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SAMMELBAND

2Kingdoms Sammelband

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© Lukas Salomon, 2009. Weitergabe ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors verboten.

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INHALTSVERZEICHNIS

Die Erlösung des Tinkis 3

Der große Krieg 6

Der Tod des Schneiders 8

Kraftien wählt 10

Weihnachtsspecial 15

Die Heirat des Pöttis 20

John Mango 24

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Die Erloesung des Tinkis

Vor langer, langer Zeit gab es zwei Königreiche, die aneinander grenzten. Das eine gehörte König

Kraft. Es war sehr klein, doch die Einwohner waren glücklich und zufrieden. Das andere jedoch

gehörte Kaiser Salomon I., welches ungefähr zwölf Mal größer als das von Kraft war. Der Kaiser

führte das Land mit großem Geschick und auch hier waren alle zufrieden. Doch das Reich des

Kaisers hatte eine Militärmacht von 120.000 Mann, weshalb das Kraftreich praktisch nichts zu

melden hatte.

Doch dann tauchte im gebirgsreichen Kraftreich plötzlich ein Ungeheuer auf. Es spie Feuer und

machte eine Bauernansiedlung nach der anderen dem Erdboden gleich. Die einst so blühende

Wirtschaft Kraftiens brach total zusammen, die Börsenkurse sanken in den Keller und die

Mehrwertsteuer stieg in astronomische Höhen. Kurzum, König Kraft wusste nicht mehr, was zu

tun ist, denn all seine tapferen Jünglinge waren auf der Uni in Lukasstadt, der Hauptstadt

Lukiens. So machte er sich als Bittsteller auf nach Lukien in den Palast Kaiser Salomons auf. Es

war eine lange, entbehrliche Reise und sobald sie die Grenze Lukiens überschritten, wurden sie

sogar vom einfachen Landvolk gedemütigt. Wie froh waren sie, als endlich der Palast in Sicht

kam! Ein Bediensteter empfing sie mit den Worten: Euer alter Freund, Kaiser Salomon I., lässt

Euch ausrichten, dass er Euch sogleich die Ehre einer Audienz erweisen werde.“

Als König Kraft mit seinen Dienern in eine gewaltig große, mit Marmor ausgekleidete Halle kam,

erblickten sie Kaiser Salomon, der auf einem goldenen Thron am Ender der Halle saß. Es schein,

als wäre er weit weg, so groß war diese Halle. Dann ergriff der Kaiser das Wort: „Seid gegrüßt,

König Kraft! Teilt mir euer Anliegen mit.“ Kraft antwortete ehrfurchtsvoll: „So erweist mir die

Ehre und hört zu.“ Er erzählte die Geschichte des Monsters, das die Kraftier „Tinki“ nannten, was

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soviel heißt wie: Groß und gefährlich. Der Kaiser zögerte keinen Moment und rief nach

seinem Hofmeister: „Dobler! Holt mir den Draxler herbei!“. Dobler tat wie geheißen. Ein

stattlicher, jüngerer Mann betrat die Halle und warf sich zu Boden. „Erhebt Euch!“, rief Kaiser

Salomon. Draxler stand auf. „Mein Name ist Mathias Draxler und ich werde das Tinki besiegen!“.

Kraft stieß aus: „Ein Geschenk Gottes!“. „Wahrhaftig“, sprach auch der Kaiser, „doch nun lasst

uns keine Zeit verlieren, macht Euch auf!“. So zog Kraft mit Mathias von dannen. Einmal sprach

Kraft: „Auf Euch warten viele Gefahren, die Ihr ohne ein magisches Artefakt nicht lösen könnt.

Nehmt dieses magische Schwert. Immer, wenn Ihr es benutzt, sprecht: ‚Töte, töte, Schwert, so

töte!’ Ich selbst bin zu alt, um das Tinki selbst zu töten. Ich schenke euch mein ganzes

Vertrauen.“ Mathias Draxler war angesichts dieser Worte ganz gerührt. „Ja, das werde ich!“,

sprach er. Je näher sie dem Kraftalaya, dem Gebirge, in dem das Tinki hauste, kamen, desto mehr

verlassene, abgebrannte Dörfer sahen sie. Als sie nur noch einen Tagesmarsch von der Tinkihöhle

entfernt waren, stiegen Rauchschwaden auf. König Kraft sprach kein Wort mehr, zu sehr

schockte ihn der Anblick des Rauches, der das binnen Stunden verschlang, was er in den langen

Jahren nach dem Unabhängigkeitskrieg gegen Lukien mühsam aufgebaut hatte. Schließlich bebte

die Erde, da das Tinki gerade aufgewacht war. An einer Wegbiegung musste König Kraft sich von

Mathias trennen: „Komm da wieder `raus! Ich befehle dir, nicht zu sterben!“. Draxler zog sein

Schwert blank und salutierte damit. Ohne sich umzudrehen lief er zur Höhle. Am Höhleneingang

sprach er den Zauberspruch, um das Schwert zu benützen zu können. Dann ging er hinein. Das

Tinki hatte bereits auf ihn gewartet. Es stieß einen markerschütternden Schrei aus und stürzte

sich auf Draxler. Dieser hatte genau dies erwartet und rammte dem Tinki das Schwert in sein

Herz. Es gab einen lauten Knall, dann stand ein Mann vor ihm: „Habt unendlichen Dank, edler

Ritter. Ihr habt mich erlöst!“. Mathias kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dann sagte der

Mann: „Ich bin immer noch Tinki. Doch der böse Magier Pötti hat mich vor fünfzehn Jahren aus

Spaß in diese Kreatur verwandelt. Schließlich wurde ich darüber so wütend, dass ich alles

zerstörte.“ „Nun gut, lasst uns zu König Kraft gehen. Er wartet unten.“ Als sie beim König

ankamen, ließ der sich die ganze Geschichte von Tinki nochmals erzählen. Dann zogen sie zu dritt

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zum Schloss von Kraft. König Kraft gab eine Anweisung an seinen Leibarzt Schneider, dass er

den Neuankömmling gründlich untersuche solle. Am nächsten Tag kam Schneider wieder in die

Gemächer von König Kraft. Er sprach: „Euere Hoheit, meine Untersuchungen haben ergeben,

dass Tinki Ihr Sohn ist.“ „Das kann nicht sein! Ich lebe schon so lange einsam!“, rief Kraft aus.

„Doch dieses eine Mal, vor 23 Jahren“, sprach Schneider zaghaft. „Haltet ein!“, schnitt Kraft ihm

das Wort ab, „ich weiß, worum es sich handelt. Doch wie könnt Ihr es wagen, mir diese

unrühmliche Vaterschaft direkt ins Gesicht mitzuteilen?“ „Nun, ich wollte gleich zum Punkt

kommen…“, gab Schneider zur Antwort. „Für diese Frechheit werde ich Euch ins Reich des

Claudio verbannen!“. An dieser Stelle muss man wissen, dass das Reich des Claudio drei Mal

kleiner als das von Kraft ist, demnach 36 Mal kleiner als das Lukasische Reich, im Volksmund

Lukien genannt, ist.

Doch so fanden alle, bis auf den armen Schneider, ein glückliches Ende.

Der große Krieg

Vor einer Zeit, die fast ebenso lange vergangen ist, wie die in der das Tinki erlöst wurde, gab es

immer noch jene zwei legendären Königreiche, Lukien und Kraftien. Doch etwas hatte sich

verändert: König Claudio weit im Süden hatte an Einfluss dazugewonnen und war zu einer

echten Gefahr für Kraftien geworden. Doch König Claudio im verhielt sich friedlich, allerdings war

wohl jedem klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis Claudio genügend Truppen

rekrutiert hatte und schlussendlich Kraftien angreifen würde, um sein Reich zu vergrößern. Es

war aber noch etwas ganz anderes geschehen: Ein neuer Herrscher hatte ein neues Königreich zu

etablieren vermocht, sein Name war Khan Paty, sein Reich nannte er Gargellien. Auf all seinen

Banern prangte das Volcom-Logo, das bei seinen Gegnern gefürchtet war. Der Khan hatte zwar

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weder ein großes Königreich noch eine einschüchternde Militärmacht, doch die wenigen

Truppen waren beinahe unbesiegbar. So viel zu den Königreichen nach der Erlösung des Tinkis.

Dieser war ins Patyreich ausgewandert, weil er dort weitaus bessere Jobchancen hatte. Sein

Erlöser, jener sagenumwobene Held mit Namen Mathias Draxler, war zu einem Volkshelden,

über den man Lieder und Gedichte erfand, avanciert. Er war Kaiser Salomon treu ergeben und

damit auch zufrieden.

An einem Sommertag, an dem sich Kaiser Salomon mit seinen engsten Getreuen an einem

Theaterstück von William Kraftspeare, in dem es um einen Krieg zwischen Hobbits und Kobolden

um einen Stein ging, erquickte, wurde die Türe aufgestoßen und ein Herold, dessen Uniform das

Wappen des Grafen Kreuzers zierte, betrat den Vorstellungsraum. Er sprach solgeich: „Graf

Kreuzer, der Euch treu ergeben ist, lässt Euch folgendes mitteilen: Er sah, da er im Dreiländereck

von Kraftien, Gargellien und der Claudiolei wohnt, dass König Claudio seine Truppen an der

Grenze zu Kraftien zusammenzieht. Er wird Kraftien bald angreifen und die Militärmacht

Kraftiens ist verschwindend gering.“ Damit schloss er. „Interessant. Ich werde mich darum

kümmern. Ihr könnt gehen“. Dann sprach der Kaiser: „Es tut mir äußerst leid, doch angesichts

dieser Umstände werden wir die Theatervorstellung wohl vertagen müssen“. Mit diesen Worten

begab sich der Kaiser in den Thronsaal. Dort angekommen, rief er sogleich nach seinem

Hofmeister: „Dobler! Holt mir meinen schnellsten Herold!“. Dobler tat wie geheißen und wenig

später betrat ein kleiner, wohlbeleibter Mann die Halle. „Seid gegrüßt, Kessler. Ich habe einen

Auftrag von äußerster Dringlichkeit an Euch: Begebt Euch unverzüglich zu König Kraft und teilt

ihm mit, dass er sich unverzüglich hier einzufinden habe.“, sprach der Kaiser. Kessler antwortete

knapp: „Ja, Euere Majestät.“ Dann ging er von dannen. Der Kaiser schickte erneut nach Dobler:

„Holt mir meinen Hauptmann, bringt mir Vallaster herbei!“. Wenig später betrat auch dieser die

Halle. Salmon begann: „Wie groß ist unsere derzeitige Armee?“ „300.000 Mann, Hoheit“, gab

Vallaster zur Antwort. „Dann…Wie groß ist die Armee von Kraftien, Gargellien und der Claudiolei

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zusammen?“. „100.000“, antwortete Vallaster. „Gut, stockt unsere Armee auf 2 Mio.

Männer auf. Ihr habt drei Monate Zeit“, gab der Kaiser einen Befehl. „Wird gemacht.“ Mit diesen

Worten verließ Vallaster den Thronsaal. So verging ein Monat mit der intensiven Aufrüstung der

Armee Lukiens. Dann traf König Kraft mitsamt Kessler ein. Salomon bat Kraft in seine Gemächer,

um bei einer Partie Schach über Krafts Probleme zu sprechen. Die Figuren waren verteilt und der

erste Zug gemacht, als Kraft zu sprechen begann. Er erzählte kurz angebunden seine Probleme,

doch es gab keinen ersichtlichen Grund, um Kraft zu unterstützen. Als der Kaiser Krafts Dame

schlug, fragte er: „Heute ist Euer Spiel grottenschlecht. Habt Ihr keine anderen Probleme?“. „Das

liegt am Wetter“, antwortete Kraft ausweichend. Nach einiger Zeit durchbrach Salomon die Stille,

„Schachmatt. Würde seine Majestät mir nun sein wahres Anliegen mitteilen?“, sagte er ironisch.

Kalt antwortete Kraft: „Ich brauche mehr Macht.“ Bei diesen Worten sprang die Fensterscheibe,

ein leicht bewaffneter Mann sprang herein und Kraft durch ebendieses hinaus. Es war unschwer,

zu erkennen, dass der Mann ein Attentäter war. Salomon zog Exlukabur blank und trennte dem

Attentäter, noch bevor dieser mit seinem Dolch zustoßen konnte, en Kopf ab. Dann schritt der

Kaiser ans Fenster und sah, wie Kraft versuchte, davonzurennen, doch er wurde ohne Mühe von

Salomons Leibgarde aufgehalten. Deren Kommandant, Mathias Draxler hatte schon zum

tödlichen Streich ausgeholt, doch in der Zwischenzeit war der Kaiser im Innenhof seines

Schlosses angekommen und hielt Draxler auf. „Lasst ihn leben und erfreut Euch an diesem

geschichtsträchtigen Ereignis. Ich nenne es den Lukier Fenstersturz.“ Bei diesen Worten fing

Draxler an, schallend zu lachen. Als er sich wieder eingekriegt hatte, fragte er den Kaiser: „Wohin

dann mit diesem Verräter?“. „Ins Verlies“, antwortete Salomon. Kraft musste auf dem Weg

dorthin ein hämisches Schild passieren, das besagte: „Willkommen im Verlies. Wir wünschen

Ihnen einen angenehmen Aufenthalt!“. Doch der größte Schock wartete noch auf Kraft: In seiner

Zelle befand sich auch der böse Magier Pötti. Der Legende nach zufolge scheiterten alle

Selbstmordversuche Krafts. In der Zwischenzeit hatte sich der Kaiser mit den Königen Claudio

und Paty verbündet, deshalb wurde Kraftien von den Truppen überrannt. Über den Krieg selbst

ist nicht viel bekannt, nur, dass er in drei Stunden beendet war. Das Land wurde zwischen den

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Besatzermächten dreigeteilt, doch Kraft gab man zwei Quadratkilometer als sein Reich im

Kraftalaya. Es war eine Ironie des Schicksals, dass Kraft sein Königreich exakt an diesem Punkt

hatte, an dem das Tinki erlöst wurde. Kaiser Salomon ließ ihn aus der Gefangenschaft frei, da er

der Ansicht war, dass zwei Monate mit Pötti in einer Zelle Strafe genug wären. Doch es war nur

eine Frage der Zeit, bis Kraft eine Rebellion planen würde und sich sein Reich wieder sichern

würde. Doch bis zum dritten Teil lebten alle glücklich und zufrieden.

Der Tod des Schneiders

Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, standen

sich in Kraftiens Thronsaal Krafts Leibarzt Schneider sowie der König höchstpersönlich

gegenüber. Es ging um die Mutter des Tinkis. Schneider begann: „Nun, ich komme gleich zum

eigentlichen Thema. Tinkis Mutter war, also, wie soll ich das jetzt sagen, sie war eine…“ Plötzlich

stoppte er und torkelte ein paar Schritte durch den Saal. Dann fiel er auf den von Steuerzahlern

bezahlten Marmorboden. Eine Legende war tot. Krafts Leibgarde warf den König augenblicklich

zu Boden, man könnte es als „flachlegen“ bezeichnen. Ein Pfeil flog in das Wappen, das nur

wenige Fuß über Kraft prangte. Eine Leibgarde stieß aus: „Bullseye, ham se ordentlich

festjenagelt.“ Der Attentäter war zu dieser Zeit schon längst entkommen, deshalb hatte Kraft

Zeit, den Pfeil genauer zu inspizieren. „Mair!“, stieß er aus. Kraft versuchte, den Schaft, der durch

Schneiders Hals ragte, herauszuziehen, doch es war unmöglich. Auf dem Pfeil aus Zedernholz

prangten drei Symbole: Ein Blaulicht, eine Flamme und die Zahl 122. „That means war!“, rief

Kraft. Der englische Satz stammte von den Habanero-Chilischoten, die Kraft zuvor gegessen

hatte. Zur gleichen Zeit richtete Kaiser Salomon sein Wort an den Grenzgrafen Kreuzer: „Sie

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wünschen?“. „Nun, ich habe Ihnen wieder einmal von Unruhen in Kraftien zu berichten. Die

Feuerwehrallianz rund um Feuerduce Mair sammelt ihre Truppen. Feuerwehrleute werden

rekrutiert, Wasserwerfer einsatzbereit gemacht, mobile Hydranten poliert, Flammenwerfer

gebaut, Feuerlöscher neu bestückt, Schläuche repariert und Feuerwehrautos vollgetankt. Was

sollen wir bei einem Angriff machen?“. „Feurige Steaks“. „Zu Befehl, Eure Majestät“. „Achja,

bevor ich`s vergesse…Sie bleiben hier und sind ab sofort Minister für feurige Angelegenheiten,

die ihren Lauf zu schnell nehmen sowie zur Bekämpfung von Mairs. Kurz: Flamelord.“ Der vor

Freude außer sich gestimmte Kreuzer entgegnete: „Vielen Dank. Ich werde Ihnen Mair flambiert

liefern“. In diesem Moment stürmte der Bote Kessler in die Halle. „Pöttiskalp, frischer Pöttiskalp!

Zwei Taler, wir können auch über einen Einser verhandeln.“ „Kein Bedarf“, gab Salomon zurück,

„wo ist Pötti jetzt?“ Kessler antwortete: „In Kampfeshandlungen mit Zwergen verwickelt.“

Zurück in Kraftien währte Kraft beim Staatsbegräbnis von Schneider. Feierlich sprach er:

„Schneider war ein guter Arzt, er war ein totaaaaler Arzt! Auch wenn er die Hälfte von Kraftiens

Männern kastrieren wollte, um den Bevölkerungszuwachs zu stoppen. Ich meine, wo wären da

meine Steuern geblieben? Ohne Steuern kein Steuerbetrug, versteht ihr? Doch trotzdem müssen

wir heute nicht traurig sein, denn der Tod Schneiders bedeutet auch weniger Lohnkosten.“ Als er

wieder zurück in seinem Thronsaal war, ließ er sich seinen Berater Sevko rufen. „Ich will Maier

vernichten, will mit seinen Gebeinen Golf spielen, will seinen Kopf in den Kraftier Nachthimmel

kicken!“. Sevko musste Krafts psychiatrischen Berater rufen, der ihn dann beruhigte. Als er

wieder klare Gedanken fassen konnte, trug er Sevko auf, Mair mit der Hälfte seiner Truppen

anzugreifen. Er selbst blieb zuhause, um Mitarbeiter kündigen zu können. Zwei Tage später

machten sich hundert einfache Fußsoldaten auf den Weg. Nach einigen Stunden fanden sie an

Kraftiens Grenze einen Hödi, der im Straßengraben lag. Es schien so, als ob er auf dem Weg nach

Kraftstadt über seine über die Schuhe gestreifte Hose gestolpert wäre und dann im

Straßengraben gelandet wäre. Auf ihm lag der vollkommen betrunkene Draxler Lukas. Seine

letzten Worte vor dem Delirium waren: „Ich bin euch geistig so überlegen!“. Fassungslos

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schüttelte Major Gurki den Kopf. Dann stieß er einen Arm in die Luft, um die

Windgeschwindigkeit zu testen. „Rückenwind, weitermarschieren!“. Auf Kilometer 1217 trafen

sie auf einen eigentümlichen Mann. Er war so klein, dass er auf seinem Kopf eine

überdimensionale Lupe befestigt hatte, damit andere Leute mit ihm reden konnten. Seine

einzigen Worte, die er monoton wiederholte, waren: „Ich atme ein, ich atme aus“. Major Gurkis

Kommentar dazu: „Der ist nicht nur körperlich winzig…“ Und seine Truppen zogen unaufhaltsam

weiter. Schlussenldich waren sie an der Grenze der Claudiolei angelangt. Gurki begann zu

sprechen. „Wir würden hier gerne durch, um Pokemonragout aus Mair zu machen“.

„Reisepässe?“, sprach der Zollbeamte. „Nicht vorhanden“, gab Gurki zurück. „Habt ihr Visa?“.

„Nein, ich zahle immer bar“, antwortete Gurki. „Das meine ich doch nicht“, sagte der entnervte

Zollbeamte, „habt ihr Einreisebewilligungen?“. „Nein, haben wir nicht. Wir werden wohl Gott

anrufen müssen.“ Ein Soldat unterbrach den Dialog: „Haben Sie denn seine Nummer?“. „Das

meine ich doch nicht…“, nun war auch Major Gurki entnervt, „wir sollten alle zu ihm beten.“

„Achso“, tönte es aus den Heeresreihen. Plötzlich ertönte eine gewaltige Stimme vom Himmel:

„Wenn ihr so weiter macht, provoziert ihr noch den Maurerfall! Ihr solltet euch alle mal

Morpheme spritzen!“. „Wir sind doch keine Junkies!“, schrie Gurki.

Wie es bei diesem ungleichen Duell weiter geht, schreiben die Chronisten erst im nächsten Teil.

Kraftien waehlt!

Vor langer Zeit, aber noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, gab es immer noch

die zwei großen Königreiche sowie einige kleinere. Das Land von Khan Paty, Gargellien, war

aufgrund seiner Umsiedelung nach Vandansien ein Jahr vom Rest der Welt abgeschnitten. An

allen Grenzen standen nun Schilder mit der Aufschrift „Under Construction“. Auch der sadistische

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Folterknecht Kramer verschwand mit Paty von der Bildfläche. Die Claudiolei, das Reich von

König Claudio, symphatisierte immer mehr mit dem Fürstentum Linsenstein, einer aus Gargellien

stammende Rebellengruppe, die auf dem Weg zur Unabhängigkeit war. Das missfiel sowohl

König Kraft als auch Kaiser Salomon, da mit den Ländereien des Fürstentums Linsenstein die

Claudiolei ein ernsthafter Gegner wäre. Die beiden Militärstrategen Lukiens, Sir Mathias Draxler

und Kommandant Vallaster, überlegten deshalb mögliche militärische Schläge. Kraft hingegen

war mit der Bekämpfung einer 9.000.000%-Inflation und der damit verbundenen Verteuerung

seiner Lieblingsprodukte, Kaviar und Wachteleier, voll ausgelastet. Denn in seinem Königreich

standen bald Wahlen bevor. Ein neuer König sollte gewählt werden.

Eines trüben Septembertages im Palast in Lukasstadt befand sich Kaiser Salomon im Thronsaal. Er

rief laut den vielzitierten Satz: „Holt mir den Dobler herbei!“. Dobler eilte herbei. „Sei gegrüßt,

Hofmeister!“, begrüßte ihn der Kaiser. „Entschuldigen Sie, Majestät, aber die Bezeichnung

Hofmeister ist nicht mehr politisch korrekt. Sie haben mich unlängst zum Minister für

Hofmeisterliche Angelegenheiten befördert.“ „Achso“, antwortete König Salomon, „bitte

beschimpfen Sie mich“. Dobler wunderte sich über die komischen Anwandlungen seines Kaisers,

tat aber wie ihm geheißen. Doch Salomon wurde wütend. Er schrie Dobler an: „Du wagst es, mich

zu beschimpfen?“ „Aber…sie haben doch…“. Der völlig verwirrte Dobler brachte kein Wort mehr

heraus. Wieder völlig ruhig fuhr Salomon fort: „Nun, Sie haben mich beschimpft, also darf ich Sie

jetzt mit gutem Gewissen wieder zum Hofmeister degradieren.“ „Eine wahrhaft salomonische

Vorgehensweise, Majestät“, schallte es von der anderen Seite der Halle. Salomon drehte sich um

und erblickte Samuel Mangeng, den weisen Häuptling und Dorfältesten des kleinen, mitten in

Lukien gelegenen Dorfes Mangenghausen. „Natürlich…Aber man sollte nicht so oberflächlich

sein…Man sagt ja, wenn man einen Kraftier als Kanonenkugel benutzt, auch nicht, dieser Schuss

hatte Kraft…“, antwortete Salomon. „Natürlich nicht. Da haben Sie Recht.“, musste Mangeng

zugeben. „Der Grund meines Kommens: Ich wollte wieder mal fragen, ob wir uns unabhängig

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machen dürfen…“. Salomon gab entrüstet zurück: „Nein. Und jetzt gehen Sie bitte

augenblicklich zurück in ihr Dorf!“. Mangeng antwortete fröhlich: „Na, gut, einen Versuch war`s

wert. Bis dann!“. Damit machte er sich von dannen. Salomon wandte sich wieder an Dobler:

„Nun zu ihnen…Bringen Sie mir den weisesten Mann des ganzen Landes, bringen Sie mir Hödi.“

„Tut mir außerordentlich leid, Majestät, “, antwortete Dobler, „aber der feiert gerade seine

Hochzeit mit einer geheimnisvollen Verlobten. Ich glaube, es ist seine neue Nachbarin.“.

„Schade“, sprach Salomon, „dann holen Sie mir den weisen Pfluger herbei!“. „Sorry, der ist

Trauzeuge…“ Salomon sagte resigniert: „Dann bringen Sie mir…Sie wissen schon wen…Bringen

Sie mir den bösen Magier Pötti herbei.“. Dobler gab zurück: „Der ist nicht in der Nähe, aber Sie

könnten ihn anrufen. Er hat seit neuestem ein Handy, ein Claudio Linsison, wenn ich mich nicht

irre.“. „Jetzt bauen die auch schon Handys gemeinsam“, rief Salomon empört. Aber dann

entschloss er sich, doch anzurufen. Er zog sein Handy, ein WhiteCherry, hervor und wählte Pöttis

Nummer. Da dieser nicht abnahm, meldete sich sein Anrufbeantworter: „Guten Tag. Hier spricht

Pötti. Wenn Sie Voodoo-Zauber ordern wollen, drücken Sie die 1. Das ist möglich, da ich der

Master of Puppets bin. Wenn Sie jemanden mit einem Blitz töten wollen, drücken Sie die 2. Das

ist möglich, weil ich den Lightning riden kann. Wenn Nothing Else Matters, drücken Sie den roten

Hörer. Wenn Sie mit mir persönlich sprechen wollen, drücken Sie die 3.“.

Salomon schüttelte fassungslos den Kopf und drückte die drei. Dann sprach Pötti persönlich mit

ihm. „Sie sprechen mit Pötti. Ist Ihnen das bewusst???“. „Ja, ist es mir“, antwortete Salomon. „Na

dann ist gut. Was wollen Sie? Sind Sie der Kaiser Lukiens?“. „Ja, ich bin der Kaiser. Und ich will,

dass Sie die Linsinger kontaktieren und ihnen meine Verachtung ausdrücken.“. „Geht klar. Das

macht dann fünf Schinkenbrötchen. Sammeln Sie Treuepunkte oder haben Sie eine

Kundenkarte?“. „Nein, habe ich nicht“, sprach Kaiser Salomon. Pötti stellte noch eine Frage: „Bar

oder Kreditkarte?“ „Kreditkarte.“ Dann beendete der Kaiser das Telefonat. Pötti hatte seine

Schinkenbrötchen zwei Wochen später auf seinem Konto und konnte sie von jedem

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Schinkenbrötchenautomaten abheben. Nach dieser Amtshandlung beriet sich der Kaiser

noch mit dem angereisten Graf Kreuzer.

Währenddessen war in Kraftien der Wahlkampf in vollem Gange. Die größte Sensation war, dass

das böse Tinki, unehelicher Sohn Krafts, gemeinsam mit dem sagenumwobenen Mathias Fritz auf

der Liste Fritz Tinkhauser kandidieren würde. Auf den Plakaten war zu lesen: „Fritz für ein

gerechtes Kraftien.“. König Kraft hingegen kandidierte mit seiner FPK (Fabianpartei Kraftien)

unter den Slogans: „Steuerbetrug heißt Heimatflug“ sowie „Diktatur statt Demokratie“. Während

der Wahl nennte er sich FC (Fabian Cristopher) Kraft. Die weiteren Kandidaten waren Michael

Hödibach, der mit seiner Partei „Rettet Hödiland!“ für die Unabhängigkeit des Bundeslandes

Hödiland stand, Bernhelm Kesslerer von der KVP (Kraftischen Vandalenpartei), der fortlaufend

„Es reicht!“ schrie, Lurg Draxder vom BZK (Bürser Zeitgeist Kraftien), der mit Kraftiens Jugend den

sozialen Weg gehen wollte, Julian van der Flür, der einfach nicht jetzt umfallen wollte, der böse

Magier Pötti von der Partei „Die Christen“ und zu guter Letzt Samuel Schneider, der Gladiator,

der als Wermuel Schnaymann mit der SPK (Schneiderpartei Kraftien) zur Freude Kaiser Salomons

die Mehrwertsteuer halbieren wollte.

Nach unzähligen Wahlduellen, bei denen Bernhelm Kessler durch den Degen von Michael

Hödibach verletzt wurde, gewann FC Kraft mit 28% vor Wermuel Schnaymann mit 27,89%.

Schnaymann, der sich ab jetzt wieder Schneider nennen ließ, wurde Vizekönig, in Kraftien auch

Königin genannt. Zur Freude Kaiser Salomons war Schneider salomonfreundlich, somit hatte der

lukische Kaiser in Kraftien ab jetzt ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

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In Lukien empfing Kaiser Salomon seinen Grenzgrafen Kreuzer. Grenzgraf bedeutete, dass er

im Grenzgebiet zwischen Kraftien, Gargellien und der Claudiolei lebte. „Seit gegrüßt, Graf

Kreuzer“, eröffnete Salomon das Gespräch, „was habt Ihr mir zu berichten?“. „Naja, eigentlich

wollte ich Sie ja anrufen, aber ich hatte mein Handy leider nicht zur Hand, da mein Haus gerade

mehr wird. Es wird von One zu zwei orangen Häusern gebaut und gestrichen. Deshalb konnte ich

nicht aus dem Haus gehen, um mein Handy von einem Verwandten abzuholen. Dann wollte ich

Sie eigentlich anrufen, aber dann sah ich das überaus immens gigantisch provokante

Zeitungsinserat von Vincent van Bischof, in dem er die abstrakte Kunst erläutert. Das hat mich so

provoziert, dass ich erst heute zu Euch kommen konnte.“. Der gelangweilte Kaiser antwortete:

„Nette Geschichte. Aber wegen WAS sind Sie hier?“. „Achso…Naja, ich habe 200 rosarote Ponys

gesehen, die vom Fürstentum aus auf Lukien zusteuerten…“. Salomon begann schallend zu

lachen. „Fürst Lins will uns angreifen und hat seine komplette Streitmacht aufgeboten. Ich werde

mit Sir Draxler darüber sprechen. Weder Ponyfleisch noch gegrillter Lins erscheint mir essbar,

deshalb werden wir das wohl auf diplomatischem Wege klären müssen. Ihr dürft euch entfernen,

Graf Kreuzer.“. Kreuzer entfernte sich und Salomon schrie: „Holt mir den Dobler herbei!“. Dobler

eilte herbei. Salomon sprach ihn an: „Bring mir unverzüglich Sir Draxler“. Wenige Augenblicke

später war Draxler, Kommandant der Leibgarde des Kaisers und Edelmann, seit er das Tinki

besiegt und erlöst hatte, im Thronsaal. „Seit gegrüßt“, begrüßte ihn Salomon.

„Tach auch“, antwortete Draxler. „Schickt unverzüglich 300 Kängurus sowie Eure Truppen an die

Grenze zum Fürstentum Linsenstein. Dort wird euch der Fürst samt seiner Streitmacht erwarten.

Macht keine Gefangenen!“ Draxler hatte ein Funkeln in seinen Augen. Salomon fuhr fort:

„Sondern vertreibt sie einfach.“. Das Funkeln erstarb. Wie diese legendäre Schlacht ausgehen

wird und ob Mangenghausen endlich unabhängig wird, wird man erst im nächsten Teil wissen.

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Weihnachtsspecial

Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, gab es

wieder jene legendären zwei Königreiche: Kraftien und Lukien. Jedoch mit einem Unterschied:

Die beiden Königreiche lagen metertief im Schnee, denn, so schallte es über Kraftiens Lande:

Weihnachten ist nicht mehr weit.

Doch trotz dieser frohen Stimmung marschierten Krafts Truppen weiter auf die Stadt Flamm zu,

der Stadt in der Claudiolei, in der sich FWHM Mair verschanzt hatte. Nachdem der große Maurer

die Claudio’sche Grenze mit einem Grammatikblitz zertrümmert hatte, ritten die Kraft’schen

Truppen unter Major Gurkis Führung unentwegt gen Flamm. Auf dem Weg dorthin bekamen sie

Unterstützung von drei Alexassinen, Auftragskillern der Alex-Qaida. Schlussendlich hatten die

Truppen die Palisaden vor Flamm erreicht. Doch die FLAK-Türme, was so viel wie Feuerliebende

Abwehrkanone bedeutet, waren leer. Nur von FWHM Mairs Burg hörte man Fanfaren blasen.

Für Major Gurki war das ein klarer Fall: Die Truppen von FHWM Mairs Truppen waren in einer

Friedensmission nach Lukien aufgebrochen, um dort nach dem Fest der heiligen drei Kaiser die

Christbäume zu verbrennen, und nur der Feuerwehrhauptmann höchstpersönlich war anwesend.

Deshalb gab Major Gurki den Alexssinen den Befehl, Mair zu töten. Auf den Weg in seine

Gemächer mussten die drei Mörder viele Hürden überwinden, unzählige automatische

Flammenwerfer hätten sie beinahe ihr Leben gekostet. Schlussendlich standen sie jedoch vor

Mair. Dieser schrie vollkommen in Panik: „Verschwinden Sie, oder ich zünde euere Mütter an!“.

Doch von dieser Drohung ließen sich die Dolche der Alexassinen nicht abhalten. Mair war tot.

Zur gleichen Zeit zog der Kaiser Lukiens sein Blackberry aus seiner Lacoste-Manteltasche. Als er

den Inhalt las, blickte er besorgt auf seine roten Pradaschuhe. Danach warf er einen Blick auf die

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linke Hand, wo er eine Rolex vorfand, und dann auf die rechte, wo eine Breitling posierte.

Schlussendlich stieß er das bekannteste Zitat aus: „Holt mir den Dobler herbei!“. Dobler eilte

herbei. „Jawohl, mein Kaiser?“. „Dobler, wir haben ein kollaterales Problem. Sie kennen Inter

Mailand?“. Dobler antwortete: „Ja, kenne ich. Doch das ist nicht der Grund, weshalb Sie mich

herbestellt haben. Soll ich Ihnen wieder ein mal etwas besorgen?“ Der entrüstete Salomon

antwortete: „Nein, müssen Sie nicht. Nun, Kraft hat mir ein Mail geschrieben, Lins ebenfalls. Seit

wann wollen alle was von mir? Naja, der Grund ist folgender: Zwei Leute, die in Lukasstadt als

Asylanten durchgehen würden, sprich, sie haben keine Heimat, sind auf dem Weg nach

Vierdetlehem. Dort möchten sie ein Kind namens Dresus gebären. Und es gibt auf dem Weg auch

einen Stern namens Morgenstern, der hauptberuflich leuchtet, jedoch auch gerne mal den

Schanzentisch hinunterfährt. Tja, also, ich muss ich hier und jetzt verlassen, werter Dobler,

Dresus ruft!“ Dobler gab zurück: „Oh, das ist traurig, sehr traurig, um nicht schon zu sagen,

TOTAL traurig. Farewell, my friend, adios los Salomon!“. So begab sich Salomon durch das Tor

des Thronsaals und durchritt auf seinem Pferd die Erlaubte Stadt, die zum Palastgelände zählte.

Er ließ sich von einer minimalen Truppenanzahl eskortieren, lediglich zehntausend

schwerbewaffnete Männer begleiteten ihn zum ausgemachten Treffpunkt. Dieser Treffpunkt

nannte sich „Mittelpunkt der bekannten, noch nicht erforschten oder von der Kirche verdeckten,

guten, schönen, zivilisierten, Welt“ und befand sich genau in der Mitte der unzähligen

Königreicher. Da zwei Drittel der Erdmasse zu Lukien zählte, war dieser Punkt natürlich auch auf

lukischem Staatsgebiet. Nach entbehrungsreichen Tagen, denn die Batterie des Salomon’schen

Blackberrys war ausgefallen, kamen sie endlich an. Kraft und Lins waren bereits am Treffpunkt,

und Lins sprach: „Das sind zehntausend Mann! Der will uns zu drei Millimeter langen, gut

brennbaren, Stückchen verarbeiten!“. Kraft beruhigte ihn: „Kein Problem: Ich habe eine

Leuchtpistole dabei. Wenn er uns tötet, schieße ich vom Grab hinaus. Sinnlos, aber hört sich gut

an, wa?“. Dann stieg Salomon ab. „Moin allerseits! Schon den Morgenstern gesehen?“. Kraft

antwortete: „Nein. Aber ein Mundharmonika spielender Hirte hat uns gesagt, dass es ihn geben

würde. Also den Stern, nicht den Hirten. Also auch nicht die Mundharmonika, kapiert?“. „Was

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hast du denn heute geschluckt“, frage Salomon. Lins antwortete an Krafts Stelle: „It was the

wind of change“. Und so ritten die drei Könige alleine gen Pekka, um dort weitere Informationen

zu bekommen. Die Soldaten blieben zurück, es waren also zurückgebliebene Soldaten, um von

der möglichen frohen Kunde im ganzen Königreich zu erzählen.

Die zwei von den Chronisten geschaffenen Hauptprotagonisten, Marcia und Closef, waren

unterdessen auf dem Weg in Richtung Jerusalem. Closef, der in einem früheren Leben selbst ein

mal König war, spielte jedoch schon mit Selbstmordgedanken, da er wusste, dass ihn auf dem

Weg viele Wirten beschimpfen würden. Marcia hingegen war voll und ganz mit ihrer

unbefleckten Empfängnis beschäftigt, die sie auf Anraten eines Philosophen durch konzentriertes

Ein- und Ausatmen zu erreichen versuchte. Schließlich war es so weit, ein Expressstorch mit

sizilianischem Akzent landete. „Ich habe deine Kind. Wenn es wird böse, ich komme und mache

Steine an Füße. Dann ich sehe von Palermo…Hahahahahaha…Viel Spaß mit deine Kind“ Und so

gingen sie weiter und weiter Richtung Vierdetlehem. Sie wussten, dass sie irgendwann in den

Pflugerstreifen kommen würden, wo die Pflugollah regiert, aber dieses Datum schoben sie auf,

solange es ging.

Der vierte Schauplatz des weihnachtlichen Geschehens war das Haus des Flürnachtsmannes in

Klappland, einer nördlichen Provinz Kraftiens. Dort hatte der Flürnachtsmann alle Hände voll zu

tun, um seinen Neuzugang Schneidolf zu beruhigen. Er begann, zu sprechen: „Tach Schneidolf.

Folschendet Problem: Isch brauck `n starkes Rentier. Isch brauck disch, alda. Du musst meinen

Schlitten zieh’n! Denn dat alde Alphaviech da det is krank. Grippe, weeßte. Grippe. Kennste

Grippe, kennste? Hatt’ ick ook ma. War schlimm. Also. Willsu det neue Alpharentier werden?“

Schneidolf entgegnete: „Nun, ich empfinde es als angemessen, dieser Rolle mit der nötigen

Ernsthaftigkeit entgegenzutreten und nehme an.“. Somit war ein weiteres Problem gelöst. Und

der Flürnachtsmann machte sich auf den Weg.

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Die heiligen drei Kaiser waren unterdessen an ihrem ersten Teilziel angekommen, Moschee

von Pötti. Dieser war jedoch gerade nicht anwesend, deshalb konnte nur seine Sekretärin den

heiligen drei Kaiser mit Rat zur Seite stehen: „Wissen Sie was? Das GPS-Navi wird es erst in

zwanzig Jahren geben, bei mir kriegen Sie es aber schon jetzt! Achja, bei den Olympicshen

Spielen habe ich die 100 Meter in sage und schreibe 60 Meter geschafft!“. Ein Blick auf die Hose

der Sekretärin ließ Lins aber erkennen, dass sie eine Verfechterin der Hödilehre war, denn alle

Hödis tragen so genannte U-Hosen. Aufgrund des fragwürdigen Geisteszustandes der Sekretärin

verließen die heiligen drei Kaiser jedoch die Moschee unverzüglich und machten sich auf dem

Weg zur Burg des Königs Tinkvids. Der Morgenstern, der für die Vierschanzentournee trainierte,

wies ihnen den Weg dorthin. Als sie ankamen, stand Tinkvid bereits vor der Tür. Lins, Kraft und

Salomon wurden freundlich empfangen. „Kommt herein, kommt herein! Wir haben frischen

Naundorsch gekocht!“. Die drei Kaiser traten ein und setzten sich sogleich. Tinkvids Bedienstete

brachten mittels zwei Gabelstapler eine Portion Naundorsch. Tinkvid sprach stolz: „Meine

Herren, das ist ein 666. des kompletten Naundorschs. Deshalb müsste er Ihnen, oh heiliger Kraft,

besonders gut schmecken.“ Kraft probierte sogleich und lobte Tinki überschwänglich:

„Ausgezeichnet. Aber, eine Frage, edler Tinkvid, wieso haben sie hier einen Löffel, der eigentlich

nur unter dem Mikroskop sichtbar ist?“. Tinkvid antwortete: „Achso. Wir aßen mal

Manuelgehirn.“ Dann meldete sich auch Salomon zu Wort: „Vorzüglich, vorzüglich, edler Tinkvid.

Wie stehen Sie eigentlich zur anstehenden Geburt von Dresus?“. Tinkvid, nun aufgeregt,

entgegnete: „Nun, ich habe alle atmenden Frauen töten lassen. Das ist zwar schade, da Kraft

dann nicht mehr sein Zölibat umgehen kann, doch das dürfte unvermeidlich sein.“ Kraft begann,

wütend zu werden. Er schrie: „Sie zurückgebliebens Wesen, sie! Ich werde Sie unverzüglich

exorzieren!“ Doch dazu kam es nicht, da Salomon und Lins ihn rechtzeitig zurückhielten. Und so

ging es weiter mit der Weihnachtsodyssee der heiligen drei Kaiser, denn am Ziel waren sie noch

lange nicht.

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Marcia und Closef waren nun schon so lange unterwegs, dass sie den Kriegsschauplatz des

Bürgerkriegs der Schneepflüge betreten hatten. Dazu muss man die Hintergründe des Krieges

kennen: Aufgrund der Klimaerwärmung gibt es immer weniger Schnee, ergo auch immer weniger

Schneepflüge. Daraufhin gerieten der Anführer der Schneeliban und der Chef der Schneebollah

so in Panik, dass sie die Waffen auffahren ließen. Nun flogen schon seit vielen Jahren auf einem

3000 km² großen Gebiet Schneebälle hin und her, und so mancher Schneemann hatte einen Arm

oder ein Bein durch Schneeminen verloren. So war es auch für Marcia und Closef, denen der

Erzengel Mangengiel begegnet war, um einen Staubsauger mit Zyklontechnologie zu verkaufen

(Closefs Antwort: Wir sind Satanisten. Darauf flog der Engel von dannen, um diesen tragischen

Vorfall sofort Kraft zu melden), doch er blieb erfolgslos. Plötzlich standen Marcia und Closef vor

einer von der Schneebollah errichteten Straßensperre. „Licence or you gonna shot“, war die

knappe Antwort des inuitähnlich gekleideten Soldaten. „Passen Sie auf“, entgegnete Closef, „der

große Maurer expandiert. Die chinesische Mauer, die Berliner Mauer, die Mauer zwichen

Amerika und Mexiko, und, hier ganz in der Nähe hat er auch eine Filiale: Die Klagemauer.

Außerdem habe ich eine Frau dabei, die atmen kann!“. Diese Drohung war für den

Schneekämpfer zu viel. Unverzüglich ließ er Marcia und Closef passieren.

Unterdessen war der Flürnachtsmann auf seinem Schlitten hoch ober Kockholm. Der Bass der

HiFi-Anlage dröhnte, als der Flürnachtsmann foderte: „Mehr Sound, alda!“. Nachdem dieser

Wunsch erfüllt war, ging der nächste Befehl an Schneidolf: „Lesch los, Alda, wir müssen

rechtzeitig ankommen!“. Von lauter Technomusik begleitet zündete Schneidolf die Nitroturbinen,

und der Schlitten flog gleich viel schneller gen Vierdetlehem.

Bei den heiligen drei Kaisern hingegen war gerade eine Diskussion über die Konkurrenz des

Schriftstückes 2Kingdoms im Gange, da wenige Stunde zuvor ein Bote namens Bill Kessler auf sie

gestoßen war. Er hatte verkündet: „2Kingdoms hatte Konkurrenz. Es gibt Museen, die das

ausstellen.“ Und dann kam die Krippe zu Vierdetlehem in Sicht. Salomon brachte sein McLaren-

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Pferd an die Leistungsgrenze, die anderen zogen nach. Schlussendlich kamen sie an, doch

die Krippe war leer. „Schlechtes Timing“, rief Lins.

Doch von schlechtem Timing kann man keineswegs sprechen, waren doch auch Marcia und

Closef nur mehr wenige Meilen von der Krippe entfernt. Auch sie kamen nach Erfüllung

unzähliger Autogrammwünsche, wurden sie doch dank des Siegs über den Kämpfer im

Pflugerstreifen zu Legenden, bei der Krippe an. Nur der Flürnachtsmann ließ auf sich warten.

Dieser hatte nämlich einen Zwischenstopp eingelegt, um seine Liquiditäten aufzubessern: Er

verkaufte nebenberuflich Döner und verkündete: „Wer will Döner spezial mit viiiiel scharf? Nur

vier fuffzich, Sonderpreis!“. Als die Weiterfahrt vorbereitet war, warf Schneidolf auch den Bass

wieder an. Begleitet von tiefen Klängen kam zu guter Letzt der Flürnachtsmann an. Closef rief:

„Dann kanns ja losgehen. Ist sichergestellt, dass keine Mähdrescher kommen?“. „Ja, ist es“,

srprach Salomon. Der Flürnachtsmann konnte seine Nervosität nicht verbergen, als er Marcia

anschrie: „Jetzt bring dosch endlisch deine Kind auf die Welt! Wir wolln den Dresus seh’n!“.

Marcia sagte ruhig: „Ich atme ein, ich atme aus…“ Schlussendlich war es geschehen, Dresus war

auf der Welt. Dies war Anlass für Kraft, kostenlose Heiligenporträts zu verteilen, und für den

Flürnachtsmann, eine Runde „Gratisdöner voll fett gut schmeckend“ zu verteilen. Und so fand die

Weihnachtsgeschichte auch im pfluger’schen Kampfgetümmel ein glückliches Ende.

Die Heirat des Poettis

Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, gab es

immer noch die seit einer Ewigkeit bestehenden Königreiche Kraftien und Lukien. Doch in

Lukiens Hauptstadt waren die Bürger sehr besorgt, da Gerüchte eines bevorstehenden Krieges

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die Runde machten. Diese Gerüchte wurden zwar vom Pressesprecher des Kaisers nicht

bestätigt, aber auch nicht dementiert. Hinter den Fassaden des Lukier Palastes liefen jedoch

Krisenberatungen an.

Kaiser Salomon schrie wutentbrannt: „Was soll das? Wie viele?“ Dobler antwortete:

„Siebentausend Schiffe, Hoheit.“ Salomon antwortete: „Nun, Sie sind noch inkompetenter als ich

dachte. Holen Sie mir einen fähigeren Kriegsstrategen, holt mir Vallaster!“ „Hoheit, ich bin

lediglich Ihr Hofmeister, aber…“ Salomon murmelte vor sich hin: „Exekution, Exekution,

Guillotine“. Darauf hin machte sich Dobler von dannen. Wenige Augenblicke später betrat ein

trauriger Admiral gesenkten Hauptes den Thronsaal. „Lukapowa im Achtelfinale gegen Krafina

ausgeschieden. Glatt. 6:1, 6:2“ Salomon antwortete: „Hisst die schwarzen Flaggen auf dem

Center Court von Lukasstadt, und die Craftian Open sollen verdammt sein!“ Vallaster antwortete

untröstlich: „Wie wahr, wie wahr…“ Doch Salomon ließ sich auf keine weiteren Trauergespräche

ein und begann sogleich: „Admiral, wir haben ein Problem. Siebentausend Schiffe von der Insel

der Hödis steuern die Lukische Küste an! Und unsere Flotte liegt immer noch bei Pearl Claudio!“

Vallaster entgegnete: „Hödis! Wir sind dem Untergang geweiht. Bei ihrer Hirnmasse können Sie

nicht sinken! Und ihre Segeltechnik…Sie spannen Hosen auf den Mast, und der Nordwest-Deo

bläst ihnen in die Segel!“ Salomon antwortete: „Nun, ihr Problem. Bauen Sie sofort zehntausend

Trieren! Bis in zwei Wochen müssen sie fertig in Liräus liegen!“ Vallaster schüttelte unglaublich

den Kopf: „Fünfzehn Doppelfehler. Achja, zu den Trieren. Wird gemacht!“

Und so lagen vierzehn Tage nach diesem Gespräch zehntausend wendige, mit Balisten gespickte,

Tieren im größten Hafen Lukiens, Liräus, oder, wie er auch von den Einheimischen genannt

wurde, Lotterdam. Für die Schiffstaufe wurden zwölf Tankwagen voller Sekt verwendet, und für

die Feuertaufe kam der wiederauferstandene FWHM Mair, der sich in letzter Zeit mehr der

Astrologie und der Zahl sieben sowie sechs Nullen zugewandt hatte, mit Martinshorn und

Blaulicht angefahren. Nach einem Tag voller Feiern und Wettkämpfen, bei der sogar der große

Samuel Mangeng eine Rede hielt, kam es am nächsten Tag zur feierlichen Angelobung des

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Oberkommandos über die neuen Schiffe für Admiral Vallaster. Aufgrund der vielen Völker,

die innerhalb von Lukien lebten, wurde die Ansprache größtenteils in Englisch gehalten. Vor dem

Lukier Palast hatten sich vier Millionen Leute versammelt, die zuerst die Angelobung des

Vizeadmirals, des Kollaborateurs Major Gurki, der die Seiten gewechselt hatte, miterlebten. Der

Höchstrichter Lukiens sprach die wichtigsten Worte im Leben Gurkis vor: „I, Major Georgi Gogov,

weiter übersetzte ein lukisch Sprechender, gelobe feierlich, dem Staate Lukien, dem Kaiser

Salomon sowie der mir unterstehenden Flotte treu zu bleiben, so Gott mir dabei helfe.“ Unter

tosendem Applaus der Prachtstraße Lukiens, genannt „Not the Mall“, verließ Major Gurki die

Bühne. Der eigentliche Hauptteil der Inauguration begann. Admiral Lukas Vallaster betrat die

Bühne. Erneut sprach der Höchstrichter den wichtigen Text vor, doch beim Wort „flottfully“

versprach er sich, deshalb musste die Angelobung wiederholt werden. Am Abend der Zeremonie

fand eine Parade in den Lukier Palast statt, die Admiral Vallaster größtenteils volksnah in einem

in der Stratosphäre schwebendem Heißluftballon absolvierte. Danach spielten noch The Boss

Bruce Kraftsteen sowie viele andere bekannte Musiker ein mitreißendes Konzert, das dem Inhalt

der Rede von Vallaster entsprach. Er sprach von einer besseren Flotte, doch jeder Ruderer müsse

Opfer dafür bringen. Er sei der Sohn eines Paddelbootfahrers, der vor sechzig Jahren nicht das

Geld hatte, sich die Präsidentensuite im Hilton-Hotel in Lukasstadt zu mieten. Schlussendlich

ward es Mitternacht, und es ward morgen, dritter Tag. An diesem Tag stach die enorme Flotte in

See, um als Lukasfighter ohne Nachtfahrlizenz die insgesamt siebzigtausend Hödis abzufangen.

Als am Horizont die ersten Pentagramme in Sicht kamen, sprach Vallaster anerkennend: „Sooooo

viele, und doch soooo wenig Intelligenz!“ Und schon hörte man den Kampfschrei der Hödis: „666,

12, 17!“. Daraufhin begannen Vallasters Ruderer ebenfalls, sich noch stärker in die Riemen zu

legen. Plötzlich gab der Admiral das Zeichen zum sofortigen Stopp, das der Betätigung einer

Notbremse in einem Zug ähnelte. „Wir haben eine Nachricht erhalten!“ Die Besatzungen der

zehntausend Trieren ahnten Schlimmes. „Loger Lederer hat die Craftian Open gewonnen, im

Finale setzte er sich gegen Kafael Kadal durch!“. Auf den Decks brannte Jubel aus, Schweizer

Kreuze wurden gehisst, Lederer wurde ein Nationalheld. Doch nachdem die aktuellen

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Sportnachrichten in Lukiens staatlichen Radiokanal vorbei waren, ging es mit der Schlacht

50 Meilen vor Lukiens Küste weiter. Vallaster ließ seine Reihen in ein einer Formation, die dem

Head-Logo gleichte, ankämpfen, während der höd’sche Admiral seine Galeeren in Form eines

Apfelsaft-Tetrapaks staffelte. Schlussendlich lagen dreitausend Galeeren der Hödiflotte

zwanzigtausend Meilen unter dem Meer, und die Elitetruppen des Admirals Vallaster hatten das

Flaggschiff der Hödis umzingelt. „Ein letztes Wort, Demokrate?“, fragte Vallaster in Richtung des

Staatspräsidenten der demokratischen Republik Staten Hödi. „Vielleicht“, antwortete der

Präsident. „Wollten deine Schiffe uns angreifen und einen Vorgänger des D-Days inszinieren?“,

fragte Vallaster erneut. „Nein. Wir wollten lediglich Pöttis Junggesellenabschied feiern und dann

seine Hochzeitsgäste werden!“. Vallaster rief erstaunt: „Das ist aber nun sehr problematisch, mit

einem 0:6, 0:6, 0:5-Rückstand zu vergleichen. Nun, wir werden euch zum Orte der Hochzeit

eskortieren, währenddessen darf Mair sieben Millionen Planken löschen.“ Und so ruderten die

beiden Flotten in fröhlicher Zweisamkeit an die lukische Küste, genauer gesagt, ankerten sie vor

dem Hafen Pöttistadts. Dort gingen dann zwanzigtausend Hödis und hunderttausend Lukier von

Bord, um Pöttis Hochzeit zu feiern.

Unterdessen liefen im Magiersaal zu Pöttistadt die Vorbereitungen für die Hochzeit des bösen

Magiers Pöttis auf Hochtouren. Er heiratete eine zuvor unbekannte Angehörige des

Mangengstammes, ihre ersten vier Buchstaben des Vornamens ließen auf eine niedere Tätigkeit

schließen, doch in Wahrheit war sie eine wichtige Mitarbeiterin des weisen Mangengs. Doch man

musste annehmen, dass sie aufgrund der Hochzeit mit Pötti nicht mit aller Weisheit des

Mangengs gesegnet war, doch auch das konnte täuschen. Als Mitgift waren zehntausend Liter

getrockneten Preiselbeersaftes vorgesehen, die sie problemlos mitbringen konnte. Im einfachen

Volke ging das Gerücht umher, Pötti hätte sie durch einen Liebestrunk verzaubert, doch Pöttis

Pressesprecher dementierte das vehement. So kamen die Hödis mit Unmengen an

Preiselbeersaft in den Magiersaal, um dort den Junggesellenabschied ihres Freundes zu feiern.

„Auf dass er schon bald die ewige zwölfte Erleuchtung finde!“, rief das Oberhödi. „Nein, die

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siebzehnte!“, entgegnete ein Oberunteroberhödi. Nach ein paar Gläsern Preiselbeersaft

artete diese Auseinandersetzung in eine „internasionale Generasionenschlägerei“ aus, in der alle

zwanzigtausend Hödis und fünfzigtausend Lukier verwickelt waren. Am Schluss waren alle Hödis

flachgelegt und festgenagelt und das Geschenk der Lukier an Pötti konnte überreicht werden. Es

war eine goldene Schallplatte der Beatles-Coverband Metallica. Auch Kraft ließ einen Boten mit

einem ähnlichen Geschenk aufwarten, doch wie es die Vorurteile erwarten ließen, war Krafts

silberne Schallplatte aus Alufolie gefertigt. Am Tag darauf fand die langersehnte Hochzeit statt,

die Kaiser Salomon persönlich durchführte. „Lieber Pötti, ich hoffe, du bist dir bewusst, in welche

nicht mehr revidierbare Gefahr du dich begibst. Im besten Falle wird der Tod euch scheiden.

Bedenke die Alimente! Bedenke die schönen Aktivitäten als Junggeselle! Bedenke die

Eingeschränktheit, die du die nächsten Jahre deines Lebens haben wirst. Willst du dir das wirklich

antun?“ Pöttis Antwort war eindeutig: „Wenn se falsche Sache mascht, denn zauber‘ isch se

wech.“ Daraufhin brach tosender Applaus aus, der sich mit der Zustimmung seiner Gemahlin

noch vermehrte. Schlussendlich standen die letzten Truppen des Rebellenführers Lins

gemeinsam mit der Kraft’schen Armee und der Kaiserlichen Leibgarde Ehrenspalier, durch den

Feuerwehrhauptmann Mair mit dem dreifachen zwölften der siebenundzwanzigsten Martinshorn

begleitet von der Blaulichtkapelle auf seinem Auto fuhr. Die lukischen Leibgarden unter dem

Kommando von Mathias Draxler richteten ihr Bajonett gen Himmel und schossen fünf Mal. Pötti

war verheiratet.

John Mango

Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, saßen

zwei wohlbekannte Gestalten im Blue Saloon des Schlosses, das früher einem gewissen Graf von

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und zu Strache gehört hatte, am Tisch, der sich rechts vom Eingang befand. Das Schloss

stand in Beckburn, in Kengland, einer Provinz Kraftiens, die jedoch von von einer mangeng’schen

Mafiaorganisation, der Cosa Nenzing, kontrolliert wurde. An besagtem rechtem Tisch saßen der

Besitzer des Schlosses, Martin Graf Beck, und ein Mafiosi namens John Mango. Sie unterhielten

sich über das festgelegte Schutzgeld, doch das Gespräch begann mit Small Talk: „Sehr verehrter

Martin Graf Beck, meinen Sie nicht, dass dieser Tisch etwas extrem rechts steht?“. Beck, der von

seinen Fans nur „Meister Julian“ gerufen wurde, entgegnete: „Nein, nicht doch, der Tisch steht

doch genau inder Mitte der rechten Hälfte!“. Als John Mango, der früher ein Rammbock in

Vietnam war, antworten wollte, wurde das Gespräch durch den ersten, einzigen und letzen Fan

Becks, der wiederauferstandene Sevko, unterbrochen: Er schrie: „Meister, ist dieser verdammte

Mango schon hier? Wenn ja, dann…“. Er wurde unterbrochen, da John Mango mit seinem Pfeil

genau auf Sevkos Kopf gezielt hatte. Durch die durch das entstandene Loch entwichene, en

masse vorhandene, heiße Luft, entzündete sich Sevko und verglühte. Die nachfolgenden

zahlreichen lauten Geräusche stammten von den Sektkorken, die überall auf der Welt durch die

Lüfte glitten. Seit dieser Begebenheit feiert man am 31. Dezember Sevkester.

Die Verhandlungen zwischen Mango und Beck gingen weiter. Mango stellte Forderungen:

„Signore Beck, damit Sie und Ihre Familia sich sicher fühlen können, verlange ich…sagen

wir…200000 Lira“. Beck entgegnete: „Das ist Wucher, fast schon kraftisch. Nein, ich gebe Ihnen

maximal 50000 Lira. Außer…“ „Außer…?“, fragte Mango nach. „Außer Sie schaffen das

Unmögliche. Die Vision meines Ururururururgroßvaters Jules Berne zu verwirklichen.“ „Ach, der“,

sagte Mango, „der, bei dem die komplette Intelligenz Ihrer Familie hängen geblieben ist.“ „Genau

der. Er träumte davon, in 80 Tagen um die Welt zu kommen.“ „Das schaffe ich auch!“,

entgegnete Mango. „Sollte ich es schaffen, zahlen Sie 200000 Lira, sollte ich scheitern, zahlen Sie

lediglich 50000. Abgemacht?“. „So soll es sein.“. Plötzlich begann Beck, sich niederzuknien, und

auf lateinisch zu beten: „In nomine patre et fili et spiriti sancti aaaamen.“. Doch es war zu spät.

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Der kraft’sche Steuereintreiber hatte Beck bereits erblickt. „Ich sehe, Sie besteigen langsam

aber sicher den Böckelberg.“ „Ganz genau, Meister!“, rief Beck. Plötzlich begann der kraft’sche

Steuereintreiber, mit seiner Lanze zu randalieren. Er zertrümmerte die antiken Tonvasen, auf

deren Boden ein Aufkleber „Made in China“ prangte. Er schrie: „Es ist ja ganz gut, dass Sie beten.

Sie sollten nur kein christliches Gebet sprechen, sich dabei Richtung Mekka verbeugen und einen

Armleuchter in der Hand halten! Wenn Sie Ihre Schulden von 150000 Lira nicht begleichen,

bringe ich Sie vor Kraftius Kraftatus!“ „Jaja. Natürlich.“ Daraufhin verschwand der kraft’sche

Scherge. Beck wandte sich wieder an Mango: „Sie sehen, wie sehr ich das Geld nötig habe! Nun,

ich würde sagen, die 80 Tage beginnen morgen. Stimmen Sie mit mir überein, Maestro?“. John

Mango antwortete: „Jawohl.“

Am Tag darauf verließ Mango sein in zehn Meter Höhe gelegenes Pentbaumhaus mit einem

gepflegten Sprung. Er durchging seine Reisestationen. „Nun…Mal sehen…Kroahu auf Kraftaii,

dort werde ich die geschichtsträchtige Dür besichtigen. Dann weiter mit einer Wasserroshka zur

Insel der Hödis, genannt Hödaika. Ein bisschen Gras für meinen englischen Rasen kaufen. Dann

wieder auf der Wasserroshka nach Lotterdam in den Liederlanden. Von dort einen Mangosprung

nach Lamsterdam, das Hot Curry Adventure von Graf Kreuzer besichtigen. Dann noch in die

verbotene Stadt in Lukasstadt, mit dem nächsten Chartersprung nach Abtenau in Lösterreich,

und von dort ein Langstreckensprung zurück nach Beckburn. Auf geht’s!“. John Mango bereitete

sich auf den Sprung nach Kroahu vor. Dabei waren nur einige wenige Vorkehrungen nötig. Die

wichtigste davon war die komplette Deaktivierung des enorm…kleinen Mangenggehirns. Die

Chronisten stellen das in einem Vergleich dar: Die Deaktivierung des Gehirns eines Hofhamsters

am Hofe König Patys dauert im Durchschnitt drei Stunden. John Mango schafft es bei gleichem

Aufwand in 2 Nanosekunden. Als diese Vorbereitung getroffen war, begann John Mango mit den

obligatorischen Selbstgesprächen. „Mangeng 1 ready for take-off. Apply permission to take-off.“

„Tower talking. Mangeng 1, you’ve got the permission. Please start take-off.“ „Mangeng 1 is

starting take-off, please circulate information to Kroahu.“ „Tower talking: Mangeng 1,

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information has been circulated. Are you able to start?“ „Mangeng 1 to tower: Mangeng 1 is

ready for take-off.“ „Tower called Houston is hearing you. Take-off in 3, 2, 1, zero.“ Nach dieser

gedanklichen Meisterleistung hob das Mangeng ab. Mitten im Südkraftifik gab es einen

Funkspruch zu sich selbst ab: „Tower Houston, we’ve got problems.“ „Mangeng 1, tower is

hearing you. Your problems are not mine problems.“ Damit waren die Selbstgespräche beendet.

Nach zehn Minuten Sprungzeit landete das Mangeng in Kroahu. Ein Fremdenführer war schon

von weitem zu hören: „So…packen wir’s…1941…1941…was war 1941…Whites Sands? Echt?

White Sands? Was i ne…Ka scho si…“. Der Fremdenführer versuchte, scheinbar vergeblich, die

Geschichte der geschichtsträchtigen Dür zu erklären. Nachdem John Mango meinte, alles

gesehen zu haben, bestieg Mango ein sogenanntes Wasserroshka, ein Mensch, der inder Flut

schwamm. Mango gab das Startkommando: „Ganges!“. Nach drei Minuten Fahrt bekam es John

Mango mit der Angst zu tun. Ein Flugzeug flog über dem Roshka. Mango sprach: „Hoffentlich

wirft das keine Bombay ab!“. Das tat es auch nicht. Nach weiteren vier Minuten Fahrt erlitt das

Roshka einen Motorschaden. Auf Englisch schrie es, gar nicht scharf: „I sink!“. In hundert Metern

Tiefe sprach es: „Nun sind wir inder tiefen Gegend.“ Und das Roshka sank tiefer und tiefer. 20000

Meter unter dem Meer stieß John Mango auf das verlorengegangene Niveau Sevkos. „Jetzt kann

ich es ihm auch nicht mehr geben, er hätte es sich schon selbst besorgen müssen!“, dachte sich

Mango. Da sprach das Roshka: „Sir, wir können uns freuen: Wir werden nicht bis zum

Mittelpunkt der Erde absinken, im Gegenteil, wir steigen wieder!“. Nach einer Minute war das

Roshka wieder über dem Meeresspiegel, nach weiteren zehn Minuten ankerte das Roshka in

Hassau, der Hauptstadt Hödaikas. Doch die Stadt war menschenleer. Nur ein alter, armer Hödi,

auf dem vor langer Zeit ein Draxler lag, saß am Hafenbecken. Nach Hödi-Gesetz bekam er seit 50

Jahren eine Invalidenrente, da er nach dem Anblick des Draxlers als Opfer einer optischen

Vergewaltigung galt. Nachdem Mango fragte, wo denn die ganzen Hödis waren, antwortete er:

„Ach…Alle sind se wech. Alle sind se wech. Nur misch ham se alleene gelassen. Isch arma, alda

Mann. Alle ham se bei Getzner Arbeit jefunden. Nur isch nischt. Isch arma, alda Mann. Dosch du,

Junge, du musst dir keene Sorschen maschen. Du hast da n präschtiget Ding in deiner Hose.

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Lang…Kerzengerade…jederzeit steif…und es kann immer und überall stecken…Wahnsinn.“

John Mango wurde angesichts dieses Lobes ganz rot. „Jetzt werde ich auf meine alten Tage noch

Kommunist. Und daran ist nur Stalin auf seiner Burg mit seinem grenzenlosen Willen schuld.

Doch das ist eine andere Geschichte. Nun. Danke für das Lob für meinen Pfeil. Doch der Bogen

hat auch was zu bieten. Doch ich denke, wir müssen weg.“ John Mango bestieg wieder das

Roshka. Nach einer langen Fahrt kamen sie in Lotterdam an. Die erste Aussage von Mango war

eindeutig: „Sooo viele Container…Sevko würde sich wie zuhause fühlen.“ Doch mehr gab es im

Dreh- und Angelpunkt Lotterdam (auch das würde Sevko gefallen) nicht zu sehen. Deshalb

bereitete sich Mango auf die Weiterreise nach Lamsterdam vor. Die exakte Vorbereitung

ersparten sich die Chronisten. Unter dem Flug dachte Mango: „Die Liederlande würden Kraft

gefallen. So viele in Glashäusern eingekerkerte Rosen.“ Interessant ist, dass Mango trotz völliger

Deaktivierung des Gehirns Gedanken denken konnte, was hieß, er beherrschte das gedankenlose

Denken, also das Denken ohne Gedanken. Als Mango in Amsterdam ankam, wurde er gleich von

Graf Kreuzer erwartet. „Willkommen inder meinem heißen Reich!“. Die genaue Besichtigung

lassen die Chronisten in diesem Teil unerwähnt, doch ein Ereignis soll zitiert sein: Graf Kreuzer

ging mit John Mango an einem der berüchtigten Schaufenster vorbei. Kreuzer sprach: „Da drin

wird gerade genagelt. Sie hören’s am Hammer.“ Nach der Besichtigung machte sich John Mango,

dessen Name später Sevkester mit Sylvester ersetzen wird, auf den Weg nach Lukasstadt. Dort

angekommen, wurde Mango mitten in der Verbotenen Stadt herzlich begrüßt: Der Kaiser, der

sich mit dem großen Fürst Tinki, der an der Gründung eines eigenen Königreichs beschäftigt war,

auf einem Ausritt auf Tinkis bester Stute, befand, deutete kurz auf Mango und sprach zu einer

Wache: „Bringen Sie den Müll raus.“ Darauf wurde Mango abgeflührt. Ein zorniger John Mango

machte sich auf den Weg nach Abtenau. Dort traf er auf einen Lins, der sich mit einer von

Kreuzers Mitarbeiterinnen als Volleyball vergnügte. Mango konnte es nicht lassern, seinen Zorn

preiszugeben, und erschoss kurzerhand Kreuzers Mitarbeiterin. Lins sprach: „Das kann man

sicher noch kleben.“ Nach dieser Begebenheit machte sich John Mango zurück nach Beckburn.

Martin Graf Beck wartete dort schon auf John Mango. Er sprach: „Maestro, es tut mir sehr leid.

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29 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband

Sie sind schon nach drei Tagen wieder zurückgekehrt. Wir haben aber gewettet, dass Sie in

80 Tagen um die Welt kommen. Damit haben Sie die Wette verloren und ich muss nur 50000 Lira

bezahlen.“ Das waren die letzten Worte Becks. Danach wurde er von Mangengs Pfeil

durchgenommen und an der Wand festgenagelt. Wie Becks Angehörige Vendetta ausüben,

verraten die Chronisten erst im nächsten Teil.