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21 34 GP 0605 - t-winkler.det-winkler.de/media/Kircher/Moorpflanzen_am_Zier- und_Schwimmteich.pdf · Röhrichtbildner zunächst Cyperus longus eingebracht, der jedoch wegen zu star-kem

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15Gartenpraxis Nr. 6/2005

ie Verwendung von Sumpfpflan-zen für den Uferbereich künstli-cher Wasserflächen muss sichnicht allein auf die „gebräuchli-

chen“ Arten wie Rohrkolben, Schilf, Tan-nenwedel, Sumpf-Schwertlilie, Teich-Simse oder Ufer-Segge beschränken –zumal es sich dabei um stark wucherndeoder sehr nährstoffbedürftige Staudenhandelt. Gerade am Schwimmteichsorgt eine größere Artenvielfalt für ab-wechslungsreiche Aspekte, denn selbstkleinste Blüten- und Blattvarianten sindvon der Badezone aus gut wahrzuneh-men.

In der Realität sieht es so aus, dass beikleinen Anlagen Rohrkolben und Co. denUferbereich innerhalb weniger Jahreunter ihren rasant wachsenden Trieben„versenkt“ haben. Rasch drohen sie auchnoch die Tiefwasserzone zu erobern. DerKampf gegen die Natur ist eingeläutet ...

Weniger wuchernde „Standardpflan-zen“ sind Sumpf-Schwertlilien (Iris-Ar-ten), Scheinkalla (Lysichiton americanus),Blumenbinse (Butomus umbellatus), Zy-perngras-Segge (Carex pseudocyperus)oder Hechtkraut (Pontederia). Sie „beneh-men“ sich zwar durchaus manierlich,was ihren Ausbreitungsdrang anbelangt,allerdings reagieren sie oft sensibel aufNährstoffmangel: Die Blätter werdenchlorotisch beziehungsweise anfällig fürPilzkrankheiten.

Doch genau dieser Nährstoffmangel istim Gartenteich – vor allem, wenn er zumBaden genutzt werden soll – sogar er-wünscht! Um dauerhaftem Algenbesatzund Wassertrübungen vorzubeugen,wird möglichst nährstoffarmes Substrat

eingesetzt. In vielen professionellenSchwimmteich-Systemen wird durchWasserumwälzung und Sauerstoff-An-reicherung die Umsetzung des gelöstenAmmoniums in Nitrat gefördert, das denitrifizierende Bakterien in weniger bewegten Teichzonen als Sauerstoff-Lie-ferant verwerten. Dabei wird dem Wassereffizient Stickstoff entzogen, der gasför-mig in die Luft entweicht. Weitere Nähr-stoff-Minimierung wird durch Einsatzentsprechend armer Substrate und spezi-eller Filter erreicht. Dadurch kommt esschnell zu Nährstoff-Verarmung, diezwar für klares Wasser, aber auch für eine blassgrüne oder sogar vergilbte,kränkelnde Ufervegetation sorgt.

Nährstoffmangelin der Natur

Rühmliche Ausnahmen im Standardsor-timent sind beispielsweise Sumpfblutauge(Potentilla palustris), Fieberklee (Menyan-thes trifoliata) und Wollgras (Eriophorumvaginatum). Sie eignen sich gut für kleineAnlagen und trotzen auch nährstoffar-men Verhältnissen. Sehen wir nach, wodiese für kleine Gärten so wertvollenArten eigentlich zu Hause sind, so führtuns der Weg in Feuchtgebiete, die alsMoore bezeichnet werden: Die alljährlich

1SSVTJPER^IR�EQ�>MIV��YRH�7GL[MQQXIMGLEin artenreicher Ufersaum mitOrchideen und fleischfressendenPflanzen erscheint als reizvolleAlternative zu den stark wuchern-den oder sehr nährstoffbedürf-tigen Arten des Standard-Sortiments. Bei nährstoffarmerWasserqualität und richtigerSubstratwahl lassen sich in mittel-hartem Wasser mit etwa neu-traler Reaktion sowohl Arten derKalk- als auch der Hochmoor-vegetation ansiedeln.

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1 Die hellrosa Blüten des Duft-Lauchs (Allium suaveolens) schweben über demGräserteppich.

2 Das ausdauernde Karlszepter (Pedicularissceptrum-carolinum) wird im Herbst zwi-schengesät.

3 Im Übergangsbereich zur Schwimmzoneblühen Pracht-Nelken und Dactylorhiza-Hybriden zwischen Carex diandra.

4 Einzelblüte der Pracht-Nelke (Dianthussuperbus).

5 Der Bachlauf fließt aus dem Teich in derBildmitte, überquert einen Fahrweg undmündet in die schmale Regenerationszone.

6 Das Große Fettkraut (Pinguicula grandi-flora) zeigt sich als einziger Vertreter seiner Gattung in der Kultur stabil undausbreitungsfreudig.

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im Herbst absterbenden Pflanzenteilewurden hier über Hunderte oder garTausende von Jahren nicht völlig zersetztund es sammelten sich mächtige Schich-ten von Torf an. In diesem Substrat ge-deihen besondere Sumpfpflanzen.

Klein bleibende Arten gibt es vor allemin Mooren, die sich neben ihrer Wasser-sättigung im Substrat durch Nährstoffar-mut auszeichnen.

Für unsere Gärten geeignete Zwergeunter den Sumpfpflanzen finden wir indrei unterschiedlichen Typen nährstoff-armer Moore: den Kalkmooren, denHoch- oder Regenmooren und den Zwi-schenmooren.

KalkmooreBei starkem Kalkgehalt und damit ver-bundener hoher Wasserhärte finden wirin der Natur abwechslungsreiche Feucht-und Nasswiesen mit attraktiven Pflan-zenarten. Bei gleichzeitig nährstoffarmenVerhältnissen entwickeln sich nasseKopfbinsenrieder, feuchte Kleinseggenrie-der oder wechselfeuchte Pfeifengras-Streuwiesen. Hier dominieren hübschekleinwüchsige Gräser, zwischen deneneine Fülle interessanter Blütenschönhei-ten mit unterschiedlichsten Entwick-lungsrhythmen gedeihen. Von Frühjahrbis zum Herbst beeindrucken immer wieder neue Attraktionen, wie Mehl-Primel (Primula farinosa), verschiedeneOrchideen (vor allem Dactylorhiza-Ar-ten), Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris)oder Enziane (Gentiana asclepiadea undG. pneumonanthe) als Farbtupfer im grü-nen Gräserteppich. Wenn im Herbstnicht gemäht wird, zieren im Winter stabile Fruchtstände, zum Beispiel derKopfbinsen (Schoenus ferrugineus undS. nigricans) oder feuchtigkeitsliebenderLauch-Arten (Allium suaveolens undA. angulosum).

HochmooreBei sehr hohen Niederschlagsmengenüber das gesamte Jahr können aufSumpfstandorten Moore entstehen, beidenen der von der Vegetation gebildeteTorf so hoch aufwächst, dass er den An-schluss ans Grundwasser verliert. Erwird dann nur noch vom extrem nähr-stoffarmen Regenwasser gespeist. Gleich-zeitig zu der nun eintretenden Nährstoff-Verarmung kommt es zu einer Versaue-rung und Ansiedlung von Torfmoosen,

die die Oberfläche des Moores überzie-hen. Diese Moose der Gattung Sphagnumsehen dekorativ aus und sind charak-teristisch für das nun entstandene Hoch-oder Regenmoor. Im Torfmoosteppich ge-deihen bei uns weniger Arten als imKalkmoor. Die wichtigsten sind: Scheidi-ges Wollgras (Eriophorum vaginatum), La-vendelheide (Andromeda polifolia), Moos-beere (Vaccinium oxycoccos) und Sonnen-tau (Drosera intermedia und D. rotundi-folia). Interessant wird dieser Moortypbesonders mit einigen Exoten, vor allemaus Nordamerika: Spektakulär sind dieInsekten fangenden Kannenpflanzen(Sarracenia purpurea und S. flava), dieausbreitungsfreudige Orchidee Pogoniaophioglossoides und die Hain-Aster (Asternemoralis). Die beiden letztgenanntenwachsen problemlos im Torfmoosteppich.

ZwischenmooreNährstoffarme Sümpfe mit geringemKalkgehalt und Übergangstypen zwi-

Verwendungskategorien bei Moorpflanzen(in Anlehnung an Verwendungskategorien für Stauden nach Borchardt):

Röhrichtbildner: Wuchernd, nur mit schattenverträglichen Bodendeckern zuvergemeinschaften.Solitärpflanzen: Meist horstförmig und hochwüchsig mit prägnantem Habitus,müssen in weitem Abstand zueinander stehen, um zur Wirkung zu kommen.Begleitpflanzen: In kleinen Gruppen oder in Mischung zwischen die gerüstbil-denden Solitär-Arten zu gruppieren.Bodendecker-Pflanzen: Mehr oder weniger flächig zwischen die Stauden deroben genannten Kategorien zu ziehen. Sie sollten wenigstens 50 % der Gesamt-stückzahl ausmachen. In Hochmooranlagen werden Sphagnum-Moose alsBodendeckpflanzen einfach flach auf das Torfsubstrat gelegt, leicht festgedrücktund kräftig angegossen.Streupflanzen: Wichtige Blütenpflanzen ohne relevanten Platzbedarf und mitzeitlich begrenzter Wirkung. Sie werden in die Bodendeckpflanzen und Begleit-stauden locker eingestreut und bei Angaben zur Pflanzdichte nicht mit einbezo-gen. Da viele Vertreter dieser Kategorie, wie Orchideen, Sumpf-Gladiolen oderSonnentau, einen nicht unerheblichen Kostenfaktor darstellen, kann man sichauch zunächst mit wenigen Initialpflanzen begnügen und auf deren Versamungwarten. Aus drei blühfähigen Knabenkräutern können sich unter günstigenBedingungen nach vier bis fünf Jahren ganze Hundertschaften entwickeln!Zwischengesäte Pflanzen: Vor allem Halbschmarotzer, die sich nicht durchPflanzung etablieren lassen. Wirkung wie Streupflanzen. Der beste Termin zurAusbringung des Saatgutes ist der Herbst, da kühle Temperaturen die Samenruhebrechen und die Keimung sehr zeitig im Frühjahr einsetzt. Halbschmarotzer zap-fen die Wurzeln ihrer Wirtspflanzen, vor allem Gräser, an und profitieren vonderen Saftdruck. Sie assimilieren allerdings selbst. Viele Arten zeichnen sichdurch lange Blühdauer aus. Das Gräserwachstum wird durch sie nur weniggeschwächt.

7 Gelb-Segge (Carex flava subsp. flava).8 Die artenreiche, filigrane Moorvegetation trotzt bislang

der Belastung durch den Badebetrieb.9 Wildform der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica).10 Alpen-Haarsimse (Trichophorum alpinum).11 Rostrotes Kopfried (Schoenus ferrugineus).12 Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe).13 Schlauchpflanze (Sarracenia Purpurea-Gruppe).

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schen Kalk- und Hochmoor werden alsZwischenmoore bezeichnet. Hier tritt unsdie größte Artenvielfalt entgegen, da sichElemente der beiden oben genanntenMoore entwickeln. Ein Mosaik aus hüb-schen Kleingräsern und bestimmtenTorfmoos-Arten überzieht die Oberflächeund beherbergt viele attraktive Blüten-pflanzen. Hinzu kommen weitere Arten,die meist nur in Zwischenmooren zu fin-den sind, wie Alpen-Haargras (Tricho-phorum alpinum) mit seinen unzähligenweißen Wollhäubchen auf feinsten Stän-geln oder unsere größte heimische Son-nentau-Art, Drosera anglica.

Moorpflanzen amSchwimmteichrand

1998 wurde eine Schwimmteichanlagemit Moorpflanzen und angeschlossenemBachlauf fertig gestellt. Das Objekt befin-det sich bei Bernburg im MitteldeutschenTrockengebiet mit kontinental beeinflus-stem Klima und einer mittleren Jahres-niederschlagsmenge von unter 500 mm.Die Pflanzenliste in der Tabelle berück-sichtigt nur Arten, die in ihrem Bestandentweder stabil blieben oder eine tolerier-bare Ausbreitung zeigten.

Mit rund 100 m² Gesamtfläche ist derBadeteich vergleichsweise klein bemes-

sen. Die 1,5 mm starke PVC-Folie wurdenach unten durch ausgediente Teppich-bodenreste und nach innen durch brau-nes Schutzvlies und ausgelegte Quarz-porphyrsteine geschützt. Die unbepflanz-te Zone misst etwa 45 m² und bestehtzur Hälfte aus Bereichen, die flacher als80 cm sind. Genutzt wird die Anlage vor-wiegend von Kindern, was auf entspre-chenden Nutzungsdruck auch für dieBepflanzung schließen lässt. Vom Ba-debereich wird über einen Boden- undeinen Oberflächenablauf Wasser abge-saugt und über einen Bachlauf und einebewachsene Regenerationszone wiederzurückgeführt. Die gewünschten Reini-gungseffekte spielen sich an den Ober-flächen von Substrat und Bepflanzungab. Die Regenerationszone ist schmalausgeformt, um die Fließgeschwindigkeitdes durchströmenden Wassers zu er-höhen. Dadurch werden immer wiederleicht aufnehmbare neue Nährstoffe andie Pflanzen herangeführt, was dieErnährungssituation in dieser Zone er-heblich verbessert und den Einsatz stär-ker nährstoffzehrender Sumpf- und Was-serpflanzen ermöglicht. Im Tiefwassersorgen Seerosen und Unterwasserpflan-zen, wie Krebsschere (Stratiotes aloides),für eine gute Filterwirkung.

In der Badezone ist das Wasser wenigbewegt. Hier wurde von mageren Stand-ortbedingungen ausgegangen, da die von

dort angesiedelten Pflanzen und Mikro-organismen entnommenen Nährstoffenicht durch Wasserumwälzung perma-nent ersetzt werden. Im Uferbereich neh-men Vegetationsbänder das Gestaltungs-motiv Moor auf: Über einer 20 bis 30 cmmächtigen Sandlage mit geringer Lehm-beimischung wurde 10 bis 20 cm starkein Substrat aus Weißtorf mit etwa 30 %Rindenkompostzusatz aufgetragen. DenSchutz vor Abdrift in die Tiefwasserzoneübernehmen aufgemörtelte Quarzpor-phyrsteine und Torfziegel. Die Moorober-fläche liegt 5 bis 20 cm oberhalb desWasserstandes.

Die in der Pflanzenliste genannten ver-wendeten Arten haben sich zu einemdichten Bewuchs entwickelt, der amNordufer als Kalk- bis Zwischenmoorund am Südufer als Hochmoor ausgebil-det ist. Die Ostseite der gesamten Anlagewird nach hinten von einem beranktenLaubengang abgeschlossen. Am östli-chen Ufer wurden daher hochwüchsigeArten in die Zwischenmoorvegetationeingemischt. Obwohl die verwendetenArten am Naturstandort recht unter-schiedliche Bedingungen, insbesonderebezüglich pH-Wert und Wasserhärte vor-finden, haben sie sich bislang hervorra-gend entwickeln können. Auch durchden Badebetrieb verursachter kräftigerWellenschlag hatte keine negative Aus-wirkung auf den Bewuchs. Fadenalgentreten besonders zum ausgehenden Win-ter und Frühling vom Teichgrund ausauf. Bei einsetzendem Badebetrieb wer-den diese jedoch effizient losgelöst, mankann sie dann mit einer Absaugvorrich-tung entfernen. Insgesamt sind dieBesonderheiten der Bepflanzung vomWasser aus intensiv erlebbar: kleine,formschöne Blüten, fleischfressendePflanzen und Orchideen.

Artenverteilung undPflanzdichte

In Anlehnung an natürliche Vorbilderbilden kleinwüchsige Gräser die untereSchicht der Vegetation und halten dieFeuchtwiese in ihrer ganzen Vielgestal-tigkeit optisch zusammen. Besonders diebegehrten Orchideen und fleischfressen-den Pflanzen, aber auch Mehl-Primel,

Sumpf-Gladiolen (Gladiolus palustris) bringen leuchtkräftige Blüten hervor. Die Streu-Pflanze sät sich selbst aus und bildet mit der Zeit ansehnliche Bestände.

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Sumpf-Herzblatt und andere Arten bil-den nur wenige Wurzeln aus und sindauf eine Stabilisierung zwischen Gräser-wurzeln oder Moosen angewiesen. Indieser Vergemeinschaftung sind sie ambesten in der Lage, sich durch Versa-mung auszubreiten. Im Hochmoor undin sauren Zwischenmooren übernehmenTorfmoose (Sphagnum-Arten) die Funkti-on der Bodenbedeckung. Mit besonderenZellen (Hyalocyten) können sie geringsteKonzentrationen an Nährstoff-Kationenaufnehmen und gegen H+-Ionen austau-schen, was zu einem weiteren Absinkendes pH-Wertes führt. Gräser und Moosesorgen im Winter zudem für einen sehrwirkungsvollen Frostschutz für unterir-dische Überdauerungsorgane.

Halbschmarotzer, wie Klappertopf(Rhinanthus angustifolius) und Sumpf-Läusekraut (Pedicularis palustris), bringendurch ihre lang anhaltende Blüte einesehr wertvolle Bereicherung der Farbas-pekte und sind außerdem auf Gräser als Wirtspflanzen angewiesen. Diesewerden dadurch etwas im Wuchs ge-hemmt, was andere Blütenpflanzen wie-derum begünstigt. Ein Verpflanzen vonHalbschmarotzern ist nicht möglich, siewurden daher im Herbst 1998 und 1999in die Nähe von Gräsern gesät.

Bei der Festlegung der Pflanzdichtemüssen Thema der Pflanzung („Hoch-“,„Zwischen-“ und „Kalkmoor“) und Ver-wendungskategorie der gewünschtenArten berücksichtigt werden.

In der Regenerationszone wurde alsRöhrichtbildner zunächst Cyperus longuseingebracht, der jedoch wegen zu star-kem Ausbreitungsdrang 2003 mühevollentfernt und gegen zwei Exemplare vonTypha shuttleworthii ausgewechselt wur-de. Dazwischen gedeihen als „Begleitar-ten“ Caltha palustris und Epipactis palust-ris sowie als „Bodendecker“ Calla palust-ris und Pilularia globulifera. Die übrigenBereiche der Regenerationszone wurdenmit horstigen „Solitärarten“ mit maxi-mal zwei Pflanzen pro m², sowie beglei-tenden und bodendeckenden Arten be-stückt, so dass sich eine Gesamtdichtevon 5 bis 8 Pflanzen pro m² ergab.

Die Moorthemen am Rand der Badezo-ne und am architektonischen Teich wur-den mit bis zu 20 Stauden je m² be-pflanzt, da hier eine dichte Bodendeck-Vegetation aus Kleinseggen (insbesonde-

re Carex davalliana und C. serotina) beab-sichtigt war. Nicht in diese Abstandsbe-rechnung einbezogen sind Streupflanzenund zwischengesäte Halbschmarotzer.

In der Zone der Hochmoorpflanzenwurde die Substratoberfläche mit Torf-moosen, vor allem der Art Sphagnum pa-lustre, belegt und diese leicht angedrückt.Gräser sind hier nur in Form weniger Exemplare von Carex serotina, C. diandra(am Rand zur Tiefwasserzone hin), Erio-phorum russicum, Trichophorum alpinumund Rhynchospora alba verwendet wor-den. Als Pflanzabstand resultieren in die-sem Bereich 6 bis 10 Stück pro m², ohneStreupflanzen und Halbschmarotzer.

Pflegemaßnahmen

Zum Nachfüllen von Wasser wird bevor-zugt Regenwasser eingesetzt. In den Mo-naten Juni bis September ist es aufgrundder Sommertrockenheit notwendig, auchLeitungswasser, das jedoch im vorliegen-den Fall relativ salzarm und mittelhartist, zu verwenden.

Die Analyse-Ergebnisse zeigen sowohlim architektonischen Teich als auch imBadeteich relativ ähnliche Werte. Insge-samt ist der Nährstoffgehalt offenbar ge-ring genug, so dass ab 1999 keine Algen-trübung mehr eintrat. Gelegentlich auf-tretende Algenwatten werden abgefischtbeziehungsweise abgesaugt.

Unkräuter traten bisher kaum auf. Ge-legentlich müssen Löwenzahn-Sämlingeausgestochen werden. Am Rand erschei-nendes Mastkraut (Sagina procumbens)

wird aufgrund seines flachen Wuchsestoleriert. Problematisch sind lediglichvereinzelte Süßgräser, die durch verun-reinigtes Pflanzgut oder von der benach-barten Rasenfläche aus in die Hoch- undZwischenmoorzone des Badeteiches ge-langen. Sie sind oft schwer von den ge-wünschten Gräsern zu unterscheiden.Am besten erkennt man sie in blühen-dem Zustand. Sie werden dann mit Wur-zeln und eventuellen Bodentrieben he-rausgenommen, auch auf die Gefahrhin, dass dabei einige Moorarten in Mit-leidenschaft gezogen werden.

Ansonsten wird die Vegetation völligin Ruhe gelassen, um die bereits starkeinsetzende Versamung von Orchideen,Sumpf-Gladiolen und anderen Moor-pflanzen mit grasartigen Keimlingssta-dien nicht zu stören!

Das Abmähen der gesamten Moor-fläche im zeitigen Frühjahr (Februar bisAnfang März) ist die wichtigste Pflege-maßnahme. Dieser Schnitt macht denWeg frei für einen frischen Neuaustriebohne störende abgestorbene Pflanzentei-le. In echten Streuwiesen wird dieserSchnitt im Herbst durchgeführt. Dabeiwürde jedoch auch eventuell winterzie-rendes Material entfernt. Sollen sich be-stimmte Arten, zum Beispiel Carex flavaoder Carex diandra, weniger stark versa-men, so können diese selektiv zurückge-schnitten werden, wenn die Samenreifeeinsetzt.

Winterschutz wird nur über derHochmoorzone von Dezember bis MitteMärz, vor allem wegen den etwas kälte-empfindlichen Arten Sarracenia flava,

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Pflanzen für das künstliche Moor am Teichufer (Auswahl)Art Beschreibung Eigenschaften Verwendung/Moorart

(Höhe in cm,Blütezeit, -farbe)

Blütenpflanzen

Allium angulosum (Kantiger Lauch) 30-40, VIII-IX, rosa wichtiger Spätsommerblüher; gedeiht auch in normalem Streupflanze/Z, KGartenboden

A. suaveolens (Wohlriechender Lauch) 30-40,VIII-IX,blassrosa Spätblüher, süßlicher Duft Streupflanze/Z, KAndromeda polifolia (Lavendelheide) 30, V-VII, hellrosa bildet Ausläufer im Torf bzw. Sphagnum, wächst langsam Solitärpflanze/HArnica montana (Berg-Wohlverleih) 10/30, V-VI, goldgelb nur auf saurem Substrat Begleitpflanze/H, ZAster nemoralis (Hain-Aster) 20, VIII-IX, violettrosa bildet reichlich Ausläufer, wird durch die dünnen Triebe Begleitpflanze/H, Z

nie lästig, Spätblüher; gut zwischen Sphagnum-PolsternBartsia alpina (Alpenhelm) 10-25, V-VI, dunkel- kurzlebiger Halbschmarotzer mit früher Blüte, Z, K

violett Aussaat im Herbst zwischen niedrige GräserCaltha palustris (Sumpf-Dotterblume) 20/30, IV-V, gelb wächst im überstauten Teichrand bis zum Begleitpflanze/Z, K

frischen GartenbodenCardamine pratensis (Wiesen-Schaumkraut) 5/30, IV-V, weiß o. rosa wichtiger Frühblüher, versamt sich gut Streupflanze/Z, KCastilleja miniata (Indianerpinsel) 30-40, V-VII, spektakulärer Halbschmarotzer aus Nordamerika, Z

orangerot leider kurzlebigCypripedium reginae (Königin- 40-70, V-VI, problemlos an feuchten Standorten, 10 bis 20 cm über nach Jahren Solitär-Frauenschuh) weiß/rosa Wasserlinie pflanzen pflanze/ZDactylorhiza-Arten und -Hybriden 30-40, V-VI, rosa gut zwischen Gräsern und anderen Sumpfpflanzen, ver- Streupflanzen/Z(Knabenkraut) samt sich an ungestörten Plätzen, auch in bodenfrischen,

terrestrischen Lagen; im Handel sind Hybriden erhältlichDarlingtonia californica 30/40, V-VI, grün/rot fleischfressende Pflanze mit kriechendem Rhizom, Solitärpflanze/H, Z(Kobraschlauchpflanze) Winterschutz ist zu empfehlenDrosera anglica (Langblättriger Sonnentau) 10/20, VI-VII, weiß Selbstaussaat an offenen Plätzen Streupflanze/H, ZD. binata (Gabelblättriger Sonnentau) 20/30, VI-VII, weiß ausdauernd bei Winterschutz Begleitpflanze/HD. intermedia (Mittlerer Sonnentau) 5/15, VI-VII, weiß versamt sich an offenen Stellen reichlich Streupflanze/H, ZD. rotundifolia (RundblättrigerSonnentau) 5/15, VI-VII, weiß versamt sich an offenen Stellen reichlich Streupflanze/H, ZEpipactis palustris (Sumpf-Stendelwurz) 30-40, VI-VII, weiß bildet Ausläufer, ausgesprochen wüchsig Begleitpflanze/Z, KErica tetralix (Glocken-Heide) 20-30, VI-X, rosa an sehr feuchten Standorten noch gut wüchsig, wichtiger Begleitpflanze/H, Z

Herbstblüher im sauren MoorFritillaria meleagris (Gewöhnliche 30-40, IV-V, rosavio- zieht im Sommer völlig ein, gut an Bachläufen Streupflanze/Z, KSchachblume) lett oder weißGentiana asclepiadea (Schwalben- 40-50, VIII-IX, blau besonders schön an erhöhten Standorten Solitärpflanze/Kwurz-Enzian)G. pneumonanthe (Lungen-Enzian) 30-40, VII-VIII, blau für saures Moor und kalkhaltige Bereiche Begleitpflanze/ZG. sino-ornata (Schmuck-Enzian) 10-15, IX-XI, blau wertvoll als Herbstblüher; lässt durch den späten Begleitpflanze/Z

Austrieb Frühjahrsblüher in direkter Nachbarschaft zuGladiolus palustris (Sumpf-Gladiole) 30-40, V-VI, rosa benötigt kaum Platz, nach einigen Jahren Blütenfülle Streupflanze/Z, K

durch SelbstaussaatIris sibirica (Wiesen-Schwertlilie) 50-80, V-VI, die Wildform kann ganz vereinzelt eingestreut werden, Solitärpflanze/Z, K

violettblau großblumige Sorten eignen sich nicht für SumpfstandorteKalmia polifolia (Poleiblättrige Lorbeer- 30-40, V-VI, rot für saure Standorte Solitärpflanze/H, Zrose)Ledum groenlandicum (Grönländi- 50-80, IV-V, weiß duftende Blüte, immergrün Guter Strukturbildner als scher Porst) Solitärpflanze/H, ZL. palustre (Sumpf-Porst) 50-80, IV-V, weiß immergrün Guter Strukturbildner als

Solitärpflanze/H, ZLythrumsalicaria ‘Robert’ (Blut-Weiderich) 50, VI-VIII, rosa Zwergform, Hochsommerblüte Solitär-,Begleitpflanze/H,ZMenyanthes trifoliata (Fieberklee) 20, IV-V, weiß Lange Kriechsprosse wandern durch die Sumpfzone Begleitpflanze/H, Z

oder über Wasserflächen

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Art Beschreibung Eigenschaften Verwendung/Moorart(Höhe in cm,Blütezeit, -farbe)

Mimulus primuloides 5, V-X, gelb Kriechtriebe mit gelber Dauerblüte, wertvoll zwischen Bodendecker/Z(Primel-Gauklerblume) feuchten PlattenfugenMyrica gale (Moor-Gagelstrauch) 80-200, IV, bräunlich nur für große Anlagen als Strukturbildner Solitärpflanze/H, ZNarthecium ossifragum (Beinbrech) 10/30, VI-VII, gelb prächtige Hochmoorpflanze für torfmoosfreie Stellen, Begleitpflanze/H, Z

wächst langsamParnassia palustris (Sumpf-Herzblatt) 10/20, VII-VIII, weiß etwas empfindlicher Spätblüher, am besten zwischen Streupflanze/Z, K

kleinwüchsige Gräser pflanzen, damit es im Winter nicht hochfriert

Pedicularis palustris (Sumpf-Läusekraut) 10-30, V-VII, rosa zweijähriger Halbschmarotzer, Herbstsaat H, Z, KPedicularis sceptrum- 60-100, V-VII, gelb dekorativer heimischer Halbschmarotzer, zierende Zcarolinum (Karlszepter) Kapselfrüchte im Winter, ausdauernd, für HerbstsaatPinguicula grandiflora 5/10, V-VI, violettblau fleischfressende Pflanze mit dekorativen Blüten, gedeiht Streupflanze/H, Z, K(Großblütiges Fettkraut) gut auf konkurrenzfreien Plätzen am Teichrand oder

zwischen nassen SteinfugenPogonia ophioglossoi- 20-25, VI-VII, rosa attraktive nordamerikanische Orchidee, treibt Kriech- Begleitpflanze/H, Zdes (Moor-Pogonie) sprosse durch lockeres SubstratPotentilla erecta (Blutwurz) 10-30, VI-IX, gelb wüchsiger Dauerblüher, nur neben konkurrenzstarken Bodendecker/Z, K

Arten, gedeiht auch am frischen bis feuchten Ufer,Primula elatior (Hohe Schlüsselblume) 15/25, IV-V, gelb Frühlingsblüher, auch im Schatten und am frischen Ufer Streupflanze/Z, KP. frondosa (BulgarischeMehl-Primel) 10/20, IV, rosa robuster als die heimische Primula farinosa Streupflanze/KRhinanthus angustifolius (Klappertopf) 30-40, VI-VII, gelb einjähriger Halbschmarotzer mit langer Blütezeit Z, KSarracenia flava (GelbeSchlauchpflanze) 30-80, V-VI, gelb dekorative Blätter, ausdauernd bei leichtem Winterschutz wertvoller Strukturbildner,

Solitärpflanze/H, ZS. purpurea (Braunrote Schlauchpflanze) 10-20, V-VI, rot gewölbte, rot gemusterte Blätter, gut winterhart Begleitpflanze/H, ZSuccisa pratensis (Gewöhnlicher 20/70, VII-IX, violett- Spätsommerblüher, Solitärpflanze mit starker Z, KTeufelsabbiss) blau VersamungstendenzSwertia perennis (Blauer Sumpfstern) 10/40, VI-VII, violett sehr langsamwüchsige Rarität Streupflanze/Z, KTofieldia calyculata (Simsenlilie) 20/30, V-VI, gelb gut neben Sumpf-Gladiolen und Orchideen Begleitpflanze/Z, KTrollius europaeus (Europ. Trollblume) 20/50, V-VI, gelb für die Sumpfzone von Bachläufen Solitärpflanze/Z, KT. pumilus (Kleine Trollblume) 10/20, V-VI, gelb wirkungsvoll zwischen kleinwüchsigen Gräsern oder Begleitpflanze/Z, K

in feuchten SteinanlagenVaccinium macrocarpon 10, VI, weiß lange, kriechende Triebe, wird im Hochmoor oft lästig Bodendecker/H, Z(Großfrüchtige Moosbeere)V. oxycoccus (Gewöhnliche Moosbeere) 5, VI-VII, rosa durchzieht Moospolster Bodendecker/H

Gräser

Carex capillaris (Haarstielige Segge) 10/20, V-VII schwachwüchsige, hübsche Kleinsegge, wirkungsvoll in Begleitpflanze/Z, Knassen Steinfugen und an schmalen Bachläufen

C. davalliana (Davalls-Segge) 10-20, IV-VII dauerhafter Bodendecker, männliche Pflanzen mit gelben, Bodendecker/Z, Kweibliche mit weißen Blütenährchen und ab Mai mit schwarzbraunen, stacheligen Fruchtständen

C. diandra (Draht-Segge) 30-50,V-VII recht hohe, nicht wuchernde Art für d. Übergang zur Solitärpflanze/Z, KFlachwasserzone; Wirt für Klappertopf und Läusekraut

C. flava subsp. flava (Gelb-Segge) 20/30, IV-VII auffallendes Begleitgras, anfangs Selbstaussaat, wird Begleitpflanze/Z, Kin dichten wiesenartigen Beständen wieder verdrängt

C. viridula (Späte Gelb-Segge) 10/15, V-VIII Kleinausgabe der Gelb-Segge, blüht später, Begleiter Bodendecker/Z, Kschwachwüchsiger Kalkmoorpflanzen

Eleocharisquinqueflora (Armblütige 10/15, V-VII ausläufertreibendes, dünntriebiges Gras der Kalkmoore Bodendecker/KSumpfsimse)Eriophorum latifolium (Breitblättriges 15/70, V-VII sehr dekorativ, wuchert nicht, gedeiht als einzige Begleitpflanze/Z, KWollgras) Eriophorum-Art auf kalkreichen Substraten

wassergarten

22 Gartenpraxis Nr. 6/2005

Darlingtonia californica und Drosera bina-ta, ausgebracht. Über locker verteilte um-gestülpte Kunststoff-Gitterkisten wird einSchutzvlies gezogen, das durch aufgeleg-tes Koniferenreisig fixiert und optisch ka-schiert wird.

Pflanzenbeschaffung

Da die verwendeten Moorpflanzen imHandel leider noch kaum erhältlich sind,wurde das Material überwiegend selbstherangezogen. Als Basis dienten Saatgutaus botanischen Gärten, Versuchspflan-zen von populationsbiologischen Unter-suchungen und Mutterpflanzen ausGärtnereien. Bei Zukauf müsste man mitetwa 2 bis 2,50 R für Gräser und leichtvermehrbare Blütenpflanzen sowie mit

bis zu 15 R für Besonderheiten, wie etwafleischfressende Pflanzen oder Orchideen,rechnen. Für die Gesamtbepflanzung desBadeteiches wären bei normalem Ein-kauf über Staudengärtnereien etwa2000 R für das Pflanzenmaterial zu kal-kulieren. An der Hochschule Anhalt inBernburg laufen Versuche zur Herstel-

lung verlegefertiger Pflanzmatten für dieUferzone mit dem Ziel, eine kostengünsti-gere Ansiedlung von Moorvegetation zuermöglichen.

Auch wenn die Kosten des Pflanzgutesderzeit noch relativ hoch angesetzt wer-den müssen, ist eine Umpflanzung vonSchwimmteichen mit Moorpflanzeneine interessante Variante mit hohemErlebniswert. Der zeitliche Pflegeaufwandist gering, wenn Fremdgräser und -kräu-ter rechtzeitig entfernt werden. Haupt-problem dürfte derzeit die Beschaffungdes Pflanzenmaterials sein, das unbe-dingt in die Sortimente von Wasserpflan-zengärtnereien aufgenommen werdensollte.

Wolfram Kircher

Literatur Kircher, Wolfram: Wasserpflanzen für denGarten. Ulmer Verlag, Stuttgart, 1996.Maier, Erich: Das Moor im eigenen Garten.Paul Parey Verlag, Berlin, 2000.Borchardt, Wolfgang: Pflanzenverwendungim Garten- und Landschaftsbau. DerGärtner 6. 2.Aufl. Ulmer Verlag, Stuttgart,1999.

Pflanzen für das künstliche Moor am Teichufer (Fortsetzung)Art Beschreibung Eigenschaften Verwendung/Moorart

(Höhe in cm,Blütezeit)

Gräser

Eriophorum russelianum 15/30, V-VII kriecht mit Rhizomen im Torfmoos oder lockerem Begleitpflanze/H, Z(Russisches Wollgras) Substrat, wuchert aber nieE. vaginatum (Scheiden-Wollgras) 30/60, IV-VI Charakterart der Hochmoore Solitärpflanze/HMolinia caerulea (Blaues Pfeifengras) 20/70, VIII-X prägt den Spätsommeraspekt feuchter Streuwiesen, Solitärpflanze/H, Z, K

wegen der Versamung nur wenige Exemplare einbringen,vor dem Samenfall zurückschneiden

Nardus stricta (Borstgras) 20, VI-VII nur auf saurem Substrat, an Standorten von nass bis Bodendecker/Begleit-mäßig trocken pflanze/H

Rhynchosporaalba (WeißesSchnabelried) 20-30, VIII-IX feines Gras ohne relevanten Platzbedarf Streupflanze/H, ZR. fusca (Braunes Schnabelried) 10-30, V-VI rasenartiger Wuchs, für nasse Bereiche Begleitpflanze/H, ZSchoenus ferrugineus (RostrotesKopfried) 20-30, V-XII unentbehrlich im nassen Kalksumpf, ziert ganzjährig mit Begleitpflanze bis

kleinen braunen Köpfchen Bodendecker/KS. nigricans (Schwarzes Kopfried) 30-50, V-XII höher als S. ferrugineus, breiterer, leicht übergeneigter Solitärpflanze/K

Wuchs, nur vereinzelt einstreuenTrichophorumalpinum (Alpen-Haarsimse) 20, V-VII rasenartiger, sehr langsamer Wuchs Begleitpflanze bis

Bodendecker/H, ZT. cespitosum (Rasen-Haarsimse) 20-25 gelbe Herbstfärbung Begleitpflanze/H, Z

Torfmoose

Sphagnum rubellum rot gefärbte, große Köpfchen Bodendecker/Hund S. magellanicumS. angustifolium grün, fein strukturiert, große Köpfchen Bodendecker/HS. squarrosum grün, abstehende Blättchen, großköpfig; Bodendecker/H, Z

sehr nasse PlätzeS. palustre grüne, dicke Köpfchen, grob strukturiert; wüchsigste Art Bodendecker/H, Z

Auf die Nennung von Röhrichtbildnern und breitwüchsigen Hochstauden wurde verzichtet, da diese in reinen Moorpflanzungen zu konkurrenzstark wären.Für das „Hochmoor“ wurden alle stark säureliebenden Arten ausgewiesen, auch wenn sie in der Natur aufgrund etwas höherer Nährstoffansprüche eher den sauren Zwischenmooren zuzuordnen sind. K = Kalkmoor, H = Hoch-/Regenmoor, Z = Zwischenmoor.

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