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ATION BW INNOV 2015 INNOVATIONSPREIS DES LANDES BADEN-WU RTTEMBERG DR. - RUDOLF - EBERLE - PREIS DOKUMENTATION 2015

2015 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg 2015

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Seit 1985 wird der Dr.-Rudolf-Eberle-Preis alljährlich an im Land ansässige kleine und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung vergeben für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistungen oder bei der Anwendung moderner Technologien in Produkten, Produktion oder Dienstleistungen. Mit der Auszeichnung sollen herausragende Bemühungen mittelständischer Unternehmen um Entwicklung und Anwendung neuer Technologien eine öffentliche Anerkennung finden.

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ATION BWINNOV 2015

INNOVATIONSPREISDES LANDESBADEN-WURTTEMBERGDR.-RUDOLF-EBERLE-PREIS

DOKUMENTATION2015

INNOVATIONSPREISDES LANDESBADEN-WURTTEMBERGDR.-RUDOLF-EBERLE-PREIS

DOKUMENTATION2015

2 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

4 Dr. Nils Schmid MdL Stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg5 Guy Selbherr Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH

VORWORT4 – 5

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EINLEITUNG

DIE MITGLIEDER DES PREISKOMITEES

INHALTSVERZEICHNIS

3Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

8 SCHNIER Elektrostatik GmbH – Elektronischer Hochspannungs-Entlader10 findbox GmbH – Objekterkennungs- und Anzeigesystem für Verkaufsregale12 PTZ Weidner – Horizontales Trennverfahren für Ringe14 G. Lufft Mess- und Regeltechnik GmbH – Mobiler Straßensensor

18 Medicon eG – Wirbelkörperersatz für die Halswirbelsäule20 Schreinerei Hupfauf – Befestigungselement zur Vermeidung von Wärmebrücken22 Stadler Anlagenbau GmbH – Vollautomatische Hausmüll-Sortieranlage24 easierLife GmbH – Sensorbasiertes Alarmierungssystem

27 Coaching für kleine und mittlere Unternehmen – Innovationsvorhaben und Umstrukturierungen / Veränderungsprozesse 28 Innovationsgutscheine für kleine und mittlere Unternehmen30 Fit für die Zukunft durch Innovationen aus Cluster-Initiativen31 Internationalisierung von Clustern und Netzwerken33 Exportberatung34 Exportfinanzierung35 Innovationsfinanzierung Baden-Württemberg36 Bürgschaftsprogramm – InnovFin7037 Beteiligungen für Innovationen (Innovationsprogramm)38 Beteiligungen des Venture Capital Fonds Baden-Württemberg39 Risikokapitalfonds

16 Computomics GmbH – Bioinformatischer Analysebaukasten für Pflanzenerbgut

8 – 15

16

18 – 25

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27 – 39

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PREISTRÄGER

SONDERPREIS DER MBG

ANERKENNUNGEN

KONTAKTDATEN DER AUSGEZEICHNETEN UNTERNEHMEN

FÖRDERANGEBOTE DES MINISTERIUMS FÜR FINANZEN UND WIRTSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG

INNOVATIONSBERATUNGSSTELLEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG

INFORMATIONSZENTRUM PATENTE

IMPRESSUM / VERTEILERHINWEIS

4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

Auszeichnung für die innovationsstarken Unternehmen im LandDie Wirtschaft Baden-Württembergs hat auch im den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie die Herausforderungen des globalen Wettbewerbs meis -tert. Mit einer Wachstumsrate von 2,4 Prozent, einem Zuwachs an Erwerbs- tätigen von 1,3 Prozent und einer Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent steht Baden-Württemberg im Bundesländervergleich hervorragend da.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Baden-Württemberg gilt als Inno-vations motor Europas. Zahlreiche Global Player, Hidden Champions, hochin-novative kleine und mittlere Unternehmen zeigen, dass neue Ideen in Baden -Württemberg mit seinem herausragenden Innovationsklima nicht nur ent wickelt, sondern auch konsequent umgesetzt werden. Innovationen sind ein elementarer Bestandteil der Strategie aller wettbewerbsstarken, global agierenden Unternehmen. Sie tragen entscheidend zum langfristigen Unter-nehmenserfolg bei. Dies gilt für produzierende Unternehmen – in Hightech- wie in Lowtech-Branchen – ebenso wie für dienstleistungsorientierte Unter-nehmen.

Wie wichtig Innovationen für den wirtschaftlichen Erfolg sind, zeigt Baden -Württemberg mit seinem Innovationspreis, der seit 1985 alljährlich vergeben wird. Auch dieses Jahr gab es unter den zahlreichen Bewerbungen ein span-nendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Mittelständler, Handwerksunternehmen und Start-ups traten mit ihren besten Ideen an, um herauszufinden, wer mit zu den innovativsten Unternehmen im ganzen Land zählt. Neun davon wurden von einer hochkarätig besetzten Expertenjury aus unabhängigen Professoren und Wissenschaftlern, namhaften Branchenexperten sowie einer Fachjournalistin für eine Auszeichnung ausgewählt.

Ich gratuliere herzlich allen beteiligten Unternehmen zu ihren eingereichten Lösungen. Ich wünsche Ihnen und allen anderen baden-württembergischen Unternehmen weiterhin viel Kreativität und unternehmerischen Erfolg. Ein herzliches Dankeschön gilt ebenso den Juroren des Preiskomitees für ihre un-ermüdliche Arbeit und sicher schwierige Entscheidungsfindung.

Ich hoffe, dass auch von der diesjährigen Preisvergabe wieder Impulse aus- gehen, die etwas in unserem Land in Bewegung setzen. Mit dieser Dokumenta-tionsbroschüre möchten wir Sie an diesen pfiffigen Ideen und Projekten teil-haben lassen. Über Gutes darf und soll man reden – man muss es sogar, damit dieser Preis mehr ist als eine gerahmte Urkunde: nämlich der Beweis für den tagtäglichen Einsatz sowie die Schaffens- und Innovationskraft unserer Unternehmen.

Dr. Nils Schmid MdLStellvertretender MinisterpräsidentMinister für Finanzen und Wirtschaftdes Landes Baden-Württemberg

VORWORT

5Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

Alles so vernetzt hier! Oder wie die Digitalisierung alles aus den Angeln hebt. Die Geschäftsmodelle, die die Digitalisierung mit sich bringen, sind unglaub- lich vielfältig. Und trifft eine Idee einen Nerv, dann lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten. Die zunehmende Digitalisierung führt zu disruptiven Innova-tionen, die die Spielregeln ganzer Geschäftszweige verändern. Die Musik-indus trie hat es vor Jahren hart getroffen. Heute machen Musikabodienste wie Spotify, Simfy oder Napster Kasse. Inzwischen sind Musikabos sogar schon bei Discountern erhältlich. In der Automobilindustrie sind das vernetzte Auto und das autonome Fahren diejenigen Innovationen, die die Branche vor große Herausforderungen stellen. Letzteres war der Hit der diesjährigen Internatio-nalen Automobilausstellung in Frankfurt. Die Studien von Google werden nicht mehr als „hässlich“ abgetan. Auch den großen Automobilherstellern ist inzwi-schen klar: Wer die Vernetzung des Autos beherrscht, kann sich auch gute Designer leisten.

Auch das Thema Internationalisierung relativiert sich bei digitalen Geschäfts-modellen. Wer digital ist, ist meist auch auf dem internationalen Parkett unter-wegs. Die exportstarke Wirtschaft in Baden-Württemberg ist dabei, wenn neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Die Wirtschaftsdelegationen des Wirt-schaftsministers sind gut besucht. Die Unternehmer zeigen sich aufgeschlos-sen dafür, was andere Länder brauchen und was sie dazu beitragen können.

Die damit einhergehenden Innovationen sind bei allen beliebt. Denn der Erfolg hat ja bekanntermaßen viele Väter, der Misserfolg hingegen ist ein Waisenkind. Soll heißen: Das Risiko des Misserfolgs will von vorneherein jeder ausschlie-ßen. Das Schwesterinstitut der MBG Mittelständische Beteiligungsgesell-schaft, die Bürgschaftsbank, ist auf Risiko programmiert: Sie konnte in diesem Jahr – im Rahmen der Innovationsoffensive des Landes – zusammen mit der L-Bank, zwei neue Programme auf den Weg bringen, die sich speziell an inno- vative Betriebe richten: Mit Unterstützung des Europäischen Investitionsfonds gibt es jetzt unter dem Namen „InnovFin 70“ 70-prozentige Bürgschaften für Haus- oder Förderbankkredite, die innovativen Unternehmen auch bei Vorha-ben im Ausland unter die Arme greifen. Und mit dem Förderprogramm „Innova-tionsfinanzierung“ können Unternehmen die Kosten für Innovationen günstig finanzieren. Fehlen Sicherheiten, so steht die Bürgschaftsbank bereit.

In jeder neuen Idee liegt immer auch das Risiko des Scheiterns. Aber Finanzie-rer wissen, dass Risiko Teil ihres Geschäfts ist: ohne Innovation kein Fort-schritt und ohne Risiko keine Innovation.

Mit unserem Engagement für den Innovationspreis wollen wir das Land Baden- Württemberg dabei unterstützten, Innovationen voranzubringen. Als MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft tun wir das, indem wir junge und innovative Unternehmen in der Seed- und Startup-Phase finanzieren. Und wir begleiten sie, bei ihrem Wachstum, bei ihren Innovationsvorhaben oder wenn die Unternehmensnachfolge ansteht.

Guy SelbherrGeschäftsführerMBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH

6 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg wird seit 1985 alljährlich vergeben an im Land ansässige kleine und mittlere Unternehmen aus In dus trie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleis-tungen oder bei der Anwendung moderner Technologien in Produkten, Produk tion oder Dienstleistungen. Mit der Auszeichnung sollen herausragende Bemühungen mittelständischer Unternehmen um Entwicklung und Anwen-dung neuer Technologien eine öffentliche Anerkennung finden.

Mit der Zusatzbezeichnung „Dr.-Rudolf-Eberle-Preis“ wird an die Verdienste, die sich Dr. Rudolf Eberle als Wirtschaftsminister, insbesondere um den Mittel-stand erworben hat, erinnert.

Es werden Preise in Höhe von insgesamt 50.000 Euro sowie Anerkennungen vergeben.

Darüber hinaus stellt die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH in diesem Jahr zum zehnten Mal einen Sonderpreis für Innovationen von jungen Unternehmen aus Baden-Württemberg bereit. Der Sonderpreis ist mit 7.500 Euro dotiert.

Bewerbungen für den Innovationspreis werden von folgenden Organisationen der Wirtschaft entgegengenommen:• Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.• Handwerkskammern in Baden-Württemberg• Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag e.V.• Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg• Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie e.V.

Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg hat das Regierungspräsidium Stuttgart mit der organisatorischen Durchführung beauftragt.

Über die Vergabe des Innovationspreises und des MBG-Sonderpreises entscheidet ein Preiskomitee, dessen Mitglieder vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft berufen werden. Es bewertet die Wettbewerbs-beiträge nach folgenden Kriterien:• Technischer Fortschritt• Besondere unternehmerische Leistung• Nachhaltiger wirtschaftlicher ErfolgDie Bewerbungen müssen alle drei Kriterien erfüllen.

Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft gibt die Preisträger bekannt und verleiht die Preise in einer öffentlichen Veranstaltung.

EINLEITUNG

7Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

DIE MITGLIEDERDES PREISKOMITEES

Prof. Dr.-Ing. Rolf-Jürgen AhlersGesellschafter der ASG Luftfahrttechnik und Sensorik GmbH und Geschäftsführender Gesellschafter der ProxiVision GmbH

Prof. Dr. Michael Auer(Stv. Vorsitz)Vorstand der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung

Karen EmlerRessortleiterin Wirtschaft der Südwest Presse

Günther Leßnerkraus(Vorsitz)Leiter der Abteilung „Industrie, Innovation und wirtschaftsnahe Forschung“ im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

Uwe Meinhardt1. Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle Stuttgart der IG Metall

Dr. Christine NeuyLeiterin des MicroTec Südwest beim MST BW Mikrosystemtechnik Baden-Württemberg e.V.

Bernhard PfefferLeiter des Bereichs Technik beim Unter-nehmerverband Metall Baden-Württemberg

Rainer ReichholdPräsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags e.V.

Heribert RohrbeckGeschäftsführer der Christian Bürkert GmbH & Co. KG

Johannes SchmalzlRegierungspräsident des Regierungsbezirks Stuttgart

Guy SelbherrGeschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württem-berg GmbH

Prof. Dr. rer. pol., Dipl.-Ing. Meike TilebeinZentrum für Management Research der Deutschen Institute für Textil- und Faserfor-schung Denkendorf (DITF-MR)

Dem Regierungspräsidium Stuttgart lagen 2015 insgesamt 77 Bewerbungen vor.

Das Preiskomitee hat den Innovationspreis 2015 vier Unternehmen zuerkannt. Das Preisgeld wurde aufgeteilt in 1 × 20.000 Euro und 3 × 10.000 Euro.

Darüber hinaus hat das Preiskomitee über die Vergabe des Sonderpreises der MBGMittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH in Höhe von7.500 Euro entschieden.

Vier Unternehmen wurden mit einer Aner-kennung ausgezeichnet.

Die Preise wurden am 12. November 2015 in einer öffentlichen Veranstaltung verliehen.

Die Innovationen der Preisträger sowie der Bewerber, die eine Anerkennung erhalten, werden in dieser Broschüre dokumentiert.

8 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

SCHNIER ELEKTRO-STATIK GMBHELEKTRONISCHER HOCHSPANNUNGS- ENTLADER

PREISTRÄGER

SCHNIER Elektrostatik GmbH Bayernstraße 13 72768 Reutlingen Tel.: 07121 90973-60 Fax: 07121 90973-99 www.schnier-elektrostatik.de

Kaum zu glauben aber wahr: um Farbe und Energie zu sparen, laden moderne Lackierroboter in der Industrie den Lack den sie versprühen erst einmal auf bis zu 100.000 Volt auf. Denn so entsteht eine elektrische Anziehungskraft zum Werkstück, das lackiert werden soll. Das verbessert die Auftragung und spart Lack und Emissionen. Ein großer Nachteil dieses Verfahrens ist aber, dass diese elektrische Aufladung nach dem Lackiervorgang wieder abklingen muss, was bisher nur mit erheblichen Wartezeiten gelang. Der elektronische Hoch-spannungs-Entlader erlaubt den Robotern nun, die Aufladung aktiv abzubauen. Und zwar sanft und schnell. Diese Aufgabe war bisher ungelöst. So können nun die Taktzeiten fast auf die Hälfte verkürzt werden. Der Anteil des Entladers an den Anschaffungskosten einer Lackieranlage ist sehr gering und amorti-siert sich somit nach kurzer Zeit.

Hochspannungs-Entlader Hochspannungsgenerator mit integriertem Entlader

9Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

Die Ausgangslage

Beim elektrostatischen Lackieren wird der aufzutragende Lack zunächst zerstäubt und dann mit Hilfe eines Hochspannungsgenera-tors auf bis zu 100.000 Volt aufgeladen. Die geladenen Tröpfchen folgen nun den elektri-schen Feldlinien durch die Luft zum geer-deten Werkstück. Dies führt zu einem sehr hohen Wirkungsgrad beim Beschichten und minimiert die Abgabe von Lack an die umge-bende Luft. Um international wettbewerbs-fähig zu sein, müssen Lackieranlagen heute so gebaut werden, dass bei Bedarf nach je-dem Werkstück die Lackfarbe gewechselt werden kann. Dazu muss das System jedes Mal gespült werden, was normalerweise mit entzündlichen Reinigungsmitteln geschieht. Da das Sprühsystem für den Lackiervorgang aber zuvor elektrisch aufgeladen wurde, darf das Spülen erst erfolgen, nachdem die Auf-ladung wieder abgeklungen ist. Sonst droht die Gefahr eines elektrischen Zündfunkens wie bei einem Feuerzeug und damit Brandge-fahr. Die elektrische Ladung klingt in Lackier-systemen nach einer Kurve ab, die sich stetig verlangsamt. Solche Verläufe kommen in der Natur oft vor. Dabei nimmt eine physikalische Größe im gleichen Zeitabstand immer wieder auf die Hälfte ab. Das führt dazu, dass es am Anfang sehr schnell geht, die Restmenge aber nie ganz verschwindet. In den Sicher-heitsvorschriften für Lackieranlagen sind deswegen Grenzwerte für die Ladung defi-niert, ab welcher das System gereinigt wer- den darf. Die Anlage muss also so lange war-ten, bis dieser Grenzwert unterschritten wor-den ist. Nun ist bei heutigen Anlagen die Dauer des eigentlichen Lackiervorganges, beispielsweise einer ganzen Autokarosserie, sehr kurz, während die Wartezeit durch den Entladevorgang bis zu 40 Prozent der gesam-ten Taktzeit ausmacht und somit hohe Kos-ten verursacht.

Die Innovation

Der elektronische Hochspannungs-Entlader verändert die Entladekurve so, dass die an-fängliche Geschwindigkeit des Ladungsab-baus beibehalten wird und sich nicht mehr wie bisher verlangsamt. Die Wartezeit redu-ziert sich so von 40–60 Sekunden auf weniger als eine Sekunde, d.h. die Taktzeit beim La-ckie ren wird fast halbiert. Neben der hohen Entladegeschwindigkeit ist ein weiterer Vor-teil, dass der Entlader keinerlei mechanisch empfindliche oder bewegliche Teile enthält. Damit kann er direkt auf die Arme von La-ckierrobotern montiert werden, obwohl dort hohe Beschleunigungen auftreten. Zudem kommt der Entlader ganz ohne umwelt-schädliche Isolieröle oder Isoliergase aus, wie sie sonst bei Bauteilen für diese hohen Spannungen üblich sind. Den Entlader gibt es in zwei Varianten, einmal „stand-alone“ sowie integriert in einen Hochspannungser-zeuger.Voraussetzung für die Realisierung dieses hochspezialisierten Produktes waren mehre-re Faktoren. So erschienen zum „richtigen Zeitpunkt“ erstmals Elektronikbauteile auf dem Markt, die es überhaupt ermöglichten, eine Spannung von 100.000 Volt „sanft“ ab-zuleiten. Diese Bauteile hatten aber eine deutlich niedrigere Betriebsspannung und mussten deshalb „hintereinander“ geschal-tet werden. Dies war so vom Hersteller nicht vorgesehen und erforderte eigene Berech-nungen und Maßnahmen, was erhebliche Ri-siken barg. Weiterhin mussten Bauteile, die unter Hochspannung stehen, im Entlader sehr eng an geerdete Teile herangeführt wer-den. Durch die kleinen Abstände entstehen im Gerät starke elektrische Felder. Diese werden nur beherrscht durch sehr ausgetüf-telte Geometrien im Hochspannungsbereich und dem Verguss aller Komponenten mit einem speziellen Epoxidharz unter Hochva-kuum. Zur Abrundung des Produktes ist ein Mikrokontroller integriert, der alle komple-xen Regelungsaufgaben intern erledigt, so dass für den Anwender die Steuerung sehr einfach wird.

Das Unternehmen

Die SCHNIER Elektrostatik GmbH hat sich erfolgreich auf Hochspannungsversorgungen und Zubehör für die elektrostatische Be-schichtung spezialisiert. Trotz einer Größe von nur 17 Mitarbeitern ist das Unternehmen in der Branche weltweit bekannt und die Pro-dukte der Firma werden in über 27 Länder verkauft. In den letzten vier Jahren konnte der Umsatz und die Anzahl der Mitarbeiter in Reutlingen aufgrund der hohen Innovations-kraft verdoppelt werden. Das Familienunter-nehmen entwickelt, produziert und vertreibt seine Produkte selbst und nützt in der Wert-schöpfungskette ein lokales Netzwerk von weiteren familiengeführten Firmen. Fachlich leistet es in den Normungsgremien der Deut-schen Kommission Elektrotechnik ehren-amtlich seinen Beitrag.

Taktdauer ohne Entlader: 100 Sekunden Taktdauer mit Entlader: 62 Sekunden

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201510

FINDBOX GMBH OBJEKTERKENNUNGS- UND ANZEIGESYSTEM FÜR VERKAUFSREGALE

PREISTRÄGER

Die Ausgangslage

Der moderne Mensch ist umgeben von einer schier unüberschaubaren Vielzahl an tech-nischen Alltagsprodukten, die ihm das Leben zwar ungemein erleichtern, über die er sich jedoch im Alltag selten ausführliche Gedan-ken macht. Gemeint sind Produkte wie Leuchtmittel, Schrauben, Sanitärzubehör, Tintenpatronen, Handy-Zubehör und vieles mehr, im Grunde die komplette Bandbreite an Produkten bis zu einer bestimmten Größe, die im Elektrofachhandel oder im Heimwer-kerbereich zu finden sind.

Bei Bedarf, beziehungsweise Ersatzbedarf, an einem solchen Produkt, hat man in der Regel die Qual der Wahl: Die Auswahl in Fachmärkten, im Einzelhandel oder in On-lineshops ist riesig. Dennoch fällt es häufig schwer, schnell das richtige Produkt zu fin-den. Hierbei spielen zwei Faktoren eine we-sentliche Rolle: Zum einen das individuelle technische Verständnis, um das benötigte Produkt korrekt zu identifizieren, zum ande-ren das physische Auffinden des richtigen Produkts, beispielsweise in einem Elektro-fachmarkt mit einem Sortiment von rund 40.000 Artikeln. Nehmen wir als Beispiel den Nachkauf einer leeren Tintenpatrone. Man hat sich vorher zwar die Typenbezeichnung oder das Dru-ckermodell notiert, trifft aber vor Ort auf eine meterbreite Regalwand mit für Laien teil- weise nur schwer unterscheidbaren Typenbe-zeichnungen. Der zuständige Fachverkäufer hilft gerade anderen Kunden bei ihrer Pro-duktsuche, man macht sich also alleine auf die Suche nach dem richtigen Artikel. Das kann bisweilen Minuten dauern, im schlech-testen Fall findet man den gesuchten Artikel überhaupt nicht.

Bei der Neuentwicklung handelt es sich um ein Gerät zur automatischen Er-kennung technischer Produkte, das vor allem im Einzelhandel eingesetzt wird. Damit können Artikel innerhalb großer Sortimentsgruppen schnell gefunden werden. Dazu legt der Kunde ein mitgebrachtes Produkt, welches er wieder kaufen möchte, in die so genannte „findbox“ ein. Eine komplexe Bilderken-nungssoftware ermöglicht die Identifizierung des gesuchten Produkts binnen vier Sekunden. Der integrierte Touchscreen zeigt an, ob das Ladengeschäft das gesuchte oder ein vergleichbares Produkt führt. Zusätzlich wird die genaue Position des Artikels im Verkaufsregal per Lichtsignal angezeigt. So lassen sich gesuchte Artikel, wie Druckerpatronen, Glühbirnen, Handyersatzteile, Batterien, Schrauben und vieles mehr im Handumdrehen finden. Das entlastet das Verkaufspersonal, verkürzt die Dauer des Einkaufs, erhöht die Zahl der kaufenden Kunden und damit die Umsätze.

findbox GmbH Bundesstraße 16 77955 Ettenheim Tel.: 07822 861996-0 Fax: 07822 861996-19 www.findbox.de

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 11

Die Innovation

Das System bietet erstmalig eine patentierte Lösung für die schnelle und effektive Pro-duktsuche. Im Erscheinungsbild handelt es sich dabei um eine kompakte, direkt im ent-sprechenden Warenbereich installierte Box, in die man als Kunde ein mitgebrachtes Alt-produkt einlegen kann. Nach einem kurzen Scanvorgang identifiziert die Box das Pro-dukt. Befindet sich das Produkt im Sorti-ment, werden auf einem Bildschirm alle Pro-duktinformationen sowie der entsprechende Regalplatz angezeigt. Zusätzlich kann die genaue Position im Verkaufsregal über blin-kende LED-Lämpchen angezeigt werden, die in Etikettengehäuse integriert sind. Ebenso ist eine manuelle Produktsuche über ein leicht verständliches Touchscreen-Menü möglich. Das System wurde für technische Produkte des täglichen Bedarfs entwickelt und ist weltweit einzigartig. Das Anwen-dungsgebiet erstreckt sich branchenüber-greifend auf alle Nonfood-Konsumartikel. Die Erkennung der Produkte erfolgt durch drei festverbaute optische Kameras. Diese sind in verschiedenen Winkeln über der Auflagefläche für die Produkte angeordnet. Sobald ein Produkt aufgelegt wird, wird es

automatisch und vom Kunden unbemerkt hochauflösend in einer schnellen Frequenz abfotografiert. Aus den optischen Daten wird dann ein komplexes 3D-Abbild des Produkts erzeugt. Das Bequeme für den Benutzer: beim Einlegen des Produkts in die Box kann man praktisch nichts falsch machen, jedes Produkt kann auf unterschiedliche Arten und in verschiedenen Winkeln eingelegt werden. Die Erkennung kann über mehrere Ebenen erfolgen, der gesamte Erkennungsvorgang dauert jedoch nie länger als vier Sekunden. Die neu entwickelte Software erkennt Pro-dukte nicht nur über Barcodes oder Text-codes, sondern auch über die individuelle Form, die Farbe und die Messung von Be-zugspunkten. So kann ein Produkt auch an-hand grafischer Elemente, wie beispiels- weise einem als Vektorgrafik erstellten Schriftzug, identifiziert werden. Das System erkennt Artikel, die sich nicht mehr im Han-del befinden und bietet, sofern vorhanden, Nachfolge- oder geeignete Alternativartikel an. Integraler Bestandteil des Systems ist ein Touchscreen direkt über dem Auflage-fach. Mittels diesem ist auch eine manuelle Artikelsuche möglich, so dass es nicht not-wendig ist, ein Produkt mitzubringen. Da das System bei der manuellen Suche wie ein Konfigurator aufgebaut ist, erhält jeder Be-nutzer auch bei der manuellen Suche ganz automatisch umfassende Produkt- und Sor-timentsinformationen.

Das Unternehmen

Die findbox GmbH konzentriert sich mit sei-nen derzeit 20 Mitarbeitern auf die Entwick-lung, Produktion und den Vertrieb von inno- vativen Lösungen für den Einzelhandel. Es verfügt über patentierte Lösungen, die das Finden von Produkten deutlich vereinfachen. Nach fünf Jahren der Entwicklung wurden im Jahr 2013 die ersten Produkte einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Aktuell werden die ersten Geräte an Partner ausgeliefert. Täglich nutzt eine immer größer werdende Zahl von Endkunden die neuen Möglich-keiten, die sich durch das System ergeben.

Regalwand mit optischer Anzeige des gesuchten Artikels

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201512

PTZ WEIDNERHORIZONTALES TRENNVERFAHREN FÜR RINGE

Ringe werden in nahezu allen erdenklichen Branchen eingesetzt. Als Flansche, Dicht-, Turbinen-, Einstellringe, Lager-, Lenk- oder Drehkränze werden sie in unterschiedlichen Größen eingesetzt. Damit besteht eine große Nachfrage nach Ringen in den verschiedensten Industriezweigen. Die Stahlindustrie geriet in den letzten Jahren zunehmend unter Druck durch steigende Rohstoffpreise, Energiekosten, Lohnkosten und vermehrte Konkur-renz aus Billiglohnländern. Einsparpotenziale sind hauptsächlich im Rahmen der langen Bearbeitungszeiten sowie bei den Material-, Werkzeug- und Ener-giekosten zu finden. Das neu entwickelte Trennverfahren besteht aus einer horizontal angeordneten Kombination eines neuartigen Greifers mit einer präzisen Trenneinheit. Neben den hervorragenden Ergebnissen in der Oberflä-chenqualität und der Möglichkeit auch sehr schmale Ringe trennen zu können, ergeben sich Kosteneinsparungen durch reduzierten Ausschuss und verkürzte Bearbeitungszeiten. Gleichzeitig erhöhen sich Arbeitssicherheit und Produkt-qualität.

Die Ausgangslage

Seit Jahrzehnten kam im Bereich des Sägens oder Abstechens von Rohteilen so gut wie keine Innovation auf den Markt. Die Herstel-lung von Ringen erfolgt üblichereise mit einem Ringwalzwerk. Diese Ringwalzwerke haben alle eine Mindestwalzhöhe, sodass ein flacher Ring nur mit vielen Materialzugaben auf den Planseiten gewalzt werden kann. Hohe Ausschussquoten der gefertigten Bau-teile mussten in Kauf genommen werden oder durch langsamere und aufwendigere sowie ungenaue und materialintensive Ferti-gungsmöglichkeiten kompensiert werden. Durch die Gefahr des Verlaufens von Säge-blättern oder ggf. Sägebändern, müssen große Aufmaße in der Breite des Sägestücks hinzugegeben werden. Bei den anzuferti-genden Ringen werden aus diesem Grund hohe Materialzugaben auf den Planseiten von mindestens 10 bis 16 mm hinzu gegeben plus 4 bis 8 mm auf den abgestochenen Flächen. Das Material muss später bei einem

nachfolgenden Prozess durch Abdrehen oder Fräsen wieder entfernt werden. Für Betriebe bedeutet dies unnötige und hohe Bearbei-tungs-, Material- und Energiekosten. Diese Problematik bei der Herstellung von zuneh-mend hochwertigeren und höher legierten Bauteilen stellt die Industrie vor große He-rausforderungen.

PTZ Weidner Binger Straße 28 72488 Sigmaringen Tel.: 07571 74948-0 Fax: 07571 74948-28 www.ptz-weidner.de

PREISTRÄGER

Horizontale Trennmaschine mit Greifer- und Trenneinheit

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 13

Die Innovation

Beim neu entwickelten horizontalen Trenn-verfahren wird eine Greifer- und eine Trenn-einheit eingesetzt. Die Greifereinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer gleichzeitig den abzutrennenden Ring sowie den restlichen Ring rohling hält, wodurch der abgetrennte Ring nach dem Trennvorgang das Trennwerkzeug nicht mehr einklemmen kann. Außerdem wird der Ring prozesssicher während des Trennens gehalten und kann anschließend sicher abgelegt werden. Zu-sätzlich erhält der Ringrohling durch den entsprechend ausgestalteten Greifer wäh-rend des Trennens Stabilität, so dass dieser nicht vibrieren kann und eine höhere Stand-zeit erreicht. Eine Reststückspannhöhe von lediglich 6 mm wird somit erreicht.Die zweite Einheit stellt die Trennvorrichtung dar: Mit Hilfe des Trennwerkzeugs mit einem Durchmesser von bis zu 500 mm können Wandstärken bis zu 180 mm mit nur 3 mm Schnittspalt präzise getrennt werden. Die einwirkende Kraft wird hierbei auf mehrere Schneiden verteilt. Entstehende Wärme wird direkt mit den Spänen abgeführt. Durch die Drehbewegungen des Trennwerkzeugs wird kaum Reibungswärme erzeugt, sodass die Werkstücke kalt und deformationsfrei ge-trennt werden können. Besonders positiv sind die geringen Materialzugaben auf den Planseiten. Der anschließende Arbeitsgang, das Drehen, wird dadurch im Fertigungspro-zess wesentlich kostengünstiger.

Das Unternehmen

Die PTZ Weidner, gegründet im Jahr 2009 und mit Sitz in Sigmaringen beschäftigt derzeit acht Mitarbeiter, einschließlich zwei Aus- zubildenden. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Zerspanungstechnik bietet der Grün-der Andreas Weidner mit seinem Unter- nehmen ein breites Angebotsspektrum im Bereich des Lohntrennens sowie der Drehbe-arbeitung von Ringen und Rohren. Die Ge-schäftstätigkeit basiert auf dem enormen Einsparpotenzial bei Material-, Energie- und Werkzeugkosten, welche in der Stahl- und Schwerindustrie, in Schmieden, Gießereien und bei Rohrherstellern wesentlich wirt-schaftlichere Fertigungsabläufe ermöglichen.

Sicherer und präziser Greifer

Komplette Fertigungsanlage mit Traverse

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201514

G. LUFFT MESS- UND REGELTECHNIK GMBHMOBILER STRASSENSENSOR

Mit dem mobil verwendbaren Straßensensor können zuverlässig und professi-onell Fahrbahnzustände und Umweltdaten erfasst werden. Direkt am Fahr-zeug montiert, misst ein intelligenter Sensor 100 Mal pro Sekunde zu jeder Zeit und an jedem Ort. Kommunen, Flughäfen, Straßenbauverwaltungen, Wet-terdienste und viele weitere Behörden und Unternehmen können auf die Mess-daten des mobilen Sensors vertrauen. Gerade in diesen Bereichen ist das Erfassen von Daten maßgebend für operative Entscheidungen wie beispiels-weise einen präventiven Winterdiensteinsatz. Der Straßensensor dient dabei als mobil einsetzbare Informationsquelle, um bei kritischen Wetterbedin-gungen über die richtigen Maßnahmen entscheiden zu können. Es werden dabei Wetterdaten, wie die relative Feuchte, die Taupunkttempera-tur und verschiedenste Fahrbahnzustände wie Trockenheit, Feuchte, Nässe und Eis bzw. Schnee sowie die Reibung erfasst. Die gemessenen Daten können via Bluetooth kontinuierlich in Echtzeit im Fahrzeug angezeigt und mittels einer Software zur Weiterverarbeitung in die „Cloud“ übertragen werden. Mit den verlässlichen Messdaten wird dazu beigetragen, Straßen auch bei win- terlichen Bedingungen ein wenig sicherer zu machen.

Die Ausgangslage

Die Gewährleistung der Sicherheit auf Auto-bahnen sowie Bundes- und Landstraßen ist von höchster Wichtigkeit, erst recht bei win-terlichen Verhältnissen. Im Zweifel wird vie-lerorts beim Winterdienst lieber zu viel Salz gestreut anstatt zu wenig. Grund dafür sind oftmals fehlende verlässliche Messdaten über die aktuelle sowie die zu erwartende Witterung auf der Straßenoberfläche. Daher werden in vielen Gemeinden und Kommunen sowie auf Autobahnen bereits oftmals an be-sonders kritischen Stellen sogenannte Glät-temeldeanlagen installiert, die Aufschluss über die zu erwartenden Bedingungen geben sollen. Somit kann eine Aussage über die Witterungsbedingungen an dieser Messstel-le getroffen werden. Eine flächendeckende Vorhersage ist mit vereinzelten Mess punkten nicht realisierbar.

Im Schnitt liegt der Durchschnittsverbrauch an Streusalz in Deutschland bei 1,6 Mio. Ton-nen. Wird Streusalz unnötig auf die Fahr-bahn aufgebracht, belastet dies die Umwelt sowie das Budget der Kommunen, Autobahn-meistereien und letztendlich des Landes. Mit Hilfe des mobilen Straßensensors sollte auch dieser Problematik Abhilfe geschaffen werden.

G. Lufft Mess- und Regeltechnik GmbH Gutenbergstraße 20 70736 Fellbach Tel.: 0711 51822-0 Fax: 0711 51822-41 www.lufft.com

PREISTRÄGER

Straßensensor mit LED-Technologie

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 15

Die Innovation

Mobiler Messtechnik gehört die Zukunft. Das war den Entwicklern von Straßensensoren bereits vor einigen Jahren klar. Bis dato kannte man lediglich Straßensensoren die am Straßenrand fest montiert waren. Anfang 2010 wurde der Entschluss gefasst, das mit Abstand teuerste und längste Forschungs-projekt in der Unternehmensgeschichte mit der Entwicklung des ersten mobilen Stra-ßensensors in Gang zu setzen. Die große Herausforderung bestand darin, das vorhan-dene Know-how bei der Entwicklung herkömmlicher Straßensensorik auf ein mo-biles Produkt zu übertragen. Die Ansprüche an die Entwicklung waren hoch: Das System sollte sowohl kompakt genug sein, um an Fahrzeuge montiert werden zu können als auch in der Lage sein, mobil und schnell zu funktionieren. Zudem sollte der neue Sensor während der Fahrt so viele Daten wie mög-lich sammeln und in Echtzeit versenden können, die Aussagen über den vorbeizie-henden Straßenbelag treffen: ist die Straße trocken oder glatt? Wie viele Millimeter beträgt die Wasserfilmhöhe auf der Straße? Welche Temperatur hat die Oberfläche? Das Produkt MARWIS (Mobile Advanced Road Weather Information Sensor) wurde mit viel Ausdauer und hohem Risiko im Oktober 2014 erfolgreich fertiggestellt.Die größte Innovationsleistung liegt in der Mobilität und der kleinen und kompakten Form des Sensors. Neben der Mobilität spielt auch die Geschwindigkeit der Messungen eine Rolle, die 100 Mal pro Sekunde stattfin-det. Damit wird gewährleistet, dass auch bei höherer Fahrtgeschwindigkeit jede Verän- derung des Fahrbahnzustands erfasst wer-den kann. Bei beispielsweise 80 km/h misst der Straßensensor alle 20 cm den Fahrbahn-zustand. Dies ist nur möglich, da die Ent-wickler von Beginn an auf die innovative und bisher einmalig in diesem Bereich eingesetzte LED-Technologie vertrauen.

Das Unternehmen

Seit über 130 Jahren entwickelt und produ-ziert die G. Lufft Mess- und Regeltechnik GmbH mit Sitz in Fellbach professionelle Komponenten und Systeme für die Klima- und Umweltmesstechnik. Intelligente mete-orologische Sensoren bilden die Grundlage für weltweit hochverfügbare Messnetze entlang von Straßen, Schienen und an Flug-häfen. Meteorologische Dienste und Umwelt-ämter nutzen die präzise und langlebige Qualität ebenso wie Gebäudeausrüster und Energieversorger. Den hohen Qualitätsan-spruch unterstreicht Lufft durch den Betrieb eines eigenen Kalibrierlabors. Bestandteil dieses Labors ist u. a. ein akkreditierter Windkanal, in dem eine 100 %-Prüfung aller ausgelieferten Windsensoren erfolgt.

Einfache Montage des Sensors am PKW

Installation an einem Nutzfahrzeug

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201516

COMPUTOMICS GMBHBIOINFORMATISCHER ANALYSEBAUKASTEN FÜR PFLANZENERBGUT

Moderne konventionelle Pflanzenzucht basiert auf Kenntnissen über das Erb-gut einer entsprechenden Zuchtpopulation. Im Gegensatz zur Bestimmung der wichtigen Pflanzeneigenschaften wie Ertrag, Resistenzen, Zuchtwert per Auge stehen dieselben Informationen im Erbgut sofort zur Verfügung und können bereits an jungen Pflanzen oder sogar am Samen festgestellt werden.Anschließend an die Sequenzierung von DNA und RNA der einzelnen Pflan- zen ist eine hochkomplexe bioinformatische Analyse erforderlich, um aus einer Masse von Rohdaten nützliche Informationen zu gewinnen. Der bioinforma-tische Analysebaukasten erlaubt die schnelle Zusammenstellung eines maß-geschneiderten Analyseprozesses aus einem großen Repertoire modernster bioinformatischer Analysebausteine. Das Ergebnis eines solchen Prozesses liefert präzise und belastbare Informationen für Zuchtentscheidungen, und das deutlich schneller und mit weniger Anbaufläche als Entscheidungen per Auge. Dadurch kann die Züchtung einer neuen Sorte um bis zu drei Jahre be-schleunigt und bei Anbaufläche und Personal signifikante Kosten eingespart werden.

Computomics GmbH Christophstraße 32 72072 Tübingen Tel.: 07071 568-3995 www.computomics.com

SONDERPREIS DER MBG

Die Ausgangslage

Die zehn größten Saatguthersteller geben jährlich mehr als 10 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung aus. Fokus der Forschungs-bemühungen ist dabei die Züchtung von neu-en Sorten, die z. B. mehr Ertrag liefern oder eine höhere Resistenz gegen Schädlinge auf-weisen. Aufgrund eines technologischen Quanten-sprungs in der Sequenziertechnologie ist die Entschlüsselung von DNA und RNA seit kurzem um den Faktor 1.000.000 preiswerter geworden. Gleichzeitig ist die anschließend notwendige bioinformatische Analyse eben-falls um mehrere Größenordnungen aufwen-diger und komplexer geworden. Das Ergebnis einer solchen Analyse kann beispielsweise die vollständige digitale Repräsentation des Erbguts einer Pflanzen-sorte (Referenzgenom) sein, auf deren

Grundlage sich dann schneller und zielge-richteter züchten lässt. Eine andere Analyse- Art liefert ein Kompendium aller Transkripte (RNA) in Abhängigkeit von Wachstums-parametern. Weitere Analyse- Arten können relevante Informationen liefern zur Epigene-tik, zur Metagenomik und für spezielle Zuchtverfahren, wie die sogenannte Geno-mische Selektion. Hierbei werden aus dem Erbgut (Genotyp) einer Pflanzenpopulation und aus Messungen an der Erscheinungs-form (Phänotyp) Rückschlüsse gezogen, die für eine erfolgreiche Züchtung entscheidend sind.Auf Grundlage solcher Analyseergebnisse kann die konventionelle Züchtung zielgerich-teter, schneller und dadurch günstiger durchgeführt werden.Durch den Preisverfall für die Sequenzierung von DNA sind nun Experimente möglich ge-worden, die vormals undenkbar waren. Als Folge wächst der Bedarf für derartige Analy-sen jährlich um mehr als 20 Prozent.

Analyse der Kausalzusammenhänge vom Genotyp …

… zum Phänotyp

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 17

Die Innovation

Vor diesem Hintergrund wurde ein bioinfor-matischer Werkzeugkasten entwickelt, mit dem sich schnell und mit wenig Aufwand ein zur individuellen Problemstellung pas-sender maßgeschneiderter Analyseprozess zusammenstellen lässt. Prozess-Schablo-nen unterstützen bei der Zusammenstellung und erleichtern die Wiederverwendung be-währter Prozess-Muster. Die zur Verfügung stehenden Einzelkomponenten beinhal- ten jeweils die modernsten Analysewerk-zeuge ihrer Klasse, die entweder selbst ent-wickelt wurden oder aus der aktuellen wis-senschaftlichen Forschung stammen und sich als Beste ihrer Klasse in unabhängigen Wettbewerben behaupten konnten.Auf dieser Basis werden maßgeschneiderte genomische Analysen auf höchstem wissen-schaftlichen Niveau als Dienstleistung ange-boten. Als Ergebnis der Dienstleistung erhält der Kunde die gewünschten Daten und einen ausführlichen wissenschaftlichen Bericht. Empfehlungen für die nächsten konventio-nellen Kreuzungsschritte oder Kandidaten-Gene für Resistenzen lassen sich aus diesen Ergebnissen ableiten.

Neben der Qualität der Ergebnisse zeichnet sich die Dienstleistung auch durch Effizienz im Prozessablauf, durch Unabhängigkeit von konkurrierenden Sequenziertechnologien und durch Transparenz und wissenschaft-liche Reproduzierbarkeit aus.Der Baukasten erlaubt den differentiellen Einsatz von Fachexpertise für die Zusam-menstellung und für den Ablauf von Analyse-prozessen. Die Produktivität der Analysten ist aufgrund des Baukastens sehr hoch. Die Verwendung von wissenschaftlich vali-dierten Methoden bei der Datenanalyse in-klusive Qualitätskontrollen bei jedem Schritt ist ein wertgeschätztes Alleinstellungsmerk-mal der Dienstleistung. Komplementär zu den genetischen Analysen wird seit kurzem zudem eine Phänotypisie-rungsplattform angeboten. Diese ist in der Lage, optisch eine Vielzahl von Pflanzen gleichzeitig zu untersuchen und nach ver-schiedenen Kriterien, wie z. B. Biomasse, Größe oder Chlorophyllgehalt, zu vermessen. In Kombination mit den genetischen Infor-mationen derselben Pflanzen können Kausal zusammenhänge errechnet werden und Empfehlungen für modernste konventio-nelle Zuchtverfahren als Dienstleistung angeboten werden.

Das Unternehmen

Computomics wurde 2012 von Wissenschaft-lern der Universität Tübingen und den Tübin-ger Max-Planck-Instituten gegründet. Das Unternehmen bietet modernste bioinforma-tische Analysen von Pflanzenerbgut für die Saatgutindustrie und für Pflanzenforscher als Dienstleistung an. Das Unternehmen ist international tätig, der Großteil des Umsatzes wird aktuell in Europa erwirtschaftet. Eine Vertriebsniederlassung in den USA wird angestrebt. Die Dienstleis-tungen werden maßgeblich über Fachkon- ferenzen und -messen beworben und direkt vermarktet.Der Kundenkreis schließt bereits drei der zehn größten Saatguthersteller weltweit ein. Das Unternehmen beschäftigt aktuell neun Mitarbeiter mit einem Umsatz von knapp 1 Mio. Euro im Jahr 2014.

Analysedienstleistung innerhalb der Wertschöpfungskette

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201518

MEDICON EGWIRBELKÖRPERERSATZ FÜR DIE HALSWIRBEL-SÄULE

ANERKENNUNG

Die Behandlung von Erkrankungen der Wirbelsäule stellt Chirurgen und Medi-zintechniker vor große Herausforderungen. Das neu entwickelte Implantat aus Titan ersetzt Wirbelkörper der vorderen Halswirbelsäule. Es kann für die Hals-wirbelkörper C3 bis C7 eingesetzt werden. Solche Implantate sind als „Höhen-ausgleich“ erforderlich, wenn Wirbelkörper teilweise oder ganz entfernt wer-den müssen. Das Implantat wird ohne zusätzliche aufwendige Platten ver- schraubungen in den freigeräumten Wirbelkörper eingesetzt, wobei die stu-fenlose und individuelle Verstellbarkeit möglich ist. Das offene Design und die anatomische Form des Wirbelkörperersatzes ermöglichen eine gute Sicht auf das Rückenmark sowie die Wiederherstellung des lordotischen Profils. Nach der erfolgreichen Aufspreizung und Fixation kann das Implantat mit Knochen befüllt werden, was deutlich früher zur Fusion der Wirbelsäule führt.

Die Ausgangslage

Die demografische Entwicklung wirkt sich auch auf die Wirbelsäulenchirurgie aus und lässt Chirurgen zusammen mit ihren Ent-wicklungspartnern verstärkt nach verbes-serten Lösungen für die Patienten suchen. Dabei entstehen oft neue Behandlungsme-thoden und OP-Techniken. Betrachtet man Indikationen wie Tumorerkrankungen, schwerwiegende Frakturen sowie altersbe-dingte Veränderungen und gutartige Kno-chenwucherungen müssen in der Folge davon die befallenen Wirbelkörper teilweise oder komplett ersetzt werden. Abgesehen von einem Höhenverlust der Wirbelsäule kann es dabei noch zu einer zusätzlichen seitlichen Einengung des Nervenkanals durch einen Knochensporn oder die Band-scheibe kommen. Die Einengung des Nerven-kanals bezeichnet man als Spinalstenose. Da Stenosen zu neurologischen Beschwer-den führen können, muss der Höhenverlust wieder ausgeglichen werden, um die Be-schwerden der Patienten zu beheben. Beim Freilegen der Wirbelsäule während der Ope-ration wird auch Muskelgewebe zerstört. Diese Muskeln spielen aber eine bedeutende Rolle für die Stabilität der Wirbelsäule. Des-halb gilt, je kleiner das Operationsgebiet ist, desto geringer kann man das Trauma für den Patienten halten.

Die Innovation

Das neu entwickelte Implantat für die vor- dere Halswirbelsäule ist aus Titan gefertigt und wird unter der Bezeichnung „mediEx-pand-cervical“ vertrieben. Es ermöglicht durch das offene Design, die anatomische Form und das Schienenprinzip eine Wieder-herstellung des lordotischen Profils. Der Wirbelkörperersatz kann bei der Entfernung eines oder mehrerer Halswirbelkörper verwendet werden. Aufgrund seines sehr schmalen Mittelteils kann der Wirbelkörper-ersatz auch bei der teilweisen Entfernung von Halswirbelkörpern eingesetzt werden. Dabei wird nur der mittige Teil des Wirbelkör-pers entfernt, was die Stabilität erhöht, wo-durch der Knochen das Implantat schneller durch- und umbauen kann. Der Wirbelkör-perersatz wird über eine kleine Öffnung ohne zusätzliche aufwendige Plattenverschrau-bungen in den freigeräumten Wirbelkörper eingesetzt. Durch die stufenlose Verstellbar-keit kann die exakte Höhe für jeden Pati-enten individuell eingestellt werden. Die Ein-stellung der gewünschten Höhe erfolgt im

Medicon eG Gänsäcker 15 78532 Tuttlingen Tel.: 07462 2009-0 Fax: 07462 2009-50 www.medicon.de

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 19

Körper des Patienten mit Hilfe eines Aufs-preizers. Diese interne Aufspreizung und die gekrümmte Form bewirken eine stabile Fi-xierung, eine bessere Kraftverteilung sowie eine flächige Belastung des Implantats über dessen Endplatten im angrenzenden Wirbel-körper. Die gekrümmte Form des Wirbelkör-perersatzes simuliert die Halslordose der Wirbelsäule. Bei Bedarf kann das Implantat mit einer Schraube am angrenzenden Wir-belkörper fixiert werden. Das Endziel des Wirbelkörperersatzes ist eine knöcherne Fu-sion. Dies bedeutet, dass der eingebrachte Knochen sich mit dem bestehenden Knochen auf natürliche Weise verbindet, indem der Knochen „angefrischt“ wird. Als Anfrischen wird der chirurgische Vorgang bezeichnet, der den Knochen zum Wachsen bringt, indem man den Knochen anfeilt bis er blutet. Das Anfrischen vor der Einbringung des Implan-tats hat zur Folge, dass der Knochen an Sta-bilität verliert und es dadurch zu einem un-gewollten Einsinken des Implantats kommen kann. Bei der Neuentwicklung wird der Kno-chen erst nach der Aufspreizung an dem nicht tragenden Anteil der Endplatte ange-frischt. Nach der erfolgreichen Aufspreizung und Fixation kann das Implantat mit Kno-chen befüllt werden, dies beschleunigt die Fusion der Wirbelsäule. Ein weiterer wich-tiger Vorteil des Designs ist die gute Sicht auf das Rückenmark. Dadurch können lebens- gefährliche Verletzungen des Rückenmarks besser vermieden werden. Die Operation ist nach Schließung des Operationsfeldes beendet, während bei herkömmlichen Halswirbelkörperimplantaten eine zusätz-liche Stabilisierung, meistens durch Platten-verschraubung von vorne, notwendig ist.

Das Unternehmen

Die Firma Medicon eG wurde 1941 gegrün-det. Damals bekamen kleine und mittelstän-dische Unternehmen, die nicht in der Rüs-tungs branche tätig waren, keinen Stahl ge-liefert. Deswegen schlossen sich im Tuttlinger Raum 17 Medizintechnikunterneh-men zur Genossenschaft Medicon eG zu-sammen. Seither produzieren die Mitglieds-betriebe einen großen Teil des Sortiments. Die Medicon eG selbst vertreibt, vermarktet und entwickelt diese Medizintechnikprodukte. Bei diesen Produkten handelte es sich zu Beginn der Unternehmensgeschichte zum größten Teil um Instrumente. Seit den 1980er Jahren werden auch Implantate für die Mit-telgesichtschirurgie hergestellt. Im Jahr 2008 wurden die ersten Wirbelsäulenimplan-tate auf den Markt gebracht. Das Unterneh-men hat ca. 100 Mitarbeiter, mit den pro- duzierenden Mitgliedsbetrieben kommt man auf über 400 Angestellte.

Große Fläche für die knöcherne Durchbauung

Anatomische Form zur Wiederherstellung des lordotischen Profils

Maximaler Raum zum Auffüllen von Knochensubstanz

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201520

SCHREINEREI HUPFAUFBEFESTIGUNGSELE-MENT ZUR VERMEIDUNG VON WÄRMEBRÜCKEN

ANERKENNUNG

Im Rahmen des Klimaschutzes stellt der Gesetzgeber immer höhere Anforde-rungen an Gebäudeeigentümer. So sorgen Energieeinsparverordnungen dafür, dass die Außenwände von Gebäuden flächendeckend mit wärmedämmenden Materialien, wie zum Beispiel Styropor, versehen werden. Dies reduziert zwar den Energiebedarf, schont die Umwelt und spart Heizkosten, wirft jedoch ein anderes Problem auf: Fensterläden, Markisen oder Außenbeleuchtungen können aufgrund der bis zu 200 mm starken Dämmung nur mit großem Auf-wand an der Fassade angebracht werden. Zur Befestigung dieser Bauelemente muss auf Befestigungsanker mit den entsprechenden Dübeln zurückgegriffen werden. Diese müssen durch die Dämmschicht hindurch bis ins Mauerwerk reichen und schwächen somit die Dämmung des Gebäudes, da in der Regel metallene Befestigungsanker zum Einsatz kommen, die unerwünschte Wärme-brücken darstellen. Das neu entwickelte Befestigungselement besteht komplett aus Kunststoff und vermeidet so die bisher auftretenden Wärme- verluste.

Schreinerei Hupfauf Oberer Wiesenweg 2 72513 Hettingen Tel.: 07577 7819 Fax: 07577 7876 www.fensterladen-hupfauf.de

Die Ausgangslage

Zur Anbringung von Bauelementen an wär-megedämmten Außenfassaden werden der-zeit Befestigungssysteme verwendet, die aus metallenen Ankern und Kunststoffdübeln bestehen. Aufgrund der hohen Wärmeleitfä-higkeit von Metall kühlen Wände im Bereich der Befestigungen aus: Es entstehen Wärme- bzw. Kältebrücken, welche trotz der am Ge-bäude angebrachten Dämmung zu einem er-heblichen Wärmeverlust führen. Zudem fördert eine solche Befestigungstechnik die Bildung von Kondenswasser im Inneren der Dämmschicht, was zur Schimmelbildung führt und das Mauerwerk nachhaltig beein-trächtigt. Auch die Stabilität einer solchen Befestigung im Mehrkomponentenaufbau kann beeinträchtigt sein, da Knickpunkte an den Materialübergängen zwischen Metall und Kunststoff auftreten können. Ebenso besteht bei der Verwendung unterschied-licher Metalle die Gefahr einer Kontaktkorro-sion. Ist die Dämmung des Gebäudes zu dünn oder ein Vollwärmeschutzputz ohne Däm-mung vorhanden, reicht der Platz in der Däm-mung für ein thermisches Trennstück nicht aus.

Einsatz in wärmegedämmter Außenfassade

Befestigungselement mit eingeschraubtem Beschlag

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 21

Die Innovation

Um Energieverluste und die Beeinträchti-gung des Mauerwerks gänzlich zu vermeiden sowie die Stabilität von Befestigungen von Bauelementen, die an der Außenfassade montiert werden, zu verbessern, wurde eine Dübel-Ankerkombination völlig neu entwi-ckelt. Dabei wurde gänzlich auf das bisherige Prinzip der Materialkombination Metall /Kunststoff verzichtet. Stattdessen besteht das neue Befestigungselement zu 100 Pro-zent aus Kunststoff. Der Vorteil dieses Werk-stoffes liegt auf der Hand: kein Auskühlen der Wand, keine Tauwasserbildung und keine daraus resultierende Schimmelbildung an der Innenseite der Wand. Das unter der Be-zeichnung „Thermdübel“ vertriebene Befes-tigungselement besteht aus einem aus- geklügelten Mehrschichten-Aufbau aus glas-faser verstärktem Kunststoff, welcher nicht nur ungewollte Wärme- bzw. Kältebrücken verhindert, sondern zudem die Belastbarkeit um ein Vielfaches erhöht. Dies wurde er-reicht durch eine neu konzipierte Oberfläche und Geometrie, die zu einer deutlich ver- besserten Biegesteifigkeit sowie Zug-, Druck- und Scherfestigkeit führt. Um bei der Montage eine optimale Verdreh- und Zug-kraft sicherung zu realisieren, wurde eine Oberflächenstruktur mit einer längs- und querseitigen Profilierung entwickelt. Zusam-men mit dem entsprechenden Mörtelkleber und einer speziell gefertigten Siebhülse, welche in das zuvor geschaffene Bohrloch gesetzt wird, ist so eine anwenderfreund-liche, einfache Montage möglich, die eine optimale Befestigung im Mauerwerk gewähr-leistet – selbst bei der Anwendung in Loch-stein. Bei Vollstein- oder Betonwänden kann in der Regel auf die Siebhülse verzichtet werden. Ist der Dübel zu lang für das Bohr-loch, kann er ohne Einbuße der Biege- steifigkeit sowie der Zug-, Druck- und Scher-festigkeit auf das entsprechende Maß ge-kürzt werden. Knickpunkte aufgrund unter-schiedlicher Materialien in einem Dübel gehören der Vergangenheit an, da das neue Befestigungsmittel in einem Guss aus Kunststoff hergestellt wird.

Die Vorteile im Überblick:• Vermeidung von Wärmebrücken an Gebäudefassaden• Biegesteifigkeit von unter 2 mm bei 100 kg Belastung• Zugfestigkeit von 2.000 kg bis zur Bruchgefahr• Zuverlässige Verdrehsicherung• Standfestigkeit von mindestens 20 Jahren• Keinerlei Knickpunkte, da der Dübel vollständig aus einem Guss besteht• Einsatz auch bei Vollwärmeschutzputz ohne Dämmung möglich• Günstige Beschaffungskosten• Anwenderfreundliche, einfache Montage• Energiesparende Herstellung• In verschiedenen Längen lieferbar, die je nach Dämmstärke gekürzt werden können

Das Unternehmen

Die in Hettingen-Inneringen ansässige Schreinerei Hupfauf wurde im Jahr 1990 ge-gründet. Neben bautechnischen Schreiner-arbeiten für Wohnhäuser und verschiedenen Renovierungsarbeiten wurde das Unterneh-men Zulieferer für die Firma Schwörer Haus, die jährlich ca. 1.000 Fertighäuser baut. Auf-grund einiger Anfragen nach Fensterläden entschloss sich der Geschäftsführer Peter Hupfauf gemeinsam mit seinen zwei Söhnen dazu, sich mehr Gedanken über dieses Ge-staltungselement an Häusern zu machen. Derzeit produziert das Unternehmen ca. 5.000 Klappläden jährlich, die meisten davon inklusive kompletter Oberflächenbehand-lung und Montage. Zurzeit beschäftigt die Schreinerei zehn Mitarbeiter und arbeitet größtenteils mit Städten, Bauämtern, Denk-malbehörden sowie städtischen Einrich-tungen zusammen und bietet ihren Kunden eine zusätzliche Ausstellung mit verschie-denen Klappladen-Modellen in Stuttgart an.

Anwendungsbeispiele

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201522

STADLER ANLAGENBAU GMBHVOLLAUTOMATISCHE HAUSMÜLL- SORTIERANLAGE

ANERKENNUNG

Im Rahmen des Umwelt- und Klimaschutzes ist eine Verbesserung der Res-sourceneffizienz auch in der Abfallwirtschaft ein wichtiges Thema: Statt der Beseitigung von Abfall liegt der Fokus heute immer stärker auf seiner Wieder-verwertung durch effizientes Recycling. Eine wichtige Grundvoraussetzung dafür sind effiziente Sortieranlagen, welche den Abfall in seine verschiedenen Wertstoffe sortieren. Die innovative Hausmüll-Sortieranlage ist die erste Anla- ge weltweit, die vollautomatisch betrieben wird. Eine manuelle Sortierung des Abfalls – eine extrem unattraktive und gesundheitsbelastende Arbeit – wird dadurch überflüssig. Zudem übertreffen Qualität der Sortierergebnisse sowie Sortiermengen dieser Anlage die Resultate, die mit manueller Arbeit erreicht werden können. Das realisierte Anlagenkonzept eignet sich hervorragend für Standorte, die hohe Wiederverwertungsquoten erzielen möchten, gleichzeitig aber beträchtliche Personalkosten haben und den Menschen schlechte Arbeits bedingungen ersparen wollen.

Stadler Anlagenbau GmbH Robert-Bosch-Straße 4 88361 Altshausen Tel.: 07584 922614 Fax: 07584 922669 www.w-stadler.de

Die Ausgangslage

Die Verwertung von Abfällen birgt gegenüber ihrer Ablage in Deponien große ökologische Vorteile, die auch konkret messbar sind: So konnte die deutsche Abfallwirtschaft mit dieser Neuausrichtung ihre CO2-Emissionen allein zwischen 1990 und 2006 um 56 Mio. Tonnen reduzieren. Und die deutsche Ge-setzgebung gibt weiterhin klare Vorgaben in diese Richtung: Das Kreislaufwirtschaftsge-setz (KrWG) von 2012 sieht bis 2020 die Er-reichung einer Recyclingquote von minde-stens 65 Prozent für Siedlungsabfälle vor. Um die- ses ambitionierte Ziel zu erreichen, sind effi-ziente Sortieranlagen unerlässlich. Aber auch wenn der Trend in Richtung Automati-sierung geht, finden sich bislang in Sortier-anlagen zur Sicherstellung optimaler Sor-tierergebnisse immer noch manuelle Sortierbänder für die händische Aussortie-rung von Störstoffen. Denn aufgrund noch nicht ausgereifter Anlagenkonzepte können diese in bisherigen Anlagen von den vorge-schalteten Komponenten nicht immer erkannt werden. Diese manuelle Nachsor- tierung von Hausmüll stellt eine extrem unattraktive Tätigkeit dar, denn sie ist laut, stupide und körperlich anstrengend. Ver- mischter Hausmüll ist oft feucht, klumpig und übelriechend, wodurch die manuellen Sortierer täglich einer nicht unerheblichen Geruchsbelastung, Staubemission sowie unterschiedlichen Gefahrenstoffen und Krankheitskeimen ausgesetzt sind.

Einsatz modernster Förder- und Sortiertechniken

Erste vollautomatische Hausmüll-Sortieranlage

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 23

Die Innovation

Vor diesem Hintergrund wurde die weltweit erste Hausmüll-Sortieranlage für einen voll-automatischen Betrieb entwickelt. Gemäß den Anforderungen des Kunden, der auch komplizierte Sortierverfahren ohne mensch-liche Handarbeit am Sortierband und bei mi-nimalstem Personalaufwand für das Betrei-ben und Warten bewältigen will, wurde die Anlage in einem Zeitraum von nur knapp über einem Jahr konzipiert, geplant und realisiert. Durch ihre vollautomatische Arbeitsweise kommt die Anlage mit einem extrem geringen Einsatz von Arbeitskräften aus. Im Prinzip reichen sieben qualifizierte Mitarbeiter, um Betrieb, Kontrolle und Wartung der gesamten Anlage zu gewährleisten. Die unattraktive Ar-beit am Sortierband fällt damit komplett weg, wohingegen hochwertige Arbeitsplätze beim Anlagenbetreiber wie beim Anlagen-bauer geschaffen werden.Mit einer besseren Qualität der Sortierergeb-nisse und der Sortiermengen als bei manuel-ler Nachsortierung ist die Innovation auch unter dem Aspekt der Qualität wegweisend. Der enorme Grad an Automatisierung wird unter anderem mit einem außergewöhn-lichen optischen System realisiert. So über-nehmen 20 installierte Kameras die lücken-lose Überwachung der Gesamtanlage und bestimmter strategisch wichtiger Arbeits-stationen. Die Steuerung und Auswertung dieser Kameras wird auf einer Leitwarte zu-sammengeführt und lässt sich von hier aus zentral bedienen. Vollkommen neuartige Po-tenziale lassen sich auch mit der innovativen Pressenlinie realisieren. Bisher waren für diesen Funktionsbereich zwei Anlagenbedie-ner nötig: Eine Person für die Steuerung der Materialmenge und die Bedienung der Mate-

rialpresse; eine zweite Person für die Verwal-tung des Ballenlagers. Da die Sortieranlage die Bunkergewichte ständig automatisch er-fasst und ein Bunkerverwaltungsmanage-mentsystem besitzt, das direkt an die Pres-senlinie gekoppelt ist, kann auch diese Arbeitsstation wesentlich effizienter gestal-tet werden. Die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt- und Ressourcenschutz spielten zu-dem auch bei Planung und Bau dieser Anlage eine wichtige Rolle. So wird beispielsweise die Abwärme aus den Kompressoren in der Werkshalle dafür verwendet, den Produkti-onsort und das angrenzende Bürogebäude zu beheizen. Aufgrund des Erfolges der Anlage wurden mittlerweile bereits weitere Projekte für voll-automatische Sortieranlagen in Skandina- vien ausgeschrieben.

Das Unternehmen

Stadler ist ein angestammtes Familienunter-nehmen, das heute bereits in der sechsten Generation betrieben wird. Im Jahr 1791 als Dorfschmiede in Altshausen gegründet, ent-wickelte sich das Unternehmen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zum Metall-baubetrieb weiter. In den 1990er-Jahren ent-wickelte sich das Unternehmen, unter dem aktuellen geschäftsführenden Alleingesell-schafter Willi Stadler, zum innovativen Anla-genbauer mit hoher Spezialisierung auf Um-welttechnik und Recycling-Lösungen, als welcher das Unternehmen heute bekannt ist. Das Leistungsangebot umfasst Planung, Pro-duktion, Montage, Inbetriebnahme und Ser-vice von kompletten Recycling- und Sortier-anlagen sowie von einzelnen Komponenten.Das Unternehmen mit 284 Mitarbeitern, davon 27 Auszubildenden, weist aktuell einen Exportanteil von über 85 Prozent auf. Produziert wird am Standort Altshausen sowie im 1997 gegründeten Werk in Krsko, Slowenien. Zudem bestehen Vertriebsnieder-lassungen in sechs Ländern.

Automatische Erfassung der Bunkergewichte

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201524

EASIERLIFE GMBHSENSORBASIERTES ALARMIERUNGSSYSTEM

ANERKENNUNG

easierLife GmbH Schönfeldstraße 8 76131 Karlsruhe Tel.: 0721 9654-192 www.easierlife.de

Das Alarmierungssystem informiert Angehörige und Betreuer über das Wohl- befinden älterer Menschen überall und zu jeder Zeit. Dies geschieht über eine Smartphone-App oder eine Web-Applikation. Das System greift dabei auf ver-netzte und einfach zu installierende Sensoren zurück, die an vorgegebenen Orten im Haushalt angebracht werden. Diese registrieren Aktivitäten und Akti-onen, wie das Öffnen der Wohnungstür. Über eine Basisstation wird erkannt, ob alles in Ordnung ist. Bei Unregelmäßigkeiten werden Familienangehörige und Betreuer automatisch über SMS, Smartphone-App oder per Anruf benach-richtigt. Auch wenn der herkömmliche Notrufknopf nicht mehr gedrückt wer- den kann oder vergessen wurde ihn zu tragen, ist gewährleistet, dass kritische Zustände erkannt werden. Das System bietet daher eine höhere Sicherheit als herkömmliche Hausnotrufsysteme und befreit Angehörige so von der stän-digen Sorge um die Älteren. Darüber hinaus unterstützt das unter der Bezeich-nung „easierLife“ vertriebene System ältere Menschen dabei, so lange wie möglich ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben im gewohnten Wohn-umfeld zu führen.

Die Ausgangslage

In Deutschland gibt es heute ca. 5,5 Millio-nen Alleinlebende, die über 65 Jahre alt sind. Davon möchten 90 Prozent so lange wie mög-lich selbstständig in ihrer eigenen Wohn- umgebung leben, um dort in Würde zu altern. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird diese Zahl in Zukunft weiter stark steigen. Anders als im klassischen „Mehrgenerationenhaus“ haben in getrenn-ten Haushalten lebende Angehörige jedoch nur einen eingeschränkten Einblick in die Situation der Älteren. Ihnen fehlt häufig die Sicherheit bezüglich des Wohlbefindens

und des Zustands der älteren Familienange-hörigen, wodurch sie emotional stark be- las tet sind. Alterserscheinungen wie Schlaf- störungen oder fortschreitende Demenz und Notfälle wie Stürze werden nicht oder erst sehr spät erkannt. Auch der herkömmliche Hausnotrufknopf kann in vielen dieser Situa-tionen nicht mehr gedrückt werden oder es wurde schlicht vergessen, ihn zu tragen.

Benachrichtigung per App

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 25

Die Innovation

Das sensorbasierte System alarmiert Famili-enangehörige automatisch in kritischen Si-tuationen, z.B. über einen Sturz im Bad, auch wenn Hilfe nicht mehr selbst aktiv gerufen werden kann. Es greift dabei auf vernetzte und einfach zu installierende SmartHome- Sensoren zurück, die an vorgegebenen Orten in der Wohnung der Älteren angebracht wer-den. Diese registrieren Aktivitäten und Akti-onen, wie z.B. das Verlassen der Wohnung oder Inaktivität in Folge eines Sturzes. Über eine Zentraleinheit bzw. Basisstation in der Wohnung werden die Sensorwerte gesichert und anonymisiert auf den systemeigenen Server übertragen. Dort werden die persön-lichen Daten und Sensorinformationen si-cher gespeichert und sind nur mittels eines persönlichen Passworts in Verbindung zu bringen. Mit Hilfe von vorab eingestellten Parametern und der Sensorwerte kann das eigenentwi-ckelte Regelwerk, die so genannte Regel- Engine, auf dem Server erkennen, ob alles in Ordnung ist. Betreuer und Angehörige kön-nen diese Parameter, wie die Zubettgehzeit oder die maximale Inaktivitätsdauer, ge-

meinsam mit dem Bewohner individuell ein-stellen. Das System meldet dann automa-tisch per Push-Nachricht oder SMS an die Smartphone App der Angehörigen oder des Betreuers. Über die automatische Benach-richtigung hinaus hat der Ältere die Möglich-keit, sich über einen drahtlosen Taster, ähn-lich dem herkömmlichen Notrufknopf, bemerkbar zu machen und die Familie sofort über die aktuelle Situation zu informieren. Sollten Angehörige nicht vor Ort bei Proble-men helfen können, kann der Kunde eine Notrufzentrale aufschalten. Sie wird in kri-tischen Situationen vom System benachrich-tigt und tritt sofort mit dem Bewohner in Kontakt. Gelingt dies nicht, wird ein örtlicher Pflegedienst oder Rettungsdienst einge-schaltet. So können Angehörige 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche unterstützt und ent-lastet werden. Die durch den Einsatz des Systems eintre-tende Entlastung der Familien führt meist zu einer längeren Bereitschaft, Ältere zu Hause zu betreuen. Der auf den pflegenden Angehö-rigen lastende Stress wird reduziert. Durch die höhere Zahl an Personen, die zuhause betreut werden, kann gleichzeitig die ange-spannte Situation in Pflegeheimen für Pfle-gende und Bewohner entschärft werden.

Das Unternehmen

Die easierLife GmbH entwickelt seit 2014 intelligente Smart-Home Produkte, um Men-schen ein unabhängiges Leben zu ermögli-chen und Nähe von Menschen zu fördern. Mit dem neu entwickelten Sensorsystem soll der längere Verbleib zu Hause unterstützt und Angehörige und Betreuer beruhigt werden. Von Anfang an wurde bei der Entwicklung sehr großer Wert auf die Einbindung von An-wendern gelegt. Durch die enge Einbindung von ambulanten und stationären Pflege-dienstleistern, Hausnotrufdienstleistern, so-wie pflegenden Angehörigen konnte der große Bedarf an Unterstützungsleistungen für diese Gruppen identifiziert werden und zahlreiche Rückmeldungen bereits frühzeitig in die Entwicklung einfließen. So soll auch technikfernen Nutzern der optimale Einsatz garantiert werden. Unter dem Motto „Technik soll unterstützen ohne weitere Hürden auf-zubauen“ stellt das Karlsruher Team Lö-sungen für Privatkunden und Geschäftskun-den, wie Betreiber von betreuten Wohn an- lagen oder Wohnungsbaugenossenschaften, zur Verfügung.

Systemkomponenten

Zusammenwirken der Systemkomponenten

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201526

KONTAKTDATENDER AUSGEZEICHNETENUNTERNEHMEN

Computomics GmbHChristophstraße 3272072 TübingenTel.: 07071 568-3995www.computomics.com

easierLife GmbHSchönfeldstraße 876131 KarlsruheTel.: 0721 9654-192www.easierlife.de

findbox GmbHBundesstraße 1677955 EttenheimTel.: 07822 861996-0Fax: 07822 861996-19www.findbox.de

G. Lufft Mess- undRegeltechnik GmbHGutenbergstraße 2070736 FellbachTel.: 0711 51822-0Fax: 0711 51822-41www.lufft.com

Schreinerei HupfaufOberer Wiesenweg 272513 HettingenTel.: 07577 7819Fax: 07577 7876www.fensterladen-hupfauf.de

Medicon eGGänsäcker 1578532 TuttlingenTel.: 07462 2009-0Fax: 07462 2009-50www.medicon.de

PTZ WeidnerBinger Straße 2872488 SigmaringenTel.: 07571 74948-0Fax: 07571 74948-28www.ptz-weidner.de

SCHNIER Elektrostatik GmbHBayernstraße 1372768 ReutlingenTel.: 07121 90973-60Fax: 07121 90973-99www.schnier-elektrostatik.de

Stadler Anlagenbau GmbHRobert-Bosch-Straße 488361 AltshausenTel.: 07584 922614Fax: 07584 922669www.w-stadler.de

INNOVATIONSPREIS 2016

Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg – Dr.-Rudolf-Eberle-Preis – und der Sonderpreis der MBG Mittelständische Beteili-gungsgesellschaft Baden-Württem-berg GmbH werden jährlich gemeinsam ausgeschrieben.

Die Ausschreibung für das Wettbe-werbsjahr 2016 wird voraussichtlich ab Ende Februar 2016 vorliegen. Zeitgleich wird die Ausschreibung im Internet unterwww.innovationspreis-bw.dezum Download bereitgestellt.

Die gedruckte Fassung der Ausschrei-bung kann auch über das Informati-onszentrum Patente des Regierungs-präsidiums Stuttgart unter folgender Anschrift angefordert werden:

Regierungspräsidium StuttgartInformationszentrum PatenteWilli-Bleicher-Straße 1970174 StuttgartTel.: 0711 123-2602Fax: 0711 123-2560E-Mail: [email protected]

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 27

FÖRDERANGEBOTE DES MINISTERIUMS FÜR FINANZEN UND WIRTSCHAFTBADEN-WÜRTTEMBERG

Coaching für kleine und mittlere Unternehmen – Innovationsvorhaben und Umstrukturierungen / Veränderungsprozesse

Was wird gefördert:Coachings, d.h. die individuelle, in der Regel längerfristige Begleitung durch einen externen Experten (Coach), in diesem thematischen Schwerpunkt insbesondere zu folgenden Themen-bereichen:• die Erschließung innovativer Pro- dukte, Dienstleistungen bzw. Prozesse sowie den Aufbau eines betrieblichen Innovationsmanage- ments, d.h. die systematische Generierung neuer Ideen bis hin zur Koordination der Umsetzung in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren;• den Ausbau einer wettbewerbs- fähigen Marktpositionierung zur Erschließung von Marktchancen und zur Ausweitung oder Spezia- lisierung der Geschäftstätigkeit. Möglich ist z.B. auch eine Ausrich- tung des Produkt- und Dienst- leistungsangebots im Hinblick auf älter werdende Kundschaften;• eine organisatorische Neuausrich- tung zur Erschließung von Produktivitäts reserven sowie zur Begleitung von betrieblichen Wachs tumsprozessen unter Einbe- ziehung der Interessen der Mit- arbeiterschaft;• die Neuausrichtung oder Ergän- zung der Finanzierungsstruktur des Unternehmens bspw. durch die Einrichtung eines Mitarbeiterbetei- ligungsmodells.

Wer wird gefördert:Antragsberechtigt für ein Coaching sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz in Baden-Württem-berg, die entweder einen Vorjah-resumsatz von höchstens 50 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro und weni-ger als 250 Beschäftigte haben.

Wie wird gefördert:Die förderfähigen Ausgaben für Coa-chingleistungen werden auf 800 Euro pro Personentag mit 8 Zeitstunden festgesetzt. Fallen höhere Coa-chingausgaben als 800 Euro pro Per-sonentag an, sind diese nicht Gegen-stand der Förderung und in vollem Umfang vom Zuwendungsempfänger zu tragen.Der Zuschuss zu Coachings beträgt pauschal 400 Euro pro Personentag mit acht Zeitstunden.Pro Coaching werden bis zu 15 Per-sonentage gefördert.Der maximale Zuschuss je Coaching liegt bei 6.000 Euro (15 Personentage à 400 Euro).

Antragstellung:Die Anträge sind bei der L-Bank, Bereich Finanzhilfen, Schlossplatz 10, 76113 Karlsruhe einzureichen. Die L-Bank entscheidet über die Bewilli-gung des Zuschusses.Das Coaching darf grundsätzlich erst nach Vorliegen einer schriftlichen Förderzusage durch die L-Bank er-folgen.

Informationen, insbesondere auch zu den Anforderungen an die Beratungs-unternehmen und Antragsvordrucke sind im Internet unter www.esf-bw.de („Merkblatt Förderprogramm Coa-ching KMU“) abrufbar.

Telefonische Auskünfte erteilt die L-Bank-Hotline: 0721 150-1314.

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201528

FÖRDERANGEBOTE DES MINISTERIUMS FÜR FINANZEN UND WIRTSCHAFTBADEN-WÜRTTEMBERG

Innovationsgutscheine für kleine und mittlere Unternehmen

Was wird gefördert:Innovationsgutscheine sollen die Pla-nung, Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte, Produktionsverfah-ren oder Dienstleistungen bzw. eine wesentliche qualitative Verbesserung bestehender Produkte, Produktions-verfahren und Dienstleistungen un-terstützen.

Zuschussfähig sind die Leistungen öffentlicher und privatwirtschaft-licher Institute sowie von Gesell-schaften der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung. Aber auch die Leistungen von produ-zierenden Unternehmen und Ingeni-eur- oder Designbüros. Es können sowohl nationale als auch internatio-nale Anbieter in Anspruch genommen werden.

Wer wird gefördert:Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen mit Hauptsitz in Baden-Württemberg. Es gilt eine maximale Unternehmensgröße von bis zu 100 Beschäftigten (Vollzeit-äquivalente) und ein Vorjahresumsatz oder eine Vorjahresbilanzsumme von höchstens 20 Mio. Euro (einschließ-lich aller Partnerunternehmen und verbundenen Unternehmen).

Wie wird gefördert:Innovationsgutscheine gibt es zu

2.500 Euro (Innovationsgutschein A)für wissenschaftliche Tätigkeiten im Vorfeld der Entwicklung eines innova-tiven Produkts, einer Dienstleistung oder einer Verfahrensinnovation – zum Beispiel Technologie- und Markt-recherchen, Machbarkeitsstudien, Werkstoffstudien, Designstudien, Studien zur Fertigungstechnik.

5.000 Euro (Innovationsgutschein B)für umsetzungsorientierte For-schungs- und Entwicklungstätig-keiten, die darauf ausgerichtet sind, innovative Produkte, Produktionsver-fahren und Dienstleistungen bis zur Markt- bzw. Fertigungsreife auszuge-stalten – zum Beispiel Konstruktions-leistungen, Service Engineering, Pro-totypenbau, Design, Produkttests zur Qualitätssicherung, Umweltverträg-lichkeit.

Die Förderung deckt beim Innovati-onsgutschein A bis maximal 80 Pro-zent und beim Innovationsgutschein B bis maximal 50 Prozent der Kosten ab, die dem Unternehmen von der beauftragten Forschungs- und Ent-wicklungseinrichtung in Rechnung gestellt werden.

20.000 Euro (Innovationsgutschein B Hightech für Start-up Unternehmen)für umsetzungsorientierte For-schungs- und Entwicklungstätig-keiten im Rahmen eines innovativen Vorhabens in den Zukunftsfeldern: Nachhaltige Mobilität; Umwelttech-nologie, Erneuerbare Energie und Ressourceneffizienz; Gesundheits-wirtschaft, Lebenswissenschaften; Informations- und Kommunikations-technik, Green IT und intelligente Produkte.

Gutschein B Hightech richtet sich an innovative Gründerinnen und Gründer sowie junge Unternehmen bis 5 Jahre nach Gründung (endgültige Grün-dungsrechtsform). Der Zuschuss beträgt bis zu 50 Prozent der Kosten, die dem Unternehmen von der beauf-tragten Forschungs- und Entwick-lungseinrichtung in Rechnung gestellt werden. Außerdem werden Material-aufwendungen im Rahmen des Proto-typenbaus bezuschusst.

Gutschein A kann mit Gutschein B oder Gutschein B Hightech kombiniert werden.

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 29

Innovationsgutschein C (Kreativgutschein)

Was wird gefördert:Der Innovationsgutschein C soll Kleinstunternehmen und Freiberufler aus der Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Erstvermarktung von neuen, kreativen Produkten und Dienstleis-tungen unterstützen.

Wer wird gefördert:Kleinstunternehmen und Freiberufler der Kultur- und Kreativwirtschaft (Ar-chitektur, Buchmarkt, Designdienst-leistungen, Filmwirtschaft, Kunst-markt, Markt für darstellende Künste, Musikwirtschaft, Pressemarkt, Rund-funkwirtschaft, Software- / Games- Industrie, Werbemarkt) mit bis zu 9 Beschäftigten (Vollzeitäquivalente) und höchstens 2 Mio. Euro Umsatz bzw. Bilanzsumme (einschließlich al-ler Partnerunternehmen und verbun-denen Unternehmen), die ihren Hauptsitz in Baden-Württemberg ha-ben.

Wie wird gefördert:Unterstützung bei der Erstvermark-tung von neuen, kreativen Produkten und Dienstleistungen durch folgende Maßnahmen:• Messeauftritte auf Fach- oder Verbrauchermessen im In- oder Ausland, auf der das innovative Produkt oder die Dienstleistung präsentiert wird• Produktbezogener Internetvertrieb• Erstellung von produktbezogenem Werbe- und Dokumentations- material (Produktlogos, Kataloge, Bedienungsanleitungen)• Honorare und Gebühren für den Schutz von Marken und Ge- schmacksmustern• Teilnahmegebühren für Wett- bewerbe im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft

Der Innovationsgutschein C wird mit einer Förderhöhe von maximal 5.000 Euro gewährt. Dabei deckt die Förde-rung bis max. 50 Prozent der Ausga-ben ab, die dem Unternehmen in Rechnung gestellt werden. Zum Er-halt der Höchstfördersumme müssen demnach mindestens 10.000 Euro an förderfähigen Nettoausgaben nach-gewiesen werden.

Informationen zur Antragstellung:Anträge auf Innovationsgutscheine A, B, B Hightech und C können online gestellt werden unter www.innovationsgutscheine.de.

Alternativ ist die Antragstellung mit einem beim Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg erhältlichen Antragsformular mög- lich. Der Antrag ist einzureichen beim

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg Referat 83 Schlossplatz 4 (Neues Schloss) 70173 Stuttgart

Ansprechpartnerinnen:Martina HertenbergerTel.: 0711 123-2553(Mittwoch – Freitag)E-Mail: [email protected]

Sabine SaubTel.: 0711 123-2624E-Mail: [email protected]

Michaela Bräuninger (Gutschein C)Tel.: 0711 123-2545E-Mail: [email protected]

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 201530

FÖRDERANGEBOTE DES MINISTERIUMS FÜR FINANZEN UND WIRTSCHAFTBADEN-WÜRTTEMBERG

Fit für die Zukunft durch Innovationen aus Cluster-Initiativen

Die Innovationskraft entscheidet über die nachhaltige Wettbewerbsfähig-keit der Unternehmen in in- und aus-ländischen Märkten. Allerdings reicht die rein unternehmensinterne For-schung immer weniger aus, um Inno-vationen zu entwickeln. Zudem können gerade die die baden-württ-embergische Wirtschaft prägenden kleinen und mittleren Unternehmen seltener eigenständig aufwändige Forschung betreiben, da sie in der Re-gel über eine finanziell und personell geringere FuE-Ausstattung verfügen. Um Innovationen voran zu bringen, müssen sich also unternehmerisches und wissenschaftliches Know-how enger und unternehmensüber- greifend verzahnen. Dies gilt insbe-sondere angesichts der neuen Pro-blemstellungen bei Produkt- und Ver-fahrensinnovationen, beispielsweise im Bereich der Ressourceneffizienz, der nachhaltigen Produktion oder der Informations- und Kommunikati-onstechnologien, die mehr denn je eine interdisziplinäre Zusammenar-beit mehrerer Akteure erfordern. Branchen- und technologieübergrei-fende Lösungen sind gerade in diesen Bereichen zwingend notwendig.

Unternehmen, die in Cluster-Initiati-ven unterschiedlicher Technologie-felder in ihrer Region aktiv sind, nutzen den Rahmen und die Möglich-keiten dieser Netzwerke zum Aus-tausch und zur Zusammenarbeit mit anderen Firmen sowie universitären oder außeruniversitären Forschungs-einrichtungen. Das Ergebnis sind in-novative Produkte und Verfahren, sind so verbesserte Marktchancen, die auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Unternehmen sichern helfen.

Der Cluster Monitor Deutschland: (BMWi Februar 2012) beschreibt unter anderem die monetären Vorteile, die Unternehmen aus ihrem Engagement in Cluster-Initiativen tatsächlich ziehen können, wie zum Beispiel Lizenz einnahmen, Kostenreduktion, verkürzte Entwick-lungszeit, verringertes finanzielles Risiko etc. Hinzu kommen quali- tative Vorteile einer Mitwirkung in Cluster-Initiativen, wie beispiels- weise der Know-how-Gewinn oder der Zugang zu neuen Partnern.

Passende Cluster-Initiativen und noch mehr Informationen rund um In-novationen und Kooperationen finden sich unter www.clusterportal-bw.de

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 31

Internationalisierung von Clustern und Netzwerken

Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit und Außenwirt-schaftsförderung des Landes Baden-Württembergs steht den Clusterinitiativen und Netzwerken des Landes ein Förderprogramm zur Verfügung, das sie bei der An-bahnung internationaler Koope- rationen sowie der Erschließung ausländischer Märkte unterstützt.

Wer ist förderberechtigt?• regionale Cluster-Initiativen, die in der Clusterdatenbank des Landes Baden-Württemberg (www.clusterportal-bw.de) erfasst sind• landesweite Innovationsnetz- werke, soweit nicht als Landes- gesellschaft organisiert• Nicht gefördert werden die prä- mierten Clusterinitiativen des BMBF Spitzencluster-Wett- bewerbs, solange die Bundes- förderung andauert.

Welche Förderinstrumente gibt es?

1. Entwicklung von Internationalisie-rungsstrategienCluster-Initiativen und Netzwerke haben die Möglichkeit, Fördermittel zur Erarbeitung von Internationalisie-rungsstrategien in Anspruch zu nehmen. Aus diesen Internationali-sierungsstrategien sollen Zielmärkte und clusterspezifische Maßnahmen zur Erschließung ausländischer Märkte und des internationalen Standortmarketings abgeleitet wer-den können.

Maximale Förderhöhe: bis zu 10.000 Euro jedoch max. 80 % der Gesamt- kosten.

2. Internationalisierungsgutscheine für das Clustermanagement Mit den Gutscheinen soll die Teilnah-me von Cluster- und Netzwerkmana-gern / innen aus Cluster-Initiativen und Netzwerken an folgenden Maß-nahmen gefördert werden:

• am Landesprogramm zur Erschlie- ßung ausländischer Märkte von bw-i, Maßnahmen des BWIHK und des BWHT• an den bw-i-Programmen Inter- nationales Standortmarketing• an internationalen Tagungen und Konferenzen sowie an vom An- tragsteller oder Dritten organisier- ten Maßnahmen, sofern diese einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der mit dem Programm verfolgten Ziele leisten können.

Maximale Förderhöhe: bis zu 3.000 Euro jedoch max. 80 % der gesamten Organisations- und Reisekosten.

3. Messebeteiligungen von ClusternGefördert wird die Beteiligung des Clustermanagements an internatio-nalen Messen.Maximale Förderhöhe: bis zu 5.000 Euro jedoch max. 70 % der Gesamt- kosten

32 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

FÖRDERANGEBOTE DES MINISTERIUMS FÜR FINANZEN UND WIRTSCHAFTBADEN-WÜRTTEMBERG

Weiterführende Informationen zum Programm sowie geltenden Teil- nahmebedingungen erhalten Sie bei Baden-Württemberg International (bw-i):

Baden-Württemberg InternationalGesellschaft für internationale wirt-schaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit mbHWilli-Bleicher-Straße 1970174 StuttgartTel.: 0711 22787-0Fax: 0711 22787-22E-Mail: [email protected]: www.bw-i.de

Ansprechpartner:Ekaterina Deckers Tel.: 0711 22787-67Fax: 0711 22787-22E-Mail: [email protected]

Timo GlasbrennerTel.: 0711 22787-983Fax: 0711 22787-22E-Mail: [email protected]

4. Durchführung von Cluster- Expertenreisen ins AuslandAuf Grundlage strategischer Über- legungen und darin identifizierter Zielmärkte unterstützt bw-i Cluster-Expertenreisen zur weiteren Strategiefundierung.

Experten aus den Clustern und Netz-werken (max. 3–5 Personen) sollen in ausgewählten Zielmärkten cluster-spezifische Informationen über den Zielmarkt sammeln und potenzielle Kooperationspartner identifizieren.

Maximale Förderhöhe: bis zu 10.000 Euro jedoch max. 80 % der Gesamt- kosten

5. Erfahrungsaustausch mit auslän-dischen Cluster-Vertretern in Baden- WürttembergGefördert werden Organisations- und Präsentationskosten baden-württ-embergischer Cluster und Clusterini-tiativen in Verbindung mit dem Be-such ausländischer Clustervertreter.

Reise- und Aufenthaltskosten aus-ländischer Cluster-Initiativen und Netzwerkorganisationen, die nach Baden-Württemberg eingeladen wer-den, sind nicht förderfähig.

Maximale Förderhöhe: bis zu 10.000 Euro jedoch max. 80 % der Gesamt- kosten

33Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

Exportberatung

Ziel und Gegenstand:Das Land Baden-Württemberg unter-stützt die Beratung von Unternehmen bei der Entwicklung einer Exportstra-tegie, der Prüfung der Exportfähig-keit, der Recherche von Marktinfor-mationen sowie dem Aufbau und der Umsetzung einer innerbetrieblichen Export-Organisation.

Antragsberechtigte:Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen der Industrie, der Freien Berufe, des Handwerks und solcher Wirtschaftsbereiche, die über keine landesgeförderten Export-beratungsdienste verfügen und ihren Sitz in Baden-Württemberg haben.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden definiert als Unterneh-men• die weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen und• einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro oder eine Jahres- bilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro aufweisen.

Voraussetzungen:Die Beratung muss sich gezielt auf die Erschließung von Auslandsmärkten beziehen.

Rechts-, Versicherungs-, Steuer- oder Vertriebsfragen bestimmter Waren oder Dienstleistungen, gutachterliche Stellungnahmen und über die Bera-tung hinausgehende Leistungen sind von der Förderung ausgeschlossen.

Art und Höhe der Förderung:Die Förderung erfolgt in Form eines Zuschusses.

Die Höhe der Förderung beträgt pro Tag 350 Euro für die Dauer von maximal sechs Tagen pro Jahr und Zielland.

Der Eigenanteil des Unternehmens beträgt in der Regel pro Tag 415 Euro. Für IHK-Mitglieder, deren Umsatz 5 Mio. Euro nicht überschreitet, über-nimmt die IHK einen Teil der Kosten, sodass sich der Eigenanteil für 2 Tage auf 295 Euro pro Tag reduziert.

Antragsverfahren:Anträge sind vor Beginn der zu för-dernden Maßnahme zu richten an

RKW Baden-Württemberg Königstraße 49 70173 Stuttgart Tel.: 0711 229 98-0 Fax: 0711 229 98-10 E-Mail: [email protected] Internet: www.rkw-bw.de

für Handwerksbetriebe an

Handwerk International Baden-Württemberg Handwerkskammer Region Stuttgart Heilbronner Straße 43 70191 Stuttgart Tel.: 0711 1657-280 Fax: 0711 1657-827 E-Mail: [email protected] Internet: www.handwerk-international.de

34 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

FÖRDERANGEBOTE DES MINISTERIUMS FÜR FINANZEN UND WIRTSCHAFTBADEN-WÜRTTEMBERG

Exportfinanzierung

Ziel und Gegenstand:Um das Exportgeschäft von mittel-ständischen Unternehmen und Ange-hörigen der Freien Berufe zu erleich-tern und deren Leistungskraft zu stärken, übernimmt die L-Bank von den Hausbanken einen Teil des Risi-kos bei der Finanzierung von Export-aufträgen.

Gewährt werden• Ausfallbürgschaften für Betriebs- mittelkredite zur Vorfinanzierung von Exportaufträgen sowie• Rückbürgschaften für einzelne Avalkredite und -rahmen für Anzahlungs-, Bietungs-, Rück- nahmeverpflichtungs-, Gewähr- leistungs-, Vertragserfüllungs- Garantien oder Bürgschaften für Exportaufträge.

Antragsberechtigte:Antragsberechtigt sind mittelstän-dische Unternehmen der gewerb-lichen Wirtschaft (in der Regel bis 150 Mio. Euro Jahresumsatz) und Angehörige der in der Wirtschaft tätigen Freien Berufe.

Voraussetzungen:Gefördert werden mittelständische Unternehmen in der Regel bis 150 Mio. Euro Jahresumsatz.

Die geförderten Unternehmen sollten bereits Erfahrungen im Exportge-schäft besitzen und zudem leistungs-fähig und zuverlässig sein.

Art und Höhe der Förderung:Die L-Bank übernimmt in der Regel durch eine Ausfallbürgschaft einen Teil des Finanzierungsrisikos der Hausbank.

Bürgschaften werden in der Regel bis zu einer Höhe von 50 Prozent des zu verbürgenden Avalkredits bzw. Bar-kredits der Hausbanken übernom-men. Verbürgt werden sowohl Kredite für einzelne Vorhaben als auch Rah-menkredite.

Antragsverfahren:Anträge auf Verbürgung des Kredites oder der Garantie sind gemeinsam mit der Hausbank zu erstellen. Diese leitet den vollständigen Antrag weiter an die

L-BankStaatsbank für Baden-Württemberg Börsenplatz 1 70174 Stuttgart Hotline 0711 122-2635 Tel.: 0711 122-0 Fax: 0711 122-21 12 E-Mail: [email protected]: www.l-bank.de

Es wird empfohlen, vor der Antrag-stellung mit der L-Bank Kontakt auf-zunehmen. Weitere Informationen, Formulare (Antrag auf Risikoübernah-me durch die L-Bank) und ein Leitfa-den zur Aufbereitung der Angaben für die Antragstellung (L-Bank-Repor-ting) sind auf den Internetseiten der L-Bank verfügbar.

35Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

Wie wird gefördert:Die Förderung erfolgt in Form eines langfristigen zinsverbilligten Dar- lehens der L-Bank, das über Haus-banken ausgereicht wird, sowie durch einen Tilgungszuschuss.

Im Rahmen der Innovationsfinanzie-rung 50 kann die Hausbank eine 50 %ige Bürgschaft der Bürgschafts-bank oder der L-Bank beantragen. Kreditbeträge bis 2,5 Mio. Euro wer-den von der Bürgschaftsbank ver-bürgt. Für höhere Kreditbeträge ist die L-Bank zuständig.

Antragsverfahren:Das Unternehmen stellt den För-derantrag bei seiner Hausbank. Diese leitet den vollständigen Antrag weiter an die

L-BankStaatsbank für Baden-Württemberg Börsenplatz 1 70174 Stuttgart Hotline 0711 122-2345 Tel.: 0711 122-0 Fax: 0711 122-2112 E-Mail: [email protected]: www.l-bank.de

Innovationsfinanzierung Baden- Württemberg

Was wird gefördert:Die L-Bank unterstützt Unternehmen bei der Finanzierung marktnaher For-schung und Entwicklung mit beson-ders günstigen Förderdarlehen, wenn das antragstellende Unternehmen das innovative Vorhaben selbst durchführt.

Gefördert werden marktnahe For-schungs- und Entwicklungsvorhaben mit dem Ziel der

• Aufnahme neuer Produkte in das Produktionsprogramm• Einführung neuer Produktions- verfahren• Einführung neuer Dienstleistungen• wesentlichen Weiterentwicklung von vorhandenen, selbst ent- wickelten Produkten, Produktions- verfahren oder Dienstleistungen.

Wer wird gefördert:Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der ge-werblichen Wirtschaft in Baden- Württemberg sowie Angehörige der in der Wirtschaft tätigen Freien Berufe, die seit mindestens 2 Jahren am Markt tätig sind, weniger als 250 Be-schäftige und entweder einen Vorjah-resumsatz von höchstens 50 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro (ein-schließlich aller Partnerunternehmen und verbundener Unternehmen) haben.

36 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

FÖRDERANGEBOTE DES MINISTERIUMS FÜR FINANZEN UND WIRTSCHAFTBADEN-WÜRTTEMBERG

Wie wird gefördert: Die Bürgschaftsbank oder L-Bank entlasten das finanzierende Kredit-institut in Form einer Ausfallbürg-schaft von einem Teil des Finanzie-rungsrisikos; verbürgt werden 70 % der Finanzierung.

Für InnovFin 70-Bürgschaften bis 1,25 Mio. Euro ist die Bürgschafts-bank Baden-Württemberg zuständig. Die L-Bank vergibt Bürgschaften mit einem Volumen von über 1,25 Mio. bis 5 Mio. Euro.

Antragsverfahren:Das Unternehmen stellt zusammen mit der Hausbank den Antrag auf Ver-bürgung des Kredits. Die Hausbank reicht den Antrag zusammen mit wei-teren Unterlagen ein bei der

L-BankStaatsbank für Baden-Württemberg Börsenplatz 1 70174 Stuttgart Hotline 0711 122-2345 Tel.: 0711 122-0 Fax: 0711 122-2112 E-Mail: [email protected]: www.l-bank.de

oder bei der

Bürgschaftsbank Baden-Württem-bergWerastraße 13–17 70182 Stuttgart Tel.: 0711 1645-6 Fax: 0711 1645-777 E-Mail: [email protected]: www.buergschaftsbank.de

Bürgschaftsprogramm - InnovFin70

Was wird gefördert:Bürgschaftsbank und L-Bank unter-stützen die Hausbanken bei der Fi-nanzierung von innovativen mittel-ständischen Unternehmen in Baden-Württemberg. Sie verbürgen Hausbankdarlehen und Förderdarle-hen für Betriebsmittelbedarf, Investi-tionsvorhaben im In- oder Ausland sowie für Betriebsübernahmen von Unternehmen, die innovative Pro-dukte, Verfahren oder Dienstleis-tungen herstellen oder entwickeln.

Wer wird gefördert:Antragsberechtigt sind etablierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Baden-Württemberg, die weniger als 250 Beschäftige und ent-weder einen Vorjahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro oder eine Vor-jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro (einschließlich aller Partner unternehmen und verbun-dener Unternehmen) haben sowie Small Mid Caps (bis 499 Beschäf-tigte), die seit mindestens zwei Jah-ren am Markt tätig sind, wenn eines der nachfolgenden Kriterien erfüllt ist:

• Das Unternehmen hat in den letzten 36 Monaten Mittel aus europäischen oder nationalen Forschungs- und / oder Innovations- programmen erhalten (z.B. KfW-ERP-Innovationsprogramm). • Für das Unternehmen wurde in den letzten 24 Monaten ein Patent oder sonstiges Schutzrecht angemeldet. • Das Unternehmen plant Investi- tionen in die Herstellung und Entwicklung von innovativen Pro- dukten, Verfahren oder Dienst- leistungen. Den innovativen Charakter des Vorhabens muss ein Gutachten nachweisen.

37Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

Beteiligungen für Innovationen (Innovationsprogramm)

Was wird gefördert:Die MBG Mittelständische Beteili-gungsgesellschaft Baden-Württem-berg unterstützt Unternehmen bei In-novations- und Technologieprojekten im Rahmen der Entwicklung und Ver-besserung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Es können fol-gende, einem Vorhaben zurechenbare Kosten finanziert werden: Personal- und Materialkosten, externe FuE-Ko-sten, Beratungskosten, Investitionen für Prototypen sowie Kosten für die Markteinführung (Marktforschung und Investitionen).

Wer wird gefördert:Antragsberechtigt sind etablierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Baden-Württemberg, die weniger als 250 Beschäftige und ent-weder einen Vorjahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro oder eine Vor-jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro (einschließlich aller Partner unternehmen und verbunde-ner Unternehmen) haben.

Wie wird gefördert:Die Förderung erfolgt in Form einer stillen Beteiligung. Die Höhe der Be-teiligung orientiert sich am wirt-schaftlichen Eigenkapital des Unter-nehmens und beträgt bis zu 1,0 Mio. Euro. Im Einzelfall sind in Kooperation mit einer Hausbank auch Beteili-gungen bis 2,5 Mio. Euro möglich. Die Laufzeit der Beteiligung liegt bei maximal 10 Jahren, vorzeitige Rück-zahlung ist möglich.

Informationen zur Antragstellung:Anträge sind vor Beginn der zu fördernden Maßnahme und unter Ver-wendung der Antragsformulare zu stellen bei der

MBG Mittelständische Beteiligungs-gesellschaft Baden-Württemberg GmbH Werastraße 13–17 70182 Stuttgart Tel.: 0711 1645-6 Fax: 0711 1645-7 77 E-Mail: [email protected] Internet: www.mbg.de

Antragsformulare können im Internet abgerufen werden. Mit dem Antrag sind folgende Unterlagen ein-zureichen:• Jahresabschlüsse der letzten drei Jahre,• eine aktuelle BWA inklusive einer Summen- und Saldenliste,• eine Beschreibung des Innovations - vorhabens,• Kapitalbedarfsermittlung,• die Finanzierung sowie• eine Übersicht über die Kapital- dienstverpflichtungen.

Ansprechpartner:Oliver Trautmann Tel.: 0711 1645-781E-Mail: [email protected]

38 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

FÖRDERANGEBOTE DES MINISTERIUMS FÜR FINANZEN UND WIRTSCHAFTBADEN-WÜRTTEMBERG

Beteiligungen des Venture Capital Fonds Baden-Württemberg

Ziel und Gegenstand:Der Venture Capital Fonds Baden- Württemberg (VC Fonds BW) unter-stützt innovative, technologieorien-tierte Unternehmen von der Grün-dungs- oder Seed- über die Start-up-Phase bis zur Expansion durch Bereitstellung von Eigenkapi-tal. Die Beteiligung des Fonds hilft jungen innovativen Unternehmen, sich auf dynamischen Märkten zu etablieren und schneller zu agieren.

Der Fonds ist eine Initiative des Lan-des Baden-Württemberg, der SV SparkassenVersicherung Lebensver-sicherung AG und der Württember-gischen Versicherung AG. Die MBG Mittelständische Beteiligungsgesell-schaft Baden-Württemberg GmbH ist Fonds-Manager und Parallel-Investor.

Antragsberechtigte:Antragsberechtigt sind kleine Unter-nehmen mit der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft bis zu 10 Jahre nach ihrer Gründung und mit Sitz und mindestens einer Betriebsstätte in Baden-Württemberg.

Kleine Unternehmen werden definiert als Unternehmen• die weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und• einen Jahresumsatz oder -bilanz- summe bis max. 10 Mio. Euro aufweisen.

Voraussetzungen:Das Unternehmen zeichnet sich aus durch die besondere technolo-gisch-innovative Qualität seiner Pro-dukte oder Dienstleistungen, deren hohen Kundennutzen, das Vorhan-densein eines Alleinstellungsmerk-mals und strategischer Wettbewerbs-vorteile. Das technologische

Know-how ist direkter Bestandteil des Unternehmens. Die Existenz eines Prototyps oder Proof of Concept wird vorausgesetzt. Der Antragsteller muss weiterhin auf einem Markt mit hohem Wachstumspotenzial aktiv sein und bereits Umsätze oder Pilot-kunden vorweisen können.

Das Management-Team ist qualifi-ziert und bringt komplementäre Fähigkeiten mit.

Art und Höhe der Beteiligung:Der VC Fonds BW erwirbt Stamm- bzw. Vorzugsgeschäftsanteile des Unternehmens. Der Fonds geht nur Minderheitsbeteiligungen ein. Mittel-fristig, in der Regel nach 3 bis 5 Jah-ren, wird der Verkauf der Beteiligung angestrebt. Die MBG tätigt Paral-lel-Investments zum Fonds.

In einer ersten Runde beträgt das Finanzierungsvolumen zwischen 300.000 und 500.000 Euro. Im Rah-men von weiteren Finanzierungsrun-den kann das Engagement auf bis zu 1,25 Mio. Euro je Unternehmen erhöht werden.

Antragsverfahren:Um die grundsätzliche Möglichkeit einer Beteiligung zu prüfen, ist ein Business Plan einzureichen bei der

MBG Mittelständischen Beteiligungs-gesellschaft Baden-Württemberg GmbH Werastraße 13–17 70182 Stuttgart Tel.: 0711 1645-6 Fax: 0711 1645-777 E-Mail: [email protected]: www.mbg.de; www.vc-fonds-bw.de

39Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

Informationen zur Antragstellung:Anträge sind vor Beginn der zu fördernden Maßnahme sind zu stellen bei der

MBG Mittelständische Beteiligungs-gesellschaft Baden-Württemberg GmbH Werastraße 13–17 70182 Stuttgart Tel.: 0711 1645-6 Fax: 0711 1645-777 E-Mail: [email protected] Internet: www.mbg.de

Für eine erste Beurteilung genügt die Vorlage eines vollständigen Business-Plans.

Ansprechpartner: Oliver Trautmann Tel.: 0711 1645-781E-Mail: [email protected]

Risikokapitalfonds

Was wird gefördert:Die MBG Mittelständische Betei- ligungsgesellschaft Baden-Württem-berg unterstützt Gründer und junge Unternehmen bei der Mitfinanzierung von Kosten der Gründung, der Ent-wicklung von Produkten und Verfahren (inkl. Prototypen / Referenzanlagen) sowie Markteinführungskosten und Investitionen im Rahmen von Early- Stage- / Start-up-Finanzierungen.

Wer wird gefördert:Antragsberechtigt sind Gründer und junge, technologieorientierte / innova-tive Unternehmen aus Baden-Württ-emberg (nicht älter als 5 Jahre), die weniger als 50 Mitarbeiter, einen Jah-resumsatz von unter 10 Mio. Euro oder aber höchstens eine Bilanzsum-me von 10 Mio. Euro erreichen.

Wie wird gefördert:Die Förderung erfolgt in Form stiller oder offener Beteiligungen bis 1 Mio. Euro. Die Laufzeit von stillen Beteili-gungen liegt bei maximal 10 Jahren, vorzeitige Rückzahlung ist möglich.

40 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

INNOVATIONS- BERATUNGSSTELLEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Industrie- und HandelskammerBodensee-OberschwabenLindenstr. 288250 Weingarten

Dr. Sönke VossTel.: 0751 409-137Fax: 0751 409-55137E-Mail: [email protected]

Industrie- und HandelskammerHeilbronn-FrankenFerdinand-Braun-Straße 2074072 Heilbronn

Kai PlambeckTel.: 07131 9677-297Fax: 07131 9677-88297E-Mail: [email protected]

Industrie- und HandelskammerHochrhein-BodenseeSitz KonstanzSchützenstraße 878462 Konstanz

Sunita PatelTel.: 07531 2860-126Fax: 07531 2860-41127E-Mail: [email protected]

Industrie- und HandelskammerKarlsruheLammstraße 13 – 1776133 Karlsruhe

Dr. Stefan SenitzTel.: 0721 174-164Fax: 0721 174-144E-Mail: [email protected]

Dipl.-Pol. Marc MühleckTel.: 0721 174-438Fax: 0721 174-144E-Mail: [email protected]

Industrie- und HandelskammerNordschwarzwaldDr.-Brandenburg-Straße 675173 Pforzheim

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Werner MorgenthalerTel.: 07231 201-157Fax: 07231 201-41157E-Mail: [email protected]

Industrie- und HandelskammerOstwürttembergLudwig-Erhard-Straße 189520 Heidenheim

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Peter SchmidtTel.: 07321 324-126Fax: 07321 324-169E-Mail: [email protected]

Industrie- und HandelskammerRegion StuttgartJägerstraße 3070174 Stuttgart

Dipl.-Biol. (t.o.) Markus GötzTel.: 0711 2005-1329Fax: 0711 2005-601329E-Mail: [email protected]

Industrie- und HandelskammerReutlingenHindenburgstraße 5472762 Reutlingen

Dr. Stefan EngelhardTel.: 07121 201-119Fax: 07121 201-4154E-Mail: [email protected]

Industrie- und HandelskammerRhein-NeckarStandort HeidelbergHans-Böckler-Straße 469115 Heidelberg

Dr. Gerhard GumbelTel.: 06221 9017-692Fax: 06221 9017-644E-Mail: [email protected]

Dr. Nicolai FreiwaldTel.: 06221 9017-690Fax: 06221 9017-644E-Mail: [email protected]

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015 41

Industrie- und HandelskammerSchwarzwald-Baar-HeubergRomäusring 478050 Villingen-Schwenningen

Daniela Jardot, MBATel.: 07721 922-121Fax: 07721 922-9121E-Mail: [email protected]

Industrie- und HandelskammerSüdlicher OberrheinSchnewlinstraße 11 – 1379098 Freiburg

Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian WiekenbergTel.: 0761 3858-268Fax: 0761 3858-4268E-Mail: sebastian.wiekenberg@ freiburg.ihk.de

Industrie- und HandelskammerUlmOlgastraße 95 –10189073 Ulm

Dipl.-Ing. Nikolaus HertleTel.: 0731 173-181Fax: 0731 173-5181E-Mail: [email protected]

M. Sc. Gernot SchnaubeltTel.: 0731 173-179Fax: 0731 173-5179E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer FreiburgBismarckallee 679098 Freiburg im Breisgau

Dipl.-Ing. Georg VoswinckelTel.: 0761 21800-530Fax: 0761 21800-555E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer Heilbronn-FrankenAllee 7674072 Heilbronn

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Uwe SchopfTel.: 07131 791-175Fax: 07131 791-2575E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer KarlsruheFriedrichsplatz 4–576133 Karlsruhe

Dipl.-Ing. (BA) Klaus GünterTel.: 0721 1600-163Fax: 0721 1600-59163E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer KonstanzWebersteig 378462 Konstanz

Dipl.-Forstw. Peter SchürmannTel.: 07531 205-375Fax: 07531 205-6375E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer MannheimRhein-Neckar-OdenwaldB 1, 1 – 268159 Mannheim

Dipl.-Ing. (FH), MBA Claudia JoergTel.: 0621 18002-151Fax: 0621 18002-159E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer ReutlingenHindenburgstraße 5872762 Reutlingen

Daniel SeegerTel.: 07121 2412-142Fax: 07121 2412-413E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer Region StuttgartHeilbronner Straße 4370191 Stuttgart

Dipl.-Ing. Norbert DurstTel.: 0711 1657-266Fax: 0711 1657-864E-Mail: [email protected]

Handwerkskammer UlmOlgastraße 7289073 Ulm

Dipl.-Ing. (FH) Chemie Gunter MaetzeTel.: 0731 1425-6385Fax: 0731 1425-9385E-Mail: [email protected]

42 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

INFORMATIONSZENTRUMPATENTE

Die EinrichtungDas Informationszentrum Patente des Regierungspräsidiums Stuttgart – die einzige Einrichtung dieser Art in Baden-Württemberg – unterstützt mittelstän-dische Unternehmen, Existenzgründer, Erfinder sowie Hochschulangehörige beim Schutz ihres geistigen Eigentums.Wir informieren umfassend und neutral über gewerbliche Schutzrechte und bieten rund um dieses Themengebiet zahlreiche Dienstleistungen an.

SchutzrechteSie wollen verhindern, dass Ihre erfolgreichen Produkte kopiert werden? Nur durch Schutzrechte können Produkte sowie die Namen von Unternehmen und Produkten vor Nachahmung geschützt werden. Bevor Sie ein entspre- chendes Schutzrecht anmelden, sollten Sie sich über die verschiedenen Schutz-möglichkeiten und die bereits existierenden Schutzrechte informieren.

RechercheSie möchten sich über den Stand der Technik informieren oder wissen, ob ein Name bereits geschützt ist?Im Recherchezentrum stehen Ihnen moderne Arbeitsplätze mit professionellen Datenbanken kostenlos zur Verfügung. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter helfen Ihnen, Recherchen nach Patenten, Gebrauchsmustern, Marken und eingetragenen Designs selbst durchzuführen. Hierzu ist keine Anmeldung erforderlich.Recherchen, die Sie bei uns in Auftrag geben, werden in kostenpflichtigen Datenbanken durchgeführt.

ErfinderberatungSie sind Erfinder, Existenzgründer, Designer oder Unternehmer und benötigen eine rechtliche Einschätzung?In Zusammenarbeit mit der Patentanwaltschaft bieten wir Ihnen eine kosten-freie Kurzberatung zu allen gewerblichen Schutzrechten an. Diese vertrauliche Rechtsberatung findet jeden Donnerstag statt.

Anmeldung (nur vor Ort möglich):9.00 – 11.30 UhrBeratungsbeginn:10.00 Uhr

VeranstaltungenSie sind auf aktuelles Wissen zum Schutz geistigen Eigentums angewiesen? Wir bieten regelmäßig Informationsveranstaltungen an, von kostenlosen Infoabenden über Rechercheseminare bis hin zu Kongressen. Die Themen umfassen die gesamte Bandbreite des gewerblichen Rechtsschutzes.Die aktuellen Termine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender, den wir Ihnen gerne zuschicken.

43Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

Öffnungszeiten des IPMontag, Dienstag und Mittwoch: 9.00 – 16.00 UhrDonnerstag: 9.00 – 19.00 UhrFreitag: 9.00 – 13.00 Uhr

KontaktRegierungspräsidium StuttgartInformationszentrum PatenteHaus der WirtschaftWilli-Bleicher-Straße 1970174 Stuttgart

Tel.: 0711 123-2558Fax: 0711 123-2560

E-Mail: [email protected]

Arbeitskreis PatenteSie arbeiten in der Patentabteilung eines mittelständischen Unternehmens und möchten sich regelmäßig fortbilden und austauschen?Im Mittelpunkt der von uns organisierten Treffen stehen aktuelle Entwick-lungen des gewerblichen Rechtsschutzes sowie deren Bedeutung für die betrieb liche Praxis. Neben Vorträgen, Workshops und Exkursionen kommt auch der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern nicht zu kurz.

Weitere AngeboteSie suchen eine Annahmestelle für Ihre Schutzrechtsanmeldung, eine Norm oder eine praxisnahe Einführung zum Thema „Schutzrechte“?Wir nehmen im Auftrag des Deutschen Patent- und Markenamtes deutsche Patent- und Gebrauchsmuster-, Marken- und Designanmeldungen sowie Europäische und Internationale Patentanmeldungen fristwahrend entgegen.In unserer Bibliothek finden Sie alle in Deutschland gültigen Normen und Richtlinien.Für Studentengruppen bieten wir individuelle Einführungsvorträge zum ge-werblichen Rechtschutz an.

44 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 2015

IMPRESSUM VERTEILERHINWEIS

HerausgeberRegierungspräsidium StuttgartInformationszentrum PatenteWilli-Bleicher-Straße 1970174 StuttgartTel.: 0711 123-2602Fax: 0711 123-2560

im Auftrag desMinisteriums für Finanzen und WirtschaftBaden-WürttembergSchlossplatz 4 (Neues Schloss)70173 Stuttgart

RedaktionDipl.-Ing. Helmut JahnkeWirt.-Ing. Thomas Scharr, M. Sc., B. Eng.Verwaltungswirt Günter BaumgärtnerRegierungspräsidium Stuttgart

Text- und Bildgestaltungstapelberg&fritzBüro für Gestaltung GbR, Stuttgart

Dipl.-Ing. (FH) Timo HeiderRegierungspräsidium Stuttgart

TexteDie Angaben zu den vorgestellten Produkten und Verfahren, sowie zur Marktsituation und zu Konkurrenzunternehmen beruhen auf Angaben der ausgezeichneten Unternehmen (Kenntnisstand zum 17.09.2015). Das Regie-rungspräsidium Stuttgart übernimmt dafür keine Gewähr. Den Text der Broschüre finden Sie auch im Internet zum Download unter

www.innovationspreis-bw.de undwww.mfw.baden-wuerttemberg.de.

BildnachweisAbbildungen nach Vorlagen der betreffenden Unternehmen sowie der Fotografen Tom Maurer und Sebastian Berger

DruckWAHL-DRUCK GmbH, Aalen

Diese Informationsschrift wird von der Lan-desregierung in Baden-Württemberg im Rah-men ihrer verfassungsgemäßen Verpflich-tung zur Unterrichtung der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidatinnen und Kandi-daten oder Helferinnen und Helfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl-werbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben partei-politischer Informationen oder Werbemittel.

Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Partei-nahme des Herausgebers zugunsten einzel-ner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Diese Beschränkungen gelten un-abhängig vom Vertriebsweg, also unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem Emp-fänger zugegangen ist. Erlaubt ist jedoch den Parteien, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.