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Jahresbericht 2015

2015 - Museum im Lagerhaus · 2016. 5. 26. · AUSSTELLUNGEN 2015 21. April bis 18. Oktober 2015 Die Sammlung Mina und Josef John im Museum im Lagerhaus Es war ein lang ersehnter

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  • Jahresbericht 2015

  • Davidstrasse 44 CH-9000 St. Gallen T +41 71 223 58 57 [email protected] www.museuminlagerhaus.ch www.facebook.com/MuseumImLagerhaus www.youtube.com/user/MuseumimLagerhaus Öffnungszeiten: Di bis Fr 14 bis 18 Uhr Sa, So, Feiertage 12 bis 17 Uhr

    © für die Werke bei den KünstlerInnen und beim Museum im Lagerhaus © für die Texte beim Museum im Lagerhaus Ausstellungsfotos: © Museum im Lagerhaus Druck: Druckerei Lutz AG, Speicher Titelseite: Parzival in der Ausstellung „Ego-Dokumente“ erklärt das MiL zum „Museum der Weltregierung“ Rückseite: Blick in die Ausstellung „Die Sammlung Mina und Josef John im Museum im Lagerhaus“, im Vordergrund Werke von Ulrich Bleiker

  • VORWORT

    Sehr geehrte Damen und Herren Liebe Freundinnen und Freunde des Museums Auch 2015 brachte unser Museumsteam an seine Kapazitätsgrenzen. Bewundernswert, was es zu leisten bereit und fähig ist! Die hohen Anforderungen waren diesmal dadurch begründet, dass wir nun die „Sammlung Mina und Josef John“ besitzen und uns das ehrgeizige Ziel gesetzt hatten, einen repräsentativen Teil der Sammlung bereits ab März in einer grossen Ausstellung zu zeigen. Die im Mai 2014 erworbene Sammlung, welche schliesslich über 1000 Werke umfasste, musste bis zur Vernissage geordnet, professionell registriert und gelagert sowie mit digitalen Fotos erfasst werden. Parallel dazu galt es, die Ausstellung zu konzipieren und auch einen perfekt gestalteten Katalog in Deutsch/Englisch zu schaffen. Schliesslich wurden sämtliche Werke der Sammlung mit Angaben und Abbildung ins Internet gestellt. Die Sammlung soll für alle direkt zugänglich sein, insbesondere für jene, die zu Ausstellungs- oder Forschungszwecken auf Werke zugreifen wollen. Die Ausstellung war ein voller Erfolg und vermochte auch Mina und Josef John so sehr zu begeistern, dass sie in Aussicht stellten, unserer Stiftung ihre Sammlung der ausländischen naiven und Art Brut-Künstler zu schenken. Herzlichen Dank! Solch intensive Arbeiten und grosse Ausstellungen zeigen uns aber auch auf, in welcher Richtung Entwick-lungsbedarf besteht. Wir sind mit unserer minimalen Personalkapazität noch nicht in der Lage, die sehr wichtigen Arbeiten zu leisten, welche über die engsten Museumsaufgaben hinausgehen. Das betrifft insbe-sondere den weiten Bereich der Kommunikation, die in viel stärkerem Mass als bisher notwendig ist, um die faszinierenden Welten, die in unserem Museum erlebbar sind, einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Kein Wunder, dass wir uns deshalb intensiv mit Überlegungen zur Öffentlichkeitsarbeit einerseits und zur Verbesserung und Attraktivitätssteigerung der Kommunikation mit den BesucherInnen unserer Ausstellun-gen andererseits beschäftigt haben. Sie sollen nach individuellen Vorstellungen so intensiv mit den Werken und Kunstschaffenden in Kontakt treten können, wie sie es wünschen. In diesem Sinn soll die bestehende Kunstvermittlung ergänzt werden. Mit der Vermittlungstechnik „Augmented Reality“ erscheint uns dies möglich. Die Präsentation einer Probeversion in unserem Förderclub stiess auf sehr positives Echo, weshalb wir beabsichtigen, 2016 einen entsprechenden Pilotversuch zu starten – vorausgesetzt, dass die dazu not-wendigen Mittel aufgetrieben werden können. Eigentlich hätte die im November anschliessende Ausstellung „Ego Dokumente“ vor allem zur Feier des 90sten Geburtstags von Pietro Angelozzi gestaltet werden sollen. Leider verstarb der Künstler aber im März, weshalb sie schliesslich zu einer Hommage an ihn und sein einzigartiges Werk wurde. Alle mit ihm ausge-stellten Künstler setzen sich und ihr Werk für eine Idee ein, mit welcher sie die Gesellschaft zum Nachden-ken bewegen und ihrer Mission gemäss positiv beeinflussen wollen. Wer sich z. B. mit Parzival auseinander gesetzt hat, vergisst seinen Weg zu Ökologie und Weltfrieden kaum mehr. Dank grosszügigen Beiträgen der Stiftungen Fredy und Regula Lienhard und Marie Müller-Guarnieri konn-ten wir aus der Sammlung der ehemaligen Galeristin Susi Brunner grosse und wichtige Werke der verstor-benen Schweizer Künstlerin Ida Buchmann erwerben, welche bisher in unserer Sammlung nicht vertreten war. Sehr erfreulich war auch die Tatsache, dass das städtische Liegenschaftenamt es uns ermöglicht hat, im zweiten Bereich des Museums einen Holzboden einzuziehen, was nun die beiden grossen Museumsräume optisch zu einem Ganzen zusammenfügt.

  • VORWORT

    In grosser Trauer mussten wir Abschied nehmen von Hansjörg Rekade, der unserem Stiftungsrat während vieler Jahre angehörte und der in seiner Zeit oft prägenden Einfluss auf die Museumsentwicklung genom-men hat. Wir werden ihm ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren. Mit grosser Freude wiederum konnten wir von der Geburt eines gesunden Louis Kenntnis nehmen, der sei-ner Mutter, unserer Kathrin Linder, und ihrem Partner Tobias zweifellos Glück und Beschäftigung bescheren wird. Dank der Flexibilität aktiver und ehemaliger Mitarbeiterinnen der Museumsleitung konnte auch der Mutterschaftsurlaub personell überbrückt werden. Diese wenigen Hinweise auf einige wichtige Ereignisse eines wiederum intensiven und erfüllten Geschäfts-jahres führen vor Augen, wie gross mein Dank an all jene sein muss, die bei der öffentlichen Hand, in priva-ten Institutionen oder persönlich zum guten Gelingen unserer Aufgabe beitragen. Schliesslich geht mein herzlicher Dank auch an Michael Auer, der seit 2010 unserem Stiftungsrat angehört hat und dem in mannig-facher Hinsicht, insbesondere auch bezüglich des Aufbaus des Förderclubs, grosse Verdienste zukommen. Wegen beruflicher Veränderungen sah er sich leider gezwungen, sein privates Engagement zu reduzieren und aus dem Stiftungsrat auszutreten. Robin Marke und Nils Ohlhorst konnten neu für den Stiftungsrat ge-wonnen werden. Ich freue mich darauf, mit ihnen gleich gut zusammen arbeiten zu können, wie mit all den übrigen engagierten Menschen, die für das Museum im Lagerhaus tätig sind! St. Gallen, März 2016 Peter Schorer Präsident des Stiftungsrates

    Peter Schorer freut sich: Die Sammlung Mina und Josef John ist nun im Museum im Lagerhaus! Hier an der Vernissage am 20. April 2015.

  • AUSSTELLUNGEN 2014/2015

    2. Dezember 2014 bis 8. März 2015 Auf der Seeseite der Kunst – 175 Jahre Psychiatrische Klinik Münsterlingen Erstmals wurden historische künstlerische Arbeiten aus der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach der Finissage ging die Ausstellung an ihren zweiten Ausstellungsort nach Frauenfeld, ins Staats-archiv des Kantons Thurgau, wo sie am 31. März er-öffnet wurde. BesucherInnen Insgesamt 1‘233 BesucherInnen 2015 949 Sonderführungen 2015 5 Öffentliche Veranstaltungen 2015 11 Publikation Katrin Luchsinger, André Salathé, Gerhard Dam-mann, Monika Jagfeld (Hg.), Auf der Seeseite der Kunst. Werke aus der Psychiatrischen Klinik Müns-terlingen, 1894-1960, Zürich 2015.

    Blick in die Ausstellung „Auf der Seeseite der Kunst“

    2. Dezember 2014 bis 8. März 2015 InnenAnsichten – Zwischen Kunst und Psychiatrie Eine experimentelle, interaktive Ausstellung rich-tete Kathrin Linder parallel zu den historischen Ar-beiten aus Münsterlingen ein. Hier gestalteten die BesucherInnen selbst die Beiträge (Zeichnungen sowie schriftliche Kommentare), die fortlaufend die Präsentation ergänzten. Das Projekt zwischen Kunstvermittlung und neuer Ausstellungspräsen-tation war ein Novum im MiL und ebenso spannend wie anregend. BesucherInnen insgesamt 1‘233 BesucherInnen 2015 949 Sonderführungen 2015 4 Öffentliche Veranstaltungen 2015 1

    Blick in die Ausstellung „InnenAnsichten“

  • AUSSTELLUNGEN 2015

    21. April bis 18. Oktober 2015 Die Sammlung Mina und Josef John im Museum im Lagerhaus Es war ein lang ersehnter Moment, als die Ausstellung der Sammlung Mina und Josef John im Beisein des Sammlerpaares und mit würdigenden Worten von Regierungsrat Martin Klöti feierlich eröffnet wurde. End-lich konnte die im Vorjahr erworbene, einzigartige Sammlung als Bestandteil des Museums im Lagerhaus gezeigt werden. Seit der Übernahme wurden die 1‘041 Werke vollständig inventarisiert und digitalisiert sowie zweisprachig (dt./engl.) dokumentiert und pünktlich zur Ausstellung in einem Katalog sowie auf der Website des Museums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Um die Sammlung in ihrer Fülle zu zeigen, wurde die komplette Ausstellungsfläche des Museums für die Dauer eines halben Jahres bespielt. Ein High-light der Ausstellung war das Kabinett „Die Welt des Alfred Leuzinger“, das alle 32 Werke (von 100 erhalte-nen) des Künstlers umfasste, die sich nun im MiL befinden. Unter dem Titel „Out-sourced“ waren externe Experten zum „lauten Nachdenken“ über Outsider Art eingeladen, so das Künstler-Duo Frank und Patrik Riklin, Kulturvermittlerin Agathe Nisple, Museumsleiter und Landammann Roland Inauen. Der Jodel-Work-shop mit Walter Frick bot eine sinnliche Annäherung. Ein Höhepunkt dieser vielfältigen Beiträge war die Spezialführung des Sammlerpaares mit über 50 Gästen unter grossem Applaus. Noch einmal erzählten Mina und Josef John von ihren „Freunden, den ungelernten Meistern“ und ihrem Leben mit dieser besonderen Kunst. Jetzt ist diese grossartige Sammlung für die Zukunft gesichert und das Publikum ist begeistert. Um mit Alfred Leuzinger zu sprechen: „Endlich fertig – Bravo“! BesucherInnen insgesamt 3‘286 Sonderführungen 12 Öffentliche Veranstaltungen 9 Publikation Die Sammlung Mina und Josef John im Museum im Lagerhaus / The Mina and Josef John Collection at the Museum im Lagerhaus, hrsg. von Monika Jag-feld, mit Beiträgen versch. AutorInnen, Katalog und Werkverzeichnis, St. Gallen, Museum im Lagerhaus, 2015. rechts: Das Sammlerpaar Mina und Josef John führt durch die Sammlung unten: Blicke in die Ausstellung

  • AUSSTELLUNGEN 2015

  • AUSSTELLUNGEN 2015

    10. November 2015 bis 28. Februar 2016 Ego-Dokumente Kunst als Mittel der Ich-Konstruktion und der Selbstmanifestation. Die Ausstellung „Ego-Dokumente“ zeigte, was dies bedeuten kann. Da ist Pietro Angelozzi, der sich nie als Künstler begriffen hat, sondern viel-mehr als Auserwählter, der im göttlichen Auftrag der Welt von seinen Visionen berichtet. Daneben die psy-chogrammartigen Selbstbefragungen von Anton Bernhardsgrütter oder die exzessiven Arbeiten von Werner Baptista. Die Selbstinszenierungen von Emil Manser machten deutlich, dass alles letztlich Facetten Emil Mansers sind, ohne dass die „Inszenierung“ vom „Selbst“ zu trennen ist. Parzival, Friedensaktivist wie Kli-masoldat, Bahai, Mitstreiter der Weltbürgerbewegung um Gerry Davis und erklärter „Grünschuhpharao“, präsentierte im MiL seine künstlerischen Aktionen für eine bessere Welt, debattierte mit dem Schriftsteller Franz Dodel und gab einen Esperanto-Kurs zur Finissage. Um schliesslich das Museum im Lagerhaus zum „Museum der Weltregierung“ zu erklären (siehe Titelbild)! Der Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich folgte auch das Begleitprogramm zur Ausstellung mit einem neuen Kunsterleben in der Langsamkeit mit der Tänzerin und Tanzpädagogin Susanne Daeppen und einem Workshop zur Gestaltung von Lebens-Bil-dern mit der Künstlerin und Kunsttherapeutin Eva Hensel. In Memoriam Die Vernissage am 9. November sollte das Geburtstagsfest für Pietro Angelozzi (9.11.1925-22.3.2015) zu seinem 90. Geburtstag werden. Leider hat er zu früh die irdische Welt verlassen, so dass die Ausstellung diesen Ausnahme-Künstler nun postum würdigte. Anton Bernhardsgrütter (12.4.1925-24.12.2015) konnte 2015 seinen 90. Geburtstag noch feiern und mit einer Einzelausstellung in Kreuzlingen geehrt werden. An Heiligabend verstarb auch er. Zwei grosse Künstler sind gegangen. BesucherInnen insgesamt 1‘576 BesucherInnen 2015 468 Sonderführungen 2015 7 Öffentliche Veranstaltungen 2015 3

    Blicke in die Ausstellung

  • AUSSTELLUNGEN 2015

    10. November 2015 bis 10. Januar 2016 Höhenflüge Ausstellung mit Werken der Sammlung „Höhenflüge“ betitelten wir das Ausstellungsintermezzo von zwei Monaten mit Werken aus dem Samm-lungsbestand. Rund um die Gruppe der fantastischen Flieger aus der Sammlung Mina und Josef John, ge-staltete sich diese Ausstellung rund um das Fliegen – dem Urtraum des Menschen. In der Outsider Art zeigt sich die Faszination für jede Art von Flugobjekten in fantastischen Konstruktionen, geträumt, gezeichnet oder gebaut. Die naiven Maler hingegen dokumentieren spektakuläre Ereignisse wie die Zeppeline, welche aus dem nahen Friedrichshafen die Ostschweiz überflogen. Sie machen deutlich, wie solche bahnbrechen-den technischen Fortschritte im Alltag erlebt wurden. BesucherInnen insgesamt 599 BesucherInnen 2015 468 rechts: Ernst Kummer, Flugzeugkarussell, undatiert unten links: Blick in die Ausstellung unten rechts: Emil Graf, Graf Zeppelin „Z 120“, 1969

  • EXTERNE AUSSTELLUNGEN 2015

    St. Gallen, Textilmuseum Für die Kinderfest-Ausstellung „s’isch-s’isch nöd. Das St. Galler Kinderfest“ (11.2.-9.8.2015) gingen zwei Werke von Hedi Zuber und Adelheid Schegg-Müller an das Textilmuseum.

    Art Brut – Japan – Schweiz wandert!

    Zürich, Musée Visionnaire Die in Kooperation mit Japan gestaltete Ausstellung „Art Brut – Japan – Schweiz“ von 2014 war ein grosser Erfolg und wurde weit, auch international beachtet. So ging die Ausstellung 2015 vom MiL aus auf Wander-schaft. Zuerst war eine kleinere Auswahl der japanischen Arbeiten im Musée Visionnaire in Zürich zu sehen (31.3.-24.7.2015).

    Art Brut – Japan – Schweiz im Musée Visionnaire (links) und im Art Brut Center Gugging (rechts)

    Wien, Art Brut Center Gugging Mit „art brut: schweiz versus japan!“ wurde im Sep-tember die nahezu gesamte Ausstellung des MiL mit ihrer Gegenüberstellung japanischer zu schwei-zerischer Art Brut im Beisein des Schweizer Bot-schafters und einer Vertretung der japanischen Bot-schaft in Gugging bei Wien eröffnet (10.9.2015-22.5.2016). „art brut: schweiz versus japan!“ in Wien

    Aarau, Aargauer Kunsthaus Das Aargauer Kunsthaus widmete Hans Schärer eine umfangreiche Ausstellung seiner Madonnen und der erotischen Arbeiten „Hans Schärer – Madonnen & Erotische Aquarelle“ (1.5.-2.8.2015). Das MiL gab dazu eine kleine erotische Figur Hans Schärers und seine Madonna, die – obwohl klein – in ihrer Art der materiellen Gestaltung in der Ausstellung einzig war (zweite von rechts).

    Hans Schärers Madonnen im Aargauer Kunsthaus

  • EXTERNE AUSSTELLUNGEN 2015

    St. Gallen, Fachhochschule Im Rahmen des Kulturzyklus „Kontrast“ der FHSG kuratierte Kathrin Linder für die Fachhochschule St. Gal-len eine Ausstellung mit Werken aus dem Sammlungsbestand unter dem Titel „Kunst aus dem Leben“ (6.10.-6.11.2015). Rund 70 Werke von 19 KünstlerInnen wurden hier nach den Themen „Freigeister“, „Tie-fenarbeit“, „Innenleben“ und „Das volle Leben“ präsentiert: Werner Baptista, Pierre Bonard, Felix Brenner, Adelheid Duvanel, Otto Gilli, Pya Hug, Anna Kahmann, Rosemarie Koczy, Hans Krüsi, Ernst Kummer, Jakob Morf, Peter Müller gen. Wolf, Vreni Müller, Linda Naeff, Kurt Nagel, Trudi Oppliger, Yvonne M. Schmidlin-Haas, Fritz Soltermann und Hedi Zuber zeigten die Breite ihres Schaffens. An der Vernissage konnte Kathrin Linder schwangerschaftsbedingt nicht mehr selbst die Einführungsrede halten, doch wurde sie kompetent von Claudia Bader vertreten.

    „Kunst aus dem Leben“ in der Fachhochschule St. Gallen

    Appenzell, Kunsthalle Ziegelhütte Mit der Ausstellung „Ganz ganz viel Chreeefffttteee“ wurden zehn Jahre Trogener Kunstpreis gefeiert (29.11.2015-10.1.2016). Simone und Peter Schaufelberger kuratierten die Ausstellung in Zusammenarbeit mit Dr. Roland Scotti vom Kunstmuseum Appenzell, zu der das MiL gerne Werke von PreisträgerInnen der vergangenen Jahre gab. Zum Katalog schrieb Monika Jagfeld einen Beitrag.

    Outsider Art inside der Stadt

    St. Gallen, Stadttheater Immer wieder sucht das MiL museumsfremde Orte in der Stadt und auch anderswo, um Outsider Art aus dem „Outside“ in das alltägliche Leben hinein zu anderen Menschen zu bringen. Im Zusammenspiel mit der Oper „Written on Skin“ wählte das MiL zusammen mit der Dramaturgin Alexandra Jud Werke von Pietro Angelozzi, Max Goldinger, Vreni Müller und Erich Staub für die Begleitausstellung „Zeichen und Welten“ im Stadttheater St. Gallen (2.5.-5.6.2015) aus.

    „Zeichen und Welten“ im Stadttheater St. Gallen

    Zürich, Haus Appenzell Eine kleine Präsentation mit Ulrich Bleiker und Paul Schlotterbeck warb in Zürich, im Schaufenster des Haus Appenzell, für das Museum im Lagerhaus und insbesondere für die Ausstellung „Die Sammlung Mina und Josef John im Museum im Lagerhaus“ (1.7.-Mitte Okt. 2015).

  • KUNSTVERMITTLUNG

    Was unsere Gäste sagen und selber machen GiM live: Generationen im Museum erstmals im MiL mit Daniela Mittelholzer: „Wir danken ganz fest! Bravo für alles!“ Auf der Seeseite der Kunst / InnenAnsichten „Endlich ein Museum, wo man selber malen kann!“ „Diese Ausstellung – das reiche Innenleben – der Münsterlinger KünstlerInnen bereichert und be-schenkt.“ „Es ist richtig und wichtig, dass das Augenmerk und Interesse von uns Kunstinteressierten auch auf diese Art der Realitätserfassung gelenkt wird!“

    Sammlung Mina und Josef John „Eindrücklich! Zum Glück haben wir das Lagerhaus mit der ‚naiv art brut‘ Sammlung ‚gefunden‘.“ „Grossartig! Eine Reise wert!“ „Inspirierend und interessant – so vielfältig kann das Leben sein!“ „Mina und Josef, ich gratuliere euch herzlich zu dieser Sammlung, die jetzt gesichert ist.“ „Bin begeistert. Sehr gut, dass die schöne und ein-zigartige Sammlung öffentlich gemacht wurde.“

    Ego-Dokumente „Habe mich sehr gefreut und amüsiert, einen Kan-tons- und Heimatgenossen dieser Art kennenzuler-nen!“ „Z’Appezell leent me halt nebis!“ „Immer wieder eine Inspiration!“ „Parzival wollte Frieden“

  • EVENTS

    St. Galler Museumsnacht, 5. September 2015 Museumsnacht klingt, wurde als Thema für die Museumsnacht 2015 gewählt. Mit dem Auftritt von Peter Maurer und seinen Figurenmaschinen wurden wir diesem Thema mehr als gerecht. Einmal kurbeln und schon schwingen die Sennen ihre Taler und die plappern Bundesräte um die Wette. Die verspielten Figuren aus Holz oder Ton erzählen Geschichten. Die Tango-TänzerInnen mussten infolge des kalten, schlechten Wetters ihre Vorführungen kurzerhand ins Museum verlegen. Im geheizten Zelt vor dem Museum wurden Spaghetti serviert und zusammen mit einem Glas Rotwein liess sich das unfreundliche Wetter schon fast ver-gessen. All den unzähligen Helferinnen und Helfern einen herzlichen Dank!

  • BEGEGNUNGEN

    Jahrestagung European Outsider Art Association (EOA) Das Jahrestreffen der EOA fand vom 28.5.-1.6.2015 auf Sizilien statt und war verbunden mit einem umfang-reichen Programm der Entdeckung sizilianischer Outsider Art und Zeit für Gespräche mit KollegInnen. Im Fokus standen Outsider Art Environments. Drei Symposien in Palermo, Messina und Castellammare boten Gelegenheit, über die Handhabung und den problematischen Erhalt frei entstandener Environments zu dis-kutieren. Das Sanktuarium des Israele (*1950), auf einem Berg bei Palermo gelegen, ist nur zu Fuss zu errei-chen. Aber der Weg lohnt sich und wir hatten Glück, dass er uns empfangen und sein Reich gezeigt hat. Der Eremit hat sich im Laufe von Jahren mit eigenwilligen Mosaiken ein Heiligtum geschaffen. In Messina besichtigten wir den fantastischen Bau des Giovanni Cammarata (1914-2002) – vielmehr den Rest davon, denn der Grossteil seines Baus musste dem Parkplatz eines grossen Supermarktes weichen und wurde ab-gerissen. Heute überlegt man sich, wie man diese Fassade schützen und vermarkten kann. Verträumt ver-borgen führte der abgelegene Garten mit Steinfiguren des Filippo Bentivegna (1888-1967) in Sciacca in eine mystische Welt, während die Wandmalereien des Giovanni Bosco (1948-2009) an den Häusern in Castellammare urbane Outsider-Graffiti-Kunst zeigen.

    oben links: Sanktuarium des Israele, Palermo; rechts: Giovanni Cammarata, Messina unten links: Filippo Bentivegna, Sciacca; rechts: Giovanni Bosco, Castellammare

    Atelierbesuche Mit Besuchen von Kolleginnen und Kollegen waren auch Atelierbesuche verbunden. Darunter eine Ausstel-lung des Atelier Kubeis in Zug, ein Besuch beim Atelier hpca in München und im KAT18 in Köln. Es ist beeindruckend, den Kunstschaffenden persönlich zu begegnen und ihnen einmal beim Arbeiten zusehen zu können.

    links: Atelier hpca, München rechts: Atelier KAT18, Köln

  • VARIA

    Was es noch gab 2015… Eschen/FL, Matthias Frick In Liechtenstein widmete die Galerie Hollabolla dem Outsider-Künstler Matthias Frick eine Ausstellung, zu der Monika Jagfeld die Eröffnungsrede hielt und ein Künstlergespräch führte (März 2015). Appenzell, Irma Bonifas Irma Bonifas zeigte ihre wunderbare Welt der Geissen, Katzen, aber auch verstörend isolierten Menschen in einer umfangreichen Ausstellung in der Töpferei & Galerie zur Hofersäge, zu der Monika Jagfeld die Einfüh-rungsansprache hielt (6. Juni). Zürich, „Art Brut – Japan – Schweiz“ Anlässlich der teilweisen Ausstellungsübernahme „Art Brut – Japan – Schweiz“ im Musée Visionnaire führte Monika Jagfeld durch die Präsentation in Zürich (1. Juli). Roger Cardinal in der Sammlung John Roger Cardinal, der mit seinem legendären Buch den Begriff „Outsider Art“ prägte, und seine Frau Agnes besuchten die „Sammlung Mina und Josef John im Museum im Lagerhaus“ und hinterliessen anerkennende Worte: „An excellent display of the John Collection – endlessly fascinating“ (23. Aug.). TV, Sternstunde Kunst (1. Teil) Am 7. Oktober kam das Fernseh-Team zum Filmen. 2016 soll im Schweizer Fernsehen eine Sendung der Reihe „Sternstunde Kunst“ zu Art Brut/Outsider Art ausgestrahlt werden. Wir sind gespannt. St. Gallen, „Kunst aus dem Leben“ Im Rahmen der von Kathrin Linder kuratierten Ausstellung an der Fachhochschule St. Gallen, „Kunst aus dem Leben“, übernahm Monika Jagfeld einen Vortrag an der FHSG unter demselben Titel (5. Nov.). Zug, Atelier Kubeis Zu einer Ausstellung des Atelier Kubeis in Zug wurde Monika Jagfeld eingeladen über Outsider Art zu referieren, wozu das Zitat Hans Krüsis als Titel diente: „Auch ein Nichts kann etwas werden“ (15. Dez.). Museums-Team

    Für das Museums-Team gab es zwei besondere Highlights gegen Jahres-ende. Ein privater Gönner des Museums würdigte den engagierten Einsatz des ehrenamtlich tätigen Museums-Teams und bedachte uns mit einer Spende, mit der das komplette Team zum Essen eingeladen war. Wir wähl-ten das gemütliche Restaurant Kurzeck und genossen am 3. Dezember alle zusammen einen wunderschönen launigen Nachmittag. Wir sind sehr dankbar für diese Spende, vor allem aber für die Wahrneh-

    mung der hier geleisteten freiwilligen Arbeit, ohne die das Museum nicht existieren könnte! Leider fehlte Kathrin Linder – aber aus gutem Grund: Sie hatte erst kurz zuvor einen Sohn zur Welt gebracht und wir freuen uns sehr mit ihr über den kleinen Louis! In Memoriam Hansjörg Rekade

    Nach schwerer Krankheit mussten wir traurig Abschied nehmen von unserem ehemali-gen Stiftungsrat Hansjörg Rekade (10.12.1946-22.7.2015). Er war ein kritischer Denker und hervorragender Zeichner, der sich der Outsider Art sehr nahe fühlte. Ganz Künstler, brachte er viele kreative Ideen in das Museum ein. Besonders berührt hat uns sein Wunsch, anstelle von Blumen dem MiL zu spenden. Insgesamt sind CHF 5‘130 einge-gangen. Wir danken allen Spender-Innen und vor allem Hansjörg. So hat er in seinem letzten Moment noch uns bedacht. Hansjörg Rekade, Ohne Titel, 2004 gemalt an der St. Galler Museumsnacht fürs MiL

  • IMPRESSIONEN

  • IMPRESSIONEN

  • MUSEUM UND SAMMLUNG

    Neu in der Sammlung Für das Jahr 2015 durften wir insgesamt 483 Neuzugänge verzeichnen. Es handelt sich dabei um 473 Schenkungen (darunter 80 Zeichnungsmappen mit zahlreichen Blättern) sowie 10 Werkankäufe. Schenkungen Yvonne M. Schmidlin-Haas (*1950), „Die faszinierenden Gesichtsausdrücke“, Konvolut von 100 Blättern, überwiegendFingermalerei und Pastell/Ölkreide, 1974–1978, Schenkung Yvonne Maria Schmidlin-Haas (100); Yvonne M. Schmidlin-Haas (*1950), „Die Quelle, die aus mir fliesst“, 1966–1996, Ringbuch mit ge-sammelten Gedichten, Schenkung Yvonne Maria Schmidlin-Haas (1); Nancy Christen (*1963), Konvolut von 22 Werken, grösstenteils Aquarell, Acryl und Gouache auf Papier, Schenkung Nancy Christen (22); Otto Gilli (1940–2014), Nachlass, Konvolut von 200 Werken, grösstenteils Acryl auf Papier und Karton, Nachlass Otto Gilli (200); Otto Gilli (1940–2014), Nachlass, Konvolut von 80 Zeichnungsmappen mit zahlreichen Blättern, Nachlass Otto Gilli (80); Paul Stamm (1904–2000), Nachlass, Konvolut von 70 Werken, grösstenteils Aquarell auf Papier, Schenkung Lieselotte E. Saurma (70). Ankäufe Ida Buchmann (1911–2001), „März 1,87 Blume von...“, 1987, Radierung, 25 x 28,5 cm; Ida Buchmann (1911–2001), „Ein Wanderbursch mit Stab“, undatiert, Mischtechnik auf Papier, 30 x 21 cm; Ida Buchmann (1911–2001), „Elefant“ 6/20, 1987, Radierung, 33 x 26 cm; Ida Buchmann (1911–2001), „Liebling mein Herz lässt Dich grüssen“, 1992, Mischtechnik auf Papier, 30 x 40 cm; Ida Buchmann (1911–2001), „Drei-Mädel-Haus“, undatiert, Mischtechnik auf Papier, 30 x 40 cm; Ida Buchmann (1911–2001), „Balletöse“, 1988, Mischtechnik auf Papier, 73 x 51 cm; Ida Buchmann (1911–2001), „Postillion“, 1986, Mischtechnik auf Pa-pier, 42 x 60 cm; Ida Buchmann (1911–2001), „Grösse 49“, undatiert, Mischtechnik auf Papier, 90 x 66 cm; Ida Buchmann (1911–2001), „Der schwarze Krieger“, 1989, Mischtechnik auf Papier, 90 x 66 cm; Ida Buch-mann (1911–2001), „Fasnacht“, undatiert, Mischtechnik auf Papier, 90 x 66 cm.

    Ida Buchman (1911-2001), „Grösse 49“, undatiert

  • UNTERSTÜTZUNG

    Förderinnen und Förderer 2015 Wir danken unseren Förderinnen und Förderern, die uns mit jährlich wiederkehrenden Beiträgen zwischen CHF 750 und 3‘000 im Jahr 2015 mit total CHF 25‘800 grosszügig unterstützten. Privatpersonen und Ehepaare Margrit und Dr. Eugen Auer, Speicher; Kerstin und Michael Auer, Speicher; Barbara und Prof. Dr. Thomas Bieger, St. Gallen; Erika und Ueli Forster, St. Gallen; Mirjam Hug-Locher, St. Gallen; Prof. Dr. Regula und Dr. Fritz Kägi-Diener, Niederteufen; Doris und Christoph Kurer-Meyer, St. Gallen; Prof. Dr. Jochen Lange, Rorschacherberg; Niklaus Oberholzer, Lausanne; Susanne und Nils Ohlhorst, Engelburg; Thomas Schönen-berger, St. Gallen; Sabina Schwarzenbach Stüssi und Dr. Christoph Stüssi, Uttwil. Familien und KMU Betonelementwerk Istighofen, Marlis Blaser Kolb, Bürglen; Regula und Fredy Lienhard, Niederteufen; Regula und Dr. Peter Schorer, St. Gallen; Tobler Elementa AG, Andreas Tobler, St. Gallen; Nicole und Steffen Tolle, Rehetobel. Firmen Helvetia Versicherungen, Stefan Loacker, St. Gallen; Raiffeisen Schweiz AG, Franz Würth, St. Gallen

    Gönnerinnen und Gönner 2015 Wir danken unseren Gönnerinnen und Gönnern, die durch ihre Beiträge von über 43‘000 Franken ihre Wert-schätzung gegenüber unserer Arbeit zum Ausdruck brachten. Ihre regelmässige Unterstützung ist neben den Subventionen aus öffentlicher Hand die finanzielle Basis des Museums. Mit Zuwendungen von 500 Franken und mehr unterstützten uns: Marlise Blaser Kolb und Christof Kolb, Ottoberg; Stiftung Erna und Curt Burgauer, Zürich; Friedel und Walter Jakob-Brändle, Trogen; Ernst-Kohler-Stiftung, Wittenbach; Charlotte und Dr. Oskar Knöpfli-Widmer, St. Gallen; Rhoda Schnur, St. Gallen; Regula Syz, Zumikon. Jede Zuwendung, ist für uns wertvoll. Stellvertretend für alle Gönnerinnen und Gönner nennen wir nament-lich jene, die uns mit 150 Franken und mehr unterstützt haben. Brigitte und Roberto Bertozzi-Hug, St. Gallen; Dr. Margrith Bigler-Eggenberger, St. Gallen; Markus Binder, Herisau; Gallus Bischof, Zürich; Regula und Franz N. Bommer, Weinfelden; Esther Breuning, Winterthur; Heidi und Dr. Alex Bubenhofer, St. Gallen; Lorenz Bühler, Uzwil; Gertrude Camenisch, Wetzikon; Kanzlei Degginger, Dr. Andrea Degginer, St. Gallen; Josef Eigenmann, Wittenbach; Yvonne und Tobias Forster-Fader, St Gallen; Dr. Rolf Germann, St. Gallen; Ernst Grossenbacher, Grüningen; Dr. Hedi Haffner-Marti, Rüschlikon; Lotte Hernandez-Moor, Intragna; Sara und Urs Hochuli, Wittenbach; Helene und Hans Höhener-Zingg, Teufen; Ruth und Hanspeter Hug-Schefer, Oberuzwil; Franziska und Andreas Imfeld, Gossau; Otmar Kappenthuler, St. Gallen; Eva und Toni Katz-Wittwer, Schlieren; Kaufmann & Co., St. Gallen; Robert Kauf-mann, Gossau; Angelika Malik-Grupp, St. Gallen; Hella Meier, Dietlikon; Hansruedi Meier-Kolbe, Neerach; Claudia und Dr. Fritz Merz, St. Gallen; Rita und Dr. Armin Mühlematter, St. Gallen; Liana Ruckstuhl, St. Gal-len; Doris und Paul Schmid, Degersheim; Ruedi Tachezy, St. Gallen; Dr. Katharina Taverna, Urnäsch; Mari-anne und Hans Toggenburger, Schwellbrunn; Verena Villinger, Zollikerberg; Inge Vorburger, Gossau; Pia Waibel und Tamás F. Németh, St. Gallen; Christina und Dr. Ernst Waidelich, Grub AR.

  • Parzival, bearbeitetes Ausstellungsplakat „Ego-Dokumente“

  • FAKTEN UND ZAHLEN

    Statistik 2015 Ähnlich wie 2014 die Ausstellung „Art Brut – Japan – Schweiz“ wurde auch die Sammlung John den Som-mer hindurch ein halbes Jahr über die komplette Ausstellungsfläche gezeigt, um damit dem besonderen Aufwand des Erwerbes der Sammlung für die Öffentlichkeit zu folgen. Aus diesem Grund musste auf zwei Ausstellungen verzichtet werden. Der heisse Sommer lockte zudem verstärkt ins Schwimmbad, was alle Museen an ihren Besucherzahlen spürten. BesucherInnen total 6‘120 BesucherInnen Museumsnacht 1‘550 Öffentliche Veranstaltungen 28 Sonderführungen 24 Finanzielle Entwicklung 2015 Ohne finanzielle Zuwendungen könnte das Museum im Lagerhaus nicht tätig sein. Nur aufgrund regelmässi-ger Subventionen ist eine Arbeitsplanung möglich. Diese Beiträge sind die Grundlage, den Museumsbe-trieb professionell zu führen. Projektbezogene Unterstützungen von diversen Stiftungen und Institutionen gewährleisten die Ausstellungstätigkeit. Allen, die auf diese Weise unsere Museumsarbeit ermöglichen, gilt unser herzlichster Dank. Betriebsrechnung Die Jahresrechnung 2015 schliesst bei Aufwendungen von CHF 591‘608.21 und Erträgen von CHF 584‘866.24 mit einem Rückschlag von CHF 6‘741.97 ab. Der Gesamtertrag liegt rund CHF 1‘046‘000 tiefer als das Vorjahr. Im Vorjahr durften wir Einnahmen von CHF 1‘060‘000 für den Kauf der Sammlung John entgegen nehmen. Bei den Beiträgen der öffentlichen Hand richteten uns der Kanton St. Gallen und die Stadt St. Gallen grosse Subventionen aus. Die gesamten Beiträge bilden mit über 90% wieder die weitaus wichtigste Einnahmequelle. Der Gesamtaufwand liegt (unter Ausklammerung des vorjährigen Aufwandes für den Kauf der Sammlung John) rund CHF 11‘000 über dem Vorjahreswert. Der Personalaufwand als weitere wichtige Position erhöhte sich auf rund CHF 306‘000. Bilanz Bei den Aktiven haben sich die flüssigen Mittel um rund CHF 129‘000 erhöht. In den passiven Rechnungsabgrenzungen 2015 betreffen CHF 30'000 die Japan-Ausstellung und CHF 160‘000 eine Bevorschussung der Subvention 2016. Die Rückstellung Museumsentwicklung wurde durch die zweckgebundene Schenkung eines Gönners um CHF 5‘500 erhöht. Unter Berücksichtigung des Rechnungsrückschlages 2015 weist die Stiftung nunmehr ein Eigenkapital von CHF 34‘337.18 aus.

    Atelier Kinder-Kunst

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    Museum im Lagerhaus Stiftung für schweizerische naive Kunst und art brut

    BILANZ PER 31. DEZEMBER 2015 (IN CHF) 31.12.2015 31.12.2014

    Aktiven Umlaufvermögen Flüssige Mittel 247‘109.77 118‘160.45 Guthaben Verrechnungssteuer 0.00 236.26 Übrige Forderungen 18‘759.81 14‘944.35 Aktive Rechnungsabgrenzung 7‘926.00 0.00

    273‘795.58 133‘341.06 Anlagevermögen Sammlungsbestand (CHF 1.--/Werk) 7‘137.00 6‘664.00

    7‘137.00 6‘664.00 280‘932.58 140‘005.06

    Passiven Fremdkapital Verbindlichkeiten 2‘595.40 22‘865.21 Werkverkäufe in Kommission 0.00 345.70 Passive Rechnungsabgrenzung 215‘000.00 43‘215.00 Rückstellung Museumsentwicklung 38‘000.00 32‘500.00

    255‘595.40 98‘925.91 Stiftungskapital Grundkapital 10‘087.00 10‘087.00 Rechnungsvortrag 1.1.2014 30‘992.15 43‘304.58 Jahresergebnis -15‘741.97 15‘250.18 -12‘312.43

    25‘337.18 41‘079.15 280‘932.58 140‘005.06

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    Museum im Museum im Lagerhaus Stiftung für schweizerische naive Kunst und art brut

    ERFOLGSRECHNUNG VOM 1. JANUAR 2015 BIS 31. DEZEMBER 2015 (IN CHF) 2015 2014

    Ertrag Eintritte 6‘191.16 1.06% 8‘777.55 0.53% Werkverkäufe, Provisionen 1‘543.70 0.26% 3‘842.45 0.23% Ertrag Führungen, Reisen, Shop 20‘774.64 3.55% 43‘023.59 2.62% Verschiedene Erträge 13‘390.31 2.29% 8‘138.36 0.50% Betriebsertrag 41‘899.81 7.16% 63‘781.95 3.88% Beiträge öffentliche Hand 420‘000.00 71.81% 408‘000.00 24.84% Förderclub Beiträge 25‘800.00 4.41% 17‘500.00 1.07% Einnahmen Sammlung John 0.00 0.00% 1‘060‘000.00 64.55% Übrige Beiträge 96‘557.03 16.51% 92‘408.60 5.63% Beiträge 542‘357.03 92.73% 1‘577‘908.60 96.08% Vermögenserträge 136.40 0.02% 350.35 0.02% Werkschenkungen 473.00 0.08% 189.00 0.01% Total Ertrag 584‘866.24 100.00% 1‘642‘229.90 100.00%

    Aufwand Personalaufwand 306‘412.12 52.39% 284‘717.51 17.34% Miete „Museum im Lagerhaus“ 107‘912.25 18.45% 107‘887.45 6.57% Aufbau und Unterhalt Sammlung 3‘464.21 0.59% 2‘671.35 0.16% Werkankauf/Kauf Sammlung John 26‘000.00 4.45% 1‘073‘930.69 65.39% Unterhalt „Museum im Lagerhaus“ 26‘992.95 4.62% 9‘982.65 0.61% Publikationen, Museumsshop, Café, Reisen 5‘657.68 0.97% 21‘916.11 1.33% Total Sachaufwand 62‘114.84 10.62% 1‘108‘500.80 67.58% Büro- und verschiedener Aufwand 8‘393.58 1.44% 14‘891.17 0.91% Aufstellungsaufwand, Transporte 77‘064.94 13.18% 104‘957.25 6.39% Drucksachen und Werbung 25‘828.68 4.42% 26‘218.85 1.60% Versicherung 7‘381.80 1.26% 7‘369.30 0.45% Ausstellungen und Verwaltung 118‘669.00 20.29% 153‘436.57 9.34% Bildung Rückstellung Museumsentwicklung 5‘500.00 0.94% 0.00 0.00 Total Aufwand 600‘608.21 102.69% 1‘654‘542.33 100.75% Jahresergebnis -15‘741.97 2.69% -12‘312.43 0.75%

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    Museum im Museum im Lagerhaus Stiftung für schweizerische naive Kunst und art brut

    ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG 2015 1. ALLGEMEINE ANGABEN UND ERLÄUTERUNG ZUR STIFTUNG Die Stiftung für schweizerische naive Kunst und art brut ist eine Stiftung im Sinne von Art. 80 ff. ZGB. Sie wurde 1988 gegründet. Sie bezweckt die Förderung des Interesses und Verständnisses der Öffentlichkeit für naive Kunst und art brut sowie deren Grenzbereiche. Die Geschäftstätigkeit richtet sich nach den revidierten Statuten vom 13. Februar 1993. Basierend auf Art. 6 der Stiftungsurkunde hat der Stiftungsrat ein Stiftungsreglement erlassen. 2. ORGANE UND MUSEUMSLEITUNG 2.1. Stiftungsrat: Der Stiftungsrat ist wie folgt zusammengesetzt: Dr. Peter Schorer Stiftungsratspräsident Kollektivunterschrift zu zweien Ruedi Tachezy Vizepräsident Kollektivunterschrift zu zweien Michael Auer Mitglied (bis 4.11.2015) Jürg Bachmann Mitglied Daniel Baumann Mitglied Dr. Andrea Degginger Mitglied Erika Forster Mitglied Hans Höhener Mitglied Philipp Lämmlin Mitglied Robin Marke Mitglied (ab 4.11.2015) Marcel Metzler Mitglied Kollektivunterschrift zu zweien Nils Ohlhorst Mitglied (ab 4.11.2015) Dr. Rolf Röthlisberger Mitglied 2.2. Revisionsstelle IDP Treuhand, Gais, leitender Revisor Peter Toggweiler 2.3. Museumsleitung Dr. Monika Jagfeld Museumsleiterin Kollektivunterschrift zu zweien Yvonne Hauser Locher Administrative Leiterin Kollektivunterschrift zu zweien 3. RECHNUNGSLEGUNGS-, BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE Die Jahresrechnung wird nach den allgemeinen Buchführungsvorschriften gemäss Art. 957 ff. OR erstellt. Die Bewertung der Aktiven erfolgt mit Ausnahme des Sammlungsbestandes zu Nominal- bzw. gesetzlichen Höchstwerten. Der Sammlungsbestand wird mit CHF 1 je Werk bewertet. Die Kreditoren werden zu Nominalwerten bilanziert. 4. RISIKOBEURTEILUNG Der Stiftungsrat hat periodisch ausreichende Risikobeurteilungen vorgenommen und allfällig sich daraus ergebende Massnahmen abgeleitet, um zu gewährleisten, dass das Risiko einer wesentlichen Fehlaussage in der Rechnungslegung als klein einzustufen ist.

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    5. DETAILS ZUR JAHRESRECHNUNG 2015 (in CHF) (in CHF) Beiträge öffentliche Hand 2015 2014 Kanton St. Gallen 160‘000.00 160‘000.00 Kanton St. Gallen (Lotteriefonds Beitrag Ausstellung und Dokumentation Sammlung John) 38‘000.00 0.00 Kanton St. Gallen (Lotteriefonds Beitrag Vermittlungslabor InnenAnsichten) 6‘000.00 0.00 Kanton St. Gallen (Lotteriefonds Beitrag Japan Ausstellung) 10‘000.00 20‘000.00 Kanton Appenzell A.Rh. 5‘000.00 5‘000.00 Kanton Thurgau (Lotteriefonds Beitrag „wahnsinn sammeln“) 0.00 7‘000.00 Stadt St. Gallen 200‘000.00 200‘000.00 Stadt St. Gallen (Dokumentation Sammlung John) 0.00 15‘000.00 Gemeinde Heiden 1‘000.00 1‘000.00 420‘000.00 408‘000.00 Übrige Beiträge / Spezialbeiträge Verschiedene Gönnerbeiträge 38‘822.98 Fredy & Regula Lienhard-Stiftung | Teufen 15‘000.00 Sophie und Karl Binding Stiftung 10‘000.00 Marie Müller-Guarnieri Stiftung 10‘600.00 Japan Foundation 8‘134.05 Stiftung Erna und Curt Burgauer 5‘000.00 Walter und Verena Spühl-Stiftung 4‘000.00 Mary und Max Steinmann-Stiftung des Rotary Club SG 3‘000.00 TW Stiftung zugunsten von kulturellen und sozialen Institutionen St. Gallen 2‘000.00 96‘557.03 92‘408.60

    Blick in die Ausstellung „Die Sammlung Mina und Josef John im Museum im Lagerhaus“

  • FAKTEN UND ZAHLEN

  • PERSONALIA

    Who is who im Museum im Lagerhaus Dr. Monika Jagfeld, Museumsleiterin (100%) Yvonne Hauser Locher, Administrative Leiterin (50%) Kathrin Linder lic. phil., Assistentin der Museumsleitung (80%) Marina Amanda Pondini lic. phil., Wissenschaftl. Mitarbeiterin (25%), ab Oktober 2015 Claudia Bader M.A., Praktikantin (100%), ab September 2015 Lara Frank, Praktikantin (80%), Juni bis August 2015 Sandra Gimmel, Praktikantin (50%), Januar bis April 2015 Museumsteam (ehrenamtlich): Sylvia Butz, Ausstellungsumbau, Hütedienste Rita Bühler, Ausstellungsumbau, Hütedienste Yvonne Clavadetscher, Ausstellungsumbau Marianne Degginger, Hütedienste Katja Dormayer, Hütedienste Walter Eisenhut, Ausstellungsumbau Monika Gyr, Hütedienste Dorothée Meyer, Ausstellungsumbau, Hütedienste, Führungen Franz Müller, Ausstellungsumbau Vreni Schlattinger, Ausstellungsumbau, Hütedienste Monika Vogt, Hütedienste Katharina Wiener-Angele, Hütedienste Irene Wittau, Ausstellungsumbau, Hütedienste Kunstvermittlung: Lucia Dall’Acqua, Atelier Kinder-Kunst Rahel Flückiger, Kunstvermittlerin, Konzept, Programm für Kinder, Schulen Reto Trunz, Kunstvermittler, Konzept, Programm für Jugendliche, Schulen, Erwachsene

    Alfred Leuzinger, Frau und Bär, undatiert, Sammlung Mina und Josef John

  • Davidstrasse 44 | CH-9000 St.Gallen T +41 (0)71 223 58 57 www.museumimlagerhaus.ch www.facebook.com/museumimlagerhaus www.youtube.com/user/MuseumimLagerhaus