrag zur täg-lichen Arbeit leisten die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und

Helfer: Sie betreuen die Verkäufer, organisieren Infostände, unterstüt-zen Veranstaltungen, übernehmen Transportfahrten und leisten noch vieles mehr!

»

Tolles Engagement (Bild links): Eine große Runde ehrenamtlicher Frauen und Männer unterstützt die Arbeit von Asphalt tatkräftig und verlässlich. Verwaltung und Geschäftsführung (Bild rechts, Rei-he hinten, von links): Dr. Waltraud Lübbe, Heike Meyer, Janne Birnstiel, Geschäftsführer Reent Stade; Vertrieb und Soziale Arbeit (vorn, von links): Romana Bienert, Helmut Jochens, Christian Ahring.

›2008März: Unsere Gesellschaft ist im Um-bruch. Frühere Gewissheiten brechen weg. Asphalt sieht genau hin.

›2007April: Asphalt erscheint mit frischem Design. Unverändert ist seit 2006 bis heute der Preis: 1,60 Euro.

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Montag, 22. September 2014 9

Hagenstraße und feilten an einem Konzept.

Wenn du zurückblickst: Wie hat sich das Leben für Obdachlose verändert in den letzten zwanzig Jahren? Glücklicherweise zum Positiven! Es gibt mittlerweile Einrichtungen, in denen man essen, schlafen, duschen kann. Und mit Asphalt kann man sich etwas dazuverdienen. All das gab es vor mehr als zwanzig Jahren nicht!

Im Asphalt-Magazin schreibst du jeden Monat deine Kolumne „Das muss mal gesagt werden“. Da greifst du immer wieder soziale Themen auf und prangerst Ungerechtigkeiten an.

Ja, das ist mir wichtig.

Was wünschst du Asphalt zum 20. Geburtstag? Dass es Asphalt in weiteren zwan-zig Jahren immer noch gibt.

Und was wünschst du dir für dich? Ich wünsche mir eigentlich gar nichts.

Anfang an dabei. Wie ging es dir zu der Zeit? Ganz gut, ich hatte seit 1986 eine kleine Wohnung, ab da ging es so langsam aufwärts. Ich engagierte mich ehrenamtlich im Mecki-La-den, war selber noch auf Bewäh-rung und wollte etwas Sinnvolles tun. Unter Alkoholeinfluss hatte ich mehrere Straftaten begangen. Ich wollte weg von Alkohol und Tabletten und den sozialen Auf-stieg schaffen.

Würdest du sagen, es war damals notwendig, ein soziales Straßenmagazin in Hannover zu gründen? Unbedingt! Wir hatten hier vorher schon die „Hiobsbotschaften“ , bei denen ich auch schon mitmachte. Aber die wurden für nur fünf-zig Pfennig verkauft oder sogar einfach nur verteilt (siehe die As-phalt-Geschichte S. 6 und 7, Anm. der Red.). Es war wichtig, dass die Obdachlosen mit dem Verkauf einer Straßenzeitung eine Per-spektive bekamen. Ich weiß noch: Wir saßen bis in die Nacht in der

Karin, du warst früher selbst obdachlos. Wann war das und wie lange? Das war in den siebziger Jahren. Mit Unterbrechungen für Psy-chiatrie und Knast ungefähr 15 Jahre lang.

Wie bist du auf der Straße gelandet? Ich habe zu Alkohol gegriffen, um meine Scheißvergangenheit zu vergessen. Dass ich richtig alko-holabhängig wurde, habe ich erst gar nicht verstanden. Wenn ich ein Bier oder etwas anderes Alkoho-lisches getrunken hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Manch-mal trank ich bis zur Bewusst-losigkeit.

Wie war es für dich, auf der Straße zu leben? Damals gab es nur sehr wenige soziale Einrichtungen für Obdach-lose. Es gab zwar die ZBS in der Hagenstraße, aber das wussten die meisten noch nicht mal. Es gab kei-ne Straßensozialarbeiter, die auf uns zugekommen wären. Ich habe überall geschlafen: in der Passerel-le, im neu gebauten Amtsgerichts-gebäude, weil dort im Winter schon Heizungen installiert waren, beim Kaufhaus Wertheim im Eingang, im Sommer auf dem Weißekreuz-platz, überall. Und bei der Heils-armee gab es Leberwurstbrote. Für jeden zwei Scheiben.

Wie kamst du als selbst Betroffene darauf, Obdachlosigkeit zu fotografieren?

Blick auf die SzeneKarin Powser gehörte zur Asphalt-Gründungsmannschaft und ist als Fotografin und Kolumnistin auch heute noch dabei. Als ehemalige Obdachlose weiß sie genau, wie wichtig es war, dass 1994 ein soziales Straßenmagazin gegründet wurde.»

VOn JeAneTTe KIeSSLInG

Zur PersonKarin Powser wurde 1948 geboren und wuchs in ver-schiedenen Kinderheimen und bei Pflegefamilien auf. Bekannt wurde sie durch ihre Fotografien aus der Mitte der Obdachlosen-szene heraus. Ihre Fotos wurden unter anderem in Hannover, Berlin, Frankfurt, Konstanz und Freiburg ausgestellt. 1985

erschien im Rowohlt Verlag das Buch von Christine Swientek „Das trostlose Leben der Karin P. – Geschichte einer Pennerin“. Für ihr Foto „Wohnkomfort im neuen Stil“ wurde Karin Powser 2008 mit dem International Street Paper Award ausgezeich-net. Sie lebt mit ihrem Pudel „King“ in Misburg.

Karin Powser mit Kamera (Bild links).Karin Powsers „Wohnkomfort“ (Bild unten).

privat/ Karin Powser

Ich hatte immer schon Spaß am Fotografieren und wollte einfach auch Erinnerungsfotos haben. Mehr wurde das erst, als ein Pro-fessor der Evangelischen Fach-hochschule auf mich zukam und mich fragte, ob ich Lust hätte, mit einer geliehenen Kamera soziale Fotodokumentationen zu machen. Voher hatten sie in der Fachhoch-schule schon Fotos von mir zum Projekt „Obdachlosigkeit“ aus-gestellt, die ich mit meiner alten Pocketkamera gemacht hatte.

1994 wurde Asphalt gegründet, du warst von

›2010Oktober: Eine Ausgabe nur über das Schlafen – weil wir alle unsere Nacht-ruhe brauchen, aber oft nicht finden.

›2009April: Nationalspieler und 96-Torwart Robert Enke im Asphalt-Interview. Verkäufer und Leser sind begeistert.

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10 20 Jahre Asphalt-Magazin

Asphalt geht in die SchuleSchicksale: Schüler lernen aus den Erzählungen von Asphalt-Verkäufern

Unter dem Motto „Welten begegnen sich – Schüler lernen, was Armut be-

deutet“ bieten wir seit nunmehr acht Jahren unser Schulprojekt an. Mit dem Ziel, Schülerinnen und Schüler ab dem 7. Schuljahr für die Lebensläufe sozial benachteiligter Menschen zu sensibilisieren und so Berührungsängste und Vorurteile nachhaltig abzubauen. Die Themen Armut, Sucht und Wohnungslosig-keit stehen im Mittelpunkt des Un-terrichts, den jeweils ein Asphalt-Verkäufer zusammen mit einem Asphalt-Mitarbeiter gestaltet.

Günter und Micha gehören zu den Verkäufern, die regelmäßig in die Schulen gehen. Sie sprechen offen über ihr Leben, erzählen von den eigenen Schicksalsschlägen, die sie an den Rand der Gesell-schaft geführt haben, von ihren Wünschen und Auswegen und ihrer Arbeit als Asphalt-Verkäufer.

Wie wird man obdachlos? Was ist mit der Familie? „Die Schüler haben meist viele Fragen und gute Gedanken“: Asphalt-Verkäu-fer Micha geht gern in die Klassen.

»Sein Antrieb: „Wenn nur einer nach unserem Besuch kurz inne-hält, nachdenkt, bevor er handelt, dann hat es sich schon gelohnt!“

Verkäufer Günter lebte zwan-zig Jahre lang auf der Straße, war alkoholabhängig und ohne Per-spektive – bis er vor zwölf Jahren zu Asphalt kam: Heute wohnt Günter in einer eigenen Wohnung, ist seit über zehn Jahren trocken und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Präventionsarbeit zu leisten. „Die Jugendlichen müssen nicht die gleichen Fehler machen wie ich“ , erklärt Günter seine Motivation.

Nachhaltige Eindrücke

„Ich habe so jemanden noch nie kennengelernt: So tief gefal-len und wieder hochgekommen. Wahnsinn“; „Ich habe gelernt: Egal, ob Alkohol oder Drogen, das kann alles kaputt machen“ – für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrenden ist der Besuch ein ein-drückliches und nachhaltiges Er-lebnis, das vor Augen führt, was es bedeutet, sozial abzurutschen, und welche Auswirkungen Sucht hat. Aber eben auch, dass man jeder-

zeit die Bremse ziehen kann, dass es Auswege gibt. „Die Offenheit des Asphalt-Verkäufers und sein Lebensmut haben uns allen sehr imponiert“ , so eine Lehrerin nach einem Besuch.

Teilhabe durch MobilitätFür unsere Verkäufer: kostenlose Reparaturen in der Fahrradwerkstatt

Mobil zu sein ist für unse-re Verkäuferinnen und Verkäufer ein grund-

legendes Gut, denn Mobilität be-deutet Teilhabe. Intakte Fahrräder sind daher notwendig – nicht nur, um die jeweiligen Verkaufsplätze innerhalb der Stadt gut erreichen zu können, auch im privaten Le-ben sind funktionierende Räder wichtig: sei es zur Pflege sozialer Kontakte oder zur Bewältigung der alltäglichen Anforderungen wie Arztbesuchen oder Einkäufen. Vor einigen Jahren haben wir die kostenlose Fahrradwerkstatt für

unsere Verkäuferinnen und Ver-käufer eingerichtet. Hier können kaputte Fahrräder unter Anleitung repariert, alte Räder modernisiert und verkehrssicher ausgestattet werden. Zusammen mit unserem Asphalt-Verkäufer Guido, einem gelernten Fahrradmechaniker, be-treut Asphalt-Sozialarbeiter Chris-tian Ahring die Werkstatt, die dank vieler Spenden unserer Leserinnen und Leser mit dem nötigen Werk-zeug und Utensilien ausstaffiert ist. „Die starke Nachfrage unserer Verkäufer zeigt, wie wichtig dieses kostenlose Angebot ist. Eine Fahr-radreparatur kann ziemlich teuer werden, die können sich die meis-

ten einfach nicht leisten“, weiß Ah-ring, der selbst viel mit dem Fahr-rad in der Stadt unterwegs ist, um regelmäßig alle Verkäufer an ihren Verkaufsplätzen zu besuchen.

Radtouren durch die Region

Die Fahrradwerkstatt kommt immer auch dann zum Einsatz, wenn eine gemeinsame Radtour mit den Verkäuferinnen und Ver-käufern ansteht. Im Frühjahr und im Herbst macht sich – nach dem gründlichen Fahrradcheck vorab – eine Gruppe auf den Weg, um die Region Hannover per Rad zu

erkunden und gemeinsam den Tag in der Natur zu verbringen. „Diese Unternehmungen stärken das Ge-meinschaftsgefühl untereinander sehr. Das ist immer schön zu sehen, wie eine solch heterogene Gruppe zusammenwachsen kann“, so Ahring. Und auch die Verkäu-fer sind begeistert. Das Resümee von Asphalt-Verkäufer Wolfgang:

„draußen sein, Bewegung, leckeres Essen und nette Gespräche und vor allem: einfach mal den Tag ge-nießen und raus aus dem Alltag!“

n Sie haben ein Fahrrad

übrig? Wir freuen uns über

alle Fahrradspenden nach

Absprache unter der Telefon

(05 11) 3 01 26 90.

Asphalt-Sozialarbeiter Christian Ahring (links) und Asphalt-Verkäufer Guido betreuen die Fahrradwerkstatt. Sonja Wendt

Unser Projekt „Asphalt geht in die Schule“ ist ein kostenfreies Angebot, das durch einen Kurz-film, eine Powerpoint-Präsentation sowie Fragebögen zum Thema er-gänzt werden kann.

n Haben Sie auch Interesse

an einem Unterrichtsbesuch?

Dann vereinbaren Sie gern

mit uns einen Termin

unter der Telefonnummer

(05 11) 3 01 26 90.

VoN SoNja WENdt

VoN SoNja WENdt

In der Schule: Asphalt-Verkäufer Günter erzählt aus seinem Leben. Andy Spyra

›2012Oktober: über Deutschland hinaus. Der Blick auf Armut in Europa und anderen Kontinenten ist unverzichtbar.

›2011Mai: Tiere sehen Dich an. Wem gehört Hannovers Zoo, warum ist er so teuer? Mit welchen Streifen kann er punkten?

Armes EuropaGesichter der Krise – sechs Schicksale

Pläne: Hannovers neuer Diakonie-Chef im Interview

Rominten: Von Görings Jagdgebiet zum Naturreservat

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22. September 2014 11

Experte der Straße: Stadt- führer Thomas zeigt die Anlauf-stellen in der Stadt.Harald Koch (2)

Der soziale StadtrundgangAuf Asphalt unterwegs: Wir zeigen Hannovers andere Seite

Die Herrenhäuser Gärten, das Neue Rathaus oder der Maschsee – Hanno-

ver hat viele Sehenswürdigkeiten, die in gängigen Stadtführungen fest eingeplant sind, um unsere Stadt von ihrer schönsten Seite zu zeigen. Der soziale Stadtrund-gang von Asphalt führt Sie jen-seits pompöser Bauwerke an die Orte, wo Arme und Wohnungslose keine Randgruppe sind. Unsere Asphalt-Verkäufer sind Experten der Straße und begleiten Sie in die Ecken Hannovers, an denen sich das Leben derer abspielt, die auf der Straße leben. Die oft nicht wis-sen, wo sie die nächste Nacht ver-bringen, die kein eigenes Zuhause haben. Wo duschen Obdachlose? Wo waschen sie ihre Wäsche, wo bekommen sie etwas zu essen? Die Asphalt-Verkäufer Hartmut, Ma-rio, Birgit, Stefan und Thomas be-

antworten alle Fragen und zeigen die Anlaufstellen, Tagestreffs und Unterkünfte der Stadt. Die rund zweistündige Route führt unter anderen zum Bunker, der ehema-ligen Notunterkunft am Welfen-garten, über den Fixpunkt Café Connection und den Mecki-Laden am Raschplatz bis zur Bahnhofs-mission. „Dadurch, dass ich selbst betroffen war, kenne ich diese Ein-richtungen, ich habe sie ja fast alle in Anspruch genommen. “ Asphalt-Verkäufer Thomas spricht offen über sich und seine Vergangenheit, kann viel erzählen vom Leben auf der Straße und dem Miteinander hinter den Kulissen.

Großes Interesse

Allein im vergangenen Jahr nahmen in 70 Rundgängen über 1000 Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit wahr, Hannover aus einer anderen Perspektive zu

sehen. Von Schwesterschülerinnen, Konfirmanden, Soldaten, Studie-rendengruppen, Landfrauenver-einen, Sozialpädagogen bis zu Politikern – unser sozialer Stadt-rundgang spricht nicht nur viele unterschiedliche Interessengrup-pen in Hannover und der Region an, sondern auch weit darüber hi-naus: So reisten etwa der Gründer der griechischen Straßenzeitung „Shedia“ aus Griechenland an, um sich über das Angebot von Asphalt zu informieren, oder die Mitglieder des Kirchenkreises Western Cir-cuit, Township bei Johannesburg, die sich über die Hilfen für Arme und Wohnungslose in Hannover informierten wollten. Dank As-phalt-Stadtführer und -Verkäufer Stefan können wir unsere Stadt-rundgänge auch auf Englisch und Niederländisch anbieten. „Ich bin schon viel gereist in meinem Leben“ , so Stefan, der mehrere Sprachen fließend spricht, „es ist schön, dass ich meine Erfahrungen hier einbringen kann“ .

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»Von Sonja Wendt

Wechsel der Perspektiven: Die

vier Oberbür-germeister-Kan-

didaten bekamen 2013 von Stadt-führer Hartmut

(links) viele Hintergrund-

informationen.

›2014September: Asphalt kann sein 20-jähriges Bestehen feiern! Die Jubiläums-Ausgabe erhalten Sie bei Ihrem Verkäufer.

›2013Oktober: Niemals die Kinder vergessen, die Schwächsten in den Familien. Wann ist fremde Obhut die richtige Lösung?

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12 20 Jahre Asphalt-Magazin

Asphalt-Jubiläumsfeier am 25. September mit Protestsong-Contest, Stoppok Solo und zahlreichen Ehrengästen

Die Jury: das ganze Publikum

Kurzentschlossene herzlich willkommen: Asphalt fei-ert seinen 20. Geburtstag

am 25. September ab 19 Uhr im Pavillon – mit einer ganzen Palette von Programmpunkten. Es gibt noch freie Plätze!

Als Ehrengäste dürfen wir begrüßen: den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, Hannovers Ersten Bürgermeister und Ratsvorsitzenden Thomas

Hermann, die Integrationsbeauf-tragte und Landtagsabgeordnete Doris Schröder-Köpf, den Stadt- superintendenten Hans-Martin Heinemann, Hannover-96-Prä-sident Martin Kind, ein Solo-Ensemble der Staatsoper sowie Kinderbuchautor Ingo Siegner. Asphalt-Herausgeberin und NDR-Journalistin Hanna Legatis spricht mit ihnen über aktuelle sozialpoli-tische Fragen und die Beweggrün-de für persönliches Engagement gegen Armut und Ausgrenzung.

Unter dem Motto „Unbe-quem“ moderiert zudem Stefan Flüeck vom Rundfunksender An-tenne Niedersachsen während des Abends den 1. Asphalt-Protest-song-Contest. Eine Jury um die Folk- und Blues-Sängerin Tokunbo Akinro (jüngste CD: „Queendome come“) und den Komponisten und Produzenten Heiner Lürig („Der Sommernachtstraum“ , Erfolgs-musical in Herrenhausen) wählte Anfang September unter 35 Be-werbungen sechs Musikgruppen aus. Sie werden ihre eigenen, deutschsprachigen Vier-Minuten-Songs präsentieren. Die Jury des Abends: das ganze Publikum! Der Sieger erhält 500 Euro Preisgeld, gestiftet von Asphalt-Sponsoren, die Trophäe „Asphalt-Gitarre“ von Bildhauer Jürgen Witt sowie ein Bandporträt in der Asphalt-No-vember-Ausgabe. Die sechs Vor- ausgewählten sind: Wilfried Behre,

Die Blumen, Der Engste Kreis, Die Fakteen, Michel, Klarissa Oppermann.

Außerdem in einem Solo-Block zu hören: Lie-dermacher Stoppok. Er be- ginnt seine Deutschland-tournee am 10. November im Pavillon in Hannover und freut sich, schon zum Asphalt-Jubiläum alte und neue Songs zu präsentie-ren.

»Von Renate SchwaRzbaueR

Preis für den Contest-Gewinner: die „Asphalt-Gitarre“ (links).Liedermacher Stoppok: Solo für Asphalt – mit neuen und schon bekannten Songs (unten).

J. Kießling / Stoppok-Management

Karten für 7,50 Euro sind im Vor-verkauf noch bis zum 24. Sep-tember an folgenden Stellen er-hältlich: Pavillon, Buchhandlung an der Marktkirche, Ticketcenter Salge Am Schwarzen Bär und Laporte mit den Filialen Theater

am Aegi, Üstra Kundenzentrum, Platz der Weltausstellung, Galeria Kaufhof Ernst-August-Platz. Alle Restkarten am 25. September ab 18 Uhr an der Abendkasse: Pavillon, Lister Meile 4. Beginn 19 Uhr.

Es gibt noch Karten