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3 ealisierung von Portalen in der Verwaltung FORSCHUNGSINSTITUT FÜR ÖFFENTLICHE VERWALTUNG FORSCHUNGSINSTITUT FÜR ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Christian Canzler, Andreas Grosche und Christoph Obholzer Realisierung von Portalen in der öffentlichen Verwaltung Ergebnisse des Forschungsprojekts „Hochleistungsportale für die öffentliche Verwaltung“ Präsentation http://www.foev-speyer.de/portale Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung

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3Realisierung von Portalen in der Verwaltung

FORSCHUNGSINSTITUT FÜR ÖFFENTLICHE VERWALTUNGFORSCHUNGSINSTITUT FÜR ÖFFENTLICHE VERWALTUNG

Christian Canzler, Andreas Grosche und Christoph Obholzer

 

Realisierung von Portalen in der öffentlichen Verwaltung

Ergebnisse des Forschungsprojekts „Hochleistungsportale für die öffentliche Verwaltung“

Präsentation

http://www.foev-speyer.de/portale

Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltungbei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

Freiherr-vom-Stein-Straße 2 - Postfach 1409 - D 67324 Speyer am Rhein Tel.: + 49 - 6232 - 654-386 - Fax: + 49 - 6232 - 654-290 E-Mail: [email protected] - Internet: http://www.foev-speyer.de

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1. Betreibermodelle

2. Abrechnung3. Finanzierung

Projektvorhaben Hochleistungsportal

GeschäftsmodelleEinführung

1. Geschäftsmodelle2. Erfolgsfaktoren3. Portaleinführung

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Geschäftsmodelle von Verwaltungsportalen

Ausgangssituation:Akzeptanz eines Portals durch Nutzer ermöglichtöffentlicher Hand Einsparungen und Erträge undmacht Kooperation mit dieser für Private attraktiv.

Erwartung eines „Return on Investment” (ROI)durch Alleinstellungsmerkmale:

• Beteiligung der öffentlichen Hand bei Einführung hilfreich

• Bekanntheitsgrad/Nutzungshäufigkeit von Behördenportalen

• Internet-Adresse als „Marke“ der Gebietskörperschaft

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Verwaltungsportale als Geschäftsmodell

Vorteile aus Beteiligung der öffentlichen Hand:

• Medieninteresse: geringerer Werbeaufwand• „offizielle“ Adresse: „Seriositätsvorsprung“ gegen Vorbehalte• Vielzahl und Regelmäßigkeit der Vorgänge und Kontakte• Verwaltungstätigkeit verknüpft Lebenslage/Anschlussgeschäft:

- Baugenehmigung, Gewerbeanmeldung Finanzierung etc.- Hochzeit Mode, Catering, Reise- Kfz-Anmeldung Nummernschilder, Versicherungen etc.- Touristische Anfragen Hotel-, Entertainment-Buchungen

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Verwaltungsportale als Geschäftsmodell

• Bekanntheitsgrad und Nutzungshäufigkeit eines eingeführten Behördenportals

• Internet-Adresse als „Marke“ einer Körperschaft/Behörde:zumeist sogar rechtlich anerkannter Anspruch auf Nutzung und Verwertung des Namens als registrierte Adresse im „Domain Name System“ des Internet,z.B. in Deutschland in ständiger Rechtsprechung:– “heidelberg.de”- LG Mannheim (1996) „Asset“– zuletzt “verteidigungsministerium.de”, LG Hannover (2001)– abweichend: „schulenberg.de“, OLG Oldenburg (2003)

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Differenzierungskriterien

Transaktionen

Kommunikation

Information Öffen

tlich

e Ve

rwal

tung

Publ

ic Pr

ivat

e Pa

rtner

ship

(PPP

)

Priv

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Standardlösung “von der Stange”

vorgefertigte Komponenten

Spezialentwicklung “nach Maß”

Angebotstypen

Individualität

Betr

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Koop

erat

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mod

ell

Wertschöpfungs-orientierung

Fachanwendungs-orientierung

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Betreibermodelle

Vergabeverfahren

Öffen

tlich

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rwal

tung

Konz

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Publ

icPr

ivat

ePa

rtner

ship

öffentliche Hand private Dienstleister

• Amt, Behörde, Ministerium• Anstalt oder Körperschaft des öffentlichen

Rechts• Betriebsgesellschaft in öffentlicher Hand• Gemischtwirtschaftliches Unternehmen• Privatwirtschaftliches Konsortium• einzelnes privatwirtschaftliches

Unternehmen

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Angebotstypen• Transaktionen

– Genehmigungserteilung– Platzvergabe– Reservierungen– Ticketverkauf

• Kommunikation– Informationsaustausch z.B. per E-Mail/

Chat/Foren/KollaborationsplattformenPlatzvergabe

– “G2C”, “G2B”, “B2C”, “C2C”, “B2B”

• Information– Formularsammlungen– Berichte– Pläne– Archive

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Erlösmodelle

Personalentlastung

Einsparung von Vervielfältigungskosten

Ersparnis von Porto

Bannerwerbung

Eintragsgebühren

Nutzungsgebühren

Provision pro Abruf/Leistung

Provision pro Leistung

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Individualität der Lösung• Standardlösung “von der Stange”

– schnelle Inbetriebnahme möglich (“out of the box”)– bei Wettbewerb unter Anbietern:

oft günstig in Anschaffung, Pflege & Betrieb– bei weiter Verbreitung einer Standardlösung:

einheitliches “Look & Feel”• “Baukastensystem”

– bessere Anpassung an örtliche Bedürfnisse– höherer Einarbeitungs- und Planungsaufwand– für Entscheidung erforderliches Know-How vorhanden?

• Spezialentwicklung “nach Maß”– bei eigener wie fremder Erstellung: höchstes Know-How– Förderung und Mitbestimmung entstehender Standards– optimale Anpassung an Bedürfnisse und Möglichkeiten

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Grundfragen der Geschäftsmodelle

• Wie werden die Betriebskosten gedeckt?– Einführungsinvestitionen– Ausbau– Laufender Betrieb (Technik, redaktionelle Pflege,

Wartung)

• Können und dürfen Gewinne erzielt werden?

• Wer kannvom wemwofür Zahlungen erwarten?

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GeschäftsmodelleWofür besteht Zahlungsbereitschaft?• Für Bereitstellung von Informationen an sich:

Akzeptanz nur in eng begrenzten Fällen• Für übliche Leistungen der öffentlichen Hand:

Grenzen bestehenden Abgaben- & Haushaltsrechts• Refinanzierungspotential in der Regel nur aus

Mehrwert durch medienbruchfreie Transaktionen

• Kontakt der meisten Bürger zur Verwaltung selten, nur als wenig zahlungskräftige Leistungsempfänger regelmäßig

• Wirtschaft ist teilweise schon für effizientere Abwicklung häufiger oder aufwendiger Transaktionen zahlungsbereit

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Zahlungsvorgänge

Behörde

Wirtschaftsunternehmen Bürger

Plattformbetreiber

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Abrechnung• Unproblematisch zwischen Verwaltung und ihren

privaten Projektpartnern oder Betreibern• Schwierigkeit der Abrechnung v.a. mit nur

gelegentlichen Nutzern (insbesondere Bürger als Portalbesucher und Kleinunternehmen): Anteil der Kosten für Einzug v.a. bei geringen Gebühren zu hoch.

• Anforderungen an die Lösung:– sicher, zugleich aber unkompliziert– allgemein zugänglich und weit verbreitet– möglichst unabhängig vom Volumen der Transaktion– für Zahlungsempfänger und dessen „Kunden“

günstig

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Einführung von Abrechnungssystemen

• Verwaltungsangebot als kostenpflichtiger Internet-Dienst:– Pflicht zu möglichst effizienter

Vorgangsbearbeitung– oder „kommerzialisierbar“ durch zusätzliche

Gebühren?

• Direkte Kostenerhebung bei Bürgern:Hemmschuh für möglichst weitgehende Akzeptanz?

• Eher „convenience discount“ für Bürger,da Online-Erfassung der Verwaltung Geld spart?

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Problem der Abrechnung mit Bürgern und Unternehmen

Die wenigsten tauschen mit den Trägern aller für sie relevanten

Portale ständig Zahlungen aus: Bankverbindungen unbekannt...

• klassischer Gebührenbescheid zur Überweisung:sehr wirkungsvoll (Titel), aber online kaum praktikabel

• Bankeinzug: aufwendige Datenerfassung, unsichere Deckung

• Kreditkarte: verbreitet eingeführtes System,aber Provision verkürzt Einnahmen

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Problem der Abrechnung mit Bürgern und Unternehmen• Geldkarten-Lösungen in Verbindung mit Signaturkarte:

– Kostspielige Chipkarten-Lesegeräte– Erster Schritt für Banken kein Vorteil uninteressiert– Entwicklung+Produkteinführung durch öffentliche Hand

• Micropayment („Web-Währungen“, „Cyber-Cash“):• breiten Nutzerschichten noch weitgehend unbekannt• teilweise System- und/oder Anbieterabhängigkeit• Akzeptanzprobleme – Erfahrung, dass Information oft

zu teuer verkauft wird

„Bürgerportal“ als Chance für Einsatz einheitlicher Lösung

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Gewinnerzielung oder nur Kostendeckung zulässig?

Beispiel: Kommunalabgabenrecht Baden-Württemberg: §6-11a KAG

• Steuern:– freie Verwendung der Mittel

• Verwaltungsgebühren:– “nach dem Verwaltungsaufwand und dem wirtschaftlichen oder

sonstigen Interesse der Gebührenschuldner zu bemessen”

• Benutzungsgebühren:– maximal Kostendeckung, „angemessener Ertrag für Haushalt“ zulässig

• Beiträge:– nur in wenigen Fällen, und auf teilweise Kostendeckung beschränkt

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Modelle, Chancen und Risiken

Betrieb allein durch öffentliche Stellen

• weitestgehende Kontrolle über Inhalte, Gestaltung und Entwicklung

• geänderte politische Vorgaben rasch und wirkungsvoll umsetzbar

• hohe finanzielle Lasten und Personalanforderungen

• durch Gemeinschaftsentwicklungen (Rechenzentren, Standards) jedoch beherrschbar

• schließt Einkauf von Einzelleistungen (Technik, Beratung und ggf. Inhalte) von privaten Anbietern nicht aus; bei geringster Gefahr von Abhängigkeiten

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Modelle, Chancen und Risiken

Einbeziehung privater Projektpartner• Beteiligung an technischem Betrieb / Entwicklung / als Lieferant von Inhalten?

• Öffentliche Hand muss ggf. nur einen Teil der Anschubfinanzierung aufbringen

• entweder Einfluss öffentlicher Stellen auf Inhalte (Grad und Art der Kommerzialisierung) schwer zu sichern - oder Risiko hoher Folgekosten für Betrieb/Anpassungen/Weiterentwicklung/Pflege (“vendor lock-in”)

• öffentliches Portal vom wirtschaftlichen Schicksal der privaten Partner abhängig

• Abstimmung der Projektpartner: hoher Koordinations- und Kontrollaufwand

• oft bereits auf dieser Stufe aufwendige Vergabeverfahren (Ausschreibungen)

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Modelle, Chancen und Risiken

Betrieb allein durch Wirtschaftsunternehmen• Nur technischer Betrieb oder auch inhaltliche Gestaltung in privater Hand?

• wesentlichen Investitionen in Technik&Betrieb sind öffentlicher Hand erspart

• Formulierung genauer Festlegungen bzgl. Anforderungen, Haftung und Pflichten zur Gewährleistung von Datenschutz und -sicherheit besonders anspruchsvoll – Vergabe des eigenen „guten Namens“ als politisches Risiko

• Überwachung der Inhalte und laufende Dokumentation bleiben erforderlich, damit Weiterbetrieb auch im Insolvenzfall (Selbsteintritt oder Neuvergabe):Portal darf nicht “gemeinsam mit seinem privatem Betreiber untergehen”.

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Finanzierungsmöglichkeiten

1. Haushaltsmittel– IT-Projekt: erfordert gutes Management und Controlling– Langfristige Investition - gesonderte Haushaltstitel ermöglichen

Planung und Auswertung unter Kosten-/Nutzen-Aspekten– Einsparungen durch IT sollten nicht zu Budgetkürzungen führen,

sonst drohen sie verhindert oder nicht kommuniziert zu werden.

2. Nutzer– Abonnementmodell (USA: für Unternehmen 50-75$/Jahr)– Transaktionsgebühren (pauschal oder umsatzabhängig)– Widerspruch: Traditionelle Kommunikationsformen sind für die

Verwaltung viel teurer – eigentlich sollte nicht das Internet-Portal(über ggf. ohnehin anfallende Gebühren hinaus) kostenpflichtig sein!

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Finanzierungsmöglichkeiten

3. Betreiber und sonstige Investoren

– Portale selten auf Dauer „privatfinanziert“:Bürger, Unternehmen oder Staat zahlen an privaten Betreiber über Laufzeit Abonnementgebühren/Transaktionsprovisionen

– Werbung kann Übersichtlichkeit (und Ruf staatlicher Stellen) beeinträchtigen – hoher Abstimmungs- und Kontrollaufwand

– Ertragserwartungen aus Entwicklung der technischen Plattform, oder virtueller Marktplätze bzw. Etablierung künftiger Standards:• Risiko: Tragfähigkeit von Geschäftsmodell und

technischem Konzept• Bei enttäuschten Erwartungen auch „günstiges“ oder

„kostenfreies“ Pilotprojekt gefährdet.

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PortaleinführungErfolgsfaktoren

Projektvorhaben Hochleistungsportal

„Die 10 Gebote“

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Zieldimensionen

1. Höhere Dienstleistungs- und Kommunikationsqualität

2. Effizientere und rationellere Verwaltung3. Größere Transparenz und

Bürgerbeteiligung4. Gesteigerte interne Informiertheit und

Motivation5. Ausgeprägtes Image und

Standortmarketing

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

Der Weg ist lang und steinig …

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

1 Leitbild und Strategie

1. Gebot: „Du sollst ein Leitbild und eine Strategie haben“

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1. Gebot: „Du sollst ein Leitbild und eine Strategie haben“

• Leitbild sollte „eGovernment“ (=Virtuelles Rathaus) sein

• Strategie:– „Chefsache“– Politische Unterstützung (Rat)– Prioritätssetzung– Langfristplanung

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

1

Organisation, Projekt- und

ChangeManagement

2

2. Gebot: „Du sollst das Portalprojekt organisieren

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2. Gebot: „Du sollst das Portalprojekt organisieren

• Verknüpfung mit Verwaltungsreform• Geschäftsprozessanalyse und

-optimierung• Anpassung des Verwaltungsaufbaus• Organisation / Festlegung

Zusammenarbeit innerhalb Verwaltungsträger

• Evaluierung / Erfolgskontrolle

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

12 Anwendungen

3

3. Gebot: „Du sollst Anwendungen auf Deinem Portal haben“

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3. Gebot: „Du sollst Anwendungen auf Deinem Portal haben“

• Information• Kommunikation (Voice, Chat, Foren,

E-Mail)• Transaktion (Elektronische

Abwicklung)• Integration (Multi-Kanal-Ansatz)• Partizipation (Beteiligung der Bürger)

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

12

3

Nutzen und Kosten

4

4. Gebot: „Du sollst Nutzen und Kosten analysieren und abwägen“

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4. Gebot: „Du sollst Nutzen und Kosten analysieren und abwägen“

Nutzen – Kostenrelation aus Sicht:• Bürger• Wirtschaft• Verwaltung• Gäste

• Informationen• Bequemlichkeit / Beschleunigung• One-Stop-Technologie• Effizienz• Synergien

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4. Gebot: „Du sollst Nutzen und Kosten analysieren und abwägen“

Nutzen

Kosten

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

12

3

4

5

Angepasste Technologien

und Organisation

des Technikeinsatzes

5. Gebot: „Du sollst ordentliche Technik einsetzen“

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5. Gebot: „Du sollst ordentliche Technik einsetzen“

• Arbeitsplatzausstattung• Netzwerk-Technologie• Software• Elektronische Signaturen• Standardisierung• Gesamtkonzept für Sicherheit

(Verschlüsselung)

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5. Gebot: „Du sollst ordentliche Technik einsetzen“

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

12

3

4

5Kompetenzen, Motivation,

Qualifizierung

6

6. Gebot: „Du sollst kompetent sein, motivieren und qualifizieren“

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6. Gebot: „Du sollst kompetent sein, motivieren und qualifizieren“

Persönliche Kompetenz erforderlich für:• Mitarbeiter• Verwaltungsspitze• Nutzer (z.B. VHS-Kurse)

Motivation z.B. durch:• Einfachen Zugang• „IT – Kompetenz“

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

12

3

4

5

6

Akzeptanz, Marketing

7

7. Gebot: „Du sollst Marketing betreiben und Akzeptanz schaffen“

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7. Gebot: „Du sollst Marketing betreiben und Akzeptanz schaffen“

Akzeptanz durch:• Funktionierendes, durchdachtes Konzept• Stetige, aktuelle Information über

„eGovernment“• Beteiligung der „User“ (Mitarbeiter, Bürger)

Marketing:• Werbung (online, offline)• Integration z.B. in Briefkopf

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

12

3

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5

6

7

Kooperation und

Partnerschaften

8

8. Gebot: „Du sollst Partner suchen und kooperieren“

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8. Gebot: „Du sollst Partner suchen und kooperieren“

• Zusammenarbeit mit anderen Behörden• Unternehmenspartnerschaften• Kooperation mit Verbänden und Initiativen• Wissensaustausch

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

12

3

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5

6

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Ressourcensicherung

9

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9. Gebot: „Du sollst deine Ressourcen sichern“

• Finanzierung• Personal (Planung, Entwicklung,

Einsatz)• Wissensmanagement

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Portal-Idee

Portal-Erfolg

12

3

4

5

6

78

9

Rechtmäßigkeit

10

10. Gebot: „Du sollst rechtmäßig handeln“

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10. Gebot: „Du sollst rechtmäßig handeln“

• Juristische Kompetenzen• Zulässigkeit von Portalangeboten• Betreiberstruktur des Portals• Einbindung von Know-how Privater• Allgemeine Anbieterpflichten• Datenschutz • Datensicherheit• Rechtsanpassung

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10. Gebot: „Du sollst rechtmäßig handeln“

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10. Gebot: „Du sollst rechtmäßig handeln“

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Projektvorhaben Hochleistungsportal

Portaleinführung

1. Gestaltungsalternativen

2. Technische Umsetzung

3. Organisationsplanung

4. Rechtliche Gestaltung

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3Realisierung von Portalen in der Verwaltung

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Gestaltungsalternativen bei der Portalentwicklung

Strategieebene - Strategieentwicklung

• Ist der Aufbau eines eigenen Portals oder die Teilnahme an bestehenden Portalen sinnvoller?

• Welche Anwendersegmente sollen mit welchen Rollen bedient werden?

• Welche Prozesse haben das größte Potential?• Welche Dienstleistungen sind zur Umsetzung geeignet?• Welche Rolle kann das Portal spielen?

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Gestaltungsalternativen bei der Portalentwicklung

• Welche Leistungen werden selbst erbracht, welche Leistungen werden durch Dritte bezogen (Einkauf Lizenzen, Programmierarbeit)?

Prozessebene - Portaldesign

• Welche Aktivitäten und Chronologie umfasst der Anwenderprozess?

• Wie wird der Anwenderprozess im Portal abgebildet?• Welche Leistungsbündel müssen im Portal enthalten sein?

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Gestaltungsalternativen bei der Portalentwicklung

• Welche Komponenten umfasst eine für Portale geeignete Integrationsarchitektur?

Systemebene - Portalarchitektur

• Welche Applikationen sind direkt/indirekt involviert?

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Schritte vor Portaleinführung

Schritte/Außenwirkung

ZeitAnalyse interner Prozesse

Anpassung der DatenbankenElektronische Datenhaltung

Einbindung der beteiligten Behörden / Partner

Einbindung MitarbeiterSchulungen

Bekanntmachung in der Öffentlichkeit

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Umsetzungsschritte (exemplarisch)Technische UmsetzungOrganisation Rechtliche Gestaltung

Grobkonzept

Pflichtenheft

Programmierung

Auswahl Partner für Programmierung

Liveschaltung

Schulungen

Anpassung Datenhaltung

Anpassung der Prozesse

Testläufe

Partnersuche / Team Gesch.Modell, LoI, MoU

Finanzplanung

Konsortialverträge

Gesellschaftsgründung

Treuhandgesellschaften

Entwicklungsverträge

Lizenzabkommen

Betreibervertrag

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Technische Implementierung

Grobkonzept

Pflichtenheft

Pflichtenheft II (Feinkonzept)

Zielkatalog Vorhabenbeschreibung, Technische Roadmap,Festlegung der Technologien

Beschreibung der Prozesse, Entitäten/Objekte, Datenmodell (Datenbankdefinition), Rechte und

Rollen,Weiterhin: „Working Modell“; „Rapid Prototyping“;

„Quick and Dirty“Genaue Arbeitsanweisung für Umsetzung: Beschreibung von Feldern und Funktionen, ev. „funktionales Screen Design“

Je nach Komplexität weitere Verfeinerung mit exakter

Programmieranleitung, Screen Design

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3Realisierung von Portalen in der Verwaltung

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Auffinden von „Quick Wins“ für die Releaseplanung

z.B.

niedrig

mittel

hoch

hoch mittel niedrig

Nutzen

Implementierungsaufwand

ISchwer realisierbar, aber hoher Nutzen

IIHoher Nutzen(„Quick Win“)

IVSchwer realisierbar

und geringer Nutzen

IIISchnell realisierbar,

geringer Nutzen

Lastschrifteinzug

KreditkartenabrechnungCyber-Cash

Digitale Signatur

FormulardownloadOnline-Formular, Passwortidentifizierung

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Technische Roadmap

Release 1

Release 2

Release 3

Zeitraum 1

Zeitraum 2

Zeitraum 3

Zeitraum 4

Zeitraum 5

Analyse / PartnerImplementierung

Test/Liveschaltung

Projektphase

Testphase Liveschaltung

Analyse / PartnerImplementierung

Test/Liveschaltung

Analyse / PartnerImplementierung

Test/Liveschaltung

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Häufige Fehler bei der technischen Umsetzung

• Fehleinschätzungen werden nicht korrigiert sondern möglichst lange verteidigt

• Pflichtenheft ist unklar• Aufgaben sind nicht erfüllbar

(Ressourcen fehlen, Organisation ist nicht eingebunden)• „keep it simple“ nicht bedacht

• Unzureichende Planung für Weiterentwicklung

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Finanzielle / Rechtliche Roadmap

Partnersuche

Geschäftsmodell Ziele

Letter of IntentMemorandum of Understanding

Finanzierung Betreibergesellschaft

KonsortialverträgeFinanzierungsverträge

Finanzierung

Fördermittel

Zeit

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Vertragsgestaltung

MoU, LoI

Konsortialvertrag

Gesellschaftsvertrag

Entwicklungsverträge

• Inhalt: Zielvereinbarungen, Zeithorizont für Zusammenarbeit, vorvertragliche Rechte und Pflichten, Finanzvolumen

• Festlegung von Gesellschaft und Gesellschaftern, Finanzelle Beteiligung und Bewertung, Exit, Treuhandverhältnisse, Entscheidungsstrukturen, Konfliktlösung

• Gesellschaftsform, Geschäftsführung, Beteiligungsverhältnisse

Treuhandgesellschaft • Flexible Beteiligungsmöglichkeiten

• Urheberrechtliche Regelungen

Weiterhin: Betreibervertrag, Markenrecht, Domainreservierung, Patentrecht

• Memorandum of Understanding, Letter of Intent: Absichtserklärung oder Vorvertrag

• Softwareentwicklung selbst oder durch Dritte?

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Häufige Fehler bei der rechtlichen Umsetzung

• Falsche Rechtsform erhöht bürokratischen Aufwand

• Ziele der Partner stimmen nur scheinbar überein• Finanzbedarf wird falsch eingeschätzt

• Für zusätzlichen Finanzbedarf besteht keine vertragliche Regelung

• Einzelne Partner/Gesellschafter blockieren die Entwicklung

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Hamburg.de

www.hamburg.de

Betreibermodell: PPP (Partner durch Ausschreibung ermittelt)Gesellschaftsform:

GmbH & Co. KG, Ausgestaltung als Einheits-KG

Gründung: 1999/2000Portalziele: • Außendarstellung der Metropole Hamburg,

Werbung für Wirtschaft und Tourismus• Zugang des Bürgers zur Verwaltung• Keine Kosten für Stadt Hamburg

Ziel erreicht? Unbekannt: Werbeeffekt? Kostenneutralität?Finanzierung: Durch Gesellschafter, 5 Mio. DM, Umsatz durch

Werbung, und Beitrag der Verwaltung?

Ausschreibung zur Ermittlung eines Betreiberkonsortiums, Gewinnorientierte Betreibergesellschaft

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Berlin.de

www.berlin.de

Betreibermodell: Kommerziell / PPPGesellschaftsform:

GmbH & Co. KG (Gruner+Jahr)

Gründung: 1999Portalziele: • Umfassendes Hauptstadtportal mit Zugang

zu Nachrichten, Veranstaltungen, Verwaltung

• Profitables MedienunternehmenZiel erreicht? Nein: 4 Portale „kämpfen“ um Berliner Markt,

hohe Verluste. Umsetzung um Jahre verzögertFinanzierung: Private Investoren, Hauptinvestor: Gruner+Jahr

(seit 2002)

Entwicklung des Portals durch kommerzielle Betreibergesellschaft (nach Ausschreibung), mehrfacher Strategiewechsel

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ESDLife

www.esdlife.com

Betreibermodell: Public / PPPGesellschaftsform:

Limited (HP, Hutchison Whampoa, ...)

Gründung: 1999/2000Portalziele: • Umfassendes E-Government für

Hongkong: Online Bezahlfunktion und Behördendienstleistungen

Ziel erreicht? Ja, hohe Akzeptanz bei der BevölkerungFinanzierung: Nicht bekannt, Umsatz durch Werbung

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maxi.com.au

www.maxi.com.au

Betreibermodell: Public / PPPGesellschaftsform:

Limited (NEC Australia, Aspect Computing)

Gründung: 1997 Portalziele: • E-Government Lösung für den Staat

Victoria• Online Bezahl-Portal für öffentliche

Dienstleistungen

Ziel erreicht? Ja: 70.000 Transaktionen pro Monat (Ende 2000)

Finanzierung: Transaktionsgebühren der BehördeBewertung: Einfach, Verständlich, Fokussiert auf

Kernaufgaben

Entwicklung des Portals im Rahmen einer umfassenden Strategie zur Vernetzung von Bürgern und Verwaltung

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Vielen Dankfür Ihre

Aufmerksamkeit

Es bedanken sich:

Christian CanzlerAndreas Grosche

Christoph Obholzer