24
Editorial Nachrichten Verschwindet ein Boot hinter dem Horizont, so ist es nicht einfach weg, wir sehen es nur nicht mehr. Liebe Leserinnen und Leser, am 21. Oktober 2008 verstarb im Alter von nur 64 Jahren Grä- fin Sonja Bernadotte. Der Sinfonische Chor Konstanz, der mit der Mainau freundschaftlich verbunden ist, trauert mit ihrer Familie und wird Gräfin Sonja Bernadotte ein ehrendes An- denken bewahren. Ihr widmete der Sinfonische Chor die Auf- führung der Mozart-Messe. Wolfgang Müller-Fehrenbach, der Geschäftsführende Vorsitzende unseres Chores, würdigt die Verstorbene in seinem Beitrag in diesen Chornach- richten. Wir wollen auch nochmals auf das grandiose Konzert am 16. November zurückblicken, bei dem wir als Konstanzer Erstaufführung Mozarts Missa in c (KV 427) mit den Ergän- zungen von Robert D. Levin dargeboten haben. Die Reso- nanz darauf war überwältigend, so dass wir uns alle auf den 7. März 2009 freuen können, wenn wir dieses Opus nochmals in der Tonhalle Zürich aufführen dürfen. Ein Schmankerl von Gisela Auchter zu Mozarts Nationalität rundet das Mozart-Thema ab. In dieser Ausgabe blicken wir auch auf die Konzertnachfeier im Konzil zurück, bei der es einige interessante Grußworte gegeben hat. Außerdem berichten wir über die Weihnachts- feier des Sinfonischen Chors. Nicht fehlen darf dabei ein Gedicht alemannischer Mundart von Wolfgang Müller-Feh- renbach. Wir dürfen auf ein ereignisreiches Jahr 2008 zurückblicken und freuen uns auf ein erfolgreiches 175. Jubiläum in 2009. Die Redaktion der Chornachrichten wünscht Ihnen ein gutes und gesundes Jahr 2009. Ihnen allen nun viel Spaß beim Lesen.

2008 Heft 4

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Chornachrichten des Sinfonischen Chor Konstanz

Citation preview

Editorial

Nachrichten

Verschwindet ein Boot hinter dem Horizont,so ist es nicht einfach weg,

wir sehen es nur nicht mehr.

Liebe Leserinnen und Leser,

am 21. Oktober 2008 verstarb im Alter von nur 64 Jahren Grä-fin Sonja Bernadotte. Der Sinfonische Chor Konstanz, der mitder Mainau freundschaftlich verbunden ist, trauert mit ihrerFamilie und wird Gräfin Sonja Bernadotte ein ehrendes An-denken bewahren. Ihr widmete der Sinfonische Chor die Auf-führung der Mozart-Messe. Wolfgang Müller-Fehrenbach,der Geschäftsführende Vorsitzende unseres Chores, würdigtdie Verstorbene in seinem Beitrag in diesen Chornach-richten.Wir wollen auch nochmals auf das grandiose Konzert am16. November zurückblicken, bei dem wir als KonstanzerErstaufführung Mozarts Missa in c (KV 427) mit den Ergän-zungen von Robert D. Levin dargeboten haben. Die Reso-nanz darauf war überwältigend, so dass wir uns alle auf den 7. März 2009 freuen können, wenn wir dieses Opusnochmals in der Tonhalle Zürich aufführen dürfen. EinSchmankerl von Gisela Auchter zu Mozarts Nationalitätrundet das Mozart-Thema ab.In dieser Ausgabe blicken wir auch auf die Konzertnachfeierim Konzil zurück, bei der es einige interessante Grußwortegegeben hat. Außerdem berichten wir über die Weihnachts-feier des Sinfonischen Chors. Nicht fehlen darf dabei einGedicht alemannischer Mundart von Wolfgang Müller-Feh-renbach.Wir dürfen auf ein ereignisreiches Jahr 2008 zurückblickenund freuen uns auf ein erfolgreiches 175. Jubiläum in 2009.Die Redaktion der Chornachrichten wünscht Ihnen ein gutesund gesundes Jahr 2009.

Ihnen allen nun viel Spaß beim Lesen.

2

Reinhard MüllerMehr als eine Mozart-ErfahrungDer Sinfonische Chor wagt Mozarts c-Moll-Messe KV 427 in der St.-Gebhards-Kirche 3Hans-Joachim Knopf„Ergreifend, beeindruckend und wunderschön“ –Vom Thronsaal zur „Eickmeyer-Frank-Halle“?Ein Bericht zum Konzert-Nachtreffen im Konzil 5Gisela AuchterIst Mozart Deutscher?Ein kleines Stück europäischer Geschichte 8Wolfgang Müller-FehrenbachGräfin Sonja Bernadotte zum GedenkenDie Insel Mainau, die Kultur und ihre Verbindung zum Sinfonischen Chor 9Gisela AuchterWie eine große FamilieHarmonisch-entspannter Ausklang eines aufregenden Konzertjahres 12Wolfgang Müller-FehrenbachFrieh ischs dunkel im Advent 15Die letzte SeiteNamen und Nachrichten 24

Inhalt

05. 03., 19.00 UhrStudio der Südwestdeutschen Philharmonie, Fischmarkt 2Hauptprobe Mozart Messe c-Moll

06. 03., 19.00 UhrStudio der Südwestdeutschen Philharmonie, Fischmarkt 2Generalprobe Mozart Messe c-Moll

07. 03., 15.00 UhrAbfahrt nach Zürich / Tonhalle17.00 Uhr Anspielprobe19.30 Uhr Zürich, TonhalleAufführung Mozart Messe c-MollSondertermine möglich.Bitte Bekanntgabe beachten.

10. 03., 21.00 UhrStefanshaus / Jahreshauptversammlung(nach der Probe) ohne Neuwahlen

04. / 05. 04. jeweils ab 14.00 UhrStefanshausEngland-Tournee: Probe mit John Bate(Elias) in englischer Sprache

25. / 26. 04. jeweils ab 14.00 UhrGeschwister-Scholl-SchuleEngland-Tournee: Probe mit John Bate (Elias)

08. – 11. 05.Tournee Richmond / Londonmit Aufführung Mendelssohn Bartholdy:Elias (Sonderprogramm)

Änderungen vorbehalten

Terminkalender

3

führung in der Gebhardskirche vieles rie-sig: die klangsatt besetzte Südwestdeut-sche Philharmonie agierte und reagierteexakt, immer wach, tonfarbig, ausgespro-chen prunkvoll in Tuttiszenen, durchhörigin der Registerbalance.Gewaltig auch der Chor mit etwa 100 Sän-gern, der sich nicht selten in polyphoneAchtstimmigkeit zu begeben hatte, immerder großen dynamischen Palette bewusst,die mit musikalischem Leben zu erfüllenwar: prachtvolles Fortissimo, das manch-mal in Sekundenschnelle in ein Pianissimozu verwandeln war, fester Zusammenhaltim großen Altarrund mit der räumlich unan-genehm weiten Distanz über das Orches-

Von Reinhard Müller

Mozarts 45-Minuten-Messe c-Moll KV427 erlebt seit der Hinzukomposition

fehlender Teile durch Robert D. Levin vordrei Jahren, ausgelöst durch die Urauf-führung mit Helmuth Rilling in New York, ei-nen Aufführungsboom.Da musste der Konstanzer SinfonischeChor neugierig werden auf diese mit 90 Mi-nuten Aufführungszeit aufs Doppelte ge-wachsene Messe mit opernhaften Zügen,trug sie im sakralen Rahmen vor, wo sieauch hingehört, und widmete das Konzertder kürzlich verstorbenen Gräfin SonjaBernadotte.An der von Levin etwas untertrieben „er-gänzt“ genannten Fassung war in der Auf-

Mehr als eine Mozart-ErgänzungDer Sinfonische Chor wagt Mozarts c-Moll-Messe KV 427 in der St.-Gebhard-Kirche

4

ter hinweg zum Dirigenten – das war einePräzisions-Sonderleistung, die WolfgangMettler hier erreichte.Mit solch instrumental-vokal geeintemKlangkörper kam der Messe das an Klang-reichtum zu, was ihr gebührt: das schmerz-liche, aber verlangende Flehen im „Kyrie“,der hymnische, fast Bach-barocke „Glo-ria“-Jubel, die koloraturenreiche „Cumsanctum spiritu“-Doppelfuge, der mi-litärisch auftrumpfende „Credo“-Satz unddie grandiose „Hosanna“-Fuge, die mitihrem himmelstürmenden Aufbau kein En-de nehmen wollte.Mozart hatte hier der Messe ein Ende ge-setzt, weite „Credo“-Teile und das be-schließende „Agnus“ nicht mehr kompo-niert. Die Vollendung wagte Levin, der ausMozarts Genie viel gelernt hat und in die-sem Geist weiterkomponierte: Arien undEnsembles mit Sentiment, Chorfugen vonvertrackt synkopischer Schwierigkeit undein „Dona nobis pacem“-Finale von beina-he frechem Tanzschwung.Dem ordnete sich das besetzungsmäßigunterschiedlich gewichtete Vokalsolisten-quartett ein, denn Mozart (und dann auch

Levin) favorisierte eindeutig die hohenStimmen. Andrea Langs glanzheller So-pran I gab jubelnde Koloraturfülle undempfindungsreich lyrisch-ariose Szenen(„Et incarnatus est“), Andrea Weilenmannsang hellen Mezzosopran von bruchlosschöner Tonqualität („Laudamus te“),Hans Jörg Mammel hatte lyrisch schmel-zenden, zwischen „Evangelist“ und „Held“ausgleichenden Tenor, und Oliver Hauxsetzte in den wenigen Solopartien volu-minös festen, bis in Höhen klangrund wohl-lautenden Bass ein.In den Ensemblesätzen entstanden homo-gene, zu schönsten Klangeindrückenführende Szenen vom Sopranduett („Domi-ne Deus“) über Terzett („Quoniam“) biszum großen „Benedictus“-Quartett aus Mo-zarts Feder.Ob sich dieses Werk als „Messe von Mo-zart-Levin“ einbürgern wird, bleibt abzu-warten; hier hat sie jedenfalls dank Wolf-gang Mettlers kraft- und schwungvollerTat- und Dirigierkraft eine großartige Auf-führung erlebt, stark beklatscht aus bre-chend vollem Gotteshaus.

(SÜDKURIER vom 18. November 2008)

ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag-Donnerstag9.00-12.30 Uhr14.30-18.30 Uhr

Freitag9.00-18.30 Uhr

Samstag9.00-13.30 Uhr

Montag geschlossenKonstanz · Untere Laube 17Tel. 0 75 31/2 21 31 · Fax 2 38 15

Genuss

pur …

Kunden-Parkplätze

Nicht zu übersehen – Werbung in der Kanzleistraße

Ein Bericht zum Konzert-Nachtreffen im Konzil

Von Hans-Joachim Knopf

Das war schon ein denkwürdiges Zu-sammensein, das sich nach der Kon-

stanzer Erstaufführung von Mozarts c-Moll-Messe KV 427 mit den Ergänzungen vonRobert D. Levin im Konstanzer Konzil zu-getragen hat. In den Hauptrollen Oberbür-germeister Horst Frank (nebenbei Präsi-dent des Sinfonischen Chors Konstanz),Josef Offele, Präsident des BadischenSängerbundes, und Wolfgang Mettler,künstlerischer Leiter und Konstanzer Urge-stein. Doch der Reihe nach.Ein gut gelaunter Wolfgang Müller-Fehren-bach trat noch vor der Vorspeise an dasRednerpult und bekannte sogleich, dasswohl nicht wenigen ein Stein vom Herzengefallen sei und sich die Beteiligten nacheinem solchen Highlight das Essen wohlverdient hätten. In seiner späteren Anspra-che dankte der Geschäftsführende Vorsit-zende zunächst dem Eifer und Ehrgeiz vonWolfgang Mettler, der es wieder einmal ge-

schafft hatte, den Chor zu dieser Höchst-leistung zu motivieren. Danach konnte er ei-ne illustre Runde an Gästen begrüßen, dar-unter OB Horst Frank mit Gattin, Alt-OB Dr.Horst Eickmeyer und Andreas Jung (MdB)jeweils mit Begleitungen, Josef Offele mitFrau, Intendant Florian Riem, Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Werner Allgöwerund Dirigent Eduard Muri aus Zürich. Dankund Grüße gingen auch an die Vertreter derSüdwestdeutschen Philharmonie, Konzert-meister Constantin Staicov und den Be-triebsratsvorsitzenden Hans-Jürgen Mohr.Ebenfalls dankte er Gräfin Bettina Bernadot-te, Tochter der jüngst verstorbenen GräfinSonja Bernadotte, der der Sinfonische Chordieses Konzert gewidmet hatte, der Sopran-Solistin Andrea Lang und Pfarrer Dr. An-dreas Rudiger. Die drei Letztgenanntenkonnten an der Nachfeier nicht teilnehmen.Constanze, Mozarts Ehefrau, so informierteWolfgang Müller-Fehrenbach seine Zuhö-

5

„Ergreifend, beeindruckend undwunderschön“ – Vom Thronsaal zur „Eickmeyer-Frank-Halle?“

Vor dem Konzert – Versammeln zum Einsingen im Turm von St. Gebhard

6

rer, mochte insbesondere die Fugen, viel-leicht fänden sich darum derer so viele inder Missa in c. Er bekannte auch, undsprach damit sicherlich vielen aus demHerzen, dass an diesem Konzertabenddurch die Ergänzungen von Levin allemehr Mozart erleben durften. HerzlicheGrüße sendete er schließlich an die zahl-reich erschienenen Freunde und Delega-tionen, unter ihnen Ehrenmitglied HelenWittenauer, die Oratorienchöre in Schaff-hausen und St. Gallen sowie der Konzert-chor Diverticanto aus Zürich, wie auch andie abwesenden Andreas Hoffmann(MdL), Bürgermeister Claus Boldt undLandrat Frank Hämmerle. Es folgte derDank an die Mitwirkenden und musikali-schen Freunde, insbesondere natürlich anWolfgang Mettler und Stimmbildner PhilippHeizmann, an die Solistinnen und SolistenAndrea Weilenmann, Hans Jörg Mammelund Oliver Haux, an Reinhard Müller (Or-gelpositiv) und an die Gäste aus Londonund Richmond mit John Bate und Phil Mor-ris an der Spitze. Dank ging auch an Mit-glieder des Chors, darunter an Dr. GüntherStubenrauch für die Herstellung der Pro-ben-CDs, Marcus Nabholz und sein Team(Auf- und Abbau), Anneruth Zwicker (Fi-nanzen), Gisela Auchter und Dr. Hans-Joa-chim Knopf (Presse und Chornachrichten)sowie an Andrea Uwira (Frauen-präsidentin). Dankend erwähnt wurdenebenfalls die Sponsoren. Müller-Fehren-bach endete seine Ansprache mit demAusdruck von großer Vorfreude auf kom-mende Konzerte, aber nicht ohne den Hin-weis auf die dringend benötigte Konzert-halle.Oberbürgermeister Horst Frank nahm inseiner Botschaft diesen Gedanken gleichauf und zog einen Vergleich zur unvollen-

deten Mozartmesse. Hoffentlich bliebe dieanvisierte Halle nicht auch unvollendet. Ermahnte zugleich, dass das Problem einerStadthalle eben sei, dass deren Realisie-rung in Zeiten knapper Kassen schwer zuvermitteln sei und viele andere Begehrlich-keiten auf den Plan rufe. Das war sichtbarnicht das, was die Anwesenden hören woll-ten, zumal ein Konzert- und Kongresshausschon seit Jahrzehnten auf der Tagesord-nung steht und von vielen Seiten Unterstüt-zung erfährt. So recht konnte daher auchFranks anschließendes Lob die Anwesen-den nicht mehr aufmuntern, dass es ein un-vergesslicher Abend gewesen sei, „ergrei-fend, beeindruckend und wunderschön“.Geschenke überreichte der OB an die Solis-tinnen und Solisten und dankte dem Chorund der Südwestdeutschen Philharmonie.Der Badische Sängerbundpräsident, JosefOffele, bekundete seine große Freude überdas wunderbare Konzert, dem er beiwoh-nen durfte. Wenn der Badische Sänger-bund ein Haus mit vielen Zimmern sei,dann würde der Sinfonische Chor Kon-stanz den Thron- und Spiegelsaal beset-zen. Er sei überwältigt von der Intensitätund könne dem Chor heute eine bessereBezuschussung (weg vom Gießkannen-prinzip) zusagen. Zum 180. Geburtstag infünf Jahren wünsche er dem Chor die„Eickmeyer-Frank-Halle“.Auch John Bate vom befreundeten Tha-mes Philharmonic Choir aus Richmond(London) brachte seine große Begeiste-rung zum Ausdruck. Er dankte für eingroßartiges Konzert und die dargeboteneGastfreundlichkeit und überbrachte be-sonders herzliche Grüße an Familie Müller-

Nach dem Konzert – Zeit der Redner: Wolfgang Müller-Fehrenbach, der Präsident des Badischen

Sängerbundes Josef Offele und Wolfgang Mettler (von links)

7

Fehrenbach. Wolfgang Mettler lobte er fürdieses anspruchsvolle Konzert, er freuesich schon auf den Besuch des Chors imMai 2009, wenn in England das Elias-Ora-torium aufgeführt wird. Mahnende Worterichtete er an die Politik: der Chor böte sofantastische und erfolgreiche Musik dar,dass auch Musik und Kultur in finanziellenSchwierigkeiten nie vergessen werdendürften.Zuletzt ergriff Wolfgang Mettler das Wort.Dem Lob von John Bate konnte er zustim-men, wenngleich es natürlich – bei einemso schwierigen Werk – hier und da noch ei-nige kleinere Probleme gab. Besondersherzlich bedankte er sich bei der Südwest-deutschen Philharmonie und lobte die opti-

male Zusammenarbeit. Es sei nicht üblich,dass sich ein Konzertmeister noch privatZeit nähme, um die Bogenstriche abzu-sprechen. Dies zeige, dass bei der SWPnicht Dienst nach Vorschrift gemacht wür-de, sondern Musik. Es folgte ein ernsterWink in Richtung OB Frank und zur unend-lichen Geschichte eines Konzerthauses inKonstanz. Mettler insistierte, dass dasKonzerthaus kein Luxus, sondern zwingen-de Notwendigkeit sei. Er forderte den OBund die Politik auf, die notwendige Über-zeugungsarbeit zu leisten und den letztenSchritt in dieser Angelegenheit zu vollzie-hen, bevor das Thema Konzerthaus in ei-nem quälenden Wahlkampf von allen Sei-ten zerrieben würde.

Begegnung am Rande – alte Bekannte freuen sichüber das alljährliche Treffenim Konzil: John Bate, eigensaus England angereist, undOB Horst Frank

8

Von Gisela Auchter

Eine Bemerkung nebenbei, leicht hinge-worfen im Laufe einer Probe von Mo-

zarts c-Moll-Messe, eine Bemerkung, diejedem Österreicher wie Hohn in den Ohrenklingen muss: Mozart ist Deutscher! Un-gläubige Blicke Mancher in Richtung Chor-leiter, Atem-Anhalten bei unserem öster-reichischen Tenorkollegen! Was ist dranan so einer Behauptung? Mehr, als ein ge-bürtiger Wiener eigentlich ertragen kann.So Unrecht hatte Wolfgang Mettler nämlichnicht. Es ist nun einmal ein Faktum, dass zuMozarts Lebzeiten seine GeburtsstadtSalzburg als ein reichsunmittelbares Erz-bistum zum Heiligen Römischen ReichDeutscher Nation gehört hat und erst nachMozarts Tod – nämlich 1805 durch den Ab-schluss des so genannten PressburgerFriedens – zu Österreich kam. Dieser Frie-de wurde im damaligen Pressburg, demheutigen Bratislava, 14 Jahre nach Mo-zarts Tod am 26.12.1805 zwischen Frank-reich und Österreich geschlossen. Mit sei-ner Unterzeichnung haben sich die Gren-zen Europas gewaltig verschoben. Vor al-lem sicherte dieser Friede Napoleon eineweitere Ausdehnung seines Machtbe-reichs, während Österreich sich den har-ten französischen Bedingungen beugenmusste. Es verlor seine italienischen Besit-zungen an das Königreich Italien, Tirol undVorarlberg an Bayern und die übrigen vor-derösterreichischen Lande an Württem-berg und Baden – darunter übrigens auchKonstanz. An Österreich fiel Salzburg, des-sen habsburgisch-lothringischer Fürst kur-zerhand nach Würzburg versetzt wurde.Wir hatten in den Chornachrichten bereitsim Mozart-Jahr 2006 auf diesen Umstandaufmerksam gemacht. Damals war unter

dem Datum vom 26./27. Februar 2005 inder SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG der Artikelvon Prof. Dr. Günther von Noé erschienen,in dem es u.a. heißt, der Friedensschlusshabe Mozart nur posthum eine staatsrecht-liche Beziehung zu Österreich verschafft.„Somit ist Wolfgang Amadeus fraglos alsDeutscher anzusehen. Er war lediglichWahl-Wiener. Genauso wie Ludwig vanBeethoven.“ Und weiter heißt es: „Mozarthat sich einmal zu seinem Deutschtum be-kannt; es sind die oft zitierten bitteren Wor-te nach der Schließung des Deutschen Na-tionaltheaters in Wien 1783: ‚Wäre nur eineinziger Patriot am Brette, – es sollte einanderes Gesicht bekommen! – doch dawürde vielleicht das so schön aufkeimendeNational-Theater zur Blüthe gedeihen, unddas wäre ja ein ewiger Schandfleck fürTeutschland, wenn wir Teutschen einmalim Ernst anfingen, teutsch zu denken,teutsch zu handeln, teutsch zu reden, undgar – teutsch zu singen.’“Alles klar?

Das berühmte Mozart-Porträt von JosephLange – zu haben für 40 Schilling auf einerBriefmarke der Republik Österreich

Ist Mozart Deutscher?Ein kleines Stück europäischer Geschichte

9

Von Wolfgang Müller-Fehrenbach

Der Sinfonische Chor Konstanz trauertmit der Familie um Gräfin Sonja Berna-

dotte von der Blumen- und KulturinselMainau, die am 21. Oktober nach schwererKrankheit im Alter von erst 64 Jahren inFreiburg verstarb.Ihren fünf erwachsenen Kindern Bettina(Geschäftsführerin der Mainau GmbH),Björn Wilhelm, Catherina, Christian Wolf-gang und Diana sprach unser Chor aufganz besondere Weise das Beileid aus.Die Aufführung der großen „c-Moll-Messe“von Mozart am 16. November 2008 inSankt Gebhard wurde dem Andenken derGräfin gewidmet.Pfarrer Dr. Rudiger hatte in seiner Be-grüßung die 800 Zuhörer auf diese Wid-mung hingewiesen. Unmittelbar nach demKonzert sprach Gräfin Bettina dem Chorihren herzlichen Dank aus.Neben vielseitigen Verdiensten um die In-sel Mainau und damit auch um die StadtKonstanz, um die vielen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter war Gräfin Sonja gerade inden vergangenen Jahren eine Botschafte-rin des Singens geworden. Sie hatte sichim Rahmen der Stiftung „Singen mit Kin-dern“ besonders um die Förderung desfrühen Singens in Kindergärten undGrundschulen verdient gemacht. Damitwirkte sie gleichzeitig für die Idee desChorsingens aller Generationen.Für unseren Chor bedeutete sie aber nochviel mehr. Dies wird äußerlich schon damitdeutlich, dass das Schicksal ihres frühenTodes unsere Absicht durchkreuzte, sieum einen Beitrag zu unserer Festschrift an-lässlich des 175-jährigen Bestehens desChores im Jahre 2009 zu bitten. Ihr 2004verstorbener Gatte, Dr. h.c. Graf LennartBernadotte, unser langjähriges Ehrenmit-glied, hatte die Verbindung zu seinem „ge-liebten und geschätzten Chor“ schon beim150-jährigen Jubiläum mit dem Artikel„Zum Ständchen aufs Schloss“ gewürdigtund manifestiert.

Die Insel Mainau, die Kultur und ihre Verbindung

zum Sinfonischen Chor

Gräfin Sonja Bernadottezum Gedenken

Gräfin Sonja und Graf LennartBernadotte anlässlichdes Besuchs einer Delegation unseres Chors zum 94. Geburtstag des Grafen im Mai 2003

10

Unser Chor, damals als „Bodan“ die be-deutende Konstanzer Kulturinstitution,sang bereits 1874 beim Besuch Kaiser Wil-helms I. auf der Mainau. Seit 1932, als der„Bodan“ den jungen neuvermählten Gra-fen – der wegen dieser Heirat auf den Prin-zentitel und die Thronrechte verzichtenmusste – im Weißen Saal des SchlossesMainau musikalisch begrüßte, warenStändchen im Schlosshof alljährlich ange-sagt. Der Autor dieser Zeilen war schon alsOberstufenschüler des Humboldtgym-nasiums aktiv als 1. Bass bei diesenabendlichen und schon legendären Män-nerchorauftritten dabei.Nicht unerwähnt bleiben soll, dass GrafLennart in seinen frühen Jahren auf derMainau in unserem „Bodan“ als 2. Basskräftig mitgewirkt hat.Nach seiner Heirat im Jahre 1972 mit Son-ja, der Tochter des damaligen Verwal-tungsdirektors Wolfgang Haunz, war derChor weiterhin mit Ständchen, Konzertenoder mit unseren befreundeten Chören aufder Mainau. Gerne gestalteten wir auchmanche privaten Anlässe der gräflichenFamilie wie Geburtstage, die Konfirmationvon Comtesse Bettina oder die Taufe vonComtesse Catherina mit.Gräfin Sonja führte die Mainau als GmbHmit Geschick, Weitsicht und kaufmänni-scher Strategie zu einem erfolgreichen Un-ternehmen. Höchste Anerkennung ver-dient aus der Sicht der Bürgerschaft von

Konstanz und der Region die weitreichen-de Entscheidung des gräflichen Ehepaa-res, die gesamte Insel in eine „Stiftung GrafLennart Bernadotte“ einzubringen und de-ren Bestand und öffentliche Zugänglichkeitdauerhaft zu sichern.Die eigentliche Stifterin war Gräfin SonjaBernadotte, sie widmete sich der weiterenEntwicklung der Insel zu einem Mittelpunktdes internationalen Gartenbaus und um-weltfreundlicher Touristik. Die Gräfin warnicht nur Geschäftsführerin, sonderngleichzeitig auch Präsidentin der „Deut-schen Gartenbau-Gesellschaft“ und desKuratoriums für die Nobelpreisträger-Ta-gungen in Lindau sowie Gründerin des„Europäischen Kulturforums Mainau“. Des-sen Präsidentin war sie von 1998 bis 2008.Damit förderte sie Musik, Literatur, Kunstund Gartenkultur in der Region Bodenseeund führte Menschen vieler europäischerLänder zusammen: im Schloss, in denprächtigen Gartenanlagen, in der wunder-vollen barocken Schlosskirche oder imexotisch anmutenden Palmenhaus.Die Südwestdeutsche Philharmonie Kon-stanz wurde gerne Kooperationspartner fürdie Open Air Konzerte im Sommer, dasJunge Kammerorchester konzertiert unterder Leitung von Wolfgang Mettler mitgroßem Erfolg regelmäßig im Weißen Saal,und viele prominente Künstler sind gerneMainauer Gäste.Die letzte große Aufführung des Sinfoni-

11

schen Chores auf der Mainau bleibt unterdem Titel „Symphonic Pops – ClassicalFilm Music Gala“ im Jahr 2004 in besterErinnerung. Carl Davis hatte die musika-lische Leitung und Schriftstellerin GabyHauptmann moderierte den Abend. Imkommenden Jahr wird die Mainau einer-seits auf 100 Jahre Lennart Bernadotte un-ter dem Titel „Zurück zu den Wurzeln“zurückblicken. Gräfin Sonja hatte die Ju-

biläumspräsentation, einen Gesangswett-bewerb und eine große Ausstellung bereitsins Rollen gebracht. Das Jahr 2009 wirdnun Anlass sein, ihrer wegen ihrer großenVerdienste zu gedenken.Derzeit ist im Rahmen eines so genannten„Konstanzer Tags“ eine Aufführung der„Carmina Burana“ am 12. Juli im Ge-spräch. Eine solche Open Air Gala würdedie guten Beziehungen zur Mainau und zurgräflichen Familie erneut vertiefen. UndGräfin Sonja würde uns dann sicher beim„O Fortuna“ wieder ganz nahe sein.

Nachdenken über Wege in eine neue Zukunft und eine weitere gute Zusammenarbeit: ein Treffen mit dem Intendanten derSüdwestdeutschen Philharmonie, Florian Riem, Gräfin BettinaBernadotte, Graf Björn Bernadotte und Wolfgang Müller-Fehren-bach (von rechts)

Linke Seite: Gräfin Sonja Bernadotte als Gastgeberin beim Dreibundtreffen 1997, das auf der Mainau startete (links). – Anlässlich der „Classical Film Music Gala“ im Juli 2004 trug Gräfin Sonja sich in das Goldene Buch des Chors ein, hier zusammen mit unserer Mitsängerin Doris Vonderach

12genannt werden. Gerade ihnen war anzu-merken, wie sehr sie sich auf das jährlicheadventliche Treffen freuen und wie tief siein unserem Chor verwurzelt sind, wie sehrsie immer noch am aktuellen Gescheheninteressiert sind und sich darüber auch kri-tisch-konstruktiv äußern, abgesehen da-von, dass es bei einem solchen Wiederse-hen ohnehin viel zu erzählen gibt. Wolf-gang Müller-Fehrenbach freute sich auchdarüber, dass von unseren jungen Mitglie-dern die meisten den Weg ins Stephans-haus gefunden haben, wo es einmal nichtums bloße Proben ging. Unter den Jungenwaren auch jene vier Sopranistinnen, dieuns verlassen werden: zwei für immer –Friederike Dratwa und Jana Werling – undzwei vorübergehend – Elisabeth Krämerund Cécile Deleye – um ein Auslandsse-mester zu absolvieren.Zwischen Hauptgang und Dessert wurdeden Reden Raum gegeben. Der Vorsitzen-de ließ das vergangene Jahr Revue pas-sieren, das eigentlich mit einem Pauken-schlag geendet und damit gleichzeitig den

Von Gisela Auchter

Schlag 19.30 Uhr wurde zum Beginn ge-rufen. Alle hatten sich inzwischen ein-

gefunden: die Aktiven in großer Zahl, Eh-renmitglieder und Senioren, nicht zuletztauch unser „Leitender Angestellter“ Wolf-gang Mettler und seine Frau Lucie. Eskonnte also losgehen – im Stephans-Saalwar das elektrische Licht gelöscht, zahlrei-che Kerzen beleuchteten den Raum undtauchten ihn in mildes, feierliches Ambien-te, die Tische waren festlich geschmückt,und besonders Hungrige konnten mit ei-nem Seitenblick erkennen, dass auch daskalt-warme Büffet aufgebaut war, reichlichbestückt mit den vielen kulinarischen Mit-bringseln aus den Küchen unserer Mitglie-der.Doch bevor sich der „Sturm auf das Büffet“austoben durfte, begrüßte unser Vorsitzen-der Wolfgang Müller-Fehrenbach die An-wesenden, unter ihnen die beiden Ehren-mitglieder Helen Wittenauer und AntonKleiner und nicht weniger als 15 „Inaktive“,wie heute die Senioren beziehungsweisedie ehemaligen Mitstreiter und Mitsänger

Wie eine große FamilieHarmonisch-entspannter Ausklang eines aufregenden Konzertjahres

13

unüberhörbaren Auftakt für das kommen-de, das Jubiläumsjahr, gesetzt hat: dieAufführung von Mozarts c-Moll-Messe mitden Ergänzungen von Robert D. Levin.Dass allein diese Ergänzungen auch Wo-chen nach der Erstaufführung in Konstanzimmer noch für Gesprächsstoff sorgen, istimmer wieder zu erleben. Da gibt es somanches Für und Wider zu hören, so man-che Frage, manche Skepsis, aber auch vielZustimmung und Begeisterung, ja Bewun-derung für Chor, Solisten und Orchester,die alle miteinander von Wagemut, Energieund Inspiration Wolfgang Mettlers zu die-ser Leistung getragen wurden – wofür ihmdie Anwesenden bei der Jahresabschluss-feier erneut spontanen Applaus spende-ten.Wolfgang Müller-Fehrenbach gab zu, dassdas Jahr von großer Herausforderung undeiner Menge Stress bestimmt worden war –auch „Carmen“ war keine leichte Aufgabe– aber es gäbe wohl niemanden, der diesalles nicht hätte mitmachen wollen. Da-durch habe das Jahr seine besondere Prä-gung erhalten, und dafür dankte er denrund 100 Teilnehmern, für Treue, Durchhal-ten und Freude an der Sache. „Wir habenes wissen wollen“ – aus manchmal zuknapper Probenzeit, aus zunächst viel-leicht unterschätzten und dann gemeister-ten technischen Schwierigkeiten bei Mo-

zart – auch bei Bizet – wurden für uns letzt-endlich Riesenerlebnisse. „Wir haben mitunserer Leistung Zeichen gesetzt inner-halb der heimischen Konkurrenz“, so derVorsitzende.Ein Jahr straffer Organisation, die schonbis in die Jahre 2009/10 reicht – ohne die„tolle Truppe“ Vorstand und Beirat, auf dieman sich jederzeit verlassen könne, ohnedie stillen und selbstverständlichen Helfer,die Inserenten, die Sponsoren wäre ein Un-ternehmen, wie es auch ein Chor unseresZuschnitts ist, nicht zu stemmen. So ende-ten seine Ausführungen denn auch mitBlick auf das kommende Jubiläumsjahr zu-versichtlich und voller Dankbarkeit für denChor, der sich als gutes Beispiel für die„erstklassige Verfassung“ einer Generatio-nen übergreifenden Gemeinschaft präsen-tiere.Das vor uns liegende Jahr wird es in sichhaben: nicht nur ein musikalisches Riesen-programm wird uns auf Kurs halten. Im-merhin steht ein gewichtiges Jubiläum be-vor. So konnte der Vorsitzende berichten,dass die Vorbereitungen für eine Fest-schrift zum Beispiel bereits angelaufen sei-en, mit dem Schwerpunkt auf den letzten25 Jahren des Chorgeschehens – aus heu-tiger Sicht 25 Jahre entscheidender quali-tativer Entwicklung.Ein zu Ende gehendes Jahr ist nicht immer

Andrea Uwira packt den Rucksack mit dem Nötigstenfür unseren Vorsitzenden

Wie sich die Bilder gleichen: sicher ist, dass jeder(Star)Dirigent mit gebührendem Applaus rechnen darf

14

nur eine Zeit des Aufbruchs, sondern oftauch eine des Abschied-Nehmens. Sowird uns beispielsweise das Don-Bosco-Heim, dem unser Mitsänger und Beirats-mitglied Gebhard Sailer lange Jahre vor-gestanden hat, als Domizil für Sitzungenwegen seiner Schließung nicht mehr zurVerfügung stehen. Abschiede gab es auch von drei liebge-wordenen Sängerkolleginnen, die über vie-le Jahre das Chorleben mitgeprägt haben:nach 16 Jahren im Sinfonischen Chor, ins-gesamt 31 Jahren als Chorsängerin über-haupt, verabschiedete sich die Altistin Do-ris Vonderach, nicht ohne Wolfgang Mett-ler 31 selbst produzierte Semmelknödelüberreicht zu haben. Abschied – ebenfallsnach 31 Jahren – nahm auch Barbara Häs-sig, nicht nur vom Chor, sondern auch vonKonstanz. Aber sie versprach, wiederzu-kommen und unsere Konzerte zu besu-chen. Für alle völlig überraschend nahmdann auch Bettina Haug „ihren Hut“ – ausberuflichen und familiären Gründen. Scha-de. Alle, samt den vier eingangs schon er-wähnten jungen Sopranistinnen, erhieltenkleine Abschiedsgeschenke sowie vieleernst- und scherzhaft gemeinte „gute Rat-schläge“ mit auf den Weg.

griffen, dass es sich bei dieser Auswahlnicht nur um Weihnachtliches handelte.Der alte französische „Tourdion“ zum Bei-spiel hat sicher die Älteren unter uns in dieZeit mit Erwin Mohr zurückversetzt, als wirmit diesem rasanten Trinklied auf der Bus-fahrt von Fontainebleau nach Konstanz dieNacht zum Tage gemacht haben. Nachdiesem herzlich und dankbar beklatsch-tem und mit Da-capo-Rufen versehenenmusikalischen Intermezzo meldete sichunser „alter“ Fan Dr. Michael Fendrich miteiner außerplanmäßigen Einlage zu Wort.Er beschrieb mit dem von einem Anonym-us stammenden „Gebet eines Dirigenten“die Gemütslage, die womöglich jedenChorleiter von Zeit zu Zeit heimsuchenmag. Auch Wolfgang Mettler? Trost und Zuspruch bekam er auf jedenFall von Frauenchorpräsidentin AndreaUwira, die in ihren Reminiszenzen an „Car-men“ und die Mozart-Messe unter dem be-ziehungsreichen Titel „Auf in den Kampf“bildhaft darauf hinwies, dass einem jeden(Star)Dirigenten der Beifall sicher ist, vonunserer Seite ohnehin. Und nachdem siedie heftigsten, amüsantesten und irre-führendsten Sprüche und Stoßseufzer –während des Probenjahres gesammeltund notiert – zum Besten gegeben hatte,packte sie für unseren Vorsitzenden einenRucksack. Sie füllte ihn mit all den gutenund nützlichen Dingen, die ihn für die kraft-raubenden Aktivitäten im kommenden Ju-biläumsjahr stärken sollen, vom Müsliriegelbis zu Tempotaschentüchern soll es ihm imBedarfsfall an nichts fehlen.Als dann kurz nach 22 Uhr das Dessert-und Käsebüffet freigegeben wurde, hieltes kaum noch jemanden an seinem Platz.Unverkennbar hat unser Chor nicht nurgute Sänger unter sich, sondern auch vieleLiebhaber süßer Verlockungen. Langsambrachen die Ersten auf, andere suchtennoch länger das Gespräch. Es war ein ent-spanntes Ausklingen in herzlich-familiärerAtmosphäre nach einem „stürmischenJahr mit fulminantem Höhepunkt“, fastschon ein vorgezogenes Jubiläumsfest.Der Ausblick auf 2009 stimmt froh.

Ja, gesungen wurde auch: ein gemein-schaftliches Lied – „O Heiland, reiß denHimmel auf“ – davon hätte es durchaus et-was mehr sein können. Aber Philipp Heiz-mann hatte wiederum seine Schar jungerSänger um sich versammelt, die die Zuhö-rer mit einer exquisiten Auswahl von A-cappella-Gesängen erfreuten. GabrielaKruse-Niermann moderierte und übersetz-te, so dass alle im Zuhörersaal schnell be-

Andrea Uwiras stille Helfer

15

Frieh ischs dunkel im Adventun elend lang ischs Nacht.I frei mi, wenn s erscht Kerzle brenntun d Nissleschal luut kracht.

Dusse glitzrets gfährlich glatt,de Wind bloost kalt ums Eck.Millione Lichtle schmicket dSchtadt,noch Schtolle riechts bim Beck.

Dirt dübe dampfts am Glüehwei-Schtand,do merk i, wie s mi friert!Glei schlürf i weng am Tässle-Rand,do wär sunscht nint bassiert.

I hett ko zweites Tässle bschtellt,do lies i uf dem Schild:„On Euro goht in Dritte Welt –pro Tass!“ I bin im Bild.

Mit beschtem Gwisse bschtell i sonu fir den guete Zweckdenn dvierte Tass, sell weiß i no,druf bin i kurz mol weg.

Bald schpillt d Musik „O Dannebomm,wie grien sin deine Blätter“.Mensch, i nimm sell Bomm mit homun mach demit guet Wetter.

Grad gwachse schtoht der do vor mir,den hott scho ebbert gschmickt.I pack des Trumm un lupfs scho schier,fascht wär mer des au glickt.

„Des isch de Bomm vum Weihnachtsmarkt!Un der bleibt do am Platz!“Der Ma kriegt fascht en Herzinfarkt –so macht der Rabatz.

Etz schtond scho dZwilling nebenand.I beig mi nackter Gwalt.„Mei Gschenk an ei!“ gib i bekannt,„i hon den dirt scho zahlt.“

Un seither gang i däglich naun schtreichel weng de Bomm,zum Gliehwei-Schtand denn nebedra.D Bscherung giets dehom.

Wolfgang Müller-Fehrenbach

Wir gedenkenunserer langjährigen Sängerin GertrudBrück. Sie verstarb am 24. Oktober 2008im Alter von nur 67 Jahren;sowie unseres ehemaligen MitsängersHartmut Baumann, der am 6. Dezember2008 im Alter von 80 Jahren gestorbenist.Tiefe Trauer gilt auch unserer Ehrensän-gerin Gretel Scholl. Nach einem erfülltenLeben starb sie mit 91 Jahren am 8. De-zember 2008. Sie war bereits seit 1934Mitglied im alten „Bodan“. Für sie warder Chor über Jahrzehnte eine Familie, indie sie sich mit Herz, Humor und Ver-stand einbrachte. Zudem galt sie alseine ausgezeichnete Sopranistin. Von

1966 bis 1968 gehör-te sie dem Beirat an.1959 konnte sie ihrSilbernes, 1974 ihrGoldenes Chor-Ju-biläum feiern. Ausge-zeichnet mit der Gol-denen Ehrennadeldes Deutschen Sän-

gerbundes und zur Ehrensängerin unse-res Chores ernannt, hatte sie sich in denletzten Jahren aus dem aktiven Chorle-ben zurückgezogen, jedoch immer nochAnteil an den aktuellen Begebenheitengenommen. Wir werden ihr ein ehrendesAndenken bewahren. Ihrer Familie spre-chen wir unser herzliches Beileid aus.

16

Hepp & Hepp Optik-Photo GmbH

Marktstätte 9 · 78462 Konstanz

Telefon +49 7531 23552

Telefax +49 7531 22604

e-mail [email protected]

web www.optik-hepp.de

Konzil-Gaststätten-Betrieb GmbHFamilie Hölzl

D-78462 Konstanzam Bodensee

Hafenstraße 2 (Im Stadtgarten)Telefon 0 75 31/2 12 21 · Fax 1 74 67

e-mail: [email protected] · www.konzil-konstanz.de

– geprüfter umweltorientierter Betrieb –

Fensterbau HäberleinGmbH

Reisstraße 10 · 78467 KonstanzTelefon 89 39-0 · Telefax 89 39-20

Fensterbau, BauschreinereiHolz-, Holz-Alu-, PVC-Fenster + TürenHaus- und ZimmertürenWärme-, Schall- undSonnenschutz-VerglasungGlas- und FachreparaturenRolläden, Insektenschutzanlagen

SINFONISCHER CHOR KONSTANZ e.V.

Präsident: Oberbürgermeister Horst FrankGeschäftsf. Vorsitzender: Wolfgang Müller-

Fehrenbach, Schützenstr. 30, 78462 Konstanz, Tel. 0 75 31 / 2 58 57, Fax 18 94 21

[email protected]: Wolfgang Mettler, Leinerstr. 18,

78462 Konstanz, Tel. 0 75 31 / 2 25 65,Fax 91 41 65, [email protected]

Anschrift: Postfach 10 19 39, 78419 KonstanzBankverbindung: Sparkasse Bodensee

038 737 (BLZ 690 500 01)

http://www.sinfonischer-chor-konstanz.de

Nachrichten 4/2008

CHORNACHRICHTENRedaktion: Dr. Hans-Joachim Knopf,

Werner-Sombart-Str. 13d, 78464 Konstanz,Tel./Fax 0 75 31 / 6 76 84

Gestaltung: Gisela Auchter, Holländerstr. 20,78465 Konstanz, Tel./Fax 0 75 31 / 4 33 66

Anzeigen: Roswitha BaumgärtnerFürstenbergstr. 46, 78467 Konstanz

Tel. 0 75 31 / 7 92 46Geschäftsstelle: Maria Rosner

Gerstäckerweg 4a, 78467 KonstanzTel./Fax 0 75 31 / 7 33 63

Bankverbindung: Sparkasse Bodensee 020 792(BLZ 690 500 01) Stichwort »Chornachrichten«

Herstellung: Jacob Druck, 78467 Konstanz

Bildnachweis:Gisela Auchter S. 2, 4, 9, 12, 13, 14; Michael Fendrich S. 2, 10 rechts; Oliver Hanser S. 2,3; Jörg Hilbert: Postkarte „Grand Solo“ S. 24; Hans-Joachim Knopf S. 5, 6, 7; Wolfgang Müller-Fehren-bach S. 11, 15; Ulla Ruck S. 10 links

17

A u s k u n f t u . A n m e l d u n g : G e r n o t M a h l b a c h e rE d u a r d - M ö r i k e - S t r . 8 • 7 8 4 6 7 K o n s t a n z T e l 0 7 5 3 1 / 7 5 0 0 2 • F a x 0 7 5 3 1 / 9 4 1 1 8 3 6w w w . v o l k s b u e h n e - k o n s t a n z . d e

. . . d i e g e m e i n n ü t z i g e B e s u c h e r o r g a n i s a t i o n r u n d

u m d e n B o d e n s e e

R I N G E

R I N G E

fS C H A U S P I E L

`M U S I K T H E A T E R

^K O N Z E R TR I N G E

i m T h e a t e r K o n s t a n z

m i t d e r S ü d w e s t d e u t s c h e n P h i l h a r m o n i e

im Thea te r S t . Ga l l en

ERGOTHERAPIE FELDENKRAIS

PHYSIOTHERAPIE

PRAXISGEMEINSCHAFT Am Tannenhof 2 78464 Konstanz 07531/8080284

FORUM4

VERENA DIEGEL ANNETTE KÖBLE-STÄBLER

ANDREA SPROLL-WALLISCH THOMAS VOGEL

VORVERKAUF: Theaterkasse (Stadttheater), Tel.: 07531/900-150Tourist-Information Konstanz, Tel.: 07531/1330-32

KARTEN: 40 / 30 / 20 / 10 Euro

Wildwestdeutsche Philharmonie Konstanz

Horst-Frank SinatraJohann Sebastian Müllerfehren-Bach

Wolfgang Amadeus Mettler

IN TRAGENDEN ROLLENChristopoulos-Willibald Gluck-Gluck

Engelsing HumperdinckFlorian Riemsky-Korsakow

SPECIAL GUESTSPaul Hindenix

Claudio Boldini

MIT TONSCHÖPFUNGEN VON UND ÜBERCarl Maria v. Ruppaner

Jürgen Mendelssohn-LeipoldySergei Müller-Rachmani-Neff

18

konstanzer 55. Jahrgang

almanach 2009Für alle Konstanzer Bürger, für Sammler, Historiker und Konstanz-Liebhaber.Die wichtigsten Ereignisse der Stadt in Rückblick und Vorschau.Broschüre mit 96 Seiten, 5 7,95

STADLER Verlagsgesellschaft mbH · 78467 Konstanz

Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Konstanz

Endlich zu HauseIhr Partner für:

MietwohnungenEigentumswohnungenEigenheimeProjektsteuerungHausverwaltungen

Benediktinerplatz 778467 KonstanzTel. 07531/98 48 - 0Fax 07531/98 48-50

[email protected]

Unterstützt durch:

Stadtmarketing Konstanz|Obere Laube 71|78462 Konstanz|Tel: +49 (0) 7531 28248-0|www.stadtmarketing.konstanz.de

Gemeinsam für Konstanz

Stadt Konstanz | Sparkasse BodenseeSiemens AG Postautomatisierung | Nycomed GmbH | Pirelli & C. Real Estate Deutschland GmbH | Mainau GmbH | Tourist Information Konstanz GmbH | Förderverein Stadtmarketing Konstanz e.V.

Das Stadtmarketing, ein Gemeinschaftsprojekt von:

19

Kanzleistr. 5 • 78462 KonstanzTel. 0 75 31 / 2 82 37 80

www.osiander.de

������������� ����������������

����������������� �������� ��������!���"#$�%&'() ����������"*+%,#-.$++/$++

�0�������

���������������� ���������������������

��������������������

20

Schluss mit Schlaflos!Ursache für Schlafschwierigkeiten ist oft ein falschesBett! Mit unserem Innova Messgerät ermitteln wir fürSie Ihr individuelles Bett.Kommen Sie zum Beratungstermin. Wir lösen IhreSchlafprobleme.

Wessenbergstrasse -Münzgasse 30 - Konstanz

Tel. 07531 22278www.betten-hilngrainer.de

F l ü g e l + K l av i e r e

Fachgeschäft, Meisterwerkstatt, Konzertservice, Stimmungen, Reparaturen, Vermietungen

Kompetenz und Qualität

Konstanz, St. Stephansplatz 23 � 07531-26615 [email protected] � www.klavier-faust.de

Sie finden bei uns eine große Auswahl an gebrauchten Markenflügeln zu interessanten Preisen.

21

Bad-Renovierungaus einer Hand

Besuchen Sie unsereFach-Ausstellung

Bad

Alles wasSchlafen

und Wohnen schöner macht

Konstanz Reichenaustr. 32neben Media-Markt

Tel. 0 75 31 - 69 00 96

BETTENHAUSTel. 0 75 31 - 69 98 80

www.eckert-badstudio.de

����������� ��� �������������� ���

��������������������������������� ��!"���"�"

��!"�#"�#���$�%

�����������&����� ����'��������� ����()�*�� +�� ��

�����������,�,����$-���. ��!"�"������#"��"�

/��0 " . 1"�.! �� " . 1"�.

2� �34���������� �����555�4���������� �����

22

D-78462 Konstanz | Paradiesstrasse 3 | Fon 07531 . 26 00 7 | www.buecherschiff.de

Lesen&träumen.

… an der Ruppanerstraße in Konstanz!

SYMPHONIEN IN BLATT UND BLÜTEKommen Sie vorbei und lassen Sie sich inspirieren…

BLUMENPARADIESBRUNNER

D-78467 Konstanz

Byk-Gulden-Straße 12

Telefon 0 75 31/98 50-0

Telefax 0 75 31/98 50 50

Wir fertigen für SieDrucksachen aller Art.Schnell, preisgünstig, zuverlässig

Öffnungszeiten: täglich 9 bis 22 Uhr Sauna ab 10 Uhr, dienstags Damensaunawww.therme-konstanz.de

23

24

Herzliche Glückwünsche zumGeburtstag:02.02.2009 Gisela Albrecht

inaktiv 60 Jahre03.02.2009 Werner Pataky

Tenor II 70 Jahre11.02.2009 Susanne Moranz

Sopran II 35 Jahre16.02.2009 Gabriela Kruse-Niermann

Alt I 50 Jahre21.02.2009 Annelise Lenzinger-Conradi

Fördermitglied 80 Jahre01.03.2009 Dr. Edith Heuer

inaktiv 65 Jahre15.03.2009 Thomas Vogel

Bass I 45 Jahre16.03.2009 Eberhard Müller

Fördermitglied 80 Jahre17.03.2009 Christina Maßmann

Alt II 40 Jahre

Die letzte SeiteNamen und Nachrichten

17.03.2009 Ilse RitzmannFördermitglied 70 Jahre

20.03.2009 Luisa Hinzeinaktiv 20 Jahre

23.03.2009 Brigitte Diebold-SiedlaczekSopran II 60 Jahre

23.03.2009 Berthold Märkle-HußBass II 55 Jahre

25.03.2009 Horst FrankEhrenmitglied 60 Jahre

02.04.2009 Romy Grimm-SchneiderSopran II 55 Jahre

02.04.2009 Dr. Peter Holzbergerinaktiv 75 Jahre

07.04.2009 Orsolya StrobelSopran I 30 Jahre

29.04.2009 Uli RiethBass I 45 Jahre

30.04.2009 Peter StrobelFördermitglied 70 Jahre

Wir begrüßenFrau Regina Neser als neues förderndesMitglied. Am 23. Dezember des vergange-nen Jahres konnte sie ihren 70. Geburtstagfeiern, zu dem wir herzlich gratulieren.

Besondere Glückwünsche gehen an…Wolfgang Müller-Fehrenbach für seine35-jährige Tätigkeit im Konstanzer Ge-meinderat. Möge sein großer Wunsch, einKonzerthaus für Konstanz, bald in Erfül-lung gehen;

sowie an unser langjähriges Fördermit-glied Philippine Läufer. Sie wurde im Ok-tober mit der „Agnes-Neuhaus-Medaille“ausgezeichnet. Fast 25 Jahre war sie Vor-sitzende des Konstanzer Sozialdienstes

Katholischer Frauen. Die Auszeichnungwurde ihr anlässlich des 100-jährigen Ju-biläums des Sozialdienstes verliehen, ins-besondere für ihr Engagement und ihre ho-he Einsatzbereitschaft, wenn es um die Be-lange des Hauses Nazareth ging, einemKinder- und Jugendhaus mit Mutter- undKind-Heim, sowie um diejenigen der Sän-tis-Schule, in der Kinder mit Entwicklungs-schwächen besonders gefördert werden.

Jörg

Hilb

ert