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7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
1/42
Innovationspreisdes Landes
Baden-Wrttemberg- Dr.-ruDolf-EbErlE-PrEis -
Dokumentation 2009 + Dokumentation 2009 + Dokumentation 2009
Jahre
25
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
2/421Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg Dr.-Rudolf-Eberle-Preis
Dokumentation 2009
Dr. Rudolf EberleWirtschaftsminister
des Landes Baden-Wrttemberg von 1972 bis 1984
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
3/422 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
4/423Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Inhaltsverzeichnis
VorworteMinister Ernst Pfister MdL, Wirtschaftsministerium Baden-Wrttemberg 4
Guy Selbherr, MBG Mittelstndische Beteiligungsgesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH 5
GruworteBernd Bechtold, Baden-Wrttembergischer Industrie- und Handelskammertag 6
Wolfgang Wolf, LVI Landesverband der Baden-Wrttembergischen Industrie 7
Joachim Mhrle, Baden-Wrttembergischer Handwerkstag e.V. 8
Im Rckblick: Innovationspolitik in Baden-Wrttemberg 9
25 Jahre Dr.-Rudolf-Eberle-Preis Fotografische Impressionen 11
Einleitung 12
Die Mitglieder des Preiskomitees 13
PreistrgerHybrid Stentgraft System JOTEC GmbH 14
Mechanische Schutzsysteme Strasser Maschinenbau GmbH 16
Streulichtsensor fr Rauheits- und Formmessung OptoSurf GmbH 18
Implantat-System fr die Mittelohrchirurgie Heinz Kurz GmbH Medizintechnik 20
Handcoulombmeter SCHNIER Elektrostatik GmbH 22
Sonderpreis der MBGUniverselles, mobiles Laserbeschriftungssystem mobil-mark GmbH 24
AnerkennungenHochfrequenz-Schttelung in der Papierherstellung Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik 26
Dekorative fugenlose Bodenspachtelmasse Kiesel Bauchemie GmbH u. Co. KG 28
Autostereoskopische 3D-Monitore Tridelity Display Solutions GmbH 30
Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen 32
Innovationspreis 2010 33
Frderprogramme des Wirtschaftsministeriums Baden-WrttembergInnovationsassistenten 34
Innovationsgutscheine 35
Innovationscoaching 36
Innovationsberatungsstellen in Baden-Wrttemberg 37
Informationszentrum Patente 39
Impressum / Verteilerhinweis 40
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
5/424 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Vorwort
Der Landesinnovationspreis feiert in diesem Jahr sein 25-jhriges
Jubilum. Mit ihm wrdigt das Land mittelstndische Unterneh-men aus Baden-Wrttemberg fr herausragende Leistungen bei der
Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder technischer Dienst-
leistungen. Der Preis zeichnet beispielgebende Innovationen aus; er
soll andere Unternehmen aus Baden-Wrttemberg anspornen, sich
innovatorisch zu bettigen. Er betont den hohen Stellenwert, den
Innovationen fr unsere Wirtschaft und damit fr das Prosperieren
unseres Landes haben.
Seit 1985 hat der Landesinnovationspreis, der nach dem frh verstorbenen Landeswirtschafts-
minister der Jahre 1972 bis 1984 den Namenszusatz Dr.-Rudolf-Eberle-Preis trgt, ein weit ber
Baden-Wrttemberg hinausreichendes Ansehen erworben. Als einer der ersten Innovationspreise
in Deutschland stt er ber die vielen Jahre hinweg auf groes Interesse der Unternehmen. Aus
den vielen Wettbewerbsteilnehmern knnen so immer wieder exzellente Innovationsleistungen
ausgewhlt werden.
Insgesamt begutachtete die Jury 1799 Bewerbungen, in denen Unternehmen aus Handwerk,
Industrie und technischer Dienstleistung ihre Neuerungen prsentierten. 138 von ihnen wurdenfr den erzielten technischen Fortschritt, die unternehmerische Leistung und die wirtschaftlich
erfolgreiche Umsetzung mit dem Dr.-Rudolf-Eberle-Preis ausgezeichnet. Weitere 163 Unterneh-
men erhielten eine Anerkennung fr die hohe Qualitt ihrer Innovation, auch wenn sie nicht fr
einen Preis ausgewhlt worden sind.
Ich wnsche dem Landesinnovationspreis auch in den nchsten Jahren eine hohe Zahl an her-
vorragenden Bewerbungen und den kleinen und mittleren Unternehmen aus Baden-Wrttem-
berg weiterhin viele Ideen, Mut zur Neuerung und Hartnckigkeit bei der Umsetzung, damitBaden-Wrttemberg auch in Zukunft der Innovationsstandort Nr. 1 in Deutschland und Europa
bleibt.
Ernst Pfister MdL
Wirtschaftsminister
des Landes Baden-Wrttemberg
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
6/425Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Vorwort
Nach Zahlen des Zentrums fr Europische Wirtschaftsforschung ist
die Anzahl der Grndungen im High-Tech-Bereich im Jahr 2007 imVergleich zum Vorjahr um 4 % auf 19.200 gestiegen. Diese Entwicklung
ist umso erfreulicher, als sich die Grndungsintensitt in klassischen
Branchen abgeschwcht hat. Fr die Wettbewerbsfhigkeit des deut-
schen Mittelstands sind technologieorientierte Unternehmen von
wesentlicher Bedeutung. Jede Produkt- oder Verfahrensinnovation
ist ein Stck aktive Gestaltung des stndigen Strukturwandels. Nur
8 von 100 Grndungen sind allerdings dem High-Tech-Sektor zuzu-
rechnen. Auerdem liegen die Werte im vergangenen Jahr deutlich
unter denen von vor 10 Jahren. Das ZEW ist in seiner Bewertung
eindeutig: Ein niedrigeres Niveau der Grndungsttigkeit im High-Tech-Sektor schmlert das
knftige Leistungspotenzial der deutschen Wirtschaft.
Trotz einer Vielzahl bedeutender Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitten,
einer groen Dichte an Forschungseinrichtungen und Universitten, nutzt Baden-Wrttemberg
sein Innovationspotenzial bei Weitem nicht aus. Obwohl wir Spitze bei den Patentanmeldungen
sind, im Bereich der Neugrndung innovativer Unternehmen liegen wir nur im Mittelfeld. Sicher,
Konzerne wie Bosch und Daimler absorbieren viele Ingenieure und Entwickler. Eine groe An-
zahl an Aktivitten und Initiativen fr innovative Unternehmensgrndungen sind vorhanden, dasein oder andere liee sich sicher noch besser verzahnen, auch die Finanzierungsbedingungen jun-
ger High-Tech-Grndungen sind noch nicht optimal. Doch auch das allein reicht noch nicht aus.
Die Identifikation geeigneter Innovationen ist der Schlssel zum Erfolg. Innovations-Scouts
sollten in baden-wrttembergischen Unternehmen Technologien suchen, die auerhalb des
Mutterunternehmens, als kleines Pflnzchen, aufgezogen werden sollten. Wir knnen es uns
nicht leisten, dass in Grounternehmen Innovationen in Schubladen schlummern, nur weil diese
auerhalb des Kerngeschftsfelds liegen.
Wir mchten mit dem Sonderpreis fr junge Unternehmen, der in diesem Jahr zum dritten Mal
vergeben wird, junge Unternehmen fr erfolgreich umgesetzte Ideen auszeichnen. Die junge
Unternehmensgeneration ist unser Wohlstand von morgen. Dafr mssen wir heute sorgen.
Guy Selbherr
Geschftsfhrer
MBG Mittelstndische Beteiligungsgesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH
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7/426 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Gruwort des Baden-WrttembergischenIndustrie- und Handelskammertag
Der wirtschaftliche Erfolg Baden-Wrttembergs ist auch und vor allem
ein Erfolg seiner Wirtschaftsstruktur. Die Vielzahl an inhabergefhrtenUnternehmen bedeutet einen Wettbewerbsvorteil. Das Wirtschaften
orientiert sich an mittel- und langfristigen Zielen und nicht an Quartals-
bilanzen. Solche Firmen untersttzt und frdert der Dr.-Rudolf-Eberle-
Preis. Deshalb mchte ich dem Wirtschaftministerium im Namen der
baden-wrttembergischen Wirtschaft danken fr die Initiierung eines
solchen Preises. Zum 25. Mal wird dieser nun verliehen, alleine das ist
schon Beleg fr die Bedeutung dieser Auszeichnung. Der Baden-Wrt-
tembergische Industrie- und Handelskammertag und die zwlf Industrie- und Handelskammernim Lande gehren daher auch zu den Frderern und Untersttzern der ersten Stunde. Und wir
werden weiter bei unseren Mitgliedsunternehmen fr eine Teilnahme werben. Wie erfolgreich
wir dabei waren, lsst sich an der Zahl der Bewerbungen ablesen. Mehr als die Hlfte werden
ber die IHKn eingereicht. Die IHKn untersttzen den Innovationspreis des Landes von Beginn
an durch Bewerbung, als Anlaufstelle fr Bewerber und durch die Entgegennahme von Bewer-
bungen.
Baden-Wrttemberg ist der Innovationsstandort Nummer eins in Europa. Mit 4,2 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts liegen die FuE-Ausgaben deutlich ber dem fr 2010 von der EU fr dieMitgliedsstaaten geforderten Lissabon-Ziel von 3 Prozent. Derzeit werden in Baden-Wrttemberg
jedes Jahr mehr als 14 Milliarden Euro von Unternehmen, Hochschulen und aueruniversitren
Forschungseinrichtungen fr FuE-Aktivitten ausgegeben. Mit 80 Prozent wird dabei der
Lwenanteil von der Wirtschaft aufgebracht. Um als Hochlohnland am Weltmarkt auch in Zu-
kunft bestehen zu knnen, ist Baden-Wrttemberg als Wirtschaftsstandort zunehmend auf die
Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen, die sich von der Konkurrenz abheben,
angewiesen.
Hinsichtlich der Erschlieung von Innovationspotenzialen hat der Innovationspreis des Landes
zweierlei Bedeutung. Zum einen werden herausragende Bemhungen mittelstndischer Unter-
nehmen um Entwicklung und Anwendung neuer Technologien honoriert und diese Unterneh-
men so zu weiteren Innovationen motiviert. Zustzlich sensibilisiert und aktiviert der Wettbe-
werb durch seine ffentlichkeitswirksame Vorbildwirkung auch Unternehmen, fr die Innovation
bisher kein Schwerpunkt war. Der Wettbewerb ist damit neben Manahmen wie beispielsweise
dem MINT-Sofortprogramm oder den Innovationsgutscheinen fr KMU ein Baustein des Landes
zur Festigung Baden-Wrttembergs als fhrende Innovationsregion in Deutschland und Europa.
Bernd Bechtold, Prsident
Baden-Wrttembergischer Industrie- und Handelskammertag
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
8/427Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Gruwort des Landesverbandes derBaden-Wrttembergischen Industrie e.V.
Innovationen sind der Schlssel zu wirtschaftlichem Erfolg. Baden-
Wrttemberg muss sich Tag fr Tag als leistungsfhiger Standort fr diebesten Produkte, Technologien und Dienstleistungen bewhren, um
Wohlstand und Beschftigung zu sichern. Dabei spricht einiges fr eine
starke Position unseres Landes im weltweiten Innovationswettbewerb.
Made in Baden-Wrttemberg ist nach wie vor rund um den Globus
sehr gefragt und die baden-wrttembergischen Unternehmen sind auf
vielen Mrkten fhrend. Zu den Pluspunkten der Innovationsfhigkeit
unserer Unternehmen zhlen laut Innovationsindikator 2008 der Te-
lekom-Stiftung und des BDI die starke Vernetzung von Firmen, Hochschulen und Forschungs-einrichtungen, die leistungsfhige Infrastruktur sowie die hohe Zahl von Patenten.
Die Industrie und die industrienahen Dienstleistungen bilden den produktiven und innovativen
Kern in Baden-Wrttemberg. Das lebendige Miteinander von Mittelstand und Groindustrie ist
im globalen Zusammenhang ein Pfund fr unser Land. So arbeiten viele Unternehmen nicht
nur eng zusammen, sie sind auch gemeinsam und international sehr nah an ihren Kunden. Die
kleinen und mittleren Unternehmen sind dabei das Fundament und Rckgrat des Wirtschafts-
standorts Baden-Wrttemberg. Sie sorgen fr wirtschaftliche Erneuerung und frdern durch guteIdeen Innovationen und Wachstum. Rund 96 Prozent aller baden-wrttembergischen Betriebe
haben weniger als 50 Beschftigte. Vor allem diese Betriebe schaffen mit ihren Investitionen neue
Arbeits- und Ausbildungspltze. 42 Prozent aller Arbeitspltze sind hier angesiedelt, vier von
fnf Auszubildenden werden hier ausgebildet. Gleichzeitig erwirtschaften kleine und mittlere
Unternehmen mehr als 50 Prozent unseres Bruttoinlandsproduktes und rund 80 Prozent des
gewerblichen Steueraufkommens. Dass Baden-Wrttemberg im nationalen und internationalen
Umfeld der Wirtschaftsstandorte einen Spitzenplatz einnimmt, verdanken wir damit im hohen
Mae unseren mittelstndisch geprgten Unternehmen.
Vor diesem Hintergrund freut es mich ganz besonders, dass in diesem Jahr zum 25ten Mal kleine
und mittlere Unternehmen (KMU) mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Dr.-Rudolf-Eberle-Preis fr beispielhafte innovatorische Leistungen ausgezeichnet werden.
Wolfgang WolfGeschftsfhrendes Vorstandsmitglied
Landesverband der Baden-Wrttembergischen Industrie e.V.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
9/428 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Gruwortdes Baden-Wrttembergischen Handwerkstages e.V.
Innovationen sind besonders fr ein Land wie Baden-Wrttemberg, das
sich im Laufe der zurckliegenden Jahre zu einer der bedeutendsten
europischen Wirtschafts-, Forschungs- und Hochtechnologieregionenentwickelt hat, die Grundlage fr anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg.
Die Innovations- und Technologiefrderung muss deshalb ein zentraler
Punkt der Wirtschaftspolitik eines jeden Landes sein.
Gerade Baden-Wrttemberg ist stolz darauf, als Marktplatz neuer Tech-
nologien zu gelten. Das Handwerk im Lande trgt dazu einen nicht
geringen Anteil bei. Der Einfallsreichtum der Handwerker war schon
immer legendr. Doch lngst hat er neue Qualitten erreicht. Flexibilitt und Kreativitt ver-
binden sich mit technischer Bildung, kooperativer Ausrichtung und Schnittstellen zur Wissen-schaft. Mit Innovationen und neuen Dienstleistungen ist das Handwerk Impulsgeber und sorgt
fr Wachstum und Fortschritt. Von der Entwicklung bis zur Anwendung und Verbreitung von
Innovationen, in jeder Phase des Innovationsprozesses spielt das Handwerk eine wichtige Rolle.
Handwerksbetriebe in Baden-Wrttemberg sind Impulsgeber neuer Technologien, kompetente
Problemlser und Optimierer oder Multiplikatoren von Innovationen. Ein groer Vorteil des
Handwerks ist dabei die starke Marktnhe und damit auch die anwendungsbezogene und kun-
denorientierte Entwicklung marktreifer Prozesse und Leistungen. Dies unterstreicht auch die
groe Zahl der Bewerbungen fr den Landesinnovationspreis, die in den vergangenen 25 Jahrenber die Handwerksorganisationen eingereicht wurden.
Innovationen bilden auch in kleinen und mittleren Unternehmen das Fundament fr den Unter-
nehmenserfolg. In einer globalisierten Wirtschaft werden sich auch die Handwerksbetriebe nur
dann erfolgreich am Markt behaupten, wenn sie ihre Produkte, Arbeitsverfahren und Dienstleis-
tungen fortlaufend auf den neuesten Stand bringen und damit neue Geschftsfelder generieren.
Auszeichnungen wie der Landesinnovationspreis ermglichen es, der ffentlichkeit deutlich
zu machen, dass es sich lohnt, sich um die Zukunftsfhigkeit der mittelstndischen Handwerks-
betriebe Gedanken zu machen. Die Erfolge aus dem kreativen Potenzial von Handwerksunter-
nehmen sollen zur Nachahmung animieren, denn diese Erfolge sind Zeugnis der Neugier und
des Mutes, etwas Neues zu versuchen und auf den Markt zu bringen. Ein gutes Beispiel des Wett-
bewerbers bewirkt mehr, als die lngste theoretische Ausfhrung.
Ich bin mir sicher, dass die Ideen baden-wrttembergischer Handwerksunternehmer ein reicher
Fundus auch fr die nchsten 25 Jahre dieses Innovationspreises sein werden.
Joachim Mhrle, Prsident
Baden-Wrttembergischer Handwerkstag e.V.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
10/429Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Im Rckblick:Innovationspolitik in Baden-Wrttemberg
Das 25-jhrige Jubilum des Dr.-Rudolf-Eberle-Preises soll hier zum Anlass genommen werden,
einen Blick zurck in die Geschichte zu werfen und kurz Einblick zu nehmen in die wirtschafts-
politischen Umstnde seiner Entstehungszeit.Der heute eigentlich selbstverstndliche Leitsatz, dass die Kreativitt und Innovationsfhigkeit
der kleinen und mittleren Unternehmen eine Voraussetzung ist fr die vorteilhafte wirtschaft-
liche Entwicklung eines Landes, dieser Gedanke wird erst nach und nach zur Grundlage des
politischen Handelns in Baden-Wrttemberg.
Zwar hat der baden-wrttembergische Landtag ab Anfang der 70er Jahre die Mittel fr Gewerbe-
frderung und fr das Mittelstandsprogramm kontinuierlich erhht, aber angesichts der Weltwirt-
schaftskrise 1973/74, die auch im Land Spuren hinterlsst, mssen sich die politischen Entschei-dungstrger die Frage nach anderen und effizienteren Methoden der Wirtschaftsfrderung stellen
(lassen).
Diese intensiven Diskussionen werden angeheizt durch das 1971 im Auftrag der Bundesregierung
erstellte Gutachten der Prognos AG in Basel zur Frderung kleiner und mittlerer Unternehmen,
das in hchstem Mae verunsichernd auf die Politik wirkt: es sei ein Irrtum zu glauben, so eine
seiner zentralen Aussagen, dass eine gelingende Mittelstandspolitik gleichzusetzen sei mit der
Bereitstellung ffentlicher Mittel; vielmehr mssten vorhandene Positionen auf ihre Sinnhaftig-
keit berprft und ganz neue Konzepte gefunden werden.Die Suche nach wirkungsvolleren Instrumenten fhrt zu einer neuen gesetzlichen Grundlage der
Mittelstandspolitik in Baden-Wrttemberg, dem Mittelstandsfrderungsgesetz von 1975. Es trgt
die Handschrift von Wirtschaftsminister Dr. Rudolf Eberle, der als Ideengeber und Motor gilt
und von Dr. Karl Reuss, Ministerialrat im Wirtschaftsministerium, der das Gesetz konzipiert.
Die intensivierte Technologiefrderung wird zu einer wichtigen Sule des Gesetzes. Sie zielt
auf eine breite Anwendung moderner Technologien in den mittestndischen Unternehmen ab
und soll die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren untersttzen. Je deutlicher sich zeigt,
in welch hohem Mae Einkommen und Arbeitspltze in Baden-Wrttemberg von der technisch-
innovativen Wettbewerbsfhigkeit abhngig sind, desto strker findet dieser Gedanke tatschlich
Eingang in das politische Handeln.
So nutzt Wirtschaftsminister Dr. Eberle 1976 die Amtseinfhrung des neuen Prsidenten des
Landesgewerbeamts Dr. Jrgen Hildebrandt (1976 1980) dazu, Arbeitsschwerpunkte fr das
dem Wirtschaftsministerium unterstellte Amt zu entwickeln, die er ganz auf das Mittelstands-
frderungsgesetz abstimmt. Das Ergebnis sind organisatorische und inhaltliche Neuausrichtungen,
in deren Zuge das LGA verschiedene Aufgaben und Einrichtungen verliert und auf drei Schwer-punktaufgaben verschlankt wird: Die Frderung von Mittelstand, Berufsbildung und technischer
Innovation.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
11/4210 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Anfang der 80er Jahre startet die Landesregierung ein ganzes Bndel technologiefrdernder Ma-
nahmen und Initiativen. So wird 1983 das Amt des Regierungsbeauftragten fr den Technologie-
transfer geschaffen. Zeitlich und personell eng damit verknpft ist die Neuausrichtung der Stein-
beis-Stiftung fr Wirtschaftsfrderung und die Aufstockung ihres Stiftungskapitals aus Mitteln
der Landeskreditbank. berall im Land werden Technologiezentren eingerichtet, Innovations-
beraterstellen bei Wirtschaftsorganisationen geschaffen und auch die Grndung neuer wirt-
schaftsnaher Forschungsinstitute trgt der zunehmenden Innovationsdynamik Rechnung.
Heute gibt es in Baden-Wrttemberg ber 450 Steinbeis-Zentren, die den Technologietransfer
insbesondere aus den Hochschulen hin zu den Unternehmen untersttzen.
In diese 80er Jahre, als viele Industriezweige (Unterhaltungs-, Uhren-, Textilindustrie) verschwin-
den, neue Schlsseltechnologien sich durchsetzen und High-Tech aus Baden-Wrttemberg
zum Markenzeichen wird, fllt die Erfindung des Landesinnovationspreises, der sehr bald nach
Dr. Rudolf Eberle benannt wird.
Der Preis zeichnet sich aus durch die starke Beteiligung der Unternehmen, die groe Qualittund Vielfalt der Einreichungen und durch seine exzellenten Preistrger. Er gehrt mit zu den
ersten Innovationspreisen, die in der Bundesrepublik ausgelobt wurden und besitzt eine ausge-
zeichnete Reputation, mittlerweile weit ber die Grenzen Baden-Wrttembergs hinaus. Seit 1985
hat die Jury 1799 Bewerbungen begutachtet, in denen Unternehmen aus Handwerk, Industrie
und technischer Dienstleistung ihre Neuerung prsentierten. 138 von ihnen wurden fr den
erzielten technischen Fortschritt, die unternehmerische Leistung und die wirtschaftlich erfolg-
reiche Umsetzung ausgezeichnet. Weitere 163 Unternehmen erhielten eine Anerkennung fr die
hohe Qualitt ihrer Innovation.
Nach 25 Jahren ist der Dr.- Rudolf- Eberle-Preis zu einem unverzichtbaren Bestandteil der baden-
wrttembergischen Innovationspolitik geworden. Er hat begrndet, was hoffentlich auch in Zu-
kunft gelten wird: Baden-Wrttemberg ist Vorreiter der Innovations- und Technologiepolitik.
Quellen:
Boelcke, Willi A.: Glck fr das Land.Die Erfolgsgeschichte der Wirtschaftsfrderung von Steinbeis bis heute. Stuttgart, 1992Pfister, Ernst: 25 Jahre Landesinnovationspreis Baden-Wrttembergals ein Vorreiter der Innovations- und Technologiepolitik.
In: pro-Magazin fr die Region Heilbronn-Franken, Dezember 2009Landesgewerbeamt Baden-Wrttemberg (Hrsg.): Haus der Wirtschaft,Festschrift anlsslich der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 1988
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
12/4211Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Gabriele Eberle mit dem Prsidenten
des Landesgewerbeamtes Dr. Karl Reuss
und Wirtschaftsminister Hermann Schaufler 1990
Wirtschaftsminister
Martin Herzog bei seinem Festvortrag 1988
Wirtschaftsminister
Dr. Dieter Spri im Gesprch mit Preistrgern 1995
Gemeinsam mit dem Prsidenten des Landesgewerbeamtes
Dr. Friedrich Bullinger berreicht Wirtschaftsminister
Dr. Walter Dring eine Anerkennungsurkunde 2003
Wirtschaftsminister Ernst Pfister und Regierungsprsident
Johannes Schmalzl bei der Preisverleihung 2008
Preisverleihung durch Staatssekretr Rainer Brechtken
und die Prsidentin des Landesgewerbeamtes
Gisela Meister-Scheufelen 1992
25 Jahre Dr.-Rudolf-Eberle-PreisFotografische Impressionen
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
13/4212 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Auf Vorschlag des Ministers fr Wirtschaft, Mittelstand
und Technologie, Dr. Rudolf Eberle, beschloss die Lan-
desregierung am 22. Oktober 1984 die Vergabe eines Inno-
vationspreises fr kleine und mittlere Unternehmen.
Dr. Rudolf Eberle verstarb am 17. November 1984 uner-
wartet. Mit der Bezeichnung Innovationspreis des Lan-
des Baden-Wrttemberg - Dr.-Rudolf-Eberle-Preis - wird
an die Verdienste, die er sich als Wirtschaftsminister ins-
besondere um den Mittelstand erworben hat, erinnert.
Der Preis wird seit 1985 alljhrlich vergeben an im Land
ansssige kleinere und mittlere Unternehmen aus Indus-
beispielhafte Leistungen
bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und
technologischer Dienstleistungen oder
bei der Anwendung moderner Technologien in Produk-
ten, Produktion oder Dienstleistungen.
Mit der Auszeichnung sollen diese herausragenden Bem-
hungen mittelstndischer Unternehmen eine ffentliche
Anerkennung finden.
Es werden Preise in Hhe von insgesamt 50.000 Euro so-
wie Anerkennungen vergeben.
Einleitung Darber hinaus stellt die Mittelstndische Beteiligungs-gesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH (MBG) in diesem
Jahr zum vierten Mal einen Sonderpreis fr Innovationen
von jungen Unternehmen aus Baden-Wrttemberg bereit.
Der Sonderpreis ist mit 7.500 Euro dotiert.
Bewerbungen fr den Innovationspreis werden von fol-
genden Organisationen der Wirtschaft entgegengenom-
men:
Baden-Wrttembergischer Handwerkstag e.V.
Baden-Wrttembergischer Industrie- und Handels-
kammertag
Landesverband der Baden-Wrttembergischen Indus-
trie e.V.
Das Wirtschaftministerium hat das Regierungsprsidium
Stuttgart mit der organisatorischen Durchfhrung beauf-
tragt.
ber die Vergabe des Innovationspreises und des MBG-
Sonderpreises entscheidet ein Preiskomitee. Es bewertet
den Wettbewerbsbeitrag nach folgenden Kriterien:
Technischer Fortschritt
Besondere unternehmerische Leistung
Wirtschaftlicher Erfolg
Die Bewerbung muss alle drei Kriterien erfllen.
Der Wirtschaftsminister gibt die Preistrger bekannt und
verleiht die Preise in einer ffentlichen Veranstaltung.
trie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung fr
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
14/4213Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Dr.-Ing. Rolf-Jrgen Ahlers
Geschftsfhrender Gesellschafter der
ASG Luftfahrttechnik und Sensorik GmbH
Valdo Lehari jr.Geschftsfhrer der Reutlinger Generalanzeiger Verlags
GmbH & Co. KG
Prsident des Europischen Zeitungsverlegerverbandes
Gnther Lenerkraus (Vorsitz)
Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium
Baden-Wrttemberg
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Johann Lhn (Stv. Vorsitz)
Prsident der Steinbeis-Hochschule Berlin,
Ehrenkurator der Steinbeis-Stiftung fr Wirtschaftsfrderung
Bernhard Pfeffer
Leiter des Referates Technik beim Handwerksverband
Metallbau und Feinwerktechnik Baden-Wrttemberg
Rainer Reichhold
Prsident der Handwerkskammer Region Stuttgart
Heribert Rohrbeck
Geschftsfhrer der Christian Brkert GmbH & Co. KG
Johannes Schmalzl
Regierungsprsident, Regierungsprsidium Stuttgart
Guy Selbherr
Geschftsfhrer der MBG Mittelstndische Beteiligungs-
gesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH
Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl
Leiter des Fraunhofer-Instituts fr Produktionstechnik
und Automatisierung IPA
Die Mitglieder des Preiskomitees:
2009 wurden insgesamt 81 Bewerbungen eingereicht.
Das Preiskomitee hat den Innovationspreis 2009 fnf Un-
ternehmen zuerkannt. Das Preisgeld wurde aufgeteilt in
1 x 15.000 Euro, 2 x 10.000 Euro und 2 x 7.500 Euro.
Darber hinaus hat das Preiskomitee ber die Vergabe des
Sonderpreises der Mittelstndischen Beteiligungsgesell-
schaft Baden-Wrttemberg GmbH (MBG) in Hhe von
7.500 Euro entschieden.
Drei Unternehmen wurden mit einer Anerkennung aus-
gezeichnet.
Die Preise wurden am 26. November 2009 in einer ffent-
lichen Veranstaltung verliehen.
Die Wettbewerbsbeitrge der Preistrger sowie der Be-
werber, die eine Anerkennung erhalten, werden in dieser
Broschre dokumentiert.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
15/4214Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg14 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Preistrger
Hybrid Stentgraft System
Die Neuentwicklung ermglicht die erfolgreiche Behandlung lebensbedrohender Erkrankungen
der Aorta. Sie wird in der offenen Herzchirurgie zur Therapie von Ausweitungen und Einrissen
in der Gefwand der Brusthauptschlagader angewendet. Beim Hybrid Stentgraft System handelt
es sich um den Einsatz einer Gefprothese in Kombination mit einer minimalinvasiven Gef-
sttze als Alternative zu den konventionellen Operationen und Behandlungsmglichkeiten.
Durch seinen Einsatz kann das bisher zweistufige, sehr traumatische Operationsverfahren aufeinen einzigen Eingriff reduziert werden. Die innovative Prothese kombiniert klassische Gef-
rekonstruktion mit modernem, minimal-invasivem Aortenstenting und vereinfacht die bisherigen
Therapieverfahren deutlich.
Der Nutzen fr die Patienten liegt im geringeren Risiko, bei oder nach der Operation zu sterben
bzw. zu erkranken, wodurch die Behandlung auch fr ltere oder geschwchte Personen geeignet
ist. Vorteilhaft fr den Chirurgen ist die einfache Handhabung und die sich daraus ergebende Zeit-
ersparnis beim Einsatz des Hybrid Stentgraft Systems. Gleichzeitig wird das Gesundheitssystem
durch damit verbundene Kosteneinsparungen entlastet.
JOTEC GmbHHechingen
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
16/4215Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Die Ausgangslage
Komplexe Erkrankungen wie Ausweitungen und Einrisse
der Hauptschlagader stellen eine lebensbedrohende Situ-
ation fr die betroffenen Menschen dar. So wrden nach
einer akuten Aortendissektion (Einrisse in der inneren
Gefwand) 90 Prozent der Patienten innerhalb eines
Monats versterben, wenn sie nicht chirurgisch therapiert
wrden. Es gibt zwei klassische Verfahren zur Therapie
der thorakalen Aorta (Schlagader des Brustkorbs), unter
Einbeziehung der aufsteigenden Aorta, des Aortenbogens
und der absteigenden Aorta:
Eine einstufige Operation, die mit hohem chirurgischem
Trauma und einem erheblichen Todesfall-Risiko verbun-
den ist. Dieser Therapieansatz ist nur fr jngere Pati-
enten geeignet und findet in der Praxis so gut wie keine
Anwendung.
Das zweistufige Operationsverfahren birgt ebenfalls ein
betrchtliches Sterblichkeitsrisiko. Hinzu kommt, dass
zwischen den beiden chirurgischen Eingriffen eine War-
tezeit von mehreren Wochen liegen kann, so dass sich
bis zu 30 Prozent der Patienten aufgrund ihres Alters und
ihrer Krankheitszustandes dem zweiten Operationsschritt
nicht mehr unterziehen knnen.
Im Jahr 2003 wandte sich Prof. Heinz Jakob, Direktor der
Klinik fr Thorax- und Kardiovaskulre Chirurgie am
Westdeutschen Herzzentrum Essen, auf der Suche nach
einer Lsung zur Behandlung von komplexen, lebensbe-
drohenden thorakalen Aortenerkrankungen an JOTEC.
Die zu dieser Zeit am Markt befindlichen Produkte sowie
die etablierten Verfahren waren mit groen Nachteilen
verbunden und nicht fr diesen Einsatz konzipiert. Nach
Prfung der technischen Machbarkeit sowie des Markt-
potenzials entschied man sich, in die Entwicklung einer
Hybrid Stentgraft Prothese zu investieren. Das vorhan-
dene Know-how bezglich Textiltechnologie fr Gef-
prothesen sowie Nitinol Stent-Technologie versprach eine
erfolgreiche Entwicklung. Zur Realisierung wurde ein Ent-
wicklungsteam bestehend aus Ingenieuren verschiedener
Fachrichtungen gebildet.
Die Innovation
Der technische Fortschritt liegt neben dem Hybridver-
fahren selbst in einer einzigartigen Webtechnik, die die
Herstellung eines blutdichten Polyestergewebes ermg-
licht und dadurch den Blutverlust whrend der Operation
minimiert.
Das System besteht aus einem Stentgraft- und einem
Gefprothesenanteil und ist mit einem speziellen Ein-
fhrsystem ausgestattet. Mit dem Stentgraft-Anteil kann
der chirurgisch nicht zugngliche Teil der thorakalen Aor-
ta therapiert werden. Der gewebte Prothesenanteil ermg-
licht eine sichere Fixierung und dient als Verbindung zur
Rekonstruktion des Aortenbogens.
Durch den Einsatz des Systems kann ein bisher zweistu-
figes Operationsverfahren auf nur einen Eingriff reduziert
werden, was fr die Patienten eine groe Entlastung be-
deutet. Aufgrund des reduzierten Traumas kann diese
Behandlung auch bei lteren, geschwchten oder durch
Begleiterkrankungen vorbelasteten Patienten durchge-
fhrt werden. Fr den Chirurgen und die Klinik sind die
einfache Handhabung und Zeitersparnis beim Einsatz des
Hybrid Stentgraft Systems klare Vorteile. Das Gesund-
heitssystem wird durch die Kosteneinsparung aufgrund
des Wegfalls einer zweiten Operation entlastet.
Das Unternehmen
Die JOTEC GmbH wurde 2000 von Lars Sunnanvder
gegrndet, sie entwickelt Lsungen fr die Behandlung
von Geferkrankungen. Am Standort Hechingen werden
Implantate fr aortale und periphere Geferkrankungen
entwickelt und produziert. Das Produktportfolio beinhal-
tet konventionelle Gefprothesen, endovaskulre Im-
plantate fr die Gef- und Herzchirurgie sowie interven-
tionelle Radiologie und Kardiologie.
Zu den Kernkompetenzen gehren neben der Verarbei-
tung von Polytetrafluorethylen (u. a. Extrusion, Expan-
sion) und Polyester (u. a. Wirken, Weben) auch Beschich-
tungstechniken (Kollagen, Heparin) zur Herstellung der
alloplastischen Gefprothesen. Eine innovative und
breite Technologieplattform im Bereich Nitinol (Memo-
ry-Metall) und Kathetertechnik bildet die Grundlage fr
die Stentgrafts und Einfhrsysteme der minimalinvasiven
Produktlinie.
Das Unternehmen ist seit Grndung stetig gewachsen und
beschftigt derzeit 129 Mitarbeiter, Tendenz steigend. Es
wurde ein weltweites Vertriebs- und Distributionsnetz-
werk aufgebaut mit direkten Vertriebsorganisationen in
Deutschland, Spanien und Italien.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
17/4216Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg16 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Preistrger
Mechanische Schutzsysteme
Die Sicherheit von Personen, die an Maschinen und Anlagen arbeiten, ist in der Automatisie-
rungstechnik von groer Bedeutung. Um Menschen vor den Gefahren der Maschinen zu schtzen,
werden blicherweise Sicherheitseinrichtungen wie Tren, Lichtvorhnge oder Schutzhauben
angebracht. Diese konventionellen Schutzeinrichtungen haben durch ihre Nachlaufzeit jedoch
einen negativen Einfluss auf die Produktivitt der Maschine, besonders wenn Teile zugefhrt
werden mssen. Auf der anderen Seite sind die Anlagenhersteller immer bestrebt, die Taktzeitenihrer Maschinen zu reduzieren und unproduktive Nebenzeiten zu minimieren.
Mit dem neuen Schutzsystem, das unter dem Namen MecLock vertrieben wird, wurde eine
nachlauffreie Schutzeinrichtung entwickelt, welche die Sicherheitsfunktion ohne Einsatz elektro-
nischer Komponenten realisiert. Das zentrale Element dieser Technologie ist eine rein mecha-
nische Kontaktleiste, welche die Schutztr bei Eingriff des Maschinenbedieners sofort stoppt. Im
Vergleich zu elektrischen Lsungen entsteht kein Nachlauf, sodass die Schutztren mit hherer
Geschwindigkeit bewegt werden knnen, ohne den Personenschutz zu gefhrden.
Strasser Maschinenbau GmbHWeingarten
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
18/4217Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Die Ausgangslage
Am 29.12.2009 tritt die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/
EG in Kraft, die alle Maschinenhersteller gesetzlich ver-
pflichtet, sichere Maschinen zu konstruieren. Sie gilt nicht
nur fr komplette Maschinen, sondern erstmals auch fr
sogenannte unvollstndige Maschinen wie z. B. Maschi-
nentren, Handhabungseinrichtungen oder Zufhrbnder.
Im Fall der Maschinentren soll die Schutzeinrichtung bei-
spielsweise verhindern, dass der Maschinenbediener seine
Finger einklemmt oder sie ihm gar abgetrennt werden. In der
Regel werden dafr elektronische Sensorleisten eingesetzt,
die der Maschinensteuerung einen Personeneingriff mel-
den. Durch die Signalverarbeitung bei solchen elektrischen
Lsungen entsteht jedoch ein Nachlauf der bewegten Teile.
Dieser Nachlauf muss im Sicherheitskonzept der Maschine
bercksichtigt werden, was sich allerdings negativ auf die
Produktivitt auswirkt.
Die Innovation
Mit dem so genannten MecLock-Schutzsystem wurde
eine mechanische Sicherheitstechnologie entwickelt, die
den Personenschutz im Vergleich zu herkmmlichen elek-
tronischen Lsungen erhht und zugleich die Produktivi-
tt der Maschine steigert. Das System lst bei minimaler
Berhrung der mechanischen Kontaktleiste eine sofortige,
nachlauffreie Blockade der Schutzeinrichtung aus. Dieses
direkte Sicherheitskonzept bentigt keine weiteren Stell-
glieder wie Ventile oder Relais. Whrend bei elektro-
nischen Lsungen aufwendig versucht wird, ber mehr-
kanalige Redundanzen eine Fehlfunktion und das sich
daraus ergebende Verletzungsrisiko statistisch auszuschlie-
en, funktioniert die Neuentwicklung unabhngig von der
Funktion einer Steuerung oder zustzlicher Stellglieder.
Selbst bei totalem pneumatischem oder elektrischem
Energieausfall ist es ausgeschlossen, dass Personen durch
selbststndig herabfallende Schutzeinrichtungen ein-
geklemmt werden. Da das Schutzsystem direktwirkend
ist, entfllt die Signalverarbeitung ber eine Steuerung
zum Stopp des Trantriebes. Durch diese nachlauffreie
Technologie kann die Schutzeinrichtung mit maximaler
Geschwindigkeit bis zur Schliekante verfahren werden,
ohne die Personensicherheit zu gefhrden. Dies wiederum
fhrt zu einer reduzierten Maschinentaktzeit und damit zu
hherer Produktivitt.
Das Unternehmen
Die Strasser Maschinenbau GmbH wurde 1996 im ober-
schwbischen Weingarten gegrndet und steht seit Be-
ginn fr neue Ideen im Bereich der Automationstechnik
und des Maschinenbaus. Whrend zu Anfang noch der
Sondermaschinenbau im Vordergrund stand, werden heu-
te Automatisierungslsungen von der Komponente bis
zum System angeboten. Auf Basis des ersten modularen
Profilsystems aus Stahl und Edelstahl wurde inzwischen
ein kompletter Automatisierungsbaukasten entwickelt.
Das Angebotsspektrum reicht von Basisprofilen ber vor-
montierte Maschinengestelle bis hin zu kompletten Fr-
dertechniklsungen oder Handhabungseinheiten. Mit der
Entwicklung des mechanischen Schutzsystems konnte das
Produktportfolio auf den Bereich Maschinenschutz ausge-
weitet werden.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
19/4218Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg18 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Preistrger
Streulichtsensor fr Rauheits- und Formmessung
Die berhrungslose, schnelle Oberflchenmessung von hochbeanspruchten technischen Kom-
ponenten gewinnt zunehmend an Bedeutung: Hohe Umweltstandards erfordern reibungs- und
verschleiarme Gleitflchen, Kunden erwarten Null-Fehler-Produkte in den geforderten Tole-
ranzgrenzen - bei gleichzeitig gnstigen Preisen. Der Hersteller sieht sich also mit steigenden
Anforderungen an die Produktivitt und die Qualittssicherung seiner Fertigungsprozesse kon-
frontiert. Ideal wre es, wenn er die Oberflchen aller Werkstcke messen knnte, nicht nurstichprobenartig wie bisher. Dann knnte er sowohl die Werkzeugstandzeit optimieren wie auch
die Auslieferung mangelhafter Ware verhindern.
Die im Augenblick zum Einsatz kommenden taktilen und optischen Messgerte sind jedoch fr
diese Art der berwachung wenig geeignet. Beide Systeme messen die Gestaltabweichungen der
Oberflche ber Abstandsmessungen und reagieren sehr sensibel auf Vibrationen. Der neu ent-
wickelte Oberflchensensor erlaubt nun erstmals die 100%-Oberflchenprfung feinbearbeiteter
Werkstcke in der Maschine. Gleichzeitig erfasst er Formabweichungen mit hoher Genauigkeit.
OptoSurf GmbHEttlingen
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
20/4219Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Die Ausgangslage
In der modernen Motoren- und Getriebefertigung sind
Reib- und Gleitoberflchen der einzelnen Komponen-
ten fr das Funktionsverhalten von zentraler Bedeutung.
Die Forderungen nach geringem Kraftstoffverbrauch,
minimalem Verschlei und einem geruscharmen Ver-
halten erfordern enge Fertigungstoleranzen hinsichtlich
der Oberflchenrauheit und Form (Rundheit, Welligkeit)
der beanspruchten Teile. Sowohl die Automobilindustrie
als auch deren Zulieferer stehen in der Fertigung unter
groem Druck, da bereits eine fehlerhafte Komponente
im eingebauten Zustand zu einem unbrauchbaren Motor
fhren kann und dem Komponentenlieferanten dann die
gesamte Serie gesperrt wird.
Die gngige Methode der Qualittssicherung ist die
Stichprobenmessung mit taktilen Rauheits- und Rund-
heitsmessgerten in speziell klimatisierten Prfrumen.
Dabei wird mit einer Diamantspitze (Rauheit) oder einer
Saphirkugel (Form) die Oberflche abgetastet und die fei-
nen Ausschlge elektrisch gemessen. Die Bedienung ist
sehr zeitaufwendig und erfordert speziell ausgebildetes
Personal. Trotz dieses Aufwands knnen fehlerhafte Fer-
tigungsteile oft nicht erkannt werden, z. B. bei spontan
auftretenden Maschinenstrungen oder vorzeitigem Werk-
zeugverschlei. Darber hinaus erfassen auch die mo-
dernsten Rauheitsmessgerte nur einen winzigen Bruch-
teil der gesamten Funktionsflche. Zur Charakterisierung
von bestimmten Oberflchentexturen (z. B. Lngsfinishen,
gestrahlte Oberflchen) sind sie gar nicht geeignet.
Zwar gibt es seit einigen Jahren auch optische Profilome-
ter und 3D-Mikroskope, die die Rauheit berhrungslos
messen knnen und mehr Informationen von der Ober-
flche erfassen, aber auch sie messen nur Stichproben und
bentigen weiterhin geschultes Personal fr die Durch-
fhrung der Messung. Ein Messgert, das auch in der rau-
en Fertigung fr die 100%-Oberflchenmessung eingesetzt
werden kann, ist daher ein groer innovativer Schritt in
der Fertigungsmesstechnik.
Die Innovation
Die traditionelle Methode, Rauheit und Form von Ober-
flchen zu messen, ist eine Abstandsmessung. Da die zu
messenden Gren im Bereich von 0,001 m bis ca. 10
m liegen, sind die entsprechenden Messgerte (egal ob
taktil oder optisch) alle sehr vibrationsempfindlich und
auch langsam, so dass sie selten in rauer Fertigungsum-
gebung eingesetzt werden. Der neue Sensor basiert aufdem optischen Prinzip der Lichtstreuung, das die Mikro-
und Makrostruktur der zu prfenden Oberflche indirekt
durch eine Winkelmessung erfasst. Legt man den Emp-
fngerdetektor in die hintere Brennebene eines win-
kelkorrigierten Objektivs (Fourierebene) so ergibt sich
die erstaunliche Tatsache, das die Messung unempfind-
lich gegen Abstandsnderungen ist (bei ebenen Flchen
1 mm). Ein weiterer groer Vorteil ist die flchenhafte
Erfassung der Oberflche (ca. 1 mm Messfleckdurchmes-
ser) und die groe Messgeschwindigkeit von 2000 Mes-
sungen pro Sekunde. Die Software ist auf die Bedrfnisse
der Produktion ausgerichtet, d.h. einfachste Bedienung
und Sicherung der Messungen in einer Datenbank mit
Schnittstellen zu bergeordneten Qualittssicherungspro-
grammen sind gewhrleistet. Die Hauptanwendungen fr
den Streulichtsensor sind feinbearbeitete Teile mit hohem
Fertigungsaufwand und wichtigen Funktionsflchen wie
Kolbenbolzen, Getriebe-, Kurbel- und Nockenwellen,
Wlzlagerringe, feingeschliffene Stahlwalzen, gewalzte
Metallbnder, galvanisierte Oberflchen und polierte me-
dizintechnische Implantate.
Das Unternehmen
Das familiengefhrte Unternehmen OptoSurf GmbH wur-
de 2004 gegrndet und ist auf die Entwicklung, Fertigung
und den Vertrieb von schnellen robusten Oberflchensen-
soren fr die automatisierte Fertigung spezialisiert. Allei-
niger Geschftsfhrer und Gesellschafter ist Dr. Rainer
Brodmann, der die Grundidee fr diese neue Produktent-
wicklung aus seiner langjhrigen Ttigkeit (1979 1992)
bei der Firma Rodenstock mitbrachte, die 1992 die mess-
technischen Aktivitten einstellte. Mit Untersttzung alter
Weggefhrten, befreundeter Hochschulprofessoren und
mit Hilfe eines ersten greren Auftrags von der Gruppe
Heat GmbH, konnte die gesamte Neuentwicklung aus ei-
genen Mitteln finanziert werden. Bereits 2007 wurden die
ersten Sensoren an die Industrie geliefert. Ein wichtiger
Meilenstein in der Firmengeschichte ist die neue VDA-Richtlinie 2009, in der die neuen speziellen Rauheits-
kennwerte des Streulichtsensors standardisiert worden
sind, so dass in Zukunft Konstrukteure die Kennwerte in
Zeichnungen eintragen knnen.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
21/4220Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg20 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Preistrger
Implantat-System fr die Mittelohrchirurgie
Chronische Erkrankungen des Mittelohrs knnen zu einem vollstndigen Verlust des Hrverm-
gens fhren. In vielen Fllen kann durch die Rekonstruktion der zerstrten Gehrknchelchen-
kette mit Hilfe knstlicher Implantate den Patienten geholfen werden. Dabei stellt der Chirurg
das Mittelohr so wieder her, dass der Schall mglichst verlustfrei vom Trommelfell zum Innenohr
transportiert wird. Anatomisch bedingt variiert der Abstand zwischen den beiden Ankopplungs-
punkten fr das Implantat von Patient zu Patient. Dies hat zur Folge, dass whrend einer Opera-tion mehrere Implantate unterschiedlicher Lnge steril bereitgestellt werden mssen. Damit sind
hohe organisatorische Kosten verbunden.
Durch ein neu entwickeltes lngenvariables Implantat-System aus Titan ist es nun mglich, al-
len anatomisch bedingten Grenansprchen zwischen 1,75 und 7,0 mm gerecht zu werden. Im
Operationssaal mssen lediglich noch zwei unterschiedliche Implantate vorgehalten werden, je
nachdem, ob eine partielle oder eine totale Rekonstruktion vorgenommen wird. Die bislang er-
forderlichen chirurgischen Instrumente knnen durch ein multifunktionales Kunststoffbauteil er-
setzt werden. Dieses Einmalprodukt, die so genannte Sizer-Disk, ist dazu bestimmt, den Abstand
fr das sterile Implantat auszumessen und die richtige Lnge einzustellen.
Heinz Kurz GmbH MedizintechnikDulingen
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
22/4221Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Das Unternehmen
Die Heinz Kurz GmbH Medizintechnik entwickelt, fer-
tigt und vertreibt Implantat-Systeme fr die Hals-Nasen-
Ohrenheilkunde. Das eigenstndige Familienunterneh-
men wurde im Jahre 1982 von Heinz Kurz in Dulingen
(Landkreis Tbingen) gegrndet. Heute fhrt es seine
Tochter Traute Kurz. Im Jahre 1995 wurden erstmals welt-
weit Mittelohrimplantate aus Titan im Markt eingefhrt,
seither wachsen die Umstze stetig. Insgesamt hat das
Unternehmen mehr als 50 nationale und internationale
Patente angemeldet.
Im Bereich der Mittelohrimplantate ist das Unternehmen
in Europa marktfhrend und exportiert derzeit in 57 Ln-
der weltweit.
Die Firma beschftigt 29 Mitarbeiter. Im Jahre 2000
wurde in Dallas/USA ein Tochterunternehmen gegrndet,
das den nordamerikanischen Markt bedient.
Die Ausgangslage
Die anatomischen Verhltnisse im Mittelohr variieren von
Patient zu Patient. Wenn ein passives Mittelohrimplantat
eingesetzt wird, muss also die Lnge des Implantats indivi-
duell und entsprechend den anatomischen Gegebenheiten
bestimmt und ausgewhlt werden. Da die erforderliche
Lnge aber erst whrend der Operation ermittelbar ist,
muss fr jede Lnge (1,75 bis 7,0 mm in 0,25 mm-Schrit-
ten) und jede Situation ein Implantat im Operationssaal
vorhanden sein. Das bedeutet hohe Kosten fr die Liefe-
rung und Bereitstellung und den damit einhergehenden
organisatorischen Aufwand.
Die Innovation
Es wurde ein System entwickelt, das zum einen ein ln-
genvariables Mittelohrimplantat und zum anderen eine
multifunktionale Sizer-Disk aus Kunststoff beinhaltet.
Das Implantat, aus reinem Titan gefertigt, wiegt insge-
samt 4 mg und hat die Mae eines halben bis ganzen
Streichholzkopfes. Innerhalb der oben liegenden Titan-
platte befindet sich ein Mikromechanismus, der es dem
Chirurgen erlaubt, die Titanplatte am Schaft fest zu fi-
xieren. Dieser Mikromechanismus besteht aus einer Art
Kniehebel, welcher durch Geradebiegen eines Bgels die
Bohrung am Schaft verengt und so die Titanplatte in der
entsprechenden Position und Lnge am Schaft fixiert. Die-
ser Vorgang wird unter dem Mikroskop mit chirurgischen
Instrumenten innerhalb der Kunststoffplatte gettigt. Der
Schaft des Implantats ist 0,2 mm im Durchmesser und
kann intraoperativ gebogen werden, damit das Implantat
den anatomisch bedingten Situationen gerecht wird und
angeglichen werden kann. Um die Ankopplungsqualitt
an Trommelfell bzw. Steigbgel positiv zu beeinflussen,
wurden die Geometrien entsprechend gestaltet und die
Kontaktflchen in diesen beiden Bereichen mit einer Mi-
krostruktur versehen. Je nach Schweregrad der Mittelohr-
destruktion kommt eine Partial- oder Total-Prothese zum
Einsatz.
Implantat im Grenvergleich
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
23/4222Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg22 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Handcoulombmeter
SCHNIER Elektrostatik GmbHReutlingen
Preistrger
Jeder kennt die kleinen, oft schmerzhaften elektrostatischen Entladungen an der PKW-Tr oder
dem Treppengelnder. Eigentlich eine harmlose, fast alltgliche Erscheinung. Harmlos allerdings
nur, solange diese so genannten Bschelentladungen nicht in explosionsgefhrdeten Bereichen
auftreten. Innerhalb von explosionsfhigen Gemischen knnen diese Entladungen wie der Funke
einer Zndkerze im Verbrennungsmotor wirken.
Die Beurteilung, ob elektrostatische Aufladungen zndfhige Entladungen erzeugen knnenoder nicht, war ber Jahrzehnte nur mit der Gaszndsonde mglich. Dabei wurde versucht, ein
zndwilliges Gasgemisch reell zu znden, was kostenintensiv und nicht ungefhrlich war. Auer-
dem lieferte diese Prfung nur eine Ja/Nein-Aussage, aber keinen Anhaltspunkt dafr, wie weit
man sich noch im sicheren oder schon im gefhrlichen Bereich befand. Mit dem neuen Hand-
coulombmeter lsst sich sehr einfach eine Messung durchfhren, ohne eine Zndung zu verur-
sachen. Dabei wird eine Entladung vom Prfling auf das Handcoulombmeter provoziert und der
Energiegehalt des Funkens in Nanocoulomb gemessen. Der Messwert liefert neben der Ja/Nein-
Aussage auch Aufschluss darber, wie gefhrlich oder ungefhrlich die Entladungen sind.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
24/4223Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Die Ausgangslage
Elektrostatische Entladungserscheinungen, vom Fach-
mann als Bschelentladungen bezeichnet, haben es in
sich: Sie knnen - hnlich wie eine Zndkerze im Auto-
motor - brennbare Gase und Dmpfe entznden. Damit
sind diese von elektrostatisch aufgeladenen Kunststoffen
verursachten Bschelentladungen ein wichtiges Thema in
der chemischen, der pharmazeutischen und auch der Mi-
nerall-Industrie. In diesen Industrien werden groe Men-
gen brennbarer Flssigkeiten umgesetzt, deren Dmpfe im
Gemisch mit Luft einer Explosionsgefahr unterliegen. In
solchen explosionsgefhrdeten Bereichen darf es natrlich
nicht zu zndfhigen Erscheinungen kommen.
Bezglich elektrostatischer Aufladungen ist zwar vorge-
schrieben, dass alle leitfhigen (metallenen) Teile, die
durch das Verfahren aufgeladen werden knnen (z. B. ein
Metallfass beim Befllen) zur Ableitung geerdet werden
mssen. Doch bei Teilen aus isolierenden Kunststoffen
funktioniert das nicht, eine Erdung ntzt dort nichts. Die
zunehmende Verbreitung von Kunststoffen in allen Berei-
chen machte ein Beurteilungskriterium erforderlich, wo-
durch es zur Entwicklung der Gaszndsonde kam. Bei die-
sem Gert wird eine geerdete Metallkugel, die von einem
zndfhigen Brenngas-Luft-Gemisch umsplt ist, dem zu
prfenden Teil angenhert. Falls es zur Zndung kommt,
handelt es sich um eine gefhrliche elektrostatische Aufla-
dung, anderenfalls nicht.
Die Innovation
Diese elektrostatischen Bschelentladungen weisen nicht
nur ein Zndpotenzial auf, in ihnen wird auch ein elek-
trischer Stromimpuls transportiert, der sich z. B. in einem
sprbaren Stromschlag manifestiert. Tatschlich konnte
man nachweisen, dass ein unmittelbarer Zusammenhang
zwischen der in einer Bschelentladung transportierten
Ladungsmenge und deren Zndfhigkeit besteht. Diese
Ladungsmenge ist messtechnisch mit dem neuen Hand-
coulombmeter erfassbar. Durch einfaches Annhern seiner
Kugelelektrode an das aufgeladene Isolierstoffteil kann es
die Zndfhigkeit der dabei entstehenden Bschelentla-
dung bestimmen.
Ein im Handcoulombmeter eingesetzter Mikroprozessor
verfolgt den ansteigenden und abfallenden Spannungsver-
lauf am internen Kondensator, wobei stets die Differenz
des aktuellen mit dem vorherigen Wert verglichen wird.
Die Messung wird ausgelst bei einer vorgegeben Steilheit
und luft so lange, bis ein Wendepunkt im Spannungsver-lauf erfolgt. Dieser Wert wird angezeigt und gespeichert.
Die Polaritt des Ladungsimpulses beeinflusst das Messer-
gebnis nicht, wird aber angezeigt.
Gegenber der Prfmethode mit der Gaszndsonde hat
die Messung mit dem Handcoulombmeter den groen
Vorteil, dass sie Messwerte liefert und damit auch Einfluss-
nahmen auf die elektrostatische Aufladbarkeit tendenziell
erkennbar macht.
Das Handcoulombmeter ist so gestaltet, dass es bis zu 500
Messwerte speichern kann und sich somit der Verlauf von
Aufladungen verfolgen lsst. Gewissenhaftes Arbeiten vor-
ausgesetzt, erfordert die Anwendung des Handcoulomb-
meters keine Fachkenntnisse der Elektrostatik und kann
daher von der Sicherheitsfachkraft oder einer unterwiese-
nen Person eingesetzt werden. Fr die Anwender existiert
mit diesem Produkt erstmalig die Mglichkeit, leicht und
wirtschaftlich sichere Produkte zu entwickeln und zu qua-
lifizieren bzw. die Sicherheit im eigenen Betrieb herzustel-
len und zu berwachen.
Das Unternehmen
Die SCHNIER Elektrostatik GmbH wurde 1977, zunchst
als Einzelfirma, in Reutlingen gegrndet. Das Familien-
unternehmen hat sich auf den Bereich elektrostatische
Anwendungen spezialisiert und ist bereits seit zwei Jahr-
zehnten in Normungsgremien vertreten. Heute zhlt das
Unternehmen zu den Innovationsfhrern in diesem Spe-
zialgebiet.
Da die Produkte vielfach im explosionsgefhrdeten Be-
reich eingesetzt werden und teilweise ber EG-Baumus-
terzulassungen verfgen, ist das Unternehmen bereits seit
Jahren nach ISO 9001 und darber hinaus nach EN 13980
zertifiziert.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
25/4224 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Universelles, mobiles Laserbeschriftungssystem
mobil-mark GmbHBlaustein
Die Laserbeschriftung zur Kennzeichnung von Teilen ist in der industriellen Fertigung heute weit
verbreitet. Da jedoch die zu beschriftenden Teile oder Etiketten zur Laseranlage gebracht werden
mssen, konnte man bislang nur kleinere Teile beschriften, die in die blichen stationren Laser-
existiert, mit dem auch groe Teile gekennzeichnet werden knnen, wurde in dreijhriger Ent-
wicklungszeit ein mobiler Beschriftungslaser entwickelt. Mit seiner Hilfe knnen speziell solcheMaschinen, Gerte und Produkte beschriftet werden, fr die die stationren Laseranlagen nicht
ausreichen. Dabei zeichnet sich das unter der Bezeichnung mobil-mark 1 vermarktete mobile
Laserbeschriftungssystem durch seine Vielseitigkeit und die einfache Bedienung aus. Es eignet
sich damit insbesondere fr mittelstndische Unternehmen. Das Handteil mit dem Laserkopf
wiegt nur 2,5 Kilogramm. Die Steuereinheit enthlt auerdem die komplette Beschriftungssoft-
ware. Das System lsst sich so umrsten, dass innerhalb weniger Minuten abwechselnd zum Bei-
spiel Grobehlter, Werkzeuge oder Kleinteile beschriftet werden knnen. Auch Typenschilder
aus Stahl oder Laserbeschriftungsfolien sind damit schnell herstellbar.
Sonderpreis der MBG
anlagen hineinpassen. Nachdem eine Marktrecherche ergeben hatte, dass weltweit kein Gert
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
26/4225Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Die Ausgangslage
Das Beschriften oder Markieren von Produkten mit Hilfe
eines Laserstrahls ist ein heute nicht mehr wegzudenken-
der Bestandteil bei der Teilekennzeichnung der industri-
ellen Fertigung. Abhngig vom zu beschriftenden Material
kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung. Weit
verbreitet ist zum einen die Anlassbeschriftung, bei der
die metallische Oberflche durch eine Temperaturerh-
hung einen farbigen berzug erhlt und zum anderen der
Farbabtrag bei beschichteten Gegenstnden. Ein drittes
Verfahren ist das Gravieren, bei dem mit gepulsten Lasern
ein Materialabtrag auf verschiedensten Materialien mg-
lich ist.
Die Kennzeichnung von Teilen mittels Laserbeschriftung
ist wasser- und wischfest und damit sehr dauerhaft. Die
zu beschriftenden Teile werden dabei in der Regel zum
Lasersystem gebracht, so dass nur kleinere Teile mit dem
Laserverfahren beschriftet werden knnen. Dass Bedarf
besteht fr ein universelles, mobiles Laserbeschriftungs-
system, mit dem man auch groe, schwere oder sperrige
Teile beschriften kann, wurde durch eine Marktrecherche
ermittelt. Im Jahr 2003 wurde die mobil-mark GmbH mit
dem Ziel gegrndet, ein neues Lasersystem fr den uni-
versellen Industrieeinsatz zu entwickeln.
Die Innovation
Das neue mobile Laserbeschriftungssystem hebt sich von
den bislang vorhandenen Beschriftungslasern vor allem
durch sein neuartiges Aufbaukonzept, durch seine zum
Patent angemeldete Sicherheitstechnik und durch seine
universellen Einsatzmglichkeiten ab. Es besteht aus ei-
ner fahrbaren Versorgungseinheit mit Stromversorgung,
Laserpumpdiode, Beschriftungs- und Sicherheitssoftware
sowie Drucklufterzeugung und -absaugung. Der luftge-
khlte Festkrperlaser, der zur Beschriftung dient, ist ber
einen Versorgungsschlauch mit der fahrbaren Basiseinheit
verbunden. Er ist direkt in dem Handteil untergebracht,
welches auf das zu beschriftende Gut aufgesetzt wird. Die
Khlluft erfllt mehrere Aufgaben: Sie sorgt auch fr die
Splung des Prozessraumes zur Entfernung von Abgasen
und Stuben. Diese werden durch ein Filtersystem in der
fahrbaren Basiseinheit entgiftet. Fr das bedienergefhrte
Handteil wurde gemeinsam mit dem Technischen ber-
wachungsverein Stuttgart ein Sicherheitskonzept ausgear-
beitet, das ein Austreten des Laserstrahls und des entste-
henden Streulichtes sicher verhindert.
Nach dem Aufsetzen des mobilen Handteils berwa-chen drei Sicherheitsschalter die Prozessraumabdeckung.
Zustzlich wird durch einen Drucksensor der durch die
Khlluft entstehende berdruck sensiert. Alle Sensoren
werden durch eine Sicherheits-SPS permanent abgefragt
und kontrolliert. Der Laser ist mit Hilfe dieser Schalter
und Sensorvorrichtungen abgesichert und erfllt bei be-
stimmungsgemem Gebrauch die Sicherheitsanforde-
rungen der Laserschutzklasse 1.
Durch seinen einzigartigen Aufbau eignet sich das Laser-
system auch ideal fr die Kennzeichnung im Anlagen- und
Sondermaschinenbau. Hier kann auf groe Sicherheits-
umhausungen verzichtet werden und auch zustzliche
Absauganlagen knnen in der Regel entfallen. Das Laser-
beschriftungssystem eignet sich ebenfalls fr den Einsatz
in Fertigungseinrichtungen, an denen kleine und mittlere
Serien zu kennzeichnen sind.
Das Unternehmen
Im Jahr 2003 wurde die mobil-mark GmbH gegrndet,
die heute vier Mitarbeiter mit der Entwicklung und dem
Bau von Laserbeschriftungssystemen beschftigt. Seit der
Vorstellung des ersten Gertes auf der Hannover Messe
2006 wurde das Beschriftungssystem konsequent weiter-
entwickelt und durch neue Vorstze, Haltevorrichtungen,
Fokussierhilfen und ein automatisches Folienmodul er-
gnzt. Nach Ausbau der Produktionseinrichtungen undEinstellung weiterer Mitarbeiter ist die Entwicklung einer
neuen Gertegeneration vorgesehen, die insbesondere
grere Beschriftungsfelder und hhere Leistungsdichten
zum Ziel hat.
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
27/4226Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg26 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Anerkennung
Kaum ein Parameter hat bei der Papierherstellung einen solch nachhaltigen Einfluss auf die Qua-
littseigenschaften von Papieren wie die Formation. Unter Formation versteht man die Lage der
Fasern einer Papierbahn. Fr den Laien weitgehend unbemerkt, entscheidet eben diese Lage ber
die Qualitt der Papiere. Je gleichmiger die Formation, desto hherwertiger ist das Papier was
sich in einer geringen Wolkigkeit ausdrckt, wenn man das Blatt Papier gegen das Licht hlt.
Entscheidend beeinflusst wird die Formation vom Stoffauflauf und den Entwsserungselementen,besonders jedoch von der Brustwalzenschttelung.
Der neu entwickelte TURBOShaker ist ein solches Aggregat zur Hochfrequenz-Schttelung
von Brustwalzen an Papier- und Kartonmaschinen. Er zeichnet sich durch hohe Leistungsdichte
bei geringem Energieverbrauch aus. Die Schttelfrequenzen des hydraulischen Antriebs sind bis
600 Hz stufenlos einstellbar. Damit knnen Schtteldistanzen bis zu 25 mm erreicht werden.
Gebr. Bellmer GmbH MaschinenfabrikNiefern-schelbronn
Hochfrequenz-Schttelung in der Papierherstellung
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
28/4227Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Die Ausgangslage
Die klassischen Rttelwerke erfahren ihre Leitungsgren-
zen durch die mechanischen Festigkeiten der verwendeten
Kurvenerzeuger. Auch der Einsatz von Leichtbau-Brust-
walzen kann die Grenzen kaum ber 500 m/min Papier-
maschinen-Geschwindigkeit steigern. Moderne Papier-
maschinen werden jedoch in weit hheren Bereichen mit
teilweise sogar mehr als der doppelten Geschwindigkeit
betrieben.
Die blichen Anlagen zur Hochfrequenz-Schttelung der
Brustwalzen haben einen groen Platzbedarf und sind be-
grenzt in ihrer Leistung bzw. Geschwindigkeit. Fr die mo-
derne Papierherstellung besteht also eine groe Nachfrage
nach Hochfrequenz-Schttelaggregaten in kompakter
Bauweise zu moderaten Investitionskosten.
Die Innovation
Da mit zunehmender Geschwindigkeit der Papiermaschi-
nen die klassische Schttelung immer mehr an Bedeu-
Brustwalzen an Papier- und Kartonmaschinen mit hydrau-
lischem Antrieb entwickelt. Wichtigstes Ziel war eine
hohe Leistungsdichte bei niedrigem Energieverbrauch und
kleinen Baumaen, um auch bei engen Platzverhltnissen
bestehende Papiermaschinen nachrsten zu knnen. Das
bekannte Funktionsprinzip beruht auf der Erzeugung von
Krften durch rotierende Unwuchten. Diese Krfte ber-
lagern sich bei Kombination mehrerer Unwuchten. Sie
sind so angeordnet, dass sie sich in vertikaler Richtung
kompensieren, d.h. Schwingungen in die Gebudestruktur
nicht auftreten. Hingegen ist die fr die positive Beein-
flussung der Formation notwendige hohe Schttelfrequ-
enz quer zur Produktionsrichtung bis 600 Hz mittels eines
hydraulischen Antriebs stufenlos einstellbar.Durch den hydraulischen Antrieb ergibt sich gegenber
einem elektrischen Antrieb der Vorteil, dass durch den
geringeren Platzbedarf ein Anbau an bestehende Papier-
maschinen mglich wird.
Somit kann auch an einer verbauten Anlage die Qua-
litt der Papiere durch einfache Nachrstung mit einem
Hochfrequenz-Schttler auf den neuesten Stand der Tech-
nik gebracht werden. Durch die Papierformation wird die
Papierqualitt nachhaltig verbessert, die Reifestigkeit er-
hht und die Bedruckbarkeit erleichtert. Da die bessere
Blattstruktur (Formation) auch mit billigeren Rohstoffen
eine noch ausreichende Papierqualitt ermglicht, kann
auf niedrigere Rohstoffqualitten mit einem hheren Alt-
papieranteil zurckgegriffen werden.
Das Unternehmen
Seit 1842 fertigt Bellmer Maschinen und Anlagen fr die
Papierindustrie. 1972 kommt der Produktbereich Separa-
tion Technology hinzu die Winkel-Presse zur optima-
len Schlammentwsserung sowie der TurboDrain zur
effizienten Schlammeindickung. Smtliche Produkte wer-
den am Standort Deutschland gefertigt. Das Unterneh-
men ist weltweit ttig und hat in der Firmengruppe 375
Mitarbeiter. Das Familienunternehmen wird heute in der
sechsten Generation von den Brdern Erich, Martin und
Philipp Kollmar geleitet.
Brustwalze mit angebautem Hochfrequenz-Schttler
Trotz extrem beengter Platzverhltnisse einbaubar
Verbesserte Papier-Formation durch Brustwalzenschttelung
Ohne TurboShaker Mit TurboShaker
tung verliert, wurde die Hochfrequenz-Schttelung von
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
29/4228Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg28 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Anerkennung
Dekorative fugenlose Bodenspachtelmasse
Bden sind heutzutage mehr als nur die Flche, die anderen Bauteilen als Untergrund dient. Der
Trend geht zu Bden als gestalteten und gestaltenden Objekten, die eine eigene Betrachtung
und Wertschtzung verdienen. Fugenlose Bden vermitteln den Eindruck von Grozgigkeit und
edler Oberflche. In hochwertigen Rumen sind sie ein auffallendes Funktions- und Gestaltungs-
element.
Bei der neu entwickelten Bodenspachtelmasse handelt es sich um eine zementgebundene Masse,die mit Polymeren und Additiven vergtet ist. Das unter der Bezeichnung Servo-Art CeFlo
vertriebene Produkt ermglicht vllig neuartige ganzheitliche Gestaltungskonzepte im Innen-
ausbau. Die dekorative Bodenspachtelmasse erhrtet spannungsarm und lsst sich so auch auf
groen Flchen fugenlos einbauen. Die eleganten, ebenen Flchen gengen hchsten optischen
Ansprchen und zeichnen sich durch eine wirtschaftliche Verarbeitung, hohe Lebensdauer, nied-
rigen Verschlei sowie einfache Pflege und Reinigung aus.
Kiesel Bauchemie GmbH u. Co. KGEsslingen
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
30/4229Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Die Ausgangslage
Herkmmliche Massen auf Zementbasis weisen oftmals
ein sehr hohes Schwinden beim Abbinden auf. Dies fhrt,
je nach Gre der Schwindung und Beschaffenheit des
Untergrunds, zu Rissbildung. Durch die auftretende Scher-
spannung kann sogar der Untergrund beschdigt werden.
Ziel der Neuentwicklung war es, eine zementgebundene,
dekorative Spachtelmasse zu entwickeln, die nahezu span-
nungsfrei abbindet und dadurch fast keine Scherkrfte in
den Untergrund einleitet. Erreichen wollte man eine riss-
freie Oberflche auch auf groen Flchen in Schichtdicken
bis zu 10 mm.
Die Innovation
Das neu entwickelte Produkt ist universell einsetzbar und
lsst eine sehr individuelle Gestaltung zu. Mglich war
dies durch die Entwicklung eines einzigartigen, speziell
formulierten, schnell erhrtenden und schnell belastba-
ren Systems aus vier verschiedenen Spezialbindemitteln,
unter anderem Zemente sowie besondere Polymere und
Hochleistungsadditive. Durch die Zement-/Polymerbin-
dung stellt sich ein hohes, sicheres und schnelles Abbin-
deverhalten ein, welches die Masse sehr widerstandsfhig
gegenber mechanischen Beanspruchungen macht. Auf-
grund der Verwendung von Hochleistungspolymeren ist
die Masse nicht sprde und durch die volumenstabile Er-
hrtung wird eine hohe Festigkeit des Bodens erreicht. So
erhrtet die Masse praktisch spannungsfrei, bildet keine
Risse und haftet auch durch das dazu gehrende Grundie-
rungssystem hervorragend auf dem Untergrund. Die er-
reichte Druckfestigkeit von ca. 65 N/mm2 ist dabei auer-
ordentlich hoch und fhrt zur schadensfreien Belastbarkeit
in den vorgesehenen Anwendungsbereichen. Andere am
Markt erhltliche Massen zeigen eine Druckfestigkeit von
nur 30 N/mm. Zwischen den ersten Versuchsanstzen im
Labor und der Marktreife liegen ca. vier Jahre intensiver
Entwicklungsarbeit. Das Resultat war nicht nur die Masse
selbst, sondern ein umfassendes Produktprogramm von
der Grundierung ber den Oberflchenschutz bis hin
pumpbar und lsst sich dadurch schnell und wirtschaftlich
verarbeiten. Durch flssige Farbkomponenten, die dem
Anmischwasser beigegeben werden, lsst sich der Boden
in der Masse einfrben. Der neue fugenlose dekorative
Boden ist ein Produkt, das den Wnschen der Auftrag-
geber nach individueller, hochwertiger Raumgestaltung
Rechnung trgt.
Zur Absicherung des Produktprogramms wurde ein Schu-
lungskonzept entwickelt. In Seminaren werden die Hand-
werksbetriebe in die fr das neue Produkt entwickelten
Verarbeitungsmethoden eingefhrt. Nur geschulte Part-
nerbetriebe erhalten eine Zulassung zum Einbau der B-
den, was zu einer hohen Verarbeitungsqualitt und letzt-
lich zur Zufriedenheit der Bauherren fhrt.
Das Unternehmen
Die Firma Kiesel Bauchemie GmbH u. Co. KG ist ein
Hersteller von Verlegewerkstoffen fr Bodenbelge. Kern-
kompetenz ist die Entwicklung von Spachtelmassen, Dis-
persionsklebstoffen fr das Verlegen von elastischen und
textilen Bodenbelgen, Verlegewerkstoffen fr Parkett
sowie die Entwicklung von Feinmrteln fr das Verlegen
von keramischen Fliesen, Platten und Naturwerkstein.
Seit 1959 am Markt, hat sich das Unternehmen zu einem
technologischen Marktfhrer entwickelt und hat durch
zahlreiche Innovationen immer wieder Impulse fr denMarkt gegeben.
Herkmmliche Spachtelmasse
Neue Spachtelmasse ServoArt CeFlo
zur Pflege. Trotz der komplexen Rezeptur ist die Masse
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
31/4230Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg30 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Anerkennung
Autostereoskopische 3D-Monitore
Bei den neu entwickelten autostereoskopischen Monitoren handelt es sich um Gerte, die ver-
schiedenste Inhalte wie Objekte, Bilder, Animationen und Videos so darstellen knnen, dass
beim Betrachter ein rumlicher Eindruck entsteht. Das Besondere daran ist, dass die 3D-Effekte
ohne Verwendung weiterer Hilfsmittel, wie z. B. der bekannten Anaglyph-Brillen (Rot-Grn-Bril-
len), wahrgenommen werden. Erreicht wird dies durch hochentwickelte optische Technologien,
die dafr sorgen, dass die Augen des Betrachters eine jeweils leicht unterschiedliche Perspektiveder auf dem Monitor dargestellten Inhalte sehen. Das menschliche Gehirn verarbeitet diese zwei
unterschiedlichen Perspektiven zu einem rumlichen Bild.
Die Monitore gibt es fr Einzel-Anwender mit zwei Perspektiven des Bildinhalts und fr Gruppen
57 Zoll, die hchste Bildauflsung liegt bei 491.000 Pixel. Ein Monitor mit integriertem PC wird
ebenfalls angeboten. Die Gerte werden gerne in der Werbung, auf Infostnden und in Ein-
kaufszentren eingesetzt, finden aber auch in der Industrie fr Prsentationen, Konstruktion und
Design und in der Medizintechnik Verwendung. Der dreidimensionale Eindruck und das schein-
bare Heraustreten der Inhalte aus dem Monitor stellen einen Blickfang dar und fhren so zu einer
erhhten Aufmerksamkeit bei den Betrachtern.
Tridelity Display Solutions GmbHSt. Georgen
mit fnf unterschiedlichen Perspektiven. Die Bildschirmdiagonalen reichen entsprechend von 10 bis
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
32/4231Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Die Ausgangslage
Bewegte Bilder dreidimensional darzustellen ist ein Trend
des 21. Jahrhunderts. Die Filmindustrie setzt die zur Ver-
fgung stehenden Technologien ergnzt durch perfekte
Computeranimationen schon seit geraumer Zeit ein.
Allerdings verpuffen die mglichen 3D-Effekte, wenn 3D-
Filme auf 2D-Bildschirmen abgespielt werden, da die drei-
dimensionale Raumillusion nicht bertragen wird. Um
diese Mglichkeiten nutzen zu knnen, bedarf es spe-
zieller Monitore.
Die 3D-Technik wird vermehrt in der Werbung, an Info-
stnden oder an Orten mit hohem Publikumsverkehr wie
Flughfen oder Einkaufszentren eingesetzt. Doch nicht
nur in der Medienwelt hat die 3D-Darstellung ihre In-
teressenten gefunden. Die Industrie nutzt 3D-Monitore
bereits in den Bereichen Konstruktion und Design, aber
auch zu Prsentations- und Diskussionszwecken. Die Me-
dizintechnik setzt ebenfalls 3D-Monitore ein, um Krper-
scans dreidimensional darzustellen. Auch in der Architek-
tur wird die 3D-Darstellung immer beliebter.
Die Innovation
Grundstzlich muss bei den neu entwickelten 3D-Moni-
toren zwischen zwei Prinzipien unterschieden werden:
Bei den so genannten Multi-View-Gerten werden -- durch
die spezielle Ansteuerung einer optischen Linse -- fnf un-
terschiedliche Perspektiven vor dem 3D-Monitor aufge-
baut. So knnen mehrere Nutzer gleichzeitig aus unter-
schiedlichen Blickwinkeln rumlich sehen und sich dabei
frei vor dem Monitor bewegen.
Bei den so genannten Single-Viewer-Gerten werden fr
den Einzel-Anwender zwei Perspektiven des Bildinhaltes
vor dem Monitor aufgebaut. Der groe Vorteil gegen-
Bildauflsung je Auge und eine bessere Bildtrennung der
einzelnen Bildperspektiven. Dies fhrt zu einer hheren
3D-Bildtiefe und auch sehr geringe Tiefenunterschiede
lassen sich rumlich visualisieren.
Fr einen optimalen 3D-Eindruck und zur Vermeidung
rumlich invertierter Bildeindrcke mssen sich die Au-
gen des Benutzers genau in den dazugehrigen Stereo-
zonen, den so genannten Sweet Spots befinden. Ein
Tracking-System bewirkt, dass sich der Sweet Spot den
Bewegungen des Betrachters stetig anpasst. So kann sich
der Anwender frei vor dem Monitor bewegen, ohne das
die Bildqualitt leidet. Die Single-Viewer-Technologie ist
prdestiniert fr das Arbeiten am 3D-Arbeitsplatz.
Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten wird bei den Neu-
entwicklungen auf eine brillenfreie Lsung gesetzt. Zwar
muss dafr theoretisch ein gewisser Auflsungsverlust in
Kauf genommen werden, aber die immer hhere Aufl-
sung von 2D-Panels gleicht diesen Nachteil aus.
Die Monitore knnen aufgestellt, aufgehngt oder ein-
gebaut werden, alle Variationen sind mglich. Auerdem
wurde ein 42-Multi-View-Display entwickelt, bei dem der
bentigte PC im Gehuse integriert ist. Da keine weiteren
Komponenten bentigt werden, ist dieser Monitor auch
fr Bereiche mit starkem Publikumsverkehr geeignet.
In der Medizintechnik wurde durch eine Kooperation mit
der Firma Visage Imaging eine direkte Einbindung der 3D-
Monitore in die Visualisierungssoftware Amira erreicht,
wodurch Krperscans nun dreidimensional betrachtet
werden knnen. Alle Monitore knnen mit Virtual Re-
ality ausgestattet werden und bieten damit interaktive
Arbeitsmglichkeiten. Durch die OpenGL-Programmier-
schnittstelle sind sie mit allen gngigen Softwareapplika-
tionen kompatibel.
Das Unternehmen
Schon vor dem Start des Unternehmens im Jahr 2006
waren die drei Grnder Marco Lopes, Johannes Sigwart
und Michael Russo auf dem Gebiet der 3D-Darstellung
ttig. Sie entschlossen sich, ihre Ideen, Kenntnisse und
Fhigkeiten in der TRIDELITY Display Solutions GmbH
einzubringen und umzusetzen.
Die Monitore werden aus zugekauften Standardkompo-
nenten sowie zustzlichen nach eigenen Vorgaben gefer-
tigten Spezialkomponenten am Firmensitz in St. Georgen
hergestellt. Kern-Know-how des Unternehmens sind die
Abstimmung der verschiedenen Komponenten aufeinan-
der, die Entwicklung der spezifischen Komponenten so-
wie die reibungslose softwaretechnische Anbindung der
Monitore an die verschiedenen Steuerungs- und Content-Schnittstellen.
Multi-View-Display
ber der Multi-View-Technologie ist die sehr viel hhere
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33/4232 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen
Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik
Hauptstrae 37 - 43
75223 Niefern-schelbronn
Tel.: (07233) 74-450
Fax: (07233) 74-100www.bellmer.de
Heinz Kurz GmbH Medizintechnik
Tbinger Strae 3
72144 Dulingen
Tel.: (07072) 9179-29
Fax: (07072) 9179-79
www.kurzmed.de
JOTEC GmbH
Lotzencker 23
72379 Hechingen
Tel.: (07471) 922-311
Fax: (07471) 922-100
www.jotec.net
Kiesel Bauchemie GmbH u. Co.KG
Wolf-Hirth-Strae 2
73730 Esslingen
Tel.: (0711) 93134-0
Fax: (0711) 93134-171www.kiesel.com
mobil-mark GmbH
Erhard-Grzinger-Strae 103
89134 Blaustein
Tel.: (0731) 9501 805
Fax: (0731) 9501 806
www.mobil-mark.
OptoSurf GmbH
Nobelstrae 9-13
76275 Ettlingen
Tel.: (07243) 7660-13
Fax: (07243) 7660-34www.optosurf.com
SCHNIER Elektrostatik GmbH
Bayernstrae 13
72768 Reutlingen
Tel.: (07121) 90973- 0
Fax: (07121) 90973-99
www.schnier-elektrostatik.de
Strasser Maschinenbau GmbH
Gaustra e 9
88250 Weingarten
Tel.: (0751) 56161-0
Fax: (0751) 56161-8
www.strasser-gmbh.com
Tridelity Display Solutions GmbH
Leopoldstrae 1
78112 St. Georgen
Tel.: (07724) 85980-60
Fax: (07724) 85980-69www.tridelity.de
de
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34/4233Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Innovationspreis 2010
Der Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg Dr.-Rudolf-Eberle-Preis und der
Sonderpreis der Mittelstndischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH (MBG)
werden jhrlich gemeinsam ausgeschrieben. Die Ausschreibung fr das Wettbewerbsjahr 2010
wird voraussichtlich ab Anfang Februar 2010 vorliegen. Die Ausschreibung wird als PDF-Datei im Internetportal des Wirtschaftsministeriums Baden-Wrttemberg und unter der Adresse
www.innovationspreis-bw.de abrufbar sein. Die gedruckte Fassung der Ausschreibung kann auch
ber das Informationszentrum Patente des Regierungsprsidiums Stuttgart angefordert werden.
Ausschreibungsanforderungen sind zu richten an:
Regierungsprsidium Stuttgart
Informationszentrum Patente
Willi-Bleicher-Strae 19
D-70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 123-2602
Telefax: (0711) 123-2560
E-Mail: [email protected]
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35/4234 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Was wird gefrdert:
Gefrdert wird die Neueinstellung und Beschftigung von
Personen, die ein Hochschulstudium mit technisch-natur-
wissenschaftlicher Ausrichtung abgeschlossen haben, als
Innovationsassistentinnen bzw. Innovationsassistenten.
Einsatzbereich muss die betriebliche Forschung und Ent-
wicklung (FuE) sein.
Wer wird gefrdert:
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen,
die
das Vorhaben in einem in Baden-Wrttemberg anss-
sigen Betrieb des gefrderten Unternehmens durchfh-
ren zum Zeitpunkt der Antragsstellung nicht mehr als
100 Beschftige haben und
zu weniger als 25 Prozent des Kapitals oder der Stimm-
anteile im Besitz eines oder mehrerer Unternehmen
stehen, das/die mehr als 100 Beschftigte haben.
Wie wird gefrdert:
Das Unternehmen erhlt zur Beschftigung einer Innova-
tionsassistentin oder eines Innovationsassistenten fr die
Dauer von zwlf Monaten einen Zuschuss von maximal
30 Prozent des monatlichen lohnsteuerpflichtigen Brutto-
gehalts des Innovationsassistenten bzw. der Innovations-
assistentin, maximal 1.000 Euro pro Monat.
Informationen zur Antragstellung:
Zum Zeitpunkt der Antragstellung muss bereits eine be-
stimmte Person fr die Stelle des Innovationsassistenten
bzw. der Innovationsassistentin ausgesucht worden sein,
jedoch darf das Beschftigungsverhltnis zu diesem Zeit-
punkt noch nicht bestehen oder eingegangen worden
sein.
Der Antrag ist bei der L-Bank, Bereich Finanzhilfen,
Schlossplatz 10, 76113 Karlsruhe einzureichen. Das Pro-
gramm hat am 01.03.2008 begonnen und luft hchstens
so lange, wie Mittel aus dem Europischen Sozialfonds
hierfr zur Verfgung stehen.
Das Merkblatt mit weiterfhrenden Informationen sowie
die Antragsunterlagen sind im Internet unter folgender
Adresse abrufbar: www.esf-bw.de/esf/index.php?id=100
Ansprechpartner:
Ausknfte sind ber die L-Bank-Hotline erhltlich,
Tel: 0721/150-1314.
Frderprogramme des WirtschaftsministeriumsBaden-Wrttemberg
Innovationsassistenten und Innovationsassistentinnenin kleinen und mittleren Unternehmen
(Europischer Sozialfonds, Frderperiode: 2007 2013)
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
36/4235Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Was wird gefrdert:
Innovationsgutscheine sollen die Planung, Entwicklung
und Umsetzung neuer Produkte, Produktionsverfahren
oder Dienstleistungen bzw. eine wesentliche qualitative
Verbesserung bestehender Produkte, Produktionsverfah-
ren und Dienstleistungen untersttzen.
Zuschussfhig sind die Leistungen ffentlicher und privat-
wirtschaftlicher Institute und Gesellschaften der Grund-
lagenforschung und der angewandten Forschung. Es kn-
nen sowohl nationale als auch internationale Anbieter in
Anspruch genommen werden.
Wer wird gefrdert:
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen
mit Hauptsitz in Baden-Wrttemberg. Es gilt eine maxi-
male Unternehmensgre von bis zu 100 Beschftigten
(Vollzeitquivalente) und ein Vorjahresumsatz von hch-
hchstens 20 Mio. Euro (einschlielich aller verbundenen
Unternehmen).
Wie wird gefrdert:
Innovationsgutscheine gibt es zu
2.500 Euro (Innovationsgutschein A)
fr wissenschaftliche Ttigkeiten im Vorfeld der Entwick-
lung eines innovativen Produkts, einer Dienstleistung oder
einer Verfahrensinnovation zum Beispiel Technologie-
und Marktrecherchen, Machbarkeitsstudien, Werk-stoff-
studien, Designstudien, Studien zur Fertigungstechnik.
5.000 Euro (Innovationsgutschein B)
fr umsetzungsorientierte Forschungs- und Entwicklungs-
ttigkeiten, die darauf ausgerichtet sind, innovative Pro-
dukte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen bis zur
Markt- bzw. Fertigungsreife auszugestalten zum Beispiel
Konstruktionsleistungen, Service Engineering, Proto-typenbau, Design, Produkttests zur Qualittssicherung,
Umweltvertrglichkeit.
Beide Innovationsgutscheine sind kombinierbar, so dass
eine Frderung von bis zu 7500 Euro gewhrt werden
kann. Die Frderung deckt sowohl beim Innovations-
gutschein A maximal 80 Prozent und beim Innovations-
gut-schein B maximal 50 Prozent der Kosten ab, die dem
Unternehmen von der beauftragten Forschungs- und Ent-
wicklungseinrichtung in Rechnung gestellt werden.
Informationen zur Antragstellung:
Antragsformulare knnen Sie beim Wirtschaftsministe-
rium erhalten und einreichen:
Wirtschaftsministerium Baden-Wrttemberg, Referat 33,
Theodor-Heuss-Str. 4, 70174 Stuttgart
oder downloaden unter: www.innovationsgutscheine.de
Ansprechpartnerinnen:
Sarah Sauter
Tel: 0711/123-2615
Fax: 0711/123-2556
E-Mail: [email protected]
Martina Hertenberger,
Tel: 0711/123-2553 (mittwochs und donnerstags),
Fax: -2556
E-Mail: [email protected]
Frderprogramm des WirtschaftsministeriumsBaden-Wrttemberg
Innovationsgutscheine fr kleine Unternehmen
stens 20 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von
0711/123
7/29/2019 2009 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2009
37/4236Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg36 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg
Was wird gefrdert:
Gefrdert werden Coachingmanahmen im Zusammen-
hang mit
- einem Innovationsvorhaben,
- der Reduzierung des Energieverbrauchs,
- demografischem Wandel und
- Unternehmensbergaben.
Wer wird gefrdert:
Antragsberechtigt sind kleine oder mittlere Unternehmen
(KMU) mit Sitz in Baden-Wrttemberg, die weniger als
250 Beschftigte und einen Vorjahresumsatz von hchs-
tens 50 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von
hchstens 43 Mio. Euro (einschlielich aller verbundenen
Unternehmen) haben.
Wie wird gefrdert:
Der Zuschuss betrgt 50 Prozent der Coachingausgaben
auf Tagewerkbasis, jedoch maximal 400 Euro pro Tagewerk.
Der zuschussfhige Hchstsatz fr einen Coachingtag mit
8 Stunden betrgt 800 Euro. Je Themenbereich werden bis
zu 15 Tagewerke pro Unternehmen gefrdert.
Der maximale Zuschuss je Themenbereich liegt damit bei
6.000 Euro (15 Tagewerke 400 Euro).
Informationen zur Antragstellung:
Das Coaching muss von einem Beratungsunternehmen
durchgefhrt werden, in dem ein Qualittsmanagement-
system zur Anwendung kommt, das entweder von einem