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© TU Berlin, Konstruktionstechnik und Entwicklungsmethodik
Konstruktionslehre III
SS 2007Prof. Dr.-Ing. Lucienne BlessingDr.-Ing. Michael Schmidt-Kretschmer
Dipl.-Ing. Kilian GerickeUE Konstruktionslehre III
© TU Berlin, Konstruktionstechnik und Entwicklungsmethodik
Informationen
Legende zur Prinzipskizzen
http://kt48.kf.tu-berlin.de/UserFiles/File/info/PrinzipielleDarstellungen_d.pdf
Aufgabenstellung
Version mit ergänzenden Daten ist verfügbar
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Themen
• Fragen zur Hausaufgabe
• Vorauslegung einer Schraubenverbindung nach VDI 2230
• Ablauf Nachrechnung der Schraubenverbindung
• Skizzierübung
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Systematik der Schraubenberechnung
4
Vorarbeiten• Werkstoffparameter der Schraubenverbindung• Geometrische Parameter der Schraubenverbindung• Belastungen der Schraubenverbindung
Vorauslegung• Abschätzung der Schraubengröße mit VDI 2230 Tab. 7
Nachrechnung• Nachgiebigkeit der Verbindung berechnen• Kraftverhältnisse bestimmen• Vorspannkräfte berechnen• Verspannungsschaubild erstellen• Sicherheiten berechnen
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Vorarbeiten Geometrie
5
Geometrische Parameter der Schraubenverbindung• Detaillierte Skizze der Verschraubung (siehe Beispiel)• Antragen wichtiger Parameter (siehe Skizze)• Berechnung von Kern- und Flankendurchmesser
l1
lK
dwdh d
DA/2
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VorarbeitenWerkstoff und Belastungen
6
Werkstoffparameter der Schraubenverbindung• Werkstoffkennwerte (E-Modul, Fließgrenze, zul. Flächenpressung etc.)• Reibbeiwerte
Belastungen der Schraubenverbindung• Erstellung eines mechanischen Ersatzmodells• Berechnung aller an der Verbindung angreifenden Kräfte• Umrechnung der Torsionsmomente in Querkraftbelastungen• Umrechnung der Biegemomente in Axialkraftbelastungen• Einteilung in statische und dynamische Belastung• Einteilung in exzentrische und zentrische Belastungen
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7
Vorauslegungnach VDI 2230, Tabelle A7
Quelle: VDI 2230, Düsseldorf 2003, Blatt1 S.115
Vergleich Axialkraft - QuerkraftAxialkraft = 1500 NQuerkraft = 200 NHaftreibungskoeffizient µ (Stahl/Stahl geölt) = 0,1
200 N / 0,1 = 2000 N > 1500 N
Auslegung erfolgt über die Querkraft
Die Schraubenverbindung muss nun detailliert nachgerechnet werden.
Schritt 1 (Belastung)250 N ist die nächst größere Kraft in Spalte 1
Schritt 2 (min. Vorspannkraft) Vier Schritte für die Auslegung mit Querkraftbelastung
1600 N
Schritt 3 (max. Vorspannkraft)Ein Schritt für das Anziehen mit Drehwinkelmessung
2500 N
Schritt 4 (Auswahl)Für 2500 N findet man in der Spalte 3 „Festigkeitsklasse 10.9“die Schraubengröße M3
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Nachrechnung - Ablaufschema
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Nachgiebigkeiten
Kraftverhältnisse
Vorspannkräfte
Wie nachgiebig / steif sind die verspannten Teile?
Wie wird die Betriebslast in der Verschraubung aufgeteilt?
Welche Kräfte wirken in der unbelasteten Verschraubung?
Verspannungs-schaubild
In welchem Verhältnis stehen die berechneten Kräfte zueinander?
Sicherheiten Wird die Verschraubung den Anforderungen gerecht?
Berechnungsschritte Leitfragen
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Nachgiebigkeiten - Schraube
9
2
4
4,0 dAmitAEd
NNs
K ⋅=⋅⋅
=πδ
Ns
AAmitAE
l=
⋅= 1
1
11δ
233
3
ff 4
dAAE
lmit
s
⋅=⋅
=πδ
233
3 4
5,0 dAmitAEd
sG ⋅=
⋅⋅
=πδ
2
4
4,0 dAmitAEd
NNs
M ⋅=⋅⋅
=πδ
δK - Nachgiebigkeit des Kopfesδ1 - Nachgiebigkeit des Schaftesδf - Nachgiebigkeit des freien GewindesδG - Nachgiebigkeit des eingeschraubten GewindesδM - Nachgiebigkeit der Mutterd - Nenndurchmesser der SchraubeEs - Elastizitätsmodul der SchraubeAN - NennquerschnittA1 - SchaftquerschnittA3 - Kernquerschnitt
Quelle: Verein Deutscher Ingenieure (Hrsg.): VDI 2230 Entwurf – Systematische Berechnung hochbeanspruchter Schraubenverbindungen, Zylindrische Einschraubenverbindungen. VDI-Verlag, Düsseldorf, November 1998
( )
Nachgiebigkeit der Schraube
Einzelnachgiebigkeiten
MGf1Ksi,s δδδδδδδ ++++==∑
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10
Nachgiebigkeiten - Platte
ersP
KP AE
l⋅
=δ
lK - Klemmlänge
/Dicke der verspannten Teile
EP - Elastizitätsmodul der
verspannten Teile
Aers - Ersatzquerschnitt
DA - Außendurchmesser der
verspannten Hülsen / Platten (für Aers)
Nachgiebigkeit der Platten
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Nachgiebigkeitsverhältnis und Arbeitskräfte
Bestimmung des Krafteinleitungsfaktors n
• Berechnung nach VDI 2230• Abschätzung
Berechnung des Nachgiebigkeitsverhältnisses
( )sp
p
δδδ+
=ΦΦ - Kraftverhältnis
δp - Nachgiebigkeit der Platten
δs - Nachgiebigkeit der Schraube
Berechnung der Arbeitskräfte
FA - Betriebskraft
FSA - Schraubenarbeitskraft
FPA - Plattenarbeitskraft
n - Krafteinleitungsfaktor
PASAA FFF +=
Φ⋅⋅= nFF ASA
( )Φ⋅⋅= n1-FF APA
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Mindestklemmkraft und Montagekraft
FMmin = FMmax / αA
Berechnung der Montagekraft FMmax - Maximale Montagekraft
FMmin - Minimale Montagekraft
αA - Anziehfaktor
ν - Streckgrenzenausnutzungsgrad
Rp0,2 - Streck-/Dehngrenze derSchraube
d0 - Minimaler Schraubendurchmesser
Berechnung der erforderlichen Mindestklemmkraft
FKerf,Q = Σ (Querkräfte) / µT
FKerf,P = pMedium * ADicht
FKerf = max( FKerf,Q; FKerf,P) FKerf - Mindestklemmkraft
FKerf,Q - Mindestklemmkraft zur
Übertragung der Querkräfte
FKerf,P - Mindestklemmkraft zur
Sicherung der DichtigkeitAnnahmen: -nur eine Trennfuge zwischen den verspannten Teilen-kein Klaffen in der Trennfuge
2
G20
2
p0,220Mmax
µ1,155dπ
Pd2d331
Rd
4πF
⋅+
⋅⋅
⋅⋅
⋅+
⋅⋅⋅=
ν
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Setz- und Vorspannkräfte
Berechnung der Vorspannkraft
FVmin = FMmin – FZ = FV
FVmax = FMmax – FZ
FVmin - minimale Vorspannkraft
FVmax - maximale Vorspannkraft
(Fvmax ist eher kein gebräuchlicher Parameter)
Berechnung der Setzkraftverluste
mm10dl3,29f 3
0,34K
Z−⋅
⋅=
FZ - Setzkraftverlust
fZ - Setzweg
PS
ZZ
fFδδ +
=
= Vorspannkraft FV im Verspannungsschaubild
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Anziehmoment und maximale Schraubenkraft
Berechnung des Anziehmoments
⋅⋅+⋅⋅+⋅⋅= KkmG2VA µD
2
1µd0,577P0,159FM
( )2
ddD hw
km
+=
MA - Anziehmoment
Dkm - mittlerer wirksamer
Reibungsdurchmesser
unter dem Schraubenkopf
µK - (Unter-)Kopfreibbeiwert
µG - Gewindereibbeiwert
P - Gewindesteigung
Berechnung der maximalen Schraubenlast
FSmax = FMmax + FSAFSmax - maximale Schraubenkraft
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Verspannungsschaubild
fS = fSM = fSmax = δS * FMmax
fP = fPM = fPmax = δP * FMmax
fSmin = δS * FMmin
fPmin = δP * FMmin
sM = fS + fP
Längungen der Verschraubungselemente
Maximale Schraubenlängung
Maximale Plattenstauchung
Schraubenlängung bei minimaler Montagekraft
Plattenstauchung bei minimaler Montagekraft
Auf der Schraube zurückgelegter Weg der Mutter
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VerspannungsschaubildNach der Montage
FS - Zugkraft im Bolzen
FP - Druckkraft in den Platten
sM - Weg der Mutter auf dem Gewinde
fS - Längung des BolzenfP - Stauchung der Platten
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VerspannungsschaubildNach dem Anziehen und Setzen
FMmax – max. Montagekraft
FMmin – min. Montagekraft
FV – Vorspannkraft
Fz – Setzkraftverlust
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VerspannungsschaubildUnter Betriebslast
FSA – Schraubenbetriebskraft
FPA – Plattenbetriebskraft
FA – Gesamtbetriebskraft
FKR – Restklemmkraft
FSmax – maximale Schraubenkraft
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Einfluss von Nachgiebigkeit und Krafteinleitung
KurzeNormschraube
n = 1
Kurze Dehn-schraube
n = 1
Lange Dehn-schraube
n = 1
Dehnschraubemit Unterlegscheibe
(Erhöhung Fst.ohne Einfluss)
n ~ 0,9
Dehnschraubemit Spannhülse
n ~ 0,7
KurzeNormschraube
n ~ 0,3
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SicherheitenGleiten und Fließen
FKRest = FVmin - FPA
sR = FKRest / FKerf > 1
Sicherheit gegen Gleiten in der Trennfuge
FKerf - Mindestklemmkraft FKRest - RestklemmkraftFVmin - minimale VorspannkraftFPA - Plattenarbeitskraft
Sicherheit gegen Fließgrenzenüberschreitung
1R
sBred,
p0,2stat >=
σ Rp0,2 - Streck-/Dehngrenze derSchraube
σred,B - reduzierte Vergleichsspannungim Betrieb
σzmax - maximale Zugspannungτmax - maximale Torsionsspannung
beim Anziehen der SchraubeFSmax - maximale SchraubenkraftFMmax - maximale MontagekraftµG - Gewindereibbeiwert
2
32
Smaxzmax
2dd
F
+⋅
=
4π
σ
3
32
G2
2Mmax
max
2dd
16
)1,155d
P(2dF
+⋅
⋅+⋅
⋅⋅=
π
µπτ
2max
2zmaxBred,
3 τσσ ⋅+=2
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SicherheitenFlächenpressung und Dauerfestigkeit
sdyn - Dynamische SicherheitσASV - Festigkeit des Schraubenwerkstoffsσa - BetriebskraftamplitudeFSA,max - maximale SchraubenarbeitskraftFSA,min - minimale Schraubenarbeitskraft
1,2sa
ASVdyn ≥=
σσ
Sicherheit gegen Dauerbruch
( ) 2ASV mmN45150/d0,85 ⋅+⋅=σ
( )[ ]2
+
−⋅=
2dd
4
FF0,5
32
minSA,maxSA,a
πσ
Sicherheit gegen Grenzflächenpressungsüberschreitung
1pps
vorh
Grenzpress >=
( )22min,
min,
max,
4 hwpp
Mvorh ddAmit
AF
p −⋅==π
pGrenz - Grenzflächenpressung pvorh - Vorhandene Flächenpressung
im MontagezustandAp,min - Auflagefläche des
Schraubenkopfes
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Skizzierübung
Fertigen Sie eine grobmaßstäbliche Freihandskizze für das in der Prinzipskizzedargestellte Getriebe an.
• Die Welle ist in einem mehrteiligen Gehäuse gelagert. • Die Lager sind ölgeschmiert.• Zahnrad und Gehäuse sollen nur angedeutet werden.• Normteile bitte vereinfacht darstellen.• Das Loslager soll als Zylinderrollenlager ausgeführt sein.
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Normgerechte VerschraubungsdarstellungEinschraubverbindung
Schraube
Platte A
Platte B
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Normgerechte VerschraubungsdarstellungDurchsteckverbindung
Schraube
Platte A
Platte B
Mutter