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BENEWIRKT BEI RENOMMIERTEN ARCHITEKTEN. Büro als Lebensraum, gegliedert in unter- schiedliche Zonen und Bereiche. Räum- lich flexibel und mit offenen Strukturen – anregend, vielfältig und facettenreich. Gemeinsam mit Kunden und Partnern gestaltet Bene Bürolandschaften, die den Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld bieten. So wird Büro zum Management- instrument und zum Erfolgsfaktor von Unternehmen. Das wissen auch Laurids Ortner und sein Team von Ortner & Ortner. www.bene.com 291/292 Energiespeicher Beton – Innovationspreis 2010 ETHOUSE Award 2010 Gestaltung Fußgängerzone Meidlinger Hauptstraße, Wien 12 Erweiterung Krankenanstalt Rudolfstiftung – Neubau Juchgasse 22, Wien 3 MED CAMPUS Graz, Steiermark Tanz mit den Bäumen. Cumberlandstraße 51A + 53, Wien 14 Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten wettbewerbe A R C H I T E K T U R J O U R N A L www.architekturweb.at Industrie- und Gewerbebau 20 10 34. JAHRGANG NOVEMBER/ DEZEMBER 2010 17,– wettbewerbe A R C H I T E K T U R J O U R N A L 291/292

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Industrie- und Gewerbebau Energiespeicher Beton – Innovationspreis 2010 ETHOUSE Award 2010 Gestaltung Fußgängerzone Meidlinger Hauptstraße, Wien Erweiterung Krankenanstalt Rudolfstiftung – Neubau Juchgasse 22, Wien 3 MED CAMPUS Graz, Steiermark Tanz mit den Bäumen. Cumberlandstraße 51A + 53, Wien Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

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BENEWIRKTBEI RENOMMIERTEN ARCHITEKTEN.

Büro als Lebensraum, gegliedert in unter-schiedliche Zonen und Bereiche. Räum-lich fl exibel und mit offenen Strukturen – anregend, vielfältig und facettenreich. Gemeinsam mit Kunden und Partnern gestaltet Bene Bürolandschaften, die den Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld bieten. So wird Büro zum Management-instrument und zum Erfolgsfaktor von Unternehmen. Das wissen auch Laurids Ortner und sein Team von Ortner & Ortner. www.bene.com

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Energiespeicher Beton – Innovationspreis 2010ETHOUSE Award 2010Gestaltung Fußgängerzone Meidlinger Hauptstraße, Wien 12Erweiterung Krankenanstalt Rudolfstiftung – Neubau Juchgasse 22, Wien 3MED CAMPUS Graz, SteiermarkTanz mit den Bäumen. Cumberlandstraße 51A + 53, Wien 14Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

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Der Preis für herausragende Architektur am BergDie Kategorien: 1) Talstation 2) Bergstation

3) Bergrestaurant 4) Gesamtprojekt

Was ist die Zielsetzung des Preises?Innovative Stationsarchitektur bei Neubauten und Umbauten hat seit einigen Jahren wieder an Bedeutung gewonnen und leistet ihren Beitrag zur Identität eines Ortes oder einer Destination. Seilbahnbetreiber setzen beiNeuanlagen vermehrt auf architektonisch besonders spektakuläre Projekte, die international für Furore sorgen. Mit dem ISR Architektur Award werden diese Initiativen engagierter und visionärer Seilbahner ausgezeichnet.

Welche Projekte können eingereicht werden?Alle Projekte, die bis zum Stichtag 31. Dezember 2010 fertig gestellt wurden, können eingereicht werden.

Welche Kriterien werden bewertet?Design Funktionalität Ökonomie Ökologie Verwendete Materialien

Welche Unterlagen sind einzureichen?Zur Beurteilung des Projekts sind der Einreichung Unterlagen wie Fotos und eine kurze Projektbeschreibung beizulegen (weitere Informationen in den Teilnahmebedingungen).

Was kann man gewinnen? Aus den Einreichungen werden die drei besten Projekte je Kategorie gekürt. Die Verleihung der Preise erfolgt im Rahmen der Interalpin 2011 in Innsbruck.

Einsendeschluss: Als Einsendeschluss für die vollständig ausgefüllten Unterlagen gilt der 28. 2. 2011.

Die Teilnahmebedingungen erhalten Sie bei:ISR - Internationale Seilbahn-RundschauBirgit Holzer, [email protected] Tel.: +43 1 74095-454, Fax: +43 1 74095-537oder auf www.isr.at (Download)

Internationale Seilbahn-Rundschau International Ropeway ReviewRevue International des Téléphériques

Международное обозрение по канатному транспортуRevista internacional de teleféricos

ARCHITEKTUR AWARD 2011

Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co.KGLeberstrasse 122, A-1110 Wien

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mehrfacheinreichungen eines Unternehmens sind zulässig. Die Einreichung hat laut den Teilnahmebedingungen zu erfolgen. Verspätete Einreichungen (Einsendeschluss 28. 2. 2011) können aus organisatorischen Gründen nicht angenommen werden. Mit der Preisverleihung sind keine Forderungen

des Preisträgers gegenüber den Auslobern verbunden.

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Der International Design AwardTalente zu fördern und durch frisches Denken Trends und Visionen von morgen aufzuzeigen, das ist das erklärte Ziel des International Design Award, der im Zweijahresturnus von den Unternehmen Hettich und REHAU ausgelobt wird. Unter dem Motto „Gestalte deinen Lebensraum“ können bis zum 31. Januar 2011 Studenten der Fachrichtungen Architektur und Design ihre Innenarchitektur-Entwürfe.

ThemaIm Rahmen des International Design Award 2011 werden innovative, multifunktionale und kreative innenarchitektonische Entwürfe sowie Möbelkon-zepte und -systeme gesucht, die sich von klassi-schen Applikationen abheben und den Anforde-rungen der Zukunft gerecht werden. Die Konzepte sollen sich auf die drei Bereiche Wohn- und Schlaf-

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räume, Kochen und Essen sowie Büroarbeitsplätze beziehen und durch ihr Design, aber auch durch ihre technische Intelligenz das Spannungsfeld zwi-schen Wohn- und Arbeitsbereich lösen.

TeilnahmeTeilnehmen können Studierende der Fachrichtun-gen Architektur und Design sowie erstmals auch ganze Gruppen oder Seminare. Die ersten zehn Hochschulen, die Semesterarbeiten ausschreiben und einsenden, bekommen nach Beendigung des Wettbewerbs eine finanzielle Unterstützung von jeweils 500 Euro. Die Einsendung der Entwürfe er-folgt dieses Jahr auf elektronischem Weg.

JuryEine internationale Jury wird am 1. und 2. März 2011 die Einsendungen im Herforder MARTa Museum bewerten und die Preisträger bekannt geben.

PreiseDie fünf besten Entwürfe werden mit dem Interna-tional Design Award ausgezeichnet und erhalten ein Preisgeld in Höhe von je 2.000 Euro. Die 50 besten Entwürfe werden darüber hinaus mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Anmeldungwww.internationaldesignaward.com

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Anmelden und bis zum 31. Januar 2011 Design-Entwürfe hochladen.www.InternationalDesignAward.com

Gestalte DeinenLebensraum

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Druckauflage: 5.000 Stück

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co. KG., Leberstraße 122, A-1110 Wien • Chefredakteur: Roland Kanfer, Telefon: ++43-1-740 95-559, Telefax: ++43-1-740 95-384 Konsulent: KR Josef R. Bahula, Telefon: +43-1-470 62 92, Telefax: +43-1-470 62 92-16 •Redaktionsleitung: DI Margarete Schwarz • Administration und Vertrieb: Michaela Kern • Postanschrift: Leberstraße 122, A-1110 Wien, Telefon: ++43-1-740 95-556, -557, Telefax: ++43-1-740 95-384 • e-mail: [email protected] • http:// www.architekturweb.at • Bankverbindung: UniCredit Bank Austria, BLZ 12000, Kto.-Nr. 653 092 700 • ATU: 10940909 • Grafik und Repro: Dietmar Mantler, A-1220 Wien, e-mail: [email protected]; Druck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH, A-1030 Wien •Heftpreis für eine Ausgabe (Doppelnummer) € 17,00. Der Preis für ein Abonnement (5 Ausgaben) beträgt € 75,00 (Inland), € 88,00 (Ausland). Sämtliche Preise inkl. Porto und 10% MwSt. Das Abonnement wird automatisch für weitere 5 Ausgaben verlängert, wenn die Kündigung nicht drei Monate vor Ablauf des Abonnements erfolgt • Erscheinungsweise: 5 mal jährlich • ISSN 1015-4477 •Es wird keine Haftung für etwaige Beschädigungen oder Verluste der zur Verfügung gestellten Unterla-gen übernommen. Die Retournierung der Unterla-gen erfolgt nur auf ausdrückliche Anforderung. Die drucktechnische Wiedergabe ist von der Qualität der übermittelten Unterlagen abhängig. Mit der Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial er-klärt sich der/die Autor/in einverstanden, dass diese vollständig oder teilweise in der Zeitschrift wettbe-werbe publiziert werden. Ebenso stimmt er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Vervielfältigung und Verbreitung über Offline- oder Online-Produk-tionen zu. Falls eine Vergütung vereinbart wurde, deckt diese die genannten Verwertungsformen ab. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrück-licher Genehmigung des Verlages gestattet. Die in den Beiträgen vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt mit denen des Verla-ges identisch.

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Impressum editorial

Roland KanferChefredakteur

Liebe Leserinnen und Leser!

Zehn Monate ist es her, dass ich die Möglichkeit erhielt, Verantwortung für das Architekturjournal wettbewerbe übernehmen zu können. In diesen zehn Monaten durfte ich vom Gründer dieses Magazins, KR Josef R. Bahula, ler-nen, wofür die wettbewerbe stehen, was das Magazin so besonders macht, worauf unsere Leser Wert legen und wie eine solche Zeitschrift entsteht. In zahlreichen Gesprächen ist es ihm gelungen, den Geist dieses Magazins und den Anspruch, den die Leser und wir an eine unabhängige, objektive Bericht-erstattung aus der Welt der Architektur und des Bauens stellen, zu vermitteln. Gemeinsam mit ihm, Margarete Schwarz und Michaela Kern sowie Dietmar Mantler bin ich bestrebt, dieses Konzept des Architekturjournals wettbewerbe, das in bisher 33 Jahren zu einer starken Marke und einem fixen Bestandteil auf dem österreichischen Zeitschriftenmarkt geworden ist, als Team weiterzutra-gen und auszubauen. So haben wir in den letzten Monaten den Inhalt um redaktionelle und thema-tische Elemente erweitert und auch der Baustoffindustrie sowie der Bau- und Immobilienwirtschaft die Möglichkeit gegeben, sich, ihre Anliegen und ihre Produkte unserer Leserschaft näher zu bringen. Hintergrund für diese Auswei-tung ist der Ansatz der Integralen Planung. Der immer komplexer werdende Planungs- und Bauprozess ist nur dann in den Griff zu bekommen, wenn sämt-liche Projektbeteiligte von Beginn an eingebunden sind. Zu danken habe ich dem Bohmann Verlag, der das Architekturjournal wett-bewerbe im Vorjahr übernommen hat und Vertrauen in dieses Konzept setzt. Ebenso möchte ich KR Josef R. Bahula für sein Vertrauen danken. Wir werden die Position der wettbewerbe als unentbehrliches Architekturmedium in seinem Sinn weiter ausbauen. Daher freut es mich besonders, ihn als Konsu-lenten, der uns seine Erfahrung zur Verfügung stellt, weiterhin zum Team zählen zu können.

Viel Freude beim Lesen und ein erfolgreiches Jahr 2011 wünscht Ihnen

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Impressum

Editorial

Leitartikel

Forum Neues Bauen

Berichte

Wettbewerbe

Realisierung

Innovationen

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70Energiespeicher Beton – Innovationspreis 2010 73Concrete Student Trophy 2010 87ETHOUSE Award 2010 95Gestaltung Fußgängerzone Meidlinger Hauptstraße, Wien 12 103Erweiterung Krankenanstalt Rudolfstiftung – Neubau Juchgasse 22, Wien 3 115MED CAMPUS Graz, Steiermark 131Kindergarten Wallenmahd, Dornbirn, Vorarlberg 141

154Tanz mit den Bäumen. Cumberlandstraße 51A + 53, Wien 14 157Krankenpflegeschule Kaiser-Franz-Josef-Spital, Wien 10 164Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten 168

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Inhalt

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Roland Kanfer Chefredakteur

Industrie- und Gewerbebauten müssen in erster Linie funktionieren. Die Form folgt dann bekanntlich der Funktion. Gerade an kommerzielle Bauten müssen Planer aber heute über die reine Wirtschaftlichkeit der Errichtung hinaus die Betrachtung der Le-benszykluskosten als Maßstab anlegen.

Er ist weltberühmt (außer in Österreich) und gilt als einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts (außer in Österreich): Victor Gruen, 1903 als Victor David Grünbaum in Wien geborener, in die USA geflüchteter und nach Österreich remi-grierter österreichischer Architekt und „Erfinder der Shopping Mall“. Gruen schenkte dem American Way of Life nach dem 2. Weltkrieg das Konzept ei-nes überdachten, verdichteten, autofreien urbanen Raumes mit Einkaufs- aber auch Erholungs- und Bildungseinrichtungen. Dass von dieser Idee le-diglich der Shoppingaspekt übrig blieb, steht auf einem anderen Blatt und veranlasste Gruen dazu, sich von der gebauten Realität der Einkaufszentren in den USA zu distanzieren.

Einer seiner Mitarbeiter in Wien, wo Gruen ab den siebziger Jahren wieder lebte und arbeitete, ist Architekt Heinz Brunner von A&GP International. Brunner zeichnet für das Ende Oktober umgebaute Einkaufszentrum Galleria in Wien-Landstraße verantwortlich. Die Gestaltung der revitalisierten Shopping Mall entspricht seinem Motto „Gelun-gene Architektur ist objektiv messbar“. Gerade gewerbliche Immobilien stehen besonders im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen. Dem-entsprechend sollte bei solchen Planungsaufgaben das Augenmerk auf funktioneller und standort-adäquater Architektur liegen und nicht auf künst-

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lerischer Selbstverwirklichung, meint Brunner. Im Mittelpunkt der Lösung stehen für ihn Funktion und Form, die ein Bauwerk für den Menschen zu erfüllen hat. Ambiente und Funktionalität seien ge-nauso Kriterien wie Effizienz und Wirtschaftlichkeit, die als Maß der Architektur Geltung hätten. Wer die neue Galleria betritt, wird nicht auf Anhieb von Architektur übermannt. Vielmehr trifft der Besu-cher mit einem neuen Rolltreppen- und Liftsystem, das in den vorderen Bereich der Mall verlegt wurde, einem zusätzlichen Lichtschacht über sämtliche Ge-schoße sowie komplett sanierter Fassade inklusive einem neugestalteten Vordach auf ein äußerlich behutsam modernisiertes Ambiente. Auch die all-gemeinen Mall-Flächen sowie die Eventfläche im Untergeschoß wurden modernisiert, das Center fungiert auch weiterhin als Veranstaltungsort von Lifestyle- und Bezirksevents.

NEuE NutzuNG Für INDustrIEDENkMäLErGewerbebau beschränkt sich natürlich nicht nur auf Einkaufszentren oder die Errichtung von Büro-häusern. Besonders die Denkmäler des Industrie-zeitalters regen die Phantasie von Architekturschaf-fenden, aber auch von so manchem Immobilien-investor an. Neue Nutzungsmöglichkeiten in ehe-maligen Industriehallen aus der Zeit, als diese noch als Kathedralen des Fortschritts gedacht und ent-sprechend imposant geplant wurden, bieten sich zahlreiche. Zum Beispiel als Hotel: Gleich mehrere

Preise hat das Hotel andel´s im polnischen Łódź abgeräumt. Entstanden ist es hinter der 12.000 m2 großen Sichtziegelfassade eines Backsteinbaus auf dem Gelände einer ehemaligen Weberei. Das ver-lassene Gebäude aus Ziegelmauerwerk mit Säulen und Deckenträgern aus Gusseisen, dem die Spuren einer langen Industrienutzung deutlich anzusehen waren, wurde zu einem 4-Sterne Designhotel mit 278 Zimmern, einem glasüberdachten Schwimm-bad – aus dem alten Löschwassertank - sowie ei-nem Restaurant umgebaut. Phantasieanregungen wird auch die Stadt Linz brauchen. Ende 2009 übernahm sie die ehemalige Tabakfabrik, einen 80.000 m2 großen, teilweise denkmalgeschützten Industriebau aus den Dreißi-gerjahren des vorigen Jahrhunderts. Der von Peter Behrens und Alexander Popp entworfene sechsge-schoßige, 227 m lange und 16,5 m breite Haupttrakt Einkaufszentrum Galleria in Wien-Landstraße

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Hotel andel´s in Łódź

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besteht im Kern aus einem 3.000 Tonnen schweren Stahlgerippe mit einer 38-cm-Hohlziegel-Ummau-erung ohne tragende Funktion, aber mit wärme-technischen und architektonischen Aufgaben. Aus Österreichs größtem Stahlskelettbauwerk soll nun eine Nachnutzung als „Kreativstadt“ entstehen – Gewerbebetriebe aus der Kreativwirtschaft sollen sich dort ansiedeln. Kunst, Kultur, sogar eine Univer-sität sind im Konzept angedacht. Bis 23. Jänner läuft dazu eine Ausstellung im Nordico Museum in Linz, die die Tabakfabrik vom Architekturmodell über Fo-tografien bis zu Projekten von Künstlern der Seces-sion, der Wiener Werkstätte und des Werkbundes bis hin zu zeitgenössischen Arbeiten und Dokumen-tation zeigt. Was schlussendlich als Ergebnis der Revitalisierung dieses Industriebaus herauskommt, darf mit Spannung erwartet werden.

AustAuschBArE uND rEcycLINGFähIGE INDustrIEBAutEN Aber nicht nur die Revitalisierung alter Industrie-bauten ist eine Herausforderung an Architekten. Auch zeitgenössischer Gewerbe- und Industriebau hat seine eigenen Spielregeln, die sich zugleich mit den immer kürzer werdenden Produktionsprozes-sen sowie den Veränderungen in der Dienstleis-tungs-, Forschungs- und Kommunikationsbranche ständig ändern. Wie die Planungs- und Immobili-enexperten Peter Maydl, Helmut Floegl und Chris-toph Achammer in dieser Ausgabe übereinstim-mend betonen, brauchen wir dringend eine neue Planungskultur. Zusammen mit den gestiegenen Anforderungen an energieeffiziente, nachhaltige Gebäude ist nämlich nicht nur der Anspruch an ge-stalterische Qualitäten eines Bauwerks gestiegen, es tritt der Blick auf den gesamten Lebenszyklus ei-nes Gebäudes immer mehr in den Vordergrund. Das verlangt in erster Linie Flexibilität, sowohl bei der Nutzung als auch in der Wahl der Baumaterialien und Komponenten. Gerade Industriebauten, die in der Regel nicht auf eine lange Nutzungsdauer angelegt sind, müssen ihre Nachhaltigkeit über die leichte Austauschbar-keit und Recyclierbarkeit einzelner Komponenten beweisen. Den Architekturschaffenden obliegt es, ihren Bauherren klarzumachen, dass solche Bau-werke in der Errichtung zwar teurer sind, sich auf die gesamte Lebensdauer gerechnet jedoch als wirtschaftlicher erweisen als eine kostengünstige Errichtung. Es sei längst überfällig, auch im Bauwesen in ge-schlossenen Stoffkreisläufen zu denken, meinte Jens Glöggler, Geschäftsführer einer Forschungsge-sellschaft des Architektur- und Ingenieurbüros ATP, unlängst in der Zeitschrift „Zuschnitt“. Das Ziel sollte sein, möglichst viele umweltfreundliche Produkte für ein Gebäude auszuwählen, die auch in der End-of-Life-Phase entweder in einen biologischen oder einen technischen Kreislauf rückführbar sind. Eine in diesem Sinn „green factory“ soll das neue Betriebs- und Forschungsgebäude des System- und Softwarehauses der AEG Gesellschaft für moderne Informationssysteme in Ulm werden. Christoph Achammers Büro ATP konnte den geladenen Wett-bewerb für diesen energieoptimierten Industriebau mit einem kompakten Baukörper gewinnen, der den Anteil der versiegelten Flächen möglichst ge-ring hält und möglichst viel natürliche Belichtung und Belüftung ermöglicht. Überlegungen zu Mate-rialien und Systemen sollen hinsichtlich ihrer Öko-bilanzdaten geprüft werden. Verbundstoffe werden aber von vornherein ausgeschlossen.Die für Heizung und Kühlung benötigte Energie soll so weit als möglich von erneuerbaren Energiesys-temen gedeckt werden. Derzeit werden Konzepte zur Maschinenabwärmenutzung, Wärmerückge-winnung sowie ein Luft-/Erdwärmetauscher unter-sucht. Ebenfalls Wert gelegt wird auf eine größt-mögliche Modularität, nicht nur bei der Fassade, sondern auch bei den Tragsystemen.

Betriebs- und Forschungsgebäude des System- und Softwarehauses der AEG

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Leerstehendes Zigarettenfabrikationsgebäude

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Forum Neues Bauen

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Forum Neues Bauen

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„Wir brauchen eine andere Planungskultur“

Integrale Planung kommt aus dem Industriebau

„Haus der Zukunft Plus“ – vom Energieverbraucher zum Energieerzeuger

Umwelt und Planung.

Die Preisträger des Ethouse Award 2010

Ein spannendes Experiment

Wer anderen eine Grube gräbt …

oder Geodätisches Geo-Monitoring von Bauwerken

Mehr Generalunternehmer für Holzbau

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Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Maydl

„ W i r b r a u c h e n e i n e a n d e r e P l a n u n g s k u l t u r ”

Dipl.-Ing. Dr. Helmut Floegl

Peter Maydl und Helmut Floegl, Experten auf dem Gebiet des Nachhaltigen Bauens, über Bauweisen, Alterungs- und Lebenszyklusmodelle und die integ-rale Planung als Konzept für die Zukunft.

wettbewerbe: Eine der drei Säulen der Nachhal-tigkeit ist die Ökonomie. Was verstehen Sie unter ökonomischer Nachhaltigkeit?Maydl: Ich sehe im Wesentlichen zwei Zielsetzun-gen: die Optimierung der Lebenszykluskosten und die Werterhaltung beziehungsweise Wertsteige-rung einer Immobilie. Floegl: Ökonomische Nachhaltigkeit für Immobilien bedeutet: Wie gehe ich heute aus ökonomischer Sicht mit einer Immobilie strategisch so um, dass die nächste Generation die gleichen Möglichkeiten der Nutzung, des Einkommens und der Werterhal-tung hat wie wir heute?

wettbewerbe: In fast allen Bundesländern wird als Bewertungskriterium für die Ökobilanz eines Gebäudes der OI3-Index herangezogen. Hat dieser Index Aussagekraft punkto Nachhaltigkeit?Maydl: Mit der ökonomischen Nachhaltigkeit hat der OI3-Index nichts zu tun. Auch bei der ökologi-schen Nachhaltigkeit deckt er nur ein verschwin-dend kleines Segment ab. Der OI3-Index ist natur-wissenschaftlich nicht haltbar. Drei ökologische Indikatoren, die jeweils unterschiedliche physikali-sche Dimension haben, zu addieren und zu dritteln halte ich für problematisch. Dadurch, dass der Index in erster Linie Verbrennungsprozesse abbildet, wird es in Hinblick auf die Nutzungs- und Entsorgungs-phase mit dem OI3-Index schwierig.

wettbewerbe: Der OI3-Index ist also in erster Linie politisch motiviert?Maydl: Die Wohnbauförderstellen haben das aufgegriffen. Der Massivbau hat natürlich keine Freude damit, weil Produkte, die für die Erzeugung Verbrennungsprozesse benötigen, beim OI3-Index schlecht abschneiden, insbesondere dann, wenn nur die Erzeugungsphase des Bauprodukts bewer-tet wird. Berücksichtigt man die wesentlich höhere Lebensdauer der Massivbauprodukte, dann sieht das anders aus.

wettbewerbe: Um welche Indikatoren sollte der OI3-Index erweitert werden?

Maydl: Beim Anteil der quantifizierbaren Umwelt-wirkungen im Hinblick auf den Lebenszyklus liegt der OI3-Index zwischen zwei und fünf Prozent. Das ist nicht befriedigend. Das war auch der Grund, warum in einem zweiten Projekt die Weiterent-wicklung des Index in Richtung eines OI4-Index betrieben werden sollte. Zu unserer großen Über-raschung wurde uns mitgeteilt, dass das nicht not-wendig sei. Dabei gibt es neben dem Versauerungs-potenzial und Treibhauspotenzial eine ganze Reihe anderer Indikatoren. Die Gewichtung hat keine naturwissenschaftlichen Grundlagen, sondern entspricht einem gesellschaftspolitischen Konsens. Derzeit ist aber niemand in der Lage, zu entschei-den, welche die besten Indikatoren im Sinne von richtungssicher sind. Eine Reduktion auf einige we-nige ist aber sicher wünschenswert.Floegl: Die Zieldefinitionen von Seiten der Politik sind unklar. Geht es um den Klimawandel, den CO2-Verbrauch oder um die zu Ende gehenden Ressour-cen? Da wird alles in einen Topf geworfen, obwohl das unterschiedliche Zielvorstellungen mit unter-schiedlichen Konsequenzen sind.

wettbewerbe: Ein Ergebnis der Studie Nachhaltig-keit massiv ist die Neufassung des Gebäudebewer-tungssystems Total Quality Building TQB. Worin liegen dessen Stärken?Floegl: Die Frage, ob sich der Gebäudenutzer das ökologisch nachhaltige Bauen ökonomisch nach-haltig leisten kann, ist ein klassischer Zielkonflikt, der in seiner Tragweite bis dato noch nicht erkannt wurde. Bei den meisten am Markt befindlichen Gebäudebewertungssystemen werden fast aus-schließlich Parameter der ökologischen Nachhal-tigkeit evaluiert, die ökonomische Nachhaltigkeit kommt zu kurz. Der Wettbewerb der Gebäude-bewertungssysteme bringt es mit sich, dass sich Planer und Bauträger zu Recht zurücklehnen, keine Bewertung machen, solange sie nicht wissen, wel-ches der Zertifikate am Markt akzeptiert ist. TQB hat einen vernünftigen Ansatz.

wettbewerbe: Können wir mit einer veränderten Baukultur die Welt retten?Maydl: Wir haben jahrzehntelang gebaut, wie wir wollten. Nun wollen wir in wenigen Jahren die Welt retten. Grün, wirtschaftlich und leistbar sollen die Gebäude sein. Kein Segment des Bauens ist von

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allen drei Dimensionen so betroffen wie der Wohn-bau, wo Kosteneffizienz und Leistbarkeit wesentli-che Themen sind. Floegl: Wir haben eine Neubaurate von zwei Pro-zent. Hochgerechnet heißt das, dass in 50 Jahren unser Gebäudebestand erneuert ist. Das dauert viel zu lange. Man muss sich daher alle Aspekte an-schauen und entscheiden, auf welche Maßnahmen man sich konzentriert, um eine möglichst große Wirkung zu erzielen. Wir als Forscher müssen Licht ins Dunkel der Komplexität der entsprechenden Pa-rameter und Kennwerte bringen.

wettbewerbe: In welchen Bereichen gibt es schon konkrete Umrisse?Maydl: In manchen Bereichen der ökologischen Be-wertung gibt es bereits brauchbare Daten. Was die Nutzungsphase betrifft, stochern wir noch im Da-tennebel. Instandhaltungskosten, Recyclierbarkeit und Trennbarkeit von Baustoffen und Demontier-barkeit von Bauteilen in 50 Jahren vorherzusagen, ist problematisch. Ich halte es nur für unverant-wortlich, jetzt, wo das Problem allgemein bewusst ist, so weiter zu bauen wie bisher.

wettbewerbe: Wie soll man anders bauen?Floegl: Die Flexibilität der Gestaltung von Gebäu-den muss erhöht werden. Man sollte mit vertret-barem Aufwand die kurzlebigeren Komponenten eines Gebäudes tauschen können und diese wieder aufbereiten und neu nutzen. Ein ressourcenscho-nender Umgang mit Baukonstruktionen sowie das Aufleben der Reparaturgesellschaft, das ist meine Vision.

wettbewerbe: Ist die massive Bauweise dafür die richtige?Maydl: Das ist eine Frage der konstruktiven Durch-bildung. Der Massivbau punktet vor allem dort, wo er seine Dauerhaftigkeit und seine Robustheit ausspielen kann. Der Bauherr muss sich Nutzungs-dauer sowie gegenwärtige und alternative Nut-zungen überlegen. Je kürzer die Nutzungsdauer, desto bedeutsamer ist die Kreislauffähigkeit, desto schwieriger wird es für den Massivbau werden.

wettbewerbe: Gerade was die Festlegung der Le-bensdauer von Bauprodukten betrifft, herrscht der-zeit große Unsicherheit. Wo können Alterungs- und Lebenszyklusmodelle da eingreifen?Maydl: Um eine realistische Lebensdauer ange-ben zu können, muss ich deren Einflussparameter kennen. Wir normieren beim nachhaltigen Bauen eine Fülle von Dingen, für die es keinen Stand der Wissenschaft oder der Technik gibt. Gäbe es aber die Normung nicht, würde überhaupt nichts geschehen. Sie wird den Wettbewerb unter den Planern und unter den Bauträgern ganz erheblich verändern. Floegl: Wenn ein Bauteil öfter erneuert werden muss, wird die Nutzung des Gebäudes bezogen auf eine definierte Nutzungsdauer natürlich teurer. Das ökonomische Zusammenspiel der Bauteile zum gesamten Gebäude ist für optimierte Lebens-

zykluskosten entscheidend. Nur im ganzheitlichen Zugang kann dies erreicht werden. Das Lebenszyk-lusmodell erlaubt es uns, in der Planungsphase eine Kostenprognose anzustellen und zu vergleichen, welche Planungsvarianten welche Folgekosten erzeugen. Bauteile mit hohen Folgekosten sind typischerweise die Oberflächen, die eine höhere Reinigung erfordern, wie Glasflächen oder große Bodenflächen. Der zweite große Kostentreiber sind die Haustechnikkomponenten.

wettbewerbe: Wie kann ein Architekt nachhaltig denken und planen?Floegl: Eine intelligente Architektur kommt durch optimierte Verteilung von Speichermassen und Gebäudeöffnungen mit wenig Haustechnik aus. Be-achtet man diese Wechselwirkung nicht, braucht es mehr Haustechnik als Korrektiv zur Schaffung von Behaglichkeit. Als Architekt würde ich mir vor dem Erstentwurf das Grundstück, auf dem das Gebäude errichtet werden soll, zu verschiedenen Tages- und auch Jahreszeiten anschauen. Der zweite Rat: Mit der Brille des Nutzers durch den eigenen Gebäude-entwurf zu gehen. Architektur muss intuitiv in ihrer Funktionalität erfassbar und begreifbar sein. Maydl: Das neue Schlagwort heißt integrale Pla-nung. Das heißt, dass Nachhaltigkeit nicht erst mit Planungsbeginn, sondern bereits in der Projektent-wicklungsphase einsetzen muss. Spätestens bei Beginn der Planung muss neben dem Architekten zumindest der Tragwerksplaner, der Bauphysiker, der Haustechnikplaner und bei größeren Projekten der Facility Manager schon dabei sein. Umplanun-gen werden von niemandem bezahlt. Da brauchen wir eine andere Planungskultur.

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AZ_BauMassiv_Domino_210x297.indd 1 11.03.2009 15:08:43 Uhr

Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Maydl, Zivilingeni-eur für Bauwesen und allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Seit 2002 Vorstand des Instituts für Materialprüfung und Baustofftechnologie mit angeschlossener TVFA für Festigkeits- und Materialprüfung an der TU Graz. Mitgliedschaft in verschiedenen Gremien unter anderem „Interdisziplinärer Aus-schuss Nachhaltigkeit“ der Bundeskammer der Architektur und Ingenieurkonsulenten (Vorsitz).

Dipl.-Ing. Dr. Helmut Floegl, Fachbereichsleiter Facility Management und Sicherheit sowie Visiting Professor an der Donau-Universität Krems, Department für Bauen und Umwelt. Vor-standsmitglied der FMA Facility Management Austria und der IFMA Austria. Vorsitzender des ON-K 240 „Immobilien und Facility Manage-ment“ sowie Vertreter Österreichs im europä-ischen TC 348 „Facility Management“ des Komi-tees der europäischen Normung, CEN.

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Was bezweckt heute ein Diskurs über Industriebau, während das Gespenst der „Entindustrialisierung“ Europas umgeht? Setzt man Industriebauten mit riesigen Anlagen rauchender Schlote gleich, so ist diese Frage vielleicht sogar berechtigt. 2010 jedoch sprechen wir von Facilities für intelligente Produktionsprozesse, die bereits 2/3 ihrer Flächen der Forschung, Entwicklung, Dienstleistung und Kommunikation widmen. Produktstandzeiten von weniger als 18, Entwicklungszeiten von unter 20 Monaten – sogar für „altmodische“ Produkte wie Automobile – und die bedingungslose Marktnähe haben die Anforderungen an den Industriebau dra-matisch verändert. Hinzu kommt die Herausforde-rung attraktiver, menschengerechter Arbeitsplätze für eine immer dünner werdende qualifizierte Personaldecke. Last but not least wird heute ein in-dustrielles Produkt auch am Markt mit der Qualität der Produktionsgebäude identifiziert.

INDUSTRIEBAU VERLANGT HÖCHSTE FLExIBILITäTIndustriebau ist, wie kaum eine andere Gebäude-form, repräsentativ für die Rahmenbedingungen unserer Zeit: Er verlangt höchste Flexibilität, da 50 % aller zu erzeugenden Produkte bei Planungsbeginn noch nicht entwickelt sind. Ein enges Kostenkon-zept fordert kürzeste Termine für Planung und Bau. „Time to Market“ bestimmt das Gebäude – die Immobilie ist einer von vielen Kalkulationsfakto-ren des fertigen Produkts, wobei integrale Technik (Produktions- und Gebäudetechnik) bis zu 90 % der Gesamtinvestition ausmacht. ästhetische und soziokulturelle Erwartungen an ein lebenszyklusori-entiertes Gebäude sind heute wesentliche Parame-ter für erfolgreiche Industriearchitektur. Der Zusammenbruch der „Casinoökonomie“ im Jahre 2008 hat zu einer geänderten Einstellung zu davor eher verpönten Investitionen in „niedrig rentable Stein und Erden“ geführt. Realwirtschaft-liche Unternehmenslenker sehen wieder Chance und Verpflichtung, in längerfristigen Engagements „Kulturbauten“ für ihre Firmen zu errichten, welche nicht nur in den Bilanzen Werte darstellen – also nachgerade ideale Herausforderungen für Archi-tekten und Ingenieure, sich in wirklich integraler Zusammenarbeit dem Thema zu widmen.

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Univ.Prof. Arch. Dipl.-Ing. Christoph M. Achammer

INDUSTRIEBAU KANN GRäBEN ZUSCHÜTTENEs ist kein Wunder, dass die Methodik des integ-ralen Planens tatsächlich aus dem Industriebau kommt: Hier müssen Bauherren und Arbeitneh-mervertreter, Betriebsplaner, Architekten und Inge-nieure in einem simultanen Prozess die komplexe Aufgabe der Entwicklung eines Prototypen bewälti-gen, immer öfter unter Einbeziehung ausführender Unternehmen in diesen Prozess, ohne der Gefahr zu erliegen, Qualität gegen Kostenminimierung einzutauschen. Insofern kann der Industriebau für alle anderen Felder des Bauens Beispielfunktion haben. Eine frühzeitige Top-Down-Betrachtung der Baukosten ist eines von vielen Elementen des Ge-samtprozesses. Damit können sich alle Planungs-beteiligten auf höchste Qualität im vorgegebenen Termin- und Kostenrahmen fokussieren. Eine derart klare Zielsetzung wünscht man sich auch bei ande-ren Aufgaben.

Für mich persönlich ist der Industriebau die per-fekte Gelegenheit, den tiefen Graben zwischen Architekten und Ingenieuren im kreativen Mitein-ander wieder ein Stück weit zuzuschütten und sich so gegenseitig zu kreativen Spitzenleistungen zu motivieren; – und eine Gebäudeart, bei der Bauher-ren verstehen, dass der kreative Planungsprozess, der 1 % der Lebenszykluskosten ausmacht, fast 50 % derselben nachhaltig beeinflusst – und das ohne Betrachtung der Soft Facts, die Unternehmensimage und Arbeitsumfeld engagierter MitarbeiterInnen wesentlich beeinflussen.

Christoph M. Achammer, Univ.-Prof., Dipl.-Ing., Architekt ATP Architekten und Ingenieure, Vorstandsvor- sitzender und Architekturpartner Univ.-Professor am Lehrstuhl für Industriebau und interdisziplinäre Bauplanung, TU Wien, Institut für interdisziplinäres Bauprozess- management

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Der Gebäudebestand Österreichs, der sich seit den 1960er Jahren verdoppelt hat, verfügt über die größ-ten Potenziale zur deutlichen Erhöhung der Ener-gieeffizienz und zur Reduktion treibhausrelevanter Emissionen in Österreich. Neben den eigentlichen Bautätigkeiten und dem damit verbundenen Ener-gieverbrauch beeinflussen der Gebäudebereich und die Siedlungsstrukturen deutlich den Energieeinsatz für Verkehr und Industrie (Baustoffproduktion). Auch auf europäischer Ebene wird das Thema „Energieeffiziente Gebäude“ als Schwerpunkt der Forschungsrahmenprogramme gesehen. Durch Forschung und Entwicklung soll die Basis für völlig neue und nachhaltige Konzepte im Neubau wie auch in der Sanierung entwickelt werden. Dies war der Aus-gangspunkt für die erste Ausschreibung des Forschungs- und Technologiepro-gramms „Haus der Zukunft“ im Jahr 1999. Das Forschungsprogramm konnte viele wesentliche Entwicklungen im Baube-reich auslösen und unterstützen. Ein Beispiel: Zum Start des Forschungspro-gramms im Jahr 1999 gab es in Österreich rund 40 Passivhäuser – zehn Jahre später (Ende 2009) waren es bereits über 6.800 Gebäude. Dies führte dazu, dass Öster-reich die höchste Passivhausdichte welt-weit aufweist und eines der führenden Länder in diesem Technologiebereich ist.

Die beiden wesentlichen Bausteine des Programms „Haus der Zukunft“ waren die des solaren Niedri-

genergiehauses und des Passivhauses. Es ging um Neubauten und sanierte Altbauten, die den Energie- und Stoffeinsatz reduzieren, erneuerbare Energie-träger, insbesondere Solarenergie, sowie nachwachsende bzw. ökologische Materialien einsetzen, soziale As-pekte und die Erhöhung der Lebensqualität berücksichtigen sowie die Kosten zur her-kömmlichen Bauweise vergleichbar machen.

2008 wurde mit dem Folgeprogramm „Haus der Zukunft Plus” ein weiterer Schritt in Rich-

„ h a u s d e r Z u k u n f t P l u s “ – v o m e n e r g i e v e r b r a u c h e r Z u m e n e r g i e e r Z e u g e r

tung energieeffizientes und nachhaltiges Bauen gesetzt. Ziel des Programms ist die Schaffung der technologischen Basis, um Gebäude von Energie-verbrauchern zu Energieerzeugern überzuführen („Plus-Energie-Haus“). Im Programm „Haus der Zukunft Plus“ werden neun Leitprojekte gefördert. Dabei handelt es sich um mehrjährige, strategisch ausgerichtete Verbundprojekte mit Fokus auf Gebäudeverbände – Siedlungen und/oder Industrie- und Gewerbege-biete – und auf richtungweisende Modernisierun-gen von Gebäuden. Die Leitprojekte unterliegen ei-nem integrativen Gesamtmanagement und beste-hen in der Regel aus einem zusammenhängenden Bündel von Einzelprojekten, die – integriert in eine klar definierte Strategie – ein konkret beschriebe-nes Ziel verfolgen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Übereinstimmung mit den Programmzielen und der Innovationsgrad des Vorhabens.

Eines dieser Leitprojekte ist aspern Die Seestadt Wiens, die bedeutendste Stadterweiterungsmaß-nahme, die in Wien – seit der Gründerzeit – je initiiert wurde und mit 240 ha eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Der Umbau des Salzburger Stadtteils Lehen und des Grazer Stadtteils Reininghaus wird in zwei weiteren Leit-projekten untersucht. Die Umsetzung des Plus-Energie-Standards und des cradle-to-cradle-Prinzips in einem Mediendienstleistungsbetrieb ist Ziel des Projekts Leuchtturm Gugler. Weitere Leitprojekte befassen sich mit der innovativen Modernisierung von Gründerzeitbauten, mit Sanierungskonzepten zum Plus-Energiehaus mit vorgefertigten aktiven Dach- und Fassadenelementen oder mit der Ent-wicklung von Nachhaltigkeits- und Klimaschutzkri-terien für die Modernisierung von Bundesgebäuden der Nachkriegsperiode. Auch die Entwicklung eines Demonstrationsobjektes für verdichteten Flachbau in Fertigbauweise mit plusEnergie-Standard sowie der Plus-Energie-Bürobau der Zukunft sind Leitpro-jekte im Programm „Haus der Zukunft Plus“.

Weitere Informationen über das Programm und die Leitprojekte finden Sie unter:www.HAUSderZukunf.at und www.HAUSderzukunft.at/ projekte/leitprojekte.htm

Gründerzeit der Zukunft – Wißgrillgasse, Wien

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Univ.Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Martin TreberspurgUniversität für Bodenkultur Wien, Department für Bautechnik und Naturgefahren, Ressourcenorientiertes Bauen, Institut für Konstruktiven IngenieurbauStv. Vorsitzender der Bundesfachgruppe Bauphysik und Leitung des Arbeitskreises „Energie und Umwelt“ der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten

Die Bundesregierung hat im Budget mit der CO2-Abgabe auf den Treibstoff (5 Cent/l) zweckgewid-met für die thermische Sanierung (vier Jahre je 100 Mio. €/a) erste Ansätze einer ökologischen Steuerreform angekündigt. Im März 2010 hat die Wirtschaftskammer Österreich mit Präsident Dr. Christoph Leitl 300 Mio. €/a als Mindestvolumen für eine wirksame thermische Sanierungsoffensive angegeben. Durch Auslösung eines zusätzlichen privaten Gesamtinvestionsvolumens für die Gebäu-desanierung von rund 2 Mrd. € würde dieser Betrag – entsprechend Erhebungen aus den abgelaufenen Sanierungschecks 2009 – als Steuereinnahmen und Einsparungen (AMS) in ca. dreifacher Höhe an den Bund zurückfließen [1]. Die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten und fachlich zuständige Forschungsinstitute halten einen Betrag von ca. 500 Mio. €/a erforderlich, um die jährliche Sanie-rungsrate von ca. 1 % auf 3 % zu heben. Das Finanzministerium hält jedoch entgegen, dass seit Jahrzehnten das Mehrwertsteueraufkommen in Österreich immer relativ konstant geblieben ist und hier auch keine wesentliche änderung zu erwarten ist. Dies bedeutet, dass weniger neue Autos gekauft

und Fernreisen konsumiert werden, dafür aber neue Fenster in Bestandsgebäude eingebaut werden. Die Erhöhung des allgemeinen Steuervolumens wird bezweifelt, weil eben an anderer Stelle gespart wird. Fachleute meinen jedoch, dass bei entsprechendem Förderungsanreiz von den BewohnerInnen schlecht verzinste Sparbücher und unsichere Aktien aufge-löst werden und dieses Kapital in langfristige Woh-nungsverbesserung gesteckt wird. Ein anderer Einwand gegen eine höhere Bundesför-derung, die natürlich immer gemeinsam mit der je-weiligen Landeswohnbauförderung zu sehen ist, ist die Befürchtung, dass es zu wenig kompetente, leis-tungsfähige Betriebe in der Bauwirtschaft gibt und durch die mangelnde Konkurrenz die Baukosten steigen. Wünschenswert sind natürlich viele kom-petente KMUs im Sanierungsbereich, die als Gene-ralunternehmer auch für die Einfamilienhaussanie-rung eine Qualitäts-, Kosten- und Termingarantie bieten können. Um die erwähnten Fachbetriebe aufbauen zu können ist natürlich eine langfristige Förderungsfinanzierung, wie sie jetzt auf vier Jahre zugesagt ist, sehr wichtig.

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Gassner & Partner, Neubergenstraße

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Autor: Dipl.-Ing. Reinhold Pratschner ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmverbundsysteme

ARCH+MOREDas Architekturbüro ARCH+MORE mit Bürositz in Velden am Wörthersee, Puchenau/Linz und Wien wurde im Jahr 2000 von den Architekten Gerhard Kopeinig und Ingrid Domenig gegründet. Seit ei-nigen Jahren ist es verstärkt im Bereich Sanierung und Revitalisierung bestehender Gebäude und Strukturen tätig.

Die Volksschule St. Leonhard bei Siebenbrünn/K wurde 1964 errichtet. Die wesentlichen Elemente des Sanierungskonzeptes waren: die „Einhüllung“ mit einer passivhaustauglichen und ökologisch hochwertigen Hülle – eine thermische Sanierung

der Bodenplatte, sowie die Integration einer zen-tralen energieeffizienten Komfortlüftungsanlage. Durch die räumliche sowie funktionelle Bereini-gung wurde das Schulgebäude zum „Haus für Kinder“.

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Besonders wichtig ist jedoch eine kompetente Planung von „thermischen Gebäudesanierungen“, die auch oft im Zusammenhang mit einer Verbes-serung der Funktionsfähigkeit und der architekto-nischen Gestaltung von Gebäuden zu einer „umfas-senden Altbaumodernisierung“ führen. Der Ethouse Award, der nun schon das dritte Jahr ausgeschrieben wurde, [2] hat hier einen wichtigen Impuls gesetzt. Das hohe Niveau der Preisträger in den vergangenen drei Jahren hat gezeigt, dass es durchaus die kompetenten Planungsbüros und verantwortungsvollen Bauherren gibt. Dies ist auch der Anlass hier die Preisträger 2010 im Folgenden vorzustellen, die sich schon jahrelang sehr erfolg-reich mit der Sanierung auseinander setzten: Das junge Architekturbüro ARCH+MORE hat vor allem mit der ersten und jahrelang einzigen Sanie-rung auf Passivhausniveau eines genossenschaftli-chen Wohngebäudes der GIWOG Aufsehen erregt und viele Preise gewonnen. Ulreich Bauträger GmbH mit Gassner und Partner Baumanagement sind zu den führenden Sanie-rungsunternehmen von Gründerzeitwohnhäusern in Wien geworden und haben schon 2008 und 2009 einen Ethouse Award gewonnen, wobei sich

die thermische Qualität der sanierten Gründerzeit-gebäude stetig verbessert hat. Auch die Wien Süd als eine der größten Wohnbau-genossenschaften hat schon einmal 2008 einen Sonderpreis für die thermische Sanierung der denk-malgeschützten Arbeiterwohnsiedlung „Tsche-chenring“ in Felixdorf erhalten. Der eigene große Gebäudebestand der Genossenschaft und auch andere Gebäude werden von einer kompetenten Sanierungsabteilung vorbildhaft verbessert. Auch die Erfahrungen im eigenen Architekturbüro Treberspurg und Partner zeigen mir, dass in den letzten Jahren der Anteil der Sanierungsprojekte ständig gestiegen ist. Thermische Gebäudesanie-rung, Altbaumodernisierung (mit Umbauten aller Art) und Restaurierung sind zu einem krisensiche-ren Auftragsfeld mit großem Entwicklungspoten-zial für Planungsbüros in wirtschaftlich schwierigen Zeiten geworden. Die in den nächsten Jahrzehnten unbedingt erforderliche Sanierungsoffensive – Ste-fan Schleicher (WIFO) spricht von einer neuen „Wie-deraufbauphase“ – um die EU Ziele 2050 (minus 85 % bis minus 95 % CO2) zu erreichen bieten ein umfangreiches Aufgabengebiet.

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Das viergeschoßige Wohngebäude der GIWOG aus dem Jahr 1957 liegt an einer der Haupteinfahrts-straßen zum Linzer Zentrum, der Makartstraße. Durch die Sanierung entstand ein Demonstrati-onsobjekt, welches ein ökologisches und energie-effizientes Sanieren zum Passivhaus aufzeigt. Im Zuge der Sanierung wurde die Fassade zur neuen Außenhaut und steht als Informationsträger für das Thema Energie und Sanieren – „Dämmen mit Licht“.

Das Wohn- und Bürohaus Gabriel sollte auf einem Grundstück nördlich von Velden am Wörthersee errichtet werden. Der starke Blickbezug zum Wör-thersee und zum Ort Velden war Ausgangspunkt des Entwurfes. Als Resultat eines intensiven Pla-nungsprozesses entstand ein Gebäude, das sich im Querschnitt als liegendes „U“ darstellt und das die Landschaft einfängt und gleichzeitig freigibt. Errichtet wurde das Haus in hochwertiger Passiv-hausqualität.

ULREICH BAUTRäGER / GASSNER & PARTNERDie Ulreich Bauträger GmbH und Gassner und Partner Baumanagement in Wien beschäftigen sich seit 1999 fast ausschließlich mit der Sanierung von Zinshäusern aus der Jahrhundertwende und reali-sieren in Zusammenarbeit mit kreativen Architek-ten und verlässlichen Handwerkern Wohnträume unterschiedlichster Form.

Das Gründerzeithaus in der Märzstraße 113 in 1150 Wien war ein Spekulationsobjekt mit komplizierten Eigentumsverhältnissen und nach über 100 Jahren extensiver Nutzung völlig desolat. Durch eine Res-sourcen schonende Revitalisierung verbunden mit einer architektonisch anspruchsvollen Aufstockung wurde der Lebenszyklus des Hauses um mindestens 50 Jahre verlängert. Das früher schmucklose Eck-haus wurde durch die radikale Verbindung von Alt und Neu in die Gegenwart zurückgeholt.

Das Haus in der Grundsteingasse 42 im 16. Bezirk war nach mehr als 120 Jahren intensiver Nutzung und Bewohnung am Ende seiner Lebensdauer an-gelangt. Um die Umwelt zu schonen und wertvolle innerstädtische Nutzflächenverluste zu vermeiden, wurde eine Generalsanierung mit Dachgeschoß-ausbau angestrebt. Durch den Einsatz von verschie-denen ökologischen Maßnahmen (Hauszentralhei-zung, Fassadendämmung, Austausch von Fenstern/Türen, innovative Wandheizungen, intensive Be-grünung) entstand ein angenehmes, hochwertiges Wohnklima.

Der Häuserblock in der Oberen Amtshausgasse 20-24 im 5. Bezirk bestand aus drei desolaten Zinshäu-sern. Bauliche Mängel, Schimmelbildung und hohe Heizkosten bewegten den neuen Eigentümer zu einer Generalsanierung. Das neue, als Laubengang geführte Stiegenhaus bietet nun ein attraktives Entrée in den begrünten Innenhof mit einem Spiel-garten über der Tiefgarage und neuen Balkonen und Loggien für alle Wohnungen.

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Grundsteingasse Obere Amtshausgasse

Wohn- und Bürohaus Gabriel

Makartstraße

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WIEN-SÜD Die „Wien-Süd“ ist eines der ältesten und traditi-onsreichsten Wohnbauunternehmen in Österreich. Auf – auch international beachtete – Leistungen kann das Unternehmen bei der Integration der Ökologie in den sozialen Wohnbau verweisen, denn die „Wien-Süd“ nimmt in diesem Bereich eine Pio-nierfunktion ein. Eine Reihe von Großprojekten in städtischen Ballungsräumen wurde bereits als so-genannte Niedrigenergie-Wohnhäuser ausgeführt – beispielsweise durch die Nutzung und Rückge-winnung von Wärmeenergie aus Abluft und Abwas-ser, durch den Einsatz von Sonnenkollektoren und die Möglichkeit der Reinigung und Wiederverwen-dung bestimmter Abwässer. Damit wird deutlich zur Reduktion des Energieverbrauches beigetragen, wichtige Energieressourcen werden eingespart und somit die Umwelt geschont.

Beispiele für Niedrigenergie-Wohnhausanlagen sind das Projekt Engerthstraße 257, Wien 2, das Großprojekt auf den „Osramgründen“ in Wien 23 mit mehr als 500 Wohnungen, die Anlage „Am Hofgartel“ in Wien 11 oder auch das Wohnhoch-haus „Monte Verde“ in Wien 10, auf dem sich das höchstgelegene Schwimmbad Wiens befindet. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesen Niedri-genergie-Wohnhäusern fließen permanent in die Entwicklung unserer aktuellen Projekte ein.

Sanieren heißt behutsam erneuern.Die Wohnqualität wird im Gesamten verbessert, Wohnen wird in alten Häusern wieder attraktiv. Ein wichtiger Aspekt bei der Sanierung ist die Reduk-tion des Energieverbrauches und die Verbesserung des Raumklimas.

Das LeistungsangebotEin Wohnbauprojekt beginnt mit professioneller Projektentwicklung und führt über eine exakte Kalkulation zur Projektrealisierung. Entscheidend ist, das optimale Verhältnis zwischen Qualität und Kosten zu finden.

Literatur[1] Treberspurg, M., Ertl-Balga, U. (2010) Energieeffi-zienz-Offensive für den Gebäudebereich. In: Archi-tekturjournal wettbewerbe 289/290, 34. Jahrgang, September/Oktober 2010. S. 8-11.[2] Fesel, E. (2009) Ethouse Award. Der 1. Preis für energetisches Sanieren von Großobjekten. In: Archi-tekturjournal wettbewerbe 279/280, 33. Jahrgang, August/September 2009. S. 6-9.

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Das im Oktober eröffnete Sunlighthouse von VELUx hat für viel Aufsehen gesorgt. Architekt Juri Troy von HEIN-TROY Architekten sprach mit dem Archi-tekturjournal wettbewerbe über sein Konzept und den Praxistest.

wettbewerbe: Herr Troy, VELUx will anhand von sechs Gebäuden in fünf Ländern Europas unter Beweis stellen, dass wir schon heute CO2-neutral bauen und gleichzeitig hervorragendes Innenraum-klima herstellen können. Ist Ihnen dieser Beweis mit dem österreichischen Projekt Sunlighthouse gelungen?Troy: In die Planung und Ausführung dieses Ein-familienhauses sind die Erfahrungen so vieler Experten eingeflossen, alle Berechnungen wurden wissenschaftlich untermauert. Den Beweis dafür aber wird erst das Monitoring liefern, das nach der derzeitigen Besuchsphase durch Experten und interessierte Hausherrn ab Mitte nächsten Jahres anlaufen wird.

wettbewerbe: Wenn Sie nach Fertigstellung Bilanz ziehen, was ist aus Ihrer Sicht das eindrucksvollste Ergebnis des Sunlighthouse?Troy: Vor einigen Wochen habe ich für eine Lehr-veranstaltung an der TU Innsbruck den Planungs-prozess noch einmal zusammengefasst. Dabei ist mir erst klar geworden, wie sehr sich dieses Projekt vom Wettbewerb bis zur Fertigstellung verändert hat. In diesen zwei Jahren haben wir unglaubliche Mengen an Forschungsmaterial gesammelt und aufgrund neuer Befunde unsere Planung abgeän-dert. Die intensive Zusammenarbeit mit der Donau-Universität Krems und dem Institut für Baubiologie war für den Erfolg dieses Projekts enorm wichtig.

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wettbewerbe: Wie weitreichend sind diese Planän-derungen tatsächlich gewesen, nachdem Ihr Pro-jekt als Sieger aus einem geladenen Wettbewerb hervorgegangen war?Troy: Das Grundkonzept hat sich natürlich von An-fang bis Schluss durchgezogen, aber in den Details und in den Funktionen hat sich sehr viel verändert. Ein wichtiger Grund dafür war, dass wir das Haus zweimal kürzen mussten – aus unterschiedlichen Gründen. Aber das bedeutete für uns natürlich eine komplette Neuaufteilung der inneren Zonierung. Bei der zweiten Umplanung ist auch die unge-wöhnliche Dachform entstanden, die für die Funkti-onalität des Hauses entscheidende Bedeutung hat.

wettbewerbe: Warum diese ungewöhnliche Dach-form?Troy: Der Dachvorsprung des Sunlighthouse ist beispielhaft für die Komplexität des gesamten Gebäudes. Hier kulminieren sehr viele unterschied-liche Ansprüche. Erstens muss das Haus sich selbst mit Strom versorgen. Dazu brauchen wir eine große Dachfläche. Gleichzeitig stellt VELUx die Forderung, dass die Dachflächen fenster in einer Höhe montiert werden müssen, die einem Kind, das am Schreib-tisch sitzt, den freien Blick in die Umgebung ermög-licht. Die Höhe der Arbeitsfläche ist nach ergonomi-schen Richtlinien vorgegeben, die Absturzsicherung nach Bauordnung sicherzustellen. Größe und Form der Photovoltaikelemente wird von den Anlagen der Hersteller vorgegeben. Und dann haben wir auch noch die innen liegenden Regenrinnen unter-bringen müssen. In dem ursprünglich vorgesehe-nen, bündig mit der Außenwand abschließenden Dach hätten wir das – nach der Gebäudekürzung – nicht geschafft. Dieser Vorsprung, diese Auskra-gung, war die Lösung für alles. Und damit haben wir auch die Möglichkeit geschaffen, über drei Fensternischen mehr Tageslicht vom Dach bis ins Erdgeschoß zu leiten.

wettbewerbe: Wie konnten Sie sich beim Wettbe-werb gegen acht andere Teams durchsetzen?Troy: Licht spielt bei unseren Entwürfen immer eine besondere Rolle. Wir bauen bei vielen Projekten im Vorfeld Modelle, um zu sehen, ob der Lichteinfall wie geplant funktioniert. Aber trotzdem bleibt es bei der subjektiven Empfindung. Beim VELUx Sun-lighthouse war das anders. Hier war die Anforde-rung, dass jeder Aufenthaltsraum 5 Prozent Tages-lichtfaktor haben musste – und die Umsetzung die-ser Anforderung wurde von der Donau-Universität im Lichtlabor und rechnerisch überprüft. Dabei hat sich gezeigt: Um 5 Prozent Tageslichtfaktor zu errei-chen, muss man schon an allen Details drehen und alles optimieren – bis hin zur Innenausstattung. Aber das Sunlighthouse zeigt, es geht – und ist ein wesentlicher Bestandteil des Projekts.

wettbewerbe: Vorarlberger sind bekannte Passiv-hausarchitekten. Sie verfolgen hier den Gedanken des Aktivhauses, oder?Troy: Nach der Begehung des Grundstücks war uns sehr bald klar, dass ein Passivhaus auf diesem Grundstück und bei dieser starken Beschattung

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extreme architektoni sche und räumliche Einbußen bedeuten würde, vor allem was den Tageslichtfak-tor betrifft. Also haben wir bei unserer Einreichung zum Wettbewerb kein Passivhaus vorgeschlagen. Die Jury unter Vorsitz von Professor Walter Unter-rainer, der sehr viel Erfahrung mit Passivhäusern hat, hat schließlich unsere Argumente für schlüssig gehalten. Für uns ist dieses Haus die Weiterführung des Passivhaus-Gedankens. Der Heizwärmebedarf liegt zwar ein wenig über dem eines Passivhauses, aber durch die solaren Energiegewinne können wir die Differenz mehr als ausgleichen. Es geht um das Gesamtergebnis, nicht um eine einzelne Kennziffer.

wettbewerbe: Wenn das Grundstück so stark be-schattet ist, wie haben Sie dann den hohen Ta-geslichtfaktor erzielt?Troy: Ich muss zugeben, dass es mich selbst sehr überrascht hat, wie viel mehr Tageslicht durch ein Dachflächenfenster ins Haus fällt im Ver-gleich zu einem Fassa-denfenster. Man weiß zwar, dass das Zenitlicht dreimal stärker ist als das Horizontallicht – aber wie sich das im Raum tatsächlich aus-wirkt, davon macht man sich keine Vorstellung. Aufgrund der starken Beschattung des Grund-stücks durch Mauern zu den Nachbargrund-stücken und einen sehr hohen Wald, haben wir

an den Fassaden auf Fenster verzichtet und statt dessen Dachflächenfenster eingesetzt. Mit großem Erfolg. Zunächst hatten wir noch Bedenken wegen möglicher Energieverluste. Aber diese Bedenken hat die Donau-Universität vollkommen ausge-räumt. Wir haben eine Vergleichsrechnung ge-macht und drei Dachflächenfenster weggelassen. Und auch diese Berechnung hat zu einem überra-schenden Ergebnis geführt: Die Variante mit mehr Dachflächenfenster lieferte bessere Energiewerte. Ganz einfach, weil der Energieeintrag die Energie-verluste übertroffen hat.

wettbewerbe: Setzen Sie das Gebäude dann nicht der Gefahr der sommerlichen Überwärmung aus?Troy: Mit diesem Thema haben wir uns eingehend beschäftigt und zwei parallele Strategien entwi-ckelt: Zum einen sind alle Fenster mit außen lie-gendem Sonnenschutz ausgerüstet, das ist absolut unverzichtbar. Dieser Sonnenschutz ist aus perfo-riertem Textilgewebe und so optimiert, dass die da-hinterliegenden Räume hell bleiben. Zum anderen haben wir über Gipsfaserplatten in der Holzkonst-ruktion des Gebäudes zusätzliche Speichermassen eingebracht. Die Berechnungen der Donau-Univer-

sität weisen aus, dass wir damit Klasse A erreichen, dass also die Innentemperatur des Wohnhauses auch in sommerlichen Hitzephasen nicht über 27 Grad steigen wird.

wettbewerbe: Viele Fenster, viel Tageslicht – und wie stellen Sie die Belüftung der Innenräume ohne zu hohe Energieverluste sicher?Troy: In diesem Wohngebäude sind zwei Belüf-tungssysteme kombiniert. In der kalten Jahreszeit nützen wir die Wohnraumlüftung mit Wärme-rückgewinnung. Sobald die Außentemperatur es zulässt, steigt das System automatisch um auf Fensterlüftung. Sensoren messen Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt der Luft und öff-nen und schließen die Fenster automatisch. Aber natürlich können die Bewohner auch in diese Sys-teme eingreifen und die Fenster manuell bedienen.

wettbewerbe: VELUx stellte Ihnen mit der Donau-Uni Krems und dem Institut für Baubiologie und -ökologie zwei wissenschaftliche Institute als Be-gleiter zur Seite. Problematisch oder bereichernd?Troy: Für mich eine absolute Bereicherung. Natür-lich sprengt eine Zusammenarbeit dieser Größen-ordnung den Rahmen eines normalen Einfamilien-hauses, aber wir haben es hier ja mit einem Expe-riment zu tun. Und so etwas einmal exemplarisch durchspielen zu können, war ein Gewinn für alle Beteiligten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Kommunikation zwischen uns sehr gut war, direkt, professionell und zielorientiert. In vielen Bereichen habe ich die Bestätigung erhalten, dass unsere Pla-nungen, unsere Herangehensweise schon von Be-ginn an sehr gute Werte erreicht hat. Im Feintuning aber haben wir sicher noch einiges dazu gelernt.

wettbewerbe: Meinen Sie, dass experimentelle Projekte wie das Sunlighthouse die Architektur im Allgemeinen beeinflussen und weiterentwickeln können?Troy: Ja, das denke ich schon. VELUx hat mit diesem Projekt einen Meilenstein gesetzt. Wie oft gibt es schon die Möglichkeit, sich mit einem Einfamili-enhaus in dieser Intensität auseinander zu setzen, einen Prototyp zu planen, in allen Details zu berech-nen, dann auch wirklich zu bauen und das Ergebnis einem Monitoring zu unterziehen? Und dann auch noch mit den besonderen Ansprüchen an Tageslicht und CO2-Neutralität. Im Nachhinein bin ich auch froh darüber, dass VELUx dafür ein so schwieriges Grundstück ausgesucht hat – denn wenn es hier gelingen konnte, ein solches Haus zu verwirklichen, dann geht es überall.

Juri Troy (*1972 in Bregenz). Steinmetz - und Hochbauausbildung, 1995-98 Studium an der TU Innsbruck, 1998-2002 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 2003 Gründung Büro Troy in Wien, 2005-07 Lehrauftrag an der TU Wien, Institut für Architektur und Entwerfen. Seit 2006 Projektbezogene Partnerschaft mit Matthias Hein, Bregenz.

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Rund 58 Milliarden Euro beträgt jedes Jahr der volkswirtschaftliche Schaden, der weltweit durch Naturkatastrophen verursacht wird – Tendenz stei-gend. Hinzu kommen Unglücksfälle im Zusammen-hang mit von Menschen errichteten Bauwerken und Anlagen (z.B. Gebäude, Tunnel, Staudämme, Deponien etc.). Diese Bauwerke und Anlagen besit-zen ebenfalls ein gewisses Gefährdungspotenzial. Die Nachrichten der letzten Monate von einge-stürzten Gebäudeteilen, einem Stiegenhaus und einer Mauer in Wien bekräftigen dies noch. Dabei entstand nicht nur ein Sachschaden in Millionen-höhe, sondern auch Menschenleben wurden in Gefahr gebracht. Dies hätte nicht sein müssen, weil das Gefährdungsrisiko in solchen Fällen mittels eines geeigneten und vorhersagegestützten Geo-Monitorings auf nahezu Null herabgesetzt werden könnte. In einer hochtechnisierten Welt mit immer anspruchsvolleren Aufgaben für die Ingenieurwelt steigen auch die damit verbundenen Anforderun-gen an Mensch und Infrastruktur.

WAS BEDEUTET DER BEGRIFF „GEO-MONITORING“Nach Prof. Jäger verbinden sich mit dem Begriff Geo-Monitoring vielfältige Aufgaben in Geofor-schung, Katastrophenschutz und Frühwarnung. In allen Disziplinen erfolgt die Aufgliederung der jeweiligen Monitoringaufgabe in die Komponenten Datenerfassung, Modellierung, Reporting und Re-aktion (Umsetzung eines Alarmierungsplans). Zent-rale Zustandsgröße der o.g. Modellierungskom-ponente im geodätischen Geo-Monitoring ist die dreidimensionale Verschiebung von Objektpunkten als Lage- und Höhenänderungen in einem einheit-lichen Koordinatensystem. Die durchgehende Au-tomatisierung des Geo-Monitoring und die zuneh-mende Vielfalt geodätischer und geotechnischer Sensoren eröffnen hier neue Leistungspotenziale in allen o.g. Aufgabenbereichen. Multisensorik und der Anspruch auf ein durchgehend automatisiertes Online Geo-Monitoring erfordern jedoch ein Re-design bzw. eine Neuentwicklung der mathemati-schen Modelle und Algorithmen [1].

W e r a n d e r e n e i n e g r u b e g r ä b t …o d e rg e o d ä t i s c h e s g e o - m o n i t o r i n g v o n b a u W e r k e n

Der Begriff Alarming ist ein dem Geo-Monitoring nachgeschalteter Prozess, der die Verantwortlichen informiert und warnt. Diese Verständigung wird ausgelöst, wenn die Vorgänge nicht den gewünsch-ten Verlauf nehmen, also beispielsweise kritische Deformationen auftreten.Geo-Monitoring und Alarming sind anerkannte und wichtige Werkzeuge des Risikomanagements, auch und vor allem bei alten und gefährdeten Objekten und im Tunnelbau. Neben anderen Aufgaben dienen sie der Abwehr von Schadenereignissen, die bei ge-fährdeten und alten Objekten immer wieder auftre-ten und mitunter verheerende Folgen haben können.Aufgrund der exorbitanten Kosten, die aus derar-tigen Schadenereignissen durch einen Objektein-sturz entstehen, fordert die Versicherungsindustrie seit langem schon eine Verbesserung des Risikoma-nagementstandards, einen häufigeren und erhöh-ten Einsatz dieser neuen Technologie.Nachfolgend wird über das Geo-Monitoring und Alarming bei zwei abgeschlossenen Projekten berichtet. Vermessung Angst zeigt dabei auf, wie man mit anderen Firmen und verschiedenen For-schungsinstituten (Universitäten) zusammenarbei-ten kann und soll.

HISTORISCHES BAUWERK – THEATER „RONACHER“Das „Etablissement Ronacher“ wurde im Jahre 1871 als Wiener Stadttheater in der Seilerstätte gegrün-det und ist damit eine der ältesten Spielstätten in Wien. Um den künftigen Herausforderungen ge-recht zu werden, wurde am Theater vom Frühjahr 2006 bis Herbst 2008 eine umfassende Funktions-sanierung durchgeführt.Die geodätischen Messungen wurden von Vermes-sung Angst in Zusammenarbeit mit dem „Institut für Geodäsie und Geophysik, Forschungsgruppe Ingenieurgeodäsie“ der TU Wien durchgeführt. Die Sanierung umfasst u.a. Baumaßnahmen zur Schaffung eines Probenraums und einer Cafeteria auf dem Theaterdach, was umfassende bauliche Eingriffe in die Dach- und Deckenkonstruktion des Theaters erforderte (Abb. 1).

Dipl.-Ing. Michaela Ragossnig-Angst, MSc.Geschäftsführerin Vermessung Angst ZT GmbH

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• MonitoringDas bei der bautechnischen Realisierung der Um-baumaßnahmen anfallende ingenieurgeodätische Monitoring lässt sich im Wesentlichen in zwei Hauptgruppen unterteilen:1. Periodische hochgenaue Setzungsmessungen (ca. einmal im Monat) an den tragenden Strukturen des Bauwerkes (u.a. Fundament und Grundmauern). Hierbei wurde das Bauwerk auf Setzungen und Kip-pungen untersucht.2. Kontinuierliches Monitoring (Messraten im Bereich weniger Minuten) der weitgespannten Saaldecke über dem Zuschauerraum, welche un-mittelbar durch die Baumaßnahmen im Dachbe-reich beeinflusst und damit von der Bauleitung als besonders gefährdet eingestuft wurde. Hierbei überwachte man vor allem den zeitlichen Verlauf der vertikalen Bewegung diskreter Objektpunkte im Zentrum der Decke. Es wurde eine Messrate von 10 Minuten festgelegt, wodurch sichergestellt werden sollte, dass auch plötzlich auftretende Last-sprünge zeitnah erkannt werden. Eine Alarmierung per E-Mail und SMS war bei Überschreiten eines kritischen Schwellwertes von -25 mm vorgesehen, bezogen auf die Nullmessung vor Beginn der Bau-tätigkeiten [2].Der zentrale Sensor im Monitoringsystem war ein motorisiertes Tachymeter mit automatischer Ziel-erfassung, welcher die diskreten Objektpunkte im Zentrum der Saaldecke mit der Messrate von 10 Mi-nuten über einen Zeitraum von 1 ½ Jahren beobach-tete. Der gesamte Messprozess wurde von einem im Theater installierten Steuerrechner mit einer Monitoring-Software gesteuert (Abb. 2). Neben der Steuerungsfunktion ermöglicht die Monitoringsoft-ware u.a. auch die automatische Alarmierung beim Überschreiten des Grenzwertes. Die Kommunika-tion mit der Bauleitung und dem Statiker erfolgte über eine Internetanbindung.

Der Tachymeterstandpunkt befand sich auf einer Konsole im Beleuchterraum des Theaters. Mögli-che Bewegungen des Standpunktes (z.B. Kippun-gen) wurden durch den 2-Achskompensator des Tachymeters und das stündliche Beobachten von Referenzpunkten im Bereich des Fundaments über-wacht.

„JäGER-KASERNE“ IN BRUCK AN DER LEITHAIm Zuge einer Zusammenarbeit zwischen dem Vermessungsbüro Angst in Wien mit dem Institut für Angewandte Forschung der Hochschule Karls-ruhe und der Fa. VMT aus Bruchsal erfolgte das Geo-Monitoring der ehemaligen Jägerkaserne in Bruck an der Leitha mit dem vollautomatisierten geodätischen Monitoringsystem GOCA. Anlass da-für waren Gebäudesanierungsmaßnahmen, die der Eindämmung eines schon über viele Jahre andau-ernden Deformationsprozesses an der Mittelmauer des Mietgebäudekomplexes dienten. Die kontinu-ierliche Deformationsprozessmodellierung und ein darauf aufbauendes Alarmmanagement sollten während der Sanierungsarbeiten gewährleisten, dass die baubedingt zusätzlich auftretenden Ver-schiebungen kontrolliert im sicheren Rahmen blei-ben, bzw. andernfalls die rechtzeitige Evakuierung des bewohnten Gebäudekomplexes sichergestellt war. Das zurzeit als Wohnhaus verwendete Objekt wurde 1887 als Kasernenbauwerk in Bruck an der Leitha errichtet (Abb. 3). Kellergeschoss und Funda-mente des Ziegelbauwerks bestehen aus Sandstein (Leithakalk). In den Wohnungen wurden Schäden, wie verzogene Türstöcke und Schräglagen der De-cken bzw. Fußböden festgestellt (Abb. 3, rechts un-ten), die auf erhebliche Senkungen der Mittelmauer schließen ließen. Etwa 20 cm unter dem Kellerfuß-boden liegt der Grundwasserspiegel. Bodenunter-

Abb. 1: Theater „Ronacher “ und Vertikalkomponente Δz der Deckenbewegung [2]

Abb. 2: Das Monitoringsystem und Messdesign Abb. 3: Das Gebäude, Schnitt und Risse im Keller (Fotos: I. Kabashi)

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suchungen bestätigten erste Vermutungen, dass ein Grundbruch die Schadensursache war. Selbst geringe änderungen der Belastung des Untergrun-des hätten daher den Grundbruch weiter voran-schreiten lassen und möglicher Weise zum Einsturz oder Teileinsturz des Gebäudes führen können.Es wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet, um die herkömmliche Unterfangung der Mittelmauer zu stabilisieren. Um die Sanierung der Mittelmauer abschnittweise durchführen zu können und auch die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten, sollten online kontinuierlich Messungen zur Ermitt-lung von 3D-Verschiebungen durchgeführt werden, so dass notfalls eine rechtzeitige Evakuierung der Hausbewohner hätte eingeleitet werden können. Ein entsprechender Notfall- und Evakuierungsplan stand zur Verfügung.

•Monitoring und AlarmingDie Lage und Höhe der einzelnen Objektpunkte wurde mit einem elektronischen Tachymeter in Ver-bindung mit einer Steuerungssoftware der Fa. VMT automatisch erfasst (Abb.4). Die Auswertung der Daten erfolgte durch das geodätische Monitoring-Programm GOCA der Hochschule Karlsruhe. In je-dem Messzyklus werden dabei sowohl die stabilen Standpunkte, als auch die Objektpunkte erfasst, wodurch der Objektzustand im Netzausgleichungs-modell berechnet werden kann. Im Beispielsfall wa-ren auf der Mittelmauer 13 Zielmarken angebracht. Als Referenzpunkte standen fünf Festpunkte inner-halb und außerhalb des Gebäudes zur Verfügung. Die einzelnen Fest- und Objektpunkte mussten in der „Einlernphase“ der Datenerfassungssoftware nur einmal grob angezielt werden. Die Feinzielung, sowie alle folgenden Messungen, wurden dann automatisch vom motorisierten Tachymeter pro-grammgesteuert und von der Tageszeit unabhän-gig durchgeführt. Das Messinstrument wurde auf

einer dauerhaft im Mauerwerk befestigten Konsole montiert und die Messpunkte mit Zielprismen ausgestattet. Die Auswertung erfolgte unmittelbar mit Hilfe der auf einem Laptop installierten GOCA-Software automatisch vor Ort. Das Messsystem war über die Software GOCA-Alarm mit einem komplet-ten Alarmmanagement (Lichtwarnlampe, Sirene, Benachrichtigung über E-Mail und SMS) ausgerüs-tet. Mitarbeiter von Vermessung Angst überwach-ten online vom Büro aus das Verhalten des Objekts und lieferten die entsprechenden Messwerte in Form eines täglichen Messprotokolls in digitaler Form an die Bauleitung (im Beispielfall auch zusätz-lich an das Bauamt der Gemeinde Bruck/Leitha).Aus den Messwerten ergaben sich für jeden ein-zelnen Objektpunkt 3D-Koordinaten, woraus die jeweiligen 3D-Verschiebungen gegenüber der Null-messung sowie der jeweils vorhergehenden Mess-epoche gebildet werden konnten. Mit der offenen GOCA-Outputschnittstelle wurden die Verschiebun-gen sowohl in graphischer als auch in numerischer Form dargestellt.In den abgebildeten Graphiken (Abb. 5 und 6) sind die Verschiebungen gegenüber der Nullepoche in allen drei Koordinatenrichtungen der einge-messenen Punkte der Mittelmauer dargestellt. In der Auswertung wurden die Daten von 03.02. bis 08.04.2010 (etwa 6.000 Messzyklen) verarbeitet. Die Messwertverläufe wurden für jeden der 13 Mes-spunkte grafisch dargestellt. Die ersten Messdaten zeigten anfangs Verschiebungen im 1/10 mm-Bereich; später stiegen sie erwartungsgemäß (nach dem Einbau der ersten Unterfangungskörper) in den Millimeter-Bereich [3].Die im Verlauf der Arbeiten immer deutlichere Zunahme der Messwerte kann durch Umlagerun-gen im Fundamentbereich erklärt werden. Etwa nach der Hälfte der Unterfangungsarbeiten traten Messwerte von 4 mm bis 5 mm auf. Zum Ende der

Abb. 4: Systemaufbau: Gesamtübersicht und Präzisionstachymeter auf Messkonsole [3]

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Bauarbeiten – nach etwas mehr als 2 Monaten – erreichten die Senkungen eine Größenordnung von bis zu 7 mm mit Ausnahme der zwei Randpunkte (Abb. 5 und 6).

ZUSAMMENFASSUNGAlte Bauwerke stellen mit ihren konstruktions-bedingten Eigenschaften immer wieder ein Si-cherheitsrisiko dar. Je nach Art des Bauwerks ist für die Planung und im Zuge der Ausführung von Sanierungsmaßnahmen die Überwachung unter-schiedlichster Kenngrößen notwendig. Dabei ist die Bestimmung geometrischer Veränderungen wie Setzungen und Deformationen, sowie deren zeitlicher Ablauf von besonderem Interesse. Die ge-forderte Genauigkeit für festzustellende Verschie-bungen, die veranschlagten Messintervalle, aber besonders Gefährdungs- und Wirtschaftlichkeits-abschätzungen bilden die Entscheidungsgrundlage für das während der Überwachung einzusetzende Instrumentarium.Das bei Vermessung Angst verwendete Online-Monitoring-System bietet einerseits einen jederzeit

über Internet abrufbaren Überblick über den Ver-änderungszustand des beobachteten Objektes und andererseits, bei Überschreiten der Toleranzwerte, auch ein automatisches Alarmsystem mit optisch-akustischer Warnung der vor Ort Anwesenden und Alarmierung der Verantwortlichen mittels SMS und E-Mail.

AUSBLICKBei länger notwendigen Beobachtungen eines neuen Bauwerkes oder Altgebäudes empfiehlt sich in jedem Fall, den Einsatz von Monitoring zu favori-sieren. Aber auch bei kürzeren Beobachtungszeiten ist durchaus eine Berechtigung von Monitoring ge-geben. Sicherheit durch laufende Messergebnisse und das daraus resultierende Warnsystem, aber auch durchgreifende Dokumentation gewinnen auf Grund der in letzter Zeit eingetretenen Ereignisse und Katastrophen immer mehr an Bedeutung.Besonders erwähnt sei auch die außerordentlich hohe Wirtschaftlichkeit des Messsystems, insbe-sondere der geringe Aufwand für das Erfassen vieler Messzyklen bei geringstem zeitlichen und personellen Mitarbeitereinsatz.

LITERATUR [1] Jäger, R. , M. Oswald & P. Spohn (2010): Virtual-GOCA – Generierung von Sensordaten zur Modell- und Softwarevalidierung sowie zur Planung und Analyse von Monitoringszenarien in virtuellen Geo-sensornetzen mittels Google-Earth. In: Wasserwirt-schaft – Zeitschrift für Wasser und Umwelt 10/2010, Vieweg Verlag, Stuttgart.[2] Eichhorn, A, Fabiankowitsch, J. (2010): Automati-sierte Überwachung eines historischen Bauwerkes. In: GeoNews , Software-Magazin für Vermessung und Geo-Information Nr. 1/2010, Februar S. 6-7.[3] Kabashi, I; Ragossnig, M., Jäger, R. (2011):„Geodä-tisches Online-Monitoring von alten Bauwerken in gefährdungskritischem Zustand im Zuge von Sanie-rungen“. In: 16. Internationale Geodätische Woche, Innsbruck 13. bis 19. Februar 2011 (im Druck)

Abb. 6: Verschiebungen bezogen auf Nullmessung

Abb. 5: Höhenänderungen der Punkte während des Messverlaufs

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Der Holzbau hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Nicht nur im Einfamilien-hausbereich, auch bei größeren Wohnanlagen und bei Betriebsgebäuden steigt die Zahl der Holzkonst-ruktionen kontinuierlich an. Um diese wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Entwicklung stärker voranzutreiben, braucht die Branche mehr Unternehmen, die bereit sind, die Funktion eines Generalunternehmers zu überneh-men. Mit der Plattform www.guholzbau.at haben BAU.GENIAL und holzbau austria eine zentrale Drehscheibe dazu eingerichtet. In den ersten Wochen haben sich bereits mehr als 30 Unternehmen hier registriert – Architek-ten, Planer und Zimmereibetriebe. Sie greifen die Grundidee dieser Plattform aktiv auf, vernetzen sich untereinander und bündeln ihre Stärken. Und diese Gemeinde wächst langsam und beständig. Wir von BAU.GENIAL und auch holzbau austria verstehen das Tempo der Entwicklung als ein Zeichen von Qualität. Auf guholzbau.at sind nur Unternehmen zugelassen, die auch tatsächlich Erfahrung haben und Projekte nachweisen können. Deshalb wird jede Eintragung vor Veröffentlichung auch über-prüft. Auf guholzbau.at vertreten zu sein ist eine Referenz. Diese Referenz wollen wir auch der öffentlichen Hand und ausschreibenden Stellen näher bringen. Aus zahlreichen persönlichen Gesprächen wissen

m e h r g e n e r a l u n t e r n e h m e r f ü r h o l Z b a u

DI Stefan Vötter Geschäftsführer BAU.GENIAL

wir, dass großvolumige Bauten oft nur deshalb in Massivbauweise ausgeführt werden, weil die Ausschreibenden nicht wissen, an wen sie sich im Holzbau wenden könnten. Mit guholzbau wollen wir diese Lücke endgültig schließen.

Mit www.guholzbau.at neue Wege gehenBesonders Architekten bietet guholzbau als Platt-form für Generalunternehmer im Holzbau viele Vor-teile. Zum einem können Architekten direkt auf Un-ternehmen zugreifen und somit Projekte einfacher und schneller umsetzen. Das Netzwerk qualifizier-ter Unternehmen wird dichter. Zum anderen bietet die Plattform auch rechtliche Hilfestellung durch einen Mustervertrag für Arbeitsgemeinschaften im Holzbauunternehmen. Damit wird es für Unter-nehmen einfacher, die rechtlichen Rahmenbedin-gungen für das Generalunternehmertum bei einem Projekt zu erfüllen. Bei Verwendung dieser Vorlagen kann man sich aufwändige Vertragsgestaltungen mit Rechtsanwälten weitgehend sparen. Darüber hinaus kooperiert guholzbau.at eng mit ausschreibung.at. Unternehmen, die sich auf guholzbau.at registrieren und noch nicht Mitglied bei ausschreibung.at sind, können deren einge-schränktes Service in den ersten Monaten kostenlos testen, bevor sie sich entscheiden.

Enge Kooperation Architekt und GewerbeFür DI Michael Strobl, Strobl Architekten in Salz-burg, sind Zimmereibetriebe aufgrund der rechtli-chen Rahmenbedingungen bestens geeignet, die Funktion des Generalunternehmers federführend zu übernehmen: „Der Zimmerer führt auf Grund-lage des Architekten plans im Rahmen des Vorfer-tigungsprozesses eine sehr detaillierte Werkspla-nung aus. Damit ist er schon auf halbem Weg zum GU. Wenn er auch die anderen Gewerke gut ein-bindet, sind wir am Ziel.“ Als Beispiel nennt Strobl Hotelbauten in Tirol und Vorarlberg, wo die bis zum Bettkasten vorgefertigten Zimmerzellen auf der Baustelle nur noch versetzt werden – alles in der Verantwortung des Zimmereibetriebs. Aufgrund der Erfahrungen bei zwei Projekten, die er mit loka-len Gewerbebetrieben abgewickelt hat, ist für ihn klar: „Ich unterstütze es sehr, wenn der Zimmerer als Generalunternehmer auftritt.“

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Architekten und Planer dürfen aus rechtlichen Grün-den diese Funktion nicht übernehmen. „Wir sind wie Prüfer und müssen den Bauherrn bei seinen Beauftragungen ohne wirtschaftliches Eigeninter-esse unterstützen“, betont Ing. Johannes Breitschuh, Architekturbüro DI Rinnerberger+Partner aus Gmunden. Ebenso wie Strobl Architekten haben sich Rinnerberger+Partner auf www.guholzbau.at registriert. Beide Büros dokumentieren damit ihre Erfahrung im Holzbau und bieten sich als Partner in einem GU-Konsortium an. Breitschuh hat auch schon mit zwei ebenfalls auf gu-holzbau.at regist-rierten Zimmereibetrieben Projekte realisiert – zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Den großen Vorteil dieser Informationsplattform sieht er vor allem dann, wenn er in etwas weiter entfernten Gebie-ten arbeitet. Breitschuh: „Hier im Raum Gmunden kennen wir die Betriebe, wir wissen, welche Leis-tungen sie erbringen können. Wenn wir aber weiter weggehen, dann ist eine Plattform wie guholzbau eine interessante Referenz bei der Wahl von Ge-schäftspartnern.“ Er würde es begrüßen, wenn sich noch viel mehr Kollegen registrieren und das Netz entsprechend ausgebaut werden könnte. Mehr Mit-glieder bringen automatisch auch mehr Erfahrung

mit neuen Technologien mit sich und dehnen die Grenzen des Holzbaus immer weiter aus. Die bei-den Grundbauarten Rahmenbau mit Stabsystemen als tragender Einheit und Flächenbau mit massiven Holzplatten erlauben völlig neue Dimensionen. Bauvorhaben, die bisher aufgrund der Scheibenwir-kung großteils dem Stahl-Betonbau vorbehalten waren, können durch Brettsperrholzplatten jetzt auch im Holzbau rasch, sicher und wirtschaftlich umgesetzt werden. Diese großflächigen Holzelemente werden indus-triell in Österreich gefertigt und von Holzbauun-ternehmen montiert. Auf diese Weise bleibt die Wertschöpfung des nachwachsenden Rohstoffes in der Region. Gleichzeitig optimieren wir durch sehr kurze Transportwege die Transportbilanz und leis-ten einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz – ein wesentlicher Aspekt, wo doch die Ökobilanz von Gebäuden immer deutlicher in den Fokus von Im-mobilienentwicklern rückt.Auch bieten die Brettsperrholzplatten den Vorteil der Qualitätssicherung entsprechend der öster-reichischen Holzindustrie und optimale Montage durch den Holzbaubetrieb. Großteils werden die Brettsperrholzplatten durch CNC Anlagen bearbei-tet und bieten auch hier optimale Ergebnisse bei der Kalkulation der Kosten und Genauigkeit bei der Vorfertigung und Passform.Auch können die Trockenbausysteme sehr gut für Dachausbauten eingesetzt werden – da aufgrund des optimalen Verhältnisses von Eigengewicht und statischer Wirkung für Architekten von dieser Seite weniger Grenzen bei den Entwürfen gesetzt werden.

Viel Potenzial für die kommenden JahreDie hohe Innovationskraft des Holzbaus ist einer der Hauptgründe dafür, dass internationale Studien dem Leichtbau in den kommenden Jahren beein-druckende Wachstumsraten voraussagen. Gelingt es mit der Plattform guholzbau.at, Architekten, Planer und Gewerbe stärker zu vernetzen, steigen die Chancen, dass dieses Potenzial auch wirklich gehoben wird.

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Berichte

Staatspreis Architektur 2010. Industrie und Gewerbe

Aluminium-Architektur-Preis 2010

NÖ Holzbaupreis 2010

Büro- und Wohnhaus Neutorgasse, Wien 1

Interview mit Thomas Bene

European Architecture + Stone. Ausschreibung

Zeitgemäße Beleuchtung für Wien

Wohnhausanlage Buckalgasse, Wien 23: Umfassende Sanierung mit Hilfe

umweltfreundlicher Technologien

Holzbau in der Stadt – Wagramer Straße / Eipeldauer Straße, Wien 22.

Wettbewerb

Holzbau in der Stadt – Breitenfurter Straße 450-454, Wien 23. Wettbewerb

LKH Bruck an der Mur, Erweiterung Intensivstation, Steiermark. Wettbewerb

Schubhaftzentrum Vordernberg, Steiermark. Wettbewerb

Dreifach-Ballsporthalle Graz-Liebenau, Steiermark. Wettbewerb

Mahnmal für die Zwangsarbeiterlager St. Pölten – Viehofen, NÖ. Wettbewerb

Architekturfestival Turn On 2011

REHAU Architekten Challenge

Young Package 2011. Announcement

Internationale Fachmesse CLEAN ENERGY & PASSIVEHOUSE

Bohuslav Fuchs. Ausstellung

Bücher

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BeteiligungB: 2, K: 1, NÖ: 4, OÖ: 14, S: 1, ST: 5, T: 5, V: 6, W: 8 Einreichungen

JuryUniv.Prof. Arch. DI Bettina Götz, Vorsitzende des Beirates für Baukultur im Bundeskanzler-amt; Mag. Michaela Gutmann, Wirtschaftskammer Österreich, Stabsabteilung Wirtschaftspolitik – arge creativ wirtschaft austria; Ao. Univ.Prof. DI Dr. Christian Kühn, Architekturstiftung Öster-reich; Mag. Astrid Müllner, „Die Presse“, Immobilienredaktion; Arch. DI Georg Pendl, Bundeskam-mer der Architekten und Ingeni-eurkonsulenten; MR DI Wolfgang Polzhuber, Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend; DI Hubert Rhomberg, In-dustriellenvereinigung; Univ.Prof. Mag. Dr. Robert Stalla, TU Wien, Institut für Kunstgeschichte, Bau-forschung und Denkmalpflege; O.Univ.Prof. DI Dr. Gerlinde Weber, Universität für Bodenkultur Wien

JurierungErste Jurysitzung/Vorauswahl: Juni 2010 Bereisung der Objekte: Juli 2010

AusloberDas Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend verleiht alle zwei Jahre unter Beteiligung der Wirtschaftskammer Österreich, der Bundeskam-mer der Architekten und Ingenieurkonsulenten und der Architekturstiftung Österreich den Staatspreis Architektur. Alternierend wird er in den Bereichen „Tourismus und Freizeit“, „Industrie und Gewerbe“ sowie „Neue Arbeitswelten in Verwaltung und Han-del“ verliehen.

ZielDer Staatspreis Architektur 2010 in Industrie und Gewerbe weist durch die Auszeichnung hervorra-gender architektonischer Leistungen im Bereich von Industrie und Gewerbe auf die immer größere Bedeutung einer anspruchsvollen Gestaltung von Industrie- und Gewerbebetrieben insbesondere auch als Impulsgeber für ihre Region hin. Durch das Wachstum von Industrie- und Gewerbegebieten, speziell an den Rändern von Städten und Gemein-den, ist die avancierte Gestaltung dieser Objekte in den letzten Jahren auch zu einer wichtigen Frage der Stadtgestaltung und Raumordnung gewor-den. Daher wird neben der Architektur auch auf die Einordnung in die Umgebung sowie auf den verantwortungsvollen Umgang mit Menschen und Ressourcen im Sinne eines umfassenden Konzeptes eines nachhaltigen Wirtschaftens in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht Bedacht genommen. Der Strukturwandel sowie die Ände-rungen in technologischer und organisatorischer Hinsicht erfordern laufend neue Strategien und Innovationen, die mit diesem Preis gebührende Aufmerksamkeit erhalten sollen.

WettbewerbsgegenstandWettbewerbsgegenstand waren alle Neu-, Um- und Erweiterungsbauten im Bereich von Industrie und Gewerbe von der Produktions- und Lagerhalle bis zu Sozial- und Verwaltungsgebäuden im Rahmen eines Industrie- und Gewerbebetriebs sowie städte-bauliche Masterpläne für Industrie- und Gewerbe-parks. Die Fertigstellung musste seit dem Jahr 2004

erfolgen. Eigenständige Büroimmobilien waren nicht Gegenstand des Wettbewerbs.

KategorienDer Staatspreis wurde in folgenden Kategorien verliehen:1. Kategorie: Klein- bzw. KleinstbetriebeUnternehmen mit maximal 49 Mitarbeiter/innen2. Kategorie: Mittel- bzw. GroßbetriebeUnternehmen mit mehr als 49 Mitarbeiter/innen

BeurteilungskriterienDie eingereichten Projekte wurden von der Jury in ihrer Gesamtheit beurteilt, wobei nachfolgende Kriterien zur Anwendung kamen:• Qualität der architektonischen Gestaltung: Städ-

tebauliche Einfügung / Architektonische Gestal-tung / Einbettung in die Umgebung etc.

• Funktionalität• Nutzerwert• Erhaltungs- und innovationsstiftende Impulse• Ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit:

Ressourcenschonung (Errichtung, Betrieb, Rück-bau) / Nachhaltige Ressourcenauswahl (Energie, Baumaterial) / Energieeffizienz

• Soziale Nachhaltigkeit: Verantwortungsbewuss-ter Umgang mit Menschen / Barrierefreiheit / Berücksichtigung des sozialen Umfeldes bei der Standortwahl

• Wirtschaftlichkeit• Flexibilität/Anpassungsfähigkeit an Marktver-

änderungen• Regionale Wirkungen

Das Juryergebnis 2010: In beiden Kategorien wurde ein Preisträger gewählt; weitere fünf Projekte erhielten Nominierungen. Projekte der 2. Auswahl-stufe waren: Eine Welt Handel AG, Niklasdorf; Air Cargo Center und Handling Center West, Flughafen Wien; Logistikzentrum TSCHABRUN, Rankweil; DMG Headquarters, Klaus; Fronius EnergieAutonom+, Wels; MesseCenterWels Neu, Wels; Altstoffsammel-zentrum und Geschäftsstelle des Bezirksabfallver-bandes Grieskirchen, Grieskirchen.

Preisträger: Sohm Holzbautechnik

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Preisträger Klein- bzw. KleinstbetriebeProjekt: Sohm Holzbautechnik Büro und Lagerhalle, Alberschwende/VArchitektur: Architekten Hermann Kaufmann ZT, Schwarzach/VBauherr: Sohm HolzbautechnikPlanungs- und Bauzeit: 2007-2009Fotos: © Bruno Klomfar

Preisträger Mittel- bzw. GroßbetriebeProjekt: Transformation Swarovski Optik KG, Absam/TArchitektur: tatanka gmbH, Wolfang Pöschl, Joseph Bleser, Thomas Thum, Mils/TBauherr: Swarovski Optik KGPlanungs- und Bauzeit: 2006-2010 Fotos: © Paul Ott

JurybegründungDie Transformation der Firma Swarovski überzeugt durch ihren gelassenen Umgang mit dem Bestand und den präzise und unprätentiös realisierten Ergänzungen: eine Architektur des Alltags auf höchstem Niveau. Als preiswürdig erachtet die Jury das mit Erfolg umgesetzte Konzept, Architektur als Teil eines umfassenden „Change Management“-Programms zu betrachten. Ein Vorbildprojekt für zahlreiche Unternehmen, die Produktion, Forschung und Verwaltung an einem Standort vereinen.

JurybegründungDer Zubau der Firma Sohm überzeugt durch die Summe seiner Qualitäten: starke Präsenz, ökolo-gisch durchdacht, entspannt in der Atmosphäre. Angesichts der „banalen“ Aufgabe eine architekto-nische Meisterleistung. Man würde sich von man-chem so genannten „Kulturbau“ in österreichischen Gemeinden ein ähnlich hohes Niveau wünschen.

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NominierungProjekt: Messe Graz – Halle A, Graz/STArchitektur: Riegler Riewe Architekten ZT, Arch. Florian Riegler, Arch. Roger Riewe, Graz/STBauherr: Messe Congress Graz Betriebsgesellschaft m.b.H.Planungs- und Bauzeit: 2003-2008Foto: © Walter Luttenberger

JurybegründungDie Halle A der Messe Graz überzeugt mit ihrer zu-rückhaltenden, dennoch eigenständigen Gestaltung. Sie verpackt das großvolumige Raumprogramm funktionell, elegant und mit Gewinn für die Stadt.

NominierungProjekt: Lagerhalle Gradischegg, Innsbruck/TArchitektur: sapinski salon, Arch. Andreas Flora, Arch. Gilbert Sommer, Innsbruck/TBauherr: Franz Gradischegg Nachf. GmbH & Co KGPlanungs- und Bauzeit: 2007/2008Foto: © sapinski salon

JurybegründungDer Lagerhalle Gradischegg gelingt es mit einfa-chen Mitteln in einem gemischt genutzten Gebiet sowohl betriebliche Funktionen auszubauen als auch einen Mehrwert für die Anrainer/innen zu schaffen.

NominierungProjekt: Verkaufs- und Finanzzentrale voestalpine Stahl GmbH, Linz/OÖArchitektur: Dietmar Feichtinger Architectes, Paris/FBauherr: voestalpine Stahl GmbHPlanungs- und Bauzeit: 2006-2009Foto: © Josef Pausch

JurybegründungDie Verkaufs- und Finanzzentrale der voestalpine ist ein selbstbewusstes, gleichwohl zurückhalten-des Gebäude mit Signalwirkung für den internati-onal agierenden Stahlkonzern, welches durch die perfekte Synthese von Material und Konstruktion überzeugt.

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NominierungSchmiede Steidl, Innervillgraten/TArchitektur: Architekturwerkstatt Jungmann, Peter Jungmann mit Markus Tschapeller, Lienz/TBauherr: Alfons SteidlPlanungs- und Bauzeit: 2006-2008 Foto: © Wolfgang C. Retter

JurybegründungDie Betriebserweiterung der Schmiede Steidl besticht als selbstbewusstes zeitgenössisches Statement im alpinen Raum. Es gelingt ihr sowohl architektonisch zu überzeugen, als auch den altein-gesessenen Betrieb im Ortszentrum zu erhalten.

NominierungProjekt: Masterplan und Architekturleitbild WerkSTADT voestalpine, Linz/OÖArchitektur: lassy | architektur+raumplanung, Arch. Helga Lassy, Leonding/OÖBauherr: voestalpine Stahl GmbHPlanungs- und Bauzeit: 1997-2008

JurybegründungMit dem Masterplan und dem Architekturleitbild der voestalpine wird gewürdigt, dass sich das Un-ternehmen seiner gesellschaftlichen Verantwor-tung stellt und seinen Standort langfristig auch nach baukulturellen Qualitätskriterien strukturiert.

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Preisträger 2010 Projekt: Gemeindeamt Ottensheim, OÖPlanung: SUE ArchitektenFoto: © www.alufenster.at | Hertha Hurnaus

Jurybegründung:Das Marktgemeindeamt Ottensheim, nahe Linz, überzeugt sowohl städtebaulich als auch architek-tonisch und insbesondere im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit. Bestand ist eine wesentliche Auf-gabe für die Zukunft, die hier vorbildlich umgesetzt ist und zudem wird einem öffentlichen Gebäude, einem Haus für die Bürgerinnen und Bürger, hier

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Beteiligung43 Projekte

JuryHerbert Ablinger, Bundeskammer der Architekten und Ingenieur-konsulenten, Renate Hammer, Donau-Universität Krems, Depart-ment für Bauen, Franziska Leeb, Architekturstiftung Österreich, Peter Raab, ARGE Elsa Prochazka Architekturbüro und Baumschlager Eberle P.ARC (Preisträger 2008), Andreas Renner (Aluminium-Fenster-Institut)

JurierungOktober 2010

die gebührende Aufmerksamkeit entgegen ge-bracht. Es besticht auch durch die mustergültige Detailverarbeitung in der Aluminium-Verwendung. Das Projekt ist in mehrfacher Sicht nachhaltig, es verwendet wenige Materialien, die jeweils sehr sorgfältig und überlegt eingesetzt werden. Mit seiner architektonischen Haltung fügt es sich selbstbewusst dem Bestand ein und führt diesen so weiter, dass auch in Zukunft unaufgeregt wei-ter gebaut werden kann. Im besten Sinn wird hier überlegt recycelt, im sensiblen Umgang von Altem und Neuem.

Der Preis wurde von der Architekturstiftung Öster-reich, der Bundeskammer der Architekten und In-genieurkonsulenten und dem Aluminium-Fenster-Institut (AFI) heuer zum siebenten Mal vergeben und zeichnet hervorragende Bauten, bei deren Gestaltung und Konstruktion dem Werkstoff Alu-minium eine bedeutende Rolle zukommt, aus. Die Jury vergab eine Auszeichnung sowie zwei Lobende Erwähnungen.

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Lobende ErwähnungProjekt: FH Campus WienPlanung: Delugan Meissl Associated ArchitectsFoto: © www.alufenster.at | Hertha Hurnaus

Jurybegründung: Der FH Campus in Wien bewältigt eindrucksvoll eine große Baumasse. Positiv gesehen wird, dass ei-nem Bildungsbau so viel Wertschätzung entgegen-gebracht wird, insbesondere dass mit Ein-, Aus- und Durchblicken sehr sorgfältig umgegangen wird.

Lobende ErwähnungProjekt: Finanz- und Verkaufszentrale der voestalpine in LinzPlanung: Dietmar Feichtinger Architectes Foto: © www.alufenster.at | Josef Pausch

Jurybegründung: Die Verkaufs- und Finanzzentrale der voestalpine in Linz ist eine kraftvolle, technoide Metallskulptur, und eine passende Geste für den Ort und den inter-national tätigen Industriekonzern. In Verbindung mit den bestehenden Objekten bildet sie ein selbst-bewusstes Zeichen und schafft ein funktionieren-des Portal. Die signifikante, aber dennoch ruhige

Positiv ist, dass dem Thema Bildungsbau mit dem Projekt und seiner sorgfältigen Gestaltung hohe Aufmerksamkeit und Wertschätzung geschenkt wird. Durch die mäanderförmige Gebäudefigur wird ein großes Bauvolumen so bewältig, dass selbst in der städtebaulichen Randlage gefasste Freiräume und angenehme Innen-Außenraum-Bezüge entstehen. Der Rhythmus der Fassadenglie-derung trägt mit einfachen Mitteln und raffiniert dazu bei, keine Monotonie aufkommen zu lassen.

Großform ermöglicht eine verbesserte Orientierung auf dem Betriebsareal, dennoch bleibt der mensch-liche Maßstab gewahrt. Mit dem großen Freiraum oberhalb der Parkgarage entsteht ein gut nutzbarer Bereich für die MitarbeiterInnen und BesucherIn-nen. Das gut choreografierte Zusammenspiel in-dustrieller Materialien wird einerseits dem Flair des Werksgeländes gerecht und schafft trotzdem eine dem internationalen Konzern entsprechende Ele-ganz. Trotz der technoiden Anmutung ist es keine Maschine, der sich die NutzerInnen unterordnen müssen, sondern mit den einzeln öffenbaren Ele-menten wird Individualität ermöglicht.

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Beteiligung75 Einreichungen, davon 73 zur Jurysitzung zugelassen

JuryHuber Rieß, Architekt, Johannes Kaufmann, Holzbau- und Bau-meister, Bernhard Plesser, Abt. Wohnungsförderung A und B, Manfred Sonnleitner, Architekt – Umweltberatung, Josef Daxel-berger, Landesinnungsmeister NÖ Landesinnung Holzbau, Max Haidbauer, Obmann Holzbau NÖ, Stefan Schraml, Landesbaudirek-tion NÖ, Priska Koiner, Chefredak-teurin SOLID – Wirtschaft und Technik am Bau

JurierungSeptember 2010

Der NÖ Holzbau-preis, ausgelobt vom Land Nieder-österreich und ARGE proholz Nie-derösterreich, fand heuer zum elften Mal statt. Mehr als 500 Objekte aus den Bereichen Neubau, Um- und Zubau, Öffentlicher Bau und Nutzbau wurden seit Beste-hen des Preises der Jury vorgelegt. Eine Vielzahl an herausragenden Objekten stellt mittlerweile eine bemerkenswerte Gesamtschau des Holzbaus in Niederösterreich dar, denn die eingereichten Pro-jekte der vergangenen Jahre zeigen eine enorme Leistungssteigerung in der Planung und Umset-zung der Objekte. 2010 wurde erstmalig ein Publikumspreis ausgeru-fen, bei dem interessierte User die Möglichkeit hat-ten, online ihr Lieblingsobjekt zu wählen. Weiters konnten im Rahmen eines internationalen Studen-tenwettbewerbes mit den Technischen Universi-täten in Wien, Budapest, Bratislava und Prag Holz-bauentwürfe eingereicht werden. Verbunden damit bestand für Planer und Architekten die Möglichkeit, in einer neuen Kategorie Entwürfe und Planskizzen einzureichen.

Die Jury bewertete die Qualität der architektonischen Gestaltung, die Aus-führungsqualität und den konstrukti-ven Holzschutz, die Funktionalität und den Nutzerwert so-wie das Nachhaltige Energiekonzept der eingereichten Pro-jekte. Zum Ablauf: Die nominierten Projekte

der Endrunde wurden von der Jury vor Ort besich-tigt. Die anschließende Juryentscheidung fand un-ter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.2010 vergab die Jury drei Kategoriepreise, einen Sonderpreis und vier Anerkennungen. Nominiert waren weitere drei Projekte: Haus Reblaus / Kate-gorie Wohnbau (Planung: AH3 Architekten, Bauherr: D. und Ch. Weixler, Ausführung: Hauer Holztechnik); Stelzenhaus Weiss-Döring / Kategorie Wohnbau (Planung: Schuberth und Schuberth Architekten, Bauherr: M. Weiss-Döring, Ausführung: Kager Holz-bau); Gemeinschaftszentrum St. Georgen/Ybbsfeld / Kategorie Entwurf (Entwurf: Gregor Burgstaller und Martin Höltinger). Von den vier Einreichungen in der Kategorie Nutzbau wurde aufgrund unzurei-chender Qualität kein Projekt nominiert.

Kategoriepreis WohnbauProjekt: Doppelhaus HadersfeldPlanung: triendl und fessler architektenBauherr: Fam. Bacher und Fam. SperlAusführung: Kulmer Holz-Leimbau Fotos: proHolzNÖ/Holzheu

Auf eine bevorzugte Wohnlage antwortet das Dop-pelhaus für zwei Familien mit stilsicherer moderner Architektur. Nicht nur kluge Disposition der Anlage, auch ein überzeugendes Wohnkonzept und die ästhetische Prägnanz beeindrucken. Dass sich die Bauherren für eine Bauweise in Holz entschieden haben, ist Vorbild und Werbung für die niederös-terreichische Holzbauszene. Kategoriepreis für ein stimmiges, herausragendes Wohnkonzept in Holz.

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Anerkennungspreis WohnbauProjekt: Haus Aichinger, HaagPlanung: Ernst Michael Jordan (architektur&energie)Bauherr: Johann AichingerAusführung: Zimmerei BuderFotos: Jordan [architektur&energie]

Durch die kluge Entscheidung, aus einem schlich-ten Kleinbauernhaus einen modernen Wohnsitz zu machen, behält die Situation seine ansprechende Qualität in der Umgebung. Ohne vordergründige Lieblichkeit wird er Stil der autochthonen Architek-tur als Vorbild und zum gestalterischen Leitmotiv. So entsteht ein sanft in die beinahe unveränderte Landschaft eingebundener Bau, der unaufdringlich eine Wegmarke im Dialog mit den umliegenden Vierkantern setzt. Anerkennung für einen verant-wortungsvollen Umgang mit der historischen Bau-substanz.

Kategoriepreis Öffentlicher BauProjekt: Archiv der Zeitgenossen – Sammmlung künstlerischer Vor- und Nachlässe, Krems a.d. DonauPlanung: Architekt Krischanitz ZTBauherr: FM-Plus Facility ManagementAusführung: Karl WalterFotos: proHolzNÖ/Holzheu

Ein überzeugendes Konzept – ein Haus im Haus – mit durchdachter Detaillierung und feiner hand-werklicher Ausführung in verschiedenen Holzarten lassen das Archiv der Zeitgenossen zum eigent-lichen, verborgenen Herzen des Campus Krems werden. Beschützt durch den umhüllenden Baukör-per kann durch den solitären Holzkubus wertvolle Kultursubstanz gelagert und präsentiert werden. Kategoriepreis für nachahmenswerten, vorbildli-chen Einsatz von Holz im Kontext ungewöhnlicher Umgebungen.

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Anerkennungspreis Öffentlicher BauProjekt: Kindergarten Biondekgasse, BadenPlanung: Ernst Michael Jordan (architektur&energie)Bauherr: Immobilien BadenAusführung: Graf HolztechnikFotos: Lothar Hasenleithner

Sonderpreis Öffentlicher BauProjekt: Theater- und Veranstaltungsgebäude Herrenseetheater, LitschauPlanung: W&K ArchitekturBauherr: Stadtgemeinde LitschauAusführung: Herbert EschelmüllerFoto: Stadtgemeinde Litschau

Die räumliche Vielfalt, die den Kindern geboten wird, die Erlebnisdichte und vielen Überraschungen in der Raumkonfiguration überzeugen. Im Gegen-satz dzau bleibt leider die unmittelbare Erlebbar-keit der Holzbauweise verborgen. Anerkennung für den für sich selbst sprechenden Einsatz des Bau-stoffes mit den Vorteilen des schnellen Bauens und des ökologischen Anspruches.

In kluger Abwägung ihrer finanziellen Möglichkei-ten nimmt die Gemeinde den Bau eines Veranstal-tungsgebäudes in Angriff und bedient sich dabei der Leistungsfähigkeit der örtlichen Zimmerei. In bodenständiger Ausführung – solider Konstruktion und handwerklich robuster Detaillierung – schafft sich die Gemeinde einen Ort des städtischen Ge-meinschaftslebens, für das die Bauweise in Holz eine vernünftige und naheliegende Entscheidung ist. Sonderpreis für leistbaren, unakrobatischen Holzbau ohne überzogene formale Ansprüche.

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Anerkennungspreis EntwurfProjekt: UT o INEntwurf: Martin Thysell

Entstanden aus einem Wettbewerb auf privater Initiative überrascht die frische Interpretation eines Seminarzentrums in der südschwedischen Natur. Die dort im Vordergrund stehenden ökologischen Seminarinhalte decken sich durchaus mit der Bauweise in Holz, wobei die Verfasser urtümliche Verfahren des Holzschutzes bei der Fassade wieder aufleben lassen. Anerkennung für die grundsätzli-che Durchdringung der Aufgabenstellung und das Eingehen auf die konkrete Situation.

Anerkennungspreis EntwurfProjekt: Pavillon mit Aussichtsturm „Three Monkeys“Entwurf: Andrej Svec, Ivana Vrliková, Peter Sercel

Ob die hohe Zielsetzung des Projektes – „Three Monkeys“ – in Raum Bratislava eingelöst wird, ist fraglich. Die detaillierte Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Holz lässt bei gleichbleibendem Engagement für zukünftige Aufgaben spannende und hervorragende Resultate erwarten. Anerken-nung für die hohe Qualität der Ausarbeitung und Präsentation.

Kategoriepreis EntwurfProjekt: La_QuillaEntwurf: Kerstin Baumgartner und Veronika Bonora

Für die gestellte Aufgabe ist Holz, ob der raschen Bauzeit und des hohen Vorfertigungsgrades der ideale Baustoff. Die Jury ist überzeugt, dass die Komplettierung der beschädigten Steingebäude um die massiven Holzkerne im Laufe der Zeit von der Bewohnerschaft in Eigenleistung in die Hand genommen werden wird. Kategoriepreis für die an-gesprochenen Vorteile des Holzes, kombiniert mit einer überraschenden Idee des Verfassers in einer Situation, in der rasche Hilfe notwendig ist.

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StädtebauIm ehemaligen Textilviertel der Wiener Innenstadt entstand auf der Fläche von ehemals drei Gebäu-den in Verbindung mit einem Bestandsobjekt ein Büro- und Wohn- und Geschäftshaus. Die städte-bauliche Leitidee bestand aus dem Verschwenken des Neubaus hinter den Altbestand und dem funk-tionalen Verbinden mit dem Neubau. Durch das Zurückschwingen des Baukörpers entstand eine platzartige Straßenerweiterung, die zur Belebung des Viertels beiträgt. Der städtebauliche Maßstab der benachbarten Gründerzeitbauten wurde durch die 3-Teilung Neubau – Vorplatz – Altbau aufge-nommen, die Struktur der ehemals drei Grundstü-cke bleibt trotz einer gemeinsamen Bebauung im Straßenzug erhalten.

NutzungIm Erdgeschoß befinden sich Ausstellungsflächen, in den drei darüber liegenden Stockwerken Büro-flächen. Die Grundrisse sind bewusst flexibel für zukünftige Nutzerwünsche gehalten. In den oberen Etagen entstanden auf rund 4.800 m2 Wohnungen mit gehobener Ausstattung und unterschiedlicher Konfiguration. Auf Ebene 4 und 5 befinden sich Ge-schoßwohnungen, auf Ebene 6 und 7 Maisonette- wohnungen mit Galerien und großzügigen Dach-terrassen mit Wienblick.

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Bauherr und EigentümerS Immo AG, 1010 Wien

Projektentwickler Immorent AG

PlanungRATAPLAN – Architektur, 1040 Wien

FotosWerner Huthmacher/arturimages Anna Stöcher/Rataplan

ProjektverlaufWettbewerb Sommer 2005, 1. PreisPlanungsbeginn Herbst 2005 Baubeginn Frühjahr 2008 Eröffnung Herbst 2010

ProjektdatenGrundstücksfläche 2.153 m2

BGF 21.700 m2

Gesamt-Nutzfläche oberirdisch ca. 10.000 m2

ca. 5.000 m2 Büro- und Geschäftsfläche34 Wohnungen (52 - 197 m2)Tiefgarage mit 132 StellplätzenGesamtinvestition € 55 Mio. AltbauanschlussNeutorgasse, Werdertorgasse

Dachterrasse Neutorgasse

Detail Sonnenschutz

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FassadeDer Sonnenschutz besteht aus motorgesteuerten Edelstahlfaltrahmen mit polyspektral beschichte-tem Streckmetall. Durch die individuelle Steuerung ergibt sich im Tagesverlauf ein Wechselspiel zwi-schen dem transluzenten Sonnenschutz und der färbigen Hauptfassade. Die Tiefe der Fassade bei geöffneten Sonnenschutz-Elementen interpretiert die reiche Gliederung der benachbarten Gründer-zeitfassaden. Der lichtdurchlässige Kubus belebt mit den Sonnenschutz-Elementen sowohl tagsüber als auch nachts den Außenraum.

Bene Schauraum und Living ShowroomHinter dem 80 Meter langen Schaufenster im Erd-geschoß zeigt sich ein 960 m2 großer Schauraum mit einzelnen Möbeln und inszenierten Arbeitsen-sembles. Nach einem Innenraumkonzept von SOLID architecture wird jedes einzelne Möbelstück als Exponat behandelt Die Lounge im südlichen Teil des Hauses ist das kommunikative Herzstück. Neben Bar, Lounge-Bereich und einem hochwertig ausgestatteten Kon-ferenzraum befindet sich hier auch ein Vortragssaal mit mobilen Trennwänden. Durch Öffnen der groß-zügigen Schiebetüren lässt sich dieser Bereich im Sommer in den begrünten Innenhof erweitern.In den beiden darüber liegenden Geschoßen sind weitere 1.700 m2 Büro- und Verwaltungsbereich, die als Living Showroom konzipiert sind, unterge-bracht. Hier werden die Einrichtungskonzepte von Bene auf ihre Alltagstauglichkeit überprüft. Insge-samt sind rund 30 unterschiedliche Arbeitssituati-onen und unzählige Anwendungsmöglichkeiten zu sehen. Nicht zuletzt dienen die Büros als Bühne für neueste technische Entwicklungen und Ausstat-tungsstandards. Ein besonderer Fokus wurde auf die Akustik gelegt.

Hof Schauraum

ad_baukoordination_186x32-PRINT.pdf 03.12.2010 11:41:21 Uhr

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Grundriss Ebene 6

Living Showroom

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Das 1790 gegründete Unternehmen stellte 1951 auf die industrielle Fertigung von Büromöbeln um. Seit Anfang der 1970er Jahre ist Bene Marktführer in Österreich. In Europa belegt Bene im Ranking der Büromöbelbranche derzeit Platz fünf.

Thomas Bene, Vorstand Bene AG

Der Büroeinrichter Bene hat sein neues Headquar-ter in der Neutorgasse aufgeschlagen. Thomas Bene, Vorstand Marketing und Portfolio, über die Beweggründe.

wettbewerbe: Was waren die ausschlaggebenden Gründe für Bene, als Hauptmieter in die Neutor-gasse zu übersiedeln?Thomas Bene: In den letzten Jahren bauten wir un-ser Portfolio massiv aus. Daher hätten wir entweder umfassend und kostenintensiv renovieren müssen oder einen Umzug durchführen. Zufällig waren genau zum Zeitpunkt dieser Überlegungen einige Neubauten im 1. Bezirk in Planung bzw. im Entste-hen. Wir besichtigten die Objekte und entschlos-sen uns in einem neuen Haus in der Neutorgasse moderne und ausreichend große Schauräume zu beziehen sowie auch die Büros für alle Mitarbeiter in Wien zusammenzulegen.

wettbewerbe: Worauf haben Sie bei der Suche nach dem neuen Standort besonderen Wert gelegt?Thomas Bene: Wir denken zukunftsorientiert. Für Bene als einen der größten Spezialisten für Büro- und Arbeitswelten in Europa ist es strategisch wichtig, einen „State of the Art”-Schauraum im Zentrum Wiens zu haben. Für unsere internationa-len Kunden ist Wien eine wichtige Anlaufstelle. In der Renngasse begann ja vor 60 Jahren die stetige Expansion des Bene Sales Net. Wien war und ist der einzige Standort, an dem Bene über einen derart großen Schauraum verfügt und das in der Innen-stadt. Die Lage trägt sicherlich dazu bei, dass Bene Wien gerne besucht wird – auch im Rahmen von Veranstaltungen, wie etwa der Vortragsreihe „Spre-chen über Architektur”.

wettbewerbe: Inwieweit kommt die Architektur des Gebäudes und die Konzeption des Showrooms der Philosophie des Büromöbelherstellers Bene entgegen?Thomas Bene: Das neue Wohn- und Geschäftsge-bäude von RATAPLAN ist in jeder Hinsicht innovativ. Ich freue mich, dass wir uns mit unserem Wiener Schauraum und Büro in so einer Immobilie einmie-ten konnten. Die fortschrittliche Architektur dieses Gebäudes passt sehr gut zu unserer Unternehmens-philosophie. Hier in der Neutorgasse können wir zeitgemäße Layouts besser zeigen, vor allem das Open Office. Im Schauraum wie auch im Living-Of-fice, wo wir dreidimensional unser Produktportfolio zeigen, präsentieren wir vielfältige Raumkonzepte

in unterschiedlichen Zonen und Bereichen – ähnlicheiner Stadtlandschaft. Die Architektur des Hauses bietet offene Strukturen und damit räumliche Flexibilität. Da können wir sehr gut mit unserer räumlichen Feingliederung aufsetzen: raffinierte Layouts ausspielen, interessante Durch- und Einbli-cke schaffen oder Inseln im Raum. Eine bewusste Entscheidung war auch, externe Architekten für die Innenarchitektur des Schauraums dazu zu holen. Wir entschieden uns für das junge Wiener Team Solid Architecture.

wettbewerbe: Was bedeutet Ihrer Meinung nach moderne Büroraumplanung heute, was muss ein zeitgemäßes Büro können, worum geht es in der Bürogestaltung?Thomas Bene: Der Arbeitsplatz ist nicht nur eine Fläche, auf der man schreibt, sondern die gesamte Infrastruktur des Büros mit allen Zonen und Berei-chen. Immer gilt: Erfolgreiche Büroplanung achtet auf Flächenwirtschaftlichkeit, senkt die Nutzungs-kosten und lässt sich schnell und kostengünstig an veränderte Rahmenbedingungen anpassen. Das Zeitalter der Wissensökonomie stellt das Büro jedoch vor neue Herausforderungen. Die zuneh-mend virtuelle und mobiler werdende Arbeitswelt verlangt nach Lösungen abseits konventioneller Bürokonzepte. Benötigt werden differenzierte Orte für Kommunikation, Kooperation und Rekreation. Unterschiedliche Zonen und Bereiche sollen die Mitarbeiter in ihren Tätigkeiten optimal unter-stützen, Kreativität und Produktivität fördern, das Wechselspiel von Interaktion und Privatheit er-möglichen. Bürogestaltung soll motivierend wirken und Kreativität entstehen lassen, nach dem Motto: „Frag nicht, was ist Kreativität, sondern WO ist Kreativität.“ Für Bene funktioniert das Büro ähnlich einer Stadt – mit Plätzen, Straßen, Cafés, unter-schiedlichen Nutzungsräumen und Bereichen – der Anspruch lautet anregend, vielfältig, facettenreich. Vor allem verstehen wir Büro als Lebensraum. Denn trotz der Mobilität, die moderne Arbeitsweisen mit sich bringen, bleibt das Büro als physischer Ort ein wichtiger Kristallisationspunkt der Unternehmens-kultur und ein strategischer Erfolgsfaktor.

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Der Deutsche Naturstein-Preis, einer der renom-miertesten Architekturpreise in Deutschland und mit € 30.000,– dotiert, wird 2011 erstmals euro-paweit ausgeschrieben und erhält den Untertitel „European Architecture + Stone“. Der Wettbewerb stellt Naturstein als einen Bau-stoff in den Vordergrund, der hinsichtlich der Rücksichtnahme auf Umwelt, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz vorbildlich ist. Es werden Baukonzepte in Europa ausgezeichnet, die beispielhaft für eine hohe architektonische Qualität, eine technisch-innovative Anwendung und eine wirtschaftliche Konstruktion aus Natur-stein stehen. Prämiert wird die vorbildliche Gestal-tung und technisch zeitgemäße Konstruktion von Projekten in Europa, unter maßgeblicher Verwen-dung von Naturstein aus Europa, ausgeführt von Naturstein-Fachbetrieben. Der Preis wird für realisierte Bauwerke vergeben, bei denen dem Baustoff Naturstein eine besondere architektonische Bedeutung zukommt und die beispielhafte Lösungen für die Gestaltung unserer Umwelt darstellen.

AusloberDeutscher Naturwerkstein-Verband (DNV), in Zu-sammenarbeit mit dem Bund Deutscher Architek-ten (BDA), Berlin.

JuryMichael Frielinghaus (Präsident BDA, Berlin), Bernd Albers (Bernd Albers Architektur, Berlin), Johannes Kister (kister scheithauer gross architekten und stadtplaner, Köln), Manfred Ortner (ORTNER & ORTNER BAUKUNST, Berlin), Ansgar Schulz (Schulz & Schulz Architekten, Leipzig), Joachim Grüter (Prä-sident DNV, Würzburg), Heinrich-Georg Hofmann (Hofmann Naturstein, Werbach-Gamburg), Ulrich Klösser (TRACO, Bad Langensalza), Albrecht Lauster (Lauster Steinbau GmbH, Stuttgart).

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TeilnahmebedingungenEingereicht werden können eine oder mehrere Ar-beiten, die nach dem 1. Jänner 2005 fertig gestellt worden sind. Bereits präsentierte Arbeiten können eingereicht werden, wenn sie bisher nicht ausge-zeichnet worden sind. Teilnahmeberechtigt sind Architektinnen und Ar-chitekten, Innenarchitektinnen und Innenarchitek-ten, Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsar-chitekten, die geistige Urheber und Planverfasser von in Europa fertig gestellten Bauwerken sind.

PreisverleihungDie Preisverleihung findet am 22. Juni 2011 im Rahmen der Internationalen Natursteinfachmesse Stone+tec 2011 in Nürnberg statt.

UnterlagenanforderungDie Wettbewerbsunterlagen können angefordert werden bei:Redaktion Deutscher Naturstein-PreisDeutscher Naturwerkstein-VerbandzH Herrn DI (FH) Reiner KrugSanderstraße 7WürzburgDeutschlandT: +49-931-120 61F: +49-931-145 [email protected]

Einreichtermin und EinreichadresseAlle Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 12. Jänner 2011 an folgende Adresse gesandt werden:Redaktion Deutscher Naturstein-PreisDeutscher Naturwerkstein-VerbandzH Herrn DI (FH) Reiner KrugSanderstraße 797070 WürzburgDeutschlandT: +49-931-120 61F: +49-931-145 [email protected]

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Der Wunsch nach Sicherheit ist vor allem in großen Städten wie Wien sehr stark ausgeprägt. Häufig sind es Frauen, die sich vor Übergriffen fürchten. Kinder, alte Menschen oder in ihrer Mobilität einge-schränkte Personen haben ebenfalls ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Sie sind auch häufiger zu Fuß unterwegs und nehmen damit ihre Umgebung sehr unmittelbar wahr. Aber auch viele Männer fühlen sich auf dunklen Gassen und Wegen nicht wohl. Generell ist auf die gute Ausleuchtung von Gehstei-gen zu achten.

z e i t G e m ä S S e b e l e u c h t u n G F ü r w i e n

Vermeidung von AngsträumenFür Fußgängerzonen, Gehsteige, Haltestellenberei-che und Radwege sieht die Beleuchtungsnorm EN 13201 eine mittlere horizontale Beleuchtungsstärke vor. „Gender-Anforderungen“ – nämlich besonders auf die Beleuchtung von Flächen zu achten, die von Fußgängerinnen und Fußgängern benutzt wer-den – werden somit klar erfüllt. Besonders tragen folgende Maßnahmen zur Gender gerechten Um-setzung bei:

• Einschätzung eines allenfalls bestehenden Si-cherheitsrisikos oder auch einer etwaigen Beein-trächtigung des subjektiven Sicherheitsempfin-dens anhand einer einheitlichen Checkliste

• Berücksichtigung des Sicherheitsempfindens bei der Berechnung der Beleuchtungsstärke

• Vermeidung ausschließlicher Beleuchtung der Fahrbahn

• Verstärkte Berücksichtigung der Ausleuchtung von Gehsteigen und Fußgängerübergängen

• Vermeidung von mittig montierten Seilleuchten und die Beleuchtung von Alleen mittels eigener Gehsteigbeleuchtung.

Die Vermeidung von schlecht beleuchteten Ver-kehrsflächen (Angsträumen) trägt dazu bei, das Leben der Menschen einfacher zu gestalten und Angst zu reduzieren. Als Angsträume bezeichnet man Plätze die nachts leicht als unheimlich emp-funden werden wie z.B. Unterführungen, Park-anlagen oder wenig belebte Straßenabschnitte. Eine ausreichende Beleuchtung hilft, dass sich die Menschen in unserer Stadt sicher fühlen können. Hell erleuchtete Plätze werden nicht nur subjektiv sicherer erlebt, sondern sie verringern tatsächlich die Gefahr von Übergriffen und Vandalismus.

Wien leuchtetWien zählt zu den am besten beleuchteten Metropo-len Europas. Rund 3.000 km Straßen und Wege wer-den in unserer Stadt von rund 150.000 Lichtpunkten aus beleuchtet. Menschen erwarten neben dem ge-nannten Sicherheitsaspekt von Straßenbeleuchtungs-anlagen, dass sie die Verkehrssicherheit erhöhen. Das bedeutet, dass mögliche Konflikte von Verkehrsteil-nehmern in den Abend- und Nachtstunden durch eine Beleuchtungsanlage, die nach den lichttechni-schen Anforderungen entsprechend genau und exakt geplant ist, vermieden bzw. reduziert werden.

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Die MA 33 – Wien Leuchtet ist verantwortlich für eine funktionierende Öffentliche Beleuchtung in Wien. So werden bestehende Anlagen regelmäßig gewartet, ausgefallene Leuchten getauscht. Ent-spricht eine Beleuchtungsanlage nicht mehr dem heutigen Stand der Technik, muss diese erneuert werden. So wurde 2010 die gesamte Beleuchtung in Neustift am Walde erneuert. Insgesamt wurden hier 150 Gusskandelaber der Type „Ringstraße“ und Leuchten der lichteffizienten Type „Altstadt-indi-rekt“ mit 35 Watt und goldenem Spiegel aufgestellt.

Energiesparende TechnologienAuch der Einsatz von neuester Technologie und

energiesparender Leuchtmittel ist für die Beleuch-tung der Stadt ein wesentlicher Aspekt. Moderne Leuchtmittel mit einer besseren Lichtlenkung hel-fen, störende Blendungen zu vermeiden. So wurde z.B. in einem Park im 9. Bezirk die bestehende Beleuchtung gegen moderne LED-Leuchten ausge-tauscht und ein Probebetrieb gestartet.Weiters plant die MA 33 – Wien Leuchtet einen groß angelegten LED-Test mit LED-Leuchten im unterge-ordneten Straßen- und Wegenetz. Die vorgesehene Leuchte zeichnet sich durch eine hohe Lichtaus-beute und -verteilung, einen sehr geringen Streu-lichtanteil, geringen Energieaufwand und minimale Belastung der Umwelt aus. Der Indirektreflektor trägt dazu bei, dass es weniger Blendung gibt. Ein weiterer Vorteil sind die Wartungsfreundlichkeit und die größeren Wartungsintervalle. Die vorgese-hene Leuchte ist mit 30 High-power LEDs bestückt, die Systemleistung beträgt 22W.

22 Tonnen CO2-EinsparungZum Vergleich: Eine Kugelleuchte strahlt in alle Richtungen Licht in gleicher Intensität aus – da-durch gibt es einen sehr hohen Streulichtanteil; große Energieverschwendung und eine große Belastung für die Umwelt sind die Folge. Die Sys-temleistung einer Kugelleuchte beträgt 96W, die vorgesehene LED-Leuchte verbraucht nur 22W. Dies bringt bei 4.000 Lichtpunkten pro Jahr eine CO2-Minimierung von über 730.000 kg mit sich. Die Energie- und Betriebskosten über 30 Jahre brin-gen bei einem Einsatz der LED-Leuchte pro Stück eine rund 70%ige Energieeinsparung. Bei einem derzeitigen Einsatz von rund 4.000 Stück Kugel-leuchten ergibt das ein Einsparungspotenzial von mehr als 6,7 Mio. Euro und einer CO2 Einsparung von knapp 22 Tonnen.Die Finanzierung soll über ein Contracting Modell erfolgen, sodass die Investitionen durch die Einspa-rungen gedeckt sind.

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Die „Wien-Süd“, eines der ältesten und traditions-reichsten – und mittlerweile auch größten gemein-nützigen Wohnbauunternehmen in Österreich, geht mit der Sanierung einer Wohnhausanlage aus den späten fünfziger Jahren neue Wege. Der Bauträger will beweisen, dass es möglich ist, ohne zusätzliche Mietenerhöhung im Rahmen des maxi-malen Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrags von 1,54 Euro pro m2 und mit den üblichen Förderungen ein Wohnhaus, das vorher eine Energiekennzahl von 143 kWh/m2a (Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr) aufgewiesen hat, auf 30 kWh/m2a und damit auf Niedrigenergiestandard zu sanieren. An der stark befahrenen Ketzergasse sowie der

w o h n h a u S a n l a G e b u c k a l G a S S e , w i e n 2 3 : u m F a S S e n d e S a n i e r u n G m i t h i l F e u m w e l t F r e u n d l i c h e r t e c h n o l o G i e n

Buckalgasse in Wien–Liesing gelegen, verfügt das Wohnhaus mit zwei Stiegenhäusern und 24 Woh-nungen lediglich über eine Süd-West-Orientierung. Rund 70% der Aufenthaltsräume der Wohnungen liegen straßenseitig und sind daher Lärm- und Staubbelastung sowie intensiver Sonneneinstrah-lung ausgesetzt.

Umfassendes SanierungskonzeptVorrangiges Ziel des Sanierungskonzepts war daher, neben der Senkung des Energieverbrauchs, den Mie-tern mit Hilfe einer kontrollierten Wohnraumlüftung eine Verbesserung der Luftqualität und eine Ver-minderung der Lärmbelastung zu bieten. Zugleich

Buckalgasse vor Sanierung Buckalgasse saniert

Dipl.-Ing. Gerald Batelka Projektleiter Wien Süd

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hatte sich die „Wien-Süd“ das Ziel gesetzt, den für die Lüftungsgeräte und die allgemeine Beleuchtung notwendigen Strom CO2-frei zu erzeugen.Erschwerend – was die Sanierungsarbeiten betraf – kam hinzu, dass das Wohnhaus in bewohntem Zustand saniert werden musste und dass sowohl die vorhandene 5 cm starke Wärmedämmverbund-fassade als auch die vorhandenen Kunststofffenster mit Isolierverglasung nicht getauscht werden konn-ten, um den Sanierungskostenrahmen von 450 Euro pro Quadratmeter einhalten zu können. Auch die in den Wohnungen befindlichen Gasetagenheizungen blieben unverändert, was das Problem aufwarf, die dafür notwendige ausreichende Frischluft für die Wohnungen in Kombination mit kontrollierter Wohnraumlüftung zu gewährleisten.Während die Fensterstöcke außen im Laibungsbe-reich lediglich überdämmt wurden, fand sich für die Fassade die Lösung in Form eines atmungsaktiven Wärmedämmverbundsystems der Marke Baumit open reflect, das in einer Stärke von 10 cm mit Hilfe von Schraubdübeln auf die vorhandene Fassaden-dämmung montiert wurde. Als Abschluss diente eine 2 mm starke Schicht aus hochwertigem Putz, der sich mit Hilfe der Nanotechnologie selbst reinigt.

Lüften ohne FensteröffnungDie Thewosan-Förderung wurde von der Stadt Wien vor zehn Jahren eingeführt, um umfassende thermisch-energetische Sanierungen zu forcieren. Während der vergangenen zehn Jahre wurde die Förderung mehrmals evaluiert und an die jeweils neuesten technischen und rechtlichen Erkenntnisse angepasst. War bei der Einführung von Thewosan (Thermisch-energetische Wohnhaus-Sanierung) der Standard der Fassadensanierung noch 6 bis 8 cm Dämmstärke, so wurde dieser sukzessive auf 12 cm gesteigert und beträgt heute bereits in vielen Fäl-len 16 bis 20 cm. Durch die jüngste Novelle der Sa-nierungsverordnung, die mit Jänner 2009 in Kraft trat, wurden einerseits die Fördermittel erhöht, diese andererseits aber auch noch enger an die er-zielte Energieeinsparung gekoppelt.Zusätzlich vergibt die Stadt Wien über den Wohn-fonds Förderungen für den Einsatz innovativer Technologien im Wohnhausbereich. Die Wien Süd nahm diese neue Förderschiene in Anspruch und installierte eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit dezentralen Wohnraumlüftungsgeräten der Fa. Meltem mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von über 70 % in allen Wohnungen der Wohnhaus-anlage. Alle Geräte sind über ein BUS-System mit Datenleitungen an einem Fernüberwachungs-system angeschlossen. Da ein Großteil der Auf-enthaltsfenster auf die verkehrstechnisch stark befahrene Ketzergasse zeigt, kann nun durch das Lüften ohne Fensteröffnung, neben der Heizkos-teneinsparung, ein erheblicher Mehrwert für die Mieter erzielt werden. Dies ist erstmalig im Wiener Sanierungsbereich.

Daten und Kennwerte werden ausgewertetMit Hilfe von Sensoren in den Lüftungsgeräten ist es möglich, alle Kennwerte, wie etwa Außen – Innen-

Meltemlüftungsgerät im Wohnzimmer

Schräge Fensterlaibung

Wechselrichter Photovoltaik

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Unterputz LED Eingangstüre

LED Hofbeleuchtung und Lüftungshaube

luft-Temparatur, Außen- und Innenluftfeuchtigkeit sowie den CO2-Gehalt der Innenraumluft oder so-gar die Notwendigkeit eines Tausches der Filteran-lagen von jedem Standort aus zu messen und alle lüftungsrelevanten Daten zu sammeln. Diese sollen an der Wiener Universität für Bodenkultur am De-partment für Bautechnik wissenschaftlich ausge-wertet werden und als Basis für eine Förderung im Rahmen der Wiener Wohnbauforschung dienen. Diese Wohnraumlüftungsgeräte, die den Mietern unter großem kommunikativem Aufwand bei „lau-fendem Betrieb“ in ihre Wohn- und Schlafräume montiert werden mussten, sorgen neben ihrer Funktion der Verbesserung und Erhaltung der Luft-qualität bei geschlossenen Fenstern auch für einen leichten Kühleffekt im Sommer. Wie Projektleiter DI Gerald Batelka schildert, sind die meisten Mieter von den bereits seit mehreren Wochen in Betrieb befindlichen Lüftungsgeräten begeistert.

Der Strom kommt von der SonneBegeistert dürften die Mieter auch sein, wenn sie die ersten Betriebskostenabrechnungen sehen. Denn als drittes Element im Sanierungskonzept wurden als Brüstungsverkleidung der Balkone vor den Wohnungen gebäudeintegrierte Photovoltaik-paneele installiert, die im Jahr ca. 4.000 kWh elekt-rischen Strom liefern. Die außen schwarz gefärbten Paneele wurden raumseitig mit weiß beschichteten Platten verkleidet, um sie vor Beschädigungen und die Mieter vor Verletzungen zu schützen. Im Gegenzug zur so gewonnenen elektrischen Energie werden alle Wohnraumlüftungsgeräte zusammen jährlich lediglich 1.500 bis 2.000 kWh Strom verbrauchen. Der restliche Strom kann für den Betrieb der Waschküchen sowie der allgemei-nen Beleuchtung eingesetzt werden.Und diese allgemeine Beleuchtung stellt ebenfalls eine technologische Innovation dar: Eingebaut wurde die neueste Generation von LED Lampen für den Außenbereich und die Stiegenhäuser. Mit dieser Technologie wird ein sehr geringer Stromver-brauch unter Beibehaltung einer großen Lichtaus-beute und eines Farbspektrums erzielt, das dem weißen Licht der Sonne sehr nahe kommt. Gleich-zeitig wird erwartet, dass sich der Wartungsauf-wand der Beleuchtung deutlich reduziert.

Mehr Lichteinfall trotz DämmungErhöhen soll sich hingegen der Anteil an natürli-chem Licht in den Wohnräumen. Ausgehend von der bekannten Problematik, dass die Lichtausbeute im Wohnraum bei steigender Dämmstoffdicke abnimmt, wurden auf Initiative der Wohnfonds Wien-Geschäftsführerin Michaela Trojan und in Zusammenarbeit mit dem Lichtlabor der Donau-Universität Krems schräge Fensterlaibungen im Winkel von 45° entwickelt, um so mehr Lichteinfall zu ermöglichen. Lediglich die Sohlbänke wurden in herkömmlicher Neigung ausgebildet, um Ver-schmutzungen der Fassade zu vermeiden.

In Richtung EnergieautarkieNatürlich werden neben diesen Arbeiten auch die gesamte Allgemeinelektrik, die Stiegenhausmalerei

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Computer/Steuerzentrale

und die Außenanlage saniert. Auch das Dach sowie der Dachraum gehören zum Sanierungsumfang, wo-bei sowohl der Dachboden als auch die Kaminzüge wärmegedämmt werden. Der Keller erhält zusätzlich eine neun Zentimeter starke Kellerdämmplatte. Die Sanierungsarbeiten wurden im Frühjahr 2010 begonnen und werden mit den Finalisierungsar-beiten bis ins Frühjahr 2011 reichen. Ein Großteil der Arbeiten wurde bereits vor Weihnachten abge-schlossen. Doch schon davor konnte die Lüftungs-anlage für alle Mieter in Betrieb genommen und damit ab sofort die gesteigerte Wohnraumqualität genossen werden. Ob das Wohnhaus in der Buckal-gasse mit den umgesetzten Maßnahmen für den Allgemeinbereich ein Nullenergiehaus wird oder ob sogar vielleicht elektrische Energie übrig bleibt und ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann, werden die gesammelten Daten der nächsten Jahre zeigen. In jedem Fall habe der Bauträger Wien Süd mit die-sem Pilotprojekt, dem noch andere folgen sollen, einen Schritt in Richtung Energieautarkie gesetzt, erzählt Projektleiter Batelka stolz. Dass ein solches Projekt notwendig war, davon ist er überzeugt: „Die Technologie dazu kann sich nur dann weiterentwi-ckeln, wenn sie auch eingesetzt wird!“ Schließlich geschehe das alles zur Steigerung des Wohlgefühls der Mieter/innen, aber ebenso zur Schonung unse-rer Umwelt, so Batelka.

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atStadtvillen: 3- bis 5-Zimmer-Wohnungen vonca. 88 m² bis 131 m² mit Terrasse, Balkon oder GartenTerrassenwohnungen: 2- bis 5-Zimmer-Wohnungenvon ca. 72 m² bis 156 m² mit Terrasse

Symbolbild, Änderungen vorbehalten. Visualisierung: www.schreinerkastler.at

• Bezugsfertige Ausstattung• Schwimmbad samt begrüntem Liegebereich• Kinderspielbereich• Tiefgarage

01 866 95-431Infos: „Wien-Süd“, 1230 WienUntere Aquäduktgasse 7, Frau Petra GeutnerE-Mail: [email protected]

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BEURTEILUNG DURCH DIE JURY• Soziale NachhaltigkeitEs handelt sich um ein anspruchsvolles, innovati-ves Konzept. Hervorzuheben ist das Angebot von Werkstätten sowie das Modell der Hausbetreuung und der moderierte Prozess der Besiedelung. Positiv beurteilt wird die Gleichwertigkeit der Zimmer, ins-besondere bei den B-Typ-Wohnungen. Die Kinderwa-genabstellräume sind gut bei den Liften situiert, her-vorzuheben ist die große Anzahl an Fahrradstellplät-zen, sowohl für die Bewohner als auch für Besucher.• ArchitekturDer Entwurf ist architektonisch sehr qualitätsvoll und städtebaulich schlüssig. Die Anmutung ist mit der gewählten Baukörperkonfiguration gut gelun-gen. Die Fassade an der Wagramer Straße ist archi-tektonisch angemessen gelöst, der Straßenraum wird ernst genommen und die Lärmschutzproble-matik gut gelöst. Die Korrespondenz der Gebäude mit dem Freiraum mit den Durchlässigkeiten zur Panethgasse und dem Hereinziehen der Freiräume in gedeckte Freiraumbereiche und die Gruppierung der Gemeinschaftsräume sind sehr gut gelöst. Zur

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AusloberStadt Wien, MA 69 – Liegen-schaftsmanagement, 1080 Wien, Wiener Wohnen, 1082 Wien, in Kooperation mit dem wohn-fonds_wien fonds für wohnbau und stadterneuerung, 1082 Wien

TeilnehmerFamilie / Hagmüller Architekten – Schluder Architektur / Lo C.Neunkirchen / Linsberger E. / Land in SichtFamilienwohnbau / architektIn-nen hackermüllerNeues Leben / Kaufmann J. / Detzlhofer A.Gartenheim / arquitectos / PlanSinn

SiegerprojektFamilie / Hagmüller Architekten – Schluder Architektur / Lo C.Bauträger: FAMILIE, 1070 WienPlanung: Hagmüller Architekten, 1010 Wien, Schluder Architektur, 1010 WienFreiraumplanung: Carla Lo, 1030 Wien

KonsulentenHaustechnik: Team GMI, 1050 WienStatik & Bauphysik: RWT plus, 1010 WienBrandschutz: BrandRat, 1050 Wien

ProjektverlaufNicht anonymes, öffentliches Bauträgerauswahlverfahren Nov. 2009, SiegerprojektGeplanter Baubeginn Februar 2011 Geplante Fertigstellung und Besiedelung Herbst 2012

ProjektdatenGrundstücksfläche 6.254 m2

Bebaute Fläche 3.045,43 m2

Wohnnutzfläche 8.240,70 m2

Wohnungsanzahl gesamt 101: 30 Wohnungen Bauplatz B – Hagmüller Architekten, 3-geschoßige Fingerbaukörper; 71 Wohnungen Bauplatz A – Schluder Architektur, 6-geschoßiger Riegelbaukörper + 1 Staffelgeschoß

Gestaltung und Nutzung der Erdgeschoßzone ist das Konzept gut und überlegt ausgearbeitet. Hervorzuheben ist der hohe Anteil mehrseitig orientierter Wohnungen. Die Überlegun-gen zur nächtlichen Sperre der Durchgänge an der Wagramer Straße stellen einen ehrlichen, nachvollziehbaren Ansatz dar.• ÖkologieDurch die Lüftungsanlage ohne Wärmerückgewinnung ergibt sich eine ungünstige Energie-kennzahl. Chemikalienmanage-

ment und Qualitätssicherung sind hervorzuheben. Die Wahl der Verbunddecken ist schalltechnisch zu begrüßen. Das Freiraumkonzept ist formal gut ge-löst und nimmt die Nord-Süd-Querung gut auf. Die Verbindung zur Eipeldauer Straße ist gut gelöst. Die Herstellungskosten sind seriös kalkuliert.• ÖkonomieHinsichtlich der Baukosten weist das Projekt die günstigsten im Bewerberfeld auf, auch die Bau-nebenkosten liegen im günstigen Bereich. Auf Grund der Inanspruchnahme der Superförderung ergeben sich sehr günstige Nutzerkonditionen. Die Grundstücksnebenkosten sind im Vergleich als hoch zu beurteilen. Die Kostenrelevanz der Bauaus-stattung ist durchschnittlich.• HolzbautechnikDas Holzbaukonzept stellt eine professionelle Lö-sung dar, die wie dargestellt umsetzbar ist. Seriöse Lösungen liegen mit dem Brandschutzkonzept vor. Hinsichtlich der Schallschutzanforderungen der Decken ist dieser Beitrag als einziger auf diese Pro-blematik eingegangen. In der Präsentation wurde die Überlegung zu innovativeren Lösungen im Zuge der Weiterbearbeitung angesprochen.

Lageplan

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LIGHT – FAST – CLEAN. ENTWURFSBESCHREIBUNG• Urbane Vernetzung und EntwicklungDer Bauplatz an der Wagramer Straße/Eipeldauer-straße liegt im Spannungsfeld zwischen einer nied-rigen Stadtrandbebauung mit großzügigen Grün-flächen und einer direkten U-Bahnverbindung ins Stadtzentrum. Die Wagramer Straße ist eine wich-tige Verkehrsachse Wiens Richtung Nordwest. Diese gute Individualverkehrsanbindung zur Stadtmitte stellt in Hinblick auf den Lärmschutz eine große Herausforderung bei der Bebauung dar. Das Thema Schild ist durch die Arkadierung im Erdgeschoß, den

Materialwechsel an der Straßenseite und ein ver-zahntes Auslaufen mit Loggien in den fünf Regelge-schoßen an den Schmalseiten formuliert. Die innen liegenden, dreigeschoßigen Baukörper sind durch Brücken, sowohl mit dem Riegel, als auch mitein-ander verbunden. Ihre Erschließung und Adressen-bildung ist auch durch drei, zweigeschoßig offene Durchgänge an der Wagramerstraße ablesbar.• FreiraumEine „grüne Spange“ umschließt das Projektgebiet sowohl im Süden als auch im Norden. Das Konzept sieht die Schaffung unterschiedlicher Freiraum-

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qualitäten vor, die an die jeweiligen EG-Nutzungen angepasst werden. In den beiden Höfen zwischen den niedrigen Baukörpern dominieren bepflanzte Wälle (z.B. Gräser, Lavendel, Salbei) den Freiraum. Diese bieten einerseits die Möglichkeit die Privat-heit der Erdgeschoßwohnungen zu wahren, an-dererseits werden so auch zusätzliche Qualitäten für die Hausbewohner geschaffen. Vor dem Kin-derspielraum und Waschsalon liegt eine Kleinkin-derspielfläche. Diverse Sitzgelegenheiten erhöhen zusätzlich die Aufenthaltsqualität. Die Bepflanzung im Projektgebiet ist nach Richtlinie der Arche Noah Stadtgärten geplant.

• Soziale NachhaltigkeitDie Alltagstauglichkeit der Regelgrundrisse ist durch die Grundrissvariabilität – vom offenen Grundriss bis zur bewohnerspezifischen Auftei-lung innerhalb des konstruktiven Rahmens durch Anbringen von Vorsatzschalen – gegeben. Gemein-schaft und Kommunikation werden durch großzü-gig überdachte Freiflächen, Gemeinschaftsräume, aber auch Gästewohnungen gestärkt. Als gemein-schaftsbildende Interaktionen sind u.a. ein Tag der offenen Tür, ein Kennenlerntreff und ein Bewohner-fest vorgesehen.

Bauteil a Bauteil b

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BEURTEILUNG DURCH DIE JURY• Soziale NachhaltigkeitEs handelt sich um ein hervorragendes Konzept zur Sozialen Nachhaltigkeit. Das Gesamtkonzept für ein „miteinander Wohnen“ ist nachvollziehbar. Hervorzuheben ist die beabsichtigte Weiterführung des Pensionistenklubs und der Ordination. Ein-gangs- und Erschießungszonen sind übersichtlich gestaltet, Hausnebenräume in ausreichender Di-mensionierung vorhanden. Die Nutzungsbelegung der Erdgeschoßzone mit dem Pensionistenclub und zum Teil Wohnen bietet eine belebende Wirkung des Straßenraums. Die flexible Flurnutzung angren-zend an den Laubengang stellt eine gute Grundriss-lösung dar.• ArchitekturDer städtebauliche Ansatz ist sehr gut nachvoll-ziehbar und überzeugt durch eine konsequente Haltung. Hervorzuheben ist die teilweise Rücksicht-nahme auf die Nachbarschaft durch Nichtausnut-zung der vollen Gebäudehöhe. Die Dimensionie-rung sowie die formale Umsetzung der Baukörper

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AusloberStadt Wien, MA 69 – Liegen-schaftsmanagement, 1080 Wien, Wiener Wohnen, 1082 Wien, in Kooperation mit dem wohn-fonds_wien fonds für wohnbau und stadterneuerung, 1082 Wien

TeilnehmerGewog / Praschl-Goodarzi / Fina J. BAI / Dietrich | Untertrifaller / Büro Dr. Paula SG Neunkirchen / junger_beer / Land in Sicht Wohnbau / Riess H. / PlanSinn ÖVW / Hackermüller W. / Lo C. Migra / Wimmer H. / EGKK Neues Leben / Kaufmann J. / Detzlhofer A.

SiegerprojektGewog / Praschl-Goodarzi / Fina J.Bauträger: GEWOG, 1080 WienPlanung: P.GOOD Praschl- Goodarzi Architekten, 1070 WienFreiraumplanung: Jakob Fina, 1210 Wien

KonsulentenStatik & Bauphysik: RWT plus, 1010 WienHLS & EL: Anlagenplan, 1100 Wien

RenderingsSchreiner, Kastler, 1040 Wien

ProjektverlaufNicht anonymes, öffentliches Bauträgerauswahlverfahren Nov. 2009, SiegerprojektBaubeginn 2011 Fertigstellung und Besiedelung 2013

ProjektdatenGrundstücksfläche 6.184,00 m2

Bebaute Fläche 2.292,06 m2

Wohnnutzfläche Bauplatz 1 – 3.114,07 m2, Bauplatz 2 – 1.593,67 m2

Wohnungsanzahl Bauplatz 1 – 37 Wohnungen, Bauplatz 2 – 18 Wohnungen Pensionistenclub 280,08 m2

Ordination 127,00 m2

entlang der Breitenfurter Straße ergeben eine sehr gute Antwort, die sich an der gegenüberliegen-den Bebauung orientiert. Das Schließen mit einer Glaswand neben den Zeilen ist eine gute Haltung, die sich aus dem Stand-ort heraus begründet. Insgesamt handelt es sich um ein identifi-kationsstiftendes, anspruchsvol-les und gut nachvollziehbares Konzept mit einer guten Orien-tierung der Wohnungen. Das An-gebot von Seniorenwohnungen in Verbindung mit dem Pensio-nistenklub wird positiv bewertet. Die Wohnungen sind gut zum Hof orientiert und durch die Lau-

bengangerschließung durchgesteckt.• ÖkologieMit kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wär-merückgewinnung, klima:aktiv Standard und Produktmanagement liegt ein gutes ökologisches Konzept vor. Energetisch erfüllt das Projekt mit Niedrigenergiestand die Mindeststandards. Die U-förmige Grundrisslösung ermöglicht eine Öffnung zum angrenzenden Epk und integriert dadurch den umgebenden Grünraum. Im Freiraum liegen die Stärken in der Erhaltung und Würdigung des Baum-bestandes und der Einbeziehung der nördlichen Bö-schung. Die Ausstattung ist zufriedenstellend, die Wegeführung wirkt optisch etwas zufällig.• ÖkonomieBei durchschnittlicher Nutzflächenausnutzung ergeben sich die günstigsten Baukosten im Be-werberfeld. Die Baunebenkosten sind sehr gut, die Kostenrelevanz der Bauausstattung ist durch-schnittlich. Die Nutzerkosten sind gut zu beurtei-len. Der vorgelegte Nutzervertrag ist der Beste im Bewerberfeld.

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• HolzbautechnikEs handelt sich um ein professionell durchgearbei-tetes Konzept. Die Erschließung über einen langen Laubengang mit einer Stiege bedingt automatisch, dass die Balkone an der anderen Seite angehängt werden. Dies ist für den Holzbau nicht optimal, aber technisch korrekt.

JAHRESRINGE. ENTWURFSBESCHREIBUNG• StädtebauAls Reaktion auf die gegebenen Rahmenbedingun-gen ist eine Struktur entstanden, die es gestattet, alle Wohnungen zum Grünraum in Ost-West Richtung zu orientieren. Dadurch werden die Woh-nungen einerseits vor den Emissionen der Straße

geschützt und andererseits mit dem außergewöhn-lich schönen Freiraum verbunden. Auf Bauplatz 1 entsteht durch die umgebenden Gebäude ein großer ruhiger Innenbereich mit parkähnlichem Charakter und altem Baumbestand. Die Wohnun-gen auf Bauplatz 2 orientieren sich zum Großteil in Richtung der Einfamilienhausstruktur.• GebäudetypologienAus dem Konzept alle Wohnungen zum Grünraum zu orientieren in Kombination mit der Optimierung der Holzbauweise ist die Typologie eines Lauben-ganghauses mit einem konsequenten Achsraster entstanden. Durch den Laubengang werden die Wohnungen effizient erschlossen und gleichzei-tig vom Lärm der Straße geschützt. Das Thema

Ansichten Bauteil 1 Straßenseite

Ansichten Bauteil 1 Hof

Ansichten Bauteil 2

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Holzbau wird neben der Tragstruktur auch an den Außenflächen der Baukörper verfolgt. Holzbalkone und Lärchenholzfassaden kontrastieren mit wei-ßen, verputzten Fassadenflächen. • Soziale NachhaltigkeitBesondere Aufmerksamkeit beim Entwurf der Wohnhausanlage galt vor allem folgenden The-men: 1) Flexibilität und Nachhaltigkeit, 2) Aufnahme von wichtigen Funktionen, die im ehemaligen Ge-meindebau untergebracht waren, 3) Die Integration verschiedener Generationen und Lebensformen in einer gemeinschaftlichen Anlage. Zusätzlich zur Flexibilität bei der Aufteilung der Achsen zu unter-

schiedlich großen Wohnungstypen sind die Grund-risse so gestaltet, dass sich innerhalb der einzelnen Wohnungen eine Variabilität in der Nutzung ergibt.• FreiräumeAlle Wohnungen verfügen über einen privaten Frei-raum mit Bezug zum umgebenden Grünraum. Die Anlage stellt mit dem unmittelbaren Grünraumbe-zug und dem gewachsenen Ambiente mit Baum-bestand einen attraktiven Bewegungs-, Treff- und Erholungsbereich für alle Altersgruppen dar. Neben dem differenzierten Freiraumkonzept bietet ein Ge-meinschaftsraum auf Bauplatz 1 die Möglichkeit für gemeinschaftliche Indoor-Aktivitäten.

Funktionsbereiche

Variante Arbeitszimmer Variante Medienraum Variante Esszimmer

Variante Kinderspielflur Variante Loft

Schnitte

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Verkehrskonzept

Grünraum

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Kurzbeschreibung durch die JuryDas Projekt löst die funktionellen Anforderungen optimal und scheint aus der Sicht der Jury ohne wesentliche Änderungen umsetzbar. Der zurückhal-tende Baukörper ist eine angemessene Erweiterung des Funktionstraktes und der vorgeschlagene Dach-garten wird als positiver Gestaltungsansatz gewer-tet. Die Farbgestaltung und die Bemühungen ein angenehmes Milieu zu erzeugen, werden honoriert. Der Massivbau wird positiv betrachtet, der Stützen-abstand im Bereich der Rettungszufahrt sollte aus Wirtschaftlichkeitsgründen geprüft und die Spann-weiten eventuell reduziert werden. Bei der Fassade, siehe auch allgemeiner Teil des Protokolls, ist der Glasanteil zu verringern.

EntwurfsansatzDie Grundidee der architektonischen Ausfor- mung für die „Intensivstation Neu“ liegt neben der Ausrichtung, Positionierung und Form des

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neuen Baukörpers vor allen Dingen in Entwurfs-aspekten, die die positive basale Stimulation von Intensiv-patienten berücksichtigten. So wurde im Wesentlichen auf die Aktivierung der neuronalen Gehirnnetzwerke der Patienten durch Umfeldge-staltung mittels Farben, Konturen, Dynamik und Kontraste geachtet. Die positive Wirkung, mit dem Ziel der raschen Genesung, wird beispielsweise durch ein großzügiges Übergreifen in den Außen-raum (Unmittelbarkeit des Grünraums) erzeugt, was auch Bestandteil des psychologischen Raum-konzeptes für das Personal ist. Kriterien wie die Integration von natürlichem Licht, die Möglichkeit zur Verdunkelung für die Aufrechterhaltung des Tages- /Nachrhythmus der Patienten sowie die Konfrontation mit unterschiedlichen visuellen Reizen (Farbakzente) zur Stimulierung sind dabei wesentliche Entwurfsansätze. Ziel ist die Schaffung eines Umfeldes für Patienten und Personal, welches Vertrautheit schafft.

AusloberKrankenanstalten Immobilienge-sellschaft m.b.H. (KIG), 8010 Graz

WettbewerbsbüroKampits & Gamerith ZT - GmbH, 8010 Graz

Preise1. Rang: Pittino & Ortner ZT GmbH, Unterpremstätten2. Rang: ARGE Müller & Hohenwarter & vsB Architekten, Klagenfurt / München 3. Rang: ARCHTEAM Zinterl Architekten ZT GmbH, GrazNachrücker: Kaufmann-Wanas Architekten ZT GmbH, Wien

1. RangPittino & Ortner ZT – GmbH, 8141 Unterpremstätten

ProjektverlaufNicht offener Realisierungswett-bewerb mit Bekanntmachung und EU-weitem Bewerbungs-verfahren und anschließendem Verhandlungsverfahrenfür die Vergabe von Architekten-leistungenJurysitzung Juni 2010, 1. RangGeplanter Baubeginn 2012Geplante Fertigstellung 2014

ProjektdatenBGF oberirdisch 1.108 m2

BRI oberirdisch 5.067 m3

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Auszug JuryprotokollDas Projekt ist im Wesentlichen in zwei Bereiche gegliedert: Ein langgestreckter Verwaltungstrakt unmittelbar an der Straße und von dieser abge-wandt ein kammartig gegliederter Wohntrakt, dessen Höfe sich zu Bach und Berg öffnen. Die Verklammerung dieser beiden Bereiche erfolgt über die Gemeinschaftsräume, deren räumliche Fortsetzung den Verwaltungstrakt bis zur Stra-ßenfront durchdringt und Besucher- und weitere Kommunikationsräume enthält. Derart wird die An-wesenheit der angehaltenen Bewohner mittelbar sowie zeichenhaft präsent und so auch die Diffe-renz zu einer herkömmlichen Haftanstalt bewusst. Der Verwaltungstrakt übernimmt an Stelle einer herkömmlichen Mauer die Außensicherung entlang der Straße. Als Gebäude in gewohnter Typologie prägt es die Straßenansicht der Anlage und vermit-telt „Normalität“. Lediglich das mächtige und in die Wand bündig eingelassene Einfahrtstor sorgt für befremdliche Irritation, die aus der Sicht der Jury jedenfalls zu vermeiden ist. …

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AusloberBundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), 1031 Wien, vertreten durch Planen und Bauen ST + K, 8010 Graz

WettbewerbsbüroArchitekturbüro Kampits & Gamerith, 8010 Graz

Preise1. Rang: SUE Architekten, Wien2. Rang: Arch. Haider, Neusiedl/See3. Rang: Schätzler Architekten, MünchenAnerkennung / Nachrücker Preis-ränge: Friedrich Bär, NürnbergAnerkennungen: Lorber+Paul, Köln; Gangoly&Kristiner, GrazNachrücker Anerkennung: Wendl ZT, Graz

1. RangSUE Architekten – Christian Ambos, Michael Anhammer, Harald Höller, 1060 Wien

MitarbeitLaura Scharf, Daniel Teixidor

Freiraumplanungrajek barosch landschaftsarchi-tektur

VisualisierungenZoom VP

ProjektverlaufEU-weiter offener Wettbewerb Mai/Juni 2010, 1. PreisGeplanter Baubeginn September 2011

ProjektdatenNettogeschoßfläche: ca. 9.000m2

Nettoherstellungskosten projektiert: € 16 Mio.

EntwurfsgedankeDer Schubhaftteil mit seinen Fingern bildet für jede Abteilung eine individuelle Hofsitu-ation. Um diese Höfe ist jeweils eine Abtei-lung gruppiert. Die ostseitigen Finger bilden die Gemeinschaftszonen und durchdringen den formal strengen Verwaltungstrakt. An diesen Punkten finden die funktionalen Berührungspunkte zwischen den Ange-haltenen und der Verwaltung Platz. Diese Treffpunkte (Besuch, Verhandlung von Asylfragen, Rückkehrberatung, etc.) sind zur Straßenseite orientiert.Der Schubhaftteil ist so angelegt, dass je-weils 20 - 25 Personen in den Wohngruppen untergebracht sind, die einen möglichst selbstbestimmten Tagesablauf mit hoher Lebensqualität ermöglichen sollen. Würdige Aufenthaltsmöglichkeiten denen geben, die schon in einer schwierigen Lebenssituation sind. Die Angehaltenen sind im Gebäude sichtbar, ein Unsichtbarmachen durch weg-sperren ist in der Architektur explizit nicht angelegt. Unsere These dabei: Menschen,

die voneinander wissen, gehen anders miteinander um. Die gemeinschaftlichen Freizeitzonen können sowohl als gesamtes Raumkontinuum als auch als unterteilte Einzelbereiche genutzt werden, wo-bei diese Zonen gleichzeitig auch als Verbindung zwischen den Abteilungen und der Verwaltung funktionieren. Trotz der Überlagerung von Begeg-nungsräumen im Verwaltungstrakt gibt es ein ganz klares Sicherheitskonzept: westseitig das Gesperre mit den einzelnen Abteilungen; in der Mitte das Gesperre mit den Gemeinschaftszonen; ostseitig davon klar getrennt die Verwaltung mit einzelnen Funktionen des Halbgesperres.Der Verwaltungstrakt übernimmt an der Längsseite die Mauerfunktion. Da zum Vordernberger Bach lt. Auslobung nur eine doppelte Zaunanlage erfor-derlich ist, wird nur an den beiden Schmalseiten des Grundstückes ein Mauernbau erforderlich sein. Trotz Erfüllung aller Sicherheitsanforderungen tritt das Gebäude nicht als Strafgefängnis in Erschei-nung. Allen offenen Abteilungen wird ein Sicht-bezug zum Wald hinter dem Vordernberger Bach ermöglicht sein.

Lageplan

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ABTEILUNGEN

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Wirtschaftsabteilung

Verhandlung

Exekutive

Besuch

Rückkehrberatung

Wirtschaftshof

Sport

Ein eigener Hof für jede Abteilung

GEMEINSCHAFTSZONE

Medizinische Versorgung

Aufnahme

Gemeinschaftliche Innenhöfe

Torposten

HalbgesperreGesperreAbteilungen

Gesperregemeinschaftliche Beschäftigung

○ Jede Abteilung mit eigenem Atriumhof○ Blickbeziehung zum Wald

○ Gemeinsamer Freizeitbereich○ Vielfältig teilbar○ Übersichtlich und von allen Abteilungen gut erreichbar

○ Verwaltungstrakt ... ... mit Verhandlung, Besuch und Beratung○ Diese Begegnungszonen sind nach Außen orientiert

○ Trennung der Sicherheitsbereiche im Inneren

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Projektbeschreibung durch die Jury:Das Projekt überzeugt das Preisgericht durch seine konzeptionelle und wirtschaftliche Lösung, die auch die Einhaltung des vorgegebenen Kosten-rahmens erwarten lässt. Die klare und eindeutige Ausformulierung des Baukörpers mit seiner präg-nanten graphischen Gestaltung wirkt im schu-lischen Umfeld überzeugend. Die gestalterische Behandlung von Hartplatz und Baukörper als En-semble wird in seiner Zeichenhaftigkeit zum Schul-schwerpunkt besonders positiv hervorgehoben. Der Körper schwebt auf einem durchgehenden Licht-band. Dieser Gestaltungsansatz gibt dem Volumen Leichtigkeit. Der Eingang für externe Sportler an der Nordseite wird durch die Situierung des Hart-platzes an der Südseite freigehalten und kann so großzügig als Eingangssituation gestaltet werden. Der großformatige Hartplatz stellt im schulischen Kontext einen Mehrwert für den Nutzer dar. Das Verbindungsglied, das als Haupteingang nach allen Richtungen funktioniert, bindet den Bestand mit den nötigen Infrastruktureinrichtungen sinnvoll an, indem durch die Verbindung von Alt und Neu ein neuer Empfangsraum entsteht. Die nordseitige Positionierung des Tribünenbereiches und der Gar-deroben generiert kurze Wege.

d r e i F a c h - b a l l S p o r t h a l l e G r a z - l i e b e n a u , S t e i e r m a r k . w e t t b e w e r b

AusloberBundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), 1031 Wien, vertreten durch Planen und Bauen ST + K, 8010 Graz

WettbewerbsbüroARGE Wettbewerbsorganisation – Dr. Nikolaus Hellmayr + Arch. DI Ewald Onzek, 8010 Graz

Preise1. Preis: Hofrichter-Ritter, Graz2. Preis: Matthias Gall, Berlin3. Preis: Fassender Bernd, BonnNachrücker Preisränge: schneider+schuhmacher architekten, FrankfurtAnerkennungen: Ruth Gierhake, Köln; Alexa Zahn, WienNachrücker: Kaufmann Theilig + Partner, Ostfildern

1. PreisHofrichter-Ritter Architekten ZT GmbH, 8010 Graz

ProjektverlaufEU-weiter offener Wettbewerb Mai 2010, 1. PreisPlanungsbeginn Sommer 2010Geplanter Baubeginn Sommer 2011Geplante Fertigstellung Herbst 2012

ProjektdatenBGF 3.682 m2

Innenmaß Halle 45 x 27 mLichte Raumhöhe Halle 9 mFixe Zuschauertribüne ca. 300 PersonenTeleskoptribünen 270 Personen

Entwurfskonzept BLUE BOXDie Halle und der PlatzIm vorliegenden Entwurf bilden der Sportplatz und die Ballsporthalle eine gestalterische Einheit. Das Blau des Tartan-Sportplatzes mit seinen Funktions-linien als strukturelle Gestaltung wird subtil an der Fassade der Halle weiter gespielt. Die bei Sportar-ten notwendigen Linien und Grenzen werden an der Fassade zu einem gestalterischen, symboli-schen Element.

Situierung und AnbindungDer durch seine Funktionen klar vorgegebene Baukörper der Ballsporthalle wird im vorliegenden Projekt an den bestehenden Turnsaal angebaut. Die Turnsaalebene wird ca. 3,5m unter Eingangsniveau gelegt. Dadurch ergeben sich folgende Vorteile: Die beste-hende Erschließung wird optimal integriert. Die Barrierefreiheit der Tribünenebene und des Foyers sind ohne Lift gewährleistet. Die Weglängen der verschiedenen Anforderungen sind sehr kurz. Der bestehende Baukörper des Turnsaales mit seiner reinen Funktionsfassade des Erschließungsganges erhält durch die Situierung der Halle eine zeitge-mäße Optik. Der geforderte Sportplatz kann in seiner derzeitigen Größe im SSO der Halle errichtet werden. Über die Längsseite, die nach NNO ausge-richtet ist, lässt sich die Halle, zusätzlich zu den Be-lichtungsöffnungen am Dach, natürlich belichten.

Statisches KonzeptDas statische Konzept besteht aus einem Primär-system aus Fachwerkträgern, die über 30 m frei tragen. Sie haben einen Achsabstand von 5 Metern. Auf einem Sekundärsystem aus Einfeldträgern in Stahl, mit einem Achsabstand von 2 Metern ruht das Dach aus Trapezblech mit notwendigem Dach-aufbau.

FassadensystemDie BLUE BOX Transluzenter Lichtschlitz!Vorgehängte Rauputzfassade in Entsprechung zur Tartanbahn

Lageplan

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WINDFANG26,3 m²

LUFTRAUM

5.1 TRIBÜNEN158,2 m²

LUFTRAUMHALLE

BESTAND

5.1 FOYER95,4 m²

25 STEHPLÄTZE

1 2 3

Erdgeschoß

Querschnitt A

Querschnitt B

Dre

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60m a h n m a l F ü r d i e z w a n G S a r b e i t e r l a G e r S t . p Ö l t e n – v i e h o F e n , n Ö . w e t t b e w e r b

AusloberStadtgemeinde St. Pölten in Zusammenarbeit mit dem Amt der NÖ Landesregierung, Abt. für Kultur und Wissenschaft, Abt. Kunst im öffentlichen Raum, unter Mitwirkung des Institutes für Jüdische Geschichte Österreichs

Preise1. Rang: Catrin Bolt; Tatiana Lecomte3. Rang: Arch. Judith Engelmeier

ProjektverlaufInternationaler, offener, einstufiger baukünstlerischer Wettbewerb Juni 2009Eröffnung November 2010

Beteiligung164 Projekte

In den Jahren 1944 und 1945 gab es in St. Pölten – Viehofen ein Zwangsarbeitslager für ungarische Juden und Jüdinnen sowie ein Arbeitslager für so genannte Ostarbeiter. 60 Jahre lang wurde die Existenz dieser Lager verdrängt und verschwiegen. Heute befindet sich auf dem Gelände der Viehofner See, der von zahlreichen BewohnerInnen der Stadt St. Pölten als Freizeitareal genutzt wird. Um diesen vergessenen Teil der Geschichte in Erinnerung zu

SiegerprojektOrientierungstafeln Entwurf: Catrin Bolt

Catrin Bolt hat an fünf verschiedenen Stellen im Erholungsgebiet Viehofen Tafeln aufgestellt, auf denen großflächig eine Luftaufnahme des Areals zu sehen ist. Mit einem roten Punkt ist jeweils der Standort der Tafeln und damit der Personen, die sie betrachten, eingezeichnet. Alles scheint von weitem der Norm einer Orientierungshilfe zu entsprechen. Wer jedoch mit dem Bedürfnis nach einer Standortbestimmung an die Tafeln herantritt, dem wird die gewünschte Information nicht im erwarteten Ausmaß geliefert, da die abgebildete Luftaufnahme vom April 1945 – aufgenommen von der US Air Force – stammt. Dafür sieht man die originale Situation vom Ende des zweiten Weltkrie-ges mit den Zwangsarbeitslagern, als es den See noch nicht gab. Diese sind mit Nummern versehen und in einer Legende ausgewiesen, so auch andere markante Punkte wie der Ortskern, das Schloss Viehofen, der Bahnhof, die Glanzstoff-Fabrik und die Traisen, die durch jüdische ZwangsarbeiterInnen reguliert wurde. Die Tafeln sind zum Teil so positioniert, dass man sie eingebettet in das Panorama vom See und von der Landschaft sieht und der Blick Richtung

Zwangsarbeitslager geführt wird. Die alte Ansicht von 1945 und die heutige werden überlagert, Vergangenheit und Gegenwart werden für einen Moment zusammengeführt. Durch das Suchen der eigenen Position auf der Luftaufnahme wird unweigerlich ein Denkprozess in Gang gesetzt. Der Betrachter tritt eine Zeitreise an, die ihn in die Ver-gangenheit führt und wieder in die Gegenwart zu-rückholt. Geografische Orientierung wird durch den Eingriff auf die Ebene einer geschichtlichen über-führt. Es ist eine Praxis der Infragestellung des All-tagsblicks und der Alltagshandlung, die Catrin Bolts Kunst-Schaffen überhaupt auszeichnet. Ihr Mahn-mal für die ZwangsarbeiterInnen von Viehofen ist keine kollektive Sammelstelle von Erinnerungen, in der Leid abgelegt werden kann. Es tröstet nicht, weil man hier nichts vergessen kann, sondern es wirft den Betrachter auf sich selber zurück und lei-tet zur bewussten Auseinandersetzung an. Mit ihrem Mahnmal für die ZwangsarbeiterInnen von Viehofen schreibt sich Catrin Bolt in die Suche nach einem neuen Sprachmodus für Vergangen-heitsbewältigung ein. Sie verzichtet auf Pathosfor-meln sowie auf künstlerische Selbstreferentialität und fordert mittels einer lapidaren Umlenkung des Blicks auf das Ungesehene ein aufgeklärtes Ge-schichtsbewusstsein ein. (Cornelia Offergeld)

rufen, wurde 2009 ein Wettbewerb zur Erlangung eines künstlerischen Entwurfs für ein Mahnmal für die Zwangsarbeitslager St. Pölten – Viehofen aus-geschrieben. Das Mahnmal Viehofen setzt den in Erlauf begonnenen und in Allentsteig fortgesetzten Versuch, die Bevölkerung zur aktiven Auseinander-setzung mit der Vergangenheit und der Verortung von Erinnerung in der persönlichen Erfahrung an-zuregen, fort.

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SiegerprojektPostkarten können wir eine pro Person schreibenEntwurf: Tatiana Lecomte

20.000 BewohnerInnen von St. Pölten bekommen im Laufe eines Jahres eine Ansichtskarte zuge-schickt, handgeschrieben von der Künstlerin Tatiana Lecomte und persönlich adressiert. Die Karten zeigen fotografische Ansichten von vordergründig unscheinbaren Orten, ein Stück Rasenfläche, Un-terholz, das Ufer eines Sees. Nur die sachlichen Be-zeichnungen der Orte auf der Rückseite geben Auf-schluss über die fotografierten Motive. Es handelt sich um jene Orte im St. Pöltner Stadtteil Viehofen, die im Zweiten Weltkrieg Schauplätze nationalsozi-alistischer Ausbeutung und Vernichtung waren: Das in den sechziger Jahren einem Schotterteich gewi-chene Lager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeite-rInnen, das südlich davon in der Viehofner Au gele-gene Zwangsarbeitslager der Glanzstoffwerke und das Massengrab auf dem städtischen Friedhof St. Pölten. Die fotografischen Ansichten zeigen jedoch nicht das historische Gedächtnis dieser Orte son-dern ihr erfolgreiches Verdrängen und Vergessen.

Mit blauer Tinte ist auf jede Karte von Hand der Satz geschrieben: „Ich bin gesund, es geht mir gut.“, jene Floskel, die auf keiner Postsendung aus den Lagern des Dritten Reichs fehlen durfte. Die persön-lich Adressierten stehen in Kontrast zum namenlos bleibenden Absender, der Einzelne erhält gleichsam ein Mahnschreiben von der Unzahl jener, die diesen heuchlerischen Satz in ihre Briefe setzen mussten. Die BürgerInnen von St. Pölten, die eine Ansichts-karte in ihrem Briefkasten finden, bekommen Post aus einer kollektiv verdrängten Vergangenheit, ver-bunden mit der Einladung, daraus eine kollektive Erinnerungsarbeit erwachsen zu lassen.Tatiana Lecomte konstruiert mit ihrem Mahnmal Postkarten können wir eine pro Person schreiben eine fiktive Kommunikationsebene zwischen Ver-gangenem und Gegenwärtigem, in der Absicht, Gespräche und Diskussionen zwischen den adres-sierten BürgerInnen anzuregen. Die auf der Karte angegebene Website zum Projekt www.mahnmal-viehofen.at bietet neben umfassenden Informatio-nen und Dokumenten auch die Möglichkeit, mit der Künstlerin in Kontakt zu treten. (Verena Gamper)

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St.

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TURN ON PARTNER – Die Plattform für Innovation und Nachhaltigkeit Freitag, 11. März 2011

Gebaute Architektur ist das Resultat eines kom-plexen Entstehungsprozesses. Turn On Partner bildet die Plattform für unterschiedlichste Vor-aussetzungen und Bedingungen, die mit der Ent-stehung eines Bauwerkes unmittelbar verknüpft sind. Immer wiederkehrende Themen sind dabei: die Bauherrschaft und das Wettbewerbswesen, technologische Innovationen unter anderem von Produkten und Materialien, anspruchsvolles Design als Komplementierung ambitionierter Architektur. Die Voraussetzungen sind vielfältig, das gebaute Objekt steht in einem komplexen Zusammenhang. Renommierte Unternehmen und Institutionen prä-sentieren dazu eine breite Palette von Themen mit den Schwerpunkten Innovation und Nachhaltigkeit. Prominente Architekten stellen internationale Refe-renzbauten vor.

TURN ON – Die BautenSamstag, 12. März 2011

Ausgewählte Protagonisten der österreichischen Architekturszene präsentieren bereits zum neunten Mal ein speziell ausgewähltes Programm – aktuelle architektonische Highlights, die im Inland, aber auch im Ausland entstanden sind. Die Vortragen-den reichen von Geiswinkler und Geiswinkler Archi-tekten über Feichtinger Architectes und Hubmann Vass bis zu fasch&fuchs, Paul Katzberger und Hein-Troy Architekten. Ergänzt wird dieses Vortragspro-gramm durch ausländische Gäste. Das internatio-nal renommierte Architektenteam Nieto Sobejano aus Madrid zeichnet mitverantwortlich für zwei prominente Bauten in Graz. Das Atelier 5 aus Bern

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blickt auf eine lange Tradition auf dem Gebiet des Siedlungsbaus zurück und bildet schließlich einen internationalen Bezug für die österreichische Ent-wicklung des Wohnbaus.Die Architekturlandschaft unseres Landes gewinnt gegenwärtig immer mehr an Dynamik. Sie zeich-net sich dabei weniger durch Großprojekte aus als durch eine besondere Vielfalt, was die Bauaufgaben und die Kreativität der Entwurfsansätze betrifft. Die fünfzehn Vorträge rücken nicht nur Highlights der aktuellen Architektur in den Mittelpunkt. Denn über die Auswahl der präsentierten Bauten werden auch zentrale architektonische Themen und Aufga-benstellungen in den Mittelpunkt gerückt.Die Themenschwerpunkte lauten:• Wohnbau• Nachhaltigkeit und Energieeffizienz• Architektur – Landschaft – Konstruktion• Alt versus Neu• Stadttextur und Verkehr• Transparenz• Digitale Entwurfsmethoden

TURN ON TALK – Thema „Engagierte Bauherrschaft“

Die Gesprächsrunde findet traditioneller Weise in der Mitte des langen Vortragstages statt. Turn On Talk greift heuer ein besonders brisantes Thema auf: das der engagierten Bauherrschaft, die ambi-tionierte Architektur ermöglicht und so einen ent-scheidenden Beitrag zur baukulturellen Entwick-lung leistet. Warum entscheidet man sich, beson-ders anspruchsvolle Architektur zu verwirklichen? Was ist das Asset dieses Engagements? Welche Rolle spielen ArchitektInnen in einem immer kom-plexer werdenden Bauprozess? Dazu diskutieren renommierte Gäste aus der Wirtschaft und Politik.

Dietmar Feichtinger Architectes: Passerelle Simone de Beauvoir, Paris, 2006.

Termin und OrtFreitag, 11. März 2011: ca. 13h - 19hTU Wien, Kuppelsaal, 1040 Wien, Karlsplatz 13

Samstag, 12. März 2011: 13h - 22hORF RadioKulturhaus, 1040 Wien, Argentinierstraße 30a

Eintritt frei

FestivalleiterinMargit Ulama, Büro für Architektur _Theorie_Organisation

VeranstalterArchitekturstiftung Österreich

ModerationMichael Kerbler, Barbara Rett, Margit Ulama

Weitere Informationenwww.nextroom.at/turn-on/ (aktuelles Programm ab Jänner 2011)

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1. PlatzProjekt: Inspire WorkVerfasser: Timo Heise, Christian Dahle und Christian Dirumdam alias „Schaltraum“ Die Jury begründete ihre Entschei-dung mit der besonderen Mo-dularität und Flexibilität des von den jungen Architekten eigens entwickelten Mobiliars und der Nutzung des Raumes an sich.

r e h a u a r c h i t e k t e n c h a l l e n G e

Beteiligung44 Projekte

JuryTobias Wallisser (Vorsitz; LAVA), Henning Ehrhardt (Bottega+Ehrhardt Architekten), Stefan Rappold (Behnisch Architekten), Juan Hidalgo (SEHW Architekten), Wilhelm Bauer IAO, IAT)

JurierungJuli 2010

Bilder©REHAU

Anfang März schrieb REHAU unter dem Motto „Mut genug? Gut genug?“ erstmals die REHAU Architekten Challenge aus. Unter Anwendung verschiedener Produkte des internationalen Poly-merspezialisten konnten Architekten und Designer ihr persönliches Traumbüro entwerfen und gewin-nen. Architekten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz bewiesen ihr kreatives Potenzial und

entwarfen mittels Einsatz verschiedener REHAU-Produkte ihr eigenes Traumbüro, das den Siegern nun im Gesamtwert von 50.000 Euro von REHAU eingerichtet wird. Bewertet wurden die Einreichun-gen von einer hochkarätigen Fachjury, die sich aus Architekten, Innenarchitekten, Designern und Ar-beitswissenschaftlern zusammensetzte.

2. PlatzProjekt: Stripe Verfasser: Justine von Kossak und Stefan DreseStripe überzeugte durch sein konsequentes Gestal-tungskonzept mit schlichter Formgebung. Funktion und Form ergänzen sich zu neuen Raumstrukturen und bieten immer neue Raumeindrücke. Das Mö-belsystem bildet dabei ein formales, raumbildendes Element.

3. PlatzProjekt: Arbeit(s)lebenVerfasserin: Laura KummerLaura Kummer schuf in ihrem Traumbüro-Entwurf eine eigene kleine Welt und zugleich ein äußerst kreatives Arbeitsumfeld. Hinter einer normalen Ein-gangstür warten kleine Bürohäuschen, eine Spiel-wiese und ein Dorfplatz. Außergewöhnlich sind die innovative Anwendung der REHAU Produkte und die Umsetzung des Trends, Büros in Form von Com-munities zu gestalten.

3. PlatzProjekt: InstantOFFVerfasserinnen: Christine und Constanze BrücknerEntworfen wurde ein flexibles, implementierbares Büromodul, das umgebungsunabhängigen Spiel-raum zum kreativen Arbeiten bietet. Die Gestaltung der Räumlichkeiten berücksichtigt hier vor allem die Kombination von Arbeits- und Familienleben.

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The CompetitionThe international Young Package competition is aimed at students and young designers up to 30 years from all around the world. The designs ac-cepted in the competition are especially those made of corrugated and smooth cartoon, widely used in packaging design. The Young Package competition has been held an-nually since 1996; it was founded, and has contin-ued, thanks to the initiative of the company Model Obaly, a leading package manufacturer. The competition organiser since 2009 has been CZECHDESIGN.CZ.

The CategoriesThe competition is divided into two categories. The first is more closely linked with industrial practice, with the theme aimed at either a product, or a group of products. Our goal however is not to limit the participants by the package production process, but to find new ways, new ideas and possibilities. The second category offers a different angle of looking at package, working freely with the pack-age theme – the box.

Product Package CategoryTheme: Package for a national productEvery country has its typical products and their packaging is a key not only to commercial success. Designer, more than ever before, represents his na-tion as well as himself. The choice of the national product is up to You. The national product must be different from all the other common products and its origin must be evident at the first sight – it must stand out from the rest.Competition entries will be accepted in two groups:1) University students and young designers of up to 30 years of age2) High-school students

The competition jury will mainly assess: innovative-ness and creativity; package ergonomics; function-ality; environmental aspects; shape, and originality of the idea; constructional imaginativeness; quality presentation. Participants will submit their entries in the form of a full-scale functional model.

Y o u n G p a c k a G e 2 0 1 1 . a n n o u n c e m e n t

Material UsedMaterial used for competition work must be a material that can be polygraphically processed and of the type used by the company Model Obaly, mainly a whole range of corrugated cardboard, smooth and mock-up board. Model Obaly company also uses polypropylene films, further printed and formed, and packaging made of a smooth card-board. Designs combining both the cardboard and the polypropylene film shall be accepted for the competition. Competitors may ask for free provision of corru-gated cardboard at these braches of the competi-tion promoter: in Opava and Nymburk (Czech Republic), or in Martin (Slovakia). For collection you can contact Mrs Vanda Myšáková at [email protected] or CZECHDESIGN.CZ, Klára Mergerová.

Different View CategoryTheme: Book as a package for wordsIn this category all entries will be judged together: high school and university students, and young designers up to 30 years of age. The category Dif-ferent View is focused on creative artists and other experts who may enrich packaging industry and are interested in other than constructional problems.Information can be packaged, too! Wrap your mes-sage in a paper and let your ideas materialize. The task of competitors is to create a book jacket or a book cover. The object of assessment will be the graphic design of book jacket or cover of the chosen book, however, the entry must be three-dimensional.

The competition jury will mainly judge imaginative-ness, inventiveness, creativity, originality solution, sense of humour, and quality presentation – both artistic and verbal.

EntriesEntries must be entered by March 15th, 2011.

ContactCompetition organiser:CZECHDESIGN.CZ, o.s.Vojtěšská 3110 00, Praha 1Czech RepublicYoung Package competition Manager:Klára MergerováT: +420 605 301 [email protected]

Further Informationwww.young-package.com www.mlady-obal.cz

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Die CEP® CLEAN ENERGY & PASSIVE-HOUSE, internati-onale Fachmesse mit Kongress, findet vom 10. - 12. Februar 2011 in der Landes-messe Stuttgart statt. In ihrem vier-ten Jahr in Stuttgart hat sich die CEP® als

Leitmesse für erneuerbare Energien und energieef-fizientes Bauen und Sanieren in Baden-Württem-berg etabliert. Im Passivhausbereich zählt die CEP® zu den bedeutendsten Messen Europas. Dank ihrer einzigartigen Kombination von erneuer-baren Energien und Passivhaus hat sich die CEP® als Branchentreff von internationalem Rang etabliert. Der Messebereich Passivhaus bildet den von Jahr zu Jahr wachsenden Ausstellungsschwerpunkt der CEP®. Keine andere Plattform informiert so umfas-send in Ausstellung, Kongress und Fachforum über

HAUS®

2011

Größte regionale BaumesseDeutschlands

ORTEC Messe und Kongress GmbH

24. – 27. Februar MESSE DRESDENtäglich 10 – 18 Uhr

www.baumesse-haus.de

d e r b r a n c h e n t r e F F F ü r d e n b a u S t a n d a r d d e r z u k u n F t

Weitere Informationenwww.cep-expo.de

den führenden Standard bei energieeffizientem Bauen und Sanieren. Kostenlose Vorträge ergänzen das Ausstellungs-angebot. Das Passivhaus-Forum bietet dem Fach-publikum die Möglichkeit, sich bei Herstellern über deren neueste Produkte zu informieren. Auf dem Bauherrentag, der in Zusammenarbeit mit greenX organisiert wird, informieren Architekten in einer Vortragsreihe über neueste Trends und Technolo-gien im Niedrigstenergiehausbau. Der EnergieSpar-Check präsentiert Möglichkeiten, die eigene Ener-gieeffizienz zu steigern und Kosten zu senken.Im messebegleitenden Kongressprogramm finden speziell zum Thema die Fachtagungen „Passivhaus in der Praxis – Sanierung und Modernisierung“ und „Plus-Energie-Haus“ statt. Der Kongress „Passivhaus in der Praxis“ am 10. Februar, der in Kooperation mit ProPassivhaus e.V. veranstaltet wird, präsentiert zahlreiche Sanierungsbeispiele mit Passivhaus-Komponenten. Experten-Interviews runden das Vortragsprogramm ab.

Der Architekt Bohuslav Fuchs gilt als der Hauptvertre-ter des „Brünner Funktionalismus“, wie die architektur-historische Periode zwischen den Weltkriegen bezeich-net wird. Fuchs hat nicht nur mit zahlreichen realisier-ten Bauten, sondern auch mit städtebaulichen und regionalplanerischen Arbeiten sowie als Hochschulleh-rer wie kein anderer diese Zeitspanne in der auch zu Wien nahe gelegenen Hauptstadt Mährens nachhaltig beeinflusst. Die Ausstellung „Bohuslav Fuchs. Architekt der Tschechischen Avantgarde“ präsentiert eine Aus-wahl von rund 40 der wichtigsten Bauten des Archi-tekten und wirft anhand von umfangreichem, bisher unveröffentlichtem Material einen neuen Blick auf das Werk einer außergewöhnlichen Architektenpersönlich-keit, die „vor den Toren Wiens“ gewirkt hat.

b o h u S l a v F u c h S . a u S S t e l l u n G

Termin9. Dezember 2010 bis 18. März 2011

OrtAusstellungszentrum im RingturmSchottenring 301010 Wien

ÖffnungszeitenMontag bis Freitag 9 bis 18 UhrAn Feiertagen sowie am 24.12 und 31.12. geschlossen

Weitere Informationen www.vig.com

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Das Austrian Cultural Forum des österreichischen Architekten und Theoretikers Raimund Abraham (1933 - 2010) wurde vom Architekturhistoriker Kenneth Frampton als das spektakulärste moderne Bauwerk New Yorks seit dem Seagram Building und Frank Lloyd Wrights Guggenheim Museum bezeich-net. Mit einer Breite von 7,6 Metern und einer Tiefe von 25 Metern gliedert sich der 24-stöckige Turm mit seiner symmetrisch geteilten Glasfassade in die 52. Straße Manhattans ein. Nach nunmehr acht Jah-ren lebhafter Nutzung des Gebäudes wird in dieser ersten Monografie das Haus mit zahlreichen Fotos und vielschichtigem Material vorgestellt. Beiträge zum Stellenwert der Institution in der österreichi-schen Außen- und Kulturpolitik, zu Abrahams Werk, seiner Position als Lehrer und Theoretiker, dem Verhältnis zu Österreich sowie weiteren Aspekten gewähren einen Einblick in sein architektonisches und ästhetisches Denken.

r a i m u n d a b r a h a m

Raimund Abraham & The Austrian Cultural Forum New York

Andres Lepik, Andreas Stadler (Hg.)

Hatje Cantz Verlag Ostfildern

128 Seiten86 farbige Abbildungen und Pläne

GebundenDeutsch/Englisch

€ 29,80

Der Internationale Hochhaus Preis wird alle zwei Jahre auf der Basis weltweiter Nominierungen für ein herausragendes Gebäude vergeben, das sich durch besondere Ästhetik, zukunfsweisende Gestal-tung, städtebauliche Einbindung, aber auch innova-tive Technik und Wirtschaftlichkeit auszeichnet. Die 27 vorgestellten Hochhausprojekte zeigen wichtige Trends und innovative Konzepte, denn längst die-nen Hochhäuser nicht mehr ausschließlich bloßen Repräsentations- und Identifikationszwecken. Die diversen funktionalen Möglichkeiten erstaunen, denn sowohl kulturelle Einrichtungen wie Opern-säle oder Bildungsstätten als auch aufsehenerre-gende Wohnprojekte finden sich heute in speziell dafür geplanten Hochhäusern. Übrigens: Gewinner 2010 ist „The Met“ in Bangkok.

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Best Hight-Rises 2010/11. Internationaler Hochhaus Preis 2010

Peter Cachola Schmal, Michaela Busenkell (Hg.)

Jovis Verlag Berlin

120 Seiten100 farbige Abbildungen

FlexocoverDeutsch/Englisch

€ 25,–

In den 1960-er Jahren mit pneumatischen Kugeln und interaktiven Installationen beginnend, schuf die aus den Architekten Wolf D. Prix, Helmut Swiczinsky und Michael Holzer bestehende Gruppe nach der Leitlinie „Architektur muss brennen“ schroffe Interventionen im urbanen Kontext. Ihre Gebäude ähneln überdimensionierten Schallkör-pern mit tanzenden Silhouetten und kollabieren-den Linien voller Dynamik und Echos. Die umfas-sende Werkschau entstand in Zusammenarbeit von Herausgeber mit Architekt und bietet mit ihren unzähligen, sorgfältig gewählten Skizzen, Modell-fotos und technischen Zeichnungen neben visueller Opulenz auch einen Blick in die Planungswerkstatt von den Anfängen 1968 bis zu den aktuellen Groß-projekten.

c o o p h i m m e l b ( l ) a u

Coop Himmelb(l)au

Michael Mönninger, Peter Gössel

Taschen Köln

500 Seitenzahlreiche Abbildungen

Deutsch/Englisch/FranzösischHardcover

€ 99,99

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Poesie der Farbe Tag für Tag, ein ganzes Jahr lang. Der Baseler Grafikdesigner Moritz Zwimpfer gab jedem Tag seine Farbe. Die Reihenfolge der Farben ist so bunt gemischt wie die vielen Farben, die uns täglich begegnen, subtile Farbverschiebungen und starke Kontraste wechseln sich ab. Im Anhang fin-det sich eine Kalenderübersicht für 2011/2012.

n i G G l i F a r b k a l e n d e r 2 0 1 1

Niggli Farbkalender 2011

Moritz Zwimpfer

Verlag Niggli Sulgen

380 SeitenSpiralbindung

Deutsch/Englisch

€ 25,60

Johann Georg Gsteu, 82-jähriger Wiener Architekt mit Tiroler Wurzeln, studierte Architektur in der legendären Holzmeister-Klasse an der Akademie am Schillerplatz. Dem zusammen mit der „Arbeits-gruppe 4“ realisierten Seelsorgezentrum Steyr-Ennsleiten (Oberösterreich, 1961) folgten seine großen, international anerkannten Bauten: das Seelsorgezentrum Oberbaumgarten (Wien, 1966), die Bildhauerunterkunft St. Margarethen (Burgen-land, 1967), die Wohnhausanlage Josef-Bohmann-Hof (Wien, 1978) und die U6-Stationsgebäude Süd (Wien, 1995). Seine letzte große Arbeit war das Wiener Müllzentrum am Meidlinger Markt im Jahr 2006 – ein exquisiter funktionaler wie ästhetischer Bau der Alltagskultur. Auf Basis seines umfangrei-chen, bis dato größtenteils unpublizierten Plan-materials stellt die handliche und reich bebilderte Monografie die wichtigsten Bauten und Projekte vor, geht auf Gsteus künstlerische Prägung ein und widmet sich seinen theoretischen Überlegungen. Statements von Wegbegleitern und Freunden of-fenbaren einen differenzierten Blick auf sein Werk. Die Publikation schließt mit einem umfassenden Werkverzeichnis.

J o h a n n G e o r G G S t e u

Johann Georg Gsteu. Architektur sichtbar und spürbar machen

Claudia Enengl

Verlag Anton Pustet Salzburg

132 Seitenzahlreiche Abbildungen

Hardcover

€ 24,–

Das Buch stellt das Geburtshaus Josef Hoffmanns in Brtnice vor, seit 2005 Josef Hoffmann Museum, eine gemeinsame Expositur der Mährischen Galerie, Brünn und des MAK, Wien. Ein ausführlicher Essay präsentiert das Haus in seiner Entwicklung und Bedeutung für das Werk Josef Hoffmanns. Gleich-zeitig ist das Buch ein Führer zu den bedeutends-ten, noch erhaltenen und zugänglichen Bauten Hoffmanns in Zentraleuropa, die erstmals umfas-send präsentiert werden. Kurze Essays, von Fotos begleitet, charakterisieren die Bauten und Interi-eurs. Eine Kurzbiografie des Architekten sowie praktische Angaben und Pläne zur Besichtigung der Objekte runden die Publikation ab.

Josef Hoffmann Architekturführer

Peter Noever, Marek Pokorny (Hg.)

Hatje Cantz Verlag Ostfildern

200 Seiten270 Abbildungen, davon 100 farbig

Deutsch/Englisch/TschechischBroschur

€ 24,80

J o S e F h o F F m a n n a r c h i t e k t u r F ü h r e r

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Der Architekt äußert sich in Aufsätzen, Gesprächen und Beiträgen, entstanden zwischen 1987 und 2010, zu aktuellen wie zu grundsätzlichen Fragen. Neben Stellungnahmen zu konkreten Bauvorhaben sind es vor allem kulturpolitische Themen zu Architektur und Städtebau oder die Haltung des Architekten im Rahmen der derzeitigen politischen Gegeben-heiten, die Hans Kollhoff beschäftigen. Man muss nicht seiner Meinung sein. Aber um dies entschei-den zu können, muss man seine Meinung kennen.

h a n S k o l l h o F F

Hans Kollhoff. Das architektonische Argument.

Texte und Interviews

Fritz Neumeyer (Hg.)

gta Verlag Zürich

311 Seiten20 Abbildungen

Leinen mit Schutzumschlag

€ 63,–

Bauen in der Gruppe: Immer mehr Menschen gehen heute beim Bau der eigenen vier Wände neue, un-konventionelle Wege. Wer sich beim Hausbau mit Gleichgesinnten zusammentut, kann nicht nur viel Geld sparen, er gewinnt auch ein Umfeld, das weit besser auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist als die gewöhnlichen Wohnangebote. Oft sind Architekten bei der Planung mit dabei: Baugruppen anzustoßen und zu moderieren ist eine spannende herausfordernde Aufgabe. Die Aufgeschlossenheit für Neues spiegelt sich in der Architektur wider. Aus diesem Grund finden sich unter Baugemeinschafts-häusern bemerkenswert viele innovative Gebäude, was Gestaltung, Ökologie und Energiebilanzen betrifft.

m i t e i n a n d e r b a u e n

Miteinander bauen. Architektur für gute Nachbarschaften.

Baugruppen | Baugenossenschaften

Christoph Gunßer, Theo Peter

Deutsche Verlags-Anstalt München

152 Seiten163 Farbabbildungen, 93 Pläne

Gebunden mit Schutzumschlag

€ 61,70Die kompromisslose, allein der vernünftigen Lösung verpflichtete Haltung des 1922 geborenen Zürcher Architekten Ernst Gisel lässt sich in der vorlie-genden Publikation bis in die Gegenwart hinein verfolgen. Mit seinen seit Mitte der 1940er Jahre realisierten Bauten in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und Liechtenstein befruchtete er den architektonischen Diskurs weit über die Schweiz hinaus. Die gestalterische Kraft Gisels findet ihren Ausdruck nicht nur in der Architektur, sondern auch in Interieurs, Möbeln und in seiner Malerei – The-men, die in der Neuauflage des Buches ausführlich gewürdigt werden.

e r n S t G i S e l a r c h i t e k t

Ernst Gisel Architekt

Bruno Maurer, Werner Oechslin (Hg.)

gta Verlag

456 Seiten1.046 Abbildungen, davon

35 Duplex und 42 farbig, 3 FalttafelnLeinen mit Schutzumschlag

€ 86,–

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Individualisierte Materialien, Oberflächen und Pro-duktionsprozesse geben dem Planer und Designer eine bisher nicht bekannte Gestaltungsfreiheit: von eigens bedruckten Textilien und Tapeten über be-sondere Plattenmaterialien bis zu ganzen Bauteilen oder Fassaden. Auch für Kleinserien, Prototypen und Rationalisierung gewinnt die Individualfer-tigung immer größere Bedeutung. Die Autoren beschreiben Herstellungsweisen und Anwendungs-möglichkeiten der individuellen Formen für Archi-tektur, Innenausbau und Design.

i n d i v i d u a l d e S i G n

Individualdesign. Materialien und Techniken für

Architektur und Innenarchitektur

Hannes Bäuerle, Joachim Stumpp

Deutsche Verlags- Anstalt München

208 Seiten500 Farbabbildungen

Halbleinen

€ 61,70

Die westukrainische Stadt Lemberg steht seit eini-gen Jahren zunehmend im Zentrum von Kulturrei-senden. Eine wechselhafte und spannende Stadtge-schichte, ein Stadtzentrum unter UNESCO-Schutz sowie die städtebaulichen Anforderungen für die EURO 2012 verleihen der Stadt eine wachsende Auf-merksamkeit. Das Handbuch bietet ein kompaktes Porträt der Stadt Lemberg mit einem thematischen Schwerpunkt auf Baukultur und Stadtentwicklung. Den inhaltlichen Kern bildet ein Architekturführer mit den 50 wichtigsten Gebäuden der Stadt. Die Auswahl der Projekte soll die historische Vielfalt Lembergs, ihre innere Dynamik wie auch die äuße-ren Einflüsse widerspiegeln. Der Architekturführer wird durch Beiträge ergänzt, die im Ensemble einen umfassenden Einblick in das Wesen der Stadt Lem-berg gewähren sollen: ein grafisches Datenprofil, eine Skizze der historischen Entwicklung, eine Dar-stellung der signifikantesten Stadtcharakteristika, Betrachtungen zu Literatur und Kunst sowie einen Beitrag mit nützlichen Informationen und Adres-sen. Die Publikation entstand aufgrund der histori-schen Verflechtungen zwischen Lemberg und Wien und der seit Jahren bestehenden akademischen Kooperation zwischen der Technischen Universität Wien und der L‘vivska Polytechnika.

l e m b e r G – l w ó w – l v i v – l e o p o l i S

Lemberg – Lwów – Lviv – Leopolis. Handbuch Architektur und Stadt

Andreas Hofer, Elisabeth Leitner, Bohdan Tscherkes (Hg.)

Eigenverlag

122 Seitenzahlreiche Abbildungen und Pläne

BroschurDeutsch/Ukrainisch

€ 16,–

BestellungInstitut für Städtebau,

Landschaftsarchitektur und Entwerfen, TU [email protected]

www.stb.tuwien.ac.at

Die verblüffende Geschichte der Fertighäuser begann im England der 1830er Jahre mit einem Bausatz für Emigranten, die nach Australien aus-wanderten. In vielen Ländern der Welt liefern Fer-tighäuser heute noch einen hohen Prozentsatz der Wohnflächen. Das Buch thematisiert Fertighäuser in den USA über Europa bis nach Asien und Afrika. Es gibt nicht nur Einblick in die technischen Belange und Probleme des Fertighausbaus, sondern bein-haltet auch eine einzigartige Zusammenstellung einmaliger Fertighäuser international berühmter Architekten sowie erfolgreiche Behausungen eines modernen Alltagswohnens, die extern hergestellt werden.

p r e F a b

PreFab

Peter Gössel (Hg.)

Taschen Köln

388 Seitenzahlreiche Abbildungen

HardcoverDeutsch/Englisch/Französisch

€ 49,99

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Wettbewerbe

Energiespeicher Beton –

Innovationspreis 2010

Concrete Student Trophy 2010

ETHOUSE Award 2010

Gestaltung Fußgängerzone

Meidlinger Hauptstraße, Wien 12

Erweiterung Krankenanstalt Rudolfstiftung

– Neubau Juchgasse 22, Wien 3

MED CAMPUS Graz, Steiermark

Kindergarten Wallenmahd,

Dornbirn, Vorarlberg

P O S A r c h i t e k t e n S c h n e i d e r ;

M O h r S t e g e r ; A g P S . A r c h i t e c t u r e ;

h A n S h e l t e n u n d A S S O z i i e r t e

e S A t S e h i | d A M j A n g r A n k O v |

d A r k O t A S e v S k i

A r c h + M O r e ; g A S S n e r & P A r t n e r ;

W i e n S ü d

W e S i n t e r n A t i O n A l

S O y k A / S i l b e r / S O y k A

r i e g l e r r i e W e

j O h A n n e S k A u f M A n n

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AusloberDer Wettbewerb zur architektonischen Gestaltung des poolbar-Festivals 2011 wird von der poolbar Festival GmbH ausgeschrieben und in Kooperation mit dem vai (Vorarlberger Architekturinstitut) und der Wirtschaftskammer für Vorarlberg (WKV) um-gesetzt.

Kontextpoolbar ist ein sommerliches Kultur- und Musik-festival von Pop bis Nischen, das seit 1994 jährlich in Feldkirch stattfindet. Austragungsort ist ein ehemaliges Hallenbad, erbaut 1963 - 1965 nach den Plänen des Schweizer Architekten Walter Bosshart. Bühnentechnische Anlagen (Ton, Licht), jede wei-tere Infrastruktur, Möblierung und gestalterische Maßnahmen (Ambiente) können bzw. müssen für den Zeitraum des Festivals vom Veranstalter ein-gebracht (und danach spurlos entfernt) werden. Gemäß dem Anspruch des Festivals, liebevolle inhaltliche und ästhetische Gestaltung in allen Bereichen des Festivals zu kultivieren, wird großer Wert auf ein hochwertiges Veranstaltungspro-gramm, die Integration von Kunstprojekten und auf die Gestaltung der temporären Alltagskultur (vom Werbeplakat über poolbar-Klamotten bis zum poolbar-Becher) gelegt.

Inhalt des WettbewerbesZiel ist es, eine kostengünstige temporäre Archi-tektur für das poolbar-Festival 2011 zu schaffen, die für sechs Wochen ein Image prägt, die in den ein-zelnen Bereichen je nach Funktion die erforderliche Stimmung schafft, die funktionell ist und die einen besonderen architektonischen bzw. künstlerischen Wert besitzt.

T e m p o r ä r e A r c h i T e k T u r p o o l b A r - F e s T i v A l 2 0 1 1 . A u s s c h r e i b u n g

Art des WettbewerbesDer Wettbewerb wird als weltweites, offenes, ein-stufiges, anonymes Verfahren zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten durch-geführt. Zum Wettbewerb eingeladen und teilnah-meberechtigt sind sowohl realistische Visionäre als auch freie Visionäre.

Termine7. Jänner 2011 Endtermin für schriftliche Fragestel-lungen;10. Jänner 2011 Upload der Files auf www.poolbar.at (Deadline 10.00 Uhr Vormittags); Vorprüfung; Beginn der Abstimmung zum Publikumspreis; Preis-gerichtssitzung (16.00 bis 20.00 Uhr); Beginn der Detail-Planungen zum Siegerprojekt21. Juni 2008 Beginn Aufbauarbeiten vor Ort im Al-ten Hallenbad1. Juli 2011 Feinschliff, Abschluss der Aufbauarbeiten; Eröffnung poolbar-Festival7. Juli 2011 Ende Abstimmung Publikumspreis (15.00 Uhr); Präsentation des poolbar architektur Wett-bewerbs (alle prämierten Projekte) im Rahmen des poolbar-Festivals; Vergabe des Publikumspreises; Führung durch das umgesetzte Siegerprojekt

PreisgerichtDie Jury besteht aus: 1 VertreterIn des vai, 1 Vertre-terIn der poolbar Festival GmbH, 1 VertreterIn der WKV, 1 unabhängigeR ArchitektIn (nominiert vom vai).

Preise• JurypreiseDer/die GewinnerIn erhält Euro 2.000,–, der/die Zweitplatzierte Euro 500,– und der/die Drittplatzierte Euro 250,–. Den AutorInnen des Siegerprojektes stehen zwei (nicht übertragbare) poolbar-Pässe zur Verfügung. Weitere fünf Anerkennungspreise sind mit Publikationen im poolbar-Magazin und tw. in den Medien der KooperationspartnerInnen des Wettbewerbs/des Auslobers verbunden. Alle acht prämierten Einreichungen werden zusätzlich mit je 2 x 2 Tickets für den poolbar-Festival-Eröffnungstag 2011 vergütet. • PublikumspreisDer/die GewinnerIn erhält Euro 250,–. Das Projekt des Gewinners/der Gewinnerin wird im poolbar-Magazin und tw. in den Medien der Kooperations-partnerInnen des Wettbewerbs/des Auslobers pu-bliziert. Die ersten drei erhalten zusätzlich je 2 x 2 Tickets für den Eröffnungstag des poolbar-Festivals 2011.

Weitere Informationenwww.poolbar.at

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Die komplexen wirtschaftlichen Abläufe unserer Zeit veranlassen immer mehr Grundstoffprodu-zenten, sich in die Entwicklung innovativer Ver-wendungen und Einsatzmöglichkeiten für ihre Produkte einzubringen.

Die österreichische Zementindustrie setzt sich seit vielen Jahren mit dem Einsatz von Bauteilen aus Beton als thermische Elemente auseinander. Diese Bemühungen manifestieren sich in einer großen Zahl von Veranstaltungen und Veröffentlichungen zur Förderung dieser Technologie. War es anfäng-lich Gewinnung oder Einlagerung von thermischer Energie aus dem Untergrund oder in den Unter-grund über Gründungselemente aus Beton, so verlagert sich nun der Schwerpunkt unserer Bemü-hungen in das Gebäude selbst.

Die Nutzung von Bauteilen aus Beton zur gezielten und gesteuerten Klimaregulierung von ganzen Gebäuden ist hingegen sehr komplex und noch nicht ausgereift. Dabei ist die Idee selbst genial und einfach: In ohnehin für das Tragsystem notwendige Bauteile aus Beton wird ein Leitungssystem einge-legt. Durch diese Leitungen wird einem Gebäude je nach Bedarf Wärme oder Kälte zugeführt. Diese Bauteile werden thermisch aktiviert und geben diese Energie als Strahlungswärme an die angren-

Dipl.-Ing. Felix FriembichlerGeschäftsführer VÖZ

zenden Räume weiter. Die große Oberfläche der thermisch aktivierten Decken und Wände ermög-licht einen Betrieb des Systems mit sehr kleinen Temperaturunterschieden zur gewünschten Raum-temperatur.

Dies wiederum ist eine gute Voraussetzung für eine sehr wirtschaftliche und energiesparende Lösung. Darüber hinaus gleichen Bauteile aus Beton die Tagesschwankungen des Energiebedarfs oder Ener-gieanfalls automatisch aus. Für die praktische und flächendeckende Umsetzung dieser Technologie fehlen noch entscheidende Bausteine.

Die theoretischen Grundlagen sind in einigen wichtigen Ansätzen greifbar, aber noch lange nicht ausreichend vorhanden. Auch die Voraussetzungen und Werkzeuge für eine nutzergerechte bauprak-tische Anwendung dieser Technologie müssen ge-schaffen werden. Das Spektrum der notwendigen Arbeiten reicht von der Erstellung entsprechender Regelwerke für Berechnung, Planung und Aus-führung bis hin zum praktischen Unterricht im Rahmen der Berufsausbildung. Die Ergebnisse des gegenständlichen Wettbewerbs sollen dazu die-nen, einen Überblick über den aktuellen Stand der Entwicklung zu gewinnen und Anregungen für die weiterführenden Forschungen zu generieren.

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energiespeicher beton – innovationspreis 2010

A u s l o b e rBetonmarketing Österreich (BMÖ) in Kooperation mit dem BMVIT, der ÖGUT und der ACTP

w e T T b e w e r b s A b w i c k l u n gZement+Beton Handels- u. Werbeges.m.b.H., 1030 Wien

w e T T b e w e r b s b e T r e u u n g u n d v o r p r ü F u n ge7 Energie Markt Analyse GmbH, 1040 Wien

g e g e n s T A n d d e s w e T T b e w e r b e sIn den vergangenen Jahren hat sich die Bautechnik spürbar in Richtung Verbesserung der Energieeffizienz weiterentwickelt. Vor allem bei gut gedämmten Gebäuden wurde der Vorteil von Spei-chermassen erkannt. Die thermische Bewirtschaftung von Bautei-len aus Beton bietet die besten Voraussetzungen für die optimale Nutzung dieser Vorteile. Mit der Durchführung des Wettbewerbes und der Erhebung realisierter beziehungsweise in Bau befindlicher Gebäude erwarten sich die Auslober die Einreichung von Good-Practice Beispielen.Der Innovationspreis „Energiespeicher Beton“ ist als eine der Grundlagen des Forschungsvorhabens „Thermische Bauteilakti-vierung – Nutzung des Energiespeichers Beton“ im Rahmen des Förderprogramms „Haus der Zukunft plus“ vorgesehen.

A r T d e s w e T T b e w e r b e s Nicht anonymer, offener, zweistufiger Wettbewerb. Mit Unterstüt-zung der befreundeten Partnerorganisationen (BETONSUISSE und die regionalen BetonMarketing Gesellschaften in Deutschland) wird der Preis in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich ausgeschrieben.

b e w e r T u n g s v o r A u s s e T z u n g e nEinreichfähig sind Wohn- und Dienstleistungsgebäude, die seit dem Jahr 2000 errichtet wurden oder die sich gerade in der Rea-lisierungsphase befinden. Um den Innovationspreis können sich PlanerInnen, InvestorInnen, Ausführende, BetreiberInnen oder EigentümerInnen von Bauwerken bewerben, die der Zielsetzung entsprechen.

b e w e r T u n g s k r i T e r i e n• Energetische Qualität der Raumheizung oder/und der Raum-

kühlung• Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems• Innovatives Regelkonzept• Innovative Kombination mit anderen haustechnischen Systemen• Innovative Nutzung regenerativer Energiequellen für das System• Einfachheit bezüglich technischer Einrichtung und Unterhalt des

Systems• Nutzungskomfort, Zonierung, Regelbarkeit, Bedienbarkeit• Gewährleistung der raumakustischen Qualitäten, Tageslicht-

versorgung, Innenarchitektur• Behandlung der Systemtrennung von Primär- (tragende

Struktur) und Sekundärsystem (technische Einrichtung)

w e T T b e w e r b s k A T e g o r i e nDer Innovationspreis wird in folgenden Kategorien vergeben, wobei Neubauten, Zubauten und auch Sanierungen/Modernisie-rungen von Altbauten einbezogen werden:• Dienstleistungsgebäude (Büro, Schule, Krankenhaus, …)• Mehrgeschoßiger Wohnbau• Einfamilienhaus, Reihenhaus

F o T o sDie Fotos wurden den Einreichungsunterlagen entnommen, die Bildrechte liegen bei den Einreichern.

b e T e i l i g u n g63 Projekte

J u r y s i T z u n g27. September 2010

J u r yAo.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Thomas Bednar (Vorsitzender; TU-Wien, Österreich), Dipl.-Ing. ETH/SIA Niklaus Hodel (Gartenmann Engi-neering AG, Bern, Schweiz), Prof. Dr. Claus Kahlert (ebök Institut, Tübingen, Deutschland), Dipl.-Ing. Dr. Christian Pöhn (MA 39, Wien, Österreich)

p r e i s g e l dIn Summe stehen € 30.000,– zur Verfügung.

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BewertungEs wurden 73 Projekte eingereicht. Da 10 davon nicht den Anforderungen entsprachen, wurden 63 Projekte behandelt. e7 hat die eingereichten Unter-lagen vorgeprüft und in den Gebäudekategorien Nominierungen vorgeschlagen, die von der Jury angenommen wurden.• Einfamilienhaus, Reihenhaus: 14 Einreichungen,

4 Nominierungen;• Mehrfamilienhäuser, Mehrgeschoßiger Wohnbau:

5 Einreichungen, 3 Nominierungen;• Dienstleistungsgebäude (Büro, Schule,…):

44 Einreichungen, 15 Nominierungen.

Zur Begutachtung der Gebäudekategorie Einfamilienhaus:Die 4 Nominierungen 10, 20, 44, 59 wurden begut-achtet, diskutiert und bewertet. Es gewinnt eindeu-tig Nr. 20 aus Österreich.Begründung: Das Objekt hat eine sehr gute ther-mische Qualität und setzt auf Deckung des Rest-

wärmebedarfs durch erneuerbare Energieträger. Der Einsatz des in der Konstruktion vorhandenen Betonspeichers ergänzt das Konzept hervorragend.

Zur Begutachtung der Gebäudekategorie Mehrfamilienhaus:Die 3 Nominierungen 33, 47, 54 wurden begutach-tet, diskutiert und bewertet. Es gewinnt Nr. 33 aus der Schweiz.Begründung: Die Jury ist beeindruckt von dem visionären Charakter des Projektes. Das Energiema-nagement über massive Speicher und das Erzielen höchsteffizienter Wärmebereitstellung mit der Ziel-setzung niedrigster CO2-Emission verdienen diesen Preis. Die Fortführung des Forschungsprojektes mit einem derartigen Versuchsgebäude erscheint er-folgsversprechend.

Zur Begutachtung der Gebäudekategorie Dienstleistungsgebäude: w

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e7 hat 15 Objekte vorausgewählt. Zunächst ver-schaffte sich die Jury einen Überblick über die 15 nominierten Objekte. Die Objekte 05, 11, 12, 18, 22, 32 und 46 werden in erster Durchsicht ausgeschieden. Die restlichen Objekte 9, 19, 26, 35, 36, 37, 39 und 40 werden miteinander verglichen, begutachtet, diskutiert und bewertet. Es gewinnt Nr. 40 BOB aus Deutschland sowie Nr. 19 energy base aus Öster-reich.Begründung: In der Fülle der Einreichungen wurde die Entscheidung sehr intensiv diskutiert. Beide Pro-jekte konnten sich aber durch besondere, ganzheit-liche Ansätze an die Spitze setzen. Beide Projekte zeichnen sich durch eine optimierte Gebäudehülle für den winterlichen Wärmeschutz aus. Hinsichtlich des sommerlichen Wärmeschutzes sind die Lösun-gen der beiden Projekte verschieden.Begründung für BOB: BOB zeichnet sich durch einen differenzierten und zukunftsweisenden Um-gang mit den aktivierten Speichermassen aus.Begründung für energy base: Die energy base zeich-net sich durch die Befriedigung multifunktionaler Lasten (Bürobetrieb und Hochschullehrgänge), sowohl im Sommer- und Winterbetrieb als auch in der nutzungsintensiven und nutzungsextensiven (Feuchteversorgung) Betriebsphase aus.Abschluss: Beide Projekte scheinen für die zukünf-tigen Forschungsarbeiten ideale Voraussetzungen durch umfangreiches Monitoring zu bieten.

Das Preisgeld wird ohne Gewichtung durch die Anzahl der Siegerobjekte geteilt. Es gibt 4 Siegerob-jekte und an jeden Einreicher ergehen € 7.500,–.

Einreichliste:Kategorie EinfamilienhäuserProjekt 01: Rentz EFH, 85399 Hallbergmoos, Deutschland • Projekt 02: Pyramidenhaus, 74357 Bönnigheim, Deutschland • Projekt 04: Neubau Atelierhaus Graf, 8272 Ermatingen, Schweiz • Projekt 10: Haus E, 72108 Rottenburg am Neckar, Deutschland • Projekt 20: Haus Natol, 6460 Kar-rösten, Österreich • Projekt 25: Wohnhaus Srcinzi, 5162 Obertrum, Österreich • Projekt 41: Passivhaus Sanwald, 89555 Steinheim a. A., Deutschland • Pro-jekt 44: Haus Spitzergasse, 1180 Wien, Österreich • Projekt 49: Haus W, 87439 Kempten, Deutschland • Projekt 57: elsti, 8374 Dussnang, Schweiz • Projekt 59: Sonnenhaus, 5700 Zell am See, Österreich • Projekt 60: Wohngebäude Häusler, 84385 Egglham, Deutschland • Projekt 61: 70Tonnen aktiver Beton-hausspeicher, 8943 Aigen/E., Österreich • Projekt 63: Passivhaus Hochhuber, 86391 Stadtbergen, Deutschland

Kategorie Mehrfamilienhäuser, mehrgeschoßiger WohnbauProjekt 06: MFH Neptunstraße, 8032 Zürich, Schweiz • Projekt 08: Solargeothermie, 69181 Leimen/St. Ilgen, Deutschland • Projekt 33: B35, 8006 Zürich, Deutschland • Projekt 47: generalsa-nierung dachaufstockung klostergasse, 1180 Wien, Österreich • Projekt 54: Eichgut, 8400 Winterthur, Schweiz

Kategorie DienstleistungsgebäudeProjekt 03: Wäscherei Bernet Bronschhofen, 9552 Bronschhofen, Schweiz • Projekt 05: Feuerwehr Wolfurt, 6922 Wolfurt Österreich • Projekt 07: Verwaltungsgebäude Aurex, 5504 Othmarsingen, Schweiz • Projekt 09: amsec, 4232 Hagenberg im Mühlkreis, Österreich • Projekt 11: Volksbank Jung-holz, 6691 Jungholz, Österreich • Projekt 12: Werner Companies, 84030 Ergolding, Deutschland • Projekt 13: Neubau Ribag Licht AG, 5745 Safenwil, Schweiz • Projekt 14: Neubau Feuerwehrhaus Siegsdorf, 83313 Siegsdorf, Deutschland • Projekt 15: Berufs-kollegs Recklinghausen, 45665 Recklinghausen, Deutschland • Projekt 16: Schiebel Bürogebäude, 85080 Gaimersheim, Deutschland • Projekt 17: Wirt-schaftskammer Niederösterreich, 3100 St. Pölten, Österreich • Projekt 18: Administrationsgebäude Roche Diagnostics, 6343 Rotkreuz, Schweiz • Projekt 19: energy base, 1210 Wien, Österreich • Projekt 21: Stadthalle Oberndorf, 5110 Oberndorf, Österreich • Projekt 22: Kindergarten Stadtmitte, 73033 Göppin-gen, Deutschland • Projekt 23: Siemens VDO – EZ2 BT B1 Flur 7 Kiosk, 93053 Regensburg, Deutschland • Projekt 24: Berufsschule für Gartenbau und Flo-ristik, 1220 Wien, Österreich • Projekt 26: Firmenge-bäude Lahofer, 2214 Auersthal, Österreich • Projekt 27: SGKK, 5020 Salzburg, Österreich • Projekt 28: Solon Se, 12489 Berlin, Deutschland • Projekt 29: Hoch Zwei im Viertel Zwei, 1020 Wien, Österreich • Projekt 30: Plus Zwei im Viertel Zwei, 1020 Wien, Österreich • Projekt 31: Office Center Handelskai, 1200 Wien, Österreich • Projekt 32: Neubau Styria MCG, 8010 Graz, Österreich • Projekt 34: Biokatalyse TU Graz, 8010 Graz, Österreich • Projekt 35: Museum am Bergisel, 6020 Innsbruck, Österreich • Projekt 36: VN-Medienhaus, 6858 Schwarzach, Österreich • Projekt 37: SOL4 – Büro- und Seminarzentrum Eich-kogel, 2340 Mödling, Österreich • Projekt 38: Neu-bau Sportzentrum, 74653 Ingelfingen, Deutschland • Projekt 39: Firmenzentrale Trepka, 3200 Ober-Grafendorf, Österreich • Projekt 40: Balanced Office Building, 52074 Aachen, Deutschland • Projekt 42: Kreishaus Hameln-Pyrmont, 31785 Hameln, Deutschland • Projekt 43: Alternative Energie optimal genutzt, 4843 Ampflwang, Öster-reich • Projekt 45: ATC – Advanced Training Centre Heidelberg, 69117 Heidelberg, Deutschland • Projekt 46: Alnatura Lorsch, 64653 Lorsch, Deutschland • Projekt 48: Poterne 83, 85049 Ingolstadt, Deutsch-land • Projekt 50: IWB Kundenzentrum, Industrielle Werke Basel, 4051 Basel, Schweiz • Projekt 51: Kunst-museum Dieselkraftwerk Cottbus, 03044 Cottbus, Deutschland • Projekt 52: Sporthalle Hardau Zürich, 8004 Zürich, Schweiz • Projekt 53: SPA Hotel Bründl, 4190 Bad Leonfelden, Österreich • Projekt 55: Erwei-terung Zentrale der Sparkasse Offenburg-Ortenau, 77654 Offenburg, Deutschland • Projekt 56: Gene-rator, 9442 Berneck, Schweiz • Projekt 58: Interieur Kompetenzzentrum Süddeutschland Glas Trösch, 87435 Kempten, Deutschland • Projekt 62: Raiffei-senbank Visp, 3930 Visp, Schweiz

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P r e i s t r ä g e rkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 19€ 7.500,–

energy base1210 wien

Bauherr: Wirtschaftsagentur Wien (ehemals WWFF), WienBauphysik: IBO – Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie (Verein) und IBO GmbH, WienHaustechnik (Energiespeicher Beton): Austrian Institute of Technology (AIT), Wien und KWI – Consultants and Engineers AG, Wien

Basisinformationen:Bautyp: NeubauBauweise: Kombination Massiv/LeichtbauBGF: 9.926 m2

V: 37.080 m3

Ic: 3,5 mHWB: 9,0 kWh/m2a (3.300 Kd/a)KB: 10,5 kWh/m2aPlanung·Bau·Fertigstellung: 2006·2007·2008Bauwerkskosten: 12,45 Mio. EuroGesamtkosten: 14,5 Mio. Euro

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P r e i s t r ä g e rkategorie einfamilienhäuser

projekt nr. 20€ 7.500,–

haus natol6460 karrösten

Bauherr: Natalie und Oliver Strigl, KarröstenBauphysik: Herz & Lang GmbH, WeltnauHaustechnik (Energiespeicher Beton): Energieberatung und Prozessbegleitung Hannes Gstrein, Karrösten

Basisinformationen:Bautyp: NeubauBauweise: MassivBGF: 184 m2

V: 591 m3

Ic: 1,38 mHWB: 10,0 kWh/m2a (4.642 Kd/a)PEB: 25 kWh/m2aPlanung·Bau·Fertigstellung: 2007·2008·2009Gesamtkosten: 300.000 Euro

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QuerschnittGrundriss

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P r e i s t r ä g e rkategorie mehrfamilienhäuser

projekt nr. 33€ 7.500,–

b358006 zürich

Bauherr: Hansjürg Leibundgut, ZürichBauphysik, Haustechnik (Energiespeicher Beton): Amstein + Walthert AG, Zürich

Basisinformationen:Bautyp: NeubauBauweise: MassivBGF: 760 m2

V: 3.050 m3

Ic: 3,1 mHWB: 36 kWh/m2aPlanung·Bau·Fertigstellung: 2008·2009·2011Bauwerkskosten: 2,66 Mio. EuroGesamtkosten: 2,8 Mio. Euro

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zürich

Querschnitt

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P r e i s t r ä g e rkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 40€ 7.500,–

balanced office building52074 Aachen

Bauherr: Eigentümergemeinschaft Schurzelter Str. 27, AachenBauphysik, Haustechnik (Energiespeicher Beton): Vilka Ingenieur GmbH, Aachen

Basisinformationen:Bautyp: NeubauBauweise: MassivBGF: 2.700 m2

V: 7.675 m3

Ic: 2,7 mHWB: 7 kWh/m2a (3.074 Kd/a)KB: 38 kWh/m2aPEB: 82 kWh/m2aPlanung·Bau·Fertigstellung: 2001·2002·2002Bauwerkskosten: 2,7 Mio. EuroGesamtkosten: 3,8 Mio. Euro

h A n s h e l T e n u n d A s s o z i i e r T e

Aachen

Nordansicht Ostansicht

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N o m i N i e r u N gkategorie einfamilienhäuser

projekt nr. 10

haus e72108 rottenburg am neckar

Bauherr: Martha und Wilfried Ensinger, Rottenburg am Neckar

h e i n - T r o y A r c h i T e k T e n

bregenz

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 5

Feuerwehr wolfurt6922 wolfurt

Bauherr: Gemeinde Wolfurt

T i s p A u F s c h l i e s s u n g s - u n d b e T r e i b e r g e s e l l s c h A F T m b h

hagenberg

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 9

Amsec4232 hagenberg im mühlkreis

Bauherr: TISP Aufschließungs- und Betreibergesellschaft mbH, Hagenberg

b u r k h A r d m . s A m b e T h

Tübingen

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N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 18

Administrationsgebäude roche diagnostics6343 rotkreuz

Bauherr: Roche Diagnostics (Schweiz) AG, Rotkreuz

A r c h i T e k T w e r n e r T h ö n i g

innsbruck

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 11

volksbank Jungholz 6691 Jungholz

Bauherr: Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG, Innsbruck

g r A F 2 A r c h i T e k T e n

landshut

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 12

werner companies84030 ergolding

Bauherr: Werner Companies GmbH (Anton Werner), Ergolding

b u r c k h A r d T + p A r T n e r A g

basel

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göppingen

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 22

kindergarten stadtmitte73033 göppingen

Bauherr: Stadtgemeinde Göppingen

p o p p e - p r e h A l _ A r c h i T e k T e n

steyr

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 26

Firmengebäude lahofer2214 Auersthal

Bauherr: Ing. Rudolf Lahofer, Auersthal

A r c h i T e k T u r c o n s u l T

graz

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 32

neubau styria mcg8010 graz

Buherr: SAG Immobilien AG, Graz

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84s T o l l . w A g n e r

innsbruck

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 35

museum am bergisel6020 innsbruck

Bauherr: Amt d Tiroler Landesregierung, Abt. Hochbau, Innsbruck

e r n s T g i s e l b r e c h T + p A r T n e r

graz

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 36

vn-medienhaus6858 schwarzach

Bauherr: Eugen Russ Vorarlberger Zeitungsverlag und Druckerei Gesellschaft mbH, Schwarzach

s o l A r 4 y o u c o n s u l T i n g ( r u T h k ö n i g )

mödling

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 37

sol4 – büro- und seminarzentrum eichkogel2340 mödling

Bauherr: SOL4 Büro- und Seminarzentrum Eichkogel (Kiessler), Mödling

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N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 39

Firmenzentrale Trepka3200 obergrafendorf

Bauherr: Josef u. Maria Wieder, Obergrafendorf

b F k A r c h i T e k T e n

stuttgart

N o m i N i e r u N gkategorie dienstleistungsgebäude

projekt nr. 46

Alnatura lorsch64653 lorsch

Bauherr: greenfield development, Düsseldorf

A T e l i e r T h u . g u T

wien

N o m i N i e r u N gkategorie einfamilienhäuser

projekt nr. 44

haus spitzergasse1180 wien

Bauherr: k A

b A u A T e l i e r s c h m e l z & p A r T n e r

wösendorf

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N o m i N i e r u N gkategorie mehrfamilienhäuser

projekt nr. 47

generalsanierung dachaufstockung klostergasse 1180 wien

Bauherr: Michael und Mirijam Buchleitner, Wien

l A k o n i s A r c h i T e k T e n

wien

N o m i N i e r u N gkategorie mehrfamilienhäuser

projekt nr. 54

eichgut8400 winterthur

Bauherr: Schweiz. Rückversicherungs- Gesellschaft, Zürich

N o m i N i e r u N gkategorie einfamilienhäuser

projekt nr. 59

sonnenhaus5700 zell am see

Bauherr: Gerald Graf, Zell am See

A r c h i T e k T u r b ü r o v e r A g l o o r A g

zürich

e n e r g i e i n v e s T – g e r A l d g r A F

piesendorf

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Die Auszeichnung mit der Concrete Student Trophy erhalten Studenten der Architektur und des Bauin-genieurwesens für herausragende Projekte und Se-minararbeiten, die interdisziplinär entwickelt wer-den. In den Entwürfen muss Beton bei Gestaltung und Konstruktion eine wesentliche Rolle spielen und die kreativen Einsatzmöglichkeiten des Bau-stoffes voll genützt werden. Die Beurteilung erfolgt durch eine hochkarätige Experten-Jury.

Schöne Aussichten für Grazer TU CampusDie fünfte Concrete Student Trophy forderte zum Vorentwurf einer multifunktionalen, begehbaren, temporären Betonstruktur mit begehbarer Aus-sichtsplattform am Campus der Technischen Uni-versität Graz auf. Gesucht wurde ein temporäres Zentrum anlässlich des 200-jährigen Bestehens unter Berücksichtigung der Örtlichkeit der Universi-tät, der urbanen Entwicklung, der Ausbreitung der Infrastruktur und der Raumentwicklung für Innova-tion und Visionen.

Hohes NiveauWie in den Jahren zuvor auch, stand die Concrete Student Trophy 2010 ganz im Zeichen hoher ar-chitektonischer Ansprüche und konstruktiver Kreativität. Ein Kriterium zur Beurteilung war, dass die eingereichten Projekte möglichst sofort umge-setzt werden können. Für die Studenten eine sehr schwierige Aufgabe, die mit einer praktisch realen Bauaufgabe konfrontiert werden. „Und genau darin liegt der Ansporn des Wettbewerbs. Man kann nie früh genug anfangen, sich mit den realen techni-schen und architektonischen Möglichkeiten ausei-nandersetzen”, erklärt Dipl.-Ing. Felix Friembichler,

c o N c r e t e s t u D e N t t r o P h y s P o r N t Z u h ö c h s t l e i s t u N G e N a N

Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichi-schen Zementindustrie. „Ziel ist es, die Vorteile in-terdisziplinärer Arbeit für die Praxis zu erkennen.“

Interdisziplinäres Arbeiten als ZukunftsmodellDie Bauwirtschaft ist engagiert, konstruktive Ar-beitsgemeinschaften zu fördern. Der Grundstein dafür wird bereits in der Ausbildung gelegt. Die Concrete Student Trophy ist eine Plattform, bei der sich Studierende der Fächer Architektur und Bauingenieurwesen austauschen und ganz gezielt zusammenarbeiten. Der Wettbewerb ist schließlich nicht nur eine Auszeichnung der Leistung, sondern auch ein Instrument, Auszubildende verstärkt mit-einander zu vernetzen und mit dem Umgang mit Beton und seinen Qualitäten vertraut zu machen. Das Ergebnis erstaunt jedes Jahr aufs Neue.

Concrete Student Trophy – eine Erfolgsgeschichte2006 war der Entwurf einer Sommer-Bar für das neu gestaltete Ortszentrum von Schwadorf an der Fischa unter Anwendung der Betonschalen-Techno-logie im Hochbau ausgeschrieben. 2007 die Gestal-tung eines Vorprojekts einer Brücke für Rad- und Fußgänger über den Wienfluss, die realisiert und Ende Oktober 2010 feierlich eröffnet wurde. 2008 wurde die beste Idee für eine Autobahnraststätte im nachhaltigen Kontext ausgezeichnet. 2009 gab man sich einen interkulturellen Handshake über den Wienfluss in Form einer barrierefreien Fuß- und Radwegbrücke und 2010 fand bereits die Verlei-hung der 5. Concrete Student Trophy statt. Damit hat sich der Studenten-Award zu einer renommier-ten Trophäe entwickelt.

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concrete student trophy 2010

a u s l o b e rKonsortium bestehend aus der ALPINE Bau GmbH, der PORR GesmbH und der STRAGAB AG, der Stadt Wien, MA 29 – Brückenbau und Grundbau, dem Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI), dem Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB), dem Güteverband Transportbeton (GVTB) und der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ), unter der fachlichen Begleitung der TU Wien und der TU Graz.

G e G e N s t a N D D e s W e t t b e W e r b e sVorentwurf einer multifunktionalen, begehbaren, temporären Betonstruktur mit Aussichtsplattform im Kontext aktueller Visionen.

a r t D e s W e t t b e W e r b e s Interdisziplinärer (Architektur und Bauingenieurwesen) Studentenwettbewerb.

b e u r t e i l u N G s K r i t e r i e NEntwurfs- und Innovationskraft insbesondere in Hinblick auf technische Aspekte, Durchführbarkeit und Errichtungszeit, Wirtschaftlichkeit, Demontierbarkeit und Nachnutzung.

b e t e i l i G u N G14 Projekte

J u r i e r u N G18. November 2010

J u r yAss.Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Ulrike Tischler, TU Graz, Institut für Gebäudelehre (Juryvorsitzende); Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Christoph Achammer, TU Wien, Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement; Bmstr. Dipl.-Ing. Felix Friembichler, Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie; Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Andreas Reismann, iC consulenten ZT GesmbH, Präsident des Verbandes der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI); Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Trummer, TU Graz, Institut für Tragwerksentwurf; Dipl.-Ing. Hubert Wetschnig, Porr Projekt und Hochbau AG (PPH); Dipl.-Ing. Dr. Bernd Wolschner, SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG, Präsident des Verbandes Österr. Beton- und Fertigteilwerke (VÖB)

P r e i s G e l DGesamt € 13.000,–.

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Begründung der Jury:1. Preis: Projekt 5 / Freefolding Upwards:Die Klarheit der architektonischen Idee in der kon-struktiven Auflösung in Dreiecke besticht, wobei zwei zueinander gedrehte Betonwände, wiederum in je vier Dreieckscheiben aufgelöst, miteinander gekoppelt sind. Sie ergeben eine räumliche Struktur mit zwei gegenüberliegenden freien Sichtbereichen und spannen gegeneinander verkippte Dreiecks-flächen auf, auf denen sich mehrfach bespielbare Sitzplattformen befinden. Durch innen und außen liegende Erschließungen mittels Treppenführungen wird differenzierte Begehbarkeit möglich. Das Team stellt hohe Anforderungen an das Fügen von Fertig-teilen, macht aber durch Einsatz von Verbundbau-weise und Einbauteilen durchdachte Vorschläge zur Fügetechnologie. Das Projekt bildet einen im the-matischen Zusammenhang adäquaten Vorschlag zur grundsätzlichen Verwendung von Beton als Baustoff. Weniger überzeugend wurden die Themen Beleuchtungskonzept und Nachnutzung vorgestellt.

2. Preis: Projekt 12 / NEUN GRAD:Das Projekt besticht durch seine architektonische Idee zweier unabhängiger Wegführungen zur Aus-sichtsplattform an der Außenfassade und von der Plattform zurück im Innenraum des Turms. Faszinie-rend ist die Umsetzung dieses Vorschlages durch nur einen Typ Fertigteilelement und damit der Zugang zur Verwendung von Beton als vorfabrizier-tes und demontierbares Element. Die Vorschläge zu einer Nachnutzung für die Einzelelemente sind ideenreich und vielfältig vorgestellt. Wesentliche Aspekte der konstruktiven Durchbildung wie die Eingangssituation und die notwendige Stabilisie-rung sind allerdings nicht hinreichend beantwortet.

Anerkennungspreis: Projekt 1 / Erlebnis | Weg:Eine einfache modulare Lösung durch fünf über-einander gestapelte Kuben, die durch eine interne Treppe erschlossen werden, bilden die starke Konzeptidee. Die Einzelmodule werden durch vier Fertigteilwandscheiben gebildet, die an ihrer Au-ßenhaut eine Netzstruktur aus lichtdurchlässigem Beton zeigen. Die Lösung wesentlicher konstrukti-ver Aspekte konnte nicht überzeugen.

Anerkennungspreis: Projekt 3 / Dreiecksbeziehung:Das Konzept zweier unterschiedlich erlebbarer Wege ist interessant, wenn auch wenig nachvoll-ziehbar dargestellt. Die Verwendung der einzelnen Elemente als Follies zeigen sympathische Anwen-dungen. Die Stapelung sehr unterschiedlich gestal-teter Fertigteilelemente zu Ringen mit zwei Metern Geschoßhöhe schränkt eine sinnvolle Umsetzung und Nutzung maßgeblich ein.

Anerkennungspreis: Projekt 7 / PeriskopDieses Projekt hat wesentliche Bereiche aus der Ausschreibung nicht beachtet und wurde damit aus der Bewertung genommen. Unbeschadet davon zeichnet sich dieser Entwurf durch zwei überraschende Ansätze aus. Über die Idee des Periskops wurde die Aussichtsplattform in den Ein-gangsbereich übertragen. Technisch überzeugt das Projekt durch die seriöse Auseinandersetzung mit innovativen Bauweisen und Materialien wie Glas-Beton-Verbundbauweise, Vorspann- und Klebe-technik. Als nachteilig werden die beengte Lösung des Eingangsbereiches sowie die eingeschränkte Benutzerfrequenz beurteilt.

Anerkennungspreis: Projekt 9 / Climbing Wisdom:Die verkehrstechnische Lösung im Zugangsbereich, das Zusammenführen der unterschiedlichen Rich-tungen auf verschiedenen Niveaus zum „Bücher-stapel“ stellt eine interessante Lösung der Aufga-benstellung dar. Die Bearbeitung des Volumens als Plastik ist überraschend und folgt keinen Gesetz-mäßigkeiten. Weniger positiv beurteiltet wurden der hohe Materialeinsatz sowie das komplexe tech-nische Konzept einer an sich einfachen Stapellö-sung. Zu hinterfragen ist auch das sehr aufwendige Lichtkonzept.

Projektliste:Projekt Nr. 1: Sarah Cmolik | Barbara Gross | David Steinbacher, TU Wien • Projekt Nr. 2: Anna Wasser-thal | Clemes Hörl | Christoph Waltl, TU Wien und TU Graz • Projekt Nr. 3: Katharina Dielacher | Angelika Hesse | Peter Brugger, TU Graz • Projekt Nr. 4: Armin Grasser | Philipp Traxler, TU Wien • Projekt Nr. 5: Esat Sehi | Damjan Grankov | Darko Tasevski, TU Wien • Projekt Nr. 6: Marcus Kutschera | Berkan Yasatürk | Christoph Müller, TU Wien • Projekt Nr. 7: Caroline Biribauer | Katharina Balak | Fabian Peintner, TU Graz • Projekt Nr. 8: Julia Kemmer | Claudia Koller | Peter Heinzl | Christoph Pfaller | Leonhard Neun-teufel, TU Graz • Projekt Nr. 9: Brion Basha | Marvi Basha | Alexander Gruber, TU Graz • Projekt Nr. 10: Iva Novak | Nevena Markovic | Paul Mödritscher | Benjamin Marossig, TU Graz • Projekt Nr. 11: Florian Öhlinger | Hannes Oblak | Robert Rassinger | Mar-kus Moser, TU Graz • Projekt Nr. 12: Peter Kaufmann | Gernot Parmann | Helmut Schober, TU Graz • Projekt Nr. 13: Hans-Bernhard Schweiger | Andreas Weirer | Roland Winkler, TU Graz • Projekt Nr. 14: Boško Marušić| Blaž Mulavec | Ana Glavaš, TU Graz w

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Projekt Nr. 5freefolding upwards€ 4.000,–

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tu Wien

Mehrere Dreiecksscheiben (Fertigteilmodule) in Form eines Tetraeders bilden ein sehr steifes Element. Die haupttragenden Bauteile sind zwei gleiche, um 180° verdrehte Faltwerke, welche durch ein drittes Faltwerk verknüpft sind, das der Struktur große Steifigkeit verleiht. Die einzelnen Scheiben des dritten Faltwerks dienen auch als schräge be-gehbare Platten.

Betreuerteam:TU Wien, Forschungsbereich für Stahlbeton- und Massivbau, Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. M.Eng. Johann Kollegger, Assistenten: Dipl.-Ing. Johannes Berger, Dipl.-Ing. Ste-phan PirringerTU Wien, Abteilung Hochbau 2 - Konstruktion und Entwerfen, Univ.Prof. Arch. Mag.arch Gerhard Steixner, Assistenten: Dipl.-Ing. Vera KumerTU Wien, Forschungsbereich für Interdisziplinäre Bauplanung und Industriebau, Univ.Prof. Arch. Dipl.-Ing. Christoph Achammer, Assistenten: Dipl.-Ing. Stefan Faatz, Dipl.-Ing. Dr. Iva Kovacic

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Projekt Nr. 12NeuN GraD€ 3.000,–

Betreuerteam:TU Graz, Fakultät für Bauingeni-eurwissenschaften, o.Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Lutz SparowitzTU Graz, Fakultät für Architektur der TU-Graz, Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Trummer und Ass. Dipl.-Ing. Franz Forstlechner

Ziel war es, aus nur einem, sich wiederholenden Fertigteil annähernd die gesamte Doppelwendel-treppe zu bilden. Ringe aus faserbewehrtem Beton bilden nun, durch Stapeln und eine zusätzliche kon-stante Verdrehung von 9 Grad, die Treppe sowie alle weiteren raumerzeugenden Elemente aus. Die rein aus UHPC- Fertigteilen konstruierte Struktur wird am Bauplatz zusammengesetzt, indem die Ringe nach und nach auf Spannseile aufgefädelt werden.

P e t e r K a u f M a N N | G e r N o t P a r M a N N | h e l M u t s c h o b e r

tu Graz

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A N e r k e N N u N g

Projekt Nr. 1erlebnis | Weg€ 1.500,–

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tu Wien

Betreuerteam:TU Wien, Forschungsbereich für Stahlbeton- und Massivbau, Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. M.Eng. Johann Kollegger, Assistenten: Dipl.-Ing. Johannes Berger, Dipl.-Ing. Stephan PirringerTU Wien, Abteilung Hochbau 2 – Konstruktion und Entwerfen, Univ.Prof. Arch. Mag.arch Gerhard Steixner, Assistenten: Dipl.-Ing. Vera KumerTU Wien, Forschungsbereich für Interdisziplinäre Bauplanung und Industriebau, Univ.Prof. Arch. Dipl.-Ing. Christoph Achammer, Assistenten: Dipl.-Ing. Stefan Faatz, Dipl.-Ing. Dr. Iva Kovacic

A N e r k e N N u N g

Projekt Nr. 3Dreiecksbeziehung€ 1.500,–

K a t h a r i N a D i e l a c h e r | a N G e l i K a h e s s e | P e t e r b r u G G e r

tu Graz

Betreuerteam:TU Graz, Fakultät für Bauingeni-eurwissenschaften, o.Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Lutz SparowitzTU Graz, Fakultät für Architektur der TU-Graz, Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Trummer und Ass. Dipl.-Ing. Franz Forstlechner

Die Hülle setzt sich aus fünf tragenden Betonmo-dulen, welche übereinander gestapelt werden, zusammen. Die einzelnen Module werden aus last-abtragenden Stahlbetonflächen und dazwischen liegendem lichtleitenden Beton ausgeführt.

Ein Netz aus Wegen bietet durch Verzweigungen mehrere Möglichkeiten, auf die oberste Ebene des Turmes zu kommen. Diese Pfade, die auch als Ausstellungsfläche nutzbar sind, variieren in ihren Breiten und Steigungswinkeln. Sie sind in eine tra-gende Hülle aus neun 2 Meter hohen Betonringen eingeschrieben.

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Projekt Nr. 7Periskop€ 1.500,–

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tu Graz

Betreuerteam:TU Graz, Fakultät für Bauingenieur- wissenschaften, o.Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Lutz SparowitzTU Graz, Fakultät für Architektur der TU-Graz, Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Trummer und Ass. Dipl.-Ing. Franz ForstlechnerTU Graz, Labor für konstruktiven Ingenieurbau. Dr. Bernhard Freytag

b r i o N b a s h a | M a r v i b a s h a | a l e x a N D e r G r u b e r

tu Graz

Der Turm besteht aus horizontalen, übereinander gestapelten Betonplatten, die im Kontext Studium – Literatur den Eindruck eines Bücherturms wecken. Im Kern des Turms windet sich eine Wendeltreppe nach oben bis zur Aussichtsplattform. Der Turmkör-per ruht dabei auf drei winkelsymmetrisch ange-ordneten Standbeinen.

Dieses Projekt zeigt eine alternative Lösung zu einer konventionellen Aussichtsplattform auf. Das Prinzip des Periskops ermöglicht das Erleben eines Ausblickes, ohne physisch die Vertikale überwinden zu müssen. Technisch überzeugt das Projekt durch die seriöse Auseinandersetzung mit innovativen Bauweisen, z.B. Glas-Beton-Verbundbauweise, Vor-spann- und Klebetechnik.

A N e r k e N N u N g

Projekt Nr. 9climbing Wisdom€ 1.500,–

Betreuerteam:TU Graz, Fakultät für Bauingenieur- wissenschaften, o.Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Lutz SparowitzTU Graz, Fakultät für Architektur der TU-Graz, Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Trummer und Ass. Dipl.-Ing. Franz Forstlechner

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ProposalArchMedium proposes the design of a new build-ing, the Vienna House of Music. Knowing the im-portance of Vienna’s past and future, this project is destined to be primarily a common element that will alter the users´ perception of the park and its surroundings. The project should be the basic idea of a neighbourhood, as the young and visionary composer Evan Taylor is quoted in the film August Rush: „Music is all around us. All you have to do is listen“.

The plotThe project will be located at a key point of the city, both important for its history and for the role it has today. The plot is located within a park (Stadtpark) by Ringstraße, adjacent to the historic center. It´s rather difficult, granting a front view towards a small canal, two major avenues, and an opening to the park.

ProgramThe program should include both public service ar-eas for the city and the park, as well as private areas for teaching music.

Registration and EligibilityThe call is public and open to all undergraduate students, both from Architecture as well as from related degree programs. Postgraduate students, whose undergraduate degree is not older than 3 years, can also participate. Participants could be in-dividuals or a group, with a maximum of six mem-bers per team.

Prices• 1st Price2,000 €Project publication in TC Cuadernos magazineOne year subscription to Arquitectura Viva Proyec-tos magazineExhibition at the Architecture School of Barcelona ETSABPublication in architecture websites/blogs• 2nd Price600 €Project publication in TC Cuadernos magazineOne year subscription to Arquitectura Viva Proyec-tos magazineExhibition at the Architecture School of Barcelona ETSABPublication in architecture websites/blogs• 3rd Price400 €

V i e n n a H o u s e o f M u s i c . a n n o u n c e M e n t

Project publication in TC Cuadernos magazineOne year subscription to Arquitectura Viva Proyec-tos magazineExhibition at the Architecture School of Barcelona ETSABPublication in architecture websites/blogs• 10 Honourable MentionsExhibition at the Architecture School of Barcelona ETSABPublication in architecture websites/blogs

JuryThe jury will consist of: Josep M. Montaner, Jury’s President, Jordi Badía, Architect, Miquel Vidal Pla, Landscape Architect, Lluís Carne, Architect and Mu-sician, Laura Spinadel, Invited Architect.

CalendarDecember 16, 2010: Late registration period beginsJanuary 15, 2011: Late registration period endsJanuary 31, 2011: Deadline for proposals, question submitting period endsFebruary 14 to 20, 2011: Jury’s deliberation periodFebruary 27, 2011: Winners´ publication on ArchMedium´s website

Evaluation CriteriaThe projects will be evaluated on the following criteria (among others):• Presentation. Clearly express the main ideas of

the project and quality of the presentation.• Integration with the environment. Ability to re-

late to the urban and historical environment.• Architectural design of the proposal and its capa-

city to adapt to the program. Capacity to become an icon, what it represents for the city of Vienna.

Further Information http://en.archmedium.com/

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Dipl.-Ing. Reinhold PratschnerARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmverbundsysteme

Angesichts der Ankündigung der Regierung, erneut Fördermittel über mehrere Jahre für thermische Sanierung zur Verfügung zu stellen, freut es uns als Qualitätsgruppe Wärmedämmverbundsys-teme, dass die öffentliche Hand die Wichtigkeit der thermischen Sanierung von Gebäuden nicht nur erkennt, sondern auch signifikant unterstützt. Man muss nicht erst hehre Klimaziele anführen, an deren Erreichung Österreich insgesamt zu schei-tern droht – mit finanziellen Konsequenzen, die im Grunde zu keiner Verbesserung der Situation im Land beitragen. Ob diese Mittel woanders besser angelegt sind, lassen wir dahingestellt. Auf jeden Fall wird sich die Politik überlegen müssen, wie lange man eine umfassende Offensive in Sachen Klimaschutz noch hinausschieben kann, ohne Ge-fahr zu laufen, dass man sowohl technologisch als auch umweltpolitisch in die zweite Reihe abfällt.Mit der Verleihung des Ethouse Awards hat die Qua-litätsgruppe WDVS bereits vor 3 Jahren ein Signal gesetzt, das herausragende Sanierungsobjekte aus-zeichnet. Eine umfassende Sanierung von Gebäuden ist eine der wirkungsvollsten Maßnahmen, mit de-nen die Klimaziele der Europäischen Union erreicht werden können. Natürlich geht es umweltpolitisch nicht um Einzelmaßnahmen und es soll an dieser Stelle auch nicht behauptet werden, dass WDVS das Allheilmittel ist, um solche Ziele zu erreichen. Mit dem Ethouse Award soll aber eines sehr wohl aufge-zeigt werden, nämlich, dass hervorragende Gebäu-desanierungen in thermischer wie in architektoni-scher Hinsicht mittels WDVS möglich sind.Im Zusammenhang mit WDVS wird sehr gern von einem „Einpacken“ des Gebäudes gesprochen und auch davon, dass diese nach einer solchen „Behand-lung“ eine entsprechende Veränderung erfahren – oft zum Schlechteren. Das mag durchaus zutreffen, dennoch möge man nicht unterschätzen, dass in

jüngerer Zeit Sanierungen oft eine Komplettum-stellung auf eine andere Energieversorgung nebst weiteren Maßnahmen zur Ressourcenschonung be-deuten. Selbst wenn das Ergebnis in architektoni-scher Hinsicht nicht zu überzeugen vermag, stellen die Maßnahmen an sich einen Schritt in die richtige Richtung dar.Ist der Anspruch allerdings ein umfassender – und einen solchen verfolgt der Ethouse Award in seiner Grundlage – so ist auch das Resultat ein anderes und dieses Prädikat dürfen die Preisträger des diesjährigen Ethouse Awards absolut für sich in Anspruch nehmen. Nicht nur, dass die baulichen Maßnahmen überzeugen, auch die Wahl der Mittel und deren Einsatz rechtfertigen die Auszeichnung. Jedes Objekt für sich besitzt ein Potential, das kluge Planung erkannt und aufgegriffen hat mit dem Er-gebnis einer entscheidenden Verbesserung im Ver-gleich zum Ausgangszustand. Und das ist ein ent-scheidender Punkt – die Verbesserung ist an einem bestehenden Objekt vollzogen worden, es handelt sich nicht um einen Abriss und folgenden Neubau, in dem man die neuesten technischen Erkenntnisse einfließen lässt und verwirklicht. Das Erhalten der Substanz und deren Transformation in etwas Neu-artiges stellt ein wesentliches Qualitätskriterium für den Ethouse Award dar. Bei all den Lobliedern auf Architektur und Energie-einsparungen geht es letztlich aber um die Benut-zer dieser sanierten Gebäude und hier zeigt sich ein Phänomen, das vielleicht nicht messbar, aber dennoch den eigentlichen Wert repräsentiert: Die Qualität der Gebäude wurde ganz entschieden ge-steigert, und zwar in erster Linie für deren Benutzer. Diese Leistung anerkennt nicht nur die Qualitäts-gruppe WDVS, sondern auch die damit verbundene Industrie.Herzlichen Glückwunsch den Preisträgern!

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etHouse award 2010

a u s l o b e rARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmverbundsysteme, 1045 Wien

g e g e n s t a n d d e s w e t t b e w e r b e sDer ETHOUSE Award zeichnet jene mehrgeschoßigen Gebäude aus, die höchste Ansprüche an Energieeinsparung, Architektur und Ideenreichtum bei der Sanierung erfüllen. Erstmals konnten 2010 auch öffentliche Gebäude eingereicht werden.

a r t d e s w e t t b e w e r b e sOffener, österreichweiter Wettbewerb.

b e u r t e i l u n g s k r i t e r i e nTatsächliche Umsetzung der theoretisch möglichen Sanierungsmaßnahmen; Anteil an Innovationen; entscheidende Verbesserung der Gebäude durch architektonische Ansätze.

b e t e i l i g u n g14 Projekte

J u r yArch. Dipl.-Ing. Dr. Martin Treberspurg (Vorsitzender; Treberspurg und Partner Architekten ZT Wien), Dipl.-Ing. Dr. Christian Pöhn (MA 39, Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien), Arch. Dipl.-Ing. Dr. Renate Hammer MAS (Donau-Universität Krems), Dipl.-Ing. Markus Kaplan (BWM Architekten und Partner Wien Graz)

J u r i e r u n g4. November 2010

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Zur Ausschreibung:Grundlage der Ausschreibung für den Ethouse Award ist ein ganzheitlicher Ansatz bei Komplett-sanierungen von Wohnbauten und erstmals auch öffentlichen Gebäuden. Viele solche Objekte wei-sen entweder gar keine oder eine viel zu geringe Dämmung auf. Nur ein geringer Prozentsatz dieser Gebäude entspricht überhaupt heutigen Dämm-standards. Das führt nicht nur zu überhöhten Energiekosten im Betrieb, sondern bedeutet auch erhebliche Unzulänglichkeiten in der Nutzung.Der Ethouse Award bewertet vor allem die integ-rierte Planung aller Gewerke und das Setzen ziel-gerichteter Maßnahmen – auch in der Ausführung. Es ist wichtig, das Sanieren nicht ausschließlich auf die Gebäudehülle zu beschränken, sondern auch die Neugestaltung von Innenhöfen, die Optimierung des Innenraums, das Anlegen von Kinderspielplät-zen und ähnliche Maßnahmen mit einzubeziehen.

Beurteilung:Die Entscheidungsfindung der Jury war nicht ein-fach, denn sowohl der ästhetische Anspruch als auch die energetische Verbesserung waren zu be-werten, und es kam zu durchaus spannenden Dis-kussionen. Schlussendlich einigte sich die Jury auf drei Objekte ohne Reihung.

Projekt Volksschule Lind ob Velden:Die Volksschule samt Turnsaal in Lind ob Velden, ein Altbau, der zuletzt in den 1960er Jahren erweitert wurde, war ein stark sanierungsbedürftiges Ge-bäude mit einem hohen Energieverbrauch (Energie-kennzahl 115 kWh/(m2a)). Auch das architektonische Erscheinungsbild des Gebäudes war unbefriedi-gend und hat die bereits erwähnten Mängel deut-lich gezeigt. Dem Architektenteam Arch + More ZT GmbH ist es gelungen, nicht nur die Energieeffizienz um 108

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kWh/(m2a) zu verbessern und somit den Energie-bedarf um 94 % zu reduzieren, sondern auch die ar-chitektonische Gestaltung maximal zu verbessern. Verglichen mit allen eingereichten Projekten liegt diese Schulsanierung im Bezug auf die thermische Verbesserung im Spitzenfeld an dritter Stelle. Daher war es für die Jury, die das beste Projekt sowohl in Bezug auf thermische Verbesserung als auch auf architektonische Qualität gesucht hat, eindeutig diesem Projekt den Siegerpreis in der Kategorie für öffentliche Gebäude zu geben. Auch 2009 wurde ein Sonderpreis für eine Schulsanierung auf Passiv-hausstandard in Linz prämiert – mit ein Grund die-ses Jahr erstmals diese Kategorie neu einzuführen. Gerade Schulen in Passivhausbauweise sind nicht nur aus Gründen der Energieeffizienz, sondern vor allem aus pädagogischen Gründen sehr wichtig. In Schulklassen mit vielen SchülerInnen steigt bereits nach 20 Minuten der CO2-Pegel so stark an, dass aus Sauerstoffmangel die Aufmerksamkeit merkbar sinkt. Eine CO2-gesteuerte Lüftungsanlage garan-tiert hier stetig eine ausreichende Frischluftversor-gung, sodass es zu keinen Ermüdungserscheinun-gen auf Grund mangelnder Luftqualität kommen kann. Zusätzlich wird den SchülerInnen schon im Kindesalter ein schonender Umgang mit Ressour-cen durch die sanierte Volksschule näher gebracht. Das Architektenteam Arch + More ZT GmbH hat bereits des öfteren durch besonders gelungene Sanierungsprojekte in Fachkreisen Beachtung ge-funden und dieses Mal wieder eindrucksvoll seine Kompetenz als verdienter Sieger gezeigt.

Projekt Neubergenstr. 3b, 1230 Wien:Das „abgeräumte“ Gründerzeithaus in der Neuber-genstraße 3b liegt im 15. Wiener Gemeindebezirk in einer wenig attraktiven Wohngegend. Durch den Einsatz und die Risikobereitschaft des privaten Bauträgers Ulreich GmbH ist es gelungen mit dem Planungsteam Gassner und Partner ein architekto-nisch hervorragendes Gebäude mit interessantem Dachbodenausbau zu realisieren. Der Einsatz von Holz und Edelputz, der auch über dem Vollwärme-schutz eine lebendig strukturierte Oberfläche eines

historischen Gebäudes wiedergibt, und anderer hochwertiger Materialien vermitteln den Eindruck eines „Wohlfühlhauses“. Auch in Bezug auf die Energieeffizienz und thermi-sche Verbesserung liegt dieses Haus mit einer Ener-giekennzahl von 37,87 kWh/(m2a) bzw. 29,64 kWh/(m2a) für den ausgebauten Dachboden im Spitzen-feld für Sanierungen im Gründerzeitbestand. Be-sonders hervorzuheben ist die positive Wirkung, die von diesem Gebäude mit hochwertiger Wohnquali-tät auf die gesamte Umgebung ausgestrahlt wird. Gassner & Partner hat mit thermischen Sanierun-gen von Gründerzeithäusern bereits mit dem zwei-ten Platz im Vorjahr für die Grundsteingasse 42 in 1160 Wien und 2008 mit dem ersten Platz der März-straße 113 in 1150 Wien (Ulreich Bauträger GmbH) bewiesen, dass sich stetes Engagement auszahlt.

Projekt Stenografeng. 4, 1230 Wien:Die Wohnhausanlage Stenografengasse 4 aus dem Jahr 1977 war damals ein bemerkenswertes Ge-bäude mit hohem architektonischem Wert. Diese Gestaltungsqualität wird unter anderem durch eine eigenwillige Gebäudeform mit anspruchsvoller De-tailausbildung erreicht. Da das Gebäude einen der Zeit entsprechend hohen Energieverbrauch von bis zu 121,53 kWh/(m2a) aufwies, war eine thermische Sanierung notwendig. Der Arbeitsgruppe Gebäudesanierung der Genos-senschaft Wien Süd von Hr. Ing. Horst Eisenmenger und dem Projektleiter Hr. DI Gerald Batelka ist es gelungen, hier die thermische Qualität wesentlich anzuheben und gleichzeitig das architektonische Erscheinungsbild in der gesamten Qualität beizu-behalten. Es kommt hier nicht, wie so oft, bei Ge-bäudesanierungen zu einer Beeinträchtigung der Architektur. Die Wien Süd als größte österreichische Wohnbau-genossenschaft ist auch gerade im Sanierungsbe-reich vorbildhaft und hat dies eindrucksvoll mit dem Sonderpreis 2008 für die thermische Sanie-rung der denkmalgeschützten Arbeiterwohnsied-lung „Tschechenring“ in Felixdorf bewiesen.

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9220 Velden

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kategorie Öffentliche gebäude

Volksschule lind ob Velden

Projektverantwortlicher: Arch. Gerhard Kopeinig

Fotos: Walter Luttenberger blende16

Schnitt

Erdgeschoß

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1050 wien

E T H O U S E A w A r d

kategorie wohnbau

neubergenstr. 3b, 1150 wien

Projektverantwortlicher:Robert Gassner

Fotos: Ulreich Bauträger GmbH

Erdgeschoß Dachgeschoß

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1230 wien

S O n d E r p r E i S

kategorie wohnbau

wohnhausanlage stenografeng. 4, 1230 wien

Projektverantwortlicher:Gerald Batelka

Projektleiter:Horst Eisenmenger

Fotos: Tina Gräven

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Der Verband Österreichischer Ziegelwerke (VÖZ) schreibt in Kooperation mit Wienerberger Öster-reich und Tondach Gleinstätten den austrian brick and roof award (abara) 11/12 aus. Der Wettbewerb möchte aufzeigen, wie attraktiv, spannend und viel-seitig sich moderne Ziegel-Architektur heute in Ös-terreich präsentiert und beispielgebende Ziegelar-chitektur – moderne Neubauten sowie zeitgemäße Zubauten und interessante Sanierungsprojekte – entsprechend würdigen. Gesucht sind Projekte, die sich mit dem Potenzial des Ziegels in seinen vielfäl-tigen Eigenschaften und Funktionen beschäftigen. Projekte, die klar machen, was mit dem innovativen Baustoff Ziegel heute alles möglich ist.

Kategorien• Wohnbau kleinvolumig (Einfamilienhaus,

Zweifamilienhaus)• Wohnbau großvolumig (Reihenhaus,

Mehrfamilienhaus)• Nicht-Wohnbau (Bürobau, Schule, Kindergarten,

Studentenheim, Krankenhaus, Industriebau, Kirche etc.)

• Steildach mit Tondachziegel (Wohnbau und Nicht-Wohnbau)

Kriterien• Ein maßgeblicher Teil des Projektes muss aus

Ziegel bestehen (Hintermauerziegel, Sichtziegel und/oder Tondachziegel).

• Fertigstellungsdatum für das Projekt ist das Jahr 2007 oder später.

• Eingereicht werden können Neubauten, Zubauten und architektonisch interessante Sanierungen.

TeilnahmeberechtigungTeilnahmeberechtigt sind: Architekten, Planer; Bauherren, Bauträger; Baumeister, Baufirmen. Jeder Beteiligte eines Projektes kann im Einvernehmen mit den anderen Projektbeteiligten die Einreichung vornehmen. Von ein und derselben Person können auch mehrere Projekte eingereicht werden.

EinreichungsunterlagenErforderlich sind sorgfältig erarbeitete Einrei-chungsunterlagen mit mindestens drei Fotos (möglichst von verschiedenen Standorten) und ausreichend Information, damit die Fachjury ihre Entscheidungen auf fundierter Basis treffen kann (z.B. bautechnische Lösungen, Art der Ziegel und Verwendung, Innovationen, Energiekonzept, wirt-schaftliches Konzept, städtebauliches Umfeld etc.).

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JuryJudith Eiblmayr (Architektin, Architekturkritikerin), Roland Gnaiger (Architekt, Universitätsprofessor), Winfried Kallinger (Kallco Bauträger GmbH), Ger-hard Koch (Verband Österreichischer Ziegelwerke), Martin Olbrich (Tondach Gleinstätten), Christian Weinhapl (Wienerberger Österreich)

PreiseIn jeder der vier Kategorien wird von der Fachjury ein Sieger gekürt. Das Preisgeld je Kategorie/für jeden Sieger beträgt jeweils € 2.000,–.

EinreichterminAlle für die Einreichung erforderlichen Unterlagen – sowie zusätzlich auch eine entsprechend beschrif-tete CD mit sämtlichen Einreichungsunterlagen – sind bis spätestens 11. April 2011 (Poststempel) per Post zu senden. Eine (fristgerechte) Abgabe vor Ort ist möglich.

EinreichadresseVerband Österreichischer ZiegelwerkeWienerbergstraße 111100 WienKennwort: „austrian brick and roof award 11/12“

Die Fachjury wird voraussichtlich im Mai 2011 zusammentreten.Die Preisverleihung erfolgt im Herbst 2011 im Zuge einer feierlichen Veranstaltung.

BRICK AWARD ´12

Der internationale brick award wird von der Wie-nerberger AG alle zwei Jahre ausgeschrieben und zeichnet die besten Ziegelbauprojekte aus, die eu-ropa- bzw. weltweit in den letzten Jahren errichtet wurden. Zusätzlich zu den österreichischen Siegern je Kategorie wird die Fachjury noch weitere sechs österreichische Projekte auswählen, die zum inter-nationalen Wettbewerb eingereicht werden.Eine hochrangige Jury, bestehend aus Architekten und Architekturkritikern aus ganz Europa, wird den internationalen Award vergeben. Die Preisträger so-wie weitere, besonders interessante Einreichungen auf internationaler Ebene werden in einem Buch des Callwey Verlages präsentiert.

Weitere InformationenVerband Österreichischer Ziegelwerke (VÖZ)Dipl.-Ing. Norbert PrommerT: 01/587 33 [email protected]

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Die Meidlinger Hauptstraße zählt ohne Zweifel zu den beliebtesten Einkaufsstraßen Wiens, wobei sie neben der infrastrukturellen Versorgung des Be-zirks auch die wichtige Funktion eines viel genutz-ten Aufenthaltsraumes erfüllt. Gründe dafür sind einerseits die Konzeption der Straße als Fußgän-gerzone wie auch die durch markante Rücksprünge der Gebäudeflucht entstandenen so genannten „Platzln“, die als Aufenthaltsbereiche dienen. Die Meidlinger Hauptstraße ist ein Ort zum Einkaufen, Flanieren, Treffen und Verweilen und kommt mit ihrem vielfältigen Angebot den Ansprüchen hete-rogener NutzerInnengruppen entgegen.

Die Notwendigkeit einer Sanierung des Belags der Fußgängerzone gab Anlass für einen 2010 EU-weit ausgeschriebenen Wettbewerb zur Neugestaltung der Meidlinger Hauptstraße. Ausgehend von den o.a. vielfältigen Funktionen der Freiräume der Meidlinger Hauptstraße wurde der Wettbewerb als Pilotprojekt konzipiert und es wurden im Vorfeld zwei umfangreiche Studien beauftragt: Neben einer von Dr. Friedrich Stöferle (SOREF) erstellten Geschäftsstraßenstudie wurde auch eine vom Büro

V o r w o r t

MA19 – Architektur und StadtgestaltungDezernat Gestaltung Öffentlicher Raum

tilia in Zusammenarbeit mit dem FH Campus Wien – Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit GmbH verfasste detaillierte sozialräumliche Analyse der Bewohner- und Nutzungsstrukturen durchgeführt und dadurch Anforderungen an die zukünftige Ge-staltung ermittelt. Die beiden Studien dienten als Ausgangspunkte für die Formulierung der Wettbe-werbsaufgabe und als wesentliche Entscheidungs-grundlagen für das interdisziplinär zusammenge-setzte Preisgericht.

Auf den folgenden Seiten der Dokumentation werden die prämierten Projekte des Gestaltungs-wettbewerbs vorgestellt und so der Bogen von der Wettbewerbsausschreibung zum Wettbewerbser-gebnis gespannt.Das gekürte Siegerprojekt des Hamburger Land-schaftsarchitekturbüros WES & Partner Internati-onal GmbH erfüllt in hohem Ausmaß die Anforde-rungen der Wettbewerbsausschreibung und ver-spricht neben der Stärkung der Bestandsqualitäten auch die Attraktivierung des Erscheinungsbildes der Meidlinger Hauptstraße.

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gestaltung fußgängerzone Meidlinger hauptstraße, wien 12

a u s l o b e r i nStadt Wien, vertreten durch die MA 19 – Architektur und Stadtgestaltung, 1120 Wien und MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau, 1171 Wien

V e r f a h r e n s o r g a n i s a t i o n , b e r a t e r u n d V o r p r ü f e rDipl.-Ing. Thomas Proksch, Land in Sicht – Büro für Landschaftsplanung, 1030 Wien

g e g e n s t a n d d e s w e t t b e w e r b e sErlangung eines Gestaltungskonzeptes für die Meidlinger Hauptstraße zwischen der Eichenstraße im Süden und der Schönbrunner Straße im Norden. Der ca. 38.000 m2 große Planungsraum umfasst auch unmittelbar anschließende Flächen einmündender Straßen und Gassen.

a r t d e s w e t t b e w e r b e sAnonymer, EU-weit offener, einstufiger Realisierungswettbewerb für den Oberschwellenbereich mit anschließendem Verhandlungsverfahren.

b e u r t e i l u n g s k r i t e r i e nKohärente Lösung der Gesamtheit der Gestaltungsaufgabe unter besonderer Berücksichtigung der sozialräumlichen Qualitäten; städtebauliche und architektonische Lösung; funktionelle Lösung (Organisation, Wegeführung, Straßenbau); Ökonomie – Einhaltung des Kostenrahmens.

b e t e i l i g u n g22 Projekte

p r e i s g e r i c h t s s i t z u n g9. September 2010

p r e i s g e r i c h tMag.arch. Dietmar Steiner (Vorsitzender; Direktor Az W), Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Sabine Pollak (stv. Vorsitzende; Abt. Architektur/Urbanistik – Kunstuniversität Linz), Dipl.-Ing. Franz Kobermaier (Schriftführer; Leiter MA 19), Dipl.-Ing. Bernhard Engleder (stv. Schriftführer; Leiter MA 28), Dipl.-Ing. Karl Grimm (Landschaftsplaner), Dipl.-Ing. Andrea Breitfuss (Stadtplanerin und Soziologin), Dipl.-Ing. Rudolf Schicker (StR für Stadtentwicklung u. Verkehr), SR Dipl.-Ing. Eva Kail (MD-BD), Ing. Alfred Theuermann (BV 12. Bezirk), KR Ernst Tobola (Verein „Einkauf in Meidling“), Dipl.-Ing. Hans Hinterholzer (Gebietsbetreuung Stadterneuerung 12)

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Beurteilung: Am Sitzungsbeginn steht eine kurze Erläuterung bezüglich Inhalt und Gliederung des Vorprüfbe-richts. Es wird darauf hingewiesen, dass einer-seits seitens des Wettbewerbsbüros eine an den Kriterien der Ausschreibung orientierte Vorprü-fung vorgenommen und dokumentiert wurde, andererseits – wie in der Wettbewerbsauslobung vorgeschrieben – FachexpertInnen folgender Dienststellen bzw. Institutionen zur Abgabe einer Stellungnahme im Zuge der Vorprüfung eingeladen wurden: VerfasserInnen „Sozialraumanalyse Meid-linger Hauptstraße“ (Dipl.-Ing. Heide Studer, tilia Technisches Büro für Landschaftsplanung / Mag. Christoph Stoik, FH Campus Wien – Kompetenzzen-trum für Soziale Arbeit), Wirtschaftskammer Wien / Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik, MA 28 Straßenverwaltung und Straßenbau, MA 33 Wien Leuchtet, MA 42 Wiener Stadtgärten, MA 46 Verkehrsorganisation und technische Verkehrsan-gelegenheiten, MA 46 – Fußgängerkoordinatorin der Stadt Wien Dipl. Ing. Gabriele Steinbach. Im Zuge dieses Informationsrundgangs werden die

gestaltung fußgängerzone Meidlinger hauptstraße, wien 12

Ergebnisse der Vorprüfung seitens der Berater der Ausloberin für jedes Projekt kurz referiert.Im ersten Jurydurchgang werden vor dem Hin-tergrund der Beurteilungskriterien gemäß Aus-schreibung jene Projekte ausgeschieden, für deren Ausscheiden seitens des Preisgerichts mit weniger als 2 Gegenstimmen votiert wird. Folgende Pro-jekte scheiden aus: 1 (1:10), 2 (0:11), 4 (0:11), 7 (0:11), 8 (1:10), 11 (0:11), 12 (0:11), 13 (0:11), 15 (0:11), 18 (1:10), 20 (0:11) und 22 (0:11). Als Ergebnis des ersten Ju-rydurchgangs bleiben folgende Projekte weiter im Verfahren: 3 (2:9), 5 (7:4), 6 (7:4), 9 (9:2), 10 (2:9), 14 (3:8), 16 (4:7), 17 (7:4), 19 (6:5) und 21 (5:6). Die ausge-schiedenen Projekte werden durch das Preisgericht beschrieben.Im zweiten Jurydurchgang wird eine vertiefende Betrachtung der einzelnen Wettbewerbsbeiträge hinsichtlich der Beurteilungskriterien gemäß Aus-schreibung vorgenommen. Aufgrund einer verglei-chenden Betrachtung der einzelnen Projektansätze sowie auch gegebener Entwicklungspotenziale in Hinblick auf die Projektumsetzung werden seitens des Preisgerichtes folgende Entscheidungen ge-

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troffen: Die Projekte 3 (0:11), 10 (0:11), 14 (1:10) und 16 (1:10) scheiden aus und werden im Anschluss daran beschrieben. Dem Antrag, die Projekte 9 und 17 für einen Preisrang vorzusehen, wird mit 11:0 zugestimmt. Dem Antrag, den Projekten 5, 6, 19 und 21 zumindest einen Anerkennungspreis zuzuerken-nen, wird ebenfalls 11:0 zugestimmt. Ziel des dritten Jurydurchgangs ist die Festlegung der Preisränge / Anerkennungspreise: Die drei gleichrangigen Anerkennungspreise werden mit 11:0 festgelegt und an die Projekte 5, 19 und 21 ver-geben. Projekt 6 wird mit 9:2 der 3. Preis zuerkannt, Projekt 17 mit 11:0 der 2. Preis. Projekt 9 erhält mit 11:0 den 1. Preis

Empfehlung des Preisgerichtes:Das Preisgericht empfiehlt den Ausloberinnen, die VerfasserIn des Projekts 9 mit der weiterführenden Planung „Gestaltung Fußgängerzone Meidlinger Hauptstraße“ zu beauftragen. Hinsichtlich der Um-setzung des Siegerprojektes spricht das Preisgericht folgende Empfehlungen aus: Die Ausbildung bzw. Situierung des vorgesehenen Wasserbeckens in der Mitte des Meidlinger Platzls ist in Hinblick auf die temporären Veranstaltungsfunktionen des Ortes zu überdenken. Zudem sind im Norden des Meidlin-ger Platzls zwei im dargelegten Konzept fehlende Bestandsbäume jedenfalls zu erhalten. Die Reali-sierung der „Baumdächer“ in der dargelegten Form mittels geeigneter Formgehölze wird seitens der Jury jedenfalls empfohlen.Hinsichtlich einer allfälligen Umsetzung des Projek-tes 17 spricht das Preisgericht folgende Empfehlun-gen aus: Die dargelegte Flugdachsituation im Be-reich des Meidlinger Platzls ist im Zusammenhang mit den temporären Veranstaltungsfunktionen des Ortes, wie auch dem erforderlichen Raum für be-nachbarte Schanigärten hinsichtlich Raumfigur und Dimensionierung, zu überdenken. Die grundsätzlich begrüßenswerte Vielfalt an Gestaltungselemen-ten ist vor einer allfälligen Realisierung nochmals hinsichtlich ihrer gestalterischen wie funktionalen Angemessenheit zu prüfen und gegebenenfalls tendenziell zurückzunehmen. Die angebotenen Stellplätze im Süden der Meidlinger Hauptstraße sind aus funktionaler Sicht an die östliche Straßen-randseite zu verlegen.

Projektbeschreibung:Projekt 5 / Anerkennungspreis:Während das Projekt durch gut durchdachte und differenzierte NutzerInnenangebote, klare Zonie-rungen wie auch unter anderem durch die Berück-sichtigung relevanter Umgebungsbezüge besticht, können die dargelegten Gestaltungslösungen und -details nicht restlos überzeugen.

Projekt 19 / Anerkennungspreis:Während die Einlösung der programmatisch darge-legten hohen sozialräumlichen Ansprüche nur teil-weise auch im Entwurf entsprechend konsequent behandelt werden bzw. ablesbar sind, stellen eine solide Belagslösung und die robuste Möblierung wesentliche Projektqualitäten dar. Anzumerken ist

des Weiteren, dass die Zufahrt von der Eichenstraße in die Meidlinger Hauptstraße niveaufrei darge-stellt wird, in dieser Art aber nicht umsetzbar ist. Die geforderten Gehsteigverbreiterungen werden nicht planlich, sondern lediglich textlich behandelt.

Projekt 21 / Anerkennungspreis:Zu würdigen ist der hohe gestalterische Anspruch des Projektes. Das deutliche gestalterische State-ment geht allerdings mit einem vergleichsweise eingeschränkten Gebrauchswert der Sitz- und Aufenthaltsbereiche einher so wie auch so manche konstruktive Anforderungen noch nicht befriedi-gend gelöst wurden (z.B. Entwässerung, unpräzise Angaben zur Belagstypologie).

Projekt 6 / 3. Preis:Während die dargelegte Zonierung und das klare Absetzen von Ruhe- und Bewegungszonen wie auch die örtlichen Schwerpunktsetzungen hinsicht-lich differenzierter Treff- und Aufenthaltsbereiche grundsätzlich positiv gesehen werden, werden die topographischen Interventionen in Art und Ausmaß vor dem Hintergrund der zu gewährleis-tenden Barrierefreiheit ambivalent gesehen. Die innovative Belagstypologie (Asphaltmastix mit be-sonderer Oberflächenbehandlung) wird einerseits aus gestalterischer Sicht begrüßt, andererseits aus funktionaler straßenbautechnischer Sicht insbe-sondere hinsichtlich des hohen Herstellungs- wie Erhaltungsaufwands problematisiert.

Projekt 17 / 2. Preis:Der Würdigung des klaren gestalterischen State-ments im Bereich des Meidlinger Platzls (Raum-abschluss über identitätsstiftende Mauer- und Flugdachkonstruktion) stehen Bedenken hin-sichtlich einer ausreichenden Größe des Ortes als optionalem Veranstaltungsraum gegenüber. Eine besondere Qualität des Projektes stellen die vielfäl-tigen, örtlich und hinsichtlich der unterschiedlichen NutzerInnengruppen differenzierten Möblierungs-varianten dar. Auch Möglichkeiten für wegbe-gleitendes Spiel werden angeboten. Der in Form einer Brückenkonstruktion über die Parkfläche des Theresienbades vorgeschlagene Lückenschluss des Radweges erscheint nicht realisierbar.

Projekt 9 / 1. Preis:Hinsichtlich der spezifischen NutzerInnenangebote reflektiert das ggst. Projekt in hohem Maß die Er-gebnisse der vorliegenden Sozialraumanalyse und der daraus abgeleiteten Ziele für den Betrachtungs-raum. Die bestehenden vielfältigen Funktionen der Meidlinger Hauptstraße als Einkaufsstraße einer-seits und als hochwertiger öffentlicher Freiraum mit einer Vielfalt von Aufenthaltsnischen für die wohnansässige Bevölkerung andererseits werden nicht nur berücksichtigt, sondern auch durch örtlich differenzierte Möblierungselemente – orientiert an den Bedürfnissen der einzelnen NutzerInnengrup-pen – subtil gestärkt. Ambivalent wird lediglich das Wasserbecken im Zentrum des Meidlinger Platzls gesehen, da dieses ein Hindernis für die optionale

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Platznutzung als Veranstaltungsraum darstellen könnte. Das Projekt zeichnet sich durch durch-dachte konstruktive Lösungen aus, ist gut baubar und im vorgegebenen Kostenrahmen realisierbar.

Verfasserliste:Projekt 1: Arch. DI Andreas Hawlik, 1170 Wien, hut-terreimann Landschaftsarchitektur D-10965 Berlin, DI Erich Lust, 1040 Wien; MitarbeiterInnen: DI Anja Schier, Lynn Hennies, DI Bernhard Steiner, DI Peter Zwölfer, DI Stanislav Dobos • Projekt 2: Arch. DI Dieter Wallmann, 1040 Wien, Beitl Ziviltechniker GmbH für Landschaftsplanung, 1040 Wien, Fröhlich & Locher und Partner ZT GmbH, 1070 Wien; Mitar-beiterInnen: Klemens Höglinger, Ing. Harald Exner, DI Katharina Tremmel, DI Eva Schmall, DI Christine Rumetshofer • Projekt 3: Idealice Landschaftsarchi-tektur DI Alice Größinger, 1080 Wien, DI Margarete Salzer, 1030 Wien, Verkehrsplanung: Käfer GmbH DI Andreas Käfer, 1060 Wien; MitarbeiterInnen: DI Korbinian Lechner, Mag.arch Robert Größinger, Ing. Thomas Rastak, Manuel Reischl, Mag. Alexander Kuhn, DI Martin Pflergerl • Projekt 4: Popovic Archi-tekten Arch. DI Nenad Popovic DI Bauwesen Johann Forsthuber, D-73033 Göppingen; MitarbeiterInnen: DI Arch. Gerhard Luckner, DI Arch. Thomas Esslinger, Bachelor of Architecture Jason Bergeron • Projekt 5: Landschaftsarchitektur Gerhard Rennhofer DI Gerhard Rennhofer, 1120 Wien, Zemler & Raunicher Zivilingenieure für Bauwesen ZT GmbH, 1020 Wien; MitarbeiterInnen: Cand DI Srdan Ivkovic, in Zusam-menarbeit mit Büropartner: DI Stefan Schmidt, DI Hannes Batik • Projekt 6: Winkler Landschaftsar-chitektur, Ingenieurbüro DI Andreas Winkler 9871 Seeboden, ZT Büro Kohlmaier DI Karl Kohlmaier, 9871 Seeboden, Externer Fachberater DI Thomas Traschitzker, Tiefbau; MitarbeiterInnen: Büro Wink-ler Landschaftaftsarchitektur Johannes Wirnsber-ger, Julia Wirnsberger • Projekt 7: Arch. DI Bernd Stanzel, 1070 Wien, DI Robert Gasser, 1070 Wien; MitarbeiterInnen: Cand.Arch. Angelika Frank, DI Heimo Frisch, Anna Kaltenböck, Mag.arch Paul Ad-rian Schulz, DI Bernd Stanzel, Julia Stanzel • Projekt 8: Arch. DI Rudolf Prohazka, 1010 Wien, DI Alexander Katzkow & Partner GmbH, 1030 Wien; Mitarbeiter: DI Kurt Ströhle, Konsulent für Straßenbau • Projekt 9: WES International GmbH Schatz – Betz – Kaschke – Wehberg-Krafft, Landscape Architects, D-22303 Hamburg, DI Kurt Traxler Zivilingenieur für Bauwe-sen, 3500 Krems-Senftenberg; MitarbeiterInnen: Tim C. Kraus, Henriette Henning, Stefan Prifling, Dennis Ziegert • Projekt 10: Kirsch ZT GmbH, 1010 Wien, FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH, 1140 Wien; MitarbeiterInnen: DI Hannah Feigl, DI Stefa-nie Meyer, Gernot Schönauer / ZOOM VP (Visuali-sierung), Konsulent Lichtplanung: Podpod design, 1180 Wien • Projekt 11: Arch.DI Roland Basista, 1070 Wien, DI Ortfried Friedreich, 1040 Wien; Mitarbei-terInnen: Angelika Franke, Birgit Hackel, Liliana Negrila, Florent Souly • Projekt 12: S+P Architekten ZT GmbH, 1060 Wien, DI Ewald Pachler, 1120 Wien; MitarbeiterInnen: DI (FH) Tobias Klaubert, Gabriele Kohlmaier • Projekt 13: One room Architekten DI Karl Meinhart, DI Georg Huber, 5020 Salzburg, Dr.

Karl Heinz Wagner, 1070 Wien; MitarbeiterInnen: Arch. DI Barbara Linsberger • Projekt 14: Neustädter / Mramor Architekten, 1040 Wien, DI Peter Schalla-schek 9020 Klagenfurt; MitarbeiterInnen: Arch. DI Roman Mramor, Arch. DI Martin Knoglinger, Arch. DI Rolf Neustädter • Projekt 15: ICNL Architektur ZT GmbH, 1050 Wien, Hnik Generalplanungst_TecH-NIK ZT GmbH, 1230 Wien; MitarbeiterInnen: Nerma Linsberger, Christoph Weber, Adnan Balic, Stjepan Mehler, Robert Hnik • Projekt 16: Gerner°gerner plus Arch. DI Andreas Gerner ZT GmbH, 1060 Wien, Vasko + Partner Ingenieure ZT GmbH, 1190 Wien; MitarbeiterInnen: Oliver Gerner, Gerd Kaneider, Noemi Freiling • Projekt 17: Arch. Mmag. Sonja Gas-parin & Arch. Mag. Beny Meier, 9500 Villach, Nast consulting ZT GmbH DI Dr. Friedrich Nadler, 1070 Wien; MitarbeiterInnen: Herwig Stotz, Konsulen-tInnen: Martin Klingler (Lichttechnik), DI Jakob Fina (Landschaftsplanung), Beyer.co.at.images (Schau-bilder) • Projekt 18: Expander Architekten ZT GmbH, 1100 Wien, Brusatti GmbH, 1040 Wien; Mitarbeite-rInnen: DI Jennifer Bartl, DI Johannes Feichtinger, DI Erik Lampalzer, DI Petra Schmidt • Projekt 19: DI Carla Lo, 1030 Wien, RWT Plus ZT GmbH, 1010 Wien; MitarbeiterInnen: DI Hannes Gröblacher, DI Tanja Marben, DI Wilfried Krammer, Laura Scherer • Pro-jekt 20: Heri&Salli Arch. DI Heribert Wolfmayr, 1060 Wien, Bollinger-Grohmann-Schneider ZT GmbH, 1010 Wien; MitarbeiterInnen: Melanie Poither, Jaksa Nikodijevic • Projekt 21: grundstein Arch. DI Michael Wildmann, 1070 Wien, Bauchplan ).( landschaftsar-chitektur und urbanismus / Baldauf-Otto-Okresek GBR, D-80798 München, Rosinak und Partner ZT GmbH, 1050 Wien; MitarbeiterInnen: Irene Prieler, Daniel Trescher, Susanne Baume, Christoph J. Virgl (Konsulent sozialer Raum), Rupert Halbartschlager, Tina Roj, Felix Schiefelbein, Silvia Kobel, Oliver Wurz • Projekt 22: ARGE Yesdesign Landscapes / ex.it-architektur LArch DI Dominik Scheuch / Arch. DI Sebastian Schmid, 1020 Wien, Acht.Ziviltechniker GmbH DI Peter Spreitzer, 1130 Wien; Mitarbeite-rInnen: Claudia Feierfeil, Monika Rizzi Rycerz, DDI Rudolf Brandstötter

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Mitarbeit:Tim C. Kraus, Henriette Henning, Stefan Prifling, Dennis Ziegert

1 . P r e i s

projekt nr. 9 € 20.000,–

w e s i n t e r n a t i o n a l s c h a t z – b e t z – k a s c h k e – w e h b e r g - k r a f f t / k u r t t r a x l e r

d-22303 hamburg / 3500 krems-senftenberg

Meidlinger Platzl Straßenniveau Süd

Perspektive Meidlinger Platzl

Längsschnitt Meidlinger Hauptstraße im Bereich Sechtergasse

Perspektive Meidlinger Hauptstraße – Blick Richtung SüdenSitzbank mit Variationen der Rücklehne Sessel

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Mitarbeit:Herwig Stotz

Konsulenten: Martin Klingler (Lichttechnik)Jakob Fina (Landschaftsplanung)Beyer.co.at.images (Schaubilder)

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9500 Villach / 1070 wien

2 . P r e i s

projekt nr. 17€ 15.000,–

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Mitarbeit: Johannes Wirnsberger, Julia Wirnsberger (Büro Winkler)

Externer Fachberater:Thomas Traschitzker, Tiefbau

3 . P r e i s

projekt nr. 6 € 10.000,–

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9871 seeboden

Meidlinger Platzl

Schnittansicht Bank Austria Platz

Platz Arcadia und Eichenstaße

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Mitarbeit:Srdan Ivkovic, in Zusammenarbeit mit Büropartner: Stefan Schmidt, Hannes Batik

A n e r k e n n u n g s P r e i s

projekt nr. 5 € 5.000,–

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1120 / 1020 wien

Meidlinger Platzl

Perspektive Spielinseln

Spielinseln und Wasserbecken

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Mitarbeit: Hannes Gröblacher, Tanja Marben, Wilfried Krammer, Laura Scherer

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1030 / 1010 wien

A n e r k e n n u n g s P r e i s

projekt nr. 19 € 5.000,–

Meidlinger Platzl

Doppelsitzbank

Pflanztröge und Trinkbrunnen

Auffaltung Bodenbelag und wegbegleitendes Spiel

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Mitarbeit:Irene Prieler, Daniel Trescher, Susanne Baume, Christoph J. Virgl (Konsulent sozialer Raum), Rupert Halbartschlager, Tina Roj, Felix Schiefelbein, Silvia Kobel, Oliver Wurz

A n e r k e n n u n g s P r e i s

projekt nr. 21 € 5.000,–

g r u n d s t e i n a r c h i t e k t M i c h a e l w i l d M a n n / b a u c h p l a n / r o s i n a k u n d p a r t n e r

1070 wien / d- 80798 München / 1050 wien

Meidlinger Platzl

WasseranschlussTrinkbrunnen

Lichtlehneöffentl. Steckdose

freier Internetzugang

Abfallsammler

Beleuchtung

Ebene Aufstellung

Höhere und niedere Höhen in der Neigung bieten unterschiedlichen Anforderungen Raum

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Sehr geehrte Leserin,sehr geehrter Leser!

Die Wiener Spitäler werden umfassend moderni-siert, die Umsetzung des Wiener Spitalskonzepts gewinnt an Fahrt. So geht es etwa mit dem Bau des Krankenhauses Nord voran. Die ersten Fortschritte bei der Errichtung des Krankenhauses Nord in Floridsdorf werden sichtbar, die Bagger sind längst aufgefahren. Die Abbrucharbeiten an den ehema-ligen ÖBB-Hallen sind seit Mitte Oktober voll im Gange und verlaufen plangemäß. Nach deren Ab-schluss im Frühsommer 2011 geht es weiter mit der Baugrubensicherung, dem Aushub der Baugrube und der Dekontamination.

Das Krankenhaus Nord bringt in jeder Beziehung frischen Wind. Modernste Betriebsstrukturen, kurze Wege und MitarbeiterInnen, die alle in ihren jewei-ligen Arbeitsbereichen auf größtmögliche Effizienz und Effektivität achten – so wird das Krankenhaus Nord zum Modell für Spitäler der Zukunft.

Massive Bautätigkeit gibt es an vielen Spitalsstand-orten in Wien. So wird aktuell u.a. der neue Wirt-schaftshof auf dem Gelände des Kaiser-Franz-Josef-Spitals gebaut. Hier werden künftig sämtliche Ver- und Entsorgungsbereiche, das Abfallmanagement, das neue Sterilisations-Aufbereitungszentrum Süd sowie die Apothekenpartnerschaft Süd unter einem Dach vereint. Durch die Modernisierung werden wesentliche Qualitäts- und Effizienzsteigerungen erreicht.

F r i s c h e r W i N d F ü r d i e W i e N e r s P i t ä l e r

Gleich nebenan, auch auf den Gründen des Favo-ritner Spitals, wird ab 2011 ein neues Mutter-Kind- und OP-Zentrum entstehen. Mit der Standortverle-gung des Gottfried von Preyer‘schen Kinderspitals in das Kaiser-Franz-Josef-Spital wird ein Neubau geschaffen, der eine Verbesserung des Unterbrin-gungsstandards sowie modernste hygienische Be-dingungen gewährleistet.

Einem weiteren Schwerpunkt des Wiener Spitals-konzepts widmet sich folgender Bericht. Gegen-über der Rudolfstiftung, auf dem Grundstück der ehemaligen Krankenpflegeschule in der Juchgasse, baut der Krankenanstaltenverbund ein neues fünfgeschoßiges Gebäude. Darin werden meh-rere Ambulanzen, eine psychiatrische Abteilung, Verwaltungsbüros, ein öffentliches Café, eine Tiefgarage und Technikflächen im Tiefspeicher untergebracht. Voraussichtlich ab 2014 wird das als Niedrigenergiehaus mit begrünten Dachflächen in unterschiedlichen Ebenen errichtete neue Zentrum zur Verfügung stehen. In der Planung wurde ein öf-fentlicher Durchgang zwischen der Juchgasse und der Barichgasse vorgesehen. Es zeigt sich also auf allen Linien: Bei den Spitälern der Stadt Wien wird mit großem Aufwand die Modernisierung voran getrieben.

Mag.a Sonja Wehsely Stadträtin für Gesundheit und Soziales

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erweiterung krankenanstalt rudolfstiftung – Neubau Juchgasse 22, Wien 3

A u F t r A g g e B e rStadt Wien, Unternehmung Wiener Krankenanstaltenverbund

V e r g e B e N d e s t e l l eFellner Wratzfeld & Partner Rechtsanwälte GmbH, 1030 Wien

A r t d e r V e r F A h r e N sVerhandlungsverfahren mit Bekanntmachung im Oberschwellenbereich gemäß Bundesvergabegesetz.

g e g e N s t A N d d e s V e r h A N d l u N g s V e r F A h r e N sGeneralplanerleistungen.

B e t e i l i g u N g1. Verfahrensstufe: 19 Teilnahmeanträge2. Verfahrensstufe: 8 Angebote (von denen ein Bieter von der weiteren Beteiligung abgesehen hat)

B e W e r t u N gAuswahlkommission: 17. September 2009Bewertungskommission: 26. und 27. Jänner 2010

A u s W A h l - / B e W e r t u N g s k o M M i s s i o NIng. Friedrich Prem, Prim. Dr. Margit Wrobel, Dipl.-Ing. Rudolf Zabrana, Ing. Friedbert Braun, Ing. Wilhelm Mejstrik, Wolfgang Preis, Arch. Dipl.-Ing. Johannes Zieser, Arch. Dipl.-Ing. Josef Hohensinn, Mag. Rudolf Linzatti

V o r P r ü F u N gHans Lechner ZT GmbH, 1070 WienWeitere Experten insbesondere aus den Bereichen Betriebsorganisation, Statik, Energie und TGA.

A u F W A N d s e N t s c h ä d i g u N gEUR 15.000,–

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Beschreibung des Vergabeverfahrens:Das konkrete Verhandlungsverfahren wurde in zwei aufeinanderfolgenden Stufen abgewickelt. Nach einer EU-weiten Bekanntmachung hatte eine unbe-schränkte Anzahl von Bewerbern die Möglichkeit, in der ersten Verfahrensstufe Anträge zur Teilnahme am Verfahren (Teilnahmeanträge) einzureichen. Die eingereichten Teilnahmeanträge wurden auf Basis der in den Ausschreibungsunterlagen festgelegten Auswahlkriterien durch eine Auswahlkommission bewertet. Die Auswahlkriterien bezogen sich dabei insbesondere auf Referenzen im Hinblick auf die zu lösende Aufgabe. Aus dieser Bewertung resultierte eine Reihung der Teilnahmeanträge, nach welcher die acht besten Bewerber zur Abgabe eines An-gebotes (und somit zur Teilnahme an der zweiten Verfahrensstufe) aufgefordert wurden.Die eingereichten Angebote setzten sich aus dem Leistungs- und Preisangebot sowie einem Lö-sungsvorschlag des Bieters zusammen. Nach dem Einlangen der Angebote wurden in der zweiten Verfahrensstufe eine Vorprüfung der Angebote (inkl. Lösungsvorschläge) sowie die gegebenenfalls erforderliche Verbesserung von Mängeln gemäß Bundesvergabegesetz durchgeführt. Die Vorprü-fung sollte der Auftraggeberin, vor allem aber auch der Bewertungskommission, eine fachlich fundierte

Expertise über die eingereichten Angebote liefern, um die Bewertung der Zuschlagskriterien vorneh-men zu können. Da die eingereichten Angebote bzw. die inkludierten Lösungsvorschläge neben den „klassischen“ Bereichen Architektur, Bautechnik, Statik usw. weite Teile der Gebäudetechnik sowie des Energie- und Umweltmanagements inkludier-ten, wurde die Vorprüfung durch entsprechende Fachexperten durchgeführt.Zur Bewertung der Zuschlagskriterien bediente sich die Auftraggeberin ebenfalls einer Kommission (Bewertungskommission), welche am 26. und 27. Jänner 2010 tagte. Aufgabe dieser Bewertungs-kommission war die Bewertung der Angebote auf Grund der in den Ausschreibungsunterlagen festgelegten Zuschlagskriterien (A: „Städtebau-liche Qualität“, B: „Architektonische Qualität“, C: „Funktionelle Lösung“ und D: „Wirtschaftlichkeit in Bau und Betrieb“) und unter Zugrundelegung der Ergebnisse der Vorprüfung. Die Bewertung erfolgte unter Wahrung der Anonymität aller Bieter.Nach Abschluss der Bewertung wurde die Anony-mität durch die vergebende Stelle gegenüber der Bewertungskommission aufgehoben und jeder Bieter zu einer Präsentation seines Lösungsvor-schlages eingeladen. Im Zuge dieser Präsentation bestand weiters die Möglichkeit, Unklarheiten

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118(beispielsweise in Bezug auf die Lösungsvorschläge) aufzuklären bzw. Fragen der Experten sowie der Kommission zu beantworten.Im Anschluss an die jeweilige Präsentation erfolgte die Verhandlung über den Leistungsinhalt mit jedem einzelnen Bieter. In weiterer Folge wurden alle Bieter auf Basis der Verhandlungsergebnisse gleichermaßen zur Legung eines „Last Best Offer“ (LBO) aufgefordert. Aus dem Ergebnis der Bewer-tung der Zuschlagskriterien sowie der durch die LBO’s letztmalig angebotenen Preise, gelangte die vergebende Stelle zu einer abschließenden Reihung der Angebote und zum Bestbieter.

Bewertung: Fristgerecht gingen bei der vergebenden Stelle 7 Angebote ein. Zu allen 7 Angeboten lagen Kuverts mit der Aufschrift „Verfasserbrief“ sowie Kuverts mit der Aufschrift „Preis- und Leistungsangebot“ vor, die durch die vergebende Stelle verwahrt wer-den. Die Lösungsvorschläge wurden mit Anonym-zahlen von 1 bis 7 versehen. Der Vorprüfer erläutert den Aufbau des Prüfbe-richts. Die Experten geben einen Überblick über Methodik und Kriterien der Prüfung. Die Bewer-tungskommission orientiert sich in einem gemein-samen Rundgang anhand der Darstellungen der Prüfergebnisse.Bewertungsdurchgang: Die Bewertungskommission rekapituliert die Zuschlagskriterien und legt für den Ablauf fest, dass die angebotenen Lösungsvorschläge je Kriterium sequenziell behandelt werden.Zuschlagskriterien:A: Städtebauliche QualitätB: Architektonische QualitätC: Funktionelle LösungD: Wirtschaftlichkeit in Bau und BetriebIn der Folge werden die wesentlichsten Inhalte der Sitzung der Bewertungskommission wiedergegeben:

Bieter 01:Die Kommission bewertet den Lösungsvorschlag wie folgt:Das Lösungskonzept reagiert gut auf das städte-bauliche Umfeld mit einer angemessenen Baukör-perkonzeption. Insbesondere der Ansatz, sich nicht mit einem Block, sondern mit einer offenen Konfi-guration einzubinden, wird gewürdigt und als sehr gut gewertet. Nur die weniger angemessene Geste, den ellipsenförmigen Baukörper nachzuzeichnen sowie eine gewisse Beliebigkeit der Gesamtfigur werden hinterfragt. Das offene Hofkonzept wird eher positiv gesehen und wertet auch die nachbarschaftliche Situation auf. Die Eingangssituation hingegen ist weniger gut gelöst. Insbesondere weil wenig Vorbereich zur Straße hin ausgebildet ist entsteht für den Ein-gangsbereich keine ausreichende Qualität.Die sehr heterogene Architektursprache der äu-ßeren Gestaltung wird eher kritisch gesehen. Die Geste der gekrümmten Wintergärten im Süd-Wes-ten wird tendenziell mehr als Auslagencharakter denn als Offenheit wahrgenommen und steht einer der Bauaufgabe und Nutzung eigentlich angemes-senen Diskretion sowohl inhaltlich als auch formal entgegen. Die innenräumliche Gestaltung kann durch eine großteils ungünstige Wegsituation keine ausrei-chende Qualität entwickeln. Die Gänge sind teil-weise eng und unübersichtlich. Die Kurven – eine von außen hineingetragene Idee – schaffen Angst-räume. Die Patienten werden mangels eines einla-

denden Charakters der Gänge nicht motiviert, die Zimmer zu verlassen. Auch wenn die Unterschied-lichkeit der Zimmer – im Sinne einer Abwechslung – grundsätzlich einen positiven Aspekt darstellen würde, werden die keilförmigen Räume insgesamt trotzdem sehr kritisch gesehen. Die räumliche Überlegung des kurvigen Wintergartens kann nicht überzeugen.Das architektonische Konzept weist grundsätzlich eine klare Systematik der Wegeführung für Pati-enten, Personal und Güter auf. Nachteilig ist aber etwa die Situierung des Therapiezentrums, welches etwas disloziert zur Tagesklinik liegt. Insgesamt ist nur eine mittlere Zielerreichung gegeben.Alle Ambulanzbereiche sowie das Therapiezentrum befinden sich auf einer Ebene, werden jedoch teil-weise mit den öffentlichen Bereichen vermischt. Die Stationen weisen die geforderten Endlosgänge auf, die Stationsgrundrisse sind funktionell gestal-tet. Die Anordnung der Personalräume könnte noch verbessert werden. Garage: Einfahrtsbereich und Organisation sind gut gelöst, Stellplatzanzahl OK, die Stellplätze sind zu schmal, die Rampen von und zu UG 1 sind nicht im Gegenverkehr befahrbar, die anderen Geschoße sind befahrbar. Insgesamt ist eine mittlere Funktio-nalität gegeben.Die Tragkonstruktion der Geschoße wird als Flach-decke ausgeführt, die Bauwerksaussteifung erfolgt über die Treppenhäuser. Die Stützkonstruktion der Untergeschoße ist vom Raster gänzlich getrennt von den Obergeschoßen, als Fundierung wird eine Flachgründung gewählt. Die Außenwände sind als dichte Schlitzwände konzipiert. Die Konstruktion ist grundsätzlich gut umsetzbar, die beschriebenen Bauabläufe scheinen möglich.In manchen Bereichen gutes thermisch-energeti-sches Gebäudekonzept für Hülle und Haustechnik. Jedoch werden die Anforderungen an den außen-induzierten Kühlbedarf bei weitem nicht erfüllt, was zu Überhitzung oder hohen Kühlkosten füh-ren wird. Grund dafür sind vor allem die großen Fensterflächen gegen W/S und das unverschattete Atrium(sdach) im N/O.

Bieter 02:Die Kommission bewertet den Lösungsvorschlag wie folgt:Der städtebauliche Ansatz mit einer Blockrandbe-bauung ist ausbaufähig und könnte in einer weite-ren Entwicklungsphase weiter verfolgt werden. Der Baukörper ist im Allgemeinen gut in den städte-baulichen Kontext einzubinden. Allerdings rückt der hohe Baukörper nahe an die Nachbarschaft heran, sodass hier der eingeschränkte Lichteinfall zum el-liptischen Baukörper zu kritisieren ist. Der Eingang ist zudem nicht ausreichend sichtbar gemacht.Der Freifläche unter dem 1. OG werden keine aus-reichenden Qualitäten zugeschrieben. Ebenso sind die Freiflächen im Hof schlecht nutzbar. Die Terras-sen des Hofes sind kontraproduktiv für die Intims-phäre und führen zu einer gegenseitigen Ausstel-lung der Nutzer. Lediglich bei den Grünflächen am Dach wird Potential gesehen. Insgesamt wurde die Aufgabenstellung jedoch nicht erfüllt.Der Lösungsvorschlag ist durch eine systemati-sche, orthogonale Herangehensweise geprägt. Das Dachelement mit den Rückkühlaggregaten ist als Geste hervorgehoben und zeugt von einem soliden Zugang zum Thema der Bauaufgabe. Der differenzierte Umgang mit den Fensterlösungen wird gewürdigt. Der Eindruck der Geschlossenheit

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in Verbindung mit der Höhe des Baukörpers wirkt jedoch eher abweisend und scheint der Bauaufgabe nicht ganz angemessen. Insgesamt ist jedoch eine weitgehend zufriedenstellende Qualität der äuße-ren Gestaltung gegeben.Positiv hervorgehoben wird die Organisation und Gestaltung des Eingangs vom Licht zum Licht. Durch die Organisation der Erschließung mit Mit-telgängen können jedoch nur wenig differenzierte Qualitäten entstehen. Der Innenhof bietet ein ab-wechslungsreiches Zentrum an. Die Vorgaben hinsichtlich der Rettungsvorfahrt werden nicht erfüllt. Wegeführungen innerhalb des Gebäudes sind relativ klar strukturiert. Insgesamt ist eine mittlere Zielerreichung hinsichtlich der Konzeption der Erschließungssysteme gegeben.Die Stationen sind klar und übersichtlich gestaltet und weisen eine gute Funktionalität auf. Einzelne Räume verfügen jedoch über keine direkte Belich-tung. Die Pflegestützpunkte sind weitgehend am Eingangsbereich angesiedelt. Negativ fällt auf, dass die Ver- und Entsorgungsräume relativ weit von den Liftgruppen entfernt sind. Auch die Aufteilung des Therapiezentrums auf zwei Geschoße könnte besser gelöst werden.Garage: Die Lage der Einfahrt ist OK, bei der Ein-fahrt fehlen 5 m < 5 %, Stellplatzabmessungen OK, Fahrgassen und Rampen OK, die Einfahrt von Fahr-gasse zur Rampe ist zu schmal, die Organisation ist OK. Insgesamt ist eine gute Funktionalität gegeben.Die Obergeschoße werden in Mantelbetonbau-weise mit integrierten Stahlbetonstützen, die Un-tergeschoße als Stahlbetonskelettbauweise gelöst. Als Fundierung wird eine Flachgründung mit dich-ten Schlitzwänden als Außenwände vorgesehen. Durch die zahlreichen Vorsprünge zwischen den Geschoßen sowie unterschiedlichen Erläuterungen zu gleichen Konstruktionselementen bestehen erhebliche Zweifel an einer wirtschaftlichen sowie realisierbaren Gesamtlösung.Grundsätzlich gutes thermisch-energetisches Gebäudekonzept. Anforderungen an die Energie-kennzahlen mit vorliegendem Konzept der Gebäu-dehülle eingehalten. Haustechnikkonzept schlüssig (Abwärmenutzung für Warmwasservorkonditionie-rung und Heizung; Fernwärme für restlichen Bedarf, adiabate Kühlung für Lüftung plus zusätzliche Käl-temaschine), genauere Ausarbeitung der mechani-schen Lüftung ist erforderlich. Suboptimal für die Tageslichtversorgung sind hoher Fenstersturz und bodenbündige Fenster.

Bieter 03:Die Kommission bewertet den Lösungsvorschlag wie folgt:Der Lösungsvorschlag reagiert auf die nachbar-schaftliche Bebauung gut mit einem beruhigten Baukörper, der im Wesentlichen einen grundsätz-lich gut dimensionierten Blockrand ausbildet. Der eingeschränkte Lichteinfall zu dem elliptischen Baukörper wird jedoch kritisch gesehen.Der allgemeine Garten bietet aufgrund der Baukör-peranordnung wenige Möglichkeiten. Der Innenhof mit Eingangssituation ist jedoch gut gelöst. Die Idee des hängenden Gartens wird gewürdigt. Insge-samt ist eine mittlere Zielerreichung gegeben.Der Lösungsvorschlag zeichnet sich grundsätzlich durch eine qualitätsvolle und konservative Archi-tektursprache im Äußeren aus. Der Gesamteindruck wird jedoch als eher abweisend erlebt und wird so dem Anspruch der Bauaufgabe nicht vollständig gerecht.

Das Gestaltungskonzept ist grundsätzlich ambiti-oniert und als positiv zu werten. Jedoch sind durch die teilweise hohen Trakttiefen und eine verwinkelte Erschließung die Erlebnisqualitäten im Innenraum eher eingeschränkt. Kritisiert werden zudem einzelne Sackgassen, die fallweise eskalativ wirken könnten.Die Vorgaben zur Situierung der Rettungsvorfahrt wurden nicht optimal umgesetzt bzw. eingehalten. Der Weg für die Notfallpatienten ist zwar in Verti-kalrichtung grundsätzlich gut gelöst, allerdings sind die Wege von den Liften in die Aufnahmezimmer weitläufig. Situierung und Wegeführung der Per-sonalumkleiden sind funktionell gelöst. Insgesamt nur eingeschränkte Zielerreichung.Die Gangstruktur auf den Stationen ist nicht op-timal ausgeprägt. Die Aufenthaltsräume sind teil-weise ohne Tageslicht. Das Therapiezentrum ist dis-loziert untergebracht ohne direkte Anbindung ins Freie. Die Gerontopsychiatrische Station hat keinen direkten Zugang zu Grünflächen. Die Aufgabenstel-lung wurde zur Gänze nicht erfüllt.Garage: Einfahrtsbereich und Organisation sind gut gelöst, Stellplatzanzahl OK, die Stellplätze sind etwas zu schmal, die Rampenneigung ist mit 18 % grenz-wertig, da noch keine Ausrundungen berücksichtigt sind, die Übergänge zwischen Rampen und Fahrgassen sind nicht im Gegenverkehr befahrbar. Insgesamt ist eine eingeschränkte Funktionalität gegeben.Als Deckenkonstruktion in den Obergeschoßen werden Flachdecken mit Hohlkörper vorgeschlagen, die Stützung erfolgt über ein Wand-Stützen-Sys-tem, die Untergeschoße sind ebenfalls als Flachde-cken ausgebildet. Die Fundierung erfolgt über eine Flachgründung. Die vorgeschlagene Tragkonstruk-tion scheint in ihrer Umsetzbarkeit möglich, genau-ere Angaben zu den Dimensionierungen fehlen. Durch die angedachte Wasserhaltung während der Herstellung ist mit höheren Kosten zu rechnen.Grundsätzlich gutes thermisch-energetisches Ge-bäudekonzept. Anforderungen an die Energiekenn-zahlen werden mit den angedachten Dämmstan-dards erreicht. (Der Fassadenschnitt zeigt jedoch unterschiedliche Dämmstandards und Wärmebrü-cken auf, diese müssen diesbezüglich optimiert werden.) Die Reduktion des Fenstersturzes wäre für einen höheren Tageslichtanteil sinnvoll.Der Bieter hat alle möglichen Haustechniksysteme als Option dargestellt und sich zu keinem konkret entschieden. Im Zuge der weiteren Planung sollten in einem ersten Schritt jene Varianten festgelegt werden, in welche Richtung die weitere Planung erfolgen soll.

Bieter 04:Die Kommission bewertet den Lösungsvorschlag wie folgt:Der städtebauliche Ansatz erscheint grundsätzlich interessant. Durch die Organisation eines kom-pakten Baukörpers auf einer Hälfte des Bauplatzes kann im 1. Obergeschoß der anderen Hälfte eine Gartenlösung angeboten werden. Die relativ große Gebäudehöhe wird in Bezug auf die Einbindung in die nachbarschaftliche Bebauung jedoch kritisch gesehen, ihr steht auch kein schlüssiger Mehrwert gegenüber, der diese Konzeption zwingend erfor-derlich scheinen lassen würde. Durch die Konzeption des Gartens im 1. Ober-geschoß wird der Versuch unternommen, einen menschlichen Maßstab zu finden, jedoch ist diese Lage zu einsichtig und daher als Therapiegarten völlig ungeeignet. Die Loggien und das vertikale Grün sind zwar gefällig, können allerdings keines-

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120wegs die falsche Anordnung des Therapiegartens kompensieren.Die Gestaltung der Fassaden, sowie die Konzeption der vertikalen Begrünung, die den Garten im 1. Obergeschoß flankiert, zeigen eine moderne, zeit-geistige Haltung, die grundsätzlich positiv gewer-tet wird Da sich die Gestaltung jedoch auf konzept-bedingt falschen Prämissen gründet, entspricht die Gestaltung aber nur teilweise.Die Überlegungen zur innenräumlichen Gestaltung lassen grundsätzlich ein abwechslungsreiches Raumerleben erwarten. Durch die teilweise verwin-kelte und sehr unübersichtliche Organisation ist die Qualität jedoch eingeschränkt.Die Erschließungssysteme wurden in einer äußerst kompakten Lösung umgesetzt. Die Einbringung und Wegeführung für Akutpatienten ist gut gelöst. Die Wegeführung für tagesklinische Patienten ist durch Anordnung der Anmeldungen und Tageskli-niken in einem Flur nahe dem Eingangsbereich gut gelöst. Die Wegeführung für das Personal von und zu den Garderoben ist allerdings sehr weitläufig. Auch die Rangiermöglichkeit für Rettungsfahr-zeuge ist eher knapp bemessen.Die Stationsgrundrisse sind grundsätzlich be-darfsentsprechend. Es sind jedoch Mängel gegeben. So ist u.a. die Randlage des Pflegestützpunktes suboptimal. Weiters hat die Gerontopsychiatrische Station keinen direkten Zugang zur Grünfläche. Ambulanzbereiche sind funktionell gestaltet. Insge-samt mittlere Funktionalität der klinischen Funkti-onsbereiche.Garage: Lage der Einfahrt OK, Stellplatzanzahl OK, die Stellplatzabmessungen sind OK, die Rampen-neigung ist OK, die Kurvenbereiche sind nicht im Gegenverkehr befahrbar, wodurch eine Adaptie-rung notwendig ist. Insgesamt ist nur eine mittlere Funktionalität gegeben.Die Tragkonstruktion der Geschoße wird über Flach-decken sowie Wandscheiben und Stützen gelöst, als Fundierung wird eine kombinierte Schlitzwand-Plattengründung vorgeschlagen. Die ausgewiese-nen Dimensionen der Tragwerkselemente scheinen bis auf die Decke in der Garage ausführbar, wobei durch die massive Auswechslung der Tragraster zwischen UGs und OGs über ein gesamtes Geschoß sehr hohe Kosten zu erwarten sind.Grundsätzlich brauchbares thermisch-energeti-sches Gebäudekonzept. Energiekennzahlen für Heizwärmebedarf aber mit vorgeschlagenen Dämmstandards nicht erreicht. Anforderungen an den außeninduzierten Kühlbedarf erreicht. Das Ver-schattungskonzept ist ausreichend, aber die Tages-lichtlenkung ist nicht ersichtlich. Tageslichteintrag mit sehr tief liegendem Sturz kann zu gering sein.

Bieter 05:Die Kommission bewertet den Lösungsvorschlag wie folgt:Der Lösungsvorschlag verfolgt entwicklungsfä-hige Ansätze hinsichtlich der Einbindung in den städtebaulichen Kontext. Es wird ein städtebaulich schwebender Baukörper vorgeschlagen, der aber nicht konsequent durchzuhalten ist. Der Versuch, einen Vorplatz und einen Schwellenbereich zu schaffen, wird gewürdigt.Die Freiräume weisen eine weitgehend schlüssige Konzeption auf. Die Lichthöfe verlieren allerdings an Qualität und Großzügigkeit, da in der inneren Organisation nur wenige freie Bereiche (in Hinblick auf die Erschließung) direkt zu den Höfen orientiert sind.

Die grundsätzlich ansprechende Fassadenkonzep-tion ist für die städtische Lage nicht kraftvoll genug und erscheint eher für den Übergang zum Land geeignet. Im städtischen Umfeld erscheint sie eher aussagelos.Die verschiedenartigen Durchlichtungen und die Gestaltung der Zimmer stellen einen qualitativ hochwertigen Ansatz dar. Die Eingangssituation mit Durchblick in den Garten und der Empfangs-bereich sind hervorragend konzipiert. Die Plandar-stellung ist vielversprechend und lässt eine gegebe-nenfalls hochqualitative Umsetzung erwarten.Die Rettungsvorfahrt und interne Wegeführung für Akutpatienten sind grundsätzlich bedarfsentspre-chend und gut gelöst. Die Besucherorientierung auf den Stationen ist allerdings nicht optimal gelöst. Auch die Aufteilung des Therapiezentrums auf zwei Ebenen ist nicht ganz optimal. Positiv sind die Zufahrt zur Garage sowie die sehr kurzen Wegefüh-rungen für Notfallpatienten.Die Stationen weisen die geforderten Endlosgänge auf, positiv hervorzuheben ist, dass die Aufenthalts-bereiche der Patienten nahe den Pflegestützpunk-ten angesiedelt sind. Die Ver- und Entsorgung ist hingegen nicht optimal gelöst, auch die Orientie-rung im Gebäude könnte verbessert werden. Die Gerontopsychiatrische Station ist keiner Grünfläche zugeordnet.Garage: Lage der Einfahrt OK, Stellplatzanzahl OK, die Stellplatzabmessungen sind OK, allerdings fehlt das Stützenraster, die Rampen sind zu schmal, die Fahrgassen sind zu schmal, es fehlen Behinderten-stellplätze, die Organisation ist etwas umständlich, die Kurvenbereich sind nicht im Gegenverkehr befahrbar. Insgesamt ist die Funktionalität nicht gegeben.Grundsätzlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine funktionierende Tragstruktur möglich ist, durch das Fehlen der grafischen Darstellung der Tragkonstruktion ist eine Beurteilung hinsichtlich eines optimierten und wirtschaftlichen Tragwerkes gänzlich unmöglich. Die Aufgabenstellung ist folg-lich als nicht erfüllt zu werten.Energiekennzahlen mit standardisierten U-Werten nicht erfüllt, mit den vom Bieter guten vorge-schlagenen Dämmeigenschaften wird der Heiz-wärmebedarf erfüllt. Aufgrund des großflächigen Glasdaches wird der außeninduzierte Kühlbedarf weit überschritten. Ein gutes Verschattungskonzept muss bedacht werden. Das Verschattungskonzept mit den vertikalen Verschiebeelementen wird dazu führen, dass dieses oft gänzlich geschlossen wer-den muss. Freie Sicht nach außen bzw. ausreichend Tageslichteintrag werden demnach stark reduziert.

Bieter 06:Die Kommission bewertet den Lösungsvorschlag wie folgt:Der Lösungsvorschlag fügt sich beispielgebend in den städtebaulichen Kontext ein. Er rundet an den richtigen Stellen, weicht an den richtigen Stellen zurück und stellt in seiner gesamten Baumassen-konfiguration eine hervorragende Antwort auf den heterogenen Ort dar. Gleichzeitig ist spürbar, dass der Baukörper nicht als willkürliche Freiform ent-wickelt wurde, sondern gleichermaßen auf innere Funktionsabläufe und äußere städtebauliche Ein-flüsse reagiert.Der Baukörper bietet durch seine Formbarkeit mit-tels Zurückweichungen, Terrassenlösungen und Überlappungen eine hervorragende Optimierung der Freiräume an. Die Konzeption schlägt für die

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psychiatrischen Funktionen eine bestmögliche Lö-sung vor und stellt auch für die Nachbarschaft eine Bereicherung dar.Der Lösungsvorschlag bietet differenzierte Fas-sadenlösungen an, die die Konzeption und den städtebaulichen Ansatz optimal unterstützen. Es entsteht eine natürliche Offenheit, die ohne An-biederung an diese Idee und ohne vordergründige Gesten auskommt.Die Qualität der innenräumlichen Gestaltung zeichnet sich durch eine innovative Lösung aus, die unglaublich selbstverständlich und mühelos erscheint. Übersichtlichkeit, Qualität der Erschlie-ßung, Belichtung und Materialität sind vielverspre-chend. Der Lösungsvorschlag scheint sehr geeignet, zu einer für die therapeutische Arbeit förderlichen Stärkung und Inspiration der Mitarbeiter und Pati-enten beizutragen.Der Lösungsvorschlag beinhaltet ein interessantes Konzept mit ungewöhnlich guter Erschließung und sehr klarer Orientierung innerhalb der Funk-tionsstellen. Das Konzept zeichnet sich durch sehr kurze Wege und eine klare Erschließungsstruktur aus. Lediglich detaillierte Plandarstellungen für die Rettungszufahrt und die Garderoben wurden nicht ausgearbeitet. Ingesamt ist eine sehr gute Zielerrei-chung gegeben.Die Stationen sind funktionell sehr gut gelöst. Interessante und abwechslungsreiche interne Gangstruktur ist gegeben. Alle Ambulanzbereiche sind auf einer Ebene. Gerontopsychiatrische Station hat geforderten Zugang zu Grünfläche. Sehr hohe Zielerreichung hinsichtlich Funktionalität.Garage: Lage der Einfahrt nicht optimal, Stellplatz-anzahl OK, die Stellplatzabmessungen sind etwas zu schmal, die Rampen und Fahrgassen sind ausrei-chend breit, die Organisation ist OK, die Rettungs-zufahrt funktioniert nicht wegen Geschoßhöhe, die Kurvenbereiche sind nicht im Gegenverkehr befahr-bar, wodurch eine Adaptierung notwendig ist. Ins-gesamt ist eine mittlere Funktionalität gegeben.Das Tragwerk wird als Flachdeckensystem mit punktweiser Stützung und aussteifenden Treppen-kernen gelöst. Als Fundierung wird eine wasser-dichte Bodenplatte vorgesehen, die Außenwände sind in Dichtbetonausführung geplant. Die aus-gewiesenen Dimensionen der Tragwerkselemente scheinen bis auf Bereiche im Erdgeschoß sehr plau-sibel und ausführbar.Da zur Höhe des Fensterflächenanteils der Plan-darstellung Interpretationsunterschiede bestehen, beschließt die Bewertungskommission, sich im Rahmen der Präsentation des folgenden Tages den Fensterflächenanteil durch den Bieter erläutern zu lassen. Bis zur Aufklärung erfolgt die Bewertung unter der Annahme eines hohen Fensterflächenan-teils.Grundsätzlich gutes thermisch-energetisches Ge-bäudekonzept. Allerdings können durch den hohen Fensterflächenanteil mit 2-Scheibenverglasung die Energiekennzahlen aber nicht gänzlich eingehalten werden. Verschattungskonzept für Atrium wurde noch nicht ausgearbeitet; Tageslichtversorgung im Westen aufgrund sehr hoher Trakttiefen verursacht allenfalls einen etwas höheren Beleuchtungsener-giebedarf. Der hohe Fenstersturz und bodenbün-dige Fenster sind für die Tageslichtversorgung nicht ganz ideal.

Bieter 07:Die Kommission bewertet den Lösungsvorschlag wie folgt:

Die Baumassen lassen einen logischen Hintergrund vermissen, sodass die städtebauliche Lösung völlig beliebig erscheint. Es fehlt eine klare Struktur. Teil-weise wird die Konfiguration als falsch beurteilt, insbesondere in der Ausbildung einer Wand zum elliptischen Baukörper sowie der vorgeschlage-nen Gebäudehöhe. Weiters wird auch der einge-schränkte Lichteinfall zum elliptischen Baukörper kritisiert. Die Aufgabenstellung wurde zur Gänze nicht erfüllt.Die außenräumlichen Qualitäten weisen einen Op-timierungsbedarf der Freiräume auf. Insbesondere wurden im Lösungsvorschlag sehr wenige Grün-flächen vorgesehen. Die vorgeschlagene Lösung entspricht daher weder den Möglichkeiten des Standorts noch der gestellten Aufgabe.Der Lösungsvorschlag zeigt keine angemessene ar-chitektonische Haltung und Interpretation der Bau-aufgabe. Die konventionellen Gestaltungsansätze und die Qualität der äußeren Gestaltung können in keiner Weise überzeugen. Aus den Angaben zur innenräumlichen Gestaltung lässt sich keine zufriedenstellende Qualität in Bezug auf das Nutzerwohlbefinden ableiten. Die unübersichtliche und verwinkelte Organisation wirkt sich zudem negativ auf die Qualität der in-nenräumlichen Gestaltung aus. Insbesondere weist der Lösungsvorschlag in einigen Bereichen einen sehr geringen Tageslichteintrag auf. Die Lage der Rettungsvorfahrt entspricht grund-sätzlich nicht den Anforderungen, wobei die Anzahl sowie die direkte vertikale Anbindung zu den Sta-tionen gut gelöst sind. Darüber hinaus erscheint die Anlaufstelle für Patienten und Besucher im Eingangsbereich unklar. Positiv ist die zentrale Lift-gruppe für Patienten und Besucher sowie die verti-kale Anbindung. Die Stationen weisen die geforderten Endlosgänge auf, die jedoch auf Grund fehlenden Tageslichtes unattraktiv sind. Der Pflegestützpunkt ist ohne Ta-geslicht. Die Ambulanzbereiche sind auf 2 Ebenen bedarfsentsprechend untergebracht. Die Geron-topsychiatrische Station hat laut Schema einen Dachgartenzugang. Insgesamt ist die geforderte Funktionalität nicht gegeben.Garage: Lage der Einfahrt OK, Stellplatzanzahl OK, die Stellplätze sind etwas schmal, die Rampen sind OK, die Fahrgassen sind etwas zu schmal, die Organisation ist gut, die Kurvenbereiche sind im Gegenverkehr befahrbar. Insgesamt ist eine hohe Funktionalität gegeben.Das Tragsystem wird als konventioneller Stahlbe-tonbau in Massiv- und Skelettbauweise dargestellt. Grundsätzlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine funktionierende Tragstruktur für das Objekt entworfen werden kann, die vorliegenden Unterlagen lassen jedoch keine Aussagen dahinge-hend zu. Die Aufgabenstellung wurde daher nicht erfüllt.Gutes thermisch-energetisches Gebäudekonzept. Anforderungen an den Heizwärmebedarf und au-ßeninduzierten Kühlbedarf mit den standardisier-ten U-Werten erreicht. Der Tageslichteintrag könnte ohne Sturz verbessert werden, genauso wie Tages-lichtzugang in den Gängen.Haustechnikkonzept weitgehend schlüssig; Abwär-menutzung für das Warmwasser und die Heizung. Niedertemperaturheiz- und -kühlsysteme über Bau-teilaktivierungBelüftungskonzept noch sehr unklar; keine Anga-ben zu Beleuchtungs- und Regelungskonzept.

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r A n g 1 /b e A u f t r A g u n g Bieter 06

s o y k A / s i l B e r / s o y k A

1060 Wien

Lageplan

Bearbeitung: Georg Soyka, Wolfgang Silber, Pirouz Nia, Neda Bakir

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Erdgeschoß Regelgeschoß

Schnitt A-A

Systemschnitt

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Bieter 01

A r g e A r c h i t e k t e N c r o c e - k l u g – W e N d l

8010 graz

Längsschnitt

Querschnitt

Erdgeschoß

1. Obergeschoß

Einbettzimmer

Zweibettzimmer

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Bieter 04

A r g e d e l u g A N - M e i s s l – V A s k o + P A r t N e r

1040 / 1190 Wien

Erdgeschoß

Schnitt

1. Obergeschoß

2. Obergeschoß

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Bieter 02

A r c h i t e k t M A r k u s P e r N t h A l e r – i N g e N i e u r -B ü r o e i s N e r – A r c h i t e k t t i N c h o N

8020 graz

Erdgeschoß

1. Obergeschoß

2. Obergeschoß

Perspektive Juchgasse

Längsschnitt

Perspektive Innenhof

Patientenzimmer

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Bieter 05

A r g e N i c k l & P A r t N e r – r i N d e r e r & P A r t N e r

d-80939 München / 8010 graz

Foyer

Eingangsperspektive

Erdgeschoß

Patientenzimmer

Längsschnitt

1. Obergeschoß

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8010 graz

VogelperspektiveErdgeschoß

1. Obergeschoß

Therapiegarten Querschnitt

Patientenzimmer

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Bieter 07

d r . s h e B l & P A r t N e r

4040 linz

Erdgeschoß

1. Obergeschoß

2. ObergeschoßLängsschnitt

Patientenzimmer

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The Chicago Athenaeum: Museum of Architecture and Design, together with The European Center for Architecture Art Design and Urban Studies and Metropolitan Arts Press, have organized The Ameri-can Architecture Awards as a way in which to honor the best, new significant buildings and landscape and planning projects designed and/or built in the United States and abroad by the most important architects and planners practicing nationally and internationally.The American Architecture Awards are dedicated to the recognition of excellence in architecture and urbanism in the United States. The program is one of the Museum’s most important public education outreach initiatives produced throughout the year – to both the Museum’s U.S. and international au-dience. The program pays tribute to new develop-ments in design and underscores the directions and understanding of current cutting-edge processes consistent with today’s design thinking

EligibilityAll submissions must be the work of American ar-chitects and architectural firms either working na-tionally or internationally for projects both in the U.S. and abroad. International architecture firms headquartered outside the United States are eligible to enter projects built, or to be built, in the U.S. only.

CriteriaCriteria for submissions includes any commercial, corporate, institutional, or residential building type or urban planning project, built or unbuilt in the U.S., designed since January 1, 2009. Unbuilt projects are eligible only when a client is named.Building types and categories are: corporate head-quarters and office facilities, retail, hospitality, insti-tutional, health care, government, transportation, educational, and residential and interiors of any kind, including renovations and restorations, and urban planning projects. Previously awarded build-ings by the Museum are not eligible.

JuryA jury of recognized design practitioners, business professionals, educators, and critics will review the submissions and select winning projects for awards. Usually the jury takes place abroad.Previous juries have been held under the auspi-cious of the following professional associations: The Royal Institute of the Architects of Ireland; The National Association of Finnish Architects; The Lithuanian Society of Architects; and The Norske Arkitekters Landsforbund; and The National Council of Spanish Architects. Each submission is juried anonymously.

T h e A m e r i c A n A r c h i T e c T u r e A w A r d s 2 0 1 1 . A n n o u n c e m e n T

Further Informationwww.chi-athenaeum.org/ archawards

ResultsSelected and awarded recipients will be required to prepare either framed drawings or photographic panels and models for exhibition. The Museum will exhibit the awarded projects in an exhibition format and publish the selected winners either on the Museum’s website or in a catalogue by Metro-politan Arts Press or both. Previous exhibitions have taken place in Thessaloniki, Greece; Milan, Italy; Dublin, Ireland; Athens, Greece, Chicago, New York, and Los Angeles. Architects, associate architects, clients, developers, landscape architects, planners, contractors, and structural engineers are cited for their individual contributions.

ApplicationApplication deadline is February 1, 2011.Mailed in submissions must include the folllowing on one CD: Copy of the on-line application form; fee; and one-page description in MicroSoft; three (3) to five (5) photographs, site plans, floor plans, sec-tions, and elevations. All images must be 300 dpi in .jpeg / .jpg format and no larger than 4-6 MB. Attach list of additional consultants. Application fee is $300 per project. Checks made payable to Metropolitan Arts Press. Call/email for information regarding electronic transfer.Please provide photographer credits. All information must be complete.

SubmissionSubmit to: The Chicago Athenaeum 601 South Prospect StreetGalenaIllinois 61036 USAT: +815-777-4444 F: [email protected].

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Mit dem Projekt MED CAMPUS wird die 2004 organisatorisch vollzogene Gründung der Medizi-nischen Universität Graz (MUG) als eigenständige Universität baulich verwirklicht. Durch das Zusam-menziehen von klinischem und nicht-klinischem Bereich an einen gemeinsamen Standort unmit-telbar angrenzend zum LKH-Univ. Klinikum Graz wird der jungen Universität der räumliche Rahmen gegeben. Der MED CAMPUS ist ein Schlüsselprojekt der jungen Universität.

Die Medizinische Universität Graz war sich der es-sentiellen Bedeutung des Wettbewerbsverfahrens für dieses Schlüsselprojekt bewusst. Dementspre-chend wurde sowohl in der Wettbewerbsvorberei-tung als auch in der Durchführung großer Wert auf ein Verfahren gelegt, das für Auslober und Teilneh-mer optimale Bedingungen bietet.

Als Sieger aus dem EU-weiten Architektenwettbe-werb ist das international renommierte Grazer Ar-chitekturbüro Riegler Riewe Architekten ZT-GmbH unter der Leitung von Prof. Arch. DI Florian Riegler und Prof. Arch DI Roger Riewe hervorgegangen. Ihr Entwurf des MED CAMPUS, den die elfköpfige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Arch. Daniele Marques aus insgesamt 57 Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt hat, entspricht dem Wunsch der Uni-versität nach einem architektonisch anspruchs-vollen Projekt mit hochgradiger Vernetzung aller Nutzungsbereiche. Das Projekt überzeugt durch seine kommunikativen Möglichkeiten, seine hohen

außen- und innenräumlichen Qualitäten, die sehr gute Einbindung in das städtische Umfeld und den Bezirk sowie die räumliche Anbindung an das be-stehende LKH-Univ. Klinikum Graz. Sehr gut gelun-gen ist nach Meinung der Juroren auch die starke Auseinandersetzung mit energetischen Aspekten, welche eine wesentliche Zielsetzung der Universi-tät ist.

Wir danken allen Wettbewerbsteilnehmern für ihre wertvollen und innovativen Beiträge sowie der Jury für den transparenten und sorgfältigen Auswahl-prozess.

Daten & Fakten:Zielsetzungen des Auslobers: • Qualitätsvolle städtebauliche Konzeption • hochwertige, anspruchsvolle Architektur • Errichtung einer modernen Infrastruktur für

Lehre, Forschung und Verwaltung • nachhaltige Gebäudekonzeption mit modularer

Umsetzung

• 1.200 Studierende, 840 MitarbeiterInnen und 250 Wirtschaftstreibende.

• Die Gesamt-Nutzfläche gem. ÖNORM B 1800 beträgt rd. 44.000 m2.

• Kostenrahmen 155 Mio. € netto für Bauwerks- kosten inkl. Außenanlagen.

• Größe des Wettbewerbsareales rd. 4,3 ha.

Für den Auslober:Univ.-Prof. Dr. Hellmut SamoniggProgrammverantwortlicher MED CAMPUSMedizinische Universität Graz

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A u s l o b e rMedizinische Universität Graz /(MUG), 8010 Graz in Kooperation mit der Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), 1031 Wien.

Programmbeauftragter: Univ.-Prof. Dr. Hellmut SamoniggProgrammleitung: DI Heinrich Schober

A u f T r A G G e b e rBundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG) / ZWT-GmbH

V e r f A h r e n s b e T r e u u n G u n d K o o r d i n A T i o n V o r P r ü f u n GDipl.-Ing. Paul Bitzan, 8010 Graz

G e G e n s T A n d d e s w e T T b e w e r b e sErlangung von Vorentwurfskonzepten für die Neuerrichtung des MED CAMPUS zur anschließenden Vergabe von Generalplaner-Leistungen.

A r T d e s w e T T b e w e r b e s EU-weiter, offener, zweistufiger, anonymer Realisierungs-wettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren im Oberschwellenbereich. 1. Stufe: Vorentwurfskonzepte mit städ-tebaulichem Schwerpunkt – Auswahl von zehn Teilnehmern für die zweite Stufe; 2. Stufe: vertiefte Weiterbearbeitung der Vorent-wurfskonzepte – Ermittlung der Preisträger.

b e u r T e i l u n G s K r i T e r i e nStädtebau; baukünstlerische Qualitäten; funktionale Anforderun-gen; Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

b e T e i l i G u n G1. Stufe: 57 Projekte; 2. Stufe: 10 Projekte

P r e i s G e r i c h T s s i T z u n G1. Stufe: 24. und 25. Februar 2010; 2. Stufe: 28. und 29. Juni 2010

P r ü f u n G d e r T e i l n A h m e b e r e c h T i G u n GDr. Candidus Cortolezis, Dipl.-Ing. Ulrike BogensbergerAnonymisierung der digitalen Unterlagen: Wolfgang Reinisch

P r e i s G e r i c h T 2 . s T u f eUniv.-Prof. Dipl. Arch. Daniele Marques (Vorsitzender), Arch. Dipl.-Ing. Peter Riepl (stv. Vorsitzender), Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg (Schriftführer; MUG), Dipl.-Ing. Karl Dürhammer (stv. Schriftführer; BIG), Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Bettina Götz, Univ.-Prof. B.Sc. Brian Cody, Dipl.-Ing. Bertram Werle (Stadt Graz), Dipl.-Ing. Friedrich Schenn (Stadt Graz), Amtsdir. Andreas Hochmuth (bm:wf), Dipl.-Ing. Walter Raiger (KAGes), Rektor Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle (MUG)

b e r A T e r d e s P r e i s G e r i c h T e sDipl.-Ing. Heinz Felsner (Vertreter Unirat), Peter Pakesch, Universal-museum Joanneum (Berater Kunst), OR Mag. Dipl.-Ing. Bernhard Futter (BM:W_F), Ing. Dieter Hofer, Dipl.-Ing. Heide Neges, Univ.-Prof. Dr. Andreas Tiran, Harald Weninger (Nutzervetreter MUG)Recht: Mag. Anke Dettelbacher, MSc (MUG), Mag. Gregor Stickler (Schramm Öhler RA), Mag. Claudius Weingrill (BIG)Günraum: Robert Wiener (Stadt Graz)Verkehr: Martin Kroißenbrunner (Stadt Graz)

V o r P r ü f u n G f A c h b e r e i c h eÜbergeordnete Konzepte, Städtebau: Werner Wratschko, Wolfgang SteineggerVerkehr: Markus Frewein, Verkehr plusWind: Reinhold LazarStatik: Johann Birner, Urs Grunike, ILFBrandschutz: Norbert RablLabortechnik: Peter SchererEnergiekonzept: Technische Universität GrazHaustechnik: Karl Pechmann

V e r G ü T u n GDie Netto-Angaben beziehen sich auf die 2. Wettbewerbsstufe.1. Preis: € 75.000,–2. Preis: je € 57.000,–3. Preis: € 54.000,–Aufwandsentschädigung für alle weiteren Teilnehmer der 2. Stufe: je € 40.000,–

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Beurteilung 2. Stufe / Zusammenfassung:28. Juni 2010:Der Vorprüfer erläutert den zu Sitzungsbeginn ausgehändigten Vorprüfungsbericht der 2. Stufe. Alle 10 abgegebenen Projekte sind zur Jurierung zugelassen. Anschließend findet ein Sichtungs-durchgang ohne Wertung statt, im Rahmen des-sen die Projekte (4, 12, 20, 28, 29, 36, 38, 44, 47 und 56) anhand des Vorprüfungsberichts vorgestellt werden. Die Pläne und Modelle der Projekte wer-den von den Juroren besichtigt und eingehend diskutiert. Die Betrachtung der Projekte erfolgt nach den in der Auslobung festgelegten Beurtei-lungskriterien.Im ersten Wertungsdurchgang werden sämtliche Wettbewerbsarbeiten in Hinblick auf die in der Auslobung festgelegten Beurteilungskriterien ein-gehend besprochen und vertiefend diskutiert. Für die Abstimmung wird einstimmig festgelegt, dass Projekte mit einfacher Mehrheit in den nächsten Wertungsdurchgang gewählt werden. Das Ergebnis:Projekt 4 (9:2 / Pro:Contra) verbleibt, 12 (11:0) ver-bleibt, 20 (10:1) verbleibt, 28 (6:5) verbleibt, 29 (0:11) scheidet aus, 36 (2:9) scheidet aus, 38 (7:4) ver-bleibt, 44 (0:11) scheidet aus, 47 (10:0, 1 Enthaltung) verbleibt, 56 (0:11) scheidet aus. Die Projekte 4, 12, 20, 28, 38 und 47 werden in den zweiten Wertungs-durchgang aufgenommen. Die Projekte 29, 36, 44 und 56 scheiden aus.Im zweiten Wertungsdurchgang erfolgen die Ab-stimmungen laut einstimmiger Juryentscheidung wiederum mit einfacher Mehrheit. Die städtebau-lichen Aspekte und baukünstlerischen Qualitäten, ebenso die Funktionalität und Nachhaltigkeit / Wirtschaftlichkeit sollen (gemäß Auslobungsunter-lagen) vertieft betrachtet werden. Die in der Wer-tung verbliebenen Projekte werden in umgekehrter Reihenfolge betrachtet, analysiert und eingehend diskutiert und zur Abstimmung gebracht: Projekt 47 (9: 0 / Pro:Contra, 2 Enthaltungen) verbleibt, 38 (7:0, 4 Enthaltungen) verbleibt, 28 (0:10, 1 Enthaltung) scheidet aus, 20 (10:1) verbleibt, 12 (11:0) verbleibt, 4 (2:6, 3 Enthaltungen) scheidet aus. Die Projekte 4 und 28 werden nicht in einen weiteren Wertungs-durchgang genommen. Die Projekte 12, 20, 38 und 47 verbleiben in der Wertung.

Es wird vorgeschlagen, eine mögliche Reihung der in der Wertung verbliebenen Projekte vorzuneh-men und diese am nächsten Tag abschließend zu diskutieren. Nach intensiver Beratung in der Jury wird folgende, mögliche Reihung zur Orientierung vorgeschlagen:1. Preis: Projekt 122. Preis: Projekt 203. Preis: Projekt 381. Nachrücker: Projekt 472. Nachrücker: Projekt 4

29. Juni 2010:Im Rahmen eines Kontrolldurchganges wird nach eingehender Diskussion in Abweichung zu der am Vortag als Orientierung vorgeschlagenen Reihung der Jury nunmehr die gleichwertige Reihung der Projekte 20 und 47 in Form von zwei 2. Plätzen vom Vorsitzenden vorgeschlagen, sodass der Vorschlag lautet:1. Preis: Projekt 122. Preis: Projekt 20, Projekt 473. Preis: Projekt 381. Nachrücker: Projekt 42. Nachrücker: Projekt 28Die Jury hält einstimmig fest, dass die ex-aequo-Reihung am 2. Platz erfolgt, weil beide Projekte in der Gesamtbetrachtung vergleichbare Qualitäten hinsichtlich der Beurteilungskriterien aufweisen. Aus diesen Gründen entschließt sich die Jury ein-stimmig zwei 2. Plätze zu vergeben. Die Preisgeld-Abstufung wird einstimmig an die geänderte Auf-teilung wie folgt angepasst:1. Preis: € 75.000,–2. Preis: je € 57.000,–3. Preis: € 54.000,–Auf Beschlussantrag des Vorsitzenden wird der Projektreihung und der Aufteilung der Preisgelder einstimmig zugestimmt.

Beschreibung der Preisträger:Projekt 12 (1. Preis):Die Idee des Projektes bezieht sich auf die modulare Raumkonzeption des MED CAMPUS Graz. Die pri-märe Ausrichtung der länglichen Baukörper berück-sichtigt die Durchlüftungssituation des Quartiers. Die Campus-Idee findet ihren Niederschlag in einer durchgehenden großzügigen Innen-Außenraum-Ebene, als Flanier-, Begegnungs- und Naherho-lungsbereich. Diese Ebene verbindet über Stege, Brücken und Plätze den bestehenden Campus mit dem neuen MED-Center über mehrere Stränge und schafft städteräumlich eine Beziehung zu den benachbarten Quartieren. Die Verbindungsebene ist orientierungsmäßig gut angelegt und bietet die Möglichkeit von vielfältigen Subzentren. Auf der Stadtebene entlang dem Stiftingbach öffnet sich die Anlage für den Besucher des Hörsaalzentrums. Diese Raumgruppe ist um einen zentralen Hofraum angeordnet, welcher die verschiedenen Ebenen des Projektes räumlich verbindet. Einengend wirken die Platzierung der Aula im Inneren des Hofraumes und die davor angelegte Foyer-Zone. Im Bereich über der Parkgarage wird die beschriebene Campus-Ebene weiter geführt und beherbergt ferner einen Gemeinschaftsbereich als Treffpunkt mit Cafeteria und Terrasse. Die Fassaden wirken mit der vorgese- w

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134henen Metallverkleidung sehr neutral und lenken die Aufmerksamkeit bewusst auf die Lebendigkeit der Aufenthalts- und Begegnungsräume des Cam-pus. Die Visualisierung des Verfassers drückt diese Optik auf eindrückliche Weise aus. Die Querschnitte der Fassaden zeigen ein Weiterbearbeitungspoten-tial in Bezug auf die Belichtungsqualität bei den vorgesehenen Gebäudetiefen auf. Die Geschoßtypengrundrisse entsprechen den An-forderungen der Auslobung, aus der Kleinteiligkeit der Baukörperstruktur ergibt sich ein heterogenes Flächenangebot mit einer entsprechenden Nut-zungsoffenheit. Die Haustechnikflächen sind aus-reichend dimensioniert. Die Zonierung der Flächen entspricht in weiten Teilen den Anforderungen der geforderten funktionalen Zusammenhänge. Aula und Hörsäle sind ideal kombiniert mit ent-sprechender Außenraumanbindung, die Erschlie-ßungsflächen davor sind allerdings eng bemessen. Die geforderte Vernetzung ist auf allen Ebenen im geforderten Maß gegeben. In einigen Bereichen scheint die Belichtung nicht optimal, hier wird mit der Anordnung entsprechender Nutzungen zu re-agieren sein. Die geforderten Flächen für das Modul 1 sind überschritten, aufgrund der hohen Flexibilität der Nutzungsanordnung ist hier aber ein entspre-chender Spielraum gegeben.Die Einhaltung des Kostenrahmens erscheint auf-grund der ermittelten Kennzahlen realistisch. Im weiteren Planungsprozess sollten das Fassaden-konzept insbesondere hinsichtlich der Position und Größe der Tageslichtöffnungen sowie die Konfi-guration der Grundrisse hinsichtlich der Möglich-keiten natürlicher Lüftung und Tageslichtnutzung überarbeitet und weiterentwickelt werden, mit dem Ziel die Gesamtenergieperformance zu opti-mieren. Die Vermeidung der sommerlichen Über-hitzung in den Labor- und Büroräumen ist vor dem Hintergrund des vorgeschlagenen Gebäudetechnik-konzepts zu überprüfen. Die horizontale Verteilung der elektrotechnischen und IKT-Systeme für die Büroräume in den Geschoßen ist zu überprüfen (keine Doppel- bzw. Hohlraumböden vorgesehen).

Projekt 20 (2. Preis):Ein langgestreckter mehrschichtiger Baukörper, der das Areal vom Norden bis Süden auf die gesamte Länge durchläuft, dominiert das Ensemble. Parallel dazu werden beidseits weitere gestreckte Baukör-per angeordnet. Der gesamte Campus erscheint be-tont lagerhaft und verzichtet auf vertikale Akzente. Die Verfasser versuchen, ausgehend vom Niveau des Garagendecks eine flächig verwobene Struktur zu entwickeln, die mittels mehrerer Brücken auch den Ostteil miteinbezieht. Dieser Ansatz der Ver-netzung erscheint in der vorliegenden Bearbeitung nur fragmentarisch gelungen, da einerseits beengte und unüberschaubare Erschließungsräume entste-hen, andererseits die Vielzahl an dispers verteilten Brücken einer angestrebten konzentrierten Le-bendigkeit entgegensteht. Problematisch ist auch die schematische und äußerst dichte Anordnung der Hörsäle in dem tief ins Gelände abgesenkten Untergeschoß. Die zentrale, mehrgeschoßige Halle ist als kommunikativer Brennpunkt des Campus vorstellbar und erhält auch durch die räumliche Offenheit und das von oben einfallende Licht die entsprechende Atmosphäre.Die Geschoßtypengrundrisse entsprechen den Anforderungen der Auslobung. Die Haustechnik-flächen sind ausreichend dimensioniert. Die funk-tionalen Anforderungen hinsichtlich der Zonierung

sind weitgehend erfüllt. Eine hinreichende Vernet-zung der Nutzflächen ist gegeben. Die Belichtung der Räume ist zum größten Teil gegeben. Das stati-sche System ist im Detail nicht erkennbar.Die Einhaltung des Kostenrahmens erscheint auf-grund der ermittelten Kennzahlen mit gewissen Einschränkungen realistisch. Das vorgeschlagene Fassadenkonzept wäre hinsichtlich des Verhältnis-ses zwischen den zu erwartenden Energieeinspa-rungen im Betrieb und des notwendigen herstel-lungsenergetischen Aufwandes zu überprüfen. Die Sinnhaftigkeit der vorgeschlagenen außenliegen-den Lichtschwertelemente im Fassadenkonzept wäre angesichts der einerseits relativ geringen Raumtiefe der dahinter liegenden Räume und an-dererseits des notwendigen Reinigungs- und War-tungsaufwandes zu überprüfen.

Projekt 47 (2. Preis):Die Idee eines durchgrünten Campus ist der posi-tive Ansatz dieses Projektes. Städtebaulich zeichnet sich das Projekt durch eine lineare serielle Struktur aus. Die klare Gliederung ermöglicht eine gute Einbindung in den Stadtraum. Die Nord-Süd ver-laufende Hauptachse schneidet sich mit einer Ost-West-Achse, welche die städtebauliche Verbindung zum LKH-Univ. Klinikum bildet. Überzeugend sind die außenräumlichen Qualitäten in punkto Grün-raum und verkehrlicher Anbindung und Durchwe-gung des Areals. Aus architektonischer Sicht fällt das Projekt durch eine auffällige Fassadenglie-derung auf. Einerseits wird eine Plastizität durch starke Vor- und Rücksprünge erzielt. Die architekto-nische Durchbildung ist jedoch wenig überzeugend und bauphysikalisch mangelhaft. Das gesamte architektonische Konzept zeichnet sich durch eine gewisse Beliebigkeit aus und ist daher nur bedingt identitätsstiftend.Die Baukörpertiefen sind grundsätzlich gegeben, in Teilbereichen wären jedoch tiefere Laborgrundrisse wünschenswert. Die Nutzungsoffenheit der Grund-risse ist gegeben. Die Haustechnikflächen sind auf dem Bauplatz Ost zu geringfügig dimensioniert, die Unterbringung der erforderlichen zusätzlichen Flächen in der Dachzone der Baukörper ist jedoch möglich. Die Anforderungen an die erforderlichen Funktionszusammenhänge hinsichtlich der Zonie-rung sind erfüllt. Die angestrebte Vernetzung aller Funktionsbereiche ist gegeben. Das vorgeschlagene Fassadenkonzept ist hinsichtlich der Energieef-fizienz, der Nachhaltigkeit und der Folgekosten nicht schlüssig. Die Einhaltung des Kostenrahmens erscheint aufgrund der ermittelten Kennzahlen realistisch.

Projekt 38 (3. Preis):Das Projekt definiert die Campus-Idee als robuste Großelemente an der diffusen Grenze zwischen Stadt und Landschaft: Ein Turm, der in eine ho-rizontale Ebene übergeht am Areal westlich des Stiftingbaches und ein 325 m langer, gekurvter At-riumraum, an den die einzelnen Funktionsgruppen angelagert sind am östlichen Grundstücksteil. Die vorgesehene Großform vermag jedoch nicht auf die topografische Situation einzugehen, insbesondere im nördlichen Bereich zur bestehenden Bebauung. Anfang und Ende der Großform sind nicht auf die städtebauliche Situation abgestimmt. So entsteht eine imposante, plastisch sehr gut durchkompo-nierte Gebäudekonfiguration mit sehr hohem Identifikationspotential. Die skulpturale Durchar-beitung im Inneren der Struktur erzeugt hohen Auf-

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enthaltswert. Die Großform des Atriumbaukörpers birgt im Inneren ein auch öffentlich durchgängiges Indoor-Campus Areal. Nach außen ist die lineare Großform über einzelne Sonderbauteile, die öffent-lichere Funktionen enthalten, Tentakeln gleich, in die Topografie verzahnt. So entstehen zusätzlich kleinräumige, gut nutzbare Außenbereiche. Der monumentale Längsraum ist im Inneren durch Brü-cken strukturiert, die einfache Querverbindungen ermöglichen und eine funktionierende Kommuni-kationskultur erwarten lassen. Einzelne Funktions-bereiche, wie Labororganisation oder die Lage des Rektorats im Turm werden kritisch gesehen. Auch die vorgeschlagene mehrschichtige Glasfassade wirkt nicht angemessen.Die Geschoßtypengrundrisse weichen in großen Teilen von den Vorgaben der Wettbewerbsauslo-bung ab. Die erforderlichen Haustechnikflächen sind im Wesentlichen gegeben. Die Anordnung der ZMF II und Core Facility-Flächen in Randlage ist nicht zufriedenstellend gelöst. Die übrigen funkti-onalen Anforderungen hinsichtlich der Zonierung sind erfüllt. Eine Vernetzung der Nutzflächen ist gegeben, jedoch ergeben sich aufgrund der Anord-nung der Flächen teilweise relativ lange Wege. Zur Belichtung der bis zu 9,5 m tiefen Laborbereiche wird ein Lichtlenksystem vorgeschlagen.Aufgrund der weit über dem Durchschnitt liegen-den Projektdimension erscheint eine Einhaltung des Kostenrahmens fragwürdig. Das übergeordnete Energie-Konzept ist nachvollziehbar, das Verhältnis zwischen den zu erwartenden Energieeinspa-rungen im Betrieb und dem notwendigen her-stellungsenergetischen Aufwand wäre jedoch zu überprüfen

Vorgaben für das VerhandlungsverfahrenEntsprechend der Auslobung und A 10.1 wird nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens mit dem Ge-winner des Wettbewerbs (1. Preis) in Verhandlungen über eine Generalplanerbeauftragung eingetreten. Falls die Verhandlungen mit dem Gewinner des Wettbewerbs wider Erwarten zu keinem Vertrags-abschluss führen, wird mit den beiden Ex-Aequo-Preisträgern auf dem 2. Platz des Wettbewerbs verhandelt. Nachdem diese beiden Projekte im Falle ihrer Ausführung jedenfalls Nachbesserungen erfordern, werden Persönlichkeiten der bisherigen Jury gemeinsam mit dem Auftraggeber die beiden Projekte bis zur Vorentwurfsreife begleiten.

Juryempfehlungen für die weitere Bearbeitung des Siegerprojektes:Die Geschoßgrundrisse sind in Teilbereichen hin-sichtlich der Ausformung der Gangflächen, auch im Zusammenhang mit den erforderlichen vertikalen Leitungsführungen noch weiter zu bearbeiten. Die Vorbereiche der Aula sowie der zentralen Hör-saalgruppen sind zu vergrößern. Betreffend die auszuführenden Brückenverbindungen zwischen den Baukörpern besteht der Wunsch des Auslobers, einzelne Brücken (solche mit hoher Nutzungsfre-quenz) geschlossen auszuführen. Dies ist in der Planung zu berücksichtigen. Um den Anforderun-gen der Belichtung gerecht zu werden, ist eine Ver-größerung der Fensterflächen (höhere Fenster) für die einzelnen Baukörper anzudenken. Das Gebäu-dekonzept ergibt Bereiche mit unterschiedlicher Belichtungssituation. Diese sind bei der Anordnung der Nutzungen im weiteren Planungsprozess zu berücksichtigen. Bezüglich der auszuführenden Materialien und Oberflächen besteht der Wunsch

des Nutzers im gesamten Gebäudekomplex soziali-sierende und kommunikationsfördernde Qualitäten umzusetzen. Die Lastabtragung im Bereich der be-stehenden Tiefgarage der KAGes ist im Detail noch auszuarbeiten, wobei auf einen möglichst geringen Verlust an Stellplätzen zu achten ist. Hinsichtlich der erforderlichen Maßnahmen betreffend das Energiekonzept wird auf die Beschreibung des Pro-jekts durch die Jury hingewiesen. Im Rahmen der definitiven Festlegung der beiden Umsetzungsmo-dule wird die Zonierung der Nutzflächen endgültig festzulegen sein. Die exakte Ausbildung der Bauab-schnitte ist, gemeinsam mit dem Nutzer, hinsicht-lich ihrer endgültigen Ausbildung noch festzulegen.

Verfasserliste 2. Stufe:Projekt Nr. 4: kopper architektur – Architekt DI Ernst M. Kopper, 1200 Wien, zeininger architekten, 1070 Wien; Mitarbeit: Arch. DI Angelika Zeininger, Fabian Lahrz, Johannes Mayer, DI Marie Rebotzke, DI Patrick Rosenberger, DI Thomas Scheiblauer, cand.arch. Verena Topas, DI Oliver Ulrich, DI Rein-hard Zehetner, idealice TB für Grünraumplanung • Projekt Nr. 12: Riegler Riewe Architekten ZT GmbH, 8020 Graz; Mitarbeit: Anna Pedziwiatr, Sabrina Britzmann, Leonhard Fuchs, Danijel Gril, Anton Hüttmayr, Gernot Moser, Fatlum Radoniqi, Romana Streitwieser • Projekt Nr. 20: Delugan Meissl ZT GmbH, 1040 Wien, Gobiet & Partner ZT GmbH, 1060 Wien, Werner Sobek Stuttgart GmbH & Co KG, D-70597 Stuttgart; Mitarbeit: Prof. Dr.-Ing. Werner Sobek, DI Michael Duder, Dr.-Ing. MA Heide Schus-ter, DI Roland Bechmann, Eva Schrade, Michael Lohmann, Matthias Niemeyer, Katarina Barunica, Dominik Sedzicki, Alejandro Cortes • Projekt Nr. 28: Architekt DI Ferdinand Certov, 8010 Graz, Dietger Wissounig Architekten, 8010 Graz; Mitarbeit: DI Nicola Schnabl, DI Thomas Wadl, DI Birgit Spitzer, Patrick Klammer, DI Christian Freissling, DI Martina Maier • Projekt Nr. 29: YF architekten zt gmbH, 1060 Wien, DI Christoph Karl Mag. Andreas Bremhorst ARGE Architekten ZT GmbHs, 1060 Wien; Mitarbeit: DI Marion Dürmoser, DI Steffen Ell, DI Harald Groll, Philipp Knauer, DI Markus Illetschko, DI Milan Vuko-man • Projekt Nr. 36: Atelier d’architecture Chaix & Morel et associés, F-75020 Paris, JSWD Architekten GmbH & Co KG, D-50996 Köln; Mitarbeit: Jan Horst, Christian Mammel, Christian A. Pichler, Fabien Bar-thelemy, Laure Finck, Anna Rzymelka, Philip Klasing, Carolin Amann, Maximilian Wetzig, Katharina Do-browolsky, Julian Fissler, Dana Hoffmann, Marc Bolz, Patricia Salvador Galiana • Projekt Nr. 38: Wolfgang Tschapeller ZT GmbH Architekten, 1070 Wien, Arch. Ernst Mayr, 1090 Wien, Arch. DI Werner Silbermayr, 1010 Wien; Mitarbeit: Jesper Bork, Thomas Stepany, Katri Tamre, Manfred Hermann, Gregor Holzinger • Projekt Nr. 44: Ortner & Ortner Baukunst ZT GmbH, 1030 Wien; Mitarbeit: DI Christian Heuchel, DI Sebastian Wiswedel, DI Philipp Dury, DI Yasmin Jar-jour, Kazushi Ito, DI Shidokht Shalapour, DI Patricia Gola • Projekt Nr. 47: Designed by Erick van Egeraat BV, NL-3016 CA Rotterdam; Mitarbeit: designed by Erick van Egeraat, Holger Achterholt, Daniel Rodrigues, Ekkehard Krainer, Marie Prunault, Fedor Bron, Magdalena Garbarczyk, Gabriela Kopáciková, Harry Kurzhals, Igor Lusardi, Frank Huibers, Gertjan Nijhoff, Alberte van Santen, Dimitri Suchin, Uri Yeger, Ilja Koroljov, Sparkle 3D Visualizations Jorne Jongsma • Projekt Nr. 56: Henn GmbH, D-80333 München; Mitarbeit: Chih-Chieh Chuang, Maximi-liane Groha, Alejandro Konrad, Markus Jacobi, Max Schwitalla, Frederik Werner, Wolfgang Mühlhölzl

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1. Preis

Projekt nr. 12

r i e G l e r r i e w e A r c h i T e K T e n

8020 Graz

Erdgeschoß

Lageplan

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Schnitt / Ost-West

Grundriss allgemeine Lehre West 1. Obergeschoß Grundriss allgemeine Lehre West 2. Obergeschoß

Schnitt F

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Ansicht Ost

Ansicht West

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2 . P r e i s

Projekt nr. 20

d e l u G A n m e i s s l z T

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Schnitt

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2 . P r e i s

Projekt nr. 47

d e s i G n e d b y e r i c K V A n e G e r A A T b V

nl-3016 cA rotterdam

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Ebene 1

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3 . P r e i s

Projekt nr. 38

w o l f G A n G T s c h A P e l l e r A r c h i T e K T e n , A r c h i T e K T e r n s T m A y r , A r c h i T e K T w e r n e r s i l b e r m A y r

1070 / 1090 / 1010 wien

Ansicht Ost

Schnitt

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Für den Kindergarten Wallenmahd, der bisher im Schulgebäude untergebracht war, wird ein neues Gebäude errichtet. Der Neubau erfolgt parallel zur Sanierung der Volksschule Wallenmahd, die bereits in Angriff genommen wurde. Aufgrund des Raum-programms bei der Schulsanierung war für die Räume des Kindergartens kein Platz mehr gegeben. Der Kindergarten wird als Holzkonstruktion mit Holz aus den städtischen Wäldern – in Passivhaus-technologie – errichtet und soll bereits im Sommer des kommenden Jahres bezogen werden können. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf rund € 3 Millionen.

Der kompakte Neubau wird komplett in Holzbau-weise und Passivhaustechnologie errichtet. Die noch erforderliche Nutzwärme wird ebenfalls um-weltfreundlich aus Biomasse gewonnen. Der Kin-dergarten wie die Volksschule sind an das Nahwär-menetz angeschlossen. Eine Dreischeibenisolierver-glasung sowie eine kontrollierte Be- und Entlüftung für den Luftaustausch (hygienische Lüftung mit max. 2,5-fachem Luftwechsel) sorgen für ein gutes Raumklima und optimalen Energieeinsatz. Die Lüf-tung erfolgt zentral über Kompaktgeräte mit Wär-merückgewinnung.

Der Einsatz von ökologischen Materialien ist Vo-raussetzung für die geforderte Bauqualität. Die homogenen Wand- und Deckenelemente aus Mas-sivholz, lediglich verbunden mit eingetriebenen Hartholzdübeln, ermöglichen tragende Wände und Decken, die rein aus dem ökologischen Baustoff Holz errichtet werden. Die Decken selbst sind in Massivholz-Beton-Verbundbauweise ausgeführt, was optimale Eigenschaften bezüglich Statik und Bauphysik garantiert.

N e u e r k i N d e r g a r T e N i M W a l l e N M a h d . s P a T e N s T i c h W a r s T a r T s c h u s s f ü r N e u e s k i N d e r g a r T e N P r o j e k T

Den Gruppenräumen vorgelagert befindet sich die Freifläche des Kindergartens mit großzügigen Spielflächen und schattenspendenden Bäumen. Die befestigten Oberflächen werden so gestaltet, dass das Regenwasser vor Ort versickern kann.

Sanierung Volksschule ist angelaufenMit der Sanierung der Volksschule Wallenmahd wurde bereits nach dem Umzug der Schule in die Ausweichschule Fischbach begonnen. Die im Jahr 1968 errichtete Schule wird im Zuge des Schulraum-konzepts der Stadt Dornbirn saniert und umgebaut, um das erweiterte Raumprogramm erfüllen zu können. Auch bei dieser Sanierung wird auf eine möglichst ökologische Ausführung geachtet. Eine moderne kontrollierte Be- und Entlüftung und der Anschluss an das Biomasse-Nahwärmenetz bringen nachhaltig geringere Energiekosten und entspre-chen den Zielen des Dornbirner Umweltkonzepts.

Die Schule und die Turnhalle werden vom Konzept her weitgehend auf die ursprüngliche Form zurück geführt. Der Zubau, in dem der Kindergarten un-tergebracht war, und das Schulwartehaus wurden bereits abgebrochen. Anstelle des Schulwartehau-ses wird ein neuer Gebäudeteil errichtet, der neben einer verbesserten Eingangssituation auch die Bü-cherei und die Tagesbetreuung beinhalten wird. Die Turnhalle wird durch einen neuen Zubau ergänzt. Ein verglaster Gang verbindet die Schule und die Turnhalle. Die Kosten für diese Sanierung und den Umbau werden sich auf voraussichtlich € 5,3 Milli-onen belaufen.

Am linken Bildrand ist die Ostfassade der Volksschule zu sehen – in welcher bisher der Kindergarten untergebracht war.

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kindergarten Wallenmahd, dornbirn, Vorarlberg

a u s l o b e r u N d a u f T r a g g e b e rStadt Dornbirn, 6850 Dornbirn

W e T T b e W e r b s d u r c h f ü h r u N gAbteilung Stadtplanung, 6850 Dornbirn

g e g e N s T a N d d e s W e T T b e W e r b e sAusarbeitung von grundsätzlichen Lösungsvorschlägen für den Neubau eines viergruppigen Kindergartens in Wallenmahd.

a r T d e s W e T T b e W e r b e sAnonymer Realisierungswettbewerb mit 27 geladenen Teilnehmern.

b e u r T e i l u N g s k r i T e r i e NDialog mit der baulichen und naturräumlichen Umgebung, Qualität des Außenraumes; äußere und innenräumliche Gestaltungsqualität; Organisation und Umsetzung des Raum- und Funktionsprogrammes; Wirtschaftlichkeit in Errichtung, Betrieb und Erhaltung.

b e T e i l i g u N g21 Projekte

P r e i s g e r i c h T s s i T z u N g18. Jänner 2010

P r e i s g e r i c h TArch. Dipl.-Ing. Helmut Dietrich (Vorsitzender), Arch. Dipl.-Ing. Helmut Kuess (stv. Vorsitzender), Arch. Dipl.-Ing. Bernhard Marte, Arch. Dipl.-Ing. Dietmar Walser, Dipl.-Ing. Markus Aberer (Stadt Dornbirn), Vizebgm. Mag. Martin Ruepp, StR Mag. Judith Neustädter-Rathmaier, StR Arch. Dipl.-Ing. Martin Konzet, Ilse Unterhofer (Stadt Dornbirn), Margot Thoma (Kindergarteninspektorin)Schriftführung: Dipl.-Ing. Peter Haas (Stadt Dornbirn)

V o r P r ü f u N gAbteilung Hochbau, 6850 Dornbirn

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Beurteilung: Der Vorprüfer fasst seinen Bericht wie folgt zusam-men: Von den 27 geladenen Teilnehmern haben 22 einen Beitrag eingereicht. Da beim Projekt A das Modell fehlt, entscheiden die Preisrichter einstim-mig, es aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Im anschließenden Informationsrundgang erläutert der Vorprüfer die Projekte; danach erfolgt ein Au-genschein vor Ort – mit dem Ergebnis, dass ein Bau-körper im vorderen Bereich des Areals machbar und aus städtebaulicher Sicht richtiger ist. Im ersten Bewertungsdurchgang werden die ein-zelnen Projekte analysiert und eingehend diskutiert mit dem Ergebnis, die Projekte B, C, I, K, P, Q und V auszuscheiden. Diese werden von den Preisrichtern beschrieben.

Der zweite Bewertungsdurchgang wird im Positiv-verfahren durchgeführt. Als Preisträger qualifizie-ren sich die Projekte D, H, J, R, T und U. Somit schei-den die Projekte E, F, G, L, M, N, O und S aus. Es folgt die Projektbeschreibung.

Projekt U / 3. Anerkennungspreis:Ein trapezförmiger, zweigeschoßiger Baukörper ist im südlichen Bereich des Areals positioniert. Zugang samt überdecktem Vorbereich sind folge-richtig an der Schmalseite des Trapezes (Südseite) situiert. Somit entstehen ein Vorbereich und ein Zwischenraum zwischen Schule und Kindergarten mit verschiedenen räumlichen Qualitäten. Das Raumkonzept geht von einer großen zentralen Halle mit Oberlicht und mittiger Treppe aus. Die

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Wettbewerbsgebiet

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Gruppenräume liegen allesamt im Obergeschoß an den Ecken des Trapezes. Die Trapezform – abgeleitet aus dem Grundstückszuschnitt – wirkt zufällig. Der Dialog mit der Schule ist reduziert. Im Inneren sind räumliche und funktionale Aspekte gut gelöst. Der zentrale Atriumbereich verliert jedoch durch die mittige Anordnung der Stiege. In Anerkennung der innenräumlichen Qualität stellt das Projekt einen guten Beitrag dar. Gesamtpunkte 34.

Projekt H / 2. Anerkennungspreis:Der Verfasser schlägt einen Flachbau hinter der nördlichen Bauflucht der Schulturnhalle mit Freibe-reich im Süden vor. Eingang und Trafostation span-nen eine Achse, entlang derer der Zugang erfolgt. Der Baukörper ist niveaumäßig leicht abgehoben und durch große überdachte Freibereiche gekenn-zeichnet. Die einzelnen Funktionsbereiche werden über eine zentrale Aula, die über eine Laterne und Fugen mit Tageslicht versorgt wird, erschlossen. Eine zweite Belichtungsmöglichkeit wird auch in den Gruppenbereichen durch Absenken der Decken bei den Sanitärblöcken angeboten. Die Jury ist der Meinung, dass es sich trotz des Abrückens des Bau-körpers nach hinten, der Divergenzen zwischen der Südwest- und Nordostfassade und einiger innen-räumlichen Schwächen um einen spannenden und anerkennenswerten Ansatz handelt. Gesamtpunkte 35.

Projekt T / 1. Anerkennungspreis:Das städtebauliche Konzept nimmt starken Bezug auf die Schule und versucht damit eine neue orts-räumliche Qualität zu definieren. Der L-förmige zweigeschoßige Baukörper verlängert die nördliche und südliche Baulinie der Schule und lässt einen neuen intimen Außenraum zwischen Schule und Kindergarten entstehen. Der Zugang erfolgt über diesen Platz. Im nördlichen Freibereich ist der Spiel-platz angeordnet. Über einen zweigeschoßigen Ver-teilerraum, der gleichzeitig als Essraum dient, wird das Obergeschoß erschlossen. Am südlichen Ende des Gruppenraumtraktes liegt ein zweigeschoßiger offener Außenraum und im Erdgeschoß der Trafo und Lagerraum. Die städtebauliche Anordnung zeigt eine nachvollziehbare Qualität. Die Raum-strukturen lassen einen qualitätvollen Kindergarten erwarten, obwohl gestalterische Defizite in den

funktionalen Aspekten gegeben sind. Die Gestal-tung des Baukörpers vermittelt einen weniger einladenden Gesamteindruck. Die Baukörperteile wirken zum Teil als zu hermetischer Abschluss, ob-wohl nicht unbedingt unangenehme Sichtbezüge gegeben sind. Das Projekt stellt insgesamt einen anerkennenswerten Beitrag dar, wobei die allzu stringente Gestaltung und die Materialwahl kaum den Habitus eines Kindergartens vermitteln. Ge-samtpunkte 38.

Projekt D / 3. Preis:Der Projektant schlägt einen in Ost-Westrichtung gespannten Flachbau unmittelbar an der nördli-chen Grenze vor. Der Zugang erfolgt im Westen über den bestehenden Fuß- und Radweg, wobei der im Süden entstehende Grünraum mit einem soge-nannten „Bepflanzungssaum“ gefasst wird. Über einen zentralen Erschließungsbereich werden die südorientierten Gruppenräume mit vorgelagerten Terrassen sowie der Bewegungsraum erreicht. Ess-raum, Ausweichräume und Verwaltungsräume sind im nördlichen Teil des Baukörpers untergebracht. Grundsätzlich erscheint das vorliegende Konzept nachvollziehbar und die erforderlichen Funktio-nen schlüssig platziert. Nach Ansicht der Jury ist jedoch das Abrücken des Baukörpers an die nörd-liche Grenze nicht die optimale Reaktion auf die bestehende dorfräumliche Struktur. Die sparsame Mittelgangerschließung erscheint wie die Orientie-rung des Bewegungsraumes zum Nachbargebäude weniger attraktiv. Gesamtpunkte 39.

Projekt R / 2. Preis:Der Projektverfasser schlägt einen quadratischen Baukörper mit einem abgestuften Innenhof vor. Die süd- und nordseitigen Zugänge werden als Gebäudeeinschnitt ausformuliert und bilden quali-tätsvolle Übergänge vom Außen- zum Innenraum. Die innere Erschließung ist großzügig angelegt: Gangzonen werden dadurch zu Kommunikations-bereichen aufgewertet. Die Gruppenräume und der Bewegungsraum sind nach Süden und Osten orientiert und somit gut belichtet. Die architekto-nische Gestaltung ist auf hohem Niveau und gut durchgearbeitet. Der ortsräumliche Entwurfsan-satz vermag jedoch nicht ganz zu überzeugen. Der zweigeschoßige Baukörper liegt zu nahe an der

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Volksschule. Die Jury bedauert die ortsräumlichen Defizite dieses Projektes. Gesamtpunkte 42.

Projekt J / 1. Preis:Der L-förmige zweigeschoßige Baukörper schafft mit den abgestuften Baukörpern der Volksschule ein städtebauliches Ensemble, das sich durch großzügig dimensionierte differenzierte Freiräume auszeichnet. Entlang des Fuß- und Radweges ist der große, geschützte Vorplatz situiert, über den der Eingang in den zentralen Bereich des Kindergar-tens erfolgt. Die Anordnung des Eingangs schafft eine klare Orientierbarkeit und kommt damit den Bedürfnissen der Kinder entgegen. Darüber hinaus wird durch die Distanz zur Straße eine autofreie Vorzone geschaffen, die als sicherer Bewegungs-raum im Freien genutzt werden kann. Die klare Konzeption im Grundriss verkürzt die Wege und unterstützt die Orientierung. Nach Osten orientiert sind die vier Gruppenräume gleichwertig angeord-net. Besondere Qualität wird den vorgelagerten durchlaufenden Loggien attestiert, die als direkte Verbindung zum Freiraum aber auch als witte-rungsgeschützte Aufenthaltszone dienen. Gesamt-punkte 44.

Empfehlungen des Preisgerichtes:Die Jury empfiehlt dem Auslober, den Verfasser des Projektes J nach entsprechender Überarbeitung mit der Realisierung des Projektes zu beauftragen. Für die Überarbeitung ist zu berücksichtigen, dass die Trafostation grundsätzlich außerhalb des Kin-dergartens situiert werden soll. Dadurch ergibt sich im Eingangsbereich zusätzliches räumliches Potential für einen großzügigen Foyerbereich und eine stärkere Einbindung des Essbereiches in die Eingangszone.

Verfasserliste:Projekt A: Dipl.-Ing. Gerhard Wolf, 6850 Dornbirn • Projekt B: Dipl.-Ing. Wolfgang Ritsch, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Andreas Johannes Bösch, Ge-rold Schrack M.A. • Projekt C: Arch. Dipl.-Ing. Egon Bischof, 6850 Dornbirn • Projekt D: Architekten Nägele Waibel ZT GmbH, 6850 Dornbirn; Entwurf: Dipl.-Ing. Thomas Prattes, Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Gerd Schubitz, Berater: Landschaftsarchitekt Tho-mas Steinmann, Winterthur • Projekt E: Arch. Dipl.-

Ing. Konrad Klostermann, 6850 Dornbirn • Projekt F: Q-rt Dipl.-Ing. Kurt Schuster, 6850 Dornbirn • Projekt G: Fischer Schmieder Architekten, 6850 Dornbirn • Projekt H: Arch. Dipl. Arch. FH Gerald Amann, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Mag.arch. Marcel Grabher, Lustenau, Mag.arch. Alexander Diem, Wien • Projekt I: Arch. BM. Dipl.-Ing. Rudolf Mages, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: cand. arch. Benjamin Gaugelhofer • Projekt J: Johannes Kaufmann Architektur, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) Rainer Gebhardt, Dipl.-Ing. (FH) Dark Schick, Verena Neyer, Dipl.-Ing. Norman Müller • Projekt K: Dipl. Arch. FH Rudolf Sommer, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Mag.arch. Anton Lins, Kerteminde (DK) • Projekt L: Architekturbüro Dipl.-Ing. Meinhard Rhomberg, 6850 Dornbirn; Entwurf: Dipl.-Ing. Meinhard Rhomberg, Herbert Hacken-berg, Dipl. Arch. FH Philip Mayer • Projekt M: Arch. Marc Hoffenscher, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Mag. Günter Rümmele, Mag. Franz Hoffenscher, Dipl.-Ing. Eugen Schuler, Dipl.-Ing. (FH) Mileva Pavlica • Projekt N: Heim + Müller Architektur ZT GmbH Arch. Dipl.-Ing. Michael Heim, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Arch. Dipl.-Ing. (FH) Manuel Plösser, Simone Fürst • Projekt O: Juniwind Architektur Arch. Dipl.-Ing. (FH) Christian Mörschel, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Arch. Dipl.-Ing. Jochen Specht • Projekt P: Architekt Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Schwarz, 6850 Dornbirn • Projekt Q: Arbeitsgemeinschaft Kirchmair Berger, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Markus Knaus • Projekt R: Architekt Dipl.-Ing. Bernardo Bader, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Sven Matt, Dipl.-Ing. Thomas Getzner • Projekt S: Archmp Moosbrugger Pfandl ZT GmbH, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Arch. Mag.arch. Bertold Moosbrugger Arch. Dipl.-Ing. Helmut Pfandl, Dipl.-Ing. Sükran Kurt • Projekt T: Arch. Dipl.-Ing. Reinhard und Dipl.-Ing. Ada Rinderer, 6850 Dornbirn, Energie-berechnung: Gerhard Bohle • Projekt U: Architekten Berktold Kalb, 6850 Dornbirn • Projekt V: Atelier Architekt Dipl.-Ing. Bernhard Bügelmayer ZT GmbH, 6850 Dornbirn; Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Peter Gronczewski

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1 . P r e i s

Projekt j€ 7.500,–

j o h a N N e s k a u f M a N N a r c h i T e k T u r

6850 dornbirn

Mitarbeit:Rainer Gebhardt, Dark Schick, Verena Neyer, Norman Müller

Ansicht West

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Schnitt Gruppenraüme

Schnitt Eingang

Fassadenschnitt

Erdgeschoß mit Freiraumgestaltung

Obergeschoß

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Mitarbeit:Sven Matt, Thomas Getzner, Max Kirchmann

2 . P r e i s

Projekt r€ 6.000,–

a r c h i T e k T b e r N a r d o b a d e r

6850 dornbirn

Obergeschoß Erdgeschoß

Schnitt 1

Schnitt 2

Lageplan

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Entwurf:Thomas Prattes

Mitarbeit:Gerd Schubitz

Berater:Landschaftsarch. Thomas Steinmann, Winterthur

3 . P r e i s

Projekt d€ 4.500,–

a r c h i T e k T e N N ä g e l e W a i b e l

6850 dornbirn

Schnitt

Grundriss

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Energieberechnung:Gerhard Bohle

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Projekt T€ 2.500,–

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6850 dornbirn

Schnitt 1 Schnitt 2

Ostansicht

Obergeschoß

Grundriss Erdgeschoß

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Mitarbeit:Marcel Grabher, Lustenau, Alexander Diem, Wien

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Unsere Kinder werden die Zukunft bauen. Es ist unerlässlich, sie darauf vorzubereiten, sie mit ihrer gebauten Umwelt, mit Architektur, Städtebau und nachhaltiger Entwicklung vertraut zu machen. Die UIA Architecture & Children Golden Cubes Awards möchten Schulen, Institutionen und Personen anerkennen, die unsere Kinder und Jugendlichen beispielgebend auf diese Aufgabe vorbereiten. Die Auszeichnung möchte überdies neue Projekte anre-gen, die dieses Ziel verfolgen.

OrganisationDie Awards werden vom Arbeitsprogramm „Architecture & Children“ des Weltverbands der ArchitektInnen / UIA organisiert. Auf nationaler Ebene wird die Ausschreibung von der Bundeskam-mer der Architekten und Ingenieurkonsulenten als nationale UIA Mitgliedsorganisation durchgeführt.

Ziele der AuszeichnungMit dem Preis sollen Schulen, Institutionen und Personen anerkannt, ermutigt und unterstützt wer-den, die mithelfen, Kindern und Jugendlichen (vom Vorschulalter bis zum Alter von 18 Jahren) Architek-tur und die Prozesse, die unsere Umwelt gestalten, verständlich zu vermitteln. Dieses Verständnis soll sie als erwachsene BürgerInnen befähigen, aktiv teilzuhaben an der Entstehung und der intelligen-ten Nutzung guter Architektur, die human, nach-haltig und mit Respekt gegenüber ihrem Kontext gestaltet ist.

PreiskategorienEs werden drei Preise ausgeschrieben:1. School AwardDieser Preis wird an Schulen aller Schulstufen und Schultypen vergeben.2. Institution AwardDieser Preis wird an Museen, Galerien, Stiftungen, Verbände und andere Organisationen vergeben, die einzeln oder gemeinsam mit anderen an einemArchitekturthema wirken.3. Media AwardsIn dieser Kategorie gibt es zwei Preise:den Preis für Printmedien (Artikel, Bücher, Magazine) undden Preis für Audio-Visuelle Medien (Dokumentationen, Filme, TV Programme).Diese Preise können an Einzelpersonen oder Organisationen vergeben werden, die auf dem Ge-biet der Medien arbeiten

BewertungskriterienFolgende Punkte werden bei der Auswahl und der Ausfertigung der einzureichenden Beiträge be-achtet werden. Nicht jedes Kriterium muss dabei

g o l d e N c u b e s a W a r d s . a u s s c h r e i b u N g

erfüllt sein und die Jury wird letztlich anhand des gesamten Inhalts und der Qualität des Beitrages entscheiden, ob die Aktivität preiswürdig ist.Sind die erzieherischen Ziele klar formuliert?Was sollen die Kinder lernen und welche Fähigkeiten erlangen sie dabei?Erhöht die Aktivität das Verständnis für Architektur?Wird das Verständnis für soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit gefördert?Werden Sensibilität, Kreativität oder kritisches Denken angeregt?Macht die Aktion Spaß?Gibt es Unterstützung von Bildungsbehörden und/oder aus der Gesellschaft?Schließt das Projekt die Kooperation mit anderen oder interdisziplinäre Partnerschaften ein?Kann die Aktion / das Projekt in kontinuierliche Programme überführt werden?

Phase A / Nationale AuswahlAbgabetermin: 31. Jänner 2011 (Poststempel oder persönlich bis 17.00 Uhr) an folgende Adresse:Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkon-sulenten„UIA Architecture & Children Golden Cubes Awards“Karlsgasse 9/21040 Wien

JuryIn Österreich erfolgt die Auswahl durch folgende Jury:Dr. Sirikit Amann (BMUKK), Arch. DI Peter Kompol-schek (Bundesvorsitzender der Architekten), Arch. DI Georg Pendl (Präsident der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten), Dr. Michael Wimmer (Educult)

Phase B / Internationale AuswahlAlle nationalen Siegerprojekte werden im April 2011 in Paris von einer internationalen Jury beurteilt. Die Jury behält sich vor, keinen Preis zu vergeben, wenn kein Beitrag den erforderlichen Standard erreicht. Die Bestimmung dieses Standards liegt im Ermes-sen der Jury.

PreisverleihungDie Preise werden den GewinnerInnen im Rahmen der Award Ceremony des 24. UIA Weltkongresses in Tokio 2011 überreicht, der vom 25. bis 29. September 2011 in Tokio/Japan stattfindet.Die PreisträgerInnen der internationalen Auswahl erhalten eine Trophäe. Die nationalen PreisträgerIn-nen in den Kategorien werden innerhalb der Ausstellung des UIA Arbeitsprogrammes Architecture & Children auf dem UIA Kongress in Tokio im September 2011 vorgestellt.

Weitere Informationen Bundeskammer der Architekten und IngenieurkonsulentenMag. Cornelia [email protected]: +43-1-505 58 07-51

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Realisierungen

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Tanz mit den Bäumen.

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Krankenpflegeschule

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Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

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INTRODUCTIONThe Dedalo Minosse International Prize for com-missioning a building is promoted by ALA-Assoar-chitetti, the association for professional architects, in collaboration with the Regione del Veneto.The Prize comes from the idea that the framework for creating good architecture works is not only determined by the quality of the Architect’s project but also by the positive and stimulating role played by the Client.

PRIZES AND SPECIAL AWARDSThe Jury will award the Prize, within the terms of these rules, to Clients who have harmoniously col-laborated with their Architect in order to create successful and worthy architecture works.The Jury will assign the following awards:• the Dedalo Minosse International Prize, to a Client

who commissioned a professional Architect from any country in the world;

• the Dedalo Minosse International Prize OCCAM – Under 40, to a Client who commissioned a young professional Architect from any country in the world;

• the ALA-Assoarchitetti Prize, to a Client who com-missioned an Italian professional Architect;

• the ALA-Assoarchitetti Prize Under 40, to a Client who commissioned a young Italian professional Architect.

The Jury will also assign other special award, allo-cated by Patron bodies and sponsors. In the judge-ment of the works, the focus will be on the follow-ing topics:• social sustainability;• economic sustainability;• works inspired by Design for All;• use of the natural light;• sustainable use of the territory, the resources;• enhancement and conservation of the environ-

ment, the landscape and the architectural heritage;• use of innovative technologies and materials;• valorisation of traditions and local languages.

In addition, the Jury will take into consideration all the different features of the proposed works, such as the typology, the size and the main function (living places, work places, places for culture, public works, urban spaces, infrastructures, design, etc).

P r e m i o i n t e r n a z i o n a l e D e D a l o m i n o s s e . a n n o u n c e m e n t

NATURE OF THE PRIZESThe Prizes consist of silver plaques, designed by Bob Noorda, which will be awarded respectively one to the Client and another one to the Architect.

ENROLMENT CONDITIONSAny private or public client, its architect, building firms, the companies supplying the works and ma-terials, or anyone else involved in the building proc-ess is entitled to enter the competition.The commissioned architecture works must have been designed by a professional Architect or a pro-fessional Building engineer (in this text they are both named „Architect“) and completed between the 1st of January 2006 and the 31st of December 2010.

THE JURY The multidisciplinary and international Jury will be composed of designers, writers, journalists and entrepreneurs, within the terms of these rules. The Organizing Committee reserves the right to make changes to the Jury’s composition and may nomi-nate other members as substitutes. The Jury will selected, with an unappellable decision, the Clients to be awarded through a voting system based on the majority of the votes.The final results will be communicated only to the selected candidates by the 18th of March 2011. Not selected candidates will not receive any communi-cation.The results are to be announced during the prize-giving ceremony, which will take place at the Olympic Theatre of Vicenza (Italy).

Further [email protected] / f: +39 (0) 444 235476www.dedalominosse.org Any questions or requests for further information will only be answered in Italian or English.

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Im Juli 2005 lobte der Wiener Krankenanstalten-verbund KAV gemeinsam mit dem WOHNFONDS WIEN ein Bauträger-Auswahlverfahren für die Lie-genschaft in Wien 14, Cumberlandstraße 53 aus. Ein guter Standort. Zur Bündelung der Kräfte vereinbarten ARWAG Holding - AG und Gemeinnützige Bau- und Sied-lungsgesellschaft MIGRA GmbH, beide in 1030 Wien ansässig, die gemeinsame Teilnahme. Ein Garten, so groß wie ein Fußballplatz und mit altem Baum-bestand – das war ein Hinweis auf den Architekten Helmut Wimmer, der diesbezüglich für vorbildliche Lösungen bekannt ist. Wimmer sah die Aufgabe künstlerisch. Er meinte, es lädt ihn die Natur gleichsam zum Tanz ein und er müsse diese Einladung nur annehmen: Eine Zeile an der Straße, in Beobachter-Position – und davon abgesetzt der gekurvte Bau im Garten, der sich im Takt der prachtvollen Bäume zu wiegen scheint. Wir waren bereit, Wimmers Ideen Raum zu geben. Heute können wir die fertige Siedlung präsentieren und dürfen unseren Architekten vor den Vorhang rufen. Wir dürfen außerdem im Licht der allgemei-nen Zustimmung stolz darauf sein. Die Wohnhausanlage wurde deshalb auch zum Bauherrenpreis 2010 eingereicht und für diesen nominiert.

V o r w o r t w o h n b a u c u m b e r l a n D s t r a s s e

Mag. Dr. Norbert Fuchs Vorstand ARWAG Holding - AG

Mag.a Rosa Maria DopfVorstand ARWAG Holding - AG

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tanz mit den bäumen. cumberlandstraße 51a + 53, wien 14

b a u h e r r e nARWAG Bauträger GmbH, 1030 WienGemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft MIGRA GmbH, 1030 Wien

P r o j e k t m a n a g e m e n t u n D g e n e r a l P l a n u n gARWAG Bauträger GmbH, 1030 WienProjektleiter: BM Fritz Köllner, Johannes Thon

P l a n u n gArchitekt Helmut Wimmer mit Bernhard Weinberger und Andreas Gabriel, 1050 WienMitarbeit: Manuel Hajek, Angela Wimmer, Gudrun Alk, Peter HinterkörnerPolierplanung: uma Architektur, Ernst Unterluggauer, 1080 Wien

k o n s u l e n t e nGrünraum: EGKK Landschaftsarchitektur, 1060 WienStatik: Vasko + Partner Ingenieure, Alexander Krakora, 1190 WienBauphysik: Vasko + Partner Ingenieure, Erich Kern, Hannes Edinger, 1190 WienBauökologie: IBO, Ulla Unzeitig, 1090 Wien; bauXund, Thomas Belazzi, 1030 WienHAT-Planung: TB Urschler, 7422 RiedlingsdorfPrüfingenieur: Vasko + Partner Ingenieure, Marion Daschil, 1190 Wien

a u s f ü h r u n gBaunternehmung Rudolf Gerstl KG, 4600 WelsBM Kal Hana, Augustin Vrdoljak

f o t o sLudwig Rusch, Bernhard Weinberger

P r o j e k t V e r l a u fBauträgerauswahlverfahren Oktober 2005, Empfehlung der Jury aus 14 BeiträgenPlanungsbeginn Herbst 2005Baubeginn Juni 2008Fertigstellung November 2009

P r o j e k t D a t e nBaukosten ARWAG und MIGRA ca. € 8,4 Mio.

a r w a g6 geförderte Eigentumswohnungen18 freifinanzierte Eigentumswohnungen27 PKW-StellplätzeWohnnutzfläche ca. 2.445 m2

m i g r a26 geförderte Mietwohnungen3 geförderte Eigentumswohnungen3 freifinanzierte Eigentumswohnungen32 PKW-StellplätzeWohnnutzfläche ca. 3.035 m2

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Architekt Helmut Wimmer greift Le Corbusiers Thema auf, „das Wohngebäude nicht nur als Teil der Stadt, sondern als Stadtlandschaft selbst“ gesehen: als vertikal geschichtetes Bauland. Das Gebäude als Katalysator für die Verdichtung und Schichtung des städtischen Raumes!

Ein wunderschönes Grundstück, so Wimmer, – fast eine Parkanlage mit prachtvollem, altem Baumbe-stand.

An der Cumberlandstraße im Norden: Das Haus der MIGRA. Das Gelände fällt innerhalb der Trakttiefe um ein ganzes Stockwerk ab. Gradlinige Lauben-gänge schirmen die 32 Wohnungen gegen den Verkehr von Straße und Westbahn ab. Hier gibt es Laubengänge. Breiten von 2,70 Meter machen die Erschließung zum Begegnungsraum. Öffnungen nach unten und oben schaffen Distanz. Südseitig:

tanz mit den bäumen. cumberlandstraße 51a + 53, wien 14

großzügige Freibereiche für alle Wohnungen, Aus-blick und Ruhe.

Vorbei an der denkmalgeschützten ehemaligen Aufbahrungskapelle aus 1859 (heute Gemein-schaftsraum) führen gerundete Ecken umlaufender Balkonbrüstungen zum Haus der ARWAG mit sei-nen 24 Wohnungen. Dazu Helmut Wimmer:

„Die Baukörper wiegen sich im Takt mit den Bäu-men, sie schmiegen sich an, sie weichen zurück, sie drehen sich. Der Charakter des Parks mit dem herrli-chen alten Baumbestand bleibt erhalten. Was liegt näher, als das Gebäude dem Baumbestand anzu-passen, einen „Tanz mit den Bäumen“ zu versuchen und zu wagen, - vier Ebenen, jede Ebene anders ge-schwungen konfiguriert, auf denen eingeschoßige Stadtvillen ruhen.“

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Wohnungen über elliptischen Grundrissen. Ein besonderes Wohngefühl. Rundumblick in den Garten.

Durch die unterschiedliche Konfiguration der einzelnen „Decks“ entstehen sowohl vollkommen besonnte als auch gedeckte Terrassenflächen.

Die organische Bauform ließe es kaum vermuten: Es handelt sich um Niedrigenergiehäuser. Die ökologischen Standards finden sich, positiv bewertet, im IBO – Ökopass wieder.

Im südlichen Teil der Gartenanlage: ein Schwimmbad für die BewohnerInnen beider Häuser.

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Krankenpflegeschule Kaiser-Franz-Josef-Spital, Wien 10

B a u h e r rStadt Wien – KAV Generaldirektion, 1030 Wien

P l a n u n glichtblau.wagner architekten, 1050 Wien

Team:Sebastian Ewers, Petra Glaninger, Elke Jutzi, Lukas Mayer, Sandra Permann, Doreen Todtenhaupt, Elisabeth Torggler, Andreas Lichtblau, Susanna Wagner

F o t o SRupert Steiner

P r o J e K t v e r l a u FWettbewerb 2004, 1. PreisBauzeit Jänner 2009 - September 2010

P r o J e K t d a t e nBerufsbildende Schule mit 2- bis 3-jähriger Ausbildungszeit für 600 SchülerInnen27 Unterrichtsräume, Prüfungsräume, Seminarräume und EDV-RäumeGebäudelänge 121 m3 - 4 Geschoße in den Geländeverlauf moduliertNGF 6.152m2

BGF 7.990m2

NNF 4.396 m2

Baukosten € 13,5 Mio.

Lageplan

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Die neue Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Stadt Wien liegt unmittelbar an der Triester Straße in Wien-Favoriten, einer der meist befahre-nen Straßen der Stadt. Dahinter liegt, von außen völlig unbemerkt, das Pavillonkrankenhaus des Kaiser Franz Josef-Spitals, ein stadträumlicher Typus des 19. Jahrhunderts mit heute noch gültigen Qua-litäten: großzügige Grünräume, Parkflächen mit altem Baumbestand und intensive Außenbezüge der einzelnen Gebäude. Die Schule ist in konsequenten Längsschichten organisiert. Alle Lehrräume sind über die Länge des Gebäudes zur ruhigen Parkseite des Spitals orien-tiert, sämtliche Neben- und Pausenräume sowie Räume zum selbstorganisierten Lernen sind in, über die gesamte Gebäudelänge, locker angeordneten Raumfiguren zum urbanen Straßenraum situiert. Eine vollkommen glatte 120 m lange Glashaut ohne jegliche Öffnungen wirkt als gebäudeinte-

griertes Schallschutzelement. Davor wurde eine Allee großkroniger Bäume gesetzt, die als außen-liegender, sich jahreszeitlich selbst regulierender Sonnenschutz dieser Fassade dienen. Sie spannen den Bogen von technischer Funktionalität zu emo-tionaler Qualität der Innenräume. Man arbeitet in den Baumkronen.Durch die gegebene Geländenivellierung und die entsprechende Anordnung des Baus gibt es zwei gleichwertige Erdgeschoße. Diese komplexe innen-räumliche Disposition wird bereits in der zentral angeordneten Eingangshalle spürbar: Das Gebäude wird auf einer Zwischenhöhe betreten, die Erschlie-ßung des oberen und unteren Erdgeschoßes wird durch geneigte Ebenen und Rampen ermöglicht und stellt gleichzeitig eine selbstverständliche behinder-tengerechte Erschließung von beiden Erdgeschoßen dar. Im ersten Stock dieser zentralen Halle ist brü-ckenartig die Bibliothek der Schule angeordnet. w

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Ein intelligentes Brandschutzkonzept mit selbst-schließenden Brandschutzschiebetoren und ei-ner – mittels Computersimulation entwickelten – Brandentrauchung über Dach ermöglichen diese im Schulbau durchaus unübliche innenräumliche Strategie einer 4-geschoßig offenen Halle.Um den Klassenräumen die Zufuhr konditionierter Frischluft zu garantieren, ist ein technisch avancier-tes Lüftungssystem vorgesehen. Durch Einblasen frischer Luft in die Klassenräume wird ein hervor-ragendes Innenraumklima hergestellt, sodass im Sinne ökologischer Nachhaltigkeit in jeder Klasse CO2-entlastete Luft über die gesamte Unterrichts-dauer zur Verfügung steht. Über eine Wärmerück-gewinnungsanlage wird die im gesamten Gebäude bereitgestellte Heizenergie und die entstehende Abwärme der Schüler zu einer wesentlichen Reduk-tion des Heizwärmebedarfes herangezogen.

Ein thematisch zentrales Element ist eine lineare Kastenwand zwischen den Unterrichtsräumen und den Erschließungs- und Kommunikations-räumen. Sie dient einerseits als Stauraum, der jeweils direkt den Räumen zugeordnet ist, und als Raumtrennwand, die mit Unter- und Oberlicht den Unterrichtsräumen zweiseitiges, sich im Tageslauf ständig änderndes Sonnenlicht bietet. Damit ist ein wesentliches Thema von Unterrichtsgebäuden, nämlich die soziale und edukative Nachhaltigkeit, als gebäudeintegrierter und sinnlich wahrnehmba-rer Aspekt realisiert. Im alltäglichen Betrieb ist das gesamte Schulgebäude ein einziges zusammen-hängendes, offenes Raumvolumen, das einer diffe-renzierten Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern Platz gibt.

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Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

B a u h e r rKABEG Landeskrankenanstalten Betriebsgesellschaft, 9020 Klagenfurt

G e n e r a l p l a n u n GFeichtinger Architectes Sarl, F-75020 Paris / 1070 WienPriebernig.P ZT GmbH Architekten + Ingenieure, 1090 WienMüller & Klinger ZT GmbH, Nfg. AC, 1030 WienFCP, Fritsch, Chiari & Partner, 1140 Wien

p r o j e K t v e r l a u fWettbewerb Februar 2003, 1. Preis, siehe wettbewerbe 225/226, April/Mai 2003Planungsbeginn 2003Bauzeit August 2006 bis April 2010Vollbetrieb seit Juni 2010

p r o j e K t d a t e nGrundstücksfläche 236.590 m2

Nutzfläche CMZ + VEZ 63.618 m2

BGF CMZ + VEZ 128.306 m2

BRI CMZ + VEZ 579.553 m3

Baukosten 327,5 Mio. €

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Das neue „Klinikum Klagenfurt am Wörthersee” (Landeskrankenhaus Klagenfurt) wurde nach einem EU-weiten 2-stufigen Architektur-Wettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für Ge-neralplanerleistungen (2002) von Mitte 2006 bis Anfang 2010 errichtet. Das funkionale und architektonische Konzept basiert auf der Neudefinition eines Regionalkran-kenhauses, der topographischen Einbindung in die Au-Landschaft entlang des um ca. 200 m nach Norden verlegten Glanflusses. Flache Baukörper (mit Erd- und ein bis zwei Obergeschoßen), die nach den Nutzungen geformt sind, binden mit „farbigen Themenhöfen” (mit Leit-Baumarten und Pflanzen der näheren Umgebung) die Aulandschaft ein. Die Farben der Höfe zwischen Funktions- und Pflege-trakten werden vom Unterbau (Glaskiesel, Presskies und -sand, Untergewächse, Stauden und Bäume) gebildet. Funktional ist das neue LKH Klagenfurt in das Chirurgisch-Medizinische Zentrum CMZ: Eingangs-halle, Zentrale Notfallaufnahme, Basisdiagnostik, Bilddiagnostik, Aufnahme-, Spezial- und Dialysesta-tionen, 14 OP´s, Angiographie, ITS-, IMC-, Normal- und Sonder-Pflegestationen, Tagesklinik, Dienst-, Service-und Aufenthaltsräume, Kapelle, Tiefgarage) und das Ver-/Entsorgungszentrum VEZ: Labor, Apotheke (mit GMP-Reinlaboren: Zytostatika), Steri-lisation (ZSVA), Zentralküche, Speisesaal, Schulungs-räume, Wäscherei, Lager, Betriebs- und Sicherheits-stelle, Energie- und Med.gas-Zentrum gegliedert.

Zwei Ost-West-Korridore – großzügig verglaste Ma-gistralen – entlang der Themenhöfe leiten die Pati-enten, Mitarbeiter und Besucher. Entlang der gebo-genen Patientenmagistrale im Norden sind eine Kapelle und ein Andachtsraum situiert, die sich durch ihre warme Materialität „Holz” und einfühl-same Gestaltung von den hygienischen Materialien und Details abheben. Der von der Decke abge-hängte Altar und ein großformatiges Glasbild des kärnter Künstlers Karl Brandstätter gestalten die Kapelle. Die gerade Patienten-Magistrale – mit großen Fassaden- und Oberlichtverglasungen – im Süden erschließt die Untersuchungs-/Behandlungsbe-reiche und die Spezialkliniken. Informationsstütz-punkte entlang der Magistralen leiten die Patien-ten. Der Eingang für die Notfallpatienten in das Notfall- und Basis-Diagnosezentrum liegt im Süden des CMZ. Die dunkelgraue Metallhaut der Gebäude bildet den Hintergrund für die Bepflanzung des Glanufers und die farbig gestalteten Themenhöfe. Sie charakteri-siert die Gebäudesequenzen und gibt dem Gebäude-Ganzen seinen spezifischen „Hotel-Charakter”, der nicht automatisch die Assoziation eines Kranken-hauses hervorruft. Die Blechfassaden-Farben spielen mit dem Licht und vibrieren von metallisierend hell-grau bis matt-grau. Sonnenblumengelbe Sonnensto-res vor den Fenstern, die elektro-mechanisch nach den Klima-Kenndaten (Außen-/ Raumtemperaturen, Sonnenstand, Strahlungs- und Lichtintensität) w

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und von den Patienten und Mitarbeitern in-dividuell gesteuert werden können, strahlen Wärme und Nähe aus.

Zeichenhaftigkeit der Architektur im Sinne von Monumentalität wurde bewusst vermieden. Die Signets der neuen LKH-Gebäude sind ihr „Ver- ortet-Sein”. Die Architektur ist der Hintergrund, im Vordergrund steht das Gesund-Werden und die Landschaft bildet den Rahmen.

Der Generalplaner zeichnet für sämtliche Planungen, Architektur, Konstruktion, Frei/Grünräume, Verkehr, Transport- und Materi-allogistik, Medizintechnik, Gebäudetechnik, Maschinenanlagen und BauKG mit 27 Sub-Planungspartnern, die von einer GP-internen Projektsteuerung geführt und über einen „Vir-tuellen Projektraum” gesteuert wurden. Die Dokumente (Pläne, Beschreibungen, Berech-nungen, Leistungsverzeichnisse etc.) wurden nach voreingestellten Eingabe- und Zugriffs-routinen innerhalb der Planer, zum Bauherrn und Projektmanagement, zur örtlichen Bauauf-sicht und zu den Baufirmen kommuniziert.

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Die Vergabe der Ausführungs-/ Bauleistungen erfolgten über ca. 255 öffentliche, großteils EU-weit offene Vergabeverfahren (nach dem Bundesvergabegesetz BVergG 2006) für Bau-, Gebäudetechnik-, Medizintechnik-, Logistikleis-tungen – und ohne (!) Generalunternehmer: Damit blieb das Szepter der Qualitätssteue-rung beim Bauherrn und beim Generalplaner.

Die vom Landesrechnungshof 2005 geprüfte Budgetsumme der Gesamtkosten (inkl. Medi-zintechnik und Möblierung) basierend auf der Kostenberechnung des Generalplaners wurde um (nur) ca. 5% überschritten.

Das funktionale, betriebsorganisatorische und monitäre Ergebnis wurde vom Bundesrech-nungshof anlässlich seiner Prüfung 2009 mit wenigen Anmerkungen positiv beurteilt.

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Innenhof CMZ | Hubschrauberlandeplattform Verbindungsbrücke CMZ – VEZ

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Speisesaal im VEZ Magistrale im VEZ

Haustechnikraum | Personal VEZ Patientengarten im CMZ wet

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Qualitäts-, Termin-, Kostenplanung und -steuerungAnti-Claim-Management

VERGABEVERFAHRENAusschreibung . Vergabe . Abrechnung

Thermische Gebäudesanierung Wien, Zürich Versicherungs-AG Niedrigenergie-Wohnhausanlage Siebenhirten Fot

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FCP ist ein international tätiges Ziviltechnikerbüro im Bauwesen mit mehr als 200 Mitarbeitern inklusive verbundener Unternehmen.

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Im Herzstück des neuen Klinikums Klagenfurt, im Chirurgisch-Medizinischen Zentrum (CMZ), liegen 36 Röntgenräume, in denen die Patienten durchleuchtet werden. Durch große Sichtscheiben können Patient und Klinikpersonal dabei stets Blickkontakt halten. Zugleich muss die Scheibe das Bedienpersonal von Röntgen- und Therapiegeräten vor schädlicher Strahlung schützen.

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36 Räume sowie mobile Röntgenschutzwände wurden mit Strahlenschutzglas von SCHOTT ausgestattet.

Weitere Informationenwww.schott.com

Gefertigt wurden die Sichtscheiben aus dem Spe-zialglas RD 50 von SCHOTT, einem internationalen Technologiekonzern, der Spezialwerkstoffe, Kom-ponenten und Systeme entwickelt. Der Wert „50“ steht für eine Dichte von mindestens 5,05 g Blei-oxidgehalt pro Kubikzentimeter Glas.Das Bleioxid absorbiert die Strahlung. Daher bietet die dünne und farbneutrale Glasscheibe optimalen Schutz vor Gamma- und Röntgenstrahlen.Die verwendeten Sichtscheiben haben eine Größe von bis zu 780 x 2150 Millimeter. Sie wurden teils als Verbund-Sicherheitsglas, als Isolierglas oder auch mit Schallschutzdämmung ausgeliefert. Zusätzlich zu den 36 fest installierten Fenstern wurden auch mobile Strahlenschutzwände für den ambulanten Einsatz angefertigt.

MMG Ingenieurgesellschaft mbHAm Borsigturm 52D-13507 Berlin

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Baumaßnahme Klinikum Klagenfurt am WörtherseePlanung folgender Anlagen und Systeme:

• Fahrerloses Transportsystem (FTS) • FTS-Transportmittel• Cock & Chill Großküche • Speisenverteilsystem • Spültechnik• Wäscherei• Lager • Logistik• Mikrologistik• Rohrpostanlage (RP)• Personen- und Fördertechnik – Aufzüge• FTS-Fördertechnik mit Containerwaschanlagen

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Innovationen

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Innovationen

BAU 2011 – The Future of Building.

„Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme“

Türen-Manufaktur Topic mit neuem 3D Türdesign

Cree: Mit Holz hoch hinaus.

LUCEM® LICHTBETON: Die Symbiose aus Beton und Transluzenz

Einzigartiges Material – wirkungsvolle Optik

Zeitform-Faltwerktreppe

Öko Skin: Dünner Beton im Lattenformat

Massivbau – leistbar und wertbeständig

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Auf der „Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme“, die vom 17. bis 22. Januar 2011 auf dem Gelände der Neuen Messe München stattfindet, werden sich erneut rund 1.900 Aussteller aus etwa 40 Ländern präsentieren. Die Messeleitung erwar-tet mehr als 210.000 Besucher aus etwa 150 Län-dern. Vom Planer über den Bauunternehmer und Handwerker bis zum Facility Manager – alle, die national und international am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind, versam-

B a u 2 0 1 1 – T h e F u T u r e o F B u i l d i n g „ W e l T l e i T m e s s e F ü r a r c h i T e k T u r , m a T e r i a l i e n , s y s T e m e “

meln sich. Die BAU 2011 wird einige ausgewählte Themen in den Mittelpunkt rücken. Sie werden in den Messeforen diskutiert, in den Sonderschauen illustriert, und an den Ständen präsentieren die Aussteller dazu konkrete Lösungen.Nachhaltig bauen: Auch in der Bauwirtschaft dreht sich alles um das Thema Nachhaltigkeit, ist sie doch einer der größten Verbraucher von Energie und Ressourcen. Nachhaltiges Bauen und Planen ist das Top-Thema in den Veranstaltungen des Rahmenprogramms, etwa in Sonderschauen und Foren. Generationengerecht bauen: Die BAU greift das Thema in mehreren Veranstaltungen auf. For-schung und Innovation: „Die Zukunft des Bauens“ lautet der Slogan der BAU. Die Besucher können Produkte, Systeme und Materialien besichtigen, die in jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit entstanden sind. Auch im Forum MakroArchitek-tur oder in der Sonderschau „Intelligentes Bauen“ spielt das Themenfeld Forschung und Innovation eine Hauptrolle.

Weitere Informationen www.messe-muenchen.de.

Topic, der Hersteller von hochqualitativen Türen, wartet rechtzeitig zur Bau 2010 mit neuen und zu-gleich innovativen Produkten auf. Flächenbündig-keit und Geradlinigkeit sind Ausdruck aktueller Ar-chitektur. Parallel dazu kommt auch der Trend nach

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Weitere Informationen www.topic.at

geschwungenen Formen, für welche die Natur als Vorbild und Inspiration dient. Die aktuelle Design-sprache der TOPIC Tür-Designs bringt beide Stilrich-tungen zusammen und bietet Flächenbündigkeit in Kombination mit konvexen bzw. konkaven Oberflächen. Dadurch erhalten die Objekte mehr 3 D-Wirkung und bieten so unvergleichliches Design. Zwei Produktlinien sollen vor allem Archi-tekten ansprechen: Current steht für geradliniges und komplexes Design. Die gesamte Produktlinie entsteht in Zusammenarbeit mit namhaften De-signern und vereint minimalistische Formen mit komfortablen inneren Werten; und Collection, das bedeutet absolut individuelle Fertigung – vom kre-ativen Entwurf bis zur finalen Traumtüre.Auch im Bereich Raumausleuchtung und Sicht-schutz gibt es Neuerungen: Ein besonders gestell-ter Lichtschacht lässt zwar Licht in das Wohnungs-innere einfluten, verhindert aber die Einsicht in den Wohnbereich. Eine Ausweitung des Angebots gibt es bei der speziellen TOPICcore Oberfläche. Diese wird durch Nachstellungen von gefragten Pulver-beschichtungs-Farben aus dem Fensterbereich auf Lackbasis erweitert. TOPIC Haustüren haben bereits im Standard eine sehr hohe Sicherheitsausstattung, zum Teil schon Sicherheitsklasse WK II. Das gesamte TOPIC Sor-timent von Haustür, Seitenteilen und Oberlichte ist auch in der Ausstattung WK III möglich. Neben einbruchhemmender Schichtverleimung und Schutzbeschlägen setzt TOPIC dabei auch einen Si-cherheitszylinder mit Wendeschlüssel ein. Auf Kun-denwunsch kann auch das moderne Zutrittskont-rollsystem „TOPIC Fingerprint“ angebracht werden.

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Auf die globale Bauwirtschaft entfallen rund 40% des heutigen Energie-, CO2- und Ressourcenver-brauchs sowie 40% des Abfallaufkommens. Bislang basiert der Städtebau überwiegend auf konventio-nell gefertigten Prototypen mit langer, komplexer Bauabwicklung. Ein Umstand, den die Vorarlberger Rhomberg-Gruppe ändern will: mit einem Hybrid-Bausystem für Hochhäuser, welches überwiegend auf einem nachwachsenden Rohstoff basiert – Holz. Als internationales Forschungsprojekt gemeinsam mit dem Vorarlberger Architekten Hermann Kauf-mann, dem international tätigen Ingenieurbüro Arup, dem Holzbauunternehmen Wiehag und der Technischen Universität Graz gestartet, wird der LifeCycle Tower bald Realität. Ein Prototyp wird im Frühjahr 2011 in Dornbirn entstehen. Verantwortlich zeichnet dafür ein speziell für dieses Projekt von Rhomberg Bau gegründetes Unternehmen: Cree.

Der Name Cree ist der Philosophie und Lebensweise der gleichnamigen Ureinwohner Nordamerikas ent-lehnt. Den von den Cree-Indianern in jeder Hinsicht engen Bezug zur Natur und den Umgang mit ihr, führt das Unternehmen auf moderne Art weiter: Cree steht in der Variante unserer Zeit für Creative Renewable Energy & Efficiency.

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Das Kernprojekt von Cree ist der LifeCycle Tower: Ein nachhaltiges, bis ins Detail durchdachtes Holz-Hybridbausystem für mehrgeschoßige Hochbauten, das dennoch individuell gestaltet werden kann. Ein LifeCycle Tower wird in Systembauweise errichtet: viele Module sind bereits ab Werk vorgefertigt und werden am Bauplatz montiert. Verglichen mit her-kömmlichen Bauweisen vergleichbarer Gebäude lässt sich so die Bauzeit um die Hälfte reduzieren – genauso wie die Belastung durch Schmutz, Staub und Lärm.

Trotz eines minimierten Ressourcen- und Energie-einsatzes im gesamten Lebenszyklus kann es mit einem LifeCycle Tower durchaus hoch hinaus gehen: Bis zu dreißig Stockwerke kann das Hybrid-Holzhaus bei einer Höhe von 90 Metern erreichen. Bei einem Gebäude dieser Art fast schon obligatorisch ist eine Fassade, die keine Energie verbraucht, sondern er-zeugt – und somit einen wesentlichen Beitrag für die CO2-Klimabilanz darstellt. Michael Zangerl, Lei-ter des Forschungsprojektes bei Cree, ist überzeugt, dass die Vision von Holzbauten in der Stadt immen-ses Potential besitzt und als Beispiel Schule machen kann: „Der LifeCycle Tower soll eine Vorreiterrolle für nachhaltige Bauweisen einnehmen”.

Weitere Informationen www.creebyrhomberg.com

Der LifeCycle Tower: Daten und Fakten

Höhe: bis zu 100 m; bis zu 30 oberirdische Geschoße

Raster: 1,35 m, Deckenspannweite wahlweise 8,10 m oder 9,45 m stützenfrei. Ein System für die Nutzung als Büro, Einzelhandel, Hotel oder Wohnbau. Einfache Umnutzung durch flexible Systembauweise.

Materialien: UGs und EG Stahlbeton, Decke ab 1. OG Holz-betonhybridbauweise, Fassadenstützen Holz, Erschließungskern wahlweise Holz oder Stahl-beton.

Energiestandard: z.B. Plusenergiehaus oder Passivhaus, Stromer-zeugung mit Photovoltaik-Fassade, Lüftungsan-lage auf Wunsch mit Klimatisierung.

Gebäudehülle: Elementfassade mit erhöhtem Schall- und Wärmeschutz; integrierter Sonnenschutz; wahl-weise manuelle Lüftungsflügel für natürliche Belüftung; Oberflächenarchitektur individuell gestaltbar.

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Das Besondere des Werkstoffs LUCEM®LICHTBETON ist die Ästhetik der lichtdurchlässigen Erscheinung in Verbindung mit dem massiven und beständigen Material, das hohen Belastungen standhält. In ei-nem speziellen Herstellungsverfahren wird Beton werksseitig mit lichtleitenden Fasern bewehrt. Die so entstandenen LUCEM®LICHTBETON Rohblöcke können zu vielfältigen Formen weiter verarbeitet werden – seien es Platten, Mauersteine, Formele-mente, Waschtische oder individuelle Objekte. Die häufigste Anwendung für LUCEM®LICHTBETON ist in Form von Platten für vorgehängte Wandver-kleidungen von Fassaden, Teilfassaden oder Innen-wänden und als Bodenplatten. LUCEM®LICHTBETON kann in Platten von 1,2 bis 3 cm Dicke mit bis zu 3 m Kantenlänge gefertigt werden. Serienmäßig bietet die LUCEM GMBH Platten in der Abmessung 120 x 60 cm und 100 x 50 cm. Aber auch großformatige Platten in 150 x 100 cm und individuelle Formate sind auf Wunsch realisierbar.

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LUCEM®LICHTBETON auf der Bau 2010, Halle A1, Stand-Nr. 540.

WERZALIT, Hersteller hochwertiger Terrassenbeläge, hat sein umfangreiches Sortiment erweitert und das Terrassenvollprofil entero mit ins Programm genommen. Als Basis-Material verwendet das Unternehmen den Holz-Polymerwerkstoff S2. Für die Herstellung dieses innovativen Materials kommt ausschließlich Sturmholz aus heimischen Wäldern zum Einsatz. Durch das Zusammenspiel von Material-Beschaffenheit, Funktion und Technik bietet entero für Bauherren und Architekten eine Vielfalt an Verlege-Möglichkeiten. Diese sind in ge-stalterischer Hinsicht ebenso beeindruckend wie in wirtschaftlicher. Die planebenen Profiloberflächen

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Weitere Informationen www.werzalit.de

– einseitig glatt und einseitig gebürstet – verleihen entero eine zeitlos ansprechende Optik. Die Bürs-tung, „brosso“ genannt, hat eine rutschhemmende Wirkung. Die Entwickler aus dem Hause WERZALIT betonen durch die Auswahl von natürlichen Farben – marrone und carbone – die zeitlose Integration in moderne Außengestaltung.Von großer Wirkung ist die Terrassenoberfläche mit ihrer optisch geschlossenen und dennoch offenen Längsfuge. Möglich macht das ein neuartiges Nut-Feder-System, zusammen mit einer korrosionsbe-ständigen Montageklammer. So läuft Wasser auch bei einer Verlegung ohne Gefälle problemlos ab.

Auch beim Fassadenprofil structura kommt erst-mals der S2 Holz-Polymerwerkstoff (WPC) zum Einsatz. Das beidseitig einsetzbare Fassadenprofil bietet eine Farbgebung mit vier neuartigen Farben in Metallic-Effekt. Sie lehnen sich an bekannte Ge-staltungselemente an, deuten diese jedoch in eine neue, eigenständige Optik um. Als Vollfassade nutzt structura alle Vorteile von vorgehängten, hinterlüf-teten Fassaden und schützt einerseits die Bausub-stanz vor Witterungseinflüssen und andererseits vor Funktionsbeeinträchtigungen durch sichere Abführung von Bau- und Nutzungsfeuchte. Und als Teilfassade bietet structura spannende Kombina-tionsmöglichkeiten mit anderen Materialien. Mit structura sind große Stützabstände von max. 625 mm realisierbar. Durch die große Breite des Profils von 240 mm und durch die Systemklammer wird eine schnelle und einfache Montage gewährleistet. Das Fassadenprofil structura besteht zu 60% Holz aus nachhaltig bewirtschafteten PEFC-zertifizierten Wäldern.

Weitere Informationen www.lucem.de

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Die Faltwerktreppe des oberfränkischens Unter-nehmens ZEITFORM-Design ist eine wangenlose, sich vorwiegend selbst tragende Innentreppe in Massivholzbauweise. Die wesentliche Innovation besteht aus einem ausgetüftelten Holz-Sandwich-material, bei dem die Faserrichtung des Holzes in Laufrichtung verläuft, kombiniert mit einer speziell entwickelten Holzverbindung auf Basis traditionel-ler Fingerzinken und deren Herstellungsverfahren. Neben Antritt und Austritt werden nur drei, max vier Befestigungspunkte benötigt, um die hohen

z e i T F o r m - F a l T W e r k T r e P P e

Weitere Informationen www.faltwerktreppe.info

bauaufsichtlichen Zulassungskriterien zu erfüllen. Andere bisher zugelassene Faltwerkkonstruktionen müssen dagegen an jeder einzelnen Stufe befestigt werden. Als verwindungssteife Einheit braucht dieses System keine bauseits stützende Wand. Die ZEITFORM-Faltwerktreppe ist ein Produkt im mitt-leren bis oberen Preissegment. Sie vereint höchste Qualität mit uneingeschränkten Einsatzmöglichkei-ten in bestechendem Design. Kosten pro Stockwerk zwischen 6.000.– und 9.000.– EURO + MWSt (ohne Geländer).

Das österreichisch/deutsche Unternehmen Rieder mit Produktionsstandort in Kolbermoor bringt mit Öko Skin ein Betonpaneel im handlichen Lattenfor-mat auf den Markt. Glasfaserbeton fibreC ist eine mit Glasfasern verstärkte Betonplatte und bietet einen dünnwandigen Werkstoff mit angenehmer Haptik und natürlicher Ausstrahlung, der dennoch

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resistent und zugleich flexibel ist. Somit ergibt sich eine breite Palette an praktischen Anwendungen. Abgesehen von der klassischen Fassadengestaltung mit den fibreC Großformatplatten (1,2 m x 2,5 m oder 3,6 m) und dem Einsatz im Innenbereich (Bo-den, Wand, Decke) gibt es nun auch die Möglichkeit, den Glasfaserbeton in Form von schmalen Beton-

latten zu verarbeiten. Die abso-lute Brandbeständigkeit macht Öko Skin nicht nur zu einer sicheren Alternative zur klassi-schen Holzbretterverschalung, sondern bietet darüber hinaus einen neuen Weg, Gebäude und kleinere Bauten auf praktische und ansprechende Weise op-tisch aufzuwerten. Die 13 mm dünnen Betonpaneele im For-mat 1.800 x 147 mm sind in 10 verschiedenen Standardfarben erhältlich. Die durchgefärbten Latten erhalten durch ihre sandgestrahlte Oberfläche eine angenehme Haptik und eine authentische Ausstrahlung.

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Leistbar und wertbeständig. Damit ist ökonomische Nachhaltigkeit auf den Punkt gebracht. Im Detail stehen dahinter Kriterien wie gebäudebezogene Lebenszykluskosten, Werterhalt bzw. -steigerung, eine lange Lebensdauer von Gebäuden durch Ad-aptierbarkeit und Flexibilität der Konstruktion, die Kreislaufwirtschaft in Form eines kontrollierten Rückbaus bzw. einer Wiederverwertung der Bauteile und Rohstoffe, die Stärkung der Regionalwirtschaft sowie die Sicherheit in Katastrophenfällen.

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FOLGEKOSTEN üBERSCHREITEN ERRICHTUNGSKOSTEN UM MEHRFACHES Bei der Entwicklung von Gebäuden stehen vielfach die Investitionskosten als wesentliches Entschei-dungskriterium im Vorfeld. Das heißt aber nicht, dass dadurch gleichzeitig Bauweisen bevorzugt werden, die auch im Lebenszyklus und in der Er-haltung minimale Kosten verursachen. Zahlreiche Praxisbeispiele zeigen, dass Baufolgekosten die Er-richtungskosten um ein Mehrfaches überschreiten können. Mit der Forschungsinitiative „Nachhaltig-keit massiv“ leisten die österreichischen Hersteller massiver Baustoffe einen wesentlichen Beitrag zur europaweiten Diskussion um eine integrative Le-benszyklusbetrachtung von Gebäuden.

LEBENSZyKLUSKOSTEN IM VERGLEICH Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde ein praxistaugliches Werkzeug zur Berechnung von Lebenszykluskosten von Immobilien entwickelt. Die Ergebnisse zeigen sehr klar den Einfluss von Pla-nungsvarianten auf Folgekostentreiber: Das Modell wurde für ein tatsächlich ausgeführtes Büroge-bäude, einen dreigeschoßigen quadratischen Ver-waltungsbau in Stahlbauweise mit 5.500m2 Brutto-geschoßfläche, durchgerechnet. Als nicht-gebaute Variante wurde das gleiche Gebäude mit massiver Außenwand als Lochfassade gerechnet und an-schließend wurden die Ergebnisse verglichen. Le-benszyklisch betrachtet kommt die Variante mit der massiven Fassade um 9,6 Prozent günstiger.

DAS ENTWICKELTE PRAxISTAUGLICHE MODELL IM DETAIL Das Ergebnis dieses Forschungsprojekts, nämlich ein standardisiertes, praxistaugliches Werkzeug von Lebenszykluskosten von Immobilien für den Einsatz in der Immobilien-Projektentwicklung und in seiner Funktionsweise darzustellen (siehe Abbildung 1), wurde voll erreicht. Das entwickelte Modell ist ge-nügend allgemein, so dass es für unterschiedliche Immobilien schon zum Zeitpunkt der Einreichpla-nung eingesetzt werden kann. Es benötigt lediglich allgemeine Flächengrößen wie Brutto-Grundfläche, Netto-Grundfläche, Grundstücksfläche usw. sowie die finanziellen Parameter. Dabei können bauteil- und leistungsspezifisch verschiedene Preissteige-rungsfaktoren gewählt werden. Eine Reihe weiterer Flächenkennwerte (Fensterflächen, Sanitärflächen, Ausmalflächen u.v.m.) sowie diverse besondere Parameter, wie der Strompreis und der Gaspreis sind für die Berechnung von Leistungen und deren Kosten in der Betriebsphase erforderlich. Die Errich-tungskosten sind selbst Teil der Lebenszykluskos-ten, aber auch Eingabewerte zur Berechnung der Folgekosten.

Weitere Informationen www.baumassiv.atwww.nachhaltigkeit-massiv.at

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ENERGIEGELADEN WOHNEN Wärme optimal zu speichern und den Energiebe-darf in Richtung „nearly zero energy“ zu reduzieren ist ein unabdingbarer Trend. 40 Prozent des Ge-samtenergieverbrauchs der Europäischen Union entfallen auf Gebäude. Sie stellen die größte Emissi-onsquelle Europas dar. Die novellierte EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden soll helfen, das EU-Klimaziel von 20 Prozent Energieein-sparung in zehn Jahren zu erreichen. Alle Gebäude, die nach Ende 2020 errichtet werden, müssen hohe Energiesparvorgaben erfüllen und zu einem be-deutenden Teil mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Für öffentliche Gebäude gilt dieser Energie-verbrauch „nahe null“ bereits ab 2018. Gebäude aus massiven Baustoffen sind diesen Herausforderun-gen gewachsen; wer massiv baut, bekommt damit garantiert ein zukunftsfähiges Bauwerk.

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„MASSIVE“ SOMMERTAUGLICHKEIT Im Zusammenhang mit energetischen Einspa-rungspotenzialen kommt im Zuge absehbarer klimatischer Veränderungen der Vermeidung von sommerlicher überwärmung eine immer bedeu-tendere Rolle zu. Dafür bedarf es geeigneter Nach-weisverfahren, die auch Unterschiede verschiede-ner Bauweisen in punkto „Sommertauglichkeit“ entsprechend richtig abbilden. Das Forschungs-projekt „Auswirkungen verschiedener Baustoffe auf das Sommerverhalten von Gebäuden und den Energieverbrauch“ hatte zum Ziel, durch Messung in bewohnten Objekten das Nutzerverhalten und den damit verbundenen Einfluss auf die sommer-lichen Raumtemperaturen zu erforschen. Dazu wurde ein von der TU Wien entwickeltes virtuelles Gebäudemodell weiterentwickelt und mit Mes-sungen an vier Wohnbauten validiert. Anhand aller durchgeführten Simulationen ist deutlich zu erken-nen, dass die Anstiegskurve der Temperatur bei den massiven Varianten deutlich flacher verläuft als bei der Leichtbauvariante. Mit diesem Ergebnis werden einmal mehr die hervorragenden raumklimaregu-lierenden Eigenschaften von massiven Bauteilen unterstrichen.

LEISTBARE WERTANLAGE Nachhaltiges Bauen strebt mit umfassender Planung für alle Phasen im Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Baustoffproduktion zur Errich-tung, über die Nutzung und Erneuerung bis hin zum Rückbau – eine Minimierung der Ressourcen und Kosten an. Die Massivbauweise ist zu Recht die bevorzugte Bauweise der Österreicher, da die Mehrheit der Bevölkerung massiv gebaute Häuser als wertvoller und beständiger einschätzt. Ge-bäude aus mineralischen Baustoffen leben viele Jahrhunderte lang und punkten deshalb auch beim Wiederverkauf. Investitionen in Gebäude aus mas-siven Baustoffen sind eine beständige und sichere Wertanlage.

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