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Folgekartierung/Monitoring Lebensraumtypen in FFH-Gebieten und Kohärenzgebieten in Schleswig-Holstein 2007-2012 Textbeitrag zum FFH-Gebiet Schlei incl. Schleimünde und vorgela- gerte Flachgründe (1423-394) erstellt am 29.10.2010 vorgelegt von Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider GmbH E F T A S Fernerkundung Technologietransfer GmbH Oststraße 2-18, 48145 Münster Tel.: 0251-13307-0; Fax: 0251-13307-33 www.eftas.com ; [email protected] Planungsbüro Mordhorst- Bretschneider GmbH Kolberger Str. 25 24589 Nortorf NLU Projekt- gesellschaft mbH & Co. KG Kley 22a 48308 Bösensell

1423 394 Textbeitrag Schlei incl. Schleimünde und vorgelag… … · Textbeiträge der Grundlagenkartierung verwiesen (TRIOPS 2002; LEGUAN 2005, 2006). Textbeitrag „Schlei incl

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FFH-Folgemonitoring Schleswig-Holstein Zwischenbericht 2008 (v2.0)

Folgekartierung/Monitoring Lebensraumtypen

in FFH-Gebieten und Kohärenzgebieten

in Schleswig-Holstein 2007-2012

Textbeitrag zum FFH-Gebiet

Schlei incl. Schleimünde und vorgela-gerte Flachgründe

(1423-394) erstellt am

29.10.2010

vorgelegt von

Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider GmbH

E F T A S Fernerkundung

Technologietransfer GmbH

Oststraße 2-18, 48145 Münster

Tel.: 0251-13307-0; Fax: 0251-13307-33

www.eftas.com; [email protected]

Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider GmbH

Kolberger Str. 25

24589 Nortorf

NLU – Projekt-gesellschaft mbH & Co. KG

Kley 22a

48308 Bösensell

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

Projektgruppe FFH-Monitoring Schleswig-Holstein – EFTAS – PMB – NLU Seiten 1 von 64

1. Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe (1423-394)

In dem Gebiet von Gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) „Schlei incl. Schleimünde und

vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394) wurde im Rahmen des Monitorings der Lebens-

raumtypen-Vorkommen in FFH-Gebieten und Kohärenzgebieten in 2008 die Folgekar-

tierung durchgeführt. Bei dem GGB handelt es sich um die ehemals eigenständigen,

u.g. FFH-Gebiete, in denen bereits in 2001 bzw. 2005 (TRIOPS 2002; LEGUAN 2005,

2006) die Grundlagenkartierungen erfolgten.

Die ehemals eigenständigen GGB „Strandseen, Noore und Dünen der Schleiland-

schaft“ (1423-304), „Schleiförde und Schleisand“ (1423-305) wurden mit deren Ge-

bietserweiterungen „Erweiterung Schleiförde und Schleisand“ (1423-307) und „Erweite-

rung Strandseen, Noore und Dünen der Schleilandschaft“ (1423-308) zum heutigen

GGB „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394) mit einer

Gesamtfläche von 8.748 ha zusammengefasst (MUNL 2006).

Die Schlei ist eine der vier Förden der Ostseeküste Schleswig-Holsteins, die als eine

stark gegliederte, lang gestreckte und überwiegend flache Förde die Grundmoränen-

landschaften der Naturräume Angeln und Schwansen voneinander trennt. Sie erstreckt

sich auf einer Länge von ca. 43 km von der Schleimündung (Schleimünde) in die Ost-

see im Nordosten und der Stadt Schleswig im Südwesten. Mit einer Gesamtfläche von

annähernd 5.400 ha (54 km2) ist sie das größte Brackwassergebiet Schleswig-

Holsteins. In ihrem Verlauf wechseln seeartige Bereiche, die sogenannten Breiten, mit

flußförmigen Abschnitten, den Engen (Größte Breite über 4 km, schmalste Enge 153

m, durchschnittliche Breite 1,3 km). Die Wassertiefe liegt in den Breiten bei ca. 3 m, in

den Engen bei 11 bis 16 m. Die mittlere Tiefe beträgt 2,5 bis 3 m. Die Buchten (Noore)

am Rand der Schlei sind deutlich flacher. Während der Einfluss der Gezeiten mit einem

maximal 0,15m betragenden Tidenhub innerhalb der Kieler Bucht nur von untergeord-

neter Bedeutung ausschließlich für die Äußere Schlei sein dürfte, können jedoch auf-

grund von starken Winden Wasserstandsschwankungen von bis zu 3m auftreten.

Die Schlei mündet mit einer nur ca. 100 m breiten Mündung bei Schleimünde in die

Ostsee. Der Einstrom von salzhaltigem Ostseewasser ist abhängig von den Windver-

hältnissen und kann je nach Wetterlage stark schwanken. Im Allgemeinen nimmt der

Salzgehalt in Richtung Schleswig stetig ab. Auch in den abgeschiedenen Nooren ist er

geringer. So wird der Salzgehalt von GOCKE et.al. (2003) für folgende Gebiete bzw.

Ortslagen, beginnend mit Maasholm im Nordosten nahe der Schleimündung in die Ost-

see bis zur Kleinen Breite nahe der Kreisstadt Schleswig im Südwesten der Schlei fol-

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

Projektgruppe FFH-Monitoring Schleswig-Holstein – EFTAS – PMB – NLU Seiten 2 von 64

gendermaßen angegeben: Maasholm: 15,8‰; Kappeln: 15,0‰; Arnis: 13,5‰; Lindau-

nis: 11,6‰; Königsburg 9,1‰; Große Breite 8,0‰; Kleine Breite: 6,4‰

Aufgrund hydrologischer und morphometrischer Merkmale kann die Schlei in mehrere

Abschnitte unterteilt werden (GOCKE et.al., 2003):

Die Innere Schlei von Schleswig bis Missunde mit der Kleinen und Großen Breite

Die Mittlere Schlei von Missunde bis Arnis

Die Äußere Schlei von Arnis bis zum Mündungsbereich bei Schleimünde, die sich

als ein trichterförmiges Gebilde darstellt und durch zwei nehrungsartige Landzun-

gen weitgehend von der Ostsee abgetrennt ist, mit der sie über eine ca. 100 m

breite, künstlich offen gehaltene Durchfahrt verbunden ist.

Als größtes Fließgewässer innerhalb des Einzugsgebietes der Schlei mündet die Fü-

singer Au südwestlich von Füsing in die Kleine Breite der Inneren Schlei.

Das GGB „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394) umfasst

die Schleiförde einschließlich des vor der Schleimündung (Schleisand) gelegenen

Flachwasserbereichs sowie die Strandseen, Noore und die im Bereich der Schleimün-

dung gelegenen Küstendünen. Es beginnt im Nordosten bei Schleimünde und erstreckt

sich in Richtung Südwesten über Kappeln, Arnis, Lindaunis, Missunde bis zur Kreis-

stadt Schleswig und umschließt auch das im Südwesten des Gebietes gelegene Had-

debyer und Selker Noor. In das GGB eingeschlossen sind auch die Wälder bei Loui-

senlund und die östlich hiervon angrenzenden Niederungsbereiche der Hüttener Au

und des Holmer Sees zwischen Fleckeby und Weseby.

Das GGB gehört zur kontinentalen biogeographischen Region und zur naturräumlichen

Haupteinheit D23, Schleswig-Holsteinisches Hügelland (Jungmoränenlandschaft) und

geht Richtung Westen bzw. Südwesten in die atlantische biogeographische Region mit

der naturräumlichen Haupteinheit D22, Schleswig-Holsteinische Geest (Altmoränen-

landschaft), über (SSYMANK etal. 1998).

Hinsichtlich weiterer Informationen zur Erstkartierung des GGB „Schlei incl. Schleimün-

de und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394), insbesondere zur Lage, zu naturräumli-

chen und allgemeinen standörtlichen Gegebenheiten des Gebietes, wird auf die o.g.

Textbeiträge der Grundlagenkartierung verwiesen (TRIOPS 2002; LEGUAN 2005,

2006).

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2. Aufgabenstellung der Textbeiträge zweitkartierter Gebiete

Der vorliegende Textbeitrag ist zu verstehen als Darstellung der vergleichenden Er-

gebnisse der Folgekartierung (Zweitkartierung) zur Grundlagenkartierung (Erstkartie-

rung). Insofern greift er einzelne Themen des Erstberichtes (aus dem Textbeitrag) auf

und kommentiert diese bzw. ergänzt diese lediglich um neue Erkenntnisse in kurzer

Form, sofern deutliche Änderungen gegenüber den Ergebnissen der Erstkartierung

festgestellt wurden. Hierzu gehören insbesondere die Themenbereiche „Aktuelle Vege-

tationsstruktur des Gebietes“, „Nutzung des Gebietes“ und „FFH-Lebensraumtypen in-

nerhalb des Gebietes“. Andere Themenbereiche wie „Lage des Gebietes“ und „Natur-

räumliche und allgemeine standörtliche Gegebenheiten des Gebietes“, die bereits in

den Textbeiträgen der Grundlagenkartierungen abgehandelt wurden, werden nicht er-

neut bearbeitet. Hinsichtlich weiterer Grundlagen, Informationen und Ergebnisse zu

dem GGB wird auf den Textbeitrag/die Textbeiträge der Erstkartierung verwiesen.

3. Gliederung in Teilgebiete

Das ehemals aus mehreren eigenständigen Einzelgebieten bestehende (s.o.), heute

als „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394) zusammenge-

fasste GGB mit einer Gesamtfläche von 8.748 ha, wurde wie folgt in Teilgebiete unter-

gliedert:

Teilgebiet 1: Die Innere Schlei von Schleswig bis Missunde mit der Kleinen und Großen

Breite einschließlich Haddebyer und Selker Noor, Holmer Noor (in Schleswig) und

Holmer See (nordöstlich Fleckeby) und angrenzenden Bereichen (Halbinsel/NSG

Reesholm, Niederungen der Füsinger Au und der Geeler Bek, Niederung bei

Burg/Brodersby, Halbinsel Kielfot, Kleinmoor innerhalb Forst nördlich Weseby)

Teilgebiet 2: Die Mittlere Schlei von Missunde bis Kappeln

Teilgebiet 3: Die Äußere Schlei von Kappeln bis zum Mündungsbereich bei Schleimün-

de

Teilgebiet 4: Die Schleimündung mit dem NSG „Oehe/Schleimünde“ und dem Südufer

der künstlichen Schleimündung mit Strand-, Strandwall-, Dünen- und kleinflächigen

Salzwiesenbereichen

Teilgebiet 5: Wälder bei Louisenlund

Die aktuelle Untergliederung in Teilgebiete orientiert sich weitgehend an der in der

Erstkartierung vorgenommenen Untergliederung.

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4. Aktuelle Vegetationsstruktur des Gebietes

Eine Zusammenstellung bzw. Übersicht der im GGB „Schlei incl. Schleimünde und vor-

gelagerte Flachgründe“ (1423-394) im Rahmen der Grundlagenkartierung (TRIOPS

2002, 2006; LEGUAN 2005, 2006) und der Folgekartierung 2008 erfassten Biotopty-

pen, geordnet nach Biotoptypen-Untergruppen gemäß Standardliste der Biotoptypen in

Schleswig-Holstein (LANU 2003) gibt Tabelle 1. Im Anschluß daran folgt eine teilge-

bietsbezogene Beschreibung der aktuellen Vegetationsstruktur, die lediglich die im

Rahmen der Folgekartierung im Vergleich zur Erstkartierung (TRIOPS 2002, 2006;

LEGUAN 2005, 2006) festgestellten, wesentlichen Veränderungen berücksichtigt. Hin-

sichtlich umfassender teilgebietsbezogener Informationen wird insofern auf die textli-

chen Ausführungen o.g. Textbeiträge verwiesen.

Tabelle 1: Übersicht der im GGB „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“

(1423-394) im Rahmen der Folgekartierung 2008 erfassten Biotoptypen, geordnet nach Biotop-

typen-Untergruppen gemäß Standardliste der Biotoptypen in Schleswig-Holstein (LANU 2003).

Biotoptypen -Code

Bezeichnung des Biotoptyps Fläche 2008 (in ha)

AA Acker 113,08AG Gartenbaufläche 0,05FB Bach 7,48FF Fluß 5,40FG Graben 18,20FK Kleingewässer 6,71FQ Quellbereich 1,63FT Tümpel 2,53FV Verlandungsbereiche 2,88FX Künstliche oder künstlich überprägte Stillgewässer 0,66GF Sonstiges artenreiches Feucht- und Naßgrünland 74,39GI Artenarmes Intensivgrünland 179,54

GM Mesophiles Grünland frischer bis mäßig feuchter Standorte

52,87

GN Seggen- und binsenreiche Naßwiesen 17,85HF Feldhecke, ebenerdig 0,85HG Sonstige Gehölze und Gehölzstrukturen 16,58HW Knicks, Wallhecken 8,71KD Küstendünen 12,86KF Flachwasserzonen 4891,08KK Fels- und Steilküste 42,27KL Unteres Litoral 0,70KO Salzwiesen und Röhrichte der Ostsee 519,77KS Strände 511,43KW Wattbereich 0,17MH Hoch- und Übergangsmoore 2,50NR Landröhrichte 45,22NS Niedermoore, Sümpfe 26,11

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Biotoptypen -Code

Bezeichnung des Biotoptyps Fläche 2008 (in ha)

NU Uferstaudenfluren 0,16RH (Halb-) Ruderale Gras- und Staudenflur 25,17SA Biotope der Abgrabungs- und Aufschüttungsflächen 0,29SB Biotope der gemischten Bauflächen/Stadtgebiete 3,92SD Biotope der gemischten Baufläche/Dorfgebiete 35,03SE Sport- und Erholungsanlagen 9,35SG Sonstige Biotope der Grünflächen 8,37SI Biotope der industriellen und gewerblichen

Bauflächen/Ver- und Entsorgungsanlagen 1,53

SM Militärische Flächen mit Bebauung 4,68SP (Öffentliche) Grün- und Parkanlagen 9,26SV Biotope der Verkehrsanlagen/

Verkehrsflächen incl. Küstenschutz 56,13

TR Mager- und Trockenrasen 1,78WA Auenwald und -gebüsch 13,53WB Bruchwald und -gebüsch 34,07WE Feucht- und Sumpfwälder der Quellbereiche und Bach-

auen sowie grundwasserbeeinflusster Standorte 24,84

WF Sonstige flächenhaft nutzungsgeprägte Wälder 38,96WG Sonstige Gebüsche 6,73WL Bodensaure Wälder 6,38WM Mesophytische Buchenwälder 79,11WN Durch besondere Nutzungsformen geprägte Wälder 0,99WO Waldlichtungsflur 2,06WP Pionierwald 0,61XS Steiler Hang im Binnenland 11,45

Gesamtsumme (ha) 6.935,88

Lediglich in einzelnen Textbeiträgen der (Erst-) Grundlagenkartierungen sind für die damaligen Einzelgebiete tabellarische Angaben bzw. Auswertungen aufgeführt (TRI-OPS 2002, 2006; LEGUAN 2005, 2006). Für das heutige FFH-Gebiet „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394) können Gesamtauswertungen in den damaligen Textbeiträgen aufgrund der erst zwischenzeitlichen Zusammenlegung von mehreren Einzelgebieten zum heutigen FFH-Gebiet nicht vorliegen.

Teilgebiet 1: Die Innere Schlei von Schleswig bis Missunde

In Teilbereichen aufgelassenen Feuchtgrünlandes lässt sich eine zunehmende Rudera-

lisierung erkennen, so z.B. am Südwestufer des Haddebyer Noores bzw. Nordwestufer

des Selker Noores.

Im Rahmen der Folgekartierung 2008 wurden in Teilbereichen des Gebietes weitere

Vorkommen verschiedener Lebensraumtypen (LRT) erfasst, hierzu gehören Vegetati-

onsbestände folgender LRT-Vorkommen:

- Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände (1220): Mehrere Vorkommen in Uferberei-

chen im Nordosten und Süden der Halbinsel Reesholm.

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- Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis

und des Callitricho-Batrachion (3260): Naturnaher, nicht begradigter Fließgewäs-

serabschnitt der Füsinger Au (Unterlauf) von der Kreisstraße 119 im Norden bis zur

Einmündung in die Kleine Breite der Schlei im Süden.

- Trockene europäische Heiden (4030): Zwei Vorkommen auf Hangbereichen am

Ostufer des Haddebyer Noores und nordöstlich des Holmer Sees.

- Artenreiche montane Borstgrasrasen (*6230): Auf hoch gelegenen, steilküstenna-

hen Standorten im Westen der Halbinsel Reesholm und kleinflächig auf Strandwall

im Norden des Holmer Sees.

- Pfeifengraswiesen (6410): Zwei kleinflächige Vorkommen innerhalb der Niederung

nordöstlich des Holmer Sees.

- Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)

(6510): Mehrere Einzelvorkommen am Nordufer des Haddebyer Noores und am

Südwestufer der Kleinen Breite der Schlei.

- Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140): Kleinflächige Einzelvorkommen als

Quellmoore am Südwestufer des Selker Noores, innerhalb der Füsinger Auniede-

rung und nordwestlich von Weseby innerhalb eines Landröhrichts.

- Kalktuffquellen (Cratoneurion) (*7220): Ein Vorkommen am Südufer der Schlei zwi-

schen Fahrdorf und Fahrdorfer Ziegelei, ein weiteres Vorkommen am Nordufer der

Schlei innerhalb eines quelligen Erlen-Eschen-Auwaldes (LRT *91E0), südöstlich

von Klensby.

- Basenreiche Niedermoore und Sümpfe (7230), Kalkreiche Niedermoore: Drei Ein-

zelvorkommen kleinflächiger Quellmoore, hierzu gehören folgende: Am Nordufer

der Kleinen Breite der Schlei südwestlich von Gut Winning, innerhalb Niederungs-

bereich nördlich von Burg/Brodersby, ein weiteres Vorkommen innerhalb der Nie-

derung nordöstlich des Holmer Sees.

- Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion inca-

nae, Salicion albae) (*91E0): Mehrere Einzelvorkommen, oft als Erlen-Eschen-

Quellwälder ausgebildet, am West- und Ostufer des Selker Noores, am Nordufer

der Füsinger Au, am Südufer der Kleinen Breite der Schlei zwischen Fahrdorf und

Fahrdorfer Ziegelei und innerhalb des Waldgebietes südwestlich von Gut Winning.

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Teilgebiet 2: Die Mittlere Schlei von Missunde bis Kappeln

Gegenüber der Erstkartierung (TRIOPS 2002, 2006; LEGUAN 2005, 2006) lassen sich

hinsichtlich der Vegetationsstruktur lediglich geringe Veränderungen feststellen.

Im Rahmen der Folgekartierung 2008 wurden in Teilbereichen des Gebietes weitere

Vorkommen verschiedener Lebensraumtypen (LRT) erfasst, hierzu gehören Vegetati-

onsbestände folgender LRT-Vorkommen:

- Einjährige Spülsäume (1210):

Schleiufer im Bereich von Kopperby und nordöstlich von Olpenitz

- Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydro-

charitions (3150)

Einzelvorkommen am Westufer der Schlei, nördlich von Schleihof

- Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe (6430)

Niederung nördlich Bohnertfeld, westlich von Gut Büstorf

- Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)

(6510): Mehrere Einzelvorkommen in Uferbereichen entlang des Brodersbyer Noo-

res und der Missunder Enge.

- Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140): Kleinflächige Einzelvorkommen am

Nordwestufer des Ornumer Noores, innerhalb der Niederung der Koseler Au und

am Büstorfer Noor.

- Kalktuffquellen (Cratoneurion) (*7220): Kleinflächige Einzelvorkommen am Schlei-

ufer in Ortslage „Schleihof“ südlich von Goltoft und nördlich von Königsburg am

Ostufer der Schlei.

- Basenreiche Niedermoore und Sümpfe (7230), Kalkreiche Niedermoore: Kleinflä-

chige Einzelvorkommen von Quellmooren innerhalb der Niederung westlich des

Brodersbyer Noores, nördlich von Missunde.

- Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-

Hainbuchenwald (Carpinion betuli) (9160): Einzelvorkommen auf einer Halbinsel

nordöstlich von Bohnertfeld.

- Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion inca-

nae, Salicion albae) (*91E0): Mehrere kleinflächige Einzelvorkommen, oft als Erlen-

Eschen-Quellwälder ausgebildet innerhalb von Steilküstenabschnitten der Schlei-

ufer bspw. nördlich von Schleihof, am Westufer der westlich von Gut Büstorf gele-

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genen Halbinsel und mehrere Einzelbestände im Bereich des Jahnsholzes bei Gut

Büstorf.

Teilgebiet 3: Die Äußere Schlei von Kappeln bis zum Mündungsbereich bei Schleimün-

de

Gegenüber der Erstkartierung (TRIOPS 2002, 2006; LEGUAN 2005, 2006) lassen sich

hinsichtlich der Vegetationsstruktur lediglich geringe Veränderungen feststellen.

Im Rahmen der Folgekartierung 2008 wurden in Teilbereichen des Gebietes weitere

Vorkommen verschiedener Lebensraumtypen (LRT) erfasst, hierzu gehören Vegetati-

onsbestände folgender LRT-Vorkommen:

- Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion inca-

nae, Salicion albae) (*91E0): Ein kleinflächiges Einzelvorkommen nordöstlich von

Ellenberg.

Teilgebiet 4: Die Schleimündung mit dem NSG „Oehe/Schleimünde“ und dem Südufer

der künstlichen Schleimündung

Gegenüber der Erstkartierung (TRIOPS 2002, 2006; LEGUAN 2005, 2006) lassen sich

hinsichtlich der Vegetationsstruktur keine wesentlichen Veränderungen feststellen.

Teilgebiet 5: Wälder bei Louisenlund

Die beiden größeren Waldgebiete zwischen Louisenlund, Güby und Fleckeby werden

von struktur-, oft kraut- und strauchreichen Perlgras- und Waldschwingel-Buchenwälder

und Eschen-Buchenwälder des Lebensraumtyps (LRT) 9130 eingenommen, die stel-

lenweise auf Kuppenlagen in kleinflächige Hainsimsen-Buchenwälder des LRT 9110

übergehen. Die Wälder weisen in Teilbereichen einen bemerkenswerten Anteil Altholz

auf, auch stehendes und liegendes Totholz ist erhalten. Im Westen und Südosten der

Waldgebiete erstrecken sich ausgeprägte, abschnittsweise tief eingeschnittene, bewal-

dete Bachschluchten. In staufeuchten und oft quelligen Tal- und Niederungslagen sind

Erlen-Eschen-Quellwälder des prioritären LRT *91E0 ausgebildet, die in schleinaher

Lage bei starken Nordost- bis Ostwinden auch im Rückstaubereich der Ostsee liegen.

Teilbestände weisen untrennbare Übergänge zum LRT 9160 (Subatlantischer oder mit-

teleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli)) auf.

Nadelholzpflanzungen und junge Laubholzpflanzungen finden sich nur vereinzelt. Ein-

geschlossen in das Teilgebiet sind waldangrenzende Feuchtgrünlandbereiche, die in

Teilbereichen von aufgelassenen Großseggenriedern eingenommen werden.

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

Projektgruppe FFH-Monitoring Schleswig-Holstein – EFTAS – PMB – NLU Seiten 9 von 64

5. Besondere Funde der Flora

Nachfolgend aufgeführte besondere Pflanzenarten und Pflanzenarten der Roten Liste

Schleswig-Holsteins (MIERWALD & ROMAHN 2006) wurden im Gebiet zum Zeitpunkt

der Kartierung (Mai-August 2008) nachgewiesen. Angabe der jeweiligen Gefährdungs-

einstufung: RL SH = Schleswig-Holstein: 1= Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark ge-

fährdet, 3 = Gefährdet,

V = Pflanzenart der Vorwarnliste der Roten Liste Schleswig-Holstein:

Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) RL SH 3

Sumpf-Straußgras (Agrostis canina) RL SH 3

Frühe Haferschmiele (Aira praecox) RL SH V

Schlangenlauch (Allium scordophrasum) RL SH 3

Echter Sellerie (Apium graveolens L.) RL SH 1

Flaches Quellried (Blysmus compressus) RL 2 in SH

Rotes Quellried (Blysmus rufus) RL 1 in SH

Mittleres Zittergras (Briza media) RL 2 in SH

Heidekraut (Calluna vulgaris) RL SH V

Sumpfdotterblume (Caltha palustris L.) RL SH V

Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) RL SH V

Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara) RL SH V

Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis L. S.STR.) RL SH V

Schlank-Segge (Carex acuta L.) RL SH V

Sand-Segge (Carex arenaria) RL SH V

Strand-Segge (Carex extensa) RL SH 2

Salz-Segge (Carex distans) RL SH 3

Zweizeilige Segge (Carex disticha) RL SH V

Igel-Segge (Carex echinata) RL SH 2

Strand-Segge (Carex extensa) RL SH 2

Wiesen-Segge (Carex nigra) RL SH V

Hirse-Segge (Carex panicea) RL SH 2

Schnabel-Segge (Carex rostrata) RL SH V

Gewöhnliche Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) RL SH V

Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea RAFN) RL SH 3

Gewöhnliches Strand-Tausendgüldenkraut (Centaurium littorale) RL SH 3

Viermänniges Hornkraut (Cerastium diffusum) RL SH 3

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

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Gewöhnliches Silbergras (Corynephorus canescens) RL SH V

Küsten-Meerkohl (Crambe maritima) RL SH V

Fleischrotes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata) RL SH 2

Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis agg.) RL 2 SH

Gewöhnlicher Dreizahn (Danthonia decumbens) RL 3 in SH

Heide-Nelke (Dianthus deltoides) RL 2 in SH

Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) RL 3 SH

Kammfarn (Dryopteris cristata) RL SH 2

Kleine Sumpfsimse (Eleocharis parvula) RL 1 SH

Wiesen-Schachtelhalm (Equisetum pratense) RL SH V

Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia) RL SH V

Glocken-Heide (Erica tetralix) RL SH V

Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium) RL SH V

Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum) RL SH V

Stranddistel (Eryngium maritimum) RL SH 3

Steifer Augentrost (Euphrasia stricta) RL SH 3

Schaf-Schwingel (Festuca ovina agg.) RL SH V

Kleines Filzkraut (Filago minima) RL SH V

Moor-Labkraut (Galium uliginosum) RL 3 SH

Hain-Schwaden (Glyceria nemoralis) RL 3 SH

Gewöhnlicher Flaumhafer (Helictotrichon pubescens) RL SH 2

Duftendes Mariengras (Hierochloe odorata) RL SH 2

Roggen-Gerste (Hordeum secalinum) RL SH 3

Gewöhnlicher Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris) RL SH V

Berg-Sandglöckchen (Jasione montana) RL 3 in SH

Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus) RL 3 in SH

Faden-Binse (Juncus filiformis) RL 3 in SH

Stumpfblütige Binse (Juncus subnodulosus) RL 2 in SH

Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) RL SH V

Straußblütiger Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora) RL 3 SH

Holz-Apfel (Malus sylvestris) RL 3 SH

Fieberklee (Menyanthes trifoliata) RL SH 3

Artengruppe Sumpf-Vergißmeinnicht (Myosotis scorpioides) RL SH V

Borstgras (Nardus stricta) RL 3 in SH

Röhriger Wasserfenchel (Oenanthe fistulosa) RL SH 2

Salzfenchel (Oenanthe lachenalii) RL SH 2

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Artengruppe Dornige Hauhechel (Ononis spinosa) RL SH V

Kleiner Vogelfuß (Ornithopus perpusillus L.) ) RL SH V

Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris) RL SH 1

Sumpf-Läusekraut (Pedicularis palustris) RL SH 1

Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga) RL SH V

Blutwurz (Potentilla erecta) RL SH V

Sumpf-Blutauge (Potentilla / Comarum palustris) RL SH 3

Großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica) RL 3 in SH

Zungen-Hahnenfuss (Ranunculus lingua) RL SH 2

Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula) RL SH V

Großer Klappertopf (Rhinanthus angustifolius /R. serotinus) RL SH 3

Knotiges Mastkraut (Sagina nodosa) RL SH 2

Salzbunge (Samolus valerandi) RL 2 in SH

Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) RL SH 2

Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) RL SH 3

Wald-Simse (Scirpus sylvaticus) RL SH V

Kümmel-Silge (Selinum carvifolia (L.) L.) RL SH 1

Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus) RL SH 2

Kuckucks-Lichtnelke (Silene / Lychnis flos-cuculi) RL SH 3

Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris) RL SH 2

Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis) RL 2 in SH

Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis) RL SH V

Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum) RL SH 3

Gewöhnlicher Sumpffarn (Thelypteris palustris) RL SH 3

Sand-Thymian (Thymus serpyllum) RL 3 SH

Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre) RL 3 SH

Flatter-Ulme (Ulmus laevis) RL 3 SH

Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) RL 3 SH

Kleiner Baldrian (Valeriana dioica) RL 2 SH

Gewöhnliches Hundsveilchen (Viola canina L.) RL 3 SH

Sumpf-Veilchen (Viola palustris) RL 3 SH

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6. Nutzung des Gebietes

Textliche Ausführungen zur Nutzung in den einzelnen Teilgebieten werden im Folgen-

den lediglich nur dann gemacht, wenn im Rahmen der Folgekartierung im Vergleich zur

Erstkartierung (TRIOPS 2002, 2006; LEGUAN 2005, 2006) wesentliche Veränderun-

gen festgestellt wurden. Hinsichtlich umfassender, teilgebietsbezogener Informationen

wird insofern auf die textlichen Ausführungen o.g. Textbeiträge verwiesen.

Teilgebiet 1: Die Innere Schlei von Schleswig bis Missunde

Das Gewässer der Schlei wird im Hinblick auf den Wassersport im Wesentlichen als

Segelrevier, in Teilbereichen auch von Surfern genutzt (Nordwesten der Kleinen Breite

bei Winningmay, Große Breite bei Weseby). Badestellen gibt es z.B. am Ostufer des

Selker Noores, im Bereich der Stadt Schleswig, in den Ortslagen Fahrdorf, Stexwig,

Borgwedel, im Bereich zwischen Weseby und Fleckeby und im Nordosten der Großen

Breite bei Burg/Brodersby.

Eine fischereiwirtschaftliche Nutzung der Schlei erfolgt u.a. durch die Holmer (Schles-

wig) Fischer.

Die im Bereich der ehemaligen Kaserne „Auf der Freiheit“ im Stadtgebiet Schleswig

unmittelbar an die Schlei und damit an das FFH-Gebiet angrenzenden Flächen sollen

zukünftig einer Wohnbebauung zugeführt werden. Neben den in den Textbeiträgen der

Erstkartierung genannten Wanderwegen (Fleckeby nach Missunde sowie ein Wander-

weg rund um das Selker Noor ) existieren weitere Wanderwege zwischen Borgwe-

del/Louisenlund, zwischen der Halbinsel Reesholm/Ortslage Winningmay und Drei-

lingsfähre und am Nordostufer der Großen Breite bei Burg/Brodersby.

Teilgebiet 2: Die Mittlere Schlei von Missunde bis Kappeln

und

Teilgebiet 3: Die Äußere Schlei von Kappeln bis zum Mündungsbereich bei Schleimün-

de

In Abhängigkeit von der Lage (Zuwegung, Erreichbarkeit) der in den Teilgebieten vor-

handenen Salzwiesen lassen sich sowohl die Folgen einer aktuellen/anhaltenden Nut-

zungsauflassung (Etablierung von Brackwasserröhrichten) als auch für andere Teilbe-

reiche einer Nutzungsintensivierung erkennen.

Weitere Veränderungen hinsichtlich der aktuellen Nutzung sind gegenüber der Erstkar-

tierung auf der Grundlage der vorhandenen Daten nicht erkennbar.

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Teilgebiet 4: Die Schleimündung mit dem NSG „Oehe/Schleimünde“ und dem Südufer

der künstlichen Schleimündung

Gegenüber der Erstkartierung (TRIOPS 2002, 2006; LEGUAN 2005, 2006) ergeben

sich hinsichtlich der aktuellen Nutzung folgende Änderungen:

Teilbereiche des NSG „Oehe-Schleimünde“ werden sehr extensiv mit Robustrindern

(Galloways) beweidet.

Auf dem 170 ha großen Areal des im Süden unmittelbar außerhalb des FFH-Gebietes

angrenzenden, ehemaligen Marinestützpunktes Olpenitz entsteht ein neues Ferienre-

sort der Extraklasse mit Ferienhäusern, Hotels, Mega-Marina, Werft, Yachtclub, gast-

ronomischen Betrieben und weiteren Freizeitanlagen. Die militärische Nutzung wurde

zwischenzeitlich aufgegeben.

Teilgebiet 5: Wälder bei Louisenlund

Internats- und schleinahe Waldbereiche werden verstärkt für Naherholungszwecke und

durch sportliche Aktivitäten genutzt. Ein kleinerer Waldbereich in internatsnaher Lage

mit hohem Anteil Buchen-Stark- und Altholz wurde zum Zeitpunkt der Geländeerhe-

bungen 2008 als Klettergarten genutzt. Die Waldwege im Gehege „Kälberkoppel“ sind

häufig durch Auftrag von größeren Natursteinen/Grobschotter befestigt und von daher

kaum für die Naherholungsnutzung (Wandern, Radfahren) geeignet.

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7. FFH-Lebensraumtypen innerhalb des Gebietes

Eine tabellarische Übersicht der im GGB „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte

Flachgründe“ (1423-394) vorkommenden FFH-Lebensraumtypen zusammengefasst

nach Erhaltungszuständen, Repräsentativität und Gesamtwert nach Standarddatenbo-

gen (MUNL 2006) und als Ergebnis der Kartierungen 2008 ist in Tabelle 2 im Anhang

beigefügt.

Für die im GGB erfassten FFH-Lebensraumtypen wurde im Rahmen der Folgekartie-

rung 2008 im Vergleich zur Erstkartierung teilweise ein abweichender Erhaltungszu-

stand ermittelt. Die Bewertung der Lebensraumtypen wurde entsprechend der zwi-

schenzeitlich vorliegenden Schemata und Hinweise zur Bewertung des Erhaltungszu-

stands von FFH-Lebensraumtypen (LLUR bzw. LANU SH, Stand: April 2007) vorge-

nommen, die zum Zeitpunkt der Erstkartierung noch nicht vorlagen. Abweichungen hin-

sichtlich der ermittelten Erhaltungszustände beider Kartierungsdurchgänge können von

daher auf die Festlegung bzw. Fortschreibung von Kriterien in den genannten Bewer-

tungsschemata für FFH-Lebensraumtypen begründet sein.

Mehrere der nachfolgend beschriebenen, im Rahmen der Folgekartierung 2008 erfass-

ten Lebensraumtypen werden im Textbeitrag der Erstkartierung nicht genannt bzw.

wurden aus nicht bekannten Gründen in der Erstkartierung nicht erfasst (s.a. Kapitel 4,

Teilgebiet 1).

Teilweise wurden Vegetationsbestände im Vergleich zur Erstkartierung aufgrund einer

fachlich differenzierteren Zuordnung nicht als Lebensraumtyp, sondern als Kontaktbio-

top erfasst. Hierzu gehören beispielsweise schleiufernahe, standörtlich jedoch relativ

hoch gelegene (nach Auswertung des Digitalen Geländemodels (DGM)) und damit

nicht dem regelmäßigen Einfluss der Schlei ausgesetzte Schilf-Landröhrichte, die dann

entgegen der Darstellung in der Erstkartierung als Kontaktbiotop dem LRT 1160 zuge-

ordnet wurden.

Auftragsgemäß wurden die aquatischen Lebensräume der Schlei und der angrenzen-

den Noore nicht kartiert. Die Bewertung des Erhaltungszustandes (Gesamtwert) der

ausgegrenzten, zum Lebensraumtyp 1160, 1150 bzw. 1140 gehörenden Gewässerbe-

reiche wird daher nachrichtlich aus den Angaben im Standarddatenbogen (SDB) über-

nommen.

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Teilgebiet 1: Die Innere Schlei von Schleswig bis Missunde

Lagunen des Küstenraumes (Strandseen) (*1150)

Zu den im Teilgebiet kartierten Vorkommen des prioritären Lebensraumtyps gehören

mehrere Strandseen unterschiedlicher Flächengröße und unterschiedlichen Erhal-

tungszustandes.

Das Haddebyer und Selker Noor, die in weiten Uferabschnitten von Brackwasserröh-

richten umsäumt sind, stellen hiervon die großflächigsten Strandseen dar, sie sind

durch einen von zwei Durchlässen durchbrochenen Straßendamm und eine ehemalige

Insel von der Kleinen Breite der Schlei getrennt. Als weitere Strandseen gleichen Erhal-

tungszustandes wurden ein in der Niederung der Hüttener Au, nordöstlich von Fleckeby

gelegenes Gewässer, der Holmer See nordöstlich von Fleckeby und zwei nördlich bzw.

südlich von der Ortslage Weseby gelegene schleinahe Gewässer erfasst. Die genann-

ten Gewässer zeichnen sich allesamt duch eine mehr oder minder breite Schilf-

Brackwasserverlandungszone und einen dauerhaften oder zumindest zeitweiligen

Wasseraustausch mit der Schlei aus und sind nicht in eine Weidenutzung einbezogen.

Erhaltungszustand: B (nachrichtliche Übernahme aus SDB)

Das vollständig von Schilfröhrichten umsäumte Holmer Noor im östlichen Stadtgebiet

von Schleswig wurde entgegen der Erstkartierung als Lebensraumtyp *1150 erfasst. Es

wird davon ausgegangen, dass bei anhaltend starken Ostwinden durchaus eine Beein-

flussung des Holmer Noores durch Einströmen von Brackwasser aus der Kleinen Breite

der Schlei über den Verbindungskanal/-graben erfolgt (Salzgehalt der Kleinen Breite:

6,4‰; GOCKE et.al. 2003). Als weitere Strandseen gleichen Erhaltungszustandes wur-

den die auf der Halbinsel Reesholm gelegenen, einer extensiven Beweidung zugängli-

chen, z.T. temporär trocken fallenden Gewässer und drei weitere, ebenfalls der Bewei-

dung zugänglichen Gewässer am Südufer der Schlei zwischen der Fahrdorfer Ziegelei

und Borgwedel erfasst.

Erhaltungszustand: C

Flache große Meeresarme und –buchten (Flachwasserzonen und Seegraswiesen)

(1160), incl. Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt (1140)

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Innere Schlei von Schleswig bis Missunde mit Kleiner und Großer Breite mit etwas über

3 m Tiefe. Salzgehalt von 5-8 ‰. Großflächige Faulschlammablagerungen am Gewäs-

sergrund. Einschließlich zeitweilig trocken fallender, nicht ausgrenzbarer Windwattbe-

reiche (LRT 1140 im Komplex mit LRT 1160). Überwiegend von Brackwasser-

Schilfröhrichtsäumen umgeben, am Südufer teilweise relativ breit ausgebildet, im Be-

reich der Stadt Schleswig künstliche Ufersicherung auf längeren, durchgehenden Ab-

schnitten und kaum Röhrichte erhalten. Im Bereich der Ortslagen Haddeby, Fahrdorf,

der ehemaligen Bootswerft südöstlich von Klensby, Winningmay am Nordufer und den

Ortslagen Stexwig, Borgwedel, Louisenlund, Sportboothafen Fleckeby, Weseby,

Burg/Brodersby und Missunde kleinere Streckenabschnitte mit künstlicher Ufersiche-

rung oder auch kleiner Hafen-/Steganlagen für Sportboote, hier oft ohne Vorkommen

von Röhrichten. In den Lebensraumtyp mit einbezogen sind die amphibischen Was-

serwechselzonen/Uferzonen, die z.B. bei Hochwasser überstaut und zumeist von

brackwasserbeeinflussten Schilf-Röhrichten und Hochstaudenfluren eingenommen

werden.

Erhaltungszustand: B (nachrichtliche Übernahme aus SDB)

Kontaktbiotope zum LRT 1160

Als Kontaktbiotope wurden landseitig angrenzende Schilf-Landröhrichte, Großseggen-

riede, Staudenfluren und binsen- und seggenreiches Nassgrünland erfasst, die ent-

sprechend ihrer standörtlichen Höhenlage (mNN) durch Hochwässer der Schlei i.d.R.

nicht mehr oder sehr selten erreicht werden.

Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände (1220) incl. Einjährige Spülsäume (1210)

Zu den im Teilgebiet kartierten Vorkommen des Lebensraumtyps gehören mehrere

Einzelvorkommen unterschiedlicher Flächengröße und unterschiedlichen Erhaltungs-

zustandes.

Strandwallbildungen als Brandungswälle oder auch als Nehrungshaken am Südufer

und entlang des Ostufers der Halbinsel Reesholm mit sandig-kiesigen Ablagerungen

und geringen Anteilen Grobkies. Oft noch aktive Ablagerungen mit großflächig vegeta-

tionsfreien Bereichen, stellenweise sind kleinflächige Übergänge zu Spülsäumen mit in

den Lebensraumtyp eingeschlossen. Mehrere Einzelbestände. Auch ein kleiner, von

Brackwasser-Schilfröhrichten eingenommener Strandwallabschnitt am Südufer der

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Großen Breite der Schlei, an der Stexwiger Enge und die naturgeprägten Strand-

wallabschnitte im Südosten der Großen Breite, die den Holmer See von der Schlei ab-

trennen, wurden dem Lebensraumtyp gleichen Erhaltungszustandes zugeordnet.

Erhaltungszustand: B

In intensive Beweidung einbezogene Strandwallabschnitte am Südufer der Schlei an

der Stexwiger Enge und vor dem Holmer See gelegene Strandwallabschnitte, die als

Garten- und Campinggrundstücke genutzt werden und gärtnerisch stärker bspw. durch

Anpflanzung von Nadelgehölzen oder Gebüschbeständen der Kartoffelrose verändert

wurden. Darüberhinaus ein Strandwall im Nordosten der Großen Breite der Schlei

nördlich von Burg bei Brodersby mit überwiegender Erholungsnutzung (Strand) und

anthropogener Veränderungen zum Zwecke des Hochwasserschutzes.

Erhaltungszustand: C

Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und –Steilküsten mit Vegetation (1230)

Zu den im Teilgebiet kartierten Vorkommen des Lebensraumtyps gehören mehrere

Einzelvorkommen unterschiedlicher Flächengröße und unterschiedlichen Erhaltungs-

zustandes.

Aktives Kliff nördlich von Weseby mit bis zu 5m hohen Steilkanten, Hangrutschungen

und Uferabbrüchen. Am Hangfuß oft erodiertes Bodenmaterial (Sand) und abgestürzte

Bäume, Hangbereiche tlw. stufig, tlw. flach, bis zu 10 m breit. An der Uferlinie stellen-

weise Schilfröhricht. Steilkante und abgebrochene Ufer spärlich bis lückig bewachsen

mit Arten der Trockenrasen, Arten der Spülsäume, Brackwasser-Hochstaudenfluren

und -Röhrichten. Oberhalb Hangkante Wanderweg und Nadelforste anschließend. Zu

den LRT-Vorkommen gleichen Erhaltungszustandes gehört die Steilküste am Westufer

von Reesholm mit bis zu 3m hohen, überwiegend vegetationsfreien sandig-kiesigen

Abbruchkanten. In den Lebensraumtyp eingeschlossen ist das landseitig an die Steil-

küste (Westufer Reesholm) anschließende Extensivgrünland und die in natürlicher

Waldentwicklung befindlichen, nicht standortheimischen Nadelgehölze innerhalb des

100m-Küstenstreifens.

Erhaltungszustand: B

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Abgesehen von dem Steilufer zwischen Weseby und Missunde (aktives Kliff) am Ost-

ufer der Großen Breite und dem Westufer der Halbinsel Reesholm handelt es sich bei

den übrigen Steilküstenabschnitten innerhalb des Teilgebietes um weitgehend festge-

legte, oft bewaldete Küstenabschnitte ohne großflächige Uferabbrüche. Hierzu gehören

Uferabschnitte zwischen dem Geeler Bach und Brodersby, entlang der Missunder Enge

von Burg bis Missunde und Teilabschnitte der Steilküste südlich von Weseby.

Erhaltungszustand: C

Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae) (1330)

Großflächig zusammenhängender Salzwiesenkomplex auf der Halbinsel Reesholm

bzw. innerhalb des NSG Reesholm mit artenarmen bis mäßig artenreichen Straußgras-

, Rotschwingel- oder seltener auch Bottenbinsenrasen. Extensiv beweidetes, überwie-

gend bis an die offene Wasserfläche der Schlei kurzrasig ausgebildetes Salzgrünland

in den Randbereichen der Halbinsel, das zum Zentrum der Halbinsel aufgrund er-

schwerter Zugänglichkeit für das Weidevieh zunehmend von Schilf-

Brackwasserröhrichten durchsetzt bzw. vollständig vereinnahmt wird (s.a. Vorkommen

des Erhaltungszustandes “C“). Insbesondere im Nordwesten der Halbinsel sind die

Salzwiesen eng mit den Lagunen des prioritären LRT *1150 verzahnt. Die Salzwiesen

weisen hier Vorkommen besonderer, stark gefährdeter bzw. vom Aussterben bedrohter

Pflanzenarten auf (u.a. Eleocharis parvula, Samolus valerandi, Oenanthe lachenalii).

Kleinflächig mit Resten ursprünglicher Prielsysteme, ansonsten großflächig mit ehe-

mals angelegtem, nicht mehr unterhaltenem Grabensystem.

Als weiteres geschlossenes Vorkommen gleichen Erhaltungszustandes wurden die ex-

tensiv beweideten und kurzrasigen Salzwiesen auf der Halbinsel Kielfot erfasst (u.a. mit

Vorkommen von Blysmus rufus, RL SH 1; Samolus valerandi RL SH 2).

Erhaltungszustand: B

Ausschließlich als artenarme Straußgras-, Rotschwingel- oder seltener auch als Bot-

tenbinsenrasen ausgebildete Salzgrünländereien im Brackwasserbereich der Inneren

Schlei. Kleinflächige, bereits stark „ausgesüsste“ Vorkommen im Übergang zu Feucht-

grünlandausbildungen bis in den Südwesten des Teilgebietes am Selker und Haddeby-

er Noor und weiteren Kleinvorkommen am Nord-, Süd- und Südostufer der Inneren

Schlei. Großflächigere Hauptvorkommen sind insbesondere auf der Halbinsel Rees-

holm erhalten (s.a. Vorkommen des Erhaltungszustandes “B“), die hier in enger Ver-

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zahnung mit dem prioritären Lebensraumtyp *1150 (Lagunen des Küstenraumes

(Strandseen)) stehen. Das Salzgrünland auf der Halbinsel Reesholm im Erhaltungszu-

stand “C“ umfasst überwiegend die zentralen Bereiche der Halbinsel, die aufgrund hyd-

rologischer Standortverhältnisse (Überflutungen) und vorhandener Grabensysteme le-

diglich sporadischer Beweidung zugänglich sind oder aktuell ungenutzt mit höheren

oder dominanten Anteilen des Schilf-Brackwasserröhrichts durchsetzt sind. Weitere

geschlossene Vorkommen innerhalb der Niederung des Geeler Baches, der Niederung

nördlich von Burg/Brodersby, aufgelassene und stärker vom Schilf- und/oder Strand-

simsen-Brackwasserröhricht durchsetzte Salzwiesen auf der Halbinsel Kielfot (s.a. Vor-

kommen des Erhaltungszustandes “B“) und in der Niederung des Holmer Sees. Insge-

samt überwiegend kurzrasiges Salzgrünland aber in Teilbereichen infolge aufgelasse-

ner oder sehr extenisver Weidenutzung stärker mit Brackwasserröhricht aus Schilfrohr

(Phragmites australis) seltener auch der Strandsimse (Bolboschoenus maritimus)

durchsetzt. Naturnahe Strukturen fehlen in dem von alten, zumeist aufgelassenen Gra-

bensystemen durchzogenenen „Salzwiesen“-Niederungen, auf Reesholm lassen sich

stellenweise kleinflächige Reste natürlicher Gewässerläufe erkennen.

Erhaltungszustand: C

Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und

des Callitricho-Batrachion (3260)

Naturnaher, nicht begradigter Fließgewässerabschnitt der Füsinger Au (Unterlauf) von

der Kreisstraße 119 im Norden bis zur Einmündung in die Kleine Breite der Schlei im

Süden. Selten und kleinflächig mitt flutender Vegetation (Ästiger Igelkolben, Laichkräu-

ter, Teich- und Seerose) zumeist in ufernahen Gewässerbereichen. Die Ufer sind beid-

seitig nahezu durchgehend von Schilf-Flussröhrichten unterschiedlicher Breite ge-

säumt, diese sind nur stellenweise (im Nordosten) aufgrund der Einbeziehung in die

angrenzende Beweidung lückig ausgebildet. Entlang des Südufers ist die Füsinger Au

allerdings gegenüber der im Süden anschließenden, sich bis nach Winningmay erstre-

ckenden Niederung, durch einen Deich geringer Höhe abgedeicht.

Erhaltungszustand: C

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Trockene europäische Heiden (4030)

Zwei kleinflächige Vorkommen von Beständen der Besenheide (Calluna vulgaris) in der

Optimal- bis Degenerationsphase auf Hangbereichen am Ostufer des Haddebyer Noo-

res und nordöstlich des Holmer Sees südöstlich der Großen Breite, teilweise mit gerin-

ger Deckung der Besenheide und von Beständen der Schlängelschmiele (De-

schampsia flexuosa) oder des Besenginsters (Cytisus scoparius) durchsetzt. In Bewei-

dung mit einbezogen.

Erhaltungszustand: C

Übergangsbiotop zum LRT 4030

Am Ostufer des Haddebyer Noores anschließende Hangbereiche mit Rot-Straußgras-

und Schlängelschmielen-Magerrasen und einzelnen Exemplaren der Besenheide.

Artenreiche montane Borstgrasrasen (*6230)

Zu den im Teilgebiet kartierten Vorkommen des prioritären Lebensraumtyps gehören

mehrere Einzelvorkommen unterschiedlicher Flächengröße und unterschiedlichen Er-

haltungszustandes.

Auf hoch gelegenen, steilküstennahen Standorten im Westen der Halbinsel Reesholm

mit regelmäßigem Vorkommen des Teufelsabbisses (Succisa pratensis) und des

Borstgrases (Nardus stricta). Die unmittelbar landseitig an die Steilküste (Westufer

Reesholm) anschließenden Borstgrasrasen und ihre Übergangsbiotope gehören inner-

halb eines 100m-Streifens gleichzeitig zum LRT 1230.

Erhaltungszustand: B

Wegbegleitende, kleinflächige Borstgrasrasen in mäßig artenreicher Ausprägung ent-

lang Böschungskante nordwestlich des Holmer Sees. In Beweidung mit einbezogen.

Erhaltungszustand: C

Übergangsbiotop zum LRT *6230

Blütenreiche Magerrasen/Sandmagerrasen im Nordwesten von Reesholm.

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Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe (6430)

Mäßig artenreiches, kraut- und blütenreiches Vegetationsmosaik aus Mädesüßfluren,

Großseggenriedern und Feuchtwiesenbeständen mit Kohldistel (Cirsium oleraceum)

und Sumpfdotterblume (Caltha palustris) innerhalb der Niederung der Füsinger Au.

Gewässerseitig in Schilf-Flussröhrichte übergehend. Im Südwesten ist ein kleinflächiger

Übergangsmoorbereich eingelagert (LRT 7140). In extensive bis mäßig intenisve Be-

weidung einbezogen.

Erhaltungszustand: B

Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) (6510)

Zu den im Teilgebiet kartierten Vorkommen des Lebensraumtyps gehören mehrere

Einzelvorkommen unterschiedlicher Flächengröße und unterschiedlichen Erhaltungs-

zustandes.

Mäßig artenreiche, weitgehend gehölzfreie, oft obergras- und krautreiche Wiesenbe-

stände auf Hang- und Kuppenstandorten in Ufernähe des Haddebyer Noores und der

Schlei im Bereich Haddeby-Friedrichsberg-Fahrdorf. Als Mähwiese bzw. -weide genutzt

oder ohne Nutzung/Pflege und dann in Teilen locker von Einzelgehölzen durchsetzt

bzw. mit einsetzender Verbuschung.

Erhaltungszustand: B

Artenärmere bis mäßig arten- und krautreiche Magergrünlandflächen, mit Vorkommen

von lebensraumtypischen Ober- und Untergräsern wie Glatthafer (Arrhenatherum elati-

us) und Rot-Schwingel (Festuca rubra) und Kräutern wie Schafgarbe (Achillea millefoli-

um), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris) und Wiesen-Sauerampfer (Rumex aceto-

sa). Mehrere Einzelvorkommen am Südwestufer der Kleinen Breite der Schlei, im Be-

reich der Ziegelei Borgwedel und Louisenlund und am Holmer See südöstlich der Gro-

ßen Breite sowie auf der Halbinsel Kielfot. In Nutzung (Weide/Mahd) mit einbezogen

oder brachliegend, vollständig oder weitgehend gehölzfrei.

Erhaltungszustand: C

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Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140)

Zu den im Teilgebiet kartierten Vorkommen des Lebensraumtyps gehören mehrere

Einzelvorkommen unterschiedlicher Flächengröße und Ausprägung und unterschiedli-

chen Erhaltungszustandes.

Kleinflächiges Übergangsmoor/Kesselmoor in Geländesenke innerhalb großflächiger

Nadelforsten nördlich von Weseby. Zentrum des Moores mit torfmoosreichen Über-

gangsmoorgesellschaften aus Schmalblättrigem und Scheidigem Wollgras (Eriophorum

angustifolium, E. vaginatum) und Schnabelsegge (Carex rostrata) mit Vorkommen sel-

tener und bestandsgefährdeter Pflanzenarten wie Mittlerer Sonnentau (Drosera rotundi-

folia), Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) und Glockenheide (Erica tetralix). Großflächig

gehölzfreie Moorbereiche wechseln mit Moorbereichen, die locker mit forstlich einge-

brachten jüngeren Kiefern (bis ca. 4-5m Wuchshöhe) überschirmt sind.

Erhaltungszustand: B

Das Zentrum des Kesselmoores umgebender Randsumpf aus gehölzfreien und torf-

moosreichen Sumpfreitgras- und Flatterbinsen-Riedern, selten mit einzelnen Moorbir-

ken durchsetzt.

Erhaltungszustand: C

Weitere kleinflächige Einzelvorkommen, die überwiegend den Quellmooren zuzuord-

nen sind, befinden sich am Südwestufer des Selker Noores und in der Niederung der

Füsinger Au und des Geeler Baches mit Vorkommen von Schnabelsegge (Carex

rostrata), Wiesensegge (Cx. nigra), Schlamm-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)

und/oder Fieberklee (Menyanthes trifoliata), die hier im Kontakt bzw. im Übergang zu

Großseggenriedern, feuchten Hochstaudenfluren oder zum Salzgrünland liegen. Weite-

re, vom Schilfrohr stärker durchsetzte Kleinmoore liegen innerhalb der Niederung der

Hüttener Au, nordöstlich von Fleckeby und innerhalb einer vom Strandwall von der

Schlei abgetrennten Niederung nördlich von Weseby. Kleinflächige Übergangsmoore

mit dem Ried der Spitzblütigen Binse (Juncus acutiflorus) sind an den Niederungsrän-

dern des Holmer Sees erhalten. Insgesamt handelt es sich um gehölzfreie bzw. um

weitgehend gehölzfreie Übergangsmoore, die in Weidenutzung mit einbezogen sind

oder gelegentlich im Rahmen der Reetwerbung gemäht werden.

Erhaltungszustand: C

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Kontaktbiotop zum LRT 7140

Moorangrenzende Grauweiden-Feuchtgebüsche in mesotraphenter, torfmoosreicher

Ausbildung mit Vorkommen von Arten der Übergangsmoore am Nordostrand der Nie-

derung nördlich von Weseby.

Kalktuffquellen (Cratoneurion) (*7220)

Zwei Vorkommen des prioritären Lebensraumtyps von herausragender überregionaler

Bedeutung. Das am Nordufer der Schlei gelegene Vorkommen (südöstlich von Klens-

by) ist aufgrund der Lage innerhalb eines quelligen Erlen-Eschen-Auwaldes auch dem

prioritären LRT *91E0 zuzuordnen (vereinbarungsgemäß: FFH2: *91E0; FFH1: *7220).

Vorkommen am Nordufer der Schlei innerhalb eines Quellwaldes (LRT *91E0), südöst-

lich von Klensby. Quelliger Erlen-Eschen-Auwald mit mehreren Quellaustritten und flä-

chigen Sickerquellen, von mehreren Waldbächen bzw. Rinnsalen durchzogen. Teilwei-

se kaum begehbare Quellmoorbildungen, stellenweise sandig-kiesige Quellhorizonte

bzw. -austritte. Quellaustritte mit Kalktuffbildungen. Krautschicht gut ausgebildet mit

Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia), Bitte-

rem Schaumkraut (Cardamine amara) und Sumpfdotterblume (Caltha palustris), stel-

lenweise stärker mit Brennessel (Urtica dioica) durchsetzt. In der einschichtigen Baum-

schicht ist die Erle (Alnus glutinosa) dominant, stellenweise kommt die Esche (Fraxinus

excelsior) mit höheren Anteilen hinzu. Von mehreren Entwässerungsgräben durchzo-

gen. Ehemals teilweise in angrenzende Weidenutzung mit einbezogen, Beeinträchti-

gungen gehen insbesonder von einem am südlichen Waldrand neu angelegten Ent-

wässerungsgraben aus.

Erhaltungszustand: B

Ein weiteres Vorkommen am Südufer der Schlei zwischen Fahrdorf und Fahrdorfer

Ziegelei bestehend aus einem Quellgebiet mit ausgeprägter Kalktuffbildung in leichter

Hanglage auf dem Südufer zur Schlei. Aktuell nur teilweise innerhalb des FFH-

Gebietes 1423-394 gelegen, daher in diesem Bereich Gebietserweiterung erforderlich.

Häufig vegetationsfreie, erodierte Uferpartien mit geschichteten Kalktuffeinlagerungen.

Von mehreren, in die Schlei einmündenden Quellbächen durchzogen. Gesamter Quell-

bereich stark sumpfig mit Quelltöpfen und kaum bzw. nicht zu betreten mit flächigen Ei-

senocker- und Kalktuffbildungen, insgesamt von großflächigem Grauweiden-

Feuchtgebüsch mit Durchsetzungen von eingelagerten, kleinflächigen Schwarzerlen-

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Quellbrüchen und Eschen-Gehölzbeständen eingenommen. Krautschicht oft mit

Sumpfsegge (Carex acutiformis), Bitterem Schaumkraut (Cardamine amara), Mädesüß

(Filipendula ulmaria) und Kohldistel (Cirsium oleraceum), aber stellenweise auch mit

Brennnessel (Urtica dioica). Landseitig intenisv genutztes Grünland anschließend.

Erhaltungszustand: C

Basenreiche Niedermoore und Sümpfe, Kalkreiche Niedermoore (7230)

Drei Einzelvorkommen kleinflächiger Quellmoore unterschiedlicher Flächengröße und

Ausprägung. Hierzu gehören folgende: Am Nordufer der Kleinen Breite der Schlei süd-

westlich von Gut Winning, innerhalb Niederungsbereich nördlich von Burg/Brodersby,

ein weiteres Vorkommen innerhalb der Niederung nordöstlich des Holmer Sees.

Es handelt sich um von Riedern der Stumpfblütigen Binse (Juncus subnodulosus), der

Sumpfsegge (Carex acutiformis) und/oder der Rispensegge (Cx. paniculata) einge-

nommene, basenreiche Quellmoore, teilweise befinden sich die Vorkommen im Über-

gang zu Salzwiesen. Das Vorkommen innerhalb der Niederung nordöstlich des Holmer

Sees zeichnet sich durch das Vorkommen weiterer, besonderer und bestandsgefährde-

ter Pflanzenarten wie Hirsesegge (Carex panicea), Klappertopf (Rhinanthus serotinus),

Kleiner Baldrian (Valeriana dioica), Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifoli-

um), Teufelsabbiss (Succisa pratensis), Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre), Fieber-

Klee (Menyanthes trifoliata) aus, wobei mehrere der genannten Arten Vergesellschaf-

tungen mit den Übergangsmooren (LRT 7140) andeuten.

Erhaltungszustand: C

Aufgelassene Sumpfseggenrieder im Übergang zu feuchten Hochstaudenfluren und

Weiden-Feuchtgebüschen, in Teilbereichen quellig, und binsen- und seggenreiche

Nasswiesen.

Kontaktbiotope zum LRT 7230

Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) (9110)

Zu den im Teilgebiet kartierten Vorkommen des Lebensraumtyps gehören wenige,

ausschließlich kleinflächige Einzelvorkommen unterschiedlicher Flächengröße und

Ausprägung.

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Hierzu gehören die von Buchen- oder Buchen-Eichenwälder eingenommenen Steilufer

am Ostufer des Haddebyer und Selker Noores und ein weiterer kleinflächiger Eichen-

Buchenwald auf Niederungshängen nordöstlich des Holmer Sees. Es handelt sich um

einschichtige Laubwälder mittleren bis starken Baumholzes, die in Teilbereichen nie-

derwaldartige Strukturen und geringe Anteile Alt- und Totholz aufweisen.

Erhaltungszustand: C

Uferhänge am Haddebyer und Selker Noor mit strauchreichen Niederwäldern mit Do-

minanz der Stiel-Eiche in der Baumschicht, stellenweise mit Buche und Sand-Birke.

Strauchschicht mit Weißdorn, Holunder und Eberesche, selten auch Schlehe.

Übergangsbiotop zum LRT 9110

Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) (9130)

Zu den im Teilgebiet kartierten Vorkommen des Lebensraumtyps gehören zwei Einzel-

vorkommen von Perlgras- und Flattergras-Buchenwälder und Buchen-Eschenwälder

zwischen dem Gut Winning und der Ortslage Klensby auf dem Nordufer der Kleinen

Breite der Schlei. Es handelt sich um ein- bis zweischichtige Laubwälder überwiegend

mittleren bis geringen Baumholzes, mit geringen Anteilen Stark- und Altholz.

Erhaltungszustand: C

Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae,

Salicion albae) (*91E0)

Mehrere überwiegend kleinflächige Einzelvorkommen, oft als Erlen-Eschen-

Quellwälder oder als fließgewässerbegleitende Auwälder ausgebildet. Einzelvorkom-

men am West- und Ostufer des Selker Noores (Quellwälder, bachbegleitende Erlen-

Eschen-Auwälder), am Nordufer der Kleinen Breite der Schlei (südöstlich der Standort-

schießanlage Schleswig: bachbegleitender, quelliger Erlen-Eschen-Auwald), am Nord-

ufer der Füsinger Au (fließgewässerbegleitender, quelliger Erlen-Eschen-Auwald), am

Südufer der Kleinen Breite der Schlei zwischen Fahrdorf und Fahrdorfer Ziegelei

(Quellwälder), in nördlicher Ortsrandlage von Borgwedel (Quellwald) und innerhalb des

Waldgebietes südwestlich von Gut Winning (Quellwälder). Die in schleinaher Lage ge-

legenen Au- und/oder Quellwälder liegen bei anhaltenden Ostwindlagen zudem im

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Rückstaubereich der Ostsee bzw. der Schlei. Die zumeist einschichtigen Quell- und

Auwälder werden in der Baumschicht von der Erle und/oder der Esche überwiegend

geringen bis mittleren Baumholzes geprägt, Stark- und Altholz fehlt oder kommt selten

mit geringen Anteilen vor. Die Krautschicht ist lebensraumtypisch mit Sumpfsegge (Ca-

rex acutiformis), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Bitterem Schaumkraut (Cardamine

amara), Kohldistel (Cirsium oleraceum), Mädesüß (Filipendula ulmaria) und seltener

auch Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium).

Erhaltungszustand: C

Uferbegleitende Erlen-Sumpfwälder und entwässerte Erlenwälder am Südufer der

Schlei. Baumschicht mit Schwarzerle dominant, aber auch vereinzelt mit Esche.

Übergangsbiotope zum LRT *91E0

Au- und Quellwaldangrenzende Hochstaudenfluren und Schilf-Landröhrichte.

Kontaktbiotope zum LRT *91E0

Teilgebiet 2: Die Mittlere Schlei von Missunde bis Kappeln

Lagunen des Küstenraumes (Strandseen) (*1150)

Mehrere Einzelvorkommen innerhalb des Teilgebietes im Bereich der Noore. Hierzu

gehören:

- Bucht im Nordosten des Gunnebyer Noores.

- Grödersbyer Noor, das durch einen Strandwall weitgehend von der Schlei abge-trennt ist.

- Kleiner Strandsee südwestlich von Kopperby.

- Südlicher Teil des Missunder Noores (geschützte flache Bucht), welcher von den Rändern her mit Brackwassser-Schilfröhricht verlandet.

- Das Ornumer Noor,

das mit der Schlei lediglich über einen schmalen Durchlass (ca. 30 m Breite) im Wes-

ten verbunden ist. Wasserfläche vegetationsfrei, uferseitig oft ausgedehnte Verlan-

dungsbereiche mit bis zu 20-50 m breiten Brackwasser-Schilfröhrichtsäumen anschlie-

ßend, stellenweise von Hochstauden wie Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Erz-

engelwurz (Angelica archangelica) und Zaunwinde (Calystegia sepium) durchsetzt.

Erhaltungszustand: B

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Als Kontaktbiotope wurden landseitig angrenzende Schilf-Landröhrichte, Großseggen-

riede, Staudenfluren, kleinflächige Grauweiden-Feuchtgebüsche oder Schwarzerlen-

Bestände, die entsprechend ihrer standörtlichen Höhenlage (mNN) durch Hochwässer

der Noore/ der Schlei i.d.R. nicht mehr oder sehr selten erreicht werden, dem Lebens-

raumtyp zugeordnet.

Kontaktbiotope zum LRT *1150

Flache große Meeresarme und –buchten (Flachwasserzonen und Seegraswiesen)

(1160), incl. Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt (1140)

Mittlere Schlei von Missunde bis Kappeln, charakterisiert durch flussförmige Abschnitte

größerer Tiefe und mehrere flache Buchten wie Brodersbyer Noor, Gunnebyer Noor,

Lindauer Noor, Grödersbyer Noor, Ornumer Noor, Büstorfer Noor, Bukenoor und Mis-

sunder Noor. Entlang der Ufer oft Brackwasser-Röhrichte ausgebildet (Seeröhrichte,

zumeist ganzjährig im Wasser stehend), im Bereich der vielen Steil-

ufer/Steilküstenabschnitte zumeist als sehr schmale Säume entwickelt oder fehlend.

Einschließlich zeitweilig trocken fallender, nicht ausgrenzbarer Windwattbereiche (LRT

1140 im Komplex mit LRT 1160). In den Lebensraumtyp mit einbezogen sind die am-

phibischen Wasserwechselzonen/Uferzonen, die z.B. bei Hochwasser überstaut und

zumeist von brackwasserbeeinflussten Schilf-Röhrichten und Hochstaudenfluren ein-

genommen werden.

Erhaltungszustand: B (nachrichtliche Übernahme aus SDB)

Einjährige Spülsäume (1210)

Zumeist schmale Spülsäume entlang der Schleiufer im Bereich Kopperby und nordöst-

lich von Olpenitz mit reliktischem Arteninventar, tlw. auf Strandwällen.

Erhaltungszustand: C

Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände (1220)

Mehrere Einzelvorkommen innerhalb des Teilgebietes. Hierzu gehören Strandwallkom-

pexe mit typischer Vegetation u.a. mit Gänsefinger-Rohrschwingelrasen zwischen Kö-

nigsburg und Gut Büstorf, im Bereich einer Landzunge/ Halbinsel nordöstlich von Uls-

nisland, am Ostufer der Schlei zwischen der Brücke bei Lindaunis und Gut Büstorf,

zwischen Lindaunis und Grödersbyer Noor, in Uferabschnitten entlang des Moränen-

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

Projektgruppe FFH-Monitoring Schleswig-Holstein – EFTAS – PMB – NLU Seiten 28 von 64

hügels Ulsberg und im Bereich von Sieseby, bei Scharmatt und Bienebek. Teilweise

liegen diese vor Steilküsten, teilweise sind sie vor leicht zur Schlei hin abfallendem Ge-

lände oder vor von Röhrichten eingenommenen Buchten/ an die Schlei angrenzenden

Niederungen ausgebildet. Übergänge bestehen zu Salzwiesen.

Erhaltungszustand: B

Strandwallkomplexe an der Nordostseite des Kleines Nis, im Bereich von Winnemark

und bei Sundsacker.

Erhaltungszustand: C

Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und –Steilküsten mit Vegetation (1230)

Im Teilgebiet der Mittleren Schlei sind steile, überwiegend gehölzbestandene, seltener

bewaldete Uferkanten in mehreren Uferabschnitten ausgebildet (bspw. Südrand Bro-

dersbyer Noor, nördlich der Missunder Fähre, Westufer Missunder Noor, Ostufer der

Schlei oberhalb der Einmündung des Ornumer Noor). Oft sind gewässerseitig schmale

Schilfröhrichtsäume vorgelagert, die stellenweise auch fehlen können oder nur lückig

ausgebildet sind. Nur vereinzelt kommen Abrüche und Auskolkungen vor, seltener sind

vegetationslose Abbruchufer ausgebildet.

Erhaltungszustand: B

Weitgehend festgelegte und gehölzbestandene oder bewaldete Steilküstenabschnitte

ohne aktuelle Rutschungen oder Abbrüche, so bspw. entlang des Südufers der Mis-

sunder Enge zwischen der Halbinsel Kielfot im Westen und Missunde im Osten, am

Übergang des Ornumer Noores zur Schlei, durchgehend bewaldete Steilküstenab-

schnitte der Schlei zwischen Hellör und Brodersby-Knös, zwischen Böckennis und

Kleinem Nis am Westufer der Schlei, zwischen Lindaunis und dem Grödersbyer Noor

oder im Bereich zwischen Winnemark und Amalienburg/Kopperby.

Erhaltungszustand: C

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Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae) (1330)

Im Rahmen der Erstkartierung wurden die innerhalb dieses Teilgebietes gelegenen

Salzwiesen im Erhaltungszustand “A“, “B“ und “C“ bewertet. Auf der Datengrundlage

der Folgekartierung und unter Anwendung der Bewertungskriterien der vom LLUR vor-

gegebenen Bewertungsschemata wurde für diese der Erhaltungszustand “C“ ermittelt.

Größere Salzwiesenkomplexe liegen in den Niederungen am Brodersbyer Noor, Ornu-

mer Noor mit der im Süden angrenzenden Niederung der Koseler Au, Gunnebyer Noor,

Lindauer Noor und Bukenoor sowie in den schleiparallelen Niederungen östlich von

Königsburg, nördlich Bohnertfeld, im Bereich Schleihof, südlich Dallacker, südlich Ul-

nisland, in der Bucht östlich von Lindaunis, südöstlich des Grödersbyer Noores, west-

lich und nordöstlich von Winnemark, südlich von Kopperby und am Westufer südlich

von Kappeln. Es handelt sich um artenärmere bis mäßig artenreiche Straußgras-, Rot-

schwingel- oder Bottenbinsenrasen, mit unterschiedlichen Anteilen weiterer lebens-

raumtypischer Arten wie z.B. Strand-Wegerich (Plantago maritima), Strand-Dreizack

(Triglochin maritimum), Milchkraut (Glaux maritima) oder Strandaster die bei sehr ex-

tensiver oder aufgelassener Nutzung stärker von Brackwasserröhrichten des Schilfroh-

res (Phragmites australis) und/oder der Strandsimse (Bolboschoenus maritimus)

durchsetzt oder von diesen vollständig eingenommen werden. Übergänge bestehen zu

noch brackwasserbeeinflussten, bereits stärker ausgesüssten Flutrasen und sonstigem

brackwasserbeeinflussten Grünland. Eine Besonderheit stellt die mit kleinflächig aus-

gebildeten Quellbereichen ausgestatte Niederung des Büstorfer Noores nördlich von

Bohnertfeld dar. Hier treten neben Arten der brackwasserbeeinflussten Röhrichte und

der Salzwiesen auch Arten der Niedermoore und der feuchten Hochstaudenfluren auf.

Stellenweise liegen Salzwiesen im Komplex mit flachen Strandwallsystemen, so z.B.

bei Kopperby.

Erhaltungszustand: C

Schwach brackwasserbeeinflusstes Grünland im Kontakt zu Salzwiesen zwischen dem

Büstorfer Noor und Königsburg, am Westufer der Schlei zwischen Ulsnisland und

Hestoft, im Bereich des Gunnebyer Noores.

Übergangsbiotope zum LRT 1330

An Salzgrünland angrenzende Seggenriede, Landröhrichte und Gehölze als Kontaktbi-

otope, so z.B. zwischen dem Büstorfer Noor und Königsburg, am Westufer der Schlei

zwischen Ulsnisland und Hestoft, im Bereich des Gunnebyer Noores.

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Kontaktbiotope zum LRT 1330

Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrochari-

tions (3150)

Kleingewässer am Westufer der Schlei, nördlich von Schleihof mit ausgeprägter

Schwimmblattvegetation, u.a. mit Schwimmendem Laichkraut (Potamogeton natans),

starke Beeinträchtigung durch Eutrophierung aus Einleitung/Einmündung von Draina-

gen aus im Westen angrenzenden Ackerflächen.

Erhaltungszustand: C

Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe (6430)

Stark verschilfte Feuchtgrünlandbrachen innerhalb der in Teilbereichen quelligen Nie-

derung des Büstorfer Noores nördlich von Bohnertfeld. Neben Arten der feuchten

Hochstaudenfluren treten Arten der Pfeifengraswiesen, der Übergangsmoore und der

brackwasserbeeinflussten Röhrichte auf. Die Bestände wurden als LRT 6430 erfasst.

Angrenzende Röhrichte und Feuchtgrünlandflächen gehören als Kontaktbiotope zum

Lebensraumtyp. Zum Lebensraumtyp gehören auch waldangrenzende feuchte Hoch-

staudenfluren im Bereich von Quellaustritten an einem Hangfuß auf dem Westufer des

Gunnebyer Noores.

Erhaltungszustand: C

Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) (6510)

Mehrere Einzelvorkommen gehölzfreier, überwiegend flach bis mäßig steil ansteigen-

der Uferböschungen entlang des Brodersbyer Noores und der Missunder Enge mit

mäßig arten- und krautreichen Glatthafer-Knaulgrasbeständen. Gewässerseitig in

Brackwasser-Schilfröhrichte übergehend, landseitig Intensivgrünland anschließend. In

Teilbereichen in angrenzende Beweidung einbezogen. Teilabschnitte als Steilküste

ausgebildet.

Erhaltungszustand: C

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Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140)

Mehrere Einzelvorkommen innerhalb des Teilgebietes, die auch zu den letzten noch

vorhandenen Ostseeküstenüberflutungsmooren gehören (u.a. am Ornumer Noor).

Hierzu gehören:

Kleinflächiger Übergangsmoorrest innerhalb ausgedehnter Brackwasser-

Verlandungsröhrichte am Nordwestufer des Ornumer Noores. Vegetationsmosaik aus

Sumpfreitgras-Ried und Schilfröhricht mit Vorkommen von Sumpf-Haarstrang (Peuce-

danum palustre), Kamm-Farn (Dryopteris cristata) und Sumpf-Veilchen (Viola pa-

lustris).

Recht stark verschilfter Niedermoorbestand im Bereich einer Sickerquelle in der über-

wiegend von brackwasserbeeinflusster Vegetation eingenommenen Niederung des Bü-

storfer Noores nördlich von Bohnertfeld. Neben Arten der Übergangsmoore treten Ar-

ten der feuchten Hochstaudenfluren, der Pfeifengraswiesen und der brackwasserbeein-

flussten Röhrichte auf. Vorkommen kleinflächiger Torfmoos-Schwingdecken.

Kleinflächiger Übergangsmoorbereich am Westrand der Koseler Auniederung mit re-

gelmäßigem Vorkommen seltener und bestandsgefährdeter Arten wie Fieberklee (Me-

nyanthes trifoliata), Teufels-Abbiss (Succisa pratensis), Sumpf-Blutauge (Potentilla pa-

lustris), Sumpf-Veilchen (Viola palustris) und Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre). Ü-

bergänge zum LRT 6410 (Pfeifengraswiesen), Brackwassereinfluss erkennbar am Vor-

kommen des Meerstrand-Dreizacks (Triglochin maritimum). Angrenzende Großseggen-

riede, binsen- und seggenreiche Nasswiesen und Schilf-Landröhrichte wurden als Kon-

taktbiotope einbezogen.

Erhaltungszustand: C

Kalktuffquellen (Cratoneurion) (*7220) im Komplex mit Auen- Wälder mit Alnus glutino-

sa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae, Salicion albae) (*91E0)

Mehrere kleinflächige Einzelvorkommen innerhalb des Teilgebietes im Komplex mit

Vorkommen des LRT *91E0. Im Bereich von Kalktuffquellen entwickelte, sehr kleinflä-

chige Erlenwäldchen mit Auwaldcharakter am Westufer der Schlei nördlich der Ortsla-

ge Schleihof. Die Bestände liegen in flachen Hangbereichen unterhalb der landwirt-

schaftlich nutzbaren Flächen. Oberhalb grenzen zur Schlei hin abfallende, intensiv ge-

nutzte Acker- und Grünlandflächen an.

Schwarzerlen-Quellbruch am Ostufer der Schlei oberhalb der Ortslage Königsburg.

Erhaltungszustand: C

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Basenreiche Niedermoore und Sümpfe, Kalkreiche Niedermoore (7230)

Zwei Quellmoorkuppen mit Vorkommen der Stumpfblütigen Binse (Juncus subnodulo-

sus) innerhalb Niederung am Brodersbyer Noor.

Vegetationskomplex aus Sumpfseggenried und Schilfröhricht als Übergangsbiotop.

Flutrasen im Übergang zu binsen- und seggenreichen Nasswiesen als Kontaktbiotope,

oft quellig. Extensiv genutzt oder sporadisch genutzt.

Erhaltungszustand: C

Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) (9110)

Mehrere kleinflächige Einzelvorkommen von bodensauren Hainsimsen-

/Schlängelschmielen-Buchenwäldern innerhalb des Teilgebietes. Hierzu gehören: Bu-

chen-Eichenwald am Südwestufer des Ornumer Noores auf teilweise steil, um bis zu

15m ansteigenden Hangbereichen mit kleinflächigen Übergängen zum Buchen-Ahorn-

Eichenwald und Perlgras-Buchenwald des LRT 9130. Bodensaure Buchenwälder zwi-

schen Gut Stubbe und Gut Büstorf auf leicht zur Schlei hin abfallendem Gelände, in

Teilbereichen auf niedrigen Steilküstenabschnitten stockend. Uferbegleitender Hain-

simsen-Buchenwald auf mäßig steilen bis steilen Hangbereichen im Waldgebiet Hege-

holz im Nordosten des Lindauer Noores.

Erhaltungszustand: C

Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) (9130)

Mehrere kleinflächige Einzelvorkommen von mesophilen Buchenwäldern innerhalb des

Teilgebietes. Hierzu gehören: Wald Hegeholz im Nordosten des Lindauer Noores. O-

berhalb des Hanges anschließende Buchenwälder mit Goldnessel (Lamium galeobdo-

lon) und Flattergras (Milium effusum) in der Krautschicht. Der Buchenwald ist struktur-

und artenarm und von forstwirtschaftlicher Nutzung geprägt, stark durchforstet.

Auf einem sandigem Hügel gelegener Flattergras-/Perlgras-Buchenwald (Waldstück

"Haaghab") im Südwesten des Gunnebyer Noores. Überwiegend älterer Buchenwald,

stellenweise dominant Bergahorn in der Strauchschicht mit Übergängen zu bodensau-

ren Buchenwäldern (LRT 9110).

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Bewaldete Steilküstenabschnitte am Westufer der Halbinsel westlich des Büstorfer

Noores, nordöstlich von Bohnertfeld und am Ostufer der Schlei zwischen der Brücke

bei Lindaunis und Gut Büstorf.

Erhaltungszustand: C

Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald

(Carpinion betuli) (9160)

Mehrere kleinflächige Einzelbestände nutzungsgeprägter Eichen-Hainbuchenwälder

auf einer Halbinsel nordöstlich von Bohnertfeld, westlich von Gut Büstorf. Die Baum-

schicht wird von Eichen, Eschen und nur teilweise Buchen gestellt, in der Strauch-

schicht ist Hasel stark vertreten. Die Bestände wurden historisch als Nieder- bzw. Mit-

telwald genutzt. Krautschicht mit Arten der mesophilen Buchenwälder. Komplex LRT

9160 / 9130.

Erhaltungszustand: C

Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae,

Salicion albae) (*91E0)

Im Rahmen der Erstkartierung wurden innerhalb des Teilgebietes keine Vorkommen

des Lebensraumtyps erfasst.

Mehrere kleinflächige Einzelvorkommen als quellige Erlen-Eschenwälder oft am Hang-

fuß von Steilküstenabschnitten der Schleiufer bspw. nördlich von Schleihof, am West-

ufer der westlich von Gut Büstorf gelegenen Halbinsel und mehrere Einzelbestände im

Bereich des Jahnsholzes bei Gut Büstorf. Hier liegen die Bestände teilweise im Ein-

trittsbereich kleiner Bäche und werden im Umgebungsbereich von Buchenwäldern um-

geben. Die 2008 erfassten schleiufernahen Vorkommen liegen oft im Rückstaubereich

der Ostsee bzw. der Schlei.

Erhaltungszustand: C

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Teilgebiet 3: Die Äußere Schlei von Kappeln bis zum Mündungsbereich bei Schleimün-

de

Flache große Meeresarme und –buchten (Flachwasserzonen und Seegraswiesen)

(1160) incl. vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt (1140) bei entsprechenden

Windlagen

Schlei zwischen Kappeln (nördlich der Schleibrücke) bis zum Mündungstrichter zwi-

schen Maasholm (Nordufer) und Olpenitzdorf (Südufer). Am Nordufer liegt das relativ

große Wormshöfter Noor, am Südufer das kleine Olpenitzer Noor. Die Halbinseln

Maasholm und Olpenitzör ragen in die Schlei hinein. Der gesamte nördliche Uferbe-

reich des Wormshöfter Noores und der Bereich des ehemaligen Marinehafens Olpenitz

ist durch künstliche Dämme und Aufschüttungen gesichert. Der Salzgehalt liegt im

Mündungsbereich bei 12 bis 18 ‰ (polyhalin; Maasholm: 15,8‰; Kappeln: 15,0‰ GO-

CKE et.al. (2003)). Die Uferbereiche beim Gut Buckhagen, am Olpenitzer Noor sowie

weite Bereiche der Halbinsel Olperör werden von großflächigen Salzwiesenkomplexen

eingenommen, welche kleinflächig in Intensivgrünland übergehen. Abschnittsweise

sind gut entwickelte Brackwasser-Schilfröhrichte ausgebildet. Am Westrand des

Wormshöfter Noores finden sich mehrere kleine Buchten mit brachgefallenen Salzwie-

sen.

Erhaltungszustand: B (nachrichtliche Übernahme aus SDB)

Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände (1220) im Komplex mit Einjährigen Spülsäu-

men (1210)

Nicht oder nur sehr kleinräumig befestigte Strandwälle in Uferbereichen der nördlich

von Olpenitz liegenden Halbinsel Olperör mit Vorkommen von Vegetation einjähriger

Arten in Bereichen vorhandener Spülsäume. Einzelne Strandwallabschnitte zeichnen

sich durch anhaltende Übersandung, andere Bereiche durch starke Erosion aus, so

dass in Teilabschnitten der Strandwall unterbrochen ist.

Erhaltungszustand: B

Großflächig durch Steinschüttung und teilweise auch durch Beton befestigte Strandwäl-

le auf der Halbinsel Olperör, die ebenfalls von einer starken Umlagerungsdynamik ge-

prägt sind.

Erhaltungszustand: C

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Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände (1220)

Mehrere Einzelvorkommen. Strandwälle bzw. Strandwallkomplexe die sich östlich von

Grimsberg über Rabelsund und Buckhagen bis in die südwestlichen Uferbereiche des

Wormshöfter Noores entlang des Nordufers der Schlei fortsetzen. Wechselnde Sub-

strate aus Sand, Kies und Geröll, in Teilabschnitten unterhalb von landseitig anschlies-

sender Steilküste (LRT 1230). Weitere Vorkommen als der Küste vorgelagerter, recht

weit in die Schlei hineinragender Strandwallkomplex aus Sand und Kies nördlich des

Ellenbergholzes auf dem Südufer der Schlei mit hochwüchsiger Vegetation, kaum ver-

ändert, der sich Richtung Osten unterhalb einer bewaldetenSteilküste fortsetzt.

Erhaltungszustand: B

Von Grünland eingenommener, intensiv durch Erholungssuchende genutzter Bereich

des Strandwalles, zur Schlei Sandstrand anschliessend.

Erhaltungszustand: C

Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und –Steilküsten mit Vegetation (1230)

Am Westrand des Wormshöfter Noores gelegene, bis zu 10m Höhe aufragende Steil-

ufer, die von Gehölzbeständen überwiegend aus Sträuchern mit einzelnen Bäumen

eingenommen werden. Vorgelagert sind meist schmale Schilfröhrichtsäume, die stre-

ckenweise durch die Brandung stärker beeinträchtigt sind. Vereinzelt kommt es zu

Abrüchen, Rutschungen und Auskolkungen.

Erhaltungszustand: C

Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae) (1330)

Mehrere Vorkommen geschlossener Salzwiesenkomplexe unterschiedlicher Ausprä-

gung, Nutzung und unterschiedlichen Erhaltungszustandes im Bereich der äußeren

Schlei. Hierzu gehören Vorkommen östlich von Grimsberg (Grimnis Au), südlich des

Gutes Buckhagen, am Westrand des Wormshöfter Noores, in Niederungsbereichen im

Süden und Westen des Olpenitzer Noores und auf der Halbinsel Olperör nordöstlich

von Olpenitz, wobei die beiden letztgenannten die großflächigsten Salzwiesenkomple-

xe darstellen.

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Mäßig artenreiche Salzwiesen auf der Halbinsel Olperör nordöstlich von Olpenitz un-

terschiedlicher Struktur, von kurzrasig bis höher aufgewachsen und stellenweise mit

Streulagen infolge extensiver Nutzung oder auch Nutzungsauflassung. Straußgras-

Rotschwingel-Salzrasen mit regelmäßigem Vorkommen von Strandaster (Aster tripoli-

um) und Strandwegerich (Plantago maritima). Oft kleinere Wasserlöcher, hier auch mit

Vorkommen von Andel (Puccinellia maritima) und Queller (Salicornia europaea).

Erhaltungszustand: B

Artenarme, kurzrasige und teilweise bultig getretene Straußgras-, Rotschwingel- oder

Bottenbinsenrasen, überwiegend als Weide genutzt. Bei sehr extensiver Nutzung kön-

nen Teilbereiche mit geringen Anteilen des Schilf-, seltener auch des Strandsimsen-

Brackwasserröhricht durchsetzt oder bei Nutzungsauflassung vollständig von diesem

vereinnahmt sein.

Erhaltungszustand: C

Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) (9110)

Auf zwei Moränenhügeln im Nordwesten von Olpenitz gelegene bodensaure Buchen-

wälder mit hohem Anteil Starkholz.

Erhaltungszustand: C

Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) (9130)

auf Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und –Steilküsten mit Vegetation (1230)

Bewaldete Steilküste unterhalb des Ellenbergholzes nordöstlich von Kappeln überwie-

gend mit mesophilem Buchenwald. Die Krautschicht wird größtenteils von Arten der

mesophilen Wälder gebildet, stellenweise treten auch Arten der bodensauren Wälder

auf. Der Steilküste ist ein Geröllstrand vorgelagert, der stellenweise von ausdauernder

Vegetation der Kiesstrände besiedelt wird. Es sind leichte Unterspülungen, Abbrüche

und Abrutschungen zu verzeichnen.

Erhaltungszustand: C

Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae,

Salicion albae) (*91E0)

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Kleinflächiger, an bewaldete, steil abfallende Uferhänge der Schlei nördlich von Ellen-

berg anschließender Auwald im Mündungsbereich eines Baches. Einschichtiger, quelli-

ger Erlen-Eschen-Auwald, weitgehend in lebensraumtypischer Ausprägung, randlich

eutrophiert.

Erhaltungszustand: C

Teilgebiet 4: Die Schleimündung mit dem NSG „Oehe-Schleimünde“

Lagunen des Küstenraumes (Strandseen) (*1150)

Lagunen im Bereich des NSG Oehe-Schleimünde. Teilweise sind es in den Strandwall-

komplex hineinragende Schleibuchten, teilweise handelt es sich um brackige Gewässer

unterschiedlicher Flächengröße ohne dauerhafte Verbindung zur Schlei, die bei Hoch-

wasserereignissen/Sturmfluten temporärem Brackwassereinfluss unterliegen. Einige

dieser Gewässer sind anthropogen entstanden. Die Zuordnung der Gewässer zum Le-

bensraumtyp Strandseen (Lagunen) erfolgte, wenn die Abschnürung von der Schlei

vollständig bzw. nur noch eine schmale Verbindung zur Schlei gegeben ist. Oft beste-

hen innerhalb des NSG Oehe-Schleimünde aufgrund der anhaltenden natürlichen Dy-

namik untrennbare Übergänge des LRT 1150 zu den Lebensraumtypen 1160 und

1140, mit denen diese über Buchten unterschiedlicher Flächenausdehnung mit der

Schlei in Verbindung stehen.

Erhaltungszustand: B

Flache große Meeresarme und –buchten (Flachwasserzonen und Seegraswiesen)

(1160) incl. Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt (1140)

Die westlich des NSG Oehe-Schleimünde anschliessenden Gewässerbereiche der

Schlei fallen in Abhängigkeit von den Windverhältnissen häufig in großen Bereichen

trocken (Windwatt). Diese Windwatten der Schlei sind hier vor allem als Sand- und

Mischwatt ausgebildet. Oft bestehen untrennbare Übergänge der LRT 1160, 1140 und

1150.

Auftragsgemäß wurden die aquatischen Lebensräume der Schlei und der angrenzen-

den Noore nicht kartiert. Die Bewertung des Erhaltungszustandes (Gesamtwert) der

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ausgegrenzten, zum Lebensraumtyp 1160 bzw. 1140 gehörenden Gewässerbereiche

wird daher nachrichtlich aus den Angaben im Standarddatenbogen übernommen.

Erhaltungszustand (LRT 1160): B

Erhaltungszustand (LRT 1140): A

Einjährige Spülsäume (1210)

Spülsäume mit überwiegend einjährigen Arten treten auf der Halbinsel Olpenitz (südlich

von Schleimünde) an den der Schlei zugewandten Ufern auf. Es handelt sich um

schmale Sand- oder Kiesstrände. Vielerorts ist zahlreich Spülsaummaterial vorhanden,

die Vegetation war zur Kartierzeit spärlich bis abschnittsweise auch flächig ausgebildet.

Abschnittsweise gegenüber Schleimünde ist der Strand mit Steinpackungen befestigt.

Vorkommen auf natürlichen Kies- und Sandstrandabschnitten mit typischem Arten-

spektrum, hervorragende Ausprägung, wenig beeinträchtigt. Häufig sind üppige Mel-

den-Fluren ausgebildet.

Erhaltungszustand: A

Die gesamte Strandlinie entlang der Ostseeküste und sehr kleinflächig auf der Westsei-

te innerhalb des NSG Oehe-Schleimünde (nördlich von Schleimünde) wird von Spül-

saumvegetation eingenommen, die naturbedingt jährlich großen Schwankungen unter-

zogen ist. Auch bestehen hier enge Verzahnungen bzw. Übergänge der Spülsäume

(LRT 1210) mit dem oberhalb anschliessenden Strandwallsystem (LRT 1220). So wur-

de während des Herbststurmes Mitte September 2008 der Bereich des unteren Spül-

saumes weitgehend vernichtet, während der Bereich des oberen Spülsaums im Über-

gang zum Strandwall mit Vorkommen der mehrjährigen Arten Meerkohl (Crambe mari-

tima), Stranddistel (Eryngium maritimum), Meersenf (Cakile maritima), Kali-Salzkraut

(Salsola kali) und oft mit Dominanz der Salzmiere (Honckenya peploides) stark über-

sandet wurde.

Erhaltungszustand: B

Spülsaum mit spärlichem Bewuchs auf durch Steinblöcke befestigtem Strandabschnitt

auf der Halbinsel Olpenitz (südlich von Schleimünde). Artenspektrum durchschnittlich.

Erhaltungszustand: C

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Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände (1220)

mit Übergängen zu / bzw. im Komplex mit

den Lebensraumtypen 1210, 2110, 2120 und 2130 (s.a. dort)

Der höher gelegene Strandbereich entlang der gesamten Ostseeküste innerhalb des

NSG Oehe-Schleimünde (nördlich von Schleimünde) bis zur Schleimündung wird von

einem klassischen Uferstrandwall unterschiedlicher Substratzusammensetzung (Geröll,

Kies, Sand) eingenommen, der während des Herbststurmes Mitte September 2008

stark übersandet wurde. Es sind hier Strandwallgesellschaften mit Meerkohl (Crambe

maritima), Salzmiere (Honckenya peploides), Strand-Distel (Eryngium maritimum),

Meersenf (Cakile maritima), Kali-Salzkraut (Salsola kali) und Küsten-Kamille (Tripleu-

rospermum maritimum) vertreten. Enge Verzahnungen bestehen hier mit Vegetations-

beständen einjähriger Spülsäume (LRT 1210) und mit von schmalen Weißdünen ein-

genommenen, überdünten Strandwallabschnitten, die landseitig fließend in Weißdü-

nen-Graudünenkomplexe übergehen, stellenweise weisen diese Aufwehungen auch

Ansätze einer Primärdünenbildung (LRT 2110) auf.

Erhaltungszustand: A

In der Strandwalllandschaft des NSG Oehe-Schleimünde relativ niedrig gelegene, zur

Schlei abfallende Strandwälle, die von heterogenen Vegetationbeständen mit Arten der

mehrjährigen Vegetation der Kiesstrände, des mesophilen Grünlandes und der Grau-

dünen eingenommen werden, stellenweise auch mit Arten der Salzwiese in geringer

Deckung oder stärker mit Schilf durchsetzt sind. Extensive Beweidung mit Robustrin-

dern.

Erhaltungszustand: B

Kiesstrände mit überwiegend mehrjähriger Vegetation und Strandwallbildungen entlang

des Schleiufers südlich der Schleimündung auf der Halbinsel Olpenitz vom Camping-

platz Olpenitz bis zur Schleimündung. Insgesamt ist die Küstendynamik durch die Frei-

haltung der Fahrtrinne, durch die Verbauungen an der Schleimündung und an den U-

fern sowie durch die Bebauung im Süden (Port Olpenitz, ehemals militärisch genutzt)

stark beeinträchtigt. Auf dem Strandwall am Außenstrand verläuft ein flacher Deich mit

Uferbefestigungen und einer Fahrspur. Auf den Strandwällen sind Trockenrasen (mit

z.B. Strandhafer, Sand-Segge, Grasnelke), ruderalisierte Magerrasen und mesophile

Grasfluren (Rot-Schwingel-Grasland, Quecken-Fluren) ausgebildet. Kleinflächig (etwa

20%) treten nicht ausgrenzbare flache Überdünungen (LRT *2130) im Komplex mit den

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Strandwällen auf, die sich aber in der Vegetation nicht von den Magerrasen des

Strandwalls unterscheiden. An den Kiesstränden entlang der Schlei bestehen Verzah-

nungen mit annuellen Spülsaumarten. Die Strände entlang von Port Olpenitz und in

Richtung Dorf sind z.T. mit Steinen und Beton befestigt, kleinflächig treten Kartoffelro-

sen-Gebüsche auf.

Erhaltungszustand: C

Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae) (1330)

Im Teilgebiet mit dem NSG Oehe-Schleimünde werden die schleiseitigen unteren Zo-

nen der Nehrungshaken etwa ab der 1 m-Höhenlinie von Salzwiesen in unterschiedli-

cher Ausprägung eingenommen.

Mäßig artenreiche, niedrigwüchsige, von Straußgras-, Rotschwingel- und Bottenbinsen-

rasen geprägte Salzwiesen auf Salztorf in dem der Schlei zugewandten Bereich mit re-

gelmäßigem Vorkommen der Strandaster (Aster tripolium), des Strand-Wegerichs

(Plantago maritima) und des Strand-Dreizacks (Triglochin maritima) in hoher Deckung,

stellenweise auch mit Strand-Beifuss (Artemisia maritima). Das Gelände ist von alten

Gräben und Prielen durchzogen und weist eine hohe Anzahl brackiger Kleingewässer

(als LRT *1150 erfasst) auf. Diese sind zumindest teilweise anthropogener Entstehung.

Sie könnten ehemalige Torfstiche darstellen oder sind Teil eines alten Entwässerungs-

systems. Einbezogen sind Salzwiesen auf von Torf überwachsenen Strandwällen. Die

Flächen werden extensiv mit Robustrindern beweidet.

Erhaltungszustand: A

Auf der Halbinsel Olpenitz (südlich der Schleimündung) kleinflächig ausgebildetes

Salzgrünland innerhalb einer Strandwallsenke und am Schleiufer. Aufgrund der Nut-

zungsauflassung ist die Vegetation hochwüchsig, es sind Strandbinsen-Riede (Junce-

tum maritimi), Strandsimsen-Riede (Bolboschoenetum maritimi), Strandaster-

Bottenbinsen-Rasen (Juncetum gerardii), Strandwermut-Staudenfluren (Artemisia mari-

tima) und Schilf-Brackwasser-Röhricht ausgebildet. In einer kleinen vom Strandwall

abgetrennten Senke liegt ein salzhaltiges Kleingewässer.

Erhaltungszustand: C

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Primärdünen (2110)

mit Übergängen zu / bzw. im Komplex mit den Lebensraumtypen 1220 und 2120 (s.a. dort)

Die Vordünen/Primärdünen der Halbinsel Olpenitz liegen im oberen Bereich der Sand-

strände im Übergang vom Strand zum Strandwall. Mit einer kleinen Ausnahme befin-

den sie sich am Außenstrand. Neben dem typischen Artenspektrum der Vordünen

(Salzmieren-Flur, Dünenquecken-Flur, Strandroggen-Flur) kommen auch Arten der

Strandwälle wie z.B. Meerkohl oder Strandkamille vor. Die Überdünung ist nur gering-

mächtig und meist nicht vollständig, es kommen auch gröbere Strandwallsubstrate vor.

Kleinflächig sind oberhalb der Vordünen auch Weißdünen (LRT 2120) ausgebildet, die

Dünenabfolge ist aber nicht komplett. Zumeist grenzt oberhalb der Vordünen ein Deich

mit Steinbefestigungen und eine Fahrspur an, wodurch die Strandwalldynamik einge-

schränkt ist. Neben den kleinflächigen Vordünenbereichen mit typischer Vegetation

wurde auch der breite vegetationsfreie Strand- und Dünenbereich bis zur Wasserlinie

an der Außenseite der Schleimündung in den LRT einbezogen. Dieser ist nicht genutzt

und unterliegt somit der natürlichen Küstendynamik.

Erhaltungszustand: C

Weißdünen mit Strandhafer (Ammophila arenaria) (2120)

Von schmalem Weißdünenstreifen eingenommener, überdünter Teil des Strandwall-

komplexes im Norden des NSG Oehe-Schleimünde, etwa 1 - 1,5 m aufgehöht, fast

ausschließlich von Strandhafer (Ammophila arenaria) und anderen lebensraumtypi-

schen Arten eingenommen. Wasserseitig zur Vegetation der Kiesstrände (LRT 1220)

übergehend, landseitig fließender Übergang in Weißdünen-Graudünenkomplex (LRT

2130). In den Lebensraumtyp einbezogen sind nach Westen Richtung Schlei auslau-

fende Strandwallerhebungen mit kleinflächigen Überdünungen mit Vorkommen des

Strandhafers und Übergängen auch zum LRT *2130.

Erhaltungszustand: B

Am Strand und auf den Strandwällen der Halbinsel Oplenitz (südlich von Schleimünde)

treten kleinflächig geringmächtige Weißdünen mit Strandhafer- (Ammophila arenaria)

und Strandroggen- (Leymus/Elymus arenarius) Fluren auf. Diese befinden sich im obe-

ren Bereich des Außenstrandes hinter den Vor-/Primärdünen im Bereich des durch ei-

ne Uferbefestigung (Deich, Steinpackungen, Fahrspur) beeinträchtigten Strandwalls

und am östlichen Ufer am Rand eines alten Strandwalls saumartig unmittelbar hinter

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dem Spülsaum. Die Überdünung ist sehr flach, die Sandnachlieferung ist entsprechend

dem naturräumlichen Potenzial gering. Eine Zonierung mit anderen Dünenstadien ist

mit Ausnahme der Vordünenfluren nicht vorhanden, Graudünenrasen befinden sich nur

kleinflächig innerhalb des Strandwalles. Es bestehen Übergänge zu den Spülsäumen

(LRT 1210) und zum Strandwall (LRT 1220).

Erhaltungszustand: C

Festliegende Küstendünen mit krautiger Vegetation (Graudünen) (*2130)

Die Strandwälle insbesondere innerhalb der südlichen Hälfte des NSG Oehe-

Schleimünde werden etwa ab der 1 m-Höhenlinie von verschiedenen Gesellschaften

der Mager- und Sand-Trockenrasen eingenommen, die insgesamt dem Lebensraumtyp

der Graudüne zuzuordnen sind. Es handelt sich vor allem um niedrigwüchsige Rasen,

die vom Rotschwingel (Festuca rubra agg.), Schaf-Schwingel (F. ovina agg.) oder auch

von der Sandsegge (Carex arenaria) geprägt werden, sporadisch tritt auch der Strand-

hafer (Ammophila arenaria) oder Silbergras (Corynephorus canescens) auf. Teilweise

handelt es sich um geringmächtige, kaum erkennbare Überdünungsbereiche auf den

Strandwällen, in anderen Bereichen weisen die Dünen jedoch größere Mächtigkeiten

auf, die stellenweise bis über 3 mNN aufragen können.

Erhaltungszustand: B

Auf den Strandwällen der Halbinsel Olpenitz (südlich Schleimünde) treten kleinflächig

(etwa 20%) nicht ausgrenzbare, flache Überdünungen auf, die sich aber in der Vegeta-

tion nicht von den Magerrasen des Strandwalls unterscheiden. Diese Graudünenbil-

dungen wurden im Komplex in den Standwall einbezogen und bewertet. Es handelt

sich um Magerrasen mit Sand-Segge (Carex arenaria), Rot-Schwingel (Festuca rubra

agg.), Grasnelke (Ameria martimia) und stellenweise auch Strandhafer (Ammophila a-

renaria).

Erhaltungszustand: C

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Teilgebiet 5: Wälder bei Louisenlund

Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) (9110)

Kleinflächige Hainsimsen-Buchenwälder auf ausgehagerten Kuppenlagen innerhalb der

Louisenlunder Wälder. Zwei Einzelbestände. Ein Bestand in nordwestlicher Waldrand-

lage des Geheges "Kälberkoppel" und ein Einzelbestand in südöstlicher Waldrandlage

des östlichen Waldgebietes in siedlungsnaher Lage bzw. am Westrand des Sportplat-

zes Fleckeby in biotoptypischer Ausprägung mit Dominanz der Schlängelschmiele in

der Krautschicht.

Erhaltungszustand: C

Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) (9130)

Oft kraut- und strauchreiche Perlgras- oder Waldschwingel-Buchen- und Buchen-

Eschenwälder in biotop- und lebensraumtypischer Ausprägung mit unterschiedlichen

bewirtschaftungsbedingten Altersklassen. Die Baumschicht ist oft einschichtig, in Be-

ständen mit hohem Anteil von Buchen-Stark- und Altholz im Oberstand auch zwei-

schichtig ausgebildet. Neben den Hauptbaumarten Buche und Esche sind auch Berg-

Ahorn, Stiel-Eiche, Hainbuche und Spitz-Ahorn vertreten. Von herausragender Bedeu-

tung sind mehrere Vorkommen von Buchenwald- und Buchen-Eschenwald-Beständen

in den Louisenlunder Wäldern mit signifikanten Anteilen von bewertungsrelevanten

(Buchen-) Altbäumen und Starkholz. So wurden insgesamt 172 Altbäume (BHD >

80cm; überwiegend Buche, seltener Eiche, u.a. eine Eiche mit BHD von 1,8m) festge-

stellt. Unter Einbeziehung dieser herausragenden Buchenwaldbestände in die ausge-

wiesene Bewertungseinheit (Teilfläche), wurden die Hauptparameter "Arteninventar"

und "Habitatstruktur" mit der Wertstufe "B" bewertet. Auch weisen einzelne Waldberei-

che geringere Anteile von bewertungsrelevantem stehenden und liegenden Totholzes

auf. Hervorzuheben sind desweiteren die im Westen und Südosten des Waldgebietes

verlaufenden Bachschluchten mit naturnahen Waldbächen. Nachteilig für eine waldöko-

logische Gesamtbewertung wirken sich hingegen die Erschließung des Waldgebietes

durch mehrere wassergebundene Waldwege, aber auch durch mehrere, zumindest

zeitweilig relativ stark frequentierte Teerstraßen aus (Zufahrtsstraßen zum Internat

Louisenlund), die nicht unerhebliche Beeinträchtigungen darstellen.

Erhaltungszustand: B

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

Projektgruppe FFH-Monitoring Schleswig-Holstein – EFTAS – PMB – NLU Seiten 44 von 64

Komplex aus:

Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae,

Salicion albae) (*91E0) und

Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald

(Carpinion betuli) (9160)

Durch mehrere Entwässerungsgräben beeinträchtigter Feuchtwaldkomplex aus sumpf-

seggenreichen und oft quelligen Eschen-Ahorn-Schwarzerlen-"Auwäldern" im Sinne

des Lebensraumtyps (LRT) *91E0 mit untrennbaren Übergängen zum LRT 9160 im

südöstlichen Waldbereich der Louisenlunder Wälder. LRT-Komplex.

Erhaltungszustand: C

Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae,

Salicion albae) (*91E0)

Erlen-Eschen-Auwälder und -Quellwälder unterschiedlicher Ausprägung innerhalb der

Louisenlunder Wälder, oft als Reste naturnaher, waldbachbegleitender Auwälder oder

Erlen-Eschen-Quellwälder im Bereich von Quellkuppen oder auf Quellhängen, teilweise

durch Entwässerung und/oder Einbringung nicht standortheimischer Gehölzarten be-

einträchtigt. Das Vorkommen von Kalktuffquellen konnte für das Gebiet nicht eindeutig

nachgewiesen werden. Lediglich sehr selten konnten nur geringe, nicht eindeutige Kal-

kinkrustierungen festgestellt werden, so dass eine Zuordnung zum Lebensraumtyp

(LRT) 7220 (Kalktuffquellen (Cratoneurion)) nicht vorgenommen wurde. Zum LRT

*91E0 wurden auch schleinahe, Sumpfseggen- und Schilfreiche Erlenbrüche im "Rück-

staubereich" der Schlei bzw. der Ostsee gestellt, die sich am Südostufer der Großen

Breite der Schlei zwischen Borgwedel und dem Internat Louisenlund befinden.

Erhaltungszustand: C

Übergangsbiotop zum LRT *91E0

Durch Entwässerung und Einbringung von nicht standortheimischen Hybridpappeln

stärker beeinträchtigte Erlen-Eschen-Auwälder und -Quellwälder innerhalb der Louisen-

lunder Wälder, teilweise mit Anteilen Brennessel in der Krautschicht.

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

Projektgruppe FFH-Monitoring Schleswig-Holstein – EFTAS – PMB – NLU Seiten 45 von 64

Kontaktbiotope zum LRT *91E0

Feuchtwaldangrenzende Schilf-Landröhrichte/Brackwasserröhrichte und Gehölz-

/Gebüschbestände wurden als Kontaktbiotope dem LRT zugeordnet.

Zusammenfassend vergleichende Beschreibung mit (Erst-) Grundlagenkartie-

rungen 2002/2005 (TRIOPS 2002; LEGUAN 2005, 2006) und Angaben im Stan-

darddatenbogen

Eine zusammenfassend vergleichende Beschreibung der im Gebiet vorkommenden

Lebensraumtypen mit den Ergebnissen der Erst- bzw. Grundlagenkartierung ist aus

mehreren Gründen nicht möglich bzw. mit erheblichem Aufwand verbunden.

Wie eingangs bereits dargestellt, setzt sich das heutige Gebiet von Gemeinschaftlicher

Bedeutung (GGB) „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

(MUNL 2006) aus den ehemals eigenständigen GGB „Strandseen, Noore und Dünen

der Schleilandschaft“ (1423-304), „Schleiförde und Schleisand“ (1423-305) mit deren

Gebietserweiterungen „Erweiterung Schleiförde und Schleisand“ (1423-307) und „Er-

weiterung Strandseen, Noore und Dünen der Schleilandschaft“ (1423-308) zusammen.

Eine zusammenfassend vergleichende Beschreibung würde eine Zusammenführung

der Ergebnisse aus den o.g. Textbeiträgen der Erstkartierung voraussetzen, sofern

diese in tabellarischer Form vollständig vorliegen würden. Eine tabellarische Zusam-

menstellung der Erstkartierungsergebnisse ist jedoch den Textbeiträgen zu den Erst-

kartierungen (TRIOPS 2002; LEGUAN 2005, 2006) nicht bzw. nur unvollständig zu

entnehmen. Daher wird auf eine zusammenfassend vergleichende Beschreibung ver-

zichtet und lediglich eine tabellarische Zusammenstellung der Kartierungsergebnisse

der Folgekartierung 2008 mit den Angaben im Standarddatenbogen in Tabelle 2 im

Anhang gegeben.

Erfassung von im SDB nicht aufgeführten Lebensraumtypen im Rahmen der Folgekartie-

rung 2008

Im Rahmen der Folgekartierung 2008 wurden folgende im Standarddatenbogen (SDB)

nicht aufgeführten Lebensraumtypen zusätzlich erfasst:

- Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis

und des Callitricho-Batrachion (3260):

Naturnaher, nicht begradigter Fließgewässerabschnitt der Füsinger Au (Unterlauf).

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

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- Trockene europäische Heiden (4030): Zwei Vorkommen auf Hangbereichen am

Ostufer des Haddebyer Noores und nordöstlich des Holmer Sees.

- Artenreiche montane Borstgrasrasen (*6230): Auf hoch gelegenen, steilküstenna-

hen Standorten im Westen der Halbinsel Reesholm und kleinflächig auf Strandwall

im Norden des Holmer Sees.

- Kalktuffquellen (Cratoneurion) (*7220): Ein Vorkommen am Südufer der Schlei zwi-

schen Fahrdorf und Fahrdorfer Ziegelei, ein weiteres Vorkommen am Nordufer der

Schlei innerhalb eines quelligen Erlen-Eschen-Auwaldes (LRT *91E0), südöstlich

von Klensby. Mehrere Kleinvorkommen oberhalb von Brodersby/Schleihof.

- Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion inca-

nae, Salicion albae) (*91E0): Mehrere Einzelvorkommen am West- und Ostufer des

Selker Noores, am Nordufer der Füsinger Au, am Südufer der Kleinen Breite der

Schlei zwischen Fahrdorf und Fahrdorfer Ziegelei und innerhalb des Waldgebietes

südwestlich von Gut Winning. Mehrere Kleinvorkommen zwischen Missunde und

Arnis.

Kein Nachweis von im SDB aufgeführten Lebensraumtypen im Rahmen der Folgekartie-

rung 2008

Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Quercus robur (9190)

Für das GGB konnte kein Vorkommen dieses LRT`s nachgewiesen werden, auch

im Rahmen der Erstkartierung wurden diese bereits nicht erfasst.

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8. Erhaltungs- und Entwicklungsziele

Gebietsspezifische Erhaltungsziele bestehen für die im Standarddatenbogen geführten

Lebensraumtypen und Arten für das als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung be-

nannte Gebiet DE-1423-394 „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“

(MLUR 2006b).

Erhaltungsziele für das als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung benannte

Gebiet DE-1423-394 „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerter Flachgründe“

1. Erhaltungsgegenstand

Das Gebiet ist für die Erhaltung folgender Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten

des Anhangs II der FFH-Richtlinie

a) von besonderer Bedeutung: (*: prioritäre Lebensraumtypen)

1110 Sandbänke mit nur ständiger Überspülung durch Meerwasser

1140 Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt

1150* Lagunen (Strandseen)

1160 Flache große Meeresarme und -buchten

1170 Riffe

1210 Einjährige Spülsäume

1220 Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände

1230 Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und -Steilküsten mit Vegetation

1310 Quellerwatt

1330 Atlantische Salzwiesen

2120 Weißdünen mit Strandhafer

2130* Graudünen mit krautiger Vegetation

7230 Kalkreiche Niedermoore

9110 Hainsimsen-Buchenwald

9130 Waldmeister-Buchenwald

9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald

9190 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen

b) von Bedeutung:

6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden und Lehmboden

6510 Magere Flachland-Mähwiesen

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7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore

1095 Meerneunauge (Petromyzon marinus)

1099 Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)

1351 Schweinswal (Phocoena phocoena)

2. Erhaltungsziele

2.1 Übergreifende Ziele

Erhaltung des größten Brackwassergebietes des Landes, der Schleiförde, mit ihren

charakteristischen geomorphologischen Strukturen, mit in weiten Bereichen noch na-

turnaher Biotopausstattung und ökologisch vielfältigen, eng verzahnten marinen und

limnischen Lebensräumen, die auf Grund hoher standörtlicher Variabilität und Über-

gangssituationen ein für Schleswig-Holstein einzigartiges Küstengebiet repräsentiert.

Der Erhaltung weitgehend ungestörter Bereiche und natürlicher Prozesse wie der Dy-

namik der Ausgleichsküste oder aktiver Moränensteilhänge kommt im gesamten Gebiet

eine sehr hohe Bedeutung zu.

Die auf zahlreichen Standortkomplexen in das Gebiet einbezogenen wichtigsten und

wertvollsten Salzwiesengebiete der Ostseeküste sind in ihrer regionaltypischen Aus-

prägung zu erhalten Übergreifend soll im Gebiet die Wiederherstellung einer guten

Wasserqualität angestrebt werden.

2.2 Ziele für Lebensraumtypen und Arten von besonderer Bedeutung:

Erhaltung eines günstigen Erhaltungszustandes der unter 1.a genannten Lebensraum-

typen und Arten. Hierzu sind insbesondere folgende Aspekte zu berücksichtigen:

1110 Sandbänke mit nur schwacher ständiger Überspülung durch Meerwasser

1170 Riffe

Erhaltung

natürlicher, weitgehend von mechanischer oder sonstiger (anthropogener) Schädi-gung freier und morphologisch ungestörter Bereiche des Meeresgrundes der Ost-see oder periodisch trockenfallender Flachwasserzonen mit Sand oder Hartsubstra-ten wie Findlingen, Steinen, natürlichen Muschelbänken und der für die Flachwas-serbereiche vor Schleimünde charakteristischen, zu Sandbänken vermittelnden Mischbestände,

der natürlichen Bodenstruktur und Morphodynamik (Strömungs- und Sedimentver-hältnisse) sowie sonstiger lebensraumtypischer Strukturen und Funktionen,

der natürlichen hydrophysikalischen und hydrochemischen Gewässerverhältnisse und Prozesse.

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1140 Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt

Erhaltung

der Wattflächen, auch in der für die Ostsee typischen Ausprägung als Windwatt, der weitgehend natürlichen Morphodynamik des Bodens, der weitgehend natürlichen hydrophysikalischen und hydrochemischen Verhältnisse

und Prozesse, der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen der Watten.

1150* Lagunen des Küstenraumes (Strandseen)

Erhaltung

von ausdauernden oder ephemeren Strandseen bzw. weitgehend abgetrennten Noorgewässern und flachen Buchten zwischen Nehrungshaken mit unterschiedlich ausgeprägtem periodischem Brackwassereinfluss,

der weitgehend natürlichen hydrophysikalischen Gewässerverhältnisse und Pro-zesse, der hydrochemischen Verhältnisse und der hydrologischen Bedingungen in der Umgebung der Gewässer, insbesondere die für die Schlei typische Abnahme des Salzgradienten von Schleimünde bis Schleswig,

der prägenden Sediment-, Strömungs- und Wellenverhältnisse im Küstenbereich und in der Schlei sowie der durch diese bewirkten Morphodynamik,

der weitgehend störungsfreien, unverbauter und nicht eingedeichter Küsten- und Schleiabschnitte,

der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen v.a. der ökologischen Wech-selwirkungen mit amphibischen Kontaktlebensräumen wie Salzwiesen, Strandwäl-len, Stränden, Getreibselsäumen mit Annuellen, Steilküsten, Feuchtgrünland, Hochstaudenfluren, (Brack-) Röhrichten, Gehölzbeständen, Pioniergesellschaften und Mündungsbereichen,

der vorhandenenSubmersvegetation z.B. aus Seegräsern, Armleuchteralgen, Sal-den und Laichkräutern, auch als Nahrungshabitat der hier brütenden und rastenden Wasser- und Schilfvögel

1160 Flache große Meeresarme und -buchten (Flachwasserzonen und Seegras-

wiesen)

Erhaltung

der weitgehend natürlichen Morphodynamik des Bodens, der Flach-wasserbereiche und der Uferzonen,

der vielgestaltigen geomorphologischen Strukturen der Schlei-Förde mit ihren cha-rakteristischen Engen und Breiten sowie der vielfältigen, häufig naturnahen Lebens-räume,

der weitgehend natürlichen hydrophysikalischen Gewässerverhältnisse und Pro-zesse und der hydrochemischen Verhältnisse (insbesondere der Wasseraustausch mit der offenen Ostsee, der für die Schlei charakteristische Salzgradient),

der Biotopkomplexe und ihrer charakteristischen Strukturen und Funktionen mit z.B. Riffen, Sandbänken, Salzwiesen und (Wind-)Watten,

mit ihrem charakteristischen Gesamtarteninventar, auch als Schlaf -, Rast- und Nahrungshabitat für brütende und überwinternde Vögel.

der charakteristischen, durch den Salzgradienten bedingten Abfolge der Submers-vegetation und ihrer Dynamik.

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1210 Einjährige Spülsäume

1220 Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände

Erhaltung

der weitgehend natürlichen Sediment- und Strömungsverhältnisse an der Ostsee und der Schlei,

der natürlichen Überflutungen. der weitgehend natürlichen Dynamik an Ostsee- und Schleiabschnitten mit Spül-

säumen (1210) sowie an ungestörten Kies- und Geröllstränden und Strandwallland-schaften und der ungestörten Vegetationsfolge (Sukzession),

der ungestörten Vegetationsfolge (Sukzession), unbeeinträchtigter Vegetationsdecken, der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen.

1230 Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und -Steilküsten mit Vegetation

Erhaltung

der biotopprägenden Dynamik der als Moränensteilküste ausgebildeten Steilküs-tenabschnitte der Schlei mit den lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen,

der unbebauten und unbefestigten Bereiche ober- und unterhalb der Steilküsten zur Sicherung der natürlichen Erosion und Entwicklung,

der weitgehend natürlichen Sediment-, Strömungs- und Wellenverhältnisse vor den Steilküsten.

1310 Pioniervegetation mit Salicornia und anderen einjährigen Arten auf Schlamm und Sand (Quellerwatt)

Erhaltung

weitgehend natürlicher Morphodynamik des Bodens und der Bodenstruktur. der natürlicherweise nur im Schleihaff vorkommenden Quellerfluren mit Salicornia

ramosissima, der Wattflächen, auch in der für die Ostsee typischen Ausprägung als Windwatt, der weitgehend natürlichen hydrophysikalischen und hydrochemischen Verhältnisse

und Prozesse wie regelmäßige Überflutungen und Trockenfallen, der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen.

1330 Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae)

Erhaltung

weitgehend natürlicher Morphodynamik des Bodens und der Bodenstruktur, der für die Schlei typischen, meist kleinflächigen, je nach Entfernung von der Ost-

see unterschiedlichen und stark schwankenden Brackwassergradienten ausgesetz-ten Salzwiesen mit ihrem standortabhängigen charakteristischen Arteninventar, u.a. Salzfenchel (Oenanthe lachenalii), Rotes Quellried (Blysmus rufus), Echter Sellerie (Apium graveolens), Milchkraut (Glaux maritima), Bottenbinse (Juncus gerardii), Stranddreizack (Triglochin maritimum), auch im kleinflächigen Komplex mit Brack-wasserröhrichten und Brackwasser-Hochstaudenfluren und ihrer ungestörten Vege-tationsfolgen (Sukzession),

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

Projektgruppe FFH-Monitoring Schleswig-Holstein – EFTAS – PMB – NLU Seiten 51 von 64

der weitgehend natürlichen hydrophysikalischen und hydrochemischen Verhältnisse und Prozesse, wie des standorttypischen Wasserhaushalts und der natürlichen Ü-berflutungsdynamik,

bestehender extensiver Nutzung/Pflege, der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen.

2120 Weißdünen mit Strandhafer (Ammophila arenaria)

2130* Festliegende Küstendünen mit krautiger Vegetation (Graudünen)

Erhaltung

der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen, reich strukturierter Graudünenkomplexe, der natürlichen Bodenentwicklung und der weitgehend ungestörten hydrologischen

Verhältnisse, der natürlichen Bodenentwicklung und der natürlichen Wasserstände in den Dü-

nenbereichen, der Mosaikkomplexe mit anderen charakteristischen Lebensräumen bzw. einge-

streuten Sonderstrukturen wie z.B. Sandflächen, Silbergrasfluren, Sandmagerrasen oder Heideflächen,

der natürlichen Sand- und Bodendynamik, vorgelagerter, unbefestigter Sandflächen zur Sicherung der Sandzufuhr, der natürlichen Dünenbildungsprozesse.

7230 Kalkreiche Niedermoore

Erhaltung

der mechanisch (nur anthropogen) unbelasteten und auch der nur unerheblich be-lasteten Bodenoberfläche und Struktur,

der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen , der natürlichen hydrologischen, hydrochemischen und hydrophysikalischen Bedin-

gungen , der mit dem Niedermoor hydrologisch zusammenhängenden Kontaktbiotope, z.B.

Quellbereiche und Gewässerufer, der bestandserhaltenden Pflege bzw. Nutzung. 9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)

9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)

9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-

Hainbuchenwald (Carpinion betuli)

9190 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Quercus robur

Erhaltung

naturnaher Buchenwälder sowie Eichen- und Eichen-Hainbuchenwälder in unter-schiedlichen Altersphasen und Entwicklungsstufen und ihrer standortypischen Vari-ationsbreite im Gebiet,

natürlicher standortheimischer Baum- und Strauchartenzusammensetzung, eines hinreichenden, altersgemäßen Anteils von Alt- und Totholz,

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

Projektgruppe FFH-Monitoring Schleswig-Holstein – EFTAS – PMB – NLU Seiten 52 von 64

der bekannten Höhlenbäume, der jeweiligen Sonderstandorte und Randstrukturen (z.B. Findlinge, Bachschluch-

ten, nasse Senken, Steilhänge, Uferbereiche der Schlei), der jeweils typischen Bio-topkomplexe und der für den jeweiligen Lebensraumtyp charakteristischen Habitat-strukturen,

der jeweils lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen, der weitgehend natürlichen jeweils lebensraumtypischen hydrologischen Bedingun-

gen, weitgehend ungestörter Kontaktlebensräume wie z.B. Brüche, Kleingewässer, Hei-

den, Trockenrasen, Dünen, Strandwälle, der weitgehend natürlichen Bodenstruktur. 2.3 Ziele für Lebensraumtypen und Arten von Bedeutung:

Erhaltung eines günstigen Erhaltungszustandes der unter 1.b genannten Lebensraum-

typen und Arten. Hierzu sind insbesondere folgende Aspekte zu berücksichtigen:

6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)

Erhaltung

regelmäßig gepflegter / genutzter Pfeifengraswiesen typischer Standorte, der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen, der pedologischen und hydrologischen Verhältnisse (insbesondere Wasserstand),

der standorttypischen und charakteristischen pH-Werte (hoher oder niedriger Ba-sengehalt),

bestandserhaltender Pflege bzw. Nutzungsformen, der oligotrophen Verhältnisse, von Mosaikkomplexen mit anderen charakteristischen Lebensräumen (z.B. kalkrei-

che Niedermoore), der Kontaktgesellschaften (z.B. Gewässerufer) und der einge-streuten Sonderstandorte wie z.B. Vermoorungen, Versumpfungen.

6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officina-

lis)

Erhaltung

regelmäßig gepflegter / extensiv genutzter, artenreicher Flachland-Mähwiesen typi-scher Standorte,

bestandserhaltender Nutzungsformen , der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen, der hydrologischen (z.B. ausgeprägter Grundwasserjahresgang) und oligo- bis me-

sotrophen Verhältnisse , von Saumstrukturen in Randbereichen, eingestreuter Flächen z.B. mit Vegetation der Sumpfdotterblumenwiesen oder Seg-

genriedern, Staudenfluren.

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7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore

Erhaltung

der natürlichen hydrologischen, hydrochemischen und hydrophysikalischen Bedin-gungen,

der lebensraumtypischen Strukturen und Funktionen, u.a. der nährstoffarmen Be-dingungen,

der weitgehend unbeeinträchtigten Bereiche , der Bedingungen und Voraussetzungen, die für das Wachstum torfbildender Moose

erforderlich sind, standorttypischer Kontaktlebensräume (z.B. Gewässer und ihre Ufer) und charakte-

ristischer Wechselbeziehungen, 1099 Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)

1095 Meerneunauge (Petromyzon marinus)

Erhaltung

der Schlei als Aufwuchs-, Nahrungs-, Wander- und Rückzugsgebiet, unverbauter oder unbegradigter Abschnitte ohne Ufer- und Sohlenbefestigung,

Stauwerke, Wasserausleitungen o.ä. weitgehend störungsarmer Bereiche, von weitgehend natürlichen Sedimentations- und Strömungsverhältnissen, barrierefreier Wanderstrecken zwischen Ostsee, der Schlei und ihren Seitengewäs-

ser zur Ermöglichung des Aufstiegs zu den Laichplätzen in der Loiter Au und weite-ren Laichgebieten,

möglichst geringer anthropogenen Feinsedimenteinträgen in die Laichgebiete, eines der Größe und Beschaffenheit des Gewässers entsprechenden artenreichen,

heimischen und gesunden Fischbestandes in den Flussneunaugen-Gewässern ins-besondere ohne dem Gewässer nicht angepaßten Besatz mit Forellen sowie Aalen,

bestehender Populationen. 1351 Schweinswal (Phocoena phocoena)

Erhaltung

lebensfähiger Bestände und eines natürliches Reproduktionsvermögens, ein-schließlich des Überlebens der Jungtiere,

von naturnahen Küstengewässern der Nord- und Ostsee, insbesondere von pro-duktiven Flachwasserzonen bis 20 m Tiefe,

von störungsarmen Bereichen mit geringer Unterwasserschallbelastung, der Nahrungsfischbestände, insbesondere Hering, Makrele, Dorsch, Wittling und

Grundeln, Sicherstellung einer möglichst geringen Schadstoffbelastung der Küstengewässer.

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9. Beeinträchtigungen und Gefährdungen

Die Ausführungen in den Textbeiträgen der Erstkartierung (TRIOPS 2002, 2006; LE-

GUAN 2005, 2006) zu diesen Themenbereichen entsprechen im Wesentlichen auch

der heutigen Situation. Hinsichtlich umfassender, teilgebietsbezogener Informationen

wird daher auf die o.g. Textbeiträge verwiesen.

Im GGB sind Beeinträchtigungen und Gefährdungen der vorhandenen Lebensräume

durch unterschiedliche Nutzungsformen unverändert erkennbar. Hierzu gehört die all-

gemein festzustellende Intensivierung der landwirtschaftlichen Landnutzung auf ertrag-

reichen und der modernen Landbewirtschaftung/ -technik zugänglichen Standorten in

oft ufernaher Lage oder bis unmittelbar an das Gewässer der Schlei heran. Mancher-

orts wurde in der Vergangenheit ackerfähiges Grünland in Ackerland umgewandelt,

dieser Prozeß scheint bis heute nicht abgeschlossen zu sein. Auch die Grünlandnut-

zung wurde mit Hilfe verbesserter Technik intensiviert (mehrschürige Mahdnutzung,

Erhöhung Viehbesatz, Gülle- und Siliertechnik). Die negativen Folgen dieser Nutzungs-

intensivierung auf die terrestrischen Lebensräume, die in die Schlei einmündenden

Gewässer und die Schlei als größtes Brackwassergebiet Schleswig-Holsteins, ihren

Trophiezustand und ökologischen Zustand sind hinlänglich bekannt und untersucht (s.

GOCKE et.al. 2003). Von einer angrenzenden Nutzungsintensivierung kann auch für

die, abgesehen bspw. von dem Louisenlunder Waldgebiet und dem Jahnsholz nördlich

von Büstorf, ohnehin kleinflächigen Wälder im GGB eine nachhaltige Beeinträchtigung

(Nährstoff- und Biozideinträge) ausgehen.

Andererseits sind auch entgegengesetzte Entwicklungen in der Landbewirtschaftung

festzustellen, die zu einer Beeinträchtigung und Gefährdung erhaltens- und schutzwür-

diger Lebensräume führen, nämlich die Aufgabe extensiver Nutzungsformen und die

damit verbundene Verbrachung bspw. von artenreicheren Salzwiesen oder von Resten

ehemaliger Pfeifengraswiesen.

Die Schleiregion ist eine beliebte Naherholungs-, Urlaubs- und Ferienregion. Weite Be-

reiche des GGB dienen schon seit jeher aufgrund der einzigartigen Naturausstattung

mehr oder minder intensiv der Naherholungs- und touristischen Erholungsnutzung so-

wohl auf dem Lande als auch auf dem Wasser. So stellt die Schlei ein über die Lan-

desgrenzen hinaus bekanntes und beliebtes Wassersport- und insbesondere Segelre-

vier dar, in mehreren Ortslagen gibt es Jachthäfen oder Steganlagen für Segelboote,

so z.B. in Schleswig, Fahrdorf, Fleckeby, Missunde, Lindaunis, Arnis, Kappeln und

Maasholm, das Großprojekt „Port Olpenitz“ (außerhalb GGB, im Süden unmittelbar an

GGB angrenzend), u.a. mit einer zusätzlichen Mega-Marina, befindet sich aktuell nach

abgeschlossener Planung in der Umsetzungsphase. Die schleiangrenzenden Land-

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

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schaftsräume werden zum Wandern, Fahrradfahren und Reiten genutzt, die Uferregio-

nen dienen in mehreren Abschnitten als ausgewiesene Badestrände oder auch als

nicht offizielle „Lagerplätze“ (Campen, Zelten, Lagerfeuer), stellenweise führen Tram-

pelpfade in besonders schutzwürdige Lebensräume hinein bzw. unmittelbar entlang

von diesen (z.B. Steilküstenabschnitte mit Uferschwalbenkolonien nördlich von Wese-

by). Nicht immer wird hier auf naturverträgliche Verhaltensweisen geachtet, stellenwei-

se fehlt in den Regionen aber auch die notwendige Infrastruktur (ausgewiesene Fahr-

rad- und Wanderwege, Behältnisse für Müllentsorgung, Toiletten etc.), um einer natur-

verträglichen Erholungsnutzung gerecht werden zu können. So sind Beeinträchtigun-

gen der Gewässer, der angrenzenden Uferzonen und landseitig anschließenden Le-

bensräume durch diese vielfältigen Freizeit- und Erholungsnutzungen nicht auszu-

schließen.

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

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10. Maßnahmen zur Erreichung der Erhaltungs- und Entwicklungsziele

Die Ausführungen in den Textbeiträgen der Erstkartierung (TRIOPS 2002, 2006; LE-

GUAN 2005, 2006) zu diesen Themenbereichen entsprechen im Wesentlichen auch

der heutigen Situation. Hinsichtlich umfassender, teilgebietsbezogener Informationen

wird daher auf die o.g. Textbeiträge verwiesen.

Vor dem Hintergrund der im vorherigen Kapitel geschilderten, im GGB „Schlei incl.

Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ allgemein wirkenden Beeinträchtigungen

und Gefährdungen sollten überregionale Konzepte für eine naturverträgliche, nachhal-

tige Landnutzung erarbeitet und umgesetzt werden, die einige grundsätzliche Maß-

nahmen umfassen sollten, um zukünftig die Erhaltungs- und Entwicklungsziele inner-

halb des GGB erreichen zu können. Entgegen den in der Erstkartierung formulierten

Einschätzungen befindet sich ein Großteil der im GGB vorhandenen Lebensraumtypen

nicht im Erhaltungszustand “A“, sondern auf der Grundlage der Ergebnisse der Wie-

derholungskartierung 2008 und der zwischenzeitlich vorliegenden Schemata und Hin-

weise zur Bewertung des Erhaltungszustands von FFH-Lebensraumtypen (LA-

NU/LLUR 2007) überwiegend im Erhaltungszustand “C“ und teilweise im Erhaltungszu-

stand “B“.

Grundsätzlich sollten unmittelbar an die Schlei angrenzende Ackerflächen in Extensiv-

grünland oder standortgemäßen Laubwald umgewandelt werden, um über diese Puf-

ferstreifen den Eintrag von Nährstoffen und Bioziden in die schutzwürdigen Gewässer

zu unterbinden bzw. zu minimieren. Die Flächengröße und die Mindestbreite (Abstand

zum Gewässer) dieser Pufferstreifen sollte dabei, je nach Standort, Hangneigung und

Exposition, an den ökologischen Erfordernissen ausgerichtet werden. Gleiche Vorge-

hensweise ist für Ackerflächen zu wählen, die an einem der in die Schlei einmünden-

den Fließgewässer (Einzugbereich) angrenzen.

Die Aufrechterhaltung oder Wiedereinführung einer extensiven Grünlandnutzung

(Mahd, Weide oder Mähweide) sollte in Flächen mit Vorkommen besonders erhaltens-

und schutzwürdiger Lebensraumtypen und/oder Pflanzen- und/oder Tierarten sicher

gestellt werden, die für ihren Fortbestand hierauf angewiesen sind. So sollte die exten-

sive Beweidung beispielsweise am Ostufer des Haddebyer Noores (LRT 4030), am

Nordwestufer des Haddebyer Noores (LRT 1330), auf der Halbinsel/NSG Reesholm

(Vorkommen der LRT *1150, 1330, *6230; Vorkommen besonders seltener und ge-

fährdeter Pflanzenarten) und auf der Halbinsel Kielfoot (LRT 1330; Vorkommen beson-

ders seltener und gefährdeter Pflanzenarten), fortgesetzt werden. In Beständen bei-

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spielsweise des LRT „Basenreiche Niedermoore und Sümpfe, Kalkreiche Niedermoore

(7230)“ und „Pfeifengraswiesen (6410)“ in der Niederung nordöstlich des Holmer Sees

mit Vorkommen vieler seltener und bestandsgefährdeter Pflanzenarten, in Beständen

des LRT „Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140)“, die teilweise als Quellmoo-

re/Hangquellmoore am Westufer des Selker Noores (aktuell zu intensive Beweidung

mit hohem Besatz) und innerhalb der Niederung der Koseler Au (von Nutzungsauflas-

sung bedroht) ausgebildet sind, ist eine Extensivierung der Weidenutzung bzw. eine

Wiederaufnahme einer extensiven Weidenutzung oder auch Mahdnutzung (Koseler Au)

sicher zu stellen.

Um die Erfordernisse des Natur- und Lebensraumschutzes innerhalb der Schleiregion

stärker in Einklang mit einer naturverträglichen Erholungsnutzung zu bringen, wären

unterschiedliche Maßnahmen wünschenswert. Sie sollten darauf ausgerichtet sein Er-

holungssuchende stärker hinsichtlich naturschutzrelevanter Themen zu informieren und

zu sensibilisieren, wenn möglich auch an konkreten Beispielen vor Ort, wie es bspw.

mit dem Besucherinformationssytem für Naturschutzgebiete in Schleswig-Holstein

(BIS) mit gutem Erfolg umgesetzt wird, so z.B. bereits für das NSG „Reesholm/Schlei“.

In Einzelfällen sollten besonders schutzwürdige Lebensräume außerhalb von bereits

ausgewiesenen Naturschutzgebieten, in denen ohnehin eine starke Einschränkung der

Zugänglichkeit besteht, für die Öffentlichkeit ganzjährig oder zeitlich eingeschränkt ge-

sperrt werden (wie z.B. Steilküstenabschnitte mit Uferschwalbenkolonien).

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11. Literatur

GOCKE, K., G. RHEINHEIMER und W. SCHRAMM (2003): Hydrographische, chemi-sche und mikrobiologische Untersuchungen im Längsprofil der Schlei. – Schriftenreihe Naturwissenschaftlicher Verein Schleswig-Holstein, Band 68, S. 31-62. Kiel.

HEYDEMANN, B., 1997: Neuer Biologischer Atlas. Ökologie für Schleswig-Holstein und Hamburg.- Wachholtz Verlag Neumünster, 591 S..

KORNECK, D., SCHNITTLER, M. & VOLLMER, I., 1996: Rote Liste der Farn- und Blü-tenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta) Deutschlands.- Schriftenreihe für Vegeta-tionskunde, Heft 28, S. 21 - 187.

LANDESAMT FÜR NATUR UND UMWELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2003: Standardliste der Biotoptypen in Schleswig-Holstein (2. Fassung, Stand: Mai 2003. Flintbek).

LANDESAMT FÜR NATUR UND UMWELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2007: Steckbriefe und Kartierhinweise für FFH-Lebensraumtypen (1. Fassung, Mai 2007, Flintbek).

LANDESAMT FÜR NATUR UND UMWELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2007: Schemata und Hinweise zur Bewertung des Erhaltungszustands von FFH-Lebensraumtypen (Entwurf, April 2007), Flintbek.

LEGUAN 2005: Textbeitrag zum FFH-Gebiet „Erweiterung Schleiförde und Schleisand (1423-307)“. Im Rahmen der naturschutzfachlichen Grundlagenerfassung in NATURA 2000-Gebieten in Schleswig-Holstein.

LEGUAN 2006: Textbeitrag zum FFH-Gebiet „Erweiterung Strandseen, Noore und Dü-nen der Schleilandschaft (1423-308)“. Im Rahmen der naturschutzfachlichen Grundla-generfassung in NATURA 2000-Gebieten in Schleswig-Holstein.

MIERWALD, U. und ROMAHN, K., 2006: Die Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins. Rote Liste. Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein, Flintbek. 122S.

MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND LANDWIRTSCHAFT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (MUNL), 2003: Netz Natura 2000 in Schleswig-Holstein - at-lantische biogeographische Region. Kurzgutachten zum Gebiet 1423-394, Stand 04.07.2003.

MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND LANDWIRTSCHAFT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (MUNL), 2006: Standarddatenbogen zum Gebiet 1423-394, Stand: 03/2006 und Aktualisierung 03/2009.

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

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MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (MLUR), 2006b: Gebietsspezifische Erhaltungszie-le (gEHZ) für FFH-Vorschlagsgebiete in Schleswig-Holstein. Gebietsspezifische Erhal-tungsziele der am 2. Oktober 2006 bekannt gemachten Gebiete, die nach Artikel 4 Ab-satz 1 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates (FFH-Richtlinie) von der Bundesrepublik Deutschland der Kommission zu benennen sind einschließlich der am 6.Juni 2006 und 4. September 2006 im Amtsblatt für Schleswig-Holstein bereits bekannt gemachten Gebiete. - Amtsblatt für Schleswig-Holstein vom 02.10.2006, pdf-Datei.

SSYMANK, A., HAUKE, U., RÜCKRIEHM, C. & SCHRÖDER, E. 1998: Das europäi-sche Schutzgebietssystem Natura 2000. BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG). Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, Heft 53. Bonn-Bad Godesberg. 560S.

STEWIG, R., 1982: Landeskunde von Schleswig-Holstein. Borntraeger, Berlin. 216S.

TRIOPS, 2002: FFH-Monitoringprogramm in Schleswig-Holstein. Endbericht.

TRIOPS, 2006: FFH-Monitoringprogramm in Schleswig-Holstein. - Textnachtrag Strandseen, Noore und Dünen der Schleilandschaft (1423-304), Schleiförde und Schleisand (1423-305). -

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12. Anhang

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Tabelle 2: Übersicht der im GGB „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394) vorkommenden FFH-Lebensraumtypen zusam-

mengefasst nach Erhaltungszuständen. Repräsentativität und Gesamtwert nach Standarddatenbogen (MUNL 2006/2009). Zusammenfassung der Ergeb-

nisse der Grundlagenkartierung 2001/2004/2006 (TRIOPS 2002, 2006; LEGUAN 2005, 2006) und der Folgekartierung 2008.

1423-394 Angaben Standarddatenbogen (Stand 03/2009) Kartierung 2002-2006 Kartierung 2008

Code FFH Name Fläche Fläche Repräsen- tativität

Gesamt-wert

Fläche Fläche

[ha] [%]

Erhaltungs-zustand

Land Land [ha]

Erhaltungs- zustand

[ha]

Erhaltungs- zustand

1110 Sandbänke mit nur schwacher stän-diger Überspülung durch Meerwasser

50 0,57 B C B *) *) 0,0 **) B

1140 Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt

20 0,23 A A A *) *) 39,5 A

1140 Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt

k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. *) *) 0,5 B

1150 Lagunen des Küstenraumes (Strand-seen)

225 2,57 B A B *) *) 301,6 B

1150 Lagunen des Küstenraumes (Strand-seen)

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 6,5 C

1160 Flache große Meeresarme und -buchten (Flachwasserzonen und Seegraswiesen)

5880 67,22 B A A *) *) 5191,1 B

1170 Riffe **) 550 6,29 B B B *) *) 0,0 **) B 1210 Einjährige Spülsäume 3 0,03 B B B *) *) 0,9 B 1210 Einjährige Spülsäume k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 0,3 C 1220 Mehrjährige Vegetation der Kies-

strände 150 1,71 A A A *) *) 16,6 A

1220 Mehrjährige Vegetation der Kies-strände

1 0,01 B A B *) *) 47,0 B

1220 Mehrjährige Vegetation der Kies-strände

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 12,0 C

1230 Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und -Steilküsten mit Vegetation

75 0,86 B B A *) *) 11,5 B

1230 Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und -Steilküsten mit Vegetation

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 32,0 C

1310 Pioniervegetation mit Salicornia und anderen einjährigen Arten auf Schlamm und Sand (Quellerwatt)

0,2 0,00 B A B *) *) 0,1 B

1310 Pioniervegetation mit Salicornia und k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 0,1 C

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1423-394 Angaben Standarddatenbogen (Stand 03/2009) Kartierung 2002-2006 Kartierung 2008

Code FFH Name Fläche Fläche Repräsen- tativität

Gesamt-wert

Fläche Fläche

[ha] [%]

Erhaltungs-zustand

Land Land [ha]

Erhaltungs- zustand

[ha]

Erhaltungs- zustand

anderen einjährigen Arten auf Schlamm und Sand (Quellerwatt)

1330 Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae)

75 0,86 A A A *) *) 51,0 A

1330 Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae) 295 3,37 B A A *) *) 56,5 B

1330 Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae)

180 2,06 C A C *) *) 210,7 C

2110 Primärdünen k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 2,3 C 2120 Weißdünen mit Strandhafer Am-

mophila arenaria 6 0,07 B A B *) *) 0,9 B

2120 Weißdünen mit Strandhafer Am-mophila arenaria

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 0,9 C

2130 Festliegende Küstendünen mit krauti-ger Vegetation (Graudünen)

5 0,06 A B A *) *) 0,0 A

2130 Festliegende Küstendünen mit krauti-ger Vegetation (Graudünen)

k.A. k.A. B k.A. k.A. *) *) 9,4 B

3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 0,03 C

3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 5,4 C

4030 Trockene europäische Heiden k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 0,8 C *6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen k.A. k.A. B k.A. k.A. *) *) 1,7 B *6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 0,1 C 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem

Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)

1 0,01 C B C *) *) 0,2 C

6430 Feuchte Hochstaudenfluren der pla-naren und montanen bis alpinen Stufe

k.A. k.A. B k.A. k.A. *) *) 1,3 B

6430 Feuchte Hochstaudenfluren der pla-naren und montanen bis alpinen

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 1,3 C

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1423-394 Angaben Standarddatenbogen (Stand 03/2009) Kartierung 2002-2006 Kartierung 2008

Code FFH Name Fläche Fläche Repräsen- tativität

Gesamt-wert

Fläche Fläche

[ha] [%]

Erhaltungs-zustand

Land Land [ha]

Erhaltungs- zustand

[ha]

Erhaltungs- zustand

Stufe 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alo-

pecurus pratensis, Sanguisorba offi-cinalis)

0,8 0,01 B C C *) *) 3,2 B

6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alo-pecurus pratensis, Sanguisorba offi-cinalis)

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 5,0 C

7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore 5 0,06 B C C *) *) 1,6 B 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 6,5 C *7220 Kalktuffquellen (Cratoneurion) k.A. k.A. B k.A. k.A. *) *) 0,7 B *7220 Kalktuffquellen (Cratoneurion) k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 1,5 C 7230 Kalkreiche Niedermoore 1 0,01 B A B *) *) 0,0 B 7230 Kalkreiche Niedermoore 1 0,01 C A C *) *) 1,3 C 9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-

Fagetum) 10 0,11 B B B *) *) 0,0 B

9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 11,6 C

9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)

90 1,03 B C B *) *) 59,6 B

9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 26,8 C

9160 Subatlantischer oder mitteleuropäi-scher Stieleichenwald oder Hainbu-chenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum]

25 0,29 B B B *) *) 0,0 B

9160 Subatlantischer oder mitteleuropäi-scher Stieleichenwald .......

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 1,3 C

*91E0 Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae, Salicion albae)

k.A. k.A. B k.A. k.A. *) *) 3,2 B

*91E0 Auen- Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae, Salicion albae)

k.A. k.A. C k.A. k.A. *) *) 24,8 C

9190 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Quercus robur

2 0,02 B B *) *) 0,0 B

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Textbeitrag „Schlei incl. Schleimünde und vorgelagerte Flachgründe“ (1423-394)

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1423-394 Angaben Standarddatenbogen (Stand 03/2009) Kartierung 2002-2006 Kartierung 2008

Code FFH Name Fläche Fläche Repräsen- tativität

Gesamt-wert

Fläche Fläche

[ha] [%]

Erhaltungs-zustand

Land Land [ha]

Erhaltungs- zustand

[ha]

Erhaltungs- zustand

Gesamtfläche kartierter Lebensraumtypen, Kontakt- und Übergansgbiotope (ha): 6.150,5

k. A. = keine Angaben im Standarddatenbogen

*) Lediglich in einzelnen Textbeiträgen der (Erst-) Grundlagenkartierungen sind für die damaligen Einzelgebiete tabellarische Angaben bzw. Auswertungen aufgeführt (TRIOPS 2002, 2006; LEGUAN 2005, 2006). Für das heutige FFH-Gebiet „Schlei incl. Schleimünde und vorgela-gerte Flachgründe“ (1423-394) können Gesamtauswertungen in den damaligen Textbeiträgen aufgrund der erst zwischenzeitlichen Zu-sammenlegung von mehreren Einzelgebieten nicht vorliegen.

**) In den Flächenangaben sind die vor dem NSG „Oehe-Schleimünde“ gelegenen aquatischen Bereiche der Ostsee (LRT 1110, 1170), die ebenfalls zum FFH-Gebiet 1423-394 gehören, nicht enthalten. Auftragsgemäß waren die aquatischen Bereiche nicht zu kartieren.