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Planungsgrundlagen für den Bau von Beach-Sportanlagen

Schriftenreihe Sportanlagen und Sportgeräte des BISp

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Herausgeber: Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Graurheindorfer Str. 198

53117 Bonn

Tel.: 01888-640-0

Zeichnungsvorlagen lieferten: Dr. Günter Breuer, Köln

Dipl.-Ing. Alfred Koppen, Stuttgart

Zeichnungen: Alicia Pontones, Brühl

Layout: Jutta Walczuch

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers

Erscheinungsjahr: 2001

Planungsgrundlagen für den Bau von Beach-Sportanlagen

Schriftenreihe Sportanlagen und Sportgeräte des BISp

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Vorwort

Ich freue mich, Planern und Betreibern von Beach-Sportanlagen eine umfassende Orientierungs- undPlanungsgrundlage aus dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft vorlegen zu können. Damit soll aufeinem neuen Feld von Sportanlagen Beratung angeboten werden.

Auf Initiative des Deutschen Volleyball-Verbandes, der als Spitzenverband auch für die inzwischenolympisch gewordene Sportart „Beach-Volleyball“ verantwortlich zeichnet, hat das Bundesinstitut fürSportwissenschaft sich bereit erklärt, diese Orientierungs- und Planungsgrundlagen federführend zuerstellen. Damit wird einem weltweit zu beobachtenden Trend zu Beach-Anlagen entsprochen. Derzeiterlebt der Bau von Beach-Anlagen einen wahren Boom, dessen Ende noch nicht abzusehen ist.

Beach-Sportanlagen dienen, wie die meisten Sportanlagen, dem Schulsport, dem Training und Wett-kampf der Sportvereine sowie der Erholung für nicht an spezielle Regeln und Organisationsformengebundene Freizeitgruppen. Es kommt hinzu, dass der Sportboden „Sand“ sehr gut für Präventions-und Rehabilitationsmaßnahmen geeignet ist. Ein „richtiger Sand“ – hinsichtlich seiner Korngröße, sei-ner Kornform und seiner Korngrößenverteilung – fördert entscheidend die Akzeptanz der Nutzer undseine sportfunktionelle Eignung. Damit übersehe ich nicht, dass hier in Zukunft noch Forschungs-arbeiten notwendig sind, um einen in wirtschaftlicher, hygienischer und sportfunktioneller Hinsichtoptimal geeigneten Boden „Sand“ entwickeln und anbieten zu können. Zur Zeit läuft ein entsprechen-der BISp-Forschungsauftrag beim Institut für Hygiene und Umweltmedizin der RWTH Aachen.

Mit dieser Orientierungs- und Planungsgrundlage soll eine Zusammenführung der teilweise ausein-ander laufenden Entwicklungen in einzelnen Beach-Sportarten herbeigeführt werden, um auf dieseWeise zu einer höheren Effizienz und Effektivität beim Bau und Betrieb von Beach-Anlagen zu kom-men, letztlich ein Ziel, dass dem Beach-Sport insgesamt zugute kommen wird. Dieser Aspekt gilt ins-besondere im Hinblick auf die Spielfeldabmessungen, die so geartet sein sollten, dass sie möglichstvon vielen Beach-Sportdisziplinen gemeinsam genutzt werden können. Dieses Ziel konnte durch einesehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den an der Arbeit beteiligten Sportfachverbänden erreichtwerden.

Für die Mitarbeit und die vielfältigen Hilfen möchte ich mich bei den Vertretern der Wissenschaft, derSportverbände, der Industrie und letztlich den Betreibern bedanken. Sie alle haben zusammen mit denMitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesinstituts für Sportwissenschaft die Planungsgrundlageerarbeitet. Ich hoffe und wünsche, dass diese Broschüre Planern und Betreibern und damit dem Sporthilft, die geeignete Infrastruktur an Beach-Sportanlagen zur Verfügung zu stellen.

Dr. Martin-Peter Büch

Direktor des Bundesinstituts für Sportwissenschaft

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Planungsgrundlagen für den Bau von Beach-Sportanlagen

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Verfasser

Dipl.-Sportlehrer Dirk Borrmann (KoBe­)Playa de CologneJunkersdorfer Str., 50933 Köln

Dr. Günter Breuer (KoBe*)Deutsche Sporthochschule KölnCarl-Diem-Weg 6, 50933 Köln

Dipl.-Sportlehrer Ingo Buckert (KoBe*)FUNTECFritz-Jacobi-Str. 30, 53773 Hennef

Dipl.-Ing. Ralf Esser (KoBe*)FUNTECFritz-Jacobi-Str. 30, 53773 Hennef

Dipl.-Ing. Christoph Keinemann,Architekt, Fangstr. 22-24, 59077 Hamm

Dipl.-Ing. Alfred Koppen (KoBe*)Landschaftsarchitekt, Albstr. 55 b,70597 Stuttgart

Ulrich Kummetat (KoBe*)Deutscher Volleyball-VerbandOtto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/Main

Dipl.-Ing. Jürgen Mund, BISpGraurheindorfer Str. 198, 53117 Bonn

Dipl.-Ing. Günter Schlesiger, BISpGraurheindorfer Str. 198, 53117 Bonn

Dr. Kurt Steuer (KoBe*)St. Johannes Hospital BonnKölnstr. 54, 53111 Bonn

Dr. Otmar StierQuarzwerke GmbHDürener Straße 69, 50226 Frechen

Patrick Temmermann (KoBe*)Beach-Sport-CenterKemnader Stausee, 58455 Witten

Dipl.-Ing. Helmut TietzAuf dem Stumpelrott 36, 50999 Köln

Dipl.-Ing. Klaus TrojahnMinisterium für Arbeit, Soziales undStadtentwicklung, Kultur und Sport NW40190 Düsseldorf

­ „Koordinierungsausschuss Beach (KoBe)“

Mitglieder der begleitenden BISp-Arbeitsgruppe Beach-Sportanlagen“

Leif AnderssonDeutscher Volleyball-VerbandIppenbergerstr. 5, 80999 München

MinR Klaus BensbergHessisches Ministerium des InnernFriedrich-Ebert-Allee 12, 65185 Wiesbaden

Univ.-Prof. Dr. W. DottInstitut für Hygiene u. Umweltmedizin der RWTHPauwelsstr. 30, 52057 Aachen

Dirk Ertel,Tamburello-DeutschlandWendelinstr. 61, 50933 Köln

Dipl.-Ing. Thomas FriedlAm Weinberg 26, 82239 Alling

Ltd. Sportdirektor a.D. Paul Hoffmann, ADSLindenallee 59 - 61, 45127 Essen

Gregor HovemannDeutsche Sporthochschule KölnCarl-Diem-Weg 6, 50933 Köln

Dr. Hans JägemannDeutscher SportbundOtto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/Main

Dr. Jürgen LemmerHauptreferent Deutscher Städtetag,Lindenallee 13-17, 50968 Köln

Dipl.-Ing. Hartmuth Meyer-BuckZentralstelle für Normungsfragen undWirtschaftlichkeit im BildungswesenMarktgrafenstr. 37, 10117 Berlin-Mitte

Wolfgang MöbiusDeutscher Fußball-BundOtto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt

Dipl.-Biologe Thomas MüllerUniversitätsklinikum-RWTH AachenInstitut für Hygiene und UmweltmedizinPauwelsstr. 30, 52057 Aachen

H.-P. OppermannDeutscher Handball-BundZollkamp 1, 38122 Braunschweig

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Dr. R. OstrowskiInstitut für Hygiene u. Umweltmedizin der RWTH52056 Aachen

Johannes Roschinsky M.A.Deutscher BadmintonverbandInstitut für Sportwissenschaft und SportUniversität der Bundeswehr MünchenWerner-Heisenberg-.Weg 39, 85577 Neubiberg

Prof. Frieder RoskamInternationale Vereinigung Sport- undFreizeiteinrichtungenCarl-Diem-Weg 3, 50933 Köln

Jochen SandkühlerDeutscher Basketball-BundPostfach 708, 58007 Hagen

Hans-Peter SchäferQuarzwerke GmbHKaskadenweg 40, 50226 Frechen

Dipl.-Ing. Gottfried TonhäuserMinisterium für Soziales und Gesundheitdes Landes ThüringenWerner-Seelenbinder-Str.6, 99096 Erfurt

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort ........................................................................................................................................... 3

Verfasser ........................................................................................................................................... 5

Mitglieder der begleitenden BISp-Arbeitsgruppe Beach-Sportanlagen“ ................................................ 5

Inhaltsverzeichnis.................................................................................................................................. 7

1 Einleitung....................................................................................................................... 11

1.1 Entwicklungen und Tendenzen des Beach-Sports ........................................................... 11

1.2 Beach-Sportarten............................................................................................................. 11

1.2.1 Beach-Volleyball .............................................................................................................. 11

1.2.2 Beach-Soccer .................................................................................................................. 13

1.2.3 Beach-Handball................................................................................................................ 13

1.2.4 Beach-Badminton............................................................................................................. 14

1.2.5 Beach-Basketball ............................................................................................................. 14

1.2.6 Beach-Tennis................................................................................................................... 15

1.2.7 Weitere Aktivitäten .......................................................................................................... 15

1.2.7.1 Beach-Paletta............................................................................................................. 15

1.2.7.2 TAMbeach®................................................................................................................ 16

1.2.7.3 Beach-Touch-Rugby .................................................................................................. 16

1.2.7.4 Beach-Aerobic/Gymnastik .......................................................................................... 16

1.3 Präventions- und Rehabilitationsaspekte......................................................................... 16

2 Grundsätzliche Planungshinweise ............................................................................. 16

2.1 Allgemeines...................................................................................................................... 16

2.2 Standortwahl .................................................................................................................... 17

2.3 Größenbestimmung ......................................................................................................... 18

2.4 Erschließung.................................................................................................................... 18

2.5 Stellplätze......................................................................................................................... 18

2.6 Vegetation- und Nebenflächen......................................................................................... 18

2.7 Einfriedung der Gesamtanlage ........................................................................................ 19

2.8 Grundstücksgrößen ......................................................................................................... 19

2.9 Zusätzliche Angebote....................................................................................................... 19

3 Beach-Sportflächen...................................................................................................... 19

3.1 Spielfeldabmessungen..................................................................................................... 19

3.2 Standardspielfelder und deren multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten .......................... 19

4 Sportboden „Sand“....................................................................................................... 22

4.1 Allgemeines...................................................................................................................... 22

4.2 Korngrößen...................................................................................................................... 22

4.3. Sandfarbe ........................................................................................................................ 22

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4.4 Organische Bestandteile.................................................................................................. 22

4.5 Hygiene............................................................................................................................ 22

4.6 Pflege............................................................................................................................... 23

5 Spielfeld-Ausstattung und Sportgeräte ..................................................................... 23

5.1 Qualität und Konstruktion................................................................................................. 23

5.2 Geräteliste ....................................................................................................................... 24

6 Outdoor-Anlagen........................................................................................................... 24

6.1 Allgemeines...................................................................................................................... 24

6.2 Anlagen am Strand .......................................................................................................... 25

6.3 Anlagen an sonstigen Standorten.................................................................................... 25

6.4 Aufbau des Sportbodens ................................................................................................. 25

6.4.1 Baugrund/Planum ............................................................................................................ 25

6.4.2 Entwässerung .................................................................................................................. 25

6.4.3 Spielsand-Aufbau............................................................................................................. 25

6.4.4 Spielfeldrand.................................................................................................................... 25

6.5 Umkleide- und Betriebsgebäude ...................................................................................... 26

6.5.1 Standort ........................................................................................................................... 26

6.5.2 Raumprogramm und Raumzuordnung ............................................................................. 26

6.5.3 Ausbau und Ausstattung.................................................................................................. 28

6.6 Beleuchtung der Beach-Sportflächen .............................................................................. 29

6.7 Zuschaueranlagen ........................................................................................................... 29

7 Temporäre Anlagen ...................................................................................................... 30

8 Indoor-Anlagen/Beach-Hallen ..................................................................................... 30

8.1 Allgemeines...................................................................................................................... 30

8.2 Halle................................................................................................................................. 30

8.2.1 Maße................................................................................................................................ 31

8.2.2 Sandboden ...................................................................................................................... 31

8.2.3 Wände, Türen, Trenneinrichtungen................................................................................. 31

8.2.4 Lichtöffnungen ................................................................................................................. 32

8.2.5 Decke............................................................................................................................... 32

8.2.6 Lichtreflexion.................................................................................................................... 32

8.2.7 Akustik ............................................................................................................................. 32

8.2.8 Ausstattung...................................................................................................................... 33

8.3 Zusatzsporträume ............................................................................................................ 33

8.4 Nebenräume .................................................................................................................... 33

8.4.1 Eingangsbereich .............................................................................................................. 33

8.4.2 Umkleideräume ................................................................................................................ 34

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8.4.3 Wasch- und Duschräume................................................................................................. 34

8.4.4 Toiletten........................................................................................................................... 34

8.4.5 Übungsleiter-, Schiedsrichter- und Sanitätsraum............................................................. 34

8.4.6 Sportgeräteraum.............................................................................................................. 34

8.4.7 Mediengeräteraum, Medienraum ..................................................................................... 35

8.4.8 Technikräume .................................................................................................................. 35

8.4.9 Reinigungsgeräte- und Putzmittelraum ............................................................................ 35

8.4.10 Hallenwartraum ................................................................................................................ 35

8.4.11 Weitere Räume ................................................................................................................ 35

8.5 Zuschaueranlagen ........................................................................................................... 35

8.6 Gastronomie .................................................................................................................... 35

8.7 Gebäudetechnik............................................................................................................... 36

8.7.1 Künstliche Beleuchtung.................................................................................................... 36

8.7.2 Heizung und Lüftung ........................................................................................................ 36

8.7.3 Sanitäre Installation.......................................................................................................... 37

8.7.4 Elektrotechnik .................................................................................................................. 37

8.8 Raumzuordnung............................................................................................................... 37

Anhang ......................................................................................................................................... 39

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1 Einleitung

1.1 Entwicklungen und Tendenzendes Beach-Sports

Was ist eigentlich Beach-Sport? Sicher, das istSport am Strand. Aber Beach-Sport ist mehr –es ist der Ausdruck einer Lebenseinstellungund der Begriff für aktive Freizeitgestaltung.Athletik, Dynamik und Fun in einem Umfeld vonUrlaubs atmosphäre sind die Eckpfeiler derBeach-Sportarten. Der Sportler findet hier dieKombi nation von Aktivität und Erholung.

Auch der Zuschauer will Leistungen sehen,aber gleichzeitig unterhalten werden. Nicht dasEr gebnis steht im Vordergrund, sondern das Erlebnis und das Flair der Beach-Sportarten.Sonne, Sand und Meer vermitteln sommerlicheUrlaubsatmosphäre, die der Zuschauer erlebenwill, ohne weite Reisen auf sich nehmen zumüssen. Beach-Sport steht für das aktuelleLebensgefühl: Leistung in lockerer Atmo-sphäre!

Beach-Sport existiert schon sehr lange. Dererste dokumentierte Wettkampf in der Sportgeschichte, die Phaeakenspiele in HomersOdyssee, fanden schließlich nicht irgendwostatt, sondern am Strand.

Beach-Sportarten sind in einzelnen Ländernschon lange zu festen Größen geworden.Beach-Volleyball hat sich seit den 20er Jahrenan den Stränden Californiens etabliert; in Südamerika boomt seit rund 70 Jahren Beach-Soccer; und Beach-Handball erreicht in Südeuropaprofessionelle Züge. Selbst Sportarten wie Basketball finden den Weg an den Strand, so dassBeach-Basketballveranstaltungen seit 1993 andeutschen Stränden zu Hause sind.

Durch den vermehrten Bau von Beach-Sportanlagen in Deutschland steigt auch hier diePopularität der verschiedenen Beach-Sportarten. Auch der bisher nur Zuschauende kannselbst zum Aktiven werden: Beach-Sport alsFreizeitgestaltung für jedermann!

Die zur Zeit wohl populärste Beach-Sportart inDeutschland ist die Strandalternative des Vol-leyballs – eine Sportart, die nicht erst seit derAufnahme in das olympische Programm fast je-dem Bundesbürger ein Begriff ist. Die ersteBeach-Cup-Serie wurde in Deutschland schon1988 gespielt; am Anfang von noch wenigen In-

sidern, doch dann war die Beach-Volleyball-welle nicht mehr aufzuhalten. Der riesigenBegeisterung folgten mehr Turniere, höherePreisgelder, mehr Zuschauer: 1992 ca. 3.000Zuschauer bei den Deutschen Meisterschaftenin Timmendorfer Strand, 1997 schon ca.30.000. Den bislang größten Erfolg des DVVerzielte das Team Ahmann/Hager mit demGewinn der Bronzemedaille bei den Olympi-schen Spielen 2000 in Sydney.

Die anderen Beach-Sportarten in Deutschlandstehen am Anfang eines vermutlich rasantenBooms. Schon jetzt kann ein klarer Trend auf-gezeigt werden. Im Bereich Beach-Handball wirdseit 1996 eine offizielle Beach-Handball-Mas-ters-Serie des DHB gespielt. Die Resonanz warvon Beginn an sehr groß, und die stetig an-steigenden Zuschauerzahlen versprechen einegroße Zukunft der Strandvariante des Hallen-handballs. Gegenüber 1996 verdoppelten sichdie Zuschauerzahlen 1997 auf über 80.000 underreichten 1998 schon die 100.000 Marke.

Beach-Soccer machte in Deutschland erst 1997richtig mobil. Gleich die erste Tour, die Lang-nese Beach-Soccer Tour, besuchten auf fünfVeranstaltungen ca. 100.000 Zuschauer. Att-raktiver Sport und prominente Aktive, wie z.B.Uwe Bein oder Karl-Heinz Rummenigge, sindZuschauergaranten und forcierten zudem eineEntwicklung, die eine Ausweitung der Turnier-veranstaltungen auch für den Freizeitbereichbundesweit garantieren werden.

1.2 Beach-Sportarten

1.2.1 Beach-VolleyballBeach-Volleyball ist seit Atlanta 1996 olympi-sche Disziplin. Das deutsche Team Ahmann/Hager schaffte im Vorfeld nicht nur die Qualifi-kation, sondern belegte abschließend einenhervorragenden neunter Platz; das DamenteamBühler/Müsch landete sogar auf dem unerwar-teten 7. Rang. Die Sportart Beach-Volleyballwar die Entdeckung der olympischen Spiele.Die Gründe hierfür sind auszumachen: Medienund Sponsoren haben die Werbewirksamkeitund den hohen Unterhaltungswert dieser neuenSportart erkannt; alle Wettkämpfe waren imVorfeld bereits ausverkauft.

1947 fand erstmals am State Beach in Kalifor-nien (USA) ein Turnier „Zwei gegen Zwei“ statt.In den 50er Jahren wurden dann schon an fünf

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kalifornischen Stränden (Santa Barbara, State,Corona del Mar, Laguna Beach und San Diego)offene Turniere veranstaltet. Die ersten inoffi-ziellen Beach-Volleyball-Weltmeisterschaftenwurden 1976 am „State Beach“ nördlich deskalifornischen Santa Monica Pier ausgetragen.Dieses Ereignis ebnete der aufblühendenSportart den Weg in die Professionalität.30.000 Zuschauer erlebten den Wettkampf um5.000 Dollar Siegprämie.

Eine enorme Steigerung des Zuschauerinteres-ses führte zu einer Ausweitung der Volleyball-Serien auch auf andere US-Bundesstaaten, diedie ersten Inlandspielfelder der Beach-Volley-ball-Geschichte entstehen ließen.

Unstimmigkeiten zwischen den Spielern und derVermarktungsagentur führten Anfang der 80erJahre zur Gründung der „Association of Volley-ball Professionals“. Ziel dieser Spielergewerk-schaft war es, die Interessen der Spieler zu ver-treten und die Integrität des Beach-Volleyballszu bewahren.

Keine andere Sportart konnte seitdem mithöheren Steigerungsraten bei den Turnier- undZuschauerzahlen sowie der Medienpräsenz auf-warten. Die Preisgeldsteigerungsraten habenim letzten Jahrzehnt sogar die des Tennis undGolfs überboten.

Die FIVB (Internationaler Volleyball-Verband)richtete 1987 die erste offizielle Weltmeister-schaft in Rio de Janeiro am IpanemaStrand aus.An diesem Turnier nahmen 20 Mannschaftenaus sieben Nationen teil.

Im Jahre 1990 gründete der Weltverband die„World Series“ mit fünf Turnieren. Austragungs-länder waren Japan, Brasilien, USA und zweieuropäische Staaten.

1997 wurde erstmalig eine gemeinsame Welt-meisterschaft der AVP und FIVB in Los Angeles(USA) ausgetragen. Die Liveübertragung inUSA erreichte eine Einschaltquote von über 60Millionen Zuschauern.

In Deutschland startete 1988 die erste Serie mitfünf Beach-Cups an den Nord- und Ostsee-stränden. Deren Organisation übernahm zwi-schen 1989 und 1991 die „German-Beach-Agency“ (GBA). 1990 wurde sie durch die Hin-zunahme von vier sog. „Master-Cups“ auf-gewertet. 1991 schrumpfte die Tour allerdingswieder auf drei Turniere zusammen, da wichtigeSponsoren ihr Engagement aufgaben. Somitwurde auch die Monopolstellung der GBA

gebrochen. Auf Grund dieser Entwicklung über-nahm der Deutsche Volleyball-Verband selbstdie Organisation der Veranstaltungen bzw. kon-trollierte die jeweiligen Veranstalter.

1992 wurde unter der Federführung des DVVdie „Beach-Kommission“, bestehend aus Akti-ven, Vereinen, Medienvertretern, Sponsorenund Verbandsexperten, gegründet, um den Ein-fluss des Verbandes bei der Entwicklung desBeach-Volleyballs geltend machen zu können.Die Agentur des Verbandes, Deutscher Volley-ball Sport (DVS), organisierte 1992 siebenMasters-Turniere, woran sich die DeutschenBeach-Volleyball-Meisterschaften am Timmen-dorfer Strand anschlossen.

Seit 1995 wird innerhalb der Masters-Serie mitacht Turnieren gespielt, in der die DeutscheMeisterschaft als Endrunde wiederum in Tim-mendorfer Strand ausgespielt wird. Ca. 240.000Zuschauer jährlich erleben bundesweit hoch-klassigen Beach-Sport. Berlin war zudem 1995erstmalig Austragungsort eines Turniers derWorld-Championship-Series auf deutschenBoden und lockt sei dem Jahr für Jahr zahlrei-che Beach-Volleyballbegeisterte in die Bundes-hauptstadt. Insgesamt fanden 1998 in Deutsch-land über 600 Beach-Volleyball-Turniere nachden internationalen Regeln statt.

Die deutsche Serie zählt von der Preisgeldent-wicklung und vom sportlichen Niveau her zueiner der spielstärksten. Diese Tatsache veran-lasst auch zahlreiche gute ausländische Teamszur Teilnahme an der deutschen Serie.

Das Jahr 2000 stand ganz im Zeichen derOlympischen Spiele von Sydney, bei denen dasbundesdeutsche Team Ahmann/Hager sensati-onell die Bronzemedaille gewinnen konnten.

Beach-Volleyball zählt zu den Mannschafts-sportarten, bei der sich zwei Teams mit jeweilszwei Spielern gegenüberstehen. Spielerwechselsind nicht zulässig. Es wird über einen Gewinn-satz bis 15 Punkte gespielt, mit zwei PunktenMindestdifferenz, höchstens jedoch, bis einTeam 17 Punkte erzielt hat. Eine Verein-fachung der Regeln und die Vernachlässigungeiniger Markierungen führt zu einem übersicht-licheren und leicht verständlichen Spiel. Esentfallen Mittellinie, Angriffslinie und Auswech-selzonen und alle sie betreffenden Regeln. ImBreitensport kann Beach-Volleyball ebenso dreigegen drei oder auch vier gegen vier gespieltwerden. Eine Einteilung in Damen-, Herren-

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oder auch Mixed-Konkurrenzen ist zudem mög-lich (siehe Tabelle 1 und im Anhang Abb. 6)

1.2.2 Beach-SoccerFußball übt weltweit eine große Faszination ausund gilt insbesondere in Deutschland als Sport-art Nummer eins. Die marketingorientierte För-derung und Professionalisierung dieses Sportsdurch das Fernsehen hat in den letzten Jahrenin Deutschland eine neue Begeisterungswelleentfacht. Die neu entstandenen Stadien vermit-teln mehr Nähe zu Spiel und Spielern und sor-gen für einen höheren Unterhaltungswert.

Die Strandvariante Beach-Soccer wird bereitsseit ca. 70 Jahren an den Stränden dieser Weltgespielt und ist in Ländern Südamerikas, denUSA und Südeuropa als feste Größe etabliert.

Die erste offizielle Turnierveranstaltung wurdeschon 1957 an den Stränden der Copacabanaausgetragen. Seit 1992 wird die offizielle „ProBeach Soccer Tour“ auch in Europa gespieltund schon ein Jahr später fanden die ersten in-ternationalen Meisterschaften statt. Selbst dieMedien haben die hohe Attraktivität des Beach-Soccers erkannt und übertragen unter anderemlive von den Beach-Soccer Weltmeisterschaf-ten, die alljährlich in Brasilien vor rund 10.000Zuschauern ausgetragen werden.

1998 belegte das bundesdeutsche Team wäh-rend der erstmalig durchgeführten Europameis-terschaft auf Sizilien einen sensationellen drit-ten Platz und konnte sogar einen Sieg in derinternationalen Liga-Meisterschaft für sich ver-buchen.

In Deutschland werden seit 1997 Beach-Soc-cer-Masters Serien ausgetragen und habeneinen zusätzlichen Beach-Boom entfacht. Nichtnur „große“ Namen wie Raimund Aumann,Hansi Pflügler, Uwe Bein oder Karl-Heinz Rum-menigge lockten bei den ersten Beach-Soccer-Serien mehr als 75.000 Zuschauer an; alleindas Finale ´97 sahen 11.000 begeisterte Fansin Travemünde. Im Jahr darauf wurden schon40.000 Zuschauer beim Finale ´98 begrüßt undmit spektakulärem Fußball verwöhnt. Diegesamte Tour begeisterte 1998 insgesamtmehr als 120.000 Zuschauer.

Im Jahr 1999 wurde die European Pro BeachSoccer League ausgeweitet und schon im Jahr2000 belegte das Beach-Soccer Team Ger-many einen hervorragenden 5. Platz.

Die große Faszination dieser Sportart liegt in

ihrem schnellen Spiel und spektakulären Aktio-nen begründet. Dribblings sind auf Sand fastunmöglich, so dass der Ball möglichst häufig„volley“ gespielt werden muss. Direktannahmen,Fallrückzieher oder auch Flugkopfbälle sindfeste Bestandteile des Beach-Soccers und ver-sprechen attraktiven Sport am „Beach“. LeichteRegeländerungen gegenüber dem Rasenfuß-ball lassen eine dynamische und spektakuläreSportart entstehen: fliegender Wechsel, Direkt-ausführung aller Freistöße ohne Mauer oderdas Neunmeterschießen bei Unentschiedensind Gründe, die den Beach-Soccer so interes-sant für Spieler und Zuschauer machen.

Ein Team besteht aus vier Feldspielern, einemTorwart und zwei bis vier Auswechselspielern.Beim Pro Beach Soccer wird über 3 x 15 Minu-ten gespielt. Die Amateure soccern über 1 x 15Minuten. Unentschieden entfallen bei Beach-Soccer, denn bei Gleichstand folgt eine drei-minütige Verlängerung. Steht der Sieger dannimmer noch nicht fest, entscheidet das Neun-meterschießen (siehe Tabelle 1 und im AnhangAbb. 7 bis 9 – zu Fußballtennis siehe Abb. 10).

1.2.3 Beach-HandballBeach-Handball findet als Variante zum Hallen-handball immer mehr Fans und wird als Som-meralternative auch von Mannschaften deshöchsten Leistungsbereiches verstärkt ange-nommen. Das Regelwerk garantiert spannendeund spektakuläre Aktionen, die auch die Zu-schauer begeistern werden. Beach-Handballwird als additive Sportart zum Hallenhandballangesehen. Dribblings entfallen beim Beach-Handball, so dass das Passspiel direkt undschnell durchgeführt wird. Drei Feldspieler undein Torwart bemühen sich, möglichst vielePunkte zu erzielen, denn beim Beach-Handballzählen nicht alle erzielten Tore gleich. VomTorwart erzielte Tore zählen doppelt, genausowie die „Kempa Tore“ (den Ball im Sprung fan-gen und werfen) – Regeländerungen, dieBeach- Handball zu einer der schnellsten undattraktivsten Beach-Sportarten machen.

Erstmalig wurde Beach-Handball an den Strän-den Südeuropas gespielt, insbesondere in Por-tugal, Italien und Griechenland, wo dieseBeach-Sportart seit Jahren sehr großen An-klang findet. In Deutschland wurde 1996 erst-malig die Beach-Handball-Masters-Serie durch-geführt. In den ersten drei Jahren verdoppelten

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sich schon die Zuschauerzahlen auf insgesamtknapp 100.000 bei allen Veranstaltungen.Höhepunkt der Beach-Handball-Saison 2000war die 1. Beach- Handball-Europameister-schaft, die vom 13. – 19. Juli in Gaeta (Italien)stattgefunden hat.

Jedes Team besteht aus drei Feldspielern undeinem Torwart. Vier weitere Auswechselspielersind zulässig. Den Feldspielern ist es untersagt,den Torraum zu betreten; der Torwart darf die-sen allerdings verlassen. Die Spieldauer beträgt2 x 10 min. Beim Gleichstand zum Ende jederHalbzeit wird nach dem Modus „sudden death“gespielt. Nach dem Ende der ersten Halbzeitbeginnt das Spiel wiederum bei 0:0. Der Gewinnbeider Halbzeiten entscheidet das Spiel zuGunsten der Siegermannschaft mit 2:0. Gewinntjedes Team eine der beiden Halbzeiten, mussein Penalty-Werfen über den Matchgewinn ent-scheiden. Der Spielstand wird beim Beach-Handball durch Punkte und nicht durch erzielteTore gewertet. Ein Tor wird mit einem Punktgewertet; ein „Kempa-Tor“ (den Ball im Sprungfangen und werfen) ergibt zwei Punkte. Erzieltder Torwart aus dem Spielfeld heraus ein Tor,bringt dies ebenfalls zwei weitere Zähler aufdas Punktekonto (siehe Tabelle 1 und im An-hang Abb.11).

1.2.4 Beach-BadmintonBadminton hat in den letzten Jahren immermehr Anhänger im Freizeit-/Breitensportbereichgefunden. Sowohl in den Schulen, den Ver-einen als auch in den ca. 400 bundesweitenBadminton-Centern findet die Traditionssportartaus Indonesien eine bemerkenswerteRenaissance. Insbesondere für unorganisierteSportler bietet Badminton eine optimale aktiveFreizeitgestaltung.

Beach-Badminton zählt zu den neueren Beach-Sportvarianten und wird sowohl auf regulärenals auch auf verkleinerten Feldern gespielt. Derweiche Sandboden gibt bei schnellen Antrittenentsprechend nach und schränkt die Bewe-gungsschnelligkeit ein. Verletzungen, die ver-mehrt beim Badminton auftreten, wie z.B.Wadenverletzungen oder Reizungen an derAchillessehne, können auf Sand vermiedenwerden und sind ein entscheidender Grund fürdie große Popularität des Beach-Badminton.Das Spiel kann mit herkömmlichen Schlägernund Bällen betrieben werden. Allerdings istbeim Beach-Badminton auf Outdoor-Anlagendarauf zu achten, dass der bisherige Spielball

sehr windanfällig ist. Neuerungen aus der In-dustrie werden hier erwartet.

Die Regeln im Beach-Badminton basieren weit-gehend auf den Regeln des Badmintons, wobeiallerdings einige grundlegende Änderungenbezüglich der Zählweise und der Spielfeldgrößezu beachten sind. Insbesondere im Freizeit-sport sind Varianten je nach Absprache mög-lich. Die Ausmaße des wettkampfmäßigenBeach-Badmintonspielfeldes sind sowohl fürdas Einzel- als auch für das Doppel auf 5 x 12m verkleinert. Deutliche Unterschiede zumBadminton ergeben sich bei der Zählweise. Sowird im Beach-Badminton auf drei Gewinnsätze(„Best of Fife“) gespielt. Die Punktezählung er-folgt im Tiebreak, d.h. beide Parteien könnenjederzeit Punkte erzielen, unabhängig davon,ob sie das Aufschlagrecht besitzen.

Grundlegende Änderungen gegenüber demBadminton sind ferner das modifizierte Auf-schlagfeld im Einzel. Während im Doppel derAufschlag wie gewohnt diagonal zu erfolgenhat, besteht im Einzel die Möglichkeit, diegesamte Spielfeldbreite zu nutzen. Die Auf-schlaglinie, welche links und rechts des Spiel-feldrandes markiert wird, ist eine gedachte Linie3 m hinter dem Netz. Für das Doppel hingegensind die herkömmlichen Badmintonregelnzugrunde gelegt. (Siehe Tabelle 1 und im An-hang Abb. 12).

1.2.5 Beach-BasketballDribbeln unmöglich, Spaß garantiert: DieBeach-Basketball-Touren des Deutschen Bas-ketball-Bundes. Wie bei fast allen Beach-Sport-arten ist auch beim Beach-Basketball das Drib-beln von keinem allzu großem Erfolg gekrönt.Schnelles Passspiel und ständiges Freilaufenmuss von den Spielern beherrscht werden. Seit1994 macht die Tour an den Nord- und Ostsee-stränden Station. Von anfänglich zwei Turnierenwurde die Tour bis 1998 auf sechs Veranstal-tungen ausgedehnt, die bei Aktiven und Zu-schauern auf reges Interesse stoßen.

Der Ursprung des Beach-Basketballs liegt inDeutschland und wurde erstmals 1993 alsDemonstrationssportart während des Surf-Welt-Cups auf Sylt vorgestellt. Eine willkommene Ab-wechslung auch für die Surfer, die bei Flauteihrem eigentlichen Bestreben nicht nachgehenkonnten.

Die zweite Fun-Variante neben Street-Basket-ball des Deutschen Basketball-Bundes etabliert

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sich immer mehr im Veranstaltungskalender derBasketball-begeisterten. Das vereinfachteRegelwerk stellt den Fun- und Fair-Play-Cha-rakter der Turniere in den Vordergrund undbietet somit auch den Basketballern eineSommeralternative auf Sand. Eine Ausdehnungder Turnierserie auf Standorte im Binnenlandwird das Interesse an Beach-Basketball undseine Popularität noch steigern.

Jede Mannschaft besteht aus drei Spielern undeinem Auswechselspieler. Im Gegensatz zumStreet-Basketball wird auf zwei Körbe gespielt,die im Abstand von 12,0 m aufgestellt sind. Er-laubt sind zwei Schritte mit dem Ball in derHand, bevor das Paßspiel oder der Korbwurferfolgen muss. Jeder Korberfolg wird mit einemPunkt belohnt. Diejenige Mannschaft, die zu-erst 10 Körbe erzielt hat oder nach 10 minSpielzeit in Führung liegt, hat gewonnen. BeiGleichstand entscheiden Freiwürfe (sieheTabelle 1 und im Anhang Abb. 13).

1.2.6 Beach-TennisJeden Sommer spielen Millionen von UrlaubernTennis oder tennisähnliche Spiele am Strand.Viele machen hier ihre erste Bekanntschaft mitTennis. Die Varianten sind vielfältig, die Feld-größen beliebig. Die Faszination des Spieles imSand war so groß, dass sich in der Folgezeitein eigenes Sportspiel entwickelte. Seit Sommer1998 wird Beach-Tennis als neue Sportart miteigenem Regelwerk betrieben.

Wenn man zwei Schläger, einen Ball (vorzugs-weise einen sogenannten Methodikball) und einKleinfeldnetz für das Einzelspiel hat, ist für dasSpiel nahezu jeder Boden geeignet. Doch imSand macht das Spiel am meisten Spaß.

Das Beach-Tennisfeld ist rechteckig. Es hat dieMaße 18 x 6 m für das Einzel oder 18 x 9 m fürdas Doppel. Der Sicherheitsabstand sollte anallen Seiten jeweils 3 m betragen.

Ein 1,50 m hohes Netz trennt die Feldhälften.Ein normales Beach-Volleyball-Netz kann aufdiese Höhe eingestellt werden, ist aber fürBeach-Tennis nicht besonders geeignet, da eszu grobmaschig ist und der Ball in Netzhöhenicht genau zu beobachten ist. Er kann durchdas Netz hindurchfliegen. Daher empfiehlt sichder Gebrauch eines Tennisnetzes.

Der Ball darf – wie im normalen Tennisspiel –einmal springen. Da der Sand dies meist ver-hindert, wird er im Allgemeinen mit Volleys im

Spiel gehalten. Bei festem sandigen Untergrundist ein Tennisspiel mit einmaligem Aufspringendes Balles möglich.

Ein Satz endet mit 6 Gewinnspielen bei einemVorsprung von 2 Gewinnspielen, wie im Tennisüblich. Bei 6 : 6 tritt die normale Tiebreak-Regelung in Kraft.

Die traditionelle Zählweise der Spiele mit 15,30, 40 und Spiel bleibt bestehen – mit einerEinschränkung: Bei Einstand entscheidet dernächste Ball über den Spielgewinn. (SieheTabelle 1 und im Anhang Abb. 14).

1.2.7 Weitere Aktivitäten

1.2.7.1 Beach-PalettaBeach-Paletta ist hierzulande eher unter demNamen „Beachball“ bekannt und wird mit Holz-schlägern gespielt. Unterschiedliche Typen vonSchlägern und Härtegrade der Bälle ermögli-chen es den Aktiven, die Schnelligkeit desSpiels individuell zu bestimmen. Insoweit stelltsich Beach-Paletta als Freizeitsport für Jungund Alt dar.

Die Beach-Sportart Paletta erfreut sich beson-ders an den Stränden Chiles großer Beliebtheit.Man kann, ohne zu untertreiben, von einemNationalsport im Freizeitbereich sprechen.Schnelles Spiel und spektakuläre Ballwechselsind bei beiden Varianten vorprogrammiert. Siegarantieren die Perfektionierung des „Becker-Hechts“ und verlangen große Einsatzbereit-schaft und Freude am Spiel; nicht zu vergessender häufige Kontakt mit dem weichen Unter-grund Sand.

Das Reglement sieht vor, dass der Ball wäh-rend der Ballwechsel den Boden nicht berührendarf; die Ballberührung muss somit „volley“ aus-geführt werden. Das Spiel kann im Einzel- oderauch Doppelmodus gespielt werden. Der Auf-schlag erfolgt von einer beliebigen Stelle hinterder Grundlinie. Ein Punkt wird erzielt, wenn derBall den Boden des gegnerischen Feldesberührt oder vom gegnerischen Spieler nachSchläger- oder Körperberührung ins Spielfeld-aus gelenkt wird. Punkten kann nur der Auf-schläger. Erhält beim Doppel ein Team das Auf-schlagrecht zurück, geht der Aufschlag auf dennächsten Spieler des Teams über. Gespielt wirdüber zwei Gewinnsätze, die jeweils bei 15Punkten enden; ein Zweipunktevorsprung istzum Satzgewinn notwendig (siehe Tabelle 1).

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1.2.7.2 TAMbeach®Ein aus dem Tamburin entwickelter und ihmähnelnder Schläger gab, aus Italien stammend(Tamburello) der Rückschlagsportart TAM-beach® ihren Namen. Sie wird als Einzel oderDoppel gespielt (siehe Tabelle 1 und im An-hang Abb.15).

TAMbeach® ist ein eingetragenes Warenzei-chen. Für das öffentliche Anbieten entstehteine Lizenzpflicht sowie bei Nichtbeachtung eineRegresspflicht nach § 24 Warenzeichengesetz.

1.2.7.3 Beach-Touch-RugbyTouch-Rugby wird seit über 20 Jahren an denStränden Südafrikas wettkampf- und freizeit-mäßig gespielt. Die meisten Turniere werden inden Sommerferien zwischen Dezember und Ja-nuar ausgetragen. Seit 1993 gibt es eine offi-zielle „Premier League“ mit Turnieren in denStädten Cape Town, Durban und Johannes-burg. Die Serie endet mit den Finalspielen derbesten Teams in Sun City. Beach-Touch-Rugbyzählt zu den beliebtesten Freizeitsportarten inSüdafrika.

Dem Reglement nach verliert der Angreifer denBall an die gegnerische Mannschaft, wenn ervon einem Gegenspieler berührt wird. Der Ballmuss ohne Verzögerung auf den Boden gelegtwerden, und der Gegenangriff kann umgehendeingeleitet werden. Diese Regel gestaltet dasTouch-Rugby zu einem außergewöhnlichschnellem und interessanten Spiel. Beach-Rugby ist zwar kein gänzlich körperloses Spiel,doch muss der Gegner nicht mehr „zu Bodengerissen“ , sondern nur berührt werden.

Das Spiel bietet sich als ein Freizeitsportgerade für Jugendliche an, und der weicheSandboden lässt den Fun-Charakter nicht zukurz kommen. Wer ein schnelles Spiel liebt undkeine Scheu hat, mit dem Sandboden Kontaktaufzunehmen, sollte sich im Beach-Rugby ver-suchen.

1.2.7.4 Beach-Aerobic/GymnastikDie Fitnesswelle schwappt nun auch an denStrand! Nach dem Motto „Fitness unter freiemHimmel“ wird auf Beach-Sportanlagen Aerobicund Gymnastik mit Musik vermehrt angebotenund findet großes Interesse. Nicht nur derAspekt der frischen Luft, sondern die Bewe-gung barfuß auf Sand erzeugt bei den Aktivenein neues Körpergefühl. Ein zwangloses Sport-treiben, ohne sich mit festen Partnern verab-

reden zu müssen, sind die bestimmenden Fak-toren, die diese Beach-Sportaktivität so attraktivmachen. Variationen in der Musikwahl undTanzrichtungen sprechen ein ungemein breitesPublikum an.

1.3 Präventions- und Rehabilitati-onsaspekte

Ein entscheidender Faktor bei präventivenMaßnahmen im Sportbereich ist die Ausbildungund -prägung grundmotorischer Fähigkeitenwie Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer oder auchKoordination. Beach-Sport kann in diesenBereichen einen schnelleren und damit effekti-veren Trainingseffekt auf Grund der nach-gebenden Eigenschaften des Sportbodens er-zielen.

Der Sportboden Sand bietet den optimalenUntergrund für eine sportliche Betätigung, dieauf Stabilisierung, Verbesserung oder Wieder-herstellung der Gesundheit und sportlichenLeistungsfähigkeit abzielt.

Der nachgebende Untergrund schont denBewegungsapparat des Athleten und kanngleichzeitig Fehlhaltungen kompensieren.

Diese Eigenschaften bieten neue Möglichkeitenfür den Rehabilitationssport. Gezieltes Krafttrai-ning bei gleichzeitiger Beanspruchung des Ago-nisten und Antagonisten sind die entscheiden-den Merkmale des Rehabilitationssportes aufSand. Das angenehme Gefühl, sich auf Sandzu bewegen, kann sich zudem positiv auf denRehabilitationsprozess auswirken.

2 Grundsätzliche Planungs-hinweise

2.1 Allgemeines

Es wird unterschieden zwischen Beach-Sport-anlagen im Freien (Outdoor-Anlagen) und inHallen (Indoor-Anlagen). Sie können auch inKombination erstellt und betrieben werden.

Bei Outdoor-Anlagen wird unterschieden zwi-schen Anlagen am Strand (Meer, See, Fluss)und an sonstigen Standorten (z.B. Parkanlage,Freibad, Spielwiese).

Weiterhin wird unterschieden zwischen ungesi-cherten und gesicherten Spielfeldern. Unterungesicherten Spielfeldern versteht man Sand-flächen, die unbeaufsichtigt und für jedermann

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zugänglich in Parkanlagen oder am Strand an-geboten werden. Eine regelmäßige Pflege fin-det hier nicht statt und obendrein sind dieseAnlagen sehr stark der Gefahr des Vandalis-mus ausgesetzt (entsprechende Erfahrungenliegen hier z.B. bei Basketball-Anlagen in Parksvor).

Empfohlen werden Anlagen, die innerhalb einesabgeschlossenen Bereichs unter Aufsicht ste-hen, deren Nutzung geregelt ist und die ent-sprechend sauber gehalten und gepflegt wer-den können.

Bei der Planung von Beach-Sportanlagen ist eszweckmäßig, bestehende Vorgaben zu berück-sichtigen und in enger Zusammenarbeit mit Pla-nern und Bauherren Lösungen zu finden, diedem aktuellen und künftigen Bedürfnissen derNutzerkreise (z.B. Vereine, Schulen etc.) mög-lichst gerecht werden. Das heißt, es sollenstandortbezogene individuelle Lösungengesucht werden.

Die Einzelbereiche (Spielfelder, Hochbauten,Zuschaueranlagen usw.) sind so anzuordnen,dass für jeden einzelnen Anlagenbereich einreibungsloser Funktionsablauf gewährleistet ist.Dabei ist anzustreben, dass möglichst vieleGruppen aus unterschiedlichen Benutzerkrei-sen gleichzeitig und ohne sich gegenseitig zubehindern aktiv sein können.

Zur Grundausstattung einer jeden Beach-Sport-anlage gehören – je nach Größe der Anlage –zumindest ausreichend dimensionierte Um-kleide- und Sanitärräume. Weitere Funktions-räume können erforderlich werden.

Eine abschnittsweise Erstellung einer Beach-Sportanlage und eines Funktionsgebäudes istmöglich. Empfohlen wird die Kombination vonBeach-Sportanlagen mit anderen Sportanlagen.In diesem Fall kann an zentraler Stelle eingemeinsames Funktionsgebäude in Betrachtkommen.

Der Freizeitwert einer Anlage wird durch Mög-lichkeiten zur Kommunikation und Geselligkeitbeträchtlich erhöht. Aufenthalts- und Bewir-tungsräume mit den dazugehörigen Nebenräu-men sollen daher zum Raumprogramm gehö-ren.

Sind Zuschaueranlagen erforderlich, solltendiese so in den Anlagenkomplex eingeordnetwerden, dass Wettkampfanlagen mit Zuschau-erplätzen getrennt erschlossen werden. DieVerkehrswege für die Zuschauer sind dabei so

anzuordnen, dass ein möglichst kurzer und rei-bungsloser Zu- und Abgang ohne Störung an-derer Aktivitätsbereiche möglich ist.

Zur funktionalen räumlichen Gestaltung derGesamtanlage (Einbindung, Gliederung, Wind-schutz, Ballfangschutz, Sichtschutz, Blend-schutz) sind standortgerechte Gehölzpflanzun-gen und Geländemodulierungen notwendig, diebei der Ermittlung des Grundstücksbedarfs ent-sprechend berücksichtigt werden müssen.

Bei der Festlegung des Standortes sind u.a. fol-gende Fragen und Kriterien zu beachten:

w Ist eine Bebauung nach dem Baurecht mög-lich?

w Lage, Verbindung zu Wohngebieten und An-bindung an öffentliche Verkehrsmittel.

w Beeinträchtigungen der Umgebung: Lärm-belästigung angrenzender Wohngebieteoder anderer Anlagen und Einrichtungen.

w Beeinträchtigung durch die Umgebung:Lärm- und Geruchsbelästigung durch Indust-rie, Verkehr und andere Anlagen, Hochwas-sergefährdung, Überlandleitungen usw.

w Geländeform: Ebenes Gelände sollte im Hin-blick auf die Baukosten bevorzugt werden(Oberflächenentwässerung). Lage zur Him-melsrichtung beeinflusst die Geländeauftei-lung.

w Ver- und Entsorgung: Entfernung zu denEnt- und Versorgungsleitungen sollten nichtzu groß sein.

2.2 Standortwahl

Die Standortwahl muss hinsichtlich der Einord-nung in das Einzugsgebiet und der Erreichbar-keit solchen übergeordneten Kriterien Rech-nung tragen, wie sie üblicherweise bei der An-lage von Sportstätten zu berücksichtigen sind.Als Freianlage können Beach-Sportanlagenunter Beachtung von Anliegergrenzwerten(siehe auch Sportanlagenlärmschutzverord-nung) sowohl als eigenständige, als auch alsTeil eines größeren Erholungs- oder Sportzent-rums bzw. einer Grünzone projektiert werden,wobei dem Gesichtspunkt des Schutzes vorVerunreinigungen besonders Rechnung zutragen ist. Zur Frage, ob eine Einfriedung ausdiesem Grunde bzw. zur kontrollierten Freigabenotwendig ist, kann keine allgemeingültigeFestlegung getroffen werden. In Freibädernbereichert ein Beach-Sportfeld das Angebot an

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ergänzenden Spiel- und Sporteinrichtungen.Temporäre Anlagen, die zur Durchführung vonWettkämpfen (z.B. in Stadtzentren oder aufParkplätzen) angelegt werden, müssen mit denGenehmigungsbehörden abgestimmt werden.An Stränden und Binnenseen sind Aspekte bzw.Auflagen des Umwelt- und Naturschutzes zuberücksichtigen.

Bei der Auswahl eines konkreten Grundstückssind Gesichtspunkte wie Baumbewuchs (wegenstarken Laub- und Nadelanfalls) und Emissions-belästigungen (z.B. durch Industrie inunmittelbarer Nachbarschaft) zu berücksichti-gen.

2.3 Größenbestimmung

Allgemein ist bei der Planung zu berücksichti-gen, dass Erweiterungen möglich sind. In jedemFall ist je nach örtlicher Bedarfssituation (Stan-dardanlage: Sollen auf der Anlage auch Tur-niere – mit Berücksichtigung entsprechenderZuschaueranlagen - durchgeführt werden?)eine spezielle Einzugsbereichsuntersuchungund danach die Größenfestlegungen zu treffen.Es wird empfohlen, solche Untersuchungen nurvon auf diesem Gebiet tätigen Expertendurchführen zu lassen (Anschriften könnenbeim Bundesinstitut für Sportwissenschaft er-fragt werden).

Die Größe einer Beach-Sportanlage ergibt sichaus dem standortbezogenen Bedarf der Bevöl-kerung, der Vereine und gegebenenfalls derSchulen oder einer Universität. Maßgebendsind die möglichen Nutzungszeiten. Bei Out-door-Anlagen ist zu beachten, dass die Ausnut-zung generell von der Witterung beeinflusstwird.

Wie die gesamte Grundstücksgröße sich zu-sammensetzt, kann aus Abschnitt 2.8 entnom-men werden.

2.4 Erschließung

Art und Umfang der äußeren Erschließung hän-gen in starkem Maße von der voraussichtlichenFrequentierung einer Beach-Sportanlage ab.Wird diese überwiegend von Sportlern und fürVeranstaltungen mit nur geringen Zuschauer-zahlen genutzt, reicht im Allgemeinen eine zent-rale Erschließung und Anbindung an einen klei-neren Parkplatz sowie an das öffentliche Ver-kehrsnetz aus. Bei Anlagen für Veranstaltungenmit größeren Zuschauerzahlen spielt das zu er-

wartende Kraftfahrzeugaufkommen eine ent-scheidende Rolle.

Die innere Erschließung der Anlage ist so zuorganisieren bzw. zu gestalten, dass alle An-lagenteile schnell und ohne gegenseitige Stö-rungen erreichbar sind. Der Zugang für Sportlerund Schiedsrichter zu den Spielfeldern mussvon den Zuschauern getrennt sein. Die Wegefür Zuschauer werden so angeordnet, dass einreibungsloser Zu- und Abgang ohne Störungdes Sportbetriebes gewährleistet ist.

Hochbaubereiche sind so anzuordnen, dass dieAußenanlagen schnell erreichbar sind. Von derGastronomie aus sollte ein Blick auf die Beach-Sportanlage möglich sein. Das An- und Abladenim Gastronomiebereich und die Zufahrt vonPflege- und Wartungsfahrzeugen ist durch ent-sprechende Zuwege zu sichern.

Eine Stromversorgung für Beleuchtung,Beschallung usw. in der nächsten Umgebungdes Spielfeldes sollte vorgesehen werden,ebenso ein Wasseranschluss zur Befeuchtungdes Spielsandes.

2.5 Stellplätze

Die Zahl der erforderlichen Stellplätze ist in denverschiedenen Bundesländern in den Bauord-nungen oder durch Verordnungen festgelegt. Inder Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dassdas geforderte Stellplatzangebot häufig nichtausreicht. Deshalb sollte die Bedarfsfrage vonFall zu Fall überprüft werden. Empfohlen wer-den für Sportler 10 PKW, 5 Motorrad und 10Fahrradstellplätze je Standard-Dreifeldanlage.Für Zuschauer ist ein Pkw-Stellplatz je 5 bis 6Zuschauerplätze notwendig.

2.6 Vegetation- und Nebenflächen

Durch Grün aufgelockerte Sportanlagen för-dern den Besucheranreiz und damit die Aus-lastung der Anlagen. Sie verbinden die einzel-nen sportlich genutzten Flächen und bewirkeneine bessere Einbindung in die Umgebung. AlsPufferzone zwischen den Sportflächen und denangrenzenden Grundstücken können sie jenach Dichte und Art der Bepflanzung zurGeräuschminderung beitragen. Vegetations-flächen (Rasen und Gehölze) mindern dieStaubbelastung und verbessern den Sauer-stoffgehalt der Luft, was vor allem in dichtbesiedelten Gebieten wichtig ist.

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Bei der Neuanpflanzung von Sträuchern undBäumen ist darauf zu achten, dass ein ausrei-chender Abstand zum Spielfeldrand eingehaltenwird und außerdem nur solche Arten verwandtwerden, die hierfür geeignet sind, also z.B. wäh-rend der Hauptnutzungszeit einer Außen-Beach-Sportanlage keine Dornen, Blüten oderFrüchte abwerfen

2.7 Einfriedung der Gesamtanlage

Zur Vermeidung von Beschädigungen undSchmutzeintrag sind Einfriedungen erforderlich.Bei ausreichend breiten Gehölzpflanzungensollten sie innerhalb dieser Pflanzungen an-geordnet werden, so dass sie wenig in Erschei-nung treten. In der Regel werden mindestens2,0 m hohe Zäune aus korrosionsbeständigemMaterial verwendet.

2.8 Grundstücksgrößen

Die Brutto-Grundstücksfläche einer Beach-Sportanlage setzt sich aus folgenden Einzelflä-chen zusammen:

w der „nutzbaren Sportfläche“

w der „Nebenfläche“ (befestigte Wege für dieinnere Erschließung, Vegetationsfläche, ggf.Zuschauerplätze, Kinderspielplatz usw.)

w der bebauten Fläche (Funktionsgebäude)

w der Stellplatzfläche.

Die Größe der Grundstücksfläche wird durchdie Topographie des Geländes, durch denGrundstückszuschnitt, die äußeren und innerenErschließungsmöglichkeiten, die notwendigenAbschirmflächen gegen den angrenzenden Ver-kehr und die Orientierung des Geländes zurHimmelsrichtung bestimmt bzw. beeinflusst. DerFlächenzuschlag zur „nutzbaren Sportfläche“kann somit schwanken. Er ist von Fall zu Fall zuermitteln.

Eine heutigen Anforderungen an die Einbin-dung in die Umgebung gerecht werdende Pla-nung mit ausreichenden Grünflächen auch zwi-schen den Stellflächen sowie evtl. notwendigenEingriffen in die Topographie (z.B. Anlegen vonBöschungen oder Terrassierungen) erhöhenden Zuschlag. Erfahrungsgemäß sollte manschon bei ebenem Gelände (ohne Einbezie-hung der Stellplatzfläche!) von einem Zuschlagvon 100 % zur „nutzbaren Sportfläche“ aus-gehen.

2.9 Zusätzliche Angebote

Die Nutzung der ursächlich für den Beach-Sporterforderlichen und angelegten Flächen undRäume kann durch Erweiterung des Sportan-gebots und durch weitere Freizeit- und Erho-lungsspielflächen verbessert werden. Beispielesind z.B. Boccia, Boule, Gartenbrettspiele, Mini-golf, Kinderspielplatz, Mutter-und-Kind-Bereichoder – im Hochbaubereich – Gymnastik-, Fit-ness- und Konditionsräume oder eine Sauna-anlage.

Bei der Anordnung dieser Ergänzungsanlagenkann dem Bedürfnis nach kleineren, vor Ein-sicht geschützten Bereichen z.B. durch Bepflan-zung, topographische Differenzierung oder op-tische Abtrennung durch Gebäude Rechnunggetragen werden.

3 Beach-Sportflächen

3.1 Spielfeldabmessungen

Die Abmessungen unterscheiden sich nachwettkampf- und breitensportorientierten Nutzun-gen (siehe Tabelle 1 und im Anhang Abb. 6 bis15).

3.2 Standardspielfelder und derenmultifunktionale Nutzungsmög-lichkeiten

Die Abmessungen der Beach-Sportspielfeldersollen, sowohl aus sportfunktionellen als auchökonomischen Gründen (Auslastung und Stan-dardisierung) die Ausübung möglichst vielerBeach-Sportarten erlauben. In Abstimmung mitden zur Zeit Beach-Sport betreibenden Sport-fachverbänden (Deutscher Fußball-Bund, Deut-scher Volleyball-Verband, Deutscher Badmin-ton-Verband, Deutscher Handball-Bund, Deut-scher Tennis-Bund und Deutscher Basketball-Bund) wurden zwei Standard-Spielfeldgrößenentwickelt, die diesem Gedanken weitgehendRechnung tragen und die Durchführung der inTabelle 1 aufgeführten Beach-Sportarten, seies in verschiedenen Wettkampfdisziplinen oderals Breiten- und Freizeitsport, erlauben.

Es sind dies die

Standard-Einfeldanlage 15 x 30 m undStandard-Dreifeldanlage 30 x 45 m

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Die Standard-Einfeldanlage ist für viele Wett-kampfformen nur eingeschränkt nutzbar (sieheTabelle 1). Die Standard-Dreifeldanlage ermög-licht dagegen sowohl die Ausübung der größe-ren Sportarten, wie z.B. Beach-Soccer (Wett-kampfversion „Profis“ oder „Amateure“) alsauch eine gleichzeitige Nutzung für mehrereMannschaften und verschiedene Sportarten mitkleineren Spielfeldabmessungen (multi-funktionale Nutzung).

Nachstehend einige Beispiele für verschiedeneNutzungsvarianten einer Dreifeldanlage:

w Bei einem Spielfeld mit den Abmessungen30 x 45 m (siehe im Anhang Abb. 16 „Vari-ante I“) ist es möglich, vier Badmintonspiel-felder, ein Volleyball-/Tennisspielfeld sowieein Handball-/Soccerspielfeld einzurichtenbzw. (siehe im Anhang Abb. 17 „Variante II“)drei Basketballspielfelder, ein Volleyball-/Tennisspielfeld sowie ein Fußballtennis-/TAMbeach®-Spielfeld einzurichten. Fußball-tennis/Sepaktakraw können auch auf einemVolleyballspielfeld gespielt werden.

w Sollen in einem Teilbereich (15 x 30 m) derDreifeldanlage (siehe im Anhang Abb. 18„Variante III“) zwei Badmintonspielfelder undein Basketballspielfeld installiert werden,könnten durch weitere Kombinationen ausVariante I und/oder II auf einer Standard-Dreifeldanlage bis zu sechs Sportspiele er-möglicht werden.

w Unter wettkampfsportlichen Aspekten (siehe„Varianten IV bis VI“) leidet die Variations-möglichkeit der Anlage auf Grund der größe-ren Sicherheitsabstände und Spielfeldab-messungen. Die Varianten IV und V (sieheim Anhang Abb. 19 und 20) zeigen, dass nurzwei Wettkampfspielfelder für Beach-Volley-ball bzw. ein Wettkampfspielfeld und zweiSpielfelder zum Aufwärmen auf einer Drei-feldanlage ermöglicht werden können.

w Die Variante VI (siehe im Anhang Abb. 21)zeigt, dass zur Installierung eines Profi-Soc-cerspielfeldes die gesamte Dreifeldanlagebenötigt wird.

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Tab. 1: Abmessungen der Beach-Sport Spielfelder (Fassung: Stand Mai 2001)

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4 Sportboden „Sand“

4.1 Allgemeines

Überraschend spät ist der Sand als eigenstän-diger Sportboden entdeckt worden. Mit dem Er-folg der Sandsportarten eng verbunden sinddie Fragen nach einer sportfunktionellen undmaterialtechnischen Gestaltung der Spielfläche.Dies um so mehr, da Sand auch unterRehabilitationsgesichtspunkten ein idealerUntergrund zu sein scheint.

Der in der Vergangenheit mangels „know how“vielfach verfolgte Ansatz: „Sand ist Sand –desto billiger, desto besser“ hat manchen pri-vaten Investor bzw. Betreiber an den Rand deswirtschaftlichen Ruins geführt. Das spektaku-lärste Desaster war eine holländische Indoor-Anlage, deren Spielfeld mit ungereinigtemMeersand gefüllt wurde. Flora und Fauna stan-den in einem beißenden Kontrast zurgewünschten ungetrübten Sportfreude.

Welches ist der richtige Sand für welche An-lage?

Diese zentrale Frage ist zur Zeit nicht kurz undnicht leicht zu beantworten. Vorsicht vor „all-gemeingültigen Empfehlungen“ erscheint an-gebracht: Sie sind unautorisiert und spiegelnhäufig das wirtschaftliche Interesse des jewei-ligen Autors wider.

Wie kann man dennoch eine Entscheidung vor-bereiten?

Seit 1995 wird an der Universität Bonn das Wis-senschaftsprojekt „Beach“ betrieben. ErsteSchritte waren industrieunterstützte Analysenvorhandener Beachfelder bzw. maritimerSande. Anhand spezifisch aufgestellter Kriterienwurden Spielsande (Indoor sowie Outdoor) ausEuropa und Übersee analysiert. Zur Zeit laufenbezüglich der Hygiene entsprechende For-schungsaufträge des BISp beim Institut fürHygiene und Umweltmedizin der RWTH Aachen.

Streng wissenschaftlich kann zur Zeit nochkeine gesicherte Empfehlung gegeben werden,weder für Beach-Volleyball und andereBallsportarten noch für die heute im Vorder-grund der Überlegungen stehende „multifunkti-onelle Beach-Sportanlage“.

4.2 Korngrößen

Mitentscheidend für die Akzeptanz des jeweili-gen Sportbodens „Sand“ bei Sportlern und An-lagenbetreibern ist die Korngröße, die Kornformund die Verteilung.

Für Outdoor- und Indoor-Anlagen werdenunterschiedliche Kornzusammensetzun-gen empfohlen (siehe Abschnitte 6.4.3 und8.2.2).

Durch den Spielbetrieb kann sich je nach Sand-qualität mehr oder weniger Feinstaub bilden. Eshandelt sich hierbei um Staubfraktionen miteinem Durchmesser kleiner ca. 4,5 η. Diesesind potentiell alveolengängig, d.h. sie könnensich in den Lungenbläschen festsetzen. Bei derUntersuchung von Indoor-Beach-Anlagen konn-ten Grenzwertüberschreitungen für alveolen-gängige Quarzstäube in Bezug zu einer MAK-Größe (maximale Arbeitsplatzkonzentration) je-doch ausgeschlossen werden.

4.3. Sandfarbe

Die Farbe des Sandes hat einen nicht unerheb-lichen Einfluss. Ein sehr heller, d.h. weißerSand ist positiv zu bewerten. Er lässt eine An-lage freundlicher erscheinen.

Die Sandfarben sind industriell genormt undwerden in Form von Y-Werten angegeben. Siesind damit reproduzierbar und selektiv auswähl-bar.

4.4 Organische Bestandteile

Es sollte gelten, dass die Humuskonzentrationmöglichst gering ist. Auch als Bestandteil eines„High-tech-Sportgerätes“ (wenn der Boden als„Sportgerät“ betrachtet wird) ist der Nährstoff-speicher „Humus“ unerwünscht. Extrem niedrigeGlühverluste, ein Maß für die Abschätzungorganischer Bestandteile, sind anzustreben.

4.5 Hygiene

Die Parameter für Nährstoff, Feuchtigkeit,Durchlüftung, Temperatur und pH-Wert bestim-men die Lebensbedingungen im Lebensraum„Boden“. Zusammensetzung und Anzahl derBodenorganismen werden bestimmt durch dasMikroklima, die Bodenart und die Bodentiefe.

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Eine Bodenflora aus Bakterien, Actinomycetenund Pilzen lässt sich nicht vermeiden. Sie ist inMaßen bzw. bei richtiger Selektion auchunproblematisch. Schwieriger ist die Mikrofaunamit Rhizopoden und Flagellaten, von Nematho-den, Milben, Tausendfüßlern und Regenwür-mern als typischen Vertretern der Makrofaunazu bewerten.

Wesentliche und damit streng zu beachtendeEinflussfaktoren für den Hygienestatus einerBeach-Sportanlage sind:

w die Verfüllung der Anlage mit extrem humus-stoffarmen und damit potentiell nährstoff-armen Sanden,

w die weitgehende Ausgrenzung von Fremd-stoffeintrag. Jede Form von fäkaler Verunrei-nigung (z.B. von Tieren) muss sicher aus-geschlossen werden,

w die Gewährleistung einer guten Durchlüf-tung, Vermeidung von Staunässe und so-genannten anaeroben Verhältnissen, z.B. inder tiefsten Bodenzone, durch ein wirksamesDränagesystem,

w die Bewässerung (Staubbindung) mit Trink-wasser (bei Verrieselung von Brauchwassersollte dieses zuvor überprüft werden).

Sichere Untersuchungsergebnisse bezüglichdes Einflusses von Abdeckmaterialien (fein-maschige Netze, Plastikplanen o.ä.) für Out-door-Anlagen liegen zur Zeit ebenso wenig vorwie langfristige Hygieneuntersuchungen im In-door-Bereich. Zur Zeit wird seitens des Bun-desinstituts für Sportwissenschaft (BISp), Köln,eine Hygieneuntersuchung der Universität Bonnbzw. der RWTH Aachen unterstützt.

4.6 Pflege

Von besonderer Bedeutung ist das Vermeidendes Einbringens von organischen Verunreini-gungen, insbesondere von Tierkot. Gewarntwird vor der Veranstaltung von „Beach-Parties“auf der Sandfläche, weil Glasscherben, Ziga-rettenreste und sonstiger Abfall den Sand ver-schmutzen und dadurch eine nicht unerheblicheVerletzungsgefahr für Beach-Sportler entstehenkann. Die Beseitigung der Verunreinigungen istaufwendig.

Regelmäßiges Durchharken sowie Ausgleichenvon spielbedingten Verschiebungen des San-des sind notwendig. Darüber hinaus ist einmechanisches Reinigen möglich.

5 Spielfeld-Ausstattung undSportgeräte

5.1 Qualität und Konstruktion

Die Geräteausstattung ist von der Anzahl undArt der Spielfelder sowie der der ausgeübtenSportarten abhängig. Bei Kombinationsspielfel-dern gilt dies sinngemäß. Grundsätzlich wird dieAusführungsqualität der Geräte dadurchbestimmt, ob die angestrebte Nutzung mehrschul- und freizeitgerecht oder mehr kommer-ziell- und wettkampforientiert ist. Ist letzteres derFall, so ist, neben der allgemeinen Funktions-und Qualitätsanforderung, zu beachten, dasseinige der betroffenen Sportfachverbände fürWettkampfveranstaltungen spezielle Zulas-sungsbedingungen erstellt haben und zurDokumentation der Erfüllung dieser Bedingun-gen Prüfzertifikate vergeben bzw. vergebenhaben. Im Hinblick auf die Beanspruchung derBeach-Sportgeräte in Freianlagen durch Witte-rungseinflüsse sowie durch Staub und Sandsind an diese Geräte vor allem folgende Anfor-derungen zu stellen:

w Korrosionsbeständigkeit; bei Aufstellung anMeeresstränden auch gegen Salzwasser(dies gilt auch bei größeren Entfernungenvom Strand).

w Die Geräte müssen so beschaffen sein, dassdie Funktionstüchtigkeit (z.B. die Höhenver-stellbarkeit) trotz Staub- und Sandbelastungohne Verwendung von Gleitmitteln sicher-gestellt bleibt.

w Für den Wettkampfbetrieb sind abspannfreieNetzpfosten vorzusehen; auch für den Frei-zeitbetrieb ist dies anzustreben.

w Objektive Verletzungsquellen infolge derkonstruktiven Ausbildung der Geräte (z.B.rückschlagfreie und innenliegende Spann-vorrichtungen, Abpolsterungen der Netz-pfosten) und ihrer Aufstellung in Bodenhül-sen sind auszuschließen.

w Beschichtungen, Farbanstriche, Abpolste-rungen und Spielfeldleinen sollten UV-beständig sein.

w Soweit erforderlich, sollten sportfunktionelleAbmessungen (z.B. Ringhöhe des Basket-ballnetzes, Netzhöhe bei Badminton) ver-stellbar sein.

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SpielfeldmarkierungsleinenEinheitlich ist bei allen Beach-Sportarten dieAusbildung der Spielfeldmarkierungen durchSpielfeldleinen (einzelne Spielfeldabmessungensiehe Tabelle 1 sowie im Anhang Abb. 4 bis14).

w Breite der Leinen: 5 cm

w Farbe: Kontrastreich, sonst entspre-chend Wettkampfbestimmungen, z.B.: blau:Volleyball, Tennis/rot: Fußball, Hand-ball/grün: Badminton

w Material und Konstruktion: Bewährt habensich gewebte Bänder oder gleichwertigeKunststoffbänder ohne scharfe Schnittkan-ten. Sie sollten ein geringes Quellvermögenund eine geringe Dehnung (bei wechselnderTemperatur und Feuchtigkeit) aufweisen.Das Gewicht der Spielfeldleinen beträgt 60-100 g/m.

w Spielfeldleinen sind an den Ecken winkelsteifmiteinander zu verbinden und mittels Sand-ankerplatten und elastischer Bänder zu fixie-ren. Bei Wettkämpfen sind die Spielfeldeck-punkte durch nachgiebige weiche Pflöckeunter den Ecken der Spielfeldleinen im Sandzu markieren.

BodenhülsenZur Verankerung von Netzanlagen oder Torenhaben sich abnehmbare Bodenhülsensystemebewährt, die die Standsicherheit der Torpfostenund der Netzpfosten (einschließlich der erfor-derlichen Netzspannung) durch eine entspre-chende Ausbildung des Fußpunktes derBodenhülse und durch Sandauflast (siehe Abb.1 bis 3) gewährleisten. Zum schnellenWiederauffinden und Wechseln dienen witte-rungsfeste Schutzgehäuse über den Boden-platten.

5.2 Geräteliste

Die nachfolgenden Angaben beziehen sich je-weils auf 1 Spielfeld. Persönliches Spielgerätwie Bälle und Schläger sind nicht aufgeführt.Benötigt werden für:

Beach-Volleyball2 Netzpfosten (höhenverstellbar von 2,0 bis 2,5m) mit Abpolsterung der Pfosten und Netz-spannseile, Netz mit 2 Antennen, 2 Bodenhül-sen, Spielfeldleinen, Schiedsrichterstuhl beiWettkämpfen

Beach-Soccer2 kippsichere Tore (je nach Wettkampf 7,32 x2,44 oder 5,0 x 2,0 m; für breitensportliche Nut-zung 2,0 x 3,0 m), 2 entsprechend große Tor-netze mit Netzbeschwerungen, Spielfeldleinen,4 Eckfahnen

Beach-Fußballtennis2 Netzpfosten, Netz, 2 Bodenhülsen, Spielfeld-leinen

Beach-Handball2 kippsichere Tore (2,0 x 3,0 m), 2 Tornetze mitNetzbeschwerungen, Spielfeldleinen

Beach-Badminton2 Netzpfosten, Netz, 2 Bodenhülsen, Spielfeld-leinen

Beachminton®2 Netzpfosten, Netz, 2 Bodenhülsen, Spielfeld-leinen

Beach-Basketball2 Basketballanlagen, jeweils bestehend ausPfosten (mit Säulenpolster), Spielbrett mit Ringund Netz

Beach-Tennis2 Netzpfosten, Netz, 2 Bodenhülsen, Boden-anker, Spielfeldleinen

TAMbeach®2 Netzpfosten, Netz, 2 Bodenhülsen, Spielfeld-leinen

Nicht sportartabhängige GeräteSchiedsrichterstuhl, Spielerbänke, Spielan-zeige, Kampfrichterbesprechungstisch, Son-nenschutzvorrichtung, Banden

6 Outdoor-Anlagen

6.1 Allgemeines

Für die Gesamterschließung von Beach-Sport-anlagen im Freien gilt im wesentlichen das imAbschnitt 2 „Grundsätzliche Planungshinweise“Behandelte. Wie in Abschnitt 3 beschrieben,werden als Abmessungen für Beach-Sportflä-chen zwei Standardmaße empfohlen: 15 x 30 mund 30 x 45 m.

Planungsgrundlagen für den Bau von Beach-Sportanlagen

Schriftenreihe Sportanlagen und Sportgeräte des BISp

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Um eine Blendung der Spieler durch die tiefste-hende Sonne weitgehend zu vermeiden, solltenBeach-Spielfelder möglichst in Nord-Süd-Rich-tung angelegt werden.

6.2 Anlagen am Strand

Gemeint sind Anlagen, die an Stränden vonMeeren, Seen und Flüssen liegen. Bei der Aus-wahl des Standorts sind die örtlichen Gegeben-heiten, wie z.B. Gezeiten, Strandgefälle, Wind-verhältnisse sowie Umweltbelange (Fauna undFlora) zu beachten. Daher muss die letzte Ent-scheidung für das Ob und Wie der Anlage vorOrt fallen.

Beach-Sportanlagen am Strand sind ohneGerätefundamente zu errichten, d.h. alleGeräte sollten mobil sein (siehe Kapitel 5.1 und5.2). Sie können so den sich ständig ändern-den Verhältnissen angepasst und bei Beginnoder Ende der Saison leichter auf- bzw. ab-gebaut werden.

6.3 Anlagen an sonstigen Stand-orten

Es handelt sich hierbei um Anlagen, die inParks, Freibädern, auf Schulhöfen oder inSportzentren angelegt werden. Im einzelnen giltdas unter Abschnitt 2 zur Erschließung, zur An-ordnung der Flächen, zu den Vegetations- undsonstigen Nebenflächen Ausgeführte. Wie dortbeschrieben, sollten die Anlagen innerhalbeines geschlossenen Bereichs unter Aufsichtstehen, so dass deren Nutzung geregelt ist unddie Anlagen leichter sauber gehalten undgepflegt werden können. Die einzelnen Berei-che (Spielfelder, Hochbauten, eventuelle Zu-schaueranlagen) sind so anzuordnen, dassauch für jeden einzelnen Anlagenteil ein rei-bungsloser Funktionsablauf gewährleistet ist.

6.4 Aufbau des Sportbodens

6.4.1 Baugrund/PlanumNach erfolgter Festlegung des Standortes einerBeach-Sportanlage sollten die örtlichen Boden-verhältnisse geprüft werden. Für den Spielsandist, je nach Art der Dränage, bei wasserdurch-lässigem Boden eine Bodenwanne mit einerTiefe von 35 bis 45 cm anzulegen. Bei nichtwasserdurchlässigem Untergrund ist ein zusätz-licher Aushub von 10 bis 30 cm erforderlich.Der Platzuntergrund ist je Spielfeld (15 x 30 m)mit einem Quer- bzw. Längsgefälle von 0,5 bis

1 % zur Spielfeldmitte hin auszubilden und solltekeine nennenswerten Setzungen erwarten las-sen. (gem. DIN 18035 Teil 5, Ziffer 3.2. „Bau-grund“) Der Bodenaushub kann als Böschungs-material verwendet werden.

6.4.2 EntwässerungBei günstigen Bodenverhältnissen kann auf denEinbau von Dränleitungen verzichtet werden.Sind sie notwendig, kann, abhängig von derWasserdurchlässigkeit des Untergrundes, unterfolgenden Ausführungsvarianten gewählt wer-den: (siehe im Anhang Abb. 22 und 25).

1. Dränleitungen (in Längsrichtung im Abstandvon 5,0 bis 6,5 m verlegt), angeschlossen aneine Vorflut bzw. Sickerschacht.

2. Flächendränage aus wasserdurchlässigemEinkornbeton (Filterbeton bzw. Porositplatten10 cm dick).

3. Kiesschicht 15 bis 30 cm dick (Körnung0/30) mit Abdeckung mit geeignetem Filter-vlies.

6.4.3 Spielsand-AufbauEmpfohlen werden Korngrößen von 0/2 mm mitabgerundeter Kornform.

Einbaustärke im Mittel 40 cm.

Im Mittelbereich unter dem Netz mindestens45 cm, im Randbereich mindestens 35 cm dick.

Bei der Berechnung der erforderlichen Sand-menge ist ein Setzen bzw. ein Verlust durchSandaustrag zu berücksichtigen.

6.4.4 SpielfeldrandAls bewährte Lösungen bieten sich an:

1. „Weiche“ Randeinfassungen:Elastische Kunststoffbahn o.ä., beginnendunter der Sandfläche bis über den Muldenrandgeführt und dort so befestigt, dass überwach-sender Rasen abgestochen werden kann.

Abb. 1: Weiche Randausbildung

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Abb. 2: Einfache Randausbildung

Ferner ist eine einfache Randausbildung(direkter Rasenanschluss an die Sandfläche)denkbar, wobei auf die geringe Belastbarkeit(z.B. durch Pflegefahrzeuge) und auf einenstark erhöhten Pflegeaufwand (infolge einwach-senden Grases) hingewiesen werden muss.

2. „Feste“ Randeinfassung:Als langfristig haltbare Lösung ist folgendeAusführung zu empfehlen: Einfassung aus dau-erelastischem Recyclingmaterial (Kunstkau-tschuk/EPDM), niveaugleich mit der Sand- undUmgebungsfläche eingebaut.

Abb. 3: Feste Randausbildung

Legende zu den Abbildungen 1, 2 und 3:

1 Sandschicht, 2 Filterschicht, 3 Baugrund, 4 Netz-pfosten, 5 Blockstufe aus Recyclingmaterial 6Randabdeckung mit Kunststoffbahn.

Der Einbau von harten Randeinfassungen wieHolzbohlen, Betonkantensteinen oder Plattie-rungen ist nicht empfehlenswert.

6.5 Umkleide- und Betriebsgebäude

6.5.1 StandortFür den organisatorischen Ablauf des Sport-betriebes ist die Lage der Hochbauten inner-halb einer Beach-Sportanlage von ausschlag-gebender Bedeutung: Sportler (Vereinssport-betrieb, Einzelnutzer, Schulsport) sollen dieverschiedenen Anlagenteile – unter Vermei-dung von großen Höhenunterschieden ange-legt – auf möglichst kürzestem Wege erreichen.Für die Lage des Funktionsgebäudes sindweiterhin topografische Gegebenheiten und dieVer- und Entsorgungsmöglichkeitenmitbestimmend. Durch die Form und Lage desGebäudes ist auch eine Abschirmung derGesamtanlage zu Parkplätzen, Verkehrsstraßenund der angrenzenden Wohnbebauung anzu-streben.

Bei Anlagen mit größeren Zuschaueranlagensollte das Funktionsgebäude so angeordnetwerden, dass sich die Zu- und Abgänge derSportler nicht mit denen der Zuschauer kreu-zen. Bei Großanlagen mit Hochbautribünenkönnen die erforderlichen Nebenräume auchunterhalb der Tribüne liegen.

6.5.2 Raumprogramm und Raumzuord-nung

Das Raumprogramm eines Umkleide- undBetriebsgebäudes einer Beach-Sportanlagerichtet sich nach der Größe der Gesamtanlage(Zahl der Beach-Spielfelder und eventuell zuge-ordnete Nebenanlagen) und ihrer Bedeutungfür den Wettkampfbetrieb. Bei kleineren Beach-Sportanlagen kann auf einen Teil der nachfol-gend beschriebenen Räume verzichtet bzw.können mehrere unterschiedliche Funktionenbzw. Nutzungen, die dies erlauben, zusammen-gelegt werden. Bei Aufstellung eines Raumpro-gramms ist der Endausbau der Anlage zubedenken. Die Erstellung in Bauabschnitten istmöglich, jedoch ist darauf zu achten, dass derBetrieb der bestehenden Anlage während einerbaulichen Erweiterung nicht beeinträchtigt wird.

Selbst für kleinere Anlagen sollten immer min-destens zwei Umkleideräume mit den dazu-gehörigen Dusch- und Waschräumen sowie einGeräteraum für Sport- und Pflegegeräte, einTechnikraum und Außentoiletten vorgesehenwerden (siehe im Anhang Abb. 26).

EingangsbereichDer oder die Eingangsbereiche zu den Umklei-deräumen müssen in jedem Fall „Sandschleu-sen“ erhalten, in denen ein Großteil des San-des mit Druckluft aus den Schuhen und derKleidung entfernt werden kann. Sie müssenentsprechende Sandfänge aufweisen, die denSand sammeln und leicht entfernen lassen.

UmkleideräumeDie Bemessung der Umkleideräume richtet sichnach der Zahl der Spielfelder (z.B. für Volley-ball, Badminton, Fußball usw.).

Es wird dabei angenommen, dass genausoviele männliche wie weibliche Sportler die An-lagen gleichzeitig benutzen. Das bedeutet:

Schon für eine Standardspielfläche 15 x 30sollten zwei Umkleideräume mit mindestens4,0 m Banklänge vorgesehen werden. Ist dasGebäude z.B. für eine Dreifeldanlage 30 x 45 m

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geplant, so sollten je Umkleideraum mindestens12 m Banklänge vorgesehen werden.Die Sitztiefe soll 0,4 m betragen. An der Wandbodenfrei befestigte oder nur mit wenigen Stüt-zen aufgestellte Bänke erleichtern die Reini-gung. Der Abstand zwischen gegenüberliegen-den Bänken soll mindestens 1,4 m betragen.Ausreichend dimensionierte Ablageflächen fürSporttaschen oberhalb der Kleiderhaken sindsinnvoll. Empfehlenswert sind, insbesondere fürEinzelbesucher, belüftete Garderobenschränke(Abmessungen: Breite 0,5 m, Tiefe 0,6 m, Höhemindestens 1,0 m).

Wasch- und DuschräumeJedem Umkleideraum ist ein Wasch- undDuschraum zuzuordnen. Er sollte mindestenszwei Waschstellen aufweisen. Die Zahl derDuschen ist ebenfalls in Abhängigkeit von derZahl der Spielflächen zu bemessen:

Je Standardspielfläche 15 x 30 m sollten proRaum 3 Duschplätze vorgesehen werden. DieZahl der Duschstellen sollte jedoch 10 Duschenje Duschraum nicht überschreiten. Besteht eineAnlage aus mehreren Standardspielflächen 30x 45 m, empfiehlt es sich, sowohl die Zahl derUmkleide- als auch der Duschräume zu verdop-peln.

Einzelduschen sind nicht erforderlich, seitlicheSpritzschutzwände jedoch zu empfehlen.Duschköpfe sind im Abstand von 0,9 m anzu-ordnen. Sie sollten in einer Höhe von 1,7 bis1,8 m installiert sein. Die Tiefe des Dusch-bereichs ist mit mindestens 0,8 m, die Breite derVerkehrsfläche zwischen zwei Duschreihen mitmindestens 1,0 m anzunehmen. Vor Wasch-stellen ist ein Stehbereich von mindestens0,6 m und davor eine Verkehrsfläche von min-destens 1,0 m Tiefe vorzusehen.

An den Zugangsbereichen zu den Umkleide-räumen sollte jeweils eine Abtrockenzoneberücksichtigt werden.

Die Fenster der Dusch- und Waschräume sindmit einer undurchsichtigen Verglasung zu ver-sehen. Bewährt haben sich unter der Decke an-geordnete ca. 0,5 bis 0,7 m hohe Fenster-Bän-der.

ToilettenAn den Verbindungsstellen zwischen den Um-kleideräumen und den Dusch- und Waschräu-men ist jeweils eine Toilette vorzusehen.

Für Zuschauer und für den Sportbetrieb imAußenbereich sind ebenfalls Toiletten (zweiSitze für Damen und 1 Sitz und 2 Stände fürHerren) mit Vorräumen (mit jeweils einerWaschstelle) vorzusehen. Sind größere Besu-cherzahlen zu erwarten, so müssen diese Zah-len entsprechen vergrößert werden.

Übungsleiter-, Schiedsrichter- und Sani-tätsraumZu diesem mindestens 10 m² großen, mit min-destens 3 Garderobenschränke ausgestattetenRaum sollte ein eigener Sanitärbereich mitDusche, Toilette und Waschstelle gehören. DerRaum kann gleichzeitig als Erste-Hilfe-Raumgenutzt werden. Er ist dafür mit der notwendi-gen Ausstattung, wie z.B. (hochklappbare)Liege und Verbandskasten, auszurüsten.

GeräteraumBei einer Dreifeldanlage 30 x 45 m sollte derGeräteraum 10 bis 20 m² groß sein und einmindestens 2,5 m breites Tor (möglichstSchwingtor) besitzen.

Eine Raumtiefe zwischen 3,5 und 4,0 m gewähr-leistet ein zügiges Ein- und Ausräumen. Beigrößeren Anlagen mit eigenem Maschinenparkist eine Unterteilung in Räume für Handpflege-geräte und Maschinen zweckmäßig.

Bei größeren Anlagen empfiehlt sich auch eingetrennter Werkstattraum.

PutzmittelraumRaum in der Größe von 3 bis 5 m², für Putz-geräte und Pflegemittel bestimmt. Er sollte einAusgußbecken mit Kalt- und Warmwasseran-schluss sowie einen Bodenablauf haben.

HaustechnikraumJe nach Bedarf ist zur Unterbringung der techni-schen Einrichtungen wie:

w Heizungs- und Warmwasserbereitungsan-lage, eventuell Lüftungsanlagen

w Hausanschlüsse für Wasser, Strom, Gas,Telefon

ein Raum vorzusehen.

Weitere RäumeJe nach Größe der Gesamtanlage können demFunktionsgebäude weitere Räume wie z.B.Schiedsrichter- und Turnierleitungsraum,Besprechungs- und Schulungszimmer, Sport-

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Shop oder auch eine Gastronomie zugeordnetwerden. Letztere erfordert eine spezielle stand-ortbezogene Nachfrageuntersuchung.

ZugangsbereicheAm Umkleidegebäude sollte an seiner denSpielfeldern zugeordneten Längsseite eineüberdachte Fläche angeordnet werden, die alsRegenschutz und als Unterstellmöglichkeitdient.

Lage innerhalb eines SportzentrumsIst oder soll eine Beach-Sportanlage Teil einesSportzentrums sein, das weitere Sportgebäudeumfasst, so ist zu prüfen, ob und wie dieNebeneinrichtungen (z.B. der Umkleidebereich)dieses Hallenzentrums mitbenutzt oder die derBeach-Sportanlage diesem angegliedert wer-den können. Das Nebenraumprogramm desHallenbereiches ist dann entsprechend zu er-weitern. Neben der Klärung der Belegungszei-ten (Vermeiden der Blockierung einzelner An-lagenteile infolge mangelnder oder fehlenderNebenräume) ist auch die Voraussetzung zubedenken, dass die Fußwegstrecke zwischenden Spielfeldern und den genannten Anlagen inmaximal 5 Minuten zu bewältigen ist.

6.5.3 Ausbau und AusstattungDer Ausbau hat unter dem Gesichtspunkt derRobustheit zu erfolgen. Entsprechend denhohen Belastungen kommen nur Materialien inFrage, die stoßfest, bruchsicher, leicht zu reini-gen und – soweit erforderlich – unfallsichersind.

Bodenbeläge sollen strapazierfähig, rutsch-sicher, leicht zu reinigen und im Umkleide- undSanitärbereiche auch fußwarm sein. Währendin Umkleideräumen PVC-Beläge oder Kunst-steinplatten verwendet werden können, habensich in Dusch- und Waschräumen rutschsichereKeramikbeläge bewährt. Auf entsprechendesGefälle und Bodenabläufe in den Nassräumenist zu achten.

Im Zugangsbereich von den Spielfeldern zumFunktionsgebäude ist eine (besser mehrere)Schleuse(n) vorzusehen, in denen der Sand mitDruckluft entfernt werden kann (siehe 6.4.2).

Wände und Türen sollen stoßfest und leicht zureinigen sein. Bei den Wänden haben sichglattgefugte Vormauersteine, Keramik oderKunststoffputz bewährt. Wände der Dusch- undWaschräume sollen bis zu einer Höhe von min-

destens 2,0 m mit keramischem oder gleichwer-tigem Material verkleidet werden.

Türen sollen mit Stahlzargen und aus wasser-fest verleimten Türblättern, beidseitig kunst-stoffbeschichtet, ausgeführt werden.

Fensterrahmen sollen aus Leichtmetall, Metallmit Kunststoffbeschichtung oder imprägniertemHolz bestehen. Um Einblicksmöglichkeiten inUmkleide-, Dusch- und Waschräume zu verhin-dern, sollten hochliegende Fensterbänder ver-wendet werden. Werden Fenster zur Lüftungherangezogen, muss die Fensterfläche min-destens 1/8 der Grundfläche des Raumesbetragen. Für Dusch- und Waschräume ist eineraumlufttechnische Anlage vorzusehen.

Decken in Umkleideräume können aus Sicht-beton, Putz, Spezialplatten oder Holz bestehen.In Dusch- und Waschräumen ist Feuchtraum-putz vorzusehen.

Jeder Umkleideraum soll mindestens mit zweiSpiegeln versehen sein, die in unterschiedlicherHöhe (für Erwachsene und Kinder) angebrachtsind, des weiteren genügend Steckdosen fürHaarföne.

In den Umkleideräumen – insbesondere aber inden Übergangszonen von Nass- zu Trocken-bereichen – empfiehlt sich der bündige Einbauvon Kunststoffrosten. Die vertieften Bereichesollten ebenfalls mit Bodenabläufen ausgestat-tet sein.

Hand- und Fußwaschstellen in den Dusch- undWaschräumen sollten zur Vereinfachung derReinigung und Wartung als Waschreihen instal-liert werden. Zur Raumreinigung ist eine unfall-sicher angeordnete Wasserzapfstelle mitSchlauchanschluss vorzusehen. Im Abtrocken-bereich sind verdeckt angeordnete oder elasti-sche Haken sowie Ablageflächen für Wasch-utensilien vorzusehen.

In den Dusch- und Waschräumen ist eineraumlufttechnische Anlage mit 10-fachem Luft-wechsel/Stunde vorzusehen.

Für die Warmwasserversorgung sind folgendeWerte anzunehmen:

w Warmwasser-Entnahmetemperatur max. 40° Cw Wasserverbrauch je Dusche 8 l/min.w Duschzeit je Person 4 Min.w Aufheizzeit 50 Min.w Temperatur des Wassers bei Bevor-

ratung 60°

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Die Toiletten in den Umkleidebereichen sollenVorräume als Geruchsschleusen besitzen.Gegebenenfalls ist eine raumlufttechnische An-lage erforderlich. In den von den Außenanlagenzugänglichen Toiletten sind Vorräume mit Hand-waschbecken und Spiegel vorzusehen. In bei-den Fällen werden Tiefspülklosetts empfohlen.

Heizkörper sind wandbündig einzubauen. EineVerbrennungsgefahr ist zu verhindern. DieRaumtemperatur in den Umkleide-, Dusch- undWaschräumen sollte bei 22° C liegen.

Die gleichmäßige Ausleuchtung durch Kunst-licht muss gewährleistet sein. Für Umkleide-räume, Dusch- und Waschräume und fürÜbungsleiterräume wird eine mittlere horizon-tale Beleuchtungsstärke von mindestens 120Lux gefordert. Neben einer zentralen Schaltung,die zweckmäßigerweise im Übungsleiterraumbzw. im Platzwartraum angeordnet wird, ist eineEinzelschaltung vorzusehen, ebenso dieUnterbringung der bei Veranstaltungen not-wendigen Bedienungsanlagen für Lautspre-cher- und Anzeigeanlagen.

6.6 Beleuchtung der Beach-Sport-flächen

Die Errichtung von Beleuchtungsanlagenbedürfen der baurechtlichen Genehmigung. Dielichttechnischen Anforderungen sind in derEuropäischen Norm EN 12193 „Sportstätten-beleuchtung“ erfasst.

Vor Beginn der Planung ist zu klären, welchemZweck bzw. welchen Anforderungen dieBeleuchtungsanlage genügen soll. Sie ergebensich aus der Sportart (Vermeidung von Blen-dung) und der Art des Sportbetriebes, z.B. demTrainingsbetrieb, Wettkampfbetrieb (Sportver-anstaltungen mit Fernseh- und Filmübertragun-gen) oder Freizeitsport. Ändert sich die Nutzungeiner Anlage hinsichtlich der Hauptspielrich-

tung, so ist dies bei der Beleuchtungsrichtungzu berücksichtigen.

Allgemein gilt für den Trainings- und Freizeit-betrieb horizontale Nennbeleuchtungsstärkevon 200 Lux und für den Wettkampfbetrieb vonmindestens 300 Lux.

Da die Installation einer Beleuchtungsanlagerelativ kostenaufwendig ist, sollten Bedarf undEinbau genau überlegt werden. Mit der Einfüh-rung der Sommerzeit ist es ohnehin möglich,Außenspielplätze abends bis 22:00 Uhr zu nut-zen. Wenn eine abendliche Nutzung nichtregelmäßig oder nur für eine einzige jährlicheGroßveranstaltung zu erwarten ist, ist auch einetemporär anzumietende Beleuchtungsanlagemöglich.

Entschließt man sich zum Bau einer Beleuch-tungsanlage, so sollte diese unter Zugrundele-gung der in der BISp-Broschüre „Sportplätze“(P2/92) abgedruckten Hinweise geplant werden.

6.7 Zuschaueranlagen

Beach-Anlagen mit Zuschauereinrichtungensind nach den Vorschriften der Versammlungs-stättenverordnung (VStättVO) der Länder zuplanen und auszuführen. Auf Vorschriften wei-terer nationaler, europäischer und internatio-naler Verbände wird hingewiesen.

Die Zuschauerplätze müssen von allen Punktengute Sichtmöglichkeiten auf den Sport- undSpielablauf bieten. Die Einrichtungen für denZuschauerbetrieb wie Kassen, Kontrollanlagen,gastronomische Einrichtungen, Räume und Flä-chen für Sicherheits- und Ordnerfunktionen so-wie für Medien sind entsprechend der Größeund den Anforderungen der Anlagen vorzu-sehen. Toiletten-Einrichtungen sind in Abstim-mung mit den Bauaufsichtsbehörden festzu-legen. Als Anhalt können folgende Zahlen die-nen:

Besucherplätze Damentoiletten HerrentoilettenToiletten-becken

Handwasch-becken

Toiletten-becken

Urinalbecken

Handwasch-becken

bis 50 1 1 1 2 1

über 50 bis 200 2 1 2 3 1

über 200 bis 500 6 2 4 6 3

über 500 bis 1.000 12 4 8 12 5

je weitere 1.000 6 2 4 4 3

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Für Rollstuhlbenutzer muss eine ausreichendeZahl geeigneter, stufenlos erreichbarer Toilet-ten, mindestens jedoch je 10 Plätze für Roll-stuhlbenutzer je eine Toilette vorhanden sein.

Die Zuordnung der Toilettenanlagen muss beigrößeren Zuschaueranlagen unmittelbar zu denTribünenplätzen erfolgen.

7 Temporäre AnlagenWettkampfveranstaltungen werden, einem of-fensichtlichen Trend folgend, auf Marktplätzen,Parkplätzen und vergleichbaren Örtlichkeitendurchgeführt. Für diesen Zweck werden auf dengenannten Flächen temporär Sand aufgeschüt-tet, Zuschauertribünen errichtet sowie sanitäreAnlagen und Organisations- und Bewirtungs-container aufgestellt.

Zur Erstellung dieser Turnier-Spielfelder ist dieGenehmigung der jeweiligen Ordnungsbehördeeinzuholen. Für den Aufbau der Sandschichtgilt sinngemäß das bereits unter den Abschnit-ten 4 und 6.4.3 Ausgeführte. Alle sonstgemachten Angaben sind sinngemäß zuberücksichtigen.

8 Indoor-Anlagen/Beach-Hallen

8.1 Allgemeines

Der Beach-Sport kann in Hallen witterungs-unabhängig angeboten und durchgeführt wer-den.

Beach-Hallen können sowohl für sich allein er-stellt werden als auch in Kombination mit ande-ren Sportstätten einen Teilbereich des Gesamt-angebotes ausmachen. Es ist davon auszu-gehen, dass diese Sportanlagen hauptsächlichvon kommerziellen Betreibern errichtet werdenbzw. einer kommerziellen Bewirtschaftung zu-zuführen sind, was eine entsprechende Ertrags-kraft aus dem Projekt erfordert. Die standort-bezogene Nachfrage ist bei der Bemessung derHallen (hinsichtlich vorzuhaltender Anlagen-größe) zu berücksichtigen.

Auch aus Gründen des Umweltschutzes und umlangfristig Kosten beim Betrieb von Beach-An-lagen einzusparen, sollten energiesparendeund umweltschonende Maßnahmen getroffenwerden. Entsprechende Programme der Lan-dessportbünde und der Länder oder Maßnah-

men aus Aktivitäten der 1992 auf der UNO-Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio deJaneiro von 179 Staaten unterzeichnetenAgenda 211) können sowohl übernommenwerden als auch die eigene Kreativität anregen.

Gegebenenfalls bietet sich der Umbau bzw. dieUmnutzung einer bestehenden, nicht mehrgenutzten Halle an (z.B. Industriehalle, Tennis-halle usw.). Hier ist zunächst die grundsätzlicheEignung des Gebäudes unter Beachtung dernachfolgend aufgeführten Planungsgrundlagenzu prüfen. Detailliert werden solche Beispiele inder Broschüre „Planungsempfehlungen für denBau von Beach-Volleyball-Anlagen“ (sb 67 Ver-lagsgesellschaft mbH, Köln) behandelt.

Beach-Hallen müssen so geplant und aus-gebaut werden, dass Sport-, Spiel- undÜbungsbetrieb in seiner ganzen Vielseitigkeitsowohl für den Wettkampf- und Vereinssport,für den Breiten- und Freizeitsport als auch fürden Schulsport möglich ist. Sie müssen „sport-und freizeit-gerecht“ sowie attraktiv gestaltetsein. Hierfür ist u.a. die genaue Kenntnis deraus dem Standort zu entwickelnden besonde-ren Anforderungen erforderlich. Es empfiehltsich, nach dem als erfolgreich bekannten„Benchmarking“ – Verbindung mit bereits exis-tierenden Erfolgsmodellen (z.B. den Einbau vonKletterwänden usw.) vorzugehen. Soll die Halleauch behindertengerecht sein, so ist DIN 18024„Bauliche Maßnahmen für Behinderte und alteMenschen im öffentlichen Betrieb“ zu beachten.

Grundsätzlich muss das Baurecht des jeweili-gen Landes beachtet werden. Der folgendeText verdeutlicht die bei der Errichtung vonBeach-Hallen aus sportfunktionalen Gründensich ergebenden Anforderungen. Hierzu werdenfunktionale, konstruktive und gestalterischeSachverhalte erläutert. Als allgemeineGrundlage gilt die DIN 18032 (Sporthallen; Hal-len für Turnen, Spiele und Mehrzwecknutzung).

8.2 Halle

Im Beach-Sport nehmen dynamische und weit-räumige Ballspiele einen breiten Raum ein. DieHallen müssen deshalb den Funktionsanforde-

1 Auf diesem sogenannten Erdgipfel wurden Grundsätze

und Handlungsziele formuliert, die eine dauerhaft um-weltgerechte Entwicklung weltweit ermöglichen sollen.Eine solche Entwicklung strebt nicht allein den Schutzunserer Umwelt an, sondern soll auch wirtschaftlichmachbar und sozial gerecht sein. Hier eingeschlossen istder Sport mit seiner allgemein bekannten Vorbildfunktion.

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rungen der in Tabelle 1 in Kap. 3.1 aufgeführ-ten Sportarten entsprechen. Gefahrenquellensind zu vermeiden. Dabei kommt es vor allemauf die Ausführung der Wände und Decken, dieAnordnung und Werkstoffwahl für Fenster,Beleuchtungskörper und Türen sowie den Ein-bau der Geräte an.

Beim Ausbau des Hallenbereichs ist zu beden-ken, dass ein enger Zusammenhang zwischender Gestaltung des Bewegungsumfeldes undder Bewegungsaktivität besteht. Beach-Hallensind Sportanlagen, in denen Farbe, Licht, Luftund Akustik zur Attraktivität beitragen und denZugang zum Beach-Sport erleichtern.

8.2.1 MaßeEs gelten im Wesentlichen die in Abschnitt 3„Beach-Sportflächen“ gemachten Aussagen.

Dies bedeutet, dass als Standardgrößen fürHallen bei einer Einfeldanlage 15 x 30 m undbei einer Dreifeldanlage 30 x 45 m empfohlenwerden.

Aufgrund der örtlichen Situation können – unterBeachtung der in den Abschnitten 3.1 und 3.2gemachten Aussagen, vor allem unter Beach-tung der Sicherheitsabstände – auch andereHallen-Abmessungen gewählt werden.

Als lichte Hallenhöhe wird mindestens 7,0 müber den Spielfeldern für Volleyball und Bad-minton gefordert. Außerhalb dieser Felder kanndie Hallenhöhe reduziert werden. In jedem Fallsollten die in Tabelle 1 angeführten Höhenbeachtet werden. Wie daraus zu entnehmen ist,werden bei bestimmten Spielen, wenn sie inter-national gespielt werden sollen, noch höhereHallenhöhen notwendig.

8.2.2 SandbodenGrundsätzlich gelten auch für den Sand in derHalle die in Abschnitt 4.1 gemachten Aussagen.

Die Zusammensetzung des Sandes sollte je-doch wie folgt sein:

w Körnung: 0,25/1,25 mm

w Kornform: Kanten gerundet bis kugelförmig

w Bestandteile < 0,063: = 2 Massenanteile in %

w Gehalt an SiO2: = 96 Massenanteile in %

w Gehalt an CaCO3: = 3 Massenanteile in %

w Einbauwassergehalt: = 0,5 Massenanteile in %

Für die Prüfung des Sandes gilt der Norm-Ent-

wurf DIN 4226-1 Teil 1, Ausgabe 1999-12„Gesteinskörnungen für Beton und Mörtel; nor-male und schwere Gesteinskörnungen“.

Die Einbauhöhe des Sandes sollte im Mittel 40cm betragen (im Mittelbereich unter Netzenmindestens 45 cm, an den Randbereichengenügen 35 cm).

Es ist ein in Hallen üblicher Unterboden ausBeton oder Asphalt vorzusehen. Soll eine Fuß-bodenheizung eingebaut werden, so sind diefür diesen Bereich geltenden Regeln und Ab-schnitt 8.9 zu beachten.

8.2.3 Wände, Türen, TrenneinrichtungenDie Wände müssen ballwurfsicher, pflegeleichtund bis 2 m über Fußboden glatt, nicht scharf-kantig, splitterfrei und geschlossen sein.

Ein ganz wichtiges Kriterium ist die Ballwurf-sicherheit. Alle im Hallenbereich eingebautenElemente, die von Bällen getroffen werden kön-nen, müssen den mechanischen Beanspru-chungen durch Bälle ohne wesentliche Verän-derungen ihrer Oberfläche und ihrer Unterkon-struktion dauerhaft standhalten. Die Prüfungder Ballwurfsicherheit ist in DIN 18032, Teil 3festgelegt. Es ist wichtig, dass für den Hallen-bereich nur Elemente bzw. Materialien aus-geschrieben und angeboten werden, für die einentsprechendes Prüfzeugnis der Ballwurfsicher-heit vorliegt. Da die Ballwurfsicherheit einesElementes wesentlich von dessen Unterkon-struktion abhängt, ist sicherzustellen, dass dieUnterkonstruktion des Wandelementes mit derim Prüfzeugnis beschriebenen Unterkonstruk-tion übereinstimmt.

Als geeignet gelten z.B. Verkleidungen aus Holzbzw. Holzspanplatten oder entsprechendgeformte Blech- bzw. Kunststoffpaneele. Geeig-net ist auch Sichtbeton, sauber verfugtes Ver-blendmauerwerk aus Klinkern, Kalksandsteinoder Vormauerstein mit nicht zu rauer Oberflä-che. Putz mit Farbanstrich ist in der Regel nichtgeeignet. Wird der Sand regelmäßig befeuch-tet, so empfiehlt es sich, im unmittelbaren Kon-taktbereich zwischen Wand und Sand einerobuste glatte Kunststoffbande vorzusehen, umSchimmelpilzbildung zu vermeiden.

Als Trenneinrichtungen kommen in der RegelBallfangnetze in Frage, die verhindern, dassBälle in angrenzende Raumbereiche bzw.Spielfelder fallen können. Es ist darauf zu ach-ten, dass die Maschenweite der Netze im unte-

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ren Bereich (bis 2 m Höhe über Sandboden)kleiner als 8 mm ist. Verankerungen bzw. Fixie-rungen der Netze müssen verletzungssicherund solide ausgeführt werden.

Um die Attraktivität einer Anlage zu erhöhen, istzu empfehlen, eine möglichst „offene Atmo-sphäre“ zu entwickeln, die der Großzügigkeitder Halle in Anbetracht der aus dem Outdoor-Bereich entwickelten Sportfunktion gerecht wird.Wandmalereien bzw. Multivision und Videoani-mation sind dabei ebenso möglich wie derakzentuierte Einsatz von Materialien und Farbe.

Zu beachten ist dabei, dass sich Bälle undGeräte farblich von der Wandfläche so gut wiemöglich abheben. Auf der anderen Seite solltenFarbe und Material so gewählt werden, dassSchmutz und Ballabdrücke nicht auffallen oderleicht entfernt werden können.Der mittlere Lichtreflektionsgrad aller Flächendes Hallenraumes sollte nicht unter 0,45 liegen.Störende Leuchtdichtekontraste im Fenster-bereich können durch Farben mit hohemLichtreflektionsgrad vermieden werden.

Türen und Geräteraumabschlüsse müssenebenfalls ballwurfsicher sein und mit der Innen-wand der Halle bündig abschließen. Sie müssennach außen aufschlagen und eingelasseneBeschläge aufweisen.

8.2.4 LichtöffnungenFenster müssen hinsichtlich der Sicherheit dengleichen Anforderungen entsprechen, die anWände und Türen gestellt werden. Beschlägemüssen wandbündig oder 2 m über dem Fuß-boden angebracht werden.

Die Beleuchtung der Hallen durch Tageslichtmuss blendungsfrei und möglichst gleichmäßigsein. Alle Fensterflächen, durch die die Sonneeinstrahlen kann, sollten mit Blendschutzvor-kehrungen versehen werden (bewegliche oderfest stehende Sonnenblenden, Licht streuendeVerglasung u.ä.).

Richtig angeordnete Fensterflächen dienen derwesentlichen Verbesserung der Atmosphäre inder Hallen, wenn sie eine Blickverbindung nachaußen erlauben. Die Unterkante dieser Fenstermit durchsichtiger Verglasung sollte maximal1 m, ihre Oberkante mindestens 2,5 m überdem Hallenboden liegen.

Wie oben angeführt, wird auch für alle Fenster-flächen, die durch Bälle getroffen werden kön-nen, eine ballwurfsichere Verglasung gefordert.

Als in dieser Beziehung einwandfrei haben sichEinscheiben-Sicherheitsgläser, Kunststoffe wiePlexiglas, Glasfaser verstärkte Polyesterharz-platten u.ä. erwiesen. Auch können sogenannte Verbundgläser verwendet werden,wenn die innere Scheibe aus Sicherheitsglasbesteht. Profilgläser aus Dickverglasung kön-nen erst ab einer Brüstungshöhe von 1,75 m aneingebaut werden.

In den Sommermonaten kann eine Öffnung derHalle in eventuell benachbart gelegene Out-door-Beach-Anlagen sinnvoll sein. Hierzu sindstandortbezogene Lösungen zu entwickeln.

8.2.5 DeckeDer obere Raumabschluss sollte möglichstwaagrecht und eben sein. Dies ist nicht immermöglich, allerdings ist aus hygienischen Grün-den darauf zu achten, dass möglichst wenigStaubablagerungsflächen entstehen. Auf kei-nen Fall dürfen Flächen entstehen, auf denenBälle liegen bleiben.

Auch die Decke muss ballwurfsicher ausgebautsein. Maßgeblichen Anteil hat hier meistens dieUnterkonstruktion. Wird z.B. eine zu großeSpannweite in der Unterkonstruktion gewählt,so besteht die Gefahr, dass das Element denzu erwartenden Balltreffern nicht standhält. Alsgeeignete Deckenelemente gelten Holzwolle-Leichtbauplatten, gepresste Holzleichtspan-akustikplatten, Gipskarton-Bauplatten, Raster-elemente aus gepressten Holzspänen und Holz-verkleidungen aus mindestens 16 mm starkenVerbretterungen. Möglich sind auch entspre-chend ausgebildete Profilbleche.

8.2.6 LichtreflexionDer mittlere Lichtreflexionsgrad aller Flächendes Hallenraumes soll nicht unter 0,45 liegen.Das Reflexionsvermögen der Deckenunterseitesollte 70 bis 80 % betragen. Diese Reflexions-grade werden im Allgemeinen nur mit hellen,nicht nachdunkelnden Farben erreicht.

8.2.7 AkustikDie Atmosphäre in einer Halle wird im Wesentli-chen auch durch die vorhandenen akustischenVerhältnisse beeinflusst. Je nach Nutzergrup-pen treten teilweise extrem unterschiedlicheLärmpegel auf. Maßgebend für die Akustik ineiner Halle ist eine Anzahl von Beurteilungs-parametern: Lärmpegel, Sprachverständlich-keit, Veranstaltung mit Zuschauern. Die vor-

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gegebenen Parameter werden zur Zeit durcheine einzige festgelegte Zahl bei der Nachhall-zeit zusammengefasst. In DIN 18032 ist vor-gegeben, dass die Nachhallzeit bei Frequenzenoberhalb 500 Hz bei unbesetzter Halle den Wertvon 3 Sekunden nicht überschreiten soll.

Äußerst positiv wirkt sich die Schall absorbie-rende Wirkung des Sandes aus. Im Rahmeneines Forschungsauftrags des BISp hat sich er-geben, dass Schallabsorptionsmaßnahmen imunteren Wandbereich (dort wo der Schall er-zeugt wird) am effektivsten sind. Es empfiehlt,gegebenenfalls zusätzlich die unteren Wand-bereiche bis 3 m hoch Schall absorbierend zuverkleiden.

Weiterhin ist auch darauf zu achten, dass vonaußen nicht zu laute Geräusche (z.B. Ver-kehrslärm) in die Halle eindringen können.Ebenso sollten vorgesehene Lüftungsanlagenkeinen zu hohen Lärmpegel verursachen. Auchhier gelten die Anforderungen, die in DIN 18032Teil 1 beschrieben sind.

8.2.8 AusstattungHier gilt das in Abschnitt 5 Gesagte.

8.3 Zusatzsporträume

Werden Konditions- und Fitnessräume bzw.Gymnastikräume vorgesehen, so sind dieseunter Beachtung der DIN 18032 „Sporthallen“zu planen und zu bauen.

8.4 Nebenräume

Das Nebenraumprogramm richtet sich nach derGröße der Beach-Anlage. Bei kleineren An-lagen kann u.U. auf bestimmte Räume verzich-tet bzw. können Räume unterschiedlicher Funk-tion zusammen gelegt werden.

Die Nebenräume untergliedern sich in

w Eingangs- und Kommunikationsbereich

w Räume für den Sportbetrieb

w Räume für die Gastronomie

w bei Bedarf Räume für Zuschauer.

Letztere sind nur in Anlagen erforderlich, indenen regelmäßig Wettkampfveranstaltungenmit überörtlichem Charakter durchgeführt wer-den, was in der Regel sehr selten ist.

Der Ausbau der Nebenräume hat unter demGesichtspunkt der Robustheit und möglichstunter Verwendung von Schmutz unempfindli-chen Farben zu erfolgen. Es wird davon aus-gegangen, dass die allgemeinen baulichen An-forderungen bekannt und deshalb nur nocheinige sich aus der Nutzung ergebende Beson-derheiten abzuhandeln sind.

Es ist zu beachten, dass der Sand über Luft-bewegungen und die Bewegungen der Sportlerin alle Funktionsräume gelangen kann. Umeinen unkontrollierten Sandeintrag möglichst zuvermeiden, sind geeignete Maßnahmen zuprüfen bzw. resistente Materialien zu wählen.

8.4.1 EingangsbereichDer Eingangsbereich hat zentrale Funktionenund stellt ein wichtiges Element für die Begeg-nung und Kommunikation der Anlagenbenutzerdar. Der Einblick auf die Spielfläche solltebereits von hier aus möglich sein. Er ist ent-sprechend groß, hell und freundlich sowiezweckmäßig auszubauen und auszustatten. ImAllgemeinen besteht er aus der eigentlichenEingangshalle, dem Windfang und einer Her-ren- und einer Damentoilette. Bei Zuschauer-anlagen und Gastronomiebetrieben sind zu-sätzlich die Abschnitte 8.5 und 8.6 zu beachten.

Es ist davon auszugehen, dass die Anlage inder Regel einer Bewirtschaftung unterzogenwird und insofern Kassenkontrollfunktionen inden Eingangsbereichen planerisch mit zu integ-rieren sind. Projektbezogen sind dabei ver-schiedene Systeme denkbar. Ein Automaten-betrieb kann in Schwachlastzeiten gegebenen-falls mit personeller Unterstützung aus demGastronomiebereich die Kassenfunktionenwahrnehmen.

Eine Informationstafel an gut sichtbarer Stelle,Sitzgelegenheiten und, wenn keine Cafeteriabzw. Gaststätte vorhanden ist, ein Getränke-automat kommen als Ausstattung in Frage.Weiterhin sollten ausreichend große Schließ-fächer für Wertsachen, Motorradschutzhelmeusw. vorgesehen werden.

Um den Schmutzeintrag in das Gebäude zu ver-ringern, wird empfohlen, im Zugangsbereicheine entsprechend große Sauberlaufzone vor-zusehen:

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w außen eine mindestens 2 m lange Laufstre-cke über ein Gitterrost oder gleichartig;

w innen eine mindestens 2 bis 3 m langeGummimatte mit Bürsten für die Grobreini-gung und eine mindestens 2 bis 3 m langetextile Fußmatte oder gleichwertig für dieFeinreinigung.

Die Gesamtlänge für die Sauberlaufzone solltealso mindestens 7 m und die Breite mindestens1 m betragen. Eine Umgehung dieser Zonesollte nicht möglich sein (Zwangsführung). Sokönnen die hygienischen Verhältnisse imGebäude wesentlich verbessert und die Reini-gungskosten erheblich reduziert werden.

8.4.2 UmkleideräumeDie Bemessung der Umkleideräume richtet sichnach der Zahl der Standardspielflächen. Es wirdangenommen, dass genauso viele männlichewie weibliche Sportler eine Anlage gleichzeitignutzen.

Für eine Einfeldhalle 15 x 30 m sind zwei Um-kleideräume mit je mindestens 4,0 m Banklängeund für eine Dreifeldhalle 30 x 45 m zwei Um-kleideräume mit je mindestens 12 m Banklängeerforderlich.

Die Sitztiefe soll 0,4 m betragen. An der Wandbodenfrei befestigte oder nur mit wenigen Stüt-zen aufgestellte Bänke erleichtern die Reini-gung. Der Abstand zwischen gegenüberliegen-den Bänken soll mindestens 1,4 m betragen.Ausreichend dimensionierte Ablageflächen fürSporttaschen oberhalb der Kleiderhaken sindsinnvoll. Empfehlenswert sind, insbesondere fürEinzelbesucher, belüftete Garderobenschränke(Abmessungen: Breite 0,5 m, Tiefe 0,6 m, Höhemindestens 1,0 m).

Die Fenster der Umkleideräume sind mit einerundurchsichtigen Verglasung zu versehen.Bewährt habe sich ca. 0,5 bis 0,7 m hoheFensterbänder.

8.4.3 Wasch- und DuschräumeJedem Umkleideraum ist ein Wasch- undDuschraum zuzuordnen. Er sollte mindestenszwei Waschstellen aufweisen. Die Zahl derDuschen ist in Abhängigkeit von der Zahl derStandardspielflächen festzulegen:

Für eine Einfeldhalle 15 x 30 m sind mindestens3 Duschplätze und für eine Dreifeldhalle min-destens 9 Duschplätze pro Raum vorzusehen.Besteht eine Anlage aus mehr als 3 Standard-

spielflächen 15 x 30 m, so erhöht sich sowohldie Zahl der Dusch- als auch die der Umkleide-räume entsprechend.

Einzelduschen sind nicht erforderlich, seitlicheSpritzschutzwände jedoch zu empfehlen.Duschköpfe sind im Abstand von 0,9 m anzu-ordnen. Sie sollten in einer Höhe von 1,7 bis1,8 m installiert sein. Die Tiefe des Dusch-bereichs ist mit mindestens 0,8 m, die Breite derVerkehrsfläche zwischen zwei Duschreihen mitmindestens 1,0 m anzunehmen. Vor Wasch-stellen ist ein Stehbereich von mindestens0,6 m und davor eine Verkehrsfläche von min-destens 1,0 m Tiefe vorzusehen.

An den Zugangsbereichen zu den Umkleide-räumen sollte jeweils eine Abtrockenzoneberücksichtigt werden.

Die Fenster der Dusch- und Waschräume sindmit einer undurchsichtigen Verglasung zu ver-sehen. Bewährt haben sich ca. 0,5 bis 0,7 mhohe Fensterbänder.

8.4.4 ToilettenAn den Verbindungsstellen zwischen den Um-kleideräumen und den Dusch- und Waschräu-men ist jeweils eine Toilette vorzusehen.

Des weiteren sind im Eingangs- und am Hallen-bereich Toiletten (getrennt für Damen und Her-ren) vorzusehen. Bei entsprechender Planungkönnen diese auch zusammengelegt werden.Sie müssen aber von beiden Bereichen gut er-reichbar sein.

8.4.5 Übungsleiter-, Schiedsrichter- undSanitätsraum

Zu diesem mindestens 10 m² großen, mit min-destens 3 Garderobenschränken und 1 Wasch-becken ausgestatteten Raum sollte eine eigeneUmkleidekabine mit Dusche gehören. Der Raumkann gleichzeitig als Erste-Hilfe-Raum genutztwerden. Er ist dafür mit der notwendigen Aus-stattung, wie z.B. (hochklappbare) Liege undVerbandskasten, auszurüsten.

8.4.6 SportgeräteraumBei einer Dreifeldhalle 30 x 45 m sollte derGeräteraum 10 bis 20 m² groß sein und einmindestens 2,5 m breites Tor (möglichstSchwingtor) als direkten Zugang von der Hallebesitzen. Eine Raumtiefe zwischen 3,5 und 4,0m gewährleistet ein zügiges Ein- und Ausräu-men. Bei kleineren Hallen sollte sich dessenGröße nach dem örtlichen Bedarf richten.

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8.4.7 Mediengeräteraum, MedienraumBeach-Hallen erhalten im Regenfall eine musi-kalische Beschallung. Sie benötigen daher eineauf die räumlichen Verhältnisse abgestimmtequalifizierte Beschallungsanlage. Die Bedie-nung sollte aus dem Gastronomiebereich, demRegieraum bzw. vom Kassencounter ermöglichtwerden.

Elektronische Einrichtungen wie Multivisions-Videowände, Fernsehbeamer (auf Hallenwän-den) sind denkbar und benötigen die damit ver-bundenen technischen Voraussetzungen.Eventuell erforderliche Medien wie Video-kamera, -geräte, Projektionsleinwände etc.sollten in einem möglichst staubsicheren Gerä-teraum untergebracht werden.

8.4.8 TechnikräumeAnzahl und Größe der Räume für die techni-sche Gebäudeausrüstung richten sich nachden jeweiligen Erfordernissen.

8.4.9 Reinigungsgeräte- und Putzmittel-raum

Dieser Raum sollte mindestens 3 bis 5 m² großsein. Es sind ein Ausgussbecken mit Kalt- undWarmwasseranschluss sowie Ablagemöglich-keiten vorzusehen. Ein Bodenablauf ist einzu-planen.

8.4.10 HallenwartraumEin gesonderter Hallenwartraum kann je nachGröße und Betriebsform erforderlich werden. Erstellt den Arbeitsplatz für den Hallenwart darund ist mit Schlüsselschrank, Garderoben-schränken und evtl. Steuertafeln für die Tech-nik auszustatten.

8.4.11 Weitere RäumeJe nach Bedarf und Größe der Halle könnenweitere Räume wie z.B. ein spezieller Schieds-richter- und Turnierleitungsraum, Bespre-chungs- und Schulungszimmer, Sport-Shop er-forderlich werden.

8.5 ZuschaueranlagenDas Flächen- und Raumprogramm von Zu-schaueranlagen (Zuschauerplätze, Ehrengast-bereich, Plätze für Presse, Funk und Fern-sehen etc.) wird auf Grund der Bedarfssituationaufgestellt.

Der Eingangsbereich für Zuschauer soll 0,1 m²je Zuschauerplatz groß sein.

Für je 3 Zuschauerplätze ist ein Garderoben-platz vorzuhalten. Je Garderobenplatz werden0,05 m² bis 0,1 m² benötigt (einschließlich 1 mAusgabetisch für je 30 Garderobenplätze).

Für den Kartenverkauf ist je 800 Zuschauereine Kasse erforderlich, von der aus gleichzeitigdie Eingangskontrolle vorgenommen werdensollte.

Tribünen können fest oder demontabel vor-gesehen werden. Grundsätzlich sind die in denBundesländern gültigen Bauordnungen undRichtlinien (Versammlungsstättenverordnung)zu beachten.

8.6 GastronomieDie Gastronomie hat in Beach-Hallen eine sehrhohe Bedeutung, da sie die Verbindung vonSportausübung mit Geselligkeit bzw. sozialenKontakten ermöglicht. Die Lage sollte zentralsein. Eine Anordnung, bei der die Beachflächeneingesehen werden können, ist vorteilhaft.

Ihre Größe richtet sich nach der Anlagengröße.Ein Richtwert für die Bemessung kann nichtgegeben werden, da diese, abhängig von derLage und Zielsetzung, sehr verschieden ist. Esist das Gaststättengesetz mit der Durchfüh-rungsverordnung der Länder zu beachten.

Küche/PersonalraumInsbesondere bei Vollbewirtschaftung empfiehltsich der frühzeitige Kontakt mit Fachplanern.Auflagen der Ordnungsbehörden sind zubeachten. Unter Umständen müssen Personal-räume mit separatem Aufenthalts-, Umkleide-und Sanitärbereich eingeplant werden. Ist keineständige Bewirtschaftung beabsichtigt, sollte imAnschluss an die Kommunikationszone zumin-dest eine Anrichte mit entsprechender Installa-tion vorgesehen werden.

Vorratsraum/KühlraumFür den täglichen Bedarf und für die Vorhaltungvon Nahrungsmitteln und Getränken sind ent-sprechende Räume erforderlich. Bei größerenAnlagen sind gesonderte Kühlräume fürGetränke, Lebensmittel und Fleisch notwendig.

Leergutraum/EntsorgungDer Raumbedarf richtet sich nach der Größedes Ausschanks. Eine hygienisch einwandfreieMüllbeseitigung ist zu gewährleisten (gegebe-nenfalls kleiner Betriebshof mit sicht- und witte-rungsgeschützten Abstellflächen).

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PutzmittelraumDie Größe und Ausstattung muss der Gesamt-größe des Cafeteriabereichs und der inBetracht kommenden Kücheneinrichtung ent-sprechen.

ToilettenZusätzlich zu den Toiletten für den Sportbetriebmüssen je nach Größe des Gastronomie-bereichs weitere Toiletten zur Verfügung ste-hen. Die Anzahl bestimmt sich nach denbehördlichen Vorschriften.

8.7 Gebäudetechnik

8.7.1 Künstliche BeleuchtungGrundlage der künstlichen Ausleuchtung ist dieEuropäische Norm EN 12193 „Sportstätten-beleuchtung“, die im November 1999 veröffent-licht wurde.

Für freizeitorientierte Anlagen, die auch fürWettkämpfe genutzt werden, wird eine horizon-tale Nennbeleuchtungsstärke der Klasse 2 von500 Lux empfohlen. Für den rein freizeitorien-tierten Sport reicht die Klasse 3 mit einer Nenn-beleuchtungsstärke von 300 Lux aus. Bei wett-kampforientierten Anlagen mit Zuschauernsollte Klasse 1 mit einer Nennbeleuchtungs-stärke von 750 Lux eingeplant werden.

Aus Gründen der Einsparung elektrischer Ener-gie wird für natürlich belichtete Hallen empfoh-len, eine tageslichtabhängige Lichtsteuerungvorzusehen, die sicherstellt, dass die künstlicheBelichtung auf ein Minimum reduziert wird.

Um Blendwirkung auf ein Minimum zu reduzie-ren, sollten Langfeldleuchten, bestückt mitLeuchtstofflampen, eingesetzt werden. In Fragekommen Leuchten mit ballwurfsicherer Ab-schirmung (z.B. Raster o.ä.). Frei strahlendeLeuchtstofflampen sind wegen ihrer extremenBlendgefahr nicht zulässig.

8.7.2 Heizung und LüftungDie Beheizung der Halle sollte entweder auseiner Kombination einer unter dem Sandbodeneingebauten Fußbodenheizung mit einerWarmluftheizung oder aus einer Deckenstrah-lungsheizung (die den Sandboden ausreichendmit erwärmt) bestehen.

Welches System letztlich gewählt wird, hängtvor allen von den örtlichen Gegebenheiten abund sollte hinsichtlich der Funktionalität undWirtschaftlichkeit unbedingt durch einen Fach-

ingenieur berechnet und festgelegt werden.

Fußbodenheizungen, bei denen die Wärme-schlangen auf dem Unterboden im Sand liegen,sind anfälliger gegen Beschädigungen. Emp-fehlenswert sind daher im Beton eingebaute In-dustriebodenheizungen.

Als Deckenstrahlheizungen können gasbetrie-bene Infrarotstrahler oder warmwasserbetrie-bene Strahl-Körper in Frage kommen.

Als Betriebstemperatur in der Halle wird eineLufttemperatur von 20°C empfohlen.

Die Temperatur der Sandoberfläche sollte min-destens der Raumtemperatur entsprechen, umdem „subjektiven Sandempfinden“ der Nutzer zuentsprechen.

Um eine ausreichende Be- und Entlüftungsicherzustellen, ist die raumlufttechnische An-lage (RLT-Anlage) für Hallen ohne Zuschauer-anlagen auf einen 1- bis 1,5-fachen Luftwech-sel auszulegen. Dieser Luftwechsel reicht ausbei Hallen, die gemäß DIN 4108 „Wärmeschutzim Hochbau“ errichtet werden. Die verhältnis-mäßig geringe Luftleistung hält unter Zugrun-delegung der Luftführung gemäß Abb. 4 dieLuftgeschwindigkeit im Raum in Grenzen, sodass auch ein leichter Federball nicht abgetrie-ben wird und somit keine Beeinträchtigung desSpielgeschehens erfolgt. Die Luftgeschwindig-keit im Spielfeldbereich sollte nicht über 0,3 m/sliegen. Das Anheizen der Halle erfolgt grund-sätzlich im Umluftbetrieb.

Der Luftführungsvorschlag gemäß Abb. 4berücksichtigt die Lufteinführung von außerhalbdes Spielfeldbereichs mit dem Vorteil des Luft-anlegeeffektes an den Wandflächen (Längs-wände) und der vertikalen Umkehrlüftung zurAbluft unter der Decke. Die Auslegung der Luft-auslässe ist so zu wählen, dass die Eindring-tiefe in den Aufenthaltsbereich garantiert ist.

Abb. 4: Luftströmungsvorschlag/Systemskizzemit Schnitt- und Luft-Strömungsbild

AbluftZuluft Zuluft

7-9

m

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8.7.3 Sanitäre InstallationFür die Wasserversorgung gelten DIN 1988,Teil 1 und DVGW-Arbeitsblätter. Für die Ent-wässerung gilt DIN 1986, Teile 1 und 2.

In der Halle ist ein möglichst zentral angeord-neter Kaltwasseranschluss vorzusehen.

Bezüglich der Warmwasserversorgung ist zuberücksichtigen:

w Für die Auslegung sind mindestens 12, inder Regel jedoch ca. 14 Personen je Hal-lenteil (Spielfeld) zu berücksichtigen.

Im Einzelnen gilt:

w Warmwasserentnahme-Temperatur maximal40°C

w Wasserverbrauch je Person 8 l/min

w Duschzeit je Person 4 min

w Aufheizzeit für die Warmwasserbereitung 50min

w Warmwasser-Speichertemperatur im Regel-fall maximal 60°C

Die Brauseköpfe sollten mindestens 9 l/minDurchflussleistung besitzen. Für die Begren-zung der Entnahmetemperatur ist ein Sicher-heitsthermostat als Maximalbegrenzer oder einesonstige technische Einrichtung erforderlich,die die Warmwasserentnahme-Temperaturbegrenzt (Verbrühungsgefahr).

Handmischeinrichtungen an Wasserentnahme-stellen sollen zur automatischen AbschaltungSelbstschlussarmaturen erhalten.

8.7.4 ElektrotechnikJe nach Größe einer Beach-Halle und Umfangder technischen Ausstattung (Heizung, Lüftung,Sanitäranlagen) sollte eine separate Verteilungfür die Bereiche Technik und Gastronomie bzw.Zuschauer installiert werden.

Eine verschließbare Steuertafel mit Bedie-nungseinrichtungen und Kontrollanzeigen fürHeizung, Lüftung und Beleuchtung der Halle,Nebenräumen sowie Gastronomie und eventuellZuschaueranlagen ist im Hallenwart- bzw.Technikraum vorzusehen.

Eine elektroakustische Anlage mit entsprechen-den Wiedergabegeräten ist vorzusehen.

In jedem Fall ist eine Notrufanlage über Telefonerforderlich.

8.8 Raumzuordnung

Die Zuordnung der einzelnen Räume (sieheSchema Abb. 5) und Bereiche erfolgt nach denGesichtspunkten:

w städtebauliche Kriterien (Erschließung,Außenanlagen, Erweiterungsmöglichkeiten)

w Integration mit anderen sportlichen oder frei-zeitorientierten Zusatzangeboten

w sportliche und wirtschaftliche Funktionen

w Orientierung für Sportler und Besucher

w Übersichtlichkeit für das Betriebspersonal

w Wirtschaftliche Reinigung

w haustechnische Anlagenoptimierung.

Zentrale Funktionen hat die Kommunikations-zone/Gastronomie. Diese sollte dem Eingangs-bereich direkt zugeordnet sein. Von ihr aussollten die Räume für den Sportbetrieb und inder Regel auch die Vereinsräume und Zu-schaueranlagen erschlossen werden.

Größere Zuschaueranlagen können auch einengesonderten Eingangsbereich erhalten.

Die Umkleideräume müssen vom Kommunikati-onsbereich aus gut erreichbar und mit denDusch- und Waschräumen unmittelbar verbun-den sein. Zwischen Umkleideräumen undDusch- und Waschräumen ist jeweils eine Toi-lette anzuordnen.

Der Gastronomie muss die Küche mit ihren Vor-rats- und Leerguträumen direkt zugeordnetsein. Letztere sollten einen unmittelbaren Zu-gang von außen haben, damit An- und Ab-transport störungsfrei erfolgen kann (gegebe-nenfalls sicht- und witterungsgeschützterLagerplatz).

Die in größeren Anlagen vorhandenen Räumewie Kasse, Raum für Ordnungspersonal, Pres-searbeitsräume und der Zuschauerbereich soll-ten so angeordnet werden, dass eine Über-schneidung der Verkehrswege von Sportlernund Zuschauern vermieden wird.

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Abb. 5: Raumzuordnungsschema von Beach-Hallen

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Anhang

Abb. 6: Spielfeldmarkierung Beach-Volleyball (Wettkampfversion)(z.Z.

?international in Erprobung: Spielfeldgröße 8 x 16 m)

Abb. 7: Spielfeldmarkierung Beach-Soccer (Wettkampfversion „Profis“)

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Abb. 8: Spielfeldmarkierung Beach-Soccer (Wettkampfversion „Amateure“)

Abb. 9: Spielfeldabmessungen Beach-Soccer (Breitensportversion)

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Abb. 10: Spielfeldmarkierung Beach-Fußballtennis(* bei Sepaktakraw-Wettkampfspielfeld seitlicher Abstand 2,0 m)

Abb. 11: Spielfeldmarkierung Beach-Handball (Wettkampfversion)

Abb. 12: Spielfeldmarkierung Beach-Badminton (Wettkampfversion)

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Abb. 13: Spielfeldmarkierung Beach-Basketball

Abb. 14: Spielfeldmarkierung Beach-Tennis (Doppel) (*bei Einzelspielfeld 6,00 m)

Abb. 15: Spielfeldmarkierung TAMbeach® (Wettkampfversion) (* bei Einzelspielfeld 7,5 m)

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Abb. 16: Nutzungsmöglichkeiten eines Spielfeldes 30 x 45 m: Variante I (Erläuterungen siehe Seite24)

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Abb. 17: Nutzungsmöglichkeiten eines Spielfeldes 30 x 45 m: Variante II (Erläuterungen siehe Seite24)

Abb. 18: Nutzungsmöglichkeiten eines Spielfeldes 30 x 45 m: Variante III (Erläuterungen siehe Seite24)

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Abb. 19: Nutzungsmöglichkeiten eines Spielfeldes 30 x 45 m: Variante IV (Erläuterungen siehe Seite24)

Abb. 20: Nutzungsmöglichkeiten eines Spielfeldes 30 x 45 m: Variante V (Erläuterungen siehe Seite

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24)

Abb. 21: Nutzungsmöglichkeiten eines Spielfeldes 30 x 45 m: Variante VI (Erläuterungen siehe Seite24)

Legende: 1 Sammelschacht, 2 Sammelleitung

Abb. 22: Entwässerungsschema Einzelfeld (bei wasserdurchlässigem Untergrund)

1

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Abb. 23: Entwässerungsschema 3-Feld-Anlage (bei wasserdurchlässigem Untergrund)

Legende: 1 Sammelschacht, 2 Sammelleitungen, 3 Saugleitungen

Abb. 24: Entwässerungsschema Einzelfeld (bei wasserundurchlässigem Untergrund)

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Abb. 25: Entwässerungsschema 3-Feld-Anlage (bei wasserundurchlässigem Untergrund)

Legende: 1 Geräteraum, 2 Hausanschluss-/Heizungsraum,3 WC, 4 Dusche, 5 Vorraum mit Waschbecken, 6Umkleideraum, 7 Schiedsrichterraum/Erste Hilfe, 8Sanitärbereich, 9 Außentoilette Herren, 10 Außen-toiletten Damen

Abb. 26: Schemagrundriss Funktionsgebäude

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Tab. 2: Baukosten einer Beach-Sportanlage (Material und Leistung) (Stand: 1999)

Tab. 3: Kosten der Nebenflächen (Stand: 1999)