146
wettbewerbe ARCHITEKTURJOURNAL 35. JAHRGANG AUGUST/ SEPTEMBER 2011 € 17,– P.b.b. GZ10Z038461M - Verlagspostamt 1110 Wien www.wettbewerbe.cc „Kostengünstiges Wohnen“ in Wien-Donaustadt: Bauträgerwettbewerbe Mühlgrund II, Polgarstraße 30a und Podhagskygasse II, Wien 22 Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, Tirol 4 / 2011 299/300 Kompakter planen – billiger bauen 299/300 wettbewerbe ARCHITEKTURJOURNAL 2011 Büro als Lebensraum, gegliedert in unter- schiedliche Zonen und Bereiche. Räum- lich flexibel und mit offenen Strukturen – anregend, vielfältig und facettenreich. Gemeinsam mit Kunden und Partnern gestaltet Bene Bürolandschaften, die den Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld bieten. So wird Büro zum Management- instrument und zum Erfolgsfaktor von Unternehmen. Das schätzt auch das Team von BWM Architekten & Partner. www.bene.com BENEWIRKT BEI FACETTENREICHEN ARCHITEKTEN.

299/300 Aug/Sep 2011

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Kompakter planen – billiger bauen; Wettbewerbe: „Kostengünstiges Wohnen“ in Wien-Donaustadt: Bauträgerwettbewerbe Mühlgrund II, Polgarstraße 30a und Podhagskygasse II, Wien 22 Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, Tirol

Citation preview

Page 1: 299/300 Aug/Sep 2011

wettbewerbeA R C H I T E K T U R J O U R N A L

35

. Ja

hr

ga

ng

a

ug

us

t/

se

pt

em

be

r 2

01

1

€ 1

7,–

P.b.b

. GZ1

0Z03

8461

M -

Verla

gspo

stam

t 111

0 W

ien

www.wettbewerbe.cc

„Kostengünstiges Wohnen“ in Wien-Donaustadt:

Bauträgerwettbewerbe Mühlgrund II, Polgarstraße 30a und

Podhagskygasse II, Wien 22

Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, Tirol

4 / 2011

299/300Kompakter planen – billiger bauen

299/

300

wet

tbew

erbe

AR

CH

IT

EK

TU

RJO

UR

NA

L20

11Büro als Lebensraum, gegliedert in unter-schiedliche Zonen und Bereiche. Räum-lich fl exibel und mit offenen Strukturen – anregend, vielfältig und facettenreich. Gemeinsam mit Kunden und Partnern gestaltet Bene Bürolandschaften, die den Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld bieten. So wird Büro zum Management-instrument und zum Erfolgsfaktor von Unternehmen. Das schätzt auch das Team von BWM Architekten & Partner. www.bene.com

BENEWIRKTBEI FACETTENREICHEN ARCHITEKTEN.

BENE11_BWM_210x297_abf_LO5.indd 1 6/22/11 14:32

Page 2: 299/300 Aug/Sep 2011

Wir sind für Sie da. www.rigips.com

Für RIGIPS Duo’Tech Performance Platten werden zwei Lagen 12,5 mm RIGIPS

Spezialplatten durch einen High-Performance Kleber miteinander verbunden.

Das bewertete Schalldämm-Maß RW der Platte verbessert sich damit um bis zu

13 dB. So schafft das RIGIPS Duo’Tech System in einem Arbeitsgang mehr als

eine Halbierung des Lärms. Und zusätzlich gibt‘s einen erheblichen Kostenvorteil

durch die um 25 % schnellere Verarbeitung.

RIGIPS Duo’Tech.DAMIT ENDLICH RUHE IST.

Inserat_DuoTech_210x297_neues_Baby.qxd 02.09.2011 14:45 Uhr Seite 1

U = 0,72W/(m2K)

vgl. EN 1873

Durchsturz-sicher

vgl. ÖNORMB3417:2010

Alles im Blick. Mit dem Flachdach-Fenster von VELUX.

Innovationspreis für energie-effiziente Produktneuheiten

1

2

1 Acryl-Kuppel 2 Fenster

■ Fenster plus Lichtkuppel

■ Verbundsicherheitsglas

■ Ausgezeichnete Wärmedämmung

■ Fernbedienung, Regensensor und Sonnenschutz

■ 10 Jahre Garantie

NEU! Auch als Brandrauchentlüftung

Gönnen Sie sich einen kurzen Blick: www.velux.at/flachdachfenster

Page 3: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

1

Der Preis 2012 wird für herausragende Bauten, Platz- und Freiraumgestaltungen ausgeschrieben, bei denen eine beispielhafte innovative, gestalte-rische und technisch-konstruktive Anwendung von Naturstein im Mittelpunkt steht. Der Preis stellt Naturstein als einen Baustoff in den Vordergrund, der zur Gestaltung des öffentlichen Raums beiträgt und vorbildlich hinsichtlich der Rücksichtnahme auf Umwelt, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ist.

Teilnahmebedingungen unter

www.pronaturstein.atwww.arching.at

Auslobung

Architektur-Preis!

Pilgram Preis 2012 Architektur & Naturstein

Auslober:Vereinigung Österreichischer Naturstein werke (VÖN), Linz in Zusammen arbeit mit der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten (bAIK), Wien

Preisgeld:Der Pilgram-Preis 2012 ist mit 2 10 000,– dotiert.

Jury Arch. DI Kathrin Aste, Innsbruck (Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten)

Arch. DI Peter Kompolschek, Villach (Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten)

Arch. DI Heinrich Eidenböck, Wien (Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten)

KR Dr. Anton Helbich-Poschacher, St. Georgen (Vorsitzender Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke)

KR TR Franz Bamberger, Traiskirchen (Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke)

Abgabetermin: 24.02.2012 Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten

Die ausgezeichneten Arbeiten werden in vielfältiger Weise publiziert.

A R c h i t E k t U R + N A t U R S t E i N

www.

alleg

riade

sign.

de

Vereinigung Österreichischer NatursteinwerkeScharitzerstrasse 5/IIA-4020 LinzTelefon: 0732 / 656048E-Mail: [email protected]

p r o n aTur s T e i n . a t

Karlsgasse 9/21040 WienTel.: +43 (0) 1 505 58 07E-Mail [email protected]

Anz. Pilgram wettbewerbe 11_druck.indd 1 16.09.11 14:02

INTRODUCTIONThe World Habitat Awards were established in 1985 by the Building and Social Housing Foundation as part of its contribution to the United Nations International Year of Shelter for the Homeless. Two awards are given an-nually to projects that provide practical and innovative solutions to current housing needs and problems, from the global South as well as the North. Every year an award of £10,000 is presented to each of the two win-ners at the annual United Nations global celebration of World Habitat Day.

PRIZEAs well as international recognition, awards of £10,000 will be made to each of the two winning projects. Tro-phies will also be presented to the winning projects, and travel and accommodation costs will be met for one representative of each winning project to attend the awards ceremony.

WHO CAN ENTERAny individual, organisation or government who has an innovative and practical solution to housing needs and problems from any country of the world.More than one entry can be made by the same individual or organisation. Entries should relate to housing projects and processes that are either completed or in progress. Those that are at design stage only or in the very early stages of devel-opment cannot be considered.Previous entrants can re-submit in subsequent years providing that the project has been further developed in the intervening time period.

TIMETABLE1st November 2011: Deadline for receipt of Stage I submissions1st December 2011: Notification of results for Stage I submissions where ten projects are selected by an Assessment Committee to go forward to Stage II of the competition1st February 2012: Deadline for the receipt of entries selected for Stage II SubmissionFebruary to July 2012: Evaluation of Stage II submissionsAugust 2012: Announcement of winners of the 2012 World Habitat Award1st October 2012: Presentation of the awards on World Habitat Day

World Habitat aWards 2011/12. announcement

Further Information

www.worldhabitatawards.org

Page 4: 299/300 Aug/Sep 2011

2

wet

tbew

erbe

299

/300

Impressum Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

In Zeiten, in denen Staaten, Länder und Gemeinden unter massiven Budgetzwängen stehen, su-chen die verantwortlichen Politiker meist zuerst auf der Einnahmenseite nach Potenzial und über-legen sich neue Steuern. Hin und wieder wird aber auch zumindest der Versuch unternommen, ausgabenseitig zu sparen. Was das im kommunalen Wohnbau bedeutet, hat Wiens Wohnbaustadt-rat Michael Ludwig in Alpbach verdeutlicht: Er wünscht sich „kompaktere, architektonisch innova-tive Wohnungstypen“ für den geförderten Wiener Wohnbau. Das Wort „billiger bauen“ wird nicht in den Mund genommen, sondern es wird unter dem Titel „Kostengünstiges Bauen“ als Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit verkauft. Was sich Wiens Wohnbaustadtrat sonst noch zu diesem Thema hat einfallen lassen, lesen Sie auf Seite 4. Wie Bauträger und Architekten auf die Herausforderung reagieren, „innovativ“ und kostengünstig planen zu müssen, lesen und sehen Sie ab Seite 88. Dort präsentieren wir auf 39 Seiten die Ergeb-nisse des Bauträgerwettbewerbs „Kostengünstiges Wohnen in der Donaustadt“. Auf drei Grund-stücken jenseits der Donau haben Teams aus Bauträgern, Architekten und Freiraumplanern ihre Kreativität und ihren Optimierungswillen unter Beweis gestellt, sechs Bauplätze werden nach den von der Jury auserkorenen Siegerentwürfen der Architekturbüros Delugan Meissl/Ganahl Ifsits, Elsa Prochazka, trans_city – TC, Schneider und Schumacher sowie ICNL in den nächsten Jahren bebaut. Einziger Fixstarter war das Team königlarch gemeinsam mit der Siedlungsunion.

Dass die Wiener Werkbundsiedlung, ein Architekturdenkmal der klassischen Moderne und Pilger-stätte für Architekturinteressierte aus aller Welt, jahrelang vor sich hinverfallen konnte, kann ruhi-gen Gewissens als Schandfleck in der ansonst erfolgreichen Geschichte des Wiener kommunalen Wohnbaus bezeichnet werden. Nach vielen erfolglosen Versuchen, eine Sanierung auf den Weg zu bringen, ist es nun endlich gelungen. Die insgesamt 48 Gemeindesiedlungshäuser der Werkbund-siedlung werden in den kommenden Jahren in mehreren Bauabschnitten mit einem Gesamtauf-wand von 10 Millionen Euro, gefördert von der Stadt Wien, revitalisiert. Mehr dazu lesen Sie in unserem Bericht.

Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1977 wird das Architekturjournal wettbewerbe fortlaufend durch-nummeriert. Damit können Sie als Leser die Ihnen wichtige Ausgabe schneller in Ihrem Regal finden. Um Ihnen noch mehr Nutzerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit zu bieten, werden nach dieser Ausgabe 299/300 aus den Doppelnummern Einzelnummern, zusätzlich finden Sie die dem Jahrgang zugeordnete Nummer der Ausgabe. Vielleicht haben Sie es schon bemerkt: Das Architekturjournal wettbewerbe, das in der Printversion selbstverständlich wie bisher fünfmal pro Jahr erscheint, hat seinen Internetauftritt neu gestaltet und ist unter www.wettbewerbe.cc erreichbar. Wir freuen uns über Ihr Feedback auf unserer Face-book-Seite facebook.com/Architekturjournal.wettbewerbe!

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co. KG., Leberstraße 122, A-1110 Wien • Vertriebsleitung: Angelika Stola, T: +43-1-740 95-462, F: +43-1-740 95-477, [email protected] •Abonnement: T: +43-1-740 95-466, F: +43-1-740 95-477, [email protected] •Chefredaktion: Roland Kanfer, T: +43-1-740 95-559, F: +43-1-740 95-384, [email protected] •Redaktionsleitung: DI Margarete Schwarz, T: +43-1-740 95-557, F: +43-1-740 95-384, [email protected] • Administration, Anzeigen: Michaela Kern, T: +43-1-740 95-556, F: ++43-1-740 95-384, [email protected] • Postanschrift: Leberstraße 122, A-1110 Wien, T: +43-1-740 95-0, F: +43-1-740 95-384, [email protected], www.wettbewerbe.cc • Grafik und Repro: Dietmar Mantler, A-1220 Wien, T: +43-1-890 36 40, F: +43-1-890 36 40-15, [email protected] • Druck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH, A-1030 Wien •Heftpreis für eine Ausgabe (Doppelnummer) € 17,- (Inland), € 19,60 (Ausland). Der Preis für ein Abonnement (5 Ausgaben) beträgt € 75,- (Inland), € 88,- (Ausland), € 68,- (Studenten). Preise inkl. Porto und Versandspesen, Steuern laut den gesetzlichen Vorschriften. Das Abonnement wird automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn die Kündigung nicht drei Monate vor Ablauf des Abonnements erfolgt. • Erscheinungsweise: 5 mal jährlich • Druckauflage: 5.000 Stück •ISSN 1015-4477 •Bankverbindung: UniCredit Bank Austria, BLZ 12000, Kto.-Nr. 653 092 700, ATU: 10940909 • Urheberrecht: Es wird keine Haftung für etwaige Beschädigungen oder Verluste der zur Verfügung gestellten Unterlagen über-nommen. Die Retournierung der Unterlagen erfolgt nur auf ausdrückliche Anforderung. Die drucktechnische Wiedergabe ist von der Qualität der übermittelten Unterlagen abhängig. Mit der Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial erklärt sich der/die Autor/in einverstanden, dass diese vollständig oder teilweise in der Zeitschrift wettbewerbe publiziert werden. Ebenso stimmt er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Vervielfältigung und Verbreitung über Offline- oder Online-Produktionen zu. Falls eine Vergütung vereinbart wurde, deckt diese die genannten Verwertungsformen ab. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Die in den Beiträgen vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbe-dingt mit denen des Verlages identisch. •

Roland Kanfer . Chefredakteur

Page 5: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

3

Inhalt

Impressum

Editorial

LeitartikelRedaktion

Forum Neues Bauen

Berichte

Wettbewerbe

Realisierungen

Innovationen

2

2 Kompakter planen und billiger bauen 4Als Badewannen segeln lernten 6

9Wohnhausanlage „>>young corner“ Wien-Nordbahnhof-Leystraße / Zusammenspiel von Architektur, Verwaltung und Vermarktung von Gebäuden / „Die IG Architektur ist Diskussion“ / Öffentliche nachhaltige Gebäude

21Preis für das Patent des Jahres / Global Village / Die Stadt ist uns nicht egal / Wie Räume das Denken verändern / Hochhaus / LP Architektur 2000 - 2011 / Martin & Werner Feiersinger: Italomodern / Island und Architektur? / Michael Wallraff / International Architecture Awards 2011 / Gesunde Luft – gesundes Wohnen / ISOVER Studentenwettbewerb 2011 / Eternit HTL-Wettbewerb 2011 / Sanierung Werkbundsiedlung, Wien 13 / DER ÖSTERREICHISCHE BAUPREIS 2010/2011 / best architects 12 Award / Ehemalige Liesinger Brauerei / Passivhauswohnanlagen in Innsbruck / Schülerhort Pregarten, OÖ / ÖAMTC Stützpunkt Linz-Urfahr, OÖ / Bauhof und Altstoffsammelzentrum Gaschurn, Vorarlberg / Kindergarten Leopold, Dornbirn, Vorarlberg / Palais de la Musique et des Congres, Strasbourg, Frankreich / Architektur ohne Grenzen Austria (AoGA) / Wonderland Blind Date – zweite Auflage / Sony World Photography Awards 2012 / Zumtobel Group Award 2012 / Trauer braucht Raum! / Velux Award 2012 / Malley Centre, Lausanne, Schweiz / Europe 40 Under 40®. Architecture Awards 2012 / Bücher

77Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg 78„Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22 88„Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22 98„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22 110

127Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, Tirol 129

135Initiative Metallbautechnik / Starke Stücke / Innovative Komfortwand / Wohnqua-lität zum Leisten / PREFA präsentiert verbesserte Dachraute / IONIT Wandcreme / Photovoltaik – die Basis für Plus-Energie-Gebäude / LAVA® Glasheizkörper

Folgen Sie uns auf www.wettbewerbe.cc und facebook.com/Architekturjournal.wettbewerbe

Page 6: 299/300 Aug/Sep 2011

4

wet

tbew

erbe

299

/300

Leitartikel

Qualität im geförderten Wohnbau – sowohl was die Bauqualität wie auch die architektonischen Qualitäten der Projekte betrifft. Wesentlich dazu beigetragen ha-ben, so wird es der Wiener Stadtregierung von vielen Seiten, auch international, attestiert, die vor 16 Jahren eingeführten Bauträgerwettbewerbe. Nach einer Über-betonung der gestalterischen und architektonischen Aspekte bei der Bewertung von Wettbewerbsbeiträgen in den vergangenen Jahren, die den Bauträgern das Leben schwer gemacht haben, hat sich mit der Neu-besetzung des Gestaltungsbeirats die Phase der „archi-tektonischen Exzesse“ (Winfried Kallinger) zugunsten ökonomischer, sozialer und ökologischer Beurteilungs-kriterien beruhigt.

Nachdem „billiger bauen“ also nicht geht, muss woan-ders eingespart werden. Ludwigs Visionen:• Verstärkung der Bodenmobilisierung: Trotz einer

Reserve von rund zwei Millionen Quadratmetern Bauland sei infolge des Bevölkerungswachstums mit knapper und damit teurer werdenden Grundstücken zu rechnen, so Ludwig. Daher wird in Zukunft bei der Planung von Wohnbauten der Nutzung infrastruktu-rell gut erschlossener Gebiete im bereits bebauten Gebiet der Vorzug gegenüber neu zu erschließenden Gebieten gegeben, kündigt der Wiener Wohnbau-stadtrat an. Gemeint sind damit ehemalige Bahn-, Industrie- oder Kasernenareale.

• Widmungskategorie Förderbarer Wohnbau: Diese neue Widmungsmöglichkeit soll Teil der nächsten Novelle der Wiener Wohnbauförderung werden und eine Kostenobergrenze bei der Errichtung von ge-förderten Wohnungen auf leistbaren Grundstücken sicherstellen, aber auch die Grundstücksspekulation bei Grünland mit Umwidmungspotenzial verhindern. Durch diese spezielle Widmungskategorie, auch in Durchmischung mit nicht-geförderten Wohnungen, solle eine preistreibende Konkurrenz durch andere Nutzungen verhindert werden, hofft Ludwig.

• Nachverdichtung: Um mehr Nutzfläche bei Neubau-

KompaKter planen und billiger bauen

Roland Kanfer

Sieger des Bauträgerwettbewerbs Mühlgrund II, ICNL Architektur

Wiens Wohnbaustadtrat will die Stadtentwicklung „gerechter“ machen und das Kostenbewusstsein im geförderten Wohnbau schärfen.

Gerechtigkeit – ein großes Wort, das leicht ausge-sprochen ist. Man denkt in diesem Zusammenhang vielleicht an eine gerechte Justiz, an gerechte Löhne, an Geschlechtergerechtigkeit. Gerechtigkeit in Zusam-menhang mit Stadtentwicklung ist ein ungewöhnliches Begriffspaar. Diese hat sich jedenfalls Wiens Wohnbau-stadtrat Michael Ludwig auf die Fahnen geheftet, er möchte die Stadtentwicklung „gerechter“ machen. Was Ludwig genau darunter versteht, hat er anlässlich der Alpbacher Gespräche ausgeführt. Dort legte der ehe-malige Vize-Bürgermeister einmal mehr ein Bekenntnis zum sozialen Wohnbau ab: Dieser ermögliche den Zu-gang aller Bevölkerungsschichten Wiens zu leistbarem und qualitätsvollem Wohnen, die Stadtentwicklung müsse gewährleisten, dass das auch in Zukunft so bleibt, sieht Ludwig das Thema gefördertes Wohnen als Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit.

Nun wächst Wien aber bekanntlich – im Jahr 2030 soll Österreichs Hauptstadt wieder die 2-Millionengrenze überschreiten. Steigende Zuwanderung und höhere Geburtenraten erhöhen den Bedarf an Wohnraum, vor allem im sozialen Wohnbau. Nachdem aber das Budget in Zukunft kaum mehr, sondern eher weniger Spielräume zulassen wird, muss, damit diese Ziele nicht nur Versprechen bleiben, irgendwo gespart werden beim geförderten Wohnbau in Wien. „Kostengünstiges Wohnen“ lautet daher die künftige Devise bei den Bau-trägerwettbewerben, kündigt Ludwig an.

Visionen des WohnbaustadtratsKostengünstig gleichzusetzen mit „Billiger bauen“ würde sich ein Wohnbaustadtrat natürlich nie zu sagen trauen, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. In Wien ist man seit Jahren stolz auf die trotz Kostengrenzen gute

Page 7: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

5

Leitartikel

ten oder Erweiterungen zu erreichen, sollen beste-hende Widmungen auf Baugrundstücken erhöht werden. Ungenügend genutzte Flächen wie Park-plätze bei Wohnhausanlagen sollen nach Vorstellung Ludwigs auf Bauland umgewidmet werden. Dass das Widerstände bei den betroffenen Bewohnern wecken wird und daher nicht ohne deren Einbeziehung er-folgen kann, dessen ist man sich bewusst, aber der Wohnbaustadtrat sieht die Stadtentwicklungsziele als übergeordnet an: „Die Nachverdichtung wird jeden-falls dazu beitragen, eine unnötige Ausdehnung der Stadt zu verhindern, wertvolles Grünland zu schützen und die vorhandene Infrastruktur im bebauten Gebiet besser zu nutzen. Nicht zuletzt kann Nachverdichtung auch dazu beitragen, die Grundstückspreise durch ein höheres Angebot und die verstärkte Nutzung stadtei-gener Grundflächen zu stabilisieren“, so Ludwig.

• Infrastruktur: Mit Hilfe von Widmungsabgaben oder privatrechtlichen Verträgen mit Bauträgern soll eine wohnungsnahe soziale Infrastruktur sichergestellt werden.

• Kooperative Planungsverfahren: Ähnlich wie beim Kabelwerk sollen die Anrainer eines künftigen Wohn-hauses schon vor der Jurierung der ersten Wettbe-werbsstufe Einsicht in die Wettbewerbsbeiträge be-kommen und in der zweiten eingeladen werden, aktiv mitzuarbeiten.

Nicht zuletzt plant Ludwig legistische Änderungen im Bereich der Wohnbauförderung und bei den Bauträ-gerwettbewerben. „Im Hinblick auf die Zielsetzung des leistbaren Wohnens wollen wir in Zukunft ein noch differenzierteres Wohnungsangebot schaffen – das heißt auch kompaktere, architektonisch innovative Wohnungstypen mit deutlich niedrigeren Einmalzah-lungen und Mieten“, kündigt Ludwig auf Anfrage dem Architekturjournal wettbewerbe an. Dies werde primär über geänderte Ausschreibungsbedingungen im Rah-men der Bauträgerwettbewerbe erfolgen, allenfalls auch durch eine Novellierung der Neubau-Verordnung, so Ludwig weiter.

Kostenbewusstsein schärfenKostenoptimiertes Bauen, komprimierte Baukörper und Grundrisse, klare Obergrenzen bei den förderbaren

Baukosten und Mieten, ein verpflichtender Anteil an supergeförderten Wohnungen lauten also die Visionen des Wiener Wohnbaustadtrates. Auch bei den Bauträgerwettbewerben selbst will Lud-wig an ein paar Schrauben drehen. So soll der Aufwand für die teilnehmenden Bauträger und Architekten in ei-ner ersten Wettbewerbsstufe deutlich reduziert werden. Dafür soll die Phase der zweiten Stufe länger dauern: Ludwig möchte erreichen, dass die Gewinner aus der ersten Stufe im Zuge einer mehrmonatigen Bearbei-tungszeit bis zur neuerlichen Begutachtung durch die Jury stärker koordiniert werden. Bauträgerwettbewerbe sollen also schwerpunktmäßig auf die Kosten ausgerichtet werden. Heißt das, dass in Zukunft den themenbezogenen Bauträgerwettbewer-ben, die in den letzten Jahren forciert wurden, weniger Bedeutung beigemessen wird? Michael Ludwig schließt das nicht aus. „Es geht mir darum, das Kostenbewusst-sein zu schärfen“, begründet Ludwig seine Ideen all-gemein. Das Viersäulenmodell – Ökologie, Ökonomie, Soziales und Architektur – soll als Bewertungskriterium weiter entwickelt werden, noch stärker betont werden sollen die energetischen Qualitäten im Wohnbau. Lud-wig kommt damit einer in der Branche immer lauter werdenden Kritik an der ausschließlich auf den Heiz-wärmebedarf ausgerichteten Gebäudebewertung nach und kündigt an, bei der ökologischen Bewertung eines Projekts den Energieverbrauch über den gesamten Le-benszyklus heranzuziehen.

Kostengünstiges Wohnen in Wien-Donaustadt„Kostengünstiges Wohnen“ war bereits Leitthema beim jüngsten Bauträgerwettbewerb in Wien-Donaustadt, über den wir in dieser Ausgabe ausführlich berichten. Er umfasst drei Grundstücke mit insgesamt sechs Bau-plätzen im Bereich Stadlau-Hirschstetten und war für den Wohnfonds Wien eine besondere Herausforderung, um effiziente Projekte im Hinblick auf die Reduktion der Baukosten wie auch die Betriebs- und Instandhaltungs-kosten zu erzielen. „Die vorliegenden Siegerprojekte zeichnen sich durch eine gesamtheitliche Betrachtung der Kostenstruktur aus und sind weiterführende Bei-träge speziell im Sinne der Sozialen Nachhaltigkeit“, un-terstreicht Dieter Groschopf, stellvertretender Geschäfts-führer des Wohnfonds.

© S

chau

b-W

alze

r

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig„Kompaktere, architektonisch innovative Wohnungstypen mit deutlich niedrigeren Einmalzahlungen und Mieten.“

Dieter Groschopf, stv. Geschäftsführer des Wohnfonds „Die vorliegenden Siegerprojekte zeichnen sich durch eine gesamtheitliche Betrachtung der Kostenstruktur aus.“

© w

ww

.stud

iohu

ger.a

t

Page 8: 299/300 Aug/Sep 2011

6

wet

tbew

erbe

299

/300

Leitartikel

Das Badezimmer avanciert zum Alleskönner – je kom-pletter, je umweltschonender und je schöner, desto bes-ser. Aber nicht immer war das Plantschen in der Wanne ein so erfrischendes Erlebnis wie heute. Eher schweiß-treibend. Zum Glück sieht die Zukunft anders aus.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass eine Waschge-legenheit im privaten Haushalt sesshaft wurde. Bis weit in das 19. Jahrhundert war Körperreinigung nämlich nur mit mobilen Gerätschaften möglich, die in ihrer Funktion teilweise genauso kurios waren wie in ihrem Aussehen. Gut, den Nachttopf kennt man ja, er findet auch heute noch seine Verwendung bei ganz Jung und ganz Alt. Auch der Begriff Waschtisch, der aus dieser Zeit her rührt, ist noch nicht aus der Mode gekom-men. Und schließlich hat sich die Form der Badewanne, der Toilette und des Bidets auch nicht gravierend geändert. In gut situierten Haushalten wurde das Personal für den An- und Abtransport des Wassers sowie die Entsorgung der Fäkalien bemüht, für die Hofdamen am Hof König Ludwig XIV. entwickelte man sogar eigene Damennachttöpfe, die so genannten Bourdaloues, die so manche endlose Predigt des Jesui-tenpaters Louis Bourdaloue trocken überstehen ließen. Sehr wohl verändert haben sich neben den Gepflogen-heiten aber die Materialien: Ein WC aus Nussbaumholz, die Waschgarnitur aus kunstvoll gestaltetem Silber und ein Spucknapf aus Porzellan bis hin zur kompletten Zim-merretirade – all das gibt es heute nur noch im Museum

zu sehen wie derzeit im Wiener Hofmobiliendepot in der Ausstellung „Intime Zeugen. Vom Waschtisch zum Badezimmer“.

Licht, Musik, Aroma und KomfortMit der Entwicklung kommunaler Wasserleitungen und Kanalsysteme hielt das Badezimmer als fixer Bestandteil schrittweise Einzug in die Wohnungen. Teilte man sich über viele Jahrzehnte die berühmte Gangtoilette neben

der Bassena, so holte man doch sehr rasch das nach, worüber heute keiner mehr nachdenkt: Ein eigenes Badezimmer und eine eigene Toi-lette. Vielmehr liegt der Fokus heute auf der puristischen Gestaltung und auf dem sparsamen Umgang mit Wasser. Der Anspruch der Benutzer steigt in jeder Hinsicht: Man will Ein-drücke aus den Wellnessresorts auch zuhause erleben in Form von Licht, Musik, Aroma und Komfort. Dadurch sind Multifunktionskabinen auf dem Vormarsch, die vielleicht den Kom-fort einer Badewanne nicht erfüllen, jedoch den einer Luxusdusche und Dampfkabine, vielleicht sogar mit einem entspannenden Meeresrau-

schen im Hintergrund. Im Zuge dessen wirft sich auch gleich die Platzfrage auf. Tendenziell werden heute den Badezimmern wesentlich mehr Quadratmeter zugeteilt, um richtige Wohlfühloasen zu schaffen. Dabei springt eine Entwicklung ganz besonders ins Auge: Schlafzim-mer und Badezimmer verbinden sich vom Konzept her immer mehr zu einer Einheit, ähnlich wie es beim Koch- und Wohnbereich der Fall ist. Ein verführerischer Gedanke, das Raumgefüge eines Designhotelzimmers auch zu Hause vorzufinden. Die Praxis zeigt aber, dass zwei Räume, die unterschiedlich temperiert werden müssen, nicht in einem Luftraum koexistieren können. Das bedeutet, dass wenigstens ein Trennelement vor-handen sein muss – sei es der begehbare Schrankraum oder nur eine Glasscheibe.

Sinn und SinnlichkeitBei den Armaturen liegen berührungslose Produkte im Trend ebenso wie solche, die sich über Berührungssen-soren und mit einem Lichtleitsystem bedienen lassen. Sie sollen leicht erfassbar sein und intuitiv benutzt werden können, insbesondere da es sich um einen Raum handelt, den man meist müde aufsucht oder an dem man gar nicht nachdenken will. Entspannung ist angesagt, in Gedanken versunken und am besten mit sich alleine. Während der Kunde gerne das in Anspruch nimmt, was moderne Badkonzepte versprechen, sind Designer und Hersteller in höchstem Maße gefordert, Ausgewogenheit herzustellen. In Hinblick auf drohende Wasserknappheit, aber auch um der Verknappung des

Ausstellung: Intime Zeugen.

Vom Waschtisch zum Badezimmer

Bis 22.1.2012

Hofmobiliendepot • Möbel Museum

Wien

1070 Wien, Andreasgasse 7

www.hofmobiliendepot.at

als badeWannen segeln lernten - vom WascHbotticH zum Wellnesstempel

Manöver-Klo, zu sehen in der Ausstellung „Intime Zeugen“.

Geberit AquaClean 8000 UP: Zu einer modernen Toilette gehört eine integrierte Duschfunktion.

© B

unde

smob

ilien

verw

altu

ng, F

oto:

Edg

ar K

naac

k

Foto

: Geb

erit

Barbara Jahn

Redaktion

Page 9: 299/300 Aug/Sep 2011

Design- stück.

Geberit Monolith

Geberit Monolith – das ist bewährte Qualität mit klarem Design. Das innovative Sanitärmodul präsentiert sich

aufgeräumt und attraktiv mit einer Glasfront. Der Spülkasten ist dahinter optimal versteckt. Geberit Monolith

lässt sich mit vielen gängigen WC-Keramiken kombinieren und eignet sich hervorragend für Neubau und

Renovation. Vielfach international ausgezeichnet, kombiniert er hohe Funktionalität mit puristischem Design.

Erfahren Sie mehr über Geberit Monolith auf → www.geberit.at/monolith

0K_0002_Enduser_A4_d4.indd_AT-de.indd 1 14.02.11 11:56

Page 10: 299/300 Aug/Sep 2011

8

wet

tbew

erbe

299

/300

Leitartikel

Wohnraumes zu begegnen, entstehen Bäder, die dem gestalterischen Minimalismus zu einer neuen Blütezeit verhelfen: Schlanke Armaturen, Toiletten, die nach ja-panischem Vorbild auch gleichzeitig das Bidet ersetzen, gepaart mit raffinierter Kompaktheit von Stauraum, der nicht fehlen darf. Dazu gesellt sich ein die Sehnsüchte befriedigender Aspekt durch den formalen Zugang: Waschbecken, die wie ein von Wasser gehöhlter Stein aussehen, traditionelle Akzente, die an Waschzuber erinnern, oder Landschaften, die das Element Wasser in seiner Klarheit und Reinheit betonen.

Kunst-StoffeUm sich vom einstigen Nasszellen-Charakter noch stär-ker loszusagen, das klinische Weiß keramischer Fliesen ein wenig über Bord zu werfen und dem Ganzen einen frischen Touch zu verpassen, gibt es gerade in den letz-ten Jahren mutige Entwicklungen bei Materialien und

Farbe, die noch kurz zuvor undenkbar gewesen werden. Zum einen wird immer mehr Holz eingesetzt, das nun auch die widerstandsfähigsten Skeptiker überzeugt hat, dass es auch mit Wasser kann. Aber auch zahlreiche neue Werkstoffe haben den Sanitärmarkt erobert wie zum Beispiel das thermisch verformbare, aus polymeren Acrylen bestehende Corian, ultraleichtes, harzbeschich-tetes Titanium, das weich zu verarbeitende Polyethylen, dessen permanente Elastizität den ergonomischen An-forderungen und Ansprüchen enorm entgegenkommt, sowie Parapan, eine thermoplastisch verformbare, was-serresistente Hochglanzplatte, die umweltfreundlich, recycelbar und lösungsmittelfrei hergestellt wird. Oder der matt glänzende Mineralguss Cristalplant mit hap-tisch weicher Oberfläche. Diese und auch andere haben das Erbe des klassischen Emails angetreten und sind mindestens genauso unverwüstlich, vielleicht sogar noch etwas resistenter. Ganz jung ist zum anderen ein verstärkter Farbtrend, der vor einiger Zeit zaghaft, wenn auch mutig, mit Schwarz begonnen hat und sich nun auch sowohl bei den Badmöbeln, aber insbesondere bei den Armaturen auch ins kräftige Orange oder in ein sattes Rot, vielleicht aber auch in ein selbstbewusstes Grün vorwagt.

www.bette.de

www.burgbad.de

www.duravit.de

www.geberit.at

www.grohe.at

www.hansgrohe.at

www.idealstandard.at

www.kaldewei.at

www.laufen.at

www.rapsel.at

www.de.toto.com

www.villeroy-boch.com

www.vola.com

www.zucchettikos.com

BarrierefreiDer neu definierte Raum der Sinne hat aber auch zu-künftig die Aufgabe, Altersgrenzen zu überwinden. Die Generation 50+ hat sich ebenfalls gewandelt und will auf gutes Design absolut nicht verzichten. Deshalb geht das Denken der Gestalter verstärkt in Richtung größerer Einstieg, breitere Kanten und neue Höhen bei den Badmöbeln. Vielleicht ist gerade auch sie das Zielpublikum für einen Trend, der das Design längst vergangener Epochen – reichend vom 18. Jahrhundert bis in die Siebziger Jahre – noch einmal aufflackern lässt. Gemeint sind natürlich nicht hölzerne Badezuber und praktische Ausziehwannen à la Edmund Sack-bauer, sondern elegante Erscheinungen in Form von Ohrensessel-förmigen, freistehenden Badewannen und filigranen Waschtischen oder den einfach klassischen Armaturen von Arne Jacobsen. Der schrittweise Wan-del vom mobilen Hygienemöbel zum fix installierten Badezimmer ist zwar vollzogen, aber die Entwicklung geht weit über den Badewannenrand hinaus: Von der öffentlichen Tröpferlbadanstalt über die mikroskopisch kleine Nasszelle oder Duschecke in der Küche bis zu gigantischen Ausmaßen eines eigenen Zimmers mit etlichen Quadratmetern Fläche, das sich heute „private Wellnessoase“ nennt. Wie auch immer: Das Bad ist konsequent der privateste Raum geblieben und damit auch am stärksten dem individuellen Geschmack vor-behalten, über alle Serienabmessungen hinaus. Und das gilt heute mehr denn je. Das Badezimmer definiert sich völlig neu – egal, ob es nun völlig modern angelegt ist, oder ob es einen kleinen Seitensprung in die Vergan-genheit andeutet. Denn auch von ihr kann man – wie man sieht – einiges lernen.

GROHE Ondus Digitecture. Vollständig integrierte Armaturen, Brausen und Glasmodule.

LAUFEN Palomba Collection. Buchten, vom ewigen Spiel des Meeres geformt und in Keramik verwandelt.

Foto

: Gro

he

Foto

: Lau

fen

Redaktion

Page 11: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

9

Energy Facility Sustainability Forum Neues Bauen

Wohnhausanlage „>>young corner“ Wien-Nordbahnhof-Leystraße. Soziale Nachhaltigkeit und neuartige Wärmedämmung

auf Resolhartschaum

Martin Treberspurg, BOKU Wien

Zusammenspiel von Architektur, Verwaltung und Vermarktung von Gebäuden

Robert Angst, Architekt

„Die IG Architektur ist Diskussion“

Marion Gruber, Bruno Sandbichler, IG Architektur

Öffentliche nachhaltige Gebäude

BMVIT

Forum Neues Bauen

Page 12: 299/300 Aug/Sep 2011

10

wet

tbew

erbe

299

/300

Forum Neues Bauen Energy Facility Sustainability

UMWelT UNd PlANUNG

Univ.Prof. Arch. DI Dr.Martin Treberspurg, BOKU WienInitiator der Serie „Umwelt und Planung“

WOhNhAUSANlAGe „>> yOUNG cORNeR“ WIeN-NORd-BAhNhOF-leySTRASSe. SOzIAle NAchhAlTIGKeIT UNd NeUARTIGe WäRMedäMMUNG AUS ReSOlhARTSchAUM

Die Passivhaus-Wohnanlage „>> young corner“ in Wien von Treberspurg & Partner Architekten und Bauträger KALLCO ist der weltweit größte Neubau mit Resol-Hart-schaumdämmung. Planung und Ausführung werden im Folgenden – mit Schwerpunkt auf Besonderheiten und Wirtschaftlichkeit dieses Hochleistungs-Dämmstoffes – beschrieben.

Städtebauliche RahmenbedingungenDas Areal des ehemaligen Nordbahnhofs mit rund 65 Hektar im 2. Wiener Gemeindebezirk zählt zu den bedeutendsten Entwicklungszonen Wiens. Bis 2025 soll hier ein Stadtteil mit rund 20.000 BewohnerInnen und rund 10.000 Arbeitsplätzen entstehen. Soziokul-turelle Aspekte einer Nachhaltigen Entwicklung sind besondere Entwicklungsziele und wurden in mehreren Bauträgerwettbewerben gezielt nachgefragt. Eines der wegweisenden Bauvorhaben ist das Siegerprojekt „young corner“ in der Leystraße 157-159, Kreuzung Rabensburgerstraße, das auf spezielle Anforderungen junger BewohnerInnen zugeschnitten ist und ein kos-tengünstiges Wohnen auf qualitativ hohem Niveau ermöglicht. Die Fertigstellung erfolgte im April 2011.

Das städtebauliche Konzept geht vom Prinzip der Durchlässigkeit und von offenen Beziehungen zum öffentlichen Raum sowie zur Nachbarschaft aus. Dies gilt insbesondere für die offene Wegeführung und den großzügig dimensionierten und gut einsehbaren Platz auf dem eigenem Grundstück. Der Hofbereich bietet, trotz der offenen Grenzen, eine ruhige, eher private Atmosphäre mit grünem, naturnahem Charakter.

Architektonisches KonzeptDie Wohnhausanlage umfasst 6.965 m² Nutzfläche, aufgeteilt in 61 Wohnungen, fünf Wohnheimen, 19 Kleinbüros und einem Kindergarten mit vier Gruppen. An den lang gestreckten, nach Südwesten orientierten Baukörper entlang der Leystraße schließt im Norden ein kompaktes Punkthaus an. Der Baukörper besitzt eine klare solare Ausrichtung. Die Wohnbereiche sind nach Südwesten orientiert und weisen thermisch getrennte Freiräume mit Beschattungselementen aus Holzlamel-len und semitransparenten Geländern aus farbigem Acrylglas auf. Im Spannungsfeld zwischen innen und außen, zwischen Besonnungs- und Beschattungsbe-dürfnis prägt die Loggienzone an der Leystraße wesent-lich den lebendigen Charakter des Gebäudes. Die Schlaf- und Arbeitsbereiche sind weitgehend nach Osten in den ruhigen Hof gerichtet. Kompakte Öffnun-gen und größere Wandanteile an der Ostseite unterstüt-zen die Energieeffizienz des Passivhauses. Die versetzt angeordneten Minibalkone vor den Arbeits- und Schlafräumen bilden hier ein typisches Gestaltungs-element. Sie verleihen der Fassade einen spielerischen Charakter und reduzieren optisch die Gebäudehöhe. Im Punkthaus ist im ersten und zweiten Geschoß ein viergruppiger Kindergarten integriert. Darüber befinden sich 10 Wohngemeinschaften für je 5 Personen mit Gemeinschaftsräumen. Das begrünte Flachdach ist mit Allgemeinterrassen und privat nutzbaren Dachgärten mit herrlichem Weitblick ausgestattet. In der großteils Abb. 1: Grundriss Regelgeschoß.

Abb. 2: Ansicht Süd-West Fassade.

Foto

: Tre

bers

purg

und

Par

tner

Arc

hite

kten

ZT

Gm

bH

Que

lle: T

rebe

rspu

rg u

nd P

artn

er A

rchi

tekt

en Z

T G

mbH

Page 13: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

11

Energy Facility Sustainability Forum Neues Bauen

verglasten Erdgeschoßzone befinden sich Gemein-schaftsräume, darunter ein Musikproberaum sowie Fahrradabstellräume und die Einlagerungsräume.

Die Qualität des Planungsprozesses war durch den Planungswettbewerb und durch das integrale Pla-nungsteam vom frühesten Planungsstadium an sehr hoch. Das Planungsteam wurde von Arch. DI Bernhard Kollmann von Treberspurg & Partner Architekten ZT GmbH geleitet.

Abb. 3: Ansicht Nord-West Fassade mit Platz.

Aufgrund der Zielsetzung „Junges Wohnen“ wurden anpassbare Grundrisse für junge Menschen, für junge Familien aber auch für ältere MitbewohnerInnen unter Berücksichtigung von Pflegebedürfnissen realisiert. Die ebenerdigen Freiflächen wurden teilweise als öffentli-cher, urbaner Platz mit hoher Aufenthaltsqualität und robuster, pflegeleichter Ausstattung und teilweise als semi-privater Kinderspielplatz gestaltet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Übersichtlichkeit und Ein-sehbarkeit der öffentlichen Flächen und Hauseingänge gelegt, um das subjektive Sicherheitsgefühl zu stärken.Mitbestimmung und Eigenverantwortung für die Nut-zung der Gemeinschaftsräume sollen gefördert und reibungslos abgewickelt werden und zu einem gemein-samen Bewusstsein und einer offenen Diskussions- und Lösungskultur führen. Dazu wird ein demokratisches Drei-Ebenen-Modell eingeführt, das die Interessensebene der Eigentümer, die Ausgleichsebene Bewohnerverein und die Nutzer-Interessensebene enthält.Der Aspekt „Junges Wohnen“ wurde insbesondere auch bei der Finanzierbarkeit von Wohnraum berücksichtigt. Durch das KALLCO-Baurechtsmodell und die Wiener Wohnbauförderung kostet eine 60 m² Wohnung nur rund 3.450,– € an Eigenmitteln und 300,– € an Net-tomiete. Eine weitere günstige Wohnmöglichkeit für Studenten oder Mutter-Kind-Gemeinschaften bieten die Räume für Wohngemeinschaften. Für Heimarbeiter ist die Anmietung von Büroeinheiten möglich. Diese Vielfalt bietet den Bewohnern optimale Rahmenbedin-gungen für gemeinschaftliches Wohnen. Die folgende Abbildung soll die Nutzungsflexibilität mittels anpass-barer Grundrisse verdeutlichen. Neben diesen flexiblen Grundrissen bietet die Wohnhausanlage das Zuschalten von Arbeitsräumen, um die Kombination Wohnen und Arbeiten insbesondere für junge Familien und junge Unternehmen attraktiv zu gestalten. Auch die Auswahl des Dämmstoffes hatte bereits we-sentliche Auswirkungen auf frühe Planungsphasen. Es wurde festgelegt, dass die Wohnhausanlage im Pas-sivhausstandard mit einem Hochleistungs-Dämmstoff aus Resol-Hartschaum ausgeführt wird. Damit ist die Wohnhausanlage das weltweit größte Gebäude mit diesem Dämmmaterial. Durch die Einsparung an Dämmstärke wurde zusätzliche Nutzfläche erzielt. Dieser Gewinn an Nutzfläche ist jedoch bereits in ei-ner frühen Planungsphase zu berücksichtigen, damit dies in den Entwurf eines geeignet proportionierten Grundrisses einfließen kann.Resolhartschaum (gleichwertige Bezeichnungen: Phe-nolschaum oder Phenolharzschaum) ist ein duroplasti-scher Kunststoff aus der Gruppe der Phenoplaste, die zu den ersten industriell produzierten Kunststoffen zählen. Früher wurden viele elektrische Geräte – z.B. Telefone, Radiogeräte, etc. – mit Gehäusen aus dem hitzestabilen Phenoplast-Werkstoff Bakelit hergestellt. Auch Resol-hartschaum weist eine gute Brandschutzwirkung auf,

Foto

: Tre

bers

purg

und

Par

tner

Arc

hite

kten

ZT

Gm

bH

Abb. 4: Hofansicht.

Foto

: Tre

bers

purg

und

Par

tner

Arc

hite

kten

ZT

Gm

bH

Page 14: 299/300 Aug/Sep 2011

12

wet

tbew

erbe

299

/300

Forum Neues Bauen Energy Facility Sustainability

sodass üblicherweise keine zusätzlichen Brandschutz-mittel benötigt werden. Für den Schäumungsprozess wird laut Herstellerangaben ein Pentan-Gemisch als Treibmittel eingesetzt. Eine umfassende ökologische Produktdeklaration soll Ende Sommer 2011 erscheinen.

Energietechnisches KonzeptDie Wohnhausanlage ist nach den Grundsätzen des solaren Bauens[1] geplant und unterstützt damit sehr effektiv die Erreichung des Passivhaus-Standards. Der kompakte und solar orientierte Baukörper weist eine klare thermische Trennung von beheizten und un-beheizten Bereichen auf. Die Wohnräume sind nach Westen oder Süden orientiert und verfügen über ther-misch getrennte Freiräume sowie über außen liegende Beschattungselemente aus Holz und Metall. Die Schlaf- und Arbeitsräume sind weitestgehend gegen Osten gerichtet und steigern die Energieeffizienz durch ein verlustminimierendes Konzept mit kompakten Öffnun-gen und größeren Wandanteilen.Das Gebäude wurde in Massivbauweise mit Stahlbeton und Ziegel-Leichtbeton-Mauerwerk errichtet. Das Unter-geschoß zählt zur unbeheizten Zone. Das Erdgeschoß wurde als thermische Pufferzone vorgesehen. Die Au-ßenwand wurde mit 18 cm Resol-Hartschaumplatten gedämmt und erreicht einen U-Wert von 0,117 W/(m².K). Das Flachdach wurde mit einer 8 cm Humusschicht begrünt, mit 40 cm EPS gedämmt und erreicht einen U-Wert von 0,087 W/(m².K). Die unterste thermische Ge-schoßdecke wurde auf der Unterseite mit 9 cm kaschier-ten Mineralwolledämmplatten und auf der Oberseite mit 13 cm EPS gedämmt und erreicht einen U-Wert von 0,126 W/(m².K). Die Außenfenster wurden in die Dämme-bene der Außenwand eingebaut und bestehen aus einer Drei-Scheiben Wärmeschutzverglasung (Ug = 0,6 W/(m².K)) und überdämmten Holzrahmen. Das Haustechnik-System ist auf die Variabilität des In-nenausbaus abgestimmt und verfolgt die Zielsetzungen eines hohen Wohnkomforts, einer simplen Steuerung durch die BewohnerInnen und einer hohen Raumluft-qualität. Das Schacht- und Grundriss-System ermöglicht

eine semizentrale kontrollierte Lüftungsanlage mit Wär-merückgewinnung, wobei die Geräte (zwei Stück) im Stiegenhaus des Dachgeschoßes situiert sind und damit ohne hohen Aufwand und einfach zugänglich servi-cierbar sind, wie z.B. für Filterwechsel. Die Netto-Kosten für die Wartung der Lüftungsanlage betragen etwa 0,46 €/m² Wohnnutzfläche. Die Luftverteilung erfolgt in Hauptsteigleitungen und abgehängten Decken im Stie-genhaus und in den Vorräumen der Wohnungen. Der effektive Wärmebereitstellungsgrad der Lüftungsanlage beträgt 80 % und die Zuluft wird mit mindestens 18 °C eingeblasen.Die Regelung der Luftströme erfolgt in jeder einzelnen Wohnung durch volumenstrom-variable Lüftungsregler. Somit kann die Luftmenge nach Bedarf (Leerstand bis Party) individuell eingestellt werden. Differenzdruck-drehzahlgeregelte Ventilatoren in zwei zentralen Geräten, allgemein zugänglich angeordnet auf dem Dach, garantieren immer eine ausreichend temperierte Frischluft. Die zusätzliche Raumheizung und die Warm-wasserbereitung werden durch Fernwärme versorgt. Die Wärmeabgabe für die Raumheizung erfolgt durch eine konventionelle Heizungsanlage mit kleinflächigen Radiatoren und kann somit von den NutzerInnen raum-weise gesteuert werden.

AusführungDie Bauausführung wurde von der Firma Porr Projekt und Hochbau AG (Ing. Herbert Friedl, Ing. Johannes Dienstl, Abteilung Hochbau 3) geleitet. Besondere Zielsetzungen waren die Vermeidung von potenziellen Schadstoffen und ein hohes Maß an Qualitätssicherung. Durch ein Chemikalienmanagement der Firma BauXund wurden erfolgreich H-FKW, Lösungsmittel und PVC-Pro-dukte vermieden. Die Maßnahmen zur Qualitätssiche-rung umfassten Blower-Door-Messung, Schallschutz- und Raumluftqualitätsmessung.Als interne Qualitätssicherung der Baufirma wurde nach der Fertigstellung des Rohbaus in allen wesentlichen Wohnungen ein Blower-Door-Test durchgeführt. Gene-rell bestehen für Gebäude mit kontrollierter Wohnraum-lüftung strengere Anforderungen an die Reduktion von Leckagen der Gebäudehülle. Die Luftdichtheitskenn-zahl (n50-Wert) hat niedriger als 0,6 h-1 zu liegen. Dies entspricht einem stündlichen Luftwechsel von 60 % des Raumvolumens bei 50 Pascal Druckunterschied. Nach Fertigstellung des Rohbaus wurden bereits Werte zwischen 0,3 und 0,4 h-1 erreicht und nach endgültiger Fertigstellung lag der Messwert bei rund 0,23 h-1. Damit wurde eine sehr hohe Qualität erreicht und das Ge-bäude kann nahezu als „leckagefrei“ bezeichnet werden.Das abschließende Qualitätszertifikat – der IBO-Ökopass – ergab in sechs Kriterien eine ausgezeichnete Qualität und in drei Kriterien eine gehobene Qualität. Das Ge-bäude weist eine ausgezeichnete Tageslichtqualität auf, wie die Bewertungen mit Tageslichtfaktor und Sonnen-

Abb. 5: Nutzungsflexibilität durch anpassbare Grundrisse . Veränderbare Zwischenwände (links) und zuschaltbare Arbeitsräume für Teleworker, Patchwork-Familien , Generationen-Wohnen und Pflegeerfordernisse (rechts).

Que

lle: T

rebe

rspu

rg u

nd P

artn

er A

rchi

tekt

en Z

T G

mbH

Page 15: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

13

Energy Facility Sustainability Forum Neues Bauen

EPS EPS-F-plus Mineralwolle Resol

Wärmeleitfähigkeit [W/(m.K)] 0,040 0,032 0,036 0,022

Äquivalente Dämmstärke [cm] 32,7 26,2 29,5 18

Nutzflächengewinn [m²] 0 86 43 194

Herstellungskosten [€/m² Fassade] 107 110 149 150

Geringerer Ausführungsaufwand Höherer Ausführungsaufwand von Resol-WDVS

• Vermeidung von kostenintensiven Brandschutzriegeln

• Abschleifen der Dämmplatten nicht mög-lich (üblicher Arbeitsschritt bei EPS-Platten für die Vorbereitung des Putzuntergrundes) → Präzises Arbeiten nötig. Geringere Toleranzwerte

• Einfachere Befestigung der Dämmplatten (geringere Dicke) und des Gerüsts

• Zweischichtig verklebte Platten (2 x 9 cm) können Überstände und eine leichte Bau-chung aufweisen → höherer Aufwand Putzuntergrund. Spachtelung 8 mm an-statt 3 mm für EPS

• Dämmung wird einlagig aufge-bracht

• Höherer Aufwand für Feuchteschutz bei Transport und Lagerung des Dämmstoffes sowie für das Gerüst

• Weniger Aufwand für die Herstel-lung der Laibungsflächen → bessere Belichtung der Räume → Vermeidung von Schießschar-ten-Effekt durch geringere Dämm-stärke

• Stärkeres Armierungsgewebe, ähnlich wie für Mineralwolledämmung notwendig

• Für die Ausführung sind erfahrene Firmen einzusetzen

stundenanzahl bei tiefstem Sonnenstand zeigten. Wei-ters wurde durch die konsequente Schadstoffvermei-dung eine ausgezeichnete Raumluftqualität erreicht, wie die Messergebnisse bewiesen: Die Konzentration von Lösungsmitteln (TVOC) lag bei nur 0,2 mg/m³ und Formaldehyd bei nur 0,037 ppm. Somit deutlich besser als die Mindestkriterien (2,0 mg/m³ bzw. 2,0 ppm) für eine befriedigende Qualität.Die Besonderheiten des Wärmedämmverbundsystems (WDVS) aus Resol-Hartschaum für die Bauausführung der Wohnhausanlage wurden in folgender Tabelle zu-sammengestellt [2] :

Wirtschaftlichkeit des Resol-WDVSFür die Analyse der Wirtschaftlichkeit wurden die Mehr-kosten für die Fassadenherstellung dem Gewinn von Nutzfläche gegenübergestellt. Die Rohdaten stammen aus Angaben der Architekten und Kalkulationen der Bauleitung für die konkrete Wohnhausanlage. Die kalku-lierten Herstellungskosten sind daher projektspezifisch und beziehen sich auf die Fassadenfläche exklusive Fensterflächen, enthalten den gesamten Fassadenauf-bau inklusive aller Anschlüsse und Kosten des Bauge-rüsts, jedoch ohne Berücksichtigung der Vorhaltezeit

Que

lle: P

ORR

PPH

, BO

KU W

ien

des Gerüsts. Für den Vergleich der unterschiedlichen Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) wurden ein U-Wert von 0,117 W/(m².K) zugrunde gelegt.

Tabelle 2: Rahmenbedingungen für die Wirtschaftlichkeitsanalyse von WDVS für Passivhäuser. Resol: weber.therm 022 plus ultra von Weber-Terranova / St. Gobain.

Que

lle: P

ORR

PPH

, BO

KU W

ien

Abb. 6: Ausführung des Resol-WDVS. Anschluss an XPS-Perimeterdämmung.

Foto

: Rom

an G

rünn

er

Die Mehrkosten eines Resol-WDVS liegen bei etwa 43 € pro Quadratmeter Netto-Fassade (exkl. Fenster) im Vergleich zu einem WDVS aus gewöhnlichem EPS mit gleichem U-Wert. Die Ursachen der Mehrkosten des Resol-WDVS sind hauptsächlich die höheren Mate-rialkosten (etwa 2/3 der Mehrkosten), aber auch die höheren Verarbeitungskosten. Durch die schlankere Dämmung wird zusätzliche Nutzfläche gewonnen und es werden dadurch Mehreinnahmen aus Wohnbauför-derung, Baukostenbeitrag und Miete erzielt. Neben den Mehrkosten für die Fassade sind Mehrkosten für Decken- und Wandkonstruktionen für die zusätzliche Nutzfläche in den Vergleich miteinzubeziehen.

Nicht in der Grafik dargestellt ist die Kostenreduktion von Resol-WDVS durch die Einsparung von Brand-schutzriegeln (ca. 7 €/m² Fassade im Vergleich zu EPS) –

Tabelle 1: Minder- und Mehraufwand des Resol-WDVS im Vergleich zu konventionellen WDVS

Page 16: 299/300 Aug/Sep 2011

14

wet

tbew

erbe

299

/300

Forum Neues Bauen Energy Facility Sustainability

aufgrund der guten Brandbeständigkeit von Resolhart-schaum – und durch die Reduktion der Laibungsflächen (ca. 2 €/m² Fassade). Die gesamten Mehrkosten abzüg-lich Einsparungen Brandschutzriegeln und Laibungs-flächen werden bereits durch die Mehreinnahmen der Wohnbauförderung und durch den Baukostenbeitrag abgedeckt. Die Mehreinnahmen innerhalb von 25 Jahren liegen bei 145 € pro Quadratmeter Netto-Fassadenfläche. Im Rahmen der üblichen Lebensdauer von Wärmedämmverbundsystemen von etwa 40 Jahren betragen die Mehreinnahmen mehr als das Dreifache des Mehraufwandes für die Errichtung. Die Kosten-Nutzen-Relation für Resol-WDVS ist bereits jetzt sehr vorteilhaft und kann in Zukunft, bei stärkerer Nachfrage und dadurch sinkendem Materialpreis, noch deutlich günstiger ausfallen. Durch die Wirtschaftlich-keitsanalyse und die praktischen Erfahrungen wurde ein wirtschaftlicher Weg für zukünftige großvolumige Passivhäuser mit Resol-WDVS aufgezeigt. Die Ergebnisse wurden auch im Rahmen der internationalen Passiv-haustagung 2011 in Innsbruck präsentiert. In Summe ist die Wohnhausanlage ein erfolgreiches Beispiel für einen kostengünstigen Wohnbau – sowohl für die Errichtung als auch für den Betrieb – und bietet

Abb. 7: WDVS für Passivhäuser mit einem U-Wert von 0,117 W/(m².K). Mehrkosten der Herstellung und Mehreinnahmen durch Nutzflächengewinn im Vergleich zu einem WDVS aus konventionellem EPS pro Quadratmeter Netto-Fassadenfläche.

neue Lösungsansätze für gegenwärtige und zukünftige gesellschaftliche Wohn- und Arbeitsbedürfnisse. Öko-logische Zielsetzungen wurden durch eine schadstoff-arme Bauweise in Passivhaus-Standard erreicht, wobei ein schlankes und daher pflegeleichtes Haustechnik-konzept realisiert wurde.

Autoren: Univ.Prof. Arch. DI Dr. Martin Treberspurg1, Arch. DI Bernhard Kollmann2, DI Roman Smutny1 (1) Universität für Bodenkultur Wien, Institut für konstruktiven Ingenieurbau, Arbeitsgruppe Ressourcenorientiertes Bauen(2) Treberspurg & Partner Architekten ZT GmbH

Literatur[1] Treberspurg Martin, Neues Bauen mit der Sonne.

Ansätze zu einer klimagerechten Architektur. 2. Auflage. Springer Verlag, Wien, 1999.

[2] Martin Treberspurg, Bernhard Kollmann, Roman SmutnyWohnhausanlage Vorgartenstraße, Seite 89-94, 15. Internationale Passivhaustagung 2011, PHI Darmstadt u. Innsbruck, 2011

Que

lle: R

oman

Sm

utny

, BO

KU W

ien

Page 17: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

15

eTeRNIT-ARchITeKTURPReIS 2011 „FASeRzeMeNT KleINFORMAT“. AUSSchReIBUNG

Weitere Informationen

www.eternit-architekturpreis.comAusgangssituation und WettbewerbsinhaltSeit über einem Jahrhundert werden Fassaden von Faserzement-Kleinformaten geprägt, vor allem in Ge-bieten mit besonderen klimatischen Bedingungen. Ob zum Schutz der wetterzugewandten Fassaden oder für die Gestaltung ganzer Überbauungen, im Verlauf der Zeit sind sie immer wieder auf neue Art interpretiert worden und zum Einsatz gekommen.Aber besonders in unserer heutigen Zeit sind kleinfor-matige Faserzement-Fassadenbekleidungen aktueller denn je: zum einen wegen der immer wichtiger werden-den bauphysikalischen Bedeutung der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade und zum anderen durch die viel-fältigen, architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten.Der Eternit-Architekturpreis 2011 „Faserzement Klein-format“ wird verliehen für gestalterisch herausragende Objekte mit kleinformatigen Fassadenverkleidungen, die das Potenzial der Anwendung auf einzigartige Weise zum Ausdruck bringen.

AusloberEternit-Werke Ludwig Hatschek AG Österreichund Eternit (Schweiz) AG

Art des WettbewerbsNicht anonymer, offener, einstufiger Wettbewerb, ausgeschrieben in Europa.

TeilnahmeberechtigungTeilnahmeberechtigt sind Architekt(inn)en und Architekturstudent(inn)en in Europa.

Wettbewerbskategorien1. Projekte in Planung 2. Realisierte Kleinprojekte (EFH, Scheunen, Anbauten etc.) 3. Realisierte Großprojekte (Mehrfamilienhäuser, Industrie-/Gewerbebauten, öffentliche Bauten etc.)

Bewertungskriterien• Konzeptionelle Qualitäten• Architektonische Gestaltung• Regionale Wirkung, örtliche Bezüge• Funktionalität• Integration der Faserzement-Kleinformate von Eternit• Ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit• Soziale Nachhaltigkeit (Barrierefreiheit etc.)

Die Jury behält sich vor, nach einem ersten Rundgang eventuell neue Beurteilungskriterien zu verfolgen.

Abwicklung, Betreuung, Vorprüfung, EinsendeadresseCadosch & Zimmermann GmbH Architekten ETH/SIA Grubenstrasse 38CH-8045 Zü[email protected]: +41(44)4618989F: +41(44)4618990

JuryDie Beurteilung der Arbeiten erfolgt durch eine unab-hängige Jury, sie tagt nicht öffentlich, ihre Entschei-dungen sind endgültig. Sie entscheidet in einfacher Mehrheit und begründet diese in einem kurzen Votum. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Jurymitglieder sind von der Teilnahme am Wettbewerb ausgeschlossen. Folgende Personen wurden nominiert:

• Prof. Andrea Deplazes, Beath & Deplazes Architekten AG, Chur / Prof. ETH Zürich, Konstruktion u. Entwurf

• Mathias Heinz, dipl. Architekt ETH/BSA, Pool Architekten, Zürich / Gastdozent ETH Zürich, Departement Architektur

• Univ.-Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger, Kunstuniversität Linz, Leitung Institut Raum & Design

• Prof. DI Peter Sapp, Querkraft Architekten ZT GmbH, Wien / Prof. Akademie der Bildenden Künste München, Lehrstuhl Raumkunst

• Anders Holte, DI ETH, lic. oec., Delegierter des Verwaltungsrats der FibreCem Holding AG

Termine9.12.2011: Einsendeschluss (Datum Poststempel)anschließend Vorprüfung, Jurysitzung und Kontaktauf-nahme mit Preisträger(inne)n19.1.2012: Preisverleihung auf der Swissbau Basel

Preise und Anerkennungen / PreisverleihungFristgerecht eingereichte Arbeiten werden vorgeprüft und bezüglich Einhaltung der Bedingungen kontrol-liert. Für die Prämierung steht dem Preisgericht eine Summe von insgesamt 30.000 Euro zur Verfügung. Der Jury bleibt es vorbehalten, über die Verteilung des Preisgeldes zu entscheiden.Der „Eternit-Architekturpreis 2011“ in Gold, Silber und Bronze wird darüber hinaus in jeder Kategorie in Form einer Trophäe vergeben.

Ausschreibung

Page 18: 299/300 Aug/Sep 2011

16

wet

tbew

erbe

299

/300

Forum Neues Bauen Energy Facility Sustainability

zUSAMMeNSPIel VON ARchITeKTUR, VeRWAlTUNG UNd VeRMARKTUNG VON GeBäUdeN

Architektur muss heutzutage nicht nur gut aussehen, sondern stellt auch Anforderungen an die Vermarktung und den Betrieb der Immobilie. Bereits in der Entwurfs-phase sollte der Architekt wissen, welche Wohnungen momentan am Markt nachgefragt werden und in wel-che Richtung der Trend des Wohnens geht. Bei einer Vorlaufzeit von ca. drei Jahren ab dem ersten Gedanken bis zur Übergabe an den Nutzer muss man den Markt lange beobachten oder – noch besser wie in meinem Fall – ein eigenes Immobilienbüro betreiben. Denn um den Anforderungen des Nutzers gerecht zu werden, ist es wichtig, das Objekt so flexibel wie möglich zu ge-stalten, damit sich der Bewohner in seinem neuen Le-bensumfeld nach seinen Bedürfnissen einrichten kann. Darunter verstehe ich aber nicht, einen großen Raum mit einer Nasszelle zur Verfügung zu stellen, sondern man sollte meiner Meinung nach durchaus Räume vor-geben und im gesamten Objekt verschiedene Wohn-typen anbieten, um die verschiedenen Nutzergruppen anzusprechen. Es ist heutzutage nicht mehr so, dass nur vierköpfige Familien Hundert-Quadratmeter-Wohnun-gen bewohnen, sondern auch Einzelpersonen, die zum Beispiel das Wohnen mit dem Arbeiten verbinden. Aus meiner Hausverwalter- und Verkaufstätigkeit weiß ich, dass auch gut situierte Familien kleine Objekte bevorzu-gen, da zum Beispiel der Bedarf an einem Zweitwohn-sitz besteht.

Architekt DI Robert AngstStaatlich befugter und beeideter ZiviltechnikerKonzessionierter ImmobilientreuhänderGeschäftsführender Eigentümer der Firmen Architekt Angst & Partner, Georeal Immobilien GmbH

Bereits bei der Planung an den Betrieb denkenAuch dabei tut man gut daran, sich von einer Hausver-waltung beraten zu lassen. Niemand kennt die Abläufe in einem Haus und die „Wehwehchen“ der Benutzer besser als eine Hausverwaltung mit langjähriger Berufs-erfahrung. Zu Beginn des Entwurfes macht es durchaus Sinn, wichtige Tipps einzuholen und somit teilweise so-gar Nutzflächen optimieren zu können, was wiederum dem Investor eines Projektes zugute kommt.

Folgende Beispiele sollen das wichtige Zusammenspiel von Architektur und Hausverwaltung aufzeigen: Schmutzschleuse: Es ist durchaus sinnvoll, eine Schmutzschleuse zu machen. Einerseits mit einem Fußabstreifgitter vor der Tür, um Schnee, Matsch und groben Schmutz vor dem Eingangsbereich zu lassen. Hinter der Eingangstür folgt der Grobabstreifer, um Steine etc. zu entfernen, danach ein Feinabstreifer, der relativ lang sein sollte, damit man mehrere Schritte da-rüber machen muss, um größtenteils die Feuchtigkeit von den Schuhen wegzubekommen.

www.architekt-angst.at

www.georeal.info

www.angst.at

© R

ober

t Pol

ster

© B

iolit

e

Page 19: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

17

Energy Facility Sustainability Forum Neues Bauen

Postkästen: Das neue Postgesetz, welches besagt, dass jeder Anbieter die Möglichkeit haben muss, Post zuzustel-len, hat einen Sicherheitsnachteil. Denn jeder, auch eine hausfremde Person, kann das Objekt betreten. Dadurch wäre empfehlenswert, nach den Postkästen eine Türe ein-zubauen, die nur von den Hausbewohnern zu öffnen ist. Müllraum: Die Lage des Müllraums ist zumindest in Wien straßenseitig ebenerdig vorgegeben. Auch bei der Größe gibt es seitens der MA48 Vorgaben, diese kann im Falle eines Platzmangels durch das Fachwissen der Hausverwaltung in Absprache mit dem Entsorgungsun-ternehmen minimiert werden. Ein Rammschutz an Tü-ren und Wänden spart Erhaltungskosten. Weiters sollte ein Wasseranschluss vorhanden sein. Es zahlt sich auch aus, anfangs mehr in die Lüftung zu investieren, um eine Geruchsbelästigung in den angrenzenden Räumen zu verhindern. Um der Hausbetreuung ihren Job zu vereinfachen, ist es sinnvoll, einen kleinen Bewirtschaftungsraum mit einer Wasserentnahme, einem Ausgussbecken, eine Lager-möglichkeit für Reinigungsutensilien und beispielsweise Streusplitt vorzusehen.Stellmöglichkeiten für Kinderwägen: Diese Erfahrung beziehe ich nicht nur aus meiner Tätigkeit als Immobi-lienmakler, Hausverwalter oder Architekt, sondern als Vater einer kleinen Tochter. Eigentlich ist der beste Platz für den Kinderwagen jener vor der Wohnungseingangs-türe. Schlau wäre deswegen, pro Geschoß eine Nische für ein bis zwei Kinderwägen vorzusehen. Eine schlech-tere Alternative ist ein eigener Kinderwagenabstellraum, wobei dieser speziell in Richtung des Stiegenhauses leicht zu öffnen sein muss, da man oft keine Hand frei hat. Der Fahrradraum sollte stufenlos erreichbar sein. Auch hier ist Vorsorge zu treffen, dass Wände nicht leicht beschmutzt werden können. Stiegenhaus: Der Belag des Stiegenhauses sollte so gewählt sein, dass dieser möglichst schmutzresistent ist. Ich rate, mindestens drei Musterstücke auszuprobieren. Als Wandbeläge in den Stiegenhäusern empfiehlt es sich, diese bis zu einer bestimmten Höhe mit schmutz- und stoßresistenten Belägen zu versehen. Sozialräume: Diese nur dann, wenn sie in prominenter Lage im Gebäude sind. Die mir durch meine Wohn-vermittler- und Verwaltertätigkeit bekannten Objekte verkommen zu Abstellräumen. Der ursprüngliche Gedanke der gemeinschaftlichen Benützung dieser Allgemeinräume wird oft verkannt oder einfach nicht in die Tat umgesetzt. Ich kenne nur ein Objekt, in dem der Raum durch Initiativen der Eigentümer zu einem Fitnessraum umfunktioniert wurde. Angenommen wer-den solche Räume nur, wenn sie statt im Keller direkt neben oder zwischen Wohnungen angeordnet sind. Man muss sich bewusst sein, dass man kostbare Wohn-nutzfläche opfert.Fenster: Glasscheiben sollten in allen Bereichen so an-geordnet sein, dass eine Reinigung ohne Hubfahrzeuge, Abseilen bzw. ohne eine große Leiter möglich ist. Wenn eine Leiter notwendig ist, sollte diese sicher aufgestellt werden können.Allgemein ist zu sagen, dass leicht zu pflegende, lang haltende Materialien für die Betriebs- und Erhaltungs-kosten eines Hauses entscheidend sind.

Bauphysikalische Anforderungen an Fassadendämmung: Neubauten werden standardmäßig mit bis zu 20 Zenti-meter Wärmedämmung eingepackt. Damit hat die Kälte keine Chance. Vielmehr ist heutzutage die sommerliche Überwärmung ein Problem und bei dieser kann man architektonisch eingreifen und somit sehr viel Energie, die zum Kühlen verwendet werden muss, sparen. Emp-fehlenswert sind starre Beschattungen, die durch ihre Anordnung die flache Wintersonne hereinlassen und die Fensterfläche vor der steil stehenden Sommersonne abschatten. Mobiler Sonnenschutz hat oft den Nachteil, dass er windanfällig ist.

Ein großes Thema ist auch die Haustechnik, wo man sich von der Hausverwaltung sehr gute Zahlen holen kann, welche Systeme in Betrieb und Erhaltung am günstigsten sind. Sparen kann man auch bei Wartungsverträgen. Durch die vielen Objekte und die zahlreichen dort abgeschlos-senen Wartungsverträge hat die Hausverwaltung eine genaue Übersicht über die Kosten. Dieses Know-how sollte man bereits vor Vergabe von Bauleistungen ab-rufen, um zu verhindern, dass Errichtungskosten mög-licherweise günstig angeboten werden, das Geld aber im Nachhinein durch teure Wartungsverträge hinausge-worfen wird, z. B. bei Liftwartungsverträgen, Wärmelie-feranten, Parksystemwartungsunternehmen etc.

Es gibt noch viele Punkte, wo man durch intelligente Architektur die Verwertbarkeit eines Objektes erhöhen, sowie bei Betriebs- und Erhaltungskosten sparen kann, was wiederum bedeutet, dass man somit den Investor als auch den Nutzer glücklich macht.Eine Erleichterung für den Bauherrn ist es, wenn er viele Leistungen unter einem Dach bekommt. So können ihn die Unternehmen der Familie Angst von der Ver-messung über die Architektur bis hin zur Vermarktung und Verwaltung hilfreich unterstützen.

© A

ngst

Page 20: 299/300 Aug/Sep 2011

18

wet

tbew

erbe

299

/300

Forum Neues Bauen

Vor 10 Jahren wurde die „Interessensgemeinschaft Architektur“ geboren. Was sie erreicht hat, noch errei-chen will und wie sie sich auf dem Weg verändert hat, erzählen Sprecher Bruno Sandbichler und stellvertre-tende Vorsitzende Marion Gruber.

wettbewerbe: Warum vergibt die IG Architektur einen Preis, der sich „Planlos“ nennt?Bruno Sandbichler: Planlos 2011 startet heuer zum ersten Mal und soll alle zwei Jahre vergeben werden. Es geht dabei nicht um Architektur, sondern um eine humorvolle, kritische Auseinandersetzung mit Entschei-dungen, die fatale Auswirkungen auf die Baukultur ge-zeigt haben. Wir werden das so gestalten, dass der, der den Preis bekommt, auch gerne kommt und ihn sich persönlich abholt. Jeder kann Nominierungen abgeben. Die Jury ist breit gefächert und sehr kompetent.

wettbewerbe: Die IG Architektur feiert zehnjähriges Bestehen. Wo ist sie am Anfang gestanden, wofür steht sie heute?Sandbichler: Die IG ist aus Anlass eines konkreten Wettbewerbs entstanden, wo es um Verteilungsgerech-tigkeit ging, um die Frage, wer teilnehmen darf und wer nicht. Die, die das zu entscheiden hatten, haben sich entschlossen, das nicht alleine zu tun, sondern Kollegen dazu zu befragen. Diese Gruppe von rund 60 Personen ist schnell draufgekommen, dass es noch eine Reihe anderer Themen gibt, die sie gerne diskutieren würden. Das war die Geburtsstunde der IG. Der Grundgedanke war Solidarität. Das ist nach wie vor das tragende Ele-ment. Architekten wird nachgesagt, dass sie gerne strei-ten. Die IG ist der Gegenbeweis.Am Anfang war alles basisdemokratisch ausgerichtet. Nach kurzer Zeit war die IG erfolgreich in allen Medien, hat Aufsehen erregt. Dann kamen viele Fragen wie nicht funktionierende Wettbewerbsverfahren und man hat gesehen, dass man mit diesen Strukturen keine Entscheidungen treffen kann und immer zu langsam ist. Dann kam die aufwändige, aber sinnvolle Phase des

„dIe IG ARchITeKTUR IST dISKUSSION“

Umbaus. Jetzt gibt es einen Vorstand, der entscheidet und diese Entscheidungen auch verantwortet. Die Jahresklausuren sind ein ganz wichtiges Element in der IG. Dort entsteht ein Großteil des Programms, das wir bearbeiten.

wettbewerbe: Worin besteht dieses Programm? Wofür steht die IG heute?Marion Gruber: Wir sind standespolitisch aktiv. Es geht uns darum, zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Architekturschaffende beizutragen, besonders im Wettbewerbswesen, wo teilnehmende Architekten oft verheizt werden. Mit einem Mentoringprogramm un-terstützen wir auch Architekten, die sich selbstständig machen wollen. Erfahrene Kollegen stehen jüngeren Kollegen mit wirtschaftlichem Rat und mit ihrem Netz-werk zur Seite. Parallel dazu finden hier bei der IG Veran-staltungen statt, wo Spezialisten wie etwa Steuerberater gratis Informationen weitergeben. Das Mentoringpro-gramm findet jetzt im Oktober zum ersten Mal statt. Sandbichler: Entstanden ist die Idee in der Gruppe „next generation“, die in der IG entstanden ist, weil wir uns die Frage gestellt haben, wie wir den Kontakt zu den Studenten und den Neueinsteigern halten können. Mit Programmen wie dem Mentoring, dem Sponsoren-programm oder dem Programm „Bitte zu Tisch“, wo wir Gesprächspartner für Auftraggeber sind, ist die Palette sehr umfangreich geworden.

wettbewerbe: Wie viele Mitglieder hat die IG und wen vertritt sie?Sandbichler: Wir haben etwas über 250 zahlende Mitglieder, die offene Mailingliste ist auf 1.800 Leser gewachsen. Wir haben gesehen, dass die Leute erst zu uns kommen, wenn sie Probleme haben. Diese Leute haben sich oft jahrelang alleine durchgefrettet und nicht vermutet, dass es einen Kreis gibt, wo man sich austauschen kann. Ich erinnere mich an eine Zeit vor der IG, wo im Bewusstsein eines Architekten alle ande-ren Feinde waren. Wir haben immer gesagt, wir wollen

Foto

: Fab

ian

Gas

perl

Foto

: Fab

ian

Gas

perl

Marion Gruber Bruno Sandbichler

Page 21: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

19

Forum Neues Bauen

die kleineren Architekturschaffenden vertreten, nicht nur Ziviltechniker, sondern auch Baumeister und andere Architekturschaffende.

wettbewerbe: Was hat die IG erreicht? Sandbichler: Die Veränderung beim Berufszugang. Es gab damals viele ausländische Befugnisse. Heute haben die abgenommen, die Kammer hat die Zu-gangsbeschränkungen für Neuzugänge deutlich aufgeweicht, wobei sie noch lange nicht so offen sind, wie es sein sollte.

wettbewerbe: Ursprünglich war der Anspruch der IG, von außen Kritik zu üben. Jetzt ist man in der Kammer vertreten. Ist das auch Teil des Reifungsprozesses?Sandbichler: Das war eine klare strategische Entschei-dung. Wir konnten für das Wirtschaftsministerium kein Ansprechpartner sein, weil das vom Gesetz her die Kammer ist. Seit fünf Jahren ist die IG nun in der Bun-deskammer vertreten. Wir haben starke Bestrebungen neuer Gruppen gesehen, die ähnliche Ziele wie die IG verfolgen. Daraufhin haben wir auch den Beschluss, nicht in die Länderkammern zu gehen, widerrufen. Bei den Wahlen 2010 hat die Liste IG Architektur in der Kammer Wien/Niederösterreich/Burgenland über 20 Prozent der Stimmen erreicht. Wir haben in den wichti-gen Positionen sehr gute Leute, die aktiv sind und mit der neuen Kammerführung zusammenarbeiten. Einfa-ches Kammerbashing geht jetzt nicht mehr. Uns war wichtig, eine Gesprächsbasis mit institutionel-len Auftraggebern, mit der Stadt Wien und anderen politischen Institutionen zu erarbeiten. Meistens geht es um die Verbesserung der Berufssituation und das Bewusstsein für Prozesse wachzurufen. In Österreich werden Prozesse meistens unterlaufen, und das geht beim Bauen immer auf Kosten der Qualität.

wettbewerbe: Die Baukultur ist ein vielstrapazierter Begriff. Ist Ihnen die ein Anliegen?Sandbichler: Letzlich geht es auch darum. Dafür gibt

es aber eigene Plattformen, wir wollen das Feld da-für aufbereiten. Wir arbeiten daran, das Image der Architekten zu verbessern. Prinzipiell gibt es ein Imageproblem der Architekturschaffenden. Einerseits werden sie verantwortlich gemacht für hypertrophe technoide Großprojekte, andererseits werden sie oft als Kostentreiber dargestellt, als unberechenbare Künstler. Unsere Arbeit betrifft aber nicht nur die Ziviltechniker. Bisher ist es uns gelungen, in der Öffentlichkeitsarbeit der Kammer jegliche Einschränkung auf Ziviltechniker oder Kammermitglieder zu verhindern.

wettbewerbe: Welche Ziele verfolgt die IG noch? Gruber: In den selbstorganisierten Arbeitsgruppen gibt es verschiedenste Ziele. Es gibt die Gruppe „next generation“, es gibt Gruppen für Wettbewerbe, für Stadtgestaltung. Leute mit Anliegen können zu uns kommen und aktiv etwas beitragen. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen ist nach wie vor Ziel, da gibt es extrem viel zu tun, auch bei den Kammerstrukturen, die sehr veraltet sind, obwohl sich in den letzten Jahren viel getan hat.

wettbewerbe: Hat sich die IG ihre Radikalität bewahrt oder sind Sie nicht zuletzt durch die Kammervertretung Teil des Systems geworden?Gruber: Ich finde es wichtig, dass es jemanden gibt, der auf die Barrikaden steigt. Nicht nur, aber auch durch Provokation und Radikalität kann man etwas verändern. Sandbichler: In der IG gibt es nicht eine Meinung. Die IG ist Diskussion.

Die ig-Architektur ist eine österreichweite Interessenge-meinschaft von Architekturschaffenden. Offiziell wurde sie am 14.1.2002 als gemeinnütziger Verein gegründet. Der Vorstand wird für eine zweijährige Amtsperiode ge-wählt. Bruno Sandbichler ist seit 2008 Sprecher, Marion Gruber stellvertretende Vorsitzende der ig-Architektur.www.ig-architektur.at

Page 22: 299/300 Aug/Sep 2011

20

wet

tbew

erbe

299

/300

Forum Neues Bauen Energy Facility Sustainability

Kern des im Jahr 1999 vom österreichischen Bundesmi-nisterium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) initiierten Forschungs- und Technologieprogramm „Haus der Zukunft“ war es, die drei Entwicklungen im Bauwe-sen – Nutzung erneuerbarer Energieträger (Solarenergie), drastische Reduktion des Heizwärmebedarfs der Ge-bäude sowie Nutzung nachwachsender Rohstoffe – zu integrieren und synergetisch zu nutzen. Stand am Beginn von „Haus der Zukunft“ die Erarbeitung wissen-schaftlicher Grundlagen im Mittelpunkt, erfolgte in spä-teren Phasen eine Konzentration auf die Errichtung von Demonstrationsprojekten.

ÖFFeNTlIche NAchhAlTIGe GeBäUde

Ein beispielgebendes Modell für die konsequente Ökologisierung von öffentlichen Ausschreibungen mit dem Ergebnis eines nachhaltigen Bauprojektes ist das Gemeindezentrum Ludesch, das ohne we-sentliche Mehrkosten realisiert werden konnte. Mit diesem Demonstra-tionsvorhaben sollte die Anwendung des von der Programmlinie Haus der Zukunft geförderten Pro-jektes „Hochbaukonstruk-tionen und Baustoffe für hochwärmegedämmte Gebäude – Technik, Bauphysik, Ökologische Bewertung, Kostenermittlung“ in der Praxis erprobt werden.Konkretes Ziel war neben der Realisierung eines Pas-sivhauses, den spezifischen Primärenergieeinsatz der Primärkonstruktion (verbaute Energie) gegenüber vergleichbaren, herkömmlichen Häusern zu halbieren und gleichzeitig den ökologischen Herstellungsauf-wand ebenso zumindest auf die Hälfte gegenüber nicht optimierten Gebäuden zu senken. Mit dem Projekt konnten für die Planung und Realisierung von Wohn- und Bürogebäuden richtungsweisende Schritte hinsichtlich ökoeffizientem Bauen und einer nachhaltigen Wirtschaftsweise in Österreich erfolgreich demonstriert werden.

Mit der Generalsanierung der Hauptschule II und Poly-technischen Schule in Schwanenstadt mit vorgefertig-ten Holzwandelementen und Komfortlüftung sollte die

Gemeindezentrum Ludesch, Planung: Hermann Kaufmann 

Kindergarten Ziersdorf, Planung: AH3 Architekten

Weitere Information zum Programm

und zu den Projekten finden Sie auf

www.HAUSderZukunft.at

Machbarkeit einer großvolumigen Passivhaussanierung zu vertretbaren Mehrkosten dokumentiert und Vor-bildwirkung ausgeübt werden. Vergleichsbasis war die ursprünglich konventionell gemäß Mindeststandard geplante Sanierung.Die wesentlichen Elemente der Sanierung waren eine Erhöhung der Kompaktheit des Baukörpers mit Integ-ration des Zubaus, eine Öffnung innen liegender Berei-che für die Tageslichtnutzung über Oberlichten, eine komplett außenseitige Sanierung bzw. Überbauung mit einer passivhaustauglichen und ökologisch hochwer-tigen Hülle, eine innovative thermische Sanierung des Bodenaufbaus durch Einblasen von Schaumglasschot-ter in den Hohlraum unterhalb der Bodenplatte, sowie die Integration dezentraler energieeffizienter Klassenlüf-tungsgeräte im Bestand.

Ein Demonstrationsprojekt mit Passivhaus-Technik un-ter Verwendung von lokal verfügbaren Baustoffen mit der Vorgabe eines streng limitierten Kostenrahmens war die Errichtung eines Kindergartens in Ziersdorf. Das Haus wurde mit einer Dämmung aus nachwach-senden Rohstoffen (Stroh, Schafwolle, Zellulose) und mit Holz-Passivhausfenstern ausgestattet. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Speicherplatten als Wärmetau-scher sowie ein zusätzlicher Pelletsofen sorgen für ein angenehmes, gesundes Raumklima.

BIGMODERNWährend die BIG im Neubau bereits einige energieef-fiziente und klimaschonende Vorzeigeprojekte reali-siert hat, werden Funktions- und Generalsanierungen durchgängig, dem Stand der Technik entsprechend, auf konventionelle Weise durchgeführt, angepasst an die jeweils geltenden Bestimmungen und Bauordnungen, jedoch weitgehend ohne Orientierung an nachhaltigen und klimaschonenden Modernisierungsstandards. Das Leitprojekt BIGMODERN zielt deshalb darauf ab, Nach-haltigkeits- und Klimaschutzkriterien für die Moderni-sierung von Bundesgebäuden der Nachkriegsperiode zu entwickeln. Diese Zielkriterien sollen im Rahmen von Demonstrations projekten auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüft werden und in weiterer Folge als wesentliche Leitprinzipien in den Planungs- und Ausführungs-prozessen für sämtliche zukünftige Modernisierungs-vorhaben der BIG definiert werden.

Que

lle: G

ebha

rd B

erts

ch

Que

lle: A

H3

Arch

itekt

en Z

T G

mbH

Page 23: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

21

Berichte

BerichtePreis für das Patent des Jahres. Ausschreibung

Global Village. Ausstellung

Die Stadt ist uns nicht egal. Ausstellung

Wie Räume das Denken verändern

Hochhaus. Ausstellung

LP Architektur 2000 - 2011. Ausstellung

Martin & Werner Feiersinger: Italomodern. Ausstellung

Island und Architektur? Ausstellung

Michael Wallraff. Ausstellung

International Architecture Awards 2011

Gesunde Luft – gesundes Wohnen

ISOVER Studentenwettbewerb 2011

Eternit HTL-Wettbewerb 2011

Sanierung Werkbundsiedlung, Wien 13

DER ÖSTERREICHISCHE BAUPREIS 2010/2011

best architects 12 Award

Ehemalige Liesinger Brauerei

Passivhauswohnanlagen in Innsbruck

Schülerhort Pregarten, OÖ. Wettbewerb

ÖAMTC Stützpunkt Linz-Urfahr, OÖ. Wettbewerb

Bauhof und Altstoffsammelzentrum Gaschurn, Vorarlberg. Wettbewerb

Kindergarten Leopold, Dornbirn, Vorarlberg. Wettbewerb

Palais de la Musique et des Congres, Strasbourg, Frankreich. Wettbewerb

Architektur ohne Grenzen Austria (AoGA) – ein engagiertes Vorhaben

Wonderland Blind Date – zweite Auflage

Sony World Photography Awards 2012. Announcement

Zumtobel Group Award 2012. Ausschreibung

Trauer braucht Raum! Ausschreibung

Light of Tomorrow – Velux Award 2012. Announcement

Malley Centre, Lausanne, Schweiz. Ausschreibung

Europe 40 Under 40®. Architecture Awards 2012

Bücher

Page 24: 299/300 Aug/Sep 2011

Invent ist Österreichs kompetentes Fachmedium für alle Bereiche des geistigen Eigentums und dessen Schutz. Invent versteht sich als Fachmedium für alle Fragen des geistigen Eigentums und als Forum für innovative Forschung und berichtet vier Mal im Jahr über neueste Erkenntnisse zu den Themen Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Design.

Kostenloses Abo jetzt bestellen per Mail an: [email protected].

D i e Z e i t s c h r i f t f ü r g e i s t i g e s E i g e n t u m

D i e Z e i t s c h r i f t f ü r g e i s t i g e s E i g e n t u m

04-06

AUSGABE 4 | 2010 P.B.B. - VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN - 10Z038448M

ZUKUNFT DER FORSCHUNG:DER ÖSTERREICHISCHE TECHNOLOGIEBERICHT 14-18

PATENTE ALS RÜCKENDECKUNGFÜR INNOVATIVE UNTERNEHMENDr. Friedrich Rödler, Präsident des Österreichischen Patentamts, im Interview

07TECHNOLOGIEGESPRÄCHE ÜBER„ENTWURF UND WIRKLICHKEIT“Das Europäische Forum Alpbach lädt von26. bis 28. August zum Wissensaustausch

12-13DAS BESTE TRAINING FÜR DENGEWERBLICHEN RECHTSSCHUTZSeminare und Workshops geben Einblickin Patentwesen und Markenanmeldungen

D i e Z e i t s c h r i f t f ü r g e i s t i g e s E i g e n t u m

08-12

AUSGABE 5 | 2010 P.B.B. - VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN - 10Z038448M

DER EINFLUSS VON PATENTENUND TECHNOLOGIETRANSFERAUF SAUBERE ENERGIE 04-07

PATENTSYSTEM ERSCHWERTZUGANG ZU MEDIKAMENTENEntwicklungsländer, die Zwangslizenzenanwenden, werden unter Druck gesetzt

14-16VERFÜGBARE DATENBANKENHELFEN BEI ENTSCHEIDUNGENRecherchen in den globalen Patentdatensind für innovative Unternehmen wichtig

26-29PRODUKTPIRATERIE SORGT FÜREINEN MILLIARDENSCHADENPlagiate sind ein zunehmendes Ärgernisfür alle Designer und Markeninhaber

D i e Z e i t s c h r i f t f ü r g e i s t i g e s E i g e n t u m

04-05

AUSGABE 1 | 2011 P.B.B. - VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN - 10Z038448M

INNOVATIONSFREUDE: DATENUND FAKTEN NEUER PATENTEUND MARKEN 2010 06-11

WISSENSCHAFT: ÖSTERREICHSWEG ZUM INNOVATION LEADERDie FTI-Strategie der Bundesregierungsoll Forschungsquote bis 2020 erhöhen

12-15EINHEITLICHE STANDARDS BEIBEWERTUNGEN VON PATENTENNeue ÖNORMEN ermögliches erstmalsdie Messbarkeit von geistigem Eigentum

18-21NEUARTIGER GAS-SENSOR HILFTDER INDUSTRIE KOSTEN SPAREN Patentierte Ionisierungstechnologie ausÖsterreich erobert den Markt in den USA

PREIS FÜR DAS PATENT DES JAHRES

Teilnahmeberechtigt sind alle, die im Jahr 2011 vom Österreichischen Patentamt ein Patent erteilt bekamen. Eine Jury aus namhaften WissenschafterInnen, PatentexpertInnen und WissenschaftsjournalistInnen wählt aus allen Einreichungen die innovativsten Erfi ndungen aus. Einreichungen sind unter Angabe von Name, Registernummer und Titel des Patents ab sofort möglich per Mail an: [email protected].

Jedes Jahr werden in Österreich ca. 3.500 Innovationen angemeldet. Der Bohmann-Verlag und das Österreichische Patentamt vergeben erstmals einen Preis für die Erfindung des Jahres.

„Inventum“ zeichnet Unternehmen und ErfinderInnen aus, die durch ihre besonders herausragende Innovationsfreude wesentlichen Anteil am wissenschaftlichen und ökonomischen Fortschritt in Österreich haben.

Die Top-10-Patente des Jahres 2011 werden am 26. Jänner 2012 durch Bundesministerin Doris Bures ausgezeichnet.

Page 25: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

23

Berichte

Mit der Schüco Modernisierungs-Fassade ERC 50 stellt ALUKÖNIGSTAHL ein neues Fassadensystem für die rationelle Modernisierung von Bestandsgebäuden bei laufendem Betrieb vor. Die neue Aluminium-Systemkonstruktion übernimmt alle wichtigen Funktionen einer modernen Gebäudehülle und ermöglicht die energetische Sanierung von Fassaden mit Loch-fenstern und Fensterbändern über ein äußeres Tragwerk. Nähere Informationen zu Systemen, Technologie und Planungssoftware: Fragen Sie unseren Bautechnischen Dienst. Tel.: 01/98 130-669 oder www.alukoenigstahl.com

Fassaden-Modernisierung bei gleichzeitiger Gebäudenutzung.

50402_ModFassadeERC50_90x278_Wettbew.indd 1 23.08.11 14:58

Invent ist Österreichs kompetentes Fachmedium für alle Bereiche des geistigen Eigentums und dessen Schutz. Invent versteht sich als Fachmedium für alle Fragen des geistigen Eigentums und als Forum für innovative Forschung und berichtet vier Mal im Jahr über neueste Erkenntnisse zu den Themen Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Design.

Kostenloses Abo jetzt bestellen per Mail an: [email protected].

D i e Z e i t s c h r i f t f ü r g e i s t i g e s E i g e n t u m

D i e Z e i t s c h r i f t f ü r g e i s t i g e s E i g e n t u m

04-06

AUSGABE 4 | 2010 P.B.B. - VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN - 10Z038448M

ZUKUNFT DER FORSCHUNG:DER ÖSTERREICHISCHE TECHNOLOGIEBERICHT 14-18

PATENTE ALS RÜCKENDECKUNGFÜR INNOVATIVE UNTERNEHMENDr. Friedrich Rödler, Präsident des Österreichischen Patentamts, im Interview

07TECHNOLOGIEGESPRÄCHE ÜBER„ENTWURF UND WIRKLICHKEIT“Das Europäische Forum Alpbach lädt von26. bis 28. August zum Wissensaustausch

12-13DAS BESTE TRAINING FÜR DENGEWERBLICHEN RECHTSSCHUTZSeminare und Workshops geben Einblickin Patentwesen und Markenanmeldungen

D i e Z e i t s c h r i f t f ü r g e i s t i g e s E i g e n t u m

08-12

AUSGABE 5 | 2010 P.B.B. - VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN - 10Z038448M

DER EINFLUSS VON PATENTENUND TECHNOLOGIETRANSFERAUF SAUBERE ENERGIE 04-07

PATENTSYSTEM ERSCHWERTZUGANG ZU MEDIKAMENTENEntwicklungsländer, die Zwangslizenzenanwenden, werden unter Druck gesetzt

14-16VERFÜGBARE DATENBANKENHELFEN BEI ENTSCHEIDUNGENRecherchen in den globalen Patentdatensind für innovative Unternehmen wichtig

26-29PRODUKTPIRATERIE SORGT FÜREINEN MILLIARDENSCHADENPlagiate sind ein zunehmendes Ärgernisfür alle Designer und Markeninhaber

D i e Z e i t s c h r i f t f ü r g e i s t i g e s E i g e n t u m

04-05

AUSGABE 1 | 2011 P.B.B. - VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN - 10Z038448M

INNOVATIONSFREUDE: DATENUND FAKTEN NEUER PATENTEUND MARKEN 2010 06-11

WISSENSCHAFT: ÖSTERREICHSWEG ZUM INNOVATION LEADERDie FTI-Strategie der Bundesregierungsoll Forschungsquote bis 2020 erhöhen

12-15EINHEITLICHE STANDARDS BEIBEWERTUNGEN VON PATENTENNeue ÖNORMEN ermögliches erstmalsdie Messbarkeit von geistigem Eigentum

18-21NEUARTIGER GAS-SENSOR HILFTDER INDUSTRIE KOSTEN SPAREN Patentierte Ionisierungstechnologie ausÖsterreich erobert den Markt in den USA

PREIS FÜR DAS PATENT DES JAHRES

Teilnahmeberechtigt sind alle, die im Jahr 2011 vom Österreichischen Patentamt ein Patent erteilt bekamen. Eine Jury aus namhaften WissenschafterInnen, PatentexpertInnen und WissenschaftsjournalistInnen wählt aus allen Einreichungen die innovativsten Erfi ndungen aus. Einreichungen sind unter Angabe von Name, Registernummer und Titel des Patents ab sofort möglich per Mail an: [email protected].

Jedes Jahr werden in Österreich ca. 3.500 Innovationen angemeldet. Der Bohmann-Verlag und das Österreichische Patentamt vergeben erstmals einen Preis für die Erfindung des Jahres.

„Inventum“ zeichnet Unternehmen und ErfinderInnen aus, die durch ihre besonders herausragende Innovationsfreude wesentlichen Anteil am wissenschaftlichen und ökonomischen Fortschritt in Österreich haben.

Die Top-10-Patente des Jahres 2011 werden am 26. Jänner 2012 durch Bundesministerin Doris Bures ausgezeichnet.

Ab dem Zeitpunkt, da europäische Eroberer und Entdecker mit fremden Ethnien in Kontakt kamen, wurden exotische Gegenstände gesammelt und in die Heimatländer gebracht. „Entdeckt“ als Kunst-werke wurden diese Objekte – und hier vor allem Masken, Plastiken, Schmuck- und Ritualobjekte – allerdings erst zu Beginn des 20. Jahr-hunderts durch KünstlerInnen. Größtenteils unbeachtet blieben dabei Objekte für den alltäglichen Gebrauch. Konsequent, grundsätzlich, radikal: Die DesignerInnen von heute grei-fen auf diese anonymen Entwürfe zurück, wenn sie nach fundamenta-len Lösungen für ein Gebrauchsproblem suchen. Neue Materialien und Werkzeuge ermöglichen heute jedoch eine andere Oberfläche, ein an-deres Finish, eine andere Vision. Die Ausstellung „Global Village. Design – Ursprung und Moderne“ zeigt ethnische Alltagsgegenstände und eu-ropäische Designklassiker, originäre Gestaltungsformen und zeitgenös-sische Variationen und verweist auf die Einflüsse anonymer Gestalter aus Afrika, Asien und Lateinamerika auf die europäische Moderne.

GloBal VillaGe. ausstellunG

Termin

4. Oktober bis 26. November 2011

Ort

WAGNER:WERK Museum Postsparkasse

Georg-Coch-Platz 2, 1018 Wien

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr, Samstag 10 bis 17 Uhr

Weitere Informationen

www.ottowagner.com

Liegestuhl, ÄthiopienSteckstuhlDie Rückenlehne kann abgenommen werden.H = 68 cm, L = 78 cmSammlung Fritz Trupp

Foto

: Chr

istia

n Sc

hind

ler/

Pixe

lstor

m

© W

AGN

ER:W

ERK

Mus

eum

Foto

und

© N

ils H

olge

r Moo

rman

n, D

Easy ReaderDesign: Nils Holger Moormann, 2009Sperrholz, Birke H = 82,5 cm, B = 28,5 cm, T = 50 cm Sitzfläche: 30,0 cm

Berichte

Page 26: 299/300 Aug/Sep 2011

24

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

neue informations­architekturauf nextroom.at

nextroom.at

Ob in Eigeninitiative oder unterstützt durch die Stadt Wien: Engagement für die eigene Stadt lohnt sich. Die Herbst-Ausstellung in der Wiener Planungswerk-statt zeigt, wie sich unterschiedlichste Menschen in verschiedenen Projekten für eine nachhaltige Stadt-entwicklung einsetzen und welche Bandbreite an Beteiligungsprozessen es in der Stadt gibt. Anhand von ausgewählten Beispielen und Porträts von engagierten BürgerInnen wird veranschaulicht, wie durch persönli-ches Engagement eine positive Weiterentwicklung des unmittelbaren Lebensumfeldes erreicht werden kann. Die 18 Beiträge zeigen, wie Ideen zu Projekten werden und so Bewegung in die Stadt kommt. Und Bewegung soll auch in die Ausstellung kommen: Die BesucherIn-nen finden freie Wände vor, auf denen sie malerisch oder textlich zeigen können, warum ihnen die Stadt nicht egal ist. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfassenden Rahmenprogramm mit Vorträgen, Dis-kussionsrunden und Filmabenden.

Die staDt ist uns nicht eGal. ausstellunG

Termin

22. September bis

14. Dezember 2011

Ort

Wiener Planungswerkstatt

Friedrich-Schmidt-Platz 9

1010 Wien

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag 9 bis 16 Uhr,

Donnerstag 9 bis 19 Uhr, Samstag,

Sonntag und Feiertag geschlossen

Weitere Informationen

www.wien.gv.at/stadtentwicklung/

dienststellen/ma18/

wiener-planungswerkstatt.html

© B

iege

Ehm

ayer

/ Kr

asny

/ Pi

ribau

er

Asphaltpiraten

Page 27: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

25

Berichte

LAVA® Glasheizkörper

www.lava-designs.com

Ein Markenprodukt von

+ Infrarot Strahlungswärme

+ Zusatzheizung für das Bad

+ Energieeffizient

+ Gesundes Raumklima

+ Individuelles Design

Ein Kunstwerk -das Wärme ausstrahlt

Inserat_quer_186_137.indd 1 23.09.2011 11:21:12

60 Teilnehmer aus Wirtschaft, Medien, Kreativindustrie, Architektur, Kultur und der Öffentlichen Hand diskutier-ten Ende Juni im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt/Main über kreative Leistung und wie eine überlegte Gestaltung von Gebäuden, Räumen und der Arbeitsumgebung hier Bestleistungen ermöglicht.Am Beispiel der „Ideenbotschaft“ in Düsseldorf, einer um-gebauten Kaserne, die nun Headquarters und Campus für die über 500 Mitarbeiter der zweitgrößten Werbe-agentur in Deutschland ist, zeigt Christian Hupertz, CEO von GREY Worldwide auf, wie Gebäude und kreative und organisatorische Prozesse zusammenwirken. Neben Me-dienwirkung und Stolz der Kollegen auf die Anlage mit

der Postanschrift „Platz der Ideen“ und die erzeugte Atmosphäre sind die messbaren Erfolge:35% mehr Kunden-meetings im Haus, 25% mehr Bewerbungen – 35% Steigerung bei Neugeschäftsanfragen.

Wie Räume Das Denken VeRänDeRn

Entwickelte Ansätze, wie genau die Arbeitsumgebung Kreativität fördern kann und die Vermittlung der „Idee und Werte dahinter“ an Mitarbeiter, Kunden und Partner gestaltet werden sollte:

• Räume verändern das Denken über ihre Wahrnehmung.

• Kreativität ist Veränderung von Gewohntem – diese Veränderung muss sich auch im Raum ausdrücken. Das Verlassen von Denkstrukturen führt zu einem Verlassen von Raumstrukturen.

• Kreativität kann Provokation sein – die Räume können auch provozieren.

• Ein kreativer Raum ist die Synthese von erkanntem Bedarf und unerwarteter Spannung.

• Kreativität ist Veränderung – Räume müssen flexibel sein.

• Bei aller Kreativität: Räume müssen funktionieren.• Die Gestaltung muss der Identität der Organisation

folgen.• Spannung vs. Sicherheit: Unternehmen, die den

Spagat zwischen Mobilisierung und Veränderungsre-sistenz schaffen, werden auf der Gewinnerseite sein.

Info: www.moo-con.com

Was nehmen die Gäste von der Veranstaltung mit? Mit Sicherheit die Tischdecken…

Foto

: M.O

.O.C

ON

Page 28: 299/300 Aug/Sep 2011

26

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Rund die Hälfte aller Hochhäuser weltweit wurde in den letzten zehn Jahren errichtet. Dieser Bauboom macht das Hochhaus zu einem prägenden Element der Stadt von heute. Größer als die reale Dimension ist jedoch oft seine Symbolkraft. Die Ausstellung „Hochhaus. Wunsch und Wirklichkeit” zeigt aktuelle Bauten und Projekten in ihrem kulturellen und städtebaulichen Kontext, der sich etwa in Europa oder Asien sehr unterschiedlich präsen-tiert. Sie stellt Fragen nach dem individuellen Leben in der großen Form und blickt auf den Alltag im Hochhaus. Der architektonische Horizont wird mit künstlerischen Arbeiten erweitert. Zur Ausstellung erscheint eine um-fangreiche Publikation im Hatje Cantz Verlag.

Termin

31. August 2011 bis 2. Jänner 2012

Ort

Museum für Gestaltung Zürich

Ausstellungsstraße 60

8031 Zürich

Schweiz

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr,

Mittwoch 10 bis 20 Uhr

Weitere Informationen

www.museum-gestaltung.ch

hochhaus. ausstellunG

Filip Dujardin, ohne Titel (aus der Serie „Fictions“), 2008

© F

ilip

Duj

ardi

n

Das Planungsbüro LP architektur, im Salzburger Pongau beheimatet, kann seit seinem Bestehen auf ein vielfäl-tiges Werk zurückblicken. Der Durchbruch gelang 2004 mit dem Österreich-Haus für die Winter-Olympiade in Turin, bei dem Tradition mit Modernität und Mobi-lität verbunden wurden. Tom Lechner versteht seine Entwürfe als Psychogramme, die Bauten als räumliche

lP aRchitektuR 2000 – 2011. ausstellunG

Termin

30. September bis

18. November 2011

Ort

Raum für Architektur

im Künstlerhaus

Hellbrunner Straße 3

5020 Salzburg

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr

Weitere Informationen

www.initiativearchitektur.at

Entsprechungen der Wünsche und Träume der Auftrag-geber. In der Ausstellung ist exemplarisch ein solcher Prozess zu sehen – vom ersten Gespräch bis zum ferti-gen Bau, als Dialog zwischen Bauherren und Planer. Vor-gestellt werden rund ein Dutzend ausgewählter Bauten, die Bausteine regionaler Identität darstellen.

Turm Gusswerke, Planung: LP architektur

Foto

: Ang

elo

Kaun

at

Geistliches Zentrum, Planung: LP architektur

Foto

: Vol

ker W

ortm

eyer

Page 29: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

27

Berichte

„Unsere Schwerpunktsetzung ist zweigeteilt, entspre-chend unserer Sichtweisen als Bildhauer und als Archi-tekt: Einmal geht es um die skulpturalen Qualitäten der Gebäude, ihre Materialität und die verschiedenen Ober-flächen, zum anderen um Raumbildung, funktionale Konzeption und die Einbindung in das Umfeld.“ (Martin und Werner Feiersinger)Der Architekt Martin Feiersinger beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der in Vergessenheit geratenen Nach-kriegsarchitektur in Oberitalien. Ausgehend von um-fangreichen Recherchen in Zeitschriften und Büchern der 1950er bis 1970er Jahre bereist er gemeinsam mit seinem Bruder, dem Künstler Werner Feiersinger, regel-mäßig den norditalienischen Raum, wo nach Abschluss

maRtin & WeRneR FeieRsinGeR: italomoDeRn. ausstellunG

Termin

14. Oktober 2011 bis

18. Februar 2012

Ort

aut. architektur und tirol

Im Adambräu

Lois-Welzenbacher-Platz 1

6020 Innsbruck

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 11 bis 18 Uhr,

Donnerstag 11 bis 21 Uhr,

Samstag 11 bis 17 Uhr

Weitere Informationen

www.aut.cc

Sechs, in der Ausstellung gezeigte Projekte:Cappai & Mainardis, Hotel „La Serra“ Ivrea, 1967-75Gino Valle, „Casa Rossa“, Udine, 1965-66BBPR, „Torre Velasca“, Mailand, 1950-58Vittorio Giorgini, Ferienhaus, Baratti, 1961-62Giovanni Michelucci, Kirche und Denkmal, Longarone, 1966-78Gio Ponti, Nanda Vigo, „Lo scarabeo sotto la foglia“, Malo, 1964-69

der notwendigsten Wiederaufbauarbeiten besonders viele eigenwillige und charakteristische Bauwerke entstanden. Von besonderem Interesse sind für die bei-den jene Bauten, die klarer Ausdruck jener Phase des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs sind, in der man – mitunter heute naiv anmutend – an die ar-chitektonische Gestaltbarkeit der Zukunft glaubte. „ita-lomodern. Architektur in Oberitalien 1946 - 1976 bietet nun erstmals einen umfassenden Einblick in diese Be-standsaufnahme der italienischen Architekturszene der Nachkriegszeit, ihrer gegensätzlichen Gruppierungen und Haltungen. Zur Ausstellung erscheint im Springer Verlag die gleichnamige Publikation.

© W

erne

r Fei

ersin

ger

myslidestyle.ch Für Architekten und Designer

Page 30: 299/300 Aug/Sep 2011

28

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Welche Architektur gibt es in einem Land, das keine traditionellen Baumaterialien wie Holz oder Backsteine aufweisen kann, sondern Häuser mit Gras und Erde baut? Zu welchen Höhen entwickelte sich der Beton-bau? Und wie wurde der jähe Reichtum verkraftet, als Island plötzlich reichstes Land Europa wurde – und wie der ebenso plötzliche Absturz? Diesen und ähnlichen Fragen geht die Ausstellung nach, begleitet von den Fotografien von Gudmun-dur Ingólfsson, und sieht dabei trotz Krise allerlei Hoffnungen aufkeimen. Der Festivaldoku-mentarfilm „Future of Hope“ des britischen Regisseurs Henry Ba-

islanD unD aRchitektuR? ausstellunG

Termin

1. Oktober bis 13. November 2011

Ort

DAM Deutsches Architekturmuseum

Schaumainkai 43

60596 Frankfurt am Main

Deutschland

Öffnungszeiten

Dienstag, Donnerstag bis Samstag

11–18 Uhr, Mittwoch 11–20 Uhr,

Sonntag 11–19 Uhr

Weitere Informationen

www.dam-online.de

teman arbeitet mit anderen Mitteln ebenso daran, hoff-nungsvolle Ansätze für die Zukunft des Landes nach der Krise zu präsentieren. Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Jovis Verlag.

Foto

: Gud

mun

dur I

ngól

fsso

n

Geothermisches Spa Blaue Lagune, Grindavík, Reykjanes-Halbinsel, Sigrídur Sigthórsdóttir für VA Arkitektar, 1995–98 / 2005–07.

Der Wiener Architekt Michael Wallraff beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Nutzung vertikaler Räume im Stadtgefüge und schafft mit prototypischen öf-fentlichen Freiflächen in dicht besiedelten urbanen Strukturen neue Dimensionen sozialer Interaktion. Seine städtebaulichen Visionen sprengen tradierte Szenarien der horizontalen Stadtentwicklung. Die Ausstellung „looking up. vertical public space“ präsentiert eine Auswahl Wallraffs experimenteller Projekte und Ideen. Wallraff begreift die Stadt – im Spannungsfeld aktueller technologischer Entwicklungen wie der Kommunika-tion, Mobilität und Ökologie – als dynamische Struktur und kreatives Potenzial. Tradierte urbane Planungskon-zepte definieren die Stadt zweidimensional und ordnen öffentliche Räume horizontal. Nach Wallraffs These entsteht vertikale Stadtentwicklung, wenn die gebaute Stadt in ihrer Dreidimensionalität als Baugrund nutzbar

michael WallRaFF. ausstellunG

gemacht wird und kollektive Funktionen in neue (Le-bens-) Räume auf bisher ungenützten Gebäudehüllen oder brachliegenden Räumen zwischen Gebäuden verlagert werden. Die Ausstellung zeigt Entwürfe und Pläne zu neuen Architekturen und bietet nicht nur Denkanstöße zum architektonischen Potenzial vertikaler räumlicher Ressourcen und zur Integration landschaft-licher Qualitäten in die Stadtplanung, sondern auch zu den sozialen und kulturellen Konsequenzen einer verti-kal erneuerten Infrastruktur.

Michael Wallraff: Verticity Chicago, Modellfoto

© F

oto

Mic

hael

Wal

lraff

Arch

itekt

en

Termin

5. Oktober 2011 bis 4. März 2012

Ort

MAK-Galerie

MAK, Stubenring 5

1010 Wien

Öffnungszeiten

Dienstag 10 bis 24 Uhr,

Mittwoch bis Sonntag 10 bis 18 Uhr

Weitere Informationen

www.mak.at

Natursteinwerke Poschacherstraße 7, 4222 Langenstein

[email protected] www.poschacher.com07237/33 330

Seit 1839 steht der Name Poschacher für die perfekte Verarbeitung von Naturstein.

Projekt: Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, Tirol

Page 31: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

29

Berichte

Das European Centre for Architecture Art Design and Urban Studies, das Chicago Athenaeum: Museum of Architecture and Design und Metropolitan Arts Press Ltd. geben die Verleihung der International Architecture Awards 2011 an 90 Projekte aus 30 Ländern weltweit bekannt. Die ausgezeichneten Bauten, Stadtplanun-gen und Landschaftsarchitekturen weisen allesamt ein außergewöhnlich hohes Qualitätsniveau auf. Eine der Auszeichnungen, die in diesem Jahr von einer polni-schen Jury vergeben wurde, ging an das von Hein-Troy entworfene Sunlighthouse in Pressbaum/NÖ.

inteRnational aRchitectuRe aWaRDs 2011

SunlighthousePlanung: Hein-Troy Architekten,

Bregenz – Wien Bauherr: Velux Österreich GmbH

Foto

: © A

dam

Mor

k Ko

penh

agen

Luftdichte Bauweisen sparen Energie, können aber Raumluftqualität und Gesundheit beeinträchtigen. Die großen Wand- und Deckenflächen von Wohnräumen bieten eine einzigartige Möglichkeit im eigenen Haus „Gesundheitsvorsorge“ zu betreiben. Zu trockene Raumluft ist unbehaglich, stärker mit Feinstaub belastet und erhöht die Gefahr von Grippeinfektionen. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann sich Kondenswasser an

GesunDe luFt – GesunDes Wohnen

kühleren Oberflächen niederschlagen (Fensterleibungen, Kältebrücken…) und bildet so den Nährboden für Schimmelpilze.Dagegen wirkt der Baumit KlimaPutz S gleich auf zwei Weisen – durch die Feuchtigkeitsaufnahme und durch den hohen pH-Wert des Baustoffes Kalk. Er nimmt überschüssigen Wasserdampf auf und gibt diesen langsam wieder an die Raumluft ab und sorgt so für ein ausgeglichenes Raumklima. Der Baumit KlimaPutz S ist geruchsneutral und hat eine antistatische Oberfläche, wodurch sich auch Feinstaub nicht anlegen kann. Gegenüber anderen Innenputzen ist der Baumit Klima-Putz S in allen Räumen einsetzbar. Er ist wasserfest und aufgrund seiner hohen Druckfestigkeit können auch großformatige Fliesen aufgebracht werden. Schnell und sparsam zu verarbeiten bieten die Klimaprodukte von Baumit Behaglichkeit und Gesundes Wohnen für die gesamte Bestandszeit des Gebäudes.

Der Baumit KlimaPutz S aus Kalk nimmt deutlich mehr

Wasserdampf auf als andere Putze.

Weitere Informationen

www.baumit.com

Gesundes Wohnen

für ein natürliches Raumklima

BaumitKlimaProdukte Gesundheit ist das wertvollste Gut. Wer seiner Familie die besten Voraussetzungen

für ein gesundes Leben bereiten will, greift beim Verputzen zu KlimaProdukten von Baumit. Die perfekt abgestimmten Produkte geben Räumen ein natürliches Wohnklima und Allergie aus lösern keine Chance. Und durch rein mineralische Zusammensetzung sind sie frei von Schad stoffen. Das lässt aufatmen.

■ Feuchtigkeitsregulierend■ Kühleffekt und Strahlungswärme■ Atmungsaktiv

Ideen mit Zukunft.

Gesundes Wohnen_NEU_210x70_abf.indd 1 22.09.11 11:51

Page 32: 299/300 Aug/Sep 2011

30

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Im Rahmen des siebenten ISOVER Studentenwettbe-werbs hatten StudentInnen aus aller Welt die Mög-lichkeit, ihr Wissen in punkto energieeffizientes Bauen unter Beweis zu stellen. Dieses Jahr stand die Planung eines multifunktionalen Hochhauses für den Stadtteil Greenwich in New York im Mittelpunkt. Die Funktion des Gebäudes konnte von den Teilnehmern selbst bestimmt werden. Das bautechnische Konzept war jedoch nach dem ISOVER Multi-Komfort-Haus Standard zu planen. So musste das Gebäude höchsten thermi-schen Komfort bieten und gleichzeitig energieeffizient bzw. CO2-sparend sein. Zudem wurde größter Wert auf optimale Akustik, Brandschutz und Sicherheit sowie auf die Verwendung von alternativen Energiesystemen wie Photovoltaik-Modulen oder Sonnenkollektoren und Re-genwassernutzung gelegt.Schon in den letzten Jahren beeindruckten die Nach-wuchs-Architekten mit außergewöhnlichen Ideen. So planten sie etwa 2008 ein Schulgebäude in Passivhaus-qualität, präsentierten 2009 ihre Ideen eines modernen Bürogebäudes und 2010 stand die Renovierung und Revitalisierung eines bestehenden, vierstöckigen, alten Lagerhauses im Pariser Bezirk Pantin im Mittelpunkt. Das Multi-Komfort-Haus ist in einigen mitteleuropäi-schen Ländern bereits Stand der Technik. Der Studen-tenwettbewerb zeigte, wie aktuell dieses Thema ist und gab dem Auslober die Möglichkeit, Wissen in andere Regionen zu übermitteln sowie die globale Weiterent-wicklung in Bezug auf Energieeffizienz und CO2-Einspa-rungen anzukurbeln.Wie zukunftsweisend das von ISOVER initiierte Projekt ist, zeigt auch die Tatsache, dass sich immer mehr Nati-onen an dem Wettbewerb beteiligen. In nur drei Jahren

isoVeR stuDentenWettBeWeRB 2011

Beteiligung

National: 45 Teilnehmer und

rund 25 Projekte

International: 52 Projekte aus

19 Ländern

Jury

National: Jaafar Al Chalabi, CAP

Chalabi architects&partners,

Manfred Berthold, Urban Fish

Architects, Sasa Bradic, NMPB

Architekten

International: Marvin J. Malecha,

College of Design NC State Univer-

sity, Jan Tywaniak, Universität ČVUT

– Prag, Jean-Baptiste Rieunier,

Saint-Gobain ISOVER – Forschung

Jurierung

National: 12. Mai 2011 in Wien

International: 18. bis 21. Mai in Prag

stieg die Zahl der teilnehmenden Länder von 9 auf 19: Belarus, Bulgarien, Deutschland, Estland, Finnland, Groß-britannien, Kasachstan, Kroatien, Lettland, Litauen, Ös-terreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spa-nien, Tschechien, Türkei und die USA. Weitere Gründe für das große Interesse am Wettbewerb: ein Preisgeld von 1.500 Euro für den Sieger der internationalen Aus-scheidung sowie die Möglichkeit des Austausches mit internationalen Kollegen auf Studenten- und Professo-renebene.Zum allgemeinen Ablauf des Wettbewerbs: Jedes Teil-nehmerland ermittelte zunächst in einer nationalen Ausscheidungsrunde die besten drei Projekte. Diese nahmen dann am internationalen Finale teil. Die inter-nationale Jury, bestehend aus Passivhaus-Experten, Bau-physikern und Architekten, bewertete die Projekte nach den Kriterien Funktionalität und Ästhetik, verbunden mit den Designgrundsätzen einer Passivhauskonstruktion.

Die ISOVER Multi-Komfort-Konzept• ist vom Passivhaus-Konzept abgeleitet, welches zu

einem bioklimatischen Design führt• ist nachhaltig und berücksichtigt ökologische, wirt-

schaftliche sowie soziale Faktoren• bietet den besten thermischen Komfort und die damit

verbundenen Energieeinsparungen• bietet exzellenten akustischen und visuellen Komfort,

sehr gute Luftqualität in Innenräumen, Brandschutz und Sicherheit

• ermöglicht hohe Flexibilität im Gebäude-Design – sowohl außen als auch innen

... und ist zentrales Element der ISOVER-Strategie für die nachhaltige Entwicklung von Gebäuden.

1. Preis Österreich

chris Precht

Page 33: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

31

Berichte

2. Preis Österreich

Rainer stadlbauer, thomas spindelberger, Paul Rakosa

Page 34: 299/300 Aug/Sep 2011

32

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

1. Preis international

marian lucký, slowakei

Die weitere internationale Reihung der Projekte: Der 2. Preis ging an Ankur Modi, Suruchi Modi und Chuyu Quiu aus Großbritannien, der 3. Preis an Erick Fernández Ávalos und Nara Martins Telles aus Spanien. Die Jury verlieh weiters Special Awards an: Niko Mähönen aus Finnland, Daniel Hitchko, Jason Bottoni und Lauren Printz aus den USA, Katerina Blahutová und Veronika Kommová aus der Tschechischen Republik sowie Volkan Dalagon aus der Türkei.

3. Preis Österreich

Daniel mayer, thomas Rögelsperger

Page 35: 299/300 Aug/Sep 2011

www.eternit-architekturpreis.com

Einsendeschluss: 9.12.2011

www.eternit.at

ETERNIT-ARCHITEKTURPREIS 2011

Seit über einem Jahrhundert werden Fassaden von Faserzement-Kleinformaten geprägt. Sie sind im Verlauf der Zeit immer wieder auf neue Art interpretiert worden und zum Einsatz gekommen.Auch heute haben sie nichts von ihrer gestalterischen Kraft eingebüsst und sind aktueller denn je.

Der Eternit-Architekturpreis 2011 „Faserzement Kleinformate“ wird verliehen für architektonischherausragende Objekte mit kleinformatigen Fassadenbekleidungen, die das Potential der Anwen-dung auf einzigartige Weise zum Ausdruck bringen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.eternit-architekturpreis.com

Page 36: 299/300 Aug/Sep 2011

34

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Der 19. Eternit HTL-Schülerwettbewerb – mit einem Preisgeld von 15.000 Euro – fand im Schuljahr 2010/ 2011 statt. Daran teilnehmen konnten SchülerInnen der 4. und 5. HTL-Klassen bzw. eines Kollegs der Abteilung Hochbau bzw. Bautechnik. Voraussetzung für die Teil-nahme war, bei Entwurf oder Konstruktion das Material ETERNIT in seiner Funktion und Gestaltung bei Dächern, Fassaden oder im Interior-Bereich zu verwenden. Die 15 HTLs, die sich am Wettbewerb beteiligten, waren: Graz, Pinkafeld, Villach, Wien, Wr. Neustadt, Zeltweg, Hallein, Imst, Innsbruck, Krems, Linz, Rankweil, Saalfelden,

eteRnit htl-WettBeWeRB 2011

Beteiligung

57 Projekte aus 35 Klassen

von 15 HTLs

Jury

1 HTL-Professor für Hochbaufächer

1 HTL-Professor eines anderen

Fachgebietes

1 freischaffender Architekt

2 Mitarbeiter der Eternit-Werke

Jurierung

Frühjahr 2011

Salzburg (alle Hochbau) und Hallstatt (Innenausbau). Die Projekte waren im letzten Semester Teil des Lehr-planes und wurden von einer unabhängigen Jury be-wertet. Auswahlkriterien waren neben architektonischer Qualität auch Kreativität und Design, Nachhaltigkeit und Funktionalität. Viele Projekte waren mit detailgetreuen Modellen und viel Zeit- und Arbeitsaufwand visualisiert worden. Die Bandbreite reichte vom Naturhotel über ein Bootshaus bis zu einem Piratenschiff aus Eternit. Insgesamt wurden 112 Preise vergeben. Eine exemplari-sche Auswahl an 1. Preisen:

Dominik Jonic

1. Preis

klasse 3he, htl-Wienthema: Würfelhaus

Georg kaller

1. Preis

klasse 4ha und 4hB, htl-Wienthema: Raststation sölkpass

Erdgeschoß Obergeschoß

Page 37: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

35

Berichte

alen cuskic, marin sucic-cikic

1. Preis

klasse 4Bth1, htl-linzthema: aussichtsplattform tabakfabrik

Reyes michael angelo

1. Preis

klasse 3hB, htl-Wienthema: Zeilengrundstücke Gols

Erdgeschoß

1. Obergeschoß

Grundriss

Page 38: 299/300 Aug/Sep 2011

36

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

carina Raml, carina Wittberger, melanie Zauner

1. Preis

klasse 4Bth3, htl-linzthema: einraumhaus

Javko Gramatikov, alexander hinterberger, katharina orehounig

1. Preis

klasse 4Bth2, htl-linzthema: objekt im öffentlichen Raum

Erdgeschoß Untergeschoß

Erdgeschoß

Obergeschoß

Page 39: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

37

Berichte

christoph Döberl, Florian spießberger

1. Preis

klasse 4Bthz, htl-linzthema: Ferienhaus

Bianca küng, Fabian immler, anastasia meyerhans

1. Preis

klasse 5ahBth, htl-Rankweilthema: Wohnbebauung mit Dienstleistung

Erdgeschoß Obergeschoß

Lageplan

Regelgeschoß Fassadenschnitt Südfassade

Page 40: 299/300 Aug/Sep 2011

38

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

START DER REVITALISIERUNG WERKBUNDSIEDLUNGDie insgesamt 48 Gemeindesiedlungshäuser der Wiener Werkbundsiedlung werden in den kommenden Jahren in mehreren Bauabschnitten mit einem Gesamtauf-wand von 10 Mio. Euro gefördert revitalisiert. Im August 2011 erfolgte der Baustart für den ersten Sanierungsab-schnitt, der vier Häuser umfasst. Um eine professionelle Abwicklung der Sanierung und eine optimale Betreuung der Mieterinnen und Mieter zu gewährleisten, zeichnet seit Herbst 2010 die eigens gegründete Gesellschaft WISEG – Wiener Substanzerhaltungsges.m.b.H & Co KG – für die Erneue-rung des wertvollen Wiener Kulturguts Werkbundsied-lung verantwortlich. Die WISEG ist eine Partnerschaft der Stadt Wien – Wiener Wohnen mit der „at home“ Immobilien-GmbH, die 2001 als Tochter der Neuen Heimat – GEWOG gegründet wurde. Mag. Josef Wiesin-ger, Geschäftsführer der WISEG: „Wir gehen mit großem Respekt an die komplexe Aufgabenstellung der Sanie-rung der Werkbundsiedlung heran. Als wesentliche Schwerpunkte unserer aktuellen Arbeit sehen wir die Abstimmung aller Detailmaßnahmen mit dem Bun-desdenkmalamt, die qualitativ hochwertige Behebung der vorhandenen bautechnischen Mängel sowie die laufende Beratung und Einbeziehung der Mieter in das Sanierungsgeschehen. Eine umfassende Mieterbetreu-ung und -beratung ist die Grundlage für die Sanierung der bewohnten Häuser, um auch die Nachhaltigkeit der Sanierungsarbeiten zu optimieren.“ Kompetente architektonische Betreuung leistet in Koo-peration mit den ExpertInnen des Bundesdenkmalamts das Wiener Architekturbüro P.Good. „So einzigartig die Architektur der Werkbundsiedlung ist, so einzigartig sind auch die Anforderungen, die sich bei der Sanierung stellen. Jedes der Häuser muss – in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt – individuell und originalgetreu saniert werden, wobei größtenteils Maßanfertigungen erforderlich sind“, skiz-

sanieRunG WeRkBunDsieDlunG, Wien 13

Auftraggeber

WISEG, 1080 Wien

Verfahren

Nicht offenes Verfahren gem.

BVergG mit 10 Bewerbern und

4 Angeboten

Auftragsgegenstand

Generalplanung Sanierung

Werkbundsiedlung

Auftragsvergabe

Juli 2011

Generalplanung

P.Good Praschl-Goodarzi

Architekten, 1070 Wien

Fotos

© WISEG

ziert Wohnbaustadtrat Michael Ludwig die anspruchs-volle Aufgabenstellung.

ZUR GESCHICHTEDie Werkbundsiedlung entstand in den Jahren 1930 bis 1932 unter der Leitung des Architekten Josef Frank. Die Entwürfe stammten von 32 namhaften Architektinnen und Architekten der Moderne. 33 Haustypen finden sich in der Siedlung: 22 Reihenhaustypen, sieben Typen mit gekuppelter Verbauung, drei Einzelhaustypen und eine Sondertype. Heute stehen 22 Häuser in Privatbesitz, 48 Objekte sind Eigentum der Stadt Wien – Wiener Wohnen.

DAS SANIERUNGSKONZEPTDie besondere Herausforderung bei der Sanierung der bewohnten Objekte besteht darin, die Interessen von Denkmalschutz und Bewohnerinnen und Bewohnern zu vereinen. Für jedes Haus wird eine individuelle Lö-sung mit einer Kombination von abgestimmten Maß-nahmen entwickelt. Sanierungsziel ist ein zeitgemäßer, schadensfreier Stan-dard für die Wohngebäude bei gleichzeitigem Erhalt der vielfältigen vorhandenen Qualitäten der Siedlung. Eine besondere Rolle spielt dabei die Stellung der Werk-bundsiedlung als architekturhistorisch herausragendes Ensemble der Moderne.

THERMISCHE SANIERUNGDie Häuser sind gewollt schlicht und nicht monumental gestaltet und erzielen ihre Wirkung vor allem durch ein ausgewogenes Verhältnis von Öffnungen und Wandflächen. Da dieses fragile Gleichgewicht durch das Aufbringen einer Wärmedämmfassade entscheidend gestört werden würde, erfordert die Verbesserung der thermischen Qualität entsprechend sensible Lösungen. Das Architektenteam entwickelt daher eine Reihe von kombinierten Maßnahmen, die auch ohne Wärmedäm-mung der Fassaden eine Reduktion des Heizwärme-bedarfs um rund 50 % ermöglicht und gleichzeitig die Kondensatfreiheit der Wohnungen anstrebt.

ZEITLICHER ABLAUFIn der ersten Phase werden drei Häuser von Gerrit Rietveld (Woinovichgasse 16,18 und 20) und eines von Josef Hoffmann (Veitingergasse 85) restauriert. Drei dieser Häuser stehen leer und können somit auch innen saniert werden. Der Zustand dieser Häuser ist unter-schiedlich, aber alle sind dringend sanierungsbedürftig. Parallel zu den Bauarbeiten an den ersten vier Häusern wird bei den restlichen 44 Häusern mit Bestandsauf-nahmen und mit Gesprächen mit den Mieterinnen und Mietern begonnen. Das in vier Phasen angelegte Revitalisierungsprojekt wird voraussichtlich fünf Jahre in Anspruch nehmen. Die 48 Häuser, die saniert werden, verbleiben weiter im Eigentum der Stadt Wien.

Page 41: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

39

Berichte

Page 42: 299/300 Aug/Sep 2011

40

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Am Anfang jedes Projekts, jedes Entwurfs steht eine Idee. Ein spontaner Gedanke, der sich, einmal gedacht, stetig weiterentwickelt. So auch beim Projekt „DER ÖSTERREICHISCHE BAU-PREIS“.Mit der Gründung der Immobilien Privatstiftung im Jahr 2000 war ein Stiftungszweck – die Förderung des Immobilienwesens – festgelegt worden. Um diesem Auftrag auch nachhaltig gerecht zu werden, wurde DER ÖSTERREICHISCHE BAU-PREIS ins Leben gerufen. Im Jahr 2005 wurde er zum ersten Mal von der Immobilien Privatstiftung ausgelobt – mit dieser Auszeichnung und dem hoch dotierten Preisgeld sollten das Immobilien-wesen und damit innovative und ökonomisch anwend-bare Lösungen auf dem Gebiet der Architektur, der Bauplanung, der Baukonstruktion und der Haustechnik gefördert werden. Ein Preis, der im Schnitt mit 200.000 Euro Gesamtpreis-geld dotiert ist, war und ist im Immobilienwesen ein-malig. Und DER ÖSTERREICHISCHE BAU-PREIS hat sich mittlerweile hervorragend entwickelt. Er ist aber nicht nur für etablierte Architekten und Ingenieurkonsulen-ten eine gesuchte und attraktive Plattform, es geht der Immobilien Privatstiftung auch um jene, die beispiels-weise in der Forschung und Entwicklung auf dem Sek-tor „Neue Baustoffe“ tätig sind oder deren Engagement das Immobilienwesen angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen – Stichworte: Globalisierung, Kon-kurrenz der Regionen oder Klimawandel – positiv verän-dert oder bereichert. Mit Stipendien und Auszeichnun-gen für Universitätsabsolventen soll dem Nachwuchs ein Anreiz geboten werden, sich noch intensiver mit dem Immobilienwesen zu befassen.DI Thomas Jakoubek, Geschäftsführer der Immobilien Holding: „Möglich wird die Auslobung des ÖSTERREI-CHISCHEN BAU-PREISES und die Vergabe des Preisgel-des durch den wirtschaftlichen Erfolg der Immobilien Holding und ihrer Töchter. Erzielt die Immobilien Hol-ding Gewinne, kommen diese auch der Immobilien Privatstiftung und damit letztendlich den Preisträgern zugute“. Heuer standen insgesamt 200.000 Euro Preis-geld für die vier Kategorien „Export von Entwurfs- und Ingenieurleistungen“, „Forschung und Entwicklung“, „Or-ganisationen und Netzwerke“ sowie „Förderstipendien“ zur Verfügung.

Gut unterwegs mit ausgezeichneten EinreichungenAm 18. Oktober 2011 wurde der Preis im TechGate Vienna zum vierten Mal vergeben. Und aus der Idee, einen Preis im Bereich des Immobilienwesens ins Leben zu rufen, ist ein Erfolgsprojekt geworden. Die Zahl der Einreichungen hat seit der ersten Auslobung die 500er-Grenze überschritten, es gingen insgesamt 858.000 Euro an die Preisträger.

DeR ÖsteRReichische Bau-PReis 2010/2011 Wie aus eineR iDee ein eRFolGsPRoJekt WuRDe

Die Jury, allesamt Experten aus den Bereichen Planung, Entwurf, Konstruktion,Technik etc., war höchst zufrieden mit den exzellenten Einreichungen. Die Jurymitglieder ZT Mag. Arch. Walter Stelzhammer, Mag. Hans Staudin-ger und DI Herbert Ablinger dazu unisono: „Die Beiträge sind von äußerst hohem Niveau und bestätigen die Be-deutung der österreichischen Architektur im internatio-nalen Kontext. Neben den großen, aus der internationa-len Diskussion bekannten Projekten gab es auch einige kleine, feine Beiträge, die sich etwa mit der Zukunft des Städtebaus in den ‚Megacities’ beschäftigten. Auch dazu liefern österreichische Architekten relevante Beiträge, die sich international behaupten können.“

Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg in der Kategorie „Export von Entwurfs- und Ingenieurleistungen“In der letzten, entscheidenden Jury-Runde zur Kür des Siegers lagen drei Büros mit sehr unterschiedlichen und extrem spannenden Projekten Kopf an Kopf: De-lugan Meissl Associated Architects mit dem Porsche Museum (Deutschland), Soma ZT GmbH mit „One Ocean Themengebäude Expo 2012“ (Süd-Korea) und COOP HIMMELB(L)AU, Wolf D. Prix, W. Dreibholz & Part-ner ZT GmbH mit „Dalian – Internationales Konferenz-zentrum“ (China).

Die Immobilien Privatstiftung wurde im Jahr 2000 gegründet. Zweck der Stiftung ist die sorgfältige Verwaltung des Vermögens, die Sicherung des wirtschaftlichen Fortbestandes und des Wachstums jener Unternehmen, an denen die Privatstiftung unmittelbar oder mittelbar Beteiligungen hält oder erwirbt. Ihre Erträgnisse werden in die Förderung des Immobilienwesens investiert. Insbesondere im Großraum Wien ist die Stiftung über die Immobilien Holding mit ihren direkten und indirekten Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, wie z.B. der BAI, dem bedeutendsten Immobilienentwickler des Landes, um städtebauliche Entwicklungen, zeitgemäße architektonische Gestaltung, effiziente Bau- und Gebäudetechnik, professionelles Gebäudemanage-ment sowie eine Verbesserung der Infrastruktur und Hebung der Wohnqualität bemüht. Die Immobilien Holding knüpft eine sehr nachhaltige und effiziente Wertschöpfungskette. Die Aufgaben reichen von der Immobilienentwicklung über Bau- und Projektma-nagement, die Errichtung von Immobilien und das Facility-Management bis hin zur Verwertung dieser Objekte.

Page 43: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

41

Berichte

Als Sieger in dieser Kategorie konnte sich schließlich das Büro COOP HIMMELB(L)AU durchsetzen. Denn aus Sicht der Jury verdeutlicht COOP HIMMELB(L)AU mit „Dalian – Internationales Konferenzzentrum“ eindrucksvoll, dass Leistungen österreichischer Planer international nach-gefragt sind und vor Ort nachhaltig qualitätvolle Spuren hinterlassen – und auch, in welchem Umfang dies ge-schieht. Die Entwurfsleistungen des Büros sichern eine gelungene städtebauliche Einbindung des enormen Bauvolumens und die Schaffung einer für das Stadt-marketing bedeutsamen Landmarke. Die gewünschten Gebäudefunktionen werden sinnvoll organisiert. Schon der Zugang zu den diversen Funktionsräumen wird durch die Gestaltung zu einem Erlebnis. Gleichzeitig sichern vom Büro eingebrachte IT-Lösungen die Plan- und Durchführbarkeit des komplexen Bauvorhabens. Im Team mit europäischen Partnern wurde unter anderem durch Innovation in der Lichtführung und der Klimati-sierung die ökologische Nachhaltigkeit des Gebäudes im Betrieb gesichert.

Österreichische Expertise ist international gefragtSpannend war bei den diesjährigen Einreichungen, dass österreichische Planer auch im Bereich ökologisches Bauen top sind. Heimische Büros exportieren darüber hinaus mitunter auch ihre spezielle Expertise im Be-reich des Datenmanagements und der Baulogistik. „Im Rahmen der Jurysitzung war es äußerst interessant zu sehen“, so Juryvorsitzender Univ.-Prof. Dietmar Wiegand, „wie groß die Fertigungstiefe der Büros und damit auch das exportierte Angebot ist.“

Die Bauplanung wird häufig in internationalen Netzwer-ken erarbeitet, in denen österreichische Büros eine zent-rale Rolle spielen. Beim Siegerprojekt exportiert COOP HIMMELB(L)AU eben nicht nur die Entwurfsleistung, ein Teil der Tätigkeit ist auch die Bildung des europäischen und chinesischen Netzwerks, das dann tatsächlich die Planung konkretisiert und vorantreibt. Juryvorsitzender Wiegand: „Österreichische Expertise ist international gefragt. In jedem Fall, das ist mein Eindruck, ist es wich-tig, sich darüber im Klaren zu sein, dass Planung heute Teamwork ist. Es ist nicht so, dass jemand alleine am Zeichentisch sitzt und ein Bauvorhaben irgendwie fertig zeichnet. Dazu sind die Bauvorhaben auch durch die ökologischen Anforderungen viel zu kompliziert, Prob-lemstellungen so heterogen, der Raum der möglichen Lösungen so groß, dass man hier wirklich Teams von Spezialisten bilden muss, die miteinander arbeiten kön-nen. Das ist nicht einfach.“Nachgefragt bei Jurymitglied Univ.-Prof. Mag. Arch. Elsa Prochazka, ob die Jury mit der Auswahl der Siegerpro-jekte ein bestimmtes Signal setzt, stellt die Expertin fest: „Derartige Preise geben immer auch Signale, in welche Richtung die Rezeption des täglich Präsenten, gesellschaftlich betrachtet, gehen kann – das immer wieder herbeigeredete Gegensatzpaar von Bau und Architektur stellt sich hier durch die Einreichungen und die jurierten Projekte deutlich in Frage: State of the art in Bezug auf Hardware im technisch/materiellen und Software in Bezug auf Ökonomie, Umweltbewusstsein und zeitgenössisch-kulturelle Aussagen sind untrenn-bar verbunden.“

© so

ma/

isoch

rom

© B

rigid

a G

onza

lez

Soma ZT GmbH, „One Ocean, Themengebäude Expo 2012“, (Süd Korea)Delugan Meissl Associated Architects, Porsche Museum (Deutschland)

Page 44: 299/300 Aug/Sep 2011

42

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Forschung und Entwicklung: 3 x jeweils 10.000 Euro

Algorithmische Generierung komplexer Raumstabwerke, eingereicht von Arne Hofmann. Ansprechpartner: Universität für Angewandte Kunst, Architektur/Tragkonstruktionen, Prof. Dr. Ing. Klaus Bollinger

Baustelle Schule. Nachhaltige Sanierungsmodelle für Schulen, eingereicht von Maja Lorbek.Ansprechpartner: DI Maja Lorbek (technische Projekt-leitung), DI Dr. Edeltraud Haselsteiner (organisatorische Projektleitung), Mag. Robert Temel (wissenschaftliche Mitarbeit), DI Gerhild Stosch (wissenschaftliche Mitarbeit)

Hochleistungsfähige Bau- und Dämmstoffe auf Basis des nachwachsenden Rohstoffs Typha, eingereicht von Judith Zöchmeister.Ansprechpartner: DI Judith Zöchmeister, Geschäfts-führerin von ORT_GANG Architektur in Vertretung der Forschungsgemeinschaft NAPORO green technologies & ORT_GANG Architektur

DIE PREISTRÄGER

Export von Architekturleistungen ins Ausland: 1 x 50.000 Euro©

CO

OP

HIM

MEL

B(L)

AU

Dalian – Internationales Konferenzzentrum, Dalian, China (2008-2011), eingereicht von Wolf D. Prix.Ansprechpartner: COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix / W. Dreibholz & Partner ZT GmbH, Wien, o.Univ.-Prof. Arch. DI Dr. h.c. Wolf D. Prix, FAIA FRIBA BDA, Design Principal, CEO

Dalian ist ein wichtiges Hafen-, Industrie-, Handels- und Tourismuszentrum im südlichsten Teil der Liaodong-Halbinsel in der chinesischen Provinz Liaoning. Das städ-tebauliche Entwicklungsziel für das Dalian International Conference Center besteht darin, ein unverwechselba-res Wahrzeichen am neuen Endpunkt der Hauptachse der Stadt im Bereich der zukünftigen Stadterweiterung Dalians zu schaffen. Als neuer Brennpunkt – Grundflä-che 220 Meter mal 200 Meter, acht Stockwerke – wird sich das Gebäude in der mentalen Landkarte der Bevöl-kerung und des internationalen Publikums verankern. Die Positionierung des Gebäudes und die Geometrie der Fassaden entwickeln sich aus dem räumlichen Zu-sammenspiel der beiden wichtigsten städtebaulichen Achsen, die vor dem Gebäude aufeinandertreffen. Der unmittelbar umgebende Außenraum wird darüber hin-aus weiter differenziert durch die die Fassade durchsto-ßenden Konferenzräume, deren leichte Auskragungen einen räumlich vielfältigen Baukörper entstehen lassen.Die einzelnen Theater- und Konferenzräume werden von einem großen kegelförmigen, teilweise transluzen-ten Dachschirm überspannt, der durch den gesteuerten Tageslichteintrag in den darunterliegenden Bereichen die räumliche Orientierung der Besucher und eine ab-wechslungsreiche Atmosphäre erzeugt. Ein Hauptaugenmerk des architektonischen Entwurfs und der Projektentwicklung liegt auf Technologie, Kon-

struktion und deren Wechselspiel. Die technischen Sys-teme haben dienende Funktion. Wie in einem Organis-mus erfüllen sie die für die Raumnutzung erforderliche Aufgabe, automatisch, unsichtbar und leise.Das Projekt verbindet die folgenden Nutzungen in ei-nem hybriden Gebäude mit Synergieeffekten bei Funk-tionalität und räumlicher Vielfalt: Konferenzzentrum / Volltheater und Opernhaus / Ausstellungszentrum / Untergeschoß mit Parken, Anlieferung und Entsorgung.

Page 45: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

43

Berichte

Organisationen und Netzwerke: 5 x 8.000 Euro

Initiative Baukulturvermittlung für junge Menschen, eingereicht von Barbara Feller

LandLuft Baukultur-Gemeindepreis, eingereicht von Thomas Moser

YEAN: internationales Wissen bündeln, unkonventi-onelle Ansätze für Stadtplanung …, eingereicht von Wolfgang Andexlinger

Kooperationen anstoßen; Leistungsfähigkeit sichtbar machen; Diskurse anregen; Werkraum Bregenzerwald, eingereicht von Renate Breuß

Wonderland: Working European – Make Projects Happen!, eingereicht von Hannes Schreckensberger

Stipendien: 3 x 15.000 Euro

Effizientere Raumnutzung durch Simulation – Entwicklung von Methoden und Werkzeugen, einge-reicht von Stefan Emrich, TU Wien, Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen, Fachbereich Projektentwicklung und Projektmanagement, sowie TU Wien, Institut für Analysis und Scientific Computing

Individuelle und organisationale Kompetenzen in der Immobilienprojektentwicklung, eingereicht von Marijana Sreckovic, TU Wien, Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen, Fachbereich Pro-jektentwicklung und Projektmanagement

Planungsinstrumente für klimataugliche Gebäude der Zukunft, eingereicht von Kristina Orehounig, TU Wien, Institut für Architekturwissenschaften, Abteilung für Bauphysik und Bauökologie

Die Jury beim ÖSTERREICHISCHEN BAU-PREIS 2010/2011

Univ.-Prof. DI Arch. Dietmar Wiegand/VorsitzenderArchitekt DI Herbert AblingerHofrat DI Wolfgang BeerMag. Christoph Chorherr, Grüner Klub im RathausUniv.-Prof. BSc(hons) Ceng MCIBSE Brian CodyMagistratsabteilung 50, Stadt Wien, Dr. Wolfgang FörsterVizerektor TU Graz Univ.Prof. DDI Dr. Harald KainzUniv.-Prof. DI Hans LechnerStadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung, Dr. Michael LudwigUniv.-Prof. Mag. Arch. Elsa ProchazkaSPÖ-Klubvorsitzender DI Rudolf SchickerDekanin Univ-.Prof. DI Gabriela SeifertDekan Univ.-Prof. Arch. DI Dr. Klaus SemsrothDirektor ArchIng-Akademie Mag. Hans StaudingerPräsident der Architektenkammer, ZT Mag. Arch. Walter StelzhammerUniv.-Prof. DDI Wolfgang Winter

Sonderpreis: 35.000 Euro

Guangming New Town Centre, Entropic City, Shenzhen, China – Rainer Pirker.

In diesem Projekt des verstorbenen Rainer Pirker für das Guangming New Town Centre werden grundsätzliche Fragestellungen zur Stadtentwicklung in einem Strate-giemodell thematisiert. Stadt wird hier als Schichtung verstanden, in der Gegensätze als Ausdruck der Vitalität aus Prozessen der evolutionären Veränderung entste-hen. Kernthemen des Projektes sind:IDENDITY des Stadtteils und der Quartiere, INTEGRA-TION des urbanen und landschaftlichen Bestandes sowie soziale Integration, DENSITY (baulich und sozial), DIVERSITY (Nutzung und Charakter), DYNAMIC (Nut-zung und Markt), ECOLOGY, ATMOSPHERE.Das Projekt von Guangming New Town Centre geht von „Zellen“ aus, den kleinsten urbanen Einheiten mit jeweils variabler Raum- und Funktionsanordnung. „Zellpopulationen“ ersetzen Gebäude und definieren Territorien. Dadurch wird die Struktur der traditionellen chinesischen Städte neu definiert. Eine Kombinati-onslogik von „light ownership“, „stacked privacy“ und „borrowed surfaces“ ermöglicht dreidimensionales Stapeln und Verdichten dieser Zellen, die als Hofhäuser genauso funktionieren wie als Großraumeinheiten oder Freiräume. Die Flexibilität der Zellen und der Beziehun-gen zwischen Zellen und Zellverbänden untereinander erlauben die Selbstorganisation der „urbanen Hardware“ und „Software“ im Sinne urbaner Evolution.Die Zellverbände von Hofhäusern breiten sich informell aus, wie „urban carpets“. An übergeordneten Knoten-punkten öffentlichen Verkehrs konzentrieren sich Bau-massen und bilden markante vertikale Verdichtungen („urban rocks“), die den Horizont der „urban carpets“ überragen. Diese Umschichtung von Masse („density shift“) ermöglicht großzügige Grünräume. Sowohl im Hausgarten der Zellen als auch in Mietgärten dieser Grünräume finden sich neue Formen urbaner Land-wirtschaft.

© ra

iner

pirk

er a

rchi

teXt

ure

Page 46: 299/300 Aug/Sep 2011

44

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Der best architects Award wurde ins Leben gerufen, um das Beste und Interessanteste, was die Architektur-szene aus dem deutschsprachigen Raum zu bieten hat, herauszufiltern und einer breiten, interessierten Öffent-lichkeit zu präsentieren. Der Award wird jährlich an rea-lisierte Bauten verliehen, die sich durch herausragende architektonische Qualität in den Kategorien Wohnungs-bau, Büro- und Verwaltungsbauten, Gewerbe- und Industriebauten, sonstige Bauten sowie Innenausbau hervorheben. Ziel ist ein inhaltlicher Diskurs mit der Öf-fentlichkeit und die Stärkung der Baukultur.Heuer fand eine der spannendsten Jurysitzungen seit Bestehen des Awards statt, denn die Qualität der ein-gereichten Arbeiten hatte ein noch nie da gewesenes Niveau erreicht. Es nahmen in diesem Jahr besonders schöne Beispiele von Architekturleistungen, in denen der Mut und die Bereitschaft zu neuen architektoni-schen Leistungen sehr gut transportiert wurden, teil. Die Jury würdigte diesen Umstand mit der Vergabe der Auszeichnung „best architects 12“ an 65 Projekte, davon elf von österreichischen Architekturbüros. Weitere neun Arbeiten erhielten die Auszeichnung „best architects 12“ in Gold.Die elf österreichischen Architekturbüros: LP architektur, Altenmarkt im Pongau: EFH Trattner Scharfetter; Elmar Ludescher Architektur, Bregenz: Haus auf dem Felsrü-cken; PPAG architects, Wien: Wohnen am Park, Wien; ARGE Atelier Thomas Pucher & Bramberger architects, Graz: NIK; Karl und Bremhorst Architekten, Wien: Raiff-eisenzentrale Sarajewo, Bosnien Herzegowina; LP ar-chitektur, Altenmarkt im Pongau: Peneder Basis; Riegler Riewe Architekten, Graz: Boehringer Ingelheim – La-borgebäude Biberach; Marte.Marte Architekten, Weiler: Alfenzbrücke; Johann Obermoser | Thomas Schnizer, Innsbruck: Sporthalle Wattens; Treusch architecture, Wien: Erweiterung Ars Electronica Center; LP architektur, Altenmarkt im Pongau: Geistliches Zentrum – Embach.

Kategorie WohnungsbauAuszeichnung in GoldProjekt: Oberes AlpgutPlanung: Peter Kunz Architektur, Winterthur, CHFoto: Dominique Marc Wehrli

Best aRchitects 12 aWaRD

Beteiligung

298 Projekte

Jury

Piet Eckert, Zürich, Peter Sapp,

Wien, Till Schneider, Frankfurt

Jurierung

Juli 2011

Publikation

best architects 12

Weitere Informationen

www.bestarchitects.de

Projekttexte

© bei den Architekten

Die zehn eingeschoßigen Residenzen sind um den alten Baumbestand herum kompakt zwischen parallele, weit in die Landschaft greifende Betonscheiben gepackt. Das strenge Mauerraster lässt viel Spielraum für An-passungen und bietet ein hohes Maß an Privatsphäre. Die Grundrisse sind ein spannungsvolles ‚Innen-Außen-Innen‘-Raumgewebe, strukturiert und belichtet durch Innenhöfe und präzise in die Decke eingeschnittene Oberlichter. Die weiten Wohn- und Esslandschaften sind gegen Nord-Osten gerichtet und folgen mit der Sonne im Rücken dem einzigartigen Blick in den Wald. Die Schlaf- oder Arbeitszimmer liegen auf der Südwestseite und sind auf einen privaten und geschützten Innenhof orientiert.

Kategorie WohnungsbauAuszeichnung in GoldProjekt: Wohnüberbauung Allmend, BadenPlanung: Burkard Meyer Architekten, Baden, CHFoto: Roger Frei

Am Südrand der Jurakette und somit auch in der Region Baden spielt die Terrassenbebauung eine wichtige Rolle. In diesem Gebiet findet man einerseits eine Vielzahl von süd- oder westexponierten Hanglagen, andererseits ermöglicht die Stapelung von Wohneinheiten eine gute Verknüpfung von baulicher Dichte und individuellem Rückzug. Die ausgeprägte Horizontalität, die durch die getreppte Schichtung entsteht, wird in der Wohnüber-bauung Allmend durch die starke Vertikalität der über-hohen Kamine gebrochen, und der homogenisierende helle Farbanstrich unterstützt das skulpturale und medi-terran anmutende Erscheinungsbild. Im Zusammenspiel mit den polychromen Glasfaser-Kunststoffelelementen, den großzügigen Verglasungen und den Holzrosten auf den Terrassen entsteht ein elegantes Ganzes. Die 23 Wohneinheiten sind mehrheitlich eingeschoßig orga-nisiert und werden über eine zentrale Kaskadentreppe mit darunterliegendem Schräglift erschlossen. Die pri-mären Wohnräume sind um den zentralen Außenraum angeordnet und fassen diesen räumlich. Die vorgela-gerte Terrasse wird so zur Erweiterung des Inneren und schafft eine spezifische Wohn- und Aufenthaltsqualität an der Schnittstelle von innen und außen.

Page 47: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

45

Berichte

Kategorie WohnungsbauAuszeichnung in GoldProjekt: Umnutzung eines Stalles/Scheune in SoglioPlanung: ruinelli Associati Architetti, Soglio, CHFoto: ruinelli Associati Architetti

Im Parterre des umgebauten Stalls befinden sich neben dem Eingang die kleineren Zimmer sowie die Badezim-mer und die Waschküche, im ersten Obergeschoß die offene Küche und das Wohnzimmer, im zweiten Stock ein größerer Schlafraum und eine Loggia. Die Fassaden bewahren die ursprüngliche Steinstruktur und werden lediglich von Betonelementen durchbrochen, die die Öffnungen im Erdgeschoß umrahmen. Die bewegli-chen Holzlamellen schirmen die großen Fenster ab, strukturieren die Fassade und zeichnen im Innern des Gebäudes ein Bild aus Licht und Schatten. Im Umbau ist das Be-dürfnis nach dem räumlich Essenziellen erkennbar, in dem Überflüssiges ausge-spart bleibt. Die Poesie beruht auf der Ausdruckskraft der benutzten Materialien, des Stampfbetons und des unbehan-delten Eichenholzes. Die minimalisti-sche Architektursprache hebt somit die Semantik der wenigen Bauelementen hervor. Die Ehrlichkeit der angewendeten Materialien, die Suche nach dem Detail und die Sorgfalt des Projektes sowie der handwerklichen Ausführung verleihen dem Haus seine architektonische Sprache.

Kategorie WohnungsbauAuszeichnung in GoldProjekt: Wohnhaus in AarauPlanung: Schneider & Schneider Architekten, Aarau, CHFoto: Heinrich Helfenstein

In einem Einfamilienhaus-Quartier in Aarau konnte auf einer kleinen Restparzelle unter Ausnützung der maximal zulässigen Wohnfläche ein Gebäude errichtet werden, das ganz auf die Bedürfnisse der Bauherrschaft zugeschnitten ist. In dem kleinen Bauvolumen führt eine Treppe um den zentralen Kern mit den Nassräu-men nach oben, verbindet dabei die jeweils um ein Halbgeschoß versetzten Nutzräume – ein Arbeitsraum, ein Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche mit Essraum – und endet auf einer kleinen Dachterrasse. Die Innen-räume sind ganz in Beton gehalten. Wände und Decken zeigen dabei die Schalungsstruktur des Konstruktions-betons, wogegen beim Bodenbelag die Oberfläche fein angeschliffen wurde. Neben dem Beton sind die einzig sichtbaren Materialien das dunkle Holz der Möbelein-bauten und der Naturstein der Nasszellenauskleidung. Das Gebäude ist außen mit einer schwarz lackierten, vertikalen Holzlattung verkleidet. Die Fenster spiegeln den nahen Wald und erscheinen als großflächige Bilder in der schwarzen Fassade.

Kategorie Gewerbe- und IndustriebautenAuszeichnung in GoldProjekt: Neubau WirtschaftsgebäudePlanung: atelier st Gesellschaft von Architekten, Leipzig, DFoto: Werner Huthmacher

Das Grundstück inmitten der kleinen Bergstadt Eiben-stock ist von der reizvollen Landschaft des Naturparks Erzgebirge umgeben. Orientierend an den Ortsbild prägenden Steildächern entwickelt sich aus dem Grundstücksverlauf ein scharfwinkliger Baukörper mit fünf unterschiedlich geneigten Dachflächen. Großzü-gige Gebäudeeinschnitte unter großen Schleppdächern markieren deutlich die Hauptnutzungsbereiche und primären Zugänge der geschlossenen Gesamtform. Gleichzeitigen bieten diese Bereiche großzügigen Schutz vor Schnee und Regen. Eingehend auf die Forstarbeit des Nutzers, sowie die ortstypische Dach-eindeckung mit Schindeln wird der gesamte Baukör-per gänzlich mit Rotzedern-Holzschindeln umhüllt. Kontrastierend zum schuppig spröden Material der Holzschindeln, wurden die großen Gebäudeeinschnitte seitlich und über Kopf mit Oberflächen glatten, metal-lisch schimmernden Aluminiumverbundpaneelen (Alu-cobond) ausgekleidet. Diese einfache, traditionelle, aber spezifische Gebäudehaut erinnert an einen gespaltenen Stamm mit äußerer rauer, dunkler Rinde und einem in-neren, hellen und glatten Kern.

Page 48: 299/300 Aug/Sep 2011

46

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Kategorie Sonstige BautenAuszeichnung in GoldProjekt: Innovationszentrum der Max Bögl Bauunterneh-mungPlanung: Bögl Gierer Architekten, München, DFoto: Michael Heinrich

Der Komplex auf dem Gelände eines ehemaligen Bahnhofs dient zur Präsentation von innovativen Be-tonprodukten und als Schulungszentrum. Inmitten des weitläufigen Ausstellungsgeländes bildet ein Ensemble aus Alt- und Neubauten, die über eine bahnsteig-ähnliche Plattform miteinander verbunden sind, das Zentrum der Anlage. Die denkmalgeschützten Bahn-hofsgebäude schlagen die Brücke zu den Anfängen des Eisenbahnverkehrs. In den kleinteiligen Räumen befin-den sich neben Verwaltung und Technik in erster Linie Gastronomie zur Bewirtung der Gäste. Dem Bahnhof gegenüber liegt ein Neubau, der sich – dem Gelände folgend – treppenartig abstuft. Die Eingangsebene lässt sich vollständig über großformatige Fenster öffnen und bildet eine Erweiterung der Plattform für Präsentationen und Veranstaltungen. Auf der unteren Ebene befinden sich drei zusammenschaltbare Räume für Schulungen und Vorträge. Sie orientieren sich zu einem kontempla-tiven Innenhof. Die gesamte Präsentations-, Licht- und Klimatechnik ist verdeckt in den Bauteilschichten unter-gebracht.

Kategorie Sonstige BautenAuszeichnung in GoldProjekt: BOV Grundschule Bovernier, SchweizPlanung: Bonnard Woeffray architectes, Monthey, CHFoto: Hannes Henz

Wie eine Ritterrüstung beschützt die Schulerweiterung der Schule in Bovernier auf eine natürliche Art und Weise den Schulhof vor Lawinenrisiko. Das Gebäude be-

findet sich am Fuße eines Hanges. Die bewohnte Mauer faltet sich im Grundriss sowie im Schnitt, um sich der Topographie des Ortes anzupassen und ausreichend Raum zu schaffen für die Pausen- und Sporträume. Das Raumprogramm vereint verschiedene Funktionen, die das bestehende Schulgebäude ergänzen: Sport, schaffende Tätigkeiten, Kinderhort, Gesangsverein und Sportverein. Wie ein kleiner Zug reihen sich die Funktionen logisch aneinander bezüglich des Alltags des Dorflebens und der Funktion der Schule: der Kin-derhort am Kopf, die Grundschule im Zentrum und die Sporthalle am Ende. Die Konstruktion zeigt sich auf eine handwerkliche Weise. Die Struktur ist aus Ortbeton. Im Kontrast zum Sichtbeton verleihen die Akustikdecken und -wände den Räumlichkeiten eine gewisse Wohn-lichkeit. Die einzige auftretende Fassade ist verkleidet mit einer Aluminiumhaut, deren Kontinuität durch fas-sadenbündige und verspiegelte Fenster noch verstärkt wird. Die restlichen Fassaden sind bepflanzt. Der Schein des unbehandelten Aluminiums reflektiert das Licht des gegenüberliegenden Südhangs und verleiht somit dem Ort eine neue Dimension.

Kategorie InnenausbauAuszeichnung in GoldProjekt: Caricatura – Museum für komische KunstPlanung: Diezinger & Kramer Architekten, Eichstätt, DFoto: Christoph Kraneburg

Caricatura, das Museum für komische Kunst, verfolgt das Ziel einen adäquaten Ort zu schaffen, der die Zeich-ner und Autoren der sog. ‚Neuen Frankfurter Schule’ angemessen würdigt und die verschiedenen Facetten ihrer Kunstform dokumentiert und ausstellt. Die Bau-maßnahmen beschränkten sich im Wesentlichen auf Veränderungen des inneren Raumgefüges sowie auf die Erneuerung der gebäudetechnischen Ausrüstung. Das EG wird flexibel als Wechselausstellung und als Raum für Sonderveranstaltungen, wie Vorlesungen, Vorträge und Eröffnungsfeiern, genutzt. Zur Erweite-rung der Ausstellungsflächen steht die Neue Galerie, ein möbelartiger Einbau mit zum Teil beweglichen Wand-elementen, zur Verfügung. In der Galeriebrüstung sind umlaufend Vitrinen integriert. Eingangsnah befindet sich ein Kassen- und Shopbereich. Im 1. Obergeschoß ist die Dauerausstellung der ‚Neuen Frankfurter Schule’ untergebracht. Im 2. Obergeschoß (1. DG) befinden sich die Verwaltung sowie ein Loungebereich, der variabel als Veranstaltungs-, Arbeits- und Leseraum mit Zugang zur Fachbibliothek genutzt wird.

Page 49: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

47

Berichte

Kategorie InnenausbauAuszeichnung in GoldProjekt: Erinnerungsort Topf und Söhne ErfurtPlanung: Kastner Pichler Architekten, Köln, DFoto: Konstantin Pichler

Als wesentliches Exponat der Ausstellung „Techniker der Endlösung. Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz“ wurde das Gebäude saniert. Ein Zitat an der Nordwestecke des Gebäudes, die Grußformel „…stets gern für Sie beschäftigt…“ unter einem Geschäftsbrief vom 2. Februar 1943 an die Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei in Auschwitz gibt einen ersten Hinweis auf die Inhalte der Ausstellung. Spuren der Ver-änderungen werden als Exponate etabliert. Innen wie außen werden nicht authentische Schichten entfernt. Authentisches bleibt unverdeckt. So werden Zeit und Geschichte, die die Bauteile tragen, lesbar. Ein neuer Fußboden und in die Wände geschnittene raumhohe Öffnungen weisen den Besuchern einen eigenen Weg. Im nunmehr frei gelegten authentischen Raum werden Weg und Ausstellung als lesbar neu eingebrachte Zeit-Schicht und als dauerhafte Einrichtung verortet. Die transparente Farbgebung der freigelegten Wände sucht die Verwandtschaft mit den ausgestellten Dokumenten. Durch das gefilterte Tageslicht entsteht eine kontemp-lative Stimmung, die es dem Besucher ermöglicht, sich unabgelenkt auf den Ort des damaligen Geschehens und die Ausstellung einlassen zu können. Der Blick des maßgeblichen Konstrukteurs der Öfen für Auschwitz und Buchenwald und die nahe gelegenen Bahngleise werden ermöglicht, um Dimensionen des Geschehens aufzudecken.

Kategorie WohnungsbauAuszeichnungProjekt: EFH Trattner ScharfetterPlanung: LP architektur, Altenmarkt im Pongau, AFoto: Volker Wortmeyer

Bedingt durch die Aufschüttung des Geländes um 1,70 m ergibt sich die Möglichkeit den Zugang zum Gebäude auf besondere Weise zu inszenieren. Das Grundstück wird über das Straßenniveau erschlossen, der Zugang zum Gebäude befindet sich allerdings auf dem darüber liegenden Niveau. Dadurch wird die ver-bindende Treppe zur Schnittstelle zwischen Eintreten in das Gebäude und Verlassen des Außenraums. (…) Seitlich wird der Zugang durch das Nebengebäude be-grenzt, der dazwischen liegende Hof bildet den Über-gang vom halb-öffentlichen in den privaten Raum. Am Ende der Treppe erreicht man das Erdgeschoßniveau, von dem man den privaten Bereich des Gartens, die Terrasse, das Nebengebäude und den Wohnbereich im Erdgeschoß erschließen kann. Das Erdgeschoß bildet das Zentrum des Hauses. (…) Das Obergeschoß bildet den privatesten Teil des Gebäudes. Es sind keine Türen vorgesehen, der Privatraum ist baulich strukturiert. (…) Die Begrenzungen der Räume werden durch Möbel ge-schaffen, um möglichst viel Stauraum zu erhalten. Das Nebengebäude dient als Werkstatt, Hauswirtschafts-raum und Lager. (…)

Kategorie WohnungsbauAuszeichnungProjekt: Haus auf dem FelsrückenPlanung: Elmar Ludescher Architektur, Bregenz, AFoto: Robert Fessler

Hoch über dem Bach, flankiert vom steilen Hang gegenüber, richtet sich das Haus talwärts. Der Blick schweift über die Stadt auf den See. Nahezu schwe-bend breitet sich das Obergeschoß mit seinen weiten Auskragungen in seiner exponierten Lage aus. Einem Horst gleich, bildet eine feine Holzstruktur den Über-gang zwischen innen und außen – ein verschiebbarer Holzvorhang filtert das Licht und bietet gleichzeitig Intimität. Hier befindet sich das Wohngeschoß. Vollstän-dig in astreiner Weißtanne ausgekleidet, lädt das Haus zum Fühlen, Riechen, Barfußlaufen ein. Die ebenfalls aus Weißtannenholz gefertigten Einbauschränke ver-schmelzen bündig zur Einheit mit Wand, Boden und Decke. (…) An heißen Sommertagen wird der Wohn-raum, durch Vorziehen des Segeltuchvorhangs auf der Terrasse, um ein Sommerzimmer ergänzt. (…) Ein mächtiger Sandsteinkörper durchdringt die Glashaut an prominenter Stelle. Terrassenseitig der offene Kamin, im Wohnraum der wärmende Ofen – zentriert steht er da, Ruhepol und Orientierung am Horizont. Der außen geführte Schlot ruft Schiffsassoziationen wach – der Dampfer ist auf Kurs.

Page 50: 299/300 Aug/Sep 2011

48

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Kategorie WohnungsbauAuszeichnungProjekt: Wohnen am Park, WienPlanung: PPAG architects, Wien, AFoto: Margherita Spiluttini

274 Wohnungen unterschiedlicher Größe und Qualität finden in einem kompakten Haus ungewöhnlicher Größe Platz. Im Zusammenhang mit einer wirtschaftli-chen Realisierung wirft die Bauaufgabe Fragen der tat-sächlichen Machbarkeit in einem sozialen Kontext auf. Der Anspruch an eine maximale Wohnqualität für jede einzelne Wohnung bleibt bestehen! Antworten gibt das Haus einige: Trotz der Größe wird auf ein Regelgeschoß verzichtet, jedes Stockwerk ist ein Unikat, wobei durch vertikale Verzahnung der Geschoße mittels interner Lufträume im Mittelgangbereich zusammenhängende Einheiten geschaffen werden, die räumlich individuell ausgebildet und, durch ein gefördertes Kunstprojekt, gestaltet zu hausinternen Subgemeinschaften werden. Die räumliche Ausformulierung des gesamten Hauses, das Stricken eines komplexen Algorithmus wird zum entscheidenen Argument bei der Antwort auf die Frage der NICHTNEUTRALITÄT und NICHTSERIALITÄT trotz ei-ner anonymen Masse als „Bauherrenschaft“.

Kategorie Büro- und VerwaltungsbautenAuszeichnungProjekt: NIKPlanung: ARGE Atelier Thomas Pucher & Bramberger architects, Graz, AFoto: Andreas Buchberger

Der Nikolaiplatz fand seine heutige Gestalt durch eine sich verändernde Bebauung in einem langen Zeitraum.

Während die architektonischen Stile (und die ge-wünschten Gebäudedichten) sich änderten, blieben als stabile Konstanten die Grundstückszuschnitte erhalten. (…) Heute steht unser Haus auf dem Grundstück – und füllt es millimetergenau, einzig die Geschoßanzahl wurde um das 2,5 fache erhöht. ( . . . ) Das klare Volumen und die schlanke Höhenentwicklung reagieren damit präzise auf die heterogene städtebauliche Situation, die wir vorgefunden haben. Auf der einen Seite – zum Entenplatz – wirkt das Haus als Begrenzung des Platz-raumes, auf der anderen Seite – zum Nikolaiplatz – als frei stehender zeichenhafter Solitär im Park. Ein Bau-werk, das in seiner Einfachheit zur Skulptur wird. Die geschlossenen Fassadenelemente – außenseitig mit einer silber-gold schimmernden Deckbeschichtung versehen – beherbergen an der Rauminnenseite Regale und Archive und werden – je nach Nutzerwunsch – zu unterschiedlich dicken Blöcken.

Kategorie Büro- und VerwaltungsbautenAuszeichnungProjekt: Raiffeisenzentrale Sarajewo, Bosnien HerzegowinaPlanung: Karl und Bremhorst Architekten, Wien, AFoto: Rupert Steiner

Neues entsteht in dem vom Bürgerkrieg stark in Mitlei-denschaft gezo-genen Sarajevo. Inmitten eines zerbombten Vorstadtvier-tels entwickelt sich moderne Architektur: ein Bürokomplex mit angeschlos-senem Semi-nar- und Ausbil-dungszentrum. Architektur als Neubeginn, als aussichtsreiche Chance, als weithin sicht-bares Zeichen. Mit dem Einzug internationaler Firmen entstehen Jobs und Zukunftsperspektiven. Das Atrium-Hochhaus beherbergt das Hauptquartier der Raiffeisen Bank in Bosnien-Herzegowina. Ein über zwölf Geschoße reichendes Atrium ist Eingangshalle, Repräsentations-fläche, Vertikal- und Horizontalerschließung. Es bringt Licht von oben ins Gebäudeinnere und schafft eine be-eindruckende Innenraumdimension. Transparentes und verspiegeltes Glas schafft größtmögliche Transparenz und qualitätsvolle Büroräumlichkeiten, Einblicke und Ausblicke schaffen Raum und Illusion. Zum Flussufer des Miljacka hin orientiert sich ein Gebäudeteil mit öf-fentlichen Funktionen, einem Ausbildungszentrum und einem Restaurant und bildet so ein Verbindungsglied zur Stadt, in der viel Neues entsteht.

Page 51: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

49

Berichte

Kategorie Büro- und VerwaltungsbautenAuszeichnungProjekt: Peneder BasisPlanung: LP architektur, Altenmarkt im Pongau, AFoto: Angelo Kaunat

Konzeptioneller Ansatz: Dieser besteht im Wesentlichen darin, allen Mitarbeitern möglichst gleichwertige und qualitätsvolle Arbeitsbedingungen zu bieten und das Gebäude keinem hierarchischen Aufbau zu unterwer-fen. Eingeteilt wird daher das Gebäude in drei drei-geschoßige Büroriegel, welche über eine großzügige Halle erschlossen und miteinander verbunden werden. Als Verbindungselement der drei Büroriegel dienen Grünbereiche, welche im Erdgeschoß über die Halle erschlossen werden und eine unmittelbare Aufenthalts-qualität für die Mitarbeiter aufweisen bzw. darstellen. Am südlichen Bereich dieser Halle werden die Sonder-funktionen (Restaurant, Bar, Unterkunftsmöglichkeiten, Küche, Seminar- und Kinderbereich) auf insgesamt fünf Geschoßen untergebracht und erhalten in diesem Be-reich auch die Möglichkeit eines zusätzlichen, eigenen Zugangs. Dadurch bekommen diese Bereiche eine ge-wisse Eigenständigkeit. (…)

Kategorie Gewerbe- und IndustriebautenAuszeichnungProjekt: Boehringer Ingelheim – Laborgebäude BierachPlanung: Riegler Riewe Architekten, Graz, AFoto: Angelo Kaunat

2006 ging das Archi-tekturbüro als Sieger aus einem internati-onalen Wettbewerb für die Neuerrichtung eines Laborgebäu-des der Boehringer Ingelheim Pharma am Standort Biberach an der Riß in Süd-deutschland hervor. Aus städtebaulicher Sicht bildet das Ge-bäude den Abschluss der Arealbebauung, auch den Endpunkt der alleebestande-nen Hauptstraße des Werksgeländes. Die Tiefe des Baukörpers

entwickelt sich über die innere Organisation der Funk-tionsabläufe und den Anspruch an ein attraktives Pau-sen- und Freiflächenangebot im Hinblick auf ein ent-

sprechend attraktives Arbeitsumfeld. Ausgehend von einem maximalen Gebäudeumriss, der pro Geschoß die Organisation der jeweiligen größten Gruppen ermög-licht, wird ein Baukörper generiert, der unterschiedlich große Loggien an der Außenhülle und mehrgeschoßige Lufträume im Inneren erzeugt. Zusammen mit den Erschließungsachsen und Treppenhäusern wird auf jedem Geschoß ein offenes System von kurzen Querver-bindungen und räumlich aufgeweiteten Längsverbin-dungen geschaffen, die immer Blickbeziehungen nach außen oder zu dem darunter bzw. darüber liegendem Geschoß im Inneren haben.

Kategorie Sonstige BautenAuszeichnungProjekt: AlfenzbrückePlanung: Marte.Marte Architekten, Weiler, AFoto: Marc Lins

Der Taleingang zum Montafon erfolgt über ein topo-grafisches Nadelöhr, den Passanten bieten Eisenbahn, Bundesstraße und der neugeschaffene Radweg Zugang zur südlichsten, von hochalpinen Gebirgszügen umge-benen Talschaft Vorarlbergs. Parallel bahnt sich die rei-ßende, hochwassergefährdete Ill ihren Weg, von Osten kreuzt die Alfenz und leitet die Gewässer in ihre Bahnen. Wenige Meter vor der Einmündung überspannt das neu geschaffene Brückentragwerk aus Beton den Zubringer und gewährt dem Spaziergänger und Radfahrer den sicheren Übertritt. Eine untenliegende Tragkonstruktion ist auf Grund der Geländeanbindung und dem gefor-derten Hochwasserschutz nicht möglich, die Lösung bringt eine gedeckte Brücke mit Tragwirkung über die Längsseiten. In Anlehnung an bionische Prinzipien for-men unregelmäßig angeordnete diagonale Zug- und Druckstäbe, an den Enden jeweils der Kraftableitung entsprechend verstärkt, ein durchlässiges Brücken-haus. Der stark befahrenen Straße wird durch mehr Wandanteil Rechnung getragen, zur Ill hin eröffnet das aufgelockerte Fachwerk den Blick zum Naturraum. So reagiert die statische Wandscheibe mittels unterschied-lich großer Öffnungsanteile auf Umgebungseinflüsse und Kraftverläufe. Charakter und Gesamterscheinung resultieren dem zu Folge aus statischer Logik und Effi-zienz in der Materialisierung. Die Radwegverbindung Bludenz-Schruns wird im wahrsten Sinne des Wortes „massiv“ aufgewertet, denn die Brücke setzt durch ihre gestalterische Prägnanz einen kaum zu übersehenden Meilenstein im Netz der autofreien Mobilität.Marina Hämmerle

Page 52: 299/300 Aug/Sep 2011

50

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Kategorie Sonstige BautenAuszeichnungProjekt: Sporthalle WattensPlanung: Johann Obermoser | Thomas Schnizer, Innsbruck, AFoto: Henning Köpke

Die 2009 fertig gestellte Anlage erlangt durch seine ge-genüber der restlichen Bebauung vorgeschobene Stel-lung und durch das großzügig verglaste Foyer, parallel zur Straße, Offenheit und Öffentlichkeit entsprechend der Wertigkeit in der Gemeinde. Durch das Absenken der Sporthalle fügt sich das Gebäude in die Umgebung. Das besonders durchlässige Erdgeschoß und die zur Sporthalle hin orientierte offene Erschließung schaffen vielschichtige räumliche Übergänge. Durch Höhen-entwicklung und Transparenz entstehen differenzierte, lebendige Beziehungen und befreite Raumsituationen innerhalb und außerhalb des Gebäudes. Das über die Längsseite der Turnhalle angeordnete Foyer bildet zusammen mit der Tribüne den fließenden Übergang zwischen Außenraum und Turnhalle. Das alte Schulge-bäude ist im Untergeschoß direkt mit der neuen Sport-halle verbunden. Der Baukörper selbst ist zum alten Schulgebäude hin abgeflacht und ermöglicht damit im Obergeschoß den Erhalt des großartigen Ausblickes auf den Karwendel. Im Erdgeschoß entstehen neue Blick-bezuge von den Erschließungsgängen in die Turnhalle. (…)

Kategorie Sonstige BautenAuszeichnungProjekt: Erweiterung Ars Electronica CenterPlanung: Treusch architecture, Wien, AFoto: Rupert Steiner

Leitgedanke des Entwurfs ist die Ausbildung eines skulpturalen Gebäudes, deren Struktur begehbar und somit erlebbar ist. Das bestehende Ars Electronica Cen-ter und die neue Erweiterung werden zu einer Einheit verknüpft, welches ein Landmark in seiner Umgebung bildet. Das städtebauliche Konzept beruht auf dem Prinzip des Dialogs mit der Umgebung, unter Berück-sichtigung der städtebaulich wichtigen Gegebenheiten, wie Erhaltung der freien Sicht auf die Donau sowie Be-wahrung des historischen Ensembles. Der großzügige Veranstaltungsplatz als Kernstück der Anlage stellt Platz für ungezwungenes Verweilen und Kulturveranstaltun-gen bereit. Als Kulisse dient die umgebende Donau-landschaft, die historische Bausubstanz und das neue Ars Electronica Center. Sitzstufen des Futurelabs stellen Sitzmöglichkeiten für Freilufttheater- und Kinoveran-staltungen bereit. Die matt und teils transparent ausge-führten Glasflächen können vom Zwischenbereich aus mittels LED-Technologie hinterleuchtet werden, sie sind individuell ansteuerbar und ermöglichen stufenlose Ver-änderungen der Farb- und Helligkeitswerte.

Kategorie InnenausbauAuszeichnungProjekt: Geistliches Zentrum – EmbachPlanung: LP architektur, Altenmarkt im Pongau, AFoto: Volker Wortmeyer

Ein bestehendes, ca. 200 Jahre altes denkmalgeschütz-tes Stallgebäude wurde im Rahmen der Schaffung eines neuen geistlichen Zentrums für Embach umgenutzt. Im Erdgeschoß erhält ein neuer Bet- und Meditationsraum durch neu implantierte Lehmstampfwände und hori-zontale Lichtschlitze eine der Nutzung entsprechende erhabene Atmosphäre. Im Obergeschoß erlaubt ein flexibel zu nutzender Raum mit zugeordneter Neben-raumzone unterschiedliche Nutzungsszenarien. Über eine nach innen gerichtete Glaswand sind neben der natürlichen Belichtung auch Blicke auf den original belassenen Blockbau mit seinem charakteristischen Lichteinfall möglich. Nach außen wurde mit Ausnahme einer neu eingeschnittenen Öffnung bewusst auf die Einführung neuer Materialien und anderer architektoni-scher Eingriffe verzichtet.

Page 53: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

51

Berichte

Vom Aquädukt am Maurer Berg bis zum Liesinger Platz reicht das Areal der ehemaligen Liesinger Brauerei. Es umfasst rund zehn Hektar, so viel wie 15 Fußballplätze. Auf diesem Areal ist eine Anlage mit einer Fülle von Nutzungen und Funktionen entstanden. Rund zwei Drittel der Anlage waren Ende 2010 fertig gestellt. Das Architekturjournal wettbewerbe hat in der Ausgabe 289/290, Sept./Okt. 2010 darüber ausführlich berichtet.

ehemaliGe liesinGeR BRaueRei

Heuer wurden zwei der sechs Bauteile des Wohnbau-trägers ARWAG ebenfalls fertig. Es handelt sich dabei um 89 geförderte Options-Mietwohnungen an der Ver-längerung des Straßenraums der Fabergasse mit dem spektakulären Torbogen durch die Bebauung hindurch, sowie um 132 geförderte, möblierte Wohnheim–Apart-ments der MIGRA (in Generalplanung der Arwag). Ein Teil dieser Apartments dient dem „Betreuten Wohnen“. Geplant wurden diese Bauteile vom Architekturbüro Coop Himmelb(l)au.

Zwei weitere der sechs Arwag -Bauteile waren zu Jahresbe-ginn bereits in Betrieb: Die Hausgruppe „West“ der Stadt-villen „Am Maurer Berg“ mit 25 frei finanzierten Eigentums-wohnungen (Architekt Ernst Hoffmann) und das Einkauf-zentrum „Riverside“, für das die Arwag gemeinsam mit einem 50%- Partner Baubetreuer war (Architekt Dieter Hayde, Außen-gestaltung Coop Himmelb(l)au). Direkt neben dem Einkaufs-zentrum überbrückt seit kur-zem der Lift-Turm von Architekt Andreas Hawlik den Steilabfall des Geländes. „Plaza“, Torbogen, Wohnheim und Einkaufszentrum „Riverside“. Architektur: Coop Himmelb(l)au.

Foto

: Tho

mas

Sch

mid

Ausblick von den Mietwohnungen der Arwag. Unten: Zwei der drei Wohnheim-Trakte der MIGRA. Dahinter das Aquädukt der Hochquell- Wasserleitung. Architektur: Coop Himmelb(l)au.

Foto

: Ire

ne S

chan

da

Die Hausgruppe „Ost“ der Arwag-Stadtvillen „Am Maurer Berg“ mit 42 weiteren frei finanzierten Eigentumswoh-nungen wird im November 2012 fertig (Architekt Ernst Hoffmann). Am Waldrand beim Aquädukt werden die Arwag-Aktivitäten mit 29 Wohnungen in einer Stadtvilla bis 2014 abgeschlossen (Architekten „Atelier 4“).

Zur Gesamtanlage: Von der Breitenfurter Straße zur Rudolf-Waisenhorn-Gasse geht es um 30 Höhen-Meter hinauf. Es gibt eine ebene obere Geländeterrasse am Maurer Berg und eine ebenfalls ebene untere Gelän-deterrasse. Dazwischen liegt ein bewaldeter Hang, drei Hektar groß. Zwischen den Bäumen gibt es öffentliche Wege, den Kindergarten (Architekt Helmut Wimmer) und den Kinderspielplatz.Die Bebauung der unteren Geländeterrasse ist städtisch dicht. Sie umfasst das Einkaufszentrum „Riverside“ des gleichnamigen Unternehmens, rund 470 Wohnungen von Arwag, Wien-Süd, Win4Wien (Architektur Johannes Kaufmann) und ÖVW (Architektur Delugan-Meissl), die 132 Wohnheim-Apartments der Migra, Arztpraxen, Büros, Garagen und weitere Nutzungen. Zunächst dem Liesinger Platz steht, über dem Einkaufszentrum, ein Wohnhochhaus mit 35 Meter Höhe. Die meisten der Wohnungen befinden sich in einem 500 Meter langen, im Grundriss vierfach gewellten Baukörper mit 15–30 Meter Höhe über der Breitenfurter Straße. Weitere Wohnungen gibt es in einzelnen Häusern davor. Der Raum vor der „Welle“ ist die „Plaza“: Fünf Meter über der Breitenfurter Straße führt der Weg vom Liesinger Platz, durch das Einkaufszentrum hindurch, bis zum Aquä-dukt. Auf der oberen Geländeterrasse gibt es 13 Stadtvillen unterschiedlicher Größe und Form, mit insgesamt rund 150 Eigentums- Wohnungen: zum Teil jene der Arwag, zum anderen Teil jene der Wien-Süd (Architekten Hel-mut Wimmer und Franz Pfeil). Diesen Wohnungen zu-geordnet sind jeweils darunter liegende Garagen.

Weitere Informationen

www.arwag.at

Page 54: 299/300 Aug/Sep 2011

52

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

O3 - OLYMPISCHES JUGENDDORF 2012 Die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck veranstaltet im Jahr 2012 die 1. Winter Youth Olympic Games. Vom 13. bis 22. Jänner werden Athleten aus über 60 Nationen zu Gast sein. Wohnen werden sie im 3. Olympischen Dorf, einer von der Neuen Heimat Tirol errichteten Wohn-hausanlage mit 444 Wohnungen auf 29.600 m² Wohn-nutzfläche. Der gemeinnützige Bauträger wurde nach einem Wettbewerb Anfang 2009 mit der Ausführung dieser Gebäude betraut. In einem Realisierungswettbe-werb wurden von der Jury, die aus Vertretern der Stadt Innsbruck, der Architektenkammer, der Wohnbauför-derung Tirol und der Neuen Heimat Tirol gebildet war, aus 15 unterschiedlichen Lösungen das Projekt der Arbeitsgemeinschaft reitter architekten mit eck & reiter architekten zum Sieger gekürt, das 13 Stadtvillen vorsah. Bei der Umsetzung des Projekts wurde auch die zweit-gereihte Architekturwerkstatt din a4 beauftragt.

Die große Herausforderung war, innerhalb von 10 Mo-naten zwischen Grundkauf und Baubeginn die Passiv-wohnhausanlage zu entwickeln. Am 1. Dezember 2009 wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen und am 19. August 2010 Dachgleiche gefeiert. Im Oktober 2011 werden die Gebäude nach 22 Monaten Bauzeit schlüs-selfertig übergeben.

Vernetzte PlanungBeim Passivhausprojekt O3 wurde ein Team aus Vertre-tern der Neuen Heimat und sämtlichen Planern in den Prozess eingebunden, das sich mindestens einmal wö-chentlich traf. Die Ausführungsplanung lag bei den Ar-chitekten; Kostenermittlung, Vergabe der Einzelgewerke und örtliche Bauaufsicht lagen beim Bauträger. Dieses Konzept der integralen Planung sollte die für die Passiv-hausbauweise notwendige Qualität in der Planung und Ausführung gewährleisten.

PassiVhausWohnanlaGen in innsBRuck

Alle 13 Gebäude sind in Passivhausbauweise errichtet. Das bedeutet, dass auf die 18 cm starken Stahlbe-tonstrukturen beim Projekt reitter / eck & reiter ein Wärmedämmsystem mit im Mittel 28 cm Stärke und beim Bauteil din a4 Laminat-Fassadenplatten mit 24 cm Mineralwolle gedämmt aufgebracht wurden. Mit dieser Gebäudehülle, kombiniert mit Fenstern in Dreifach-verglasung und einer Komfortlüftungsanlage, wird ein Heizwärmebedarf von weniger als 10 kWh/m2a erreicht und liegt damit bei einem Drittel der momentan ge-setzlich erforderlichen Kennzahl. Ab 2012 verlangt Tirol im geförderten Wohnbau einen HWB von 20 kWh/m2a. Die Wohnbauten der olympischen Winterspiele 1976 lagen im Vergleich dazu bei ca. 200 kWh/m2a.

Leistbares WohnenFür die Neue Heimat Tirol lag das Projektziel in der Mi-nimierung der Energiekosten in Kombination mit der Schaffung zeitgenössischer Architektur und leistbarer Wohnungen. Die Mieten liegen zwischen sieben und acht Euro pro Quadratmeter, ohne Eigenmittel. Diese Kombination aus Leistbarkeit und Architekturqualität sei auch in der Passivhaustechnologie möglich, ohne zugleich die Mieter zu Passivhausbewohnern erziehen zu müssen, so Klaus Lugger, Geschäftsführer der Neuen Heimat. Die Bedienung der Komfortlüftungsgeräte ist aus diesem Grund möglichst einfach gehalten. Für die zusätzliche Heizung und das Warmwasser werden Fern-wärme sowie thermische Solaranlagen am Dach der Gebäude genutzt.

Aufbau thermische Hülle Außenwände: Bauteil ARGE reitter / eck & reiter U-Wert ca. 0,12 W/m²KInnenputz 1 cmStahlbetonwand 18 cmWärmedämmverbundsystem mit EPS ( Lambda 0,032 ) im Mittel 28 cm Außenwände: Bauteil Architekturwerkstatt dina4 U-Wert ca. 0,12 W/m²K Holzfassadenfertigteile Vorsatzschale innen 7 cm Holzständerwand 2 Lagen Feuerschutzplatten 3 cm Wärmedämmung Mineralwolle ( Lamda 0,034 ) im Mittel 24 cm 2 Lagen Feuerschutzplatten 3 cm Hinterlüftung 4 cm Plattenfassade 1 cm

Flachdächer: U-Wert ca. 0,12 W/m²KExtensivbegrünung oder Bekiesung Vlies Warmdach bestehend aus Abdichtung aus Bitumenbahnen Wärmedämmung EPS ( Lambda 0,032 ) ca. 26 cm

© N

EUE

HEI

MAT

TIR

OL,

Fot

ogra

f: Ch

risto

f Lac

kner

, Sal

zbur

g

Passivhaus-Wohnanlage O3-Olympisches Jugenddorf; Architekten reitter, eck & reiter, din a4

Page 55: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

53

Berichte

DampfsperreStahlbetondecke 20 cm

Decke zu Keller und Tiefgarage: U-Wert ca. 0,14 W/m²KKlebeparkett Eiche 1 cm Estrich 6 cmGleitschicht / DampfbremseTrittschalldämmung 3 cmGebundene Dämmschüttung ( Lamda 0,050 ) 7 cmStahlbetondecke 20 cmDreischichtplatte ( Lamda 0,044 ) 20 cm

Fenster und Fenstertüren aus Aluminium Dreischeibenverglasungen U- Wert 0,6 W/m²KFenster eingebaut durchschnittlicher Uw Wert 0,85 W/m²Kg-Wert Verglasung im Mittel 50%

LODENAREALIn unmittelbarer Nachbarschaft zur soeben fertig ge-stellten Passivhaus-Wohnanlage O3 liegt die Passivhaus-Wohnanlage Lodenareal, die die Neue Heimat Tirol vor zwei Jahren errichtet hat. Das Areal mit 354 Wohnun-gen und 405 Tiefgaragenplätzen wurde nach einem 2006 durchgeführten Wettbewerb (siehe wettbewerbe 255/256, August/Sept. 2006) von den Architekturbüros Architekturhalle Telfs Wulz & König, din a4 Messner-Prackwieser-Zobl und K2 Arch. Ewerz & Gamper geplant. Das gesamte Areal umfasst 28.000 m² Grundfläche, wobei neben den 354 Mietwohnungen der Neuen Heimat 128 Eigentumswohnungen des gewerblichen Bauträgers Zima entstanden sind. Als Gegenleistung für höhere Baudichte wurde der Stadt Innsbruck eine 8.200 m² große Grundstücksfläche zur Verfügung ge-stellt, auf der eine öffentliche Grünanlage mit Kinder-spielplätzen und einem Ballspielplatz errichtet wurde.

Auch diese Gebäude erreichen einen Heizwärmebedarf von weniger als 10 kWh/m2a. Die Außenwände, wie beim Projekt O3 aus 18 cm Stahlbeton plus 24 bis 30 cm Wärmedämmsystem mit EPS, erreichen einen U-Wert von weniger als 0,13 W/m2K. Die Heizungsversorgung erfolgt über zentrale Pellets- und Gasbrennwertkessel, wobei der Pelletskessel 80 % des Jahresenergiebedarfs abdeckt. Aufgrund des geringen Heizwärmebedarfs werden nur die Randzonen der Wohnungen mit Fuß-bodenheizung versorgt, die Bäder werden vollflächig beheizt.

Hohe Qualität bis ins DetailBeim Passivhaus Lodenareal wurde ein Team bestehend aus Vertretern der Neuen Heimat Tirol (Bauabteilung, Hausverwaltung und Energietechnik) und sämtlichen Planern in den Prozess miteingebunden. In der Bau-phase wurde eine technische Musterwohnung errich-tet, um sämtliche Details in die Praxis umzusetzen und in Form von Schulungen dies den Handwerkern näher zu bringen. Um die Ausführungsqualität zu gewährleisten, wurde die Ausführungsplanung durch die Architekten durch-geführt, die Kostenermittlung, Vergabe der Einzelge-werke und die örtliche Bauaufsicht durch die Neue Hei-mat Tirol. Stellvertretend für die hohe Qualität sei hier das Fensterdetail erwähnt, das Holzalufenster sitzt mit einem Blindstock in der Dämmebene, das zweilagige Wärmedämmverbundsystem (WDVS) überdämmt den Fensterstock. An der Ausführung dieses Details waren acht Professionisten beteiligt.

Bauphysik Außenwände: U-Wert < 0,13 W/m²KInnenputz 1 cmStahlbetonwand 18 cmWärmedämmverbundsystem mit EPS (Lambda 0,032) 24 bis 30 cm

Flachdächer: U-Wert < 0,10 W/m²KExtensivbegrünung Warmdach bestehend aus AbdichtungWärmedämmung EPS (Lambda 0,032) 30 bis 40 cmDampfsperreStahlbetondecke 20 cm Spachtelung

Decke zu Keller und Tiefgarage: U-Wert < 0,11 W/m²KKlebeparkett Eiche 1 cm Estrich 7 cmGleitschicht / DampfbremseTrittschalldämmung 3 cmGebundene Dämmschüttung 7 cmStahlbetondecke 20 cmLamellenplatte ( Steinwolle ) 26 cm oderLamellenplatte ( Steinwolle ) 18 cm und 7,5 cm 3-Schichtplatte

Fenster und Balkontüren:Dreischeibenverglasungen Ug Wert = 0,6 W/m²KDurchschnittlicher Uw Wert 0,78 W/m²Kg-Wert Verglasung 51%

© N

EUE

HEI

MAT

TIR

OL,

Fot

ogra

f: Ch

risto

f Lac

kner

, Sal

zbur

g

Passivhaus-Wohnanlage Lodenareal; Architekten Wulz & König, Messner-Prackwieser-Zobl, Ewerz & Gamper

© N

EUE

HEI

MAT

TIR

OL

Schnitt, Fensteranschluss

Page 56: 299/300 Aug/Sep 2011

54

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Projektbeschreibung durch die Jury:Das Projekt ist städtebaulich sehr gut integriert und stellt somit die beste Lösung dar. Weiters ist es klar so-wie schlicht strukturiert. Die Zäsur zwischen bestehen-der Schule und Hort wird als positiv bewertet. Durch die Zweigeschoßigkeit wird im Erdgeschoß der geringst mögliche Flächenverbrauch gewährleistet. Auch in der Nutzung entstehen durch die Zweigeschoßigkeit hinsichtlich der pädagogischen Erfordernisse große Vorteile. Die Erweiterung durch die 4. Gruppe ist bei diesem Projekt funktionell und wirtschaftlich gut reali-sierbar. Die Raumproportionen und der Zuschnitt der Räume sind überzeugend gelöst und schaffen mit der Gangerweiterung im Eingangsbereich einen Mehrwert bezüglich der Spielmöglichkeiten. Die äußere Gestal-tung des Objektes ist zurückhaltend.

schüleRhoRt PReGaRten, oÖ. WettBeWeRB

Auslober

Verein zur Förderung der

Infrastruktur der Stadtgemeinde

Pregarten, 4230 Pregarten

Wettbewerbsbüro

Architekt Hans Scheutz, 4040 Linz

Preisträger

1. Preis: ARGE Schneider & Lengauer

Architekten und Hertl.Architekten,

Neumarkt i.M. / Steyr

2. Platz: Architekten Zellinger

Gunhold + Partner, Linz

3. Platz: Riepl Riepl Architekten, Linz

Nachrücker: Bauplan + Hausbau,

Steyregg

Projektverlauf

Anonymer Realisierungswettbewerb

mit sechs geladenen

Teilnehmern Mai 2011

Planungsbeginn Mai 2011

Geplanter Baubeginn Herbst 2011

Geplante Fertigstellung

Sommer 2012

Projektdaten

BGF 767,8 m2

Nutzfläche 383,5 m2

Allseits umbauter Raum 2.978,43 m3

Nicht allseits umbauter Raum

251,61 m3

aRGe schneider & lengauer architekten und hertl.architekten

4212 neumarkt i.m. / 4400 steyr

1. Preis

Mitarbeit:

Rachel Dix, Peter Pichlbauer

Modell:

Josef Andraschko

Schülerhort Pregarten, OÖ. Wettbewerb

Lageplan

Schnitt

Erdgeschoß

Page 57: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

55

Berichte

architekten Zellinger Gunhold + Partner

4020 linz

2. Platz

Mitarbeit:

Christoph Opelt, Erich Pascher, Alexander Glatz

Schülerhort Pregarten, OÖ. Wettbewerb

Riepl Riepl architekten

4020 linz

3. Platz

Mitarbeit:

Gregor Wakolbinger, Mercedes Ródenas Galbis

Modell/Foto:

Josef Andraschko

Erdgeschoß

Erdgeschoß

Page 58: 299/300 Aug/Sep 2011

56

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Projektbeschreibung durch die Jury:Das Projekt besticht durch einen klaren rechteckigen Baukörper, der auf eine selbstverständliche Art zur Freistädter Straße ausgerichtet ist. Die Ausprägung der westlichen Überhöhung durch ein aufgesetztes La-gergeschoß definiert das Ende der Bebauungsstruktur entlang der Freistädter Straße und nimmt gleichzeitig Bezug zur westseitig erhöht liegenden vorbeiführen-den Autobahn. Die Ausrichtung des Clubbereiches und der Prüfhalle zum ankommenden Mitglied wird im Sinne der Auslobung optimal erfüllt. Zum Straßen-raum hin wirkt der Baukörper offen und einladend. Die Funktionen sind klar gegliedert, besonders positiv bewertet wird die allgemeine Durchfahrtsmöglichkeit (im speziellen für Gespanne). Die Ausprägung der Prüf-halle ermöglicht eine flexible Nutzung für Kunden und Mitarbeiter.

Öamtc stütZPunkt linZ-uRFahR, oÖ. WettBeWeRB

Auslober

ÖAMTC OÖ, 4021 Linz

Wettbewerbsbetreuung

Architekt Franz Haas, 4030 Linz

Preisträger

1. Preis: AT4 Architekten, Wels

2. Preis: Wolf Großruck /

Wolf Architektur, Grieskirchen

3. Preis: Riepl Riepl Architekten,

Linz

1. Preis

AT4 Architekten, 4600 Wels

Projektverlauf

Anonymer Architekturwettbewerb

mit sechs geladenen Teilnehmern

April 2011

Planungsbeginn Juli 2011

Baubeginn Juni 2012

Fertigstellung Mai 2013

Projektdaten

BGF 2.825 m2

BRI 16.750 m3

Querschnitt

Längsschnitt

Erdgeschoß

1. Obergeschoß 2. Obergeschoß

ÖAMTC Stützpunkt Linz-Urfahr, OÖ. Wettbewerb

Page 59: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

57

Berichte

Beurteilung durch die Jury: Das vorliegende Projekt reagiert mit großer Zurückhal-tung und klarer Architektursprache auf die besondere Topografie von Hügel und Uferlandschaft und die angrenzende Siedlungsstruktur. Mit viel Einfühlungs-vermögen werden die geforderten Kubaturen und Freiflächen in den südlichen Grundstücksrand platziert. Die Räumlichkeiten des Bauhofes (Lager, Werkstätten, Büro, Garagen) werden als Quader mit U-förmig um-schlossenem Rangierhof dem Gelände abgewonnen, münden in Form eines Flugdaches in das Altstoffsam-melzentrum. Das überformende Erdreich wird, in einer aus der Zufahrtstraße entwickelten Linienführung, elegant extrahiert. Darunter befindet sich das funktio-nell und übersichtlich strukturierte Volumen, in seiner

BauhoF unD altstoFFsammelZentRum GaschuRn, VoRaRlBeRG. WettBeWeRB

Auslober

Gemeinde Immobilien Gesellschaft,

6793 Gaschurn

Verfahrensorganisation

bauWERK – Architekt Harald

Bitschnau, 6706 Bürs

Preisträger

1. Platz: mitiska • wäger architekten,

6700 Bludenz

Mitarbeit

Benjamin Marte

Projektverlauf

Geladener anonymer Realisierungs-

wettbewerb mit acht Teilnehmern

Mai 2011

Planungsbeginn August 2011

geplanter Baubeginn Herbst 2011/

Frühjahr 2012

geplante Fertigstellung Herbst 2012

Projektdaten

BGF 2.851 m2

BRI 6.037 m3 (inkl. Flugdächer)

Negativform von Zufahrt und Platz nach außen und vor allem von oben ablesbar. Die Besonderheit des Ortes – Hügel und Uferzonen – bleibt unverändert erhalten. Der Entwurf erfüllt dadurch die angestrebte landschaftliche Einbindung vortrefflich. Auch in seiner städtebaulichen Anbindung an die südwestseitige Siedlungsstruktur, wenn auch ideell, da nur unterirdisch erfassbar, mag das Projekt überzeugen. Nutzerfreundlich bewertet wird auch die kompakte Anordnung, welche geringe Fußwege garantiert. Zudem sind auch hinsichtlich Lärmschutz gute Voraussetzungen gegeben, den An-rainerwünschen gerecht zu werden. Alles in allem ein rundum überzeugender ganzheitlicher Ansatz im Sinne von Naturraum, NutzerInnen und Baukultur.

Erdgeschoß

Längsschnitt

Bauhof und Altstoffsammelzentrum Gaschurn, Vorarlberg. Wettbewerb

Page 60: 299/300 Aug/Sep 2011

58

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

kinDeRGaRten leoPolD, DoRnBiRn, VoRaRlBeRG. WettBeWeRB

Auslober

Stadt Dornbirn, 6850 Dornbirn

Preisträger

Sieger: Nägele Waibel, Dornbirn

Nachrücker: Querformat, Dornbirn

Projektverlauf Siegerprojekt

Anonymer, einstufiger, geladener

Realisierungswettbewerb mit acht

Teilnehmern Juli 2011

Planungsbeginn Herbst 2011

Baubeginn Sommer/Herbst 2012

Geplante Fertigstellung

Sommer 2013

Projektdaten Siegerprojekt

NGF 1.001 m2

BGF 1.257 m2

BRI 4.416 m3

architekten nägele Waibel

6850 Dornbirn

sieger

Mitarbeit:

Johanna Brunner,

Thomas Prattes, Gerd Schubitz

Jurybeurteilung:Das Projekt sieht einen von der Hatlerstraße abgerück-ten, punktförmigen, dreigeschoßigen Baukörper vor, der in seiner Positionierung exakt auf die ortsbauliche Situation Bezug nimmt und viel offenen Raum für Kindergarten und andere schafft. Der Zugang von Hatler- und Leopoldstraße erfolgt über eine breite Ver-bindung, wo eine Sitznische den Eingang zum Kinder-

garten markiert. Um die Eingangshalle im Erdgeschoß sind Essbereich, Bewegungsraum und Personalräume gruppiert. Eine Loggia ergänzt den Essbereich ideal. Zu den Gruppenbereichen in den Obergeschoßen gelangt man über das zentrale Treppenhaus oder den Lift. Hier bilden jeweils zwei Gruppen- und Ausweichräume mit gemeinsamen Sanitärräumen und zentraler Garderobe kleine überschaubare Einheiten. Die geschickt einge-fügten Loggien sind sowohl vom Gruppen- und Aus-weichraum als auch von der Garderobe aus zugänglich und eröffnen eine zweite Belichtungsseite für die Auf-enthaltsräume. Das Projekt besticht durch einen guten Umgang mit den straßenraumbildenden Linden und verknüpft ideal die Freiräume der Mitte mit den Spielflä-chen des Kindergartens im Süden. Das Haus im Garten ist sorgfältig gestaltet und hervorragend organisiert. Die Räume liegen an der richtigen Stelle und sind optimal belichtet. Der kompakte kubische Baukörper mit einfa-cher Konstruktion lässt eine hohe Wirtschaftlichkeit in Errichtung, Erhaltung und Betrieb erwarten. Einziges Manko ist das Fehlen von kindergerechten WC’s im Erd-geschoßbereich.

Kindergarten Leopold, Dornbirn, Vorarlberg Wettbewerb

ObergeschoßErdgeschoß

Schnitt

Page 61: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

59

Berichte

Jurybeurteilung:Durch das Versetzen von zwei Kuben entsteht eine angenehme Baufigur, die auf die Maßstäblichkeit der Nachbarschaft Bedacht nimmt und differenzierte Au-ßenräume bildet. Der städtebaulich interessante Ansatz weist aber insbesondere bei den Gruppenbereichen einige funktionale Mängel auf. Die Ausweichräume sind nur über die Garderoben und die WC’s nur über den Gruppenraum zugänglich. Die Loggien sind mit einer Breite von 2,20 m nur bedingt nutzbar. Darüber hinaus liegt das Flächenangebot am oberen Limit und macht den Bau nicht gerade wirtschaftlich.

Querformat

6850 Dornbirn

nachrücker

Mitarbeit:

Gerald Amann, Paul Steurer

Modellbau:

Klaus Wohlgenannt, Dornbirn

Kindergarten Leopold, Dornbirn, Vorarlberg Wettbewerb

Obergeschoß

Erdgeschoß

Lageplan

Schnitt 1-1

Schnitt 2-2

Page 62: 299/300 Aug/Sep 2011

60

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Palais De la musiQue et Des conGRes, stRasBouRG, FRankReich. WettBeWeRB

Auslober

Ville de Strasbourg,

F-67076 Strasbourg

Preisträger

1. Preis: Dietrich | Untertrifaller,

Bregenz und Rey-Lucquet &

Associés, Strasbourg

2. Preis: UN Studio –

van Berkel & Bos, Amsterdam

Weitere Teilnehmer: Baumschlager

Eberle, Berlin; sauerbruch hutton,

Berlin; Jeans-Paul Viguier et

Associés, Paris

Projektverlauf Siegerprojekt

Bewerbungsverfahren, anschlie-

ßend beschränkter Wettbewerb mit

fünf Teilnehmern Juni 2011

Baubeginn Ende 2012

Geplante Fertigstellung 2016

Projektdaten Siegerprojekt

Nutzfläche 35.000 m2

Kosten € 54 Mio.

architekten Dietrich | untertrifaller und Rey-lucquet et associés

6900 Bregenz / F-67000 strasbourg

1. Preis

Planungspartner:OTE ingénierie, Solares Bauen, C2BI, Müller-BBM, BWKI

Aus dem Entwurfsbericht:Neben dem Neubau eines Konferenzsaales mit 600 Plätzen, dem Umbau zweier bestehender Säle (Saal Schweitzer wird von 900 auf 1.200 Plätze vergrößert, Saal Erasme zur reinen Konzertnutzung umgebaut), einem neuen Probesaal für das Orchester der Philhar-monie und einer neuen Mehrzweckhalle mit 3.000 m² wurde vor allem ein zentrales Foyer konzipiert, welches die drei unterschiedlichen Bereiche Konzert, Konferenz und Ausstellung zusammenfasst und erschließt. Gleich-zeitig ist damit auch eine getrennte Nutzung der einzel-nen Raumgruppen möglich. Existierende Bereiche wer-den erweitert (z.B. Restaurant von 1.500 auf 2.400 m²), überarbeitet und saniert.

Die zum Wettbewerb geforderte Animation verdeutlicht die Funktionsabläufe des neuen Hauses in Straßburg.Schema: • Konzert• Kongress• Ausstellung• Messe• Warenanlieferung• PublikumszugangDie bestehende Struktur von gleichseitigen Dreiecken wurde weitergestrickt, geschickt ergänzt und damit ein klar ablesbares Volumen geschaffen. Zudem wurde die Organisation wesentlich vereinfacht und eine Hülle ge-schaffen, die das komplexe Raumprogramm zu einem kompakten Gebäude zusammenfasst. Die entstehende Fassadenabwicklung wird eine Länge von etwa einem Kilometer aufweisen. Diese umlaufende Säulenhalle fasst das bisher sehr heterogene Gebilde zu einem harmonischen Gefüge zusammen und schafft eine neue Identität, die sich positiv auf die angrenzende Agglomeration auswirken wird. Davon soll auch das zukünftig geplante, neue Messezentrum mit internationalem Geschäftsquartier profitieren, das an das Kongresszentrum angebunden werden soll.

Palais de la Musique et des Congres, Strasbourg, Frankreich. Wettbewerb

Draufsicht

Page 63: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

61

BerichtePalais de la Musique et des Congres, Strasbourg, Frankreich. Wettbewerb

Grundriss Amphitheater Erasme

Grundriss Amphitheater Schweitzer

Grundriss Salle de Repetition Tivoli

Schnitt Amphitheater Erasme

Schnitt Amphitheater Schweitzer

Page 64: 299/300 Aug/Sep 2011

62

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

unstudio – van Berkel & Bos

nl-1073 aX amsterdam

2. Preis

Team:

Ben van Berkel, Gerard Loozekoot

mit Wesley Lanckriet und Gary

Freedman, Tina Kortmann, Deepak

Jawahar, Hans Kooij, Benjamin

Moore, Perrine Planché, Miguel

Noë, Patrik Noome, Faiz Zohri,

Michal Kempinski, Andrew Brown

Beratende Fachplaner:

Ausführender Architekt: Antonelli

Herry Architectes, Strasbourg

Konstruktion: OTE Ingenierie,

Illkirch Cedex

Nachhaltigkeit: Otélio (group OTE),

Villeurbanne

Szenographie: Ducks Scéno,

Illkirch Cedex

Akustik: Euro sound project

Landschaftsarchitekt: Linder

Paysage, Strasbourg

Visualisierungen: moka-studio,

Hamburg

Filmemacher: Zinzolin, Strasbourg

Palais de la Musique et des Congres, Strasbourg, Frankreich. Wettbewerb

Entwurfsidee:Im Mittelpunkt des Entwurfs stehen Maximierung und optimale Wiederverwendung des Raumbestandes so-wie Verbesserung der Funktionalität des Gebäudes – bei gleichzeitiger Minimierung der Eingriffe und Beibehal-tung der Qualität der wichtigsten öffentlichen Bereiche. Einfachheit und Effizienz liegen der Entwurfsidee zu-grunde. Ein klarer zentraler Eingang und ein vertikales Foyer – als sozialer und öffentlicher Raum – bilden das neue Herz des Gebäudes. Sie verbinden alle unterschiedli-chen Funktionen und bilden einen fließenden Über-gang zur umgebenden Parklandschaft.Die Erweiterung wirkt einerseits für den Besucher offen und großzügig, andererseits ist sie in ihrer Organisation gleichzeitig dicht und kompakt. Diese Kompaktheit wird durch die Überlagerung der verschiedenen Funktionen erreicht. Die räumliche und funktionale Logik minimiert die Auswirkungen der Erweiterung auf die Parkland-schaft und senkt den Energieverbrauch des Gebäudes. Die Überlagerung der Funktionen erzeugt somit eine dynamische interne räumliche Organisation.

Page 65: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

63

Berichte

Baumschlager eberle

D-10999 Berlin

Mitarbeit BE Berlin:

Felix Mantel, Michael Liebetrau,

Meike Walz, Tchavdar Todorov

Partnerbüro Frankreich:

Bernhardt Curk architectes

Szenograph:

Agence XNS

Akustiker:

Lasa acoustique

Kostenplaner:

Mdetc

Haustechniker:

Deerns France

Statiker:

Terrell

Landschaftsplaner:

Taktyk Paysage

EntwurfsansatzDer Entwurf reduziert die bestehenden Gebäude auf ihre wesentliche Geometrie und stellt ihnen einen neuen, prismatischen Baukörper gegenüber. Als ver-bindendes Element dieser drei Volumina entsteht im Zwischenraum eine gläserne Ausstellungshalle, die auf-grund ihrer Lage und Geometrie für eine breite Palette von Nutzungen geeignet ist.Diese Anordnung führt zu einer klaren Zuweisung der Funktionen Kultur im sechseckigen Bestandsgebäude und Kongress in den beiden westlichen Baukörpern und schafft einen neuen, großzügigen Vorplatz. Dieser bildet auch die Eingangssituation für die für einen spä-teren Zeitpunkt geplante Messe westlich des Wettbe-werbsgrundstücks.Die homogene Hülle des Neubaus nimmt ein frei einge-stelltes Auditorium sowie darüberliegende Konferenz-räume und Büroflächen auf.

Palais de la Musique et des Congres, Strasbourg, Frankreich. Wettbewerb

Grundriss Amphitheater Erasme

Grundriss Amphitheater Schweitzer

Schnitt Amphitheater Tivoli

Page 66: 299/300 Aug/Sep 2011

64

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

„Architektur ohne Grenzen Austria“ (AoGA) mit Sitz in Wien wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, innerhalb der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit Architekturprojekte im Sinne der lokalen Kulturen, öko-logischer Technik und intelligenter Ökonomie zu ent-wickeln und gemeinsam mit NGOs und Partnerländern umzusetzen. In diesem Kontext entsteht Architektur als Antwort auf eine Notwendigkeit, wobei sich die Vereinigung „Archi-tektur ohne Grenzen Austria“ die Aufgabe stellt, durch Erforschung lokaler sozioökonomischer, soziokultureller und demografischer Zusammenhänge, Bewusstsein für nachhaltiges, ökologisches Bauen auf Basis von Kom-munikation, Wissensteilung und Reflexion zu schaffen. Die Verteidigung der Idee einer würdigen Unterkunft als fundamentales Menschenrecht, die Auseinander-setzung mit Ressourcen schonendem Bauen und die ethische Verantwortung, welche der Materialisierung von Lebensraum zukommt, nennt die Gründerin und Geschäftsführerin, DI Gunda Maurer, als Grundprinzipien des Vereins.

aRchitektuR ohne GRenZen austRia (aoGa) – ein enGaGieRtes VoRhaBen

Der Aufgabenbereich der AoGA umfasst die Unterstüt-zung von PlanerInnen und Bauhandwerk in LLDC (Least Developed Countries), LDC (Less Developed Countries) sowie in Krisenregionen, Forschung zur Baukultur im Zusammenhang mit ethnologischen und geografischen Gegebenheiten, Forschung zu alten Bautypologien und -materialien und möglichen neuen Interpretationen.AoGA befindet sich zur Zeit im Aufbau. Für Frühjahr 2012 ist eine Gründungsveranstaltung in Kombination mit einer Ausstellung von einschlägigen Architektur- und Forschungsprojekten geplant. Die Finanzierung von AOGA ergibt sich projektbezogen aus Drittmittelfi-nanzierung und Sponsoring-Aktivitäten.Der Vorstand besteht momentan aus 10 ArchitektInnen, die vielfältige Erfahrungen im Bereich Forschen, Planen und Bauen in Entwicklungsländern einbringen. Diese Kompetenz wird nun bei AoGA gebündelt für Entwick-lung von nachhaltigen Architekturprojekten eingesetzt.Namentlich wären hier zu nennen:

• Arch. DI Dr. Petra Gruber (transarch) ist Expertin in Bionik und Bauforschung, mit Fokus auf Konstruktion und Nachhaltigkeit. Derzeit ist sie ist an verschiedenen Forschungsprojekten z.B. in Indonesien und Saudi-Arabien beteiligt.

• Arch. DI Susanne Höhndorf (RATAPLAN), Bauen für Non-Profit Organisationen. Um- und Zubauten im Passivhausstandard, Bauprojekte und Bauforschung Afrika (Niamey), Studienreisen u.a. Burkina Faso und Niger.

• Arch. DI Franz Leuthner und DI Christine Potocnik (a-lp architektur), zahlreiche Bau-, Beratungs- und Bau-forschungsprojekte in Bhutan, sowie in Nigeria und Indien, energieeffizientes und ökologisches Bauen.

• Arch. DI Fritz Oettl (pos architekten ZT-KG), Experte für nachhaltige Architektur und Bauforschung, Bau-projekte der Entwicklungszusammenarbeit in Montenegro, Pakistan und Indonesien.

Lehrerunterkunft im Osten Buthans, 2008, a-lp architektur, ÖBG

Foto

: a-lp

arc

hite

ktur

Aussichtsturm in Montenegro, 2009, pos architekten, ADA

Que

lle: p

olle

t-ka

mm

erla

nder

Haus in traditioneller Bauweise in Niamey / Niger, 2000, Susanne Höhndorf und Gerhard Huber

Foto

: S. H

öhnd

orf,

G. H

uber

Page 67: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

65

Berichte

Name: Architektur ohne Grenzen Austria (AoGA)Sitz: Alliiertenstraße 1/27,1020 [email protected]: +43 (0) 664 9200772

Vorstand: Arch. DI Gunda Maurer (GF) Arch. DI Fritz Oettl (GF Stlv.) Arch. DI Pia Buxbaum Arch. DI Andreas Etzelsdorfer Arch. DI Dr. Petra Gruber Arch. DI Susanne Höhndorf Arch. DI Anna Kovacs Arch. DI Franz Leuthner DI Christine Potocnik Mag. Suzie Wong

Architektur ohne Grenzen Austria ist Teil des im April 2007 im belgischen Hasselt gegründeten internationa-len Netzwerks „Architecture sans Frontières“ (ASF-Int.) Dieser Zusammenschluss umfasst über 21 Partneror-ganisationen, vorwiegend aus Europa aber auch aus Nordamerika, Australien, Kongo und Nepal. Die präsentierten Projekte der Partnerländer beim Jah-restreffen des Netzwerks ASF Int. in Mailand dieses Jahr verdeutlichten eindrücklich Antworten auf die Frage, wie es der Architektur möglich sein kann, an einer Welt der Solidarität zu bauen. ASF-Italia präsentierte Kunstprojekte auf Basis von Recherchen über Lebensgewohnheiten der Migran-tInnenszene im urbanen Bereich, ASF-UK setzt auf die Vermittlung von praktischer Umsetzung typischer Bau-formen in Workshops vor Ort, ASF-Espania präsentierte inländische Projekte für Menschen in sozial prekärem Umfeld, ASF-Portugal thematisierte das Sterben von Fischerdörfern in einer Region Portugals und ASF-Denmark fokussierte die Arbeitsweisen von Nahrungs-mittelindustriekonzernen in Südamerika und die fatalen ökologischen Folgen für die Regionen.In diesem internationalen Kontext wird sich AoGA ver-stärkt dem Thema Forschung und Entwicklung widmen, in dem traditionelle, lokale Architektur und modernstes Know-how zu neuen Lösungen für eine zukunftsfähige Architektur zusammengeführt werden.Suzie Wong

Forschungsprojekt in Indonesien, ASSIP

Community Center Nikki-Mohri in Pakistan, 2009, pos architekten, ADA

Que

lle: A

.A. K

han

Schule im Osten Buthans, 2006, a-lp architektur, ÖBG

Foto

: a-lp

arc

hite

ktur

Foto

: ASS

IP

Page 68: 299/300 Aug/Sep 2011

66

wet

tbew

erbe

299

/300

Berichte

Mit der Veranstaltungsreihe Blind Date hat die Architekturplattform wonderland ein neues Format eingeführt, bei dem sich pro Ver-anstaltungsabend je ein Team aus Österreich mit einem Team aus ei-nem anderen europäischen Land trifft, um gemeinsam mit dem Publikum den Abend zu einem aktuellen Thema aus Architektur und Stadtplanung zu gestalten. Alle Teams treffen ihre Blind Dates zunächst in Wien und später ein zweites Mal in der Heimatstadt der zweiten Planungsgruppe, um die Themen, Fragestellungen und Anliegen mit neuem Publikum nochmals neu zu diskutieren.Über die erste Phase haben wir in der vorigen Ausgabe berichtet. Im August 2011 trafen sich die ersten beiden Paarungen nun zu ihrem ‚Rückspiel‘ in St. Denis / Paris (FR) und Cluj (RO). Die Blind Dates waren eingebettet in ein weiteres For-mat von wonderland, den Project Spaces ‚The Other City‘. Diese Veranstaltungsreihe, bestehend aus Vorträ-gen, Workshops und Diskussionsrunden, versteht sich als ein Laboratorium, in dem neue Visionen zur euro-päischen Stadt untersucht, experimentelle Strategien getestet, neue Methoden entwickelt und alternative Instrumente der Stadtplanung weiter gedacht werden.

REC / Frankreich – Gehsteig-Guerrilleros / Österreich Das zweite Treffen zwischen den Gehsteig-Guerrilleros aus Wien (in Frankreich vertreten durch René Ziegler, Katharina Zerlauth und Anna Lindner) und dem Team von REC – réseau d‘environnements créatifs (vertreten durch Sylvain Dupuis und Camille Dandelot), fand am

WonDeRlanD BlinD Date – ZWeite auFlaGe

16. August am Gelände von Le 6B in St. Denis, einem Vorort von Paris statt. Das Blind Date mit dem Thema ‚Social Coherence‘ bot nicht nur interessante Einblicke in die Projekte der beiden Planungsgruppen. Wie bereits in Wien erprobt haben die beiden Teams auch in St. Denis wieder auf ein gemeinsames Kartenspiel gesetzt, um auf-zuzeigen, wie Interaktion funktionieren kann, worauf es bei demokratischen Entscheidungsfindungen ankommt und wie sich neue Projekte durch Kommunikation mit anderen entwickeln können. Eine Auswahl von Projekten der jungen Planer wurde in Form von Bildern, Statements und Schlagwörtern auf Spielkarten gedruckt, alle Anwe-senden wurden zum Mitspielen eingeladen. Die Gruppe REC arbeitet seit einiger Zeit in dem Pariser Vorort Bagnolet. Hier hat die junge Gruppe alte Glas-häuser renoviert, Gärten angelegt und eine sehr ertrag-reiche Austernpilz-Zucht aufgebaut. All diese Arbeiten finden in Zusammenarbeit mit den Anrainern statt. Zum regelmäßig stattfindenden Sonntagsprogramm von REC haben sich die beiden Partner des Blind Dates bereits am Sonntag in Bagnolet getroffen, um gemein-sam ein bereits aus Wien erprobtes Format, den ‚de-mokratischen Spaziergang‘ zu gestalten. Eine Gruppe bestehend aus rund 15 Personen hat sich gemeinsam auf den Weg gemacht, um die Nachbarschaft von REC in Bagnolet zu erkunden. Ähnliche Erfolge erzielen die Gehsteig-Guerrilleros in Wien mit den von ihnen organisierten Gehsteig-Festi-vals. Der Gehsteig als öffentlicher Raum wird aktiv ge-staltet und zu einem Ort für Interaktion, Kommunikation und aktives Miteinander adaptiert. Mit dieser Aktion zei-gen die Planer auch, dass ein Nebeneinander verschie-dener Nutzungen im öffentlichen Raum leicht möglich ist und der Gehsteig weit mehr Potenzial bietet, als von den meisten Stadtbewohner genutzt. Die Mitglieder der Gruppe berichten von Anrainern und Passanten, die den Aktionen im Straßenraum zu Beginn noch skep-tisch gegenüber standen, aber schon nach kurzer Zeit aktiv daran teilnahmen und nun schon gespannt auf die nächsten Festivals am Gehsteig warten.

Weitere Informationen

REC || réseau d‘environnements

créatifs: www.rec-asso.fr

Gehsteig-Guerrilleros:

www.gehsteigguerrilleros.net

Le 6B: www.le6b.org/

Project Space in St. Denis / Paris:

www.wonderland.cx/

index.php?idcat=151

Blind Date am Gelände von Le 6B, St. Denis

Foto

: Ale

xis L

autie

r

Foto

: Ale

xis L

autie

r

Vor-Ort-Analyse der Pariser Banlieue in Montreuil „La Noue“

Page 69: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

67

Berichte

Weitere Informationen

AREA3: www.area3.ro

umbauwerkstatt:

www.potocnik.net/data/content.

php?year=2011&prj=1104%20

big%20picture%20umbauwerk-

statt%202010

Open Call for Blind DateUm auch weiterhin spannende Treffen zwischen Planerinnen und Planern aus ganz Europa erleben zu können, freut sich wonderland auf Einreichungen von Architekten, Städteplanern und Landschaftsarchitekten aus ganz Europa. Auch eigene Themen können gerne eingereicht werden. Anna Lugbauer

AREA3 / Rumänien – umbauwerkstatt / ÖsterreichDas zweite Date zwischen den drei Architekten von AREA3 aus Cluj (István Benedek, István Pásztor und Zsolt Szénási) und den beiden Vertretern der Linzer umbauwerkstatt (Lorenz Potocnik und Gunar Wilhelm) fand am 31. August im L΄Atelier Café in Cluj, Rumänien statt. In dem durch Studierende gestalteten Café fand eine spannende Diskussion in besonders gemütlicher Atmos-phäre statt. Wie bereits in Wien haben die beiden Teams ihre Arbeit an alten Industriegebäu-den vorgestellt. Während sich die Gruppe der umbauwerkstatt mit der Zukunft der ehemaligen Linzer Tabakfabrik von Peter Behrens beschäftigt, steht in Cluj ein ganzes Areal, das ehemals industriell genutzt wurde, vor einer ungewissen Zukunft. Be-sondere Schwierigkeit in Cluj sind die Eigentumsverhältnisse der leer stehenden Industriebauten, da einzelne Bauten mitunter 50 verschiedene Eigentümer haben. Das Publikum in Cluj war zunächst vor allem an den Berichten aus Linz in-teressiert, es wurde analysiert, vor welchen Problemen beide Architekten-Teams stehen, in wie fern sich die Situation in Österreich von den Gegebenheiten in Ru-mänien unterscheidet und wie die Gruppe in Linz mit dem Eigentümer (im Fall Tabakfabrik die Stadt Linz) um-geht und wie man wiederum in Cluj versucht, mit den unterschiedlichen Eigentümern umzugehen. Die Teams des Blind Dates haben in den folgenden Tagen auch am Project Space teilgenommen, um sich gemeinsam der Zukunft der Industriezone Cluj, zu widmen. Im Rahmen der Workshop-Tage besichtigte man das ehemalige Industrieareal von Cluj und alle Teilnehmer waren sich

einig über die versteckte Schönheit der Bauten und das Potenzial, das die Stadt mit diesem Areal hat. Der Industriestreifen liegt entlang des Flusses Somesul Mic (Kleiner Somesch), die mögliche Entwicklung eines neuen Stadtteils entlang des Flussufers, mit hochwer-tigen öffentlichen Räumen und abwechslungsreichen Freiräumen ist wünschenswert und denkbar.

Genau wie am Beispiel der Tabakfabrik in Linz und der Arbeit der umbauwerkstatt ist auch in Cluj der Prozess bis hin zu einer neuen Entwicklung wichtiger als end-gültige Bilder einer neuen Nutzung. Beginnend am Abend des Blind Dates, in weiteren 3 Workshop-Tagen fortgesetzt, wurde viel über kleine Initiativen gespro-chen, die als Initialzünder fungieren können und inno-vative Prozesse der Stadtentwicklung anregen können. Am Ende des Project Space wurden von der gesamten Gruppe zum einen eine Analyse der Probleme, Schwä-chen, Potenziale und Stärken in Form von Postkarten präsentiert. Diese Karten können genutzt werden, um Freunde, Bekannte, Politik und Wirtschaft auf die Besonderheiten des Industrieareals hinzuweisen. Zum anderen wurde eine kleine Initiative angedacht, Spring Laborator, die ein möglicher Start für weitere Ideen und Entwicklungen sein kann und die in den kommenden Wochen weitergedacht werden wird.

Weitere Informationen und Bewerbungen

für ein wonderland Blind Date:

www.wonderland.cx/index.php?idcat=6

Foto

: Ako

s Kun

a

v.l.: István Pásztor, Lorenz Potocnik, Zsolt Szénási, Gunar Wilhelm

Blind Date im L’Atelier Cafe, Cluj

Foto

: Ako

s Kun

a

Page 70: 299/300 Aug/Sep 2011

68

wet

tbew

erbe

299

/300

Ausschreibung

The Sony World Photography Awards, announced by the World Photography Organisation (WPO), is the world’s most comprehensive photography competition. It includes a Professional competition, which invites en-tries from the world’s leading photographers and ‘seri-ous enthusiasts’, and an Open competition for everyone with an interest in photography. Each competition has been refreshed with new categories for 2012. A new Youth competition has been launched for younger pho-tographers under 20 years of age and the Student Focus competition will continue to support and connect the next generation of photography pros. The Moving Im-age Awards have been expanded.All competitions is free to enter and all images submit-ted must have been shot in 2011. Photographers may enter either the Professional or Open competition, it is not possible to enter both

CALENDAREntries for the 2012 Sony World Photography Awards close on 04 January 2012 at 23.59GMT. The vast majority of winners will be presented with their trophies at a ceremony in London in late April 2012.

PRIZESThe winner of the L’Iris D’Or Sony World Photography Awards Photographer of the Year Award will also be revealed and presented with $25,000 (USD) plus Sony digital SLR camera equipment. The overall Open com-petition winner will receive $5,000 plus Sony digital SLR camera equipment.

EXHIBITIONA display of entries and winning work – the Sony World Photography Awards Winners’ Showcase – will be exhib-ited at London’s Somerset House in April and May 2012 as part of the World Photography Festival 2012.

PROFESSIONAL COMPETITION CATEGORIESFor professionals and serious ‘amateurs/enthusiasts’.• CommercialCampaignTravel LifestyleFashion• Fine Art ArchitecturePortraitureLandscapeStill LifeConceptual• Photojournalism & DocumentaryCurrent AffairsNature & Wildlife (new category)Contemporary Issues

sony WoRlD PhotoGRaPhy aWaRDs 2012. announcement

PeopleArts & Culture Sport

OPEN COMPETITION CATEGORIESOpen to everyone and judged on a single image. • Nature & Wildlife • People• Travel• Low-light (new category)• Architecture• Panoramic• Arts & Culture• Smile• Split second (new category)• Enhanced (new category)

YOUTH COMPETITION• Environment• Portrait • Culture

MOVING IMAGE AWARDS• Nature & Wildlife (new category)• People (new category)• Extraordinary / Ordinary (new category)• Commercial (new category)• Fine Art (new category)• Documentary (new category)

WPOCreated by the World Photography Organisation, the World Photography Awards, sponsored by Sony, launched in 2007.  The World Photography Organisation supports professional, amateur and student photog-raphy, lending a global platform for the photographic industry to communicate, converge and showcase current trends in Photojournalism, Fine Art and Com-mercial photography. Delivering various initiatives and programmes across this global community under the “World Photography” brand, these programmes involve the photographer in commercial, cultural and educa-tional activities within the many industry sectors, whilst also creating cultural activities for the public to partici-pate in.  Also currently included within the World Pho-tography portfolio are the World Photography Student Focus Competition; the World Photography Festival, the World Photography Focus Programme and the World Photography Collection.

DETAILSFull details about the World Photography Organisation and Sony World Photography Awards can be found at: www.worldphoto.org

Page 71: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

69

Ausschreibung

Im Jahr 2012 wird die Zumtobel Gruppe, ein internatio-naler Lichtkonzern, erneut den Zumtobel Group Award für mehr Nachhaltigkeit und Menschlichkeit in der ge-bauten Umwelt vergeben. Der Architekturpreis honoriert herausragende und zukunftsweisende Lösungsansätze aus Architektur und Ingenieurwesen, die einen wesent-lichen Beitrag zu einer lebenswerten und nachhaltigen Zukunft leisten. Aufgrund der sehr positiven Resonanz auf die Preisvergaben in den Jahren 2007 und 2010 hat sich das Unternehmen entschieden, den Auswahlpro-zess für den Zumtobel Group Award 2012 erstmalig im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung durchzu-führen. Interessierte Architektur- und Ingenieurbüros, Universitäten sowie sonstige öffentliche wie private Initi-ativen können bis 1. Dezember 2011 ihre Projekte unter www.zumtobel-groupaward.com einreichen.

ZielsetzungHarald Sommerer, CEO der Zumtobel Gruppe und selbst Mitglied der Jury erläutert die Zielsetzung des Awards: „Wie gehen wir mit unseren Ressourcen und der Um-welt um? Wie schaffen wir menschenwürdige Lebens-bedingungen? Das sind die großen Fragen unserer Zeit. Hier kommt Architekten, Stadtplanern und Ingenieuren eine zentrale Rolle zu. Durch die Kombination techno-logischer Innovation, neuester Forschungserkenntnisse und herausragender Gestaltungskonzepte können sie zukunftsweisende Lösungsansätze entwickeln. Mit unserem Award möchten wir mehr Aufmerksamkeit für Nachhaltigkeit in der gebauten Umwelt schaffen. Wir freuen uns sehr, dass die ersten beiden Preisverleihun-gen ein so positives Echo ausgelöst haben und hoffen, dass wir durch das öffentliche Ausschreibungsverfahren noch mehr Resonanz erzielen können.“

Kategorie: Gebaute UmweltIn der Kategorie „Gebaute Umwelt“, die mit einem Preisgeld von 80.000 EUR dotiert ist, können Architek-tur- und Stadtplanungsprojekte eingereicht werden, die innerhalb der letzten beiden Jahre fertig gestellt wurden (Stichtag 01.12.2009). Es können sowohl Neu-bauprojekte eingereicht werden als auch Projekte, die unter Nutzung bestehender Strukturen entwickelt wurden. Das Gewinnerprojekt soll höchsten ästheti-schen Ansprüchen entsprechen und zudem innovative Lösungen für verbesserte Ressourcennutzung, Umwelt-schutz sowie die Verbesserung der Lebensbedingungen aufzeigen. Einen besonderen Fokus wird die Jury auf die Anwendung neuester Technologien legen.

ZumtoBel GRouP aWaRD 2012. ausschReiBunG

Kategorie: Forschung und InitiativeDie Kategorie „Forschung und Initiative“ richtet sich an innovative aktuelle Forschungsprojekte und soziale Ini-tiativen, die zum Zeitpunkt der Einreichung noch nicht abgeschlossen sein müssen. Zielsetzung des Awards ist es hier, insbesondere die junge Generation von Wissen-schaftlern, Architekten und Planern zu ermutigen, sich mit der Erprobung neuer Lösungsansätze für Nachhal-tigkeit und Menschlichkeit in der gebauten Umwelt zu beschäftigen. In dieser Kategorie können sich sowohl Einzelpersonen als auch private oder öffentliche Initiati-ven, Universitätsgruppen oder NGOs für den Zumtobel Group Award bewerben. Das Preisgeld in Höhe von 60.000 EUR soll dazu beitragen, die weitere Umsetzung des Gewinnerprojekts zu ermöglichen.

AblaufDer Zumtobel Group Award 2012 wird wie in den Vor-jahren von Kristin Feireiss und Hans-Jürgen Commerell vom Aedes Architekturforum in Berlin kuratiert. Im Rah-men einer Vorjury wird Aedes aus den Einreichungen je 20 Projekte pro Kategorie für die Jurytagung vorberei-ten. Die Jury, besetzt mit international herausragenden Experten verschiedener Disziplinen, wird im Mai 2012 pro Kategorie fünf Projekte nominieren und aus diesen einen Preisträger wählen. Die feierliche Preisverleihung wird voraussichtlich im November 2012 stattfinden.

JuryKunlé Adeyemi, Architekt & Stadtplaner, NLÉ Shaping the Architecture of Developing Cities, Amsterdam (NL); (2002-2010: OMA)Ute Meta Bauer, Direktorin Visual Arts Programm, Massachusetts Institut of Technology, Boston (USA)Stefan Behnisch, Architekt / Behnisch Architekten, Stuttgart, München (D), Boston, Los Angeles (USA)Yung Ho Chang, Architekt / Atelier FCJZ, Peking (CH)Brian Cody, Vorstand Institut für Gebäude und Energie, Technische Universität Graz (AT)Sejima Kazuyo, Architektin / SANAA, Tokio (JP)Winy Maas, Architekt / MVRDV, Rotterdam (NL)Harald Sommerer, CEO Zumtobel Group, Dornbirn (AT)Ken Yeang, Architekt / Llewelyn Davies Yeang and T.R. Hamzah, London (UK), Kuala Lumpur (MY), Shenzhen und Peking (CH)

AusschreibungDer vollständige Ausschreibungstext befindet sich zum Download unter:www.zumtobel-group-award.com/download/ Tender_Award2012.pdf

Page 72: 299/300 Aug/Sep 2011

70

wet

tbew

erbe

299

/300

Ausschreibung

AUSLOBERKuratorium Deutsche Bestattungskultur e.V., Düsseldorf, in Kooperation mit dem BDIA in NRW und der deutschen bauzeitung

KOORDINATIONDr. Kerstin Gernig, Düsseldorf

WETTBEWERBSARTOffener Wettbewerb

TEILNEHMERStudierende der Fachrichtungen Architektur und Innen-architektur sowie Studienabsolventen (bis zu vier Jahren nach Studienabschluss, die am 31.03.2012 noch nicht Mitglied einer Architektenkammer sind).

WETTBEWERBSAUFGABEDie Kunden, die ein Bestattungsinstitut betreten, befin-den sich oft in einer emotionalen Ausnahmesituation. Der Bestatter berät die Trauernden, organisiert die Abschiedsfeier und begleitet die Menschen, die einen Verwandten oder einen Freund verloren haben. Die menschliche Begleitung ist für Trauernde ebenso wich-tig wie die Gestaltung der Räume, die sie empfangen. Deshalb geht es bei dem Wettbewerb um die Frage, wie die Räume eines Bestattungsinstituts gestaltet sein sollten, um für Trauernde atmosphärisch wohltuend zu sein. Welche Formen, welche Materialien, welche Licht-verhältnisse eignen sich dazu, der Situation der Trauer gerecht zu werden?Die Wettbewerbsaufgabe besteht darin, ein Bestat-tungsinstitut gestalterisch zu entwerfen, das die funktio-nalen Anforderungen mit den besonderen Bedürfnissen der Trauernden in gelungener Weise verbindet.

BEURTEILUNGSKRITERIENBewertet werden gestalterische, ökologische und wirt-schaftliche Aspekte ebenso wie trauerpsychologische in Form der Wirkung von Materialien, Formen und Licht-verhältnissen beispielsweise. Dabei geht es wesentlich um die Verbindung von Zweckerfüllung, Bedarfsge-rechtigkeit, Gestaltung, Kreativität und Wirkung. Vor-bildliches Planen und Bauen orientiert sich an dem mit der Architektur verbundenen Image ebenso wie an der Wirkung, die die Innenarchitektur auf Mitarbeiter des

tRaueR BRaucht Raum! ausschReiBunG

Unternehmens und Kunden hat. Es werden Konzepte prämiert, die den in der Auslobung beschriebenen Ziel-setzungen in besonderer Weise entsprechen.

ABGABEDie vollständigen Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 31.3.2012 unter dem Stichwort „Trauer braucht Raum!“ eingereicht werden beim:Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e.V., Volmerswerther Str. 79, 40221 Düsseldorf, Deutschland.

JURYDipl. Ing. Nils Buschmann, Architekt, Berlin, RobertneunJörg Freudensprung, Geschäftsführer Pietät Freuden-sprung GmbH, Bamberg, Vorsitzender des Markenzei-chenausschussesDr. Kerstin Gernig, Geschäftsführerin Kuratorium Deutsche Bestattungskultur, DüsseldorfHenry J. Keizer, Geschäftsführer Facultatieve Deutschland GmbH, WürzburgUlrike Kunkel, Chefredakteurin deutsche bauzeitungRalf Michal, Vorstandsmitglied Kuratorium Deutsche Bestattungskultur, Geschäftsführer Michal oHG Bestattungsunternehmen, SchweinfurtDipl.-Ing. Martin F. Müller, Müller & Assoziierte, Innenarchitekt, BDIA in NRWDipl.-Ing., Dipl.-Wirt. Ing. Birgit Schwarzkopf, Innenarchitektin, BDIA in NRW

PREISE:Die feierliche Preisverleihung findet im Rahmen der Ta-gung „Trauer braucht Raum! – Architektur in der Bestat-tungsbranche“ statt. Es werden drei Preise vergeben.1. Preis: 700 Euro 2. Preis: 500 Euro 3. Preis: 300 EuroDie Gewinner nehmen an der Tagung „Trauer braucht Raum!“ vom 20. - 21.9.2012 in Berlin kostenlos teil, d. h. Teilnahmegebühr, Reisekosten sowie zwei Hotelüber-nachtungen werden übernommen.

TERMINEAbgabeschluss: 31. 3.2012 (Posteingang oder persönl. Abgabe bis 12.00 Uhr) Jurysitzung: 11.5.2012 Preisverleihung: 20.9.2012

Informationen / Download

www.bestattungskultur.de/

architektur

deutsche bauzeitung

ure 140. Jahrg

Page 73: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

71

Ausschreibung

INTRODUCTIONThe International VELUX Award for Students of Architec-ture challenges students of architecture from all over the world to explore the theme of sunlight and daylight in its widest sense to create a deeper understanding of this specific and ever relevant source of light and en-ergy. It is presented every second year to promote and celebrate excellence in completed study works in any scale from small-scale components to large urban con-texts or abstract concepts and experimentation. The Award is global and open to any registered stu-dent of architecture backed by a teacher from a school of architecture. The jury, comprising internationally renowned architects and other building professionals will award a number of prize winners and honourable mentions. The winners will be invited to the Award event and all projects submitted for the Award will be displayed on the Award website.

THEME“Light of Tomorrow” is the overall theme of the Inter-national VELUX Award. The Award seeks to challenge the future of daylight in the built environment with an open-minded and experimental approach. Therefore, the Award seeks to widen the boundaries of daylight in architecture including aesthetics, functionality, sustain-ability, and the interaction between buildings and the environment. No specific award categories are defined beforehand, but entries may focus on:• The contribution of daylight to high visual quality and

interior comfort that support people’s lives and living conditions.

• The rethinking of daylight in urban living contexts, revitalizing urban tissue.

• The importance of sunlight and daylight for sustain-able architecture that takes into account the rhythms and balances of nature.

• More abstract concepts like daylight vs. artificial light, day vs. night, in vs. out, etc.

CRITERIAThe Award wants to celebrate and promote excellence in completed study works. It encourages projects that

liGht oF tomoRRoW – VeluX aWaRD 2012. announcement

celebrate the privilege of being a student – with curios-ity and courage to think out of the box and considering the social, psychological and environmental dimensions of light.The jury, which will be announced at the UIA World Congress in Tokyo on September 26th, will evaluate the projects in accordance with the following criteria: • How the project addresses the future. • The level of experimentation and innovation. • How technology is being approached. • The level of poetry, human conditions and an archi-

tecture that we want to believe in. • The use of daylight as a premise for architecture. • The overall presentation; graphically, how the project

presents itself.

PARTICIPATIONOn 1 October 2011 the International VELUX Award will open for registration for the 2012 edition. It is open to any registered student or team of students of archi-tecture world-wide. Projects made by interdisciplinary teams (including engineering, design, landscaping, etc.) are encouraged and welcomed. All students or student teams must be backed and granted submission by a teacher from a school of architecture.There is no limit to the number of entries from each school, but participating schools should ensure the quality of submitted study projects, e.g. by making a prejudgement.

TIMETABLE1 October 2011: Registration opens (registration is man-datory and teacher must authorize participation) January 2012: Jury is appointed (international jury with representatives from UIA and EAAE) March 2012: Registration closes May 2012: Submission deadline June 2012: Jury meeting October 2012: Announcement of winners at Award event

PRIZESThe total prize money is 30,000 Euro. The number of prize winners and honourable mentions will be decided by the jury. Up to ten projects will be shortlisted for honourable mention and an Award trophy. The jury may award special prizes for categories or themes.By entering the International VELUX Award, the partici-pants accept that the UIA, EAAE as well as the organizer – VELUX – publish and disseminate the submitted pro-jects and photos of the participants. The authors of all submissions shall retain the copyright of their entries.

Further Information

http://iva.velux.com/

Page 74: 299/300 Aug/Sep 2011

72

wet

tbew

erbe

299

/300

Ausschreibung

AusgangssituationIm Rahmen des Schéma directeur de l’Ouest lausannois (SDOL, Entwicklungsplan Lausanne West) wird ein inter-nationaler Wettbewerb für die städtebauliche Entwick-lung und Gestaltung der öffentlichen Räume für „Malley Centre“ durchgeführt. Malley ist eine der größten urba-nen Brachen der Schweiz und liegt am Schnittpunkt der Gemeinden Prilly, Renens und Lausanne. Als wichtiger Entwicklungspol der Agglomeration Lausanne-Morges soll Malley zu einem neuen, den Grundsätzen der nach-haltigen Raumentwicklung entsprechenden Stadtteil werden. In jeder Etappe des Projekts werden möglichst qualitätsvolle zukünftige Räume und Bauten in Malley angestrebt. Ebenso wie die industriellen Wahrzeichen des Gebiets hat dies dazu beigetragen, dass die Ge-meinden des SDOL mit dem Wakkerpreis 2011 ausge-zeichnet wurden.

Malley CentreDer ausgeschriebene Wettbewerb betrifft „Malley Cen-tre“, das Herzstück des aus fünf Quartieren bestehenden künftigen Stadtteils. Auf einer Fläche von 83 Hektar sollen 10.000 Arbeitsplätze und 8.400 Einwohner Platz finden. „Malley Centre“ befindet sich am Fuße der S-Bahn-Haltestelle Prilly-Malley, die 2012 eröffnet werden soll. Neben großen emblematischen Bauten sollen in diesem Quartier öffentliche Einrichtungen, Büros, Einkaufspassagen, Hotels und Wohnungen errichtet werden.

AufgabenstellungDie Aufgabe für die ArchitektInnen und RaumplanerIn-nen setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einem Ideen-wettbewerb zur urbanen Morphologie von „Malley Centre“ und einem Projektwettbewerb zur Gestaltung der wichtigsten öffentlichen Räume des Quartiers. Dazu gehören der „Place de Malley“, der Bahnhofplatz und der Eingang des Quartiers, der „Place du Théâtre“ nördlich des Kléber-Méleau-Theaters, die „Avenue de Malley“ –

malley centRe, lausanne, schWeiZ. ausschReiBunG

wichtigste Ost-West-Verkehrsverbindung des Sektors, eine „Balade fleurie“ und der „Parc du Gazomètre“ im Süden des Quartiers. Außerdem soll ein mögliches Konzept für den Bau der Schulgebäude ausgearbeitet werden.Der Wettbewerb zielt darauf ab, die besten Lösungen für die städtebauliche Entwicklung eines Stadtteils mit riesigem Potenzial zu finden. Er ist das Resultat einer umfassenden Vorbereitung mit mehreren umfangrei-chen Studien des SDOL, allen voran die allgemeine Studie des „Chantier 2“ (2005), die Teststudien (2006), verschiedene technische Studien und eine entspre-chende Abstimmung der einzelnen Schritte. Vor kurzem konnte auf dieser Grundlage der interkommunale Ent-wicklungsplan von Malley (Schéma directeur intercom-munal de Malley, SDIM) verabschiedet werden.

TermineDie Beiträge für den Wettbewerb, der durch das Büro des SDOL in Zusammenarbeit mit den Städten Renens, Prilly und Lausanne, SBB Immobilien und dem Kanton Waadt organisiert wird, sind bis zum 9. Dezember 2011 einzureichen. Der oder die GewinnerIn wird im Jänner 2012 bekannt gegeben werden. Eine Ausstellung der verschiedenen Projekte ist für Feb-ruar 2012 vorgesehen. Der oder die GewinnerIn wird mit der Ausarbeitung ei-nes oder mehrerer Nutzungspläne des Sektors und der Realisierung zweier öffentlicher Plätze und einer Avenue beauftragt werden.

KontaktAriane Widmer, cheffe de projet du SDOL, +41 79 221 80 23 Tynetta Maystre, municipale à Renens, présidente du jury du concours, +41 76 407 33 81Joël Christin, communication du SDOL, +41 79 749 35 63

Weitere Informationen

www.ouest-lausannois.ch

www.simap.ch © jo

ël c

hrist

in

Page 75: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

73

Ausschreibung

PROGRAM PHILOSOPHYEurope 40 Under 40® is an annual awards program that celebrates the next new talented generation of European architects. It is announced by the Euro-pean Centre for Architec-ture, Art, Design and Urban Studies and the Chicago Athenaeum: Museum of Architecture and Design. The program is directed to support new and emerging design talent that will influence the near future of Euro-pean architectural design, thinking, and theory with the direct consequence of impacting future environments and future European and international cities. The key is to bring wider recognition to 40 of the most promising emerging architects working in the European Union and other countries inside Europe, fostering and en-couraging new talent and new creative thinking at the forefront of tomorrow‘s profession.

ELIGIBILITYEvery year, architects under the age of 40 (as of Decem-ber 1, 2011) are invited to submit projects (built or un-built) to be judged by a panel of distinguished architec-tural practitioners, developers, architectural journalists, educators, and critics. Participating architects under 40 can be either working as individual practitioners or col-laborating inside an established firm as the principal lead designer of the projects submitted.In addition to the 27 European Union member coun-tries, architects from the following European nations are invited to participate: Norway, Switzerland, Russia, Turkey, Liechtenstein, Albania, Monaco, Andorra, Serbia, Montenegro, Georgia, Bosnia-Herzegovina, Macedonia, Moldavia, Belarus, Azerbaijan, Canary Islands, Faeroe Islands, San Marino, and Iceland. Projects include corporate architecture, skyscrapers, in-stitutional projects, religious buildings, civic and political structures, planning projects, urban renewal, restora-tion/renovation, residential architecture for single family and multi-family dwellings, stores, residential or com-mercial interiors, sports and transportation centers, and public environments.Architects, Landscape Architects and Urban Planners can apply.

SUBMISSIONThe European Centre for Architecture Design Art and Urban Studies invites young architects to submit for Eu-rope 40 Under 40 either on line at www.europeanarch.com or by posting the submission. Each applicant can submit between 1-3 projects for consideration.

euRoPe 40 unDeR 40®. aRchitectuRe aWaRDs 2012

DEADLINEThe deadline for submission is December 1, 2011.

JURY CRITERIAProjects are judged on the merit of design innovation with the emphasis of push-ing the envelope beyond conventional methods and exploring new theories, ideas, and approaches to

contemporary design. Additional criteria for evaluation includes the use of the latest building technologies, the investigation of new materials, the incorporation of energy conservation and environmental consciousness in design, a practical sensitivity to the environment and to urban and rural surroundings and conditions, and a forward-thinking respect for “green design” as mandated by the European Union. The jury will select individual architects on the basis of submitted work and the potential of their impact on the future of the profession.

PROGRAM RESULTSThe results of Europe 40 Under 40 are announced in Summer 2012 and take the form of an exhibition open-ing in Europe and scheduled for travel. The exhibition is also presented in the United States by The Chicago Athenaeum. A catalogue accompanies the exhibition and documents the work of the 40 selected architects.

MORE INFORMATIONSir John Rogersons Quay28 Butlers CourtDublin 2IrelandT/F: +353/(0)1-670 [email protected]

Page 76: 299/300 Aug/Sep 2011

74

wet

tbew

erbe

299

/300

Bücher

heimat FinDen

„Heimat finden“ ist die häufigste Antwort auf die Frage, warum gemeinschaftliches Wohnen angestrebt wird. Nach Schätzungen scheitern 95 % aller Initiativen von Personen und Gruppen in der konkreten Umsetzung. Dieser Dropoutquote soll mit dem vorliegenden Hand-buch entgegengewirkt werden, das Antworten auf wichtige Fragenkomplexe gibt.

ValeRio olGiati

Dieses Buch ist anders … Es besteht aus Tafeln, die sich öffnen lassen, eine nach der anderen. Jede Tafel ist über die durchlaufenden Texte mit dem Gesamten des Buches, über die Bilder einer ikonografischen Autobio-grafie mit dem Impetus des Architekten und mittels Plänen, Fotos und Renderings mit dem Werk selbst ver-bunden. Es ist als Buch in erster Linie ein Werk für sich, ein Bild, das im Betrachter neue Bilder hervorruft. Valerio Olgiati zählt seit Ende der 1990er Jahre zu den eigen-ständigsten und herausragendsten Exponenten der Schweizer Architektur. Alle seine wichtigen Bauten und Projekte seit 1996 sind in der Publikation versammelt.

thyssen kRuPP hauPtQuaRtieR

Die deutsch-französische Arbeitsgemeinschaft JSWD Architekten und Chaix & Morel et Associés hat für die spektakuläre Zentrale des Stahlkonzerns ThyssenKrupp in Essen ein neues, am Menschen orientiertes Verständ-nis von Corporate Architecture artikuliert. In einer locke-ren, städtebaulich aber eindeutigen Ordnungsstruktur gruppieren die Architekten aus Köln und Paris zwölf Gebäude auf einem grünen, 17 Hektar großen Campus um eine gemeinsame Mitte. Diese Struktur gleichbe-rechtigter Bauten, organisiert wie ein kleiner Stadtteil, kann flexibel auf Veränderungsprozesse innerhalb des Konzerns reagieren und bildet den idealen architektoni-schen Rahmen für Dialog und Wissensaustausch.

Heimat finden.

Gemeinschaftliches Wohnen

zwischen Sehnsucht und Gelingen

Helmuth Schattovits,

Angela Adrigan (Hg.)

NWV Wien

145 Seiten

Abbildungen

Broschur

€ 28,28

Valerio Olgiati

Laurent Stalder (Hg.)

Quart Verlag Luzern

188 Seiten

138 Abbildungen, 100 Pläne

Flatbook

Deutsch oder Englisch

€ 89,–

Thyssen Krupp Hauptquartier.

JSWD Architekten Chaix & Morel et Associés

Jovis Verlag Berlin

144 Seiten

93 Abbildungen, 36 Pläne

Hardcover

Deutsch/Französisch/Englisch

€ 48,–

Page 77: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

75

Bücher

1 + 1 = 1

In einer Zeit sich rasch wandelnder Nutzerwünsche bie-tet dieses Buch einen Beispielkatalog an Möglichkeiten, wie aus dem Zusammenschluss von zwei (oder mehr) unabhängigen Wohneinheiten eine größere als neues funktionierendes Ganzes gebildet werden kann und sich umgekehrt bei Bedarf zu große Wohnungen in un-abhängige kleinere aufteilen lassen. Es geht dabei um das Koppen bzw. Entkoppeln nach dem Prinzip 1 + 1 = 1 bzw. 1 – 1 = 2. Die ausgewählten Beispiele zeigen eine wohlüberlegte Mischung älterer und neuer Haus- und Wohnungstypen. Im Mittelpunkt stehen der Grundriss und seine Kopplungsmöglichkeiten im Wohnungsbau.

1 + 1 = 1

Teile und Ganzes. Beispiele und

Prinzipien für anpassbaren

Wohnungsbau

Hans Schmalscheidt

Ernst Wasmuth Verlag

Tübingen Berlin

180 Seiten

ca. 600 Abbildungen und Pläne

Klappenbroschur

€ 19,80

Deutsche aRchitektuR in aRGentinien

Die Publikation, anlässlich der DAZ-Ausstellung „Von Deutschland nach Argentinien“ erschienen, untersucht den Einfluss deutscher Architekten auf die Architektur in Argentinien von der Kolonialzeit im 16. bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Kapitel sind nach Epo-chen unterteilt und werden durch ein biografisches Le-xikon der Architekten, Ingenieure und Bauunternehmen deutschen Ursprungs ergänzt. Die Thematik wird am Beispiel des 1935 aus Berlin emigrierten Willi (Guillermo) Ludewig vertieft.

Alemanes en la arquitectura argentina /

Deutsche Architektur in Argentinien

Ediciones Emedé S.A. Buenos Aires

214 Seiten

ca. 250 z.T. farbige Abbildungen

Softcover

Spanisch / Deutsch / Englisch

€ 16,–

Die Publikation ist nicht im Buchhandel

erhältlich und nur über das DAM Frankfurt

und das DAZ zu beziehen.

BRaun/hoGenBeRG cities oF the WoRlD

Die vorliegende Publikation gewährt einen Einblick in das urbane Leben um 1600. Der Reprint der Kupfersti-che von Braun und Hogenberg zeigt Stadtpläne, Stadt-ansichten und Landkarten von Europa, Afrika, Asien und Zentralamerika, ergänzt mit ungewöhnlichen Details. Auszüge aus dem Originaltext des 1572-1617 erstmals in Köln erschienenen Originalwerks Civitates orbis ter-rarum sowie umfassende Kommentare komplettieren dieses besondere Buch.

Braun/Hogenberg

Cities of the World

Stephan Füssel

TASCHEN Köln

504 Seiten

zahlreiche farbige Abbildungen

Hardcover

€ 49,99

Page 78: 299/300 Aug/Sep 2011

76

wet

tbew

erbe

299

/300

Bücher

aRchitektuR DeR DoGon

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts drangen erste Be-richte über Kultur und Baukunst der westafrikanischen Dogon nach Europa. Ihr Siedlungsgebiet erstreckt sich zu beiden Seiten des etwa 250 Kilometer langen Bandiagara-Felsmassivs im zentralen Hochland von Mali. An schwer zugänglichen, steilen Felsklippen oder auf dem Hochplateau errichteten die Dogon in Lehm-bauweise Wohngebäude, Kornspeicher, Kultstätten und Versammlungshäuser von beeindruckend skulpturaler Qualität. Bereits seit 1989 Teil der World Heritage List der UNESCO, ist die vor Jahrhunderten entwickelte traditio-nelle Architektur der Region gleichzeitig ausgesprochen funktional und ökonomisch, klimagerecht, ökologisch und ästhetisch. Das vorliegende Standardwerk zu Lehmarchitektur und Kunst der Dogon stützt sich auf langjährige Forschungsarbeiten und wurde für diese Neuauflage komplett überarbeitet. Luftaufnahmen, Zeichnungen, zahlreiche Grundrisse und Essays zur Skulptur- und Maskenkunst erweitern das Spektrum des Buches.Ab Oktober 2011 ist eine Ausstellung zu diesem Thema in der Bundeskunsthalle, Bonn zu sehen.

Architektur der Dogon. Traditioneller

Lehmbau und Kunst in Mali

Wolfgang Lauber (Hg.)

Hatje Cantz Verlag Ostfildern

160 Seiten

215 Abbildungen, 62 Pläne und Skizzen

Gebunden

€ 49,80

eRholunGsRäume

Utopische Gesellschaftsmodelle stehen seit den späten 1970er / frühen 1980er Jahren nicht mehr hoch im Kurs. Mit ihnen sind allerdings auch gesellschaftliche Pilotprojekte verschwunden, die einen breiten Zugang zu Kultur und Freizeit bieten wollten. Groß angelegte Grünanlagen und Schwimmbäder waren der Ausdruck eines Wunsches nach Teilhabe am öffentlichen Leben und nach Wohlstand für alle. Heute sind nur mehr wenige dieser Plätze und Anlagen intakt. Die Autorin interessierte sich nicht nur für Beispiele in post-kommu-nistischen Ländern, sondern auch in solchen, die über Jahrzehnte stark sozialistisch geprägt waren, wie Öster-reich oder Schweden. Ihre fotografische Spurensuche zeigt den einstigen utopischen Anspruch, die Verände-rungen in den Wertvorstellungen und die triste Realität der Gegenwart.

Erholungsräume

Isabella Hollauf

Galerie für Zeitgenössische Kunst

Leipzig (Hg.)

Jovis Verlag Berlin

352 Seiten

114 farbige und

93 s/w Abbildungen

Schweizer Broschur

Englisch mit deutschen,

italienischen, polnischen und

rumänischen Projektbeiträgen

€ 32,–

uRBan inteRioR

Das Buch beschäftigt sich mit dem Grenzbereich zwi-schen dem herkömmlich als Privatbereich wahrgenom-menen Interieur und dem städtischen Interieur, dem so genannten öffentlichen Bereich. Die vorgestellten Pro-jekte zielen darauf ab, den traditionellen Dualismus zwi-schen diesen Domänen zu überwinden, indem sie sich mit den räumlichen und zeitlichen Dimensionen der bewohnten städtischen Umgebung auseinandersetzen. Sie befinden sich in verschiedenen Städten weltweit und sind eingebettet in deren Besonderheiten.

Urban Interior

Rochus Urban Hinkel (Hg.)

Spurbuchverlag Baunach

174 Seiten

zahlreiche Farbabbildungen

Hardcover

€ 22,–

Page 79: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

77

Wettbewerb

Wettbewerbe

Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, VorarlbergCukrowicz Nachbaur

„Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22Siedlungsunion / königlarch / rajek barosch;

Heimbau – EBG / Delugan Meissl Associated Architects – Ganahl Ifsits / rajek barosch

„Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22ÖSW / ICNL Architektur / Land in Sicht

„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22BWS / Elsa Prochazka / Zeitlhuber K. & Binder G.;

WBV-GPA / trans_city – TC ZT / Rennhofer G.; Neuland / schneider+schumacher – projektbau / rajek barosch

Page 80: 299/300 Aug/Sep 2011

78

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb

AusLoberGebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H., 6923 Lauterach

berAter des AusLobers uNd VorPrüfuNGArch. DI Hans Hohenfellner, 6800 Feldkirch

GeGeNstANd des WettbeWerbesErlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für den Neubau des Headquarters der Firma Gebrüder Weiss.

Art des WettbeWerbesEinstufiger, geladener anonymer Architektenwettbewerb.

beurteILuNGsKrIterIeNArchitektonische und gestalterische Lösung; Eignung in Hinsicht auf die Anforderungen der Gebrüder Weiss GmbH; Einhaltung des

Raumprogramms; Flächeneffizienz; energetische Optimierung; Höhe der Herstellungs- und Erhaltungskosten; städtebauliche Kriterien;

baukünstlerische Kriterien; funktionale Kriterien; ökonomische und ökologische Kriterien.

beteILIGuNG26 Projekte

PreIsGerIcHtssItzuNG4. August 2011

PreIsGerIcHtArch. DI Bernhard Marte (Vorsitzender), Arch. DI Markus Geiswinkler (stv. Vorsitzender), Mag. Wolfram Senger-Weiss (Schriftführer),

Arch. DI Johann Obermoser, Mag. Heinz Senger-Weiss, Mag. Peter Kloiber

PreIsGeLder1. Preis: € 12.500,–

2. Preis: € 9.500,–

3. Preis: € 7.500,–

3 Anerkennungspreise: je € 3.500,–

Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

Page 81: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

79

Wettbewerb

Zusammenfassung Beurteilung:Nach dem allgemeinen Bericht der Vorprüfung werden im ersten Informationsdurchgang die Ergebnisse der Vorprüfung bei den einzelnen Projekten erläutert und die Fragen der Jurymitglieder beantwortet. Der Vor-sitzende erklärt, dass möglichst neutral beurteilt und noch nicht gewertet werden soll. Zu Beginn geht der Vorprüfer auf das Raumprogramm, die Verkehrssitua-tion, die Grundverhältnisse und den Planungsparameter ein. Vom Büro Besch & Partner wurde die bestehende Verkehrssituation analysiert und Vorschläge für die Betriebseinfahrt, Tiefgarageneinfahrt und Besucher-parkplätze skizziert. Von Bauphysiker Dr. Karl Torghele wurden die Energieeffizienz und Ökologiebewertung durchgeführt, von Baumeister Thomas Marte die Gebäudekennzahlen hinsichtlich der Baukosten ver-glichen. Die Einhaltung der baurechtlichen Bestimmun-

Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

gen sowie der Bauabstände zu den Nachbargrundstü-cken wurde geprüft. Auf die bewusste Aussage, keine Höhenbeschränkung vorzugeben, wird hingewiesen.Der Vorprüfer stellt die einzelnen Projekte im Rundgang vor. Der Bürgermeister erläutert die Interessen der Gemeinde und die Vorgaben der Raumplanung. Der Vorsitzende weist auf die vom Auslober gewünschten Funktionen eines modernen Verwaltungsgebäudes hin. Von der Geschäftsleitung wird angemerkt, dass für das Gebäude von relativ wenig Kundenfrequenz ausge-gangen wird. Von besonderem Interesse ist das interne Funktionieren des Gebäudes. Die Veränderbarkeit und die Kommunikation der Büroorganisation sind von besonderer Bedeutung. Für die verkehrstechnische An-bindung und innere Erschließung können bei den vor-liegenden Projekten noch Adaptionen getätigt werden. Die Umstände einer zukünftigen TAPA-Zertifizierung und die dabei notwendigen Abtrennungen (Einzäunun-gen) der Produktionsflächen vom übrigen Bereich wer-den erläutert. Vom Vorsitzenden wird die Gewichtung der Erweiterungsmöglichkeit in Frage gestellt und im Gremium diskutiert. Laut Bürgermeister würde eine Ver-setzung der Betriebszufahrt lange gewerberechtliche Verhandlungen nach sich ziehen.Der nachfolgende erste Wertungsdurchgang soll ei-nen Überblick verschaffen, sich auf die Situierung des Gebäudes, die Büroräumlichkeiten und -organisation, sowie die Erweiterbarkeit und Erschließung konzentrie-ren. Die Betriebsabläufe der Produktionsfläche der Spe-dition werden von den Sachpreisrichtern erläutert und die vorhandenen Freiflächen sollten möglichst wenig beschnitten werden. Auf die Wichtigkeit eines funktio-nierenden Umschlagplatzes mit Verkehrs- und Parksitu-ation des Gebietes wird besonders hingewiesen. Im ers-ten Wertungsdurchgang werden ausschließlich Projekte ausgeschieden, die nach Ansicht der Jury weder den städtebaulichen noch den funktionalen Anforderungen genügen. Für den Verbleib im Wettbewerb ist im ersten Wertungsdurchgang mindestens eine Pro-Stimme der 6 Preisrichter notwendig. Nach Abschluss des ersten Wertungsdurchgangs hält der Vorsitzende fest, dass die Projekte 1, 4, 6, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 21, 22, 23, 25 und 26 in den zweiten Wertungsdurch-gang aufgenommen werden. Ausgeschieden werden die Projekte 2, 3, 5, 8, 19 und 24.

© L

and

Vora

rlber

g –

LVA,

BEV

Wettbewerbsgebiet

Page 82: 299/300 Aug/Sep 2011

80

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

Der zweite Wertungsdurchgang beginnt mit einer Diskussion über 1) städtebauliche Ansätze und verschie-dene Typologien, 2) Flexibilität der Grundstruktur, der Büroorganisation, Nachhaltigkeit und Ökologie, 3) or-ganisatorische innerbetriebliche Bürostruktur (vertikal / horizontal, Kommunikation unter den Mitarbeitern, der Weg von A nach B).Es gibt vier Typologien mit verschiedenen Ansätzen: der platzbildende Längsbau entlang der L190; das flä-chige niedrige Bürohaus; das in die Höhe entwickelte Punkthaus mit Atrium; das Punkthaus nahe am Nie-derlassungsgebäude mit Einfahrtsverlegung. Die Beur-teilungskriterien lt. Ausschreibung werden nochmals in Erinnerung gerufen. Nach Abschluss des zweiten Wertungsdurchgangs hält der Vorsitzende fest, dass die Projekte 1 (5:1), 4 (5:1), 9 (6:0), 15 (6:0), 17 (4:2), 25 (4:2) und 26 (6:0) in den dritten Wertungsdurchgang aufge-nommen werden. Ausgeschieden werden die Projekte 6 (1:5), 7 (0:6), 10 (0:6), 11 (2:4), 12 (0:6), 13 (1:5), 14 (1:5), 16 (1:5), 18 (0:6), 20 (1:5), 21 (0:6), 22 (0:6) und 23 (1:5). Über die sieben verbliebenen Projekte wird ausführlich und vertieft im direkten Vergleich diskutiert. Der Antrag, Projekt 17 als Nachrücker zu bewerten, wird 6:0 ange-nommen. Nach langer Diskussion und nochmaliger Be-wertung der Projekte nach den Kriterien der Ausschrei-bung erfolgt die Reihung:1. Rang: Projekt 15, einstimmig2. Rang: Projekt 9, einstimmig3. Rang: Projekt 26, einstimmigAnerkennungspreis: Projekt 25, einstimmigAnerkennungspreis: Projekt 4, 5:1Anerkennungspreis: Projekt 1, einstimmigNach der Entscheidung des Preisgerichts werden die Projekte beschrieben.

Projektbeschreibung:Projekt 17 / Nachrücker:Der langgestreckte Baukörper schließt die Produkti-onsfläche zum Straßenraum eindeutig ab und schafft dadurch eine Verbesserung. Auf den ersten Blick wirkt die Grundrisslösung schlüssig, jedoch wird auf Grund der Überbewertung der Lufträume die Flexibilität der Büroorganisation eingeschränkt.

Projekt 1 / Anerkennung:Bei dem Projekt handelt es sich um ein Punkthaus mit sechs Geschoßen und zwei Tiefgeschoßen mit einem kompakten Erschließungskern und einem Lichthof über alle Ebenen. Die grundsätzliche städtebauliche Disposition wird gewürdigt, wobei die zeichenhafte Höhenentwicklung an diesem Ort bezweifelt wird. Die innere Organisation des Gebäudes ist zwar logisch und entspricht dem Raumprogramm, die vom Bauherrn ge-wünschte Flexibilität kann im vorliegenden Projekt nicht überzeugen.

Projekt 4 / Anerkennung:Der Projektant schlägt einen 106 m langen Baukörper entlang der L190 vor. Das äußere Erscheinungsbild der Fassade suggeriert ein Übereinanderstapeln von Con-tainern und besitzt dementsprechend eine hohe Affi-nität mit der Spedition. Die innere Organisation weist zeitgemäße Strukturen und Flexibilität in den Büros auf. Jedoch wird das Thema des „Containerbauwerks“ in keinster Weise im Innenraum erlebbar.

Projekt 25 / Anerkennung:Das Gebäude wird nordseitig positioniert und um-schließt zwei Gartenhöfe. Die drei Geschoße sind gegeneinander verschoben und bieten Terrassen und Ruhebereiche an. Die Durcharbeitung des Baukörpers zeigt eine interessante Plastizität und schafft einen interessanten Dialog mit der angrenzenden Bebauungs-struktur. Das Projekt weist innenräumliche Qualitäten auf, besonders die entstehenden Terrassenbereiche sind gut nutzbar und weisen hohe Aufenthaltsqualität auf. Diesbezüglich kann die räumliche Öffnung der Tiefgarage und die damit entstehende Schwächung der Sockelzone des Gebäudes nicht nachvollzogen werden.

Projekt 26 / 3. Preis:Der annähernd quadratische Baukörper wird nord-seitig direkt an die Landesstraße herangerückt und umschließt einen Innenhof. Die Einfahrtssituation zur Spedition wird belassen, Einfahrt für Besucher und Tief-garagenabfahrt liegen auf der Nordseite. Eine Mauer bil-det den Abschluss zur Bundesstraße, der Haupteingang befindet sich südseitig. Die zwei Bürogeschoße sind klar strukturiert, der Versorgungs- und Servicekern ist stra-ßenseitig gelegen. Für die Fassade wurde eine vorge-setzte Horizontallamelle mit Lichtumlenkung gewählt. Die vorgeschlagene städtebauliche Lösung überzeugt grundsätzlich, wobei die räumliche Trennung keinerlei Kommunikation mit dem Straßenraum und dem dörf-lichen Umfeld zulässt. Das Abwenden der Büroräume von der Straße wird positiv gesehen, der vorgeschla-gene Innenhof hat belichtungstechnische und räumli-che Qualitäten. Die Raumstrukturen sind nachvollzieh-bar, sind jedoch räumlich wenig differenziert.

Projekt 9 / 2. Preis:Ein kompakter, straßenbegleitender sechsgeschoßiger Baukörper mit der Besonderheit, dass durch die Ge-schoßversetzung zweigeschoßige interne Lufträume entstehen, welche wechselweise auf der Ost- und West-seite angeboten werden. Das Projekt überzeugt durch eine sehr gute städtebauliche Disposition, weil es ge-lingt, mit dem Baukörper eine klare Trennung zwischen dem öffentlichen Bereich und der Produktionsfläche zu erreichen. Das Gesamtareal wird auf eine logische Art fertig gedacht. Damit verbunden ist eine sehr klare

Page 83: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

81

WettbewerbNeubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

Erschließung über eine reduzierte Erdgeschoßzone. Die innere Struktur weist zwar sehr hohe räumliche Qualität auf, hat jedoch leider Defizite hinsichtlich der vom Bau-herrn gewünschten flexiblen Nutzung. Der hohe Grad der Einsehbarkeit der Bürobereiche wird vom Nutzer kritisch hinterfragt.

Projekt 15 / 1. Preis:Das Projekt besticht durch seine grundsätzliche städtebauliche Haltung hinsichtlich der Disposition des Baukörpers auf dem Grundstück. Das Freispielen der Erdgeschoßzone erscheint im Zusammenspiel mit der Produktionsfläche der Spedition logisch und nachvollziehbar. Die daraus folgende Organisation der Büroräume auf nur zwei Ebenen erzeugt eine durch-gehend hohe Aufenthaltsqualität. Die Strukturierung dieser Raumzonen durch die Innenhöfe erzeugt eine hohe räumliche Qualität bei gleichzeitiger Flexibilität. Auf eine Tiefgarage kann hierbei verzichtet werden. Das stringente Erscheinungsbild der Fassade mit raum-hohen Verglasungen und ablesbaren Geschoßplatten ist besonders hervorzuheben und ist detailgenau umzusetzen. Insgesamt entspricht der vorgeschlagene Entwurf der gestellten Aufgabe und der Intention des Auslobers in hohem Maße, wobei folgende Punkte zu überarbeiten sind:Der Eingang sollte südseitig situiert werden, eine Zäsur (Abtrennung) zwischen Gehsteig und Speditionshof ist zu entwickeln, der dadurch entstehende halböffentliche Bereich soll die Verbindung zwischen Niederlassung und Headquarter darstellen – Situierung der Bushalte-stelle mitberücksichtigen. Eventuell könnten die Besu-cherparkplätze nach vorne gelegt werden. Die Aufent-haltsqualität bzw. die Lichtsituation im Parkdeckbereich soll nachgewiesen werden, besonders im Zusammen-hang mit der behindertengerechten Erschließung. Un-ter dem großen Dach sollten auch die Fahrräder unter-gebracht werden. Es ist zu überprüfen, ob die Situierung des Gebäudes in Bezug auf die Produktionsfläche noch optimiert werden könnte. Die Zufahrt für Mitarbeiter im Norden ist zweckmäßig. Die Projektüberarbeitung ist den Jurymitgliedern vorzulegen.

Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober einstimmig, mit dem Verfasser des Projektes 15 unter Berücksichti-gung der aufgezeigten Überarbeitungsvorschläge in Vergabeverhandlungen über die erforderlichen Pla-nungsleistungen zu gehen.

Verfasserliste:Projekt 1: Architekten Nägele Waibel ZT GmbH, 6850 Dornbirn, Mitarbeit: DI Johanna Brunner, DI Thomas Prattes, DI Gerd Schubitz • Projekt 2: ATP Achammer-Tritthart & Partner ZT AG, 6020 Innsbruck, Mitarbeit: Univ.-Prof. DI Christoph Achammer, DI Robert Kelca,

DI Marc Eutebach, DI Manuel Stofleth, DI Gerhard Schmid, DI Klaus Hessenberger, Emanuel Moosburger • Projekt 3: Catharina Fineder Architektur, , 6800 Feldkirch • Projekt 4: Bechter Zaffignani Architekten ZT GmbH, 6900 Bregenz, Mitarbeit: DI Angelika Köb, DI (FH) Maxi-milian Brack, Dipl.Arch.(MSc) Sabine Tschofen • Projekt 5: Rinderer Architekten, 6850 Dornbirn, Mitarbeit: DI Ada Rinderer, DI Reinhard Rinderer, Josef Schwendinger stud.Arch. • Projekt 6: ARGE Architekturwerk Berktold Kalb, 6850 Dornbirn, Mitarbeit: Philipp Berktold Archi-tekt DI ZT, Christoph Kalb Architekt ARB DipArc BSc • Projekt 7: Architekten Wimmer-Armellini, 6900 Bregenz, Mitarbeit: DI Judith Sagl, M.arch. Elke Delvoye • Projekt 8: ARGE Arch DI Hans Rimmelmoser, Lang Vonier Archi-tekten ZT GmbH, 6811 Göfis, Mitarbeit: Manfred Kühnel, Jenny Knünz • Projekt 9: ARGE Gutmorgeth-Thurnher, DI Achrainer, DI Brecher, 6800 Feldkirch; Mitarbeit: DI Daniel Brecher, DI Jakob Achrainer • Projekt 10: Gohm & Hiessberger Architekten, 6800 Feldkirch • Projekt 11: ARGE Hoppe, Ludescher, Lutz, 6900 Bregenz • Projekt 12: Architekten Soyka/Silber/Soyka ZT GmbH, 1060 Wien, Mitarbeit: Pirouz Nia • Projekt 13: heim + müller architek-tur ZT GmbH, 6850 Dornbirn, bsc andrea wohlgenannt, di mark falger • Projekt 14: Muxel Architekten, 6890 Lustenau • Projekt 15: Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH, 6900 Bregenz, Mitarbeit: Christian Schmölz, Simon Metzler, Martin Ladinger; Statik: Gordian Kley, Merz Kley Partner, Dornbirn • Projekt 16: Architekturbüro DI Rudolf Mages, 6850 Dornbirn, Mitarbeit: Benjamin Gaugelhofer • Projekt 17: ARGE JUNIWIND & SPECHT ARCHITEKTEN, 6850 Dornbirn, Mitarbeit: Arch DI Martin Hämmerle; Statik: Gerd Nachbaur, Mader & Flatz ZT GmbH, Bregenz; Haustechnik: Manuel Bayer, Intemann GmbH, Lauterach • Projekt 18: Arch. DI Arno Bereiter, Architekturwerkstatt, 6890 Lustenau; Mitarbeit: Albrecht Christian, Bereiter Timo • Projekt 19: Atelier Heiss ZT GmbH, 1040 Wien; Mitarbeit: Arch DI Heiss Christian, DI Michael Thomas, DI Thomas Mayer, Dorian Gustavson, Moritz Granegger, Christina Huber • Projekt 20: Archi-tekturbüro Drexel, 6845 Hohenems, Mitarbeit: Dipl.Arch.(FH) Eveline Drexel • Projekt 21: ARGE Vetter/Flatz/Kröpfl, 6890 Lustenau • Projekt 22: Architekturbüro Architekt DI Bernd Spiegel, 6850 Dornbirn, Mitarbeit: Arch. DI Hannes Michelon, DI (Fh) Carmen Schneider, DI Mar-kus Fischer, Bianca Hefel, Stephanie Lieskonig • Projekt 23: raumhochrosen, Heike Schlauch & Robert Fabach, 6900 Bregenz, Mitarbeit: Martin Nöth, Katharina Mohr, Anna Böhler, Holger Fritz • Projekt 24: Arch. DI Schwarz Wolf-Dieter/Delacher Tosters, 6850 Dornbirn • Projekt 25: Querformat ZT GmbH, 6850 Dornbirn, Mitarbeit: DI Iris Reiter; Visualisierung: Jürgen Hausbauer; Haustech-nikkonzept: AB-Plan, Andreas Berger; Modellbau: Edgar Neugebeuer • Projekt 26: Architekturbüro Christian Lenz ZT GmbH, 6858 Schwarzach, Mitarbeit: DI FH Gerhard Matt, Katrin Spiegel

Page 84: 299/300 Aug/Sep 2011

82

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

1. Rang

Projekt Nr. 15

Mitarbeit:

Christian Schmölz, Simon Metzler,

Martin Ladinger

Statik:

Gordian Kley, Merz Kley Partner,

Dornbirn

cukrowicz Nachbaur Architekten

6900 Bregenz

Längsschnitt

Querschnitt

Page 85: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

83

WettbewerbNeubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

Lageplan

Erdgeschoß und Umgebung

1. Obergeschoß 2. Obergeschoß

Page 86: 299/300 Aug/Sep 2011

84

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

2. Rang

Projekt Nr. 9

Mitarbeit:

Daniel Brecher, Jakob Achrainer

ArGe Gutmorgeth-thurnher, Achrainer, brecher

6800 Feldkirch

Erdgeschoß

1. Obergeschoß

2. Obergeschoß

Schnitt

Page 87: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

85

WettbewerbNeubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

3. Rang

Projekt Nr. 26

Mitarbeit:

Gerhard Matt, Katrin Spiegel

Architekturbüro christian Lenz

6858 Schwarzach

Erdgeschoß

1. Obergeschoß 2. Obergeschoß

LängsschnittQuerschnitt

Page 88: 299/300 Aug/Sep 2011

86

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb Neubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

Anerkennungspreis

Projekt Nr. 1

Mitarbeit:

Johanna Brunner, Thomas Prattes,

Gerd Schubitz

Anerkennungspreis

Projekt Nr. 4

Mitarbeit:

Angelika Köb, Maximilian Brack,

Sabine Tschofen

bechter zaffignani Architekten

6900 Bregenz

Architekten Nägele Waibel

6850 Dornbirn

Erdgeschoß

1. Obergeschoß

Lageplan

Erdgeschoß

Page 89: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

87

WettbewerbNeubau Headquarter Gebrüder Weiss, Lauterach, Vorarlberg

Anerkennungspreis

Projekt Nr. 25

Mitarbeit:

Iris Reiter

Visualisierung:

Jürgen Hausbauer

Haustechnikkonzept:

AB-Plan, Andreas Berger

Modellbau:

Edgar Neugebeuer

Nachrücker

Projekt Nr. 17

Mitarbeit:

Arch. Martin Hämmerle

Statik:

Gerd Nachbaur,

Mader & Flatz, Bregenz

Haustechnik:

Manuel Bayer, Intemann, Lauterach

Querformat

6850 Dornbirn

ArGe JuNIWINd & sPecHt ArcHIteKteN

6850 Dornbirn

Erdgeschoß

Erdgeschoß

Page 90: 299/300 Aug/Sep 2011

88

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb

„Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

Ausloberwohnfonds_wien, fonds für wohnbau und stadterneuerung, 1082 Wien, in Kooperation mit M 69 – LM, 1010 Wien

VerfAhrensorgAnisAtionJIREK Managementconsulting GmbH / DI Michael Jirek und ZT HILEI / DI Andrea Hinterleitner, 1130 Wien

gegenstAnd des VerfAhrensErlangung von Realisierungskonzepten (Konzepte zur Sozialen Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie und Ökonomie) im Kontext mit

der Ursprungsidee des Sozialen Wohnbaus / Entwicklung von Beiträgen zum kostengünstigen geförderten Wohnungsneubau mit

besonderem Augenmerk auf eine gesamtheitliche Betrachtung der Kostenstruktur. Wettbewerbsgebiet sind die Bauplätze A und B.

Art des VerfAhrensNicht anonymer, öffentlicher Bauträgerwettbewerb. Für Bauplatz B ist die Bildung einer Wettbewerbergemeinschaft bestehend aus

zumindest 2 Bauträgern und zumindest 2 ArchitektInnen/-teams zwingend vorgegeben. Die Projektierung des Bauplatzes A erfolgt

durch die Gewinner des städtebaulichen Wettbewerbes (Fixstarter) gemeinsam mit einem Bauträger ihrer Wahl.

beurteilungskriterienSoziale Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie, Ökonomie

beteiligungBauplatz A: 1 Projekt; Bauplatz B: 5 Projekte

beurteilungssitzung7. Juni 2011

beurteilungsgremiumUniv.Prof. DI Rudolf Scheuvens (Vorsitzender), Prof. Dipl.Arch. Luca Selva (stv. Vorsitzender), Mag. Dr. Wolfgang Förster (MA 50), BR Karl Gasta

(BV 22. Bezirk), Dieter Groschopf (wohnfonds_wien), OSR DI Eva Kail (MD-BD), DI Thomas Knoll, Arch. DI Claudia König, Dr. Robert Korab

(raum & kommunikation), DI Ingrid Scheibenecker, Dr. Gerhard Schuster (BUWOG), SR Dr. Dietmar Teschl (MA 50), DI Andreas Trisko (MA

21B), DI Michaela Trojan (wohnfonds_wien), Ing. Wolfgang Wagner (MA 25), SR Mag. Marion Winkler (MA 69)

VorprüfungJIREK Managementconsulting GmbH / DI Michael Jirek und ZT HILEI / DI Andrea Hinterleitner, HR Dr. Franz Pfiel (Muster der Vorverträge

und Nutzungsverträge)

Page 91: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

89

Wettbewerb

Zusammenfassung Beurteilung:Zu Sitzungsbeginn wird das Verfahren zum Thema „Kostengünstiges Wohnen“ erläutert. Um die Einstiegs-konditionen für die künftigen NutzerInnen günstig zu gestalten, werden die Bauplätze im Baurecht vergeben. Von den Projektanten war eine Gesamtdarstellung aller Ansätze zum Thema sowohl hinsichtlich der Maßnahmen in Planung und Bau als auch hinsichtlich Finanzierungsformen, Einsparungspotenzial bei den laufenden Kosten und den Baukosten gefordert sowie eine Darstellung hinsichtlich der Auswirkungen der ge-setzten Maßnahmen auf die künftigen NutzerInnen. Der Juryvorsitzende betont die Wichtigkeit, das Thema „Kos-tengünstiges Wohnen“ in den Vordergrund zu stellen. In den Fokus der Beurteilung rückt damit die Frage nach den spezifischen Beiträgen zu einem kostengünstigen, leistbaren und gleichermaßen qualitätsvollen Wohnen. Es folgt die Erläuterung des Standortes.

„Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

Die Fixstarterin auf Platz A erläutert das städtebauliche Konzept. Der Standort ist geprägt von der Ostbahn im Westen, dem Fernheizwerk im Süden und einer Bebauung im Norden. Auf die Ostbahn wird mit einer winkelförmigen Bebauung als Schallschutz reagiert. Im Erdgeschoß sind großzügige Durchlässe vorzusehen sowie differenzierte räumliche Zonen innerhalb des Areals. Im Erdgeschoß sind Sondernutzungen und Ge-schäftsflächen möglich. Die Widmung GV besagt, dass bis 3,50 m Fußbodenoberkante keine Aufenthaltsräume von Wohnungen im Erdgeschoß möglich sind.Es folgt ein Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Projekten A-1 Siedlungsunion / königlarch / rajek barosch, B-1 Arwag – Migra – Famili-enwohnbau / Scheifinger + Partner – Gruber + Partner – SMAC / EGKK, B-2 WBG – Frieden / Cufer M. – g.o.y.a. / Lo C., B-3 Heimbau – EBG / Delugan Meissl – Ganahl Ifsits / rajek barosch, B-4 Gesiba – GSG / Baumschlager

Wettbewerbsgebiet Bauplätze A und B

Kart

engr

undl

age:

Sta

dt W

ien,

MA

41 –

Sta

dtve

rmes

sung

Page 92: 299/300 Aug/Sep 2011

90

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

Eberle – franz zt / Land in Sicht, B-5 Neues Leben – Neue Heimat / ARTEC – Wimmer H. / Auböck + Kárász. Nach dem Rundgang bespricht die Jury die von der Vorprüfung berichteten Abweichungen vom Flächen-widmungs- und Bebauungsplan bzw. der Bauordnung für Wien, die bei jedem eingereichten Projekt vorliegen. Nach Analyse der einzelnen Abweichungen kommt die Jury zu dem Ergebnis, keinen der Beiträge aus diesem Grund ausscheiden zu müssen, da bei allen Projekten im Falle eines Sieges Adaptierungen vorzunehmen sind, die die Projektidee nicht gefährden. Im Anschluss be-ginnt die Präsentation der Projekte. Nach den Präsenta-tionen diskutiert die Jury ausführlich und vergleichend die Qualitäten der einzelnen Beiträge und kommt in einer ersten Abstimmung einstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt B-2 WBG – Frieden / Cufer M. – g.o.y.a. / Lo C. auszuscheiden. Die Einzelbeurteilung dieses Projektes wird verfasst.Nach einer weiteren vergleichenden Diskussion über die Projektqualitäten der in der Beurteilung verbliebe-nen Beiträge kommt die Jury einstimmig zu dem Ergeb-nis, die Projekte B-1 Arwag – Migra – Familienwohnbau / Scheifinger + Partner – Gruber + Partner – SMAC / EGKK, B-3 Heimbau – EBG / Delugan Meissl – Ganahl If-sits / rajek barosch weiter zu diskutieren. Somit scheiden die Projekte B-4 Gesiba – GSG / Baumschlager Eberle – franz zt / Land in Sicht bei Würdigung des Gründer-zeitansatzes und B-5 Neues Leben – Neue Heimat / ARTEC – Wimmer H. / Auböck + Kárász bei Würdigung des Konzeptes der gestapelten Reihenhäuser aus. Die Einzelbeurteilung der ausgeschiedenen Projekte wird verfasst. Im Zuge der ausführlichen, vergleichenden Diskussion der Qualitäten der beiden verbliebenen Beiträge B-1 und B-3 kommt die Jury zu deren Einzelbeurteilungen. Im Zuge der abschließenden Diskussion über die bei-den Beiträge kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt B-3 Heimbau – EBG / Delugan Meissl – Ganahl Ifsits / rajek barosch zur Realisierung zu empfehlen.

Projekt B-3 Heimbau – EBG / Delugan Meissl – Ganahl Ifsits / rajek barosch• ÖkonomieDie Gesamtbaukosten zählen zu den günstigsten im Bewerberfeld. Die Nutzerkonditionen liegen bei Berück-sichtigung der Tilgung der Superförderung deutlich niedriger als der Durchschnitt des Bewerberfeldes. Der Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrag ist in den ersten 4 Jahren auf € 0,15/m2 Nfl. abgesenkt. Durch die gute Ausnutzung ergibt sich mit € 0,73/m2 Nfl. ein sehr güns-tiger Baurechtszins. Mit einem Durchschnitt von 66,6 m2 Nutzfläche werden kompakte, ökonomisch vielfältige Wohnungstypen angeboten. Hervorgehoben wird die

in der Präsentation dargelegte vertiefte Auseinander-setzung mit den einzelnen Kostenkomponenten wie Betriebskosten, Heizkosten, u.ä.• Soziale NachhaltigkeitHervorgehoben werden die Kompaktheit und Viel-fältigkeit der Wohnungen und die Inanspruchnahme von Superförderung. Positiv beurteilt werden die Er-schließung der Punkthäuser über das Hallensystem mit angelagertem Gemeinschaftsraum, die Minimierung der Verkehrsflächen, die Gemeinschaftseinrichtungen im Erdgeschoß, die Gemeinschaftsdachterrassen und die hohe Qualität des Straßentraktes mit dem Angebot der „Plug-In“-Räume. Interessante Beiträge zum Wettbe-werbsthema liefern die als Start-up Wohnungen konzi-pierten A-Typen sowie der die mietzinstragende Fläche reduzierende Ersatz der Loggien durch Balkone.• ArchitekturDer Entwurf zeigt insgesamt einen sehr städtischen An-satz, bei dem die in der Mitte freistehenden Punkthäu-ser einen sehr wertvollen Beitrag darstellen. Der langge-streckte Baukörper ist mit lediglich drei Stiegenhäusern sehr kompakt erschlossen. Die Stapelung und die Höhensprünge an der Polgarstraße stellen einen sehr guten Ansatz dar. Die durchgesteckten Wohnungen, die zum Teil auf die Gemeinschaftsterrasse münden, bieten hohe Qualitäten. Die Erdgeschoßzone ist gut gelöst, die Dreiteilung mit den Stiegenhäusern zugeordneten Nut-zungen werden von der Jury sehr positiv beurteilt. Die Punkthäuser sind durch den Hallentypus sehr gut von oben belichtet. Die Wohnungstypen in den Punkthäu-sern sind sehr kompakt, klar strukturiert und gut möb-lierbar. Die gute Grundstruktur bietet hinsichtlich der Anpassung an unterschiedliche Lebenszyklen hohe Va-riabilität. Auch die Gestaltung der Fassade wird als sehr guter Beitrag bewertet. Das Angebot von kleinen, aber sehr funktionalen A-Typ-Wohnungen stellt ein gutes, ergänzendes Angebot dar. Die privaten Freiräume sind jedoch in ihrer Proportion ungünstig. Im Riegel finden sich zum Teil enge, ungünstig belichtete Wohnungen. Bedauert wird, dass der Freibereich nicht nach Westen entwickelt wurde und in der Wirkung von der Straße die Durchlässigkeit nicht betont wird. Die Einplanung einer SOS-Kinderdorf-Wohngruppe ist eine gute Ergänzung zum Kindertagesheim.• ÖkologieDie ökologischen Qualitäten sind angesichts der das ak-tuelle Baukostenniveau nicht wesentlich unterschreiten-den Baukosten als mäßig durchschnittlich zu beurteilen. Die angegebenen Mehrkosten sind teilweise sehr hoch angesetzt (Gemeinschaftsräume und Standardausfüh-rungen wie Bodenplatte und Dichtbeton zur Gänze angerechnet, Vollkostenersatz für Fahrradabstellräume). Das Freiraumkonzept ist schlüssig ausgearbeitet und bietet ein gutes Nutzungskonzept. Leider ist die Durch-

Page 93: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

91

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

gängigkeit zur Polgarstraße nur schwach ausgebildet und der zentrale Platz in der Fläche sehr reduziert, was allerdings durch eine hohe Freiraumqualität ausgegli-chen wird. Der dem Kindertagesheim zuordnete Frei-raum ist sehr groß bemessen, was allerdings zu Lasten gemeinschaftlich nutzbarer Freiräume geht. Positiv hervorzuheben sind die Nachbarschaftsgärten und die Gestaltung der Abstandszone zu den Mietergärten.

Projektbezogene Auflagen und EmpfehlungenDie Schnittstellen am zentralen Platz sind so anzupas-sen, dass der Anschluss des Kindertagesheimes nicht als Barriere wirkt. Nach Möglichkeit ist die Erhaltung eines möglichst großen Teiles des Altbaumbestandes zu gewährleisten, zumindest solange, bis sich die Neu-pflanzungen entlang der Polgarstraße raumwirksam entwickeln können. Der Zuschnitt der Balkone ist hin-sichtlich einer besser nutzbaren Fläche zu überarbeiten. Weiters sind die in zwei Etagen übereinander liegenden Balkone zu überprüfen. Hinsichtlich der festgestellten Abweichungen von den Bebauungsvorschriften sind entsprechende Maßnahmen zu treffen, um das Projekt bauordnungskonform umzusetzen.

Danach diskutiert die Jury die Qualitäten des Fixstarter-beitrages auf Bauplatz A und kommt zu nachstehender Beurteilung:

Projekt A-1 Siedlungsunion / königlarch / rajek barosch• ÖkonomieDas vorliegende ökonomische Konzept ist nicht beur-teilbar. Die Superförderungskonditionen entsprechen in der dargestellten Form nicht den Förderungsbedingun-gen. Die Grundstücksnebenkosten sind unvollständig und nicht nachvollziehbar, beispielsweise steht der angesetzte Baurechtszins bis Bezug nicht im Einklang mit der Auslobung. Die Ausnutzung des Grundstückes ist im Hinblick auf einen Baurechtszins von € 1,13/m2 Nfl. grundsätzlich zu überdenken. Die Gesamtbaukosten sind die höchsten im Bewerberfeld.• Soziale NachhaltigkeitDer Wohnungsmix und die Durchschnittsgröße der Wohnungen, insbesondere die sehr großen Loggien, sind speziell im Hinblick auf das Thema „Kostengüns-tiges Wohnen“ problematisch. Es ergeben sich daraus pro Wohnung hohe Einstiegs- und Nutzerkosten. Positiv werden die direkte Belichtung der Garage, die Vermei-dung von Angsträumen und die großzügigen Stiegen-häuser beurteilt.• ArchitekturDer Entwurf stellt eine Konkretisierung des städtebau-lichen Leitprojektes dar. Die Reaktion, auf die Lage an der Bahn mit einer Lärmschutzwand als zweite Haut des

Gebäudes mit dahinter liegenden Allgemeinräumen zu reagieren, stellt einen spannenden Beitrag dar, der Mehraufwand führt zu ergänzenden, intelligent gelös-ten zusätzlichen Angeboten. Die Zeile zur Bahn bietet hohe Qualität mit guten Grundrissen. Bei den kleinen Zeilen mit Erschließung über zwei Stiegenhäuser und Maisonettewohnungen ergeben sich große Wohnun-gen, deren Größe das Thema „Kostengünstiges Woh-nen“ konterkariert. Die hohe städtebauliche Qualität des Projektes schlägt sich nicht im Thema nieder. Mit einem Wohnungsdurchschnitt von 88 m2 ergeben sich die höchsten Nutzerbelastungen im Bewerberfeld.• ÖkologieDas Projekt weist insgesamt durchschnittliche ökolo-gische Qualitäten auf. Es ist eine Zertifizierung nach DGNB vorgesehen. Die Angaben zur Gestaltung der Freiräume sind sehr hoch angesetzt, was eine qualitativ besonders hochwertige Freiraumgestaltung erwarten lässt. Das Freiraumkonzept entspricht dem übergeord-neten Konzept und ist gut ausdifferenziert. Die Nutzung der Lärmzone für Ballspiel u.ä. stellt einen guten Ansatz dar, wenn auch das Angebot für „lautes“ Spiel größer sein könnte. Um gegenüber dem Nachbarbauplatz Lärmbelästigung zu reduzieren, wird empfohlen keine gesplitteten Out-Door-Bereiche zum Jugend- und Mul-tifunktionsbereich zu situieren, sondern diese alle zur Bahn zu legen. Die Gestaltung einer weichen Zone im oberen Bereich passt nicht zum Freiraumbereich des Kindertagesheimes am Nachbarbauplatz. Hier wird die Schaffung einer platzartigen Situation angeregt.

Nach eingehender Diskussion der Qualitäten des Bei-trages kommt die Jury einstimmig zu dem Ergebnis, diesen Beitrag nicht zur Realisierung zu empfehlen.

Projektbezogene Auflagen und EmpfehlungenDas ökonomische Konzept ist zu überarbeiten. Der Bau-rechtszins ist deutlich zu senken und die Konditionen für die Superförderung sind den Förderungsbedingun-gen anzupassen. Die Wohnungsgrößen sind im Durch-schnitt deutlich zu reduzieren. Dies gilt insbesondere für die viel zu großen B-Typen. Ebenso sind die Loggien im Hinblick auf die daraus resultierenden Nutzerkosten sinnvoll zu verkleinern.

Die Jury regt vor Weiterbearbeitung des Beitrages ein Abstimmungsgespräch zwischen Vertretern der Jury und dem Projektteam an.

Das vollständige Juryprotokoll kann unter [email protected] angefordert werden.

Page 94: 299/300 Aug/Sep 2011

92

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

Fixstarter BPL A

Projekt A-1

Mitarbeit:

Stefan Pichlbauer,

Georg Stemmer

Statik, Bauphysik:

Buschina & Partner

Blue Buildung:

Adolf Daniel Merl

Kostenschätzung:

Klösch & Richter

Renderings:

Schreiner Kastler

siedlungsunion / königlarch / rajek barosch

Ansicht Westen – Winkel 1+2Querschnitt – Bauteil W3

Ansicht Süden – Winkel 1 Querschnitt – Bauteil W1

Ansicht Osten – Winkel 1+2

Page 95: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

93

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

Typ B/CWohnräume: 65,83 m2

Loggia: 5,23 m2

NNFl.: 71,06 m2

Balkon: 7,56 m2

Typ CWohnräume: 70,99 m2

Loggia: 6,59 m2

NNFl.: 77,58 m2

Balkon: 8,01 m2

Typ B Wohnräume: 57,44 m2

Loggia: 6,39 m2

NNFl.: 63,83 m2

Balkon: 4,97 m2

Typ BWohnräume: 44,71 m2

Loggia: 4,99 m2

NNFl.: 49,70 m2

Balkon: 3,88 m2

Typ CWohnräume: 73,04 m2

Loggia: 5,31 m2

NNFl.: 78,36 m2

Balkon: 9,09 m2

Erdgeschoß

Page 96: 299/300 Aug/Sep 2011

94

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

Sieger BPL B

Projekt B-3

Mitarbeit DMAA:

Eva Schrade, Waldemar Wilwer

heimbau – ebg / delugan meissl Associated Architects – ganahl ifsits / rajek barosch

Lageplan Gesamtentwurf

Dachgeschoß

5. Obergeschoß

4. Obergeschoß

Schnitt A

Page 97: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

95

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

1 apartments 2 children play ground 3 pram park 4 bicycle storage room 5 sos children group 6 common room 7 café 8 laundry room 9 care taker 10 children day care 11 group rooms 12 creative zone 13 kitchen 14 seminar room / office 15 wasteroom 16 garden tool shed

Erdgeschoß

Schnitt C

Page 98: 299/300 Aug/Sep 2011

96

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

Wbg – frieden / Cufer m. – g.o.y.a. / lo C.

Engere Wahl BPL B

Projekt B-1

Team:

Gerda Gibelhauser, Katrin Kappler,

Wolfgang Kurz, Josef Prantauer

Rendering:

© beyer.co.at

Arwag – migra – familienwohnbau / scheifinger + partner – gruber + partner – smAC / egkk

Engere Wahl BPL B

Projekt B-2

Mitarbeit Büro Cufer:

Klaus Hammer, Jean Moussalli

Visualisierung g.o.y.a.:

Schreiner Kastler

Perspektive g.o.y.a.

Perspektive Cufer

Bauteil an der Polgarstraße

Lageplan Gesamtentwurf

Page 99: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

97

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Polgarstraße 30a, Wien 22

Engere Wahl BPL B

Projekt B-5

Mitarbeit ARTEC:

Michael Murauer, Jun Wook Song,

Anna-Maria Wolf

Modelle:

Fabian Antosch, Gül Cakar

Team Wimmer:

Helmut Wimmer mit Andreas Gabriel

und Bernhard Weinberger

Tragwerksplaner:

Bollinger Grohmann Schneider, Wien

Bauphysik:

Walter Prause, Wien

Brandschutzexperte:

Alexander Kunz, Maria Enzersdorf

Engere Wahl BPL B

Projekt B-4

Statik:

Dorr-Schober & Partner

Soziologie:

Jochen Kugler, Strategische

Kommunikation

gesiba – gsg / baumschlager eberle – franz zt / land in sicht

neues leben – neue heimat / ArteC – Wimmer h. / Auböck + kárász

Hofperspektive

Straßenperspektive

Page 100: 299/300 Aug/Sep 2011

98

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb

Ausloberwohnfonds_wien, fonds für wohnbau und stadterneuerung, 1082 Wien

VerfAhrensorgAnisAtionJIREK Managementconsulting GmbH / DI Michael Jirek und ZT HILEI / DI Andrea Hinterleitner, 1130 Wien

gegenstAnd des VerfAhrensErlangung von Realisierungskonzepten (Konzepte zur Sozialen Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie und Ökonomie) im Kontext mit der

Ursprungsidee des Sozialen Wohnbaus / Entwicklung von Beiträgen zum kostengünstigen geförderten Wohnungsneubau mit

besonderem Augenmerk auf eine gesamtheitliche Betrachtung der Kostenstruktur. Wettbewerbsgebiet ist der Bauplatz A.

Art des VerfAhrensNicht anonymer, öffentlicher Bauträgerwettbewerb.

beurteilungskriterienSoziale Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie, Ökonomie

beteiligungBauplatz A: 11 Projekte

beurteilungssitzung15. Juni 2011

beurteilungsgremiumUniv.Prof. DI Rudolf Scheuvens (Vorsitzender), Univ.Prof. Arch. DI Rüdiger Lainer (stv. Vorsitzender), Mag. Dr. Wolfgang Förster (MA 50),

BR Karl Gasta (BV 22. Bezirk), Dieter Groschopf (wohnfonds_wien), DI Thomas Knoll, DI Dr. Bernhard Lipp (IBO), DI Ute Schaller (MD-BD Gr.

Hochbau), DI Ingrid Scheibenecker, Dr. Gerhard Schuster (BUWOG), SR Dr. Dietmar Teschl (MA 50), DI Andreas Trisko (MA 21B), DI Michaela

Trojan (wohnfonds_wien), Ing. Wolfgang Wagner (MA 25)

VorprüfungJIREK Managementconsulting GmbH / DI Michael Jirek und ZT HILEI / DI Andrea Hinterleitner, HR Dr. Franz Pfiel (Muster der Vorverträge

und Nutzungsverträge)

„Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Page 101: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

99

Wettbewerb

Zusammenfassung Beurteilung:Zu Sitzungsbeginn wird das Verfahren zum Thema „Kos-tengünstiges Wohnen“ erläutert. Von den Projektanten war eine Gesamtdarstellung aller Ansätze zum Thema sowohl hinsichtlich der Maßnahmen in Planung und Bau als auch hinsichtlich Finanzierungsformen, Ein-sparungspotenzial bei den laufenden Kosten und den Baukosten gefordert sowie eine Darstellung hinsichtlich der Auswirkungen der gesetzten Maßnahmen auf die künftigen NutzerInnen. Der Juryvorsitzende betont die Wichtigkeit, das Thema „Kostengünstiges Wohnen“ in den Vordergrund zu stellen. In den Fokus der Beur-teilung rückt damit die Frage nach den spezifischen Beiträgen zu einem kostengünstigen, leistbaren und gleichermaßen qualitätsvollen Wohnen. Anschließend wird der Standort erläutert.Es folgt ein Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Projekten A-1 EBG / Froetscher und Lichtenwagner / Detzlhofer A., A-2 BA Real Invest

– Kallco / Shibukawa Eder / Kandl P., A-3 Familie / Stelz-hammer W. / Auböck + Kárász, A-4 Frieden / Knötzl J. / Indrak O., A-5 Bauhilfe / Dietrich | Untertrifaller / Idealice, A-6 Neues Leben / Linsberger E. / Graf K., A-7 ÖSW / ICNL Architektur / Land in Sicht, A-8 Gewog / Trebers-purg & Partner / Fina J., A-9 Erste Immobilien – ÖVW / Gasparin & Meier / Winkler Landschaftsarchitektur, A-10 Gesiba / Gangoly & Kristiner / Lo C., A-11 Wien-Süd / querkraft / Haidvogl D. Im Anschluss an den Rundgang beginnen die Projektpräsentationen. Die von der Vor-prüfung berichteten geringfügigen Abweichungen von der Bauordnung konnten im Zuge der Präsentationen aufgeklärt werden. In allen Fällen sind bauordnungs-konforme Adaptierungen möglich, ohne die Projektidee zu gefährden. Nach den Präsentationen diskutiert die Jury eingehend und vergleichend die Qualitäten der einzelnen Beiträge und kommt in einer ersten Abstim-mung einstimmig zu dem Ergebnis, die Projekte A-4 Frieden / Knötzl J. / Indrak O. und A-10 Gesiba / Gangoly

„Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Kart

engr

undl

age:

Sta

dt W

ien,

MA

41 –

Sta

dtve

rmes

sung

Wettbewerbsgebiet

Page 102: 299/300 Aug/Sep 2011

100

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

& Kristiner / Lo C. auszuscheiden. Die Einzelbeurteilun-gen dieser beiden Projekte werden verfasst.Danach diskutiert die Jury vergleichend die Qualitä-ten der in der Beurteilung verbliebenen Beiträge und kommt einstimmig zu dem Ergebnis, die Projekte A-6 Neues Leben / Linsberger E. / Graf K. und A-7 ÖSW / ICNL Architektur / Land in Sicht und mehrstimmig die Projekte A-3 Familie / Stelzhammer W. / Auböck + Kárász, A-9 Erste Immobilien – ÖVW / Gasparin & Meier / Winkler Landschaftsarchitektur und A-11 Wien-Süd / querkraft / Haidvogl D. in die engere Wahl zu ziehen. Damit werden die Projekte A-1 EBG / Froetscher und Lichtenwagner / Detzlhofer A., A-2 BA Real Invest – Kallco / Shibukawa Eder / Kandl P., A-5 Bauhilfe / Dietrich | Untertrifaller / Idealice und A-8 Gewog / Tre-berspurg & Partner / Fina J. ausgeschieden. Es folgen die Einzelbeurteilungen der vier ausgeschiedenen Projekte.Im Anschluss diskutiert die Jury erneut vergleichend die Qualitäten der in der Beurteilung verbliebenen Beiträge und kommt einstimmig zu dem Ergebnis, die Projekte A-3 Familie / Stelzhammer W. / Auböck + Kárász, A-7 ÖSW / ICNL Architektur / Land in Sicht und A-11 Wien-Süd / querkraft / Haidvogl D. in einer nächsten Runde weiter zu diskutieren. Somit scheiden die Projekte A-6 Neues Leben / Linsberger E. / Graf K. und A-9 Erste Immobilien – ÖVW / Gasparin & Meier / Winkler Land-schaftsarchitektur aus. Die Einzelbeurteilung dieser bei-den ausgeschiedenen Projekte stellt sich wie folgt dar:

Projekt A-6 Neues Leben / Linsberger E. / Graf K.• ÖkonomieTrotz geringer Nutzfläche von unter 10.000 m² erreicht der Beitrag günstige Nutzerkonditionen sowohl für die Wohnungen als auch den Tiefgaragenstellplatz. Dazu trägt auch die Lukrierung von einem Landesdarlehen in der Höhe von € 600,–/m² Nfl. bei. Auch die Gesamtbau-kosten sind bei gleichzeitig guter Ausstattung deutlich besser als der Durchschnitt. Die Varianten mit Stundung des Bau- und Grundkostenbeitrages stellen insgesamt einen positiven Beitrag zum Thema „Kostengünstiges Wohnen“ dar. Die Höhe der angesetzten Kosten für die Vertragserrichtung ist nicht nachvollziehbar. Förde-rungstechnisch scheint es problematisch, dass ein sehr hohes Ausmaß an öffentlichen Mitteln für Loggienflä-chen (Annexlösung) beansprucht werden soll.• Soziale NachhaltigkeitDas Projekt weist im Vollausbau relativ große Wohnun-gen und insgesamt eine geringe Anzahl an Wohnungen auf. Alle Wohnungen sind querbelüftbar, allerdings zum Teil problematisch an den engen Erschließungshöfen

situiert. Interessant ist jedenfalls der Vorschlag, kleine Kernwohnungen durch den Ausbau der Loggien be-darfsweise zu vergrößern. Ebenso positiv wird die Mög-lichkeit des nachträglichen Einbaus von Gemeinschafts-räumen in den Erdgeschoßen sowie die Teilbarkeit der Zimmer mit Schrankelementen beurteilt. Das Projekt verfügt über eine Werkstätte, einen Kinderspielraum so-wie ein natürlich belichtetes Garagengeschoß.• ArchitekturDas Konzept besticht mit einer außergewöhnlichen Wohnbautypologie basierend auf einem auf die not-wendigen Funktionen reduzierten Kern (home base), an den Erweiterungszellen für weitere wohnungszuge-hörige Wohn- und Ausbauräume angekoppelt werden. Vorgegeben wird eine fixe Grundstruktur, durch zusätzli-che Eigenfinanzierung der NutzerInnen wird ein eigener Ausbau der Annexe ermöglicht. Dieser Ansatz eines wachsenden Hauses, das auch unterschiedliche Klima-zonen ermöglicht, stellt einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung effizienter Typologien dar. Problematisch muss dagegen die städtebauliche Situation bewertet werden. Dies betrifft insbesondere die Erschließung über die inneren Stege. Der Raum zwischen den Ge-bäuden hat durch die städtebauliche Grundstruktur der Annexe mit starken Qualitätseinbußen zu rechnen. Im Bereich der Stege ist der Freiraum auf eine reine Erschließungssituation reduziert. Zum derzeitigen Zeitpunkt scheint das Konzept eines Reduits, an den differenzierte Annexe angelagert werden können, noch nicht ausgereift und sollte daher weiterentwickelt wer-den. So sollten der Kern und das Verhältnis Kern zu An-nex so weiterentwickelt werden, dass im Grundkern die Nutzung auch für mehrere Personen möglich wäre.• ÖkologieDas Projekt erreicht Niedrigenergiestandard, Heizungs- und Warmwasserversorgung erfolgen über Fernwärme. Positiv hervorzuheben ist die kontrollierte Wohnraum-lüftung mit Wärmerückgewinnung. Der gut ausge-formte zentrale Platz ist hervorzuheben. Der Grundidee des Annexes folgend leiden jedoch wesentliche Teile des Freiraumes durch die großen Auskragungen. Insbe-sondere die Zugangsbereiche mit den Steglösungen bilden im Erdgeschoß und im 1. Obergeschoß schlecht akzeptable Sicht- und Lichtverhältnisse sowie Frei-raumqualitäten. Der Vorteil der Auskragung über das Erdgeschoß ist aus Sicht des Freiraumes gering. Hier hätte durchaus auch eine Durchführung bis auf Erdge-schoßniveau vorgesehen werden können, insbesondere da in der Präsentation angedeutet wurde, dass auch Aufständern ein Umsetzungsprinzip sein kann.

Page 103: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

101

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Projekt A-9 Erste Immobilien – ÖVW / Gasparin & Meier / Winkler Landschaftsarchitektur• ÖkonomieAus förderungsrechtlicher Sicht ist anzumerken, dass bei einem Eigenmitteleinsatz (Anlegerkapitaleinsatz) von mehr als einem Drittel der Gesamtbaukosten – dies soll laut Projektanten durch den künftigen Liegen-schaftseigentümer Erste Immobilien Kapitalanlage Ges.m.b.H. erfolgen – eine andere Finanzierungsvari-ante, nämlich gemäß § 5 der Neubauverordnung 2007 mit einem Landesdarlehen von € 550,–/m² Nfl., 5 Jahre tilgungsfrei und danach binnen 25 Jahren zu tilgen, in Anspruch zu nehmen wäre. Auf Basis der in den Datenblättern angegebenen Konditionen würde sich durch Einsatz von Superförderung und dem erhöhten Landesdarlehen von € 600,–/m² Nfl. in Kombination mit besonderen Finanzierungsmitteln ein niedriger Finan-zierungsbeitrag und auch eine günstige laufende Miet-belastung ergeben. Allerdings ist in der Kalkulation die Tilgung des Superförderungsdarlehens mit ca. € 0,70/m² Nfl. nicht berücksichtigt. Weiters würden sich rund € 0,30/m² Nfl. für das geringere Landesdarlehen ergeben, wodurch sich insgesamt eine monatliche Be-lastung von ca. € 8,–/m² Nfl. errechnet. Positiv hervorzu-heben sind die günstigen Finanzierungskosten für den Grundstücksankauf und die Grundstücksnebenkosten sowie die vergleichsweise sehr günstigen Gesamtbau-kosten im Bewerberfeld.• Soziale Nachhaltigkeit Das Projekt weist einen sehr guten Wohnungsmix mit einer hohen Anzahl an Wohnungen und geringer durchschnittlicher Wohnnutzfläche auf. Die vielfältigen Wohnungstypen ermöglichen auch Wohngruppen, Künstlerateliers und Mikronachbarschaften mit kom-munikationsfördernden Erschließungsflächen. Die flä-chenoptimierten Wohnungen werden durch das große Angebot an Gemeinschaftsräumen ergänzt. Das ge-meinschaftliche Angebot umfasst einen Gemeinschafts-raum, eine Fahrradwerkstatt, Gemeinschaftsbereiche in jedem Haus, Kinderwagen- und Fahrradabstellräume direkt an den belichteten Atrien, die auch mit einem Kunstwerk ausgestattet werden sollen.• ArchitekturSechs qualitätsvolle Solitärbauten, eingebunden in eine offene Landschaft, bestimmen den Charakter des Quartiers. Trotz intensiver baulicher Nutzung überwiegt ein offener Charakter, der unmissverständlich die einzig-artige landschaftsräumliche Lage aufnimmt und inter-pretiert. Besonders positiv wird die Wohnbauarchitektur mit großzügigen Eingangs- und Erschließungsberei-

chen beurteilt. Eine wesentliche Qualität des Beitrages stellt das einfache und effiziente Konstruktionssystem mit tragender Außen- und Innenwand dar, das flexible, kompakte Wohnungen ermöglicht. Der Vorschlag, 19 Stellplätze außerhalb des eigenen Grundstücks nachzu-weisen, kann nicht nachvollzogen werden. Eine Erweite-rung des ohnehin schon unübersichtlichen Garagenge-schoßes ist unabdingbar.• ÖkologieDas Projekt erreicht Niedrigenergiestandard, Heizungs- und Warmwasserversorgung erfolgen über Fernwärme. Sehr positiv beurteilt werden das ökologische Produkt-management mit Fremdüberwachung und die Innen-raumluftqualitätssicherung. Der Freiraum ist durch die städtebauliche Form der Solitäre bestimmt. Dies führt zu einer teppichartigen, etwas beliebigen Nutzungs-struktur. Gut gelöst ist der Eingangsbereich Richtung Mühlgrundgasse und auch der Eingangsbereich zu den einzelnen Solitären.

In einer weiteren vergleichenden Diskussion der in der Beurteilung verbliebenen drei Projekte kommt die Jury zu nachstehenden Einzelbeurteilungen:

Projekt A-3 Familie / Stelzhammer W. / Auböck + Kárász• ÖkonomieDer ökonomische Ansatz des Projektes führt durch einen entsprechenden Einsatz von Superförderungsmit-teln und Eigenmitteln des Bauträgers zu sehr günstigen Nutzerkonditionen. Die Bauausstattung ist durchschnitt-lich und korrespondiert mit ebenso durchschnittlichen Gesamtbaukosten. Positiv werden die Absenkung des Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrages und die angestrebte Absenkung der Betriebskosten durch Ei-genleistung der BewohnerInnen beurteilt. Die hohen Fi-nanzierungskosten für das Grundstück liegen im oberen Bereich des Bewerberfeldes.• Soziale NachhaltigkeitDas Projekt weist einen guten Wohnungsmix mit einem hohen Anteil an Kleinwohnungen und kompakten C- und D-Typ-Wohnungen auf. Integriert werden eine Ordination, ein Lokal und eine Gästewohnung. Alle Wohnungen verfügen über private Freiräume. Rund die Hälfte der Wohnungen ist einseitig orientiert. Positiv werden die an der zentralen Achse günstig situierten Gemeinschaftsräume sowie die Gemeinschaftsterrassen und der moderierte Mitbestimmungsprozess beurteilt. Problematisch ist die große Entfernung zu den Kinder-wagenabstellräumen bei einigen Stiegenhäusern.

Page 104: 299/300 Aug/Sep 2011

102

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

• ArchitekturDer Entwurf stellt einen ambitionierten Wohnungsbau mit selbstbewusster Lösung zum Standort dar. Der sehr konsequente städtebauliche Ansatz führt zu einer kla-ren Erschließungssituation und präzise definierten Räu-men. Die Logik des Ansatzes, den Hof mit einer Öffnung zum SWW hervorzuheben, ist nachvollziehbar. Proble-matisch wird jedoch gesehen, dass durch die Querriegel zum SWW die Öffnung der Höfe nur eingeschränkt wirksam wirkt. Die Grundrisse sind klar, flexibel und mit hoher Variabilität entwickelt. Etwas problematisch wird der fehlende Filter vor den auf gleicher Ebene der Höfe situierten Erdgeschoßwohnungen gesehen.• ÖkologieDas Projekt erreicht Niedrigenergiestandard, Heizungs- und Warmwasserversorgung erfolgen über Fernwärme. Eine Abluftanlage ist vorgesehen. Positiv hervorzuhe-ben sind das ökologische Produktmanagement mit Fremdüberwachung und die Maßnahmen zur Innen-raumluftqualitätssicherung. Das Projekt weist einen hochwertigen, glaubwürdig kalkulierten Freiraum auf. Dieser beinhaltet Bauwerksbegrünung, Regenwasser-versickerung und zahlreiche Freiraumangebote. Der Kinderspielplatz stellt einen guten Übergang zum SWW dar. Die Gemeinschaftsräume sind mit dem angren-zenden Freiraum sinnvoll verknüpft. Die städtebauliche Form führt zu zwei geschlossenen Innenhöfen mit niveaugleichem Anschluss an die Erdgeschoßwohnun-gen. Kombiniert mit der engen Lage wird dadurch die Nutzungsintensität eingeschränkt.

Projekt A-7 ÖSW / ICNL Architektur / Land in Sicht• ÖkonomieInsgesamt stellt das ökonomische Konzept einen guten Beitrag zum Thema „Kostengünstiges Wohnen“ dar. Bei Gesamtbaukosten, die im Durchschnitt des Bewerber-feldes liegen, werden bei überdurchschnittlicher Aus-stattungsqualität und durch die Baurechtskonstruktion sowie die für die MieterInnen attraktiven Stundungsan-gebote zu WGG-Eigenmittelzinsen auch sehr gute Nut-zerkonditionen erreicht. Etwas über dem Durchschnitt liegen lediglich die Stellplatzkosten mit € 75,–/Monat. Anerkennenswert ist die Absenkung des Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrages, die Betriebskosten liegen allerdings über dem Durchschnitt.• Soziale NachhaltigkeitDas Projekt verfügt über großzügige Gemeinschafts-einrichtungen (zwei Gemeinschaftsräume, ein Kinder-spielraum, ein Fitnessraum, eine Fahrradwerkstatt, ein überdachter Freiraum, anmietbare Ateliers) und bietet

unter anderem betreutes Wohnen in Kooperation mit einem sozialen Träger an. Die Wohnungen sind großteils querbelüftbar, alle Wohnungen verfügen über private Freiräume. Bei den Grundrissen überwiegen kompakte kleinere Typen mit zumeist getrennt begehbaren Zim-mern. Positiv hervorzuheben sind die 4 m hohen Raum-module bei den Kleinwohnungen. Es wird ein umfang-reiches moderiertes Partizipationsmodell angeboten.• ArchitekturDer Entwurf setzt ein starkes städtebauliches Zeichen, indem er an drei Seiten konsequent die Ränder des Grundstückes besetzt und sich nach Süden zum SWW öffnet. Diese Lösung wird auch als Windschutz interpre-tiert. Die Ausbildung der beiden Atriumhäuser mit einer hochgehobenen Erschließungsplattform schafft attrak-tive Zugänge zu den Wohnungen und zusätzliche Nut-zungsqualitäten im Erdgeschoß. Gleichzeitig ermöglicht das Heben des Erdgeschoßes und das Absenken des Terrains die notwendige Privatheit für die Wohnungen im Erdgeschoß. Der gestalterische Ansatz ist von hoher Qualität, die Differenzierung der Fassaden schafft die Möglichkeit der Ablesbarkeit der individuellen Einhei-ten. Der Beitrag zeigt, dass intelligente, anspruchsvolle Architektur zu geringen Kosten möglich ist.• ÖkologieDas Projekt ist als besonders energieeffizientes Gebäude mit Fernwärme als Energieträger als sehr gut zu beurtei-len. Positiv hervorzuheben sind die Photovoltaikanlage und die Parkettböden in den Wohnzimmerbereichen. Angeboten werden ökologisches Bauproduktmanage-ment und Innenraumqualitätssicherung. Die Gebäu-dekonfiguration einer introvertierten Bebauung schafft eine geschützte Südlage für den Blockinnenbereich. Es entstehen durchdachte Freiräume für zahlreiche Nutze-rInnengruppen sowohl im Außenraum, im überdachten Freiraum als auch im Innenraum, die gut aufeinander abgestimmt sind. Die Freiräume sind gut gegen Lärm und Wind abgeschirmt. Das mittlere Atrium ist sinnvoll abgerückt, um einen Zugang zum SWW zu schaffen. In gewissem Ausmaß entsteht jedoch dadurch eine Schwächung der Hofqualität.

Projekt A-11 Wien-Süd / querkraft / Haidvogl D.• ÖkonomieDas Projekt erreicht durch den Verzicht auf Keller und Tiefgarage und ein gutes Brutto-Netto-Nutzflächenver-hältnis die besten Gesamtbaukosten im Bewerberfeld. Im Zusammenhang mit günstigen Fremd- und Eigen-mittelkonditionen sind die Nutzerkosten sehr günstig. Die Ausstattung liegt etwas über dem Durchschnitt.

Page 105: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

103

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Positiv hervorzuheben sind die Absenkung des Erhal-tungs- und Verbesserungsbeitrages sowie die über-durchschnittlich günstigen Betriebskosten. Auf Grund relativ großer Wohnungen ergeben sich allerdings zum Teil höhere Nutzerkosten pro Wohnung, deren Leistbar-keit dadurch eingeschränkt ist.• Soziale NachhaltigkeitDas Projekt verzichtet auf Tiefgarage und Keller und liefert damit einen wichtigen Beitrag zum Thema „Kostengünstiges Wohnen“. Alle Wohnungen sind quer-belüftbar und verfügen über einen privaten Freiraum. Durch das Konzept des gestapelten Reihenhauses ergeben sich relativ große Grundrisse, insbesondere bei den B-Typ-Wohnungen, die auch als Maisonetten ausgebildet sind. Angeboten werden ein Gemein-schaftsraum, ein Kinderspielraum, ein Multifunktions-raum, Gemeinschaftsdachterrassen sowie südseitige Gemeinschaftsbereiche im Freiraum. Die Erschließung vieler oberer Maisonetten über Dachterrassen erscheint problematisch. Positiv hervorgehoben werden das Car-Sharing-Angebot und der moderierte Gemeinschafts-bildungsprozess.• ArchitekturDer Entwurf stellt vieles auf den Kopf. Allem voran den Umgang mit den laut Bauordnung für Wien erforder-lichen Stellplätzen. Anstatt diese in einer Tiefgarage teuer zu umbauen wird auf kreative Art und Weise ein „Belohnungssystem“ aufgebaut, auf das eigene Auto, aber nicht auf eigene Mobilität verzichten zu wollen. Hierzu werden die Stellplätze zwischen den drei Zeilen ebenerdig im Sinne eines shared space angeordnet. Der Anreiz zum Verzicht auf einen eigenen PKW ist zweifach begründet. Einerseits durch den Zugewinn nutzbaren Freiraums und andererseits in einem sied-lungsbezogenen Car-Sharing-Angebot. Ebenfalls „auf den Kopf“ gestellt werden die gestapelten Reihenhäu-ser. So erfolgt der Zugang zu den Obergeschoßen über die Dachlandschaft. Vergleichbar einer Erdgeschoßlage mit Vorgartenzone entsteht hier differenzierte Raum-qualität. Es ergeben sich grundlegend offene und helle Wohnungen mit klarer Zielgruppenorientierung des Familienwohnens. Die Problematik dieses Beitrages liegt darin, dass die Qualität von Wohnungen im Erdgeschoß, vor denen Stellplätze situiert werden, gegenüber den gestapelten Wohnungen in den Obergeschoßen deut-lich eingeschränkt wird. Es wird auch in Frage gestellt, ob für die intendierte Nutzung als Familienwohnungen ein so weitreichender Verzicht auf das eigene Transport-mittel möglich und sinnvoll ist. Darüber hinaus wird bezweifelt, dass die erforderliche Anzahl an Stellplätzen

zur Erfüllung der Stellplatzverpflichtung, wie in der Präsentation zugesagt, auf dem eigenen Grundstück errichtet werden kann. Grundsätzlich stellt dieses Pro-jekt einen wertvollen Beitrag dar, der jedoch noch einer weiter zu entwickelnden Feinabstimmung bedarf.• ÖkologieDas Projekt erreicht Niedrigenergiestandard, Heizungs- und Warmwasserversorgung erfolgen über Fernwärme. Positiv hervorzuheben ist die Fußbodenheizung. Kriti-siert wird, dass kein Konzept zur Innenraumluftqualität und zur ökologischen Bauproduktauswahl vorgelegt wurde. Das Projekt bietet Reihenhausqualität im ge-förderten Geschoßwohnbau und das in der Lage zwi-schen „U-Bahn und Nationalpark“. Die dazu passenden Freiräume sind durchdacht ausgebildet. Die besondere Zugangszone am Dach schafft für alle Wohnungen häufig nachgefragte Reihenhausqualität. Hohe Qualität haben auch die privaten Freiräume vor den vollverglas-ten Wohnräumen. Die Erdgeschoßzone muss mit dem Problem der Stellplätze umgehen. Die dargestellten Lösungen bieten ein funktionelles Anreizsystem, um zumindest die südliche Hälfte der Freiräume stellplatz-frei auszubilden. Sollte dies in der Praxis funktionieren, könnte dadurch die Erdgeschoßzone funktionell sinn-voll ausgebildet werden. Bei besonderer Würdigung dieses innovativen Konzeptes regt die Jury an, diese Projektidee zur Umsetzung an einem anderen Standort weiterzuentwickeln.

Im Zuge der abschließenden eingehenden vergleichen-den Diskussion der Qualitäten der in der Beurteilung verbliebenen Projekte kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt A-7 ÖSW / ICNL Architektur / Land in Sicht zur Realisierung zu empfehlen.

Projektbezogene Auflagen und EmpfehlungenEs wird empfohlen, die Abstände zwischen den Atriumhäusern und der umlaufenden Bebauung zu überprüfen.

Das vollständige Juryprotokoll kann unter [email protected] angefordert werden.

Page 106: 299/300 Aug/Sep 2011

104

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Sieger BPL A

Projekt A-7

Mitarbeit:

Christoph Weber, Nikola Chytil,

Adnan Balic

Statik:

K&S Ingenieure

Bauphysik:

Erich Röhrer

HSL:

ZFG Projekt

Elektro:

TB Eipeldauer+Partner

ÖsW / iCnl Architektur / land in sicht

Westansicht

Schnitt

Wohnungsmodul 4 m Raumhöhe

Hohe Vielfalt an Grundrissmöglichkeiten

Lärmschutz SichtbeziehungenZonierungDurchwegung

Page 107: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

105

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Grundriss

Laubengang Hofansicht

Page 108: 299/300 Aug/Sep 2011

106

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Engere Wahl BPL A

Projekt A-3

Mitarbeit:

Monika Hoffmann,

Özlem Önen Taskin

Soziale Nachhaltigkeit:

Joachim Brech

Bauphysik:

IBO, Thomas Zelger

Haustechnik:

Josef Kainer

Statik:

Anton Harrer

familie / stelzhammer W. / Auböck + kárász

Ansicht Ost

Erdgeschoß

Page 109: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

107

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Engere Wahl BPL A

Projekt A-6

Mitarbeit:

Arch. Melanie Köhler,

Arch. Karoline Seywald,

Arch. Jan Bzdúch

3D Perspektiven:

Norbert Larcher,

Abdomen Architektur

neues leben / linsberger e. / graf k.

ErdgeschoßSchnitt

Page 110: 299/300 Aug/Sep 2011

108

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Engere Wahl BPL A

Projekt A-9

Mitarbeit:

Herwig Stotz

Kunst am Bau:

Anna Rubin

Visualisierung:

oln (office le nomade)

Modell:

Patrick Klammer

erste immobilien – ÖVW / gasparin & meier / Winkler landschaftsarchitektur

Erdgeschoß

Schnitt

Page 111: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

109

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Mühlgrund II, Wien 22

Engere Wahl BPL A

Projekt A-11

Projektleitung:

Lisi Wieser

Mitarbeit:

Alicja, Budziak, Steffi Meyer

Renderings:

www.expressiv.at

Wien-süd / querkraft / haidvogl d.

Mein Haus – eine klare Betonstruktur wird wie ein großer Setzkasten bespielt.

Untere Zugangsebene – der gemeinsame Freiraum bildet einen fließenden Übergang vom urbanen Umfeld im Norden zum grünen Naturraum im Süden. Die Durchgänge im Stiegenbereich sind tagsüber frei zugänglich und machen die Ost/West-Durchwegung möglich.

Südansicht

Garten Dach – die Dachflächen sind weit mehr als Erschließungszonen für die individuellen Wohneinheiten: Diese Flächen werden von den Bewohnern durch Gartenaktivitäten und Freizeit-nutzungen erobert.

Page 112: 299/300 Aug/Sep 2011

110

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb

„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

Ausloberwohnfonds_wien, fonds für wohnbau und stadterneuerung, 1082 Wien

VerfAhrensorgAnisAtionJIREK Managementconsulting GmbH / DI Michael Jirek und ZT HILEI / DI Andrea Hinterleitner, 1130 Wien

gegenstAnd des VerfAhrensErlangung von Realisierungskonzepten (Konzepte zur Sozialen Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie und Ökonomie) im Kontext mit

der Ursprungsidee des Sozialen Wohnbaus / Entwicklung von Beiträgen zum kostengünstigen geförderten Wohnungsneubau mit

besonderem Augenmerk auf eine gesamtheitliche Betrachtung der Kostenstruktur. Wettbewerbsgebiet sind die Bauplätze 1, 2 und 3.

Art des VerfAhrensNicht anonymer, öffentlicher Bauträgerwettbewerb.

beurteilungskriterienSoziale Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie, Ökonomie

beteiligungBauplatz 1: 4 Projekte; Bauplatz 2: 10 Projekte; Bauplatz 3: 4 Projekte

beurteilungssitzung8. und 9. Juni 2011

beurteilungsgremiumUniv.Prof. DI Rudolf Scheuvens (Vorsitzender), Prof. Dipl.Arch. Luca Selva (stv. Vorsitzender), Mag. Dr. Wolfgang Förster (MA 50), BR Karl Gasta

(BV 22. Bezirk), Dieter Groschopf (wohnfonds_wien), DI Thomas Knoll, Dr. Robert Korab (raum & kommunikation), DI Ute Schaller (MD-BD

Gr. Hochbau), DI Ingrid Scheibenecker, Dr. Gerhard Schuster (BUWOG), SR Dr. Dietmar Teschl (MA 50), DI Andreas Trisko (MA 21B), DI

Michaela Trojan (wohnfonds_wien), Ing. Wolfgang Wagner (MA 25)

VorprüfungJIREK Managementconsulting GmbH / DI Michael Jirek und ZT HILEI / DI Andrea Hinterleitner, HR Dr. Franz Pfiel (Muster der Vorverträge

und Nutzungsverträge)

Page 113: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

111

Wettbewerb

Zusammenfassung Beurteilung:8. Juni 2011:Zu Sitzungsbeginn wird das Verfahren zum Thema „kostengünstiges Wohnen“ erläutert. Um die Einstiegs-konditionen für die künftigen NutzerInnen günstig zu gestalten, werden die Bauplätze im Baurecht vergeben. Von den Projektanten war eine Gesamtdarstellung aller Ansätze zum Thema sowohl hinsichtlich der Maßnahmen in Planung und Bau als auch hinsichtlich Finanzierungsformen, Einsparungspotenzial bei den laufenden Kosten und den Baukosten gefordert sowie eine Darstellung hinsichtlich der Auswirkungen der ge-setzten Maßnahmen auf die künftigen NutzerInnen. Der Juryvorsitzende betont die Wichtigkeit, das Thema „kos-tengünstiges Wohnen“ in den Vordergrund zu stellen. In den Fokus der Beurteilung rückt damit die Frage nach den spezifischen Beiträgen zu einem kostengünstigen, leistbaren und gleichermaßen qualitätsvollen Wohnen.

„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

Es folgt ein Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Projekten auf Bauplatz 2: Projekt 2-1 WBV-GPA / trans_city / Rennhofer G., 2-2 Stadtrand Süd / thaler.thaler / rajek barosch, 2-3 SG Neunkirchen / baldassion / Kandl P., 2-4 WBV GÖD / Superblock / Ide-alice, 2-5 Frieden / Architects Collective / 3:0, 2-6 BWS / room8 / PlanSinn, 2-7 GSG / Moosmann ZT / Land in Sicht, 2-8 Altmannsdorf und Hetzendorf / Treberspurg & Partner / Schuhmacher G., 2-9 Neues Leben / Riepl Kaufmann Bammer / Detzlhofer A. und 2-10 Gesiba / einszueins – roeding schop / Fina J. Im Anschluss an den Rundgang beginnen die Präsenta-tionen der Projekte. Die von der Vorprüfung berichteten geringfügigen Abweichungen von der Bauordnung hinsichtlich Einhaltung der Gebäudehöhe und Gau-penausbildung konnten im Zuge der Präsentationen aufgeklärt werden. In diesen Fällen sind bauordnungs-konforme Adaptierungen möglich, ohne die Projektidee

Kart

engr

undl

age:

Sta

dt W

ien,

MA

41 –

Sta

dtve

rmes

sung

Wettbewerbsgebiet Bauplätze 1, 2 und 3

Page 114: 299/300 Aug/Sep 2011

112

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

zu gefährden. Anders stellt sich die Situation bei der Anordnung von Stellplätzen im Vorgarten und bei Bei-trag 2-5 hinsichtlich der Größe der bebauten Fläche je Baukörper dar. Diese Fälle sind in der vorliegenden Form nicht bewilligungsfähig. Hinsichtlich der Stellplatzsitua-tion weist der Vertreter des Bezirks darauf hin, dass aus Sicht des Bezirks eine Stellplatzlösung im Vorgarten und auf gärtnerisch auszugestaltenden Flächen keinesfalls zu akzeptieren ist. Nach den Präsentationen diskutiert die Jury eingehend und vergleichend die Qualitäten der einzelnen Beiträge und kommt nach dem ersten Rundgang einstimmig zu dem Ergebnis, die Projekte 2-3 SG Neunkirchen / baldassion / Kandl P., 2-5 Frieden / Architects Collective / 3:0, 2-8 Altmannsdorf und Hetzendorf / Treberspurg & Partner / Schuhmacher G. und 2-10 Gesiba / einszueins – roeding schop / Fina J. auszuscheiden. Die Einzelbeurteilung dieser Beiträge wird verfasst. Nach einer weiteren vergleichenden Diskussion der Pro-jektqualitäten der in der Beurteilung verbliebenen Bei-träge kommt die Jury zu der Entscheidung, mehrstim-mig die Projekte 2-4 WBV GÖD / Superblock / Idealice, 2-6 BWS / room8 / PlanSinn und einstimmig das Projekt 2-7 GSG / Moosmann ZT / Land in Sicht auszuscheiden. Die Einzelbeurteilung dieser Projekte wird verfasst.Im Zuge einer weiteren eingehenden Diskussion über die Qualitäten der in der Beurteilung verbliebenen Beiträge 2-1 WBV-GPA / trans_city / Rennhofer G., 2-2 Stadtrand Süd / thaler.thaler / rajek barosch und 2-9 Neues Leben / Riepl Kaufmann Bammer / Detzlhofer A. kommt die Jury zu deren Einzelbeurteilungen.Nach einer abschließenden Diskussion über die Pro-jektqualitäten der drei verbliebenen Beiträge kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 2-1 WBV-GPA / trans_city / Rennhofer G. zur Realisierung zu empfehlen.

Projekt 2-1 WBV-GPA / trans_city / Rennhofer G. • ÖkonomieZum vorgegebenen Schwerpunktthema hat sich das Projektteam mit vielen Komponenten sehr eingehend beschäftigt. Hinsichtlich Gesamtbaukosten, Nutzerkon-ditionen, Finanzierung und Betriebskosten ist dieses Projekt das günstigste im Bewerberfeld. Die Stellplatz-konditionen und die Grundstücksnebenkosten sind

ebenfalls günstig. Der Verzicht auf Erschwernisse wird positiv beurteilt. • Soziale NachhaltigkeitIn diesem Konzept wird aus einem Verzicht auf Unter-kellerung ein Bonus durch die Möglichkeit der Mehr-fachnutzung der Autoabstellflächen und des Angebots der versperrbaren Boxen auf Erdgeschoßniveau statt der Kellerabteile. Der Wohnungsmix ist sehr gut, es wird ein hoher Anteil an Kleintypen angeboten. Die C-Typen sind sehr flächenoptimiert, bei den B-Typen sind die meisten Zimmer getrennt begehbar. Positiv werden die Gemeinschaftsgartenhöfe und die Mietergärten gesehen. Hinsichtlich des Zusammenspiels von Kindern und Autoverkehr im Anger ist jedenfalls ein intensiver Moderationsprozess erforderlich. • ArchitekturDie aufgelösten Baukörper ermöglichen Quer- und Längsbezug, die Parkierung ist zum Teil in der Erdge-schoßzone der Häuser vorgesehen. Positiv wird die Option für die Zukunft gesehen, diese Räume auch ohne PKWs alternativ nutzbar zu machen. Entgegen der Beschreibung der Projektanten wird jedoch ein mögli-ches Konfliktpotenzial im Anger durch den PKW-Verkehr gesehen. Der Zugang zu den Wohnungen über den An-ger ist gut gelöst, die übrigen Wohnungen werden über Stiche räumlich attraktiv erschlossen. Der Außenraum ist klar gegliedert und ermöglicht eine gute Orientie-rung. Die Fahrradabstellplätze mit Pergola zum SWW zu orientieren wird positiv gesehen. Die Wohnungen sind als 3-und 4-Spänner ausgelegt, die Maisonetten im Erdgeschoß sind direkt erschlossen. Die Geschoßwoh-nungen sind B-Typ-Wohnungen, die Maisonetten sind zum Teil zweigeschoßig. Die Grundrisse sind insgesamt kompakt, im Wohnungsmix mit einem großen Angebot an B-Typ-Wohnungen dem Thema angemessen. Alle Wohnungen sind querbelüftbar, die Eingangszone ist knapp bemessen, aber gut gelöst. Die Gebrauchstaug-lichkeit der Loggien wird auf Grund der geringen Tiefe kritisch gesehen. • ÖkologieAngesichts der sehr günstigen Baukosten und der sehr günstigen Kosten für die NutzerInnen ist die bauöko-logische Qualität als angemessen zu bezeichnen. Die thermische Qualität der Gebäudehülle ist gut, was angesichts der in dieser Kostenklasse ungewöhnlich

Page 115: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

113

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

feingegliederten Gestaltung der Baukörper auch erfor-derlich ist. Die Wohnungen sind aufgrund der mehrsei-tigen Orientierung gut belichtet und sehr gut natürlich belüftbar. Das Konzept der Sichtbarmachung der Indi-vidualfahrzeuge inmitten des Siedlungsgefüges ist in der Bauklasse I und dem relativ hohen Baulandkonsum in flächenökonomischer Betrachtung gerechtfertigt, es führt zu einer erheblichen Baukostenabsenkung und bietet Offenheit für eine zukünftige Umnutzung der Kfz-Stellplätze bei Änderung des Mobilitätsverhaltens und der städtischen Verkehrssysteme. Das Konzept hat die zusätzliche Aufgabe des Auto-verkehrs im Anger zu lösen. Die dargestellten Ansätze sind daher nachvollziehbar. Insbesondere, da in den Seitengassen verkehrsfreie Zonen vorliegen. Darüber hinaus lebt der Standort auch vom angrenzenden SWW. Trotzdem wird die Detailausarbeitung im Angerbereich in der technischen Ausführung (z.B. bei Poller, Schräg-board, etc.) noch einer Vertiefung bedürfen. Gleiches gilt für den dargestellten Moderationsprozess, der mit dem shared space Ansatz eine entscheidende Heraus-forderung übernehmen muss.

Projektbezogene Auflagen und Empfehlungen Die Darstellung der Mischfunktion des Angers mit Kfz-Zufahrt, insbesondere im Hinblick auf Abgrenzungen, Randsteine und Oberflächen sowie im Hinblick auf die genauen Spielregeln ist zu präzisieren. Eine private bau-liche Aneignung der Stellplätze ist zu vermeiden, um die Lebendigkeit der Anlage zu erhalten. Es wird emp-fohlen, die Tiefe der wohnungsbezogenen Freiräume bezogen auf die Nutzbarkeit zu verbessern.

9. Juni 2011:Nach der Erläuterung des Standortes beginnt ein Rund-gang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Projekten auf Bauplatz 1: Projekt 1-1 WBV-GPA / CPP Architektur / Kräftner J., 1-2 BWS / Prochazka E. / Zeitl-huber K. & Binder G., 1-3 Heimbau / Weichenberger J. / rajek barosch und 1-4 Gesiba / Runser Prantl / Fina J. Im Anschluss an den Rundgang beginnen die Präsentati-onen der Beiträge. Die von der Vorprüfung berichteten geringfügigen Abweichungen von der Bauordnung hinsichtlich Einhaltung der Gebäudehöhe und Gau-penausbildung konnten im Zuge der Präsentationen

aufgeklärt werden. In diesen Fällen sind bauordnungs-konforme Adaptierungen möglich, ohne die Projekt-idee zu gefährden. Anders stellt sich die Situation bei Beitrag 1-4 hinsichtlich der Anordnung von Stellplätzen im Freien dar. Dies ist in der vorliegenden Form nicht bewilligungsfähig. Nach den Präsentationen diskutiert die Jury eingehend und vergleichend die Qualitäten der einzelnen Beiträge und kommt in einer ersten Ab-stimmung einstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 1-1 WBV-GPA / CPP Architektur / Kräftner J. auszuscheiden. Es folgt die Einzelbeurteilung dieses Projektes. Nach einer weiteren Diskussion über die in der Beurtei-lung verbliebenen Beiträge kommt die Jury mehrstim-mig zu dem Ergebnis, das Projekt 1-4 Gesiba / Runser Prantl / Fina J. auszuscheiden. Dessen Einzelbeurteilung wird verfasst. Im Anschluss kommt die Jury darin über-ein, die Entscheidungsfindung über die beiden verblie-benen Beiträge auf den Nachmittag zu vertagen.

Es beginnt nun der Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Projekten auf Bauplatz 3: Projekt 3-1 Neuland / Schneider und Schumacher – Projektbau / rajek barosch, 3-2 GWB Nord Ost / silberpfeil & urban architektur / EGKK, 3-3 Merkur / s & s / Lo C. und 3-4 Gesiba / Pesendorfer & Machalek / Fina J. Im Anschluss an den Rundgang beginnen die Präsentationen der Projekte. Nach dem Rundgang diskutiert die Jury ver-gleichend die Qualitäten der einzelnen Beiträge und kommt zu deren Einzelbeurteilungen. Nach einer weite-ren eingehenden, vergleichenden Diskussion der Quali-täten der einzelnen Beiträge kommt die Jury mehrstim-mig zu dem Ergebnis, das Projekt Projekt 3-1 Neuland / Schneider und Schumacher – Projektbau / rajek barosch zur Realisierung zu empfehlen.

Projekt 3-1 Neuland / Schneider und Schumacher – Projektbau / rajek barosch• ÖkonomieAus Nutzersicht liegt ein günstiges Angebot sowohl hinsichtlich der Eigenmittel als auch der Monatsbelas-tung vor. Die Gesamtbaukosten sind durchschnittlich, aber auf Grund punktuell überdurchschnittlicher Aus-stattungsqualität nachvollziehbar. Der Bauträger hat bewusst nicht bei den Baukosten eingespart. Trotzdem leistet das Projekt einen anerkennenswerten Beitrag zu

Page 116: 299/300 Aug/Sep 2011

114

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

einer punktuellen Optimierung der ökonomischen Qua-lität im Sinne des Themas „kostengünstiges Wohnen“. Der erhöhte Einsatz von Eigenmitteln des Bauträgers in Verbindung mit reduzierten Eigenmittelzinsen wird gewürdigt.• Soziale Nachhaltigkeit Das Projekt weist einen guten Wohnungsmix mit flächenoptimalen Grundrissen bei weitgehender Ver-meidung von Durchgangszimmern auf. Mehrgenerati-onenwohnen kann durch eine gute Anpassbarkeit der Grundrisse erreicht werden. Angeboten werden ein Kin-derspielraum, ein Gemeinschaftsraum, eine Fahrradwerk-statt und Mieterbeete. Fahrrad- und Kinderwagenabstell-räume sind direkt an der zentralen Eingangshalle situiert. • ArchitekturDas städtebauliche Konzept beruht auf sechs Punkthäu-sern, von denen sich das östliche zum SWW abdreht. Es entstehen Räume mit vielfältigen Durchblicken, welche sich gut in die bestehende Situation integrieren. Die Wohnungen sind konsequent am Thema Punkthaus entwickelt und führen zu sorgfältigen, knappen, aber geschickt geschnittenen Grundrissen, die sich in einem guten Wohnungsmix darstellen. Die Erschließung der Gebäude ist sehr ansprechend gelöst und das äußere Erscheinungsbild der differenzierten Baukörper ist von guter Qualität. • ÖkologieDas Projekt weist bei relativ hohen Baukosten gut durchschnittliche ökologische Qualitäten auf. Der Schwerpunkt wird auf den Wohnkomfort gelegt. Dies zeigt sich an der guten thermischen Qualität der Ge-bäudehülle, der guten Belichtungs- und Besonnungssi-tuation der großteils über Eck angeordneten Wohnun-gen und der komfortablen Fußbodenheizung. Das System der Punkthäuser bildet im Freiraum eher undifferenzierte Teilräume. In diesem Konzept wurde auf das systematische Problem insofern gut reagiert, als durch die Stellung der Baukörper und durch die Ober-flächengestaltung trotzdem geeignete Platzräume ent-stehen. Das Projekt bildet einen kooperativen Ansatz zur Anbindung an den südlichen Bauplatz, welcher auch für beide Bauplätze positiv genutzt werden kann. Positiv hervorzuheben ist die Integration des SWW sowohl hin-sichtlich Planung als auch Finanzierung.

Projektbezogene Auflagen und Empfehlungen Der Freiraum ist in Ausformung, Lage und Höhe ange-passt gemeinsam mit jenem auf Bauplatz 1 zu entwickeln.

Danach diskutiert die Jury die Qualitäten der beiden in der Beurteilung verbliebenen Beiträge 1-2 BWS / Prochazka E. / Zeitlhuber K. & Binder G. und Projekt 1-3 Heimbau / Weichenberger J. / rajek barosch auf Bau-platz 1 und kommt zu deren Einzelbeurteilungen. Nach einer abschließenden Diskussion über die Qualitäten der beiden Beiträge kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 1-2 BWS / Prochazka E. / Zeitl-huber K. & Binder G. zur Realisierung zu empfehlen.

Projekt 1-2 BWS / Prochazka E. / Zeitlhuber K. & Binder G. • ÖkonomieDas Projekt erzielt zwar die geringste Flächenausnut-zung und Wohnungsanzahl im Bewerberfeld, erreicht aber bei weit überdurchschnittlicher Ausstattung sehr gute Gesamtbaukosten und auch sehr günstige Nutzer-konditionen, wenn man von den in Frage zu stellenden, hohen Stellplatzkonditionen absieht. Anzuerkennen ist auch der Eigenmitteleinsatz des Bauträgers und die auf 10 Jahre gesicherten Zinskonditionen beim Kapitalmarktdarlehen. Damit werden ähnlich günstige Konditionen erreicht wie bei Inanspruchnahme der Superförderung. Nachteilig auf Grund der hohen Wohn-nutzfläche sind die Gesamtkosten für die Nutzer bei den D-Typ-Wohnungen. Dies relativiert sich insofern, als diese eigentlich als E-Typ-Wohnungen zu interpretieren sind, die im Bedarfsfall auch in F-Typ-Wohnungen um-gebaut werden können. • Soziale NachhaltigkeitDas Projekt weist gut gelöste Grundrisse auf, allerdings herrscht bei insgesamt geringer Wohnungsanzahl ein hoher Anteil sehr großer D-bzw. E-Typ-Wohnungen vor. In Anbetracht, dass diese Maisonettewohnungen in den Riegeln Reihenhäusern mit Mietergärten entsprechen, stellt dieses Projekt einen Beitrag zum Familienwoh-nen zu günstigen Konditionen dar. Gut gelöst sind insbesondere die Wohngemeinschaften. Angesichts der angestrebten Zielgruppe Familienwohnen scheint die Ausstattung mit einem einzigen kleinen Kinder-

Page 117: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

115

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

spielraum in der Anlage etwas dürftig. Positiv beurteilt werden die großzügig gestalteten Eingangsbereiche in den Punkthäusern. • ArchitekturMit leichter Hand wird in geschickter Mischung von Zei-len- und Punktbauten eine entsprechende städtebau-liche Ordnung geschaffen, die sich zu allen Seiten hin als guter Nachbar zeigen wird. Hervorzuheben ist die Vielzahl an unterschiedlichen Wohnungstypen, die mit Ausnahme der D-und E-Typen einen kompakten, guten Zuschnitt aufweisen. Die D-und E-Typ-Wohnungen sind sehr geräumig und stellen mit den vorgelagerten Mietergärten Reihenhaustypologie dar. In sich sind die Wohnungen alle sorgfältig ausgearbeitet, in aller Regel zweiseitig belichtet, querbelüftbar und von hoher räumlicher Qualität. Die Gebäude sind in ihrer Höhenstaffelung deutlich gegliedert und mit einer differenzierten Materialisierung der Fassaden wird eine geschickte räumliche Verknüpfung mit dem Bestand gesucht. • ÖkologieDas Projekt weist bei relativ geringen Baukosten sehr gute ökologische Qualitäten auf. Hervorzuheben sind die Ausführung als besonders energieeffizientes Ge-bäude und das energieeffiziente Wärmeversorgungs-system mit Wohnungsstationen und einer unterstüt-zenden thermischen Solaranlage. Die Mitteltemperatur-auslegung der Heizungsanlage lässt zusammen mit der guten thermischen Qualität der Gebäudehülle, insbe-sondere auch der Fenster, hohen thermischen Komfort in den Wohnungen erwarten. Es sind umfangreiche Qualitätssicherungs- und Monitoringmaßnahmen vor-gesehen, zur Gartenbewässerung wird Brunnenwasser eingesetzt. Ein sowohl gestalterisch als auch bautech-nisch interessantes Element stellen die mit farbig hinter-legten Polycarbonatplatten gestalteten, hinterlüfteten Fassadenteile dar. Die Innenausstattung ist qualitativ hochwertig. Insgesamt ein preis-leistungsmäßig ökolo-gisch sehr gutes Projekt. Das Projekt erlaubt durch die städtebauliche Konfigura-tion die Entwicklung hochwertiger und differenzierter Freiräume. Besonders gelungen ist die Entwicklung der Mietergärten. Diese sind hochwertig in die Erdgeschoß-zone eingebunden. Darüber hinaus wird das lineare

Gartenelement als wertvoller Beitrag für die häufige Ge-staltungsproblematik angesehen. Der Anschluss an das SWW ist gut ausgestattet, der Entreebereich formal gut ausgebildet. Zu überdenken wären wassergebundene Oberflächen im Eingangsbereich, die auf Grund des Ein-trags von Splitt im Eingangsbereich häufig Erhaltungs-probleme verursachen.

Projektbezogene Auflagen und EmpfehlungenDie Stiegenhäuser in den Punkthäusern sind in den Obergeschoßen entsprechend räumlich zu belichten. In allen Baukörpern müssen Kinderwagenabstellräume zur Verfügung gestellt werden. Der Freiraum ist in Aus-formung, Lage und Höhe angepasst gemeinsam mit jenem auf Bauplatz 3 zu entwickeln. Es wird empfohlen, die Anregungen des Siegerprojektes auf Bauplatz 3 aufzugreifen, auch das SWW gemeinsam zu entwickeln. Weiters wird angeregt zu prüfen, ob die „F-Typ-Wohnun-gen“ in den Kopfteilen der Riegel zumindest teilweise in kleinere Wohnungen umgeplant werden können.

Das vollständige Juryprotokoll kann unter [email protected] angefordert werden.

Page 118: 299/300 Aug/Sep 2011

116

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

bWs / elsa prochazka / zeitlhuber k. & binder g.

Längsschnitt Querschnitt Wohnungen

PH Längsschnitt Stiegenhaus

Südansicht

Sieger BPL 1

Projekt 1-2

Bauphysik:

Erich Röhrer

Statik:

Anton Harrer

Haustechnik:

Planungsbüro Pesek

Beratung:

wohnbund:consult

Abbildungen:

© Elsa Prochazka

Lageplan

Freiraumkonzept

Page 119: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

117

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

Erdgeschoß

Page 120: 299/300 Aug/Sep 2011

118

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

Engere Wahl BPL 1

Projekt 1-3

Mitarbeit:

Grischa Grebe, Nicole Heptner,

Stefan Schubert

Intermediäre Begleitung:

Joachim Brech, Landsberg/D

heimbau / Weichenberger J. / rajek barosch

Engere Wahl BPL 1

Projekt 1-4

Mitarbeit Architektur:

Christiane Flügel

Statik:

DI Nasserzare

Bauphysik:

DI Habian

Rendering:

Virtual DynamiX multimedia

and architecture

gesiba / runser / prAntl architekten / fina J.

Erdgeschoß

Lageplan

Page 121: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

119

Wettbewerb

Beim vom Wohnfonds Wien ausgelobten Bauträger-wettbewerb Podhagskygasse wurden Bauprojekte gesucht, die neue und zeitgemäße Ansätze zum kosten-günstigen Wohnen anbieten. Die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (WBV-GPA) konnte den Wettbe-werb am Bauplatz 2 gemeinsam mit ihren Projektpart-nern trans_city TC ZT GmbH/Architektur, J. Brech/Sozi-ale Nachhaltigkeit, G.Rennhofer/Landschaftsarchitektur und Walk Space/Verkehrsplanung gewinnen.Das Projekt „Kostengünstiges Bauen – Modell Anger/Shared Space“ verfolgt den Ansatz, kostengünstiges Bauen und hochwertige Architektur miteinander zu verbinden. Dies scheint gelungen zu sein, denn erfreuli-cherweise sieht man dem Projekt keinesfalls an, dass es „billig“ ist. Entsprechend der Unternehmensphilosophie des Bauträgers WBV-GPA: „Menschen Maßstäbe Meilen-steine“ wurde versucht, ein Projekt zu entwickeln, das außerordentlich günstige Mieterkonditionen bietet. Mit Eigenmitteln in der Höhe von € 100,–, einer Nettomiete von knapp unter € 3,00, Betriebskosten von € 1,00 und einer Bruttomiete inklusive Betriebskosten und Bau-rechtszins von ca. € 6,00 pro Quadratmeter Wohnnutz-fläche wurden sehr engagierte Vorgaben erreicht. Die reinen Baukosten wurden mit € 1.150,– ermittelt. Die Grundkosten konnten durch das von der Stadt Wien zu-gesagte Baurecht gegenüber vergleichbaren Projekten reduziert werden.

Mit welchen Maßnahmen wurden nun diese Ziele erreicht?Aus der Idee, die Tiefgarage wegzulassen, entstand die Idee des Angers, neusprachlich Shared Space. Anger ist eine Metapher für räumliche und soziale Qualität. Der Shared Space ist eine von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern gemeinsam genutzte Fläche mit vielseitig nutzbaren Freiraumangeboten. So wurde der Beweis geführt, dass kostengünstiges Bauen und hohe soziale und räumliche Qualität in Einklang gebracht werden können. Das Motto lautete: Baukostenreduktion ja, jedoch bei gleichzeitiger Wahrung von Qualität und Atmosphäre in Architektur und Freiraum. Durch die ebenerdige Parkierung (Die Pkw-Abstellplätze werden in das Erdgeschoß der Wohnhäuser wie offene Schach-teln „hineingeschoben“) war die Mehrfachnutzung der Freiflächen zu überlegen und zu organisieren. Dies ist in

Kooperation mit Walk Space, einem Verein, der sich für Fußgängerinteressen engagiert und ständig an der Ent-wicklung von fußgängertauglichen Verkehrsplanungen arbeitet, gut gelungen. Eine weitere umgesetzte Maßnahme war der Verzicht auf Aufzüge. Da die Widmung eine Bebauung in der Bauklasse I beschränkt auf 7,5 Meter vorsah, war es möglich, die drei Geschoße ohne Aufzug zu erschließen. Der Barrierefreiheit wurde insofern Rechnung getragen, als die Nachrüstbarkeit von Aufzügen durch bauliche Vorkehrungen sichergestellt wurde. Weiters werden standardisierte und industriell angebotene Bau- und Objektteile wie Treppen, Sanitäreinrichtung, Geländer, etc. Verwendung finden.Bei den Grundrissen der Wohnungen wurde auf Kom-paktheit und Flächeneffizienz größter Wert gelegt. Auf Gemeinschaftsräume wurde nicht verzichtet, sondern versucht, diese Flächen gemäß der sozialen Struktur der Haushalte angemessen und multifunktional zu errichten. Durch den Verzicht auf die Tiefgarage wurden nicht nur Baukosten, sondern auch Instandhaltungskosten gespart. Die gesamte Wohnhausanlage ist „lowtech“, sodass der Instandhaltungsaufwand mangels zu wartender techni-scher Anlagen deutlich reduziert werden konnte.Im Bereich der Betriebskosten werden Einsparungen erreicht, indem die Hausbetreuung überwiegend durch Eigenarbeit der Mieter organisiert wird. Mit Ausnahme der Schneeräumung sollen die üblichen Betreuungs-leistungen durch die Mieter selbst erbracht werden. Aufgrund der großen Anzahl an Mietergärten gibt es nur wenige Allgemeinflächen im Grünraum, die zu betreuen sind. Die Stiegenhäuser werden nur von we-nigen Mietern gemeinsam genützt, da die Wohnhäuser über Maisonetten im EG und 1.OG verfügen und nur die Wohnungen im 2. OG über Stiegenhäuser erschlossen werden müssen.Das Projekt „Kostengünstiges Bauen – Modell Anger/Shared Space“ hat sämtliche Komponenten der „Woh-nungskosten“ analysiert und Einsparungen in den Be-reichen Baukosten, Instandhaltung, Betriebskosten und damit schlussendlich in den von den Mietern aufzubrin-genden Eigenmitteln und bei der Miete erzielt.Die WBV-GPA ist damit ihrem der gewerkschaftlichen Tradition geschuldeten Auftrag kostengünstigen Wohn-raum zu schaffen, einmal mehr nachgekommen.

Mag. Michael Gehbauer, seit 2004 Geschäftsführer der Wohnbauver-einigung für Privatangestellte

Vorwort Bauplatz 2: Kostengünstiges Bauen – Leistbares Wohnen

Page 122: 299/300 Aug/Sep 2011

120

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

WbV-gpA / trans_city – tC zt / rennhofer g.

Schnitt durch Anger, Gartenhof von Osten

Schnitt durch Anger, Gartenhof von Westen

Schnitt durch Einfahrt, Gartenhofbebauung

Sieger BPL 2

Projekt 2-1

Mitarbeit:

Dagnija Smilga,

Michaela Ebersdorfer

Beratung Soziale Nachhaltigkeit:

Arch. Joachim Brech,

86899 Landsberg/D

Bauphysik:

Dr. Pfeiler, 8010 Graz

Mobilitätsberatung und

Mitbestimmung:

Walk-Space, 1080 Wien

Page 123: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

121

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

Erdgeschoß

Page 124: 299/300 Aug/Sep 2011

122

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

stadtrand süd / thaler.thaler / rajek barosch

neues leben / riepl kaufmann bammer / detzlhofer A.

Engere Wahl BPL 2

Projekt 2-2

Mitarbeit:

Yvonne Biering, Barbara Katter,

Florian Deppe

Soziologie:

wohnbund:consult soziologie

Engere Wahl BPL 2

Projekt 2-9

Mitarbeit:

Mathias Holzer, Wolfgang Lässer

Rendering:

© Florian Frey, Studiobaff.com

Page 125: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

123

Wettbewerb

Angesichts der Themenvorgabe waren alle Wettbe-werbsteilnehmer angehalten, qualitative Beiträge aus-zuarbeiten, die durch innovative Planungsansätze und hohes ökonomisches Bewusstsein kostengünstige Kon-ditionen für die künftigen BewohnerInnen sichern.Schon beim Startgespräch unseres Teams wurden im Zuge einer sehr intensiven, aber durchaus effizienten Diskussion die wichtigsten Kriterien gemeinsam festge-legt. Es war toll, mit welchem Engagement und sozialer Kompetenz die planlichen und gestalterischen Festle-gungen im Hinblick auf die ökonomischen Rahmenbe-dingungen getroffen worden sind. Unsere Leitidee für dieses Projekt war von Beginn an „Leistbares Wohnen UND Qualität“.

Deshalb haben wir ein besonderes Augenmerk auf flächenoptimierte Wohnungsgrundrisse gelegt. Woh-nungsbezogene Freiräume als Balkone und Terrassen und optimierte Verkehrsflächen in den Wohneinhei-ten haben dazu geführt, dass die durchschnittliche Wohnnutzfläche knapp unter 69 m² liegt. Einheitliche, raumhohe französische Fenster sind das bestimmende

Belichtungselement und ergeben durch geschoßweises Versetzen eine interessante Formensprache in der Fas-sade. Angepasst an diese geschoßhohen Belichtungs-elemente wird die Raumwärme mittels Fußbodenhei-zung zur Verfügung gestellt. Neben baukostenschonenden Planungsmerkmalen hat unser Beitrag auch mit der beabsichtigten Reduktion der Betriebskosten durch ein pflege- und kostenex-tensives Grünraumkonzept und Eigenleistungen der künftigen BewohnerInnen (Reinigung Stiegenhaus) überzeugt.

Alle diese Maßnahmen, die Inanspruchnahme der Su-perförderung und ein erhöhter Eigenmitteleinsatz der gemeinnützigen Bauvereinigung sichern absolute Top-Konditionen betreffend Barmittel und Bruttokaltmiete für die künftigen BewohnerInnen. Das Projektteam ist überglücklich als Preisträger hervorgegangen zu sein und hoch motiviert für die weiteren Planungsschritte und die Realisierung dieses geförderten Wohnbauvor-habens.

Baumeister Ing. Wilhelm Zechner, Vorstand und technischer Direktor des gemeinnützigen Wohnbauträgers Sozialbau AG. Die Neuland GesmbH ist eine betreute gemeinnützige Bauvereinigung der Sozialbau AG.

Vorwort Bauplatz 3: Leistbares Wohnen UND Qualität

© S

ozia

lbau

Page 126: 299/300 Aug/Sep 2011

124

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

Sieger BPL 3

Projekt 3-1

www.schneider-schumacher.at

www.projektbau.at

www.rajek-barosch.at

Soziale Nachhaltigkeit:

Dr. Joachim Brech

Bauphysik, Statik, Haustechnik:

Dr. Ronald Mischek ZT

Visualisierungen:

www.vize.com

Modellbau:

www.modellwerkstatt.at

neuland / schneider+schumacher – projektbau / rajek barosch

Mit dem kraftvollen Titel‚ Sixpak‘ schaffen sechs kompakte, klar geschnit-tene Punkthäuser die Raumbildung um eine attraktive, gemeinsame Mitte. Dank ihrer nutzungsoffenen Struktur verfügen sie über optimierte und hochfunktionale Grundrisse, die einfach möblierbar sind und jeden gewünschten Wohnungsmix möglich machen. Geschoßhohe Fenster und differenziert angeordnete, wohnungsbezogene Außenräume sor-gen dabei für eine hohe Wohnqualität.

Neben minimierten Baukosten wird durch einen Niedrigenergiehaus-Standard und ein naturnahes Grünraum-Konzept auch eine deutliche Reduktion der Betriebskosten erzielt, um für die künftigen BewohnerIn-nen günstige Mieten sicherzustellen. Besonderen Stellenwert erhalten die Aspekte der Alltagstauglichkeit, des Wohnens in Gemeinschaft und für wechselnde Bedürfnisse, sowie der Identität und Mitbestimmung. Lageplan

Schnitt B-B

Schnitt A-A

Page 127: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

125

Wettbewerb„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

Erdgeschoß

1. Obergeschoß

Typ D1 - 92,0 m2

Typ D1 - 92,0 m2

Typ C1 - 66,3 m2

Typ B1 - 50,9 m2

Typ C1 - 66,3 m2

Typ C1 - 66,3 m2

Typ B1 - 50,9 m2

Typ C1 - 66,3 m2

Typ C1 - 66,3 m2

Typ B1 - 50,9 m2

Typ C1 - 66,3 m2

Page 128: 299/300 Aug/Sep 2011

126

wet

tbew

erbe

299

/300

Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22

gWb nord ost / silberpfeil & urban architektur / egkk

merkur / s & s / lo C.

Engere Wahl BPL 3

Projekt 3-3

Mitarbeit:

Katja Lederer

Visualisierung:

Sebastien Scuiller

Bauphysik, Statik:

Dorr-Schober & Partner,

Martin Schober

Engere Wahl BPL 3

Projekt 3-2

Page 129: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

127

RealisierungMaria-Theresien-Straße, Innsbruck, Tirol

Realisierung

Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, TirolAllesWirdGut Architektur

Page 130: 299/300 Aug/Sep 2011

AusloberDOMICO ist Hersteller von Komplettlösungen für Dach, Wand und Fassade. Neben den bewährten Dach- und Fassadenprogrammen bietet DOMICO auch das Element-Dach und die Element-Halle an. Der Grundsatz des Unternehmens lautet:Innovative Architektur fördern – Ökonomisches Bauen forcieren.

Der DOMICO Baupreis ist inzwischen bereits zu einer echten Tradition geworden, der den von DOMICO angestrebten regen Austausch mit den Planern aktiv unterstützt. 1993 erstmals vergeben, überrascht dieser Baupreis immer wieder mit besonders kreativen Denk-Ansätzen und interessanten Bauten. Zum 8. Mal steht nunmehr das Motto „Metall in der Architektur“ im Mittelpunkt. Dabei können Bauten und Projekte, die überwiegend mit DOMICO Produkten an Dach, Wand und/oder Fassade im Zeitraum 1. Jänner 2011 bis 31. Mai. 2012 ausgeführt werden bzw. sich in der Realisationsphase befinden, eingereicht werden.

PreiseFür die prämierten Arbeiten stehen wiederum Geldpreise in einer Gesamthöhe von 20.000 Euro zur Verfügung.

Teilnahmebedingungen• Angesprochen sind Architektur- und Planungsbüros.• Teilnahmeberechtigt sind Einreichungen von folgen-

den Bauten und Projekten: Gewerbe- und Industrie-bau / Kommunale Bauten / Sportstätten.

• Überwiegender Einsatz von DOMICO Produkten an Dach, Wand und/oder Fassade.

• Zeitraum der Ausführung bzw. der Realisation: 1. Jänner 2011 bis 31. Mai 2012

• Mit der Einreichung wird DOMICO die Erlaubnis zur Veröffentlichung erteilt.

• Jeder Einreicher kann sich mit einer oder mehreren Arbeit/en beteiligen.

DarstellungBitte unbedingt die vorgegebenen Formatgrößen und die Plakatanzahl (gerollt) einhalten!Übersichtliche und anschauliche Darstellung, entweder mit einem Plakat A1/Querformat oder mit zwei Plakaten A2/Hochformat: Grundriss, Ansichten, Schnitte, Zeich-

8. DOMICO BAupReIs „MetAll In DeR ARChItektuR“. AussChReIBunG

nungen und Bilder, die Hinweise auf Gestaltung und Detailausbildung erkennen lassen. Die Rollen müssen mit dem Namen des Einreichers und dem Vermerk 8. DOMICO Baupreis „Metall in der Architektur“ gekenn-zeichnet sein.Erläuterungsbericht, max. zwei A4-Seiten mit Angaben zu Aufgabenstellung, Entwurf, Konstruktion, Wirtschaft-lichkeit und zur Verwendung der DOMICO Produkte.Eine CD-ROM mit den eingereichten Unterlagen. Bilder: Auflösung 300 dpi, Format jpg oder tif, max. Größe A4. Textdatei: unformatiert.Das vollständig ausgefüllte und unterzeichnete Origi-nal-Formblatt. Dieses erhalten Sie in digitaler Form. Bitte am PC ausfüllen, ausdrucken, unterzeichnen und mit den Unterlagen zusenden.

PreisverleihungAlle eingereichten Arbeiten werden in einer Aus-stellung präsentiert und nach der Preisverleihung in einer Broschüre veröffentlicht. Die Auszeichnung der Preisträger erfolgt im Rahmen einer Festveranstaltung. Veranstaltungsort und Termin werden rechtzeitig be-kanntgegeben.

BewertungDie bewährte Form der Jury-Zusammensetzung wird auch bei dieser Vergabe des DOMICO Baupreises einge-halten. Die Jury besteht aus Einreichern, die sich dafür gemeldet haben und einer vom Auslober unabhängi-gen Fachjury. Bewertet werden die eingereichten Arbei-ten nach einem Punktesystem. Die Entscheidung der Jury ist endgültig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Bewertungskriterien• Innovativer Gehalt/ästhetisches Erscheinungsbild –

Form und Design• Technisch einwandfreie, beispielhafte Konstruktion –

technische Details• Kreativer Materialeinsatz und Funktionalität –

materialgerechte Gestaltung

TermineTeilnahmeberechtigt sind alle Einsendungen, die bis zum 15. Juni 2012 bei Domico Dach-, Wand- und Fas-sadensysteme Gesellschaft m.b.H. & Co. KG, Salzburger Straße 10, A-4870 Vöcklamarkt vorliegen (es gilt das Da-tum des Poststempels). Spätere Einreichungen können nicht mehr berücksichtigt werden.

Rückfragen / InformationenFür eventuelle Rückfragen stehen Ihnen Ihr Ansprech-partner im Außendienst oder eine Mitarbeiterin im In-nendienst (+43-7682-2671-305) zur Verfügung.www.domico.at

128

wet

tbew

erbe

299

/300

Realisierung Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, TirolAusschreibung

Page 131: 299/300 Aug/Sep 2011

Ich freue mich über ein neues Lebensgefühl in der Maria-Theresien-Straße: belebt, unbeschwert und offen für Vieles und Viele!

Der Wettbewerbssieger AllesWirdGut Architekten ZT GmbH übernahm die Entwurfausarbeitung bis zur Aus-führungsreife. Dabei wurden Empfehlungen der Jury ebenso eingearbeitet, wie die Wünsche und Anforde-rungen der zukünftigen NutzerInnen. Die neue Gestaltung der Maria-Theresien-Straße defi-niert Wege entlang der Häuserfassaden, die Mitte ist als zentraler Platz gestaltet. Ein Teppich aus verschie-denen Graniten, ein Netz aus Bronzetafeln und daraus emporwachsenden Messingmöbeln lassen eine Bühne für Gastgärten, Märkte und Veranstaltungen entstehen. Nachts werden die Bewegungszonen entlang der Häuser hell erleuchtet, während in der Platzmitte ein niedrigeres Lichtniveau den Blick auf Himmel und Berg-silhouette freilässt.

Die Projektabwicklung erfolgte in enger Abstimmung mit den AnrainerInnen. Für die Umsetzung wurden Pro-jektgruppen gebildet, bestehend aus Stadtverwaltung, Architekten, Wirtschaft, Tourismus und Politik. Besonders während der schwierigen Zeit der Bauarbeiten war es uns wichtig, durch die Ausführung der Baustelle mit permanenter Zugänglichkeit und gegenseitiger Rück-sichtnahme die Einschränkungen zu minimieren und über Infofolder, Newsletter und Infopoint, sowie eine eigene Homepage die BürgerInnen auf dem Laufenden zu halten.Schon im Wettbewerb wurde eine Gestaltung des süd-lichen Abschnittes der Maria-Theresien-Straße mitbe-rücksichtigt. Von der Anichstraße bis zur Triumphpforte wechselt die Funktion, die Fußgängerzone wird zur Hauptachse des öffentlichen Verkehrs, sie bleibt jedoch, dank des bewährten Teams, auch hier eine moderne Ge-schäftsstraße mit hoher Gestaltungsqualität. Die gesamte Maria-Theresien-Straße ist nun ein verkehrsberuhigter, komfortabler Erlebnisraum mit viel städtischem Flair.

Am Anfang jedes großen Projektes steht eine Vision. Bei der Neugestaltung der Maria-Theresien-Straße, der be-rühmten Innsbrucker Prachtstraße, war es das erklärte Ziel der Stadtpolitik, eine zentrale Begegnungsstätte zu schaffen, die die verschiedensten Bedürf nisse sowohl der Bürgerinnen und Bürger, der angesiedelten Betriebe als auch der zahl reichen internationalen Gäste der Stadt ausreichend befriedigt. Dieses Ziel wurde auf ein-drucksvolle Art erreicht und das macht mich als Bürger-meisterin von Innsbruck sehr stolz.

In erster Linie sollte bei der Neugestaltung der Maria-Theresien-Straße, die vom Architektur büro AllesWirdGut entworfen und konzipiert wurde, die faszinierende Verbindung zwischen alpinem Lebensraum und Urba-nität, die Innsbruck so einzigartig macht, sprichwörtlich erleb bar werden. Zwischen der berühmten Nordkette und der Maria- Theresien-Straße liegen nur rund fünf Kilometer Luftlinie und diese geographische Nähe offenbart sich im grandi-osen Panorama. Diese atemberaubende, hochalpine Ku-lisse zu bestaunen, während man selbst im gemüt lichen Gastgarten eines Kaffeehauses sitzt oder von Geschäft zu Geschäft bummelt – in der neugestalteten und belebten Maria-Theresien-Straße ist das nun bestens möglich.

Des Weiteren war es der Stadt Innsbruck von Anfang an wichtig, in der Maria-Theresien-Straße eine Atmosphäre zu schaffen, in der die kommunikative Begegnung im Vordergrund steht.

Die Kosten des Gesamtprojektes beliefen sich auf rund 9 Millionen Euro – doch der Wert dieser Neugestaltung für die gesamte Stadt lässt sich nicht in Zahlen fassen. Die Belebung der Geschäftsstraße und der ansässigen Be-triebe geht mit einer Attraktivierung des Stadt zentrums einher, die sowohl einheimische wie auch auswärtige Be-sucherinnen und Besu cher noch stärker in die Innenstadt locken und zum Verweilen einladen wird.

Kommen auch Sie nach Innsbruck und überzeugen Sie sich selbst von der Schönheit der Stadt und ihrem neuen „Gesicht“: der neugestalteten Maria-Theresien-Straße.

Mag.a Christine Oppitz-PlörerBürgermeisterin der Tiroler Landeshauptstadt

Foto

: Fot

ower

k Ai

chne

r

Dr.in Marie-Luise Pokorny-ReitterAmtsführende Stadträtin Tiefbau

Foto

: Gün

ter K

ress

er

wet

tbew

erbe

299

/300

129

RealisierungMaria-Theresien-Straße, Innsbruck, Tirol

Vorwort „Urbanes Flair in alpiner Umgebung“

Page 132: 299/300 Aug/Sep 2011

130

wet

tbew

erbe

299

/300

Realisierung

BauherrStadt Innsbruck, 6020 Innsbruck

PlanungGestaltung: AllesWirdGut Architektur, 1080 Wien

Lichtkonzept: Pokorny Lichtarchitektur, 1020 Wien

Straßen: IFS, 6020 Innsbruck

MITarBeIT aWg:Alexandra Seip, Jan Schröder, Johanna Kropp, Lena-Maria Philipp, Martina Arend

naTurSTeInePoschacher Natursteinwerke, 4222 St. Georgen an der Gusen

MeSSIngverarBeITungGrassmayr Glockengießerei, 6020 Innsbruck

MoBIlIarThomas Nocker, 6150 Steinach am Brenner

FoToSHertha Hurnaus, 1060 Wien

ProjekTverlauFAnonymer, einstufiger, geladener Gestaltungswettbewerb Oktober 2006, 1. Preis siehe wettbewerbe 259/260, Feb./März 2007

Einsetzen der Steuerungsgruppe und der Projektgruppe Frühjahr 2007

Start der Bauphase 3 (eigentliche Neugestaltung) November 2008

Fertigstellung (ausgenommen Bereich vor Kaufhaus Tyrol) September 2009 bzw. 2011

Eröffnung August 2011

ProjekTdaTenFläche 7.500 m2, davon 6.060 m2 Pflasterfläche

165.000 Pflastersteine

13 Beleuchtungsmaste, 19 Bodenstrahler

2 Trinkbrunnen, 1 Brunnenbecken

Maria-theresien-straße, Innsbruck, tirol

Page 133: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

131

Realisierung

VORGESCHICHTEDie Maria-Theresien-Straße, eine breit angelegte, leicht gekrümmte Pracht- und Geschäftsstraße, ist eine der am stärksten frequentierten Straßen Innsbrucks. Eingebettet in ein unvergleichliches Bergpanorama und bekannt als eine der schönsten Straßen der Welt, sollte sie im Bereich Anichstraße bis Altstadt einer grundlegenden Neugestal-tung unterzogen werden. Aufgabe und zentrale Heraus-forderung für die Teilnehmer des 2006 durchgeführten Wettbewerbes waren die Ausarbeitung eines überzeu-genden Gestaltungskonzepts für einen attraktiven öf-fentlichen Aufenthaltsraum mit der Lösung der teilweise widersprüchlichen Anforderungen aufgrund der Doppel-funktion Fußgängerzone und normale Straße.

WESENTLICHE PUNKTE DER NEUGESTALTUNGDie Neugestaltung sieht einen inneren, platzartigen Bereich vor, der dem Aufenthalt gewidmet ist. Die nörd-liche Maria-Theresien-Straße dient künftig primär dem Fußgängerverkehr. In Straßenmitte entsteht eine groß-zügige Fläche, in der gepflegte Gastgärten und Sitz-

Maria-theresien-straße, Innsbruck, tirol

bänke zum Verweilen und Entspannen einladen. Diese Aufenthaltsfläche eignet sich auch für Märkte, Umzüge und Veranstaltungen aller Art. Der äußere Bereich der Maria-Theresien-Straße ist als Bewegungsfläche geplant. Ein großzügiger Gehbereich entlang der Schaufenster bleibt ausschließlich dem Gehen und Bummeln vorbehalten. Im äußeren Bereich befindet sich auch der Fahrbereich für Radfahrer, Fiaker und den eingeschränkten Lieferverkehr. Bei der Einmündung der Anichstraße wechselt die Funktion der Maria-Theresien-Straße von einer Fußgän-gerzone zu einer Hauptachse des öffentlichen Verkehrs. Dieser Punkt bildet gleichzeitig die Mitte der Maria-Theresien-Straße zwischen Marktgraben/Burggraben und Triumphpforte.

STADTMÖBELDas Straßenmobiliar – Abfalleimer, Beleuchtungskörper, fixe und mobile Sitzbänke, Radständer und Brunnen – ist großteils aus Messing, dessen Oberfläche brüniert wurde, gefertigt.

Page 134: 299/300 Aug/Sep 2011

INTARSIENEin Netz aus bronzenen Intarsien hält den zentralen Platz optisch zusammen und betont ihn. Die damit dar-gestellte linienhafte Gehrichtung in Nord-Süd betont die Verbindung der Maria-Theresien-Straße zu den be-nachbarten Stadträumen sowie zu den Querungsstellen bei den Fußgängerpassagen. Gleichzeitig zeigen sie die Verbindungen Innsbrucks zu seinen Partnerstädten.

MOBILES GRÜNDie damalige Wettbewerbsjury entschied sich bewusst für ein Projekt ohne dauerhafte Bepflanzung: Große Bäume würden zu einer Längsgliederung der Straße führen, deren Eigenständigkeit beeinträchtigen und die Platzwirkung reduzieren. Die Neugestaltung weist daher keine dauerhafte Bepflanzung auf, stattdessen finden sich Oleanderbäume in großen Pflanzengefäßen im Bereich der Gastgärten und der Aufenthaltsmitte.

LICHTKONZEPTNeue Mastleuchten und Bodenstrahler ersetzen die bis-herige Beleuchtung, welche die Sicht auf die Nordkette einschränkte. Die unterschiedlichen Funktionen von innerem und äußerem Bereich der Straße spiegeln sich auch im Lichtkonzept wider. Niedrige Bodenstrahler beleuchten im Regelbetrieb die platzartige Mitte mit geringerer Leuchtdichte. Leuchtmasten beleuchten die außen liegenden Bewegungsflächen entlang der Fassaden heller als den mittigen Aufenthaltsbereich. Bei der Annasäule wird auf zusätzliche Beleuchtung verzichtet; das vorhandene Licht in der Straße erhellt sie ausreichend. Zusätzlich integrierte Leuchten in den Lichtmasten ermöglichen eine höhere Leuchtstärke im gesamten Bereich der Maria-Theresien-Straße.

PFLASTERUNGEine platzartige Wirkung wird durch den Verzicht auf erhöhte Gehsteige erreicht. Die Pflasterfläche reicht von Fassade zu Fassade über die gesamte Breite der nördli-chen Maria-Theresien-Straße und ist mit Granitsteinen aus Österreich – Neuhauser Granit, Herschenberger Granit, Gebhartser Syenit, Hartberger Granit – ausgelegt. Die Pflasterung der Steine schafft einen einheitlichen, schwellenlosen Stadtraum mit teppichartigem Ein-druck. Bodenbündige Muldensteine aus Granit führen das Regenwasser ab und strukturieren den Gehbereich und den Fahrbereich optisch.

INFRASTRUKTURDie über den Platz verteilten Infrastrukturschächte mit Wasser-, Abwasser- und Stromanschlüssen ermöglichen die Ausrichtung vielfältiger Veranstaltungen sowie die bedarfsweise zusätzliche Versorgung gastronomischer Einrichtungen.

allesWirdgut architektur1080 Wien

132

wet

tbew

erbe

299

/300

Realisierung Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, Tirol

Lageplan

Page 135: 299/300 Aug/Sep 2011

Querschnitt Fuß

Seitenansicht

Horizontalschnitt

Längsschnitt

Querschnitt Bankmitte

Frontalansicht

Frontalansicht 1 Frontalansicht 2Seitenansicht 1 Seitenansicht 2 Längsschnitt

LängsschnittFrontalansicht 1 Seitenansicht 2Seitenansicht 1 Frontalansicht 2

Querschnitt Fuß Längsschnitt

wet

tbew

erbe

299

/300

133

RealisierungMaria-Theresien-Straße, Innsbruck, Tirol

Page 136: 299/300 Aug/Sep 2011

INTERNATIONAL STUDENT COMPETITION FOR SUSTAINABLE ARCHITECTURE

ORGANIZERSThe “Blue Award 2012” competition is organized by the Vienna University of Technology, the Institute of Archi-tecture and Design, the Department for Spatial and Sustainable Design, and the registered Society of Archi-tecture and Spatial Design. The prize is overseen by the UIA (International Union of Architects), represented by its Vice President Albert Dubler.

INTENTIONThe award’s main purpose is to establish and reinforce the topic of sustainability in architecture, urbanism and regional planning in universities worldwide. The Blue Award shall recognize and award students and teach-ers dedicated in pursuing this topic in their studies. The Blue Award intends to organize a collection of student design work, which addresses the issue of sustainability in architecture, urbanism and regional planning. The Blue Award shall provide an impulse for improving teachings in the area of sustainability. The Blue Award aims at creating an international network of architec-ture schools and faculties that have included the topic of sustainability in their teachings. The Blue Award is supporting and intensifying the international exchange between different faculties and architecture schools that are developing innovative and promising proposals in the area of sustainability.

PURPOSEThe competition selectively recognizes and awards prizes to design projects (on paper or realized) that deal with the topic of sustainability in architecture, urbanism and regional planning.

AWARD DESCRIPTIONThe Blue Award 2012 is making its second appearance as an anonymous, international, single-phase competi-tion, and is intended for students of architecture, re-gional planning and urbanism.

ELIGIBILITYThe competition is open to university students of Bach-elor’s and Master’s Degree programs, as well as students working on a diploma thesis or dissertation, in the academic fields of architecture, urbanism or regional planning, with proof of enrolment in one of the follow-ing semesters: Summer Semester 2010, Winter Semester 2010/11, Summer Semester 2011 and Winter Semester 2011/12.The submitted project must be part of a supervised coursework, having taken place during one of the above-mentioned semesters. Projects completed by a group of students may also be submitted. Every member of the group must fulfil the terms of eligibility,

including proof of enrolment. Professors and assistant professors are not eligible.

PRIZESPrizes totalling 20,000.– Euros will be awarded in three categories.Category 1) Urban Development and Transformation, Landscape DevelopmentCategory 2) Ecological BuildingCategory 3)Building in Existing StructuresThe prize sum of 20,000.– Euros will be divided by the jury among the three categories of the competition. The jury may decide upon a number of honourable mentions. In addition, independent of the categories, a special award will be handed out by the jury, chosen from among all entries.

JURYHonorary President of the Jury, Architect: Sir Michael Hopkins Member of the UIA, represented by its Vice President: Arch. Albert DublerJournalist of architecture and specialist for sustainability: Arch. Dominique Gauzin-Müller Professor of Regional Planning, TU Vienna: Prof. Rudolf Scheuvens Urban Planner and Director of Pavillon de l´ Arsenal Paris: Arch. Dominique Alba Architect and Director UIA work program ARES: Arch. Nikos FintikakisPresider and Moderator of Jury (not entitled to vote): Dr. Robert Korab

SCHEDULERegistration ends on Wednesday, February 1, 2012, 23.59 UTC.All questions are to be submitted per email in writing at the latest by Thursday, December 1st, 2011, and ad-dressed to [email protected]. The questions along with their answers will be published on the www.blueaward.at (FAQ) website no later than Monday, December 12th, 2011.Projects will be accepted within the time beginning from Saturday, October 1, 2011 until exactly Wednesday, February 1, 2012, 23.59 UTC. Postal stamps or receipts will not be considered. Participants are responsible in ensuring that projects sent per carrier arrive by the deadline of Wednesday, February 1, 2012. This also ap-plies to projects submitted in person.Projects submitted in person can be dropped off at the Administrative Office, Department of Spatial and Sustainable Design, TU Vienna: A-1040 Vienna, Karlsplatz 13/253/3, Stiege 3, 4.OG.Postal address: Vienna University of Technology, Depart-ment for Spatial and Sustainable Design, “BLUE AWARD 2012”, Karlsplatz 13/253/3, 1040 Vienna / AustriaThe awards ceremony will take place at the TU Vienna on April 26, 2012.

Information

www.blueaward.at

Blue AWARD 2012. AnnOuCeMent

134

wet

tbew

erbe

299

/300

Realisierung Maria-Theresien-Straße, Innsbruck, TirolAusschreibung

Page 137: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

135

Innovationen

Innovationen

Initiative Metallbautechnik (IM): Alu-Fenster für Werthaltigkeit

Starke Stücke

Innovative Komfortwand

Österreich und Europa: Wohnqualität zum Leisten

PREFA präsentiert verbesserte Dachraute

IONIT Wandcreme sorgt für gesunde Raumluft

Photovoltaik – die Basis für Plus-Energie-Gebäude

LAVA® Glasheizkörper – ein Kunstwerk, das Wärme ausstrahlt.

Page 138: 299/300 Aug/Sep 2011

136

wet

tbew

erbe

299

/300

Innovationen

INITIATIVE METALLBAUTECHNIK (IM): ALU-FENSTER FÜR WERTHALTIGKEIT

INITIATIVE METALLBAUTECHNIKDer IM-Day 2011 – er fand am 9. September am Bergisel in Innsbruck statt – stand im Zeichen der Wirtschaft-lichkeit von Aluminiumkonstruktionen. Mit dem Thema „ALU-FENSTER für Werthaltigkeit“ riefen die Initiatoren der INITIATIVE METALLBAUTECHNIK (IM) – das Alumi-nium-Fenster-Institut (AFI) und die Arbeitsgemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/Tore/Fassaden (AMFT) – zu einer angeregten Diskussion unter hochka-rätigen Experten auf.

Wirtschaftlichkeit: Nur ein Vergleich gibt SicherheitDie Wirtschaftlichkeit und die dauerhafte technische Perfektion von Aluminiumkonstruktionen standen für alle Teilnehmer des IM-Day im Mittelpunkt von State-ments, Diskussionen und Gesprächen. Eine intensive

Auseinandersetzung gab es mit den Ergebnissen des Positionspapiers ALU-FENSTER, welches aktuelle tech-nische, wirtschaftliche und ökologische Aspekte von Fensterkonstruktionen zusammenfassend darstelltUniversitätsprofessor DI Dr. Hans Georg Jodl, vom Insti-tut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement an der TU Wien, gab dazu ein eindeutiges Statement ab: „Beste Ergebnisse bei technischen Prüfungen und wirtschaftli-chen Berechnungen.“ Universitätsassistent DI Bernhard Sunitsch, vom Institut für Konstruktion und Materialwis-

senschaften an der Universität Innsbruck, unterstrich dies und ergänzte: „Berechnungen müs-sen durchschaubar sein.“ Im Po-sitionspapier ALU-FENSTER sind die Lebenszykluskostenberech-nungen klar nachvollziehbar und bringen ein eindeutiges Ergebnis: ALU-FENSTER sind am wirtschaftlichsten. Die immer bedeutender wer-denden Lebenszyklusbetrach-tungen von Gebäuden und Bauteilen sind ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit, aber auch für die Werthaltigkeit

und damit für die Nachhaltigkeit einer Immobilie. Den Blick darauf gerichtet hat die ÖGNI Österreichische Ge-sellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft und mit ihr MMag. Philipp Kaufmann, der abschließend meinte: „Wir tragen Verantwortung für die Zukunft.“

Weitere Informationen

www.initiative-metallbautechnik.at

www.alufenster.at/positionspapier

Sie waren sich beim IM-Day in Innsbruck einig: „ALU-FENSTER stehen für Werthaltigkeit“: Karlheinz Rink, AMFT, Philipp Kaufmann, ÖGNI, Harald Greger, AFI, Gisela Gary, Moderatorin des Abends, Bernhard Sunitsch, Universität Innsbruck, Hans Georg Jodl, TU Wien (v.l.n.r.).

© w

ww

.alu

fens

ter.a

t| H

erbe

rt R

affa

lt©

ww

w.a

lufe

nste

r.at |

Imag

e In

dust

ry

Sprungschanze Bergisel in Innsbruck (T), geplant von Zaha Hadid

Page 139: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

137

Innovationen

Bergisel-Schanze – ein werthaltiges ArchitekturstatementDer Turm der Bergisel-Schanze – geplant von der Archi-tektin Zaha Hadid und Veranstaltungsort des IM-Day – ist eines von vielen Beispielen werthaltiger Architektur, die untrennbar mit dem Werkstoff Aluminium verbunden sind. Aluminium ist DER werthaltige Werkstoff, denn er überzeugt neben seinen kreativen Möglichkeiten durch seine Wirtschaftlichkeit – durch Langlebigkeit und Wie-derverwertbarkeit. Er stellt die innovativen Leistungen von Metallbaubetrieben, die visionäre Architektur erst möglich machen, in einer besonders eindrucksvollen Art dar. Die Bergisel-Schanze ist zudem ein Bauwerk, das zeigt, dass die in der Metallbaubranche tätigen Betriebe zukunftsorientierte und nachhaltige Lösungen anbieten. Sie sind auf Werthaltigkeit ausgerichtet.

Mehr Leistungstransparenz und Imageaufbau durch Initiative Die INITIATIVE METALLBAUTECHNIK hat sich zum Ziel gesetzt, durch imagebildende Maßnahmen die Öffent-lichkeit über Vielfältigkeit und Bedeutung des Metall-baus zu informieren. Mit der Initiative soll das Image der Metallbautechnik aufgewertet und der komplette Leistungsumfang transparent gemacht werden. Im Bewusstsein muss verankert werden, dass die Me-tallbautechnik eine wesentliche Schnittstelle bei der Errichtung von Gebäudehüllen ist, Aufgaben auf obers-ter Projektebene übernimmt, und der Metallbauer die Dienstleistungen Beratung und Planung anbietet. Mit der Imageaufwertung Hand in Hand gehen soll, dass Aluminium der beste Werkstoff für Fenster und Fassa-den ist und die Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER die besten Produkte auszeichnet.

POSITIONSPAPIER ALU-FENSTEREin Fenster – viele MöglichkeitenEs ist immer wieder eine Herausforderung, wenn es um die Beantwortung der Frage geht: „Welcher Fens-terwerkstoff bzw. welches Fenster erfüllt die jeweils gestellten Anforderungen am besten?“ Funktionale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte müssen be-rücksichtigt werden. Zahlreiche Studien haben sich mit diesem Thema auseinandergesetzt; eine klare Empfeh-lung ist kaum zu erkennen.

Positionspapier gibt EntscheidungshilfeDas AFI Aluminium-Fenster-Institut und die AMFT Ar-beitsgemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/Tore/Fassaden in der Wirtschaftskammer Öster-reich haben sich mit dem Positionspapier ALU-FENSTER die Aufgabe gestellt, aktuelle technische, wirtschaftliche und ökologische Aspekte im Zusammenhang mit Fens-terkonstruktionen zusammenzufassen, um eine prakti-sche Entscheidungshilfe anzubieten.

Wartung in der PraxisRegelmäßige Wartungen sind grundsätzlich für die Funktionsfähigkeit von Bauelementen nötig. Im Positi-onspapier ALU-FENSTER wurde auch der in der Realität vorkommende Fall der nicht durchgeführten Wartung untersucht.

MA 39 und IBPMDas Positionspapier ALU-FENSTER wurde bei der MA 39, der Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien, und dem IBPM Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement an der Technischen Universität Wien in Auftrag gegeben und von diesen erstellt.

Montage, Wartung und Service – wesentliche Eckpunkte des Angebotes von Metallbaubetrieben.

© w

ww

.alu

fens

ter.a

t

Die Lebenszykluskosten von ALU-Fenster sind über die gesamte Lebensdauer am geringsten: Dies wurde im Po-sitionspapier ALU-FENSTER anhand einer Musterwohnung des großvolumigen kommunalen Wohnbaus mit fünf einflügeligen Fenstern und einer Balkontür aus Aluminium nachgewiesen.

Page 140: 299/300 Aug/Sep 2011

138

wet

tbew

erbe

299

/300

Innovationen

In puncto Lifestyle ist Fossil eines der innovativsten Unter-nehmen der Welt. Der Anspruch an das neue Verwaltungs-zentrum mit Outlet in Grabenstätt, Deutschland, war hoch: Es sollte den wechselnden Ansprüchen verschiedener Abteilungen ein optimales Arbeitsumfeld bieten. Und das im transparenten Großraum eines Open Office.

Marktplatz BüroDas Gebäude ist für etwa 250 Arbeitsplätze konzipiert und hat einen H-förmigen Grundriss, der aus zwei lan-gen, je 15 Meter breiten Flügeln besteht. Der im Norden ist 65 Meter lang, der im Süden 60 Meter. Mit umar-mender Geste fassen diese Trakte den Kundeneingang ein, der im Westen an einem Teich liegt. Unter dem hohen Luftraum und dem gläsernen Oberlicht mit den Galerien in der Mitte gibt es im Erdgeschoß viele Mög-lichkeiten zur Produktpräsentation. Außerdem befindet sich im Nordflügel der größte Fossil-Store der Welt. Die

Südseite des Erdgeschoßes steckt im Hang: Hier gibt es eine große, trichterförmige Arena mit Treppen für Vorträge und Mitarbeiterschulungen. Sie eignet sich auch zur Präsentation neuer Materialien und Modelle. Die Mitte des Hauses ist eine Art Marktplatz. Sie dient der Kommunikation und ermöglicht, dass man quer durch das Gebäude und über mehrere Ebenen hinweg in Sichtkontakt bleibt. Büromöbel, die sich an Veränderungen anpassen, Räume strukturieren und Gruppen bilden können, waren essenziell. In Workshops mit der Belegschaft gelang es Bene, optimale Lösungen zu finden: mit dem RM Raummodul. Gear-beitet wird im Open Office, für die nötige Differenzierung und das Fine-Tuning indi-vidueller Bedürfnisse war der Hybrid aus Stellwand und Regal ideal. Er wurde zum raumbildenden Element im transparenten Großraum. Sein zurückhaltendes Design und die weißen Oberflächen erzeugen einen ruhigen Gesamteindruck. Durch die spezifische Anordnung der freistehenden Schränke, Tische und dem RM Raum-modul lassen sich aber auch geschützte Nischen bilden.

STARKE STÜCKE

Weitere Informationen

www.bene.comVielseitig einsetzbarDas RM Raummodul wurde so konfiguiert, dass alle damit arbeiten können. Sein leichter, eleganter Alumi-niumrahmen ist bei Fossil unten frei gehalten und ab Tischhöhe mit einem weißen Paneel, einer Ablage aus Metall und Pinnwandeinsätzen bestückt. Sie lassen sich mit Fotos, Notizen und anderen Utensilien persönlich gestalten. Dieses Element reicht bis etwa 1,13 Meter Höhe. Das bietet Sichtschutz und Intimität für konzen-trierte Arbeit. Es entspricht aber auch exakt der Höhe der weißen Unterschränke mit ihren naturfarbenen Aufsätzen, die meist normal zu den Tischen an den Gängen stehen. Sie bieten zusätzlichen Stauraum und definieren die Grenze des individuellen Arbeitsplatzes zum Open Office. Sobald man den Kopf hebt, kann man über die Schrankwände hinweg durch den lufti-gen Rahmen des RM Raummoduls hindurch das ganze Büro überblicken.

Für alle, die noch mehr Ablagefläche brauchen, ver-läuft über dem Sichtfenster eine weitere Regalreihe. Sie ist von beiden Seiten zu bedienen und für zwei angrenzende Arbeitsplätze nutzbar. Manchmal gibt es statt dem oberen Regal noch einen zweiten, breiten Pinnwandstreifen. Die maximale Höhe des RM Raum-moduls liegt bei 1,90 Meter. Das lässt noch viel Luft und Licht bis an die Akustikdecke und definiert die optische Obergrenze aller Trennelemente.

Kommunikativ und konzentriertDas RM Raummodul erwies sich bei der Planung als extrem multifunktional: Im Westteil des Nordflügels im zweiten Stock befindet sich das Call-Center. Je vier Ti-sche sind hier von einem RM Raummodul getrennt, zwi-schen den 4er-Gruppen und zum Gang hin stehen je zwei Schränke. Der Buchhaltung bieten weiße Schrank-wände viel Stauraum. Hier gibt es 2er-Arbeitsplätze, die von einem 1,13 Meter hohen RM Raummodul getrennt sind. Über die Schrankwände an der anderen Seite hinweg, wo weitere Schreibtische andocken, sieht man in die Natur. Auch die anderen Abteilungen haben per-fekte, helle Arbeitsplätze mit Ausblick.

© B

eneA

G, W

erne

r Hut

hmac

her

© B

eneA

G, W

erne

r Hut

hmac

her

Page 141: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

139

Innovationen

Bei all dem Lärm und der Hektik des Alltags ist der Wunsch nach Ruhe und Komfort im privaten Um-feld mehr als berechtigt. Gipskartonsysteme mit Mineralwolle dämmung haben aufgrund ihrer guten Schalldämmeigenschaften in den letzten Jahren das Rennen um die Herstellung von Wohnungs- und Zim-mertrennwänden fast immer gewonnen. Mit der neuen Duo’Tech High Performance Platte gelingt es Saint-Gobain RIGIPS, das Schalldämm-Maß um weitere 13 dB zu verringern und damit die Geräuschwahrnehmung zu halbieren.

INNoVATIVE KoMFoRTWANd

Der Systemaufbau ist rasch erklärt: Die RIGIPS Duo’Tech Schallschutzplatte besteht aus zwei Gipskartonplatten, die mittels Spezialakustikkleber vollflächig verbunden sind. Diese Klebeschicht dämpft die auftreffende Schall-energie durch Mikroschwingungen und gibt nur noch einen kleinen Bruchteil dieser Energie weiter. Damit wird besonders die Schalldämmung im tiefen Frequenz-bereich verbessert, und gleichzeitig das Eigenschwing-verhalten der Platten auf ein Minimum reduziert. Durch das Duo’ Tech System fängt die Schallkurve erst höher an, woraus sich eine Verbesserung des Schalldämm-Maßes Rw um bis zu 13 Dezibel ergibt.

Um 25 Prozent schnellerDie Verarbeitung des Duo’Tech Sys-tems funktioniert einfach und schnell: Musste man bisher doppelt beplanken, um den gewünschten Schalldämmwert zu erreichen, genügt nun eine einfache Lage Duo’Tech. Die Arbeitszeit liegt um 25 Prozent unter der für die doppelte Beplankung. Das liegt vor allem daran, dass man nur noch die äußere Platten-lage verspachteln muss und Trock-nungszeiten entfallen. Diese schnellere Verarbeitbarkeit führt zu einer erheb-lichen Zeit- und Kostenersparnis bei gleichzeitiger Steigerung der Schall- und Brandschutzperformance.

Weitere Informationen

www.rigips.at

Bild

: Rig

ips

Für RIGIPS Duo’Tech Performance Platten werden zwei Lagen 12,5 mm RIGIPS Spezialplatten miteinander verbunden. Das bewertete Schalldämm-Maß RW der Platte verbessert sich damit um bis zu 13 dB.

Bei diesem Wohnraum mit teilweise abgehängter Decke wurde auf Raumakustik und Gestaltung besonders Wert gelegt.

Zugeschnitten wird die Duo’Tech Platte mit einer Handkreis- oder Stichsäge, verarbeitet wird sie mit normalem Standardzubehör. Erhältlich ist sie in den Fixmaßen 125 x 200 cm. Die Duo Tech’ ist eine Komfortwand für alle Anwen-dungsfälle: Auch in Feuchträumen bis Feuchtigkeits-beanspruchungsgruppe W3 ist sie einsetzbar. Zudem kann die schalldämmende Konstruktion in punkto Brandschutz mithalten: Mit einer einfach beplankten Wandkonstruktion erfüllt die Komfortwand die Feuerwi-derstandsklassen EI30 bis EI90.

System gibt SicherheitDas RIGIPS Duo’Tech System ist teil der RIGIPS Lebens-zeit Garantie mit System. Mit der Systemgarantie gibt RIGIPS gegenüber dem Bauherrn eine Lebenszeit-Garantie für die Brand-, Schallschutz- und Dämmei-genschaften der Trockenbau-Systeme ab, sofern diese ausschließlich mit den dafür vorgesehenen RIGIPS System-Komponenten erstellt wurden. Da diese Garan-tie nur bei fachgerechter Verarbeitung der geprüften RIGIPS Systeme durch anerkannte Fachbetriebe aus-gestellt wird, gewinnen Architekten und Bauherren mehr Sicherheit in der Ausführung. Arbeiten im System bedeutet auch mehr Kontrolle in Planung und Verar-beitung. Aufwand und Haftungsrisiko werden geringer. Da alle Komponenten des Systems perfekt aufeinander abgestimmt sind, werden Reibungsverluste minimiert. Es wird leichter, knappe Bauzeiten einzuhalten. Die Wohnungen oder Büros werden früher bezugsfertig und wirtschaftlich verwertbar. Die hohe Qualität der Systeme und der Verarbeitung führt auch zu geringeren Wartungsaufwänden und damit zu einer Wertsteige-rung und Werterhaltung des Objekts. „Auftraggeber, die schon bei der Beauftragung der Trockenbauarbeiten auf die Ausstellung einer Garantie-Urkunde bestehen, verlangen damit ausdrücklich Qua-litätsarbeit und ersparen sich spätere Reklamationen“, betont RIGIPS Geschäftsführer Ing. Peter Leditznig.

Bild

: Rig

ips

Page 142: 299/300 Aug/Sep 2011

140

wet

tbew

erbe

299

/300

Innovationen

Nachhaltige Wohnungspolitik in Österreich und in Europa war das Thema eines Symposiums des Fachver-bandes der Stein- und keramischen Industrie bei den diesjährigen Alpbacher Reformgesprächen. Der länder-übergreifende Blickwinkel eröffnete bei der Diskussion manch interessanten Befund. So weist Österreich sowohl bei den Kosten als auch bei der Qualität des Wohnens eine gute Performance auf: Ein Haushalt gibt hierzulande lediglich 17,4 % des Einkommens für die Wohnkosten aus. Im EU-Durchschnitt sind es hingegen 22,9 % – in Deutschland liegt die Belastung sogar bei mehr als 30 %.

Der österreichische Wohnbau zeichnet sich auch durch hohe Effizienz aus: Der Staat wendet hierzulande nur 0,9 % des BIP fürs Wohnen auf. In Großbritannien liegt der Vergleichswert bei weit über 2 %. Dennoch ist die Wohnbauleistung Österreichs – bezogen auf die Bevöl-kerungszahl – mehr als doppelt so hoch wie in Großbri-tannien. Unser Land erreicht außerdem eine konstant hohe Bauleistung von fünf fertiggestellte Wohnungen pro 1.000 Einwohner – dieser Wert liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt: Dieser belief sich 2010 auf 3,4 fertiggestellte Wohnungen.

Wohnbauförderung und hohe BaustoffqualitätDr. Manfred Asamer, Obmann des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie, ist überzeugt: „Die hohe und kostengünstige Wohnbauqualität in Öster-reich wird vor allem durch zwei Faktoren gesichert: Durch das Modell der Wohnbauförderung und durch die Verfügbarkeit von massiven Baustoffen im Land. Durch diese zwei Faktoren wird gewährleistet, dass sich auch das untere Einkommensdrittel ein qualitätsvolles Wohnen leisten kann.“

Aus Sand, Kies, Naturstein, Ton und Lehm stellen die heimischen Unternehmen ohne lange Transportwege nachhaltiges Baumaterial her – zur langfristigen Nut-

öSTERREICH UNd EURopA: LEISTBARE WoHNqUALITäT

zung zu niedrigen Instandhaltungs- und Wartungskos-ten. Über die Plattform BAU!MASSIV! des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie treiben die Her-steller die Nachhaltigkeit im Bausektor konstant voran. Viel wurde in den letzten Jahren bereits bewirkt: So haben die Produzenten der massiven Baustoffe einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass sich der CO2-Aus-stoß im Wohnbau in den letzten zehn Jahren um 25 % verringert hat.

BAU!MASSIV! möchte aber noch mehr erreichen und hat daher soeben einen spartenübergreifenden Nach-haltigkeitsbeirat eingerichtet. Sein Ziel ist, die Nach-haltigkeit im Bereich der Rohstoffe, Baustoffe und Ge-bäude zu überprüfen und mit unabhängigen Experten weiterzuentwickeln. Eine konkrete Herausforderung ist die jüngste Novelle der EU-Gebäuderichtlinie: Alle Neu-bauten ab 2020 sind demnach als Nearly Zero Energy Buildings zu errichten. Dr. Carl Hennrich, Geschäftsfüh-rer des Fachverbandes der Stein- und keramischen In-dustrie, bekräftigt: „Null-Emission wird im Wohnbau weit schneller Realität werden als etwa im Verkehr – und die Hersteller massiver Baustoffe werden ihren Beitrag dazu leisten.“ Für BAU!MASSIV! und den Fachverband der Stein- und keramischen Industrie macht es daher Sinn, die Gesamtenergieeffizienz auf der ersten Seite des Energieausweises auszuweisen. Um das Ziel der Null-Emission zu erreichen, ist allerdings rasches Handeln nötig: Es sind umgehend konkrete Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz und eine Roadmap 2020 zu erstellen.

Soziale KohäsionDies alles ist vor dem Hintergrund eines weiterhin hohen Bedarfs an Wohnraum zu sehen: Bis 2050 wer-den 9,5 Millionen Menschen in Österreich leben. Das bedeutet, dass pro Jahr bis zu 50.000 neue Wohnungen benötigt werden. Um einen Engpass bei Wohnungen zu verhindern und den sozialen Frieden zu erhalten, ist daher die Finanzierung eines bedarfsgerechten Woh-nungsneubaus sicherzustellen. Dies wird allerdings nur möglich sein, wenn der Bund seine Fördermittel anhebt.

Weitere Informationen

www.baumassiv.at

www.nachhaltigkeit-massiv.at

© N

EUE

HEI

MAT

TIR

OL,

Fot

ogra

f: Ch

risto

f Lac

kner

, Sal

zbur

g

© B

AU!M

ASSI

V!

Olympisches Dorf 3, Innsbruck, Planung: Architekten reitter, eck & reiter, din a4

Page 143: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

141

Innovationen

Österreich verfügt mit dem Mix aus Objekt- und Sub-jektförderung über ein äußerst erfolgreiches Modell, um qualitätsvolles Wohnen im Sinne der sozialen Gerech-tigkeit und des sozialen Friedens für jeden leistbar zu machen. Dieses Förder-modell sichert die Stabili-tät der Wohnungsmärkte und damit Städte ohne Ghettos: In Österreich leben derzeit 4,8 Millionen Menschen in geförderten Wohnungen – das sind mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Die Wohnbauförderung ist damit essenziell für die soziale Kohäsion im Land und gibt mit ihren Förderkriterien klare Vor-gaben, um hochwertiges und nachhaltiges Bauen sicherzustellen.

Zudem setzt die Wohn-bauförderung gerade in wirtschaftlich schwachen Zeiten wichtige Nachfra-geimpulse für die Bau-

wirtschaft. Rund 28 Milliarden Euro machen die Bauin-vestitionen pro Jahr aus – rund die Hälfte davon entfällt alleine auf den Wohnbau. Mit zusätzlichen Wohnbauin-vestitionen von 1 Milliarde Euro können in der Gesamt-

wirtschaft bis zu 12.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine verantwor-tungsvolle Wohnungs-politik muss auch künftig von den drei Kriterien ökonomische Stabilität, soziale Kohäsion und ökologische Leistungs-fähigkeit gleichermaßen bestimmt sein. Diese Meinung vertritt auch Mag. Karl Wurm, Ob-mann des Verbandes ge-meinnütziger Bauvereini-gungen: „Dass Österreich von Immobilienkrisen und sozialen Konflikten wie jüngst in England verschont geblieben ist, hat es wesentlich seinem sozialstaatlich orientier-ten Wohnungssystem zu verdanken“.

Dr. Carl Hennrich

Drei Fragen an Dr. Carl Hennrich

BAU!MASSIV!: Was war der Anstoß, um in Alpbach über die Wohnungspolitik in Österreich und in Europa zu diskutieren?Hennrich: Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Krise, die auch den Immobiliensektor berührt, erschien dieser länderübergreifende Blickwinkel auf eine nach-haltige Wohnungspolitik von Interesse. Die Diskussion zeigte anhand mehrerer konkreter Beispiele, dass Ös-terreich mit seinem Modell des geförderten Wohnbaus einige wertvolle Erfahrungen einbringen kann, wie leist-bare Wohnqualität quer durch die Einkommensschich-ten zu erreichen ist.

BAU!MASSIV!: Wie konkret ist eine europaweit koordi-nierte Wohnungspolitik? Hennrich: Grundsätzlich unterliegt der Wohnsektor nicht dem Kompetenzbereich der Europäischen Union, die Einflussnahme der EU nimmt allerdings sukzessive zu. Das zeigt sich etwa bei der Gebäuderichtlinie, bei

den Klimaschutzzielen oder bei der Beurteilung der sozialen Nachhaltigkeit unterschiedlicher nationaler Wohnbaufinanzierungsmodelle. Dadurch wird der nati-onale Entscheidungsspielraum geringer – wir sehen das durchaus als eine ambivalente Entwicklung.

BAU!MASSIV!: Welche anderen gesellschaftspolitischen Anliegen profitieren von der Wohnungspolitik?Hennrich: Die Wohnungspolitik ist auch ein starker He-bel für die Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik. Das österreichische Förderungsmodell schneidet im europä-ischen Vergleich exzellent ab. Das zeigen internationale Studien und haben die Gespräche in Alpbach bestätigt. Die Wohnbauförderung ist daher von unverzichtbarem Wert, damit qualitätsvolles Wohnen auch in Zukunft für jedermann leistbar ist und ein harmonisches Miteinan-der in unserer Gesellschaft gewährleistet wird.

Zur Person: Dr. Carl Hennrich ist Geschäftsführer des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie.

© A

rchi

v

© N

EUE

HEI

MAT

TIR

OL,

Fot

ogra

f: Ch

risto

f Lac

kner

, Sal

zbur

g

Lodenareal, Innsbruck, Planung: Architekten Wulz & König, Messner-Prackwieser-Zobl, Ewerz & Gamper

Page 144: 299/300 Aug/Sep 2011

142

wet

tbew

erbe

299

/300

Innovationen

Klassische Dachrauten zählen zu den traditionellen For-men der Eindeckung. Das Geheimnis ihres Erfolgs liegt in ihrer zeitlosen Eleganz, die sie für die Renovierung historischer Gebäude genauso wie für moderne Archi-tektur geeignet macht. Der Aluminiumspezialist PREFA hat seine Dachraute nun einem optischen und techni-schen Relaunch unterzogen.

pREFA pRäSENTIERT VERBESSERTE dACHRAUTE

Optisch erkennt man die überarbeitete PREFA Dach-raute an der neu modellierten Spitze. Durch die ge-ringere Höhe wirkt sie nun insgesamt harmonischer, was sich auf das klassische Erscheinungsbild am Dach positiv auswirkt. Die neue PREFA Dachraute wirkt etwas leichter und eleganter, was vor allem dem Einsatz in der modernen Architektur entgegenkommt. Dennoch tritt mit der neuen Dachraute das markante Rautenmuster in seiner Gesamtheit genauso zutage wie bisher. Mike Bucher, Geschäftsführer der PREFA Gruppe, erklärt: „Die konsequente Weiterentwicklung unserer Produkte hat für uns einen hohen Stellenwert. Es gibt immer ein De-

Weitere Informationen

www.prefa.comtail, das man noch besser machen kann. Bei der PREFA Dachraute ist dies einmal mehr gelungen, darauf sind wir sehr stolz“.

Die neu geformte Spitze bietet nicht nur optische Raffinesse, sondern auch praktische Vorteile. Konn-ten bislang mit den herkömmlichen Dachrauten nur Dächer mit einer Neigung von 25° und mehr gedeckt werden, erlaubt die neue PREFA Dachraute jetzt eine Anwendung bei einer Neigung von 22°. Die PREFA Qua-litätskriterien ‚sturmsicher’ und ‚bruchfest’ bleiben auch bei diesem Neigungswinkel gewahrt und werden von PREFA garantiert.

Das inszenierbare Wechselspiel von Licht und Schatten wird mit der neuen PREFA Dachraute um eine Nuance erweitert. Die innovative Oberflächenbeschichtung PREFA P.10 macht den Werkstoff Aluminium noch härter und lässt die Lackierung bei voller UV-, Farb- und Witte-rungsbeständigkeit optisch matt erscheinen. Darauf gibt PREFA – ebenso wie auf das Grundmaterial Aluminium – einzigartige 40 Jahre Garantie. Die PREFA Dachraute ist in den fünf P.10 Farben erhältlich: Braun P.10, Anthrazit P.10, Oxydrot P.10, Hellgrau P.10 und Steingrau P.10.

PREFA im Überblick: Die PREFA Aluminiumprodukte GmbH ist europaweit seit 65 Jahren mit der Entwick-lung, Produktion und Vermarktung von Dach- und Fassadensystemen aus Aluminium erfolgreich. Insge-samt beschäftigt die PREFA Gruppe 330 Mitarbeiter, davon 180 in Österreich. Die Produktion der über 4.000 hochwertigen Produkte erfolgt ausschließlich in Ös-terreich und Deutschland. PREFA ist Teil der Unterneh-mensgruppe des Industriellen Dr. Cornelius Grupp, die weltweit über 5.000 Mitarbeiter in über 30 Produktions-standorten beschäftigt.

Foto

: PRE

FA

Foto

: Her

tha

Hur

naus

Architektur: Superblock

Page 145: 299/300 Aug/Sep 2011

wet

tbew

erbe

299

/300

143

Innovationen

Rund 90 % unseres Lebens verbringen wir in geschlos-senen Räumen. Dabei mindert nur allzu oft qualitativ schlechte, „verbrauchte“ Raumluft Gesundheit und Leistungsvermögen. Kinder oder immungeschwächte Personen wie Allergiker oder Kranke sind davon besonders betroffen. Schon seit Jahren wird in der Wissenschaft dem Luftionen-Gehalt – neben dem Frei-sein von Schadstoffen, der Luftfeuchtigkeit und dem

IoNIT WANdCREME SoRGT FÜR GESUNdE RAUMLUFT

Weitere Informationen

www.ionitcreme.comSauerstoffgehalt – bei der Bewertung guter Raumluft besondere Bedeutung zugemessen. „Gute Luft ist nicht nur das Nichtvorhandensein von Schadstoffen, son-dern entsteht ganz wesentlich aus der Maximierung der guten Bestandteile in der Luft“, weiß Umweltme-diziner Dr. Hans-Peter Hutter, Oberarzt am Institut für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien. Er und sein Team haben die Entwicklung der von der ONIT healthcare GmbH, Tochtergesellschaft der Schmid Industrie Holding (SIH), entwickelten IONIT wandcreme wissenschaftlich begleitet und ihre Wirkung mit einer weltweit erstmals durchgeführten Luftionenstudie nachgewiesen. Die neu entwickelte Innenraumbe-schichtung sorgt durch eine Erhöhung der Luftionen-Konzentration für eine gesunde Raumluft. IONIT wandcreme wird ausschließlich bei ausgewählten Apo-theken und Raumausstattern zum Kauf angeboten. Der Kunde kann aus 27 auf die Wirkungsweise abgestimm-ten Farbtönen wählen. Die Bestellung wird dann direkt vor die Haustüre geliefert. Die IONIT wandcreme wird direkt auf Wand bzw. Decke aufgetragen; es bedarf kei-ner zusätzlichen Beschichtung.

Österreichische Photovoltaik Fachtagung und „Haus der Zukunft“-Symposium Do. 20. – Fr. 21. Oktober 2011, WKÖ Wien

Da die Photovoltaik ein wesentlicher Input für die Entwicklung der Plusenergiegebäude ist, wird die 9. Photovoltaik-Fachtagung heuer gemeinsam mit dem Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Haus der Zukunft“ durchgeführt.

Die Veranstaltung soll die wesentlichsten Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung im Bereich der Photovoltaik und gebäuderelevanten Technologien zusammenbringen, um gemeinsam Impulse für die Zukunft zu generieren.

pHoToVoLTAIK – dIE BASIS FÜR pLUS-ENERGIE-GEBäUdE

Folgende inhaltliche Veranstaltungsschwerpunkte sind vorgesehen:

• Internationale Entwicklungen und Trends der Photovoltaik

• Gebäudeintegrierte Photovoltaik und Plusenergiegebäude

• Netztechnische Herausforderungen bei großer Verbreitung der Photovoltaik

• Problemlösungsoptionen bei großer Verbreitung der Photovoltaik

Veranstalter: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)

Datum und Zeit: 20. Oktober 2011, 9.00 bis 17.00 Uhr, und 21. Oktober 2011, 9.00 bis 16.00 Uhr

Ort: Wirtschaftskammer Österreich Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien

Weitere Informationen

und Anmeldung

www.HAUSderZukunft.at/pvtagung

Page 146: 299/300 Aug/Sep 2011

144

wet

tbew

erbe

299

/300

Innovationen

Die Design-Highlights von ETHERMA: Der LAVA® Glas-heizkörper vereint Komfort und Design perfekt. Im Bad nutzt man den Glasheizkörper als beheizten Bade-zimmerspiegel und im Wohnzimmer als Designobjekt. Energieeffizienz und Design sind zwei Paradigmen der heutigen Zeit, wenn es darum geht, Räume modern und kostengünstig zu beheizen. LAVA® ist ein Infrarot-Strahlungsheizpaneel aus Glas, das diese Vorgaben optimal erfüllt. Die Glasoberfläche des Heizgerätes ist aus Sicherheitsglas, das in fünf verschiedenen Farben erhältlich ist und so harmonisch in die Architektur ei-nes jeden Raumes integriert werden kann. Die Infrarot Strahlungswärme wird durch ein spezielles magnetfeld-freies Heizelement erzeugt und erwärmt, anders als bei herkömmlichen Heizgeräten, nicht nur die Luft, sondern alle Objekte und Gegenstände des Raumes. Das spart nicht nur Heizkosten, sondern erzeugt ein angenehmes und gesundes Raumklima.

ETHERMA bietet die perfekte Lösung gegen ein kal-tes Badezimmer in der Übergangszeit, beschlagene Badezimmerspiegel und feuchte Handtücher – und das nur mit einem Gerät: Der Glasheizkörper LAVA® ist ein Design-Badheizkörper aus Glas und dient mit der dazupassenden Halterung auch als Handtuchtrockner. Als Standardfarben stehen Rot, Weiß-grün, Reinweiß, Schwarz und Spiegel zur Verfügung. Mit DESIGN YOUR LAVA® (DYL) besteht die Möglichkeit, auf Wunsch eigene Bilder, Motive, Logos sowie jede beliebige Farbe in die Front des Glasheizkörper LAVA® zu integrieren.

Ein absolutes Design-Highlight stellt die Veredelung des Glasheizkörpers mit hochwertigen Swarovski Kristallen dar. Die neue CRYSTAL Produktlinie besticht durch die Kombination der exklusiven Kristalle mit der klassischen Schönheit des Glases, die sich harmonisch in die Archi-tektur integrieren lässt. Alles in allem ein Kunstwerk, das Wärme ausstrahlt.

LAVA® GLASHEIzKöRpER – EIN KUNSTWERK, dAS WäRME AUSSTRAHLT.

Produktvorteile• Infrarot Strahlungswärme:

Erwärmt den Raum gleichmäßig mit wohltuenden und vor allem gesunden Infrarotstrahlen.

• Magnetfeldfrei: Ein spezielles Heizelement verhindert die Bildung ei-nes elektromagnetischen Feldes.

• Fünf Standardfarben und eigene Designs: Passen nicht nur in jede Architektur, sie verwandeln das Heizgerät in ein optisches Designelement.

• Effizient: LAVA® zeichnet sich durch geringe Wartungs-, Installations- und Betriebskosten aus.

Weitere Informationen

www.lava-designs.com

Fot

o: L

AVA®

Gla

shei

zkör

per

Fot

o: L

AVA®

Gla

shei

zkör

per