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- 1 - Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin, den 17. Mai 2019 - IV C 25 - Telefon 9(0) 25 - 1083 [email protected] An die Vorsitzende des Hauptausschusses über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - Leit- und Sicherungstechnik S-Bahn hier: S-Bahn PLUS Anlage: Projektbericht Qualitätsoffensive S-Bahn Plus 22. Sitzung des Hauptausschusses am 15. November 2017 Schreiben SenUVK IV C 23 vom 1. November 2017, rote Nr. 1040 30. Sitzung des Hauptausschusses am 14. Februar 2018 Bericht SenUVK IV C 23 vom 30. Januar 2018, rote Nr. 1040 A 36. Sitzung des Hauptausschusses am 20. Juni 2018 Bericht SenUVK IV C 23 vom 6. Juni 2018, rote Nr. 1040 B 38. Sitzung des Hauptausschusses am 10. Oktober 2018 Schreiben SenUVK IV C 23 vom 13. September 2018 rote Nr. 1040 C 40. Sitzung des Hauptausschusses am 21. November 2018 Bericht SenUVK IV C 23 vom 16. Oktober 2018, rote Nr. 1040 D Bericht SenUVK IV C 23 vom 03. November 2018, rote Nr. 1040 E 44. Sitzung des Hauptausschusses am 27. Februar 2019 Bericht SenUVK IV C 25 vom 31. Januar 2019, rote Nr. 1677 Kapitel 0730 Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Verkehr Titel 54081 Leistungen des S-Bahn Verkehrs Ansatz 2018: 294.277.000,00 Ansatz 2019: 296.023.000,00 Ist 2018: 288.291.911,10 Verfügungsbeschränkungen: 0,00 Aktuelles Ist (Stand 13.05.2019): 69.910.986,59 Der Hauptausschuss hat in seiner oben bezeichneten Sitzung Folgendes beschlossen: „SenUVK wird gebeten, dem Hauptausschuss zum Thema S-Bahn Plus vierteljährlich ab März 2019 einen Fortschrittsbericht vorzulegen.1677 A

1677 A - parlament-berlin.de · - 2 - Beschlussempfehlung Es wird gebeten, den nachstehenden Bericht zur Kenntnis zu nehmen. Hierzu wird berichtet: Der Berichtsauftrag betrifft Sachverhalte,

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Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin, den 17. Mai 2019 - IV C 25 - Telefon 9(0) 25 - 1083

[email protected]

An die

Vorsitzende des Hauptausschusses

über

den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin

über

Senatskanzlei - G Sen -

Leit- und Sicherungstechnik S-Bahn hier: S-Bahn PLUS Anlage: Projektbericht Qualitätsoffensive S-Bahn Plus 22. Sitzung des Hauptausschusses am 15. November 2017 Schreiben SenUVK – IV C 23 – vom 1. November 2017, rote Nr. 1040 30. Sitzung des Hauptausschusses am 14. Februar 2018 Bericht SenUVK – IV C 23 – vom 30. Januar 2018, rote Nr. 1040 A 36. Sitzung des Hauptausschusses am 20. Juni 2018 Bericht SenUVK – IV C 23 – vom 6. Juni 2018, rote Nr. 1040 B 38. Sitzung des Hauptausschusses am 10. Oktober 2018 Schreiben SenUVK – IV C 23 – vom 13. September 2018 – rote Nr. 1040 C 40. Sitzung des Hauptausschusses am 21. November 2018 Bericht SenUVK – IV C 23 – vom 16. Oktober 2018, rote Nr. 1040 D Bericht SenUVK – IV C 23 – vom 03. November 2018, rote Nr. 1040 E 44. Sitzung des Hauptausschusses am 27. Februar 2019 Bericht SenUVK – IV C 25 – vom 31. Januar 2019, rote Nr. 1677 Kapitel 0730 – Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz – Verkehr Titel 54081 – Leistungen des S-Bahn Verkehrs –

Ansatz 2018: 294.277.000,00 € Ansatz 2019: 296.023.000,00 € Ist 2018: 288.291.911,10 € Verfügungsbeschränkungen: 0,00 € Aktuelles Ist (Stand 13.05.2019): 69.910.986,59 €

Der Hauptausschuss hat in seiner oben bezeichneten Sitzung Folgendes beschlossen: „SenUVK wird gebeten, dem Hauptausschuss zum Thema S-Bahn Plus vierteljährlich ab März 2019 einen Fortschrittsbericht vorzulegen.“

1677 A

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Beschlussempfehlung Es wird gebeten, den nachstehenden Bericht zur Kenntnis zu nehmen. Hierzu wird berichtet: Der Berichtsauftrag betrifft Sachverhalte, die die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Sie ist gleichwohl bemüht, dem Ausschuss den Bericht zukommen zu lassen und hat daher die Deutsche Bahn AG um Übersendung gebeten, da es sich bei „S-Bahn PLUS“ um ein Programm der Deutschen Bahn AG handelt. Der von der Deutschen Bahn AG übermittelte Bericht ist als Anlage beigefügt. In Vertretung Ingmar Streese Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS

3. Projektbericht Status Phase 2

Projektleitung

Berlin, April 2019

Projektbericht

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 2

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 3

1.1 Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS 3

1.2 Entwicklung 3

2 Status Phase 2 und Umsetzungsbeispiele 4

2.1 Projektphase 2 4

2.2 Umsetzungsbeispiele 4

Themenfeld Fahrzeuge 4

Themenfeld Triebfahrzeugführer 6

Themenfeld Haltezeitüberschreitung 7

Themenfeld Fahrgastinformation 7

Themenfeld Disposition und Zusammenarbeit 8

Themenfeld Stabilität Infrastruktur 9

Themenfeld Qualität Stationen 13

3 Ausblick 16

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 3

1 Einleitung

1.1 Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS

Die im Februar 2018 gestartete gesellschaftsübergreifende Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS un-ter der Leitung des Konzernbevollmächtigten für das Land Berlin, Herrn Alexander Kaczmarek, wurde auch im ersten Quartal 2019 mit unverminderter Intensität fortgesetzt.

Neben der S-Bahn Berlin GmbH sind in diesem Programm auch die DB Netz AG, die DB Station&Service AG und die DB Energie GmbH sowohl mit schlagkräftigen Projektteams als auch im Lenkungskreis des Programms vertreten. Die Zusammensetzung des Lenkungskreises als übergeordnetes Entscheidungsgremium blieb unverändert und setzt sich weiterhin wie folgt zusammen:

Deutsche Bahn AG: Herr Alexander Kaczmarek

S-Bahn Berlin GmbH: Herr Peter Buchner, Herr Karsten Preißel

DB Netz AG: Herr Helge Schreinert, Herr Renado Kropp

DB Station&Service AG: Herr Friedemann Keßler

ab 01.04.2019 Frau Jeannette Winter

DB Energie GmbH: Herr Frank Frühbrod

Der hohe Sitzungs- und Berichtstakt wurde beibehalten. Mittlerweile hat der Lenkungskreis seit Beginn der Qualitätsoffensive 20 Mal getagt.

1.2 Entwicklung

Die seit Mitte 2018 zu beobachtende positive Entwicklung der Pünktlichkeit hat sich auch im ers-ten Quartal 2019 fortgesetzt. Insgesamt lag die sogenannte P3-Pünktlichkeit im ersten Quartal 2019 im Mittel bei 96,7 % und damit um 1,9 % höher als im 1. Quartal 2018 (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Pünktlichkeitsentwicklung

Die allgemeine betriebliche Entwicklung zeigt, dass der grundsätzliche Ansatz der Qualitätsoffen-sive S-Bahn PLUS richtig ist und die ergriffenen Maßnahmen Früchte tragen.

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 4

2 Status Phase 2 und Umsetzungsbeispiele

2.1 Projektphase 2

Die zu Beginn der zweiten Projektphase neu aufgesetzte, themenfeldorientierte Projektstruktur (siehe Abbildung 2) hat sich wegen der inhaltlichen Nähe zu den operativ tätigen Organisations-einheiten der beteiligten Konzerngesellschaften bei der Bearbeitung der Maßnahmen bewährt und wurde beibehalten.

Abbildung 2: Themenfeldorientierte Organisationsstruktur der Projektphase 2

Gleichzeitig werden vermehrt qualitätssteigernde Maßnahmen außerhalb des Qualitätspro-gramms im Rahmen des tagtäglichen Geschäfts der Linienorganisationen erarbeitet und umge-setzt. Dies soll sicherstellen, dass nach Abschluss der Qualitätsoffensive das Thema (betriebli-che) Qualität in der täglichen Arbeit der Linienorganisation verankert ist.

2.2 Umsetzungsbeispiele

In diesem Abschnitt sind ausgewählte Maßnahmen, die sich entweder in der Umsetzung oder Erprobung befinden, dargestellt.

Themenfeld Fahrzeuge

Im Rahmen dieses Themenfeldes wurden Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, die sowohl die Zuverlässigkeit als auch die Verfügbarkeit der Fahrzeugflotte erhöhen.

1. Einbau Direktbelüftung Elektronikschrank bei der Baureihe 481

Diese im Rahmen des Langlebigkeitskonzeptes geplante Maßnahme wird in der Realisierung vorgezogen. Ziel der vorliegenden Maßnahme ist die in den Sommermonaten bei Temperaturen über 30°C vermehrt auftretenden Zugausfälle wegen Überhitzung zu reduzieren. Dabei soll zu-künftig eine direkte Belüftung der Elektronikschränke für eine ausreichende Kühlung der techni-schen Geräte sorgen.

Bei der Erstmusterprüfung am Prüfstand des Herstellers wurden allerdings Konstruktionsmängel festgestellt, die zunächst beseitigt werden müssen. Als Folge dieser Mängelabarbeitung wird sich der Umrüstungsbeginn von April auf vsl. September 2019 verzögern. Weiterhin ist jedoch vorge-sehen, die Flotte bis Sommer 2020 umgerüstet zu haben.

Als zusätzlich, kurzfristig wirkende Kompensationsmaßnahme wurde festgelegt, die Wärmetau-scher am Hilfsführerstand (ETB) zu reinigen. Diese Maßnahme wurde bereits 2016 durchgeführt und hat für eine temporäre Verbesserung geführt. Mit dieser Kompensationsmaßnahme sollen die Sommermonate 2019 überbrückt werden.

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 5

2. Optimierter Fahrschalter

Eine weitere Maßnahme aus dem Langlebigkeitskonzept, die ebenfalls in der Realisierung vor-gezogen wird, ist der Austausch der Fahrschalter an allen Fahrzeugen der Baureihe 481 (siehe Abbildung 3). Diese Maßnahme dient zum einen der Stabilisierung der Zugsteuerung und hat gleichzeitig einen positiven Einfluss auf das Zugbeeinflussungssystem (ZBS).

Abbildung 3: Der neue, optimierte Fahrschalter für die Baureihe 481

Der Start der Serienumrüstung ist für August 2019 vorgesehen und wird voraussichtlich zwei Jahre in Anspruch nehmen.

3. Stabilisierung ZBS

Die gemeinsame Task Force mit dem Hersteller des Systems, der Fa. Siemens, und dem Sys-temverantwortlichen, der DB Netz AG, wurde mittlerweile abgeschlossen. Seitens der Task Force wurden Maßnahmen zur Beseitigung der eigentlichen Störungsursache erarbeitet, die nun im Nachgang inhaltlich priorisiert und bezüglich der Umsetzbarkeit im Rahmen von regulären Werkstattaufenthalten bewertet werden.

Abbildung 4: Versuchseinbau Ringkernspulen bei der Baureihe 481

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 6

Eine dieser Maßnahmen, deren Umsetzung kurzfristig begonnen werden wird, dient der Verbes-serung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV). An insgesamt zehn Viertelzügen der Bau-reihe 481 wurden drei verschiedene Ringkernspulen eingebaut (siehe Abbildung 4). Diese filtern die drei sensiblen Frequenzen heraus und reduzieren somit die durch elektromagnetische Im-pulse verursachten ZBS-Störungen. Seit Ende Januar wurden mit diesen zehn Viertelzügen Va-lidierungsfahrten durchgeführt und die Wirksamkeit dieser Maßnahme nachgewiesen. Nach der nun avisierten Beschaffung und Kodifizierung der Materialien kann mit dem Einbau bei der ge-samten Flotte begonnen werden. Geplanter Beginn dieser Maßnahme ist der Juli 2019.

Themenfeld Triebfahrzeugführer

Im Fokus dieses Themenfeldes ist der Einsatz der Triebfahrzeugführer mit Hinblick auf die Absi-cherung des täglichen Bedarfes heute und zukünftig.

1. Weiterführung Ausbildungsoffensive

Bereits 2016 wurde die Ausbildungsoffensive Triebfahrzeugführer mit dem Ziel gestartet, die zu-künftigen jährlichen Bedarfe an neuen Triebfahrzeugführern abzusichern. Denn neben neuen ta-rifvertraglichen Arbeitszeitregelungen gilt es auch, der natürlichen Fluktuation rechtzeitig zu be-gegnen und Personal für die geplanten Angebotsausweitungen zu haben.

Abbildung 5: Zugänge aus den Tf-Ausbildungslehrgängen (kumuliert)

Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Anpassungen bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Lehr-gänge und eingesetzten Ressourcen gemacht, um die Ausbildungsqualität und die Bestehens-quote bei den Ausbildungslehrgängen stetig zu verbessern.

Im Ergebnis konnte die Bestehensquote von anfänglich 57 % (2016) und 59 % (2017) auf 66 % im Jahr 2018 gesteigert werden. Im ersten Quartal 2019 lag die Quote sogar bei 78 %. Dabei wird als nicht bestanden nicht nur die in den eigentlichen Prüfungen durchgefallenen Bewerber ge-zählt, sondern auch diejenigen Bewerber, welche trotz Zusage der S-Bahn die Tf-Ausbildung entweder gar nicht begonnen oder abgebrochen haben.

In Abbildung 5 sind kumuliert die Zugänge aus den Lehrgängen der Tf-Ausbildungsoffensive für alle Quartale beginnend mit 2016 dargestellt. Mittlerweile haben 350 die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme des Fahrtrainers Ende Januar konnte die Ausbildungska-pazität erweitert werden, so dass für 2019 mittlerweile geplant ist, die Anzahl der

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 7

Ausbildungslehrgänge um zwei auf insgesamt 13 zu erhöhen. Gleichzeitig ist vorgesehen, am Standort Schöneweide weitere Schulungsräume einzurichten.

2. Arbeitsgruppe Zielbild Triebfahrzeugführer

Um langfristig die Verfügbarkeit und Einsatzfähigkeit der vorhandenen Triebfahrzeugführer zu verbessern, wurde im Februar die Arbeitsgruppe Zielbild Triebfahrzeugführer ins Leben gerufen. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, die bestehenden Einsatzkonzepte unter den komplexen Rand-bedingen wie z.B. Tf-Meldestellen, Baureihenkenntnisse, Streckenkenntnisse, Schichtlagepläne und den zusätzlichen Anforderungen aus dem neuen Tarifvertrag u.v.a. zu überarbeiten. Diese Einsatzkonzepte resp. Teile davon sollen für das Jahr 2021 zum Einsatz kommen.

Themenfeld Haltezeitüberschreitung

Die Maßnahmen aus diesem Themenfeld sind alle umgesetzt oder nach detaillierter Prüfung auf Anwendbarkeit für den neuen Fahrplan oder nach Pilotierung verworfen worden.

Bislang sind auf Basis des neuen Fahrplans keine örtlichen Auffälligkeiten bzgl. Haltezeitüber-schreitung beobachtet worden. Im Rahmen der regelmäßigen Betriebsqualitätsanalysen wird wei-terhin geprüft, ob es zu derartigen Auffälligkeiten kommt.

Themenfeld Fahrgastinformation

1. Positivkommunikation

Eines der wesentlichen Merkmale des Reisendeninformationssystems S-Bahn (RIS-S) ist die au-tomatisierte Beschallung auf allen Stationen. Gerade im Großstörungsfall mit einer Vielzahl von ausfallenden und verspäteten Zügen werden auf den Stationen ununterbrochen zwar inhaltlich richtige, aber für den Fahrgast unbrauchbare Informationen automatisiert ausgegeben. Während das System jede Abweichung als automatisierte Ansage ausgibt (Negativinformation), hat der Fahrgast das Bedürfnis nach der Information über den nächsten verkehrenden Zug (Positivkom-munikation).

Daher soll zukünftig insbesondere bei Eintritt einer Großstörung auf den Stationen im Sinne einer Positivkommunikation beauskunftet werden. Dabei soll der betroffene Fahrgast vorrangig darüber informiert werden, welche Züge fahren. Massenhafte Informationen zu ausfallenden Zügen soll vermieden werden.

Zu diesem Zweck verfügt das System RIS-S bereits über verschiedene unterstützende Funktio-nen:

Manuelle Abschaltung von Anzeigen und Ansagen

Manuelle Unterdrückung von Informationen auf Anzeigen und Ansagen

Automatische Regeln zur Unterdrückung von Ansagen

Zukünftig soll die Abschaltung von Annullierungsanzeigen bei Bedarf aktiviert werden können. Dadurch wird vermieden, dass die Anzeiger vollständig abgeschaltet werden und lediglich das Rückfallbild „Bitte Ansagen beachten“ zeigen. Bei Aktivierung dieser neuen Funktion werden auf den Stationsanzeigern des selektierten Bereiches ausfallende Züge automatisch entfernt und nur noch die verkehrenden angezeigt. Die betroffenen, ausgefallenen Fahrten werden jedoch nicht aus dem System RIS-S gelöscht und somit weiterhin per RIS-ML an die Online-Auskunftsplatt-formen der Deutschen Bahn, des VBB, der S-Bahn etc. übergeben und beauskunftet.

Die Unterdrückung von Annullierungsausgaben widerspricht jedoch den bisherigen Festlegungen in den Verkehrsverträgen. Daher wurde das Konzept mit dem VBB abgestimmt und seitens des Bestellers freigegeben. Im nächsten Schritt wird nun ein Angebot für die funktionale Erweiterung von RIS-S eingeholt und die Beauftragung mit dem Eigentümer der Software, der DB Sta-tion&Service AG, abgestimmt.

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 8

2. Installation Fahrgastinformationsanlagen (FIA anstelle DSA)

Für eine qualitativ hochwertigere und einheitliche Reisendeninformation wurde auf der Station Gehrenseestraße (siehe Abbildung 6) die Dynamischen-Schrift-Anzeiger (DSA) gegen neue LCD-Anzeiger getauscht. Voraussichtlich im Juli 2019 werden auch auf der Station Wildau die DSA durch LCD-Anzeiger ersetzt und in Fredersdorf als Pilot ein neuer Informationsbildschirm installiert.

Abbildung 6: Neue LCD-Anzeiger auf der Station Gehrenseestraße

Themenfeld Disposition und Zusammenarbeit

1. Handbuch für Dispositionskonzepte

Nach dem Abschluss der Baumaßnahmen im Norden Berlins wurde das bestehende Handbuch für Dispositionskonzepte durch die BZ S-Bahn Berlin der DB Netz AG in enger Zusammenarbeit mit dem EVU S-Bahn Berlin für das Nord-Süd-System zum 25.03.2019 angepasst (siehe Abbil-dung 7).

Abbildung 7: Störfallbeispiel aus dem Handbuch für Dispositionskonzepte

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 9

Zurzeit erfolgt die Überarbeitung der grafischen Darstellung der Störfallkonzepte in Vorbereitung des Fahrplanwechsels im Dezember 2019, um den Mitarbeitern eine aktuelle und optimierte Ver-sion zur Verfügung zu stellen. Insgesamt ist das Handbuch ein lebendes Dokument, das fortlau-fend entwickelt wird.

2. Inbetriebnahme des Begegnungsabschnittes Potsdam

Die Inbetriebnahme des Begegnungsabschnittes Potsdam ab dem 25.03.2019 ist eine außerhalb der Qualitätsoffensive durchgeführte qualitätssteigernde Maßnahme. Sie ermöglicht eine Kreu-zung der S7 zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Bahnhof Babelsberg. Die Zugkreuzung in Babelsberg entfällt planmäßig, da die Züge sich nun auf dem neuen zweigleisigen Abschnitt be-gegnen. Im Rahmen der Qualitätsoffensive haben EVU und EIU gemeinsam eine Dispositions-vereinbarung erarbeitet, die bei Verspätungen eine schnelle Reaktion durch die Nutzung des Kreuzungsbahnhofes Babelsberg ermöglicht.

Die Inbetriebnahme des zweigleisigen Begegnungsabschnittes verkürzt für die Fahrgäste zudem die Reisezeit nach Potsdam. Der Entfall der Zugkreuzung in Babelsberg führt zur Reduzierung der Haltezeit in Babelsberg von 1,3 bzw. 1,7 Minuten auf 0,5 Minuten. Die Reisezeit zwischen Wannsee und Potsdam Hauptbahnhof wird um bis zu 3 Minuten verkürzt (siehe Abbildung 8).

Abbildung 8: Fahrplanvergleich Wannsee (Kursbuchsicht)

Themenfeld Stabilität Infrastruktur

Im Themenfeld Stabilität Infrastruktur sind Maßnahmen zur Steigerung von Qualität der Infra-struktur und der daraus resultierenden Stabilität sowie Zuverlässigkeit der Betriebsführung im gesamten S-Bahn-Netz zusammengefasst. Im Rahmen der ersten Projektphase wurde ein Maß-nahmenkatalog durch die DB Netz AG generiert. Nach Umsetzung aller Maßnahmen sollen die Störungssuche optimiert, die Diagnosemöglichkeiten verbessert und durch den Einbau von neuer Technik die Anlagenverfügbarkeit erhöht werden. Im Jahr 2019 (siehe vgl. Zeitraum Januar-März 2018 zu 2019 in Abbildung 9) hat sich die Anlagenverfügbarkeit weiterhin verbessert. Die Ver-spätungsminuten gingen im Verhältnis zu den Störungen um rund 22 % zurück (2018: 20.141 Verspätungsminuten und 451 Störungen; 2019: 13.140 Verspätungsminuten und 378 Störun-gen).

Abbildung 9: Entwicklung der Verspätungsminuten gesamt

1.350

689

1.507

213

1.593

758

939

794

954

-

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

4.000

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51

2018 2019

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 10

Im Jahr 2018 wurden, wie geplant, die Maßnahmen Austausch der Schrankenantriebe am Bahn-übergang Mahlsdorf, Dezentralisierung/Erweiterung Loginet-Lager, Austausch der Radsensoren und Erweiterung der Instandhaltungsmaßnahmen auf der Stadtbahn erfolgreich umgesetzt.

Eine weitere außerhalb des Qualitätsprogramms in Zusammenarbeit mit dem EVU erfolgreich umgesetzte Maßnahme ist der präventive Tausch von 420 ISO-Stößen (siehe Abbildung 10) in-nerhalb von zwei Monaten und 35 Sperrpausen. Für die Umsetzung der Maßnahme waren je Sperrpause bis zu fünf Teams im Einsatz und eine Summe von ca. 50.000 Euro wurde investiert.

Abbildung 10: Beispiel ISO-Stoßarbeiten

Ein Isolierstoß ist ein elektrisch isolierter Schienenstoß. Er trennt zwei Freimeldeabschnitte eines Gleises voneinander. Die wechselnde Belastung durch darüber laufende Achsen zerstört im Lauf der Zeit diese Fuge im Kopfbereich der Schiene, wodurch die beiden Schienenköpfe durch einen Metallgrad verbunden werden. Damit ist eine Gleisfreimeldung nicht mehr möglich, es kommt zu einer Rotausleuchtung des eigentlich freien Blockabschnittes und damit zu einer Störung im Sys-tem. Um diese Störung auszuschließen, wurden hochbelastete ISO-Stöße vorbeugend so ge-pflegt, dass die Fuge zwischen den beiden Schienenköpfen durch Schleifen von anstehendem Grad befreit wurde, um so diese Überbrückung durch einen Metallgrad zu vermeiden.

1. Beschaffung von neuer Diagnose/Messtechnik ZBS

Die Streckenausrüstung mit dem neuen Zugsicherungssystem ZBS in den jeweiligen Netzbezir-ken steigt überproportional zur vorhandenen Messtechnik an. Für bessere Diagnosemöglichkei-ten sowie die Minimierung der Eingreif- und Entstörzeit wurden weitere ZBS-Diagnose-Messge-räte bestellt. Die zusätzlich bestellten Messgeräte werden noch in diesem Jahr durch die Her-stellfirma geliefert.

Abbildung 11: Beispiel Messgerät

2. Unterstützung BZ LST-Mitarbeiter / Errichtung Zentraler Service-PC

Zunehmende Komplexität der Leit- und Sicherungstechnik (LST) und die damit verbundenen Aus-wirkungen bei Störungen, lassen ein Ansteigen von Verfügbarkeitseinschränkungen an den

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 11

Innen- und Außenanlagen erkennen. Zusätzlich haben die LST-Mitarbeiter in den Netzbezirken der Außenbereiche im Vergleich zu den Mitarbeitern in der Betriebszentrale (BZ) verhältnismäßig seltenen Umgang mit der elektronischen Stellwerkstechnik (ESTW). Aus diesem Grund wird künf-tig bei Rechnerstörungen in den Außenbereichen eine fachliche Unterstützung durch die LST-Mitarbeiter in der BZ erfolgen. Diese fachliche Unterstützung wird im ersten Schritt telefonisch sichergestellt. Für die Umsetzung dieser Maßnahme wurde eine Arbeitsanweisung erstellt, durch die zuständige Fachabteilung erlassen und in den regulären Arbeitsprozess neu aufgenommen. In einem zweiten Schritt erfolgt die Installation eines neuen zentralen Service-PCs in der BZ. Dieser ermöglicht den Mitarbeitern den direkten Zugriff auf alle ESTW inkl. zu den der Außenbe-reiche. Ein solch zentrales technisches Hilfsmittel zur Störungsermittlung gibt es zum gegenwär-tigen Zeitpunkt nicht. Aktuell verfügt jedes ESTW über einen eigenen Service-PC, der vor Ort ohne Verbindung zur BZ installiert ist. Zukünftig ermöglicht dieser zentrale Service-PC eine schnellere Ursachenermittlung, bessere Störungseingrenzung und dadurch kürzere Störbeste-henszeiten. Gleichzeitig profitieren die beteiligten Mitarbeiter vom gegenseitigen Wissenstrans-fer, weil jeder aktiv in den Entstörungsprozess eingebunden wird.

Die Umsetzung der Maßnahmen erfordert vorbereitende Schritte, die aktuell erfolgen. So wurde für den zentralen Service-PC ein Kickoff durchgeführt und mit der Realisierung eines 10 MBit Netzwerks begonnen. Das Auftaktgespräch hat wie geplant in der 4. KW stattgefunden. Die DB Netz AG rechnet mit einer Fertigstellung des Netzwerks bis zum Ende des Jahres 2019 und einer Inbetriebnahme des zentralen Service-PCs bis Ende 2021. Der Gesamtwertumfang (GWU) für beide Maßnahmen wird auf ca. 1,7 Mio. Euro geschätzt.

3. Erweiterung von 15 ZN/-ZL-Rechnern durch redundante Zweitstromversorgung

Eine Betriebsführung ist für den jeweiligen Fahrdienstleiter (FDL) ohne ZN/ZL-Technik nur stark eingeschränkt möglich. Die ZN/ZL-Übertragungstechnik ist zwar redundant aufgebaut, jedoch wird sie nur durch einen Stromversorgungszugang gespeist (bei Stromausfall keine ZN/ZL-Tech-nik). Ziel ist es, mit der neuen Generation von ZN/ZL-Rechnern mit zwei separaten Netzteilen auch die Stromversorgung für diese Technik redundant aufzubauen. Die Leistungsbeschreibung wurde erarbeitet und an die Zulieferfirma übergeben. Die erste Materialisierung durch die Zulie-ferfirma ist abgeschlossen. Nach erfolgtem Kickoff sind Projektleiter für diese Maßnahme auf beiden Seiten benannt. Das Umrüstkonzept ist in Arbeit. Im Nachgang wird ein Inbetriebnahme-konzept erstellt. Der Abschluss der Maßnahme ist bis zum Ende des Jahres 2019 vorgesehen.

4. Instandsetzung von Signalkabelverteilerkästen

Von den insgesamt 580 vorhandenen Schaltkästen im Bereich der Stadtbahn werden 260 Stück fachgerecht instandgesetzt. Umweltbedingte Korrosion und Schwingungen aus dem Gleisbereich führen zunehmend in den Schaltkästen der LST-Außenanlage zu Kontaktunterbrechungen. Mit der Umsetzung der Maßnahme wurde bereits in der 37. KW begonnen. Die sukzessive Abarbei-tung erfolgt in den jeweils geplanten Jahresscheiben. Seit dem Beginn der Maßnahme wurden bereits 220 Kabelverteiler instandgesetzt. Die restlichen 40 Stück werden bis zur 40. KW instand-gesetzt.

5. Signalkabeltausch mit Schwerpunkt Stadtbahn

Der Austausch von minderwertigen Signalkabeln durch störungsresistentere Signalkabel wird kontinuierlich fortgesetzt und trägt zu einer höheren Anlagenverfügbarkeit im Kabelsystem bei. Für den Bereich der Stadtbahn ist die Bestandsaufnahme von schadhaften (kapazitätsminder-wertigen) Kabeln bereits abgeschlossen. Für die Umsetzung der Maßnahme wurde die Bahnbau GmbH beauftragt. Zurzeit steht die Genehmigung der Sperrpausen noch aus. Die DB Netz AG rechnet mit einer geplanten Maßnahmenumsetzung zum Dezember 2020.

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 12

Abbildung 12: Beispiel Signalkabel

6. Weichenvorzugslage/Weichenlaufketten bei Softwarewechseln heraus projektieren

Zurzeit entsteht ein erhöhter Verschleiß an den Stell-, Lager- und Übertragungsteilen, da die Wei-chen nach jeder Fahrt in eine definierte Vorzugslage zurückgestellt werden. Durch lange Wei-chenlaufketten werden viele Elemente gleichzeitig beansprucht, was im Störungsfall für die Be-triebsführung hinderlich ist. Im Rahmen dieser Maßnahme soll auf die Vorzugslagen verzichtet und die Weichenlaufketten verkürzt werden. Die Umsetzung wird sukzessive durch eine Imple-mentierung bei bevorstehenden Softwarewechseln erfolgen. Die komplette Umsetzung der Maß-nahme ist bis zum Ende des Jahres 2022 geplant.

7. Umrüstung S-Bahn Signale auf Mehrfarb-LED

Durch die Umrüstung der S-Bahn Signale auf Mehrfarb-LED, muss der turnusmäßige Austausch der herkömmlichen Leuchtmittel nicht mehr durchgeführt werden. Aktuell wird noch an der Bahn-zulassung für die Mehrfarb-LEDs gearbeitet. Nach erfolgter Zulassung kann mit der Maßnahme begonnen werden.

8. RAM-Standardnachrüstung an ca. 70 Weichen der Stadtbahn

Gegenwärtig verfügen nicht alle Weichen der Berliner Stadtbahn über die Ausrüstung nach RAM-Standard (RAM-Standard=Verschlussfachabdeckung, Zungenheizung, Zungenrollvorrichtung, wartungsarmer Verschluss, inkl. DIANA). Auf der Stadtbahn sollen entsprechende Einzelkompo-nenten an den Weichen nachgerüstet werden. Die Bestandsaufnahme wurde in der 32. Kalen-derwoche komplett abgeschlossen. Die Bestellungen der Teile erfolgen sukzessive. Mit den Ar-beiten wurde begonnen. Der komplette Abschluss der Maßnahme ist für Dezember 2021 geplant.

9. Austausch von 580 FTGS-Abstimmeinsätzen auf der Stadtbahn

Der Grenzbereich der technischen Nutzungsdauer ist erreicht, damit steigt das Risiko einer hö-heren Störanfälligkeit. Aus diesem Grund werden vorbeugend 580 FTGS-Abstimmeinsätze auf der Stadtbahn ausgetauscht. Die ausführende Firma ist beauftragt und die Materialisierung ist abgeschlossen. Aufgrund eines unerwartet höher ausfallenden und für die Umsetzung benötigten Arbeitszeitpensums wird zurzeit in Zusammenarbeit mit den Baubetriebskoordinatoren an einem umsetzbaren Sperrpausenkonzept gearbeitet.

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 13

10. Hochrüstung von 48 ZLV-Bus-Modems

Ein ZLV-Bus-Modem ist das Medium für die ZN/ZL-Datenübertragung. Im Rahmen dieser Maß-nahme sollen die abgekündigten Nokia-ECM-Modems gegen SCADA-NG-Modems ausgetauscht und das Netzwerkkonzept überarbeitet werden. Im 1. Quartal 2019 wurde mit der Planung der Maßnahme begonnen. Aktuell laufen die Angebotsabfragen für die Umsetzung der Maßnahme bei den ausführenden Firmen.

11. Umrüstung der Stadtbahn von FTGS auf Achszählertechnik

Die FTGS (Ferngespeiste Tonfrequenz-Gleisstromkreise) Technik ist störanfällig und bringt zu-sätzlich einen hohen Instandhaltungsaufwand mit sich. Für einen zukunftsorientierten Betrieb und zur Reduzierung des Instandhaltungsaufwandes soll die Stadtbahn auf moderne Achszählre-chentechnik umgerüstet werden. Die Planung für die Maßnahmenumsetzung ist erfolgt.

Themenfeld Qualität Stationen

Im Rahmen dieses Themenfeldes werden Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, die die Zufrie-denheit und die Aufenthaltsqualität der Kunden am Bahnhof erhöhen. Im Folgenden sind einige Beispiele der im Jahr 2019 stattfindenden Maßnahmen aufgeführt:

1. Bauliche Aufwertung und Verschönerung an ausgewählten Bahnhöfen

An insgesamt 43 Bahnhöfen wurden im Jahr 2018 Verschönerungen durchgeführt. Auch im Jahr 2019 werden diverse Maßnahmen zur Aufwertung der S-Bahnhöfe durchgeführt.

Hier eine Auswahl einiger Verschönerungen und Aufwertungen, die im ersten Quartal schon um-gesetzt wurden:

Gesundbrunnen: Am Bahnhof Gesundbrunnen wurde der Zugangsbereich zum Bahnsteig mit einer künstlerischen Wandgestaltung versehen, die einige Berliner Sehenswürdigkeiten zeigt (siehe Abbildung 13).

Abbildung 13: Beispiel Gesundbrunnen

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 14

Jannowitzbrücke: Die Glasflächen im Eingangsbereich des Bahnhofs Jannowitzbrücke wurden im Design des Netzplanes foliert (siehe Abbildung 14).

Abbildung 14: Beispiel Jannowitzbrücke

Landsberger Allee: Passend zu dem direkt angrenzenden Schwimmbad wurde der Eingangs-bereich des Bahnhofs Landsberger Allee künstlerisch mit Szenen aus dem Schwimmsport ge-staltet (siehe Abbildung 15).

Abbildung 15: Beispiel Landsberger Allee

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 15

2. Erneuerung Wegeleitsystem

Das Wegeleitsystem des Bahnhofs Teltow-Stadt wurde bereits erneuert. Diese Maßnahme ver-bessert die Orientierung der Fahrgäste zu den Bussen. Auch an den Bahnhöfen Wedding und Wittenau wird im Laufe des Jahres das Wegeleitsystem erneuert.

3. Bahnsteigendtüren

Das unberechtigte Betreten von Gleisanlagen führt immer wieder zu Verspätungen und Ausfällen im gesamten S-Bahn-Netz. Um den unberechtigten Zugang zu erschweren, wurden am Bahnhof Ostbahnhof auf den vier S-Bahngleisen Bahnsteigendtüren installiert (siehe Abbildung 16). Die Wirkungsweise dieses Piloten wird in den nächsten sechs Monate analysiert.

Abbildung 16: Bahnsteigendtüren Ostbahnhof

Themenfeld Stabilität Energieversorgung

Im Rahmen dieses Themenfeldes laufen mehrere Maßnahmen mit einem langfristigen Fokus zur Stabilisierung der Energieversorgung:

1. Neubau zusätzlicher Gleichstromunterwerke im Netz der Berliner S-Bahn zur Kapazitäts-erweiterung des Bestandsnetzes und Abbau von Oberstrombegrenzungen. Derzeit läuft die Herstellung der Grundlagen für die Planung weiterer Gleichstromunterwerke. Mit Ab-schluss dieser Phase im Juni 2019 beginnt die Vorplanung durch Ingenieurbüros.

2. Zur optimalen Nutzung der vorhandenen und künftigen Infrastruktur der Energieversor-gung erfolgt die Weiterentwicklung der Schutztechnik der Gleichspannungsanlagen. Die Konzeptphase wird 2019 beendet und zur Grundlage für die Planung und Zulassung neuer Anwendungen.

3. Zur langfristigen Sicherung der Verfügbarkeit der Fernsteuerung von Fahrleitungsschalt-anlagen müssen alten Steuerungen ersetzt werden. Hierfür wird in den nächsten sechs Jahren der überwiegende Anlagenbestand erneuert.

Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS – 3. Zwischenbericht Projektphase 2 16

3 Ausblick

Die Qualitätsoffensive ist weiterhin kein statisches Gebilde, welches nur die Abarbeitung der bis Mai 2018 erarbeiteten Maßnahmen überwacht. Fokus der Qualitätsoffensive ist vielmehr das per-manente Analysieren der jeweiligen betrieblichen Situation, das Ableitung von geeigneten Maß-nahmen, die dazugehörige zeitnahe Umsetzung und Überprüfung der Wirkung, gemäß des klas-sischen PDCA-Zylkus aus dem Qualitätsmanagement.

Insofern ist die Qualitätsoffensive dynamisch und wird immer wieder neue Maßnahmen generie-ren. Nur wenn diese Mechanik nachhaltig in die Linienorganisation überführt worden ist und die Arbeitsweise der Qualitätsoffensive – das gesellschafts- und bereichsübergreifende Arbeiten – zur Grundlage des täglichen Handels geworden ist, kann die Qualitätsoffensive als Programm erfolgreich abgeschlossen und in den einzelnen beteiligten Gesellschaften fortgesetzt werden.

Abbildung 17: Roadmap des Qualitätsprogramms

Dies soll im Verlauf des Jahres 2019 geschehen und mehr und mehr wird dann die Verantwortung für die Umsetzung an die entsprechenden Einheiten der Linienorganisation bei den beteiligten Konzerngesellschaften übergehen (siehe Abbildung 17).

Gleichzeitig wird auch der Dialog mit den Fahrgästen fortgesetzt. Wie bereits im Sommer 2018 sind auch in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen an S-Bahnstationen in Berlin und Branden-burg vorgesehen, um mit den Fahrgästen direkt in Kontakt zu treten. Neben Vertretern des Len-kungskreises werden die Projektleitung und Vertreter der Themenfelder vertreten sein, um den Fahrgästen Rede und Antwort zu stehen.

Diese zweite Bahnhofstour wird im Mai und Juni stattfinden und sieht bislang die Stationen Schö-neberg, Spandau, Ostkreuz, Gesundbrunnen und Strausberg vor.