2013 Deutschland Hochsteuerland fuer Armutsloehner

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2013 Deutschland: Hochsteuerland fuer Armutsloehner. Lohnsteuer und Steueroasenwww.klartext-info.de

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    Ab 5,42 Euro brutto/Std. verlangt der Staat Lohnste uer

    Deutschland: Hochsteuerland fr Armutslhner! Alle reden von Steuerskandalen, von Steueroasen, in die Uli Hoene, Gunter Sachs und andere Millionre Gelder verschoben haben. Wir re-den von Frank Mller. Frank ist Lagerfacharbeiter. Als Leiharbeiter in der Automobilindus-trie bekommt er 10 Euro/Std. (bei 38,5 Std./Woche 1.670 im Monat). 10 Euro sind ein Armutslohn. An diesem Armutslohn bedient sich das Finanzamt monatlich mit 142,00 ( ). Ab 906 Euro oder 5,42 Euro/Std. werden Frank von jedem zustzlich verdienten Euro mindestens 14 % Lohn-steuer abgezogen, dieser Abzug steigt ab 1.122 Euro aufgrund der extremen Steuerprogression auf 24 % und mehr. Er kann mit 906 brutto (718 netto) Hartz IV beanspruchen. Das Finanzamt schlgt trotzdem zu. Die Pfndungsfreigrenze liegt bei 1.030 Euro. Das Finanzamt pfndet trotzdem. Wenn Frank mehr als 500 Euro Warmmiete zahlt, kann er sogar mit seinen 1.670 Euro brutto (1.182 Euro netto) noch Hartz IV be-antragen. Trotzdem wird Lohnsteuer fllig. Warum eigentlich wird nicht hier von einem Skandal gesprochen? 10 Euro brutto, lohnsteuerfrei! 10 Euro brutto sind ein bescheidenes Existenzminimum fr einen alleinstehenden Vollzeitbeschftigten. So hoch muss ein gesetzlicher Mindestlohn mindestens sein. In Frankreich liegt der gesetzliche Mindestlohn bei 9,43 Euro, lohnsteuerfrei. Mit den 8,50 Euro, die DGB-Fhrung und SPD fordern, liegt man schon bei einer Warmmiete von 380 Euro unter dem jetzigen Hartz IV-Niveau. Was soll das? Null-Prozent Lohnsteuern ber Steuer-oasen? Fr Frank unmglich. Frank kann nicht wie Unternehmer in eine Null-Prozent-Steueroase abwandern. Sein Lohn ist kein Gewinn, den er verschieben kann. Er ist keine Ich AG, kein Unter-nehmen. Er bekommt die Lohnsteuer nicht; sie wird direkt abgezogen. Wo soll Frank das Geld hernehmen fr Gebhren, Anwalts-

    kanzleien und Ausgaben, die einem Brief-kasten in einer Steueroase den Anschein geschftlicher Aktivitten verleihen? Andern-falls wrde dieser als rechtswidrige Zwi-schengesellschaft eingestuft. Frank wrde dennoch in Deutschland versteuert. Legale Steueroptimierung in Richtung Null-Prozent mit Hilfe von Steueroasen ist nur was fr Banken und Konzerne und fr vermgende Privatleute aller Sorten. Nach Lohnsteuer vom Bruttolohn, auch noch Mehrwertsteuer vom Nettolohn? Weg mit der Doppelbesteuerung! Wenn Frank mit seinem versteuerten Lohn Brot, Milch, Fleisch, Obst, Elektrogerte, Mbel, Kleidung usw. kauft, fllt Mehr-wertsteuer an. Er wird doppelt besteuert. Bei Kaffee, Strom, Benzin, Tabak, Alkohol usw. kommt noch eine Extrasteuer hinzu. Die indirekten Steuern drften Frank weitere 100 Euro Steuern kosten. Zusammen mit den 142 Euro Lohnsteuer gehen rund 15 Prozent seines Bruttolohns fr Steuern drauf. Die Mehrwert- oder Umsatzsteuer ist von 4 % (1951) auf 10 % (1968) und zuletzt auf 19 % (seit 2007) erhht worden. Sie ist mit 195 Mrd. Euro bzw. einem Drittel des Steueraufkommens die wichtigste Steuer geworden. Verbrauchssteuern treffen vor al-lem die Lohnabhngigen. Je geringer das Einkommen, desto hher die Belastung. Wir fordern:

    Abschaffung der Mehrwertsteuer und aller indirekten Steuern!

    b.w.

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    Deutsche Banken betrachten Steuern als Enteignung Der Bundesverband Deutscher Banken hlt es fr nichts anderes als eine Enteignung ..., wenn der Fiskus den Brgern ihr Geld wegnimmt ( ). Banken und die von ihnen betreuten Millionre streben nach Freiheit von Steuern, wie schon Adel und Klerus vor der Franzsischen Revolution. EU-Ratsprsident van Rompuy bezifferte die Steuerausflle der EU durch Steuer-vermeidung und Steuerflucht auf 1.000 Milliarden jhrlich ( ! ). Bei einer Verteilung gem der Wirtschaftskraft wrden auf Deutschland 21 % oder 210 Mrd. Euro jhrlich entfallen, ein Drittel des jetzigen Steueraufkommens. Nach der Weltwirtschaftskrise 1975 umga-ben sich alle Industrielnder verstrkt mit Steueroasen, um die Profitraten des Kapitals aufzupppeln. Das war und ist auch in EU-Staaten legal ("#$ #%& # ). Steueroptimierung staatlich gefrdert Mit massiven Gewinnsteuersenkungen ver-wandelt sich auch Deutschland nach und nach in eine Steueroase. 1989 betrug der Einkommensteuersatz der Kapitalgesell-schaften (Krperschaftsteuer) noch 56 %,

    seit 2008 nur noch 15 % (knapp ber den Steueroasen Zypern und Irland). 1989 mach-te die Krperschaftsteuer 6,4 % des Steuer-aufkommens aus, 2012 waren es nur noch 2,8 %. Legaler Steuerausfall rund 25 Mrd. Euro jhrlich. 1989 betrug der Spitzensteuersatz der Ein-kommensteuer 56 %, heute nur noch 42 % bzw. 45 % (Reichensteuer). Das ergibt wei-tere Milliarden legaler Steuerausflle. Unternehmen zahlen auch keine Mehrwert-steuer. Sie wlzen sie auf die Verbraucher ab. Wir fordern u.a.

    Senkung des Krperschaftsteuersatzes zurcknehmen!

    Spitzensteuersatz der Einkommensteuer krftig anheb en!

    Aktionsbndnis Sozialproteste (ABSP) attac Aschaffenburg-Miltenberg Erwerbslosen Forum Deutschland

    Klartext.e.V. Labournet Germany Rhein-Main-Bndnis gegen

    Sozialabbau und Billiglhne (RMB)

    Juli 2013Nachdruck und weitere Verbreitung erwnscht!

    V.i.S.d.P: Klaus Neuwirth Bonifatiusstr. 22b, 44892 Bochum; kostenlose Bestellung: info(at)klartext-info.de

    Steueroasen stehen im Zentrum, nicht am Rand der kapitalistischen Wel t-wirtschaft! (( #) #* + ). Die grten Banken un d Konzerne Deutschlands, Frankreichs, Grobritan niens, der USA usw. sind die Nutznieer ihrer 60 Steuer oasen. Die Hlfte der Bankvermgen und ein bede u-tender Teil des Welthandels und der weltweiten Investitionen flieen legal durch deren Nullprozent-Filter. Die be-deutendsten Steueroasen sind die City of London (mit Auenposten auf 20 In seln) sowie die USA mit Delaware und anderen Bundesstaaten (#) ). In bei-den ist die Deutsche Bank stark vertre-ten. Steueroasen sind die zweite Heimat der Banken. Hier knnen sie mit Scha t-tenbanken und winzigem Eigenkapital riesige Finanzrder drehen. Die u.a. da r-aus entspringenden Verluste werden mit zig-Milliarden an Steuergeld aufgefangen. Die Wut darber ist gro, der Vertra u-ensverlust fr das Kapital ebenso. J etzt geben die G8-Staaten vor, handeln zu wollen, aber nur, weil sich das Dunkel ber den Steueroasen dank Geheimni s-verrat lftet. Manche fordern sogar:

    Steueroasen trockenlegen!

    Schn und gut, aber wie lassen sich Grobritannien und die USA trockenlegen?