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Seit 1985 wird der Dr.-Rudolf-Eberle-Preis alljährlich an im Land ansässige kleine und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung vergeben für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistungen oder bei der Anwendung moderner Technologien in Produkten, Produktion oder Dienstleistungen. Mit der Auszeichnung sollen herausragende Bemühungen mittelständischer Unternehmen um Entwicklung und Anwendung neuer Technologien eine öffentliche Anerkennung finden.
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Innovationspreis des Landes
Baden-Württemberg- Dr.-ruDolf-EbErlE-PrEis -
DokumEntation 2007
�Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg– Dr.-Rudolf-Eberle-Preis –
Dokumentation 2007
� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Dr. Rudolf EberleWirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg
von �97� bis �984
�Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Wirtschaftsminister Ernst Pfister, MdL 4
Vorwort
MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH 5
Einleitung 6
Preisträger
Partiallagerwelle – HERZOG INTERTEC GmbH 8
Werkzeugbeschichtung mit elastischen Hartstoffen
Technisches F & E-Zentrum für Oberflächenveredelung und Hochleistungswerkzeugbau 10
Impfstoffe auf RNA-Basis – CureVac GmbH 12
Medizinischer Atemgasbefeuchter – Gründler GmbH 14
Ultraschallreaktor zur Behandlung von Biofeststoffen – SONOTRONIC Nagel GmbH 16
Sonderpreis der MBG
Programmiersystem für automatisierte Sprachdialoge – VoiceWebOne AG 18
Anerkennungen
Neuartiges Verfahren der Membranfiltration – Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik 20
Neue Holzfenstergeneration – Fenster Gegg GmbH 22
Mobilfunktelefone für Senioren – fitage GmbH & Co. KG 24
Verdichtungssysteme für EPS – HEGER GmbH & Co. KG 26
Öko-Holzbackofen – Karl-Otto Werz ÖKO-Holzbacköfen für Haushalt + Gewerbe 28
Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen 30
Innovationspreis 2008 31
Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg 32
Informationszentrum Patente
Eine wichtige Adresse für innovative Unternehmen und Erfinder 34
Impressum / Verteilerhinweis 36
4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Vorwort
Innovationen sind für hoch entwickelte Volkswirtschaften die Grund-
lage für Wachstum und Beschäftigung. Gerade in Baden-Württem-
berg beruht der Wohlstand zu einem guten Teil auf den Erfindungen
und der Innovationskraft seiner Unternehmen, deren Mitarbeiter
und insgesamt der Bevölkerung. Nur mit ständigen Innovationen
bei Produkten, Dienstleistungen, Produktionsprozessen und in der
Betriebsorganisation können Standortnachteile wie hohes Lohn-
niveau und Abgabenlast im internationalen Wettbewerb wettge-
macht werden. Baden-Württemberg hat diesen Wettbewerb bisher
erfolgreich bestanden. Es stellt heute innerhalb der europäischen
Gemeinschaft die Region mit der höchsten Innovationskraft dar.
Wir müssen alles daran setzen, dass dies so bleibt. Dabei ist zu beachten, dass Innovationen
nicht immer nur durch spektakuläre Neuerungen erreicht werden, sondern oft auch scheinbar
kleinere Verbesserungen zu dem entscheidenden Wettbewerbsvorteil führen. Häufig werden sie
in den kleinen und mittelständischen Unternehmen erzielt, die für Baden-Württemberg typisch
sind. Um dies anzuerkennen, hat sich die Landesregierung bereits im Jahr 1984 dazu entschieden,
besonders interessante Neuentwicklungen solcher Unternehmen durch die Zuerkennung des
Innovationspreises zu würdigen.
Der Innovationspreis der Landesregierung, der den Namen des seinerzeitigen Wirtschaftsminis-
ters des Landes Dr. Rudolf Eberle trägt, wird 2007 zum 23. Mal vergeben, kann also auf eine lange
Tradition zurückblicken. Die auch in diesem Jahr hohe Zahl der Bewerbungen zeigt, dass es um
die Findigkeit unserer Bewohner und Unternehmer nach wie vor gut bestellt ist. Der Preis ist
Anerkennung für die Preisträgerinnen und Preisträger und soll ein Ansporn sein, auch in Zukunft
zum Innovationsgeschehen in unserem Land beizutragen.
Besonders erfreulich ist es, dass auch dieses Jahr die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
MBG sich wieder mit einem eigenen Sonderpreis für junge Unternehmen an dem Wettbewerb
beteiligt.
Ernst Pfister, MdL
Wirtschaftsminister
des Landes Baden-Württemberg
�Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Vorwort
Mehr denn je sind baden-württembergische Unternehmen im Zeit-
alter der Globalisierung auf innovative Produkte, neue Dienstleistun-
gen und verbesserte Prozesse angewiesen. Neue Produkte sind der
Motor eines jeden Unternehmens, Stillstand ist gefährlich. Die Zeit-
spanne zwischen Ideenentwicklung, Umsetzung und Markteinfüh-
rung wird jedoch immer kürzer. Der technische Fortschritt und ein
zunehmender Wettbewerb zwingen die Unternehmen dazu. Vielfach
zeigt sich, dass es heute nicht ausschließlich um neue technologische
Ansätze geht, vielmehr ist eine ganzheitliche Betrachtung notwen-
dig bis hin zu einer Anpassung des Geschäftsmodells. Am Markt werden nur die Unternehmen
Erfolg haben können, die ein überzeugendes Paket anbieten und damit in der Gesamtwürdigung
den größten Kundennutzen erreichen. Das Beispiel Apple zeigt deutlich, wie auf einer perfekten
technologischen Basis – dem iPod – in Verbindung mit der Vermarktungsplattform iTunes ein
herausragender Erfolg wurde. Vielleicht lässt sich daran auch zunächst eine Besonderheit erken-
nen, der darin begründet ist, dass viele Ingenieure und Wissenschaftler solange „tüfteln“ bis ein
optimales Ergebnis vorliegt und erst dann an die Vermarktung denken. Nur so lässt sich erklären,
dass teilweise bahnbrechende Erfindungen nicht durch baden-württembergische Unternehmer
zum Markterfolg wurden. Wissen ist die wichtigste Ressource für Innovationen, damit hat der Sü-
den optimale Ausgangsbedingungen. Es muss uns gelingen, diese Trumpfkarte künftig in höherem
Maße auszuspielen. Dazu gehört eine enge Verzahnung zwischen Universitäten, Entwicklern im
Unternehmen und Marktexperten. Auch Geldgeber müssen die Chancen einer Innovation erken-
nen, damit die notwendigen Mittel bereitgestellt werden können. Die MBG Baden-Württemberg
stellt sich dieser Herausforderung.
Mit dem MBG-Sonderpreis für junge Unternehmen, der im Rahmen des Dr.-Rudolf-Eberle-
Preises dieses Jahr zum zweiten Mal vergeben wird, möchten wir junge Unternehmen auszeich-
nen, die Innovationen als Schlüssel für ihre weitere Entwicklung sehen und bis zur Marktreife
bringen wollen.
Guy Selbherr
Geschäftsführer der
MBG Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH
� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Auf Vorschlag des Ministers für Wirtschaft, Mittelstand
und Technologie, Dr. Rudolf Eberle, beschloss die Lan-
desregierung am 22. Oktober 1984 die Vergabe eines Inno-
vationspreises für kleine und mittlere Unternehmen.
Dr. Rudolf Eberle verstarb am 17. November 1984 uner-
wartet. Mit der Bezeichnung „Innovationspreis des Landes
Baden-Württemberg – Dr.-Rudolf-Eberle-Preis –“ wird an
die Verdienste, die er sich als Wirtschaftsminister, insbe-
sondere um den Mittelstand erworben hat, erinnert.
Der Preis wird seit 1985 alljährlich vergeben an im Land
ansässige kleinere und mittlere Unternehmen aus In-
dustrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung
für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer
Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistun-
gen oder bei der Anwendung moderner Technologien in
Produkten, Produktion oder Dienstleistungen. Mit der
Auszeichnung sollen herausragende Bemühungen mittel-
ständischer Unternehmen um Entwicklung und Anwen-
dung neuer Technologien eine öffentliche Anerkennung
finden.
Es werden Preise in Höhe von insgesamt 50.000 S sowie
Anerkennungen vergeben.
Darüber hinaus stellte die Mittelständische Beteiligungs-
gesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG) in diesem
Jahr zum zweiten Mal einen Sonderpreis für Innovationen
von jungen Unternehmen aus Baden-Württemberg bereit.
Der Sonderpreis ist mit 7.500 S dotiert.
Bewerbungen für den Innovationspreis werden von fol-
genden Organisationen der Wirtschaft entgegengenom-
men:
• Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.
• Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskam-
mertag
• Landesverband der Baden-Württembergischen Indus-
trie e.V.
Das Wirtschaftministerium Baden-Württemberg hat das
Regierungspräsidium Stuttgart mit der organisatorischen
Durchführung beauftragt.
Über die Vergabe des Innovationspreises und des MBG-
Sonderpreises entscheidet ein Preiskomitee. Es bewertet
den Wettbewerbsbeitrag nach folgenden Kriterien:
• Technischer Fortschritt
• Besondere unternehmerische Leistung
• Wirtschaftlicher Erfolg
Die Bewerbung muss alle drei Kriterien erfüllen.
Der Wirtschaftsminister gibt die Preisträger bekannt und
verleiht die Preise in einer öffentlichen Veranstaltung.
Einleitung
7Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Dr.-Ing. Rolf-Jürgen Ahlers
Geschäftsführender Gesellschafter der
ASG Luftfahrttechnik und Sensorik GmbH
Prof. Dr.-Ing. Peter Kern
Fraunhofer-Institut für
Arbeitswirtschaft und Organisation
Klaus Köster
Leiter der Wirtschaftsredaktion der
Stuttgarter Nachrichten
Günther Leßnerkraus (Vorsitz)
Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium
Baden-Württemberg
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Johann Löhn
(Stv. Vorsitz)
Präsident der Steinbeis-Hochschule Berlin, Ehrenkurator
der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung
Bernhard Pfeffer
Handwerksverband Metallbau und Feinwerktechnik
Baden-Württemberg
Rainer Reichhold
Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart
Heribert Rohrbeck
Geschäftsführer der Bürkert Werke GmbH & Co. KG
Die Mitglieder des Preiskomitees:
Dem Regierungspräsidium Stuttgart lagen 2007 insgesamt
69 Bewerbungen vor.
Das Preiskomitee hat den Innovationspreis 2007 fünf
Unternehmen zuerkannt. Das Preisgeld wurde aufgeteilt
in 1 x 16.000 P, 1 x 10.000 P und 3 x 8.000 P.
Darüber hinaus hat das Preiskomitee über die Vergabe des
Sonderpreises der Mittelständischen Beteiligungsgesell-
schaft Baden-Württemberg GmbH (MBG) in Höhe von
7.500 P entschieden.
Die Preise wurden am 27. November 2007 in einer öffent-
lichen Veranstaltung verliehen.
Die Wettbewerbsbeiträge der Preisträger sowie der Be-
werber, die eine Anerkennung erhalten, werden in dieser
Broschüre dokumentiert.
8 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Preisträger
Partiallagerwelle
Der Kurbeltrieb erzeugt durch die oszillierende Bewegung im Hubkolbenmotor Massenkräfte.
Diese freien Massenkräfte werden mit Ausgleichwellen und deren spezifischer Unwucht kom-
pensiert. Insbesondere bei 4-Zylinder-Reihenmotoren gibt es keine konstruktiven Möglichkeiten
die oszillierenden Massenkräfte ohne Verwendung von Ausgleichwellen zu kompensieren. Umso
mehr gewinnt die Optimierung der Ausgleichwelle hinsichtlich Herstellkosten und Eigengewicht
an Bedeutung.
Unter dem Aspekt des konsequenten Leichtbaus wurde ein Prinzip entwickelt, Ausgleichwellen
für Hubkolbenmotoren komplett neu zu gestalten. Das Ergebnis der Entwicklungsarbeit ist die
Partiallagerwelle. Der innovative Ansatz beruht gezielt darauf, sich die physikalischen Besonder-
heiten von Unwuchtwellen bei der Bauteilentwicklung zu nutze zu machen. Der Wirkungsgrad
von Ausgleichsystemen wird dadurch verbessert und leistet somit auch einen nennenswerten
Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen von Verbrennungsmotoren.
HERZOG INTERTEC GmbH Mahlstetten
9Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Bei der Auslegung von Ausgleichwellen wird durch eine
konstruktiv vorgesehene statische Unwucht bei Rotation eine
Zentrifugalkraft erzeugt. Eine typische Ausgleichwelle besteht
aus zwei Segmenten. In der Längsachse geteilt ergibt sich die
Unwuchtseite und die Gegen-Unwuchtseite (Bild 1).
Bild 1: Aufteilung in Unwuchtseite (weiß) und Gegen- Unwuchtseite (rot)
Maßgeblich für die Exzentrizität des Bauteilschwerpunkts
zur Drehachse ist der Massenunterschied zwischen beiden
Seiten. Bei Rotation der Welle wirkt eine Zentrifugalkraft.
Der resultierende Kraftvektor liegt, statisch betrachtet,
immer symmetrisch im Unwuchtquerschnitt. Das bedeu-
tet, dass die Lagerlauffläche der Welle grundsätzlich nur
in diesem Bereich belastet wird. Im Lagerquerschnitt be-
trachtet entsteht dabei auf der Gegen-Unwuchtseite die
maximale Lagerluft.
Die Innovation
Aufgrund der Erkenntnis, dass keine Lagerbelastung auf
der Gegen-Unwuchtseite auftritt, kann die Lagerlauffläche
auf dieser Seite reduziert werden, um so Masse einzuspa-
ren. Eine mögliche Gestaltungsform des Lagerquerschnitts
unter Berücksichtigung von Fertigungsaspekten ist in
Bild 2 dargestellt. Dabei entsteht ein halbmondförmiger
Lagerquerschnitt.
Bild 2: Gestaltungsform Partiallagerquerschnitt mit Stütz-zone (grün)
Die verbleibende Laufbahn kann in zwei Zonen unter-
teilt werden. Die Lastzone, in welcher die Kraftüber-
tragung bei Rotation erfolgt, und die Stützzone, die die
zentrische Orientierung auch beim Stillstand sicherstellt.
Das Potential dieser innovativen Gestaltungsform ist in
Bild 3 ersichtlich. Die ursprüngliche Querschnittsfläche
wird deutlich reduziert, was gleichbedeutend mit einer
entsprechenden Masseneinparung ist.
Bild 3: Verschiebung des Schwerpunktes im Lagerquerschnitt
Außerdem verschiebt sich der Schwerpunkt von der Dreh-
achse in Richtung Lastzone. Die ursprünglich rotations-
symmetrischen Lagerzylinder tragen somit nach Umgestal-
tung in die Partiallagergeometrie zur Gesamtunwucht der
Ausgleichwelle bei. Die Exzentrizität des Bauteilschwer-
punktes wird größer bei gleichzeitiger Reduzierung des
Bauteilgewichts. Durch Ausnutzung dieses Effekts wird
die Eigenmasse deutlich effizienter zur Funktionserfüllung
des Bauteils eingesetzt. Die Partiallagerwelle ist dadurch
um 35 % leichter und um 10 % kostengünstiger als eine
konventionelle Ausgleichwelle.
Das Unternehmen
Das 1997 gegründete Unternehmen ist heute ein Ingenieur-
büro mit 9 Mitarbeitern und den Geschäftsfeldern Engi-
neering, Projektmanagement und Fertigungstechnik. Das
Geschäftsfeld Engineering beinhaltet die Entwicklung von
Bauteilen und Modulen im Auftrag von Automobilherstel-
lern und deren Systemlieferanten. In der Regel beginnt die
Zusammenarbeit bereits in der Phase der Vorentwicklung.
Das bedeutet, als Vorgaben sind lediglich die wesentlichen
Rahmenbedingungen und Grundanforderungen an die
Bauteile bekannt. In Abstimmung mit dem Kunden wird
die optimale technische Auslegung erarbeitet, die Bauteile
konstruiert und darauf basierend die Prototypen hergestellt.
Im Laufe von mehreren Vorserienbaustufen gilt es dann die
theoretischen Berechnungen durch praktische Versuche zu
belegen. Parallel dazu sind die Bauteile auch hinsichtlich der
späteren wirtschaftlichen Serienfertigung zu optimieren.
Mit dem Geschäftsfeld Projektmanagement und Ferti-
gungstechnik wird der Dienstleistungsumfang ergänzt.
Dabei gilt es die Ergebnisse aus der Entwicklung und
Konstruktion in einen wirtschaftlichen, meist mehrstu-
figen Serienprozess umzusetzen. Realisiert wird dies meist
gemeinsam mit Partnerunternehmen, mit denen schon
seit mehreren Jahren feste Kooperationen bestehen. Das
sind einerseits die nominierten Serienlieferanten der ent-
wickelten Bauteile und zum anderen Zulieferer sowohl
von Rohteilen als auch von Anlagen und Maschinen.
�0 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Preisträger
Werkzeugbeschichtung mit elastischen HartstoffenDer Preis für Rohstoffe wie Chrom, Kobalt, Molybdän, Nickel, Niob, Vanadium, Wolfram, die
in der Regel in teuren Werkzeugen und Maschinenbauteilen enthalten sind, steigt ständig. Die
Folge ist eine intensive Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet von abriebresistenten, hoch-
temperaturbeständigen und thermisch formstabilen Oberflächen, die sich zusätzlich durch eine
hohe Mikrohärte, besonders niedrige Reibungskoeffizienten und eine relativ hohe Entformbar-
keit auszeichnen.
In der Vergangenheit wurden bereits chemische, thermo-chemische und physikalische Ober-
flächenveredelungsverfahren entwickelt und in der Industrie eingeführt. Mittels dem neuen
Verfahren können Werkstoffe mit streng definierten Eigenschaften aus bis zu 18 Elementen zu-
sammenlegiert und im Vakuum als Nano-Hartstoff-Schichtensystem auf Werkzeugoberflächen
abgeschieden werden. Diese Hartstoffe können je nach Bedarf als harte kristalline oder elastische
amorphe Aufbauschichten konstruiert werden.
Technisches F & E-Zentrum für Oberflächenveredelung und HochleistungswerkzeugbauSchömberg
Scheinwerfer-Spritzgießform (Klein-PKW) Scheinwerfer-Spritzgießform (Groß-PKW)
��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Der wirtschaftliche Druck auf die deutsche Maschinen-
bauindustrie nimmt ständig zu. Eine Ursache dafür sind
die ständig steigenden Rohstoff- und Energiepreise.
Um konkurrenzfähig zu bleiben, versucht man, die hohen
Rohstoffpreise durch kostensenkende Entwicklungen auf
dem Gebiet der Standzeitsteigerungen aller eingesetzten
Produktionsmittel auszugleichen. Dies ist nur möglich,
wenn der Verschleiß von Werkzeugen und Bauteilen re-
duziert wird. Dabei werden unterschiedliche Oberflächen-
veredelungsmethoden angewendet, um sowohl metallische
als auch keramische, abriebresistente, tribologisch in jeder
Hinsicht widerstandsfähige Schichten auf entsprechenden
Funktionsflächen abzuscheiden.
Die Innovation
Das neue Oberflächenveredelungsverfahren ermöglicht es,
18 unterschiedliche Elemente in einer beliebigen Menge
während des Oberflächenveredelungsprozesses abzuschei-
den. Die steuerbaren Parameter umfassen die Spannung, den
Strom, den Druck sowie die Strömung der entsprechenden
Atome und Ionen im Vakuum, deren Konzentration während
des Prozesses dynamisch miteinander gemischt werden kann.
Die Konzentration aller Elemente kann in jeder so erzeugten
Nanokeramik beliebig von 0 % bis zu 100 % gesteuert werden.
In einigen Fällen reicht bereits das Zulegieren von 1 %
eines oder mehrerer Elemente in eine Werkzeugschnei-
de, um z. B. eine besonders hohe Lebenserwartung einer
Schneidkante oder einer Funktionsoberfläche zu errei-
chen. Die Dicke der Aufbauschichten überschreitet selten
den Wert von 0,0015 mm. Sie bestehen aus mindestens
25 keramischen Nanoschichten, wobei jede Nanoschicht
ein anderes Keramiksystem, mit anderen sowohl physika-
lischen als auch tribologischen Eigenschaften darstellt.
Dieses Verfahren ermöglicht zum ersten Mal eine direkte
und relativ genaue Beeinflussung verschiedener Eigen-
schaften wie minimaler Reibungswert, geringe Oberflä-
chenrauheit, hohe Mikrohärte, definierter Ausdehnungs-
beiwert und hohe thermo-chemische Beständigkeit.
Das Verfahren wurde bereits im Werkzeug- und Formen-
bau, in der Automobil- und Kunststoffindustrie sowie in
der Holzverarbeitung angewendet. Haupteinsatzgebiet des
Verfahrens ist die Innen- und Außenveredelung von Werk-
zeugen und Maschinenbauteilen. Die praktische Anwen-
dung dieses Verfahrens führt zu einer gravierenden Senkung
der Kosten für die Beschaffung, die Eingangskontrolle und
für das Nachschleifen von Werkzeugen. Darüber hinaus
werden die Instandsetzungsintervalle der Werkzeuge ver-
längert, wodurch die Anzahl der Umrüstperioden und so-
mit die Maschinenstillstandszeiten abnehmen, womit eine
Reduzierung der gesamten Fertigungszeit einhergeht.
Die Standzeitsteigerungen führen auch zu einer deut-
lichen Senkung der Logistikkosten. So werden weniger
Lagerflächen für die Werkzeuge benötigt bei gleichzeitiger
Senkung der Transportkosten. Nicht zu vernachlässigen ist
auch die Reduzierung der Energiekosten durch die gerin-
gere Reibung in den Werkzeugen.
Beschichtungsbeispiele von oben: Spritzgießform, Umform-werkzeuge und S-Matrize
Das Unternehmen
Das Technische F & E-Zentrum wurde 1988 in Neuenbürg
gegründet. In dieser Zeit wurden sowohl neue Low- als
auch neue Hightech-Oberflächenveredelungsverfahren
entwickelt. Zu den bekanntesten Verfahren gehört das
Hochleistungsimplantieren von Metallen und Metalloiden
in Werkstoffoberflächen, das 3D-AUDIP-Verfahren und
das neue 3D-Hybride-AU-Quadroimpuls-CVD-Verfahren
für die Herstellung von elastischen Hartstoffsystemen. Mit
diesen Methoden konnte die Standzeit von Werkzeugen
und Maschinenbauteilen im Bereich zwischen 5- und 200-
fach – je nach Anwendungsfall – verbessert werden.
Im Unternehmen sind derzeit 15 Mitarbeiter festangestellt,
zusätzlich werden im Jahresdurchschnitt 10 freie Mitarbei-
ter beschäftigt.
�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Preisträger
Impfstoffe auf RNA-Basis
Impfstoffe sind ein zentraler Bestandteil der heutigen Medizin zur Vorbeugung gegen lebensbe-
drohliche Erkrankungen. Dank der Fortschritte der Molekularbiologie konnten sie in den letzten
Jahrzehnten wirksamer und verträglicher gestaltet werden.
Ein völlig neuer Therapieansatz ist die so genannte therapeutische Impfung, bei der das Immun-
system eines Patienten gegen eine vorhandene Krankheit, z. B. eine Krebserkrankung mobilisiert
wird.
Bisherige Konzepte für therapeutische Impfstoffe haben jedoch gravierende Nachteile. Die meis-
ten führen nicht zu einem einheitlichen Impfstoff. Stattdessen muss für jeden einzelnen Patienten
ein spezieller Impfstoff unter Verwendung seiner eigenen Tumorzellen neu zubereitet werden.
Andere Ansätze verwenden zur Impfung Erbsubstanz (DNA), die sich leichter produzieren lässt.
Dabei besteht jedoch das Risiko, dass es möglicherweise zu fatalen Wechselwirkungen mit dem
Erbgut der Patienten kommt.
Der neu entwickelte Ansatz, der auf m(essenger)RNA beruht, überwindet die Nachteile bis-
heriger Konzepte. Möglich wurde dies durch eine Erfindung der Firmengründer, die mRNA
stabilisiert und damit erstmals für therapeutische Zwecke zugänglich macht.
CureVac GmbHTübingen
��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Für die Behandlung zahlreicher Krankheiten werden heu-
te Proteine (Eiweißsubstanzen) eingesetzt, z. B. Insulin.
Auch klassische Impfstoffe sind aus Proteinen aufgebaut.
Allerdings besteht immer noch ein Bedarf an weiteren
wirksameren und besser verträglichen Impfstoffen, z. B.
gegen bislang nicht behandelbare Infektionskrankheiten
und Tumorerkrankungen.
Bereits seit längerem wird daher versucht, Patienten mit
Gensubstanz (DNA) zu therapieren. Die eingeschleuste
genetische Information soll dabei selbst für die Produktion
des benötigten Proteins in den Zellen des Patienten sorgen.
Dieser Ansatz hat sich jedoch als riskant erwiesen. Es be-
steht die Gefahr, dass die zugefügte DNA in das Erbgut des
Patienten integriert wird und dort Schäden hervorruft, die
zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen können.
Die Innovation
Ziel war die Entwicklung eines dritten therapeutischen
Weges zur Behandlung von Tumorerkrankungen. Er be-
ruht auf dem Einsatz von m(essenger)RNA. Sie ist mit der
Desoxyribonukleinsäure (DNA), aus der unsere Gene auf-
gebaut sind, eng verwandt. In der Zelle übernimmt sie die
Rolle eines Boten. Sie transportiert die genetische Infor-
mation, die gerade benötigt wird, von den Genen im Zell-
kern zur Produktionsmaschinerie der Zelle, die anhand
der gelieferten Information Proteine herstellt. Anschlie-
ßend wird die mRNA abgebaut, damit die Zelle rasch auf
wechselnde Anforderungen reagieren kann.
Damit ist sie ein ideales Molekül für therapeutische
Zwecke: Ebenso wie DNA sorgt zugefügte mRNA für die
Produktion des gewünschten Proteins in den Zellen der
Patienten, aber anders als die DNA kann mRNA nicht in
das Erbgut von Patienten integriert werden und wird rela-
tiv rasch abgebaut.
Für die Verwendung von mRNA zu therapeutischen
Zwecken gab es jedoch bislang ein gravierendes Hinder-
nis: unveränderte mRNA ist extrem instabil.
In einem ersten Entwicklungsschritt wurde die so genann-
te RNActive®-Technologie entwickelt, eine Methode, mit
der mRNA so stabilisiert werden kann, dass sie sich effek-
tiv produzieren und lagern sowie mittels Injektion verab-
reichen lässt. Die biologische Funktion wird dabei nicht
beeinträchtigt.
Der zweite Schritt beinhaltet die Entwicklung des so ge-
nannten PUREmessenger®-Verfahrens, mit dem mRNA
in der gewünschten Zusammensetzung produziert und in
hoch reiner Form gewonnen werden kann. Die neu ent-
wickelte Reinraum-Produktionsanlage erfüllt die stren-
gen internationalen Normen für therapeutische Produkte
(GMP-Standard).
Derzeit konzentriert man sich auf die Entwicklung von
Impfstoffen gegen Krebs.
In präklinischen Versuchen und in drei klinischen Pilot-
studien konnte bereits folgendes gezeigt werden:
• RNActive® ermöglicht die Herstellung exakt definierter
Wirkstoffe, die an die verschiedensten Krebserkran-
kungen angepasst werden können,
• wirkt bereits in kleinsten Mengen und in reiner Form,
• kann rasch abgebaut werden und integriert sich nicht in
das Erbmaterial und
• lässt sich vergleichsweise schnell produzieren.
Das Unternehmen
CureVac wurde im Dezember 2000 aus der Universität
Tübingen ausgegründet; Gründer waren Ingmar Hoerr,
Florian von der Mülbe, Steve Pascolo sowie die Profes-
soren Hans-Georg Rammensee und Günther Jung. Ziel
des Unternehmens war es, das Potenzial der Entdeckung,
wie sich mRNA-Moleküle stabilisieren lassen, für die Ent-
wicklung von Therapeutika kommerziell zu nutzen.
Da es zum damaligen Zeitpunkt sehr schwierig war, für
ein Biotech-Unternehmen mit einem völlig neuen An-
satz Risikokapital aufzubringen, etablierte sich CureVac
zunächst als Dienstleistungsunternehmen, ohne jedoch
das eigentliche Firmenziel, die Entwicklung von Krebs-
medikamenten aus dem Auge zu verlieren. Parallel zum
Servicegeschäft, mit dem sich das Unternehmen rasch als
führender Hersteller von RNA für wissenschaftliche und
kommerzielle Zwecke etablieren konnte, wurde weiter an
der Entwicklung von Therapeutika auf mRNA-Basis ge-
arbeitet.
Im Jahr 2006 konnte mit Dietmar Hopp ein neuer Inves-
tor gewonnen werden, der das Unternehmen seither mit
35 Millionen Euro unterstützt hat, so dass die Entwick-
lung der mRNA für therapeutische Anwendungen voran-
getrieben werden kann.
Das Unternehmen zählt heute 45 Mitarbeiter.
�4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Preisträger
Medizinischer Atemgasbefeuchter
Die lebenserhaltende Funktion der künstlichen Beatmung ist zentraler Bestandteil der Intensiv-
medizin. Alleine auf deutschen Intensivstationen werden ca. 7.000 Beatmungsbetten vorgehalten.
Dazu kommen noch ca. 6.000 Patienten, darunter viele Kinder mit schweren neurologischen
Erkrankungen, die Zuhause beatmet werden. Wichtigster Bestandteil der künstlichen Beatmung
von Patienten ist dabei die Atemgasklimatisierung. Sie sorgt für die Herstellung bzw. Nachahmung
physiologischer Zustände im Bereich der Atemwege in Bezug auf die physikalischen Parame-
ter – im wesentlichen Feuchte und Temperatur – des Beatmungsgases. Eine Abweichung dieser
Parameter von den optimalen Verhältnissen führt bereits nach wenigen Stunden zu messbaren
Beeinträchtigungen des beatmeten Patienten. Ein besonders schwer wiegender Effekt in diesem
Zusammenhang ist die Austrocknung der Atemwege mit der Folge von Verborkungen und ein-
geschränkter Selbstreinigung der Atemwege durch das Flimmerepithel. Bestehende Lösungen
zur Atemgasklimatisierung erreichen das Ziel physiologischer Verhältnisse herzustellen nicht mit
der gewünschten Zuverlässigkeit. Ihre Klimatisierungsleistung ist abhängig von Umgebungs- und
Beatmungsparametern.
Die Neuentwicklung umgeht die Probleme der etablierten Systeme durch ein neuartiges Prinzip,
das hochkonstante und effektive Klimatisierungsleistung sichert und dabei weitestgehend unab-
hängig von o. a. Parametern ist. Dies wird erreicht durch Verdunstung mit molekularer Feuchte-
übertragung im Gegenstromprinzip.
Gründler GmbHFreudenstadt
��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Die Mehrheit der konventionellen Beatmungssysteme
bedient sich zur Übertragung der Feuchte an das Gas ei-
ner erhitzten Wasseroberfläche, die vom Gas überströmt
wird. Auf Grund der begrenzten Größe der zur Verfügung
stehenden Gas/Wasser-Grenzfläche werden zur Erzielung
eines angemessenen Feuchtegehaltes in Abhängigkeit von
den Beatmungsparametern hohe Wassertemperaturen
benötigt, mitunter bis zu 80°C. Die einzuregelnde Was-
sertemperatur ist dabei vor allem abhängig vom durch-
schnittlichen Gasfluss durch die Befeuchterkammer. Bei
konstanten Gasflüssen kann mit diesen Systemen eine
gute Befeuchtungsleistung erreicht werden.
Das prinzipielle Problem an diesen Befeuchtungsverfah-
ren resultiert aus der Tatsache, dass konstante Gasflüsse
im Bereich der Beatmung durch die Weiterentwicklung
der Beatmungsgeräte nur noch selten vorkommen. In der
Regel ist der Gasfluss sowohl innerhalb des einzelnen
Atemzugs als auch über die Zeit – insbesondere in der
Phase der Entwöhnung – nicht konstant.
Auf Grund der prinzipbedingten thermischen Trägheit
eines unbewegten Wasserbades kann dessen Temperatur
immer nur mit zeitlicher Verzögerung auf Mittelwerte ein-
geregelt werden. Sämtliche Abweichungen des Gasflusses
führen zu einer nicht optimalen Befeuchtung.
Die Befeuchtungsleistung ist bei einer bestimmten Tem-
peratur des Wasserbades nicht nur vom Gasfluss, sondern
von weiteren Einflüssen abhängig. Zu diesen gehören bei-
spielsweise die Gastemperatur am Einlass der Befeuchter-
kammer sowie die Umgebungstemperatur.
Die Innovation
Der neuentwickelte medizinische Atemgasbefeuchter
bietet eine nahezu perfekte Befeuchtung, ähnlich dem
physiologischen Mechanismus eines gesunden Menschen.
Denn – im Gegensatz zu bestehenden Systemen – arbeitet
das neue System weitgehend unabhängig vom momentan
herrschenden Gasfluss bzw. der Gaseinlass- oder Umge-
bungstemperatur.
Die innovative Funktion beruht auf einer Verdunstung mit
molekularer Feuchteübertragung im Gegenstromprinzip.
Auf überhöhte Wassertemperaturen wird vollkommen
verzichtet und stattdessen die Gas/Wasser-Kontaktfläche
erheblich vergrößert. Diese Oberflächenvergrößerung wird
durch eine aktive Flüssigkeitsumwälzung realisiert, bei der
maximal auf Körpertemperatur erwärmtes Befeuchter-
wasser mittels einer Pumpe permanent in einem Kreislauf
zirkuliert und über eine speziell geformte Austauschober-
fläche geleitet wird. Das zu befeuchtende Atemgas strömt
in Gegenrichtung am Wasserstrom vorbei und nimmt
dabei Wärme und Feuchte auf.
Der neue Atemgasbefeuchter ist grundsätzlich für alle
Alterklassen geeignet, vom Frühgeborenen bis zum Er-
wachsenen.
Weitere Vorteile:
• Das aus technischen und hygienischen Gründen uner-
wünschte Kondensat in den Beatmungsschläuchen
wird durch eine außen liegende Schlauchheizung erst-
mals zuverlässig vermieden.
• Die elektronische Überwachung verschiedener Parame-
ter und ein intelligentes Alarmmanagement entlasten
das Pflegepersonal.
• Durch seine alternativ erhältlichen Mehrwegkompo-
nenten im Bereich der Kammer- und Schlauchsysteme
ist das neue System auch ökonomisch und ökologisch
eine Alternative zu herkömmlichen Systemen.
• Aufwand und Kosten für Anwender sowie Kostenträger
werden minimiert. Das System kann in allen gängigen
Bereichen der Beatmung oder Atemtherapie eingesetzt
werden und begrenzt somit Anzahl und Vielfalt an Sys-
temen.
Das Unternehmen
2001 gründeten die Brüder Markus und Christoph Gründ-
ler das Medizintechnik-Unternehmen Gründler GmbH.
Mit Hilfe eines Expertenteams wurden systematisch Be-
dürfnisse im Markt aufgespürt und in Projekte überführt.
Eines davon, ist der neue Atemgasbefeuchter. Eigentlich
eine eher zufällige Erfindung, die schnell ein hohes tech-
nologisches Potential bei gleichzeitig viel versprechender
Marktsituation zeigte.
Die ersten seriennahen Prototypen wurden Mitte 2004
realisiert und waren Voraussetzung für die Zertifizierung
des Unternehmens nach EN ISO 13485 und für die Zulas-
sung der Systeme. Um von Anfang an optimale Abläufe
entlang der Produktion zu ermöglichen, wurde frühzeitig
eine geeignete EDV-Lösung beschafft, die u. a. auch die
für die Medizintechnik notwendige Rückverfolgbarkeit
gewährleistet.
Im November und Dezember 2004 präsentierte das Un-
ternehmen das neue Befeuchtungssystem erstmals dem
Fachpublikum der medica in Düsseldorf sowie auf dem
DIVI Kongress in Hamburg.
Seit 2006 verzeichnet die Firma Gründler GmbH stetiges
Wachstum. Der endgültige Durchbruch mit dem neuen
Produkt und damit für das Unternehmen gelang 2007.
Aktuell beschäftigt die Firma sieben Vollzeitmitarbeiter
sowie bis zu acht Teilzeitkräfte und weitere freie Mitar-
beiter. Für 2008 strebt das Unternehmen die Zulassung
seiner Produkte für den amerikanischen Markt an.
�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Preisträger
Ultraschallreaktor zur Behandlung von Biofeststoffen
Durch Anlagen zur Abwasserreinigung oder zur Erzeugung von energetisch verwertbaren Bio-
gasen wird das Ziel der Umweltfreundlichkeit und der Nutzung erneuerbaren Energien bereits
nachhaltig verfolgt. Die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen wird jedoch durch ihre teilweise man-
gelnde Effizienz in Frage gestellt. Während zu entsorgende Klärschlämme die Betriebskosten von
Kläranlagen in die Höhe treiben, ist es bei Biogasanlagen der tatsächliche, zu niedrige Ertrag an
Biogas, der das Betriebsergebnis negativ beeinflusst.
Mit einem innovativen Verfahren können beide Anwendungen optimiert werden. Die Verwen-
dung von Ultraschall-Technik ermöglicht, die Wirtschaftlichkeit und das Ergebnis beider Anla-
gen deutlich zu verbessern. Durch die Behandlung der Klärschlämme mit Ultraschall wird die
Restmenge reduziert, wobei gleichzeitig Biogas entsteht, das die Energieversorgung der Anlage
abdeckt. In einer Biogasanlage bewirkt der Ultraschallreaktor eine Effizienzsteigerung, indem
der Vergärungsprozess intensiviert wird und der Methangehalt im Biogas zunimmt. Dabei ist die
Einbindung des Ultraschallreaktors in bestehende Anlagen durch die kompakte Bauweise sehr
einfach durchführbar.
SONOTRONIC Nagel GmbH Karlsbad-Ittersbach
Anlage mit zwei installierten Ultraschallreaktoren
Ultraschallreaktor (Prinzipskizze)
�7Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Anwendungsbereich Kläranlagen:
Als Produkt der mechanisch-biologischen Reinigung kom-
munaler und gewerblicher Abwässer fallen Biofeststoffe,
sogenannte Klärschlämme, an. Diese Klärschlämme wei-
sen unerwünschte Eigenschaften auf, so dass sie nicht un-
mittelbar verwertet oder durch eine umweltverträgliche
Ablagerung beseitigt werden können. Die Klärschlämme
müssen daher zunächst in Faulbehältern ausgefault wer-
den. Die Faulung der Biofeststoffe unter Ausschluss von
Luft ist anerkannte Regel der Technik und führt zu einem
Teilabbau der organischen Bestandteile. Das dabei ent-
stehende Biogas wird zur Energiegewinnung genutzt und
versorgt damit den Energiebedarf der Kläranlage. Gleich-
zeitig reduziert sich die zu entsorgende Schlammmasse.
Darüber hinaus wird die Abtrennbarkeit von vorhande-
nem Wasser verbessert und eine Verminderung darin ent-
haltener Keime erzielt.
Der Nachteil der biologischen Klärschlammfaulung liegt
in der geringen Umsatzleistung, weshalb große Faulsyste-
me benötigt werden. Des Weiteren werden durch einsei-
tiges Wachstum fadenförmiger Organismen im Schlamm
zunehmend Betriebsprobleme in der Abwasserreinigung
beobachtet. Diese sogenannte Bläh- und Schwimm-
schlammbildung kann zu einer signifikanten Verschlech-
terung des Faulungsergebnisses führen.
Anwendungsbereich Biogasanlagen:
Die Bedeutung der Energiegewinnung durch die Ver-
gärung von organischen Substraten (Biofeststoffen) in so
genannten Biogasanlagen nimmt stetig zu. Trotz der be-
sonderen Vergütungsregelung des neuen Energieeinspei-
segesetzes, das einen Bonus für die Verstromung von
Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen vorsieht, arbei-
tet der Großteil der bestehenden Biogasanlagen aber an
der Wirtschaftlichkeitsgrenze. Neben Verteuerungen der
Rohstoffe, die einen erheblichen Anteil an der geringen
Wirtschaftlichkeit der Anlagen haben, ist vor allem eine
geringe Effizienz (geringer Biogasertrag pro eingesetzte
Masse an Biofeststoffen) für ein schlechtes Betriebsergeb-
nis verantwortlich. Der Anteil des zur Energiegewinnung
verwertbaren Methans am gesamten Biogas kann stark
variieren und liegt in der Praxis teilweise unter 50 %. Die
Intensivierung des Vergärungsprozesses und die Steige-
rung des Methangehalts im Biogas können die Wirtschaft-
lichkeit der Biogasanlagen entscheidend beeinflussen.
Die Innovation
Die Behandlung von Biofeststoffen mit Ultraschall be-
wirkt eine periodische Kompression und Dehnung in der
beschallten Substanz. Dabei entstehen enorme Scherkräf-
te, welche die Wände von organischen Zellen, Bakterien,
Pilzen etc. aufspalten. Zusätzlich werden die Fadenorga-
nismen, die Betriebsprobleme verursachen, zerlegt. Der
Zellinhalt der Biofeststoffe wird freigelegt und ist dadurch
den abbauenden Mikroorganismen frei zugänglich. Die
Faulung bzw. Vergärung läuft einfacher ab und wird intensi-
viert, was schließlich dazu führt, dass die Mikroorganismen
mehr von den vorhandenen Biofeststoffen umsetzen. Folg-
lich bleibt weniger Restschlammmenge (bei Kläranlagen)
bzw. Gärrest (bei Biogasanlagen) zu entsorgen und es ent-
steht mehr verwertbares Biogas. Zielsetzung beim Bau des
Ultraschallreaktors war es, hohe Effizienz und Ausbeute
an aufgeschlossenen Materialien in den behandelten Bio-
feststoffen zu erzeugen. Dazu wurde der Reaktionsraum
des Reaktors dahingehend optimiert, dass eine homogene
Kavitation im gesamten durchströmten Raum erzielt wird.
Mit dem Standardmodul sind Volumenströme für Schläm-
me von bis zu 30 m³/Tag möglich. Für weniger feststoff-
konzentrierte Suspensionen kann der Durchsatz höher
liegen. Bei der verwendeten 20 kHz-Ultraschall-Technik
werden die größten Kavitationskräfte erzeugt. Zusätzlich
wurde die Form der Ultraschallgeber für die Behandlung
von Biofeststoffen optimiert und mit dem Reaktionsraum
abgestimmt. Durch das damit erreichte kompakte Format
des Systems kann der Reaktor sehr einfach in bestehende
Anlagen eingebunden werden. Im praktischen Einsatz hat
sich bereits mehrfach bestätigt, dass dadurch die Kosten
einer Kläranlage in der Klärschlammbehandlung heute
schon um etwa 50 % reduziert werden und bei Biogasanla-
gen eine Mehrproduktion von bis zu 50 % erreicht wird.
Das Unternehmen
Seit über 30 Jahren entwickelt und realisiert Sonotronic
erfolgreich Anlagen und Komponenten auf der Basis von
Ultraschall-Technologie. Um zukunftssicher und krisenun-
abhängig agieren zu können, setzt das Unternehmen auf
Vielseitigkeit und nutzt die technischen Vorteile von Ultra-
schall gegenüber vielen etablierten Systemen auf verschie-
denen Märkten. Neben der Automobilindustrie gehören
hierzu auch die Verpackungs-, Textil- und Nahrungsmittel-
industrie. Seit dem Jahr 2002 ist das Unternehmen auch in
der Umwelttechnik aktiv: Aus der Grundlagenforschung
der Technischen Universität Hamburg-Harburg heraus
entwickelte Sonotronic das Verfahren und den Reaktor
zur Behandlung von Biofeststoffen mit Ultraschall, das
sich binnen kürzester Zeit etabliert hat.
Starke Innovationsleistungen wie diese führten dazu, dass
sich die Mitarbeiterzahl in den letzten Jahren auf 170 ver-
zehnfacht hat. Gleichzeitig entstand ein globales Vertriebs-
netz mit Niederlassungen in Deutschland, Spanien und
den USA sowie mehreren Vertretungen weltweit, während
der Standort Karlsbad stetig ausgebaut wurde.
�8 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Sonderpreis der MBG
Automatisierte Sprachdialogsysteme, die einem Anrufer bestimmte Informationsangebote oder
andere Leistungen in Dialogform anbieten, werden in der Zukunft immer mehr in unser normales
Leben Einzug halten. Das grundlegende Prinzip ist bei allen Interactive Voice Reponse-Systemen
gleich, dem Anrufer wird ein Menü vorgelesen, aus dem er dann durch bestimmte Aktionen einzelne
Informationsangebote auswählen kann. Beispielhaft sind Anwendungen wie Informationssysteme
zu aktuellen Börsenkursen oder Abfahrtszeiten von Zügen, aber auch Consumer-Anwendungen
wie Telebanking. Die Dialogsysteme unterscheiden sich bisher durch den Grad der Automation.
Voraussetzung für die prognostizierte weitere Verbreitung der Sprachautomatisierung ist daher,
den Computer vom bloßen Erkennen zum Verstehen zu bringen. Grosse Schwierigkeiten berei-
ten bisher die hohen Kosten. Je einfacher und angenehmer das System für den Anrufer/Benutzer
agiert, desto aufwendiger und kostenintensiver ist die Entwicklung.
Mit der neu entwickelten Sprachmodellierungs- und Sprachtechnologieplattform ist es erstmals
möglich, gewünschte Sprachdialoge in wesentlich kürzerer Entwicklungszeit zu realisieren. Das
Herzstück der Plattform ist eine eigene Metasprache, die erstmals für den Bereich der Voice-Tech-
nologie entwickelt wurde. Hiermit erschließen sich Möglichkeiten für Sprachanwendungen, die
bisher aus ökonomischen Gründen nicht realisierbar waren.
VoiceWebOne AG Heidelberg
Programmiersystem für automatisierte Sprachdialoge
�9Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Die Sprache ist nach wie vor die natürlichste Form der
Kommunikation und bedarf keines intensiven Lesens
von Bedienungsanleitungen, langwierigen Klickens oder
großen technischen know hows. Die natürliche Sprache
ist aber auch voll von komplexen und vieldeutigen Aus-
drucksformen, die der Mensch durch Erfahrung und Auf-
wachsen in der Welt der Sprache erlernt, ein Computer
aber nur abstrakt erkennt. Ein anspruchvolles automati-
siertes Sprachdialogsystem muss emotional und möglichst
menschlich agieren können. Solche Systeme, die einen
hohen Komfort bieten und technisch derart anspruchsvoll
sind, kommen bislang aber aus Kostengründen selten zum
Einsatz. Voraussetzung für eine weitere Verbreitung der
Sprachtechnologie ist daher, den Computer vom bloßen
Erkennen zum Verstehen zu bringen – und das mit mög-
lichst niedrigen Kosten.
Die Innovation
Durch die neu entwickelte Sprachmodellierungs- und
Sprachtechnologieplattform können die gewünschten
Sprachdialoge in wesentlich kürzerer als der bisherigen
durchschnittlichen Entwicklungszeit realisiert werden.
Hiermit erschließen sich Möglichkeiten für Sprachanwen-
dungen, die bislang aus ökonomischen Gründen nicht re-
alisierbar waren.
Von der Spracherkennung bis hin zur Authentifizierung via
Stimme liegt der Hauptschwerpunkt auf dem allgemeinen
und übergeordneten Ansatz. Es können alle bekannten
Datenbanken sowie die gesamte mobile Welt (SMS, MMS
etc.) mit einem einfachen grafischen Objekt in wenigen
Minuten integriert werden. Ein Prozess, der bisher eine
tagelange Programmierung benötigte.
Zudem ist es die einzige via Internet bedienbare Sprach-
applikations-Entwicklungsumgebung. Es muss keine Soft-
ware installiert werden – selbst via UMTS-Handy kann der
Kunde seinen Sprachdialog in wenigen Minuten bauen
und gestalten.
Das Herzstück der Neuentwicklung ist eine Metasprache,
die eine Art Aufgaben-Bibliothek und Verwaltungssystem
darstellt. Die Metasprache sorgt dafür, dass Daten, die
über das Web-Dialog-Interface eingegeben werden, zu
entsprechenden Steuerungsmechanismen und -befehlen
bei den Benutzeroberfläche führen. Die Aktionen/Inter-
aktionen werden protokolliert und stehen jederzeit zur
Verfügung. Die Sprache entspricht dem MHCP-Standard
bzw. VoiceXML, wodurch alle Anwendungen auf jeder
VoiceXML-kompatiblen Sprachplattform laufen können.
Die Metasprache ist eine Eigenentwicklung und ist in die-
ser Form völlig neu. Durch den Einsatz der Metasprache
ist es erstmals möglich, mit über die bisherigen Interactive
Voice Response-Anwendungen (IVR) gesetzten Applika-
tionen jeden beliebigen Callflow in Minuten statt wie
bisher in Tagen und Wochen anzulegen. Die Gestehungs-
kosten für Sprachautomation können nun drastisch ge-
senkt werden.
Das Besondere bei der neuen Plattform ist die Reduktion
auf die Einfachheit. Der Kontext und das eigentliche Um-
setzen der Erkennung zum Verstehen – also die Intelligenz
wird nicht wie bisher in das IVR-System gelegt, sondern
durchläuft zunächst die neu entwickelte Applikation.
Dadurch können jetzt beliebige IVR-Ressourcen einge-
setzt und damit eine große Investitionssicherheit erzielt
werden. Jedes beliebige IVR ist nun einsetzbar – in allen
verfügbaren Sprachen oder von allen verfügbaren Herstel-
lern – und wird über die neuentwickelte Applikation und
die Metaebene angesprochen.
Das Unternehmen
Die Firma VoiceWebOne AG wurde im Frühjahr 2004 ge-
gründet. Während des Entwicklungszeitraums erfolgten
mehrere Kapitalerhöhungen und eine Ausweitung des
Aktionariats auf mittlerweile 27 Investoren. Geplant ist
eine Expansion des Unternehmens von derzeit 10 auf eine
Stärke von 20–30 Mitarbeitern.
Die neue Technologie wurde mit Unterstützung der
IBM Voice Labs entwickelt, nachdem die Bedürfnisse der
potentiellen Kunden für Sprachdialogsysteme in über
100 Gesprächen ermittelt worden waren.
Das Vertriebspartnerschaftskonzept mit börsennotierten
Unternehmen erlaubt eine schlanke Organisationsstruk-
tur. Mit ihren Produkten automatisiert das Unterneh-
men Prozesse und Anwendungen anderer Unternehmen
aller Branchen. Insbesondere Industrieunternehmen mit
hohem Kundenbeziehungsmanagement, Callcenter und
Communities können von den Kosteneinsparungen pro-
fitieren. Geplant ist auch die Verbreitung des Systems ins
europäische Ausland und nach Übersee.
�0 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Neuartiges Verfahren der Membranfiltration
Die Membranfiltration spielt seit einigen Jahren in den unterschiedlichen Teilbereichen der
kommunalen Abwasserbehandlung und des Abwasser-Recycling eine bedeutende Rolle und
findet in diversen Industriezweigen ihre Anwendung. Die Behandlung von Schlämmen, ins-
besondere Faulschlämmen, stellt jedoch die Betreiber von kommunalen Kläranlagen vor beson-
dere Herausforderungen. Biologische Schlämme konnten bisher aus prozesstechnischen Gründen
mit der gängigen Membrantechnik nicht filtriert werden und wenn, dann nur mit großem wirt-
schaftlichem Aufwand. Um auch bei solch schwierigen Medien einen stabilen und störungsfreien
Betrieb einer kostengünstigen Membranfiltration zu realisieren, bedurfte es einer neuen und
optimierten Prozess- bzw. Anlagentechnik.
Das neuartige Verfahren der Membranfiltration basiert auf keramischen Filterscheiben, die auf
einer rotierenden Präzisions-Hohlwelle in einem zylindrischen Gehäuse angebracht sind. Durch
Anlegen eines geringen Überdrucks passiert das Filtrat die Trennschicht auf der Keramikscheibe
von außen nach innen und wird durch die Welle abgezogen. Diese neue Kombination erlaubt
erstmals den Einsatz der Membranfiltration in der Schlammbehandlung. Auch moderne Lösungen
der semi-dezentralen Abwasserreinigung wie die Filtration von Abwasser und Regenwasser kön-
nen damit realisiert werden.
Gebr. Bellmer GmbHMaschinenfabrikNiefern-Öschelbronn
Pulp & Paper TechnologySeparation Technology
��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Die Behandlung von Schlämmen, insbesondere Faul-
schlämmen, stellt die Betreiber von kommunalen Klär-
anlagen vor besondere Herausforderungen. Biologische
Schlämme waren aus prozesstechnischen Gründen mit der
gängigen Membrantechnik nicht zu filtrieren bzw. nur mit
großem wirtschaftlichem Aufwand. Es stellte sich also die
Frage nach der optimalen Prozess- bzw. Anlagentechnik,
um auch bei solch schwierigen Medien einen stabilen und
störungsfreien Betrieb einer kostengünstigen Membran-
filtration zu realisieren.
Auch galt es neue Möglichkeiten der Abwasser-Filtration zu
finden, da Siedlungen in der Größenordnung von 100 bis
10.000 Einwohnern häufig aufgrund fehlender Infrastruktur
oder großer Entfernungen nur mit unverhältnismäßig hohen
Kosten an eine zentrale Kläranlage anzuschließen sind.
Bei zunehmender Knappheit von Trinkwasser wird zusätz-
lich die Bedeutung von Regenwasser als Brauchwasser im-
mer wichtiger. Das Regenwasser muss mit einer speziellen
Filtertechnik so aufbereitet werden, dass es als praktisch
bakterienfreies Brauchwasser in die Häuser zurückgeleitet
werden kann, z. B. für die Toilettenspülung.
In enger Kooperation mit dem Institut für Grenzflächen-
und Bioverfahrenstechnik der Fraunhofer-Gesellschaft in
Stuttgart wurde dessen Entwicklung des Rotationsschei-
benfilters zur Membranfiltration zum marktfähigen Produkt
ausgereift.
Die Innovation
Das Kernstück der Anlage ist eine Membranfiltrations-
stufe. Es handelt sich hierbei um Röhren, in deren Inne-
rem das vorgereinigte Abwasser durch rotierende, poröse
Keramikscheiben gefiltert wird. Die Keramikscheiben
sind auf einer hohlen Achse aufgereiht, durch die dann das
gefilterte Wasser abgezogen wird. Die Rotationsbewegung
schleudert die auf den Keramikoberflächen verbleibenden
Partikel fort und sorgt so dafür, dass die Filterscheiben
nicht verstopfen. Wasserlösliche Nährstoffe werden bereits
während der Vorreinigung aus dem Abwasser entfernt.
Dabei kommen für die Stickstoffverbindungen Mikro-
organismen zum Einsatz, die ihre Reinigungsleistung mit-
tels natürlichen biochemischen Prozessen erbringen. Der
anfallende Klärschlamm kann nun weiterverarbeitet wer-
den. Die Innovation besteht im Wesentlichen darin, für
oben genannte Problemfälle effiziente und wirtschaftliche
Lösungen gefunden zu haben.
Der Prozess der Faulschlamm-Behandlung kann erstmals
mit Membranfiltration optimiert werden. Das Resultat
ist eine bessere Ausfaulung des Schlammes, wodurch der
Abbaugrad erhöht und die Biogasmenge gesteigert wird.
Hierdurch wird die anfallende Schlammmenge reduziert.
Gleichzeitig können die zu entwässernden Klärschlämme
besser entwässert werden, was wiederum zu einer Redu-
zierung der zu entsorgenden Schlammmenge führt. Die
Betriebskosten der Klärschlamm-Entsorgung werden hier-
durch entscheidend reduziert.
Im Gegensatz zum überwiegend zentral betriebenen
Abwasser-Management kann das neuartige Konzept
der Membrankläranlage besonders bei semi-dezentrale
Lösungen von Kleinsiedlungen angewendet werden. Sinn-
volle Größenordnungen bewegen sich zwischen 100 – 10.000
Einwohnern.
Mit dem neuen Verfahren wird das Abwasser zweistufig
biologisch gereinigt – ohne zusätzliche Heizung. Mit sei-
nem feinen Porendurchmesser garantiert die optimierte
Membranfiltration einen nahezu feststofffreien Ablauf.
Das so gereinigte Abwasser ist praktisch bakterienfrei und
erfüllt europäische Badegewässer-Richtlinien. Die Rei-
nigungsgrade sind somit vielfach besser als bei Großklär-
anlagen.
Auch der Einsatz von Regenwasser als Pflegewasser ge-
winnt immer größere Bedeutung. Wohnsiedlungen kön-
nen ihr Regenwasser über eigene Wasserkanäle zentral
sammeln. Mit der optimierten Membranfiltration wird
dieses aufbereitet und den Wohnhäusern wieder zuge-
führt. Das somit gewonnene Wasser ist kostengünstig und
kann vielseitig eingesetzt werden, z. B. für Wasch- und
Spülmaschine, Toilettenspülung. Entkalkungsmittel sowie
Weichspüler werden dadurch auch überflüssig.
Das Unternehmen
Seit 1842 liefert die Firma Bellmer Maschinen und Anlagen
für die Papierindustrie. 1972 wurde mit einer patentierten
Winkelpresse zur optimalem Schlammentwässerung und
dem TurboDrain zur effizienten Schlammeindickung ein
weiterer Produktbereich geschaffen, die Separation Tech-
nology. Das weltweit agierende Unternehmen mit mehr als
4.500 installierten Anlagen im Bereich Separation Techno-
logy hat inzwischen 300 Mitarbeiter. Das Familienunter-
nehmen wird heute in der 6. Generation von den Brüdern
Erich, Martin und Philipp Kollmar geleitet. Sämtliche Pro-
dukte werden am Standort Deutschland gefertigt.
�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Neue Holzfenstergeneration
Herkömmliche Holzfenster weisen viele Vorzüge auf, sowohl hinsichtlich ihrer Umweltfreund-
lichkeit als auch wegen ihrer angenehmen Wirkung auf den Raum. Sie erfüllen zwar die ökolo-
gischen Anforderungen, erfordern jedoch einen hohen Pflegeaufwand.
Die neue Holzfenstergeneration „revo“, deren Kennzeichen eine neue Rahmenkonstruktion und
eine spezielle Einklebetechnik des Glases sind, vereint Witterungsschutz – und damit zeitlose
Schönheit – mit ausgezeichneten Wärmedämmleistungen, Schallschutz, erhöhter Sicherheit, mehr
Licht und höherer Lebensqualität, gemäß dem Prinzip des Altmeisters und Bauhausgründers
Walter Gropius „Form folgt Funktion“. Durch die spezielle Rahmenkonstruktion wird eine im
Vergleich zu herkömmlichen Holzfenstern um ca. 20 % größere Verglasungsfläche erzielt. Hellere,
lichtdurchflutete Räume, die eine spürbar angenehmere Wohn- und Arbeitsatmosphäre ausstrah-
len und dadurch mehr Wohnlichkeit ermöglichen, sind das Resultat.
Darüber hinaus bietet sich das patentierte Grundprinzip von „revo“ auch für Balkontüren,
Nebeneingangstüren sowie Haustüren an.
FENSTER GEGG GmbHHaslach im Kinzigtal
��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Energieeinsparung und Energieeffizienz sowie Klima- bzw.
Umweltschutz sind zentrale Kriterien, auf die heutzu-
tage – auch durch immer mehr Verordnungen des Gesetz-
gebers – geachtet wird.
Was den Bereich Bauen und Wohnen betrifft, erfüllen
Fenster und Türen aus Holz die ökologischen Anforde-
rungen am besten. Sie werden aus einem nachhaltigen Na-
turstoff hergestellt, der CO2 aus der Luft bindet, was zur
Entlastung der Erdatmosphäre beiträgt. Gleichzeitig sind
andere Materialien, bei deren Herstellung und Verarbei-
tung CO2 entsteht, überflüssig. Darüber hinaus entstehen
keinerlei „Abfälle“, denn selbst das kleinste Holzabfall-
stück kann zu Holzpellets verarbeitet oder als Stückgut
zum Heizen eingesetzt werden. Im Brandfall punkten
Holzfenster durch ihre Formstabilität, zudem entstehen
keine giftigen Rauchgase.
Holzfenster und -türen wollen jedoch gepflegt sein. Sie
müssen zum Erhalt in regelmäßigen Abständen gestri-
chen oder mit einer vom Lackhersteller vorgeschriebenen
Emulsion behandelt werden. Diese Pflegebedürftigkeit
hat die Holzfenster und -türen ins Hintertreffen geraten
lassen und so manchen Bauherrn dazu bewogen, Kunst-
stofffenster zu präferieren.
Die Innovation
Durch die neue Rahmenkonstruktion wird ein Holzfens-
ter so eingebaut, dass die Außenseite (Wetterseite) des
Fensterrahmens nicht mehr verwittert. Blend- und Flügel-
rahmen sind der Fassade bzw. im Wärmedämmverbund-
system vollständig geschützt integriert, so dass von außen
nur noch das Fensterglas und die Regenschutzschienen zu
sehen sind.
Ermöglicht wird dies, da Blendrahmen- und Flügelrah-
menlichtmaß, im Gegensatz zu herkömmlichen Fenstern,
auf einer Ebene liegen.
Im Vergleich zu den Dämmwerten herkömmlicher Fens-
tersysteme werden hervorragende Wärmedämmleistun-
gen und sogar Passivhausstandard erreicht. Die bislang
üblicherweise entstehenden Kosten für die Pflege und
Instandhaltung eines Holzfensters lassen sich um bis zu 80
Prozent senken, wenn nicht sogar nahezu ausschließen.
Bei dem neu konzipierten Fenster wird in Anlehnung
an den Fahrzeug- und Schiffsbau das Isolierglas mit dem
Fensterflügel verklebt, was im Holzfensterbau bislang
noch nicht praktiziert worden ist.
Durch das flächenbündige Einkleben des Isolierglases
werden folgende Vorteile erzielt:
• ein höherer Schallschutz,
• eine hohe Stabilität und Verwindungssteifigkeit,
• ein erhöhter Einbruchschutz,
• eine neue Designfreiheit – auch sehr schlanke Rahmen-
profile sind möglich und
• eine erleichterte Außenreinigung.
Das Unternehmen
Der im Jahr 1874 gegründete Handwerksbetrieb sichert
mittlerweile in 4. Generation mit drei Meistern und sie-
ben Gesellen die beständige Qualität seiner Leistungen
in den Bereichen Holz- und Alu-Fensterbau, Haustüren
und Wintergärten, Rollladen, Hebe- und Schiebetüren,
Jalousetten und Markisen. Moderne, CNC-gesteuerte Ma-
schinen, die bis zu acht Arbeitsgänge in einem Durchlauf
erledigen können, werden in der Produktion verwendet.
Beliefert werden Kunden in ganz Süddeutschland und im
angrenzenden Ausland. Gleichzeitig wird die Vergabe von
Lizenzen für die neue Holzfenstergeneration sowie die Er-
schließung ausländischer Märkte angestrebt.
�4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Mobilfunktelefone für Senioren
Das Handy ist zum Alltagsgegenstand geworden. Auf der Nutzerseite gibt es aber noch eine
große Zielgruppe, die keine Handys verwendet. Ältere Personen haben oft Vorbehalte, weil neue
Modelle moderner Handys klein und mit ihrer Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten bedienungs-
unfreundlich sind. Daraus resultieren Akzeptanzprobleme gegenüber Handys, wie folgende Zah-
len zeigen: 92 % der bis 34-Jährigen nutzen Handys, aber nur 61 % der über 55-Jährigen und nur
noch ca. 29 % der über 70-Jährigen.
Der Vorteil, jederzeit und überall mit der Familie oder anderen Personen Kontakt aufnehmen zu
können, ist aber gerade für ältere Menschen wichtig, die in ihrer Beweglichkeit oft eingeschränkt
sind. Das Mobiltelefon gibt ihnen Sicherheit und die Gewissheit, bei einem Notfall schnell Hilfe
holen zu können. Die besondere Produktgestaltung darf Senioren aber nicht offensichtlich und
öffentlich als Außenseiter stigmatisieren.
In Vordergrund der neu entwickelten Handys stand nicht, die technischen Möglichkeiten weiter
auszubauen, sondern die einfache Bedienung und praktische Handhabung.
fitage GmbH & Co.KG Mannheim
BIG EASY 2®
Katharina das Große®
��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Der Markt der Mobiltelefone wird durch das Wirken ei-
niger weniger Großkonzerne geprägt. Nur sie haben die
wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten, neue
Mobilfunktelefone zu entwickeln und in entsprechender
Stückzahl weltweit im Markt zu platzieren. Allerdings
ignorierten sie den Bereich der für Senioren optimierten
Geräte bisher komplett.
Zwar gibt es eine geringe Anzahl an Spezialmobilfunk-
geräten von kleinen Anbietern, die als „Seniorenhandys“
angeboten werden, jedoch wurden diese Geräte entweder
nur auf Erblindete zugeschnitten (mit komplexer Sprach-
steuerung) oder auf wenige Notrufknöpfe reduziert.
Normale Handys für ältere Nutzer mit einfacher und ergo-
nomisch optimierter Bedienung – ähnlich der Geräte der
ersten Generation Anfang der 90er Jahre – fehlen mittler-
weile gänzlich. Besonders Mobilfunktelefone für Personen
mit leicht eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen bzw.
begrenzter Fingerfertigkeit oder reduziertem technischen
Verständnis gab es bisher weltweit nicht.
Bei den neu entwickelten Mobilfunkgeräten steht daher
eine eindeutige Ausrichtung auf diese Nutzer an erster
Stelle, ohne jedoch ein ausgesprochenes „Behinderten-
telefon“ anzubieten.
Die Innovation
In Kooperation mit der Senio Fachhandel für Senioren
GmbH wurde das weltweit erste Mobiltelefon entwickelt,
das sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet:
• eine besonders einfache Bedienung,
• sehr große Tasten und Beschriftung,
• 3 Direktwahltasten,
• besondere Lautstärke bei Hörschwächen,
• Optimierung für Hörgeräte,
• Freisprecheinrichtung,
• SOS Notfallrundruf und
• ergonomische Form.
Diese Funktionen sind als solche zwar technisch keine
grundlegenden Neuentwicklungen, aber erst die gezielte
Abwandlung, innovative Kombination, Anpassung und
Optimierung, so wie z. B. die komplett neu konzipierte
Bedienungsstruktur und Software, machen die Geräte zu
außergewöhnlich zielgruppengerechten Modellen.
Innovativ ist auch das an Ältere und gleichzeitig Jüngere
angepaßte Marketing und die besondere Berücksichtigung
der Jüngeren als „indirekte“ Käufer. Denn die Jüngeren
und die Angehörigen spielen eine besondere Rolle, da
sie zu über 50 % die Eltern / Großeltern zum Kauf eines
Handys anregen oder den Kauf sogar aktiv vornehmen.
Sie sind anders mit dem Produkt anzusprechen als die
Senioren, dennoch muß das Produkt gleichzeitig auch den
Älteren gefallen.
Im Zuge der technischen Weiterentwicklung findet der-
zeit die Planung zur Erweiterung der aktuellen Geräte mit
dem Schwerpunkt Telemedizin, GPS-Ortung und Moni-
toring statt.
Das Unternehmen
Dr. med. Darius Khoschlessan, der Geschäftsführer von
Senio in Heidelberg, Deutschlands erstem Fachhandel
für Senioren, nutzt in seinem Fachgeschäft seit 1993 die
intensiven, direkten Kundenkontakte mit Senioren und
den die Älteren vertretenden Organisationen als Quelle
für konkrete Produktanregungen.
So animierte ihn die massive Kundennachfrage nach einem
seniorengerechten Handy dazu, solche Geräte selbst an-
zubieten. Da keine akzeptablen Modelle existierten, ver-
sammelte er unter dem Dach der fitage GmbH & Co. KG
eine Vielzahl von kompetenten Einrichtungen, Organisa-
tionen, Firmen und Einzelpersonen und entwickelte die
Geräte gemäß der Kundenwünsche selbst.
Alle Entwicklungs- und Produktionsschritte, die nicht im
eigenen Hause ausgeführt werden konnten, wurden kon-
sequent nur an kleine und mittlere Unternehmen verge-
ben. Es entstand so in kurzer Zeit ein kompetentes Netz-
werk zur Produktion von Handys in Deutschland.
Nach Markteinführung 2006 konnten bereits im ersten
Jahr über 10.000 Handys verkauft werden. 2007 wird ein
weiterer Umsatzanstieg erwartet. Das Unternehmen trägt
mit dem Produkt dem demographischen Wandel in der
Gesellschaft Rechnung.
�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Verdichtungssysteme für EPS
Der Kunststoff EPS (Expandiertes PolyStyrol) – besser bekannt unter dem Handelsnamen Styro-
por® der BASF – wird zur Herstellung von Leichtverpackungen für die Elektroindustrie, Wärme-
dämmplatten oder Frischhalteboxen für Seefische usw. verwendet. Der Grundstoff ist Polystyrol
– ein Ölprodukt. Der Hauptbestandteil im EPS ist allerdings zu 98 % Luft, welche die hervor-
ragenden Dämmeigenschaften, sowie die einmalige Leichtbauweise, erst ermöglicht. Leider sind
Verpackungsabfälle aus EPS daher sperrig und voluminös, was die Entsorgung aus logistischer
Sicht sehr aufwendig und kostspielig macht.
Um das Polystyrol im EPS wirtschaftlich vertretbar dem Wertstoffkreislauf rückführen zu können,
wurde ein effizientes Verfahren zur schonenden Komprimierung entwickelt.
In einem ersten Schritt werden die Abfallprodukte dabei zunächst zerkleinert. Mittels einer
Pressschnecke folgt anschließend das Verdichten der Abfallstücke in leicht zu handhabende qua-
dratische Blöcke. Herzstück des neuen Verdichtungskonzepts ist die vollautomatische Dichte-
regelung, die in Abhängigkeit von der Regelgröße „Blockentstehungsgeschwindigkeit“ den erfor-
derlichen Pressdruck im Bedarfsfall zyklisch korrigiert.
HEGER GmbH & Co. KG Herrenberg
�7Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
In den letzen 10 Jahren verschickte man verpresstes EPS
überwiegend in den asiatischen Raum nach China und
Korea. Aufgrund der teilweise hohen Verunreinigung mit
Fremdstoffen sowie technisch ungeeigneter Recycling-
anlagen (Extruder), konnten aus dem aufbereiteten PS-
Granulat nur minderwertige Kunststoffteile hergestellt
werden. Der Anspruch an eine „schonende“ Verdichtung
war sekundär, da ohnehin keine hohe Granulatqualität
produziert werden konnte.
Steigende Ölpreise und die Entwicklung modernster Re-
cyclinganlagen führten auch im europäischen Raum zu
einem wachsenden Interesse an aufbereitetem PS-Granulat.
Im Gegensatz zu Asien ist der Qualitätsanspruch allerdings
wesentlich höher, da jetzt auch technisch anspruchsvollere
Kunststoffteile hergestellt werden. Auch das verdichtete
EPS musste jetzt wesentlich höhere Ansprüche erfüllen.
Neben der aus logistischer und wirtschaftlicher Sicht ge-
forderten hohen Verdichtung von 250–300 kg/m³, darf das
verpresste EPS möglichst keine thermischen Schäden auf-
weisen. Der extrem niedrige Schmelzpunkt bei EPS von
110–120 °C stellt somit die höchste Herausforderung an
den Verdichtungsprozess dar.
Die Innovation
Ziel war die Entwicklung eines Verdichtungskonzeptes für
EPS, das vor allem das thermische Problem kontrollierbar
macht und dennoch extrem hohe Verdichtungen ermöglicht.
Im ersten Schritt werden die EPS-Abfälle zu 2–4 cm groß-
en Stücken zerkleinert. Anschließend erfolgt mittels einer
Pressschnecke das kontrollierte Verdichten in leicht zu
handhabende quadratische Blöcke von 20 x 20 cm oder
40 x 40 cm Kantenlänge. Innovatives Kernstück ist eine
vollautomatisch arbeitende Dichteregelung ADC (Auto-
matic Density Control). Als entscheidende Regelgröße
dient die Blockentstehungsgeschwindigkeit. Diese wird
über ein Messrad zyklisch am austretenden EPS-Block
ermittelt und an eine zentrale Steuerung weitergeleitet.
In Abhängigkeit von der gemessenen Geschwindigkeit,
wird der Pressdruck auf den Block entweder erhöht, re-
duziert oder beibehalten. Auf diese Weise kann eine
Sollgeschwindigkeit programmiert werden, bei der der
EPS-Block die maximale Verdichtung aufweist und gerade
noch nicht anfängt zu schmelzen. Ergebnis dieser Verdich-
tungsstrategie ist ein extrem homogener und gleichmä-
ßig austretender Block, der eine Dichte proportional zur
Blockentstehungsgeschwindigkeit aufweist.
Das Unternehmen
Der im Jahre 1948 gegründete Familienbetrieb begann
mit der Herstellung landwirtschaftlicher Geräte für die
Futteraufbereitung. Seit 1965 wurde das Angebot um Ab-
fallmühlen für EPS erweitert. Aufbauend auf die vorhan-
dene Basistechnologie im Recyclingsektor wurde seit 1996
systematisch an Verbesserungen und Neuentwicklungen
gearbeitet. Die Produktpalette wurde stark erweitert und
zu einem abgestimmten Baukastensystem geformt. Stetig
wird an der Optimierung und Verbesserung bestehender
Maschinen und Anlagen gefeilt.
Beim Verdichtungssystem für EPS handelt es sich um ein
reines Nischenprodukt mit hohem technischen Anspruch.
Um dennoch wirtschaftlich erfolgreich auf dem Weltmarkt
bestehen zu können, ist ein Höchstmaß an Flexibilität in
allen Firmenbereichen notwendig. Beispielsweise wird
sehr eng mit höchst modern ausgestatteten Fertigungs-
lohnbetrieben in unmittelbarer Nähe zusammengearbei-
tet. Die Kernkompetenzen Entwicklung, Konstruktion,
Verarbeitung, Montage und abschließender Testlauf er-
folgt aber ausschließlich durch ein 9 Mitarbeiter starkes
Team in firmeneigenen Produktionsstätten. Dadurch
bleibt wichtiges know how im Haus und der hohe Qua-
litätsstandard kann genau überwacht und gegebenenfalls
sofort optimiert werden.
�8 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Öko-Holzbackofen
Das Backen in direkt beheizten Holzbacköfen erlangte in den letzten Jahren eine immer größere
Beliebtheit. Ob in Bäckereien, auf Jahrmärkten oder Dorffesten, der Holzbackofen ist immer eine
Attraktion und die darin gebackenen Backwaren gehen im wahrsten Sinne des Wortes „weg wie
warme Semmeln“.
Bäckermeister Karl-Otto Werz aus Heidenheim konstruierte einen Öko-Holzbackofen, der die
direkte und indirekte Heizgasführung kombiniert. Durch ein patentiertes System von Klappen
werden die Heizgase beim Aufheizen des Ofens um und durch die einzelnen Herde geführt. So
heizen sich die Backräume sehr schnell auf und die Wärme wird von den Schamotte- und Stein-
platten gespeichert.
Der Öko-Holzbackofen braucht weder Strom, noch Gas oder Öl, sondern wird sparsam mit dem
weltweit nachwachsenden Brennstoff Holz beheizt. Er erfüllt die Kriterien der Nachhaltigkeit,
ist CO2-neutral und auch gut geeignet, die Bevölkerung in Entwicklungsländern mit Brot und
Gebäck zu versorgen und damit ein Backgewerbe zu betreiben.
Karl-Otto Werz ÖKO-Holzbacköfenfür Haushalt + GewerbeHeidenheim
�9Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Die zugrunde liegende Idee war, einen Öko-Holzbackofen
zu bauen, der einfach zu bedienen ist, die nötige Backtem-
peratur schnell erreicht, dabei wenig Energie verbraucht
und somit umweltfreundlich ist.
Der Öko-Holzbackofen sollte sowohl im Innen- wie im
Außenbereich nutzbar sein. Auch das Thema Platzman-
gel im Innenbereich sollte mit der Neuentwicklung gelöst
werden.
Die Innovation
Im Wesentlichen besteht die Innovation aus dem paten-
tierten System von Klappen. Beim Aufheizen werden die
Klappen geöffnet und die Heizgase werden direkt durch
die Herde geführt. Der Backraum heizt sich dadurch sehr
schnell auf und die Wärme wird von den Schamotte- und
Steinplatten gespeichert. Vor dem Backen werden die
seitlichen Klappen zum Herd geschlossen und die Klap-
pen im Heizkanal für das Backen so eingestellt, dass die
Rauchgasse von der Holzglut um die Herde herumgeführt
werden. Außerdem ist der Öko-Holzbackofen sehr gut
isoliert, was wiederum energiesparend wirkt. Die Folge
davon ist eine wesentlich verminderte Umwelt- und Ge-
ruchsbelastung.
Es kann mit den verschiedensten Holzarten, wie z. B. Fich-
te, Buche, Birke, Pappel, Bambus und auch Braunkohle-
Briketts geheizt werden.
Auch für Innenräume mit begrenztem Platzangebot eig-
net sich der neue Öko-Holzbackofen. Auf 1 m² Stellfläche
ergeben sich beim größten Backofen 2,2 m² Backfläche.
Durch das Aneinanderreihen mehrerer Öfen kann die
Kapazität erweitert werden.
Für mehr Mobilität kann man an den Öko-Holzbackofen
auch Rollen montieren. Um ihn leicht zu Festen oder
Wochenmärkten transportieren zu können, gibt es den
Öko-Holzbackofen auch auf einem Anhänger.
Er wurde vom Institut für Getreideverarbeitung in Nuthe-
tal-Rehbrücke ausführlich getestet. Das Institut beurteilte
die Eignung zum Backen von Roggenmischbrot, Schuster-
jungen und Pizza als sehr gut. Als besonderen Vorteil hat
das Institut die kurze Aufheizzeit hervorgehoben. Bereits
nach 90 Minuten kann der erste Schuss Brot oder Klein-
gebäck eingeschoben werden.
Das Unternehmen
Der Idee einen neuartigen Öko-Holzbackofen zu entwi-
ckeln, folgte 2003 die Firmengründung in Heidenheim.
Dabei konnte Bäckermeister Werz auf seine über 50-jäh-
rige Erfahrung bei der Herstellung von Qualitäts-Brot und
-Backwaren zurückgreifen. Nachdem der Prototyp, der
nach seinen Angaben 2003 handwerklich gebaut wurde,
auf Anhieb gute Ergebnisse erzielte, wurde der Öko-Holz-
backofen in einigen Ländern Europas und Asiens sowie in
USA und Kanada zum Patent angemeldet.
Verschiedene Handwerksbetriebe aus der Region fertigen
die einzelnen Bauteile wie Backräume, Verkleidungen und
Stahlkonstruktion. Die vorgefertigten Öfen werden dann
in der eigenen Werkstatt nach Kundenwünschen fertig
gestellt und verpackt. Zur Zeit gibt es sechs verschiedene
Größen und Modelle. Die Kunden werden intensiv be-
treut und beraten.
aufheizen backen
�0 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen
CureVac GmbH
Paul-Ehrlich-Straße 15
72076 Tübingen
Tel.: (07071) 92053-0
Fax: (07071) 92053-11
www.curevac.de
Fenster Gegg GmbH
Innerer Graben 8
77716 Haslach im Kinzigtal
Tel.: (07832) 2021
Fax: (07832) 2481
www.gegg.com
fitage GmbH & Co. KG
Zur Waldau 15
68239 Mannheim
Tel.: (0700) 08000910
Fax: (0700) 08000911
www.fitage.de
Gebr. Bellmer GmbH
Maschinenfabrik
Hauptstraße 37-43
75223 Niefern-Öschelbronn
Tel.: (07233) 74-0
Fax: (07233) 74-400
www.bellmer.de
Gründler GmbH
Carl-Benz-Straße 5
72250 Freudenstadt
Tel.: (07441) 9146-0
Fax: (07441) 9146-77
www.gruendler-medical.de
HEGER GmbH & Co. KG
Zaberstraße 24-26
71083 Herrenberg
Tel.: (07032) 938580
Fax: (07032) 9385820
www.heger-maschinen.de
HERZOG INTERTEC GmbH
Riegertsbühlstraße 68
78601 Mahlstetten
Tel.: (07429) 9161-400
Fax: (07429) 91109
www.herzog-intertec.de
Karl-Otto Werz ÖKO-Holzbacköfen
für Haushalt + Gewerbe
Stäffeleswiesen 28
89522 Heidenheim
Tel.: (07321) 51018
Fax: (07321) 54147
www.oeko-holzbackofen.de
SONOTRONIC Nagel GmbH
Becker-Göring-Straße 17
76307 Karlsbad-Ittersbach
Tel.: (07248) 9166-0
Fax: (07248) 9166-144
www.sonotronic.de
Technisches F & E-Zentrum
für Oberflächenveredelung und
Hochleistungswerkzeugbau
Brückenäckerstraße 4-6
75328 Schömberg
Tel.: (07084) 92700
Fax: (07084) 1710
VoiceWebOne AG
Heinrich-Fuchs-Straße 94
69126 Heidelberg
Tel.: (06221) 33936-0
Fax: (06221) 33936-66
www.11885.com
��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis 2008
Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg – Dr.-Rudolf-Eberle-Preis – und der
Sonderpreis der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG)
werden jährlich gemeinsam ausgeschrieben. Die Ausschreibung für das Wettbewerbsjahr 2008
wird voraussichtlich ab Anfang Februar 2008 vorliegen. Die Ausschreibung wird als PDF-
Datei im Internetportal des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg unter der Adresse
www.wm.baden-wuerttemberg.de abrufbar sein. Die gedruckte Fassung der Ausschreibung kann
auch über das Informationszentrum Technik des Regierungspräsidiums Stuttgart angefordert
werden.
Ausschreibungsanforderungen sind zu richten an:
Regierungspräsidium Stuttgart
Informationszentrum Technik
Willi-Bleicher-Straße 19
D-70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 123-2602
Telefax: (0711) 123-2560
E-Mail: [email protected]
�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg
Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein Hauptgeschäftsstelle Lahr
Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Burkhard Peters
Telefon: (07821) 2703-630, Telefax: -777
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Rhein-NeckarStandort Heidelberg
Hans-Böckler-Straße 4, 69115 Heidelberg
Dr. Gerhard Gumbel
Telefon: (06221) 9017-692, Telefax: -644
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer OstwürttembergLudwig-Erhard-Str. 1, 89520 Heidenheim
Dipl.-Phys. Karl Blum
Telefon: (07321) 324-126, Telefax: -169
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Heilbronn-FrankenFerdinand-Braun-Straße 20, 74072 Heilbronn
Dipl.-Ing. (FH) Peter Schweiker
Telefon: (07131) 9677-300, Telefax: -243
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer KarlsruheLammstraße 13-17, 76133 Karlsruhe
Linda Jeromin
Telefon: (0721) 174-265, Telefax: -144
E-Mail: [email protected]
Dr. Stefan Senitz
Telefon: (0721) 174-164, Telefax: -144
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee Sitz Konstanz, Schützenstraße 8, 78462 Konstanz
(Hauptgeschäftsstelle Schopfheim, Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim)
Dipl.-Ing. Monika Vögele
Telefon: (07531) 2860-126, Telefax: -168
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald Dr.-Brandenburg-Straße 6, 75173 Pforzheim
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Werner Morgenthaler
Telefon: (07231) 201-157, Telefax: -257
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer ReutlingenHindenburgstraße 54, 72762 Reutlingen
Dr. Stefan Engelhard
Telefon: (07121) 201-119, Telefax: -4154
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Bodensee-OberschwabenLindenstraße 2, 88250 Weingarten
Dipl.-Ing. Franz Fiderer
Telefon: (0751) 409-138, Telefax: -239
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart Jägerstraße 30, 70174 Stuttgart
Dipl.-Ing. Manfred Müller
Telefon: (0711) 2005-329, Telefax: -429
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Ulm Olgastraße 101, 89073 Ulm
Dipl.-Ing. Nikolaus Hertle
Telefon: (0731) 173-181, Telefax: -174
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg Romäusring 4, 78050 Villingen-Schwenningen
Dipl.-Phys. Ulrich Häsler
Telefon: (07721) 922-149, Telefax: -193
E-Mail: [email protected]
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Egon Warfia
Telefon: (07721) 922-194, Telefax: -193
E-Mail: [email protected]
��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Handwerkskammer FreiburgBismarckallee 6, 79098 Freiburg im Breisgau
Ing. Hans-Joachim Heidenreich
Telefon: (0761) 21800-115, Telefax: -333
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Heilbronn-FrankenAllee 76, 74072 Heilbronn
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Uwe Schopf
Telefon: (07131) 791-175, Telefax: -2575
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer KarlsruheFriedrichsplatz 4–5, 76133 Karlsruhe
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hermann Genter
Telefon: (0721) 1600-163, Telefax: -199
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer KonstanzWebersteig 3, 78462 Konstanz
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Alexander Schröder
Telefon: (07531) 205-376, Telefax: -6376
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer MannheimRhein-Neckar-OdenwaldB 1, 1–2, 68159 Mannheim
Dipl.-Umweltwiss. Nicole Waclawski
Telefon: (0621) 18002-151, Telefax: -159
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer ReutlingenHindenburgstraße 58, 72762 Reutlingen
Dipl.-Ing. Adolf Jetter
Telefon: (07121) 2412-142, Telefax: -413
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Region StuttgartManagement und Technik
Heilbronner Straße 43, 70191 Stuttgart
Dipl.-Ing. Norbert Durst
Telefon: (0711) 1657-266, Telefax: -222
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer UlmSyrlinstraße 38, 89073 Ulm
Dipl.-Ing. Emel Zvizdic
Telefon: (0731) 1425-360, Telefax: -560
E-Mail: [email protected]
�4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Informationszentrum PatenteEine wichtige Adresse für innovative Unternehmen und Erfinder
Das Informationszentrum Patente des Regierungspräsidiums Stuttgart – die einzige Einrich-
tung dieser Art im Land – unterstützt als öffentliche Einrichtung mittelständische Unter-
nehmen, Existenzgründer, Erfinder sowie Hochschulangehörige in Baden-Württemberg.
Sie können bei uns zahlreiche Dienstleistungen in Anspruch annehmen, von neutraler,
umfassender Information bis hin zur kostenlosen Beratung.
Wer Erfolg hat, findet schnell Nachahmer.
Es wird immer wichtiger, seine Produkte, Dienstleistungen, den Firmen- oder Produktnamen bzw. sein Logo zu schützen.
Doch bevor Sie sich für die Anmeldung eines eigenen Schutzrechtes entscheiden, ist es sinnvoll, sich bei uns über die verschie-
denen Schutzmöglichkeiten und bereits bestehende Schutzrechte anderer zu informieren.
Recherche
Nutzen Sie in unserer Einrichtung kostenlos modern-
ste Recherchemedien. Unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter helfen Ihnen, selbst qualifizierte Recher-
chen nach Patenten, Gebrauchsmustern, Marken und
Geschmacksmustern durchzuführen.
Zusätzlich führen wir auch gerne professionelle Re-
cherchen in kostenpflichtigen Datenbanken für Sie
durch.
Veranstaltungen
Wir organisieren regelmäßig Informationsveranstal-
tungen für Sie. Unser Spektrum umfasst die unter-
schiedlichsten Themen, von grundlegenden Veran-
staltungen zur Patent- bzw. Markenrecherche bis hin
zu Spezialvorträgen.
Alle aktuellen Termine entnehmen Sie bitte unserem Veranstaltungskalender.
Erfinderberatung / Rechtsberatung
In Zusammenarbeit mit der Patentanwaltschaft bieten wir Ihnen eine kostenfreie Kurzberatung zu allen gewerblichen Schutz-
rechten an.
Die Beratung findet jeden Donnerstag in einem separaten Raum statt.
Anmeldung (nur vor Ort möglich) 9.00 – 11.30 Uhr
Beratungsbeginn 10.00 Uhr
Weitere Dienstleistungen
Wenn Sie einzelne Patentschriften, Marken- oder Geschmacksmusterblattauszüge benötigen, schicken wir Ihnen diese gerne
per Fax oder per Post zu. Seit Oktober 2000 nehmen wir im Auftrag des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) deut-
sche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen, Europäische und Internationale Patentanmeldungen sowie Marken- und
Geschmacksmusteranmeldungen fristwahrend entgegen.
Arbeitskreis Patente
Patentabteilungen baden-württembergischer Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um aktuelle Entwicklungen des
gewerblichen Rechtsschutzes aufzugreifen. Im Mittelpunkt der von uns organisierten Treffen steht die Bereitstellung, Aufarbei-
tung und Weiterverteilung von Patentinformationen im Unternehmen sowie der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern.
��Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Öffnungszeiten
Montag, Dienstag und Mittwoch 9.00 – 16.00 Uhr
Donnerstag 9.00 – 19.00 Uhr
Freitag 9.00 – 13.00 Uhr
Kontakt
Regierungspräsidium Stuttgart
Informationszentrum Patente
Haus der Wirtschaft
Willi-Bleicher-Straße 19
70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 123-2558
Telefax: (0711) 123-2560
E-Mail: [email protected]
Internet: www.patente-stuttgart.de
�� Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Impressum
Herausgeber: Regierungspräsidium StuttgartInformationszentrum TechnikWilli-Bleicher-Straße 19D-70174 StuttgartTel.: (0711) 123-2602Fax: (0711) 123-2560
im Auftrag desWirtschaftsministeriumsBaden-WürttembergTheodor-Heuss-Straße 4D-70174 Stuttgart
Redaktion: Dipl.-Ing. Helmut JahnkeDipl.-Ing. Gerhard HaugDipl.-Wirtsch.-Ing. Walter KälberGünter BaumgärtnerRegierungspräsidium StuttgartInformationszentrum Technik
Text- und
Bildgestaltung: Fotosatz Sapelza GmbH, Fellbach
Texte: Die Angaben zu den vorgestellten Produkten und Verfahren, sowie zur Marktsituation und zu Kon-kurrenzunternehmen beruhen auf Angaben der ausgezeichneten Unternehmen (Kenntnisstand zum 25. 09. 2007). Das Regierungspräsidium Stuttgart übernimmt dafür keine Gewähr. Den Text der Bro-schüre finden Sie auch im Internet zum Download unter http://www.wm.baden-wuerttemberg.de.
Bildnachweis: Abbildungen nach Vorlagen der betreffenden Unternehmen sowie nach Fotos von Felix Pilz, Regierungs-präsidium Stuttgart – Landesamt für Denkmalpflege
Druck: Pfitzer Druck GmbH, Renningen
VerteilerhinweisDiese Informationsschrift wird von der Landesregierung in Baden-Württemberg im Rahmen ihrer verfassungsgemäßen Ver-
pflichtung zur Unterrichtung der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidatinnen
und Kandidaten oder Helferinnen und Helfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet wer-
den. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Informationsständen
der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel.
Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehen-
den Wahl darf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme des Herausgebers zugunsten
einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also
unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem Empfänger zugegangen ist. Erlaubt
ist jedoch den Parteien, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.
Innovationspreis des Landes
Baden-Württemberg- Dr.-ruDolf-EbErlE-PrEis -
DokumEntation 2007