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20.03.2013 09:59 Uhr 0 0 MERSEBURG/MZ. Ausstellung im Merseburger Schloss Kunterbunte Fantasie in allen Facetten VON TINA SAUER Im Merseburger Schlossgartensalon zeigen sechs lokale Künstler in einer besonderen Schau, wie vielfältig Kreativität sein kann. Die Ausstellung wurde zu Ehren des Spergauer Metallkünstlers Bernd Eichardt am 7. März, an seinem 60. Geburtstag, eröffnet. Moderne Kunst kann man auf den unterschiedlichsten Wegen schaffen. „Aufspachteln“ und „aufstempeln“ sind da nur zwei Möglichkeiten, um Strukturen in das Bild zu bekommen. Selbst das Schweißen ist dafür geeignet. Das lässt dem Betrachter in der Regel viel Raum für Interpretationen. Interessante Gemälde: Die Besucher der Ausstellung finden moderne und auch klassische Kunst vor. (BILD: PETER WÖLK) Empfehlen 5 http://www.mz-web.de/merseburg-querfurt/ausstellung-im-merseburger-schloss-kunterbunte-fantasie-in-allen-facet...

2013-03 Ausstellung im Merseburger Schloss

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Tina Sauer: Ausstellung im Merseburger Schloss. Kunterbunte Fantasie in allen Facetten. In: Mitteldeutsche Zeitung vom 20. März 2013. (Mit Fotos von Peter Wölk.) - Ausstellung des Spergauer Metallkünstlers Bernd Eichardt mit Gunther Eckhardt, Eberhard Nitt, Kay Viehweger, Ernst Prochnow, Prochnow und Liliana Osorio de Rosen.

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Page 1: 2013-03 Ausstellung im Merseburger Schloss

20.03.2013 09:59 Uhr

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MERSEBURG/MZ.

Ausstellung im Merseburger Schloss

Kunterbunte Fantasie in allen Facetten

VON TINA SAUER

Im Merseburger Schlossgartensalon zeigen sechs lokale Künstler in einer besonderen Schau, wie vielfältig Kreativität sein kann. Die Ausstellung wurde zu Ehren des Spergauer Metallkünstlers Bernd Eichardt am 7. März, an seinem 60. Geburtstag, eröffnet.

Moderne Kunst kann man auf den unterschiedlichsten Wegen schaffen. „Aufspachteln“ und „aufstempeln“ sind da nur zwei Möglichkeiten, um Strukturen in das Bild zu bekommen. Selbst das Schweißen ist dafür geeignet. Das lässt dem Betrachter in der Regel viel Raum für Interpretationen.

Interessante Gemälde: Die Besucher der Ausstellung finden moderne und auch klassische Kunst

vor. (BILD: PETER WÖLK)

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Wer selbst einmal seine Fähigkeiten zur Deutung von Kunstwerken auf die Probe stellen möchte, findet im Merseburger Schlossgartensalon Gelegenheit dazu. Ob Stahlfiguren oder Strukturacryl, klassische Bleistiftzeichnungen oder Aquarelle, in dem fast 300 Jahre alten Gebäude zeigen sechs Künstler die Vielfalt der Kunst. Die Ausstellung wurde zu Ehren des Spergauer Metallkünstlers Bernd Eichardt am 7. März, an seinem 60. Geburtstag, eröffnet.

Zu sehen gibt es Figuren aus Stahl, die dem Raum Lebendigkeit verleihen. „Umrahmt“ werden Eichardts Ausstellungsstücke mit Arbeiten von fünf Künstlerkollegen aus Merseburg und Umgebung, die die Gestaltung der Wände übernommen haben. Beim Betreten des großen Raumes fallen gleich die großen Stahlkörper ins Auge. „Die sind alle aus Schrott“, erläuterte Gunther Eckhardt aus Bad Dürrenberg. Er ist einer der Künstler, die mit ihren Werken vertreten sind. Und tatsächlich: Bei genauerem Hinsehen entdeckt man die rostigen Bestandteile: alte Schraubenschlüssel, Fahrradklingeln und sogar einen Gießkannenkopf – zusammengefügt zu lebensgroßen Figuren. Einige davon sind mit Instrumenten ausgestattet und bilden als Musikgruppe den Mittelpunkt im Salon. „Bernd Eichardt war früher Schlosser, für ihn ist es deshalb auch kein Problem, das zusammenzubauen“, teilte Eckhardt schmunzelnd mit.

Viele verschiedene Stile

Genauso imposant wie die Stahlfiguren sind die farbenfrohen Kunstwerke an den Wänden: „Wir sind alle so unterschiedlich, das sieht man sehr gut in den Bildern“, erläuterte Künstlerin Liliana Osorio de Rosen, die unter dem Namen „Lioro“ ebenfalls im Schlossgartensalon ihre Bilder ausstellt. Die in Kolumbien geborene Merseburgerin schätzt ihre Ausstellungskollegen sehr. „In den Bildern steckt so viel Bewegung“, teilte sie begeistert mit. Und das liege auch an den verschiedenen Stilen und Materialien der Künstler. „Spielereien und Experimente“ nennt es Eckhardt, der seine Acrylfarben auch gerne mit Sand vermischt, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Es sei besonders für abstrakte Kunst geeignet. Den Besuchern scheint es zu gefallen: Auf einem von Eckhardts Bildern klebt schon der rote Punkt für „verkauft“.

Der Merseburger Eberhard Nitt gehört auch zu den Künstlern, die im Salon zu sehen sind. Er stellt unter anderem Gemälde mit Meeres-Motiven aus. „Er fuhr sechs Jahre lang zur See, das hat ihn sehr geprägt“, sagte Eckhardt beim Betrachten von Nitts Selbstporträt, das ihn als Kapitän zeigt.

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Verwirrende Pixelbilder

Nach solchen klar erkennbaren Motiven sucht man bei den Gemälden von Kay Viehweger vergeblich. Der Kötschlitzer ist freiberuflicher Künstler und zeigt in der Ausstellung seine modernen „Rasterungen“, die an die Verpixelung von Bildern angelehnt sind. „Es sind Bildzerlegungen, wobei kein Bild als Grundlage diente“, erläuterte Eckhardt. Und als ob die Pixel-Bilder nicht genug für Verwirrung sorgen, sind sie auch noch mit Autokennzeichen betitelt. Laut Eckhardt regen die Gemälde die Fantasie an. Vielleicht gibt es ja einen Zusammenhang zu den meist unscharfen Fotos einer Blitzerkamera?

Die wohl klassischsten Bilder im Salon sind die des Malers Ernst Prochnow aus Horburg bei Leuna. Die Bleistift- und Kohlezeichnungen, die beispielsweise Akte zeigen, bilden einen Kontrast zu den farbigen Gemälden an den übrigen Wänden. Selbst Prochnows Frau ist mit Aquarellen vertreten. Ihre Landschaftsmotive finden besonders bei Eckhardt große Bewunderung: „Sie sind in ihrer Einfachheit schön“, sagte er und erzählte lächelnd, dass er selbst eins dieser Aquarelle gekauft hat.

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