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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg - DR.-RUDOLF-EBERLE-PREIS - DOKUMENTATION 2007

2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

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Seit 1985 wird der Dr.-Rudolf-Eberle-Preis alljährlich an im Land ansässige kleine und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung vergeben für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistungen oder bei der Anwendung moderner Technologien in Produkten, Produktion oder Dienstleistungen. Mit der Auszeichnung sollen herausragende Bemühungen mittelständischer Unternehmen um Entwicklung und Anwendung neuer Technologien eine öffentliche Anerkennung finden.

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Innovationspreis des Landes

Baden-Württemberg- Dr.-ruDolf-EbErlE-PrEis -

DokumEntation 2007

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�Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg– Dr.-Rudolf-Eberle-Preis –

Dokumentation 2007

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� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Dr. Rudolf EberleWirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg

von �97� bis �984

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�Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Wirtschaftsminister Ernst Pfister, MdL 4

Vorwort

MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH 5

Einleitung 6

Preisträger

Partiallagerwelle – HERZOG INTERTEC GmbH 8

Werkzeugbeschichtung mit elastischen Hartstoffen

Technisches F & E-Zentrum für Oberflächenveredelung und Hochleistungswerkzeugbau 10

Impfstoffe auf RNA-Basis – CureVac GmbH 12

Medizinischer Atemgasbefeuchter – Gründler GmbH 14

Ultraschallreaktor zur Behandlung von Biofeststoffen – SONOTRONIC Nagel GmbH 16

Sonderpreis der MBG

Programmiersystem für automatisierte Sprachdialoge – VoiceWebOne AG 18

Anerkennungen

Neuartiges Verfahren der Membranfiltration – Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik 20

Neue Holzfenstergeneration – Fenster Gegg GmbH 22

Mobilfunktelefone für Senioren – fitage GmbH & Co. KG 24

Verdichtungssysteme für EPS – HEGER GmbH & Co. KG 26

Öko-Holzbackofen – Karl-Otto Werz ÖKO-Holzbacköfen für Haushalt + Gewerbe 28

Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen 30

Innovationspreis 2008 31

Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg 32

Informationszentrum Patente

Eine wichtige Adresse für innovative Unternehmen und Erfinder 34

Impressum / Verteilerhinweis 36

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4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Vorwort

Innovationen sind für hoch entwickelte Volkswirtschaften die Grund-

lage für Wachstum und Beschäftigung. Gerade in Baden-Württem-

berg beruht der Wohlstand zu einem guten Teil auf den Erfindungen

und der Innovationskraft seiner Unternehmen, deren Mitarbeiter

und insgesamt der Bevölkerung. Nur mit ständigen Innovationen

bei Produkten, Dienstleistungen, Produktionsprozessen und in der

Betriebsorganisation können Standortnachteile wie hohes Lohn-

niveau und Abgabenlast im internationalen Wettbewerb wettge-

macht werden. Baden-Württemberg hat diesen Wettbewerb bisher

erfolgreich bestanden. Es stellt heute innerhalb der europäischen

Gemeinschaft die Region mit der höchsten Innovationskraft dar.

Wir müssen alles daran setzen, dass dies so bleibt. Dabei ist zu beachten, dass Innovationen

nicht immer nur durch spektakuläre Neuerungen erreicht werden, sondern oft auch scheinbar

kleinere Verbesserungen zu dem entscheidenden Wettbewerbsvorteil führen. Häufig werden sie

in den kleinen und mittelständischen Unternehmen erzielt, die für Baden-Württemberg typisch

sind. Um dies anzuerkennen, hat sich die Landesregierung bereits im Jahr 1984 dazu entschieden,

besonders interessante Neuentwicklungen solcher Unternehmen durch die Zuerkennung des

Innovationspreises zu würdigen.

Der Innovationspreis der Landesregierung, der den Namen des seinerzeitigen Wirtschaftsminis-

ters des Landes Dr. Rudolf Eberle trägt, wird 2007 zum 23. Mal vergeben, kann also auf eine lange

Tradition zurückblicken. Die auch in diesem Jahr hohe Zahl der Bewerbungen zeigt, dass es um

die Findigkeit unserer Bewohner und Unternehmer nach wie vor gut bestellt ist. Der Preis ist

Anerkennung für die Preisträgerinnen und Preisträger und soll ein Ansporn sein, auch in Zukunft

zum Innovationsgeschehen in unserem Land beizutragen.

Besonders erfreulich ist es, dass auch dieses Jahr die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft

MBG sich wieder mit einem eigenen Sonderpreis für junge Unternehmen an dem Wettbewerb

beteiligt.

Ernst Pfister, MdL

Wirtschaftsminister

des Landes Baden-Württemberg

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�Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Vorwort

Mehr denn je sind baden-württembergische Unternehmen im Zeit-

alter der Globalisierung auf innovative Produkte, neue Dienstleistun-

gen und verbesserte Prozesse angewiesen. Neue Produkte sind der

Motor eines jeden Unternehmens, Stillstand ist gefährlich. Die Zeit-

spanne zwischen Ideenentwicklung, Umsetzung und Markteinfüh-

rung wird jedoch immer kürzer. Der technische Fortschritt und ein

zunehmender Wettbewerb zwingen die Unternehmen dazu. Vielfach

zeigt sich, dass es heute nicht ausschließlich um neue technologische

Ansätze geht, vielmehr ist eine ganzheitliche Betrachtung notwen-

dig bis hin zu einer Anpassung des Geschäftsmodells. Am Markt werden nur die Unternehmen

Erfolg haben können, die ein überzeugendes Paket anbieten und damit in der Gesamtwürdigung

den größten Kundennutzen erreichen. Das Beispiel Apple zeigt deutlich, wie auf einer perfekten

technologischen Basis – dem iPod – in Verbindung mit der Vermarktungsplattform iTunes ein

herausragender Erfolg wurde. Vielleicht lässt sich daran auch zunächst eine Besonderheit erken-

nen, der darin begründet ist, dass viele Ingenieure und Wissenschaftler solange „tüfteln“ bis ein

optimales Ergebnis vorliegt und erst dann an die Vermarktung denken. Nur so lässt sich erklären,

dass teilweise bahnbrechende Erfindungen nicht durch baden-württembergische Unternehmer

zum Markterfolg wurden. Wissen ist die wichtigste Ressource für Innovationen, damit hat der Sü-

den optimale Ausgangsbedingungen. Es muss uns gelingen, diese Trumpfkarte künftig in höherem

Maße auszuspielen. Dazu gehört eine enge Verzahnung zwischen Universitäten, Entwicklern im

Unternehmen und Marktexperten. Auch Geldgeber müssen die Chancen einer Innovation erken-

nen, damit die notwendigen Mittel bereitgestellt werden können. Die MBG Baden-Württemberg

stellt sich dieser Herausforderung.

Mit dem MBG-Sonderpreis für junge Unternehmen, der im Rahmen des Dr.-Rudolf-Eberle-

Preises dieses Jahr zum zweiten Mal vergeben wird, möchten wir junge Unternehmen auszeich-

nen, die Innovationen als Schlüssel für ihre weitere Entwicklung sehen und bis zur Marktreife

bringen wollen.

Guy Selbherr

Geschäftsführer der

MBG Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH

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� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Auf Vorschlag des Ministers für Wirtschaft, Mittelstand

und Technologie, Dr. Rudolf Eberle, beschloss die Lan-

desregierung am 22. Oktober 1984 die Vergabe eines Inno-

vationspreises für kleine und mittlere Unternehmen.

Dr. Rudolf Eberle verstarb am 17. November 1984 uner-

wartet. Mit der Bezeichnung „Innovationspreis des Landes

Baden-Württemberg – Dr.-Rudolf-Eberle-Preis –“ wird an

die Verdienste, die er sich als Wirtschaftsminister, insbe-

sondere um den Mittelstand erworben hat, erinnert.

Der Preis wird seit 1985 alljährlich vergeben an im Land

ansässige kleinere und mittlere Unternehmen aus In-

dustrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung

für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer

Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistun-

gen oder bei der Anwendung moderner Technologien in

Produkten, Produktion oder Dienstleistungen. Mit der

Auszeichnung sollen herausragende Bemühungen mittel-

ständischer Unternehmen um Entwicklung und Anwen-

dung neuer Technologien eine öffentliche Anerkennung

finden.

Es werden Preise in Höhe von insgesamt 50.000 S sowie

Anerkennungen vergeben.

Darüber hinaus stellte die Mittelständische Beteiligungs-

gesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG) in diesem

Jahr zum zweiten Mal einen Sonderpreis für Innovationen

von jungen Unternehmen aus Baden-Württemberg bereit.

Der Sonderpreis ist mit 7.500 S dotiert.

Bewerbungen für den Innovationspreis werden von fol-

genden Organisationen der Wirtschaft entgegengenom-

men:

• Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

• Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskam-

mertag

• Landesverband der Baden-Württembergischen Indus-

trie e.V.

Das Wirtschaftministerium Baden-Württemberg hat das

Regierungspräsidium Stuttgart mit der organisatorischen

Durchführung beauftragt.

Über die Vergabe des Innovationspreises und des MBG-

Sonderpreises entscheidet ein Preiskomitee. Es bewertet

den Wettbewerbsbeitrag nach folgenden Kriterien:

• Technischer Fortschritt

• Besondere unternehmerische Leistung

• Wirtschaftlicher Erfolg

Die Bewerbung muss alle drei Kriterien erfüllen.

Der Wirtschaftsminister gibt die Preisträger bekannt und

verleiht die Preise in einer öffentlichen Veranstaltung.

Einleitung

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7Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Dr.-Ing. Rolf-Jürgen Ahlers

Geschäftsführender Gesellschafter der

ASG Luftfahrttechnik und Sensorik GmbH

Prof. Dr.-Ing. Peter Kern

Fraunhofer-Institut für

Arbeitswirtschaft und Organisation

Klaus Köster

Leiter der Wirtschaftsredaktion der

Stuttgarter Nachrichten

Günther Leßnerkraus (Vorsitz)

Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium

Baden-Württemberg

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Johann Löhn

(Stv. Vorsitz)

Präsident der Steinbeis-Hochschule Berlin, Ehrenkurator

der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung

Bernhard Pfeffer

Handwerksverband Metallbau und Feinwerktechnik

Baden-Württemberg

Rainer Reichhold

Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart

Heribert Rohrbeck

Geschäftsführer der Bürkert Werke GmbH & Co. KG

Die Mitglieder des Preiskomitees:

Dem Regierungspräsidium Stuttgart lagen 2007 insgesamt

69 Bewerbungen vor.

Das Preiskomitee hat den Innovationspreis 2007 fünf

Unternehmen zuerkannt. Das Preisgeld wurde aufgeteilt

in 1 x 16.000 P, 1 x 10.000 P und 3 x 8.000 P.

Darüber hinaus hat das Preiskomitee über die Vergabe des

Sonderpreises der Mittelständischen Beteiligungsgesell-

schaft Baden-Württemberg GmbH (MBG) in Höhe von

7.500 P entschieden.

Die Preise wurden am 27. November 2007 in einer öffent-

lichen Veranstaltung verliehen.

Die Wettbewerbsbeiträge der Preisträger sowie der Be-

werber, die eine Anerkennung erhalten, werden in dieser

Broschüre dokumentiert.

Page 9: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

8 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Preisträger

Partiallagerwelle

Der Kurbeltrieb erzeugt durch die oszillierende Bewegung im Hubkolbenmotor Massenkräfte.

Diese freien Massenkräfte werden mit Ausgleichwellen und deren spezifischer Unwucht kom-

pensiert. Insbesondere bei 4-Zylinder-Reihenmotoren gibt es keine konstruktiven Möglichkeiten

die oszillierenden Massenkräfte ohne Verwendung von Ausgleichwellen zu kompensieren. Umso

mehr gewinnt die Optimierung der Ausgleichwelle hinsichtlich Herstellkosten und Eigengewicht

an Bedeutung.

Unter dem Aspekt des konsequenten Leichtbaus wurde ein Prinzip entwickelt, Ausgleichwellen

für Hubkolbenmotoren komplett neu zu gestalten. Das Ergebnis der Entwicklungsarbeit ist die

Partiallagerwelle. Der innovative Ansatz beruht gezielt darauf, sich die physikalischen Besonder-

heiten von Unwuchtwellen bei der Bauteilentwicklung zu nutze zu machen. Der Wirkungsgrad

von Ausgleichsystemen wird dadurch verbessert und leistet somit auch einen nennenswerten

Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen von Verbrennungsmotoren.

HERZOG INTERTEC GmbH Mahlstetten

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9Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Bei der Auslegung von Ausgleichwellen wird durch eine

konstruktiv vorgesehene statische Unwucht bei Rotation eine

Zentrifugalkraft erzeugt. Eine typische Ausgleichwelle besteht

aus zwei Segmenten. In der Längsachse geteilt ergibt sich die

Unwuchtseite und die Gegen-Unwuchtseite (Bild 1).

Bild 1: Aufteilung in Unwuchtseite (weiß) und Gegen- Unwuchtseite (rot)

Maßgeblich für die Exzentrizität des Bauteilschwerpunkts

zur Drehachse ist der Massenunterschied zwischen beiden

Seiten. Bei Rotation der Welle wirkt eine Zentrifugalkraft.

Der resultierende Kraftvektor liegt, statisch betrachtet,

immer symmetrisch im Unwuchtquerschnitt. Das bedeu-

tet, dass die Lagerlauffläche der Welle grundsätzlich nur

in diesem Bereich belastet wird. Im Lagerquerschnitt be-

trachtet entsteht dabei auf der Gegen-Unwuchtseite die

maximale Lagerluft.

Die Innovation

Aufgrund der Erkenntnis, dass keine Lagerbelastung auf

der Gegen-Unwuchtseite auftritt, kann die Lagerlauffläche

auf dieser Seite reduziert werden, um so Masse einzuspa-

ren. Eine mögliche Gestaltungsform des Lagerquerschnitts

unter Berücksichtigung von Fertigungsaspekten ist in

Bild 2 dargestellt. Dabei entsteht ein halbmondförmiger

Lagerquerschnitt.

Bild 2: Gestaltungsform Partiallagerquerschnitt mit Stütz-zone (grün)

Die verbleibende Laufbahn kann in zwei Zonen unter-

teilt werden. Die Lastzone, in welcher die Kraftüber-

tragung bei Rotation erfolgt, und die Stützzone, die die

zentrische Orientierung auch beim Stillstand sicherstellt.

Das Potential dieser innovativen Gestaltungsform ist in

Bild 3 ersichtlich. Die ursprüngliche Querschnittsfläche

wird deutlich reduziert, was gleichbedeutend mit einer

entsprechenden Masseneinparung ist.

Bild 3: Verschiebung des Schwerpunktes im Lagerquerschnitt

Außerdem verschiebt sich der Schwerpunkt von der Dreh-

achse in Richtung Lastzone. Die ursprünglich rotations-

symmetrischen Lagerzylinder tragen somit nach Umgestal-

tung in die Partiallagergeometrie zur Gesamtunwucht der

Ausgleichwelle bei. Die Exzentrizität des Bauteilschwer-

punktes wird größer bei gleichzeitiger Reduzierung des

Bauteilgewichts. Durch Ausnutzung dieses Effekts wird

die Eigenmasse deutlich effizienter zur Funktionserfüllung

des Bauteils eingesetzt. Die Partiallagerwelle ist dadurch

um 35 % leichter und um 10 % kostengünstiger als eine

konventionelle Ausgleichwelle.

Das Unternehmen

Das 1997 gegründete Unternehmen ist heute ein Ingenieur-

büro mit 9 Mitarbeitern und den Geschäftsfeldern Engi-

neering, Projektmanagement und Fertigungstechnik. Das

Geschäftsfeld Engineering beinhaltet die Entwicklung von

Bauteilen und Modulen im Auftrag von Automobilherstel-

lern und deren Systemlieferanten. In der Regel beginnt die

Zusammenarbeit bereits in der Phase der Vorentwicklung.

Das bedeutet, als Vorgaben sind lediglich die wesentlichen

Rahmenbedingungen und Grundanforderungen an die

Bauteile bekannt. In Abstimmung mit dem Kunden wird

die optimale technische Auslegung erarbeitet, die Bauteile

konstruiert und darauf basierend die Prototypen hergestellt.

Im Laufe von mehreren Vorserienbaustufen gilt es dann die

theoretischen Berechnungen durch praktische Versuche zu

belegen. Parallel dazu sind die Bauteile auch hinsichtlich der

späteren wirtschaftlichen Serienfertigung zu optimieren.

Mit dem Geschäftsfeld Projektmanagement und Ferti-

gungstechnik wird der Dienstleistungsumfang ergänzt.

Dabei gilt es die Ergebnisse aus der Entwicklung und

Konstruktion in einen wirtschaftlichen, meist mehrstu-

figen Serienprozess umzusetzen. Realisiert wird dies meist

gemeinsam mit Partnerunternehmen, mit denen schon

seit mehreren Jahren feste Kooperationen bestehen. Das

sind einerseits die nominierten Serienlieferanten der ent-

wickelten Bauteile und zum anderen Zulieferer sowohl

von Rohteilen als auch von Anlagen und Maschinen.

Page 11: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�0 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Preisträger

Werkzeugbeschichtung mit elastischen HartstoffenDer Preis für Rohstoffe wie Chrom, Kobalt, Molybdän, Nickel, Niob, Vanadium, Wolfram, die

in der Regel in teuren Werkzeugen und Maschinenbauteilen enthalten sind, steigt ständig. Die

Folge ist eine intensive Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet von abriebresistenten, hoch-

temperaturbeständigen und thermisch formstabilen Oberflächen, die sich zusätzlich durch eine

hohe Mikrohärte, besonders niedrige Reibungskoeffizienten und eine relativ hohe Entformbar-

keit auszeichnen.

In der Vergangenheit wurden bereits chemische, thermo-chemische und physikalische Ober-

flächenveredelungsverfahren entwickelt und in der Industrie eingeführt. Mittels dem neuen

Verfahren können Werkstoffe mit streng definierten Eigenschaften aus bis zu 18 Elementen zu-

sammenlegiert und im Vakuum als Nano-Hartstoff-Schichtensystem auf Werkzeugoberflächen

abgeschieden werden. Diese Hartstoffe können je nach Bedarf als harte kristalline oder elastische

amorphe Aufbauschichten konstruiert werden.

Technisches F & E-Zentrum für Oberflächenveredelung und HochleistungswerkzeugbauSchömberg

Scheinwerfer-Spritzgießform (Klein-PKW) Scheinwerfer-Spritzgießform (Groß-PKW)

Page 12: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Der wirtschaftliche Druck auf die deutsche Maschinen-

bauindustrie nimmt ständig zu. Eine Ursache dafür sind

die ständig steigenden Rohstoff- und Energiepreise.

Um konkurrenzfähig zu bleiben, versucht man, die hohen

Rohstoffpreise durch kostensenkende Entwicklungen auf

dem Gebiet der Standzeitsteigerungen aller eingesetzten

Produktionsmittel auszugleichen. Dies ist nur möglich,

wenn der Verschleiß von Werkzeugen und Bauteilen re-

duziert wird. Dabei werden unterschiedliche Oberflächen-

veredelungsmethoden angewendet, um sowohl metallische

als auch keramische, abriebresistente, tribologisch in jeder

Hinsicht widerstandsfähige Schichten auf entsprechenden

Funktionsflächen abzuscheiden.

Die Innovation

Das neue Oberflächenveredelungsverfahren ermöglicht es,

18 unterschiedliche Elemente in einer beliebigen Menge

während des Oberflächenveredelungsprozesses abzuschei-

den. Die steuerbaren Parameter umfassen die Spannung, den

Strom, den Druck sowie die Strömung der entsprechenden

Atome und Ionen im Vakuum, deren Konzentration während

des Prozesses dynamisch miteinander gemischt werden kann.

Die Konzentration aller Elemente kann in jeder so erzeugten

Nanokeramik beliebig von 0 % bis zu 100 % gesteuert werden.

In einigen Fällen reicht bereits das Zulegieren von 1 %

eines oder mehrerer Elemente in eine Werkzeugschnei-

de, um z. B. eine besonders hohe Lebenserwartung einer

Schneidkante oder einer Funktionsoberfläche zu errei-

chen. Die Dicke der Aufbauschichten überschreitet selten

den Wert von 0,0015 mm. Sie bestehen aus mindestens

25 keramischen Nanoschichten, wobei jede Nanoschicht

ein anderes Keramiksystem, mit anderen sowohl physika-

lischen als auch tribologischen Eigenschaften darstellt.

Dieses Verfahren ermöglicht zum ersten Mal eine direkte

und relativ genaue Beeinflussung verschiedener Eigen-

schaften wie minimaler Reibungswert, geringe Oberflä-

chenrauheit, hohe Mikrohärte, definierter Ausdehnungs-

beiwert und hohe thermo-chemische Beständigkeit.

Das Verfahren wurde bereits im Werkzeug- und Formen-

bau, in der Automobil- und Kunststoffindustrie sowie in

der Holzverarbeitung angewendet. Haupteinsatzgebiet des

Verfahrens ist die Innen- und Außenveredelung von Werk-

zeugen und Maschinenbauteilen. Die praktische Anwen-

dung dieses Verfahrens führt zu einer gravierenden Senkung

der Kosten für die Beschaffung, die Eingangskontrolle und

für das Nachschleifen von Werkzeugen. Darüber hinaus

werden die Instandsetzungsintervalle der Werkzeuge ver-

längert, wodurch die Anzahl der Umrüstperioden und so-

mit die Maschinenstillstandszeiten abnehmen, womit eine

Reduzierung der gesamten Fertigungszeit einhergeht.

Die Standzeitsteigerungen führen auch zu einer deut-

lichen Senkung der Logistikkosten. So werden weniger

Lagerflächen für die Werkzeuge benötigt bei gleichzeitiger

Senkung der Transportkosten. Nicht zu vernachlässigen ist

auch die Reduzierung der Energiekosten durch die gerin-

gere Reibung in den Werkzeugen.

Beschichtungsbeispiele von oben: Spritzgießform, Umform-werkzeuge und S-Matrize

Das Unternehmen

Das Technische F & E-Zentrum wurde 1988 in Neuenbürg

gegründet. In dieser Zeit wurden sowohl neue Low- als

auch neue Hightech-Oberflächenveredelungsverfahren

entwickelt. Zu den bekanntesten Verfahren gehört das

Hochleistungsimplantieren von Metallen und Metalloiden

in Werkstoffoberflächen, das 3D-AUDIP-Verfahren und

das neue 3D-Hybride-AU-Quadroimpuls-CVD-Verfahren

für die Herstellung von elastischen Hartstoffsystemen. Mit

diesen Methoden konnte die Standzeit von Werkzeugen

und Maschinenbauteilen im Bereich zwischen 5- und 200-

fach – je nach Anwendungsfall – verbessert werden.

Im Unternehmen sind derzeit 15 Mitarbeiter festangestellt,

zusätzlich werden im Jahresdurchschnitt 10 freie Mitarbei-

ter beschäftigt.

Page 13: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Preisträger

Impfstoffe auf RNA-Basis

Impfstoffe sind ein zentraler Bestandteil der heutigen Medizin zur Vorbeugung gegen lebensbe-

drohliche Erkrankungen. Dank der Fortschritte der Molekularbiologie konnten sie in den letzten

Jahrzehnten wirksamer und verträglicher gestaltet werden.

Ein völlig neuer Therapieansatz ist die so genannte therapeutische Impfung, bei der das Immun-

system eines Patienten gegen eine vorhandene Krankheit, z. B. eine Krebserkrankung mobilisiert

wird.

Bisherige Konzepte für therapeutische Impfstoffe haben jedoch gravierende Nachteile. Die meis-

ten führen nicht zu einem einheitlichen Impfstoff. Stattdessen muss für jeden einzelnen Patienten

ein spezieller Impfstoff unter Verwendung seiner eigenen Tumorzellen neu zubereitet werden.

Andere Ansätze verwenden zur Impfung Erbsubstanz (DNA), die sich leichter produzieren lässt.

Dabei besteht jedoch das Risiko, dass es möglicherweise zu fatalen Wechselwirkungen mit dem

Erbgut der Patienten kommt.

Der neu entwickelte Ansatz, der auf m(essenger)RNA beruht, überwindet die Nachteile bis-

heriger Konzepte. Möglich wurde dies durch eine Erfindung der Firmengründer, die mRNA

stabilisiert und damit erstmals für therapeutische Zwecke zugänglich macht.

CureVac GmbHTübingen

Page 14: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Für die Behandlung zahlreicher Krankheiten werden heu-

te Proteine (Eiweißsubstanzen) eingesetzt, z. B. Insulin.

Auch klassische Impfstoffe sind aus Proteinen aufgebaut.

Allerdings besteht immer noch ein Bedarf an weiteren

wirksameren und besser verträglichen Impfstoffen, z. B.

gegen bislang nicht behandelbare Infektionskrankheiten

und Tumorerkrankungen.

Bereits seit längerem wird daher versucht, Patienten mit

Gensubstanz (DNA) zu therapieren. Die eingeschleuste

genetische Information soll dabei selbst für die Produktion

des benötigten Proteins in den Zellen des Patienten sorgen.

Dieser Ansatz hat sich jedoch als riskant erwiesen. Es be-

steht die Gefahr, dass die zugefügte DNA in das Erbgut des

Patienten integriert wird und dort Schäden hervorruft, die

zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen können.

Die Innovation

Ziel war die Entwicklung eines dritten therapeutischen

Weges zur Behandlung von Tumorerkrankungen. Er be-

ruht auf dem Einsatz von m(essenger)RNA. Sie ist mit der

Desoxyribonukleinsäure (DNA), aus der unsere Gene auf-

gebaut sind, eng verwandt. In der Zelle übernimmt sie die

Rolle eines Boten. Sie transportiert die genetische Infor-

mation, die gerade benötigt wird, von den Genen im Zell-

kern zur Produktionsmaschinerie der Zelle, die anhand

der gelieferten Information Proteine herstellt. Anschlie-

ßend wird die mRNA abgebaut, damit die Zelle rasch auf

wechselnde Anforderungen reagieren kann.

Damit ist sie ein ideales Molekül für therapeutische

Zwecke: Ebenso wie DNA sorgt zugefügte mRNA für die

Produktion des gewünschten Proteins in den Zellen der

Patienten, aber anders als die DNA kann mRNA nicht in

das Erbgut von Patienten integriert werden und wird rela-

tiv rasch abgebaut.

Für die Verwendung von mRNA zu therapeutischen

Zwecken gab es jedoch bislang ein gravierendes Hinder-

nis: unveränderte mRNA ist extrem instabil.

In einem ersten Entwicklungsschritt wurde die so genann-

te RNActive®-Technologie entwickelt, eine Methode, mit

der mRNA so stabilisiert werden kann, dass sie sich effek-

tiv produzieren und lagern sowie mittels Injektion verab-

reichen lässt. Die biologische Funktion wird dabei nicht

beeinträchtigt.

Der zweite Schritt beinhaltet die Entwicklung des so ge-

nannten PUREmessenger®-Verfahrens, mit dem mRNA

in der gewünschten Zusammensetzung produziert und in

hoch reiner Form gewonnen werden kann. Die neu ent-

wickelte Reinraum-Produktionsanlage erfüllt die stren-

gen internationalen Normen für therapeutische Produkte

(GMP-Standard).

Derzeit konzentriert man sich auf die Entwicklung von

Impfstoffen gegen Krebs.

In präklinischen Versuchen und in drei klinischen Pilot-

studien konnte bereits folgendes gezeigt werden:

• RNActive® ermöglicht die Herstellung exakt definierter

Wirkstoffe, die an die verschiedensten Krebserkran-

kungen angepasst werden können,

• wirkt bereits in kleinsten Mengen und in reiner Form,

• kann rasch abgebaut werden und integriert sich nicht in

das Erbmaterial und

• lässt sich vergleichsweise schnell produzieren.

Das Unternehmen

CureVac wurde im Dezember 2000 aus der Universität

Tübingen ausgegründet; Gründer waren Ingmar Hoerr,

Florian von der Mülbe, Steve Pascolo sowie die Profes-

soren Hans-Georg Rammensee und Günther Jung. Ziel

des Unternehmens war es, das Potenzial der Entdeckung,

wie sich mRNA-Moleküle stabilisieren lassen, für die Ent-

wicklung von Therapeutika kommerziell zu nutzen.

Da es zum damaligen Zeitpunkt sehr schwierig war, für

ein Biotech-Unternehmen mit einem völlig neuen An-

satz Risikokapital aufzubringen, etablierte sich CureVac

zunächst als Dienstleistungsunternehmen, ohne jedoch

das eigentliche Firmenziel, die Entwicklung von Krebs-

medikamenten aus dem Auge zu verlieren. Parallel zum

Servicegeschäft, mit dem sich das Unternehmen rasch als

führender Hersteller von RNA für wissenschaftliche und

kommerzielle Zwecke etablieren konnte, wurde weiter an

der Entwicklung von Therapeutika auf mRNA-Basis ge-

arbeitet.

Im Jahr 2006 konnte mit Dietmar Hopp ein neuer Inves-

tor gewonnen werden, der das Unternehmen seither mit

35 Millionen Euro unterstützt hat, so dass die Entwick-

lung der mRNA für therapeutische Anwendungen voran-

getrieben werden kann.

Das Unternehmen zählt heute 45 Mitarbeiter.

Page 15: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Preisträger

Medizinischer Atemgasbefeuchter

Die lebenserhaltende Funktion der künstlichen Beatmung ist zentraler Bestandteil der Intensiv-

medizin. Alleine auf deutschen Intensivstationen werden ca. 7.000 Beatmungsbetten vorgehalten.

Dazu kommen noch ca. 6.000 Patienten, darunter viele Kinder mit schweren neurologischen

Erkrankungen, die Zuhause beatmet werden. Wichtigster Bestandteil der künstlichen Beatmung

von Patienten ist dabei die Atemgasklimatisierung. Sie sorgt für die Herstellung bzw. Nachahmung

physiologischer Zustände im Bereich der Atemwege in Bezug auf die physikalischen Parame-

ter – im wesentlichen Feuchte und Temperatur – des Beatmungsgases. Eine Abweichung dieser

Parameter von den optimalen Verhältnissen führt bereits nach wenigen Stunden zu messbaren

Beeinträchtigungen des beatmeten Patienten. Ein besonders schwer wiegender Effekt in diesem

Zusammenhang ist die Austrocknung der Atemwege mit der Folge von Verborkungen und ein-

geschränkter Selbstreinigung der Atemwege durch das Flimmerepithel. Bestehende Lösungen

zur Atemgasklimatisierung erreichen das Ziel physiologischer Verhältnisse herzustellen nicht mit

der gewünschten Zuverlässigkeit. Ihre Klimatisierungsleistung ist abhängig von Umgebungs- und

Beatmungsparametern.

Die Neuentwicklung umgeht die Probleme der etablierten Systeme durch ein neuartiges Prinzip,

das hochkonstante und effektive Klimatisierungsleistung sichert und dabei weitestgehend unab-

hängig von o. a. Parametern ist. Dies wird erreicht durch Verdunstung mit molekularer Feuchte-

übertragung im Gegenstromprinzip.

Gründler GmbHFreudenstadt

Page 16: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Die Mehrheit der konventionellen Beatmungssysteme

bedient sich zur Übertragung der Feuchte an das Gas ei-

ner erhitzten Wasseroberfläche, die vom Gas überströmt

wird. Auf Grund der begrenzten Größe der zur Verfügung

stehenden Gas/Wasser-Grenzfläche werden zur Erzielung

eines angemessenen Feuchtegehaltes in Abhängigkeit von

den Beatmungsparametern hohe Wassertemperaturen

benötigt, mitunter bis zu 80°C. Die einzuregelnde Was-

sertemperatur ist dabei vor allem abhängig vom durch-

schnittlichen Gasfluss durch die Befeuchterkammer. Bei

konstanten Gasflüssen kann mit diesen Systemen eine

gute Befeuchtungsleistung erreicht werden.

Das prinzipielle Problem an diesen Befeuchtungsverfah-

ren resultiert aus der Tatsache, dass konstante Gasflüsse

im Bereich der Beatmung durch die Weiterentwicklung

der Beatmungsgeräte nur noch selten vorkommen. In der

Regel ist der Gasfluss sowohl innerhalb des einzelnen

Atemzugs als auch über die Zeit – insbesondere in der

Phase der Entwöhnung – nicht konstant.

Auf Grund der prinzipbedingten thermischen Trägheit

eines unbewegten Wasserbades kann dessen Temperatur

immer nur mit zeitlicher Verzögerung auf Mittelwerte ein-

geregelt werden. Sämtliche Abweichungen des Gasflusses

führen zu einer nicht optimalen Befeuchtung.

Die Befeuchtungsleistung ist bei einer bestimmten Tem-

peratur des Wasserbades nicht nur vom Gasfluss, sondern

von weiteren Einflüssen abhängig. Zu diesen gehören bei-

spielsweise die Gastemperatur am Einlass der Befeuchter-

kammer sowie die Umgebungstemperatur.

Die Innovation

Der neuentwickelte medizinische Atemgasbefeuchter

bietet eine nahezu perfekte Befeuchtung, ähnlich dem

physiologischen Mechanismus eines gesunden Menschen.

Denn – im Gegensatz zu bestehenden Systemen – arbeitet

das neue System weitgehend unabhängig vom momentan

herrschenden Gasfluss bzw. der Gaseinlass- oder Umge-

bungstemperatur.

Die innovative Funktion beruht auf einer Verdunstung mit

molekularer Feuchteübertragung im Gegenstromprinzip.

Auf überhöhte Wassertemperaturen wird vollkommen

verzichtet und stattdessen die Gas/Wasser-Kontaktfläche

erheblich vergrößert. Diese Oberflächenvergrößerung wird

durch eine aktive Flüssigkeitsumwälzung realisiert, bei der

maximal auf Körpertemperatur erwärmtes Befeuchter-

wasser mittels einer Pumpe permanent in einem Kreislauf

zirkuliert und über eine speziell geformte Austauschober-

fläche geleitet wird. Das zu befeuchtende Atemgas strömt

in Gegenrichtung am Wasserstrom vorbei und nimmt

dabei Wärme und Feuchte auf.

Der neue Atemgasbefeuchter ist grundsätzlich für alle

Alterklassen geeignet, vom Frühgeborenen bis zum Er-

wachsenen.

Weitere Vorteile:

• Das aus technischen und hygienischen Gründen uner-

wünschte Kondensat in den Beatmungsschläuchen

wird durch eine außen liegende Schlauchheizung erst-

mals zuverlässig vermieden.

• Die elektronische Überwachung verschiedener Parame-

ter und ein intelligentes Alarmmanagement entlasten

das Pflegepersonal.

• Durch seine alternativ erhältlichen Mehrwegkompo-

nenten im Bereich der Kammer- und Schlauchsysteme

ist das neue System auch ökonomisch und ökologisch

eine Alternative zu herkömmlichen Systemen.

• Aufwand und Kosten für Anwender sowie Kostenträger

werden minimiert. Das System kann in allen gängigen

Bereichen der Beatmung oder Atemtherapie eingesetzt

werden und begrenzt somit Anzahl und Vielfalt an Sys-

temen.

Das Unternehmen

2001 gründeten die Brüder Markus und Christoph Gründ-

ler das Medizintechnik-Unternehmen Gründler GmbH.

Mit Hilfe eines Expertenteams wurden systematisch Be-

dürfnisse im Markt aufgespürt und in Projekte überführt.

Eines davon, ist der neue Atemgasbefeuchter. Eigentlich

eine eher zufällige Erfindung, die schnell ein hohes tech-

nologisches Potential bei gleichzeitig viel versprechender

Marktsituation zeigte.

Die ersten seriennahen Prototypen wurden Mitte 2004

realisiert und waren Voraussetzung für die Zertifizierung

des Unternehmens nach EN ISO 13485 und für die Zulas-

sung der Systeme. Um von Anfang an optimale Abläufe

entlang der Produktion zu ermöglichen, wurde frühzeitig

eine geeignete EDV-Lösung beschafft, die u. a. auch die

für die Medizintechnik notwendige Rückverfolgbarkeit

gewährleistet.

Im November und Dezember 2004 präsentierte das Un-

ternehmen das neue Befeuchtungssystem erstmals dem

Fachpublikum der medica in Düsseldorf sowie auf dem

DIVI Kongress in Hamburg.

Seit 2006 verzeichnet die Firma Gründler GmbH stetiges

Wachstum. Der endgültige Durchbruch mit dem neuen

Produkt und damit für das Unternehmen gelang 2007.

Aktuell beschäftigt die Firma sieben Vollzeitmitarbeiter

sowie bis zu acht Teilzeitkräfte und weitere freie Mitar-

beiter. Für 2008 strebt das Unternehmen die Zulassung

seiner Produkte für den amerikanischen Markt an.

Page 17: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Preisträger

Ultraschallreaktor zur Behandlung von Biofeststoffen

Durch Anlagen zur Abwasserreinigung oder zur Erzeugung von energetisch verwertbaren Bio-

gasen wird das Ziel der Umweltfreundlichkeit und der Nutzung erneuerbaren Energien bereits

nachhaltig verfolgt. Die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen wird jedoch durch ihre teilweise man-

gelnde Effizienz in Frage gestellt. Während zu entsorgende Klärschlämme die Betriebskosten von

Kläranlagen in die Höhe treiben, ist es bei Biogasanlagen der tatsächliche, zu niedrige Ertrag an

Biogas, der das Betriebsergebnis negativ beeinflusst.

Mit einem innovativen Verfahren können beide Anwendungen optimiert werden. Die Verwen-

dung von Ultraschall-Technik ermöglicht, die Wirtschaftlichkeit und das Ergebnis beider Anla-

gen deutlich zu verbessern. Durch die Behandlung der Klärschlämme mit Ultraschall wird die

Restmenge reduziert, wobei gleichzeitig Biogas entsteht, das die Energieversorgung der Anlage

abdeckt. In einer Biogasanlage bewirkt der Ultraschallreaktor eine Effizienzsteigerung, indem

der Vergärungsprozess intensiviert wird und der Methangehalt im Biogas zunimmt. Dabei ist die

Einbindung des Ultraschallreaktors in bestehende Anlagen durch die kompakte Bauweise sehr

einfach durchführbar.

SONOTRONIC Nagel GmbH Karlsbad-Ittersbach

Anlage mit zwei installierten Ultraschallreaktoren

Ultraschallreaktor (Prinzipskizze)

Page 18: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�7Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Anwendungsbereich Kläranlagen:

Als Produkt der mechanisch-biologischen Reinigung kom-

munaler und gewerblicher Abwässer fallen Biofeststoffe,

sogenannte Klärschlämme, an. Diese Klärschlämme wei-

sen unerwünschte Eigenschaften auf, so dass sie nicht un-

mittelbar verwertet oder durch eine umweltverträgliche

Ablagerung beseitigt werden können. Die Klärschlämme

müssen daher zunächst in Faulbehältern ausgefault wer-

den. Die Faulung der Biofeststoffe unter Ausschluss von

Luft ist anerkannte Regel der Technik und führt zu einem

Teilabbau der organischen Bestandteile. Das dabei ent-

stehende Biogas wird zur Energiegewinnung genutzt und

versorgt damit den Energiebedarf der Kläranlage. Gleich-

zeitig reduziert sich die zu entsorgende Schlammmasse.

Darüber hinaus wird die Abtrennbarkeit von vorhande-

nem Wasser verbessert und eine Verminderung darin ent-

haltener Keime erzielt.

Der Nachteil der biologischen Klärschlammfaulung liegt

in der geringen Umsatzleistung, weshalb große Faulsyste-

me benötigt werden. Des Weiteren werden durch einsei-

tiges Wachstum fadenförmiger Organismen im Schlamm

zunehmend Betriebsprobleme in der Abwasserreinigung

beobachtet. Diese sogenannte Bläh- und Schwimm-

schlammbildung kann zu einer signifikanten Verschlech-

terung des Faulungsergebnisses führen.

Anwendungsbereich Biogasanlagen:

Die Bedeutung der Energiegewinnung durch die Ver-

gärung von organischen Substraten (Biofeststoffen) in so

genannten Biogasanlagen nimmt stetig zu. Trotz der be-

sonderen Vergütungsregelung des neuen Energieeinspei-

segesetzes, das einen Bonus für die Verstromung von

Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen vorsieht, arbei-

tet der Großteil der bestehenden Biogasanlagen aber an

der Wirtschaftlichkeitsgrenze. Neben Verteuerungen der

Rohstoffe, die einen erheblichen Anteil an der geringen

Wirtschaftlichkeit der Anlagen haben, ist vor allem eine

geringe Effizienz (geringer Biogasertrag pro eingesetzte

Masse an Biofeststoffen) für ein schlechtes Betriebsergeb-

nis verantwortlich. Der Anteil des zur Energiegewinnung

verwertbaren Methans am gesamten Biogas kann stark

variieren und liegt in der Praxis teilweise unter 50 %. Die

Intensivierung des Vergärungsprozesses und die Steige-

rung des Methangehalts im Biogas können die Wirtschaft-

lichkeit der Biogasanlagen entscheidend beeinflussen.

Die Innovation

Die Behandlung von Biofeststoffen mit Ultraschall be-

wirkt eine periodische Kompression und Dehnung in der

beschallten Substanz. Dabei entstehen enorme Scherkräf-

te, welche die Wände von organischen Zellen, Bakterien,

Pilzen etc. aufspalten. Zusätzlich werden die Fadenorga-

nismen, die Betriebsprobleme verursachen, zerlegt. Der

Zellinhalt der Biofeststoffe wird freigelegt und ist dadurch

den abbauenden Mikroorganismen frei zugänglich. Die

Faulung bzw. Vergärung läuft einfacher ab und wird intensi-

viert, was schließlich dazu führt, dass die Mikroorganismen

mehr von den vorhandenen Biofeststoffen umsetzen. Folg-

lich bleibt weniger Restschlammmenge (bei Kläranlagen)

bzw. Gärrest (bei Biogasanlagen) zu entsorgen und es ent-

steht mehr verwertbares Biogas. Zielsetzung beim Bau des

Ultraschallreaktors war es, hohe Effizienz und Ausbeute

an aufgeschlossenen Materialien in den behandelten Bio-

feststoffen zu erzeugen. Dazu wurde der Reaktionsraum

des Reaktors dahingehend optimiert, dass eine homogene

Kavitation im gesamten durchströmten Raum erzielt wird.

Mit dem Standardmodul sind Volumenströme für Schläm-

me von bis zu 30 m³/Tag möglich. Für weniger feststoff-

konzentrierte Suspensionen kann der Durchsatz höher

liegen. Bei der verwendeten 20 kHz-Ultraschall-Technik

werden die größten Kavitationskräfte erzeugt. Zusätzlich

wurde die Form der Ultraschallgeber für die Behandlung

von Biofeststoffen optimiert und mit dem Reaktionsraum

abgestimmt. Durch das damit erreichte kompakte Format

des Systems kann der Reaktor sehr einfach in bestehende

Anlagen eingebunden werden. Im praktischen Einsatz hat

sich bereits mehrfach bestätigt, dass dadurch die Kosten

einer Kläranlage in der Klärschlammbehandlung heute

schon um etwa 50 % reduziert werden und bei Biogasanla-

gen eine Mehrproduktion von bis zu 50 % erreicht wird.

Das Unternehmen

Seit über 30 Jahren entwickelt und realisiert Sonotronic

erfolgreich Anlagen und Komponenten auf der Basis von

Ultraschall-Technologie. Um zukunftssicher und krisenun-

abhängig agieren zu können, setzt das Unternehmen auf

Vielseitigkeit und nutzt die technischen Vorteile von Ultra-

schall gegenüber vielen etablierten Systemen auf verschie-

denen Märkten. Neben der Automobilindustrie gehören

hierzu auch die Verpackungs-, Textil- und Nahrungsmittel-

industrie. Seit dem Jahr 2002 ist das Unternehmen auch in

der Umwelttechnik aktiv: Aus der Grundlagenforschung

der Technischen Universität Hamburg-Harburg heraus

entwickelte Sonotronic das Verfahren und den Reaktor

zur Behandlung von Biofeststoffen mit Ultraschall, das

sich binnen kürzester Zeit etabliert hat.

Starke Innovationsleistungen wie diese führten dazu, dass

sich die Mitarbeiterzahl in den letzten Jahren auf 170 ver-

zehnfacht hat. Gleichzeitig entstand ein globales Vertriebs-

netz mit Niederlassungen in Deutschland, Spanien und

den USA sowie mehreren Vertretungen weltweit, während

der Standort Karlsbad stetig ausgebaut wurde.

Page 19: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�8 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Sonderpreis der MBG

Automatisierte Sprachdialogsysteme, die einem Anrufer bestimmte Informationsangebote oder

andere Leistungen in Dialogform anbieten, werden in der Zukunft immer mehr in unser normales

Leben Einzug halten. Das grundlegende Prinzip ist bei allen Interactive Voice Reponse-Systemen

gleich, dem Anrufer wird ein Menü vorgelesen, aus dem er dann durch bestimmte Aktionen einzelne

Informationsangebote auswählen kann. Beispielhaft sind Anwendungen wie Informationssysteme

zu aktuellen Börsenkursen oder Abfahrtszeiten von Zügen, aber auch Consumer-Anwendungen

wie Telebanking. Die Dialogsysteme unterscheiden sich bisher durch den Grad der Automation.

Voraussetzung für die prognostizierte weitere Verbreitung der Sprachautomatisierung ist daher,

den Computer vom bloßen Erkennen zum Verstehen zu bringen. Grosse Schwierigkeiten berei-

ten bisher die hohen Kosten. Je einfacher und angenehmer das System für den Anrufer/Benutzer

agiert, desto aufwendiger und kostenintensiver ist die Entwicklung.

Mit der neu entwickelten Sprachmodellierungs- und Sprachtechnologieplattform ist es erstmals

möglich, gewünschte Sprachdialoge in wesentlich kürzerer Entwicklungszeit zu realisieren. Das

Herzstück der Plattform ist eine eigene Metasprache, die erstmals für den Bereich der Voice-Tech-

nologie entwickelt wurde. Hiermit erschließen sich Möglichkeiten für Sprachanwendungen, die

bisher aus ökonomischen Gründen nicht realisierbar waren.

VoiceWebOne AG Heidelberg

Programmiersystem für automatisierte Sprachdialoge

Page 20: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�9Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Die Sprache ist nach wie vor die natürlichste Form der

Kommunikation und bedarf keines intensiven Lesens

von Bedienungsanleitungen, langwierigen Klickens oder

großen technischen know hows. Die natürliche Sprache

ist aber auch voll von komplexen und vieldeutigen Aus-

drucksformen, die der Mensch durch Erfahrung und Auf-

wachsen in der Welt der Sprache erlernt, ein Computer

aber nur abstrakt erkennt. Ein anspruchvolles automati-

siertes Sprachdialogsystem muss emotional und möglichst

menschlich agieren können. Solche Systeme, die einen

hohen Komfort bieten und technisch derart anspruchsvoll

sind, kommen bislang aber aus Kostengründen selten zum

Einsatz. Voraussetzung für eine weitere Verbreitung der

Sprachtechnologie ist daher, den Computer vom bloßen

Erkennen zum Verstehen zu bringen – und das mit mög-

lichst niedrigen Kosten.

Die Innovation

Durch die neu entwickelte Sprachmodellierungs- und

Sprachtechnologieplattform können die gewünschten

Sprachdialoge in wesentlich kürzerer als der bisherigen

durchschnittlichen Entwicklungszeit realisiert werden.

Hiermit erschließen sich Möglichkeiten für Sprachanwen-

dungen, die bislang aus ökonomischen Gründen nicht re-

alisierbar waren.

Von der Spracherkennung bis hin zur Authentifizierung via

Stimme liegt der Hauptschwerpunkt auf dem allgemeinen

und übergeordneten Ansatz. Es können alle bekannten

Datenbanken sowie die gesamte mobile Welt (SMS, MMS

etc.) mit einem einfachen grafischen Objekt in wenigen

Minuten integriert werden. Ein Prozess, der bisher eine

tagelange Programmierung benötigte.

Zudem ist es die einzige via Internet bedienbare Sprach-

applikations-Entwicklungsumgebung. Es muss keine Soft-

ware installiert werden – selbst via UMTS-Handy kann der

Kunde seinen Sprachdialog in wenigen Minuten bauen

und gestalten.

Das Herzstück der Neuentwicklung ist eine Metasprache,

die eine Art Aufgaben-Bibliothek und Verwaltungssystem

darstellt. Die Metasprache sorgt dafür, dass Daten, die

über das Web-Dialog-Interface eingegeben werden, zu

entsprechenden Steuerungsmechanismen und -befehlen

bei den Benutzeroberfläche führen. Die Aktionen/Inter-

aktionen werden protokolliert und stehen jederzeit zur

Verfügung. Die Sprache entspricht dem MHCP-Standard

bzw. VoiceXML, wodurch alle Anwendungen auf jeder

VoiceXML-kompatiblen Sprachplattform laufen können.

Die Metasprache ist eine Eigenentwicklung und ist in die-

ser Form völlig neu. Durch den Einsatz der Metasprache

ist es erstmals möglich, mit über die bisherigen Interactive

Voice Response-Anwendungen (IVR) gesetzten Applika-

tionen jeden beliebigen Callflow in Minuten statt wie

bisher in Tagen und Wochen anzulegen. Die Gestehungs-

kosten für Sprachautomation können nun drastisch ge-

senkt werden.

Das Besondere bei der neuen Plattform ist die Reduktion

auf die Einfachheit. Der Kontext und das eigentliche Um-

setzen der Erkennung zum Verstehen – also die Intelligenz

wird nicht wie bisher in das IVR-System gelegt, sondern

durchläuft zunächst die neu entwickelte Applikation.

Dadurch können jetzt beliebige IVR-Ressourcen einge-

setzt und damit eine große Investitionssicherheit erzielt

werden. Jedes beliebige IVR ist nun einsetzbar – in allen

verfügbaren Sprachen oder von allen verfügbaren Herstel-

lern – und wird über die neuentwickelte Applikation und

die Metaebene angesprochen.

Das Unternehmen

Die Firma VoiceWebOne AG wurde im Frühjahr 2004 ge-

gründet. Während des Entwicklungszeitraums erfolgten

mehrere Kapitalerhöhungen und eine Ausweitung des

Aktionariats auf mittlerweile 27 Investoren. Geplant ist

eine Expansion des Unternehmens von derzeit 10 auf eine

Stärke von 20–30 Mitarbeitern.

Die neue Technologie wurde mit Unterstützung der

IBM Voice Labs entwickelt, nachdem die Bedürfnisse der

potentiellen Kunden für Sprachdialogsysteme in über

100 Gesprächen ermittelt worden waren.

Das Vertriebspartnerschaftskonzept mit börsennotierten

Unternehmen erlaubt eine schlanke Organisationsstruk-

tur. Mit ihren Produkten automatisiert das Unterneh-

men Prozesse und Anwendungen anderer Unternehmen

aller Branchen. Insbesondere Industrieunternehmen mit

hohem Kundenbeziehungsmanagement, Callcenter und

Communities können von den Kosteneinsparungen pro-

fitieren. Geplant ist auch die Verbreitung des Systems ins

europäische Ausland und nach Übersee.

Page 21: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�0 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Anerkennung

Neuartiges Verfahren der Membranfiltration

Die Membranfiltration spielt seit einigen Jahren in den unterschiedlichen Teilbereichen der

kommunalen Abwasserbehandlung und des Abwasser-Recycling eine bedeutende Rolle und

findet in diversen Industriezweigen ihre Anwendung. Die Behandlung von Schlämmen, ins-

besondere Faulschlämmen, stellt jedoch die Betreiber von kommunalen Kläranlagen vor beson-

dere Herausforderungen. Biologische Schlämme konnten bisher aus prozesstechnischen Gründen

mit der gängigen Membrantechnik nicht filtriert werden und wenn, dann nur mit großem wirt-

schaftlichem Aufwand. Um auch bei solch schwierigen Medien einen stabilen und störungsfreien

Betrieb einer kostengünstigen Membranfiltration zu realisieren, bedurfte es einer neuen und

optimierten Prozess- bzw. Anlagentechnik.

Das neuartige Verfahren der Membranfiltration basiert auf keramischen Filterscheiben, die auf

einer rotierenden Präzisions-Hohlwelle in einem zylindrischen Gehäuse angebracht sind. Durch

Anlegen eines geringen Überdrucks passiert das Filtrat die Trennschicht auf der Keramikscheibe

von außen nach innen und wird durch die Welle abgezogen. Diese neue Kombination erlaubt

erstmals den Einsatz der Membranfiltration in der Schlammbehandlung. Auch moderne Lösungen

der semi-dezentralen Abwasserreinigung wie die Filtration von Abwasser und Regenwasser kön-

nen damit realisiert werden.

Gebr. Bellmer GmbHMaschinenfabrikNiefern-Öschelbronn

Pulp & Paper TechnologySeparation Technology

Page 22: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Die Behandlung von Schlämmen, insbesondere Faul-

schlämmen, stellt die Betreiber von kommunalen Klär-

anlagen vor besondere Herausforderungen. Biologische

Schlämme waren aus prozesstechnischen Gründen mit der

gängigen Membrantechnik nicht zu filtrieren bzw. nur mit

großem wirtschaftlichem Aufwand. Es stellte sich also die

Frage nach der optimalen Prozess- bzw. Anlagentechnik,

um auch bei solch schwierigen Medien einen stabilen und

störungsfreien Betrieb einer kostengünstigen Membran-

filtration zu realisieren.

Auch galt es neue Möglichkeiten der Abwasser-Filtration zu

finden, da Siedlungen in der Größenordnung von 100 bis

10.000 Einwohnern häufig aufgrund fehlender Infrastruktur

oder großer Entfernungen nur mit unverhältnismäßig hohen

Kosten an eine zentrale Kläranlage anzuschließen sind.

Bei zunehmender Knappheit von Trinkwasser wird zusätz-

lich die Bedeutung von Regenwasser als Brauchwasser im-

mer wichtiger. Das Regenwasser muss mit einer speziellen

Filtertechnik so aufbereitet werden, dass es als praktisch

bakterienfreies Brauchwasser in die Häuser zurückgeleitet

werden kann, z. B. für die Toilettenspülung.

In enger Kooperation mit dem Institut für Grenzflächen-

und Bioverfahrenstechnik der Fraunhofer-Gesellschaft in

Stuttgart wurde dessen Entwicklung des Rotationsschei-

benfilters zur Membranfiltration zum marktfähigen Produkt

ausgereift.

Die Innovation

Das Kernstück der Anlage ist eine Membranfiltrations-

stufe. Es handelt sich hierbei um Röhren, in deren Inne-

rem das vorgereinigte Abwasser durch rotierende, poröse

Keramikscheiben gefiltert wird. Die Keramikscheiben

sind auf einer hohlen Achse aufgereiht, durch die dann das

gefilterte Wasser abgezogen wird. Die Rotationsbewegung

schleudert die auf den Keramikoberflächen verbleibenden

Partikel fort und sorgt so dafür, dass die Filterscheiben

nicht verstopfen. Wasserlösliche Nährstoffe werden bereits

während der Vorreinigung aus dem Abwasser entfernt.

Dabei kommen für die Stickstoffverbindungen Mikro-

organismen zum Einsatz, die ihre Reinigungsleistung mit-

tels natürlichen biochemischen Prozessen erbringen. Der

anfallende Klärschlamm kann nun weiterverarbeitet wer-

den. Die Innovation besteht im Wesentlichen darin, für

oben genannte Problemfälle effiziente und wirtschaftliche

Lösungen gefunden zu haben.

Der Prozess der Faulschlamm-Behandlung kann erstmals

mit Membranfiltration optimiert werden. Das Resultat

ist eine bessere Ausfaulung des Schlammes, wodurch der

Abbaugrad erhöht und die Biogasmenge gesteigert wird.

Hierdurch wird die anfallende Schlammmenge reduziert.

Gleichzeitig können die zu entwässernden Klärschlämme

besser entwässert werden, was wiederum zu einer Redu-

zierung der zu entsorgenden Schlammmenge führt. Die

Betriebskosten der Klärschlamm-Entsorgung werden hier-

durch entscheidend reduziert.

Im Gegensatz zum überwiegend zentral betriebenen

Abwasser-Management kann das neuartige Konzept

der Membrankläranlage besonders bei semi-dezentrale

Lösungen von Kleinsiedlungen angewendet werden. Sinn-

volle Größenordnungen bewegen sich zwischen 100 – 10.000

Einwohnern.

Mit dem neuen Verfahren wird das Abwasser zweistufig

biologisch gereinigt – ohne zusätzliche Heizung. Mit sei-

nem feinen Porendurchmesser garantiert die optimierte

Membranfiltration einen nahezu feststofffreien Ablauf.

Das so gereinigte Abwasser ist praktisch bakterienfrei und

erfüllt europäische Badegewässer-Richtlinien. Die Rei-

nigungsgrade sind somit vielfach besser als bei Großklär-

anlagen.

Auch der Einsatz von Regenwasser als Pflegewasser ge-

winnt immer größere Bedeutung. Wohnsiedlungen kön-

nen ihr Regenwasser über eigene Wasserkanäle zentral

sammeln. Mit der optimierten Membranfiltration wird

dieses aufbereitet und den Wohnhäusern wieder zuge-

führt. Das somit gewonnene Wasser ist kostengünstig und

kann vielseitig eingesetzt werden, z. B. für Wasch- und

Spülmaschine, Toilettenspülung. Entkalkungsmittel sowie

Weichspüler werden dadurch auch überflüssig.

Das Unternehmen

Seit 1842 liefert die Firma Bellmer Maschinen und Anlagen

für die Papierindustrie. 1972 wurde mit einer patentierten

Winkelpresse zur optimalem Schlammentwässerung und

dem TurboDrain zur effizienten Schlammeindickung ein

weiterer Produktbereich geschaffen, die Separation Tech-

nology. Das weltweit agierende Unternehmen mit mehr als

4.500 installierten Anlagen im Bereich Separation Techno-

logy hat inzwischen 300 Mitarbeiter. Das Familienunter-

nehmen wird heute in der 6. Generation von den Brüdern

Erich, Martin und Philipp Kollmar geleitet. Sämtliche Pro-

dukte werden am Standort Deutschland gefertigt.

Page 23: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Anerkennung

Neue Holzfenstergeneration

Herkömmliche Holzfenster weisen viele Vorzüge auf, sowohl hinsichtlich ihrer Umweltfreund-

lichkeit als auch wegen ihrer angenehmen Wirkung auf den Raum. Sie erfüllen zwar die ökolo-

gischen Anforderungen, erfordern jedoch einen hohen Pflegeaufwand.

Die neue Holzfenstergeneration „revo“, deren Kennzeichen eine neue Rahmenkonstruktion und

eine spezielle Einklebetechnik des Glases sind, vereint Witterungsschutz – und damit zeitlose

Schönheit – mit ausgezeichneten Wärmedämmleistungen, Schallschutz, erhöhter Sicherheit, mehr

Licht und höherer Lebensqualität, gemäß dem Prinzip des Altmeisters und Bauhausgründers

Walter Gropius „Form folgt Funktion“. Durch die spezielle Rahmenkonstruktion wird eine im

Vergleich zu herkömmlichen Holzfenstern um ca. 20 % größere Verglasungsfläche erzielt. Hellere,

lichtdurchflutete Räume, die eine spürbar angenehmere Wohn- und Arbeitsatmosphäre ausstrah-

len und dadurch mehr Wohnlichkeit ermöglichen, sind das Resultat.

Darüber hinaus bietet sich das patentierte Grundprinzip von „revo“ auch für Balkontüren,

Nebeneingangstüren sowie Haustüren an.

FENSTER GEGG GmbHHaslach im Kinzigtal

Page 24: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Energieeinsparung und Energieeffizienz sowie Klima- bzw.

Umweltschutz sind zentrale Kriterien, auf die heutzu-

tage – auch durch immer mehr Verordnungen des Gesetz-

gebers – geachtet wird.

Was den Bereich Bauen und Wohnen betrifft, erfüllen

Fenster und Türen aus Holz die ökologischen Anforde-

rungen am besten. Sie werden aus einem nachhaltigen Na-

turstoff hergestellt, der CO2 aus der Luft bindet, was zur

Entlastung der Erdatmosphäre beiträgt. Gleichzeitig sind

andere Materialien, bei deren Herstellung und Verarbei-

tung CO2 entsteht, überflüssig. Darüber hinaus entstehen

keinerlei „Abfälle“, denn selbst das kleinste Holzabfall-

stück kann zu Holzpellets verarbeitet oder als Stückgut

zum Heizen eingesetzt werden. Im Brandfall punkten

Holzfenster durch ihre Formstabilität, zudem entstehen

keine giftigen Rauchgase.

Holzfenster und -türen wollen jedoch gepflegt sein. Sie

müssen zum Erhalt in regelmäßigen Abständen gestri-

chen oder mit einer vom Lackhersteller vorgeschriebenen

Emulsion behandelt werden. Diese Pflegebedürftigkeit

hat die Holzfenster und -türen ins Hintertreffen geraten

lassen und so manchen Bauherrn dazu bewogen, Kunst-

stofffenster zu präferieren.

Die Innovation

Durch die neue Rahmenkonstruktion wird ein Holzfens-

ter so eingebaut, dass die Außenseite (Wetterseite) des

Fensterrahmens nicht mehr verwittert. Blend- und Flügel-

rahmen sind der Fassade bzw. im Wärmedämmverbund-

system vollständig geschützt integriert, so dass von außen

nur noch das Fensterglas und die Regenschutzschienen zu

sehen sind.

Ermöglicht wird dies, da Blendrahmen- und Flügelrah-

menlichtmaß, im Gegensatz zu herkömmlichen Fenstern,

auf einer Ebene liegen.

Im Vergleich zu den Dämmwerten herkömmlicher Fens-

tersysteme werden hervorragende Wärmedämmleistun-

gen und sogar Passivhausstandard erreicht. Die bislang

üblicherweise entstehenden Kosten für die Pflege und

Instandhaltung eines Holzfensters lassen sich um bis zu 80

Prozent senken, wenn nicht sogar nahezu ausschließen.

Bei dem neu konzipierten Fenster wird in Anlehnung

an den Fahrzeug- und Schiffsbau das Isolierglas mit dem

Fensterflügel verklebt, was im Holzfensterbau bislang

noch nicht praktiziert worden ist.

Durch das flächenbündige Einkleben des Isolierglases

werden folgende Vorteile erzielt:

• ein höherer Schallschutz,

• eine hohe Stabilität und Verwindungssteifigkeit,

• ein erhöhter Einbruchschutz,

• eine neue Designfreiheit – auch sehr schlanke Rahmen-

profile sind möglich und

• eine erleichterte Außenreinigung.

Das Unternehmen

Der im Jahr 1874 gegründete Handwerksbetrieb sichert

mittlerweile in 4. Generation mit drei Meistern und sie-

ben Gesellen die beständige Qualität seiner Leistungen

in den Bereichen Holz- und Alu-Fensterbau, Haustüren

und Wintergärten, Rollladen, Hebe- und Schiebetüren,

Jalousetten und Markisen. Moderne, CNC-gesteuerte Ma-

schinen, die bis zu acht Arbeitsgänge in einem Durchlauf

erledigen können, werden in der Produktion verwendet.

Beliefert werden Kunden in ganz Süddeutschland und im

angrenzenden Ausland. Gleichzeitig wird die Vergabe von

Lizenzen für die neue Holzfenstergeneration sowie die Er-

schließung ausländischer Märkte angestrebt.

Page 25: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Anerkennung

Mobilfunktelefone für Senioren

Das Handy ist zum Alltagsgegenstand geworden. Auf der Nutzerseite gibt es aber noch eine

große Zielgruppe, die keine Handys verwendet. Ältere Personen haben oft Vorbehalte, weil neue

Modelle moderner Handys klein und mit ihrer Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten bedienungs-

unfreundlich sind. Daraus resultieren Akzeptanzprobleme gegenüber Handys, wie folgende Zah-

len zeigen: 92 % der bis 34-Jährigen nutzen Handys, aber nur 61 % der über 55-Jährigen und nur

noch ca. 29 % der über 70-Jährigen.

Der Vorteil, jederzeit und überall mit der Familie oder anderen Personen Kontakt aufnehmen zu

können, ist aber gerade für ältere Menschen wichtig, die in ihrer Beweglichkeit oft eingeschränkt

sind. Das Mobiltelefon gibt ihnen Sicherheit und die Gewissheit, bei einem Notfall schnell Hilfe

holen zu können. Die besondere Produktgestaltung darf Senioren aber nicht offensichtlich und

öffentlich als Außenseiter stigmatisieren.

In Vordergrund der neu entwickelten Handys stand nicht, die technischen Möglichkeiten weiter

auszubauen, sondern die einfache Bedienung und praktische Handhabung.

fitage GmbH & Co.KG Mannheim

BIG EASY 2®

Katharina das Große®

Page 26: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Der Markt der Mobiltelefone wird durch das Wirken ei-

niger weniger Großkonzerne geprägt. Nur sie haben die

wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten, neue

Mobilfunktelefone zu entwickeln und in entsprechender

Stückzahl weltweit im Markt zu platzieren. Allerdings

ignorierten sie den Bereich der für Senioren optimierten

Geräte bisher komplett.

Zwar gibt es eine geringe Anzahl an Spezialmobilfunk-

geräten von kleinen Anbietern, die als „Seniorenhandys“

angeboten werden, jedoch wurden diese Geräte entweder

nur auf Erblindete zugeschnitten (mit komplexer Sprach-

steuerung) oder auf wenige Notrufknöpfe reduziert.

Normale Handys für ältere Nutzer mit einfacher und ergo-

nomisch optimierter Bedienung – ähnlich der Geräte der

ersten Generation Anfang der 90er Jahre – fehlen mittler-

weile gänzlich. Besonders Mobilfunktelefone für Personen

mit leicht eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen bzw.

begrenzter Fingerfertigkeit oder reduziertem technischen

Verständnis gab es bisher weltweit nicht.

Bei den neu entwickelten Mobilfunkgeräten steht daher

eine eindeutige Ausrichtung auf diese Nutzer an erster

Stelle, ohne jedoch ein ausgesprochenes „Behinderten-

telefon“ anzubieten.

Die Innovation

In Kooperation mit der Senio Fachhandel für Senioren

GmbH wurde das weltweit erste Mobiltelefon entwickelt,

das sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet:

• eine besonders einfache Bedienung,

• sehr große Tasten und Beschriftung,

• 3 Direktwahltasten,

• besondere Lautstärke bei Hörschwächen,

• Optimierung für Hörgeräte,

• Freisprecheinrichtung,

• SOS Notfallrundruf und

• ergonomische Form.

Diese Funktionen sind als solche zwar technisch keine

grundlegenden Neuentwicklungen, aber erst die gezielte

Abwandlung, innovative Kombination, Anpassung und

Optimierung, so wie z. B. die komplett neu konzipierte

Bedienungsstruktur und Software, machen die Geräte zu

außergewöhnlich zielgruppengerechten Modellen.

Innovativ ist auch das an Ältere und gleichzeitig Jüngere

angepaßte Marketing und die besondere Berücksichtigung

der Jüngeren als „indirekte“ Käufer. Denn die Jüngeren

und die Angehörigen spielen eine besondere Rolle, da

sie zu über 50 % die Eltern / Großeltern zum Kauf eines

Handys anregen oder den Kauf sogar aktiv vornehmen.

Sie sind anders mit dem Produkt anzusprechen als die

Senioren, dennoch muß das Produkt gleichzeitig auch den

Älteren gefallen.

Im Zuge der technischen Weiterentwicklung findet der-

zeit die Planung zur Erweiterung der aktuellen Geräte mit

dem Schwerpunkt Telemedizin, GPS-Ortung und Moni-

toring statt.

Das Unternehmen

Dr. med. Darius Khoschlessan, der Geschäftsführer von

Senio in Heidelberg, Deutschlands erstem Fachhandel

für Senioren, nutzt in seinem Fachgeschäft seit 1993 die

intensiven, direkten Kundenkontakte mit Senioren und

den die Älteren vertretenden Organisationen als Quelle

für konkrete Produktanregungen.

So animierte ihn die massive Kundennachfrage nach einem

seniorengerechten Handy dazu, solche Geräte selbst an-

zubieten. Da keine akzeptablen Modelle existierten, ver-

sammelte er unter dem Dach der fitage GmbH & Co. KG

eine Vielzahl von kompetenten Einrichtungen, Organisa-

tionen, Firmen und Einzelpersonen und entwickelte die

Geräte gemäß der Kundenwünsche selbst.

Alle Entwicklungs- und Produktionsschritte, die nicht im

eigenen Hause ausgeführt werden konnten, wurden kon-

sequent nur an kleine und mittlere Unternehmen verge-

ben. Es entstand so in kurzer Zeit ein kompetentes Netz-

werk zur Produktion von Handys in Deutschland.

Nach Markteinführung 2006 konnten bereits im ersten

Jahr über 10.000 Handys verkauft werden. 2007 wird ein

weiterer Umsatzanstieg erwartet. Das Unternehmen trägt

mit dem Produkt dem demographischen Wandel in der

Gesellschaft Rechnung.

Page 27: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Anerkennung

Verdichtungssysteme für EPS

Der Kunststoff EPS (Expandiertes PolyStyrol) – besser bekannt unter dem Handelsnamen Styro-

por® der BASF – wird zur Herstellung von Leichtverpackungen für die Elektroindustrie, Wärme-

dämmplatten oder Frischhalteboxen für Seefische usw. verwendet. Der Grundstoff ist Polystyrol

– ein Ölprodukt. Der Hauptbestandteil im EPS ist allerdings zu 98 % Luft, welche die hervor-

ragenden Dämmeigenschaften, sowie die einmalige Leichtbauweise, erst ermöglicht. Leider sind

Verpackungsabfälle aus EPS daher sperrig und voluminös, was die Entsorgung aus logistischer

Sicht sehr aufwendig und kostspielig macht.

Um das Polystyrol im EPS wirtschaftlich vertretbar dem Wertstoffkreislauf rückführen zu können,

wurde ein effizientes Verfahren zur schonenden Komprimierung entwickelt.

In einem ersten Schritt werden die Abfallprodukte dabei zunächst zerkleinert. Mittels einer

Pressschnecke folgt anschließend das Verdichten der Abfallstücke in leicht zu handhabende qua-

dratische Blöcke. Herzstück des neuen Verdichtungskonzepts ist die vollautomatische Dichte-

regelung, die in Abhängigkeit von der Regelgröße „Blockentstehungsgeschwindigkeit“ den erfor-

derlichen Pressdruck im Bedarfsfall zyklisch korrigiert.

HEGER GmbH & Co. KG Herrenberg

Page 28: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�7Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

In den letzen 10 Jahren verschickte man verpresstes EPS

überwiegend in den asiatischen Raum nach China und

Korea. Aufgrund der teilweise hohen Verunreinigung mit

Fremdstoffen sowie technisch ungeeigneter Recycling-

anlagen (Extruder), konnten aus dem aufbereiteten PS-

Granulat nur minderwertige Kunststoffteile hergestellt

werden. Der Anspruch an eine „schonende“ Verdichtung

war sekundär, da ohnehin keine hohe Granulatqualität

produziert werden konnte.

Steigende Ölpreise und die Entwicklung modernster Re-

cyclinganlagen führten auch im europäischen Raum zu

einem wachsenden Interesse an aufbereitetem PS-Granulat.

Im Gegensatz zu Asien ist der Qualitätsanspruch allerdings

wesentlich höher, da jetzt auch technisch anspruchsvollere

Kunststoffteile hergestellt werden. Auch das verdichtete

EPS musste jetzt wesentlich höhere Ansprüche erfüllen.

Neben der aus logistischer und wirtschaftlicher Sicht ge-

forderten hohen Verdichtung von 250–300 kg/m³, darf das

verpresste EPS möglichst keine thermischen Schäden auf-

weisen. Der extrem niedrige Schmelzpunkt bei EPS von

110–120 °C stellt somit die höchste Herausforderung an

den Verdichtungsprozess dar.

Die Innovation

Ziel war die Entwicklung eines Verdichtungskonzeptes für

EPS, das vor allem das thermische Problem kontrollierbar

macht und dennoch extrem hohe Verdichtungen ermöglicht.

Im ersten Schritt werden die EPS-Abfälle zu 2–4 cm groß-

en Stücken zerkleinert. Anschließend erfolgt mittels einer

Pressschnecke das kontrollierte Verdichten in leicht zu

handhabende quadratische Blöcke von 20 x 20 cm oder

40 x 40 cm Kantenlänge. Innovatives Kernstück ist eine

vollautomatisch arbeitende Dichteregelung ADC (Auto-

matic Density Control). Als entscheidende Regelgröße

dient die Blockentstehungsgeschwindigkeit. Diese wird

über ein Messrad zyklisch am austretenden EPS-Block

ermittelt und an eine zentrale Steuerung weitergeleitet.

In Abhängigkeit von der gemessenen Geschwindigkeit,

wird der Pressdruck auf den Block entweder erhöht, re-

duziert oder beibehalten. Auf diese Weise kann eine

Sollgeschwindigkeit programmiert werden, bei der der

EPS-Block die maximale Verdichtung aufweist und gerade

noch nicht anfängt zu schmelzen. Ergebnis dieser Verdich-

tungsstrategie ist ein extrem homogener und gleichmä-

ßig austretender Block, der eine Dichte proportional zur

Blockentstehungsgeschwindigkeit aufweist.

Das Unternehmen

Der im Jahre 1948 gegründete Familienbetrieb begann

mit der Herstellung landwirtschaftlicher Geräte für die

Futteraufbereitung. Seit 1965 wurde das Angebot um Ab-

fallmühlen für EPS erweitert. Aufbauend auf die vorhan-

dene Basistechnologie im Recyclingsektor wurde seit 1996

systematisch an Verbesserungen und Neuentwicklungen

gearbeitet. Die Produktpalette wurde stark erweitert und

zu einem abgestimmten Baukastensystem geformt. Stetig

wird an der Optimierung und Verbesserung bestehender

Maschinen und Anlagen gefeilt.

Beim Verdichtungssystem für EPS handelt es sich um ein

reines Nischenprodukt mit hohem technischen Anspruch.

Um dennoch wirtschaftlich erfolgreich auf dem Weltmarkt

bestehen zu können, ist ein Höchstmaß an Flexibilität in

allen Firmenbereichen notwendig. Beispielsweise wird

sehr eng mit höchst modern ausgestatteten Fertigungs-

lohnbetrieben in unmittelbarer Nähe zusammengearbei-

tet. Die Kernkompetenzen Entwicklung, Konstruktion,

Verarbeitung, Montage und abschließender Testlauf er-

folgt aber ausschließlich durch ein 9 Mitarbeiter starkes

Team in firmeneigenen Produktionsstätten. Dadurch

bleibt wichtiges know how im Haus und der hohe Qua-

litätsstandard kann genau überwacht und gegebenenfalls

sofort optimiert werden.

Page 29: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�8 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Anerkennung

Öko-Holzbackofen

Das Backen in direkt beheizten Holzbacköfen erlangte in den letzten Jahren eine immer größere

Beliebtheit. Ob in Bäckereien, auf Jahrmärkten oder Dorffesten, der Holzbackofen ist immer eine

Attraktion und die darin gebackenen Backwaren gehen im wahrsten Sinne des Wortes „weg wie

warme Semmeln“.

Bäckermeister Karl-Otto Werz aus Heidenheim konstruierte einen Öko-Holzbackofen, der die

direkte und indirekte Heizgasführung kombiniert. Durch ein patentiertes System von Klappen

werden die Heizgase beim Aufheizen des Ofens um und durch die einzelnen Herde geführt. So

heizen sich die Backräume sehr schnell auf und die Wärme wird von den Schamotte- und Stein-

platten gespeichert.

Der Öko-Holzbackofen braucht weder Strom, noch Gas oder Öl, sondern wird sparsam mit dem

weltweit nachwachsenden Brennstoff Holz beheizt. Er erfüllt die Kriterien der Nachhaltigkeit,

ist CO2-neutral und auch gut geeignet, die Bevölkerung in Entwicklungsländern mit Brot und

Gebäck zu versorgen und damit ein Backgewerbe zu betreiben.

Karl-Otto Werz ÖKO-Holzbacköfenfür Haushalt + GewerbeHeidenheim

Page 30: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�9Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die Ausgangslage

Die zugrunde liegende Idee war, einen Öko-Holzbackofen

zu bauen, der einfach zu bedienen ist, die nötige Backtem-

peratur schnell erreicht, dabei wenig Energie verbraucht

und somit umweltfreundlich ist.

Der Öko-Holzbackofen sollte sowohl im Innen- wie im

Außenbereich nutzbar sein. Auch das Thema Platzman-

gel im Innenbereich sollte mit der Neuentwicklung gelöst

werden.

Die Innovation

Im Wesentlichen besteht die Innovation aus dem paten-

tierten System von Klappen. Beim Aufheizen werden die

Klappen geöffnet und die Heizgase werden direkt durch

die Herde geführt. Der Backraum heizt sich dadurch sehr

schnell auf und die Wärme wird von den Schamotte- und

Steinplatten gespeichert. Vor dem Backen werden die

seitlichen Klappen zum Herd geschlossen und die Klap-

pen im Heizkanal für das Backen so eingestellt, dass die

Rauchgasse von der Holzglut um die Herde herumgeführt

werden. Außerdem ist der Öko-Holzbackofen sehr gut

isoliert, was wiederum energiesparend wirkt. Die Folge

davon ist eine wesentlich verminderte Umwelt- und Ge-

ruchsbelastung.

Es kann mit den verschiedensten Holzarten, wie z. B. Fich-

te, Buche, Birke, Pappel, Bambus und auch Braunkohle-

Briketts geheizt werden.

Auch für Innenräume mit begrenztem Platzangebot eig-

net sich der neue Öko-Holzbackofen. Auf 1 m² Stellfläche

ergeben sich beim größten Backofen 2,2 m² Backfläche.

Durch das Aneinanderreihen mehrerer Öfen kann die

Kapazität erweitert werden.

Für mehr Mobilität kann man an den Öko-Holzbackofen

auch Rollen montieren. Um ihn leicht zu Festen oder

Wochenmärkten transportieren zu können, gibt es den

Öko-Holzbackofen auch auf einem Anhänger.

Er wurde vom Institut für Getreideverarbeitung in Nuthe-

tal-Rehbrücke ausführlich getestet. Das Institut beurteilte

die Eignung zum Backen von Roggenmischbrot, Schuster-

jungen und Pizza als sehr gut. Als besonderen Vorteil hat

das Institut die kurze Aufheizzeit hervorgehoben. Bereits

nach 90 Minuten kann der erste Schuss Brot oder Klein-

gebäck eingeschoben werden.

Das Unternehmen

Der Idee einen neuartigen Öko-Holzbackofen zu entwi-

ckeln, folgte 2003 die Firmengründung in Heidenheim.

Dabei konnte Bäckermeister Werz auf seine über 50-jäh-

rige Erfahrung bei der Herstellung von Qualitäts-Brot und

-Backwaren zurückgreifen. Nachdem der Prototyp, der

nach seinen Angaben 2003 handwerklich gebaut wurde,

auf Anhieb gute Ergebnisse erzielte, wurde der Öko-Holz-

backofen in einigen Ländern Europas und Asiens sowie in

USA und Kanada zum Patent angemeldet.

Verschiedene Handwerksbetriebe aus der Region fertigen

die einzelnen Bauteile wie Backräume, Verkleidungen und

Stahlkonstruktion. Die vorgefertigten Öfen werden dann

in der eigenen Werkstatt nach Kundenwünschen fertig

gestellt und verpackt. Zur Zeit gibt es sechs verschiedene

Größen und Modelle. Die Kunden werden intensiv be-

treut und beraten.

aufheizen backen

Page 31: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�0 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen

CureVac GmbH

Paul-Ehrlich-Straße 15

72076 Tübingen

Tel.: (07071) 92053-0

Fax: (07071) 92053-11

www.curevac.de

Fenster Gegg GmbH

Innerer Graben 8

77716 Haslach im Kinzigtal

Tel.: (07832) 2021

Fax: (07832) 2481

www.gegg.com

fitage GmbH & Co. KG

Zur Waldau 15

68239 Mannheim

Tel.: (0700) 08000910

Fax: (0700) 08000911

www.fitage.de

Gebr. Bellmer GmbH

Maschinenfabrik

Hauptstraße 37-43

75223 Niefern-Öschelbronn

Tel.: (07233) 74-0

Fax: (07233) 74-400

www.bellmer.de

Gründler GmbH

Carl-Benz-Straße 5

72250 Freudenstadt

Tel.: (07441) 9146-0

Fax: (07441) 9146-77

www.gruendler-medical.de

HEGER GmbH & Co. KG

Zaberstraße 24-26

71083 Herrenberg

Tel.: (07032) 938580

Fax: (07032) 9385820

www.heger-maschinen.de

HERZOG INTERTEC GmbH

Riegertsbühlstraße 68

78601 Mahlstetten

Tel.: (07429) 9161-400

Fax: (07429) 91109

www.herzog-intertec.de

Karl-Otto Werz ÖKO-Holzbacköfen

für Haushalt + Gewerbe

Stäffeleswiesen 28

89522 Heidenheim

Tel.: (07321) 51018

Fax: (07321) 54147

www.oeko-holzbackofen.de

SONOTRONIC Nagel GmbH

Becker-Göring-Straße 17

76307 Karlsbad-Ittersbach

Tel.: (07248) 9166-0

Fax: (07248) 9166-144

www.sonotronic.de

Technisches F & E-Zentrum

für Oberflächenveredelung und

Hochleistungswerkzeugbau

Brückenäckerstraße 4-6

75328 Schömberg

Tel.: (07084) 92700

Fax: (07084) 1710

VoiceWebOne AG

Heinrich-Fuchs-Straße 94

69126 Heidelberg

Tel.: (06221) 33936-0

Fax: (06221) 33936-66

www.11885.com

Page 32: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Innovationspreis 2008

Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg – Dr.-Rudolf-Eberle-Preis – und der

Sonderpreis der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG)

werden jährlich gemeinsam ausgeschrieben. Die Ausschreibung für das Wettbewerbsjahr 2008

wird voraussichtlich ab Anfang Februar 2008 vorliegen. Die Ausschreibung wird als PDF-

Datei im Internetportal des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg unter der Adresse

www.wm.baden-wuerttemberg.de abrufbar sein. Die gedruckte Fassung der Ausschreibung kann

auch über das Informationszentrum Technik des Regierungspräsidiums Stuttgart angefordert

werden.

Ausschreibungsanforderungen sind zu richten an:

Regierungspräsidium Stuttgart

Informationszentrum Technik

Willi-Bleicher-Straße 19

D-70174 Stuttgart

Telefon: (0711) 123-2602

Telefax: (0711) 123-2560

E-Mail: [email protected]

Page 33: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg

Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein Hauptgeschäftsstelle Lahr

Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Burkhard Peters

Telefon: (07821) 2703-630, Telefax: -777

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer Rhein-NeckarStandort Heidelberg

Hans-Böckler-Straße 4, 69115 Heidelberg

Dr. Gerhard Gumbel

Telefon: (06221) 9017-692, Telefax: -644

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer OstwürttembergLudwig-Erhard-Str. 1, 89520 Heidenheim

Dipl.-Phys. Karl Blum

Telefon: (07321) 324-126, Telefax: -169

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer Heilbronn-FrankenFerdinand-Braun-Straße 20, 74072 Heilbronn

Dipl.-Ing. (FH) Peter Schweiker

Telefon: (07131) 9677-300, Telefax: -243

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer KarlsruheLammstraße 13-17, 76133 Karlsruhe

Linda Jeromin

Telefon: (0721) 174-265, Telefax: -144

E-Mail: [email protected]

Dr. Stefan Senitz

Telefon: (0721) 174-164, Telefax: -144

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee Sitz Konstanz, Schützenstraße 8, 78462 Konstanz

(Hauptgeschäftsstelle Schopfheim, Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim)

Dipl.-Ing. Monika Vögele

Telefon: (07531) 2860-126, Telefax: -168

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald Dr.-Brandenburg-Straße 6, 75173 Pforzheim

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Werner Morgenthaler

Telefon: (07231) 201-157, Telefax: -257

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer ReutlingenHindenburgstraße 54, 72762 Reutlingen

Dr. Stefan Engelhard

Telefon: (07121) 201-119, Telefax: -4154

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer Bodensee-OberschwabenLindenstraße 2, 88250 Weingarten

Dipl.-Ing. Franz Fiderer

Telefon: (0751) 409-138, Telefax: -239

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart Jägerstraße 30, 70174 Stuttgart

Dipl.-Ing. Manfred Müller

Telefon: (0711) 2005-329, Telefax: -429

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer Ulm Olgastraße 101, 89073 Ulm

Dipl.-Ing. Nikolaus Hertle

Telefon: (0731) 173-181, Telefax: -174

E-Mail: [email protected]

Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg Romäusring 4, 78050 Villingen-Schwenningen

Dipl.-Phys. Ulrich Häsler

Telefon: (07721) 922-149, Telefax: -193

E-Mail: [email protected]

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Egon Warfia

Telefon: (07721) 922-194, Telefax: -193

E-Mail: [email protected]

Page 34: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Handwerkskammer FreiburgBismarckallee 6, 79098 Freiburg im Breisgau

Ing. Hans-Joachim Heidenreich

Telefon: (0761) 21800-115, Telefax: -333

E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer Heilbronn-FrankenAllee 76, 74072 Heilbronn

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Uwe Schopf

Telefon: (07131) 791-175, Telefax: -2575

E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer KarlsruheFriedrichsplatz 4–5, 76133 Karlsruhe

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hermann Genter

Telefon: (0721) 1600-163, Telefax: -199

E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer KonstanzWebersteig 3, 78462 Konstanz

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Alexander Schröder

Telefon: (07531) 205-376, Telefax: -6376

E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer MannheimRhein-Neckar-OdenwaldB 1, 1–2, 68159 Mannheim

Dipl.-Umweltwiss. Nicole Waclawski

Telefon: (0621) 18002-151, Telefax: -159

E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer ReutlingenHindenburgstraße 58, 72762 Reutlingen

Dipl.-Ing. Adolf Jetter

Telefon: (07121) 2412-142, Telefax: -413

E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer Region StuttgartManagement und Technik

Heilbronner Straße 43, 70191 Stuttgart

Dipl.-Ing. Norbert Durst

Telefon: (0711) 1657-266, Telefax: -222

E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer UlmSyrlinstraße 38, 89073 Ulm

Dipl.-Ing. Emel Zvizdic

Telefon: (0731) 1425-360, Telefax: -560

E-Mail: [email protected]

Page 35: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Informationszentrum PatenteEine wichtige Adresse für innovative Unternehmen und Erfinder

Das Informationszentrum Patente des Regierungspräsidiums Stuttgart – die einzige Einrich-

tung dieser Art im Land – unterstützt als öffentliche Einrichtung mittelständische Unter-

nehmen, Existenzgründer, Erfinder sowie Hochschulangehörige in Baden-Württemberg.

Sie können bei uns zahlreiche Dienstleistungen in Anspruch annehmen, von neutraler,

umfassender Information bis hin zur kostenlosen Beratung.

Wer Erfolg hat, findet schnell Nachahmer.

Es wird immer wichtiger, seine Produkte, Dienstleistungen, den Firmen- oder Produktnamen bzw. sein Logo zu schützen.

Doch bevor Sie sich für die Anmeldung eines eigenen Schutzrechtes entscheiden, ist es sinnvoll, sich bei uns über die verschie-

denen Schutzmöglichkeiten und bereits bestehende Schutzrechte anderer zu informieren.

Recherche

Nutzen Sie in unserer Einrichtung kostenlos modern-

ste Recherchemedien. Unsere Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter helfen Ihnen, selbst qualifizierte Recher-

chen nach Patenten, Gebrauchsmustern, Marken und

Geschmacksmustern durchzuführen.

Zusätzlich führen wir auch gerne professionelle Re-

cherchen in kostenpflichtigen Datenbanken für Sie

durch.

Veranstaltungen

Wir organisieren regelmäßig Informationsveranstal-

tungen für Sie. Unser Spektrum umfasst die unter-

schiedlichsten Themen, von grundlegenden Veran-

staltungen zur Patent- bzw. Markenrecherche bis hin

zu Spezialvorträgen.

Alle aktuellen Termine entnehmen Sie bitte unserem Veranstaltungskalender.

Erfinderberatung / Rechtsberatung

In Zusammenarbeit mit der Patentanwaltschaft bieten wir Ihnen eine kostenfreie Kurzberatung zu allen gewerblichen Schutz-

rechten an.

Die Beratung findet jeden Donnerstag in einem separaten Raum statt.

Anmeldung (nur vor Ort möglich) 9.00 – 11.30 Uhr

Beratungsbeginn 10.00 Uhr

Weitere Dienstleistungen

Wenn Sie einzelne Patentschriften, Marken- oder Geschmacksmusterblattauszüge benötigen, schicken wir Ihnen diese gerne

per Fax oder per Post zu. Seit Oktober 2000 nehmen wir im Auftrag des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) deut-

sche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen, Europäische und Internationale Patentanmeldungen sowie Marken- und

Geschmacksmusteranmeldungen fristwahrend entgegen.

Arbeitskreis Patente

Patentabteilungen baden-württembergischer Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um aktuelle Entwicklungen des

gewerblichen Rechtsschutzes aufzugreifen. Im Mittelpunkt der von uns organisierten Treffen steht die Bereitstellung, Aufarbei-

tung und Weiterverteilung von Patentinformationen im Unternehmen sowie der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern.

Page 36: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Öffnungszeiten

Montag, Dienstag und Mittwoch 9.00 – 16.00 Uhr

Donnerstag 9.00 – 19.00 Uhr

Freitag 9.00 – 13.00 Uhr

Kontakt

Regierungspräsidium Stuttgart

Informationszentrum Patente

Haus der Wirtschaft

Willi-Bleicher-Straße 19

70174 Stuttgart

Telefon: (0711) 123-2558

Telefax: (0711) 123-2560

E-Mail: [email protected]

Internet: www.patente-stuttgart.de

Page 37: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Impressum

Herausgeber: Regierungspräsidium StuttgartInformationszentrum TechnikWilli-Bleicher-Straße 19D-70174 StuttgartTel.: (0711) 123-2602Fax: (0711) 123-2560

im Auftrag desWirtschaftsministeriumsBaden-WürttembergTheodor-Heuss-Straße 4D-70174 Stuttgart

Redaktion: Dipl.-Ing. Helmut JahnkeDipl.-Ing. Gerhard HaugDipl.-Wirtsch.-Ing. Walter KälberGünter BaumgärtnerRegierungspräsidium StuttgartInformationszentrum Technik

Text- und

Bildgestaltung: Fotosatz Sapelza GmbH, Fellbach

Texte: Die Angaben zu den vorgestellten Produkten und Verfahren, sowie zur Marktsituation und zu Kon-kurrenzunternehmen beruhen auf Angaben der ausgezeichneten Unternehmen (Kenntnisstand zum 25. 09. 2007). Das Regierungspräsidium Stuttgart übernimmt dafür keine Gewähr. Den Text der Bro-schüre finden Sie auch im Internet zum Download unter http://www.wm.baden-wuerttemberg.de.

Bildnachweis: Abbildungen nach Vorlagen der betreffenden Unternehmen sowie nach Fotos von Felix Pilz, Regierungs-präsidium Stuttgart – Landesamt für Denkmalpflege

Druck: Pfitzer Druck GmbH, Renningen

VerteilerhinweisDiese Informationsschrift wird von der Landesregierung in Baden-Württemberg im Rahmen ihrer verfassungsgemäßen Ver-

pflichtung zur Unterrichtung der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidatinnen

und Kandidaten oder Helferinnen und Helfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet wer-

den. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Informationsständen

der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel.

Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehen-

den Wahl darf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme des Herausgebers zugunsten

einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also

unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem Empfänger zugegangen ist. Erlaubt

ist jedoch den Parteien, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.

Page 38: 2007 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2007

Innovationspreis des Landes

Baden-Württemberg- Dr.-ruDolf-EbErlE-PrEis -

DokumEntation 2007