2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2009

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  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    1/42

    Innovationspreisdes Landes

    Baden-Wrttemberg- Dr.-ruDolf-EbErlE-PrEis -

    Dokumentation 2009 + Dokumentation 2009 + Dokumentation 2009

    Jahre

    25

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    2/421Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg Dr.-Rudolf-Eberle-Preis

    Dokumentation 2009

    Dr. Rudolf EberleWirtschaftsminister

    des Landes Baden-Wrttemberg von 1972 bis 1984

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    3/422 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

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    4/423Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Inhaltsverzeichnis

    VorworteMinister Ernst Pfister MdL, Wirtschaftsministerium Baden-Wrttemberg 4

    Guy Selbherr, MBG Mittelstndische Beteiligungsgesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH 5

    GruworteBernd Bechtold, Baden-Wrttembergischer Industrie- und Handelskammertag 6

    Wolfgang Wolf, LVI Landesverband der Baden-Wrttembergischen Industrie 7

    Joachim Mhrle, Baden-Wrttembergischer Handwerkstag e.V. 8

    Im Rckblick: Innovationspolitik in Baden-Wrttemberg 9

    25 Jahre Dr.-Rudolf-Eberle-Preis Fotografische Impressionen 11

    Einleitung 12

    Die Mitglieder des Preiskomitees 13

    PreistrgerHybrid Stentgraft System JOTEC GmbH 14

    Mechanische Schutzsysteme Strasser Maschinenbau GmbH 16

    Streulichtsensor fr Rauheits- und Formmessung OptoSurf GmbH 18

    Implantat-System fr die Mittelohrchirurgie Heinz Kurz GmbH Medizintechnik 20

    Handcoulombmeter SCHNIER Elektrostatik GmbH 22

    Sonderpreis der MBGUniverselles, mobiles Laserbeschriftungssystem mobil-mark GmbH 24

    AnerkennungenHochfrequenz-Schttelung in der Papierherstellung Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik 26

    Dekorative fugenlose Bodenspachtelmasse Kiesel Bauchemie GmbH u. Co. KG 28

    Autostereoskopische 3D-Monitore Tridelity Display Solutions GmbH 30

    Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen 32

    Innovationspreis 2010 33

    Frderprogramme des Wirtschaftsministeriums Baden-WrttembergInnovationsassistenten 34

    Innovationsgutscheine 35

    Innovationscoaching 36

    Innovationsberatungsstellen in Baden-Wrttemberg 37

    Informationszentrum Patente 39

    Impressum / Verteilerhinweis 40

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    5/424 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Vorwort

    Der Landesinnovationspreis feiert in diesem Jahr sein 25-jhriges

    Jubilum. Mit ihm wrdigt das Land mittelstndische Unterneh-men aus Baden-Wrttemberg fr herausragende Leistungen bei der

    Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder technischer Dienst-

    leistungen. Der Preis zeichnet beispielgebende Innovationen aus; er

    soll andere Unternehmen aus Baden-Wrttemberg anspornen, sich

    innovatorisch zu bettigen. Er betont den hohen Stellenwert, den

    Innovationen fr unsere Wirtschaft und damit fr das Prosperieren

    unseres Landes haben.

    Seit 1985 hat der Landesinnovationspreis, der nach dem frh verstorbenen Landeswirtschafts-

    minister der Jahre 1972 bis 1984 den Namenszusatz Dr.-Rudolf-Eberle-Preis trgt, ein weit ber

    Baden-Wrttemberg hinausreichendes Ansehen erworben. Als einer der ersten Innovationspreise

    in Deutschland stt er ber die vielen Jahre hinweg auf groes Interesse der Unternehmen. Aus

    den vielen Wettbewerbsteilnehmern knnen so immer wieder exzellente Innovationsleistungen

    ausgewhlt werden.

    Insgesamt begutachtete die Jury 1799 Bewerbungen, in denen Unternehmen aus Handwerk,

    Industrie und technischer Dienstleistung ihre Neuerungen prsentierten. 138 von ihnen wurdenfr den erzielten technischen Fortschritt, die unternehmerische Leistung und die wirtschaftlich

    erfolgreiche Umsetzung mit dem Dr.-Rudolf-Eberle-Preis ausgezeichnet. Weitere 163 Unterneh-

    men erhielten eine Anerkennung fr die hohe Qualitt ihrer Innovation, auch wenn sie nicht fr

    einen Preis ausgewhlt worden sind.

    Ich wnsche dem Landesinnovationspreis auch in den nchsten Jahren eine hohe Zahl an her-

    vorragenden Bewerbungen und den kleinen und mittleren Unternehmen aus Baden-Wrttem-

    berg weiterhin viele Ideen, Mut zur Neuerung und Hartnckigkeit bei der Umsetzung, damitBaden-Wrttemberg auch in Zukunft der Innovationsstandort Nr. 1 in Deutschland und Europa

    bleibt.

    Ernst Pfister MdL

    Wirtschaftsminister

    des Landes Baden-Wrttemberg

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    6/425Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Vorwort

    Nach Zahlen des Zentrums fr Europische Wirtschaftsforschung ist

    die Anzahl der Grndungen im High-Tech-Bereich im Jahr 2007 imVergleich zum Vorjahr um 4 % auf 19.200 gestiegen. Diese Entwicklung

    ist umso erfreulicher, als sich die Grndungsintensitt in klassischen

    Branchen abgeschwcht hat. Fr die Wettbewerbsfhigkeit des deut-

    schen Mittelstands sind technologieorientierte Unternehmen von

    wesentlicher Bedeutung. Jede Produkt- oder Verfahrensinnovation

    ist ein Stck aktive Gestaltung des stndigen Strukturwandels. Nur

    8 von 100 Grndungen sind allerdings dem High-Tech-Sektor zuzu-

    rechnen. Auerdem liegen die Werte im vergangenen Jahr deutlich

    unter denen von vor 10 Jahren. Das ZEW ist in seiner Bewertung

    eindeutig: Ein niedrigeres Niveau der Grndungsttigkeit im High-Tech-Sektor schmlert das

    knftige Leistungspotenzial der deutschen Wirtschaft.

    Trotz einer Vielzahl bedeutender Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitten,

    einer groen Dichte an Forschungseinrichtungen und Universitten, nutzt Baden-Wrttemberg

    sein Innovationspotenzial bei Weitem nicht aus. Obwohl wir Spitze bei den Patentanmeldungen

    sind, im Bereich der Neugrndung innovativer Unternehmen liegen wir nur im Mittelfeld. Sicher,

    Konzerne wie Bosch und Daimler absorbieren viele Ingenieure und Entwickler. Eine groe An-

    zahl an Aktivitten und Initiativen fr innovative Unternehmensgrndungen sind vorhanden, dasein oder andere liee sich sicher noch besser verzahnen, auch die Finanzierungsbedingungen jun-

    ger High-Tech-Grndungen sind noch nicht optimal. Doch auch das allein reicht noch nicht aus.

    Die Identifikation geeigneter Innovationen ist der Schlssel zum Erfolg. Innovations-Scouts

    sollten in baden-wrttembergischen Unternehmen Technologien suchen, die auerhalb des

    Mutterunternehmens, als kleines Pflnzchen, aufgezogen werden sollten. Wir knnen es uns

    nicht leisten, dass in Grounternehmen Innovationen in Schubladen schlummern, nur weil diese

    auerhalb des Kerngeschftsfelds liegen.

    Wir mchten mit dem Sonderpreis fr junge Unternehmen, der in diesem Jahr zum dritten Mal

    vergeben wird, junge Unternehmen fr erfolgreich umgesetzte Ideen auszeichnen. Die junge

    Unternehmensgeneration ist unser Wohlstand von morgen. Dafr mssen wir heute sorgen.

    Guy Selbherr

    Geschftsfhrer

    MBG Mittelstndische Beteiligungsgesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH

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    7/426 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Gruwort des Baden-WrttembergischenIndustrie- und Handelskammertag

    Der wirtschaftliche Erfolg Baden-Wrttembergs ist auch und vor allem

    ein Erfolg seiner Wirtschaftsstruktur. Die Vielzahl an inhabergefhrtenUnternehmen bedeutet einen Wettbewerbsvorteil. Das Wirtschaften

    orientiert sich an mittel- und langfristigen Zielen und nicht an Quartals-

    bilanzen. Solche Firmen untersttzt und frdert der Dr.-Rudolf-Eberle-

    Preis. Deshalb mchte ich dem Wirtschaftministerium im Namen der

    baden-wrttembergischen Wirtschaft danken fr die Initiierung eines

    solchen Preises. Zum 25. Mal wird dieser nun verliehen, alleine das ist

    schon Beleg fr die Bedeutung dieser Auszeichnung. Der Baden-Wrt-

    tembergische Industrie- und Handelskammertag und die zwlf Industrie- und Handelskammernim Lande gehren daher auch zu den Frderern und Untersttzern der ersten Stunde. Und wir

    werden weiter bei unseren Mitgliedsunternehmen fr eine Teilnahme werben. Wie erfolgreich

    wir dabei waren, lsst sich an der Zahl der Bewerbungen ablesen. Mehr als die Hlfte werden

    ber die IHKn eingereicht. Die IHKn untersttzen den Innovationspreis des Landes von Beginn

    an durch Bewerbung, als Anlaufstelle fr Bewerber und durch die Entgegennahme von Bewer-

    bungen.

    Baden-Wrttemberg ist der Innovationsstandort Nummer eins in Europa. Mit 4,2 Prozent des

    Bruttoinlandsprodukts liegen die FuE-Ausgaben deutlich ber dem fr 2010 von der EU fr dieMitgliedsstaaten geforderten Lissabon-Ziel von 3 Prozent. Derzeit werden in Baden-Wrttemberg

    jedes Jahr mehr als 14 Milliarden Euro von Unternehmen, Hochschulen und aueruniversitren

    Forschungseinrichtungen fr FuE-Aktivitten ausgegeben. Mit 80 Prozent wird dabei der

    Lwenanteil von der Wirtschaft aufgebracht. Um als Hochlohnland am Weltmarkt auch in Zu-

    kunft bestehen zu knnen, ist Baden-Wrttemberg als Wirtschaftsstandort zunehmend auf die

    Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen, die sich von der Konkurrenz abheben,

    angewiesen.

    Hinsichtlich der Erschlieung von Innovationspotenzialen hat der Innovationspreis des Landes

    zweierlei Bedeutung. Zum einen werden herausragende Bemhungen mittelstndischer Unter-

    nehmen um Entwicklung und Anwendung neuer Technologien honoriert und diese Unterneh-

    men so zu weiteren Innovationen motiviert. Zustzlich sensibilisiert und aktiviert der Wettbe-

    werb durch seine ffentlichkeitswirksame Vorbildwirkung auch Unternehmen, fr die Innovation

    bisher kein Schwerpunkt war. Der Wettbewerb ist damit neben Manahmen wie beispielsweise

    dem MINT-Sofortprogramm oder den Innovationsgutscheinen fr KMU ein Baustein des Landes

    zur Festigung Baden-Wrttembergs als fhrende Innovationsregion in Deutschland und Europa.

    Bernd Bechtold, Prsident

    Baden-Wrttembergischer Industrie- und Handelskammertag

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    8/427Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Gruwort des Landesverbandes derBaden-Wrttembergischen Industrie e.V.

    Innovationen sind der Schlssel zu wirtschaftlichem Erfolg. Baden-

    Wrttemberg muss sich Tag fr Tag als leistungsfhiger Standort fr diebesten Produkte, Technologien und Dienstleistungen bewhren, um

    Wohlstand und Beschftigung zu sichern. Dabei spricht einiges fr eine

    starke Position unseres Landes im weltweiten Innovationswettbewerb.

    Made in Baden-Wrttemberg ist nach wie vor rund um den Globus

    sehr gefragt und die baden-wrttembergischen Unternehmen sind auf

    vielen Mrkten fhrend. Zu den Pluspunkten der Innovationsfhigkeit

    unserer Unternehmen zhlen laut Innovationsindikator 2008 der Te-

    lekom-Stiftung und des BDI die starke Vernetzung von Firmen, Hochschulen und Forschungs-einrichtungen, die leistungsfhige Infrastruktur sowie die hohe Zahl von Patenten.

    Die Industrie und die industrienahen Dienstleistungen bilden den produktiven und innovativen

    Kern in Baden-Wrttemberg. Das lebendige Miteinander von Mittelstand und Groindustrie ist

    im globalen Zusammenhang ein Pfund fr unser Land. So arbeiten viele Unternehmen nicht

    nur eng zusammen, sie sind auch gemeinsam und international sehr nah an ihren Kunden. Die

    kleinen und mittleren Unternehmen sind dabei das Fundament und Rckgrat des Wirtschafts-

    standorts Baden-Wrttemberg. Sie sorgen fr wirtschaftliche Erneuerung und frdern durch guteIdeen Innovationen und Wachstum. Rund 96 Prozent aller baden-wrttembergischen Betriebe

    haben weniger als 50 Beschftigte. Vor allem diese Betriebe schaffen mit ihren Investitionen neue

    Arbeits- und Ausbildungspltze. 42 Prozent aller Arbeitspltze sind hier angesiedelt, vier von

    fnf Auszubildenden werden hier ausgebildet. Gleichzeitig erwirtschaften kleine und mittlere

    Unternehmen mehr als 50 Prozent unseres Bruttoinlandsproduktes und rund 80 Prozent des

    gewerblichen Steueraufkommens. Dass Baden-Wrttemberg im nationalen und internationalen

    Umfeld der Wirtschaftsstandorte einen Spitzenplatz einnimmt, verdanken wir damit im hohen

    Mae unseren mittelstndisch geprgten Unternehmen.

    Vor diesem Hintergrund freut es mich ganz besonders, dass in diesem Jahr zum 25ten Mal kleine

    und mittlere Unternehmen (KMU) mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Dr.-Rudolf-Eberle-Preis fr beispielhafte innovatorische Leistungen ausgezeichnet werden.

    Wolfgang WolfGeschftsfhrendes Vorstandsmitglied

    Landesverband der Baden-Wrttembergischen Industrie e.V.

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    9/428 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Gruwortdes Baden-Wrttembergischen Handwerkstages e.V.

    Innovationen sind besonders fr ein Land wie Baden-Wrttemberg, das

    sich im Laufe der zurckliegenden Jahre zu einer der bedeutendsten

    europischen Wirtschafts-, Forschungs- und Hochtechnologieregionenentwickelt hat, die Grundlage fr anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg.

    Die Innovations- und Technologiefrderung muss deshalb ein zentraler

    Punkt der Wirtschaftspolitik eines jeden Landes sein.

    Gerade Baden-Wrttemberg ist stolz darauf, als Marktplatz neuer Tech-

    nologien zu gelten. Das Handwerk im Lande trgt dazu einen nicht

    geringen Anteil bei. Der Einfallsreichtum der Handwerker war schon

    immer legendr. Doch lngst hat er neue Qualitten erreicht. Flexibilitt und Kreativitt ver-

    binden sich mit technischer Bildung, kooperativer Ausrichtung und Schnittstellen zur Wissen-schaft. Mit Innovationen und neuen Dienstleistungen ist das Handwerk Impulsgeber und sorgt

    fr Wachstum und Fortschritt. Von der Entwicklung bis zur Anwendung und Verbreitung von

    Innovationen, in jeder Phase des Innovationsprozesses spielt das Handwerk eine wichtige Rolle.

    Handwerksbetriebe in Baden-Wrttemberg sind Impulsgeber neuer Technologien, kompetente

    Problemlser und Optimierer oder Multiplikatoren von Innovationen. Ein groer Vorteil des

    Handwerks ist dabei die starke Marktnhe und damit auch die anwendungsbezogene und kun-

    denorientierte Entwicklung marktreifer Prozesse und Leistungen. Dies unterstreicht auch die

    groe Zahl der Bewerbungen fr den Landesinnovationspreis, die in den vergangenen 25 Jahrenber die Handwerksorganisationen eingereicht wurden.

    Innovationen bilden auch in kleinen und mittleren Unternehmen das Fundament fr den Unter-

    nehmenserfolg. In einer globalisierten Wirtschaft werden sich auch die Handwerksbetriebe nur

    dann erfolgreich am Markt behaupten, wenn sie ihre Produkte, Arbeitsverfahren und Dienstleis-

    tungen fortlaufend auf den neuesten Stand bringen und damit neue Geschftsfelder generieren.

    Auszeichnungen wie der Landesinnovationspreis ermglichen es, der ffentlichkeit deutlich

    zu machen, dass es sich lohnt, sich um die Zukunftsfhigkeit der mittelstndischen Handwerks-

    betriebe Gedanken zu machen. Die Erfolge aus dem kreativen Potenzial von Handwerksunter-

    nehmen sollen zur Nachahmung animieren, denn diese Erfolge sind Zeugnis der Neugier und

    des Mutes, etwas Neues zu versuchen und auf den Markt zu bringen. Ein gutes Beispiel des Wett-

    bewerbers bewirkt mehr, als die lngste theoretische Ausfhrung.

    Ich bin mir sicher, dass die Ideen baden-wrttembergischer Handwerksunternehmer ein reicher

    Fundus auch fr die nchsten 25 Jahre dieses Innovationspreises sein werden.

    Joachim Mhrle, Prsident

    Baden-Wrttembergischer Handwerkstag e.V.

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    10/429Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Im Rckblick:Innovationspolitik in Baden-Wrttemberg

    Das 25-jhrige Jubilum des Dr.-Rudolf-Eberle-Preises soll hier zum Anlass genommen werden,

    einen Blick zurck in die Geschichte zu werfen und kurz Einblick zu nehmen in die wirtschafts-

    politischen Umstnde seiner Entstehungszeit.Der heute eigentlich selbstverstndliche Leitsatz, dass die Kreativitt und Innovationsfhigkeit

    der kleinen und mittleren Unternehmen eine Voraussetzung ist fr die vorteilhafte wirtschaft-

    liche Entwicklung eines Landes, dieser Gedanke wird erst nach und nach zur Grundlage des

    politischen Handelns in Baden-Wrttemberg.

    Zwar hat der baden-wrttembergische Landtag ab Anfang der 70er Jahre die Mittel fr Gewerbe-

    frderung und fr das Mittelstandsprogramm kontinuierlich erhht, aber angesichts der Weltwirt-

    schaftskrise 1973/74, die auch im Land Spuren hinterlsst, mssen sich die politischen Entschei-dungstrger die Frage nach anderen und effizienteren Methoden der Wirtschaftsfrderung stellen

    (lassen).

    Diese intensiven Diskussionen werden angeheizt durch das 1971 im Auftrag der Bundesregierung

    erstellte Gutachten der Prognos AG in Basel zur Frderung kleiner und mittlerer Unternehmen,

    das in hchstem Mae verunsichernd auf die Politik wirkt: es sei ein Irrtum zu glauben, so eine

    seiner zentralen Aussagen, dass eine gelingende Mittelstandspolitik gleichzusetzen sei mit der

    Bereitstellung ffentlicher Mittel; vielmehr mssten vorhandene Positionen auf ihre Sinnhaftig-

    keit berprft und ganz neue Konzepte gefunden werden.Die Suche nach wirkungsvolleren Instrumenten fhrt zu einer neuen gesetzlichen Grundlage der

    Mittelstandspolitik in Baden-Wrttemberg, dem Mittelstandsfrderungsgesetz von 1975. Es trgt

    die Handschrift von Wirtschaftsminister Dr. Rudolf Eberle, der als Ideengeber und Motor gilt

    und von Dr. Karl Reuss, Ministerialrat im Wirtschaftsministerium, der das Gesetz konzipiert.

    Die intensivierte Technologiefrderung wird zu einer wichtigen Sule des Gesetzes. Sie zielt

    auf eine breite Anwendung moderner Technologien in den mittestndischen Unternehmen ab

    und soll die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren untersttzen. Je deutlicher sich zeigt,

    in welch hohem Mae Einkommen und Arbeitspltze in Baden-Wrttemberg von der technisch-

    innovativen Wettbewerbsfhigkeit abhngig sind, desto strker findet dieser Gedanke tatschlich

    Eingang in das politische Handeln.

    So nutzt Wirtschaftsminister Dr. Eberle 1976 die Amtseinfhrung des neuen Prsidenten des

    Landesgewerbeamts Dr. Jrgen Hildebrandt (1976 1980) dazu, Arbeitsschwerpunkte fr das

    dem Wirtschaftsministerium unterstellte Amt zu entwickeln, die er ganz auf das Mittelstands-

    frderungsgesetz abstimmt. Das Ergebnis sind organisatorische und inhaltliche Neuausrichtungen,

    in deren Zuge das LGA verschiedene Aufgaben und Einrichtungen verliert und auf drei Schwer-punktaufgaben verschlankt wird: Die Frderung von Mittelstand, Berufsbildung und technischer

    Innovation.

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    11/4210 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anfang der 80er Jahre startet die Landesregierung ein ganzes Bndel technologiefrdernder Ma-

    nahmen und Initiativen. So wird 1983 das Amt des Regierungsbeauftragten fr den Technologie-

    transfer geschaffen. Zeitlich und personell eng damit verknpft ist die Neuausrichtung der Stein-

    beis-Stiftung fr Wirtschaftsfrderung und die Aufstockung ihres Stiftungskapitals aus Mitteln

    der Landeskreditbank. berall im Land werden Technologiezentren eingerichtet, Innovations-

    beraterstellen bei Wirtschaftsorganisationen geschaffen und auch die Grndung neuer wirt-

    schaftsnaher Forschungsinstitute trgt der zunehmenden Innovationsdynamik Rechnung.

    Heute gibt es in Baden-Wrttemberg ber 450 Steinbeis-Zentren, die den Technologietransfer

    insbesondere aus den Hochschulen hin zu den Unternehmen untersttzen.

    In diese 80er Jahre, als viele Industriezweige (Unterhaltungs-, Uhren-, Textilindustrie) verschwin-

    den, neue Schlsseltechnologien sich durchsetzen und High-Tech aus Baden-Wrttemberg

    zum Markenzeichen wird, fllt die Erfindung des Landesinnovationspreises, der sehr bald nach

    Dr. Rudolf Eberle benannt wird.

    Der Preis zeichnet sich aus durch die starke Beteiligung der Unternehmen, die groe Qualittund Vielfalt der Einreichungen und durch seine exzellenten Preistrger. Er gehrt mit zu den

    ersten Innovationspreisen, die in der Bundesrepublik ausgelobt wurden und besitzt eine ausge-

    zeichnete Reputation, mittlerweile weit ber die Grenzen Baden-Wrttembergs hinaus. Seit 1985

    hat die Jury 1799 Bewerbungen begutachtet, in denen Unternehmen aus Handwerk, Industrie

    und technischer Dienstleistung ihre Neuerung prsentierten. 138 von ihnen wurden fr den

    erzielten technischen Fortschritt, die unternehmerische Leistung und die wirtschaftlich erfolg-

    reiche Umsetzung ausgezeichnet. Weitere 163 Unternehmen erhielten eine Anerkennung fr die

    hohe Qualitt ihrer Innovation.

    Nach 25 Jahren ist der Dr.- Rudolf- Eberle-Preis zu einem unverzichtbaren Bestandteil der baden-

    wrttembergischen Innovationspolitik geworden. Er hat begrndet, was hoffentlich auch in Zu-

    kunft gelten wird: Baden-Wrttemberg ist Vorreiter der Innovations- und Technologiepolitik.

    Quellen:

    Boelcke, Willi A.: Glck fr das Land.Die Erfolgsgeschichte der Wirtschaftsfrderung von Steinbeis bis heute. Stuttgart, 1992Pfister, Ernst: 25 Jahre Landesinnovationspreis Baden-Wrttembergals ein Vorreiter der Innovations- und Technologiepolitik.

    In: pro-Magazin fr die Region Heilbronn-Franken, Dezember 2009Landesgewerbeamt Baden-Wrttemberg (Hrsg.): Haus der Wirtschaft,Festschrift anlsslich der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 1988

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    12/4211Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Gabriele Eberle mit dem Prsidenten

    des Landesgewerbeamtes Dr. Karl Reuss

    und Wirtschaftsminister Hermann Schaufler 1990

    Wirtschaftsminister

    Martin Herzog bei seinem Festvortrag 1988

    Wirtschaftsminister

    Dr. Dieter Spri im Gesprch mit Preistrgern 1995

    Gemeinsam mit dem Prsidenten des Landesgewerbeamtes

    Dr. Friedrich Bullinger berreicht Wirtschaftsminister

    Dr. Walter Dring eine Anerkennungsurkunde 2003

    Wirtschaftsminister Ernst Pfister und Regierungsprsident

    Johannes Schmalzl bei der Preisverleihung 2008

    Preisverleihung durch Staatssekretr Rainer Brechtken

    und die Prsidentin des Landesgewerbeamtes

    Gisela Meister-Scheufelen 1992

    25 Jahre Dr.-Rudolf-Eberle-PreisFotografische Impressionen

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    13/4212 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Auf Vorschlag des Ministers fr Wirtschaft, Mittelstand

    und Technologie, Dr. Rudolf Eberle, beschloss die Lan-

    desregierung am 22. Oktober 1984 die Vergabe eines Inno-

    vationspreises fr kleine und mittlere Unternehmen.

    Dr. Rudolf Eberle verstarb am 17. November 1984 uner-

    wartet. Mit der Bezeichnung Innovationspreis des Lan-

    des Baden-Wrttemberg - Dr.-Rudolf-Eberle-Preis - wird

    an die Verdienste, die er sich als Wirtschaftsminister ins-

    besondere um den Mittelstand erworben hat, erinnert.

    Der Preis wird seit 1985 alljhrlich vergeben an im Land

    ansssige kleinere und mittlere Unternehmen aus Indus-

    beispielhafte Leistungen

    bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und

    technologischer Dienstleistungen oder

    bei der Anwendung moderner Technologien in Produk-

    ten, Produktion oder Dienstleistungen.

    Mit der Auszeichnung sollen diese herausragenden Bem-

    hungen mittelstndischer Unternehmen eine ffentliche

    Anerkennung finden.

    Es werden Preise in Hhe von insgesamt 50.000 Euro so-

    wie Anerkennungen vergeben.

    Einleitung Darber hinaus stellt die Mittelstndische Beteiligungs-gesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH (MBG) in diesem

    Jahr zum vierten Mal einen Sonderpreis fr Innovationen

    von jungen Unternehmen aus Baden-Wrttemberg bereit.

    Der Sonderpreis ist mit 7.500 Euro dotiert.

    Bewerbungen fr den Innovationspreis werden von fol-

    genden Organisationen der Wirtschaft entgegengenom-

    men:

    Baden-Wrttembergischer Handwerkstag e.V.

    Baden-Wrttembergischer Industrie- und Handels-

    kammertag

    Landesverband der Baden-Wrttembergischen Indus-

    trie e.V.

    Das Wirtschaftministerium hat das Regierungsprsidium

    Stuttgart mit der organisatorischen Durchfhrung beauf-

    tragt.

    ber die Vergabe des Innovationspreises und des MBG-

    Sonderpreises entscheidet ein Preiskomitee. Es bewertet

    den Wettbewerbsbeitrag nach folgenden Kriterien:

    Technischer Fortschritt

    Besondere unternehmerische Leistung

    Wirtschaftlicher Erfolg

    Die Bewerbung muss alle drei Kriterien erfllen.

    Der Wirtschaftsminister gibt die Preistrger bekannt und

    verleiht die Preise in einer ffentlichen Veranstaltung.

    trie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung fr

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    14/4213Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Dr.-Ing. Rolf-Jrgen Ahlers

    Geschftsfhrender Gesellschafter der

    ASG Luftfahrttechnik und Sensorik GmbH

    Valdo Lehari jr.Geschftsfhrer der Reutlinger Generalanzeiger Verlags

    GmbH & Co. KG

    Prsident des Europischen Zeitungsverlegerverbandes

    Gnther Lenerkraus (Vorsitz)

    Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium

    Baden-Wrttemberg

    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Johann Lhn (Stv. Vorsitz)

    Prsident der Steinbeis-Hochschule Berlin,

    Ehrenkurator der Steinbeis-Stiftung fr Wirtschaftsfrderung

    Bernhard Pfeffer

    Leiter des Referates Technik beim Handwerksverband

    Metallbau und Feinwerktechnik Baden-Wrttemberg

    Rainer Reichhold

    Prsident der Handwerkskammer Region Stuttgart

    Heribert Rohrbeck

    Geschftsfhrer der Christian Brkert GmbH & Co. KG

    Johannes Schmalzl

    Regierungsprsident, Regierungsprsidium Stuttgart

    Guy Selbherr

    Geschftsfhrer der MBG Mittelstndische Beteiligungs-

    gesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH

    Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl

    Leiter des Fraunhofer-Instituts fr Produktionstechnik

    und Automatisierung IPA

    Die Mitglieder des Preiskomitees:

    2009 wurden insgesamt 81 Bewerbungen eingereicht.

    Das Preiskomitee hat den Innovationspreis 2009 fnf Un-

    ternehmen zuerkannt. Das Preisgeld wurde aufgeteilt in

    1 x 15.000 Euro, 2 x 10.000 Euro und 2 x 7.500 Euro.

    Darber hinaus hat das Preiskomitee ber die Vergabe des

    Sonderpreises der Mittelstndischen Beteiligungsgesell-

    schaft Baden-Wrttemberg GmbH (MBG) in Hhe von

    7.500 Euro entschieden.

    Drei Unternehmen wurden mit einer Anerkennung aus-

    gezeichnet.

    Die Preise wurden am 26. November 2009 in einer ffent-

    lichen Veranstaltung verliehen.

    Die Wettbewerbsbeitrge der Preistrger sowie der Be-

    werber, die eine Anerkennung erhalten, werden in dieser

    Broschre dokumentiert.

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    15/4214Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg14 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Preistrger

    Hybrid Stentgraft System

    Die Neuentwicklung ermglicht die erfolgreiche Behandlung lebensbedrohender Erkrankungen

    der Aorta. Sie wird in der offenen Herzchirurgie zur Therapie von Ausweitungen und Einrissen

    in der Gefwand der Brusthauptschlagader angewendet. Beim Hybrid Stentgraft System handelt

    es sich um den Einsatz einer Gefprothese in Kombination mit einer minimalinvasiven Gef-

    sttze als Alternative zu den konventionellen Operationen und Behandlungsmglichkeiten.

    Durch seinen Einsatz kann das bisher zweistufige, sehr traumatische Operationsverfahren aufeinen einzigen Eingriff reduziert werden. Die innovative Prothese kombiniert klassische Gef-

    rekonstruktion mit modernem, minimal-invasivem Aortenstenting und vereinfacht die bisherigen

    Therapieverfahren deutlich.

    Der Nutzen fr die Patienten liegt im geringeren Risiko, bei oder nach der Operation zu sterben

    bzw. zu erkranken, wodurch die Behandlung auch fr ltere oder geschwchte Personen geeignet

    ist. Vorteilhaft fr den Chirurgen ist die einfache Handhabung und die sich daraus ergebende Zeit-

    ersparnis beim Einsatz des Hybrid Stentgraft Systems. Gleichzeitig wird das Gesundheitssystem

    durch damit verbundene Kosteneinsparungen entlastet.

    JOTEC GmbHHechingen

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    16/4215Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Komplexe Erkrankungen wie Ausweitungen und Einrisse

    der Hauptschlagader stellen eine lebensbedrohende Situ-

    ation fr die betroffenen Menschen dar. So wrden nach

    einer akuten Aortendissektion (Einrisse in der inneren

    Gefwand) 90 Prozent der Patienten innerhalb eines

    Monats versterben, wenn sie nicht chirurgisch therapiert

    wrden. Es gibt zwei klassische Verfahren zur Therapie

    der thorakalen Aorta (Schlagader des Brustkorbs), unter

    Einbeziehung der aufsteigenden Aorta, des Aortenbogens

    und der absteigenden Aorta:

    Eine einstufige Operation, die mit hohem chirurgischem

    Trauma und einem erheblichen Todesfall-Risiko verbun-

    den ist. Dieser Therapieansatz ist nur fr jngere Pati-

    enten geeignet und findet in der Praxis so gut wie keine

    Anwendung.

    Das zweistufige Operationsverfahren birgt ebenfalls ein

    betrchtliches Sterblichkeitsrisiko. Hinzu kommt, dass

    zwischen den beiden chirurgischen Eingriffen eine War-

    tezeit von mehreren Wochen liegen kann, so dass sich

    bis zu 30 Prozent der Patienten aufgrund ihres Alters und

    ihrer Krankheitszustandes dem zweiten Operationsschritt

    nicht mehr unterziehen knnen.

    Im Jahr 2003 wandte sich Prof. Heinz Jakob, Direktor der

    Klinik fr Thorax- und Kardiovaskulre Chirurgie am

    Westdeutschen Herzzentrum Essen, auf der Suche nach

    einer Lsung zur Behandlung von komplexen, lebensbe-

    drohenden thorakalen Aortenerkrankungen an JOTEC.

    Die zu dieser Zeit am Markt befindlichen Produkte sowie

    die etablierten Verfahren waren mit groen Nachteilen

    verbunden und nicht fr diesen Einsatz konzipiert. Nach

    Prfung der technischen Machbarkeit sowie des Markt-

    potenzials entschied man sich, in die Entwicklung einer

    Hybrid Stentgraft Prothese zu investieren. Das vorhan-

    dene Know-how bezglich Textiltechnologie fr Gef-

    prothesen sowie Nitinol Stent-Technologie versprach eine

    erfolgreiche Entwicklung. Zur Realisierung wurde ein Ent-

    wicklungsteam bestehend aus Ingenieuren verschiedener

    Fachrichtungen gebildet.

    Die Innovation

    Der technische Fortschritt liegt neben dem Hybridver-

    fahren selbst in einer einzigartigen Webtechnik, die die

    Herstellung eines blutdichten Polyestergewebes ermg-

    licht und dadurch den Blutverlust whrend der Operation

    minimiert.

    Das System besteht aus einem Stentgraft- und einem

    Gefprothesenanteil und ist mit einem speziellen Ein-

    fhrsystem ausgestattet. Mit dem Stentgraft-Anteil kann

    der chirurgisch nicht zugngliche Teil der thorakalen Aor-

    ta therapiert werden. Der gewebte Prothesenanteil ermg-

    licht eine sichere Fixierung und dient als Verbindung zur

    Rekonstruktion des Aortenbogens.

    Durch den Einsatz des Systems kann ein bisher zweistu-

    figes Operationsverfahren auf nur einen Eingriff reduziert

    werden, was fr die Patienten eine groe Entlastung be-

    deutet. Aufgrund des reduzierten Traumas kann diese

    Behandlung auch bei lteren, geschwchten oder durch

    Begleiterkrankungen vorbelasteten Patienten durchge-

    fhrt werden. Fr den Chirurgen und die Klinik sind die

    einfache Handhabung und Zeitersparnis beim Einsatz des

    Hybrid Stentgraft Systems klare Vorteile. Das Gesund-

    heitssystem wird durch die Kosteneinsparung aufgrund

    des Wegfalls einer zweiten Operation entlastet.

    Das Unternehmen

    Die JOTEC GmbH wurde 2000 von Lars Sunnanvder

    gegrndet, sie entwickelt Lsungen fr die Behandlung

    von Geferkrankungen. Am Standort Hechingen werden

    Implantate fr aortale und periphere Geferkrankungen

    entwickelt und produziert. Das Produktportfolio beinhal-

    tet konventionelle Gefprothesen, endovaskulre Im-

    plantate fr die Gef- und Herzchirurgie sowie interven-

    tionelle Radiologie und Kardiologie.

    Zu den Kernkompetenzen gehren neben der Verarbei-

    tung von Polytetrafluorethylen (u. a. Extrusion, Expan-

    sion) und Polyester (u. a. Wirken, Weben) auch Beschich-

    tungstechniken (Kollagen, Heparin) zur Herstellung der

    alloplastischen Gefprothesen. Eine innovative und

    breite Technologieplattform im Bereich Nitinol (Memo-

    ry-Metall) und Kathetertechnik bildet die Grundlage fr

    die Stentgrafts und Einfhrsysteme der minimalinvasiven

    Produktlinie.

    Das Unternehmen ist seit Grndung stetig gewachsen und

    beschftigt derzeit 129 Mitarbeiter, Tendenz steigend. Es

    wurde ein weltweites Vertriebs- und Distributionsnetz-

    werk aufgebaut mit direkten Vertriebsorganisationen in

    Deutschland, Spanien und Italien.

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    17/4216Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg16 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Preistrger

    Mechanische Schutzsysteme

    Die Sicherheit von Personen, die an Maschinen und Anlagen arbeiten, ist in der Automatisie-

    rungstechnik von groer Bedeutung. Um Menschen vor den Gefahren der Maschinen zu schtzen,

    werden blicherweise Sicherheitseinrichtungen wie Tren, Lichtvorhnge oder Schutzhauben

    angebracht. Diese konventionellen Schutzeinrichtungen haben durch ihre Nachlaufzeit jedoch

    einen negativen Einfluss auf die Produktivitt der Maschine, besonders wenn Teile zugefhrt

    werden mssen. Auf der anderen Seite sind die Anlagenhersteller immer bestrebt, die Taktzeitenihrer Maschinen zu reduzieren und unproduktive Nebenzeiten zu minimieren.

    Mit dem neuen Schutzsystem, das unter dem Namen MecLock vertrieben wird, wurde eine

    nachlauffreie Schutzeinrichtung entwickelt, welche die Sicherheitsfunktion ohne Einsatz elektro-

    nischer Komponenten realisiert. Das zentrale Element dieser Technologie ist eine rein mecha-

    nische Kontaktleiste, welche die Schutztr bei Eingriff des Maschinenbedieners sofort stoppt. Im

    Vergleich zu elektrischen Lsungen entsteht kein Nachlauf, sodass die Schutztren mit hherer

    Geschwindigkeit bewegt werden knnen, ohne den Personenschutz zu gefhrden.

    Strasser Maschinenbau GmbHWeingarten

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    18/4217Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Am 29.12.2009 tritt die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/

    EG in Kraft, die alle Maschinenhersteller gesetzlich ver-

    pflichtet, sichere Maschinen zu konstruieren. Sie gilt nicht

    nur fr komplette Maschinen, sondern erstmals auch fr

    sogenannte unvollstndige Maschinen wie z. B. Maschi-

    nentren, Handhabungseinrichtungen oder Zufhrbnder.

    Im Fall der Maschinentren soll die Schutzeinrichtung bei-

    spielsweise verhindern, dass der Maschinenbediener seine

    Finger einklemmt oder sie ihm gar abgetrennt werden. In der

    Regel werden dafr elektronische Sensorleisten eingesetzt,

    die der Maschinensteuerung einen Personeneingriff mel-

    den. Durch die Signalverarbeitung bei solchen elektrischen

    Lsungen entsteht jedoch ein Nachlauf der bewegten Teile.

    Dieser Nachlauf muss im Sicherheitskonzept der Maschine

    bercksichtigt werden, was sich allerdings negativ auf die

    Produktivitt auswirkt.

    Die Innovation

    Mit dem so genannten MecLock-Schutzsystem wurde

    eine mechanische Sicherheitstechnologie entwickelt, die

    den Personenschutz im Vergleich zu herkmmlichen elek-

    tronischen Lsungen erhht und zugleich die Produktivi-

    tt der Maschine steigert. Das System lst bei minimaler

    Berhrung der mechanischen Kontaktleiste eine sofortige,

    nachlauffreie Blockade der Schutzeinrichtung aus. Dieses

    direkte Sicherheitskonzept bentigt keine weiteren Stell-

    glieder wie Ventile oder Relais. Whrend bei elektro-

    nischen Lsungen aufwendig versucht wird, ber mehr-

    kanalige Redundanzen eine Fehlfunktion und das sich

    daraus ergebende Verletzungsrisiko statistisch auszuschlie-

    en, funktioniert die Neuentwicklung unabhngig von der

    Funktion einer Steuerung oder zustzlicher Stellglieder.

    Selbst bei totalem pneumatischem oder elektrischem

    Energieausfall ist es ausgeschlossen, dass Personen durch

    selbststndig herabfallende Schutzeinrichtungen ein-

    geklemmt werden. Da das Schutzsystem direktwirkend

    ist, entfllt die Signalverarbeitung ber eine Steuerung

    zum Stopp des Trantriebes. Durch diese nachlauffreie

    Technologie kann die Schutzeinrichtung mit maximaler

    Geschwindigkeit bis zur Schliekante verfahren werden,

    ohne die Personensicherheit zu gefhrden. Dies wiederum

    fhrt zu einer reduzierten Maschinentaktzeit und damit zu

    hherer Produktivitt.

    Das Unternehmen

    Die Strasser Maschinenbau GmbH wurde 1996 im ober-

    schwbischen Weingarten gegrndet und steht seit Be-

    ginn fr neue Ideen im Bereich der Automationstechnik

    und des Maschinenbaus. Whrend zu Anfang noch der

    Sondermaschinenbau im Vordergrund stand, werden heu-

    te Automatisierungslsungen von der Komponente bis

    zum System angeboten. Auf Basis des ersten modularen

    Profilsystems aus Stahl und Edelstahl wurde inzwischen

    ein kompletter Automatisierungsbaukasten entwickelt.

    Das Angebotsspektrum reicht von Basisprofilen ber vor-

    montierte Maschinengestelle bis hin zu kompletten Fr-

    dertechniklsungen oder Handhabungseinheiten. Mit der

    Entwicklung des mechanischen Schutzsystems konnte das

    Produktportfolio auf den Bereich Maschinenschutz ausge-

    weitet werden.

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    19/4218Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg18 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Preistrger

    Streulichtsensor fr Rauheits- und Formmessung

    Die berhrungslose, schnelle Oberflchenmessung von hochbeanspruchten technischen Kom-

    ponenten gewinnt zunehmend an Bedeutung: Hohe Umweltstandards erfordern reibungs- und

    verschleiarme Gleitflchen, Kunden erwarten Null-Fehler-Produkte in den geforderten Tole-

    ranzgrenzen - bei gleichzeitig gnstigen Preisen. Der Hersteller sieht sich also mit steigenden

    Anforderungen an die Produktivitt und die Qualittssicherung seiner Fertigungsprozesse kon-

    frontiert. Ideal wre es, wenn er die Oberflchen aller Werkstcke messen knnte, nicht nurstichprobenartig wie bisher. Dann knnte er sowohl die Werkzeugstandzeit optimieren wie auch

    die Auslieferung mangelhafter Ware verhindern.

    Die im Augenblick zum Einsatz kommenden taktilen und optischen Messgerte sind jedoch fr

    diese Art der berwachung wenig geeignet. Beide Systeme messen die Gestaltabweichungen der

    Oberflche ber Abstandsmessungen und reagieren sehr sensibel auf Vibrationen. Der neu ent-

    wickelte Oberflchensensor erlaubt nun erstmals die 100%-Oberflchenprfung feinbearbeiteter

    Werkstcke in der Maschine. Gleichzeitig erfasst er Formabweichungen mit hoher Genauigkeit.

    OptoSurf GmbHEttlingen

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    20/4219Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    In der modernen Motoren- und Getriebefertigung sind

    Reib- und Gleitoberflchen der einzelnen Komponen-

    ten fr das Funktionsverhalten von zentraler Bedeutung.

    Die Forderungen nach geringem Kraftstoffverbrauch,

    minimalem Verschlei und einem geruscharmen Ver-

    halten erfordern enge Fertigungstoleranzen hinsichtlich

    der Oberflchenrauheit und Form (Rundheit, Welligkeit)

    der beanspruchten Teile. Sowohl die Automobilindustrie

    als auch deren Zulieferer stehen in der Fertigung unter

    groem Druck, da bereits eine fehlerhafte Komponente

    im eingebauten Zustand zu einem unbrauchbaren Motor

    fhren kann und dem Komponentenlieferanten dann die

    gesamte Serie gesperrt wird.

    Die gngige Methode der Qualittssicherung ist die

    Stichprobenmessung mit taktilen Rauheits- und Rund-

    heitsmessgerten in speziell klimatisierten Prfrumen.

    Dabei wird mit einer Diamantspitze (Rauheit) oder einer

    Saphirkugel (Form) die Oberflche abgetastet und die fei-

    nen Ausschlge elektrisch gemessen. Die Bedienung ist

    sehr zeitaufwendig und erfordert speziell ausgebildetes

    Personal. Trotz dieses Aufwands knnen fehlerhafte Fer-

    tigungsteile oft nicht erkannt werden, z. B. bei spontan

    auftretenden Maschinenstrungen oder vorzeitigem Werk-

    zeugverschlei. Darber hinaus erfassen auch die mo-

    dernsten Rauheitsmessgerte nur einen winzigen Bruch-

    teil der gesamten Funktionsflche. Zur Charakterisierung

    von bestimmten Oberflchentexturen (z. B. Lngsfinishen,

    gestrahlte Oberflchen) sind sie gar nicht geeignet.

    Zwar gibt es seit einigen Jahren auch optische Profilome-

    ter und 3D-Mikroskope, die die Rauheit berhrungslos

    messen knnen und mehr Informationen von der Ober-

    flche erfassen, aber auch sie messen nur Stichproben und

    bentigen weiterhin geschultes Personal fr die Durch-

    fhrung der Messung. Ein Messgert, das auch in der rau-

    en Fertigung fr die 100%-Oberflchenmessung eingesetzt

    werden kann, ist daher ein groer innovativer Schritt in

    der Fertigungsmesstechnik.

    Die Innovation

    Die traditionelle Methode, Rauheit und Form von Ober-

    flchen zu messen, ist eine Abstandsmessung. Da die zu

    messenden Gren im Bereich von 0,001 m bis ca. 10

    m liegen, sind die entsprechenden Messgerte (egal ob

    taktil oder optisch) alle sehr vibrationsempfindlich und

    auch langsam, so dass sie selten in rauer Fertigungsum-

    gebung eingesetzt werden. Der neue Sensor basiert aufdem optischen Prinzip der Lichtstreuung, das die Mikro-

    und Makrostruktur der zu prfenden Oberflche indirekt

    durch eine Winkelmessung erfasst. Legt man den Emp-

    fngerdetektor in die hintere Brennebene eines win-

    kelkorrigierten Objektivs (Fourierebene) so ergibt sich

    die erstaunliche Tatsache, das die Messung unempfind-

    lich gegen Abstandsnderungen ist (bei ebenen Flchen

    1 mm). Ein weiterer groer Vorteil ist die flchenhafte

    Erfassung der Oberflche (ca. 1 mm Messfleckdurchmes-

    ser) und die groe Messgeschwindigkeit von 2000 Mes-

    sungen pro Sekunde. Die Software ist auf die Bedrfnisse

    der Produktion ausgerichtet, d.h. einfachste Bedienung

    und Sicherung der Messungen in einer Datenbank mit

    Schnittstellen zu bergeordneten Qualittssicherungspro-

    grammen sind gewhrleistet. Die Hauptanwendungen fr

    den Streulichtsensor sind feinbearbeitete Teile mit hohem

    Fertigungsaufwand und wichtigen Funktionsflchen wie

    Kolbenbolzen, Getriebe-, Kurbel- und Nockenwellen,

    Wlzlagerringe, feingeschliffene Stahlwalzen, gewalzte

    Metallbnder, galvanisierte Oberflchen und polierte me-

    dizintechnische Implantate.

    Das Unternehmen

    Das familiengefhrte Unternehmen OptoSurf GmbH wur-

    de 2004 gegrndet und ist auf die Entwicklung, Fertigung

    und den Vertrieb von schnellen robusten Oberflchensen-

    soren fr die automatisierte Fertigung spezialisiert. Allei-

    niger Geschftsfhrer und Gesellschafter ist Dr. Rainer

    Brodmann, der die Grundidee fr diese neue Produktent-

    wicklung aus seiner langjhrigen Ttigkeit (1979 1992)

    bei der Firma Rodenstock mitbrachte, die 1992 die mess-

    technischen Aktivitten einstellte. Mit Untersttzung alter

    Weggefhrten, befreundeter Hochschulprofessoren und

    mit Hilfe eines ersten greren Auftrags von der Gruppe

    Heat GmbH, konnte die gesamte Neuentwicklung aus ei-

    genen Mitteln finanziert werden. Bereits 2007 wurden die

    ersten Sensoren an die Industrie geliefert. Ein wichtiger

    Meilenstein in der Firmengeschichte ist die neue VDA-Richtlinie 2009, in der die neuen speziellen Rauheits-

    kennwerte des Streulichtsensors standardisiert worden

    sind, so dass in Zukunft Konstrukteure die Kennwerte in

    Zeichnungen eintragen knnen.

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    21/4220Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg20 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Preistrger

    Implantat-System fr die Mittelohrchirurgie

    Chronische Erkrankungen des Mittelohrs knnen zu einem vollstndigen Verlust des Hrverm-

    gens fhren. In vielen Fllen kann durch die Rekonstruktion der zerstrten Gehrknchelchen-

    kette mit Hilfe knstlicher Implantate den Patienten geholfen werden. Dabei stellt der Chirurg

    das Mittelohr so wieder her, dass der Schall mglichst verlustfrei vom Trommelfell zum Innenohr

    transportiert wird. Anatomisch bedingt variiert der Abstand zwischen den beiden Ankopplungs-

    punkten fr das Implantat von Patient zu Patient. Dies hat zur Folge, dass whrend einer Opera-tion mehrere Implantate unterschiedlicher Lnge steril bereitgestellt werden mssen. Damit sind

    hohe organisatorische Kosten verbunden.

    Durch ein neu entwickeltes lngenvariables Implantat-System aus Titan ist es nun mglich, al-

    len anatomisch bedingten Grenansprchen zwischen 1,75 und 7,0 mm gerecht zu werden. Im

    Operationssaal mssen lediglich noch zwei unterschiedliche Implantate vorgehalten werden, je

    nachdem, ob eine partielle oder eine totale Rekonstruktion vorgenommen wird. Die bislang er-

    forderlichen chirurgischen Instrumente knnen durch ein multifunktionales Kunststoffbauteil er-

    setzt werden. Dieses Einmalprodukt, die so genannte Sizer-Disk, ist dazu bestimmt, den Abstand

    fr das sterile Implantat auszumessen und die richtige Lnge einzustellen.

    Heinz Kurz GmbH MedizintechnikDulingen

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    22/4221Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Das Unternehmen

    Die Heinz Kurz GmbH Medizintechnik entwickelt, fer-

    tigt und vertreibt Implantat-Systeme fr die Hals-Nasen-

    Ohrenheilkunde. Das eigenstndige Familienunterneh-

    men wurde im Jahre 1982 von Heinz Kurz in Dulingen

    (Landkreis Tbingen) gegrndet. Heute fhrt es seine

    Tochter Traute Kurz. Im Jahre 1995 wurden erstmals welt-

    weit Mittelohrimplantate aus Titan im Markt eingefhrt,

    seither wachsen die Umstze stetig. Insgesamt hat das

    Unternehmen mehr als 50 nationale und internationale

    Patente angemeldet.

    Im Bereich der Mittelohrimplantate ist das Unternehmen

    in Europa marktfhrend und exportiert derzeit in 57 Ln-

    der weltweit.

    Die Firma beschftigt 29 Mitarbeiter. Im Jahre 2000

    wurde in Dallas/USA ein Tochterunternehmen gegrndet,

    das den nordamerikanischen Markt bedient.

    Die Ausgangslage

    Die anatomischen Verhltnisse im Mittelohr variieren von

    Patient zu Patient. Wenn ein passives Mittelohrimplantat

    eingesetzt wird, muss also die Lnge des Implantats indivi-

    duell und entsprechend den anatomischen Gegebenheiten

    bestimmt und ausgewhlt werden. Da die erforderliche

    Lnge aber erst whrend der Operation ermittelbar ist,

    muss fr jede Lnge (1,75 bis 7,0 mm in 0,25 mm-Schrit-

    ten) und jede Situation ein Implantat im Operationssaal

    vorhanden sein. Das bedeutet hohe Kosten fr die Liefe-

    rung und Bereitstellung und den damit einhergehenden

    organisatorischen Aufwand.

    Die Innovation

    Es wurde ein System entwickelt, das zum einen ein ln-

    genvariables Mittelohrimplantat und zum anderen eine

    multifunktionale Sizer-Disk aus Kunststoff beinhaltet.

    Das Implantat, aus reinem Titan gefertigt, wiegt insge-

    samt 4 mg und hat die Mae eines halben bis ganzen

    Streichholzkopfes. Innerhalb der oben liegenden Titan-

    platte befindet sich ein Mikromechanismus, der es dem

    Chirurgen erlaubt, die Titanplatte am Schaft fest zu fi-

    xieren. Dieser Mikromechanismus besteht aus einer Art

    Kniehebel, welcher durch Geradebiegen eines Bgels die

    Bohrung am Schaft verengt und so die Titanplatte in der

    entsprechenden Position und Lnge am Schaft fixiert. Die-

    ser Vorgang wird unter dem Mikroskop mit chirurgischen

    Instrumenten innerhalb der Kunststoffplatte gettigt. Der

    Schaft des Implantats ist 0,2 mm im Durchmesser und

    kann intraoperativ gebogen werden, damit das Implantat

    den anatomisch bedingten Situationen gerecht wird und

    angeglichen werden kann. Um die Ankopplungsqualitt

    an Trommelfell bzw. Steigbgel positiv zu beeinflussen,

    wurden die Geometrien entsprechend gestaltet und die

    Kontaktflchen in diesen beiden Bereichen mit einer Mi-

    krostruktur versehen. Je nach Schweregrad der Mittelohr-

    destruktion kommt eine Partial- oder Total-Prothese zum

    Einsatz.

    Implantat im Grenvergleich

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    23/4222Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg22 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Handcoulombmeter

    SCHNIER Elektrostatik GmbHReutlingen

    Preistrger

    Jeder kennt die kleinen, oft schmerzhaften elektrostatischen Entladungen an der PKW-Tr oder

    dem Treppengelnder. Eigentlich eine harmlose, fast alltgliche Erscheinung. Harmlos allerdings

    nur, solange diese so genannten Bschelentladungen nicht in explosionsgefhrdeten Bereichen

    auftreten. Innerhalb von explosionsfhigen Gemischen knnen diese Entladungen wie der Funke

    einer Zndkerze im Verbrennungsmotor wirken.

    Die Beurteilung, ob elektrostatische Aufladungen zndfhige Entladungen erzeugen knnenoder nicht, war ber Jahrzehnte nur mit der Gaszndsonde mglich. Dabei wurde versucht, ein

    zndwilliges Gasgemisch reell zu znden, was kostenintensiv und nicht ungefhrlich war. Auer-

    dem lieferte diese Prfung nur eine Ja/Nein-Aussage, aber keinen Anhaltspunkt dafr, wie weit

    man sich noch im sicheren oder schon im gefhrlichen Bereich befand. Mit dem neuen Hand-

    coulombmeter lsst sich sehr einfach eine Messung durchfhren, ohne eine Zndung zu verur-

    sachen. Dabei wird eine Entladung vom Prfling auf das Handcoulombmeter provoziert und der

    Energiegehalt des Funkens in Nanocoulomb gemessen. Der Messwert liefert neben der Ja/Nein-

    Aussage auch Aufschluss darber, wie gefhrlich oder ungefhrlich die Entladungen sind.

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    24/4223Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Elektrostatische Entladungserscheinungen, vom Fach-

    mann als Bschelentladungen bezeichnet, haben es in

    sich: Sie knnen - hnlich wie eine Zndkerze im Auto-

    motor - brennbare Gase und Dmpfe entznden. Damit

    sind diese von elektrostatisch aufgeladenen Kunststoffen

    verursachten Bschelentladungen ein wichtiges Thema in

    der chemischen, der pharmazeutischen und auch der Mi-

    nerall-Industrie. In diesen Industrien werden groe Men-

    gen brennbarer Flssigkeiten umgesetzt, deren Dmpfe im

    Gemisch mit Luft einer Explosionsgefahr unterliegen. In

    solchen explosionsgefhrdeten Bereichen darf es natrlich

    nicht zu zndfhigen Erscheinungen kommen.

    Bezglich elektrostatischer Aufladungen ist zwar vorge-

    schrieben, dass alle leitfhigen (metallenen) Teile, die

    durch das Verfahren aufgeladen werden knnen (z. B. ein

    Metallfass beim Befllen) zur Ableitung geerdet werden

    mssen. Doch bei Teilen aus isolierenden Kunststoffen

    funktioniert das nicht, eine Erdung ntzt dort nichts. Die

    zunehmende Verbreitung von Kunststoffen in allen Berei-

    chen machte ein Beurteilungskriterium erforderlich, wo-

    durch es zur Entwicklung der Gaszndsonde kam. Bei die-

    sem Gert wird eine geerdete Metallkugel, die von einem

    zndfhigen Brenngas-Luft-Gemisch umsplt ist, dem zu

    prfenden Teil angenhert. Falls es zur Zndung kommt,

    handelt es sich um eine gefhrliche elektrostatische Aufla-

    dung, anderenfalls nicht.

    Die Innovation

    Diese elektrostatischen Bschelentladungen weisen nicht

    nur ein Zndpotenzial auf, in ihnen wird auch ein elek-

    trischer Stromimpuls transportiert, der sich z. B. in einem

    sprbaren Stromschlag manifestiert. Tatschlich konnte

    man nachweisen, dass ein unmittelbarer Zusammenhang

    zwischen der in einer Bschelentladung transportierten

    Ladungsmenge und deren Zndfhigkeit besteht. Diese

    Ladungsmenge ist messtechnisch mit dem neuen Hand-

    coulombmeter erfassbar. Durch einfaches Annhern seiner

    Kugelelektrode an das aufgeladene Isolierstoffteil kann es

    die Zndfhigkeit der dabei entstehenden Bschelentla-

    dung bestimmen.

    Ein im Handcoulombmeter eingesetzter Mikroprozessor

    verfolgt den ansteigenden und abfallenden Spannungsver-

    lauf am internen Kondensator, wobei stets die Differenz

    des aktuellen mit dem vorherigen Wert verglichen wird.

    Die Messung wird ausgelst bei einer vorgegeben Steilheit

    und luft so lange, bis ein Wendepunkt im Spannungsver-lauf erfolgt. Dieser Wert wird angezeigt und gespeichert.

    Die Polaritt des Ladungsimpulses beeinflusst das Messer-

    gebnis nicht, wird aber angezeigt.

    Gegenber der Prfmethode mit der Gaszndsonde hat

    die Messung mit dem Handcoulombmeter den groen

    Vorteil, dass sie Messwerte liefert und damit auch Einfluss-

    nahmen auf die elektrostatische Aufladbarkeit tendenziell

    erkennbar macht.

    Das Handcoulombmeter ist so gestaltet, dass es bis zu 500

    Messwerte speichern kann und sich somit der Verlauf von

    Aufladungen verfolgen lsst. Gewissenhaftes Arbeiten vor-

    ausgesetzt, erfordert die Anwendung des Handcoulomb-

    meters keine Fachkenntnisse der Elektrostatik und kann

    daher von der Sicherheitsfachkraft oder einer unterwiese-

    nen Person eingesetzt werden. Fr die Anwender existiert

    mit diesem Produkt erstmalig die Mglichkeit, leicht und

    wirtschaftlich sichere Produkte zu entwickeln und zu qua-

    lifizieren bzw. die Sicherheit im eigenen Betrieb herzustel-

    len und zu berwachen.

    Das Unternehmen

    Die SCHNIER Elektrostatik GmbH wurde 1977, zunchst

    als Einzelfirma, in Reutlingen gegrndet. Das Familien-

    unternehmen hat sich auf den Bereich elektrostatische

    Anwendungen spezialisiert und ist bereits seit zwei Jahr-

    zehnten in Normungsgremien vertreten. Heute zhlt das

    Unternehmen zu den Innovationsfhrern in diesem Spe-

    zialgebiet.

    Da die Produkte vielfach im explosionsgefhrdeten Be-

    reich eingesetzt werden und teilweise ber EG-Baumus-

    terzulassungen verfgen, ist das Unternehmen bereits seit

    Jahren nach ISO 9001 und darber hinaus nach EN 13980

    zertifiziert.

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    25/4224 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Universelles, mobiles Laserbeschriftungssystem

    mobil-mark GmbHBlaustein

    Die Laserbeschriftung zur Kennzeichnung von Teilen ist in der industriellen Fertigung heute weit

    verbreitet. Da jedoch die zu beschriftenden Teile oder Etiketten zur Laseranlage gebracht werden

    mssen, konnte man bislang nur kleinere Teile beschriften, die in die blichen stationren Laser-

    existiert, mit dem auch groe Teile gekennzeichnet werden knnen, wurde in dreijhriger Ent-

    wicklungszeit ein mobiler Beschriftungslaser entwickelt. Mit seiner Hilfe knnen speziell solcheMaschinen, Gerte und Produkte beschriftet werden, fr die die stationren Laseranlagen nicht

    ausreichen. Dabei zeichnet sich das unter der Bezeichnung mobil-mark 1 vermarktete mobile

    Laserbeschriftungssystem durch seine Vielseitigkeit und die einfache Bedienung aus. Es eignet

    sich damit insbesondere fr mittelstndische Unternehmen. Das Handteil mit dem Laserkopf

    wiegt nur 2,5 Kilogramm. Die Steuereinheit enthlt auerdem die komplette Beschriftungssoft-

    ware. Das System lsst sich so umrsten, dass innerhalb weniger Minuten abwechselnd zum Bei-

    spiel Grobehlter, Werkzeuge oder Kleinteile beschriftet werden knnen. Auch Typenschilder

    aus Stahl oder Laserbeschriftungsfolien sind damit schnell herstellbar.

    Sonderpreis der MBG

    anlagen hineinpassen. Nachdem eine Marktrecherche ergeben hatte, dass weltweit kein Gert

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    26/4225Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Das Beschriften oder Markieren von Produkten mit Hilfe

    eines Laserstrahls ist ein heute nicht mehr wegzudenken-

    der Bestandteil bei der Teilekennzeichnung der industri-

    ellen Fertigung. Abhngig vom zu beschriftenden Material

    kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung. Weit

    verbreitet ist zum einen die Anlassbeschriftung, bei der

    die metallische Oberflche durch eine Temperaturerh-

    hung einen farbigen berzug erhlt und zum anderen der

    Farbabtrag bei beschichteten Gegenstnden. Ein drittes

    Verfahren ist das Gravieren, bei dem mit gepulsten Lasern

    ein Materialabtrag auf verschiedensten Materialien mg-

    lich ist.

    Die Kennzeichnung von Teilen mittels Laserbeschriftung

    ist wasser- und wischfest und damit sehr dauerhaft. Die

    zu beschriftenden Teile werden dabei in der Regel zum

    Lasersystem gebracht, so dass nur kleinere Teile mit dem

    Laserverfahren beschriftet werden knnen. Dass Bedarf

    besteht fr ein universelles, mobiles Laserbeschriftungs-

    system, mit dem man auch groe, schwere oder sperrige

    Teile beschriften kann, wurde durch eine Marktrecherche

    ermittelt. Im Jahr 2003 wurde die mobil-mark GmbH mit

    dem Ziel gegrndet, ein neues Lasersystem fr den uni-

    versellen Industrieeinsatz zu entwickeln.

    Die Innovation

    Das neue mobile Laserbeschriftungssystem hebt sich von

    den bislang vorhandenen Beschriftungslasern vor allem

    durch sein neuartiges Aufbaukonzept, durch seine zum

    Patent angemeldete Sicherheitstechnik und durch seine

    universellen Einsatzmglichkeiten ab. Es besteht aus ei-

    ner fahrbaren Versorgungseinheit mit Stromversorgung,

    Laserpumpdiode, Beschriftungs- und Sicherheitssoftware

    sowie Drucklufterzeugung und -absaugung. Der luftge-

    khlte Festkrperlaser, der zur Beschriftung dient, ist ber

    einen Versorgungsschlauch mit der fahrbaren Basiseinheit

    verbunden. Er ist direkt in dem Handteil untergebracht,

    welches auf das zu beschriftende Gut aufgesetzt wird. Die

    Khlluft erfllt mehrere Aufgaben: Sie sorgt auch fr die

    Splung des Prozessraumes zur Entfernung von Abgasen

    und Stuben. Diese werden durch ein Filtersystem in der

    fahrbaren Basiseinheit entgiftet. Fr das bedienergefhrte

    Handteil wurde gemeinsam mit dem Technischen ber-

    wachungsverein Stuttgart ein Sicherheitskonzept ausgear-

    beitet, das ein Austreten des Laserstrahls und des entste-

    henden Streulichtes sicher verhindert.

    Nach dem Aufsetzen des mobilen Handteils berwa-chen drei Sicherheitsschalter die Prozessraumabdeckung.

    Zustzlich wird durch einen Drucksensor der durch die

    Khlluft entstehende berdruck sensiert. Alle Sensoren

    werden durch eine Sicherheits-SPS permanent abgefragt

    und kontrolliert. Der Laser ist mit Hilfe dieser Schalter

    und Sensorvorrichtungen abgesichert und erfllt bei be-

    stimmungsgemem Gebrauch die Sicherheitsanforde-

    rungen der Laserschutzklasse 1.

    Durch seinen einzigartigen Aufbau eignet sich das Laser-

    system auch ideal fr die Kennzeichnung im Anlagen- und

    Sondermaschinenbau. Hier kann auf groe Sicherheits-

    umhausungen verzichtet werden und auch zustzliche

    Absauganlagen knnen in der Regel entfallen. Das Laser-

    beschriftungssystem eignet sich ebenfalls fr den Einsatz

    in Fertigungseinrichtungen, an denen kleine und mittlere

    Serien zu kennzeichnen sind.

    Das Unternehmen

    Im Jahr 2003 wurde die mobil-mark GmbH gegrndet,

    die heute vier Mitarbeiter mit der Entwicklung und dem

    Bau von Laserbeschriftungssystemen beschftigt. Seit der

    Vorstellung des ersten Gertes auf der Hannover Messe

    2006 wurde das Beschriftungssystem konsequent weiter-

    entwickelt und durch neue Vorstze, Haltevorrichtungen,

    Fokussierhilfen und ein automatisches Folienmodul er-

    gnzt. Nach Ausbau der Produktionseinrichtungen undEinstellung weiterer Mitarbeiter ist die Entwicklung einer

    neuen Gertegeneration vorgesehen, die insbesondere

    grere Beschriftungsfelder und hhere Leistungsdichten

    zum Ziel hat.

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    27/4226Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg26 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anerkennung

    Kaum ein Parameter hat bei der Papierherstellung einen solch nachhaltigen Einfluss auf die Qua-

    littseigenschaften von Papieren wie die Formation. Unter Formation versteht man die Lage der

    Fasern einer Papierbahn. Fr den Laien weitgehend unbemerkt, entscheidet eben diese Lage ber

    die Qualitt der Papiere. Je gleichmiger die Formation, desto hherwertiger ist das Papier was

    sich in einer geringen Wolkigkeit ausdrckt, wenn man das Blatt Papier gegen das Licht hlt.

    Entscheidend beeinflusst wird die Formation vom Stoffauflauf und den Entwsserungselementen,besonders jedoch von der Brustwalzenschttelung.

    Der neu entwickelte TURBOShaker ist ein solches Aggregat zur Hochfrequenz-Schttelung

    von Brustwalzen an Papier- und Kartonmaschinen. Er zeichnet sich durch hohe Leistungsdichte

    bei geringem Energieverbrauch aus. Die Schttelfrequenzen des hydraulischen Antriebs sind bis

    600 Hz stufenlos einstellbar. Damit knnen Schtteldistanzen bis zu 25 mm erreicht werden.

    Gebr. Bellmer GmbH MaschinenfabrikNiefern-schelbronn

    Hochfrequenz-Schttelung in der Papierherstellung

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    28/4227Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Die klassischen Rttelwerke erfahren ihre Leitungsgren-

    zen durch die mechanischen Festigkeiten der verwendeten

    Kurvenerzeuger. Auch der Einsatz von Leichtbau-Brust-

    walzen kann die Grenzen kaum ber 500 m/min Papier-

    maschinen-Geschwindigkeit steigern. Moderne Papier-

    maschinen werden jedoch in weit hheren Bereichen mit

    teilweise sogar mehr als der doppelten Geschwindigkeit

    betrieben.

    Die blichen Anlagen zur Hochfrequenz-Schttelung der

    Brustwalzen haben einen groen Platzbedarf und sind be-

    grenzt in ihrer Leistung bzw. Geschwindigkeit. Fr die mo-

    derne Papierherstellung besteht also eine groe Nachfrage

    nach Hochfrequenz-Schttelaggregaten in kompakter

    Bauweise zu moderaten Investitionskosten.

    Die Innovation

    Da mit zunehmender Geschwindigkeit der Papiermaschi-

    nen die klassische Schttelung immer mehr an Bedeu-

    Brustwalzen an Papier- und Kartonmaschinen mit hydrau-

    lischem Antrieb entwickelt. Wichtigstes Ziel war eine

    hohe Leistungsdichte bei niedrigem Energieverbrauch und

    kleinen Baumaen, um auch bei engen Platzverhltnissen

    bestehende Papiermaschinen nachrsten zu knnen. Das

    bekannte Funktionsprinzip beruht auf der Erzeugung von

    Krften durch rotierende Unwuchten. Diese Krfte ber-

    lagern sich bei Kombination mehrerer Unwuchten. Sie

    sind so angeordnet, dass sie sich in vertikaler Richtung

    kompensieren, d.h. Schwingungen in die Gebudestruktur

    nicht auftreten. Hingegen ist die fr die positive Beein-

    flussung der Formation notwendige hohe Schttelfrequ-

    enz quer zur Produktionsrichtung bis 600 Hz mittels eines

    hydraulischen Antriebs stufenlos einstellbar.Durch den hydraulischen Antrieb ergibt sich gegenber

    einem elektrischen Antrieb der Vorteil, dass durch den

    geringeren Platzbedarf ein Anbau an bestehende Papier-

    maschinen mglich wird.

    Somit kann auch an einer verbauten Anlage die Qua-

    litt der Papiere durch einfache Nachrstung mit einem

    Hochfrequenz-Schttler auf den neuesten Stand der Tech-

    nik gebracht werden. Durch die Papierformation wird die

    Papierqualitt nachhaltig verbessert, die Reifestigkeit er-

    hht und die Bedruckbarkeit erleichtert. Da die bessere

    Blattstruktur (Formation) auch mit billigeren Rohstoffen

    eine noch ausreichende Papierqualitt ermglicht, kann

    auf niedrigere Rohstoffqualitten mit einem hheren Alt-

    papieranteil zurckgegriffen werden.

    Das Unternehmen

    Seit 1842 fertigt Bellmer Maschinen und Anlagen fr die

    Papierindustrie. 1972 kommt der Produktbereich Separa-

    tion Technology hinzu die Winkel-Presse zur optima-

    len Schlammentwsserung sowie der TurboDrain zur

    effizienten Schlammeindickung. Smtliche Produkte wer-

    den am Standort Deutschland gefertigt. Das Unterneh-

    men ist weltweit ttig und hat in der Firmengruppe 375

    Mitarbeiter. Das Familienunternehmen wird heute in der

    sechsten Generation von den Brdern Erich, Martin und

    Philipp Kollmar geleitet.

    Brustwalze mit angebautem Hochfrequenz-Schttler

    Trotz extrem beengter Platzverhltnisse einbaubar

    Verbesserte Papier-Formation durch Brustwalzenschttelung

    Ohne TurboShaker Mit TurboShaker

    tung verliert, wurde die Hochfrequenz-Schttelung von

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    29/4228Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg28 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anerkennung

    Dekorative fugenlose Bodenspachtelmasse

    Bden sind heutzutage mehr als nur die Flche, die anderen Bauteilen als Untergrund dient. Der

    Trend geht zu Bden als gestalteten und gestaltenden Objekten, die eine eigene Betrachtung

    und Wertschtzung verdienen. Fugenlose Bden vermitteln den Eindruck von Grozgigkeit und

    edler Oberflche. In hochwertigen Rumen sind sie ein auffallendes Funktions- und Gestaltungs-

    element.

    Bei der neu entwickelten Bodenspachtelmasse handelt es sich um eine zementgebundene Masse,die mit Polymeren und Additiven vergtet ist. Das unter der Bezeichnung Servo-Art CeFlo

    vertriebene Produkt ermglicht vllig neuartige ganzheitliche Gestaltungskonzepte im Innen-

    ausbau. Die dekorative Bodenspachtelmasse erhrtet spannungsarm und lsst sich so auch auf

    groen Flchen fugenlos einbauen. Die eleganten, ebenen Flchen gengen hchsten optischen

    Ansprchen und zeichnen sich durch eine wirtschaftliche Verarbeitung, hohe Lebensdauer, nied-

    rigen Verschlei sowie einfache Pflege und Reinigung aus.

    Kiesel Bauchemie GmbH u. Co. KGEsslingen

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    30/4229Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Herkmmliche Massen auf Zementbasis weisen oftmals

    ein sehr hohes Schwinden beim Abbinden auf. Dies fhrt,

    je nach Gre der Schwindung und Beschaffenheit des

    Untergrunds, zu Rissbildung. Durch die auftretende Scher-

    spannung kann sogar der Untergrund beschdigt werden.

    Ziel der Neuentwicklung war es, eine zementgebundene,

    dekorative Spachtelmasse zu entwickeln, die nahezu span-

    nungsfrei abbindet und dadurch fast keine Scherkrfte in

    den Untergrund einleitet. Erreichen wollte man eine riss-

    freie Oberflche auch auf groen Flchen in Schichtdicken

    bis zu 10 mm.

    Die Innovation

    Das neu entwickelte Produkt ist universell einsetzbar und

    lsst eine sehr individuelle Gestaltung zu. Mglich war

    dies durch die Entwicklung eines einzigartigen, speziell

    formulierten, schnell erhrtenden und schnell belastba-

    ren Systems aus vier verschiedenen Spezialbindemitteln,

    unter anderem Zemente sowie besondere Polymere und

    Hochleistungsadditive. Durch die Zement-/Polymerbin-

    dung stellt sich ein hohes, sicheres und schnelles Abbin-

    deverhalten ein, welches die Masse sehr widerstandsfhig

    gegenber mechanischen Beanspruchungen macht. Auf-

    grund der Verwendung von Hochleistungspolymeren ist

    die Masse nicht sprde und durch die volumenstabile Er-

    hrtung wird eine hohe Festigkeit des Bodens erreicht. So

    erhrtet die Masse praktisch spannungsfrei, bildet keine

    Risse und haftet auch durch das dazu gehrende Grundie-

    rungssystem hervorragend auf dem Untergrund. Die er-

    reichte Druckfestigkeit von ca. 65 N/mm2 ist dabei auer-

    ordentlich hoch und fhrt zur schadensfreien Belastbarkeit

    in den vorgesehenen Anwendungsbereichen. Andere am

    Markt erhltliche Massen zeigen eine Druckfestigkeit von

    nur 30 N/mm. Zwischen den ersten Versuchsanstzen im

    Labor und der Marktreife liegen ca. vier Jahre intensiver

    Entwicklungsarbeit. Das Resultat war nicht nur die Masse

    selbst, sondern ein umfassendes Produktprogramm von

    der Grundierung ber den Oberflchenschutz bis hin

    pumpbar und lsst sich dadurch schnell und wirtschaftlich

    verarbeiten. Durch flssige Farbkomponenten, die dem

    Anmischwasser beigegeben werden, lsst sich der Boden

    in der Masse einfrben. Der neue fugenlose dekorative

    Boden ist ein Produkt, das den Wnschen der Auftrag-

    geber nach individueller, hochwertiger Raumgestaltung

    Rechnung trgt.

    Zur Absicherung des Produktprogramms wurde ein Schu-

    lungskonzept entwickelt. In Seminaren werden die Hand-

    werksbetriebe in die fr das neue Produkt entwickelten

    Verarbeitungsmethoden eingefhrt. Nur geschulte Part-

    nerbetriebe erhalten eine Zulassung zum Einbau der B-

    den, was zu einer hohen Verarbeitungsqualitt und letzt-

    lich zur Zufriedenheit der Bauherren fhrt.

    Das Unternehmen

    Die Firma Kiesel Bauchemie GmbH u. Co. KG ist ein

    Hersteller von Verlegewerkstoffen fr Bodenbelge. Kern-

    kompetenz ist die Entwicklung von Spachtelmassen, Dis-

    persionsklebstoffen fr das Verlegen von elastischen und

    textilen Bodenbelgen, Verlegewerkstoffen fr Parkett

    sowie die Entwicklung von Feinmrteln fr das Verlegen

    von keramischen Fliesen, Platten und Naturwerkstein.

    Seit 1959 am Markt, hat sich das Unternehmen zu einem

    technologischen Marktfhrer entwickelt und hat durch

    zahlreiche Innovationen immer wieder Impulse fr denMarkt gegeben.

    Herkmmliche Spachtelmasse

    Neue Spachtelmasse ServoArt CeFlo

    zur Pflege. Trotz der komplexen Rezeptur ist die Masse

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    31/4230Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg30 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anerkennung

    Autostereoskopische 3D-Monitore

    Bei den neu entwickelten autostereoskopischen Monitoren handelt es sich um Gerte, die ver-

    schiedenste Inhalte wie Objekte, Bilder, Animationen und Videos so darstellen knnen, dass

    beim Betrachter ein rumlicher Eindruck entsteht. Das Besondere daran ist, dass die 3D-Effekte

    ohne Verwendung weiterer Hilfsmittel, wie z. B. der bekannten Anaglyph-Brillen (Rot-Grn-Bril-

    len), wahrgenommen werden. Erreicht wird dies durch hochentwickelte optische Technologien,

    die dafr sorgen, dass die Augen des Betrachters eine jeweils leicht unterschiedliche Perspektiveder auf dem Monitor dargestellten Inhalte sehen. Das menschliche Gehirn verarbeitet diese zwei

    unterschiedlichen Perspektiven zu einem rumlichen Bild.

    Die Monitore gibt es fr Einzel-Anwender mit zwei Perspektiven des Bildinhalts und fr Gruppen

    57 Zoll, die hchste Bildauflsung liegt bei 491.000 Pixel. Ein Monitor mit integriertem PC wird

    ebenfalls angeboten. Die Gerte werden gerne in der Werbung, auf Infostnden und in Ein-

    kaufszentren eingesetzt, finden aber auch in der Industrie fr Prsentationen, Konstruktion und

    Design und in der Medizintechnik Verwendung. Der dreidimensionale Eindruck und das schein-

    bare Heraustreten der Inhalte aus dem Monitor stellen einen Blickfang dar und fhren so zu einer

    erhhten Aufmerksamkeit bei den Betrachtern.

    Tridelity Display Solutions GmbHSt. Georgen

    mit fnf unterschiedlichen Perspektiven. Die Bildschirmdiagonalen reichen entsprechend von 10 bis

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    32/4231Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Bewegte Bilder dreidimensional darzustellen ist ein Trend

    des 21. Jahrhunderts. Die Filmindustrie setzt die zur Ver-

    fgung stehenden Technologien ergnzt durch perfekte

    Computeranimationen schon seit geraumer Zeit ein.

    Allerdings verpuffen die mglichen 3D-Effekte, wenn 3D-

    Filme auf 2D-Bildschirmen abgespielt werden, da die drei-

    dimensionale Raumillusion nicht bertragen wird. Um

    diese Mglichkeiten nutzen zu knnen, bedarf es spe-

    zieller Monitore.

    Die 3D-Technik wird vermehrt in der Werbung, an Info-

    stnden oder an Orten mit hohem Publikumsverkehr wie

    Flughfen oder Einkaufszentren eingesetzt. Doch nicht

    nur in der Medienwelt hat die 3D-Darstellung ihre In-

    teressenten gefunden. Die Industrie nutzt 3D-Monitore

    bereits in den Bereichen Konstruktion und Design, aber

    auch zu Prsentations- und Diskussionszwecken. Die Me-

    dizintechnik setzt ebenfalls 3D-Monitore ein, um Krper-

    scans dreidimensional darzustellen. Auch in der Architek-

    tur wird die 3D-Darstellung immer beliebter.

    Die Innovation

    Grundstzlich muss bei den neu entwickelten 3D-Moni-

    toren zwischen zwei Prinzipien unterschieden werden:

    Bei den so genannten Multi-View-Gerten werden -- durch

    die spezielle Ansteuerung einer optischen Linse -- fnf un-

    terschiedliche Perspektiven vor dem 3D-Monitor aufge-

    baut. So knnen mehrere Nutzer gleichzeitig aus unter-

    schiedlichen Blickwinkeln rumlich sehen und sich dabei

    frei vor dem Monitor bewegen.

    Bei den so genannten Single-Viewer-Gerten werden fr

    den Einzel-Anwender zwei Perspektiven des Bildinhaltes

    vor dem Monitor aufgebaut. Der groe Vorteil gegen-

    Bildauflsung je Auge und eine bessere Bildtrennung der

    einzelnen Bildperspektiven. Dies fhrt zu einer hheren

    3D-Bildtiefe und auch sehr geringe Tiefenunterschiede

    lassen sich rumlich visualisieren.

    Fr einen optimalen 3D-Eindruck und zur Vermeidung

    rumlich invertierter Bildeindrcke mssen sich die Au-

    gen des Benutzers genau in den dazugehrigen Stereo-

    zonen, den so genannten Sweet Spots befinden. Ein

    Tracking-System bewirkt, dass sich der Sweet Spot den

    Bewegungen des Betrachters stetig anpasst. So kann sich

    der Anwender frei vor dem Monitor bewegen, ohne das

    die Bildqualitt leidet. Die Single-Viewer-Technologie ist

    prdestiniert fr das Arbeiten am 3D-Arbeitsplatz.

    Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten wird bei den Neu-

    entwicklungen auf eine brillenfreie Lsung gesetzt. Zwar

    muss dafr theoretisch ein gewisser Auflsungsverlust in

    Kauf genommen werden, aber die immer hhere Aufl-

    sung von 2D-Panels gleicht diesen Nachteil aus.

    Die Monitore knnen aufgestellt, aufgehngt oder ein-

    gebaut werden, alle Variationen sind mglich. Auerdem

    wurde ein 42-Multi-View-Display entwickelt, bei dem der

    bentigte PC im Gehuse integriert ist. Da keine weiteren

    Komponenten bentigt werden, ist dieser Monitor auch

    fr Bereiche mit starkem Publikumsverkehr geeignet.

    In der Medizintechnik wurde durch eine Kooperation mit

    der Firma Visage Imaging eine direkte Einbindung der 3D-

    Monitore in die Visualisierungssoftware Amira erreicht,

    wodurch Krperscans nun dreidimensional betrachtet

    werden knnen. Alle Monitore knnen mit Virtual Re-

    ality ausgestattet werden und bieten damit interaktive

    Arbeitsmglichkeiten. Durch die OpenGL-Programmier-

    schnittstelle sind sie mit allen gngigen Softwareapplika-

    tionen kompatibel.

    Das Unternehmen

    Schon vor dem Start des Unternehmens im Jahr 2006

    waren die drei Grnder Marco Lopes, Johannes Sigwart

    und Michael Russo auf dem Gebiet der 3D-Darstellung

    ttig. Sie entschlossen sich, ihre Ideen, Kenntnisse und

    Fhigkeiten in der TRIDELITY Display Solutions GmbH

    einzubringen und umzusetzen.

    Die Monitore werden aus zugekauften Standardkompo-

    nenten sowie zustzlichen nach eigenen Vorgaben gefer-

    tigten Spezialkomponenten am Firmensitz in St. Georgen

    hergestellt. Kern-Know-how des Unternehmens sind die

    Abstimmung der verschiedenen Komponenten aufeinan-

    der, die Entwicklung der spezifischen Komponenten so-

    wie die reibungslose softwaretechnische Anbindung der

    Monitore an die verschiedenen Steuerungs- und Content-Schnittstellen.

    Multi-View-Display

    ber der Multi-View-Technologie ist die sehr viel hhere

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    33/4232 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen

    Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik

    Hauptstrae 37 - 43

    75223 Niefern-schelbronn

    Tel.: (07233) 74-450

    Fax: (07233) 74-100www.bellmer.de

    Heinz Kurz GmbH Medizintechnik

    Tbinger Strae 3

    72144 Dulingen

    Tel.: (07072) 9179-29

    Fax: (07072) 9179-79

    www.kurzmed.de

    JOTEC GmbH

    Lotzencker 23

    72379 Hechingen

    Tel.: (07471) 922-311

    Fax: (07471) 922-100

    www.jotec.net

    Kiesel Bauchemie GmbH u. Co.KG

    Wolf-Hirth-Strae 2

    73730 Esslingen

    Tel.: (0711) 93134-0

    Fax: (0711) 93134-171www.kiesel.com

    mobil-mark GmbH

    Erhard-Grzinger-Strae 103

    89134 Blaustein

    Tel.: (0731) 9501 805

    Fax: (0731) 9501 806

    www.mobil-mark.

    OptoSurf GmbH

    Nobelstrae 9-13

    76275 Ettlingen

    Tel.: (07243) 7660-13

    Fax: (07243) 7660-34www.optosurf.com

    SCHNIER Elektrostatik GmbH

    Bayernstrae 13

    72768 Reutlingen

    Tel.: (07121) 90973- 0

    Fax: (07121) 90973-99

    www.schnier-elektrostatik.de

    Strasser Maschinenbau GmbH

    Gaustra e 9

    88250 Weingarten

    Tel.: (0751) 56161-0

    Fax: (0751) 56161-8

    www.strasser-gmbh.com

    Tridelity Display Solutions GmbH

    Leopoldstrae 1

    78112 St. Georgen

    Tel.: (07724) 85980-60

    Fax: (07724) 85980-69www.tridelity.de

    de

    6

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    34/4233Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Innovationspreis 2010

    Der Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg Dr.-Rudolf-Eberle-Preis und der

    Sonderpreis der Mittelstndischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH (MBG)

    werden jhrlich gemeinsam ausgeschrieben. Die Ausschreibung fr das Wettbewerbsjahr 2010

    wird voraussichtlich ab Anfang Februar 2010 vorliegen. Die Ausschreibung wird als PDF-Datei im Internetportal des Wirtschaftsministeriums Baden-Wrttemberg und unter der Adresse

    www.innovationspreis-bw.de abrufbar sein. Die gedruckte Fassung der Ausschreibung kann auch

    ber das Informationszentrum Patente des Regierungsprsidiums Stuttgart angefordert werden.

    Ausschreibungsanforderungen sind zu richten an:

    Regierungsprsidium Stuttgart

    Informationszentrum Patente

    Willi-Bleicher-Strae 19

    D-70174 Stuttgart

    Telefon: (0711) 123-2602

    Telefax: (0711) 123-2560

    E-Mail: [email protected]

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    35/4234 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Was wird gefrdert:

    Gefrdert wird die Neueinstellung und Beschftigung von

    Personen, die ein Hochschulstudium mit technisch-natur-

    wissenschaftlicher Ausrichtung abgeschlossen haben, als

    Innovationsassistentinnen bzw. Innovationsassistenten.

    Einsatzbereich muss die betriebliche Forschung und Ent-

    wicklung (FuE) sein.

    Wer wird gefrdert:

    Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen,

    die

    das Vorhaben in einem in Baden-Wrttemberg anss-

    sigen Betrieb des gefrderten Unternehmens durchfh-

    ren zum Zeitpunkt der Antragsstellung nicht mehr als

    100 Beschftige haben und

    zu weniger als 25 Prozent des Kapitals oder der Stimm-

    anteile im Besitz eines oder mehrerer Unternehmen

    stehen, das/die mehr als 100 Beschftigte haben.

    Wie wird gefrdert:

    Das Unternehmen erhlt zur Beschftigung einer Innova-

    tionsassistentin oder eines Innovationsassistenten fr die

    Dauer von zwlf Monaten einen Zuschuss von maximal

    30 Prozent des monatlichen lohnsteuerpflichtigen Brutto-

    gehalts des Innovationsassistenten bzw. der Innovations-

    assistentin, maximal 1.000 Euro pro Monat.

    Informationen zur Antragstellung:

    Zum Zeitpunkt der Antragstellung muss bereits eine be-

    stimmte Person fr die Stelle des Innovationsassistenten

    bzw. der Innovationsassistentin ausgesucht worden sein,

    jedoch darf das Beschftigungsverhltnis zu diesem Zeit-

    punkt noch nicht bestehen oder eingegangen worden

    sein.

    Der Antrag ist bei der L-Bank, Bereich Finanzhilfen,

    Schlossplatz 10, 76113 Karlsruhe einzureichen. Das Pro-

    gramm hat am 01.03.2008 begonnen und luft hchstens

    so lange, wie Mittel aus dem Europischen Sozialfonds

    hierfr zur Verfgung stehen.

    Das Merkblatt mit weiterfhrenden Informationen sowie

    die Antragsunterlagen sind im Internet unter folgender

    Adresse abrufbar: www.esf-bw.de/esf/index.php?id=100

    Ansprechpartner:

    Ausknfte sind ber die L-Bank-Hotline erhltlich,

    Tel: 0721/150-1314.

    Frderprogramme des WirtschaftsministeriumsBaden-Wrttemberg

    Innovationsassistenten und Innovationsassistentinnenin kleinen und mittleren Unternehmen

    (Europischer Sozialfonds, Frderperiode: 2007 2013)

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    36/4235Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Was wird gefrdert:

    Innovationsgutscheine sollen die Planung, Entwicklung

    und Umsetzung neuer Produkte, Produktionsverfahren

    oder Dienstleistungen bzw. eine wesentliche qualitative

    Verbesserung bestehender Produkte, Produktionsverfah-

    ren und Dienstleistungen untersttzen.

    Zuschussfhig sind die Leistungen ffentlicher und privat-

    wirtschaftlicher Institute und Gesellschaften der Grund-

    lagenforschung und der angewandten Forschung. Es kn-

    nen sowohl nationale als auch internationale Anbieter in

    Anspruch genommen werden.

    Wer wird gefrdert:

    Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen

    mit Hauptsitz in Baden-Wrttemberg. Es gilt eine maxi-

    male Unternehmensgre von bis zu 100 Beschftigten

    (Vollzeitquivalente) und ein Vorjahresumsatz von hch-

    hchstens 20 Mio. Euro (einschlielich aller verbundenen

    Unternehmen).

    Wie wird gefrdert:

    Innovationsgutscheine gibt es zu

    2.500 Euro (Innovationsgutschein A)

    fr wissenschaftliche Ttigkeiten im Vorfeld der Entwick-

    lung eines innovativen Produkts, einer Dienstleistung oder

    einer Verfahrensinnovation zum Beispiel Technologie-

    und Marktrecherchen, Machbarkeitsstudien, Werk-stoff-

    studien, Designstudien, Studien zur Fertigungstechnik.

    5.000 Euro (Innovationsgutschein B)

    fr umsetzungsorientierte Forschungs- und Entwicklungs-

    ttigkeiten, die darauf ausgerichtet sind, innovative Pro-

    dukte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen bis zur

    Markt- bzw. Fertigungsreife auszugestalten zum Beispiel

    Konstruktionsleistungen, Service Engineering, Proto-typenbau, Design, Produkttests zur Qualittssicherung,

    Umweltvertrglichkeit.

    Beide Innovationsgutscheine sind kombinierbar, so dass

    eine Frderung von bis zu 7500 Euro gewhrt werden

    kann. Die Frderung deckt sowohl beim Innovations-

    gutschein A maximal 80 Prozent und beim Innovations-

    gut-schein B maximal 50 Prozent der Kosten ab, die dem

    Unternehmen von der beauftragten Forschungs- und Ent-

    wicklungseinrichtung in Rechnung gestellt werden.

    Informationen zur Antragstellung:

    Antragsformulare knnen Sie beim Wirtschaftsministe-

    rium erhalten und einreichen:

    Wirtschaftsministerium Baden-Wrttemberg, Referat 33,

    Theodor-Heuss-Str. 4, 70174 Stuttgart

    oder downloaden unter: www.innovationsgutscheine.de

    Ansprechpartnerinnen:

    Sarah Sauter

    Tel: 0711/123-2615

    Fax: 0711/123-2556

    E-Mail: [email protected]

    Martina Hertenberger,

    Tel: 0711/123-2553 (mittwochs und donnerstags),

    Fax: -2556

    E-Mail: [email protected]

    Frderprogramm des WirtschaftsministeriumsBaden-Wrttemberg

    Innovationsgutscheine fr kleine Unternehmen

    stens 20 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von

    0711/123

  • 7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009

    37/4236Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg36 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Was wird gefrdert:

    Gefrdert werden Coachingmanahmen im Zusammen-

    hang mit

    - einem Innovationsvorhaben,

    - der Reduzierung des Energieverbrauchs,

    - demografischem Wandel und

    - Unternehmensbergaben.

    Wer wird gefrdert:

    Antragsberechtigt sind kleine oder mittlere Unternehmen

    (KMU) mit Sitz in Baden-Wrttemberg, die weniger als

    250 Beschftigte und einen Vorjahresumsatz von hchs-

    tens 50 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von

    hchstens 43 Mio. Euro (einschlielich aller verbundenen

    Unternehmen) haben.

    Wie wird gefrdert:

    Der Zuschuss betrgt 50 Prozent der Coachingausgaben

    auf Tagewerkbasis, jedoch maximal 400 Euro pro Tagewerk.

    Der zuschussfhige Hchstsatz fr einen Coachingtag mit

    8 Stunden betrgt 800 Euro. Je Themenbereich werden bis

    zu 15 Tagewerke pro Unternehmen gefrdert.

    Der maximale Zuschuss je Themenbereich liegt damit bei

    6.000 Euro (15 Tagewerke 400 Euro).

    Informationen zur Antragstellung:

    Das Coaching muss von einem Beratungsunternehmen

    durchgefhrt werden, in dem ein Qualittsmanagement-

    system zur Anwendung kommt, das entweder von einem