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(XIX .Jhrg .N .F ./1969)ein MAx HoFFMANN gewidme- tesandinhaltlichausschlieBlichderBisamrattevorbe- haltenes Festheit erscheinen, H .Petzsch OberlandwirtschaftsratDr .WilhelmFischerf Am30 .AprilvukubderBegriinderandlangjdbrige LeiterdesPflanzenschutzamtesderLandwirtschafts- kammerHannover,heuteAhlem/Hami .imAltervon 85Jahren .ErbegannseineTdtigkeitalsPflanzen- schutzfachmann1922inG6ttingeninenqerVerbindunq mitderLandwirtschaftlichenFakultdtderUniversitdt . DieVerlegungder,HauptstellefurPflanzenschutz" fiffirteer1923durch .Ermeistertedamalsandinden folgendenJahrendiedurchdieWirtschaftsdepression entstehendenSchwierigkeiten,denendanachderall- mahlicheAufbauinfolgederzunehmendenBedeutung desPflanzenschutzesfolgte.NachzweimaligerAus- bombungderDienststelleerfordertederWiederauf- baunachdem2 .WeltkriegalleseineKrdfte,vor alleminHinblickaufdieinfolgeneuerAufgaben notwendigwerdendeNeuorganisation,diedurch raumlicheBeengtheitseinerDienststelleerschwert wurde .Ererreichte1949dasRuheaRenAberauch danachnahmerragesInteresseanallenFortschritten, diederPflanzenschutzdamalserzielte,andanden VorgdngeninnerhalbseinesAmtes .- Dr .W. FISCHER wareinregsamerMann,derallemNeuenaufgeschlos- senwar,andkannsoindieReihederergestelltwer- den,dieamAufbaudesdeutschenPflanzenschutz- dienstesmaBgeblichbeteiligtwaren .Erwarbeialler LebhaftigkeiteingutigerandliebenswerterMann, deresverstand,seinenjungenMitarbeiternand SchiilernKenntnissezuverwittelnandInteresseab- zugewinnenandsieanzuleiten.Siewardenseinerin Dankbarkeitgedenken . Gersdorf 21.InternationalesSymposiumfiberP s Am6 .Mai1969fandanderLandwirtschaftlichen HochscbuleinGent,das21 .InternationaleSymposium furPhytopharmazieandPhytiatriestatt .Diesehr gutorganisierteTagung,anwelcherca .500Teilneh- merausetwa30verschiedenenStaatenEuropasand ausUberseevertretenwaren,fandunterdemVorsitz desEhrenprasidentenProf .Dr .h.c .Ir.J. VANDEN BRANDE anddesPrasidentenProf .InR .ItKmsstatt. NacheinleitendenBegri!Bungswortenfolgteinder PlenarsitzungeinVortragvonE . BILIOTTI( fiber,EntwicklungderLandwirtsc andFortschritteaufdemGebiete Zoologie",inweldhem,derbetrdditlichenFort- schritteinderEntwicklungneuerBekampfungsmittel, sowieimStudiumderBiologieandOkologieder HauptschadlingevonKulturpffanzenimLaufederletz- ten20Jahregedachtwurde,dieeineneinheitlichen SchutzderverschiedenenKulturengewdhrleisten .Die AnwendungandEinbringungderMittelerfolgtein systematischerWeise,nacheineinffirjadeKulturfest- gelegtenZeitplan.DieseLagehatsichaberinzwischen durchdasAuftreteneinerstandigzunehmendenZahl von -- gegeniberPestiziden - resistentenRassen einerseitsanddurchdieErkenntnisderschddlichen NebenwirkungendieserMittelandererseitsweitgehend gedndert .DurchdiejetzigeEntwicklunginderLand- wirtschaft,dasheiBtdurdidieUberproduktioninder Landwirtschaft,liegtdasZielderSchddlingsbekamp- fungnichtmehrinProduktionssteigerung,sondernin derSicherungderNachhaltigkeitderProduktion,Errei- ChunghochwertigerQualitatderProdukteandbester ResultatebeieinemMinimumanKosten .Feinere,ren- tablereMethodenderBekampfungmilssenerforsdit, integrierterPflanzenschutzbetriebenwerdenandder biologischenBekampfungvorderdiemischenBekdmp- fungderVorzuggegebenwerden,DieFortsdiritteder BiologischenBekampfungwareninletzterZeitbereits augenscheinlich,jedochsinddievorliegendenProdukte nochzuwenigzahlreich .Eineeinheitlichegesetzliche Regelungderzul4ssigenInsektizidTilckstandeinden Rundschau 141 Pflanzenbest5ndenwirdgefordert .Weiterswirddie ForderungouchIntensivierungderAnstrengungenauf phytosanitdremGebiet,nachtotalerZusammenarbeit vonWissenschaftlernmitdenForschernderIndustrie erhoben,danurdannentscheidendeFortschritteim logischenandharmonischenSchutzderKulturpflanzen erzieltwardenkonnen . HierauffolgteeinauBerordentlidiinteressanter VortragvonFrauA . KAARS SIJPESTEIJN (Organisch ChemischInstituutTNOUtrecht,Nederlands)fiber ,,AspektenatUrlicherKrankhei"resi- stenzin Pflanzen" .Verschiedenebiodiemi- scheMechanismen,diefurdienatifflicheResistenzder PflanzegegenPilzkrdnkheitenverantwortlichsind, wurdenbesprochen . DerPilzscheidetspezifischeProdukteaus,aufdie diePflanzemitknerenzymatAchenOxydationrea- giert,diezurBildungvonStoffenffilirt,diedenPilz abtdten.DieAbwehrderPflanze,sowiederPilzbefall k6nnensehrspezifischsein .DiegemachtenFeststel- lungenwerdenausfillirlichbeiderAnfdlligkeitver- schiedenerApfelsortenand-ArtengegendberSchorf (ErregerVenturiainaequalis)erbrtert .Weiterswurden Untersuchungenan Populustrichiocarpa gegenfber Anf8lligkeitvonDotichizapopuleavorgenommen .Die ErkenntnisvonMechanismenderPflanzezurnatidr- lichenPilzresistenzk6nntefurdieEntwicklungneuer PraparatezumSchutzederPflanzengegenKrankhei- tenrichtungsgebendsein .ImAnschluBandiebeiden vorerwdhntenVortragederPlenarsitzungbegannen dieeinzelnenSektionen(A-Fand2Spezialsektionen : 1 .RilckstdndevonPfianzenschutzmittelninWirbel- tierenand2 .Anwendungsm6glichkeitenvonPflanzen- wachstumsregulatoreninLandwirtschaftandGarten- bau)mitihremArbeitsprogramm,dasca .90Kurz- vordligemitanschlieBendenDiskussionenzumvorge- tragenenThema,umfalite .DaesindiesemRahmen niditm6glichistfiberalleReferatezuberichten,wer- denbiernuretwasausfillirlichereinigeVortrdgeder SektionenBandCbehandelt . BACHMANN F . :BekampfungvonBoden- insekten,insbesondereWurzelflie- gen,mitdemAcetal-CarbamatSapre- conCO(=CI0015) .EinevonderCIBAA.G . Schweiz,voreinigenJahrenneuerschlosseneGruppe derAcetalcarbamateentlidUeineReiheinteressanter Insektizide,vondenensicheinesgutzurBekampfung vonBodeninsekteneignet .DieerfolgreicheAnwen- dungvonSpritzpulverandGranulatzurBekampfung derKohl-,Rettich-andM6hrenfliege,sowiedieDurch- filbrungderErfolgskontrollewurdeanverschiedenen Versuchener6rtert .DiePflanzenvertrdglidikeitdes Mittelsistsehrgut,inmanchenFallenkormteWadis- tumssteigerungbeobachtetwarden .DasMittelistauth zurBekampfungvonTausendfiiBlerngeeignet,hin- gegenzurBekampfungvonDrahtwilrmernweniger geeignetalsandereInsektizide . BRUNEL,E.,M .HAs- coET andJ, MISSONTER (EcoleNationaleSup6rieure d'Agriculture,Rennes,Frankreidi) :Anweudungs - m6glichkeitenorganischerPhosphor- saureverbindungensumSchutzder M6hrenku"urenimWestenFrank- reichsgegen Psilarosae FAB . (Dipt .Psilidae) Verfahren,WirksamkeitandRtick- stando .DieResistenzvonPsilarosae-Stdmmen gegenchlorierteKohlenwasserstoffeanddieSdiwie- rigkeitenbeiderAnwendungandererInsektizide, warenAnIaBzueingehendenStudienfiberdieBiologie derKarottenfliegeandverschiedenerBek4mpfungs- m6glichkeiten .ImWestenFrankreichserstrecktsich - durchdasmildeKlimabedingt - dasSchlupfender Fr-dhjahrspopulationvon Psilarosae fibereinenlange- renZeitraum,sodaBdieBekampfungderImagines, wegenderzahlreichenFlilge,wiederholterfolgen mull.EswurdedaherzurBodenbekdmpfungiiberge- gangenanddieAnwendungfolgenderInsektizidebei derAussaat :Chlorovinfos,Diazinon,Diethion,Dyfo- nat, Trichloronat andTrithion,mitdeneneinguter

21. Internationales Symposium über Pflanzenschutz

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(XIX. Jhrg. N. F ./1969) ein MAx HoFFMANN gewidme-tes and inhaltlich ausschlieBlich der Bisamratte vorbe-haltenes Festheit erscheinen,

H. Petzsch

Oberlandwirtschaftsrat Dr. Wilhelm Fischer fAm 30. April v ukub der Begriinder and langj dbrige

Leiter des Pflanzenschutzamtes der Landwirtschafts-kammer Hannover, heute Ahlem/Hami . im Alter von85 Jahren . Er begann seine Tdtigkeit als Pflanzen-schutzfachmann 1922 in G6ttingen in enqer Verbindunqmit der Landwirtschaftlichen Fakultdt der Universitdt .Die Verlegung der ,Hauptstelle fur Pflanzenschutz"fiffirte er 1923 durch. Er meisterte damals and in denfolgenden Jahren die durch die Wirtschaftsdepressionentstehenden Schwierigkeiten, denen danach der all-mahliche Aufbau infolge der zunehmenden Bedeutungdes Pflanzenschutzes folgte. Nach zweimaliger Aus-bombung der Dienststelle erforderte der Wiederauf-bau nach dem 2. Weltkrieg alle seine Krdfte, vorallem in Hinblick auf die infolge neuer Aufgabennotwendig werdende Neuorganisation, die durchraumliche Beengtheit seiner Dienststelle erschwertwurde. Er erreichte 1949 das RuheaRen Aber auchdanach nahm er rages Interesse an allen Fortschritten,die der Pflanzenschutz damals erzielte, and an denVorgdngen innerhalb seines Amtes . - Dr. W. FISCHERwar ein regsamer Mann, der allem Neuen aufgeschlos-sen war, and kann so in die Reihe derer gestellt wer-den, die am Aufbau des deutschen Pflanzenschutz-dienstes maBgeblich beteiligt waren. Er war bei allerLebhaftigkeit ein gutiger and liebenswerter Mann,der es verstand, seinen jungen Mitarbeitern andSchiilern Kenntnisse zu verwitteln and Interesse ab-zugewinnen and sie anzuleiten. Sie warden seiner inDankbarkeit gedenken.

Gersdorf

21. Internationales Symposium fiber P sAm 6. Mai 1969 fand an der Landwirtschaftlichen

Hochscbule in Gent, das 21 . Internationale Symposiumfur Phytopharmazie and Phytiatrie statt . Die sehrgut organisierte Tagung, an welcher ca. 500 Teilneh-mer aus etwa 30 verschiedenen Staaten Europas andaus Ubersee vertreten waren, fand unter dem Vorsitzdes Ehrenprasidenten Prof. Dr. h . c . Ir. J. VAN DENBRANDE and des Prasidenten Prof. In R. It Kms statt.Nach einleitenden Begri!Bungsworten folgte in derPlenarsitzung ein Vortrag von E . BILIOTTI (fiber ,Entwicklung der Landwirtscand Fortschritte auf dem GebieteZoologie", in weldhem, der betrdditlichen Fort-schritte in der Entwicklung neuer Bekampfungsmittel,sowie im Studium der Biologie and Okologie derHauptschadlinge von Kulturpffanzen im Laufe der letz-ten 20 Jahre gedacht wurde, die einen einheitlichenSchutz der verschiedenen Kulturen gewdhrleisten. DieAnwendung and Einbringung der Mittel erfolgte insystematischer Weise, nach einein ffir jade Kultur fest-gelegten Zeitplan. Diese Lage hat sich aber inzwischendurch das Auftreten einer standig zunehmenden Zahlvon -- gegeniber Pestiziden - resistenten Rasseneinerseits and durch die Erkenntnis der schddlichenNebenwirkungen dieser Mittel andererseits weitgehendgedndert. Durch die jetzige Entwicklung in der Land-wirtschaft, das heiBt durdi die Uberproduktion in derLandwirtschaft, liegt das Ziel der Schddlingsbekamp-fung nicht mehr in Produktionssteigerung, sondern inder Sicherung der Nachhaltigkeit der Produktion, Errei-Chung hochwertiger Qualitat der Produkte and besterResultate bei einem Minimum an Kosten . Feinere, ren-tablere Methoden der Bekampfung milssen erforsdit,integrierter Pflanzenschutz betrieben werden and derbiologischen Bekampfung vor der diemischen Bekdmp-fung der Vorzug gegeben werden, Die Fortsdiritte derBiologischen Bekampfung waren in letzter Zeit bereitsaugenscheinlich, jedoch sind die vorliegenden Produktenoch zu wenig zahlreich . Eine einheitliche gesetzlicheRegelung der zul4ssigen InsektizidTilckstande in den

Rundschau 141

Pflanzenbest5nden wird gefordert . Weiters wird dieForderung ouch Intensivierung der Anstrengungen aufphytosanitdrem Gebiet, nach totaler Zusammenarbeitvon Wissenschaftlern mit den Forschern der Industrieerhoben, da nur dann entscheidende Fortschritte imlogischen and harmonischen Schutz der Kulturpflanzenerzielt warden konnen .Hierauf folgte ein auBerordentlidi interessanter

Vortrag von Frau A . KAARS SIJPESTEIJN (OrganischChemisch Instituut TNO Utrecht, Nederlands) fiber,,Aspekte natUrlicher Krankhei"resi-stenz in Pflanzen" . Verschiedene biodiemi-sche Mechanismen, die fur die natiffliche Resistenz derPflanze gegen Pilzkrdnkheiten verantwortlich sind,wurden besprochen .Der Pilz scheidet spezifische Produkte aus, auf die

die Pflanze mit kner enzymatAchen Oxydation rea-giert, die zur Bildung von Stoffen ffilirt, die den Pilzabtdten. Die Abwehr der Pflanze, sowie der Pilzbefallk6nnen sehr spezifisch sein. Die gemachten Feststel-lungen werden ausfillirlich bei der Anfdlligkeit ver-schiedener Apfelsorten and -Arten gegendber Schorf(Erreger Venturia inaequalis) erbrtert . Weiters wurdenUntersuchungen an Populus trichiocarpa gegenfberAnf8lligkeit von Dotichiza populea vorgenommen. DieErkenntnis von Mechanismen der Pflanze zur natidr-lichen Pilzresistenz k6nnte fur die Entwicklung neuerPraparate zum Schutze der Pflanzen gegen Krankhei-ten richtungsgebend sein . Im AnschluB an die beidenvorerwdhnten Vortrage der Plenarsitzung begannendie einzelnen Sektionen (A-F and 2 Spezialsektionen :1. Rilckstdnde von Pfianzenschutzmitteln in Wirbel-tieren and 2. Anwendungsm6glichkeiten von Pflanzen-wachstumsregulatoren in Landwirtschaft and Garten-bau) mit ihrem Arbeitsprogramm, das ca. 90 Kurz-vordlige mit anschlieBenden Diskussionen zum vorge-tragenen Thema, umfalite. Da es in diesem Rahmennidit m6glich ist fiber alle Referate zu berichten, wer-den bier nur etwas ausfillirlicher einige Vortrdge derSektionen B and C behandelt.BACHMANN F . : Bekampfung von Boden-

insekten, insbesondere Wurzelflie-gen, mit dem Acetal-Carbamat Sapre-con CO (=CI0015). Eine von der CIBA A. G .Schweiz, vor einigen Jahren neu erschlossene Gruppeder Acetalcarbamate entlidU eine Reihe interessanterInsektizide, von denen sich eines gut zur Bekampfungvon Bodeninsekten eignet. Die erfolgreiche Anwen-dung von Spritzpulver and Granulat zur Bekampfungder Kohl-, Rettich- and M6hrenfliege, sowie die Durch-filbrung der Erfolgskontrolle wurde an verschiedenenVersuchen er6rtert. Die Pflanzenvertrdglidikeit desMittels ist sehr gut, in manchen Fallen kormte Wadis-tumssteigerung beobachtet warden. Das Mittel ist authzur Bekampfung von TausendfiiBlern geeignet, hin-gegen zur Bekampfung von Drahtwilrmern wenigergeeignet als andere Insektizide . BRUNEL, E., M. HAs-coET and J, MISSONTER (Ecole Nationale Sup6rieured'Agriculture, Rennes, Frankreidi) : A n w e u d u n g s -m6glichkeiten organischer Phosphor-saureverbindungen sum Schutz derM6hrenku"uren im Westen Frank-r e i c h s g e g e n Psila rosae F A B . (Dipt . Psilidae)Verfahren, Wirksamkeit and Rtick-s tan do. Die Resistenz von Psila rosae-Stdmmengegen chlorierte Kohlenwasserstoffe and die Sdiwie-rigkeiten bei der Anwendung anderer Insektizide,waren AnIaB zu eingehenden Studien fiber die Biologieder Karottenfliege and verschiedener Bek4mpfungs-m6glichkeiten. Im Westen Frankreichs erstreckt sich- durch das milde Klima bedingt - das Schlupfen derFr-dhjahrspopulation von Psila rosae fiber einen lange-ren Zeitraum, so daB die Bekampfung der Imagines,wegen der zahlreichen Flilge, wiederholt erfolgenmull. Es wurde daher zur Bodenbekdmpfung iiberge-gangen and die Anwendung folgender Insektizide beider Aussaat : Chlorovinfos, Diazinon, Diethion, Dyfo-nat, Trichloronat and Trithion, mit denen ein guter

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142 Rundsc

Schutz der FAh- and Sommerkuituren erreicht werdenkonnte, empfohlen. Die Witterung im Sommer ist maB-gebend fur das Vorkommen oder Fehlen einer Dia-pause. Die Uberwinterung erfolgt als Puppe, Larvenk6nnen aber his zum Februar hin gefunden werden.Es wurden Untersuchungen fiber die Flilge erwach-sener Weibcben mittels farbiger Fallen durchgefiffirt,die Anwendung der gelben Fallen wurde exdr-tert . Es folgte sodann ein weiterer Vortrag fiber dieKarottenfliege : Biologischer Zyklus der146hrenfliege im. Jahre 1968 and Re-sultate eines ersten chemischen Be-kdmpf ungsversuches von BIERNAUXund SEUTIN(Centre de Recherches Zoologiques Appliquees IRSIA,Gembloux), die gleichfalls Untersuchungen fiber dieBiologie von Psila rosae vornahmen and durch regel-m&Bige Entnahmen von Karotten and Bodenproben,die versdhedenen Entwickiungsstadien der Larven,der Puppen, sowie das Aussdihipfen der M6hrenfliegestudierten and den biologischen Zyklus dieser Artk1dren kormten, Bei Anwendung von 4 veradhiedenenBodeninsektiziden and zwei Behandlungen zeigte side

der Diskussion wurde da-Bek&mpfung der Mdhren-

Eigenscbezeichnet ;erfolgt sowolLuftkapillarsystem . Die Wirkungsdauer im Boden 1stsehr lange, so daB auch langlebige Kulturen wader ganzen Vegetationsperiode ausreichend ges(werden. Das Rldckstandsverhalten diesel Mittels 1st

ig, es verbleiben keine toxikologisch bedenk-i'tckstande, Die wirtschaftlich wichtige Kleine

Koldiliege hat bereits infolge der wiederbolten Be-kdmpjtingen eine babe Resistenz gegen chlorierteKohlenwasserstoffe erreicht, so daB Trichloronat als

es Bekanipfungsmittel groBe Bedeutung zu-Prdparat kann auch gegen alle ubrigenGetreidefliegen (z . B. Phorbia antique,

der Brachfliege) erfoigreich ange-beiBende Bodeninsek-

otis, Engerlinge usw.Uber :auf die Kon-

Methyl-

anrind Aphis nasturlii

festgestellt, do!) die gepriiften Organozeilgebundeae Gittwirkung besitzen, wietaktais(Atizide tvpisch ist, weiters daB die Giftwir-kung ,,,, eiL iiidit i ,.in dosis-, sondern auch temperatur-bedJnqt ist. Bei Deraeton-.Methyl war die Giftwir-Mquo! "TwO.Aitch k- !ir7er als bei Dimethoate . Eswuide weitersfestgestellt, dal3beideVerbindungenbeiden untersuchten Llatlausarten einen positiven Tem-peraturkoeffizienten besitzen.

Moglichst groBe Temperaturunabhangigkeit der Wir-kung des Insektizides ist gerade bei Blattlausbekiimp-fungsmittel zu fordern . In Sektion C wurden im Laufedes Nachmittags folgende Vortr9ge gehalten : EVENHUIS,H. (Instituut voor Plantenziektenkundig Onderzoek,Wageningen, Niederlande) : C i r r o s p i I u s v i t t a -tus, ein wichtiger jedoch nicht gut an-gepaBter Parasit des Apfelblattrainie-rers Stigmella malella . Wiihrendin friiherenUntersuchungen nachgewiesen wurde, daB C. vittatusein wichtiger Parasit des Apfelblattminierers Stigmellamalella ist, ergaben sp8tere Untersuchungen, daBWirt and Parasit in phanologischer Hinsicht nicht gut

Die Mebrzahl der Parasitenimaginesgehen verloren, da die Minierraupen

spat erscheinen . Erst ini Spatsommerdie Zahl der Parasiten wieder stark

zu, zu einem Zeitpunkt wo sich der gr6Bte Teil derMinierer bereits Ln Puppenstadiumm im Boden zurUberwinterung befindet . Auf die groBe Bedeutung

entueller Zwischenwirte wird hingewiesen. BRUNEL,and J. MISSIONIER (tcole Nationale Sup6rieure

Rennes, Frankreich) : BRUNEL berichtetev o n Hylemia antiqueauf verschiedenen

Zusam-Die Ndhr-

;ielt wurden

fiberder 1 .im Friiand He

asynthemenhangb6den mit denenenthalten Weizenkeim~Mischungen von Vitaminen and Mineralsaizen . DieZuchtergebnisse sind auf diesen Nahrb6den die glei-chen wie auf Zwiebeln bei Temperaturen von 10, 15,20 and 25 Grad, sind jedoch geringer bei einer Tem-peratur von 30 Grad ; die Puppen sind meistens etwas

ie Larvenentwicklung verlduft langsa-mer. Die Fruchtbarkeit der Imagines and die Lebens-Rihigkeit der Eier auf kiinstlichen Nahrb6den war zu-friedenstellend . AbscblieBend wurde die Zusammen-setzung des verwendeten Ndhrbodens angegeben :70 g Weizenkeimpulver, 40g Trockenhefe, 6 g Vita-minmischung, 4 g Mineralsalzmischung, 0,4 g Natrium-benzoat, Ojq Nipagin, 40 g Agar-Agar, etwa 330 mlWasser. Fur 100 Bier werden etwa 50 g Nahrbodenverwendet . HERVELOT, L ., P. MOERMAN and A . GILLARD(Centrum voar Toegepaste Zo6logische Onderzoekin-gen IWONL, Gent, Rijksuniversiteit, Gent, Rijksfacul-teit der Landboewwetenschappen, Gent) : U b e r d i eabstoBende Wirkung kiins"ich erzeug-ter Ultraschall-Impulse auf das Ver-halten von Nachtschmetterlingen. ZuBeMnn des von HERVELuT gehaltenen Kurzvortrageswurde eine Lichtfalle, wie sie zu den Versuchen ver-wendet wurde, vorgeftihrt and das Funktionieren or-Idutert. Im Gegensatz zu fTfheren Versuchen wurdenUltraschall-Impulse an Stelle von kontinuierlichen Ul-traschallwellen verwendet. Die Versudie wurden in(Lei verscbiedenen Gebieten (Ursel, Bottelare, zeit-

Gent and Melle) mit je 2 Fallen (mit and ohne) insgesamt 156 Nddite hindurch vargenom-

men. Die gefangenen, in Chloroform abget6teten Fal-ter wurden his zur Art bestimrqt . Bei einer Frequentvon 50 KHz and einer Intensitdt von 80 dB (1 m vonder Schallquelle entfernt gemessen) wurde eine aus-geprdgte abstoBende V1rkung des Ultraschalls aufbestiminte Nachtschmotterlinge festgestellt. Anschlie-Bend beriditete C. CAGNIXAi (Faculte' des Sciences,Orsay, Frankreich) fiber : U n t e r s u c h u n g e nfiber Noctuida(-Populationen mittelsL i c h t f a I I e n . Im Chevreusetal wurden mittelsLichtfallen (Jermy-Typ) in allen Mchten, wdhread

Jahres die Population der Noctuiden studiert .t Juli war beziiglich der verschiedenen Arten

Arten) der ergiebigste, der Monatdie graBten Fangzahlen . Es wurdenErgebnisse beaVy1ida des Mann-

bei den FallenRingen angege-Nachtschmetter-

ier Khre

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hindurch weitergefiihrt werden . Die Ergebnisse derUntersuchungen von funf Nachtschmetterlingsarten,der Zusammenhang zwischen den Populationsdichtender einen auf die nachste Generation oder des einenauf das nachstfolgende Jahr, die Stabilitat der Periodenmaximalen Fanges, sowie die Beziehungen mit Migra-tionserscheinungen bei bestimmten Arten wurdeneingehend besprochen.

Prof. Rurxizz A. (Servicio Especial de Plagas Fore-stales, Spanien) : Mikrobiologische Be-kampfung gegen Forstschadlinge . Dieverschiedenen Methoden der mikrobiologischen Be-kampfung mit Hilfe von Viren and Bakterien zurSchadlingsbekampfung im Walde wurden eingehendbehandelt and die Schwierigkeiten aufgezeigt. DieWirkung des biologischen Materiales erfolgt bei In-sekten peroral, bei Pilzen meistens perkutan, es istdaher die Einheitlichkeit der Verteilung der mikro-biologischen Suspensionen ebenso wie die Einbringungzum optimalen Zeitpunkt ausschlaggebend fur den Be-kampfungs-Erfolg. Fin weiteres Problem ist die Her-stellung der Produkte, ihre Haltbarkeit and Lagerfahig-keit, damit sie bei Massenvermehrungen in ausrei-

Buchbesprechungen

Talhouk Abdul Mon'im, S .: Insects and mites Injuriousto Crops in Middle Eastern Countries . Verlag PaulParey, Hamburg and Berlin, 1969 . Monographien zurangewandten Entomologie . Nr. 21 . 239 Seiten, 71 Ab-bildungen, 11 Tafeln. Brosch. DM 36,-, fur Bezieherder Zeitschr . f . angew. Entomologie DM 32,-.Einleitend weist Verf. darauf hin, daB 80 0/o der Be-

volkerung des mittleren Ostens direkt oder indirektvon der Landwirtschaft leben. Dementsprechend ist dieKenntnis der schadlichen Arthropoden der Kultur-pflanzen von allergroBter Bedeutung. Zunachst werdendie sehr unterschiedlichen ortlichen Gegebenheiten inden vom Verf. bearbeiteten Landern Libanon, Syrien,Jordanien, Trek and Ost-Arabien, in denen der Autorseit 1934 die verschiedensten Schadlingsprobleme stu-diert hat, geschildert. Es werden sodann in nach denwichtigsten Kulturpflanzen angeordneten Listen die andiesen festgestellten Schadlinge angefiihrt; diese Auf-stellung 1st zugleich ein Schliissel, der die Bestimmungder wichtigsten Schadlinge nach dem Schadensbild er-moglicht . In einer Anzahl von Tabellen sind die vonden einzelnen Kulturen eingenommenen Flachen, sowiedie Ertrage in den behandelten Landern zusammenge-stellt. AnschlieBend werden die verschiedenen Metho-den der Vorbeugung and der Schadlingsbekampfungsowie die ZweckmaBigkeit and Moglichkeit ihrer An-wendung im Mittleren Osten erortert . Im Hauptteil desWerkes werden Morphologie, Verbreitung, Biologie,Schaden sowie Bekampfung der wichtigsten Schadlingebehandelt. In aufeinanderfolgenden Kapiteln sind dieschadlichen Acarina, Thysanoptera, Orthoptera, Hemi-ptera, Homoptera, Coleoptera, Lepidoptera, Hymeno-ptera and Diptera zusammengefailt . Bei den einzelnenSchadlingen wird deren Kennzeichnung gegeben, Bio-logie, Okologie, Schaden and Bekampfung dargestellt .Stets wird auf den EinfluB der unterschiedlichen ort-lichen Gegebenheiten hingewiesen, die auch bei derBekampfung zu beriicksichtigen sind . Bei den einzel-nen Schadlingsarten werden auch die Rauber andParasiten (soweit bekannt) angefiihrt . Zahlreiche sehrgute Abbildungen begleiten den Text . Das Werk ist- and dies empfindet man bei jeder Zeile - richtigaus dem Erleben des Forschers geschopft and fuBt aufeigener langjahriger, griindlicher Forschertatigkeit. Esist die beste zusammenfassende Bearbeitung derschadlichen Arthropoden des Mittleren Ostens . EinePionierleistung! Man darf Verfasser and Verlag zudem Buch begluckwunschen, das nicht nur fur die

Berichte

Berichte

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chender Menge zur Verfiigung stehen . Es werden Bei-spiele verschiedener Anwendung von Viren z . B .gegen Neodiprion sertifer, Neodiprion swainei, Diprionhercyniae, Pieris brassicae, Prodenia litura, Thaume-topoea pityocampa, Malacosma neustria, usw . an-gefiihrt. Bekampfungen mit Hilfe von Beauveria bas-siana in RuBland and Polen gegen Kartoffelkafer Bo-wie unter Verwendung von Beauveria tenella gegenMelolontha melolontha wurden eingehender behan-delt. Bei sporenbildenden Bakterien erscheint es rat-sam pulverformige Praparate herzustellen, die mitHilfe geeigneter Gerate angewendet werden konnen .Suspensionsmittel werden vorwiegend zur Behandlunglandwirtschaftlicher Kulturen empfohlen. Die prak-tische Anwendung zur Schadlingsbekampfung vonForstinsekten stoat derzeit noch - infolge des Prob-lemes der gleichmlBigen Verteilung im Walde - aufSchwierigkeiten. Die Analyse der verschiedenen An-wendungsmethoden bei der mikrobiologischen Schad-lingsbekampfung IABt erkennen, daB die Bekampfungs-verfahren noch verbessert werden miissen.

A. Sinreich

behandelten Gebiete richtungweisend and unentbehr-lich ist, sondern fur die angewandte Entomologieiiberhaupt!

E. Sch.

Schmutterer, H . : Pests of Crops in Northeast and Cen-tral Africa. With particular reference to the Sudan .Gustav Fischer Verlag Stuttgart, 1969 . X . 296 Seiten,231 Abb. and 62 farbigen Abb. auf 16 Tafeln. Ganzl .DM 58,-.Im ersten Teil werden Klima, Boden, Vegetation,

Bodenkultur and wirtschaftliche Bedeutung von Pflan-zenschadlingen im Sudan beschrieben . Im zweiten Teil,dem Hauptteil des Werkes, werden die einzelnenPflanzenschadlinge behandelt . Auf die Beschreibungjeder Schadlingsart folgen ausfiihrliche Angaben fiberdie geographische Verbreitung, die FraBpflanzen, dieverursachten Schaden, die wirtschaftliche Bedeutung,Biologie and Bionomie. Bei jeder Art werden auch dieanzuwendenden Bekampfungsmethoden geschildert .Aufgenommen sind Gastropoden, Nematoden, Myria-poden, Arachnida, Insecta, Aves and schadliche Mam-malia. In einem besonderen Abschnitt wird eine sehrwertvolle Zusammenstellung der Schadlinge der ver-schiedenen Kulturpflanzen im Sudan gegeben . Derdritte Teil ist der Schilderung der Schadlingsbekamp-fung im Sudan gewidmet. Den AbschluB bilden einGlossar, ein Schlagwortverzeichnis and ein Verzeichnisder arabischen Namen . Verf. hat mit diesem Werkeine beachtenswerte Pionierarbeit geleistet, die nichtnur fur den Sudan, sondern dariiber hinaus fur vieleGebiete Afrikas - and nicht allein fur diese - vongroBtem Wert ist, werden doch die neuesten For-schungsergebnisse darin vermittelt . Das auch mit sehrguten, zum Teil farbigen Abbildungen versehene Werkmacht in gediegener Weise mit den Pflanzenschadlin-gen des bearbeiteten Gebietes, ihrer wirtschaftlichenBedeutung, Biologie and Okologie, sowie iren natiir-lichen Gegenspielern bekannt . Ein fur den Fachmannunentbehrliches Buch .

E. Sch .

Danilevskii, A., and Kuznetzov : Tortricidae, TribusLaspeyresiini. Fauna UdSSR Tom. V!l . Isdatelstvo,,Nauka", 1968, Leningrad. 635 Seiten, 469 Abb .Akademija Nauk. UdSSR. Zoolog . Inst. NovajaSerija . Nr . 98 . Ganzl. 4 Rubel, 91 Kop .Die einleitenden Kapitel sind der genauen Beschrei-

bung der Morphologie von Imago, Raupe and Puppegewidmet. Es folgen Hinweise zur allgemeinen Biolo-gie der Laspeyresiini. Die geographische Verbreitungwind an Hand typischer Verbreitungskarten unter