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Kreis Lippe 26 MONTAG/DIENSTAG 1./2. MAI 2017 D as Motto von Eben- Ezer heißt „Leben in Vielfalt“. Genau diese Vielfalt will die 155 Jahre alten Stif- tung in die alte Hansestadt bringen. Menschen mit Handicap sollen nicht unter sich bleiben. Sie sollen Teil der Gesellschaft sein. Hierfür ist gestern ein weiterer wichtiger Mosaik- stein gesetzt worden. Der Fußballplatz mit Bande und Kunstrasen auf dem Stif- tungsgelände am Alten Rin- telner Weg ist für alle Lem- goer und andere Gäste offen. Hier sollen und werden Menschen mit und ohne Be- hinderung zusammen dem runden Leder nachjagen. Wer selbst schon einmal er- fahren hat, welche integrative Wirkung Sport haben kann, kann sich ausrechnen, dass Eben-Ezer hier weitaus mehr geschaffen hat als ein Klein- spielfeld. Es gehört zur Stra- tegie der Stiftung, ihr Gelän- de für alle Lemgoer und Gäste zu öffnen. Das beginnt bei der Integrativen Sport- gemeinschaft Eben-Ezer, die mehr als 400 behinderte und nicht-behinderte Mitglieder zählt, führt über die 2011 eingeweihte Sporthalle, die auch andere Lemgoer Verei- ne nutzen, bis zum Baugrund für junge Familien am Alten Rintelner Weg. Dazu baut Eben-Ezer ein Wohnheim in Brake und lädt seit knapp zehn Jahren ins Café Vielfalt mit angeschlos- sener Kunstwerkstatt in der Lemgoer Fußgängerzone ein. Mit all ihren Aktivitäten ist die Stiftung heute mitten in der Lemgoer Gesellschaft angekommen – und aus ihr nicht mehr wegzudenken. Weitere Mosaiksteine wie das Soccerfeld werden folgen. Und das ist gut so. Thomas Reineke ordnet den Stellenwert der Stiftung Eben-Ezer in Lemgo ein. Lemgo-Lieme (Rei). Eine der kuriosesten Wettbewerbe weit und breit steigt am Montag, 1. Mai, ab 11.30 Uhr auf einem Feld gegenüber dem Liemer Krug (Bielefelder Straße 185): die 8. Deutsche Meisterschaft im Makrelen-Weitwurf um den Frieda-Gedächtnispokal. Tierschützer müssen sich übrigens nicht aufregen: Ge- worfen werden keine echten Fische, sondern Flundern aus Industriekunststoff, die zwi- schen 350 und 400 Gramm wiegen. Den Allzeitrekord hält übrigens Carsten Schiffer mit sagenhaften 78,90 Metern. Gewertet wird in verschiede- nen Klassen für Männer, Frau- en, Jugendliche und Mann- schaften. Einzelstarter zahlen 1 Euro für zwei Würfe, Teams zahlen zusätzlich eine Anmel- degebühr von 5 Euro. Erwartet werden wieder Hunderte Teilnehmer. Für das leibliche Wohl ist an der „Kampfbahn“ gesorgt. Zeit- gleich findet „Lemgo macht ein Fass auf“ an 30 Gaststätten statt. Der Stadtbus fährt die Stationen kostenlos an. Ein Teilnehmer schleudert die „Makrele“ ins Liemer Feld. ARCHIVFOTO: THOMAS REINEKE TAGES TIPP Mit der heutigen Ausgabe übernimmt Küster-Pressedruck die Produktion des Blattes Detmold/Bielefeld-Senne- stadt (te). Die heutige Ausgabe der Lippischen Landes-Zeitung vom 1. Mai ist die erste, die nicht mehr auf der eigenen Rotati- onsdruckmaschine produziert worden ist. Die Firma Küster Pressedruck in Bielefeld-Sen- nestadt hat den Druck der tra- ditionsreichen lippischen Hei- matzeitung übernommen. Der Wechsel wird für Sie, lie- be Leserinnen und Leser, vor al- lem durch eines sichtbar: Die Lippische Landes-Zeitung kann Ihnen ab heute an jedem Er- scheinungstag vierfarbige Bil- der auf allen redaktionellen Sei- ten bieten. An der Zustellung ändert sich indes durch die Ver- lagerung des Druckstandortes nichts. Die Entscheidung, die eigene Rotationsmaschine stillzule- gen, habe man sich nicht leicht gemacht, sagt LZ-Geschäfts- führer Max Giesdorf. Doch an- gesichts des Wandels in der Me- diennutzung wäre es im Inte- resse des gesamten Verlages und seiner Mitarbeiter wirtschaft- lich nicht vertretbar gewesen, die mehr als 20 Jahre alte Ma- schine zu ersetzen. Stattdessen investiere die LZ in den Ausbau ihrer journalis- tischen Angebote auch in neu- en Medienkanälen und könne dennoch durch die Kooperati- on mit dem Unternehmen Küs- ter Pressedruck den Leserinnen und Lesern durch die durch- gängige Farbigkeit mehr bieten. Ein Teil der von der Schließung der Rotation be- troffenen Mitarbeiter sind von dem Partner übernommen worden, ein anderer Teil geht in den Ruhestand. Für die wei- teren Mitarbeiter ist eine Transfergesellschaft einge- richtet worden, in der sie für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden. Bad Lippspringe. Nach der Winterpause startet das Ther- mal-Freibad Bad Lippspringe am 1. Mai um 8 Uhr in die Sai- son. Die Stadt hat umfangrei- che Fliesenarbeiten im 50-Me- ter-Schwimmbecken vorge- nommen. Bürgermeister Andreas Bee: „Trotz des Käl- teeinbruchs mit Frost und Re- gen haben wir alles getan, um einen frühzeitigen Schwimm- start zu ermöglichen.“ Im Mai öffnet das Freibad montags um 12 Uhr, dienstags bis freitags um 6 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags um 8 Uhr, es schließt um 19 Uhr. Früher schaute Dr. Michael Wannske auf Patientenhände. Heute blickt der langjährige Lemgoer Chefarzt gerne durch den Sucher seiner Kamera VON AXEL BÜRGER Lemgo. Früher wurden Sie „Weißkittel“ genannt. Ärzte, Oberärzte, Chefärzte. Einer, der viele Jahre im Lemgoer Kran- kenhaus seinen Arbeitstag ver- brachte, ist Dr. Michael Wannske. Seit 2006 ist er im Ru- hestand. Und die Vielzahl sei- ner Interessen bewahrte ihn da- vor, „rückfällig“ zu werden. Wannske wäre nicht der ers- te Chefarzt, der mit dem Errei- chen der Pensionsgrenze den harten Wechsel von einem Fulltime-Job in die totale Frei- zeit durch Weiterarbeiten in der freien Wirtschaft umkurvt hät- te. Tat er aber nicht. „Ich habe mich schon immer für viele Dinge in der Welt interessiert. Ohne dass ich jetzt auf die Sey- chellen fliegen muss“, erklärt der 77-Jährige. Er lebt mit sei- ner Frau Karin in Lemgo, die Kinder sind aus dem Haus, und die Medizin findet allenfalls noch in Gutachten statt, die Wannske ab und an schreibt. Der Rückblick auf seinen Be- ruf geht einher mit dem Begriff Zufriedenheit. „Mein Arbeits- platz war fachlich wie mensch- lich von einem angenehmen Miteinander geprägt“, sagt der Handchirurg. Wenn ein Kolle- ge eine volle Station hatte, ein anderer aber ein freies Bett, half man sich. „Kein Futterneid, wenig Missgunst“, so Wannske, der 1987 aus Hannover nach Lemgo kam. Dr. Siegfried Beh- rens und er kannten sich von der Facharztweiterbildung und so überzeugte der eine den ande- ren von den Vorzügen der Pro- vinz. „Mehr Entscheidungs- spielräume, mehr Chancen, mehr Eigenständigkeit. Das hatte mich gereizt“, so der Prag- matiker, dem viel an verlässli- chen Beziehungen liegt, wenig an Spektakel. Einmal in den fast 20 Jahren hatte er das allerdings doch aus- zuhalten. Ein RTL-Team dreh- te für eine Serie und stellte in Lemgo eine Operation eines abgetrennten Fingers nach. „Das war damals recht span- nend und die Leute vom Fern- sehen sind ganz anders unter- wegs.“ Ansonsten hat der „ge- lernte Unfallchirurg“ mehr Zeit in die Zeit investiert. Und zwar die zwischen Arzt und Patient. „Ich habe immer darauf geach- tet, dass das Vertrauensverhält- nis stimmt. Dazu gehörte, am Wochenende die Visite selbst durchzuführen. “ DieZeitenderBlutgefäßevon 0,6 Millimeter Umfang, auf den vier Nähte unterzubringen sind, gehören der Vergangenheit an. Was hat die Gegenwart ge- bracht?Wannske:„Ichkannmal zwei Dinge nennen, in die ich Zeit investiere. Ich sammle Ka- rikaturen. Aus Tageszeitungen und Magazinen. Die scanne ich ein und ordne sie nach Themen und gesellschaftlichen Ent- wicklungen. Meine Favoriten sind Haitzinger und Tomicek. Eine andere Leidenschaft ist die Fotografie.“ Wannske hat eine Spiegelreflex und eine System- kamera,mitderervorallemJagd auf Details macht. Egal, ob im Tierreich oder in der Pflanzen- welt. Bisweilen zeigt er seine Er- gebnisse in der Öffentlichkeit. „Meine Enkeltochter wollte mal wissen, wie die Heuschrecke es schafft, aus dem Stand so weit zu springen. Wenn Sie das verste- hen wollen, hilft eine Nahauf- nahme der Beine von so einem Tier.“ Um sich auszutauschen, ist Wannske in Bad Salzuflen in einer Fotogruppe. Diese Leidenschaft macht vielleicht deutlich, dass der frü- here Chefarzt ein geduldiger Mensch ist. Und ein ruhiger da- zu. Ein disziplinierter, der frü- her seine Berichte möglichst schnell verfasste, nach wie vor ein Frühaufsteher und, das hät- ten wir fast vergessen, längst ein Großvater. Dr. Michael Wannske mit zwei Piepmätzen aus Me- tall auf seiner Terrasse. FOTO: AXEL BÜRGER Persönlich Dr. Michael Wannske kam im Jahr 1987 aus Hannover ins Lemgoer Krankenhaus. Er wurde dort Chefarzt der Handchirurgie. Die ersten Monate lebte die Familie in einer Ferienwohnung in Lüerdissen, baute dann aber im Steinmüllerweg ein Haus. 2006 ging Dr. Wannske in den Ruhe- stand. Mit seiner Frau Ka- rin lebt er weiterhin in der alten Hansestadt. (ax) mit Kalletaler Zeitung, Lippische Rundschau, Detmol- Oerlinghauser Zeitung, Leopoldshöher Zeitung, Zei- tung für Oerlinghausen und Leopoldshöhe. Verleger: Rainer Giesdorf Redaktionsleitung: Ralf Freitag (verantw. Lokales) Chef vom Dienst: Thorsten Engelhardt Leitung Newsdesk: Silke Buhrmester Leitung Lokales Thomas Reineke Redakteur für Sonderaufgaben: Michael Dahl Die Lippische Landes-Zeitung (LZ) erscheint in Re- daktions- und Anzeigengemeinschaft mit der „Neu- en Westfälischen“: Chefredakteur: Thomas Seim (verantw.), Carsten Heil (stv. Chefredakteur), J. Rinne (Ltg. Newsdesk), D. Mül- ler (Politik/Nachrichten), L. Schmalen/S. Müller-Ger- bes (OWL), S. Schelp (Wirtschaft), S. Brams (Kultur/ Medien), T. Ziegler (Sport), M.-J. Appelt (Anzeigen, verantw.), alle im Zeitungsverlag „Neue Westfälische“ GmbH & Co. KG, 33602 Bielefeld, Niedernstraße 21-27. Anzeigenleitung: Ralf Büschemann (verantw.)/ Christian Erfkamp Für Rücksendungen unaufgefordert eingesandter Ma nuskripte, Bücher, Zeitschriften und Bilder übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Monatlicher Bezugspreis: bei Botenzustellung 32,90 Euro einschl. Botenlohn, bei Postzustellung 33,65 Euro; E-Paper 21,05 Euro, E-Paper in Kombination mit Vollabo 3,60 Euro. Alle Abonnements- und Einzelverkaufspreise einschl. Mehrwertsteuer. Bezugsunterbrechungen werden ab dem 8. Kalendertag vergütet. Abbestellungen können nur zum Quartalsende berücksichtigt werden, wenn diese schriftlich an den Verlag eingereicht und spätestens bis zum 1. des Vormonats abgeschickt sind (Datum des Poststempels). Zusteller nehmen Abbestellungen nicht entgegen. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages, bei Arbeitskämpfen oder in Fällen höherer Gewalt kein Entschädigungsanspruch. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit das Gesetz zwingend nichts anderes vorsieht, der Sitz des Verlages. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 63a vom 1. Mai 2017. Mitglied der Zeitungs-Gruppe Neue Westfälische und der „Arbeitsgemeinschaft Ostwestfälisch-Lippischer Zeitungsverlage“. Der Lippischen Landes-Zeitung liegt jeweils donners- tags das Veranstaltungsmagazin „ERWIN“ und frei- tags „Prisma – Wochenmagazin zur Zeitung“ bei. Verlag: Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf GmbH & Co. KG Ohmstraße 7, 32758 Detmold Telefon (05231) 911-0 Telefax (05231) 911-110 (Anzeigenabt.) 911-145 (Redaktion) E-Mail: [email protected] Geschäftsführung: Rainer Giesdorf Max Giesdorf Ralf Freitag Herstellung: J. D. Küster Nachf. + Presse-Druck GmbH & Co. KG Industriestraße 20, 33689 Bielefeld Impressum Paderborn & Bielefeld Das Gebäude an der historischen Stadtmauer in Paderborn soll eine Abdeckung bekommen, die die Bausubstanz bewahrt. Außerdem wird es für 100.000 Euro restauriert Paderborn (kos). Der zweite Turm der historischen Pader- borner Stadtmauer soll einen Helm bekommen. Nachdem bereits der Hopheiturm am Li- boriberg zum Schutz der Bau- substanz eine Abdeckung be- kommen hat, ist geplant, den Turm am östlichen Maspern- platz mit einem flachen Kegel zu bedecken. Dies sowie die Restaurierung des Heiersturms hat der Kulturausschuss des Stadtrats beschlossen. Seit mehr als einem Jahr ist der Heiersturm mit einem Schutzgitter aus Draht einge- wickelt. Schuld sind abgeplatz- te Steinbrocken, die herabge- fallen waren und unter ande- rem eine Autoscheibe durch- schlugen. Aus diesem Grund muss der Turm restauriert werden. Stadtdenkmalpfleger Thomas Günther begründete die Restaurierung mit starken Witterungsschäden. Derzeit zeigt sich der Turm noch in Steinputz-Technik. Dabei gu- cken aus einem härteren Putz mit einem zu hohen Zement- anteil Bruchsteine heraus. Bei der Restaurierung wird ein kalkhaltigerer Schlemmputz auf das Bruchsteinmauerwerk aufgebracht – als Witterungs- schutz oder Opferschicht. Ebenfalls nicht förderlich ist der Betondeckel, mit dem der Turm bisher abgedeckt ist. Bei Regen stehe Wasser auf dem Turm und könne durch den löchrigen und schadhaften Putz ins obere Mauerwerk eindrin- gen, sagte Günther. Friere es, komme es zu Absprengungen. Vom Turmhelm könne Wasser abfließen. „Aus denkmalpflegerischer Sicht gibt es für mich gar keine Alternative zum Putz“, sagte Günther zu dem in der Ver- gangenheit in Paderborn viel- diskutierten Thema Steinsich- tigkeit/Putz. An der Finanzierung wird sich die Stadt mit 10.000 Euro für die Planungskosten betei- ligen. Die Herstellungskosten sollen wie beim Hopheiturm vom Förderverein Historisches Paderborn übernommen wer- den. Beim Hopheiturm betru- gen die Kosten mehr als 75.000 Euro. Bei dem Helm für den Heiersturm geht der Vorsit- zende des Vereins, Franz Josef Winter, aufgrund des etwas ge- ringeren Durchmessers von et- was niedrigeren Kosten aus. Der Verein hatte sich 2013 gegründet, um die Restaurie- rung von prägenden Werken des Stadtbildes zu realisieren. Der Hopheiturm war das erste durch die Beiträge von Mitglie- dern und Sponsoren in die Tat umgesetzte Großprojekt. Die Restaurie- rung naht. FOTO: HOLGER KOSBAB Bielefeld. Die Fahrbahn der Detmolder Straße in Bielefeld zwischen Lagescher Straße und Bollstraße soll erneuert und der Verkehrsraum dann auch neu geordnet werden – inklusive eines Kreisverkehrs. Um Art, Umfang und Ablauf der ge- planten Baumaßnahme zu er- läutern, lädt Bezirksbürger- meister Reinhard Schäffer da- her zu einer Informations- Veranstaltung am Dienstag, 2. Mai, ab 18 Uhr ein. Sie findet in der Altentagesstätte Hille- gossen (Erwin-Kranzmann- Haus, Detmolder Straße 613) statt.

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Kreis Lippe26 MONTAG/DIENSTAG1./2. MAI 2017

Das Motto von Eben-Ezer heißt „Leben in

Vielfalt“. Genau diese Vielfaltwill die 155 Jahre alten Stif-tung in die alte Hansestadtbringen. Menschen mitHandicap sollen nicht untersich bleiben. Sie sollen Teilder Gesellschaft sein.

Hierfür ist gestern einweiterer wichtiger Mosaik-stein gesetzt worden. DerFußballplatz mit Bande undKunstrasen auf dem Stif-tungsgelände am Alten Rin-telner Weg ist für alle Lem-goer und andere Gäste offen.Hier sollen und werdenMenschen mit und ohne Be-hinderung zusammen demrunden Leder nachjagen.Wer selbst schon einmal er-fahren hat, welche integrativeWirkung Sport haben kann,kann sich ausrechnen, dassEben-Ezer hier weitaus mehrgeschaffen hat als ein Klein-spielfeld. Es gehört zur Stra-

tegie der Stiftung, ihr Gelän-de für alle Lemgoer undGäste zu öffnen. Das beginntbei der Integrativen Sport-gemeinschaft Eben-Ezer, diemehr als 400 behinderte undnicht-behinderte Mitgliederzählt, führt über die 2011eingeweihte Sporthalle, dieauch andere Lemgoer Verei-ne nutzen, bis zum Baugrundfür junge Familien am AltenRintelner Weg.

Dazu baut Eben-Ezer einWohnheim in Brake und lädtseit knapp zehn Jahren insCafé Vielfalt mit angeschlos-sener Kunstwerkstatt in derLemgoer Fußgängerzone ein.

Mit all ihren Aktivitäten istdie Stiftung heute mitten inder Lemgoer Gesellschaftangekommen – und aus ihrnicht mehr wegzudenken.Weitere Mosaiksteine wie dasSoccerfeld werden folgen.Und das ist gut so.

ThomasReinekeordnet den Stellenwert der Stiftung Eben-Ezerin Lemgo ein.

Lemgo-Lieme (Rei). Eine derkuriosesten Wettbewerbe weitund breit steigt am Montag, 1.Mai, ab 11.30 Uhr auf einemFeld gegenüber dem LiemerKrug (Bielefelder Straße 185):die 8. Deutsche Meisterschaftim Makrelen-Weitwurf umden Frieda-Gedächtnispokal.

Tierschützer müssen sichübrigens nicht aufregen: Ge-worfen werden keine echtenFische, sondern Flundern ausIndustriekunststoff, die zwi-schen 350 und 400 Grammwiegen. Den Allzeitrekord hältübrigens Carsten Schiffer mitsagenhaften 78,90 Metern.Gewertet wird in verschiede-nen Klassen für Männer, Frau-en, Jugendliche und Mann-schaften. Einzelstarter zahlen 1Euro für zwei Würfe, Teamszahlen zusätzlich eine Anmel-degebühr von 5 Euro.

Erwartet werden wiederHunderte Teilnehmer. Für dasleibliche Wohl ist an der„Kampfbahn“ gesorgt. Zeit-gleich findet „Lemgo macht einFass auf“ an 30 Gaststättenstatt. Der Stadtbus fährt dieStationen kostenlos an.

Ein Teilnehmerschleudert die „Makrele“ insLiemer Feld.

ARCHIVFOTO: THOMAS REINEKE

TAGESTIPP

Mit der heutigen Ausgabe übernimmtKüster-Pressedruck die Produktion des Blattes

Detmold/Bielefeld-Senne-stadt (te). Die heutige Ausgabeder Lippischen Landes-Zeitungvom1.Mai istdieerste,dienichtmehr auf der eigenen Rotati-onsdruckmaschine produziertworden ist. Die Firma KüsterPressedruck in Bielefeld-Sen-nestadt hat den Druck der tra-ditionsreichen lippischen Hei-matzeitung übernommen.

Der Wechsel wird für Sie, lie-be Leserinnen und Leser, vor al-lem durch eines sichtbar: DieLippische Landes-Zeitung kannIhnen ab heute an jedem Er-scheinungstag vierfarbige Bil-der auf allen redaktionellen Sei-ten bieten. An der Zustellungändert sich indes durch die Ver-lagerung des Druckstandortesnichts.

Die Entscheidung, die eigeneRotationsmaschine stillzule-gen, habe man sich nicht leichtgemacht, sagt LZ-Geschäfts-führer Max Giesdorf. Doch an-

gesichts des Wandels in der Me-diennutzung wäre es im Inte-ressedesgesamtenVerlagesundseiner Mitarbeiter wirtschaft-lich nicht vertretbar gewesen,die mehr als 20 Jahre alte Ma-schine zu ersetzen.

Stattdessen investiere die LZin den Ausbau ihrer journalis-tischen Angebote auch in neu-en Medienkanälen und könnedennoch durch die Kooperati-on mit dem Unternehmen Küs-ter Pressedruck den Leserinnenund Lesern durch die durch-gängige Farbigkeit mehr bieten.

Ein Teil der von derSchließung der Rotation be-troffenen Mitarbeiter sind vondem Partner übernommenworden, ein anderer Teil gehtin den Ruhestand. Für die wei-teren Mitarbeiter ist eineTransfergesellschaft einge-richtet worden, in der sie fürden Arbeitsmarkt fit gemachtwerden.

Bad Lippspringe. Nach derWinterpause startet das Ther-mal-Freibad Bad Lippspringeam 1. Mai um 8 Uhr in die Sai-son. Die Stadt hat umfangrei-che Fliesenarbeiten im 50-Me-ter-Schwimmbecken vorge-nommen. BürgermeisterAndreas Bee: „Trotz des Käl-teeinbruchs mit Frost und Re-gen haben wir alles getan, umeinen frühzeitigen Schwimm-start zu ermöglichen.“ Im Maiöffnet das Freibad montags um12 Uhr, dienstags bis freitagsum 6 Uhr sowie samstags,sonntags und feiertags um 8Uhr, es schließt um 19 Uhr.

Früher schaute Dr. Michael Wannske auf Patientenhände.Heute blickt der langjährige Lemgoer Chefarzt gerne durch den Sucher seiner Kamera

VON AXEL BÜRGER

Lemgo. Früher wurden Sie„Weißkittel“ genannt. Ärzte,Oberärzte, Chefärzte. Einer, derviele Jahre im Lemgoer Kran-kenhaus seinen Arbeitstag ver-brachte, ist Dr. MichaelWannske. Seit 2006 ist er im Ru-hestand. Und die Vielzahl sei-ner Interessen bewahrte ihn da-vor, „rückfällig“ zu werden.

Wannske wäre nicht der ers-te Chefarzt, der mit dem Errei-chen der Pensionsgrenze denharten Wechsel von einemFulltime-Job in die totale Frei-zeit durch Weiterarbeiten in derfreien Wirtschaft umkurvt hät-te. Tat er aber nicht. „Ich habemich schon immer für vieleDinge in der Welt interessiert.Ohne dass ich jetzt auf die Sey-chellen fliegen muss“, erklärtder 77-Jährige. Er lebt mit sei-ner Frau Karin in Lemgo, dieKinder sind aus dem Haus, unddie Medizin findet allenfallsnoch in Gutachten statt, dieWannske ab und an schreibt.

Der Rückblick auf seinen Be-ruf geht einher mit dem BegriffZufriedenheit. „Mein Arbeits-platz war fachlich wie mensch-lich von einem angenehmenMiteinander geprägt“, sagt derHandchirurg. Wenn ein Kolle-ge eine volle Station hatte, einanderer aber ein freies Bett, halfman sich. „Kein Futterneid,wenig Missgunst“, so Wannske,der 1987 aus Hannover nachLemgo kam. Dr. Siegfried Beh-rensunderkanntensichvonderFacharztweiterbildung und soüberzeugte der eine den ande-ren von den Vorzügen der Pro-vinz. „Mehr Entscheidungs-spielräume, mehr Chancen,mehr Eigenständigkeit. Dashatte mich gereizt“, so der Prag-matiker, dem viel an verlässli-chen Beziehungen liegt, wenigan Spektakel.

Einmal in den fast 20 Jahrenhatte er das allerdings doch aus-zuhalten. Ein RTL-Team dreh-te für eine Serie und stellte inLemgo eine Operation einesabgetrennten Fingers nach.„Das war damals recht span-nend und die Leute vom Fern-sehen sind ganz anders unter-wegs.“ Ansonsten hat der „ge-lernte Unfallchirurg“ mehr Zeitin die Zeit investiert. Und zwardie zwischen Arzt und Patient.„Ich habe immer darauf geach-tet, dass das Vertrauensverhält-nis stimmt. Dazu gehörte, amWochenende die Visite selbstdurchzuführen. “

DieZeitenderBlutgefäßevon0,6 Millimeter Umfang, auf denvierNähteunterzubringensind,gehören der Vergangenheit an.Was hat die Gegenwart ge-bracht?Wannske:„Ichkannmalzwei Dinge nennen, in die ichZeit investiere. Ich sammle Ka-rikaturen. Aus Tageszeitungenund Magazinen. Die scanne ich

ein und ordne sie nach Themenund gesellschaftlichen Ent-wicklungen. Meine Favoritensind Haitzinger und Tomicek.Eine andere Leidenschaft ist dieFotografie.“ Wannske hat eineSpiegelreflex und eine System-kamera,mitderervorallemJagdauf Details macht. Egal, ob imTierreich oder in der Pflanzen-

welt. Bisweilen zeigt er seine Er-gebnisse in der Öffentlichkeit.„Meine Enkeltochter wollte malwissen, wie die Heuschrecke esschafft,ausdemStandsoweitzuspringen. Wenn Sie das verste-hen wollen, hilft eine Nahauf-nahme der Beine von so einemTier.“ Um sich auszutauschen,ist Wannske in Bad Salzuflen ineiner Fotogruppe.

Diese Leidenschaft machtvielleicht deutlich, dass der frü-here Chefarzt ein geduldigerMensch ist. Und ein ruhiger da-zu. Ein disziplinierter, der frü-her seine Berichte möglichstschnell verfasste, nach wie vorein Frühaufsteher und, das hät-ten wir fast vergessen, längst einGroßvater.

Dr. Michael Wannske mit zwei Piepmätzen aus Me-tall auf seiner Terrasse. FOTO: AXEL BÜRGER

PersönlichDr. Michael Wannske kamim Jahr 1987 aus Hannoverins Lemgoer Krankenhaus.Er wurde dort Chefarzt derHandchirurgie. Die erstenMonate lebte die Familie ineiner Ferienwohnung in

Lüerdissen, baute dannaber im Steinmüllerweg einHaus. 2006 ging Dr.Wannske in den Ruhe-stand. Mit seiner Frau Ka-rin lebt er weiterhin in deralten Hansestadt. (ax)

mit Kalletaler Zeitung, Lippische Rundschau, Detmol-

Oerlinghauser Zeitung, Leopoldshöher Zeitung, Zei-tung für Oerlinghausen und Leopoldshöhe.

Verleger: Rainer Giesdorf

Redaktionsleitung: Ralf Freitag (verantw. Lokales)

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Verlag:Lippischer ZeitungsverlagGiesdorf GmbH & Co. KGOhmstraße 7, 32758 DetmoldTelefon (05231) 911-0Telefax (05231) 911-110 (Anzeigenabt.)911-145 (Redaktion)E-Mail: [email protected]

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Herstellung:J. D. Küster Nachf. + Presse-Druck GmbH & Co. KGIndustriestraße 20, 33689 Bielefeld

Impressum

Paderborn&BielefeldDas Gebäude an der historischen Stadtmauer in Paderborn soll eine Abdeckung

bekommen, die die Bausubstanz bewahrt. Außerdem wird es für 100.000 Euro restauriert

Paderborn (kos). Der zweiteTurm der historischen Pader-borner Stadtmauer soll einenHelm bekommen. Nachdembereits der Hopheiturm am Li-boriberg zum Schutz der Bau-substanz eine Abdeckung be-kommen hat, ist geplant, denTurm am östlichen Maspern-platz mit einem flachen Kegelzu bedecken. Dies sowie dieRestaurierung des Heiersturmshat der Kulturausschuss desStadtrats beschlossen.

Seit mehr als einem Jahr istder Heiersturm mit einemSchutzgitter aus Draht einge-wickelt. Schuld sind abgeplatz-te Steinbrocken, die herabge-fallen waren und unter ande-rem eine Autoscheibe durch-schlugen. Aus diesem Grundmuss der Turm restauriertwerden. StadtdenkmalpflegerThomas Günther begründetedie Restaurierung mit starken

Witterungsschäden. Derzeitzeigt sich der Turm noch inSteinputz-Technik. Dabei gu-cken aus einem härteren Putzmit einem zu hohen Zement-anteil Bruchsteine heraus. Beider Restaurierung wird einkalkhaltigerer Schlemmputzauf das Bruchsteinmauerwerkaufgebracht – als Witterungs-schutz oder Opferschicht.

Ebenfalls nicht förderlich istder Betondeckel, mit dem derTurm bisher abgedeckt ist. BeiRegen stehe Wasser auf demTurm und könne durch denlöchrigen und schadhaften Putzins obere Mauerwerk eindrin-gen, sagte Günther. Friere es,komme es zu Absprengungen.Vom Turmhelm könne Wasserabfließen.

„Aus denkmalpflegerischerSicht gibt es für mich gar keineAlternative zum Putz“, sagteGünther zu dem in der Ver-

gangenheit in Paderborn viel-diskutierten Thema Steinsich-tigkeit/Putz.

An der Finanzierung wirdsich die Stadt mit 10.000 Eurofür die Planungskosten betei-ligen. Die Herstellungskostensollen wie beim Hopheiturmvom Förderverein HistorischesPaderborn übernommen wer-den. Beim Hopheiturm betru-gen die Kosten mehr als 75.000Euro. Bei dem Helm für denHeiersturm geht der Vorsit-zende des Vereins, Franz JosefWinter, aufgrund des etwas ge-ringeren Durchmessers von et-was niedrigeren Kosten aus.

Der Verein hatte sich 2013gegründet, um die Restaurie-rung von prägenden Werkendes Stadtbildes zu realisieren.Der Hopheiturm war das erstedurch die Beiträge von Mitglie-dern und Sponsoren in die Tatumgesetzte Großprojekt.

Die Restaurie-rung naht. FOTO: HOLGER KOSBAB

Bielefeld. Die Fahrbahn derDetmolder Straße in Bielefeldzwischen Lagescher Straße undBollstraßesoll erneuertundderVerkehrsraum dann auch neugeordnet werden – inklusiveeines Kreisverkehrs. Um Art,Umfang und Ablauf der ge-planten Baumaßnahme zu er-läutern, lädt Bezirksbürger-meister Reinhard Schäffer da-her zu einer Informations-Veranstaltung am Dienstag, 2.Mai, ab 18 Uhr ein. Sie findetin der Altentagesstätte Hille-gossen (Erwin-Kranzmann-Haus, Detmolder Straße 613)statt.