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REPORTAGE 03 | 2015 PRO ADELPHOS Stiftung Christliches Hilfswerk für Osteuropa Zuwendung schenkt Zukunft Fahrende Suppenküche

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REPORTAGE 03 | 2015PRO ADELPHOSStiftung

Christliches Hilfswerk für Osteuropa

Zuwendung schenkt Zukunft Fahrende Suppenküche

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Liebe Leserin Lieber Leser

«Ein Leben auf der Strasse ist hoffnungs-los, könnte man denken. Dass dies nicht so sein muss, zeigt das Beispiel von Ivo Yliev, der alles

verloren und dennoch nicht aufgegeben hat. Heute steht er dank der Hilfe von Pro Adelphos wieder auf eigenen Beinen. Dafür setzen wir von der Suppenküche Sofia (Bulgarien) uns tagtäglich ein – Got-tes Liebe an Menschen auf der Strasse weiterzugeben und sie aus der Sackgasse ihres Lebens zurück in die Selbständigkeit zu führen. Danke, dass Sie es möglich machen!» Herzlich

Anna Atanasova Koordinatorin Pro Adelphos-Suppenküche Bulgarien

Jeden Tag teilt das Team der Pro Adelphos-Suppenküche auf den Strassen Bulgariens warme Mahlzeiten für Obdachlose aus. Besonders freuen sich die Mitarbeitenden, wenn sie einen Menschen auf dem Weg in ein selbständiges Leben begleiten können. Wie Ivo, der kurz davor war, sich das Leben zu nehmen.

Impressum «Pro-Adelphos-Reportage» erscheint zwölfmal jährlich. Herausgeber: Stiftung Pro Adelphos, Palm strasse 16, 8400 Winterthur Bildnachweis: Pro Adelphos / Mission Without Borders International Druck: Jordi Medienhaus, 3123 Belp Abdruck mit Quellenangabe erlaubt. Postcheckkonto: 60-12948-7 Spenden sind in den meisten Kantonen abzugsberechtigt. Verwendung der Spenden: Nach Abzug der Kosten fliessen alle Spenden in unsere Projekte.

Oft betrachtete Anna das herunterge-kommene Gebäude auf der anderen Seite des Platzes, während sie sich mit den Mitarbeitenden der Suppenküche um die Menschen auf der Strasse küm-merte. «Obwohl es lange nicht mehr bewohnbar scheint, bietet dieses Ge-bäude den Menschen auf der Strasse in kalten Winternächten ein Obdach», weiss die Koordinatorin der Suppen-küche Bulgarien. Dennoch kostete sie es Überwindung, ihren Fuss über die Schwelle des Hauses zu setzen, als ein Mann sie bat, dort nach seinem kran-ken Freund zu schauen. «Der Geruch war unerträglich, schlimmer als in ei-ner Müllhalde. Der Boden war bedeckt mit Flaschen, Essensresten und Dreck – ich fühlte mich, als würde ich eine Grabstätte betreten.» Auf einer Woll-decke am Boden sitzend fand sie Ivo Yliev, einen Mann Anfang fünfzig, in ungewaschenen Kleidern, mit Wunden an den Beinen und nicht imstande, sich fortzubewegen. Als sie Ivo in diesem Zustand begegnete, begannen sich Anna und ihre Mitarbeiterin Nina um ihn zu kümmern, brachten ihm Medika-mente, salbten seine Verletzungen ein und ermutigten ihn, nicht aufzugeben.

Zurück auf den Beinen Dank Suppe und Herz

Ein Herz für Bedürftige: Nina Mitsova hilft in ihrer Freizeit beim Suppenbus mit.

«Gott hat euch zu mir geschickt!»

Ivo Yliev

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Vom Strand auf die Strasse

Einige Jahre zuvor hätte Ivo nie ge-glaubt, dass er je in eine solch aus-weglose Situation geraten würde, und nun schämte er sich dafür, nichts dagegen tun zu können. «Ich habe in einem wunderschönen Dorf am Schwarzen Meer gelebt, zusammen mit meiner Schwester und ihrer Fami-lie», erzählte Ivo, während Nina den Verband an seinem Bein wechselte. Als sein Schwager Geld brauchte, um das Geschäft auszubauen, habe Ivo eingewilligt, eine Hypothek auf seine Wohnung aufzunehmen. «Doch das Geschäft lief nicht wie erhofft, und am Ende beschlagnahmte die Bank mein Apartment und ich landete auf der Strasse.» Die Schwester sei mit ihrer Familie nach Frankreich gezo-gen und Ivo nach Sofia gereist, in der Hoffnung, in der Grossstadt Arbeit zu finden. Doch die Arbeit blieb aus und seine Gesundheit verschlechterte sich, sodass er fast nicht mehr gehen konn-te. Bis ein Mann ihn in dieses Haus in der Nähe des Stadtzentrums brachte, wo sich das Suppenbus-Team von Pro Adelphos nun um ihn kümmern konnte.

Zurück auf den Beinen Dank Suppe und Herz

Steht wieder auf eigenen Beinen: Nach sieben Monaten ist Ivo tief dankbar für die erhaltene Hilfe.

Geteiltes Leid: Ivo ist froh, vom Team des Suppenbusses Medikamente und Fürsorge zu erhalten.

Hilflos: Die Wunden an Ivos Beinen fesseln ihn an seine schmutzige Unterkunft.

Erfolgreicher Neustart ist möglich

Sieben Monate später steht ein gut ge-kleideter, kräftiger Mann auf dem Platz und unterhält sich mit Anna: «Noch immer kann ich nicht glauben, wie ich so tief fallen konnte. Hättet ihr mir in dieser Situation nicht geholfen, hätte ich mich umgebracht. Aber dank eurer Fürsorge habe ich überlebt und kann nun wieder meinen eigenen Lebensun-terhalt verdienen. Meine Dankbarkeit kann ich nicht in Worten ausdrücken», betont Ivo. Dann unterhält er sich aufgeregt mit einigen seiner früheren Freunde, welche die kalten Winter-nächte noch immer in dem zerfallenen Gebäude auf der anderen Strassen- seite verbringen.

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Dank Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, ist es uns möglich, Hoffnung auf die Strassen Osteuropas zu tragen. Sie ermöglicht Menschen einen Ausweg aus der Sackgasse ihres Lebens. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Ihre Spende kommt an!

Haben Sie Fragen?

Schreiben Sie oder rufen Sie uns an: [email protected] oder 052 233 59 00 Pro Adelphos ist ein christliches Hilfswerk für Osteuropa. Unsere Unterstützung gilt allen Menschen, unabhängig ihrer Religion, ihrer politischen Einstellung oder ihres ethnischen Hintergrunds. Spenden

SMS: Senden Sie PAM 50 an Nr. 339 und Sie unterstützen Pro Adelphos mit 50 Franken. Der Betrag ist von 1 – 100 Fran-ken frei wählbar. Postcheckkonto: 60-12948-7 – Spenden sind in den meisten Kantonen abzugsberechtigt.

Fahrende Suppenküche für Menschen in Not

20 warme Mahlzeiten CHF 60.–

30 warme Mahlzeiten CHF 90.–

Mahlzeiten für einen Tag CHF 150.–

Mahlzeiten für vier Tage CHF 600.–

«Meine Kinder, unsere Liebe darf sich nicht in Worten und schönen Reden erschöpfen; sie muss sich durch unser Tun als echt und wahr erweisen.»

1. Johannes 3,18