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26. APRIL 2010

Probleme der italienischen Etymologie

1

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ETAPPEN DER VORWISSENSCHAFTLICHEN ETYMOLOGIE

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Wiederholung wichtiger Punkte der vergangenen

Sitzung

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Kurze Wiederholung3

Die Vorwissenschaftliche Etymologie (Antike bis 18. Jahrhundert) Antikes Griechenland

Suche nach dem wahren Sinn der Wörter Mittelalter

Isidor von Sevilla. Herleitung nach formaler Ähnlichkeit und zufälligem semantischen Bezug, z.B. HOMO - HUMUS

Vgl. hierzu auch VOLKSETYMOLOGIE (PARAETYMOLOGIE) Dante Alighieri: Sprachvergleich: ähnliche Formen

verwandter Sprachen der Gegenwart (lingua oil, lingua oc, lingua si) lassen auf identische Formen in der Vergangenheit schließen

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Kurze Wiederholung4

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Kurze Wiederholung5

Die Vorwissenschaftliche Etymologie (Antike bis 18. Jahrhundert) Italien (17. und 18. Jahrhundert)

Beginn der etymologischen Lexikographie des Italienischen 17. Jahrhundert – etymologische Wörterbücher der

italienischen Gemeinsprache• Ottavio Ferrari, Origines Linguae Italicae (1676)• Egidio Menagio (= Gilles Ménage), Origini della lingua italiana

(1685) 18. Jahrhundert – etymologische Wörterbücher italienischer

Dialekte (Sizilianisch)• Giuseppe Vinci• Michele Pasqualino

Vorstufe wissenschaftlicher Studien (Quellenstudien)• Etymologische Detailstudien auf hohem wiss. Niveau (Ludovico

Muratori)

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6

Die italienische Lexikographie des frühen

19. JahrhundertsTendenzen

TendenzenAllgemein(1)Herausbildung der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft(2)Entdeckung lautlicher Gesetzmäßigkeiten bei der sprachlichen Entwicklung(3)Herausbildung der Romanistik als historisch-vergleichende Disziplin(4)Erste historische Grammatiken und Wörterbücher der romanischen Sprachen

In Italien(1)Keine gemeinsprachlichen etymologischen Wörterbücher des Italienischen(2)Etymologische Fachwörterbücher bestimmter Disziplinen(3)Einige etymologische Wörterbücher italienischer Dialekte

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Die italienische Lexikographie des frühen 19. Jahrhunderts

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Ausrichtung Im frühen 19. Jahrhundert dominieren in Italien

etymologische Fachwörterbücher

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Ital. Lexikographie

des 19. Jhs.

Bonavilla Aquilino Dizionario etimologico di tutti i

vocaboli usati in teologia… (1822)

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Ital. Lexikographie des 19. Jhs.

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Ital. Lexikographie des 19. Jhs.

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Ital. Lexikographie des 19. Jhs.

Marco Aurelio Marchi11

Ausrichtung:

Behandlung des gelehrten wissenschaftlichen

Wortschatzes

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Ital. Lexikographie des 19. Jhs.

12

Vorwort mit Angaben zur Programmatik und Struktur des

Wörterbuchs

Marco Aurelio Marchi

1828

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Ital. Lexikographie des 19. Jhs.

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Ital. Lexikographie des 19. Jhs.

Enrico Viviani: Cento osservazioni al

Dizionario etimologico delle voci dantesche (1830)

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Ital. Lexikographie des 19. Jhs.

15

Kritisch-ironische

Beurteilung von VivanisErklärung

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Ital. Lexikographie des 19. Jhs.

16

Hinweis auf Gilles

Ménageund

FrancescoRedi

Literarische Belege

Etymologische

Erklärung

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DIE HISTORISCH-VERGLEICHENDE SPRACHWISSENSCHAFT

17

Die Bedingungen der wissenschaftlichen

Etymologie

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Die historisch-vergleichende Sprachwissen-schaft

Die Historizität von Sprache diachrone Sprachbetrachtung synchrone Sprachbetrachtung

18

F. d

e Sa

ussu

re

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Die historisch-vergleichendeSprachwissen-schaft

Diachronie (< gr.: δια=dia durch, hindurch ; χρονος chronos=Zeit) Von Ferdinand de Saussure

geprägter Terminus. Es ist das Antonym von Synchronie

und ist damit ein Grundbegriff der Historischen Sprachwissenschaft, die sich mit historischen Sprachbetrachtungen befasst.

19

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Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft

20

• Im Gegensatz zur Synchronie wird in der historischen Linguistik die Sprache nicht auf einer Zeitebene untersucht, sondern ein Sprachaspekt wird innerhalb mehrerer ausgewählter (oder allen) Zeitebenen untersucht und verschiedene Sprachentwicklungsstufen werden miteinander verglichen.

AMICUM

amicu

amico amigo amiDia

chro

ne P

ers

pekti

ve

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Die historisch-vergleichendeSprachwissenschaft

Der Beginn der Historiolinguistik liegt im 19. Jahrhundert, als erstmals eine gut begründete Hypothese über Verwandtschaft unter den indoeuropäischen Sprachen aufgestellt wurde. Franz Bopp, Vocalismus, oder

sprachvergleichende Kritiken: Über J. Grimm's deutsche Grammatik und Graff's althochdeutschen Sprachschatz (1836)

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Die historisch-vergleichendeSprachwissenschaft

• Auswahl an Schriften– Vocalismus, oder sprachvergleichende

Kritiken, Berlin 1836 – Über die keltischen Sprachen, Berlin 1839– Über die Verwandtschaft der malaiisch-

polynesischen Sprachen mit dem Indogermanischen, Berlin 1841

– Über die kaukasischen Glieder des indo-europäischen Sprachstammes, Berlin 1847

– Über die Sprache der alten Preußen, Berlin 1853

– Vergleichendes Accentuationssystem, Berlin 1854

– Über das Albanesische in seinen verwandtschaftlichen Beziehungen, Berlin 1855

22

Weitere digitalisierte Schriften: http://de.wikisource.org/wiki/Franz_Bopp

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Die historisch-vergleichendeSprachwissenschaft • August Schleicher erforschte

die Zusammenhänge der indogermanischen Sprachfamilie. Die Linguistik betrachtete er als Teil der Naturwissenschaften.

• Er definierte Sprache als natürlichen Lebensbestandteil, dessen Veränderungen – analog zur Entwicklung biologischer Arten – den Gesetzmäßigkeiten der Evolution unterliegt.

23

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Die historisch-vergleichendeSprachwissenschaft Auf der Grundlage seiner

Forschungsergebnisse zeichnete er im August 1853 den Ursprung der indoeuropäischen Sprachen in einem der ersten „Stammbäume“ nach, die in der Geschichte der Sprachwissenschaft und der Biologie (z.B. von Charles Darwin) veröffentlicht wurden.

24

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Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft

25• "Die grammatik bildet einen

teil der sprachwißenschaft oder glottik. Dise selbst ist teil der naturgeschichte des menschen. Ire methode ist im wesentlichen die der naturwißenschaften überhaupt ... Eine der hauptaufgaben der glottik ist die ermittelung und beschreibung der sprachlichen sippen oder sprachstämme, d.h. der von einer und der selben ursprache ab stammenden sprachen und die anordnung diser sippen nach einem natürlichen systeme."

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Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft Die Junggrammatiker

Gruppierung von Linguisten der sogenannten Leipziger Schule, die sich Ende der 1870er Jahre in Leipzig um August Leskien (1840–1916), Karl Brugmann (1849-1919) und Hermann Osthoff (1847-1909) gebildet hatte.

26

Karl

Brug

man

n

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Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft

• Mit ihrer Hypothese der „Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze“ versuchten sie die bis dahin als Geisteswissenschaft deklarierte Sprachwissenschaft im Zeichen der Naturwissenschaft neu zu begründen. Diese Entwicklung resultierte aus dem zunehmenden Wettbewerb der Geisteswissenschaften mit den Naturwissenschaften.

27

Universität Leipzig im späten 19. jh.

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Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft • Die Junggrammatiker

vertraten in der indogermanischen und allgemeinen Sprachwissenschaft eine positivistische Richtung und folgten der Doktrin des Physiologen Emil Heinrich du Bois-Reymond (1818-1896) von der Ausnahmslosigkeit der Naturgesetze.

28

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Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft • Ihrer Auffassung nach

finden Sprachveränderungen ausnahmslos auf der Grundlage naturgegebener Lautgesetze statt. Sprachwissenschaftliche Erkenntnisse sollten ausschließlich auf beobachtbaren Tatsachen - und nicht auf Abstraktionen - beruhen.

29

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Geschichte der Historiolinguistik

• „Aller Lautwandel, soweit er mechanisch vor sich geht, vollzieht sich nach ausnahmslosen Gesetzen, d.h. die Richtung der Lautbewegung ist bei allen Angehörigen einer Sprachgenossenschaft, außer dem Fall, daß Dialektspaltung eintritt, stets dieselbe, und alle Wörter, in denen der der Lautbewegung unterworfene Laut unter gleichen Verhältnissen erscheint, werden ohne Ausnahme von der Veränderung ergriffen.“

30

Hermann Osthoff/Karl Brugmann :„Morphologische Untersuchungen auf dem Gebiete der indogermanischen Sprachen“ (Bd. 1, 1878, S. XIII)

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DIE HISTORISCH-VERGLEICHENDE SPRACHWISSENSCHAFT

VON CHRISTIAN FRIEDRICH DIEZ

BISWILHELM MEYER-LÜBKE

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Die italienische Etymologie als Bestandteil der gesamtromanischen

Etymologie

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Die wissenschaftliche Etymologie

Friedrich Christian DiezWilhelm Meyer-Lübke

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Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

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Friedrich Christian Diez (1794-1876) besuchte das Gymnasium und anschließend die Universität seiner Heimatstadt Gießen (1811–16) und Göttingen (1816–18).

Hier studierte er zunächst Klassische Philologie sowie Moderne Sprachen und Literaturen unter anderem bei Friedrich Gottlieb Welcker (1784-1868), der bei ihm das Interesse für die italienische Dichtung weckte.

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Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

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Er übersetzte Werke von Lord Byron und Walter Scott und begann, sich für mittelalterliche Literatur zu interessieren.

Im Jahr 1813 nahm er an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil.

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Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

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Nach einer Begegnung mit Goethe begann er sich für die Dichtung der Troubadours zu interessieren.

Goethe hatte die von François-Juste-Marie Raynouard (1761-1836) herausgegebene Sammlung okzitanischer Dichtung gelesen und regte Diez dazu an, sich eingehender damit zu befassen.

Nach einigen Jahren als Hauslehrer und Bibliothekar in Darmstadt und Utrecht promovierte Diez 1821 in Gießen.

1822 folgte die Habilitation in Bonn.

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Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

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Am 20. November 1821 wurde Diez als Lektor für Italienisch, Spanisch und Portugiesisch nach Bonn berufen.

Um die Stelle nicht zu gefährden, promovierte er rasch in Gießen und erhielt am 30. Dezember 1821 die Doktorwürde.

Im April 1822 trat er die Lektorenstelle in Bonn an und wurde bereits am 12. Juli 1823 zum außerordentlichen "Professor und Lektor der südwestlichen europäischen Sprachen" ernannt.

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Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

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Diez veröffentlichte zunächst zwei Werke zur Dichtung der Troubadours, Die Poesie der Troubadours (1826) und Leben und Werke der Troubadours (1829).

In den folgenden Jahren widmete er sich der Grammatik der romanischen Sprachen (1826–44), indem er die von Franz Bopp und Jacob Grimm entwickelte Methode des Sprachvergleichs auf der Basis der lautgesetzlichen Entwicklung auf die romanischen Sprachen anwandte.

Diez bezeichnete diese Vorgehensweise auch als „kritische Methode“.

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Stammbaum der Sprachen38

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39

Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

1830 wurde Diez in Bonn auf einen Lehrstuhl für mittelalterliche und moderne Sprachen und Literaturen berufen, wo er bis zu seinem Tod 1876 blieb.

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Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

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Friedrich Diez (1794-1876)  gilt bekanntermaßen als Begründer der Romanischen Sprachwissenschaft.

Er verfasste unter dem Einfluss von Jacob Grimms Deutscher Grammatik zwischen 1836 und 1843 die Grammatik der romanischen Sprachen.

Auf der Grundlage des romanischen Sprachvergleichs verfasste er 1853 das Etymologische Wörterbuch der romanischen Sprachen, in dem er die etymologische Forschung auf eine wissenschaftliche Basis stellte.

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41

Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

Hier beschäftigte er sich vor allem mit den romanischen Nationalsprachen Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch und Rumänisch und aufgrund seiner kulturellen Bedeutung im Mittelalter auch mit dem Okzitanischen.

Romanische Minderheitensprachen wie Katalanisch, Sardisch und Rätoromanisch werden dagegen von Diez nur sporadisch berücksichtigt.

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42

Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

In der Romanistik ging es darum, bei gegebener Kenntnis des klassischen Latein das gesprochene Latein (Vulgärlatein) und damit die hypothetischen Formen des Protoromanischen zu rekonstruieren.

Das Protoromanische wurde in seiner regionalen Vielfalt als Vorstufe aller romanischen Sprachen angesehen.

Die vergleichende historische Sprachwissenschaft fand im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts Vertreter, die von ihren Gegnern gern "Junggrammatiker" (auch: Neogrammatiker) genannt wurden.

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Friedrich Christian Diez als Forscherpersönlichkeit

Die Junggrammatiker bemühten sich, die im Sprachwandel festzustellenden Regelmäßigkeiten als Gesetzmäßigkeiten zu begreifen, um dadurch in positivistischer Tradition die Sprachwissenschaft als eine exakte Naturwissenschaft definieren zu können. 

Dieser positivistische Ansatz, der bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts (und in der universitären Lehre in Deutschland sogar bis in die 60er Jahre) wirkte,  ließ die historische (d.h. diachrone) Sprachwissenschaft zurzentralen Wissenschaftskomponente  der frühen Romanistik werden.

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Aufgabe und Vorgehensweise der Etymologie nach der Auffassung von Diez

Aufgabe der Etymologie Ein gegebenes Wort auf seinen Ursprung

zurückführenMethoden

Kritische M. Beachtung der Lautgesetze Nur wenige Ausnahmen sind gestattet

Unkritische M. Deutungen aufgrund von formaler Ähnlichkeit Erzwingung von Zusammenhängen bei geringer

Ähnlichkeit oder beim Fehlen von Ähnlichkeit

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Schüler von Diez: Gaston ParisGaston Paris (1839-

1903) studierte u.a. in Bonn romanische Philologie und war seit 1872 Professor für französische Sprache und Literatur am Collège de France in Paris.

Er etablierte die romanische Philologie als eigenständige Disziplin in Frankreich.

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Die Bedeutung von Diez für die Forschung und die Weiterentwicklung

der wiss. DisziplinDiez' Bedeutung liegt vor allem in der

Entwicklung einer wissenschaftlichen Methode zur Beschreibung der romanischen Sprachen.

Als Begründer des Fachs Romanistik an den deutschen Universitäten als komparatistisch angelegtes Fach zeigt sich noch heute sein Einfluss.

Zu seinen Schülern in Bonn gehörten u.a. Hugo Schuchardt (z.B. Romanische Etymologien Teil 1-2 (1898-1899), Gaston Paris und Adolf Tobler.

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47

Die romanische Etymologie nach Diez: Gustav Körting

Gustav Körting (1845 -1913). Er studierte in Leipzig zwischen 1863

und 1867 Philologie und Geschichte in und wurde außerordentlicher Professor für romanische und englische Philosophie an der Universität in Kiel.

Lateinisch-romanisches Wörterbuch (Paderborn 1890-1891) Ausgehend von den lateinischen,

keltischen, arabischen und germanischen Etyma werden die romanischen Weiterentwicklungen aufgezeigt.

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Die etymologische Forschung nach Diez: W. Meyer-Lübke

Der wohl bedeutendste Vertreter der Komparatistik war in Deutschland der Schweizer Wilhelm Meyer-Lübke (1861-1936) mit seiner Grammatik der romanischen Sprachen, 1890-1902 und dem Romanischen etymologischen Wörterbuch, Heidelberg 11911, 31935).

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Wilhelm Meyer-Lübke und das Romanische Etymologische Wörterbuch

(REW)Auszüge aus dem Vorwort zur 3. Aufl.

„Die Etymologie, d.h. die Forschung nach dem Ursprung eines Wortes, hat sich im Laufe der Zeit zur Wortgeschichte herausgewachsen, d.h. zur Darstellung der Gegenwärtigen und älteren räumlichen und zeitlichen Verbreitung eines Wortes, seiner Fähigkeit zu Lebenskraft, der Ursachen seines unterganges und seines Ersatzes. Das alles aufzuführen kann nur die Aufgabe von Monographien sein, ein Handbuch muß sich notwendigerweise nur auf Andeutungen all dieser Dinge beschränken, sein Hauptgesichtspunkt bleibt der ursprüngliche.“ [S. VI]

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50

Stichpunkt Wortgeschichte

Ursprung des Wortes vs. umfassende Wortgeschichte Das etymologische Wörterbuch muss sich auf die

Angabe des Ursprungs beschränken Die Darstellung der Wortgeschichte ist die Aufgabe

von Monographien.

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Stichpunkt Wortgeschichte

Ursprung des Wortes vs. umfassende Wortgeschichte Das etymologische Wörterbuch muss sich auf die

Angabe des Ursprungs beschränken Die Darstellung der Wortgeschichte ist die Aufgabe

von Monographien.

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Wilhelm Meyer-Lübke und das Romanische Etymologische Wörterbuch (REW)

Auszüge aus dem Vorwort zur 3. Aufl. „Demgemäß setzt sich das vorliegende Werk zum

Ziele, die wichtigeren der ungemein zahlreichen und vielfach weit zerstreuten etymologischen Untersuchungen auf dem Gebiete der romanischen Sprachen zu sammeln, kritisch zu sichten, das nach dem heutigen Standpunkte unserer Erkenntnisse Unhaltbare als solches zu kennzeichnen oder ganz der Vergessenheit zu überliefern, einzelne Probleme zu lösen oder durch richtige Fragestellung der Lösung näherzubringen, damit weiterer etymologischer Forschung als solcher und all den anderen Studien, die die Etymologie als Voraussetzung haben, eine verläßliche Grundlage bietend“

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53

Kritische Sichtung

Sichtung verstreuter Einzeluntersuchungen

Kritische AnalyseTrennung von

akzeptablen und unhaltbaren etymologischen Vorschlägen

Lösungsversuche bislang ungelöster Probleme

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54

Wilhelm Meyer-Lübke und das Romanische Etymologische Wörterbuch (REW)

Auszüge aus dem Vorwort zur 3. Aufl. „Zur Darstellung gelangt der gesamte romanische

Erbwortschatz, soweit der lateinischen Ursprungs ist. Die übrigen Quellensprachen dagegen wurden im im allgemeinen nur soweit herangezogen, als die von ihnen gelieferten Wörter über ein weiteres Glied verbreitet sind. […]“.

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55

Wilhelm Meyer-Lübke und das Romanische Etymologische Wörterbuch (REW)

Auszüge aus dem Vorwort zur 3. Aufl. „Berücksichtigt sind alle romanischen Sprachen, und

zwar sind im Prinzip die Formen angeführt aus Rumänisch, Vegliotisch, Italienisch, Sardisch, Engadinisch, Friaulisch, Französisch, Provenzalisch, Katalanisch, Spanisch, Portugiesisch in der hier angegebenen Reihenfolge dieser Sprachen. Die Mundarten wurden nach Maßgabe der zu Gebote stehenden Hilfsmittel überall da herangezogen, wo das Stichwort in den Grundsprachen fehlt…“

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56

Makro- und Mikrostruktur des REW

Makrostruktur (Anlage des gesamten Wörterbuchs) Anordnung aller Etyma in alphabetischer Reihenfolge Nach Herkunftsprache gegliederter alphabetischer

IndexMikrostruktur (Anlage der einzelnen Artikel)

Durchnummeriertes Etymon – Angabe der dt. Bedeutung: Resultat in der Reihenfolge Rumänisch – Vegliotisch – Italienisch – Sardisch – Engadinisch –Friaulisch – Französisch – Provenzalisch – Katalanisch – Spanisch – Portugiesisch (d.h. von Ost nach West)

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57

Makrostruktur Lemmata (Etyma)

in alphabetischer

Reihenfolge mit

Nummerierung

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58

Mikrostruktur

EtymologischeDiskussion

[…]

Ost-West-Richtung

Lat. Lemma(Etymon)

Dt. Bedeutung

InnerromanischeAbleitungen

Kurze Quellenangaben

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59

Wilhelm Meyer-Lübke und das Romanische Etymologische Wörterbuch (REW)

Wie arbeitet man mit dem REW? Wort suchen Im „Wortverzeichnis“ (S.

815 ff.) nachschlagen 1. Romanisch (S. 815-

1153) 2. Albanesisch (S. 1153-

1154) 3. Amerikanisch (S. 1154) 4. Arabisch, Hebräisch,

Persisch (S. 1154) 5. Asiatisch 6. Baskisch, Iberisch

7. Berberisch 8. Eigennamen 9. Germanisch 10. Griechisch 11. Keltisch, Ligurisch 12. Magyarisch 13. Lall- und Schallwörter 14. Slawisch-Litauisch 15. Türkisch 16. Deutsch-Romanisch

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60

Wilhelm Meyer-Lübke und das Romanische Etymologische Wörterbuch (REW)

Beispiel: it. trovareSuche im

romanischen Verzeichnis „trouver frz. 8992“ „trovar sp., pg. 8992“ „trovare it. 8992“

Hinweis auf den Lexikoneintrag

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61

it. trovare = Entlehnung aus

dem Frz.

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62

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63

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64

Die Kontroverse um die Etymologie von trovare: Friedrich Christian Diez

Diez: die Herkunft von trovare ist noch

nicht hinreichend geklärt

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Die Kontroverse um die Etymologie von trouver: Friedrich Christian Diez

Interromanischer Sprachvergleich

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Die Kontroverse um die Etymologie von trouver - trovare: Gaston Paris, Hugo Schuchardt

Gaston Paris [1909], ein direkter Schüler von Diez, schlägt als Etymon von frz. trouver ein hypothetisches *tropare (< gr. Τρόπος „Art und Weise“) > „Melodien erfinden“, „komponieren“ > „finden“.

Hugo Schuchardt verteidigte die Etymologie von Diez: TURBARE AQUAM „das Wasser durchwühlen, trüben, um die Fische aufzuscheuchen und in die Netze zu treiben“ [= dt. „pulsen“].

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67

Hugo Schuchardt: TURBARE

Hugo Schuchardt:

frz. trouver (> it. trovare) < lat. TURBARE

In monatelanger detektivischer Arbeit, bei der er sogar Fischereistudien durchführte und ein ganzes Fischereimuseum zusammentrug, gelang es dem Sprachforscher das französische Wort trouver (= finden) aus dem Fischereiausdruck TURBARE AQUAM (= das Wasser trüben) herzuleiten:

Das Wasser trüben, um darin zu fischen = Fische finden

= finden im allgemeinen.

Die Analyse der außersprachlichen Sachkultur zur Lösung etymologischerProbleme

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Hugo Schuchardt: TURBARE68

Fischfangtechnik TURBARE AQUAM = dt. „pulsen“ „Fische finden“

Verallgemeinerung „finden“ Vgl. auch

frz. gagner (it. guadagnare) ursprüngl. „durch Weiden erwerben“ Verallgemeinerung

„verdienen“ frz. arracher ursprüngl.

„Wurzeln ausreißen“ Verallgemeinerung

„ausreißen“ dt. bechern „aus Bechern

trinken“ Verallgemeinerung „ein

Trinkgelage abhalten“

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69

Gaston Paris (1909) und die Etymologie von trouver

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70

Hugo Schuchardt:

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Die Kontroverse um die Etymologie von trouver: Gaston Paris u. Antoine Thomas vs. Hugo Schuchardt

2 Gegenargumente von Thomas und Paris Die Bedeutung von „pulsen“ ist nirgendwo belegt. 2. Lautliche Gründe (anhand von prov. trobar). Das Prov.

bewahrt -b- und der Stammvokal weist auf ein offenes o (< ŏ) hin, nicht auf geschlossenes o (< u)

Antoine Thomas warf Hugo Schuchardt einen leichtfertigen Umgang mit den Lautgesetzen und eine zu starke Gewichtung der semantischen Seite vor.

Hugo Schuchardt wiederum warf Antoine Thomas dogmatisierendes Auftreten vor.

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72

Die Kontroverse um die Etymologie von trouver: Gaston Paris u. Antoine Thomas vs. Hugo Schuchardt

A. Thomas: „Si tŭrbare ne peut pas supporter l‘examen

phonétique, il ne compte plus, il est mort.“ H. Schuchardt:

„Bei jeder etymologischen Untersuchung sind Lautwandel und Bedeutungswandel miteinander in Einklang zu bringen; unkritisch verfährt, wer den einen über dem anderen vernachlässigt.“

(vgl. M. Pfister, Einf. i. d. roman Etym., 1980, S. 55-57).

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73

Wer hat Recht?

trouver, < TURBARE ?trouver < *TROPARE ?

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74

Mlat. tropare = tropum invenire

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75

Ausführliche Behandlung des Phänomens

Juan Francisco Domínguez Domínguez: „Del latín al romance. Algunas observaciones sobre los verbos de „encontrar“ (II)

http://62.204.194.45:8080/fedora/get/bibliuned:Epos-C1FF2644-BB68-24EF-91A6-2A9ED8E34376/PDF

Page 76: 26. APRIL 2010 Probleme der italienischen Etymologie 1

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Juan Francisco Domínguez

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77

Die etymologische Forschung im wissenschaftsgeschichtlichen Kontext

Die Junggrammatiker und die „Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze“

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Die Junggrammatiker und die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze

Die Junggrammatiker Junggrammatiker nennt man die

Sprachwissenschaftler der Leipziger Schule, die sich Ende der 70er Jahre des 19. Jhs. in Leipzig gebildet hatte.

Ihre wichtigsten deutschen Vertreter von Beginn an waren Berthold Delbrück (1842-1922) Hermann Paul (1846-1921) Hermann Osthoff (1847–1909) Karl Brugmann (1849-1918) Wilhelm Braune (1850-1926) Edurad Sievers (1850-1932)

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Die Junggrammatiker und die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze

Die Junggrammatiker vertraten in der indogermanischen und allgemeinen Sprachwissenschaft eine positivistische Richtung und folgten der Doktrin des Physiologen Emil Heinrich du Bois-Reymond (1818-1896) von der Ausnahmslosigkeit der Naturgesetze.

Ihrer Auffassung nach finden Sprachveränderungen ausnahmslos auf der Grundlage naturgegebener Lautgesetze statt.

Sprachwissenschaftliche Erkenntnisse sollten ausschließlich auf beobachtbaren Tatsachen beruhen.

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Die Junggrammatiker und die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze

Nach ihrem Lehrsatz von der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze war die Psychophysik des Sprechaktes in ihrer augenblicklichen und historischen Dimension Hauptgegenstand der Sprachwissenschaft.

Dies führte zu genaueren und umfassenderen Feldforschungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Lautverschiebung.

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Die Junggrammatiker und die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze

Wo das Prinzip der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze nicht angewendet werden kann, wird das Wirken der Analogie als Erklärung angenommen:

So werden Ausnahmen immer als Anpassung an bereits bestehende verwandte Formen betrachtet.

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Die Junggrammatiker und die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze

Herrmann Osthoff und Karl Brugmann formulierten diese These 1878 in dem Vorwort zu ihrem Werk Morphologische Untersuchungen auf dem Gebiete der indogermanischen Sprachen (Bd. 1, 1878, S. XIII) wie folgt:

Aller Lautwandel, soweit er mechanisch vor sich geht, vollzieht sich nach ausnahmslosen Gesetzen, d.h. die Richtung der Lautbewegung ist bei allen Angehörigen einer Sprachgenossenschaft, außer dem Fall, daß Dialektspaltung eintritt, stets dieselbe, und alle Wörter, in denen der der Lautbewegung unterworfene Laut unter gleichen Verhältnissen erscheint, werden ohne Ausnahme von der Veränderung ergriffen.

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Die Junggrammatiker und die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze

Die Hypothese von der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze gab damals Anlass zu einer Kontroverse, u.a. mit dem Romanisten Hugo Schuchardt. Die Ausnahmslosigkeit hat sich als

"Gesetz" als falsch erwiesen. Sie berücksichtigte nicht den gesellschaftlichen Charakter der Sprache und damit die kulturellen Aspekte der Sprachveränderungen.

Wohl aber ist der Begriff Lautgesetz bei der Rekonstruktion und dem Studium des Sprachwandels eine sinnvolle Arbeitshypothese, denn Lautwandel erfolgt zwar nicht nach ausnahmslosen Gesetzen, aber ebenso wenig willkürlich und regellos.

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Die Junggrammatiker und die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze

Jede Ausnahme von einem Lautgesetz gilt es zu erklären. Dieses Problem war auch den Junggrammatikern zum

Teil klar und führte gerade zu einer verstärkten Beschäftigung mit Sprachentwicklung und Dialektologie.

„Über die Lautgesetze. Gegen die Junggrammatiker“, in: Hugo-Schuchardt-Brevier, ein Vademekum der allgemeinen Sprachwissenschaft., herausgegeben von Leo Spitzer. Halle (Saale) 1922.

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Wörterbucheinträge zu etymologisch schwierigen Wörtern im Vergleich: it. andare / sp. andar im REW

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Wörterbucheinträge zu etymologisch schwierigen Wörtern im Vergleich: frz. aller im

REW

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Wörterbucheinträge zu etymologisch schwierigen Wörtern im Vergleich: it. andare /

sp. andar bei Diez

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Wörterbucheinträge zu etymologisch schwierigen Wörtern im Vergleich: it. andare /

sp. andar bei Diez

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Wörterbucheinträge zu etymologisch schwierigen Wörtern im Vergleich: it. andare / sp. andar bei Diez

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Wörterbucheinträge zu etymologisch schwierigen Wörtern im Vergleich: it. andare /

sp. andar bei Diez

[…]

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Wörterbucheinträge zu etymologisch schwierigen Wörtern im Vergleich: it. andare /

sp. andar bei Diez

Etyma bei Diez: adnare ambulare

Etymom im REW ambitare

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Die etymologische Forschung in Italien im späten 19.

Jahrhundert

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Etymologische Forschung in Italien im späten 19. Jahrhundert

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Bolza, Vocabolario genetico-etimologico della lingua italiana (1882)

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Sprachhistorische Darstellung Gründe des

Sprachwandels „Ignoranz der Sprecher“ Die Regeln des guten

Latein wurden von den neuen Generationen vergessen

Einfluss der Ausländer, die das Lateinische nur unzureichend erlernten

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Bolza, Vocabolario genetico-etimologico della lingua italiana (1882)

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Mutamenti eufonici „Wandel aus Gründen

des Wohlklangs“ Mit anschließender

Darstellung des lat. Lautwandels

[…]

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Bolza, Vocabolario genetico-etimologico della lingua italiana (1882)

96 Fremde Einflüsse durch

Sprachkontakt Griechisch Germanisch Sonstige Sprachen

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Bolza, Vocabolario genetico-etimologico della lingua italiana (1882)

97Struktur:

Das Stichwort ist das Etymon

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Bolza, Vocabolario genetico-etimologico della lingua italiana (1882)

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Dt. Lemma