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2011 Ernst & Sohn-Special April 2011 A 61029 Schulen und Kindertagesstätten Lüftungskonzept für die Kita „Hermann Quack“ in Wörth

2011 Schulen und Ernst & Sohn-Special April 2011 … · 2016. 7. 13. · 2 Raumluft Sonderdruck aus: Ernst & Sohn Special · Schulen und Kindertagesstätten 2011, S. 119 – 121 Am

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  • 2011Ernst & Sohn-Special

    April 2011A 61029

    Schulen undKindertagesstätten

    Lüftungskonzept für dieKita „Hermann Quack“ in Wörth

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    Raumluft

    Sonderdruck aus: Ernst & Sohn Special · Schulen und Kindertagesstätten 2011, S. 119 – 121

    Am liebsten spielen und toben Kinder draußen. Spielt das Wetterjedoch einmal nicht mit, müssen die Jungen und Mädchen ausder Kita „Hermann Quack“ in Wörth am Rhein trotzdem nicht auffrische Luft verzichten. Beim Neubau der Kindertagesstätte wur-de von vornherein ein dezentrales Lüftungssystem von Meltemmit eingeplant.

    Spielen, Basteln, draußen Fangen spielen oder auch ein-fach alleine ein Bilderbuch anschauen – die Kindertages-stätte Hermann Quack bietet alle Möglichkeiten, die Kin-der brauchen. Seitdem der Neubau fertig gestellt ist, gibtes wieder genügend Platz für alle. Ursprünglich sollte deralte Kindergarten, der sich an gleicher Stelle befand undnur Platz für drei Gruppen bot, erweitert werden. Einevierte Gruppe sollte dazu kommen, außerdem fehltendiverse Nebenräume. Schnell stellte sich jedoch bei denPlanungen heraus, dass sich das Vorhaben sowohl aus sta-tischen als auch energetischen Gründen nicht sinnvollumsetzen ließ.

    Neubau contra Erweiterung

    Die Betreiber der Kita entschlossen sich deshalb zumAbriss und beauftragten das Architekturbüro Mack mitder Planung eines neuen Gebäudes. So sollte nicht nur mehr Platz für zusätzliche Kinder geschaffen, son-dern es sollten auch die Rahmenbedingungen für dieBetreuung von Kleinkindern optimiert werden. DieKleinsten in der Kindertagesstätte „Hermann Quack“ sinderst zwei Jahre alt und brauchen deshalb spezielle Räum-lichkeiten.

    Modern und kindgerecht

    Die Lage des Grundstücks auf dem Gebiet eines aufge-schütteten Altrheinarms erschwerte die Planung für dasneue Gebäude. Um die Baukosten in Grenzen zu halten,entschloss man sich, die Pfahlgründung des Ursprungsge-bäudes als Fundament für den Neubau zu erhalten. Damitwar der neue Grundriss quasi bereits vorgegeben. Es istden Planern jedoch gelungen, ein helles und modernesGebäude zu schaffen, das allen Bedürfnissen der Kinderund Erzieher gerecht wird. Nur zur Straße hin musste dasFundament erweitert werden, um alle Gruppenräume imErdgeschoss unterbringen zu können.

    Das gesamte Gebäude wurde in Holzrahmenbau-weise erstellt. Durch das relativ geringe Gewicht der Ge-samtkonstruktion konnte so auch ein Obergeschoss er-stellt werden. Besonders prägnant ist die geschwungeneDachform, die an eine Welle erinnert. Im Inneren werdendie einzelnen Räume durch einen langen Flurbereich er-schlossen. Damit die Kinder sich gut zurecht finden,wurde er wie eine Straße mit Hilfe von Treppen und Ga-lerien gegliedert. Die Eingänge zu den Gruppenräumensind durch Farben gekennzeichnet und auch der WC-Bereich ist durch seine rote Farbgebung selbst für dieJüngsten leicht wieder zu finden. Das Farbkonzept wieder-holt sich auf der Essgalerie. Insgesamt verfügt die Kinder-tagesstätte über vier Gruppenräume für verschiedene

    Altersklassen, zwei Schlafräume für die Ganztagsbetreu-ung und zwei Förderräume. Der Turnraum, die Küche und die Essgalerie ergänzen das Raumkonzept. Außer-dem steht der gesamte Flurbereich zum Spielen zur Ver-fügung.

    Automatische Lüftungsanlage schafft Wohlbefinden

    Um den gängigen Energiestandards zu entsprechen, wur-de die gesamte Gebäudehülle wärmedämmend ausge-führt. In Kombination mit einer Pelletsheizung zur Wär-meversorgung und Solarkollektoren zur Brauchwasser-erwärmung ergibt sich so ein hocheffizientes Energiekon-zept. Den Betreibern der Kita reichte das jedoch nochnicht aus. Sie zeigten deshalb sofort Begeisterung für denVorschlag von Architekt Mack, eine Lüftungsanlage mit

    Lüftungskonzept für die Kita „Hermann Quack“ in Wörth

    Bild 1. Der Neubau der Kindertagesstätte wurde in Holzrahmenbauweise errichtet

    Bild 2. Das Innere der Kindertagesstätte wird durch Treppen und Galerien gegliedert;unterhalb der Dachschräge ist ein Lüftungsgerät zu sehen

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  • Wärmerückgewinnung einzubauen. Wo den ganzen Tagviele Kinder in einem Raum sind und oft auch getobt wird, muss zwangsläufig regelmäßig gelüftet werden. Ein-fach die Fenster zu öffnen, verbietet sich in Gegenwart von Kleinkindern von selbst, darüber hinaus wird wäh-rend der Heizperiode so wertvolle Wärme vergeudet. Als Lösung bot sich deshalb das dezentrale Lüftungskonzept von Meltem an.

    Der Vorteil dieser äußerst wirtschaftlichen und kostengünstigen Variante liegt in ihrer Variabilität. Die Lüftungsgeräte werden direkt in die Außenwand integriert.Da es sich bei dem Objekt in Wörth um ein Gebäude inHolzständerbauweise handelt, war der entsprechendeRaum, den jedes Gerät benötigt, in der Wandkonstrukti-on bereits vorgegeben. In der Regel werden die Lüftungs-anla-gen in Fensternähe installiert, in der Kita „HermannQuack“ kamen die Geräte jedoch auch an fensterlosenWänden zum Einsatz. Die gesamte Anlage besteht aus 44Netzwerkgeräten, die in den Hauptnutzungsräumen desGebäudes eingebaut wurden. Im Vergleich zu einer Zen-tralanlage können die Luftvolumenströme in den Räumensehr individuell dem Bedarf angepasst werden. Die vonMeltem angebotenen M-WRG Geräte führen ohne Rohr-leitungssystem die verbrauchte Luft aus den Räumen ab und versorgen das Gebäudeinnere gleichzeitig mit

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    Raumluft

    Ernst & Sohn Special · Schulen und Kindertagesstätten

    frischer, vorgewärmter Luft von außen. Die warme Raumluft wird während der Heizperiode über einen Alu-minium-Kreuzstromwärmeübertrager geleitet. Bei diesem Vorgang wird der Luft die Wärme entzogen und an die gleichzeitig getrennt zugeführte und gefilterte Frischluft übertragen. Neben dem höheren Wohnkomfort kommt es zu einer spürbaren Senkung der Heizkosten. Außerdem werden mit der verbrauchten Luft auch Schadstoffe, wie Ausdüns-tungen aus Möbeln und Heimtextilien oderSchimmelpilzsporen, abtransportiert.

    Hoher Komfort

    Um einen größtmöglichen Komfort zu erzielen, wählte derArchitekt die Gerätevariante M-WRG-S-485/S-485-TF.Dieses Modell verfügt über eine Temperatur- und Feuch-tesensorik. Damit lässt sich die Lüftung automatisch nachder momentanen Luftgüte steuern. Ausgangsbasis für eineBestimmung der Luftqualität ist die CO2-Konzentration,die je nach Personenzahl in einem Raum höher oderniedriger ausfällt. Zur Anwendung kommt ein speziellerMe-talloxidsensor, der neben dem Anstieg des CO2-Wertesauch Geruchsereignisse registriert. Auf diese Weise lässtsich die Raumluftqualität analysieren und in der Folge füreinen optimalen Luftwechsel sorgen. Die Steuerung derGesamtanlage erfolgt über einen zentralen Touch-Screen-PC, mit dem sich die Geräte auch einzeln anwählen lassen. Hier laufen alle Informationen zusammen undwerden mit Hilfe einer übersichtlichen grafischen Bedien-oberfläche (Touch-Screen) dargestellt. So sind sämtlicheaktuellen Betriebszustände vom Feuchtigkeitsgehalt inder Raumluft über die Temperatur bis zum fälligen Filter-wechsel für jedes Gerät von zentraler Stelle aus zu ver-folgen.

    Bild 3. Großflächige Fenster lassen viel Tageslicht herein; oberhalb der Fenster sinddie Lüftungsgeräte angeordnet

    Bild 4. Die Lüftungsauslässe harmonieren gut mit der geradlinigen, modernen Holz-fassade

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    Bild 5. Auch oberhalb der großflächigen Verglasungen wurde für die Luftauslässeeine geradlinige Variante gewählt (Fotos: Meltem)

  • Raumluft

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    Fazit

    Die Kindertagesstätte „Hermann Quack“ ist sowohl inpunkto Kinderbetreuung als auch energietechnisch aufdem neuesten Stand. Mit der dezentralen Lüftungsanlagevon Meltem ist frische Luft rund um die Uhr garantiert.Davon profitieren nicht nur die Kinder und ihre Erzieher.Auch auf der Heizkostenabrechnung macht sich die Wär-merückgewinnung positiv bemerkbar.

    Weitere Informationen:Meltem Wärmerückgewinnung GmbH & Co. KGAm Hartholz 482239 AllingTel. (0 81 41) 40 41 79-0Fax (0 81 41) 40 41 [email protected]

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